CHRONIK NEUMARKT

gegründet von Kaiser Lothar III +1137 

mit Nürnberg, Amberg, Sulzbach, Regensburg, Ingolstadt und Ansbach

   
 
 

1000 Jahre Adel, Autos, Duelle, Fahrräder, Juden, Klerus, Mätressen, NS, Pferderennen, Politik, Postkutschen, Raubritter, Räuber, Rosoli Likör, Schmalzler, Spielzeug, Skandale, Sport, Tabus, Theater, Verkehr, Zuwanderung  uvm    .. bis 1945 ... Suche mit (Strg)+(F) Adelstitel werden vereinfacht und umgewandelt zB xx Freudenberger .. zu .. xx von Freudenberg ... Einträge zur Stadtgründung 11 05, 11 10, 11 26, 11 37, 15 94, 15 95, 16 30, 18 05 und 18 58  Autor: Werner Mohr     Email: westemohr@web.de

Analog: Chronik Rhein Main mit Frankfurt, Mainz, Wiesbaden, Darmstadt

  musketess historienthriller

1945 Wetter: Milder Frühling. Reiche und ausreichende Kartoffelernte trotz Kartoffelkäferbefall in Regensburg. - In Neumarkt geht der Krieg zu Ende, ohne dass der neumarkter Stadtarchivar Dr Frank Präger (20 24) auf der Geschichtsseite der Stadt Neumarkt trotz vielfacher eindringlicher Hinweise nicht nur nicht auf die menschenverachtende NS Diktatur hinweist, sondern auch die Stadt als Opfer der amerikanischen Bomben darstellt:

Aufbruch ins Industriezeitalter
Der Wandel von der Land- zur Industriestadt vollzieht sich nur langsam, bis Mitte des 19. Jahrhunderts sind kaum Zeichen der neuen Zeit zu erkennen. Erst danach ändert sich das mittelalterliche Erscheinungsbild der Stadt und neue Zufahrtswege werden geschaffen. Die Eisenbahnlinie Nürnberg-Regensburg und vor allem die Eröffnung der Teilstrecke nach Neumarkt im Jahre 18 71 bringen der Stadt Anteil an der Industrialisierung. Mit dem zügigen Ausbau der Straße zum neu gebauten Bahnhof fördert die Stadt die Ansiedlung von Betrieben. Metall- und holzverarbeitende Unternehmen lassen sich nieder, das erste Industriegebiet außerhalb der Stadtmauern entsteht. Dieser wirtschaftliche Aufschwung führt in den 19 20er Jahren zu einem erheblichen Bevölkerungszuwachs.

Zweiter Weltkrieg
Im Zweiten Weltkrieg bleibt Neumarkt lange verschont, obwohl das Sprengstoffwerk im Süden der Stadt Handgranaten und Minen für die Front produziert. Im Februar 1945 jedoch werden Bahnhof und Industriegebiet von alliierten Bombern beschossen, im April erneut. Beim zweiten Angriff, der wieder dem Bahnhof gilt, verfehlen viele Bomben ihr Ziel und richten im Stadtkern schwere Schäden an. Mitte April ergeht die offizielle Aufforderung zur Evakuierung. Neumarkt ist fast menschenleer, aber eine SS-Panzergrenadierdivision verschanzt sich in der Stadt. Nach schweren Gefechten zwischen der US-Artillerie und der SS bombardieren die Amerikaner die Stadt, bis die gesamte Innenstadt brennt. Als der Widerstand der SS am 22. April zusammenbricht, liegen 92 Prozent der Bausubstanz im historischen Stadtkern liegen in Trümmern.

Wiederaufbau

 - In Nürnberg hat die MAN in vier Jahren 2.000 Panzerkampfwagen V alias Panther produziert. - In Nürnberg lassen die Siemens-Schuckertwerke etwa 550 jüdische Mädchen und Frauen aus dem Konzentrationslager Auschwitz als Arbeitskräfte nach Nürnberg bringen. Untergebracht werden sie inmitten eines Wohngebiets, zwischen der Gartenstadt und den Siedlungen Süd. - In Regensburg wird das Gasthaus Kolosseum Stadtamhof 5 unter dem ehemaligen KZ Auschwitz Rapportführer Kommandoführer SS Oberscharführer Ludwig Plagge (48) und seinem Stellvertreter Lagerleiter SS Unterscharführer Erich Liedtke ein Außenlager des KZ Flossenbürg. Im Tanzsaal werden 400 Gefangene, darunter 130 Juden von 50 SS Männern bewacht, bevor sie zu Fuß nach Straubing weitergetrieben werden. - Neumarkt hat 9.795 Einwohner. Regensburg hat 104.981 Einwohner. - In Neumarkt erhält die Lammsbrauerei von der amerikanischen Besatzungsbehörde als einzige erhaltene Brauerei Großaufträge. - In Nürnberg schwingt der in Nürnberg geborene Druckersohn und fränkische NS-Gauleiter Karl Holz (50) vom Luftschutzleitstand, dem zweigeschossigen Brauereikeller Palmenhofbunker kurz vor seinem Tod noch Reden mit Durchhalteparolen für den Endsieg, während die amerikanischen Truppen auf dem Hauptmarkt bereits ihren Sieg feiern. - In Ansbach zerschneidet der Widerständler Robert Limpert (20) nach einem Fliegerbombenangriff ein Telefonkabel des verteidigenden Gefechtsstandskommandanten, wird von Hitlerjungen verraten und von Kampfkommandant Oberst Ernst Meyer in einem Standgericht zum Tode verurteilt. Er will ihn an einem Haken am Rathaustor aufhängen. Robert Limpert (20) kann sich losreissen, wird wieder eingefangen. Der Strick reisst mehrere Male bis Robert Limpert (20) einige Stunden vor dem Einzug der Alliierten stirbt. Oberst Ernst Meyer wird wegen Totschlags zu einer Haftstrafe von 10 Jahren verurteilt, von der er sechs Jahre absitzt. Ernst Eichinger (15) sieht angeblich aus einem Versteck bei den Greueln zu. Der spätere hauptsächlich gegenstandslose Maler, Kunstdozent und Sohn des ansbacher NSDAP Landgerichtsdirektors Karl Eichinger, ist durch eine gefälschte Krankmeldung nicht im Kampfeinsatz am Flugabwehrgeschützt. - In Neumarkt stirbt der 221. sowjetische Kriegsgefangene in der Papierfabrik alias Russenlager Kunstmühle Mühlstrasse 17 an Verwahrlosung und Hunger. In Neumarkt werden mehrere Dutzend russische Zwangsarbeiter im Russenlager Kunstmühle Laabermühle Mühlstrasse 17 auf Stroh und halb verhungert und im Durchgangslager 24 Wolfstein 800 halbverhungerte Zwangsarbeiter von den Alliierten befreit. Das für 3.000 Kriegsgefangene konzipierte und mit bis zu 6.000 Personen belegte Lager Durchgangslager 24 Wolfstein selektierte innerhalb 3 Jahren 128.000 Häftlinge, die fotografiert und untersucht wurden, je nach ihrer Eignung für Zwangsarbeiten oder Tötungsanstalten. Im Lager selbst starben dabei 818 Männer, 467 Frauen und 287 Kinder. Sie wurden in Massengräbern neben dem Lager verscharrt. Der katholische Pfarrer Ludwig Heigl an der neumarkter Hofkirche half anfänglich mit gelegentlichem Schmuggel von gesammelter Kleidung, hat aber zum Ende hin keinen Zugang mehr zum Lager, in dem es auch einen Bereich für Hoffnungslose gibt, die ohne Nahrung und Medizin sich selbst überlassen werden. Der slowenische Lagerinsasse, Zwangsarbeiter und Geistliche Kaplan Victor Kos alias Engel des Lagers darf bei Pfarrer Ludwig Heigl wohnen. (Pfarrer Ludwig Heigl wird kritisieren, dass alle Toten ohne konfessionelle Zeremonie bestattet wurden. Die - weil unnütz - zu Tode geprügelten, gefolterten und sich selbst zum Sterben überlassenen ermordeten Kinder sind laut Gedanktafel nur ... fern ihrer Heimat gestorben.) Ein russischer Geistlicher im Lager wird als Teufel des Lagers berüchtigt. Das Wachpersonal stammt aus Neumarkt. - Die Alliierten ziehen von Altdorf nach Feucht und stoßen auf keinen Widerstand. - In Feucht verweigert der Volkssturmkommandant den Befehl die Autobahnbrücke über die Eisenbahnlinie zu sprengen. - In Regensburg ist im Tanzsaal des Gasthauses Colosseum Stadtamhof 5 ein Außenkommando des KZ Flossenbürg eingerichtet, vor dem die unterernährten Häftlinge vor Lagerführer Totenkopf SS Oberscharführer Ludwig Plagge (35) (+19 48 Krakau Auschwitzprozess gehängt) öffentlich zum Appell antreten müssen und in dem 65 Menschen ermordet werden. - In der fünf Tage dauernden Schlacht um Nürnberg zwischen dem skrupellosen nürnberger NS Kampfkommandanten Oberst Richard Wolf (51) (+1972 in Nürnberg) und dem amerikanischen Generalleutnant John O´Daniel (51) gibt es mindestens 900 Tote, davon 130 Amerikaner. - In Nürnberg erschießt sich in der NSDAP Kommandozentrale Palmenhofbunker der in Nürnberg geborene nürnberger Oberbürgermeister Willy Liebel (48) als Rechtshänder mit der linken Hand. - In Nürnberg werden die Häftlinge aus dem flossenbürger Außenlager in der Frankenstrasse 204 nach Dachau deportiert. - In Nürnberg werden die Zwangsarbeiter der Chillingworth Werke Walzwerkstrasse ins KZ Dachau deportiert. - In Regensburg wird das KZ Obertraubling auf dem Werksgelände der Messerschmitt AG mit einem Fassungsvermögen von 600 Personen eröffnet. - In Regensburg fordert eine Frauengruppe und der regensburger Domprediger Johann Maier (39) die Kapitulation und wird wegen Sabotage mit dem regensburger Josef Zirkl und dem pensionierten Gendarmeriebeamten Michael Lottner auf dem Moltkeplatz alias Alter Kornmarkt auf Befehl des in Bayreuth geborenen Reichsverteidigungskommissar Ludwig Ruckdeschel (38), der in der Maxstrasse 2 wohnt, gehängt. Der christlichantisemitische regensburger Bischof Michael Buchberger (71) versteckt sich währenddessen im Luftschutzbunker (19 49 Goldene Bürgermedaille der Stadt Regensburg, 19 50 Ernennung zum Erzbischof). -   In Regensburg werden Teile der Brücken gesprengt. - Regensburg wird kampflos an die Alliierten übergeben. - In Amberg ist das Amtsgericht die Befehlsstelle der NSDAP. Der aus Hahnbach stammende Jurist und stellvertretende amberger NSDAP Bürgermeister Sebastian Regler (61) zögert bei den Kapitulationsverhandlungen. Der angeblich stockbesoffene, in Nürnberg geborene Zahnarzt und amberger NSDAP Kreisleiter Dr Artur Kolb (50) will Amberg nicht kampflos übergeben, eilt zu seiner Truppe und wird von den Alliierten erschossen, woraufhin die Stadt kampflos übergeben wird. Erst nach dem Tod des amberger NSDAP Volkssturmausbilders Julian Keppner und angeblich zu dessen Schutz behauptet der beteiligte Wolfgang Babl (15) an einer Verschwörung zur Rettung der Stadt beteiligt gewesen zu sein. die darin bestand weiße Fahnen in einer bestimmten Reihenfolge zu hissen und einen sicheren Korridor in die Stadt freizuhalten. Julian Keppner soll als Verantwortlicher die Verteidiger aus der Stadt gelotst haben um Amberg das Schicksal der Stadt Neumarkt zu ersparen. Die bereits verstorbenen Verschwörer u.a. Josef Kerschensteiner, Ferdinand Diepold, Fritz Schiler und Wolfgang Babl (15) wollen sich gar nicht gekannt haben und der NS Volkssturmausbilder und Scharfschütze Julian Keppner soll den amberger NSDAP Kreisleiter Dr Artur Kolb (50) von einem Turm aus erschossen haben, bevor dieser seinen Truppen den Beschuß der Amerikaner befehlen konnte. - Westlich von Neumarkt dringt die 3. Armee General Pattons mit 12 Infanterie- und 6 Panzerdivisionen und 346.000 Soldaten in die Oberpfalz ein, in der noch 60.000 Wehrmachtssoldaten und SS stationiert sind. - In Flossenbürg und im KZ Flossenbürg finden die Alliierten nur noch Wachmannschaften mit den letzten transportfähigen Häftlingen auf ihrem Todesmarsch ins KZ Dachau vor. Neben den Strassen liegen bereits unzählige Leichen. - In Neumarkt sind die Hotels Wunder Mühlstrasse 3 und Ostbahn Bahnhofstrasse zu Arbeitslagern umfunktioniert. - In Schwabach verkündet der NSDAP Kreisleiter und Bürgermeister Wilhelm Engelhardt Durchhalteparolen und flieht dann vor den anrückenden Alliierten. - In Regensburg leben 17 Juden. - Der in Fürth geborene Spielwarenunternehmersohn, Ufa-Kulturausschussmitglied, Propagandafilm-Schauspieler und Reichstheaterkammerpräsident Paul Hartmann (56) erhält Auftrittsverbot, an das sich der Publikumsliebling nur 3 Jahre hält und danach wieder Titelrollen an den großen deutschen Theatern bekommt (+1977München). - Der in Kaiserslautern geborene nürnberger Polizeipräsident und Gestapo-Leiter Benno Martin (52) (+1975München) wird Höherer Kommandeur der Kriegsgefangenen. Vor den Alliierten flieht der NS Polizeipräsident Nürnberg-Fürth Benno Martin (52) aus Nürnberg. (Er wird 1949 freigesprochen und stellt sogar Entlastungsbescheinigungen aus). - Der Bewunderer Adolf Hitlers (56) und abgedankte englische König mit deutschen Wurzeln Eduard VIII von Sachsen Coburg und Gotha (St) (51) lebt im Jetset. - Der in Amberg Steinling geborene sulzbürger Komponist und Schullehrer Rudolf Eisenmann (51) wird wegen der Vertonung von NS-Literatur als Mitläufer eingestuft und erhält ein vierjähriges Schuldienstverbot. - In Nürnberg wird der NS Bürgermeister Werner Eickemeyer des Amtes enthoben. - In Nürnberg täuscht der nürnberger Stadtrat Julius Rühm (63) die Alliierten über seine NSDAP Vergangenheit und wird als neuer Oberbürgermeister eingesetzt, aber nach drei Monaten wieder entlassen, weil er die Entnazifizierung der nürnberger Beamtenschaft behindert und durch den aus Haselbach bei Schwandorf stammenden Martin Treu (74) abgelöst, der von dem in Henfenfeld geborenen Hans Ziegler (68) abgelöst wird. - In Regensburg werden die letzten 10 Juden aus Mischehen ins KZ Theresienstadt deportiert. - In Erlangen übergibt Oberst Werner Lorleberg (51) nach langer Überzeugungsarbeit des langjährigen erlanger NSDAP Oberbürgermeisters Herbert Ohly (44) die mit Flüchtlingen und Verwundeten überfüllte Stadt kampflos an die Amerikaner. Nach der Kapitulation kommt er zu Tode und wird zum Helden stilisiert. - Das in Regensburg geborene Mitglied der KPD Karl Zimmet (50) wird vom Volksgerichtshof nach einjähriger Gestapohaft im Zuchthaus Brandenburg hingerichtet. - In Ingolstadt wird der aus Kelheim stammende Jurist und ingolstädter NDSDAP und SA Oberbürgermeister Josef Listl (52) durch das in Ingolstadt geborene KPD Mitglied Max Gründl (49) kommissarisch ersetzt, dieser aber nach einigen Monaten wieder abgesetzt und durch den aus Leverkusen stammenden vermeintlich politisch verfolgten tatsächlich aber kleinkriminellen Häftling der ingolstädter Strafanstalt Heinrich Runte (34) ersetzt. Der ingolstädter NDSDAP und SA Oberbürgermeister Josef Listl (52) wird 19 56 sogar wieder ingolstädter Oberbürgermeister und als bayerisches Senatsmitglied dessen Vizepräsident und Ehrenbürger Ingolstadts. - Der in Nürnberg geborene kommunistische Türenvertreter Leo Schieder (36) wird KPD Kreisvorsitzender in Mayen. - Die KPD wird als erste deutsche Partei wieder zugelassen (19 56 verboten). - In Neumarkt soll der KPD Funktionär Schneider von den Alliierten durch die Einquartierung in der Spitta-Villa bevorzugt behandelt werden, was er aber ablehnt. - In Neumarkt flieht der gefürchtete Polizeichef Polizeileutnant Stefan Birk vor den Alliierten, während ca 25 Mitglieder der 17. SS Panzergrenadier Division Götz von Berlichingen in der menschenleeren Stadt die aus Berg anrückenden Alliierten beschießen, die 4 Tage lang mit Spreng- und Brandbombenabwürfen und Artilleriefeuer die Stadt fast total zerstören. Die Stadt wird für die Soldaten und danach für die Insassen der Zwangslager zur Plünderung freigegeben. Schulschwestern versuchen legal plündernden Zwangsarbeiterinnen ihre Beute abzunehmen und werden mit Steinwürfen vertrieben. - In Fürth übergibt der Jurist und fürther NSDAP Oberbürgermeister Karl Häupler (36) die Stadt kampflos an die Alliierten und will zunächst als Widerständler die Sprengung von wichtigen Brücken unter Lebensgefahr sabotiert haben. Er begeht in der Haft Selbstmord. - In Regensburg wird die Adolf-Hitler-Brücke alias Nibelungenbrücke gesprengt. - In Eichstätt stellt der in Neumarkt Rittershof geborene katholische eichstätter Bischof Michael Rackl (62) während der Entnazifizierung Unmengen an falschen Entlastungsbescheinigungen aus. - In Bamberg will der bamberger Erzbischof Joseph Otto Kolb (64) die Stadt vor der Zerstörung bewahrt haben. Seine Biographien haben keinen Eintrag für sein zweijähriges NS Amt. Er beschäftigt sich eifrig mit dem Wiederaufbau. - Ingolstadt wird bombardiert. In Ingolstadt werden Teile der Innenstadt von Fliegerbomben getroffen. Die Amerikaner greifen von Eichstätt her an. Alle drei Donaubrücken werden gesprengt, die Stadt aber kampflos übergeben. - Der homosexuelle, kaltgestellte SA General, NSDAP Mitglied und viertgeborene deutsche Kaisersohn August Wilhelm von Zollern Preußen (St) (58) alias Auwi flieht mit seiner Schwägerin, Kronprinzessin Cecilie von Mecklenburg (St) (59) zu seiner Tante Margarete von Hessen (St) (73) zu den Amerikanern. Er wird jahrelang interniert und bleibt ein treuer Nationalsozialist (+1949). - In Nürnberg wird das Wöhrl Geschäftshaus völlig zerstört, weshalb Rudolf Wöhrl (32) im unzerstörten Roth ein neues Mode Kaufhaus Wöhrl eröffnet, das aus Uniformen, Decken und Zeltplanen Bekleidung herstellen lässt. - Der in Amberg geborene Gewehrfabrikeisendreher und Lagerführer KZ Auschwitz Hans Aumeier (39) flieht nach Norwegen, wird verhaftet und an Polen ausgeliefert (gehängt +19 49). - Der in Floß geborene gelernte Konditor und Lagerkommandant im KZ Auschwitz Richard Baer (34) (+1960 Herzinfarkt in U-Haft) versteckt sich 15 Jahre lang auf dem Gut von Fürst Otto von Bismarck. - In Amberg werden alle Wehrmachts-Kasernen geräumt. Die Amberger meiden die Luftschutzbunker und flüchten in Richtung Köfering in den Wald. Häufige Meldungen über geflohene Ostfremdarbeiter führen zu einer SD-Verstärkung der Kriminalpolizei aus Nürnberg. Im Gasthaus Zum Malteser Malteserplatz 2 besprechen sich der stellvertretende NSDAP Oberbürgermeister Sebastian Regler (61), NSDAP Kreisleiter Dr. Kolb, der Wehrmachts-Standortälteste Oberst Korbacher und Vertreter Oberst Winter. - Der Alkoholiker und dadurch cholerische NSDAP Ostmark Gauleiter Fritz Wächtler (54) flieht vor den Alliierten aus Bayreuth in den Bayerischen Wald, wird vom in Bayreuth geborenen Reichsverteidigungskommissar Ludwig Ruckdeschel (38) der Fahnenflucht denunziert und in Waldmünchen von der SS erschossen. - Adolf Hitlers (56) Parkinsonkrankheit ist durch einen Tremor der linken Hand und eine stark gebückte Haltung sichtbar. - In Amberg endet der traditionsreichste lokale Gasthof Oberpfälzer Hof Bahnhofstrasse 20 (20 15) Wöhrl als beliebteste NS Lokalität alias Filbighaus. - In Amberg wird auch der formale amberger NSDAP Oberbürgermeister Josef Filbig (54) (+1963Guernsey) abgesetzt. Der charismatische Jagdflieger wird 19 52 für 6 Jahre wiedergewählt. - In Weiden werden 470 jüdische Flüchtlinge untergebracht. - In Nürnberg erlauben die Alliierten den russischen, polnischen und italienischen Zwangsarbeitern die Plünderung der Stadt. u.a. des erhalten gebliebenen Kaufhauses KWT alias Kaufhaus Weißer Turm. In den Kellern der Geschäftshäuser u.a. Schreiber und Sundermann finden sie Mengen an gehorteten Waren. Die erhalten gebliebenen Geschäftshäuser KWT alias Kaufhaus Weißer Turm und Schreiber und Sundermann werden nach der Plünderung niedergebrannt. - Der in Ansbach geborene Schwippschwager Hitlers Hermann Fegelein (39) begeht Fahnenflucht und wird hingerichtet. - In Neumarkt wird der in Neumarkt geborene Theodor Betz (38) bis 19 72 Oberbürgermeister. - In Regensburg erscheint der 1. Jahrgang der unabhängigen, von Deutschen für Deutsche geschriebenen Tageszeitung Mittelbayerische Zeitung. - In Coburg wird der in England geborenen NS Reichsdiplomat Carl Eduard von Sachsen Coburg und Gotha (61) (19 50 als Mitläufer zu 5.000 DM Strafe verurteilt +19 54 Coburg), der sich für unschuldig hält, verhaftet und 18 Monate interniert. - Der ehemalige kaiserliche Kronprinz Wilhelm von Zollern (St) (63) (+19 51 Hechingen) wird von marokkanischen Truppen in Vorarlberg gefangengenommen und mehrere Wochen in Lindau inhaftiert, von wo er gebrochen zurückkehrt und einen mehrjährigen Hausarrest absitzt. - In Amberg wird der SA Führer Emil Alafberg (19 47 als Mitläufer verurteilt) verhaftet. - In Sulzbürg erlauben die Alliierten Elisabeth Nägelsbach (51) ihr ehemaliges Erholungsheim für Arbeiterinnen wieder rein protestantisch für Flüchtlinge, Evakuierte und Heimkehrerinnen aus Russland zu nutzen. - Der ehemalige Regensburger Domspatz Karl Frank wird von den Alliierten befragt. Er wird seinen Auftritt in HJ Uniform an Horst Wessels Grab abstreiten und sich (19 93) diffamiert geben. - Die Regensburger Domspatzen ziehen ins Sommerhaus in Etterzhausen um und begleiten nach der Übergabe der Stadt an die Alliierten einen Dankgottesdienst. - In Regensburg zieht der Unternehmer Oskar Schindler (37) völlig mittellos ins Goliathhaus Watmarkt 5 ein. - In Regensburg will der Prozessbeobachter Josef Babl den regensburger Bürgermeister Otto Schottenheim (50) beim Ausspruch er könne es nicht verantworten, die Stadt mit der 2.000 jährigen Geschichte in Schutt und Asche legen zu lassen gehört haben, was die Version (20 15) er hätte die Stadt Regensburg gerettet bestätigen soll. - Der in Wiesenfelden geborene und in Amberg aufgewachsene Aktion T4 Euthanasiearzt mit tausenden von Opfern Valentin Faltlhauser (69) wird zu 3 Jahren Haft verurteilt, die er aber nicht absitzen muss (19 54 begnadigt+19 61 München).  - In Ansbach wird das KZ flossenbürger Aussenlager Ansbach errichtet. - In Deining wird Freiherr Ottmar Hubert von Gumppenberg (St) (--) Übergangsbürgermeister. - In Neumarkt wird die zerstörte öffentliche Gasbeleuchtung durch eine elektrische Beleuchtung ersetzt. - In Burgthann - In Burthann gräbt der Volkssturm Schützengräben, wonach der burgthanner NSDAP Bürgermeister Andreas Fischer (--) einen Tag zu früh die weiße Fahne hissen lässt und von einem Mitglied der 17. SS Panzergrenadier Division Götz von Berlichingen vor seinem Haus erschossen wird. - In Nürnberg verschanzen sich mehrere hundert Scharfschützen in den Ruinen. - In Regensburg fordert der in Bayreuth geborene Reichsverteidigungskommissar Ludwig Ruckdeschel (38) bei einer Kundgebung im Velodrom am Arnulfsplatz die Verteidigung Regensburgs bis zum Äußersten und befiehlt von seinem nahegelegenen Landschloß aus in einer Rundfunkansprache die Sprengung aller regensburger Brücken. Beim Anmarsch der Alliierten flieht er (Er wird nach 7 Jahren Haft VIP Kundenbetreuer bei VW). - In Regensburg beschießen einige SS Einheiten die Alliierten. - Der in Unterfranken geborene Wehrmachtsoberbefehlshaber West General Albert Kesselring (60) scheitert mit den Resten der 1., 7. und 19. Armee sowie der Heeresgruppe G, eine Verteidigungslinie gegen die von Norden anrückenden Alliierten an der Donau aufzubauen. - Der in Regensburg geborene SS Mann Raphael Rainer von Thurn und Taxis (St) (39) wird entnazifiziert. - In Sulzbach beginnt der ehemalige sulzbacher NS Bürgermeister Paul Arendt (42) mit dem Aufbau eines Textilgroßunternehmens Arendt alias Der modische Arendt. - Jagdflieger Leutnant Freiherr Heinrich von Podewils Wildenreuth (St) (26) muss für 2 Jahre in Kriegsgefangenschaft. - In Eichstätt wird die Evakuierung des OFLAG VII B alias Offiziersgefangenenlager Kipfenberger Strasse 3 unter Oberst Bessinger kurz nach der Verlegung in der Nacht wegen Tieffliegerbeschusses abgebrochen. Angeblich hätten den Marsch Kinder begleitet, die die Gefangenen mit ihren Körpern schützen und die trotz 14 toten Briten unverletzt bleiben. Das Lager wird danach befreit. - In Freystadt vermuten die Einwohner die Brauerei Betz und den Gasthof Zum Schwan als Ziele von allierten Bombern, die aber verfehlt werden. - In Nürnberg finden die Nürnberger Kriegsverbrecherprozesse im nürnberger Justizpalast Fürther Strasse 110 über 21 NS Hauptkriegsverbrecher statt, bei denen der Hauptangeklagte für millionenfachen Völkermord Ernst Kaltenbrunner (42) sogar Protest gegen den Massenmord bei seinem Vorgänger eingelegt haben will, als er davon Kenntnis erlangte. - Der in Amberg geborene Bergmannssohn, Kunstmaler und Jagdpanzerführer Michael Mathias Prechtl (19) kommt in 4 jährige sowjetische Kriegsgefangenschaft. - In Ansbach hat der ehemalige ansbacher Pfarrer, SA Führer und ansbacher Seelsorger an der Heil- und Pflegeanstalt Ansbach (20 15) Bezirksklinikum Gottfried Fuchs (53) bereits weit mehr als 1.000 Beerdigungen meist im Rahmen der T4 Euthanasiemorde hinter sich (+19 60 Ansbach als überzeugter Nationalsozialist). - In Amberg wird der ehemalige SPD Vorsitzende und langjährige KZ Insasse Christian Endemann (60) kommissarischer Oberbürgermeister und später 2. Bürgermeister. - In Amberg wird bei einem Pflichtappell auf die Geisteshaltung der Amerikaner hingewiesen. - In Amberg ist die Brauhaus Amberg AG im 2/3 Besitz der Brauhaus Regensburg AG (19 58 Brauerei Thurn und Taxis). - In Nürnberg wird zum Jahresanfang die Altstadt von englischen Royal Air Force Fliegerbombern völlig zerstört. 100.000 Nürnberger werden obdachlos. Es folgen weitere Fliegerbomberangriffe der US Air Force auf die Bahnanlagen, treffen aber St Johannis und Gostenhof. Zum Kriegsende gibt es Angriffe auf Steinbühl, Galgenhof, St Peter, Gostenhof, Muggenhof, Thon, Schnepfenreuth, Poppenreuth und Fürth mit der Flugzeugfabrik Bachmann und Blumenthal & Co. - In Regensburg löst sich der jahrelange Streit um den Dörnberg Park durch den Tod des Beamten an der Gräflich Dörnberg Waisenfondsstiftung Freiherr Karl von Andrian Werburg (--) auf. - In Schwandorf werden kurzfristig Felsenkeller in Luftschutzbunker umgewandelt. NSDAP Kreisleiter Oskar Fürst erhält einen eigenen Kommandobunker. Bei einem nächtlichen Bombenangriff wird Schwandorf zerstört. 6.000 Menschen sitzen unter der Erde fest. Es gibt zwei Nottoiletten. Typhus bricht aus. - In Neumarkt löscht Pfarrer Ludwig Heigl das brennende Kirchendach der Hofkirche mit der Hilfe von 8 amerikanischen Kriegsgefangenen aus dem Gefängnis im Residenzkeller und ihrem Bewacher Alois Schmid. - Der neumarkter NSDAP Kreisleiter Hans Neidhardt flieht nach einem Bombenangriff nach Parsberg, hält dort noch eine Rede mit Durchhalteparolen und verschwindet. - Der NSDAP Gauleiter für Mittelfranken Julius Streicher (60) wird verkleidet festgenommen. - Der bulgarische Prinzregent und Herzog Kyrill Heinrich Franz Ludwig Anton Karl Philipp von Sachsen Coburg und Gotha (St) (42) wird von den Kommunisten in Sofia hingerichtet. - In Auerbach wird Günter Grass (18) als Kriegsgefangener inhaftiert. - Im Schloss Winklarn stirbt der Grafensohn Carl Marcel von der Mühle Eckart Sohn von Karl Leon von der Mühle Eckart (45) im Kindbett. - In Stein ist der Schriftsteller Ernest Hemingway (46) als Journalist bei den Kriegsverbrecherprozessen im Faberschloss untergebracht. - In Nürnberg Erlenstegen wird in der Novalisstrasse 24 ein Zeugenhaus für die als frei eingestuften Zeugen für die Kriegsverbrecherprozesse eingerichtet, wo der in Fürth geborene Hitler Fotograph Heinrich Hoffmann (60) frech vor jüdischen KZ Zeugen behauptet, seine Kamera ist unpolitisch und sein Freund Hitler hätte von den Greueln nichts gewußt, er hätte auch kein Blut sehen können. - In Eichstätt flieht der NSDAP Kreisleiter Richard Hänel (50) vor den Amerikanern, wird aber nach einigen Wochen verhaftet. - In Sulzbach-Rosenberg rufen NSDAP Kreisleiter Georg Pickel und sein Stellvertreter Otto Müller zum bedingungslosen Endkampf auf. Das Kriegsgefangenenlager STALAG XIII a wird befreit. Kaum Schaden durch Bomben. Der Oberbergwerksdirektor und NSDAP ler Hermann Everding (70) wird erst nach Monaten abgelöst. - Sulzbach-Rosenberg hat 15.762 Einwohner. - In Ansbach verurteilt der ansbacher NSDAP Kreisleiter Wilhelm Seitz (54) seinen polnischen Fuhrknecht, weil er verschlafen hatte, selbst standrechtlich zum Tode. Schutzpolizisten töten ihn. - Die eingeleiteten Ermittlungsverfahren zu NS Verbrechen beziehen sich zu 35 % auf Denunziation alias Spitzel, zu 15 % auf Politische Gewalt, zu 15 % auf die Reichskristallnacht, zu 7 % auf KZ Verbrechen, zu 4 % auf die Endphase des Krieges, zu 4 % auf Fremdarbeiter, zu 1 % auf Kriegsverbrechen, zu 1 % auf Euthanasie, zu 1% auf Arisierung und zu 1 % auf Massenvernichtung. Rechtskräftige Verurteilungen werden zu 47 % für die Reichskristallnacht, 20 % für Politische Verbrechen, 12 % für Denunziation alias Spitzel, 5 % für KZ Verbrechen und 4 % für die Endphase des Krieges ausgesprochen. - In Nürnberg wird das Ernst Röhm Haus Spittlertorgraben 49 als Sitz der SA Stabswache, wo hemmungslos gefoltert wird, zur Gestapo Zentrale umfunktioniert. - In Burgthann, Ochenbruck und Oberferrieden werden erbitterte Häuserkämpfe geführt. - In Altdorf wird die Armeezeitung The Stars and Stripes gedruckt, die die deutsche Bevölkerung zur Rückkehr in die Staatengemeinschaft auffordert. - In Altdorf wird Bürgermeister Georg Pickel abgesetzt, von den Amerikanern aufgefordert die Panzersperren vor dem Oberen Tor zu beseitigen und die Waffen abzuliefern, was die Bevölkerung auch tut. Der altdorfer NSDAP Ortsgruppenleiter Robert Bergmann (59) hatte eigentlich befohlen die Stadt Altdorf zu verteidigen. - Bei Allersberg findet eine Panzerschlacht statt. - In Amberg ist SS Mann Emil Alafberg (44) Oberbrandmeister der Oberpfalz. - In Nürnberg herrscht die Meinung Das einzige, was der Führer falsch gemacht hat, ist, dass er den Krieg verloren hat. vor. - In Forth ist der jüdische forther Auswanderer Fritz Schnaittacher unter den amerikanischen Befreiern. Der forther NSDAP Bürgermeister Fink wird abgesetzt. Die Ehefrau seines Opfers Peter Dietrich, der in Kriegsgefangenschaft ist, schweigt auf Bitte der ehemaligen Frau Bürgermeister und aus Angst. Bürgermeister Fink bleibt einflußreich. - In Amberg wird die Synagoge Salzgasse 5 wieder in Betrieb genommen. - In Ingolstadt wird die Zivilistin Gertrude H von einem amerikanischen GI vergewaltigt. Fast alle angezeigten verurteilten amerikanischen Vergewaltiger sind seltsamerweise Schwarze. - In Bayern müssen Kirchengemeinden Einmarschberichte erstellen. - In Neunburg vorm Wald werden 615 Tote des Todesmarsches nach Dachau verscharrt. - In Forchheim werden NS Unterlagen kistenweise vom Bezirksamt zur Papierfabrik zum Einstampfen gebracht. - Der in Nürnberg geborene Schuhmachersohn, Maurer, SA Brigadeführer und NS Erfolgsautor Hans Zöberlein (50) lässt als Anführer eines Werwolf Kommandos in der Penzberger Mordnacht viele Verräter hinrichten. - In Regensburg verspricht der neue evangelische Oberbürgermeister Dr. Gerhard Titze (55) Keiner muss frieren! wird aber in seiner einjährigen Amtszeit von den regensburger Katholiken angefeindet und in einen Konfessionsstreit hineingezogen. - Der in München geborene katholische ehemalige und von der NSDAP abgesetzte regensburger BVP Bürgermeister Dr Otto Hipp (50) führt die nach Konfessionen unterschiedenen Schulformen als bayerischer Kultusminister wieder ein. - In Regensburg wird das Gaswerk wieder in Betrieb genommen. Riesige Mengen an Brennholz werden in die Stadt gefahren. Gebäudeschadensbilanz: 391 total zerstört, 327 mit schweren Schäden und 2311 mit leichteren Schäden. Die Bevölkerung wird von Altnazis mit Greuelmärchen von einem bevorstehenden Überfall der Polen auf die Stadt geängstigt. Die Post nimmt ihren Paketdienst bis 1.000 Gramm wieder auf. Jahn Regensburg und Reichsbahn tragen ein Fußballspiel aus. - In der Nähe von Regensburg kommen von 12.000 im KZ Buchenwald gestarteten Häftlingen nach ihrem Rückverlegungszwangsmarsch nur noch 4.000 an. - In Regensburg Prüfening wird die Theologisch Philosophische Hochschule Regensburg im Thurn und Taxis Schloss und im Dominikanerkloster Ägidienplatz 2 wiedereröffnet. - In Ursensollen ist der Lehrer Michael Obwandner NSDAP Ortsgruppenleiter. - In Ursensollen fliegt die US Air Force einen Tieffliegerangriff auf den Lokal Bahnhof Ursensollen und den Personenzug, der gerade den Bahnhof, Am Bahnhof, verlässt und im nächsten Wald Schutz sucht. 14 Menschen sterben in und um den Zug herum. Die Abschlepplok wird ebenfalls beschossen. Die Tageszeitung Amberg-Sulzbacher Zeitung verschweigt den Vorfall. - In Postbauer verschanzen sich die Bürger in Kellern und Bahndurchlässen. Der polnische Kriegsgefangene Jakel signalisiert mit einem weißen Betttuch die Kapitualtion von Postbauer. - In Köstlbach kommen die Amerikaner von Tyrolsberg heran. Der Kriegsversehrte Ludwig Meier (40) und Georg Thumann (16) gehen ihnen unbemerkt von Wehrmachtssoldaten mit weißen Fahnen entgegen. - In Heng versucht Pfarrer Josef Lehner vergeblich die weiße Fahne hissen und muss sich vor den Wehrmachtssoldaten in der St Jakobskirche verstecken. - Bürger aus Heng, Köstlbach und Kemnath fliehen wegen einer Falschmitteilung nach Tyrolsberg, Pavelsbach, Möning, Seligenporten, Dürnhof und Dennnenlohe. Pavelsbach wird wegen einer SS Abteilung vom Dillberg und Grünberg aus bombardiert und 60 Häuser zerstört. In Pavelsbach gehen der Schmied Leonhard Karl und der Fleischbeschauer Georg Kleesattl den Amerikanern mit erhobenen Händen entgegen während Joseph Lerzer etwas Weißes zum Fenster hinaushängt und dafür mit dem Tod bedroht wird, aber durch die Panzer gerettet wird. - In Postbauer wollen Wehrmachtssoldaten ihren eigenen Munitionszug in Bahnhofsnähe sprengen, was der NSDAP Lehrer Hans Auer verhindern kann. Der Zug wird Richtung Henger Bahneinschnitt gezogen und dort gesprengt, was dort zu starken Beschädigungen führt. Die Wehrmachtssoldaten beschießen vom Bahnhof aus die Amerikaner, die vom Grünberg kommen. - In Nürnberg kämpfen 5 Tage lang rund 6.000 Mann, darunter nur eine Kampftruppenheit der SS mit 500 Mann. Der Rest besteht aus 2.000 Jagdfliegern, Bodenpersonal und Ersatztruppenteile aus Kriegsbeschädigten, Verwundeten und Genesenden, RAD, Flaksoldaten, russischen Hilfswilligen und sogar Volksturm und HJ. 120 rund um die Stadt installierte Flakgeschütze sind nur bedingt einsatzfähig, gegen 3 amerikanische Infanteriedivisionen, 2 Panzerdivisionen und 1 Panzeraufklärungsregiment mit Luftunterstützung. - In Erlangen wird die Regnitzbrücke gesprengt. - In Erlangen will der erlanger NSDAP Kreisleiter Alfred Groß bis zum letzten Blutstropfen durchhalten, begeht Fahnenflucht und setzt sich nach Weißenburg ab. - In Erlangen enden unter Rektor Wintz in der Frauenklinik Universitätsstrasse Zwangsabtreibungen bei Ostarbeiterinnen. - In Postbauer Wurzhof wird das aufgelöste Arbeitsheim für geistig Behinderte als Säuglingsheim genutzt. - In Regensburg Schierling werden auf dem Militärgelände hunderte von Lost alias Senfgas Kampfgas-Ampullen verbuddelt. - Der entmachtete Frankenführer Julius Streicher (60) heiratet in zweiter Ehe seine Sekretärin Adele Tappe. - Generalfeldmarschall Albert Kesselring (60) verlegt sein Hauptquartier nach Hirschau. - In Neustadt ziehen Tausende von gefangenen US-Soldaten aus dem Raum Nürnberg, die bei Tieffliegerbeschuß weiße Tücher ausbreiten, über die Donau. - In Kehlheim werden vom Volkssturm unter dem in Ingolstadt geborenen Bataillonsführer Steuerobersekretär Johann Gogl (63) an der Altmühlbrücke, nahe der Huselsäge und nahe der Befreiungshalle Panzersperren aufgestellt, während tausende von Wehrmachtsfahrzeuge, Kriegsgefangene und Flüchtlinge über die Donau fliehen. Kompanieführer sind u.a. der kelheimer Dampfsägewerksbesitzer Markus Schneider und SA Sturmführer Huber. - In Regensburg verteidigen Flugabwehr und einige deutsche Jagdflieger wirkungslos. - In Weiden erfolgt ein US Tieffliegerangriff, bei dem es 60 Tote gibt. - In Schwandorf werden bei einem nächtlichen Bombenangriff auf den Bahnhof 1250 Menschen, darunter 495 Schwandorfer getötet, unter dem Rest viele Zwangsarbeiter. Die deutschen Truppen fliehen und werden von ungarischer SS ersetzt, die zur Verteidigung bleiben. - In Grafenwöhr wird auf dem Truppenübungsplatz ein riesiges deutsches Munitionslager entdeckt. - In Neustadt an der Donau, Eining, Kapfelberg und Regensburg überqueren die Alliierten die Donau. - In Kelheim wird das Gasthaus Gebhardt an der Altmühlbrücke Quartier des Kampfkommandanten Major Brasch. - In Burglengenfeld können die Alliierten eine intakte Brücke über die Naab einnehmen. - In Kastl, Engelsberg, Wiesenacker, Oberbuchfeld und südlich von Neumarkt stößt die 65. US-Division auf erbitterte Gegenwehr. - In Roth übergibt Bürgermeister Dr Robert Groß die Stadt kampflos an die Amerikaner. - In Nürnberg flieht NSDAP Gauleiter Franken Hans Zimmermann (39) (+1984 Bayreuth). - Schloss Schillingsfürst ist Hauptquartier für den Endkampf des ehemaligen KZ Kommandanten und SS General Max Simon (46), der mörderisch gegen Wehrkraftzersetzer vorgeht. Er wird (1960) wegen der Morde von Brettheim angeklagt und durch den erfolgreichen Einsatz des in Regensburg geborenen rechtsradikalen ehemaligen NS Juristen und Kriegsverbrecherverteidiger Rudolf Aschenauer (32) in Ansbach vom ehemaligen NSDAP Mitglied (seit 19 27) Richter Andreas Schmidt freigesprochen. - In Regensburg gehören Kriminalrat Teichmann und Pilz, Götz und Scherm zur Gestapo. - In Regensburg tritt Marlene Dietrich (44) vor GIs auf und logiert dabei im Hotel Karmeliten-Brauerei am Dachauplatz 1. - In Nürnberg arbeitet die kaufmännische Angestellte Martha Mödl (40), die mit Hilfe eines ortsansässigen Mäzens eine Gesangsausbildung zur Opernsängerin macht, als Dreherin von Artilleriegranaten. - Der Schwiegervater von Prinz Philipp Ernst von Thurn und Taxis (St) (37) wird ermordet. - Der in Neuburg geborene ehemalige Justizbeamte, ehemalige neuburger NSDAP Ortsgruppenleiter und stellvertretende schwäbische Gauleiter Anton Mündler (49) begeht Selbstmord. - Nach dem Tod seines Vaters des ehemaligen SA Reiterführers und Privatbankiers Fürst Carl von Castell Castell (St) (48) in Böhmen wird sein zweitgeborener Sohn Prinz Albrecht von Castell Castell (St) (20) neuer Fürst von Castell. Er wird 6 Jahres später die Nichte von Multimilliardär und Waffen SS General Erbprinz Josias von Waldeck und Pyrmont (St) (49) heiraten. - In Regensburg wird das Städtische Weißbrauhaus alias Weizenbierbrauhaus in der Schwarzen Bären Strasse 6 geschlossen. - In Schwandorf wird der in Schwandorf geborene Müller, NSDAP Mitglied und schwer verwundeter Stalingradkämpfer Franz Sichler (36) Bürgermeister. - Bei der Verteidigung der Göring-Burg Veldenstein wird der nach Amerika emigrierte Wehrmachtsfeldwebel Sergeant Siegfried von Prittwitz (--) zum Leutnant befördert und danach von Scharfschützen erschossen. Neuhaus unterhalb der Burg Veldenstein wird niedergebrannt. In der Burg findet man kostbare Alkoholika. In Velden gibt es heftige Gegenwehr. Es wird deshalb von amerikanischen Trupen völlig zerstört. - In Sulzbach-Rosenberg werden 650 alliierte Gefangene befreit und ebenso viele Deutsche festgenommen. - In Regensburg wird der in Nürnberg geborene SS Obersturmführer Benno Kuhr (49) enttarnt und inhaftiert. - In Ansbach Katterbach ist das Zwangsarbeitslager auf dem Fliegerhorst aufgelöst. - In Eichstätt flieht der eichstätter NSDAP Kreisleiter, ansbacher SA, SS und NSDAP Oberbürgermeister Richard Hänel (50), wird aber nach einigen Wochen verhaftet. - In Eichstätt wird das Zwangsarbeitslager für jüdische Frauen geschlossen. - In Neumarkt sind Helene Baruch, Kurt Baruch, Fanni Devries, Ida Enoch, Berta Fernich, Georgine Gutmann, Albert, Ilse und Seligmann Haas, Anna Haberer, Anneliese, Edith, Emanuel, Max und Rosa Hahn, Selma Hutzler, Berta und Martin Kraus, Fanny und Sigmund Krämer, Berthold, Lina und Rosl Landeker, Rosa Liebermann, Lui Löw, Friedrich, Jakob, Julius Neustädter und Kathi Neustädter, Martin und Berta Oppenheimer, Frieda Salomon, Regina Steindecker, Klara Wassermann, Emma Weill, Josef Wilmersdörfer und Heinrich und Sigmund Wolf im Rahmen der Judenvernichtung umgekommen. - Der in Ansbach geborene NSDAP Reichstagsabgeordnete Freiherr Curt Löffelholz von Colberg (St) (71) stirbt. - In Regensburg ist das Kloster Heilig Kreuz Am Judenstien 10 (20 17 laut Broschüre) glücklich von den amerikanischen Soldaten wegen einesTyphusschilds vor Belästigungen bewahrt zu werden. - In Nürnberg stirbt der nürnberger Polizeipräsident SS Standartenführer Otto Kuschow (55) bei Kämpfen vor dem nürnberger Polizeipräsidium am Jakobsplatz 5. - In Neumarkt ordnet der neumarkter NSDAP Ortsgruppenleiter xxx an Flugblätter zu verteilen, die die Einwohner auffordern Notgepäck zu packen und die Stadt zu verlassen, was zu einer Panik führt. - In Neumarkt werden vor dem Beschuss durch die Amerikaner Flugblätter mit der Aufforderung zur Kapitulation abgeworfen. - In Neumarkt verzichten die Amerikaner nach dem Einmarsch Schokolade an die Bevölkerung zu verteilen. - In Kelheim findet man im KZ Saal mit unterirdischen Stollen für die Messerschmidt Flugzeugproduktion 380 Tote, von denen 360 verbrannt sind. - In Velburg überredet der kriegsverletzte parsberger Patient und in Velburg geborene Soldat, Karl Schön beim Anrollen von 25 amerikanischen Panzern den einzigen schon in Stellung gebrachten Panzerabwehrwagenführer abzudrehen. Es brennt breits in der Innenstadt. Karl Schön geht mit einer weißen Fahne den Amerikanern entgegen, führt sie in die Stadt und der NSDAP Ortsgruppenführer und Bürgermeister Josef Götz übergibt die Stadt. - In Altdorf stirbt der 5 malige 1 FCN Fußballmeister, ehemalige Trainer und Zahnarzt Hans Kalb (46). - Der in Regensburg geborene Schriftsteller und innsbrucker Theaterregisseur Sigfrid Färber (35) erhält ein Publikationsverbot, das er unter Verwendung von Pseudonymen umgeht (19 56 Regensburger Fremdenverkehrsdirektor, später Bundesverdienstkreuz). - In Pölling erbitten bei einem Dutzend brennender Scheunen zwei Einwohner die Aussetzung des Beschusses durch die Amerikaner trotz zurückgebliebener ungarischer Waffen SS, die aber vor dem Einmarsch flieht. - In Neuendettelsau sind aus der evangelische Neuendettelsauer Diakonissenanstalt 2.700 Pfleglinge, selektiert, abtransportiert und im Rahmen der T4-Aktion ermordet. - In Allersberg gibt es bei Rückzugsgefechten über 50 Tote, wobei mehr als die Hälfte der Gebäude zerstört werden. - In Parsberg werden polnische Zwangsarbeiter im Schloss Herrnried befreit. - In Berching will der in Regensburg geborene ehemalige Freikorps Epp Brigadearzt und berchinger praktische Arzt Heinz Schauwecker (51) für die Rettung von 20 geistig Behinderten und den Einsatz für Kriegsgefangene verantwortlich sein, was später in der Lokalpresse als Tatsache veröffentlich wird. - In Sulzbach-Rosenberg wird der Industrielle und Vorsitzende der Geschäftsführung der lothrischen Rombacher Hüttenwerke Otto-Ernst Flick (29), der mit Barbara Raabe, der Tochter von Karl Raabe (66), dessen Bruder Paul Raabe (62) Vorstandsmitglied der Hermann-Göring-Werke ist, neuer Vorsitzender der Maximilianhütte alias Maxhütte. - Der erste Ehemann Harry Tiedthke (63) der in Neumarkt geborenen Schauspielerin Käthe Dorsch (55) wird beim Versuch seine zweite Ehefrau Christa Tordy (41) vor der Vergewaltigung durch sowjetische Soldaten zu bewahren, mit einer Flasche erschlagen. - In Hersbruck Reichenschwand organisieren die Amerikaner im Schloss Reichenschwand die letzten Kämpfe um Nürnberg. - Der in Regensburg geborene Industriemanager Otto Meyer (63) wird als NS Wehrwirtschaftsführer verhaftet und interniert. - In Parsberg heiratet die in Worms geborene Arbeitsdienstmitarbeiterin, Reichsarbeitsdientassistentin und Studentin Freiherrentochter Marie-Elisabeth Clara Wilhelmine Cornelia von Heyl Herrnsheim  (23) den in Cochem geborenen Botschafter aD Eugen Klee (57). - In Deining sind im Gasthaus Zum Ochsenwirt mit dem Pachtgastwirt Wolfgang Dozauer (--), das der Humbser Brauerei gehört, 100 ungarische Soldaten der Waffen SS einquartiert, dazu in Kleinafalterbach 60, die unter der Bevölkerung Unruhe auslösen und dann vor den Amerikanern fliehen. - In Regensburg Mariaorth wird die Naab Eisenbahnbrücke von den Amerikanern gesprengt. - In Dietfurt sind alle Dächer mit Schiefer gedeckt. - In Regensburg beginnt der katholische in Ober-Ammerthal bei Amberg geborene Volksschullehrersohn Josef Georg Ziegler (27) nach der Entlassung aus der Kriegsgefangenschaft katholische Theologie zu studieren. Er wird Moraltheologe und beschäftigt sich gerne mit Enthaltsamkeit und Jungfräulichkeit, was ihn bis nach Rom bringt. - In Freystadt fliehen die Kinder aus dem Kinderheim der NSV im katholischen Franziskanerkloster nach Sulzbürg.

1944 Wetter: Niederschlagsrekord. - Alliierte Landung in der Normandie. - In Nürnberg wird das KZ flossenbürger Außenlager Siemens-Schuckert mit 55 jüdischen Frauen eröffnet, die bei der nürnberger Firma Siemens Schuckert Landgrabenstrasse 100 (20 17 Siemensplatz und Evangelisch-Lutherische Christuskirche) Zwangsarbeit verrichten müssen. - In Nürnberg werden 10 nürnberger Juden aus Mischehen mit verstorbenen Ehepartnern ins KZ Theresienstadt deportiert. - In Regensburg produziert das unter die Verwaltung der Messerschmitt GmbH gestellte KZ Obertraubling das erste in Serie gebaute Strahltrieb Kampfflugzeug alias Düsenjäger Me 262. Es fallen alliierte Bomben. - Der abgedankte bayerische Kronprinz Rupprecht von Wittelsbach Bayern (St) (75) versteckt sich in Florenz. Seine Frau Prinzessin Antonia von Luxemburg und Nassau (St) (45) kommt mit ihren Kindern Heinrich Franz (St) (22), Irmingard (St) (21), Editha Marie Gabrielle (St) (20) Hilda Hildegard Marie (St) (18) Gabrielle Adelgunde Marie (St) (17) und Sophie Marie Therese (St) (09) ins KZ Sachsenhausen und danach ins KZ Flossenbürg. Sein Sohn aus erster Ehe Albrecht von Wittelsbach Bayern (St) (39) und dessen Sohn Franz von Wittelsbach Bayern (St) (11) werden im KZ Flossenbürg inhaftiert. - Der in Vogelthal bei Dietfurt geborene Panzerführer Michael Wittmann wird für 20 seiner 138 Panzerabschüsse in Nordfrankreich zum Kriegshelden hochstilisiert. - In Nürnberg stirbt der ehemalige SPD Anhänger und angeblich proletatrisch-revolutionäre Schriftsteller und Liederautor Karl Bröger (58) und wird als vermeintlicher NSDAP Dichter mit Parteibegräbnis begraben. Seine Lieder singt die Hitlerjugend. - Der in Regensburg geborene NS Arzt Willy Frank (41) wechselt als Leitender Zahnarzt vom KZ Auschwitz zum KZ Dachau. - In Bamberg predigt der bamberger Erzbischof Joseph Otto Kolb (63) gehorsam das Leid zu ertragen. - Der deutsche Kaiserenkel Louis Ferdinand von Preußen (St) (34) ist für die monarchistischen Putschisten vom Attentat vom 20. Juli 19 44 ein potentielles Staatsoberhaupt. Wie sein Vater, der ehemalige kaiserliche Kronprinz Wilhelm von Zollern (St) (62) will er nicht damit assoziiert werden und wird von der Geheimen Staatspolizei alias Gestapo verhört. - Karl August von Thurn und Taxis (St) (46) wird wegen des Hörens der BBC wegen Wehrkraftzersetzung im landshuter Gestapogefängnis bis Kriegsende inhaftiert. - Der in Floß geborene gelernte Konditor und Euthanasie Mörder Richard Baer (33) wird Lagerkommandant im KZ Auschwitz um den zu weichen Vorgänger zu ersetzen. - In Regensburg wird in der Heil- und Pflegeanstalt Karthaus Prüll ehemaliges Kloster Prüll Ludwig Thoma Strasse 14, wo intern berichtet mittelalterliche Verhältnisse herrschen, begonnen 141 Patienten u.a. in die Hungeranstalten Kaufbeuren und Pfafferode zu verlegen. - In Neumarkt kommen geistig Kranke aus dem Osten aus der Heil- und Pflegeanstalt Karthaus Prüll ehemaliges Kloster Prüll Ludwig Thoma Strasse 14 im neumarkter Durchgangslager 24 an, wo sie in die Tötungsanstalt Hartheim bei Linz, in der es eine Vergasungsanlage gibt, weitertransportiert werden. - In Erlangen meldet das Einwohnermeldeamt judenfrei. - Der münchner Volksschauspieler Konrad Dreher (85) flieht nach Fessenheim. - In Nürnberg strippen im Kabarett Eden Bankgasse 5-7 Lorenzplatz mit der Telefonnummer 25763 die Tänzerinnen. - In Deining sind im Gasthaus Zum Ochsen ca 100 ungarische Soldaten der Waffen SS untergebracht. - In Neumarkt stirbt die Witwe Walburga Ehrnsperger und vererbt die Gansbrauerei und die Gasthöfe u.a. das Gasthaus Zum deutschen Kaiser Ingolstädter Strasse 6 an ihre Kinder Karl, Lina, Ludwig, Hermann und Johanna. - In Nürnberg wird die Tageszeitung Fränkischer Kurier mit einer Dank und Abschieds Ausgabe eingestellt. - In Nürnberg gibt es im Februar große Zerstörungen. - Amerikaner erobern Rom. - In Berching betreibt der Kunstmaler Lindl ein Atelier. - In Eichstätt überfliegen alliierte Bomberstaffetten das OFLAG VII B alias Offiziersgefangenenlager Kipfenberger Strasse 3 und die Lieutenants Poole und Duncan werden getötet, weil sie sich weigern sich in den Baracken zu verstecken. - In Neumarkt wird auf dem Gelände am Galgenhügel (20 16) Firma Dehn und Söhne ein Industrielager alias Zwangsarbeiterlager für rund 120 Insassen für die Firmen Holzwerke Haug und Lang (20 16 Gleichauf ) mit 7 Personen, Holzindustrie Saturn (20 16 Petry) mit 21 Personen, Metallverarbeitung Anton Schleich 34, der nürnberger Firma Hubert 14, J B Wittmann 35, Firma Dittrich 6, Baywa Lagerhaus 1, Georg Herrle 3, Franz Lang 1, Karl Pörringer 3, Eisenwerk Seemann 4, Express Werke 12, und Pfleiderer Werke, das rund 50 eigene Zwangsarbeiter in eigenen Baracken unterbringt, mit zusätzlich 1 Person angelegt. Zwangsarbeiter können gemietet werden. - In Ansbach verliert der ehemalige ansbacher Pfarrer, SA Führer und evangelische ansbacher Seelsorger an der Heil- und Pflegeanstalt Ansbach (20 15) Bezirksklinikum Gottfried Fuchs (52) seinen einzigen Sohn in Frankreich. - In Ansbach Schalkhausen wird das Lebensborn Heim Franken I eröffnet und in der Heil- und Pflegeanstalt Ansbach (20 15) Bezirksklinikum wird das Lebensborn Heim Franken II eröffnet. Uneheliche Kinder dürfen hier anonym geboren werden und erhalten eine geheime Identität. Die meisten sind uneheliche Kinder von SS Männern. Die Mütter müssen rassisch rein und erbbiologisch SS tauglich sein. Neugeborene werden mit einem aufgelegten silbernen SS Dolch symbolisch nationalsozialistisch rituell getauft. Sie erhalten als Taufgeschenk einen im KZ Dachau gefertigten Kerzenleuchter. - Der in Regensburg geborene französische Besatzungsoffizier Franz Joseph von Thurn und Taxis (St) (51) wird aus der Wehrmacht entlassen. - Prinz Anselm von Thurn und Taxis (St) (20), der Sohn von Ludwig von Thurn und Taxis (St) (43) stirbt im Kampfeinsatz und wird im Kloster Sankt Emmeram beerdigt. - In Neumarkt macht Gustav Adolf Pfleiderer (67) nach der Zerstörung von Privatvillen in Heilbronn das Sägewerk zum Firmensitz. - In Bayreuth erbaut Wieland Wagner (27) bei den Kriegsfestspielen.mit der einzig zugelassenen Oper Meistersinger von Nürnberg das Bühnenbild und leistet am Institut für physikalische Forschung im KZ Außenlager Bayreuth mit Zwangsarbeitern, die Raketensteuerungssysteme herstellen, Kriegsdienst. - In Regensburg werden der Stadtverwaltung 300 ausländische Zivilarbeiter (19 90 Helmut Halter) zugeteilt, die allerdings keine Schuhe besitzen. Andere ausländische Zivilarbeiter (19 90 Helmut Halter) haben u.a. in der Druckerei Pustet, in der Sauerkrautfabrik Hengstenberg, im Leichtsteinwerk und in der Tabakfabrik Bernard eigene Lager. - In Nürnberg gibt es bei hauptsächlich US Fliegerbombenangriffen trotz über 100 Abschüssen auf Siemens, MAN, TEKADE, Nüral, Nürnberger Schraubenfabrik, Südstadt und Altstadt, Lauf und Röthenbach etwa 1.000 Toten. - In Amberg verurteilt ein Sondergericht den kleinfalzer Georg Winter wegen Kritik an Krieg und Hitler zu 9 Monaten Gefängnis. - In Pilsach Ziegenberg lässt sich der NSDAP Kreisleiter Neumarkt Riedenburg Hans Neidhardt eine Blockhütte von Kriegsgefangenen bauen. (brennt 20 12 im Besitz der Tochter ab). - In Donaustauf wird im Thurn & Taxis Jagdschloss Thiergarten Thiergartenstrasse 1 (20 16 Golfhotel) das mittlerweile unbedeutende und neubenannte Statistisch-wissenschaftliches Institut beim Reichsführer SS für den in Regensburg geborenen NSDAP Reichshauptamtstatistiker Richard Korherr (41), dem alle Zahlen über die Judenvernichtung vorliegen, eingerichtet. - Der begeisterte SS Mann Prinz Franz Joseph von Hohenzollern (St) (53) wird als Adeliger verdächtigt wie viele seines Standes nicht mehr an den Endsieg zu glauben und aus der SS ausgeschlossen und bittet Heinrich Himmler vergeblich um Wiederaufnahme. - Der schwer kriegsverwundete in Regenstauf auf Schloss Karlstein geborene Graf Max Ulrich von Drechsel (33) wird wichtiges Mitglied der Staufenberg Verschwörung und in Berlin nach dem Scheitern hingerichtet. Der in Nürnberg geborene altdorfer Hauptlehrer, degradierte SS Sturmbannführer und ehemalige persönliche Adjuant Stabschef SA Robert Bergmann (58) wird NSDAP Kreisleiter Nürnberg Land. - In Sulzbach-Rosenberg arbeiten in der Maxhütte 1.414 Zwangsarbeiter. - Der SS Brigadeführer Gottfried von Bismarck Schönhausen (43) wird wegen des Verdachts der Beteiligung am Hitler-Attentat in ein KZ verschleppt. - In Nürnberg wird der Liedermacher Günter Stössel geboren. - In Nürnberg wird Fitzgerald Kusz eigentlich Rüdiger Kusz geboren. - In Regensburg wird der NSDAP Oberbürgermeister Otto Schottenheim (49) SS Brigadeführer. - In Regensburg wird der in Regensburg Höfling geborene Prinz Johannes von Thurn und Taxis (St) 18 Jahre alt. - Die NSDAP schafft das Doppelamt Bürgermeister und Kreisleiter ab. - In Nürnberg wirbt die Trichtergesellschaft auf Postkarten mit dem Spruch Der Nürnberger Trichter sicher und schnell, Macht er die Köpfe Hell. - In Regensburg bereitet Heinrich Himmler (44) eine Friedenstagung der Oberbürgermeister des deutschen Reichs im Reichssaal des regensburger Rathauses vor, die aber nicht stattfinden kann, da der Stromverbrauch der Kronleuchter zu hoch für das Netz ist. - In Neumarkt schwänzt Alfred Braun (17) den HJ Dienst und wird deshalb von HJ Stammführer Bann Steinpfalz Kapl mit Sitz in der Weiherstrasse mit Holzhacken in der Polizeiwache bestraft. - In Nürnberg wird der wegen seiner jüdischen Wurzeln politisch unbelastete Ludwig Kastl  (66) für die Nachkriegszeit Vorstandsmitglied der MAN. - Der ehemalige SA Gauführer Franken und unterlegene Intimfeind des aus Nürnberg verbannten NSDAP Frankenführer Julius Streicher (59), der SA Rebell Wilhelm Stegmann (45), darf auf Bewährung am Krieg teilnehmen und wird als SS Obersturmführer der Waffen SS an der Ostfront eingesetzt, wo er auch stirbt. - In Neumarkt löst das NSDAP Mitglied Anton Peter (--) den neumarkter NSDAP Bürgermeister Anton Erhard (--) als Bürgermeister ab. - In Regensburg kommt der SS Sturmbannführer Luitpold Kuhn aus Stavanger zurück und wird Gestapo Kriminalrat. - In Regensburg arbeiten 1.700 Zwangsarbeiter im Messerschmitt-Werk. - Der in Nürnberg geborene Dr der Geschichte und Germanistik Heinz Gollwitzer (27) wird Referent beim SS Ahnenerbe. - Prinz Anselmus von Thurn und Taxis (St) (20), der Sohn von Prinz Ludwig Philipp von Thurn und Taxis (St) (++) stirbt. - Die in Regensburg geborene Schauspielerin Maria Juliane Forstner alias Rita Clermont (50) tritt in drei Sendungen im Versuchsprogramm Reichsdeutsches Fernsehen auf. - Erbprinz Philipp Friedrich Carl von Castell Castell (St) (20) fällt. Sein Vater, der ehemalige SA Reiterführer und Privatbankier Fürst Carl von Castell Castell (St) (42), ist der größte private Weingutbesitzer in Franken. - In Neumarkt löst das NSDAP Mitglied Karl Gortner (--) den neumarkter NSDAP Bürgermeister Anton Peter (--) als Bürgermeister ab. - Der in Eichstätt geborene Amtsrichtersohn, Kaufmann, NSDAP Mitglied, SS Mitglied und Offizier Lothar Debes (54) wird Befehlshaber der Waffen SS in Italien. - In Kelheim wird das KZ Saal mit unterirdischen Stollen für die Messerschmidt Flugzeugproduktion angelegt und mit 600 Zwangsarbeitern betrieben, die zum Teil in Erdgruben vegetieren. - In Nürnberg läuft im Kino Lichtspieltheater Ufa Palast Königstorgraben 11 links neben dem Grandhotel der Film Träumerei. - In Neumarkt schickt das Arbeitsamt die depressive polnische Landarbeiterin Viktoria T in die Heil- und Pflegeanstalt Kaufbeuren zur weiteren Begutachtung. 6 Wochen später wird sie ermordet. - In Regensburg spielt das Bauerntheater Regensburger Platzl das Stück Im weiß-blauen Schimmel. Im Stück, das im gleichnamigen Gasthaus spielt, haben Betti Mohr und Konrad Känfl die Hauptrollen. - Die verwitwete Elisabeth Maria von Kageneck alias Prinzessin Elisabeth Maria von Wittelsbach Bayern (St) (28), die Tochter von Prinz Alfons von Wittelsbach Bayern (St) (++)  und Prinzessin Louise Victoire d’Orléans. (St) (72) heiratet den bürgerlichen Ernst Küstner (24). - Der in Neumarkt geborene neumarkter Bürgermeistersohn und impressionistische Maler Max Feldbauer (75) wird in die NS-Gottbegnadetenliste aufgenommen. - In Schalkhausen wird zusätzlich zur Heil- und Pflegeanstalt Ansbach auf dem Bocksberg vom SS Lebensborn eV ein Ausweichkinderheim alias Franken I für die von Bomben bedrohte Gebiete eingerichtet, wobei man das ehemalige Walderholungsheim nur neu anstreicht und einige neue Klosetts und Kinderbadewannen aufstellt. In den Kriegsgebieten geraubte germanisierte Kinder werden hier anonym vermittelt. Verdiente SS-Leuten, die im Krieg auf ihren Kinderwunsch verzichten mussten oder noch müssen, können Kinder nach Aussehen bestellen. Das Kinderheim dient als SS eigene Einrichtung mit eigenem Standesamt auch für anonyme Geburten. - In Ansbach leitet der Leiter der Fernschreibstelle des ansbacher NSDAP Regierungspräsidenten einen Befehl zur Aufnahme von 12 Kindern und 2 Pflegerinnen an das Walderholungsheim in Schalkhausen alias Heim Franken I weiter. - In Nürnberg stirbt die geschiedene Gräfin Ottilie von Faber Castell (67) als Ehefrau von Freiherr Philipp von Brand Neidstein und damit als Freifrau Ottilie von Brand Neidstein, die dem niederen Adel angehört. - Die in Regensburg geborene Stummfilmschauspielerin Rita Clermont (50) alias Maria Juliane Forstner nimmt nach 20 Jahren Kinderpause ihre Karriere wieder auf und stellt sich für das Versuchsprogramm Reichsdeutsches Fernsehen vor die Kamera. - Der in Regensburg aufgewachsene monarchistische Rechtsanwalt Freiherrnsohn Adolf von Harnier (41) wird nach 5 Jahren Untersuchungshaft zu 10 Jahren Gefängnis verurteilt. Seine Befreiung erlebt er wegen körperlicher Erschöpfung nicht mehr. - In Sulzbach-Rosenberg wird der Flick Konzern Enkel Friedrich Christian Flick alias Mick Flick als Sohn des Industriellen und Vorsitzenden der Geschäftsführung der lothrischen Rombacher Hüttenwerke Otto-Ernst Flick (28) und seiner Frau Barbara Raabe, der Tochter von Karl Raabe (65), dessen Bruder  Paul Raabe (61) Vorstandsmitglied der Hermann Göring Werke ist, geboren. - In Nürnberg Wendelstein kauft die MAN den Wald um Nerreth zur Errichtung einer Panzerfabrik. - Der in Fürth geborene Sinto Karl Höllenreiner (30) wird im KZ Dachau bei Menschenversuchen, bei denen man erfolglos versucht hat Meerwasser mit Chemikalien trinkbar zu machen, gequält.

1943 Wetter: Trockener Sommer und Herbst. - Stalingrad und Alliierte Landung in Sizilien - In Altdorf erhält der Pfarrer Franz Meyer ein Verbot sein Dienstmotorrad zu benutzen und im Kinderlandverschickungslager Altdorf Kinder religiös zu betreuen. - In Feucht fallen Bomben. - In Nürnberg wird das dachauer KZ Außenlager in der Frankenstrasse 204 dem KZ Flossenbürg unterstellt. - In Nürnberg werden bei Chillingworth Walzwerkstrasse 60 Häflinge zu Zwangsarbeit gezwungen. - In Nürnberg werden 36 Juden ins KZ Theresienstadt deportiert. Am nächsten Tag werden 73 nürnberg-fürther Juden ins KZ Auschwitz deportiert. - In Regensburg produziert das unter die Verwaltung der Messerschmitt GmbH gestellte KZ Obertraubling das Kampfflugzeug Bf 109. - In Nürnberg wird im Paniersbunker am Paniersplatz der Neptunbrunnen und die Reichskrone eingelagert. - Amberg wird judenfrei gemeldet. - In Langenzenn lässt der nürnberger Polizeipräsident und Gestapo-Leiter Benno Martin (50) ein Strafarbeitslager für Ausländer besonders aus Polen, Russland und Westeuropa zur Ziegelfertigung und in örtlichen Betrieben einrichten. - In Regensburg Obertraubling werden rund 200 Messerschmitt-Facharbeiter zur Anleitung von KZ-Insassen ins KZ Gusen abkommandiert. - In Regensburg Obertraubling ist der in Rosenheim geborene Flugzeugtechniker Fritz Fend (23) bei den Messerschmitt-Werken wesentlich an der Konstruktion des Kampfflugzeugs alias Düsenjäger Me 262 beteiligt. Nach dem Krieg wird sein von ihm konstruierter Kabinenroller als Düsenjäger des kleinen Mannes alias Schneewittchensarg erfolgreich. - In Nürnberg wird das Cabaret Wintergarten und die Königin-Bar in der Luitpoldstrasse 3 mit der Telefonnummer 26686 und einem 2 Meter hohen mit hunderten Glühbirnen beleuchteten Hakenkreuz, das NSDAP-Vergnügungslokal der Stadt, bei einem nächtlichen Luftangriff zerstört. - Das in Regensburg geborene Mitglied der KPD Karl Zimmet (48) engagiert sich in seiner von ihm mitgegründeten Widerstandsorganistation Antinazistische Deutsche Volksfront.  - Der in Viehhofen geborene Metzgergesellensohn und ehemalige KPD Reichstagsabgeordnete Paul Walter (52) wird ein zweites Mal für zwei Jahre ins KZ Sachsenhausen eingeliefert, überlebt und wird DDR Nationalrats-Westabteilungsleiter für Agitiation. - In Bamberg übernimmt der bamberger Weihbischof und Titularbischof in Macedonien Joseph Otto Kolb (62) das Amt des verstorbenen aus Miltenberg stammenden bamberger Erzbischof Johann Jakob von Hauck (82). - In Rom stirbt der päpstliche Kurienprälat Monsignore Georgio Georg von Wittelsbach Bayern (St) (63) als Mittelsmann des Hochadels im Vatikan an TBC. - In Bayreuth wird Wolf Siegfried Wagner geboren. Er wird Opernregisseur und ist (20 15) Bauunternehmer auf Mallorca. - In Regensburg werden 9 von 50 von der Gestapo, Minoritenweg 1, verhafteten Mitgliedern der Widerstandsgruppe Neupfarrplatz u.a. der aus Regensburg stammende gelernte Schreiner und Hilfsarbeiter Johann Kellner hingerichtet. - In Nürnberg verurteilt das Sondergericht des Volksgerichtshofs den aus Nürnberg stammenden Handelsvertreter Max Heindl wegen staatsfeindlicher Äußerungen zum Tode. - Der in Coburg geborene Johann Leopold von Sachsen Coburg (St) (37) (19 48 Verurteilung wegen jahrelanger Blutschande in Amberg, +19 72 in Österreich) Sohn von dem in England geborenen Carl Eduard von Sachsen Coburg und Gotha (59) wird wegen politischer Unzuverlässigkeit aus der Wehrmacht entlassen. - Der homosexuelle Wehrmachtsoffizier Hubertus von Sachsen Coburg und Gotha (St) (34) Sohn des in England geborenen SA Führer Carl Eduard von Sachsen Coburg und Gotha (59) wird bei einem Flugzeugabsturz in der Ukraine getötet. - In Weiden wird das mit doppeltem Stacheldrahtzaun und Wachtürmen gesicherte Kriegsgefangenenlager STALAG XIIIb erweitert, in dem bis 19 45 31.000 Zwangsarbeiter u.a. Belgier, Franzosen, Polen, Jugoslawen, Amerikaner, Engländer, Italiener und Spanier u.a. auch für weiderner Geschäfte und Betriebe, aber auch für die Landwirtschaft gefangengehalten werden.  Neben einem Gefängnis gibt es auch ein besonders abgesichertes Lager für Russen. Die Insassen schlafen in 3 stöckigen Betten auf Säcken, die mit Stroh, Hobelspänen oder Papier gefüllt sind. - In Regensburg führt das Bauerntheater Regensburger Platzl das Stück Geh mach dei Fensterl auf auf. - In Nürnberg gibt es im Kabarett Eden Bankgasse 5-7 Lorenzplatz Striptease. - In Nürnberg hat die Geheime Staatspolizei alias Gestapo Nürnberg in der Ludwigstrasse 36 eine mit sechs Beamten besetzte Spezialabteilung (IV N) V-Leute mit 100 freien Mitarbeitern alias Spitzeln. - In Nürnberg wird die Tageszeitung Nürnberger Zeitung eingestellt. - Der in Regensburg geborene NS Widerständler und zwangsweise Afrika Strafdivision 999 Mitglied Hans Weber (31) gerät in französische Kriegsgefangenschaft. - In der Maxhütte gibt es 3.000 Arbeiter, darunter viele Zwangsarbeiter und darunter alleine 500 Russen. - In Sulzbach-Rosenberg wird auf dem Annaberg ein Strafgefangenenlager angelegt. - In Eichstätt gelingt im OFLAG VII B alias Offiziersgefangenenlager Kipfenberger Strasse 3 143 Gefangenen ein Massenfluchtversuch durch einen Tunnel während einer schottischen Dudelsackkapellenparade. Die Ausbrecher werden nach und nach aufgegriffen. Lieutenant Miller gerät in Gestapohaft und kommt nicht zurück. Ein Fluchtversuch in deutschen Uniformen wird unblutig von Unteroffizier Kriegelmeier (19xx Bürgermeister in Kipfenberg) vereitelt. Beim Überflug von hunderten von englischen Flugzeugen und der Weigerungen in die Unterkünfte zu gehen, wird das Feuer eröffnet und es gibt Tote. - In Neumarkt wird vom Magistrat nach Beschwerden der Bevölkerung über den schrecklichen Anblick den Zwangsarbeitern und Kriegsgefangenen verboten über die Marktstrasse zu ihren Arbeitsstätten zu gehen. Die mittägliche Verpflegung erhalten sie im Saal der Gaststätte Tucher Grünbaumwirtsgasse 13. - In Neumarkt legen private Firmen Zwangsarbeiterbaracken an u.a. Expresswerke, Haug und Lang (20 16 Gleichauf), Saturn (20 16 Petry), Ehmann und Pfleiderer. - In Nürnberg wird der in Amberg geborene Bergmannssohn, Kunstmaler und Flakhelfer Michael Mathias Prechtl (17) mit dem Reichsarbeitsdienst RAD in Polen eingesetzt. - In Ansbach werden in der Heil- und Pflegeanstalt Ansbach (20 15) Bezirksklinikum 350 Zwangssterilisationen durchgeführt. - In Bayreuth erbaut Wieland Wagner (26) bei den Kriegsfestspielen mit der einzig zugelassenen Oper Meistersinger von Nürnberg das Bühnenbild. - Das Soldatenlied Rosamunde wird der zweite Millionenseller. - In München stellt der Chemiekonzern Wacker den wegen finanzieller Unregelmäßigkeiten entbundenen SS Oberführer, NS Regierungspräsidenten und ehemaligen nürnberger NS Polizeidirektor Heinrich Gareis (65) an. - Auf Autobahnen wird Fahrradfahren erlaubt. - In Regensburg beschäftigt der ehemalige Arzt und regensburger NS Bürgermeister Otto Schottenheim (48) russische Haushaltshilfen. - In Nürnberg gibt es bei Fliegerbombenangriffen der englisch Royal Air Force auf den Rangierbahnhof, die Südstadt, Altstadt, Siemens, Neumeyer (Zündapp, Kabelwerk), MAN, Laufamholz und Feucht trotz Flugabwehr und Nachtabfangjäger über 1.200 Tote. - In Regensburg beginnen Fliegerbombenangriffe. - Der in Regensburg geborene Leiter der Statistischen Abteilung im SS-Hauptamt Richard Korherr (40) erstellt den nach ihm benannten Korherr-Bericht über die Endlösung der Judenfrage. - Der in Sofia geborene Simeon von Sachsen Coburg und Gotha (St) (06) wird Zar von Bulgarien. - Der in Regensburg geborene jüdische regensburger Kino Capitol Besitzer Simon Oberdorfer (71) (Express) stirbt mit seinen Verwandten, mit denen er bereits bis vor die Küste von Havanna geflohen war und nach Holland zurückkehren musste, im KZ Sobibor. - In Regensburg wird der von der NSDAP enttäuschte, kritische alte Kämpfer, ehemalige Standartenführer und Blutordensträger Dr Max Sack (43) als Direktor des elitären protestantischen Alumneums Ecke Gesandtenstrasse/Am Ölberg von seinem parteitreueren Stellvertreter Gentner abgelöst, der im Andachtsraum die christlichen Kreuze durch Hakenkreuze ersetzt und pseudoreligiöse Rituale mit Aufmärschen einführt. Er wird zum Kriegsdienst eingezogen. - Das in Regensburg geborene regensburger NSDAP Ortgruppengründungsmitglied, alter Kämpfer, SS Division Wiking Mitglied Willy Frank (40) wird Leitender Zahnarzt im KZ Auschwitz. - In Feucht verliert der Verleger und NSDAP Mitglied Hanns Bollinger (46) die Druckaufträge für die Tageszeitung Der Bote von Altdorf an den Willmy-Verlag. ( Der Stürmer Verleger Max Willmy erhält 1947 3 Jahre Gefängnis) - Der in Weiden geborene NS treue, evangelische Pfarrer und ehemalige offenbacher NSDAP Ortgruppenleiter Joseph Maria Weeber (62) wird Vertretung der Regensburger Geistlichen. - In Amberg wird der in Amberg geborene ehemalige Gemeinde- und Sparkassenangestellte Josef Malzer (41) Führer der amberger SA Brigade 82. - In Nürnberg wird das Variete Theater Apollo in der Pfannenschmiedsgasse 22 bei einem Fliegerbombenangriff getroffen und schwer beschädigt. - In Hilpoltstein trägt der Wehrmachtsleutnant und evangelische Pfarrer Herold das goldene NSDAP Parteiabzeichen mit Stolz. - Der in Regensburg Wörth geborene Scharfrichter Johann Reichhart (50) richtet die Weiße Rose-Widerstandmitglieder Hans Scholl (25) und Sophie Scholl (22) hin. - In Nürnberg wird der Flughafen Nürnberg Fürth, der nur noch als militärischer Fliegerhorst genutzt wird, völlig zerstört. - In Regensburg Obertraubling ist das Zwangsarbeiterlager alias Russenlager I (20 17 Stadthalle) und das Russenlager II (Feld gegenüber Merkur Spielothek), deren geschundene Insassen in den Messerschmitt Werkshallen Obertraubling mit dem Bau des Kampfflugzeuges Bf 109 beginnen. - Der in Regensburg geborene schweizer Opernsängersohn, Filmschauspieler und Rundfunktenor Eric Helgar (33) spielt im dramatischen Liebesfilm Romanze in Moll eine der Hauptrollen. - In Nürnberg tritt der hitler-begeisterte spanische Clown Charlie Rivel (42) während des Fliegerbombardements auf, will zunächst fortsetzen, reist dann aber doch ab. - In Feucht kauft der V2 Raketen Techniker Hermann Oberth (49) das Pfinzingschloss von ?, wo seine Frau Mathild Hummel mit der Tochter Erna Oberth (21) einzieht. Seine Tochter, die Raketentechnikerin Ilse Oberth (19), beteiligt sich im neu angelegten österreichischen KZ Redl-Zipf an Raketentests, wo sie innerhalb eines Jahres bei einem Unfall umkommt. Sein Sohn Julius Oberth (24) stirbt an der Front. - In Regensburg wird das Schloß Thurn und Taxis bombardiert. - In Nürnberg führt im Hotel Wittelsbach Pfannenschmiedsgasse 22 Fritz Kohler als Conferencier durch das Programm. Begleitet von der Kapelle Oerkwitz treten ua der dänische Musical-Excentriker Teddy Cox, das aus Ungarn stammende Tanzkunst Protektorat Nanette und Jarry und der münchner Humorist Adam Müller (65) auf. - In Regensburg hat die Strassenbahn 15.100.000 Fahrgäste. - In Nürnberg wird der in Aschaffenburg geborene und durch einen Schuß ins Gesicht verwundete Wilhelm Bauer (29) HJ Führer alias Führer des Jungbannes Nürnberg. - In Regensburg Reinhausen holt die Gestapo drei Sinti-Mädchen aus dem katholischen Kinderasyl St Anna, einem Kinderheim ab, die ihr Vater, der sesshafte Groß-Fuhrunternehmer Höllenreiner, dort in vermeintlicher Sicherheit glaubte. - In Nürnberg fusioniert die Volksbank Nürnberg mit dem Spar- und Vorschußverein St Johannis. - In Kallmünz werden 120 hamburger Großstadtkinder im Erziehungsheim alias Rettungshaus untergebracht. Die Pfleglinge müssen auf den Dachboden des Altersheims ziehen. Unterricht findet im Tanzsaal und Theatersaal des Gasthaus Walter Lange Gasse statt. - In Nürnberg hat die größte nordbayerische Brauerei Brauhaus Nürnberg AG einen Wagenpark von 100 Kutschen mit 60 Pferden, 30 Kraftwagen, darunter auch PKW und 20 Anhängewagen und 29 Eisenbahnkühlwagen. Zu ihr gehören zu 100 % die nürnberger Brauerei J G Reif AG, die Fränkische Getränke-Industrie GmbH und die Staaber Malzfabrik im Sudetenland. - In Neumarkt wird im Schlossgut Woffenbach der zweite Freiherrnsohn Klaus Otto von Gemmingen Hornberg als Sohn des in Mannheim geborenen Ludwig von Gemmingen Hornberg (42) und Ilse Kottenhahn (33) geboren. - In Neumarkt wird aus dem Stützpunkt der DLRG eine Ortsgruppe gebildet. - In Deutschland wird ein Postleitzahlen System mit 24 Postleitzahlen eingeführt, wobei Nordbayern die 13a erhält, die vor den Ort in Klammern oder einen Kreis geschrieben wird. - In Nabburg wohnt der in Mannheim geborene und ausgebombte Maler Xaver Fuhr (46), von dem bereits 23 Gemälde als entartete Kunst aus Museen entfernt wurden. Er wird denunziert, von der Gestapo befragt und als politisch unzuverlässig eingestuft. - Die Straffälligkeit wird auf 12 Jahre gesenkt. Straffällige Jugendliche kommen in spezielle Jugend KZs oder werden hingerichtet. - In Lauterhofen wird das Kommunbrauhaus Lauterhofen aufgelöst. - In Hemau ist johann Eibl. (--) Besitzer vom Gasthaus Zur Post Oberer Stadtplatz. Am Haus hängt ein Verkehrsschild, das vor der zickzackförmigen Strassenführung warnt.

1942 Wetter: Kälterekord in Bayern. Wassermangel durch trockenen Sommer und Spätherbst. Hitzerekord im August. - In Neumarkt wird nach der Deportation der letzten 15 Juden judenfrei gemeldet. - In Neumarkt Wolfstein wird das Internierungslager 24 für Zwangsarbeiter eingerichtet. Aufseher sind u.a. Jakob Kistner und Haubner. Lagerleiter Grasser bringt seine eigene Köchin Regner mit, die nur für die Aufseher kocht. - In Roth wird der rother Stadtpfarrer German Mayr (--) wegen Wehrmachtssabotage von der Geheimen Staatspolizei alias Gestapo verwarnt. - In Regensburg wird den Juden nur noch das Nötigste zu Essen zugestanden, sie werden verpflichtet den Judenstern zu tragen und an ihren Wohnungstüren einen Judenstern anzubringen. - In Nürnberg werden 1.000 Juden, darunter 426 Nürnberger ins KZ Izbica deportiert, wovon alle ermordet werden. Weitere 19 nürnberger Juden werden über Bamberg ins KZ Krasnystaw gebracht, von denen alle ermordet werden. Weitere 533 ältere nürnberger Juden werden ins KZ Theresienstadt deportiert, von denen 27 überleben. In Nürnberg werden die verbliebenen 345 Juden nach Fürth deportiert, wodurch der in Nürnberg geborene nürnberger Oberbürgermeister Willy Liebel (45) Nürnberg judenfrei melden kann. - In Regensburg wird das KZ Obertraubling unter Verwaltung der Messerschmitt GmbH gestellt. - Der originale Neptunbrunnen wird in Sankt-Petersburg abgebaut und zurück nach Nürnberg gebracht. - In Regensburg verhaftet die Geheime Staatspolizei alias Gestapo, Minoritenweg 1, die unorganisierte 50-köpfige Widerstandsgruppe Neupfarrplatz, deren Mitglieder über 40 und 50 Jahre alte hauptsächlich verheiratete ehemalige arbeitslose Agrararbeiter, ein Drittel Weltkrieg 1 Kriegsinvaliden und Rentnern sind, sich am Neupfarrplatz treffen und auf die Kommunistische Revolution warten, mit dem aus Regensburg stammenden Postfacharbeiter Josef Bollwein und dem aus Regensburg stammenden Hilfsarbeiter Johann Kellner wegen kommunistischer Hetzpropaganda und des Abhörens ausländischer Radiosender. - In Regensburg werden am Platz der zerstörten Synagoge Am Brixner Hof 2 auf dem Gelände des alten Amtsgerichtsgebäudes 106 regensburger Juden zusammengetrieben und ins KZ Piaski deportiert. - Der in Fürth geborene Spielwarenunternehmersohn, Ufa-Kulturausschussmitglied und Propagandafilm-Schauspieler Paul Hartmann (53) ist Präsident der Reichstheaterkammer. - Der in Bayreuth geborene gelernte verheiratete Kaufmann Michael Redwitz (32) wird Schutzhaftlagerführer des KZ Dachau. - In Amberg besitzt Leo Katzenberger (68) das Schuhgeschäft Springmann am Marktplatz, das er von Christen führen lässt. - In Nürnberg besitzt Leo Katzenberger (68) ein Schuhgeschäft in der Spittlergasse 19. - In Nürnberg beginnt der Multimillionär und Villenbesitzer in der Praterstrasse Leo Katzenberger (68), der als Lebemann mit eigenem Chauffeur alias Sugardaddy auftritt, ein Verhältnis mit seiner mittellosen Mieterin und Fotographin Irene Scheffler (22), beschenkt sie Anfangs mit Pralinen und Zigaretten, dann später mit Pelzmänteln und Geld, damit sich ihr Freund, ein mittelloser Autoverkäufer, ein eigenes Auto leisten kann, wird von seinem eigenen Lageristen und NSDAP Hauswart Johann Heilmann wegen dieser Schamlosigkeit gestellt. Leo Katzenberger (68) wütet und entlässt den anmaßenden Angestellten, der ihn deshalb anzeigt. In Nürnberg lässt der in Unterfranken geborene nürnberger Sonderrichter Oswald Rothaug (45) den Juden Leo Katzenberger (68) wegen Rassenschande nach Blutschutzgesetz und Verordnung gegen Volksschädlinge guillotinieren alias hinrichten. - In Amerika kommt der Hollywood-Film Casablanca mit nationalsozialismus-kritischer Botschaft heraus. - Der in Nürnberg geborene Schauspieler Wolfgang Preiss (32) ist Darsteller im Propagandafilm Die große Liebe. - In Ingolstadt wird ein eher unterkühler NSDAP Kreistag in der Donauhalle und auf dem Volksfestplatz abgehalten. - Der zweitälteste deutsche Kaisersohn Eitel Friedrich von Zollern Preußen (St) (59) wird als Regimegegner ohne militärische Ehren beigesetzt. - Der homosexuelle SA General, NSDAP Mitglied und viertälteste deutsche Kaisersohn August Wilhelm von Zollern Preußen (St) (55) alias Auwi lästert privat über Joseph Goebbels, wird daraufhin politisch kaltgestellt und erhält ein Redeverbot. - Der in Amberg geborene Gewehrfabrikeisendreher und SA Mitglied Hans Aumeier (36) wird Schutzhaftlagerführer im Frauenlager im KZ Auschwitz, wo er Stehzellen für Gefangene einführt, wobei in 1cbm großen Dunkelzellen bis zu 4 Gefangene über Tage eingesperrt werden. Die ursprünglich dafür vorgesehene nicht weniger kaltblütige und gnadenlose Johanna Langefeld (42) wird kurzfristig für ungeeignet erklärt. - In Nürnberg verurteilt das Sondergericht des Volksgerichtshofs den aus Nürnberg stammenden KPD ler und Monteur Fritz Grasser (40), der bereits 5 Jahre Haft in KZs hinter sich hat, wegen Prophezeiung einer Kriegsniederlage zum Tode. - In Nürnberg wird der aus Nürnberg stammende Maschinenschlosser, ehemalige KPD ler und Rote Hilfe Mitglied Lorenz Zörntlein (56) wegen kritischer Äußerungen 6 Monate inhaftiert und dann der Gestapo überstellt. - In Sulzbürg werden die letzten Juden vertrieben. Der Einwohner Kerl wagt es nicht die Bitte seines jüdischen Nachbarn Weil auf sein Haus aufzupassen zu erfüllen. - Der aus Tirschenreuth stammende Kistenmacher und ehemalige KPD ler und Rote Hilfe Mitglied Michael Wimmer (68) und seine Frau (68) werden wegen Regimegegnerschaft zu 4 bzw 2 Jahren Haft verurteilt. - In Regensburg wird der katholische Kirchenchor Regensburger Domspatzen gefördert, während die anderen christlichen Organisationen repressiv behandelt werden. - In Regensburg trifft in der Heil- und Pflegeanstalt Karthaus Prüll ehemaliges Kloster Prüll Ludwig Thoma Strasse 14 der Hungererlaß des münchner Ministerialdirektors des Innern Dr Walter Schultze ein, durch den durch gezieltes allmähliches Aushungern der Kranken die ausgesetzte Euthanasie fortgesetzt wird, indem eine völlig fettlose Kost wie in Wasser gekochtes Gemüse nach 3 Monaten zum Tod führen soll. Der in Deggendorf geborene kommissionarische NS Kreisbeauftragte für Rassenpolitik Dr Paul Reiß (59) richtet die Abteilung ein, lässt sie von dem in Regensburg geborenen Blockleiter im Rassenpolitischen Amt der NSDAP und NSV-Volkswohlfahrtsmitglied Oberarzt  Rudolf Karl (39) (1961 Direktor von Karthaus-Prüll) leiten, wählt aber selbst aus. Die Hungerstation befindet sich zunächst in Haus E, wo rund 25 Patientinnen täglich nur ein halben Schöpflöffel Suppe ganz nach Lust und Laune der Pflegerin bekommen. Weitere Hungerstationen werden eingerichtet. - Der in Regensburg geborene Widerstandskämpfer Hans Weber (30) wird in die Strafdivision 999 eingezogen und muss in Nordafrika Kriegsdienst leisten. - In Eichstätt erlaubt der in Neumarkt Rittershof geborene katholische eichstätter Bischof Michael Rackl (59) dem englischen Kriegsgefangenen Alan Noel Latimer Munby (29) aus dem Kriegsgefangenenlager Kipfenbergerstrasse 3 auf der bischöflichen Druckerpresse ein eigenes Magazin Touchstone zu drucken, in dem u.a. die Geistergeschichte The alabaster hand zu lesen ist. - In Sulzbach-Rosenberg gibt es Fragen nach Wehrunwürdigen, die sich in Konzentrationslagern befinden. - In Nürnberg lässt der in Unterfranken geborene nürnberger Sonderrichter Oswald Rothaug (45) polnische Zwangsarbeiter wegen polnischen Untermenschentums hinrichten. - Der in Neumarkt geborene Kunstmaler und NS Propagandamaler Albert Reich (61) wird von Adolf Hitler (53) zum Professor ernannt. - In Eichstätt werden für die Bevölkerung die Zehn Gebote für den Umgang mit Kriegsgefangenen des bis dahin von der Presse totgeschwiegenen Offiziersgefangenenlager OFLAG VII B Kipfenberger Strasse 3 bekannt gegeben, nach denen u.a. jeglicher Kontakt, das stellvertretend Schreiben oder Befördern von Briefen, Alkohol, Annahme von Geld, Einladungen oder Familienanschluß verboten sind. Das Wachpersonal besteht aus, nach Insassen unbestechlichen, ehemaligen Rußlandkämpfern. Der schikanöse kriegsunerfahrene österreichische SA Legionär Oberstleutnant Blätterbauer übernimmt die Lagerleitung. Ein Ausbruchsversuch in selbstgefertigten Uniformen von George Kane, Stuart Walker u.a. gelingt, wird aber u.a. nach Kinobesuchen in München nach 2 Tagen bei Kontrollen vereitelt und die 5 Ausbrecher werden zurückgebracht, angeblich freundlich verhört und erhalten 30 Tage Arrest. - Der in Grub geborene kriegsbeschädigte ehemalige Vollzugssekretär und NSDAP Stadtrat, Gauamtsleiter und Gaurichter SA Standartenführer, pensionierter nürnberger Stadtverwaltungsoberamtmann und NSDAP Reichstagsmitglied Georg Gradl (58) wird wegen Betrugs und Unterschlagung als Leiter der Witwen- und Waisenkasse aus der NSDAP ausgeschlossen, zu einer Gefängnisstrafe verurteilt und von Adolf Hitler (53) begnadigt. - Der in Sankt Petersburg geborene 7. leuchtenberger Herzog und Kaiserliche Hoheit Sergei Maximilianovich (St) (52) folgt seinem Bruder, dem 6. leuchtenberger Herzog und Kaiserliche Hoheit Alexander Georgievich de Beauharnais (St) (30). - NS Propagandaminister Joseph Goebbels (45) belegt Lale Andersen (37) mit ihrem 19 39 aufgenommenen Soldatenlied und Millionenseller Lili Marleen mit einem Auftrittsverbot. Auf eine geplante Deportation in ein KZ wird durch das Medieninteresse verzichtet. - In Regensburg kostet ein Kriegsgefangener inklusive Leihgebühr der Stadt 3,64 Reichsmark/Tag, ein deutscher Hilfsarbeiter dagegen 4,64. Ausgeliehen wird u.a. von der Baufirma Riepl oder regionalen Bauern. - In Regensburg wird in der Zwangsarbeitermassenunterkunft Sternbräukeller Galgenbergstrasse 15 zur Desinfektion Zyklon B eingesetzt. - In Nürnberg gibt es bei einem Fliegerbombenangriff der Royal Air Force auf die Südstadt, die Luitpoldhalle für 16.000 Besucher auf dem Reichsparteitagsgelände und die Burg bei 152 zerstörten Wohnhäusern 136 Tote. - Der NSDAP Gau Bayerische Ostmark wird in Gau Bayreuth umbenannt. - In Nürnberg wird FAUN von Fliegerbomben getroffen und produziert nach einem halben Jahr wieder Lastkraftwagen Zugmaschinen. - Der in Niederösterreich geborene ehemalige brasilianische Kaiserthronprätendentenbruder Ludwig Gaston von Sachsen Coburg und Gotha (St) (72), Witwer der bayerischen Königstochter Mathilde von Wittelsbach Bayern (St) (++) wird in Coburg beigesetzt. - Der exilierte bulgarische Zar Ferdinand von Sachsen Coburg und Gotha I (St) (81) wird Ehrendoktor der Universität Erlangen. - Prinz Karl Ludwig von Thurn und Taxis (St) (79) stirbt. - In Nürnberg werden mit einem Sonderzug ohne Zwischenfälle 990 Juden aus dem Gestapobereich Nürnberg Fürth mit dem Reiseziel Lublin-Izbica abtransportiert. Der Jude Dr. Martin Israel Offenbacher begeht vorher mit Leuchtgas wie einige andere Selbstmord. - Sulzbürg ist judenfrei. - In Nürnberg wird der aus Zwickau stammende Professorensohn und SS Sturmbannführer, Kriminalrat Ottomar Otto (50) zum Kriminaldirektor befördert. Er ist für die Kriegsgefangenen zuständig. - In Nürnberg wird der Bademeistersohn, Weltkrieg 1 Feldgeistliche, SS Mitglied, ehemalige evangelische nürnberger Religionslehrer und nürnberger NSDAP Presseamtleiter Gustav Bub (53) Gaustellenleiter im Hauptschulungsamt der NSDAP. - Zum HJ Gebiet 22 Bayreuth gehören u.a. Bann 339 Neumarkt, Bann 311 Regensburg und Bann 306 Weiden. - In Freystadt ist Lorenz Thumann NSDAP Ortsgruppenleiter und Bürgermeister. - In Kastl wird in der Klosterburg ein Umerziehungslager für insgesamt 179 verschleppte slowenische Kinder u.a. Vinko Preloznik, Janez Žmavc und Janez Stiglic eingerichtet. SS Oberscharführer Seeberger, der von HJ mit Gummischlauch züchtigen lässt, lässt sie zum Fahnenappell antreten und exerzieren. 52 Kinder schlafen in einem Raum. Sie werden als Zwangsarbeiter in der Sprengstoffabrik Wasag oder auf lokalen Bauernhöfen eingesetzt. Lagerleiterin Lauer wird als menschlich beschrieben. - In Seligenporten werden insgesamt 155 verschleppte slowenische Kinder zur Umerziehung in das neu eingerichtete Umerziehungslager Kloster Seligenporten gebracht. - In Hohenfels sucht der Staatspolizei Stapo Kriminalsekretär Hans Metzger in der Aktion Zeppelin unter 600 Gefangenen nach Rotarmisten, die bereit sind überzulaufen. Gleichzeitig sondern sie 10 % als unbrauchbar aus und lassen sie zur Ermordung ins KZ Flossenbürg bringen. - In Flossenbürg beschweren sich die Einwohner von Flossenbürg über den Schießlärm und die Geruchsbelästigung durch die Krematorien im KZ Flossenbürg, woraufhin die Hinrichtungen eingestellt werden. - Die Wehrmacht in Regensburg stellt einen Sammeltransport für 48 unbrauchbare sowjetische Kriegsgefangene über Schönach, Taimering, Regensburg Hermann-Göring-Werk, Regensburg Nockerkeller, Parsberg, Ponholz und Maxhütte zusammen und verschleppt sie ins KZ Flossenbürg, wo sie ermordet werden. - In Nürnberg gibt Hermann Strebel (65) alias Strebala mit seiner Frau Antonie sein Kabarett Bierkabarett im Restaurant im Hotel Wittelsbach Pfannenschmiedsgasse 22 auf und setzt sich in München zur Ruhe. - In Nürnberg wird der fränkischer Journalist, Humorist und Mundart-Schriftsteller Klaus Schamberger geboren. - In Amberg wird der jüdische Schächter Leopold Godlewsky, der mit dem Fahrrad von Ort zu Ort unterwegs ist, Gänse schächtet und koscher stempelt, die dann teuer verkauft werden können, deportiert. Gänsemast war und ist das häufigste angemeldete und wieder abgemeldete Gewerbe der Gegend. - In Schwabach schlägt die NSDAP Kreisleitung Schwabach den rother NSDAP Bürgermeister Dr Robert Gross erfolgreich wegen seiner NSV Verdienste für das Kriegsverdienstkreuz II. Klasse vor. Er ist Mitglied der Nordischen Gesellschaft. - In Regensburg auf Gut Schrammelhof stirbt der in Nürnberg aufgewachsene SA Oberführer, SS Brigadeführer, Weltkrieg 1 Kampfflieger und Vorstandsvorsitzender des Gesamtunternehmens Messerschmitt AG Theodor Croneiß (48). - Der in Nürnberg geborene promovierte Jurist und Stellvertreter des Präsidenten des Landesarbeitsamts in Bayern und SA Brigadeführer Wilhelm Dennler (40) forciert die Zwangsarbeit in Tschechien, wo er als Hauptorganisator des totalen Arbeitseinsatzes bezeichnet wird (nach dem Krieg verschollen). - In Regensburg will Prinz Johannes von Thurn und Taxis (St) (16) von seinem Vater und Wehrmachtsangehörigen Prinz Karl August von Thurn und Taxis (St) (44) dazu angehalten worden sein, allen jüdischen Frauen mit Judenstern einen guten Tag zu wünschen, denn das bist du deiner Position als Prinz schuldig. Sein Onkel der Erbprinz Franz Joseph von Thurn und Taxis (St) (49) ist Wehrmachtsoffizier und Besatzungsoffizier in Frankreich. Dessen Kinder sind Helene (18), Maria Theresia (17), Maria Fernanda (15) und der in Regensburg geborene Erbsohn Gabriel von Thurn und Taxis (St) (20), der als Reiterregimentsoffizier in der Schlacht von Stalingrad stirbt. - In Roth wird ein Tag der Wehrmacht mit Flugschau veranstaltet. - In Alterlangen zerstören Fliegerbomben ganze Strassenzüge. - In Nürnberg ist im NSDAP Lokal Blaue Traube Pfannenschmiedsgasse 20 der Stammgast Landgerichtsdirektor Oswald Rothaug (45) unter seinem Spitznamen Scharfrichter bekannt. Der mit ihm befreundete Blaue Traube Besitzer Georg Haberkern (53) ist Leiter der Wirtschaftsgruppe Gaststätten- und Beherbungsgewerbe Nordbayern. - In Nürnberg Dutzendteich brennt der Freizeitpark KdF Stadt mit Dauervolksfest, Folklore und Variete nach einem Bombenangriff nieder. - In Nürnberg wird der NSDAP Gauleiter Franken Hans Zimmermann (36) zum Kriegsdienst eingezogen. - In Hilpoltstein befiehlt der NSDAP Landrat Dr Gustav Hilgert dem heidecker Gendarmerieposten den Landwirt Ludwig Wittmann, nach wiederholter Arbeitsverweigerung zu verhaften und veranlasst seine Einweisung in das KZ Dachau, wo er nach 7 Monaten stirbt. - NSDAP Alter Kämpfer Sohn Helmut Strasser (22) stirbt in Russland. - In Regensburg wird der Stapo alias Staatspolizei Leiter Abteilung IV a I (innerpolitische Angelegenheiten, insbesondere Kampf gegen den Kommunismus) Luitpold Kuhn als Gestapo Inspektor nach Stavanger versetzt. - In Regensburg ersetzt Gestapo Kriminalkommissar Sebastian Ranner, Abteilungsleiter Kriminalkommissar Luitpold Kuhn bei der Gestapo Minoritenweg 1, zuständig für die Entsorgung von Kriegsgefangenen. Sebastian Ranner gesteht 19 55 bei jeder Hinrichtung anwesend gewesen zu sein. Die Gestapostelle Regensburg ist für den Regierungsbezirk Oberpfalz/Niederbayern mit den Stalags XIII A Sulzbach-Rosenberg und XIII B Weiden zuständig. - Der in Nürnberg geborene münchner Theaterschauspieler Wolfgang Preiss (32) erhält sein erstes Filmangebot neben der schwedischen Schauspielerin Zarah Leander (35) in der Ufa Produktion Die große Liebe. - In Neumarkt stoppen alle Aufzeichnungen über das als Militärlazarett genutzte Kloster St Joseph. - In Nürnberg findet ein Medizinertagung über Ärztliche Fragen bei Seenot und Wintertod, wo die Unterkühlungsversuche im KZ Dachau als Forschungsergebnisse behandelt werden. - In Veldenstein lässt Hermann Göring (49) unter seiner Burg Veldenstein, auf der er seine Jugend verbracht hat und wo er regelmäßig auf Jagd geht, einen bombensicheren Bunker bauen. - Der in Nürnberg geborene Maler Karl Roeger (63) stellt sein Bild Atlmühltal auf der Münchner Kunstaustellung aus. - In Neumarkt warnt eine Plakataktion von der Hinrichtung des neumarkter Josef Dirnberger (--) als Wehrkraftzersetzer und Feindbegünstiger in Berlin die Bevölkerung vor den Folgen. - In Neumarkt löst das NSDAP Mitglied Anton Peter (--) den neumarkter NSDAP Bürgermeister Anton Erhard (--) als Bürgermeister ab. - Der in Weiden geborene Martin Weiss (39) Kommandant des KZ Dachau. - In Nürnberg wird Otto Kuschow (52) Mitglied der SS und nürnberger Polizeipräsident. - In Regensburg lobt sich die NSDAP-Leitung dafür, Gastspiele des regensburger Domchores Regensburger Domspatzen in Fürth, Ansbach und München verhindert zu haben. - In Nürnberg treffen sich die vier Panther-Panzer Hersteller, MAN Nürnberg, Daimler-Benz Berlin, Henschel & Sohn Kassel und MN Hannover nach der Erprobung des Prototypen zur Serienproduktion. - In Neumarkt wird der spätere Kreisheimatpfleger Rudolf Bayerl geboren. - In Regensburg wird die Augustenschule Clermont Ferrand Allee 23 in ein Kriegslazarett umfunktioniert. - In Regensburg schließt die Regensburger Bezirkssparkasse Neupfarrplatz 1 ihre zweite Filiale in Kumpfmühl. - In Ansbach stirbt die Schriftstellerin und berliner Saloniere mit jüdischem Hintergrund Sabine Lepsius (78) ohne Bezug zur Stadt. - Der in Schloß Hau Neuegloffstein geborene Prinz Gabriel von Thurn und Taxis (St) (20) stirbt in der Schlacht von Stalingrad. Er ist der Sohn von Prinz Franz Joseph von Thurn und Taxis (St) (49), der Besatzungsoffizier in Frankreich ist, und Prinzessin Isabel Maria de Braganca (St) (48), deren Wohnort Thalmässing ist. - In Neumarkt wird der Trinkwasserverfahrenstechniker Hans Georg Huber geboren. - Himmler (--) befiehlt 600 verschleppte slowenische und untersteiermärker Kinder, deren Väter im Rahmen der Aktion Enzian erschossen worden waren und deren Mütter in KZs verschleppt wurden, über die NS Organisation Lebensborn zu vermitteln. - In Hohenburg gibt es die Brauerei Hueber Donhauser.  - In Deining gehören zum Postzustellungsbezirk Straußmühle, Labermühle, Waltersberg, Bäckermühle, Kreismühle, Thann, Dietersberg, Sternberg, Sallmannsdorf, Sippelmühle, Rossamühle, Tauernfeld, Leutenbach, Bahnhof Deining, Döllwang, Mittersthal, Waltershof, Siegenhofen, Unterbuchfeld, Oberbuchfeld, Günching, Krondorf, Dürn, Arzthofen, Lengenbach und Siegenhofener Mühle. - In Deining wird das Gasthaus Zum Ochsenwirt mit dem Pachtgastwirt Wolfgang Dozauer (--) versteigert und an die Humbser Brauerei verkauft.

1941 Wetter: Frühjahr schlechtes Wetter. Gute Ernte. Geringe Obsternte. Schneefall im November schädigt die Winterfrucht. Dreitägiger Orkan im November in Spiegelau. - Angriff auf die Sowjetunion - Der neumarkter Oberbürgermeister Johann Baptist Dotzer (33) stirbt bei einem Flugzeugabsturz und wird zum Helden stilisiert. Neuer neumarkter Oberbürgermeister wird der NSDAP Stadtrat Anton Erhart (--). - Der in Amberg geborene NS-Komponist Hans Baumann (27) erhält für sein Gesamtwerk den Dietrich-Eckart-Preis, des in Neumarkt geborenen NS-Schriftstellers. - In Breitenbrunn kritisiert der breitenbrunner Pfarrer Josef Rebele die Entfernung der Schulkreuze und wird dafür bei der regensburger Geheimen Staatspolizei alias Gestapo, Minoritenweg 1, angezeigt. - In Altdorf wird der ehemalige rehabilitierte Ortsgruppenleiter Robert Bergmann (55) wieder Ortsgruppenleiter der NSDAP. - In Nürnberg ist die Autobahn nach Berlin und nach München durchgehend befahrbar. - In Nürnberg wird in der Frankenstrasse 204 ein Außenlager des KZ Dachau eingerichtet. - In Neumarkt wird in der Kunstmühle Laabermühle ein Gefangenenlager für russische Kriegsgefangene eingerichtet. - In Nürnberg leben 1.835 gemeldete Juden. Davon werden 1.008 Juden, davon 512 vom Bahnhof Märzfeld (20 16 Langwasser) am Reichsparteitagsgelände nach Riga deportiert. 496 werden ermordet. - In Regensburg bauen im KZ Obertraubling russische Zwangsarbeiter die Messerschmitt-Transportflugzeuge Me 321 und Me 323. - In Amberg demonstrieren etwa 500 Menschen gegen den Kruzifixerlass. - Der verwitwete belgische König Leopold III von Sachsen Coburg und Gotha (St) (40) heiratet unstandesgemäß, nur kirchlich und damit rechtlich ungültig, die bürgerliche englische Rechtsanwaltstochter Mary Lilian Baels (25) mit flämischen Eltern. Adolf Hitler (52) schickt Blumen. - Der in Fürth geborene Spielwarenunternehmersohn, Ufa-Kulturausschussmitglied und Schauspieler Paul Hartmann (49) und die in Nürnberg geborene münchner Volkstheaterschauspielerin Margarete Haagen (52) sind Darsteller im NSDAP-Propagandafilm Ich klage an. - In Nürnberg müssen Juden den Judenstern tragen. - Der abgedankte Kaiser Wilhelm von Zollern (St) (82) stirbt im NSDAP Arrest im niederländischen Exil Doorn. - In Nürnberg werden erste Juden nach Riga ins KZ Jungfernhof deportiert. Die Fluchtrute nach Palästina über die Sowjetunion ist blockiert. Deutsches Emigrationsverbot für Juden als erster Schritt zur Endlösung. Mit der Kriegserklärung der USA ist eine Emigration für Juden nach Amerika nicht mehr möglich. - In Nürnberg spielt in der Luitpoldstrasse 3 mit der Telefonnummer 26686 im Cabaret Wintergarten der Sologeiger Helmut Gresser, in der Königin-Bar Ferdinand Bechtold mit seinen Solisten am Klavier und im Lichtspieltheater Lu-Li wird der Film Feinde mit Brigitte Horney und Willy Birgel (50), 7 Jahre Pech mit Hans Moser (61) und Theo Lingen mit Lachgarantie vorgeführt. - Alliierte Luftangriffe. - Bei schulärztlichen Untersuchungen werden für die Kinderlandverschickung Bettnässer, Epileptiker, Asoziale und Halbjuden aussortiert. - Die in Neumarkt geborene Schauspielerin Käthe Dorsch (51) spielt die Barockdarstellerin Caroline Neuber (+17 60) im Spielfilm Komödianten. - In Hamburg wird das berliner Fernsehprogramm Paul Nipkow innerhalb der Stadt ausgestrahlt.  - In Eichstätt schreibt der in Neumarkt Rittershof geborene katholische eichstätter Bischof Michael Rackl (58) von einem Kreuzzug, einem heiligen Krieg für Heimat und Volk, für Glauben und Kirche, für Christus und sein hoch heiliges Kreuz. - In Eichstätt kehrt der ehemaligen Wehrmachtsoffizier Dompfarrer Johannes Kraus nach einer dritten kurzfristigen Verhaftung nicht mehr zurück sondern übernimmt eine neue Pfarrei in Zell bei Hilpoltstein und ist danach Hilfsgeistlicher. - Das ingolstädter Infanterieregiment 63 alias Panzergrenadierregiment 63 beteiligt sich am Überfall auf die Sowjetunion. - In Regensburg sind Sabotageaktionen durch die KPD auf den Umschlaghafen geplant, wo Tankwagen in Brand geschossen werden sollen. - In Nürnberg verurteilt das Sondergericht des Volksgerichtshof das aus Nürnberg stammende ehemalige KPD Mitglied Reißzeugmacher Karl Brückner (61) wegen Abhörens ausländischer Radiosendungen und der Verbreitung der Nachrichten zu 4 Jahren Gefängnis. - Das aus Peterfecking bei Kelheim stammende Mitglied der kommunistischen Erwerbsloseneinheitsfront Zellwollearbeiter Georg Meindl (61) wird wegen Bekenntnis zum Kommunismus zu 5 Jahren Gefängnis verurteilt. - In Nürnberg verurteilt das Sondergericht des Volksgerichtshofs die aus Stein stammende verheiratete Arbeiterin Marie Pörner (42) wegen Verleumdung der deutschen Wehrmacht zu 1 Jahr Gefängnis. Danach wird sie nicht freigelassen sondern der Gestapo übergeben. - In Sulzbürg wird das protestantische Erholungsheim Freundeskreis Sulzbürg von Elisabeth Nägelsbach (47) beschlagnahmt und für die Kinderlandverschickung umgenutzt. - In Regensburg hat die Geheime Staatspolizei alias Gestapo im Minoritenweg 1 98 Verwaltungsbeamte und 150 Gestapobeamte. - In Nürnberg hat die Geheime Staatspolizei alias Gestapo in der Ludwigstrasse 36 200 Beschäftigte. - In Regensburg besteht das Bauerntheater Platzl Kleeblatt aus Weiss, Veri Geisenhofer und Viktor Preissler. - In Regensburg werden in der Heil- und Pflegeanstalt Karthaus Prüll ehemaliges Kloster Prüll Ludwig Thoma Strasse 14 unter der Leitung von Dr Steinmeyer, einem T4 Gutachter, von einer 17 köpfigen Kommission 13 jüdische Patienten, darunter 8 aus Klingenmünster in einem Aktion T4 Sammeltransport nach Eglfing verlegt und dann zur Tötung in die Anstalt Brandenburg gebracht. Die Auswahl überwacht der aus München angereiste Regierungsmedizinalrat Kurt Schmalenbach. Nach den Morden wird die Elektrokrampfbehandlung eingeführt. - In Regensburg wird vom Verteidigungsreferat durch den NS Landrat Riederer angeordnet, dass das mit geistig Behinderten belegte Kloster Reichenbach innerhalb von zwei Tagen geräumt werden und mit 500 Kindern aus dem Rheinland wegen der dortigen Fliegerangriffe belegt wird, die sich angeblich bereits auf dem Antransport befinden. Die 200 geistig Behinderten werden mit 3 Sanitätsautomobilen, 2 Reichsbahnomnibussen und 4 Reichsbahnkraftwagen in die Irrenanstalt Regensburg-Karthaus alias Heil- und Pflegeanstalt Karthaus Prüll ehemaliges Kloster Prüll Ludwig Thoma Strasse 14 deportiert. In den Anstaltsräumen von Kloster Reichenbach müssen alle Kreuze und religiösen Bilder entfernt werden. - In Regensburg werden in der Heil- und Pflegeanstalt Karthaus Prüll ehemaliges Kloster Prüll Ludwig Thoma Strasse 14 1156 Patienten vorübergehend untergebracht. In Regensburg hat die Euthanasie-Aktion T4 mindestens 641 Patienten das Leben gekostet. Gleichzeitig sind Kriegsgefangene aus Polen, der Ukraine und Russland untergebracht, um deren getrennte Unterbringung gebeten wird. - In Günzburg ist der Verwaltungsleiter der Heil- und Pflegeanstalt Günzburg Ludwig-Heilmeyer-Strasse 2 in die Planungsabteilung der T4 Zentrale aufgerückt. - In Nürnberg wird die Nürnberger Gobelin Manufaktur u.a. von der in Paris geborenen Irma Goecke (46) gegründet. - In Deining hält der Pfarrer verbotenerweise Gottesdienste an Himmelfahrt und Fronleichnam ab und wird deshalb zu 100 Reichsmark oder 10 Tagen Gefängnis und der Kaplan zu 300 Reichsmark oder 30 Tagen Gefängnis verurteilt. - In Neumarkt wird Anton Erhard Oberbürgermeister. - In Nürnberg beendet der ehemalige regensburger Landgerichtsdirektor, ehemalige Kriegsgerichtsrat, Journalist und Schriftsteller Karl Engert (64) sein jahrelanges Amt als Richter am Nürnberger Sondergericht und beschäftigt sich mit der Vernichtung unwerten Lebens. - In Regensburg findet eine HJ Kundgebung am Dachauplatz statt. - In Regensburg Neutraubling hat Fliegerleutnant Freiherr Heinrich von Podewils Wildenreuth (22) eine Notlandung nach einem Abschuß südlich von Straubing und wird (20 16) öffentlich geehrt. - In Eichstätt wird der in Neumarkt St Helena geborene Priester Ludwig Ott (35) ordentlicher Professor für Dogmatik an der bischöflichen Philosophisch-theologischen Hochschule. - In Regensburg brechen in den Zwangsarbeitermassenlagern Epidemien von Typhus, Ruhr und Fleckfieber aus. - In Schwabach werden 50 Häuser bei einem Fliegerbombenangriff der englischen Royal Air Force zerstört. - In Regensburg wird der Leiter der städtischen Kinderklinik Dr Schaudig nach internem Machtkampf zur Wehrmacht eingezogen und der Neffe des regensburger Stadtbeigeordneten Facharzt Fritz Reinemer, Dr Walter Reinemer rückt dafür nach. - In Schwandorf wird der nörgelnde, nationalsozialistische Alte Kämpfer, der seinen Kopf bei vielen Prügeleien hingehalten haben will, langjährige Sparkassenangestellte und NSDAP Mitglied Hans Schaumberger (39) nicht befördert und beschwert sich öffentlich, dass der Bürgermeister und schwandorfer NSDAP Kreisleiter Oskar Fürst seiner Schwester Maria Fürst das jüdische Geschäft Moritz Block gegenüber der Stadtsparkasse unrechtmäßig verschafft hätte, wird dafür entlassen und nach Litzmannstadt, ein jüdisches Stadtghetto in Polen, versetzt. - In Mörsdorf werden die Kirchenglocken zum Einschmelzen abgehängt. Es soll dafür ein elektrischer Gong angeschafft werden. - In Nürnberg wird Max Morlock (16) in die erste Mannschaft des Fußballvereins 1.FCN alias Club übernommen. - In Bamberg wird der Grafensohn Anton Wolfgang von Faber Castell als Sohn des in Schwarzenbruck geborenen Graf Roland von Faber Castell (St) (36) und der Schweizerin Katharina Sprecher von Bernegg (24) geboren. - Der in Freystadt geborene SS Führer und ehemalige Leiter des Lebensborn e.V. Guntram Pflaum (38) führt das Sonderkommando Pflaum, das die Aufgabe hat in Russland deutschstämmige Kinder aufzuspüren und in SS Kinderheimen unterzubringen, wo sie an deutsche Adoptivfamilien weitergegeben werden. Viele der Kinder sind auch aus Vergewaltigungen entstanden. - In Freystadt werden im ehemaligen Franziskanerkloster Allersberger Strasse 33 Kinder der Kinderlandverschickung betreut. - In Eichstätt wird der ansbacher NSDAP Kreisleiter Richard Hänel (44) neuer NSDAP Kreisleiter und Oberbürgermeister. - In Ansbach wird ansbacher SA, SS und NSDAP Oberbürgermeister Richard Hänel (46) als ansbacher NSDAP Kreisleiter durch Wilhelm Seitz (38) ersetzt. - In Hersbruck wird das Verschwinden des Neugeborenen des laufer NSDAP Kreisleiters, Standartenführers und SS Gründers Georg Sperber (44) im politischen Kampf gegen Julius Streicher (56) vom nürnberger Gestapoleiter und Stapoleiter Benno Martin (41) wieder aufgenommen. Das Ehepaar wird des Mordes angeklagt und Georg Sperber zu 6 Jahren Zuchthaus und Aberkennung der bürgerlichen Ehrenrechte auf 5 Jahre verurteilt, aus der NSDAP ausgeschlossen, muss aber nicht ins Gefängnis, sondern wird zum Kriegsdienst eingezogen. - Der in Schwarzenfeld geborene SS Oberführer Dr Franz Hayler (41) wird Mitglied des Aufsichtsrats der Kontinentalen Oel AG und Zweiter stellvertretender Vorsitzer der Reichsvereinigung Kohle. - In Sulzbach-Rosenberg besteht das Kriegsgefangenenlager STALAG XIII a. - In Nürnberg Langwasser lässt Lagerkommandant Oberstleutnant Freiherr Ludwig von Imhof 20 russische Kriegsgefangene als untragbar aussortieren und ins KZ Dachau abtransportieren. - In Nürnberg werden auf allerhöchsten Befehl 2.000 sowjetische Kriegsgefangene in so schlechtem körperlichem Zustand zum Bau des Reichsparteitagsgeländes unter Generalmajor Nikolaus Schemmel (68) gezwungen, dass sie reihenweise sterben und sich ihr Einsatz als unmöglich erweist. - In Sulzbach-Rosenberg wird der in München geborene Kommandant des Stalag XIII a Polizeioberst Hadrian Ried abgelöst. Er geht in die Ukraine, wo er 30.000 Kriegsgefangene befehligt. - Freiherr Christoph von Imhoff bringt sein Buch Sturm durch Frankreich heraus. - In Parsberg fordert NSDAP Kreisleiter Georg Peter Raßhofer (41) Pfarrer Meßner auf alle Schulkruzifixe abzunehmen, da er keine Zeit hätte und erklärt ihm angeblich, dass er es ruhig auf ihn schieben könne. Die katholische Pfarrhaushälterin fordert nach dem Abnehmen der Kruzifixe und weil das Morgengebet durch einen Tagesspruch, meist nationalsozialistisch gefärbt, ersetzt wird, alle Kinder auf nach Hause zu laufen und nicht mehr in die Schule zu gehen. Nach Monaten werden kleine Kreuze über den Türen wieder angebracht und ein Hitlerbild über dem Lehrerpult. - In Neumarkt kommt es im Rahmen des Kruzifixerlasses nach der Entfernung der christlichen Kreuze in Schulen zur Beschimpfung Brauner Bolschewismus. Wir bekämpfen den Bolschewismus und in der Heimat wird er herangezogen. - In Velburg schlagen rund 500 Kruzifix Protestler den Sattlermeister, Bürgermeister und NSDAP Ortsgruppenleiter Josef Götz zu Boden und bringen die Kruzifixe in der Schule wieder an. - In Lengenfeld werden von 16 sowjetischen Kriegsgefangenen aus einem Arbeitskommando 8 von der Stapo als unbrauchbar aussortiert und im KZ Flossenbürg ermordet. - In Vilshofen werden von 24 sowjetischen Kriegsgefangenen aus einem Arbeitskommando 8 von der Stapo als unbrauchbar aussortiert und im KZ Flossenbürg ermordet. - In Regensburg werden vom Heeresnebenzeugamt Regensburg von 105 russischen Kriegsgefangenen 14 als unbrauchbar aussortiert und im KZ Flossenbürg nach 4 Wochen ermordet. - Im regensburger Bereich des Wehrkommandos XIII werden aus 2.344 überprüften sowjetischen Kriegsgefangenen 330 als unbrauchbar im KZ Flossenbürg ermordet. - In Ponholz sortiert die Stapo 32 Kriegsgefangen aus 98 Kriegsgefangenen als unbrauchbar aus und verschleppt sie ins KZ Flossenbürg, wo sie ermordet werden. - In Bayreuth werden von einer britischen Bomberstaffel drei Spinnereien irrtümlich für die regensburgprüfeninger Messerschmitt-Flugzeugwerke gehalten, wodurch der Weiterflug nach Regensburg abgebrochen wird. Die Bomber werden zwar von der Luftaufklärung beobachtet, aber es sind keine Abfangjäger verfügbar. - Der deutsche Kronprinzensohn Hubertus von Preußen (55) heiratet die Tochter Maria Anna von Humboldt-Dachroeden (29) des SA Oberst Alexander Georg von Humboldt (55). - In Allersberg streiten der allersberger NSDAP Bürgermeister Distler und der allersberger Lehrer und NSDAP Ortsgruppenleiter Karl Kugler (39), weshalb sie von NSDAP Kreisleiter Karl Minnameyer (50), Georgensgmünd Peinfelder Strasse 98, abgesetzt und durch Franz Frey ersetzt werden. Franz Frey wird gleichzeitig NSDAP Bürgermeister und Ortsgruppenleiter. - Der in Sulzbach geborene Schriftsteller Walter Höllerer (17) wird NSDAP Mitglied und Soldat. - In Erlangen beginnt die Heil- und Pflegeanstalt Erlangen Schwabachanlage 10 mit Hungerkost tausend Patienten zu töten. Man zwingt selbst schwerstverletzte Kriegskrüppel zu exerzieren. - Die in Bamberg geborene deutsche Kriegsberichterstatterehefrau und Lyrikerin Sophie Dorothee von Podewils, alias Freiherrntochter Sopie Dorothee von Hirschberg (32) veröffentlicht Die geflügelte Orchidee. - In Schwarzenbruck Rummelsberg verweigert der ehemalige Militärpfarrer und Körperbehinderteneinrichtung Rummelsberg Rektor Karl Nicol (55) angeblich lebensunwertes Leben in Tötungsanstalten abtransportieren zu lassen. Fast alle Diakone sind Mitglied der SA und betreuen in Uniform. (20 19 Geschäftsleitung und Archiv behindern die Herausgabe von genauen Zahlen und Daten) - Die Aktion T4 alias Gnadentod wird nach Protesten offiziell eingestellt, läuft aber inoffiziell weiter. - In Nürnberg ist die Hauptgeschäftsstelle Fränkische Tageszeitung als amtliches NSDAP Organ in der Ziegelgasse 9 mit der Telefonnummer 43781. - NSDAP Alter Kämpfer Sohn Günter Strasser (21) stirbt in Russland. - In Ansbach stirbt der Trisomie 21 Patient Wilhelm Thomas K. (43) nach seiner Verlegung aus dem neuendettelsauer Pflegeheim Bruckberg und der Diagnose Schwachsinn in der Heil- und Pflegeanstalt Ansbach schon nach wenigen Tagen. - Die aus Allersberg stammende Christbaumschmuckfabrikbesitzerin Else Geiershoefer (62) stirbt im Ghetto Lodz. - In Regensburg erhält der Gestapo Leiter Fritz Popp (59) Minoritenweg 1 den Einsatzbefehlt Nr. 8 zur Aussonderung von sowjetischen Kriegsgefangenen aus den Kriegsgefangenenlagern der Wehrmacht und ihre Exekution in KZs, will bei RSHA Abteilungsleiter Müller nachgefragt und die Erklärung erhalten haben Russen hätten sich durch ihre brutale Art der Kriegsführung jedes Kriegsrecht verwirkt, womit er sich zufrieden gegeben habe. Kriminalkommissar Luitpold Kuhn wird von ihm zum Leiter des Einsatzkommandos bestimmt. - In Niederbayern und der Oberpfalz werden in 2 Jahren 22 polnische Zwangsarbeiter wegen verbotener Beziehungen von der Stapo oder Gestapo standrechtlich hingerichtet. - Der in Nürnberg geborene Schauspielersohn Propagandakompanie Unteroffizier Joe Heydecker (25) macht heimlich im Warschauer Ghetto Fotoaufnahmen, die er aber erst 1981 veröffentlicht. - In Nürnberg Almoshof verkauft der nürnberger Patrizier Wilhelm von Holzschuher (48) sein Geburtshaus an die Stadt Nürnberg, die darin ein Gästehaus für NS Funktionäre einrichten will (Sein Sohn kolportiert 1985 Aktivitäten als Wiederständler, der verhaftet wurde). - In Regensburg kann die Schließung des katholischen Priesterseminar St Wolfgang in der Obermünsterstrasse 7 von Kardinal Michael von Faulhaber (72) in München verhindert werden. - In Pielenhofen wird im Kloster die Haustöchterschule geschlossen. - Der in Schwandorf geborene Müller und ehemaliges SPD Mitglied Franz Sichler (32) wird Mitglied der NSDAP (1946 bayerisches SPD Landtagsmitglied). - Der in Wemding geborene Postschaffnermeistersohn Adolf Lettenbauer (18) wird Mitglied der NSDAP (1962 bayerisches SPD Landtagsmitglied). - In Regensburg Obertraubling wird mit dem Bau der Transportflugzeuge Me 321 und Me 323 begonnen. - Der in Nürnberg geborene Gestapo Kriminalpolizist Wilhelm Supp (35) wird Leiter der Reichszentrale zur Bekämpfung des Zigeunerunwesens. - In Nürnberg beendet der Maler und Radierer Karl Dotzler (67) sein Lehramt für Kopfzeichnen und Aktzeichnen an der Staatsschule für angewandte Kunst in Nürnberg. - In Nürnberg werden zum Bau der SS Kaserne hunderte KZ Häftlinge eingesetzt, die vorort leben. Einer von 10 Kommandoführern, Kurt Schreiber, wird als brutal geschildert. Tote sind nicht bekannt. - In Neumarkt steht an der oberen Marktstrasse 26 als Tankstelle eine Zapfsäule von ARAL. Es wird synthetisches Benzin auf Steinkohlenbasis als BV-Benzin der Marke BEVAULIN verkauft. Gezahlt wird im Gasthaus Zum Bären. - In Neumarkt steht zwischen Rathaus und der katholischen Stadtpfarrkirche St Johannes eine Litfaßsäule. - In Lauterhofen werden in der Heil- und Pflegeanstalt Karlshof, 59 Pfleglinge abgeholt und nach Erlangen verschleppt. 43 sterben in der Tötungsanstalt Hartheim und 5 werden wieder entlassen. - In Nürnberg wird die bereits arisierte Hercules AG in der Fürther Strasse 191 von der Firma Carl Soldan übernommen. - In Nürnberg will der Vereinsgeistliche der Inneren Mission Karl Nagengast (32) auf einer Evangelischen Reicherziehungverbandtagung über die T4 Morde informiert worden sein. - In Nürnberg will sich der Vereinsgeistliche der evangelischen Inneren Mission Karl Nagengast (32) im Kinderheim Pestalozziheim mit einer Nerven- und Gemütskrankenabteilung geweigert haben 15 behinderte Pfleglinge reisefertig zu machen und abholen zu lassen. Eine namenlose Oberschwester soll Zeugin bei der Information durch einen erlanger Gestapobeamten gewesen sein, wobei er anbietet die Pfleglinge auf eigene Kosten weiterzubetreuen und sie dadurch vor dem Tod gerettet haben will. Karl Nagengast (32) will sich dabei mit dem inkognito zu Besuch gekommenen Leiter des Nürnberger Gesundheitsamtes besprochen haben. Noch im selben Jahr wird sein Posten frei. - In Neuendettelsau werden in der evangelischen Pflegeanstalt Bruckberg für die T4 Aktion ausgewählte lebensunwerte Pfleglinge in roten Reichspostbussen, die wegen Tieffliegerangriffen grau angestrichen wurden und deren Fenster Vorhänge als Sichtschutz haben, abgeholt und zum Teil mit Handschellen und an den Sitzen fixiert nach Ansbach in die staatliche Heil- und Pflegeanstalt Ansbach verschleppt. - In Fürth beginnt der Flugzeugkomponentenhersteller Bachmann Blumenthal Flugzeugbau, Würzburger Strasse 171 (20 19 ALDI ) unter Geschäftsführer Wolf-Werner von Blumenthal (39) mit dem Bau von fertig einsetzbaren Flugzeugen, wovon innerhalb von 3 Jahren 350 Stück gebaut werden. - In Eichstätt geben die katholischen Barmherzigen Schwestern alias Vinzentinerinnen die Arbeit im Studienseminar St Benedikt wieder auf. - In Nürnberg gibt es die Lebkuchenfabrik Seim Untere Baustrasse 13 mit einer Filiale in der Kirchenstrasse 11. - In Regensburg Wörth wird das vom privaten Elektrizitätswerk Rupert Heider genutzte Höllenbachtal unter Landschaftsschutz gestellt. - In Amberg demonstrieren rund 500 Katholiken gegen den Kruzifixerlass des im noch deutschen Lothringen geborenen bayerischen NS Kultusministers Adolf Wagner (51). - In Nürnberg beginnt die Firma Schuco mit der Produktion von mit Federwerk angetriebenen etwa 7 cm grossen selbstfahrenden Blech Minitatur Spielzeugautos der Marke Varianto, die von Stahlschlingen geführt werden. Es gibt auch Weichen dazu. - In Nürnberg beschließt ein Gremium aus DAF, Polizei und Wirtschaftsunternehmern die Eröffnung eines Zwangsarbeiterbordells, in dem Zwangsprostitution ausgeübt wird, was rassetechnisch für Deutsche nicht zugänglich sein darf. - In Deutschland werden bei der Reichspost Leitzonen später Postleitzahlen eingeführt, wobei Eichstätt die Kennziffer 13a erhält. - In Eichstätt beginnt die Reichspost Frauen als Briefträgerinnen einzustellen. - In Deining Waltersberg wird der Ort an elektrische Stromnetz angeschlossen.

1940 Wetter: Hochwasser in Regensburg Stadtamhof. - Angriff auf Frankreich - Regensburg hat 88.400 Einwohner, inklusive den Vororten Dechbetten, Grossprüfening, Reinhausen, Sallern, Schwabelweis, Stadtamhof, Steinweg, Weichs, Winzer, Wutzlhofen und Ziegelsdorf.Amberg hat 30.000 Einwohner, Ansbach hat 24.051 Einwohner, Sulzbach-Rosenberg hat 10.457 Einwohner, Neumarkt hat 10.150 Einwohner, Altdorf hat 3.162 Einwohner, Hemau hat 2.050 Einwohner, Beilngries hat 1.969 Einwohner, Allersberg hat 1.800 Einwohner, Berching hat 1.674 Einwohner, Parsberg hat 1.400 Einwohner, Lauterhofen hat 1.381 Einwohner, Kallmünz hat 1.365 Einwohner, Beratzhausen hat 1.266 Einwohner, Velburg hat 1.049 Einwohner, Hohenfels hat 976 Einwohner, Freystadt hat 886 Einwohner, Kastl hat 845 Einwohner, Hohenburg hat 824 Einwohner, Pölling hat 724 Einwohner, Deining hat 620 Einwohner, Sulzbürg hat 611 Einwohner, Postbauer hat 596 Einwohner, Hohenschambach hat 579 Einwohner, Mühlhausen hat 485 Einwohner, Heng hat 397 Einwohner. - Die Stadt Neumarkt verliert ihre Kreisfreiheit. - In Nürnberg ist der zweigeschossige Brauereikeller Palmenhofbunker Befehlsstelle des Nürnberger Luftschutzes. - In Nürnberg wird der aus Schwaben stammende NSDAP Gauleiter für Mittelfranken Julius Streicher (55), der die wilde Arisierung betreibt, für seine Parteigenossen untragbar und auf Drängen von dem in Fürth aufgewachsenen Hermann Göring (47) vor dem Obersten Parteigericht in München der Korruption für schuldig und zur Menschenführung nicht geeignet erklärt. Er bleibt NSDAP-Gauleiter Franken ohne Befugnisse, darf sich nicht mehr öffentlich zeigen und Nürnberg nicht mehr betreten, weshalb er aus der Cramer Klett Villa im Cramer Clett Park in Cramer Klett Strasse 4 Nürnberg auszieht und sich auf sein Gut Pleikershof zurückzieht. Außerdem bleibt er Herausgeber der Wochenzeitschrift Der Stürmer. Nur inoffiziell wird er beschuldigt 3 jugendliche Häftlinge vergewaltigt zu haben. - In Regensburg bauen in Obertraubling 2200 deutsche Soldaten der Strafkompanie Grafenwöhr die Werkstätten der Messerschmittwerke, die größte europäische Flugzeugfabrik auf. - In Regensburg werden 638 Insassen des Bezirksnervenkrankenhauses Ludwig-Thoma-Strasse in die Tötungsanstalt Hartheim deportiert und mehr als 500 sterilisiert. - Der verwitwete belgische König Leopold III von Sachsen Coburg und Gotha (St) (39) trifft sich mit Adolf Hitler (51), kapituliert und lebt in NS-Hausarrest. - In Neumarkt wird Dünnbier gebraut. - Der in Fürth geborene Spielwarenunternehmersohn, Ufa-Kulturausschussmitglied, Propagandafilm-Schauspieler Paul Hartmann (51) ist Darsteller im nationalsozialistisch gefärbten Film Bismarck. - Der abgedankte Kaiser Wilhelm von Zollern (St) (81) wird aus dem niederländischen Arrest entlassen, hat aber keine Absichten ihn zu verlassen. - In Nürnberg sind 2.083 Personenkraftwagen angemeldet. - Der in Velburg geborene Xaver Strauß (32) wird Leiter der Standortverwaltung des KZ Mauthausen. - Der in Bayreuth geborene Michael Redwitz (30) wird Leiter der Poststelle des KZ Mauthausen. - Der in Erlangen geborene Theo M. Loch (19) wird Mitglied der Leibstandarte SS Adolf Hitler. - Die Theatergruppe Regensburger Platzl macht mit Geisenhofer, Preißler und Weiss Truppenbetreuung. - In Regensburg ist es Juden nur noch in zwei Geschäften von 13:00 bis 14:00 erlaubt einzukaufen. Zwiebeln, Radios und Kanarienvögel sind verboten. - Der in Regensburg geborene Schriftsteller, ehemalige hauptamtliche Parteisekretär der KPD und SPD-Mitglied Franz Aenderl (57) wird in London Journalist. - In Amerika erscheint der Hitler-Satire-Film Der große Diktator des Schauspielers mit jüdischen Wurzeln Charly Chaplin (51). - Die in Nürnberg geborene münchner Volkstheaterschauspielerin Margarete Haagen (52) ist Darstellerin in der Bauernkomödie Das sündige Dorf. - Die in Neumarkt geborene Schauspielerin Käthe Dorsch (50) ist Hauptdarstellerin im NS Propagandafilm Trenck, der Pandur mit Hans Albers (49). - Das ingolstädter Infanterieregiment 63 kehrt nach erfolgreichem Frankreicheinsatz unter Jubelstürmen zurück. - Der abgedankte Kaiser Wilhelm von Zollern (St) (81) schickt Adolf Hitler (51) ein überschwängliches Glückwunschtelegramm für den Sieg über Frankreich aus dem niederländischen Exil Doorn. - Der Wehrmachtoberst und fünftgeborene deutsche Kaisersohn Oskar von Zollern Preußen (St) (52) wird wie der Enkel des Kaisers Major Burchard Friedrich Max Werner Georg von Zollern Preußen (St) (23) wegen des Prinzenerlasses aus der Wehrmacht entlassen. - In Amberg wird die heimkehrende 41. Infanteriebrigade begeistert empfangen. Die Soldaten tragen Blumen an Koppel oder Stahlhelm. - Das aus Nürnberg stammende KPD Mitglied und ehemalige KZ Dachau-Häftling Maschinenarbeiter Bernard Hacker (32) erhält wegen der Äußerung Wir haben früher gegen Hitler gekämpft und kämpfen auch heute noch gegen ihn, ich scheiße auf die NSDAP 9 Monate Haft. - Der aus Burglengenfeld stammende Maler und ehemalige KPD Funktionär Josef Schmid erhält wegen kritischer Äußerungen 18 Monate Haft. - Der aus Nürnberg stammende Schneider und ehemaliges KPD und Rote Hilfe Mitglied Dietrich Högner (39) erhält wegen kritischer Äußerungen 18 Monate Gefängnis. - Der aus Katzwang stammende Hilfsarbeiter und ehemaliges KPD Mitglied Karl Rösslein erhält wegen der Äußerung für den Führer ist es auch nicht schade, wenn er erschossen wird 8 Monate Haft. - Der aus Fürth stammende Stukkateur und ehemalige Mitglied der KPD und des Kampfbund gegen den Faschismus Karl Kölle (37) wird wegen der Äußerung die Regierung besteht aus lauter Lumpen und Schnallentreibern, man braucht sich nur Goebbels und Streicher anzusehens 7 Monate Haft. - Der aus Nürnberg stammende Maschinist und ehemaliges Rote Hilfe Mitglied Heinrich Buchinger wird wegen Äußerungen gegen den Krieg zu 7 Monaten Gefängnis verurteilt. - Der in England geborene SA Führer Carl Eduard von Sachsen Coburg und Gotha (56) unternimmt seine zweite Weltreise und trifft den amerikanischen Präsidenten Roosevelt, den japanischen Kaiser Hirohito und Molotow. - Der deutsche Kaiserenkel Wilhelm Friedrich Franz Joseph Christian Olaf von Zollern Preußen (St) (33) stirbt an der Westfront weshalb Adolf Hitler (51) mit dem Prinzenerlass dem Hochadel die Teilnahme am Krieg verbietet. - In Weiden wird das mit doppeltem Stachdrahtzaun und Wachtürmen gesicherten Straflager STALAG XIII b (20 15) Bundeswehrkaserne eingerichtet. - Die Regensburger Domspatzen singen zur Truppenbetreuung an der Ostfront. - In Regensburg werden in der Heil- und Pflegeanstalt Karthaus Prüll ehemaliges Kloster Prüll Ludwig Thoma Strasse 14 während der T4 Aktion 246 Betten frei gemacht. Der informierte der regensburger Bischof Michael Buchberger (66) reagiert darauf nicht und wird sich dazu nie äußern. Da die Opfer verbrannt werden und das nach katholischem Kirchenrecht verboten ist, ändert man einfach die Regeln und verbietet nur das kirchliche Geleit für Urnen durch die Strassen und über den Friedhof, erlaubt aber die Beisetzung. - In Regensburg werden in der Heil- und Pflegeanstalt Karthaus Prüll ehemaliges Kloster Prüll Ludwig Thoma Strasse 14 888 Patienten vorübergehend untergebracht. - In Ansbach werden 2 Jahre lang insgesamt 900 geistig Behinderte der Heil- und Pflegeanstalt Ansbach (20 15) Bezirksklinikum in Tötungsanstalten alias Hungeranstalten deportiert und in der Kinderabteilung mit der Tötung von 50 behinderten Kindern durch Todesspritzen mit überdosierten Beruhigungsmitteln und Verhungernlassen begonnen. - In Nürnberg tritt zwei Wochen lang der Multiinstrumentalsolist Paul Kaiser-Reka (59) im Kabarett Eden auf. - In Regensburg wird der in Nürnberg geborene regensburger NS Polizeipräsident und Gestapoleiter Fritz Popp (58) Minoritenweg 1 zum SS Obersturmbannfürer befördert. - In Nürnberg wird der blutrünstige Richter Rudolf Oeschey (37) Richter am Sondergericht Nürnberg, führt seine Prozesse mit ordninären Ausdrücken und verhängt wegen Nichtigkeiten schwerste Strafen besonders gegen Polen. - Prinz Friedrich von Thurn und Taxis (St) (69) und Prinzessin Eleonore von Thurn und Taxis (St) (66) treten in die NSDAP ein. - In Sulzbach-Rosenberg gibt es eine Unteroffiziersvorschule. - In Eichstätt wird im OFLAG VII B alias Offiziersgefangenenlager Kipfenberger Strasse 3, dessen Insassen Arbeiten verboten ist, ein Entertainments & Magazine Commitee gegründet. - Der ehemalige coburger NS Oberbürgermeister und ehemalige bayerische Regierungspräsident von Niederbayern und der Oberpfalz Franz Schwede (46) meldet als NSDAP Gauleiter Pommern den ersten deutschen Gau judenfrei. - Der in Nürnberg geborene amberg-sulzbach-rosenberger NSDAP Kreisleiter Dr Artur Kolb (45) übernimmt auch die NSDAP Kreisleitung Neumarkt. - In ganz Deutschland laufen die antisemitsischen Propagandafilme Die Rothschilds, Jud Süß und Der ewige Jude an und bereiten die deutsche Bevölkerung auf härtere Maßnahmen gegen die Juden vor, in denen sie als vernichtenswerte Untermenschen dargestellt werden. - In Regensburg stirbt der erste Kriegsgefangene. - In Regensburg werden in der geräumten Von der Tann Schule, Von der Tann Strasse 27, mit der von der Bevölkerung Gaskammer genannten Entlausungsanlage, in Weichs im Saal des Gasthauses Schmidt und in der Sammelunterkunft der Kreishandwerkerschaft Lielstrasse 28, Massenunterkünfte für kriegsgefangene und zivile meist polnische Zwangsarbeiter u.a. für die Firma Richtberg und die Stadtlagerhaus Gmbh eingerichtet. Kriegsgefangene stehen immer unter Bewachung. Zwangsarbeiter bekommen nur in den ersten Monaten Arbeitsverträge, haben zunächst nur eine nächtlich Ausgangssperre, wöchentliche Meldepflicht, dürfen nur bestimmte öffentliche Verkehrsmittel benützen. Gaststätten und Veranstaltungen sind ihnen verboten. Ab der zweiten Jahreshälfte dürfen sie nicht mehr Fahrrad fahren, ein Telefon, öffentliche Bäder oder Sportplätze benutzen und ihnen wird jeglicher Umgang mit deutscher Zivilbevölkerung verboten. - In Fürth Burgfarnbach fallen Bomben bei einem Fliegerbombenangriff der englischen Royal Air Force. - In den Niederlanden flieht die jüdische regensburger Maria Kugler nach New York. Ihre jüdischen regensburger Mitemigranten Kino Capitol Besitzer Simon Oberdorfer (68) (Express), Hedwig Oberdorfer und Julius Springer werden von deutschen Wehrmachtstruppen in das KZ Sobibor verschleppt. - In Regensburg feiert Fürst Albert von Thurn und Taxis (St) (73) seine Goldene Hochzeit. - In Regensburg verhindert Pater Emmeram alias Max Emanuel von Thurn und Taxis (38), daß die NSDAP-Kreisleitung die im Familienbesitz befindliche Abtei  St. Emmeram beschlagnahmt. - In Schwandorf fürchtet die vorlaute Tagelöhnerehefrau Margaretha Stöckl (50) durch die massiven NSDAP Winterhilfwerksammlungen nichts mehr erbetteln zu können und wird auch noch genötigt zu spenden, weshalb sie lauthals über den Staat schimpft. Für ihren Spruch Ich hab nichts, ich geb nichts, ich scheiß dir in deine Büchsen hinein und der Unterstellung, dass nur zum Zwecke der finanziellen Unterstützung zum Kindermachen gesammelt wird, wird sie von der regensburger Gestapo verhaftet und vom nürnberger Sonderrichter Landgerichtsdirektor Oswald Rothaug (43) in Schwandorf zu einem Jahr Gefängnis verurteilt. - Die Sommerzeit wird eingeführt. - Der in Bayreuth geborene Kaufmann und SS Führer Max Sollmann (36) wird Leiter des Lebensborn e.V.. - In Schwarzenbruck Pfeifferhütte übernimmt der in Fürth aufgewachsene Hermann Göring ein Haus am Ludwig Donau Main Kanal und baut es zu einer Jagdvilla mit Torhaus Salachweg 8 um. - In Sulzbach-Rosenberg wird der in München geborene Polizeioberst Hadrian Ried Kommandant des Kriegsgefangenenlager Stalag XIII a. - In Freystadt wird jeglicher Sportbetrieb eingestellt und aus dem Sportplatz wird das Reichsarbeitsdienstlager RAD 2/296 Alfred Kindler an der Neumarkter Strasse, wo in Uniform mit Spaten exerziert wird. - In Nürnberg gibt es 25 NSDAP Ortsgruppen, mit deren Geschäftstellen u.a. NSDAP Ortsgruppe Altstadt Nord, Maxplatz 44, Altstadt Süd Pfannenschmiedsgasse 6, Gostenhof Untere Seitenstrasse 9, Maxfeld Maxfeldstrasse 14, Wöhrd Sulzbacher Strasse 40. Altstadt Nord hat 23 Zellen und 113 Blocks. - In Nürnberg gibt es 39 Bader. - In Nürnberg gibt es die Musikschule Spilling Fürther Strasse 96 und die Klavierschule Karl Dupont Bucher Strasse 11. - In Nürnberg gibt es 25 Lichtspieltheater. Das kleinste hat 115 und das größte 2.041 Sitzplätze. - Der in Würzburg geborene Schiffskommandant Freiherr Georg Enoch von Guttenberg (St) (47) stirbt nach einem Fliegerbombentreffer auf das Luxusschiff Europa. - In Nürnberg veröffentlicht der Volksschullehrer und Mundartdichter Franz Bauer (39) Dou machst wos miet! ernste und heitere Erzählungen. - In Nürnberg Zirndorf wird der deutsche Stararchitekt Helmut Jahn geboren. Er wird für einige Schandflecke in der nürnberger Altstadt verantwortlich. - In Roth Barnsdorf explodiert nach einem Brand in der Aluminiumpulverproduktion für Torpedoantriebe die gesamte Goldbronzefabrik Schlenk von Caroline und Wilhelm von Schlenk Barnsdorf, bei der fünf Arbeiter sterben. - In Regensburg wird Prinz Johannes von Thurn und Taxis (St) (14) wegen nicht ausreichender Leistungen im Englischen vom Regensburger Gymnasium verwiesen, wo er als Nicht Hitlerjugendmitglied ständig Prügel bezogen haben will. - In Amberg wird der SPD Politiker Heinrich Stöhr (36) nach fünfjähriger Schutzhaft im Zuchthaus Katharinenfriedhofstrasse ins KZ Dachau verschleppt, wo er bis zum Kriegsende verbleibt. - In Regensburg besucht der 19 08 exkommunizierte NS Deutsche Christ Thaddäus Engert (65) seinen Bruder Josef Engert (58), den Prorektor der regensburger Philosophischen-Technischen Hochschule im Dominikanerkloster Ägidienplatz 2. - In Erlangen beginnt die Heil- und Pflegeanstalt Erlangen Schwabachanlage 10 mit der zweijährigen Deportation von 900 Patienten in die Tötungsanstalt Hartheim bei Linz und Sonnenstein bei Pirna, wo sie in Gaskammern getötet werden. - In Cadolzburg Pleikershof macht der entmachtete Julius Streicher (55) Adele Tappe zu seiner Sekretärin. Sein Sohn Lothar Streicher (25) ist Stürmer Redakteur. - In Nürnberg wird der Bau der Kongreßhalle auf dem Reichsparteitagsgelände nach bereits 66.000.000 durch die entjudete Baufirma Hoch-Tief verbauten Reichsmark größtenteils eingestellt. - In Nürnberg wird der in Nürnberg geborene examinierte Maschinen-Ingenieur, AOK Verwaltungsdirektor und NSDAP Kreisleiter Nürnberg-Stadt alias Johannis Hans Zimmermann (34) kommissarisch NSDAP Gauleiter Franken. - In den USA wird die angeheiratete und geschiedene jüdische Rechtsanwaltstochter Prinzessin Stephanie von Hohenlohe Waldenburg Schillingsfürste (49) als Jetsetspionin verhaftet. - In Nürnberg lädt der stellvertretende NSDAP Gauleiter Franken Schmidt die politischen Führer Gau Franken zum Schulungsappell in den Goldenen Saal des Industrie- und Kulturvereins, Frauentorgraben 49. Sämtliche Teilnehmer erscheinen im Dienstanzug bestehend aus Braunhemd, braunem Binder und Stiefelhose. - In Nürnberg befindet sich die NSDAP Gauleitung Franken alias Braunes Haus am Schlageterplatz 5 mit der Telefonnummer 22081. - In Hilpoltstein ist der Lehrer Ludwig Link (29) NSDAP Kreishauptstellenleiter. - In Regensburg wird der Jude, SPD Mitglied, Unternehmer und aktiver Widerstandskämpfer Philipp Auerbach verhaftet und in das KZ Auschwitz und danach in das KZ Buchenwald verschleppt. - Die Polenerlasse bestrafen sexuelle Beziehungen zwischen polnischen Männern und deutschen Frauen mit dem Tode. - Der in Nürnberg geborene Kunstflugmeister und Jagdgeschwaderflieger Hans Berthel (26) schießt über London sechs britische Flugzeuge ab und wird kurz danach selbst abgeschossen (nach WW2 Bühnenbildner und TV Produzent). - In Nürnberg beginnt die kaufmännische Angestellte Martha Mödl  (40) mit Hilfe eines ortsansässigen Mäzens eine Gesangsausbildung und entwickelt sich zu einer weltbekannten Opernsängerin. - Der Fußballverein 1.FCN alias Club gewinnt den Tschammerpokal von 19 39. Mitkonkurrent ist die Betriebssportgemeinschaft des nürnberger Rüstungskonzerns Kabel- und Metallwerke Neumeyer BSG Neumeyer Nürnberg. - In Nürnberg wird mit dem LS-Führerprogramm begonnen zivile Luftschutzbunker zu bauen. - In Nürnberg ist das Kabarett Eden Bankgasse 5-7 Lorenzplatz mit der Telefonnummer 25763 in Betrieb. - In Regensburg verweigern die katholischen und evangelischen Pfarrämter und die Standesämter der Personengruppe Zigeuner, Zigeunermischlinge oder nach Zigeunerart umherziehende Personen auf ns-staatliche Anweisung die Ausgabe von Geburtsurkunden, was bereitwillig befolgt wird. - In Velburg werden die Pflasterzolleinnehmer Friseurmeister Josef Schiekofer (Vorstadt), Schneidermeister Emmeram Seitz (hinteres Tor bzw Nordtor) und Wagnermeister Josef Perras (Hinterer Markt) ihrer Posten enthoben und der Pflasterzoll abgeschafft. - In Amberg ist Gastwirt Georg Haas alias Schorschl Haas Festwirt auf dem Volksfest. Er betreibt das Riesenfestzelt. - In Nürnberg gibt es das Kabarett Strebel von Hermann Strebel (46) alias Strebala mit der Telefonnummer 28019, das nachmittags ein Familienprogramm anbietet. Durch das Programm führt der Conferencier Rudi Fröhlich mit der Kapelle Ernst Gröschel. Es tritt ua das akrobatische Tanzduett Die 2 Carinas, die Musikakrobaten Wie - Wa, der russische Tenor Alexandroff, Harrys Wunderh und die Humoristin Charlotte Frick auf. - In Nürnberg hat der ehemalige sulzbacher NSDAP Bürgermeister Paul Arendt (37) sein Fachgeschäft für Bekleidung in der Königstrasse 11. - In Regensburg hat das Cafe - Kabarett Von der Tann die Telefonnummer 4363. - In Nürnberg ist die Noris-Garage die Großgarage am Bahnhof in der Kopernikusstrasse 6 - 8 mit der Telefonnummer 41496 und mit Reparaturwerkstätte, Reifenhandel und Tankstelle.Prinzessin Elisabeth Maria von Wittelsbach Bayern (St) (26), die Tochter von Prinz Alfons von Wittelsbach Bayern (St) (++)  und Prinzessin Louise Victoire d’Orléans. (St) (70), heiratet Franz Josef von Kagenack (50), der 2 Jahre später stirbt. - In Nürnberg wird die Fränkische Gewerbebank EGmbH in Volksbank Nürnberg umbenannt. - In Ansbach werden aus der Heil- und Pflegeanstalt Ansbach (20 15) Bezirksklinikum mindestens 500 Patienten in die als psychiatrische Anstalten getarnten Mordanstalten Sonnenstein und Hartheim verschleppt und dort vergast. - In Parsberg werden im Müttererholungsheim die zwangsweise eingelieferten Prostituierten entlassen. - In Fürth wird der Bunker Birkenstrasse von der fürther Baufirma Hans Röllinger fertiggestellt. - Die Ehefrau des in Regensburg geborenen Hafnermeistersohn und Malers mit Ausstellungsverbot Josef Achmann (55), die münchner Residenztheaterschauspielerin und Leiterin einer privaten Schauspielschule Freiherrentochter Magdalena von Perfall (57), sirbt, woraufhin Josef Achmann (55) nach Schliersee zieht. - In Haimburg ist auf der Burg Haimburg der Rundturm vollständig eingestürzt. - In Nürnberg sind auf Anordnung der NSDAP durch die Polizei seit dem Vorjahr dem Bedarf entsprechend 20 Bordelle alias Sexetablissements eröffnet worden, in denen nach Rasse aussortiert Zwangsprostitution ausgeübt wird. Frauen, die sich weigern kommen weiter in KZs. - In Regensburg feiern Prinzessin Margarethe Klementine von Habsburg Österreich (St) (70) in ihrem Hochzeitskleid mit Perlendiadem alias Perlenkrönchen und mit Perlen Corsagebrosche und dunklem Malteser Ordensband und der in Regensburg geborene Prinz Albert von Thurn und Taxis (St) (73) in historischer dunkelgrüner Militäruniform mit einem einzigen farblich übereinstimmenden Schmuckorden vom Goldenen Vlies mit Smaragden Goldene Hochzeit. Man erstellt das Foto im Vorzimmer zum Silbersalon im Ostflügel des Schlosses St Emmeram in Regensburg, wo man der italienischen Vorfahren gedenkt. Weitere Feierlichkeiten fallen aus. - Weil es in Deutschland jährlich 600.000 Abtreibungen gibt und Männer durch den Kriegsdienst fehlen, sollen auch ledige Frauen rassereinen Nachwuchs gebären, wofür  laut Heinrich Himmler (--) die NS Organisation Lebensborn dient. - In Greding gibt es eine Reichsautobahnstrassenmeisterei. - In Neumarkt ist Johann Baptist Dotzer (--) NSDAP Bürgermeister und zweiter NSDAP Bürgermeister ist Thomas Rössert (--). Es gibt ein Landratsamt, ein Amtsgericht, ein Gremium der IHK Regensburg, ein Postamt, ein Telegrafenamt, ein Fernsprechamt für Telefonie, einen Hafen, ein Finanzamt, ein Brandversicherungsamt, ein Arbeitsgericht, ein Eichamt, ein Arbeitsamt, ein Messungsamt, ein Forstamt und ein Zollamt, die Dietrich-Eckart-Oberschule, eine Musikschule, eine städtische Mädchenoberschule, eine Landwirtschaftschule und eine Berufsschule. Das städtische Krankenhaus führen xxx Krauss (--) und Otto Richter (--). Es gibt die Hotels und Gasthäuser Bahnhofshotel von G Stubenvoll NEUMARKT 16, Zur blauen Traube von J Knipfer NEUMARKT 21, Zum deutschen Kaiser von G Forster, Friedensburg von W Frauenknecht, Zur goldenen Gans von Richard Fiehl NEUMARKT 90, Zum goldenen Löwen von M Mayer NEUMARKT 243, Zum Hechten von xxx Fuchs, Zur Klosterbräu von F Seitz NEUMARKT 210, Kurhotel von A Kramer NEUMARKT 2, Zum Lamm von Michael Stepper, Lehmeier NEUMARKT 154, Zur Linde von xxx Gebhardt, Zum Löwenbräu Geschwister Meier, Zum Prinsterbräu von Franz Pröbster NEUMARKT 128, Rackl von Gebrüder Ehrsperger NEUMARKT 221, Zum Schwan von K Knipfer NEUMARKT 192, Zum schwarzen Bären von Georg Gösswein NEUMARKT 82, Zum Schweningerhof von E Hirschmann, Sterngarten von J Kienlein, Zum Stern von Johann Müller NEUMARKT 232 Zum Türken von Michael Ehrsberger und das Hotel Wunder, die Kaffeehäuser, Kaffeehaus Kainz und Kaffeehaus Kakadu, die drei als Firmen eingetragenen Bierbrauereien Franz Xaver Glossner NEUMARKT 11, Gebrüder Ehrnsperger NEUMARKT 27 und Ludwig Ehrnsperger NEUMARKT 159, aber auch auswärtige Bierhandlungen der fürther Geismann AG, der fürther Humbser AG, der nürnberg Tucher AG und der beilngrieser Prinstner Brauerei, den Edelsteinhändler alias Juwelier Josef Zeininger, die drei Druckereien, Filiale Gauverlag Bayerische Ostmark GmbH NEUMARKT 31, Georg Schlierf NEUMARKT 219 und V Vogt NEUMARKT 120, die drei Buchhandlungen Josef Boegl NEUMARKT 157, Franz Emig und JB Grunner, die Fahrradfabrik Express-Werke AG NEUMARKT 19, die Fahrradhandlungen Johann Gebhard, Jakob Kistner, Joseph Rackl, J Riemer und Johann Uebler, die Automobilfahrschulen Fr Bindl NEUMARKT 194 und Ad Konstantin NEUMARKT 229, die Feinkosthandlung H Gmelch NEUMARKT 188 und Johann Wolter, den Automobilhändler Auto-Haus Josef Koller NEUMARKT 216, die Automobilreparaturwerkstätten Franz Bindl NEUMARKT 194 undHans Ochsenkühn NEUMARKT 256, die Lebkuchenfabrik Konrad Wittmann NEUMARKT 130, die Fotografen Xaver Hailer NEUMARKT 177 und Hans Stegmeier NEUMARKT 103. - In Pölling gibt es die Gasthöfe, Distler, Feihl und Schreiber, den Darlehenskassenverein eGmuH Pölling und eine Hebamme, Kunigunde Maier (--) mit der Telefonnumer NEUMARKT 249. Die Gemeinde verleiht Dampfdreschmaschinen. - In Heng gibt es die Gasthöfe, Inzenhofer in Köstlbach, Kraus und Rupp und den Darlehenskassenverein eGmuH Heng. - In Freystadt ist Xaver Schreyer (--) NSDAP Bürgermeister. Es gibt die Bezirkssparkasse Freystadt mit der Telefonnummer FREYSTADT 23 und den Spar- und Darlehenskassenverein eGmuH Freystadt, das Automobilfuhrunternehmen J Schiebel mit der Telefonnummer FREYSTADT 15 und den Mechaniker L Schielein FREYSTADT 18 und die Gasthöfe Betz, Dürr, Engl, Zur Goldenen Gans von Thomas Pietsch  (--), Iberler FREYSTADT 19, Pitsch, Schregl und Schleicher. Es gibt den Fotograf Joseph März (--) , den Uhrmacher A Geisenhof (--), den Fahrradhändler Ignaz Karl (--), eine Wehage Filiale, ein Einheitspreisgeschäft aus Wendelstein, den Apotheker Hans Stang (--) FREYSTADT 19 und das städtische Krankenhaus mit Direktor xxx Schmitt (--). - In Kastl gibt es einen Bahnhof an der Eisenbahnstrecke Amberg~Kastl~Lauterhofen. Nach  Neumarkt fährt ein postautomobil Kraftomnibus. Es gibt eine Filiale der Bezirkssparkasse und der Spar und Darlehnkasse EgmuH, die Gasthöfe Zum Bären von xxx Looshorn, Forsthof von Franz Ruder, Zum goldenen Kreuz von Franz Zimmermann KASTL 20, Zum goldenen Ochsen von H Heigl, Zum grünen Kranz von xxx Renner KASTL 11, Zur Klosterschmiede von H Neumüller, Zum Löwen von Josef Niebler, Zur Post von A Hammer und Zimmermann. - In Deining hat der automobile Fuhrunternehmer Brüderlein die Telefonnummer DEINING 6. Es gibt den Spar- und Darlehnskassenverin eGmuh Deining, die Brauerei Anna Beinhard, die Gasthöfe Bahnhofsrestaurant, Dotzauer, Feinl mit der Telefonnummer DEINING 13, Zur Schlossbrauerei von Joseph Breu DEINING 10 und Sichert. - In Hohenschambach gibt es die Gasthöfe Goss und Scherübl., eine Spar- und Darlehnskasse eGmuH Hohenschambach und noch einen Schmied Ludwig Hofmeier (--) und einen Stellmacher Georg Wittl (--). Zum Zug muss man 6 km nach Laaber, zum Postamt und Telegrafenamt nach Deuerling und zum Telefon bzw Fernsprechamt nach Hemau. - In Hohenburg gibt es die Spar- und Darlehnskasse cGmuH Hohenburg, die Gasthäuser Zur alten Post von Josef Kramer (--) HOHENBURG 2, Zum goldenen Kreuz von M Lautenschlager, Zum Pfälzer Hof von J Forster und Zum Schwan von J Kützinger (--).  ein Elektrizitätswerk von Josef Braun, die drei Fahradhandlungen von K Geissl, Michael Metzger und Johann Stöckl, die Limonadenfabrik von Josef Schmaderer (--), die Bierbrauerein Donhauser HOHENBURG 7. Die Reichsbahn bedient mit ihren Kraftwagen alias Automobilen die Strecke Amberg~Hohenburg~Schmidtmühlen und die Reichspost die beiden Strecken Amberg~Hohenburg und Hohenburg~Velburg~Parsberg. - In Berching ist Willibald Fritz (--) NSDAP Bürgermeister. Es gibt die Bierbrauereien Dallmeyr, Neumeyer, Schuller, Hans Zimmermann BERCHING 27, Joseph Zimmermann und Christian Zrenner BERCHING 52, eine Filiale der Bezirkssparkasse Beilngries BERCHING 42 und die Spar- und Darlehenskasse eGmuH Berching, den Uhrmacher Wihelm Biller (--), eine Zeichenschule und eine Gewerbliche Fortbildungsschule. - Parsberg hat ein Postamt, ein Fernmeldeamt für Telefonie, eine Telegrafenstation, ein Forstamt, die Buchdruckerei Bermüller, die drei Bierbrauereien Diepold, Ferstl mit der Telefonnummer PARSBERG 622 und Wally Pöppel, die Sparkasse Parsberg PARSBERG 655, die Gasthäuser Bahnhofsrestaurant von A Knauer PARSBERG 623, Eibl PARSBERG 642, A Hierl, Mosner PARSBERG 612 und Zum schwarzen Bären von J Ferstl PARSBERG 640. Fritz Wirthmann (--) betreibt eine Spedition mit Automobilen PARSBERG 623. A Gottsauner (--) ist Uhrmacher. - In Allersberg gibt es ein Postamt, eine Telegrafenstation, ein Fernsprechamt für die Telefonie und ein Forstamt, die zwei Bierbrauereien Stefan Gerngross und Ferdinand Rehm und die Christbaumschmuckfabrik J Gilardi ALLERSBERG 2 eine Filiale der Bezirkssparkasse Hiltpoltstein 30 km südlich von Nürnberg, die Spar- und Darlehnskasse dGmuH Allersberg ALLERSBERG 5., die Gasthäuser Bahnofsrestaurant von Marie Beck, Bögel, Zu den drei Mohren von Xaver Böllet, Gerngross, Zur goldenen Sonne von Johann Brandl ALLERSBERG 15, Zum grünen Baum von xxx Disteler, Kreutzer, Zur Post, Rehm, Zum roten Ochsen von xxx Pinzel, Schroll und Zum schwarzen Adler von A Scheuerer ALLERSBERG 21. xxx Bachinger (--), Konrad Brenner, Josef Dirsch ALLERSBERG 19, Joseph Leitner ALLERSBERG 27, Möller ALLERSBERG 20, der auch Automobilhändler ist, Josef Odorfer ALLERSBERG 29 und Schlierf ALLERSBERG 22 betreiben automobile Speditionen. - In Altdorf gibt es die Bierbrauerei Auer ALTDORF 37 und Leonhard Friedrich ALTDORF 65, die Fahrradhandlungen A Uth und Ferdinand Vestner, eine Filiale der Bayerischen Hypothekenbank und Wechselbank ALTDORF 29, die Bezirkssparkasse Altdorf ALTDORF 27 und die Volksbank Altdorf eGmbH, die Hotels und Gasthäuser Zum Goldenen Anker von Georg Eckstein ALTDORF 74, Zum goldenen Hirsch vonUlrich Maul ALTDORF 73, Zum goldenen Ochsen von M Bräunlein ALTDORF 96, Nürnberger Hof von J Waller, Zur Post von H Feuerlein, Prethalmühle von E Baltzer ALTDORF 20, Zum roten Ross von Stefan Riedner ALTDORF 19, Zum schwarzen Bären von Th Lobinger ALTDORF 48 und Zur Sonne von K Roth, die Automobilhändler Hans Fleischmann ALTDORF 60 und Walter Fleischmann ALTDORF 75 und die altdorfer Tageszeitung Der Bote von Altdorf und Umgebung ALTDORF 26. - In Beilngries ist J Sammüler NSDAP Bürgermeister und xxx Schneider zweiter Bürgermeister. Es gibt ein Landratsamt, ein Amtsgericht, ein Postamt, ein Telegrafenamt, ein Fernsprechamt für Telefonie, ein Finanzamt, ein Forstamt, eine Zollaussenstelle, eine landwirtschaftliche Ausstenstelle, die Kreisbauernschaft, Kanaleinnehmerei und ein staatliches Gesundheitsamt. H Pfeufer (--) leitet das städtische Krankenhaus. Es gibt die Bierbrauerein Franz Fuchs BEILNGRIES 43, Prinstner BEILNGRIES 11 Franz Schattenhofer BEILNGRIES 19 und Wagner BEILNGRIES 29, die Gasthäuser Bahnhof-Hotel von Hermann Unterstöger BEILNGRIES 52, Brändl, Batz von J Walthierer BEILNGRIES 2, Zum deutschen Hof BEILNGRIES 52, Franz Fuchs, Zur Gans von Michael Leidl, Zum goldenen Hahn von Franz Schattenhofer BEILNGRIES 19, Zur Krone der Witwe xxx Bauer, Mauth von Johann Tischner, Zum Ludwigskanal von Alban Sedlmeier, Zur Post von J Dallmayr BEILNGRIES 9, Wagner BEILNGRIES 29, Walthierer BEILNGRIES 3 und Zimmermann von Xaver Liebig BEILNGRIES 58, eine Filiale der Bayerischen Hypotheken und Wechselbank AG BEILNGRIES 39, die Bezirkssparkasse Beilngries BEILNGRIES 42 und den Spar und Darlehnskassenverein eGmuH BEILNGRIES 76, die Automobilwerkstätten Ludwig Adam BEILNGRIES 65, Hans Sillner BEILNGRIES 216 und L Sillner BEILNGRIES 31, den Pferdezucht-Verein und den Pferdehändler X Schreyer BEILNGRIES 70 und ein Büro der Tageszeitung Bayerische Ostmark. - In Mühlhausen gibt es die Bierbrauerei Max Bender SULZBÜRG 4 und die fürther Bronzefarbenfabrik Ekart SULZBÜRG 19, die Gasthäuser Lederer und Pfindel. den Spar und Darlehnskassenverein Mühlhausen SULZBÜRG 19. - In Sulzbürg gibt es ein Postamt, eine Telegrafenamt und ein Fernsprechamt für Telefonie, einen Bahnhof der Eisenbahnstrecke Greiselbach~Freystadt, die Gasthäuser Lachner und Zur Post von Anna Fuchs, Sitzmann und Worfler SULZBÜRG 8, den Spar- und Darlehnskassenverein eGmuH Sulzbürg SULZBÜRG 13 und den Uhrmacher Johann Nunner. - In Lauterhofen gibt es ein Postamt, eine Telegrafenamt und ein Fernsprechamt für Telefonie, einen Bahnhof der Eisenbahnstrecke Amberg~Kastl~Lauterhofen, den Spar- und Darlehenskassenverein Lauterhofen, die Filiale der städtischen Sparkasse Neumarkt LAUTERHOFEN 31, die Bierbrauereien L Ehrnsperger, Ludwig Gehr LAUTERHOFEN 2 und die Gesellschaftsbrauerei LAUTERHOFEN 30, die Gasthäuser Ludwig Gehr , Hoffmann, Zur Krone von Joseph Ehrensberger LAUTERHOFEN 6, Meier J, Neuwirt von Xaver Ehrnsberger LAUTERHOFEN 10 und Niebler, die Restaurationen  Bahnhofsgaststätte von Ludwig Ehrnsberg, Franz Ehrnsberger, Michael Kölbl, Xaver Niebler, Leonhard Stepper und Weber. - In Hemau gibt es ein Postamt, eine Telegrafenamt und ein Fernsprechamt für Telefonie und ein Amtsgericht. Ein automobiler Postomnibus fährt die 7 km zum Bahnhof Beratzhausen, das Bezirkskrankenhaus wird von xxx Herrmann geleitet. Es gibt eine Filiale der Bayerischen Hypotheken und Wechselbank HEMAU 450, die Bezirkssparkasse Hemau HEMAU 407 und die Spar- und Darlehenskasse eGmuH Hemau, die Buchdruckerei Johann Scheck HEMAU 434, die Bierbrauerei Johann Donhauser HEMAU 431, die Gasthäuser Johann Donhauser, Georg Engel HEMAU 422, Anton Ferstl, Zum goldenen Engel von W Bauer HEMAU 413, Zum goldenen Lamm von Max Günter, Zur Post von Johann Eibl HEMAU 443, Ludwig Radlmeier und Zum Tannenbaum von K Leibl. Die Geschwister Gailer betreiben ein Juweliergeschäft. Automobilhändler  mit Reparaturwerkstatt sind H Börschlein HEMAU 423 und Michael Prock HEMAU 424. - In Nürnberg ist Willy Liebel (43) NSDAP Oberbürgermeister und Werner Eickemeyer (--) NSDAP Bürgermeister. - In Velburg ist xxx Götz (--) NSDAP Bürgermeister. Es gibt es ein Postamt, eine Telegrafenamt und ein Fernsprechamt für Telefonie und die Fortbildungsschule. Ein automobiler Postomnibus fährt nach Parsberg. Es gibt die Bierbrauerei Joseph Glossner, die Gasthäuser Zur blauen Traube von xxx Mally, Zum Hirschen von W Forster, Klier, Zum Löwen von Xaver Glossner VELBURG 4, Neuhaus von Georg Edenharter VELBURG 16, Zur Post von J Glossner, Zum roten Rössl von xxx Hofmann, Zum schwarzen Bären von Babette Zimmermann, Seitz VELBURG 23, Zum Walfisch von A Hoffmann, Zum weißen Hahn von A Engl, Zum weissen Rössl von J Hofmann. Es gibt die Filiale der Bezirkssparkasse Hemau VELBURG 13 und die Spar- und Darlehnskasse eGmuH. - Im Adressbuch Das Deutsche Reichs-Adressbuch für Industrie, Gewerbe und Handel werden keine NSDAP Parteiorganisationen aufgeführt.

1939 Wetter: Bilderbuchsommer. Kalter Jahresanfang. Kartoffelkäfersuche per Hand. Strenger Winter zu Weihnachten führt einzeln zu Schulausfall. Tornado in der Schweiz. Adolf Hitler (50) beobachtet auf dem Obersalzberg ein Polarlicht. - Kriegsbeginn. Überfall auf Polen. Hitler gibt vor zurückzuschlagen. - Regensburg hat 95.631 Einwohner, Amberg hat 31.699 Einwohner, Sulzbach-Rosenberg hat 11.501 Einwohner und Neumarkt hat 10.555 Einwohner. - In Neumarkt wandert der jüdische neumarkter Kaufmann Adolf Rindsberg (44) nach England aus. - In Nürnberg wird wegen des Kriegsbeginns der NSDAP Reichsparteitag abgesagt. - In Amberg wird der Oberweichenwärtersohn, Lehrer, begeisterte Flieger und amberger NSDAP Oberbürgermeister Josef Filbig (48) eingezogen und vom aus Hahnbach stammenden NSDAP Juristen Sebastian Regler (55) vertreten. Sein Stammlokal Oberpfälzer Hof alias Filbighaus Bahnhofstrasse 20 (20 15) Wöhrl ist die beliebteste NS Lokalität. - In Amberg leben 16 Juden. - In Neumarkt feiern 600 Neumarkter im Glossnerkeller, ehemals Rösslwirtskeller in Höhenberg im Tal. - Der abgedankte bayerische Kronprinz Rupprecht von Wittelsbach Bayern (St) (70) geht nach Florenz ins Exil. - In Nürnberg erschießt sich der in Nürnberg geborener Bankangstellte und Kaufmann und Adjutant des Gauleiters Mittelfranken Hanns König (35) Wodanstrasse 81. - In Nürnberg sind 12.623 Personenkraftwagen angemeldet. - In Nürnberg gibt es 30 tödliche Verkehrsunfälle. - In Nürnberg wird insgesamt nur 1 einzige Strafanzeige und diese wegen Unterstützungsbetrug erstattet. - Großbritannien verbietet jüdische Emigration nach Palästina. - In Nürnberg wird der Umzug des Nürnberger Tiergartens vom Reichsparteitagsgelände an den Schmausenbuck beendet, die Gebäude sind mit Stroh und Schilf gedeckt. - In Fürth wird der NSDAP Oberbürgermeister Franz Jakob (46) nach internen Ermittlungen wegen persönlicher Bereicherung auf Kosten der NSDAP nach Westpreußen versetzt und durch den in Weiden geborenen NSDAP Jurist Karl Häupler (33) ersetzt. - Eine Verschärfung des HJ Hitlerjugendgesetzes entzieht alle 10 Jährigen der elterlichen Fürsorge. - Die in Neumarkt geborene Darstellerin Käthe Dorsch (49) ist Hauptdarstellerin im Kriminalfilm Morgen werde ich verhaftet und spielt zusammen mit Paul Hörbiger (45) im Film Mutterliebe. - In Deutschland gibt es mehr als 12 Millionen Volksempfänger alias Radios. - Das NSDAP Mitglied und homosexueller vierter deutsche Kaisersohn August Wilhelm von Zollern Preußen (St) (52) alias Auwi wird Obergruppenführer alias General in der SA. - Der Wehrmachtoberst und fünftgeborene deutsche Kaisersohn Oskar von Zollern Preußen (St) (51) wird Infanterieregimentskommandeut. Sein ältester Sohn Oskar Wilhelm Karl Hans Cuno von Zollern Preußen (St) (24) stirbt als Reserveroberleutnant in Polen. - Der abgedankte bayerische Kronprinz Rupprecht von Wittelsbach Bayern (St) (70) flieht nach Rom, wo ihn der päpstliche Hausprälat Monsignore Georgio Georg von Wittelsbach Bayern (St) (59) als Mittelsmann des Hochadels im Vatikan empfängt. - Arbeitslosenquote 0,5 %. - In Bayreuth besucht Adolf Hitler (50) eine Richard Wagner Aufführung in Begleitung seiner Schwester Paula Hitler (43), die als Paula Wolf auftritt. Das Festspielhaus ist mit einem riesigen mit Glühlampen bestückten Hakenkreuz geschmückt. Der ganzen Verwandtschaft Adolf Hitlers (50) ist es verboten in die NSDAP einzutreten. - In Bayreuth wird die Aufführung der Wagneroper Parsifal, in der einer der Hauptcharaktere am Ende stirbt und während die ersten Kriegsgefallenen zurückgebracht werden, vom Propagandaministerium ohne Angabe von Gründen verboten. - In Amberg rückt das 41. Infanterieregiment aus der Kaiser-Wilhlem-Kaserne am Kaiser-Wilhelm-Ring 23 zu Herbstmanövern an die polnische Grenze aus. - In Amberg ist die Amberg-Sulzbacher Zeitung mit Hakenkreuz im Titel die gauamtliche und einzige Tageszeitung des Eisenkreises Amberg-Sulzbach in der bayerischen Ostmark mit Hauptstadt Regensburg. - In Regensburg kommt der 7. Jahrgang der Tageszeitung Bayerische Ostmark mit Hakrenkreuz im Titel als Tageszeitung für Regensburg und als amtliches Organ der NSDAP und sämtlicher Staats- und Gemeindebehörden heraus. - Der Hitler-Stalin-Pakt alias Deutsch-sowjetischer Nichtangriffspakt stürzt die deutsche und die bayerisch KPD in eine Sinnkrise, da einer ihrer politischen Gegner nun ihr Verbündeter ist. - In Nürnberg verkauft der jüdische nürnberger Kaufhaus-Inhaber Salman Schocken seinen Konzern an die nationalsozialistisch geführte Deutsche Bank. Das Kaufhaus Schocken am Aufseßplatz wird in Merkur umbenannt. Für die Nürnberger bleibt es das Kaufhaus Schocken. - Der homosexuelle Hubertus von Sachsen Coburg und Gotha (St) (30) tritt der NSDAP bei. - In Erlangen leben 20 Juden. - In Nürnberg veranstaltet die Nürnberger Trichter Karnevalsgesellschaft eine Karnevalsveranstaltung im Kollosseum am Maxtor beim Mitglied Alwin Lutz. - Der in Nürnberg geborene Jurist Georg Kiessel (33) wird NS Gauwirtschaftsberater für Franken (+19 50hingerichtet). - In Deutschland werden die Betriebe aller Juden zwangsgeschlossen und ihnen praktisch alle Berufe verboten. Sie müssen alle Wertgegenstände zu Niedrigpreisen abgeben und verlieren alle Renten-, Pensions- und Versicherungsansprüche. - Der in Fürth geborene Gefängnisoberverwaltersohn und Bankkaufmann Albert Forster (37) wird Reichsstatthalter in Danzig. - In Eichstätt wird das OFLAG VII B alias Offiziersgefangenenlager Kipfenberger Strasse 3 in der ehemaligen Jägerkaserne unter Lagerkommandant Oberst von Poschinger eröffnet und polnische Offiziere untergebracht, denen eine Ordonanz zusteht. Sie erhalten gelegentlich Ausgang auf Ehrenwort, wobei sie eine Erkennungsmarke und eine Kennkarte mitführen müssen. Danach kommen verschiedenste Nationalitäten. - Der in Neumarkt geborene jüdische Kunstmaler, Innenarchitekt und Filmarchitekt August Rinaldi alias August Goldschmidt (56) wandert als arbeitsloser nürnberger Maler über Rotterdam in die USA aus. - In Rothenburg wird der Schauspieler Heinz Rühmann (37) während Filmaufnahmen angezeigt Lebensmittel, die nur auf Lebensmittelmarken bezogen werden dürfen, in größeren Mengen aufgekauft zu haben. Es wird aber nur die Metzgermeisterehefrau Koch verurteilt, weil sie an die Filmleute Wurstwaren ohne Marken abgegeben hat. - Der in Regensburg geborene Franz Joseph von Thurn und Taxis (St) (46) wird zum Wehrdienst eingezogen. - In Amberg versuchen zwei Berufsschüler und Hitlerjugendmitglieder nach Radio Moskau Sendungen eine kommunistische Jugenduntergrundgruppe zu gründen und Plakate zu verteilen, werden verraten und nach Regensburg ins Gerichtsgefängnis gebracht. - Die SA Standarten 26 (Neumarkt), 521 (Weiden) und 6 (Amberg) werden zusammengelegt. - In Nürnberg emigriert der in Nürnberg geborene jüdische Physiker Dr Justin Weinschenk nach Palästina und ist in einem Brief an den nürnberger Rabbi Dr Arnold Abraham Klein astonished by the multiformity of the Jewish people an Jewish race und kann keine racial similiarity in der Bevölkerung erkennen. - In Nürnberg wird der jüdische Hopfengroßhandel Paul Strauss zu Gruber & Breitschaft arisiert und Paul Strauß jun emigriert mit seiner Mutter nach England. Der Vater Paul Strauss sen (60) flieht nach Brüssel und wird verschleppt. - In Deutschland ist der erste düsenbetriebene Flug He 178 erfolgreich. - In Nürnberg hat der Konzertsaal mit zwei Emporen Kolosseum am Maxtor die Telefonnummer 52987. - In Regensburg müssen 59 jüdische Familien ihre Radiogeräte abgeben und danach ihre Telefone. Schokolade und Lebkuchen werden verboten. - In Nürnberg wird der in der SS untragbar gewordene artelshofener Gutsbesitzersohn Freiherr Wilhelm von Holzschuher (46) in das Hauptamt Ordnungspolizei beim Reichsführer SS strafversetzt. - Adolf Wagner (49) wird Reichsverteidigungskommissar für die Wehrkreise Nürnberg und München. Er residiert in der Kaulbach-Villa mit eigenem Festsaal in München. - In Nürnberg werden die beiden jüdischen Teilhaber Lang und Wohl an den Vereinigten Margarine-Werken Klingenhofstrasse 52 mit dem Produkt Resi Schmelz gezwungen an die Nürnberger Nährmittelwerke und Theodor Wolf GmbH zu verkaufen. - In Ansbach sind die Holzwarenfabrik Louis Schmetzer & Co und der Kunststoffhersteller Oechsler AG die einzigen Großbetriebe mit mehr als 500 Beschäftigten. - In Fürth arisiert der fürther Gastwirtssohn und fürther NSDAP Kreisamtsleiter für Handel und Handwerk Hans Sandreuter (46) unter vielen anderen die viertgrößte und jüdische Brauerei Bergbräu der Familie Mailaender zu 10 % des Marktwertes an seinen Stadtratsfreund und fürther Großunternehmer Gustav Schickedanz (42). Hans Sandreuter (46) wird wegen persönlicher Bereicherung verhaftet und droht nach seiner Entlassung sogar noch den nürnberger Polizeipräsidenten feuern zu lassen. - Die BDM Führerin Franken Gräfin Clementine zu Castell-Rüdenhausen (27) heiratet den NSDAP Chefredakteur Jugendzeitschriften Wilhelm Utermann (27). - In Stein wird das Faberschloss von der Wehrmacht beschlagnahmt. - Grafentochter Irmengard von Faber Castell (St) (35) lässt sich von Friedrich Wilhelm Hornstein (44) scheiden. - In Ansbach meldet NSDAP Kreisleiter Richard Hänel (44) judenfrei. - Der in Schwarzenfeld geborene münchner Lebensmittelhändlersohn Dr Franz Hayler (39) wird SS Oberführer und Mitglied des Aufsichtsrats der Lebensversicherungs-Gesellschaft, Berlin, und der Industriebank, Berlin, Leiter der Fachgruppe Nahrungs- und Genußmittel der Wirtschaftsgruppe Einzelhandel (Berlin), Leiter des Reichsverbands der gewerblichen Berufsgenossenschaften (Berlin), Leiter der Wirtschaftsgruppe Einzelhandel (Berlin), Leiter der Wirtschaftsgruppe Gemeinschaftseinkauf (Berlin), Mitglied des Beirats der Deutschen Gruppe der Internationalen Handelskammer (Berlin), Vorstand des Reichsinstituts für Berufsausbildung, Zweiter Stellvertreter des Vorsitzenden des Gemeinschaftswerks der DAF, Mitglied des Landesausschusses für Bayern der Dresdner Bank, München, Mitglied des Werberats der Deutschen Wirtschaft (Berlin), Mitglied der Zulassungsstelle für Wertpapiere an der Bayerischen Börse in München. - In Freystadt ist der Sportplatz des TV Freystadt in ein RAD alias Reichsarbeitsdienst Lager umfunktioniert. - In Franken gibt es 20 Amateurkurzwellenfunklizenzen. - In Nürnberg gibt es 40 Bader. - In Nürnberg gibt es 11 Eisdielen. - In Freystadt ist Lorenz Thumann NSDAP Ortsgruppenleiter. - In Petzkofen schimpft die Wirtin Maria Mayer Hitler ist ein Halunke, Hammel und wortbrüchiger Mensch vor ihrem Weißbierlieferantenehepaar Mundani, dessen Schwiegersohn Unteroffizier Kurt Meyer den Vorfall seinem Vorgesetzten meldet, wird von der regensburger Gestapo, Minoritenweg 1, verhaftet und in Nürnberg nach dem Heimtückegesetz zu 18 Monaten Gefängnis verurteilt. - In Regensburg kommen 13 ins polnische KZ Zbaszyn deportierte regensburger Juden nach 4 Monaten Lagerhaft zurück. - In Nürnberg gibt es 11.470 Personenkraftwagen. - In Forth bestellt Bürgermeister und NSDAP Ortsgruppenleiter Fink den SPD Anhänger und Dorfschmied Peter Dietrich wegen Parteibeschimpfungen ins Bürgermeisteramt und verprügelt ihn. Anschließend kommt die Gestapo und verschleppt Peter Dietrich in ein Lager und foltert ihn. Peter Dietrich kommt nach langer Zeit mit ausgeschlagenen Zähnen zurück. - In Erlangen wird der ehemalige Bürgermeister und NSDAP Märzgefallener alias Kappputschteilnehmer Flierl kommissarischer Landesplaner und Geschäftsführer der Landesplanungsgemeinschaft Bayern. - In Parsberg wird das Bezirksamt zum Landratsamt des Landkreises. - In Erlangen gibt es 807 Studenten. - In Postbauer Wurzhof wird die stillgelegte rummelsberger Erziehungsanstalt als Arbeitsheim für arbeitsfähige geistig Behinderte, die in der Sandgrube am Dilberg oder in der lokalen Landwirtschaft arbeiten, genutzt. - Alle bisher verschonten weiblichen Arbeitskräfte im Alter von 18 bis 25 Jahren werden durch den Reichsarbeitsdienst RAD eingezogen und in Behörden, Krankenhäusern und Betrieben eingesetzt. RAD Männer sind direkt der Wehrmacht für Instandsetzung und Flugabwehrgeschütze unterstellt. - Der in Bamberg geborene bayerische Ministerpräsidentenenkel und Schlossbesitzer in Böhmen Graf Clemens von Podewils-Dürniz (34) wird Kriegsberichterstatter in Russland, Italien und Frankreich. - In Nürnberg Dutzendteich ist die Baugrube des Deutschen Stadions in Form eines Hufeisens durch die entjudete Baufirma Hoch-Tief mit einer Tiefe von zehn Metern fertiggestellt. Die auf die nürnberger Kaiserburg ausgerichtete Große Strasse auf 60.000 Granitplatten ist fertiggestellt, wird aber niemals als Paradestrasse genutzt. - In Nürnberg Dutzendteich ist das Kriegsgefangenenlager auf dem Reichsparteitagsgelände durch den Bahnhof Märzfeld (20 16 Langwasser) an das Schienennetz angeschlossen. - In Nürnberg vertreibt der NSDAP Gauleiter für Mittelfranken Julius Streicher (54) den eigensinnigen Leiter der Städtischen Bühnen Nürnberg am Frauentorgraben Johannes Maurach (46) und ersetzt ihn durch Wilhelm Hanke (37). - In Bayreuth besucht Adolf Hitler (50) das Reichshof Kino am Marktplatz. - In Hilpoltstein ist die Judentafel in der Solarer Strasse Treffpunkt für die NSDAP Kundgebung. Der hilpoltsteiner NSDAP Kreisleiter ist Karl Minnameyer (48) wohnt in Georgensgmünd in der Peinfelder Strasse 98,. - In Nürnberg ist die Hauptgeschäftsstelle Fränkische Tageszeitung als amtliches NSDAP Organ in der Pfannenschmiedsgasse 19 mit der Telefonnummer 27257. - In Nürnberg befindet sich die NSDAP Gauleitung Franken alias Braune Haus am Schlageterplatz 5 alias Marienstrasse 11 mit der Telefonnummer 22081. - Aus dem Bezirksamt Hilpoltstein wird der Landkreis Hilpoltstein. - In 3 der 40 großdeutschen Gaue sind adelige Frauen Gaufrauenschaftsleiterinnen. Frau von Baltz in Baden, Frau von Hoffmann in Köln und Frau von Wolff in Mecklenburg. - In Nürnberg ist Hanns Günther von Obernitz (40) SA Führer der Gauleitung Franken. - In Nürnberg wird der SS Hauptsturmführer und Kriminalkommissar der Staatspolizei Luitpold Kuhn als Leiter an die Abteilung IV a I (innerpolitische Angelegenheiten, insbesondere Kampf gegen den Kommunismus) nach Regensburg versetzt. - Gräfin Irene von Schönborn Wiesentheid (St) (38) heiratet den in Amorbach geborenen Rennfahrer Hermann von Leinungen Leiningen (Sr ) (--). - In deutschen Telefonbüchern werden Fernsprechteilnehmer mit nichtjüdischen Vornamen zusätzlich mit den Vornamen Sara oder Israel gekennzeichnet. - Der in Regensburg geborene hervorragend vernetzte begeisterte Hitler-Anhänger Schriftsteller und Dichter Georg Britting (48) wird wegen unerwünschter Artikel gerügt und verfasst danach in polnischen NS Organen (20 00 Büste in der bayerischen Ruhmeshalle). - Der sechsfache Vater Fürst Carl von Castell Castell (St) (42) beendet sein Amt als SA Reiterführer Franken. Fast alle Mitglieder der Reiter SA werden in die Wehrmacht und dort in Kavallerieeinheiten eingegliedert. - Der in München geborene in Regensburg aufgewachsene regensburger Torwart Hans Jakob (31) bestreitet das letzte seiner 38 Länderspiele. - In Regensburg gibt es 35 NSDAP Ortsgruppen und zwei SS Standarten. - Der in Heideck geborene Elektrotechnikfernstudent und RAD Mitglied Richard Stücklen (23) wird Mitglied der NSDAP (19 79 CSU Bundestagspräsident). - In Nürnberg wird der Flughafen Nürnberg Fürth in einen militärischen Fliegerhorst umfunktioniert. Der zivile Luftverkehr wird eingestellt. - Der in Regensburg geborene ehemalige erlanger Jurastudent und Jurist Philipp Held (28) wird Mitglied der NSDAP (19 72 stellvertretender bayerischer CSU Ministerpräsident). - In Neumarkt wird das von der Öffentlichkeit abgeriegelte Kloster St Joseph in ein Militärlazarett umgewandelt. Zu den Ordensschwestern kommen Rotkreuzschwestern hinzu. - Der in Nürnberg geborene erlanger Jurist, SS Mitglied, Streicher Stellvertreter, Gestapo Mitglied und Fuldkonzern Aufsichtsrat Georg Kiessel (32) wird Gauwirtschaftsberater im Gau Franken. - In Veldenstein kauft Hermann Göring (46) die Burg Veldenstein, auf der er seine Jugend verbracht hat und die der Witwe des Geliebten seiner Mutter gehört, und lässt sie renovieren und die Strasse asphaltieren. Der kleine Ort Neuhaus unterhalb der Burg fordert daraufhin vergeblich sogar ein eigenes Freibad von seinem neuen Burgherrn. - In Ingolstadt wird der Media Markt Gründer Erich Kellerhals geboren. - In Regensburg Prüfening tritt das regensburger Kloster Heilig Kreuz, am Judenstein 10, große Flächen zur Erweiterung an die Bayerische Flugzeugwerke Regensburg GmbH in Prüfening alias Messerschmitt Werke ab. - In Regensburg verkauft Fürst Albert von Thurn und Taxis (St) (72) Schloss Alteglofsheim an einen Pfarrer, das dieser an seine Haushälterin weitergibt. - In Neuburg an der Donau stirbt der in Metz geborene und ehemalig viechtacher NSDAP Kreisleiter Peter Bell (50). - Der in Hersbruck geborene evangelische Oberregierungsratsohn, Arzt und SS Brigadeführer Walter Schultze (45) wird über die T4 Mordaktionen informiert. - Der ansbacher SA, SS und NSDAP Bürgermeister Richard Hänel (44) meldet Ansbach ist judenfrei. - In Nürnberg ist der in Wiesbaden aufgewachsene SS General Hans Döring (38) Leiter des SS Abschnitts IX Nürnberg. - In Nürnberg Langwasser wird der ehemalige frankfurter Polizeipräsident und degradierte SA Standartenführer Reinhard von Westrem zum Gutacker (60) Oflag XIII A Offiziersgefangenlagerkommandant. - In Regensburg stimmt der regensburger Bischof Michael Buchberger (65) in der katholischen regensburger Zeitung Regensburger Bistumsblatt die Bevölkerung propandistisch auf einen gerechten Krieg ein: Der Führer und die Reichsregierung haben alles getan, was mit der Gerechtigkeit und dem Recht und der Ehre unseres Volkes vereinbar ist, um unserem Vaterland den Frieden zu bewahren... Mit Gott für Deutschland! - In Nürnberg wird die Strassenbahn zu einrieb und von nabhängig. - In Nürnberg findet der Tag der deutschen Schwerathletik in der KdF Stadt am Dutzendteich statt, wobei deutsche Meisterschaften in Ringen und Gewichtheben ausgetragen werden. Dazu gibt es Reichswettkämpfe im Judo. Zur Unterhaltung gibt es Rundgewichtsriegen, Rasenkraftsport, Tausziehen und Gewichstwerfen. - In Lauterhofen wird die geschlossene Anstalt Karlshof zum Kriegslazarett umfunktioniert. Die Dillinger Franziskanerinnen werden als Krankenschwestern genutzt. - In Fürth bringt der Quelle-Versand Gründer Gustav Schickedanz (44) mit der Aktienmehrheit der arisierten jüdischen Aktieninhaber 16 seitige Prospekte heraus, in denen wie im Katalog (20 18) die Waren thematisch angeordnet sind. Mindestabnahme ist ein Warenwert von 10 Reichsmark. Ab 20 Reichsmark ist der Versand kostenlos. - Der in Berlin geborene Volkswirt und Führer des HJ Gaues Niederbayern-Oberpfalz Karl Georg Schäfer (39) stirbt in Berlin. - In Neumarkt bringen die Expresswerke ihr 150.000. Fahrzeug heraus. Die Expresswerke haben 240 Mitarbeiter. - Der in Nürnberg geborene Radrennfahrer Georg Umbenhauer (27) wird Sieger der Groß Deutschlandfahrt, allerdings nicht auf einem Express Rennrad, obwohl er auch für die Expresswerke fährt. - In Neumarkt passieren erfolglose Radrennfahrer auf Expressrädern bei der Deutschlandfahrt für Berufsfahrer die Stadt.. -  In Altdorf wohnt der Kaminkehrermeister Hans Dreßler im Feilturm. - In Obertraubling wird der spätere Krones AG Etikettiermaschinenfabriksbesitzer, Schmiedemeistersohn und Messerschmittwerks Lehrling Hermann Kronseder (15) zur Produktion des Jagdflugzeugs Bf 109 eingesetzt. - Prinzessin Elisabeth Maria von Wittelsbach Bayern (St) (26), die Tochter von Prinz Alfons von Wittelsbach Bayern (St) (++) und Prinzessin Louise Victoire d’Orléans. (St) (70), heiratet Franz Josef von Kagenack (50), der 2 Jahre später stirbt. - In Nürnberg zieht die evangelische Innere Mission von der Ebnersgasse 10 in die Schildgasse. - In Neumarkt wird das von weniger als 10 Ordensleuten besetzte Karmelitenkloster von der NSDAP beschlagnahmt und in eine Hitlerschule umfunktioniert. - In Regensburg werden für die Messerschmitt Werke weitere 248 Wohnungen in 20 Vierfamilien- und 21 Achtfamilienhäusern durch die Bayerische Heimstätten GmbH gebaut. - Der in Regensburg in Schloß Regendorf aufgewachsene monarchistische Rechtsanwalt Freiherrnsohn Adolf von Harnier (36), der als Rechtsbeistand für angeklagte Kleriker und jüdische Bankiers auftritt, wird von der Gestapo abgeholt, und 5 Jahre in Untersuchungshaft gehalten. - In Berching heiratet die Braumeistertochter Theresia Fuchs den berchinger Brauersohn Richard Zrenner. - In Holnstein bei Sulzbach kauft Georg Behringer die Brauerei für seinen Sohn Andreas. - In Amberg wird die NS Tageszeitung Amberger Volkszeitung mit der zugekauften Tageszeitung Sulzbach-Rosenberger Zeitung vereinigt und als Amberg-Sulzbacher Zeitung herausgegeben. -  In Regensburg hat der überzeugte rassistische Nationalsozialist und Direktor der Heil- und Pflegeanstalt Karthaus Prüll ehemaliges Kloster Prüll Ludwig Thoma Strasse 14 Dr Paul Reiß (56), der auch Direktor der Anstalt Mainkofen ist, um eine größere Menge wertvoller Zivilkranker unterzubringen, Abgebaute, Stumpfe, Unheilbare, Unreine, Zerreißer und kriminelle Minderwertige auf Stroh gelegt. - In Nürnberg wird das Mars Motorradmodell 121A für 295 Reichsmark angeboten, das mit 125 ccm Hubraum und ohne Schaltung mit Boschzündung eine Höchstgeschwindigkeit von 65 km/h hat. - In Neumarkt verkaufen die Expresswerke das 60 ccm 1,2 PS Motorfahrrad Express Saxonette mit einer Höchstgeschwindigkeit von 30 km/h , einen Linzenbau von Fichtel & Sachs, das mindestens 13 deutsche Fahrradfabriken seit dem Vorjahr herstellen. - In Gunzenhausen wird das evangelische Vandsburger Diakonissenhaus Hensoltshöhe mit Rektor Pfarrer Ernst Keupp (--) mit über 750 Diakonissen in ein Kriegslazarett umfunktioniert, wobei zunächst 81 Diakonissen zurückbleiben und der Rest der evangelischen Diakonissen an die Front geschickt werden. - In Nürnberg ist der arisierte deutsche Hercules Fahrradhersteller des nach Amerika geflohenen Karl Marschütz (76) damit konfrontiert, dass seine namensgleiche englische Konkurrenz der Brüder Crane im englischen Birmingham, die Fahrradfabrik Hercules Cycle and Motor Company Ltd in der Coventry Road, zur grössten Fahrradfabrik der Welt geworden ist. - In Nürnberg wird der nürnberger Theaterdirektor Johannes Maurach (56) nach 17 Jahren vom NSDAP Gauleiter für Mittelfranken Julius Streicher (54) vertrieben. Er flieht nach Berlin. - In Regensburg veranstaltet das NSKK letztmalig die Bayerische Ostmark Geländefahrt für Automobilisten und Motorrradfahrer. - In Neumarkt bringen die Direktoren Lentz und ...ig der Fahrradfabrik Express das neue Sportmodell 54 außer in grün auch rotemailliert heraus. Leichtmetallfelgen gibt es für 4,00 Reichsmark. Dazu wird ein Modell 54 L für Leichmetall mit Chrom-Molybdän-Stahlrahmen in Blau wie die der Rennmaschine angeboten. Der Express Strassenrennrad Fahrer Reinhold Wendel aus Nürnberg, der zwei Jahre zuvor bei der Tour de France teilgenommen hat, gewinnt das jährliche Strassenrennen Berlin-Neukölln. - In Nürnberg zieht die ehemals jüdische Fahrradfabrik Victoria, die Motorräder herstellt, auf ein riesiges Gelände in Gibitzenhof, wo die Wehrmacht die Führung übernimmt. - In Nürnberg Altenfurt eröffnet die Wehrmacht ein Internierungslager für polnische kriegsgefangene Zivilisten. - In Nürnberg wird die Polizei von der NSDAP angehalten dem Bedarf entsprechend Bordelle alias Sexetablissements zu schaffen. - In Nürnberg wird ein Eilpostwagen alias Postkutsche für 9 Personen aus dem Jahr 18 74 nachgebaut. Er hat zwei Fahrgastbereiche, wiegt 2.500 Kilogramm, ist 12 km/h schnell, wird als Berline mit zwei Coupés bezeichnet und der Kastenaufsatz ist unten abgerundet. - In Allersberg ist die Leonische Waren Fabrik Gilardi des aus Nürnberg stammenden jüdischen Unternehmers Erik Geiershoefer (--) unter der Leitung des stellvertretenden neumarkter NSDAP Kreisleiters (--) xxx arisiert und vom weißenburger Unternehmer Hermann Gutmann (--) in einen Rüstungsbetrieb umgewandelt. - In Deining ist Michael Bayerl (--) Wirt im Gasthaus Zum Ochsenwirt. - In Breitenbrunn Hamberg und Willenhofen schließen sich die Spar- und Darlehenskassenvereine zur Raiffeisenkasse Herrnried-Willenhofen-Hamberg eGmbH später Raiffeisenkasse Willenhofen zusammen. - In Hohenburg ist die gesamte Landschaft bis auf einige Heckenstreifen völlig abgeholzt.

1938 Wetter: Wärmephase im März. Obsternte schlecht. Kartoffelkäferplage. - Anschluß Österreichs. Das ingolstädter Infanterieregiment 63 zieht überglücklich in Wien ein. - Hohenfels hat 976 Einwohner. - In Freystadt macht der neumarkter Fotograf Max Haller (--) Viehmarkt 7 Aufnahmen vom Reichsarbeitsdienstlager RAD 2/296 Alfred Kindler, benannt nach einem Mitglied eines bewaffneten uniformierten leipziger SA Fahrradtrupps, der bei einer Aktions-Fahrt 19 32 zu einem sozialdemokratischen Arbeiterheim, bei der sie Passanten terrorisierten und mit Reichsbannermitgliedern eine Schießerei begonnen haben, erschossen wurde. Max Haller (--) erstellt mit seinen Fotos Ansichtskarten zur Finanzierung des Lagers und verherrlicht darauf Alfred Kindler (++) als Märthyrer, indem er ihn Blutzeuge der Bewegung nennt. - In Regensburg hetzt der ehemalige Arzt und regensburger NS Bürgermeister Otto Schottenheim (43) in der Reichskristallnacht die Menge auf die Synagoge Am Brixner Hof 2 auf dem Gelände des alten Amtsgerichtsgebäudes abzufackeln. Es sind über 200 NSKK Mitglieder unter Wilhelm Brodmerkel (43) beteiligt. - In Neumarkt wird das Hitlerjugendheim am Schlossweiher eingeweiht. - In Neumarkt erhält der Katechet Franz Meyer ein Schulverbot wegen Kritik an nationalsozialistischen Lehrern. - In Feucht ist die Mitgliedschaft im Jungvolk für alle Jungen ab 10 Jahren Pflicht. - In Nürnberg findet der NSDAP Reichsparteitag Großdeutschland statt, zu dem 428.388 Besucher kommen und die Regensburger Domspatzen singen. Die Zahl der beherbergten Gäste der Stadt beträgt 529.768, davon 60.019 Ausländer mit einem Rückgang von rund 3.000. - In Nürnberg sind 11.568 Personenkraftwagen angemeldet. - In Nürnberg erzwingt der NSDAP Gauleiter für Mittelfranken Julius Streicher (53) den Abbruch der nürnberger Hauptsynagoge am Hans-Sachs-Platz bereits Monate vor der Reichskristallnacht. - In Regensburg wird in der Bayerische Flugzeugwerke Regensburg GmbH in Prüfening mit der Produktion des Jagdflugzeugs Messerschmitt Bf 109 begonnen. - In Neumarkt wird das Bekleidungshaus Kraus & Ambach Obere Marktstrasse 47 von Hans Wöhrl übernommen, der die Geschäftsräume als endlich arisiert der Öffentlichkeit anpreist. - In Amberg spricht der amberger NSDAP Oberbürgermeister Josef Filbig (47) kurz vor der Zerstörung der Einrichtung der amberger Synagoge Salzgasse 5 zu seinen SA Leuten. Einen Synagogenteppich stiehlt ein amberger NS Führer. Eine Torarolle wird im Museum versteckt. Die Wohnung des jüdischen Religionslehrers bleibt verschont, da er mit einem der SA Männer befreundet war/ist. - Eichstätt ist judenfrei. - Sulzbach ist judenfrei. - In Sulzbach wird der jüdische Friedhof verwüstet. - In Neumarkt erreicht die Lammsbrauerei 38.000 Hektoliter Bierumsatz. - Der in Fürth geborene Spielwarenunternehmersohn, Ufa-Kulturausschussmitglied und Schauspieler Paul Hartmann (49) ist Darsteller beim NSDAP-Propagandafilm Pour le merite. - In Nürnberg findet ein Christkindelsmarkt statt. - Der bayerische Viehwirtschaftsverband fordert die Ausschaltung nichtarischer Viehhändler. - In Nürnberg ist das Cabaret Wintergarten und die Königin-Bar in der Luitpoldstrasse 3 mit der Telefonnummer 26686 das NSDAP-Vergnügungslokal der Stadt mit einem 2 Meter hohen, mit hunderten Glühbirnen beleuchteten Hakenkreuz über dem Eingangsportal. - In Nürnberg hat das Strassenbahnnetz 136 km. - In Nürnberg sind 1.701 Personen arbeitslos. - In Nürnberg gibt es 70 tödliche Verkehrsunfälle. - In Nürnberg hat das Volksbad 899.012 Besucher. - In Regensburg werden Juden auf den Polizeirevieren am Jakobstor und am Minoritenweg 1 festgehalten, 90 Personen in die NSKK Motorsportschule Irler Höhe von SA Brigadeführer Wilhelm Müller-Seyffert gebracht und mit Sportübungen schikaniert, zu einem Schandmarsch in die Stadt Regensburg gezwungen, wo sie u.a. auf der Maxstrasse bespuckt, geschlagen und auch von Kindern mit Steinen beworfen werden. Der jüdische Rechtsanwaltssohn Paul Oettinger (16) muss das Schild Auszug der Juden tragen. -   In Nürnberg wird die kleinere zweite nürnberger Synagoge Essweinstrasse 7 niedergebrannt. - In Nürnberg wird mit dem Bau des NSDAP Hotels Fränkischer Hof Eilgutstrasse 15 (20 15) Sheraton Hotel begonnen. - Der in Nürnberg geborene jüdische Chemiker Oskar Neumann (49) muss erfahren, dass sein Vater Ignaz Neumann tot in den Strassen Nürnbergs aufgefunden wurde. Er diente in der Wehrmacht, wird ins KZ Tiefenort und KZ Abteroda verschleppt und flüchtet als kommunistischer Publizist in die DDR. - In Fürth unterrichtet der NSDAP Oberbürgermeister Franz Jakob (47) den Feuerwehrkommandanten Johannes Rachfahl über die Absicht viele jüdische Anwesen abzubrennen. Auf die Gefahr eines Infernos für alle angrenzenden Häuser in der die Stadt in Ermangelung von Feuerwehrleuten angesprochen wird doch nur die Synagoge in Brand gesteckt. Der fürther Feuerwehrkommandant Johannes Rachfahl will sogar noch gezwungen worden sein das stehengebliebene angrenzende Hausmeisterhaus selbst mit Benzin abzubrennen. - In Regensburg wird die Adolf-Hitler-Brücke alias Nibelungenbrücke fertiggestellt und vom bayerischen NSDAP Innenminister Adolf Wagner (48) mit Feuerwerk eingeweiht. - Der Volkswagen KdF wird beworben. Er soll bestellt werden und nach dem Ansparen von 750 Reichsmark ab 1940 in Produktion gehen und ausgeliefert werden, was aber nicht stattfindet, denn kein einziger wird an Zivilisten ausgegeben. - Alle katholischen Jugendvereine werden verboten, die Vermögen eingezogen und jede Tätigkeit unter Strafe gestellt. - In Eichstätt stimmt der in Neumarkt Rittershof geborene katholische eichstätter Bischof Michael Rackl (55) dem Ariernachweis an der katholischen eichstätter Hochschule zu. - In Seuversholz wird Pfarrer Schmalzl verdächtigt den Stürmer-Kasten beschmiert zu haben. - Juden, die sich zur Emigration entscheiden, müssen eine Reichsfluchtsteuer in Höhe von 25 % des Besitzes, eine Judenvermögensabgabe und die Zwangsabgabe an die Deutsche Golddiskontbank leisten, bevor ihnen dann erlaubt wird fast mittellos auszuwandern. - In Ingolstadt Manching wird der Militärflughafen ausgebaut. - In Ingolstadt wird die Synagoge in der Theresienstrasse niedergebrannt und Der Donaubote meldet Volkszorn aufgrund jüdischer Kriegserklärung und ruft zum Boykott auf. Vorsitzender des Aktionskomitees ist J. Herpfer. - In Ingolstadt wird auf dem Volksfest Barthlmarkt ein Pferderennen ausgetragen. Vier Juden, die trotz Drohungen Warenstände aufstellen, werden von der SA vertrieben. In der Schäffbräu-Festhalle spielt die Musikstandarte 10. - In Ingolstadt druckt Der Donaubote eine Wochenend-Liste für judenhörige Ingolstädter. - In Ingolstadt begehen die Juden David und Hedwig Hubert Selbstmord in der Donau. - In Regensburg gibt es 833 Arbeitslose. - In Fürth gibt es 666 Arbeitslose. - In Nürnberg gibt es 2.955 Arbeitslose. - Arbeitslosenquote 1,8 %. - Im Hirschbachtal bei Hersbruck begutachtet Adolf Hitler (49) den Baufortschritt einer Originaltribünentestreihe des Deutschen Stadions, dessen Baugrube in Nürnberg ausgehoben wird. - In Nürnberg wird der Besitzer des arisierten Kaufhauses KWT alias Kaufhaus weißer Turm von der NSDAP gezwungen sich von seiner jüdischen Frau und ehemaligen Besitzerin Louise Levy zu trennen. Louise Levy begeht Selbstmord. - In Amberg leitet der in Nürnberg geborene Zahnarzt, NS Reichstagsmitglied und amberger Kreis- und Ortsgruppenleiter Dr Artur Kolb (43) in der Reichskristallnacht ein Festbankett im Rathaus während der Studienrat für Lehrerbildung NS Oberbürgermeister Josef Filbig (47) vor den Alten Kämpfern von ..23 im Gartenlokal mit Schießstand Frühlingsgarten in Amberg Kümmersbruck eine Rede hält, worüber die Amberger Volkszeitung ausführlich berichtet. Das Judenpogrom ist nur eine Randnotiz. - In Sulzbürg wird die Synagoge von neumarkter SA schwer verwüstet. Der jüdische Sulzbürger Weil wird mit einem Strick um den Hals durch den Ort geführt. Bücher werden beim Friedhof verbrannt. - Die Regensburger Domspatzen geben ein Konzert auf Hitlers Obersalzberg in HJ Uniformen. - In Regensburg erscheint das Regensburger Bistumsblatt als katholische Wochenzeitung. - In Erlangen leben 44 Juden. - In Regensburg wird der Vorort Prüfening eingemeindet. - In Nürnberg veranstaltet die Nürnberger Trichter Karnevalsgesellschaft eine Karnevalsveranstaltung im Ufa Palast Königstorgraben 11. - In Neumarkt stirbt der aus Deining stammende Wirt Georg Forster (53) des Gasthauses Zum deutschen Kaiser Ingolstädter Strasse 6, das der Gansbrauerei gehört. - In Nürnberg erhält der Nörgler und ehemalige 3. neumarkter Bürgermeister NSDAP Parteimitglied Eduard Kirchbauer (52) 7 Monate Gefängnis für seine dilettantisch hergestellte und öffentlich ausgelegte Schmähschrift gegen den neumarkter NSDAP Kreisleiter Johann Baptist Dotzer (30) und seine Stammtischbrüder und Stadträte Bodechtel, Erhart, Eder, Kirchberger, Pröller und Peter wegen Vertragsbruchs und Unsolidarität. Seine Beweggründe sind allerdings nicht Protest gegen Unrecht sondern Zorn, weil er trotz seiner Beteiligung an der Übernahme der Redaktionsräume den ihm versprochenen frei werdenden Chefredakteursposten bei der Tageszeitung Neumarkter Tagblatt bei der Pressegleichschaltung (19 33) doch nicht bekommen hat, was Dotzer mit vielen Zeugen und einer Beweiskette abstreiten kann. - In Neumarkt gibt es an jüdischen Gewerbetreibenden: Jakob Neustädter, Vieh- und Pferdehandel und Justin Landecker, denen Handel außer Haus verboten ist. Krauß-Ambach, Konfektion und Markus Hahn, Lebensmittel und Wolle, denen außerregionaler Handel verboten war, sind arisiert. - In Neumarkt lässt Dietrich Eckart Realoberschulzeichenlehrer und Studienrat Max Fischer, Vater von Bildhauer Lothar Fischer (06) einen Reichsadler am HJ Heim und gemalte Bilderwegweiser in der Stadt aufstellen. - In Neumarkt wird im Gasthaus Tucher Grünbaumwirtsgasse 13 der Tonfilm Olympia 19 36 aufgeführt. - In Neumarkt werden fast alle regelmäßigen Parteiappelle vor dem NSDAP Parteilokal Mehl, Kirchengasse 3 abgehalten. Das Flaggen von Kirchenfahnen ist für Privatpersonen verboten und wird strafrechtlich verfolgt. - In Schwandorf brechen 100 schwandorfer NSKK Mitglieder mit 25 Fahrzeugen zu einer Rundfahrt auf. Ein Zwischenstopp in Neumarkt ist mit einer gutbesuchten Tanzveranstaltung im Lammsbräusaal im Gasthaus Vier Jahreszeiten in der Weinbergerstrasse 17 - 19 verbunden. - In Neumarkt werden zur Veranstaltung Großdeutscher Tag die historischen Gebäude mit Scheinwerfern angestrahlt. - In Sonthofen besteht eine Hitler Ordensburg. - In Deining macht ein Propagandalautsprecherwagen Wahlwerbung. - In Neumarkt machen 3 Propagandalautsprecherwagen, deren Lautsprecher von den örtlichen Rundfunkgeschäften gestellt wird, Wahlwerbung. Gewählt werden darf ab 20. - Neumarkt rückt in die Riege der großen Städte auf und wird als Adolf-Hitler-Schulstadt für den Ostgau ausgewählt, in der der Parteikader auf einem riesigen Gelände mit Schwimmhalle, Turnhalle, Werkstätten, eigenem Arzt und Zahnarzt geschult werden soll. - In Pölling gibt Franz Schmid (47) dem Regimegegner Josef Frisch (50) eine Schmähschrift über Joseph Goebbels (32) zu lesen und erhält dafür eine Gefängnisstrafe von 3 Monaten. Frisch, der auch NS Angehörige beschimpfte, erhält 6 Monate. - In Neumarkt gibt es bei der Wahl 6466 Ja und, überregional verglichen überproportional viel, 291 Nein Stimmen. Die Nicht NSDAP Wähler werden in der Tageszeitung Neumarkter Tagblatt als jämmerliche Neinsager, Schandfleck der Stadt und Verräter, die besser nicht gefunden werden, verunglimpft und einem fast 100 % reichsweiten JA Ergebnis gegenübergestellt. Der Arbeiter Franz Nickl hängt sich nach dem Urnengang noch in der Nacht auf. Der neumarkter Polizei ist es wichtig, dass es eindeutig Selbstmord war. - In Neumarkt tritt die italienische Revue Bazzanella auf. - In Neumarkt wird im Gasthaus mit Kino Schaumburg Obere Marktstrasse 41 der Film Fern vom Land der Ahnen erstaufgeführt. - In Neumarkt kommen zum 15 jährigen Gedenken an den Märtyrer Dietrich Eckard (++) 15.000 Gäste. Die Ehrenveranstaltung wird im ganz mit Tuch dekorierten Lammsbräusaal im Gasthaus Vier Jahreszeiten in der Weinbergerstrasse 17 - 19 abgehalten. In der ganzen Stadt wehen Hunderte von Fahnen. Nachts brennen Feuerpfannen auf Pylonen. Die Universität Erlangen stellt einen Kranz. - In Nürnberg übernimmt die Spielwarenfabrik Fleischmann die jüdische Spielwarenfabrik Doll und Co. mit 250 Beschäftigten. - In Neumarkt tritt der Autorennfahrer und Gewinner des Großen Preis von Belgien Rudolf Hasse (32) im Lammsbräusaal im Gasthaus Vier Jahreszeiten in der Weinbergerstrasse 17 - 19 auf. - In Nürnberg sterben 19 Juden in der Reichskristallnacht. Der jüdische nürnberger Tuberkulosearzt Alexander Frankenburger nimmt sich das Leben. - In Nürnberg und Fürth werden rund 400 Juden ermordet oder in den Selbstmord getrieben. - In Nürnberg versucht der amtliche Liquidator Hassmann das Bankhaus Anton Kohn nach jahrelangen Drangsalierungen nach einer Anzeige der Rassenschande und einer mehrwöchigen Schutzhaft von Senior Teilhaber Richard Kohn (57) zu liquidieren und verschiebt ein riesiges Aktienpaket der Nürnberger Motorradfabrik Mars Werke AG über einen Strohmann an Frankenführer Julius Streicher (53) bevor er bemerkt, dass er damit völlig überfordert ist und der Direktor der nürnberger Filiale der Dresdner Bank übernehmen muss. - In Regensburg lässt der in Thüringen geborene Alkoholiker und dadurch cholerische NSDAP Gauleiter Bayerische Ostmark Fritz Wächtler (47) die Synagoge in der Schäffnerstrasse alias Am Brixener Hof 2 niederbrennen. NSKK Brigadeführer Wilhelm Müller-Seyffert streitet sich mit der SS darum, wer die Synagoge anzünden darf. - In Regensburg besucht Adolf Hitler (49) das Rathaus. - In Neumarkt ist Polizeistunde um 01:00 Uhr. - In Fürth wandert der jüdische Lyzeumslehrersohn und spätere US Außenminister Henry Kissinger (15) alias Heinz Alfred Kissinger in die USA aus. - Prinz Hans von Thurn und Taxis (St) (32) tritt in die NSDAP ein. - In Sulzbach gibt es keine jüdischen Einwohner mehr, aber trotzdem wird der jüdische Friedhof verwüstet. - In Sulzbach-Rosenberg stellt die Tageszeitung Sulzbacher Zeitung ihr Erschienen ein. - Der ehemalige sulzbach-rosenberger NS Oberbürgermeister Paul Ahrendt (--) fordert den Blutorden. - Sybille von Roman spätere von Podewils (17) tanzt auf ihrem Schulabschlußball mit Schullehrer und späterem Generalfeldmarschall Erwin Rommel  (37). - In Kinding wird eine Autobahnauffahrt gefeiert. - In Ansbach wird der evangelische ansbacher Seelsorger an der Heil- und Pflegeanstalt Ansbach (20 15) Bezirksklinikum Gottfried Fuchs (46), der auch in SA Uniform mit Hakenkreuzfahne auftritt und die Massenbeerdigungen im Rahmen der T4 Euthanasieaktionen durchführt, Leiter der Deutschen Christen Pfarrergemeinde Bayern. - In Ansbach Schalkhausen wird das ehemalige Walderholungsheim als paramilitärisches Jugendübungslager für erbgesunde männliche Jugendliche der Hitlerjugend HJ durch die Landesversicherungsanstalt weitergeführt. - In Rothenburg denunziert eine Wahlhelferin aus der NS Frauenschaft den örtlichen evangelischen Kantor Feige, der bei der nicht geheimen Wahl zum Anschluß Österreichs auch offen Nein ankreuzt, bei NS Oberbürgermeister Friedrich Schmidt, der ihm daraufhin das Betreten aller öffentlicher Gebäude verbietet und ihm den Titel Stadtkantor aberkennt. Die evangelische Kirche St Jakob reagiert nicht. - Fahrradpedale benötigen Reflektoren. Vorfahrtstrassen werden an Kreuzungen und Einmündungen mit roten Streifen markiert. - In Regensburg flieht Rabbiner Dr Falk Salomon ins Ausland. - In Regensburg wandern die Juden Maria Kugler, Kino Capitol Besitzer Simon Oberdorfer (66) (Express), Hedwig Oberdorfer und Julius Springer erster Klasse nach Havanna aus, dürfen kurz vor der Ankunft doch nicht einreisen und werden von den Niederlanden aufgenommen. - In Nürnberg produziert Zündapp das 200.000 ste Motorrad. - In Nürnberg ist die Karosseriebaufirma Josef Steib in der Zerzabelshofstrasse die weltgrößte Produktionsfirma von Motorradseitenwagen. - In Regensburg machen die Göringwerke dem jüdischen Kalkwerk Funk ein Kaufangebot zu 50 % des Marktwerts, das abgelehnt wird, woraufhin ein förmliches Enteignungsverfahren bei 10 % endet. - In Regensburg erzwingt der ehrenamtliche NSDAP Oberbürgermeister Otto Schottenheim (43) die Herausgabe der Schlüssel des Dörnberg Parks, der im Besitz der Gräflich Dörnberg'schen Waisenfondsstiftung unter Leitung von Freiherr Karl von Andrian Werburg (--) ist und der die Öffnung des Parks wegen abgebrochener Blumen wieder rückgängig machen will, sich aber durch die öffentlich Begeisterung über den Park nicht traut. - In Fürth betreibt Meta Stoll in ihrem Haus Moststrasse 13 die einzige jüdische Schankwirtschaft das Café Monopol. - In Fürth organisiert Hans Sandreuter (46) den Aufkauf von jüdischem Besitz. - In Nürnberg übernimmt der fürther Blechspielwarenhersteller Ernst Voelk (42) den jüdischen Spielzeughersteller TRIX. Er ist der Schwager des fürther Brauereibesitzers Hans Geismann (47). - In Nürnberg wird der NSU Konstrukteur Albert Roder (42) Chefkonstrukteur bei Victoria. - In Fürth will der Gastwirtssohn und Arisierer alias fürther NSDAP Kreisamtsleiter für Handel und Handwerk Hans Sandreuter (46) nach Vorwürfen der Selbstbereicherung die durch Unkenntnis der Gesetzeslage erzielten Verkaufserlöse nun doch an das Reich abführen, beharrt aber darauf, dass die Übereignungen der Vermögen schließlich freiwillig und privat erfolgen und trommelt Notare und Grundbuchrichter zusammen um die noch laufenden jüdischen Grundstücksübertragungen auf den Namen des in Nürnberg geborenen NSDAP Gauleiter Karl Holz (43), der in der Seumestrasse 19 in Sichtweite der Kongresshalle wohnt, vor Inkrafttreten des Gesetzes eintragen zu lassen. Zum Dank erhält er von der NSDAP 8.000 Reichsmark als Weihnachtsgeschenk. - In Schwarzenbruck wohnt der SA Standartenführer Philipp Wurzbacher (40) in der Nummer 26. - In Coburg wird der russische Zarenenkel und Russische Kaiser im Exil Kyrill Wladimirowitsch Romanow (St) (62) Witwer seiner Cousine Prinzessin Victoria Melita von Sachsen Coburg und Gotha (St) (+19 37Amorbach) beigesetzt. - In Flossenbürg wird eine SS Siedlung mit Villen für den in Amberg geborenen KZ Kommandanten Hans Aumeier (32) und führende SS Mitglieder und deren Familien mit einem Tennisplatz und Kasino erbaut. - Der in Freystadt geborene kaufmännische Angestellte, SS Führer und neuer Stabsführer in der Reichsstelle für Sippenforschung Guntram Pflaum (35) wird Geschäftsführer des verschuldeten Lebensborn e.V.. - In Roth Kiliansdorf wird ein Militärflughafen für Transportflugzeuge, Sturzkampfgeschwader und Aufklärungsgeschwader eröffnet. - Der in Kelheim geborene Polizeibeamtensohn Wilhelm Harster (34) baut die innsbrucker Gestapo auf. - In Ansbach erhalten die jüdischen Bürger 365 Tage Zeit um auszuwandern. - In Amberg fordert der in Nürnberg geborene NSDAP Kreisleiter Dr Artur Kolb (43) eine Sprengung der Synagoge, wie ihm befohlen, dann das Niederbrennen, muss sich aber durch die Lage bedingt mit dem Herausreißen und Verbrennen der Einrichtung zufriedengeben. Alle Juden werden in Schutzhaft genommen und nach einiger Zeit wieder freigelassen. Eine jüdische Arztfrau, die vergessen wurde, wurde danach doch verhaftet und begeht nach ihrer Entlassung Selbstmord. - In Feucht ist Metz NSDAP Ortsgruppenleiter. - In Nürnberg verlässt der Bademeistersohn, Weltkrieg 1 Feldgeistliche, SS Mitglied und evangelische nürnberger Religionslehrer Gustav Bub (49) die Kirche und erteilt an höheren nürnberger Schulen nationalpolitischen Unterricht, wo er einen nordisch-heldischen Jesus propagiert. - In Nürnberg bricht der NSDAP Blockleiter für die Ostendstrasse mit einem SA Sturmführer und 10 SA u.a. die Wohnung des Juden Bauer auf und zerstört mit Hämmern und Äxten die Einrichtung. - Der in Weiden geborene ehemalige katholische Geistliche, verheiratete evangelische Pfarrer und ehemaliger NSDAP Ortsgruppenleiter in Offenbach Joseph Maria Weeber (57) wird Mitglied der NS Kirchenorganisation Deutsche Christen, tritt aber nach einem Jahr wieder aus. - In Regensburg schließt die Gestapo, Minoritenweg 1, am Jahresende den jüdischen Beit Halutz (pioneer club), der die jüdische regensburger Auswandererjugend auf Palästina vorbereiten soll. - Umstellung von Links- auf Rechtsverkehr in den habsburger Ländern, wodurch bis auf England und Schweden ganz Europa rechts fährt. - In Nürnberg werben die Städtischen Bühnen Nürnberg in Musik und Theater auf Seite 1 im 6. Jahrgang mit der Werbung Der Stürmer ist die gefürchtetste und größte antisemitische Wochenzeitschrift der Welt. Theaterkartenverkaufsstelle ist das Intra in der Mauthalle Hallplatz 2 mit Telefonnummer 25551. - In Amberg wird die Ausstellung Blut und Rasse im Rathaussaal aufgebaut. - In Roth wird ein Hitlerjugendheim unter NSDAP Ortsgruppenleiter Karl Merkel (39) und NSDAP Bürgermeister Dr Robert Gross gebaut. In Roth wird ein NSV Kindergarten eröffnet. Die Kinder beten im wahrsten Sinne des Wortes Händchen falten, Köpfchen senken - immer an den Führer denken. Er gibt euch euer täglich Brot und rettet euch aus aller Not. - Der in Nürnberg geborene Schuhmachersohn, Maurer, SA Mitglied und NS Erfolgsschriftsteller Hans Zöberlein (43) erhält den Kulturpreis der SA. - In Forchheim ist der gräfenberger NSDAP Kreisleiter und Bürgermeister Carl Ittameier (52) Haupträdelsführer in der Reichskristallnacht (1949 zu 5 Jahren Haft verurteilt). - In Nürnberg werden unter frenetischem Beifall der Massen im Karneval beim Rosenmontagszug vier Juden auf dem Motivwagen Todesmühle symbolisch gehängt. - In Erlangen wird in der Reichskristallnacht das jüdische Fotogeschäft Simon Katz am Nürnberg Tor geplündert, die gestohlenen Fotoapparate werden danach ungeniert von erlanger Bürgern vorgeführt. Der jüdische Betsaal in der Einhornstrasse wird verwüstet, die 49 verbliebenen Juden werden im Hof des Rathauses, im Palais Stutterheim am Marktplatz festgehalten. Die Männer kommen in Schutzhaft, Frauen ins Obdachlosenasyl in der Wöhrmühle. - In Postbauer Wurzhof wird das ehemalige Schulland- und Erholungsheim für Großstadtkinder als Erziehungsanstalt von Rummelsberg genutzt. - In Nürnberg will Frankenführer Julius Streicher (53) die von Hitler angeordneten Maßnahmen zur Reichskristallnacht und der Zerstörung der zweiten Synagoge (19 45 bei der Anhörung) offen für völlig verfehlt gehalten haben. - In Nürnberg informiert die Gestapo bereits im März den Gemeindevorstand über den geplanten Abbruch der Synagoge und verlangt von der Gemeinde im Juli die formelle Zustimmung weil er wegen des Reichsparteitages mehrmals unterbrochen wurde. Am Tag des Abbruchs versammelten sich Zehntausende, um sich das Schauspiel anzusehen. - In Nürnberg kostet beim jüdischen Reiseunternehmen Braun und Gutmann Spittlertorgraben 19 eine Red Star Linie Schiffspassage Antwerpen-New York ab 251,25 Reichsmark. - In Nürnberg wird für das Ende des Märzfeld eine 60 Meter hohe Siegesgöttin Germania beim Monumentalbildhauer Josef Thorak (49) bestellt. Der beliebte NS Künstler Josef Thorak (49) lässt nach Mitternacht in München bei seinen Präsentationsfeiern die Kellnerinnen topless bedienen. - In Nürnberg wird der Intimfeind von NSDAP Frankenführer Julius Streicher (52), der SA Rebell Wilhelm Stegmann (39) auf Intervention seines Freundes Himmler nach 6 jähriger Haft aus dem KZ Buchenwald freigelassen und wird wieder Domänenverwalter. - In Allersberg wird dem jüdischen Gilardi Fabrikbesitzer Erik Geiershoefer (35) mit dem Befehl warme Sachen zusammenzupacken und einem Haftbefehl vom Landwirt, SA Sturmführer und stellvertretenden NSDAP Kreisleiter Georg Dornberger (38), vom Elektriker und Betriebszellenobmann der Vereinigten Papierwerke Heroldsberg Karl Förster (27), dem dinkelsbühler Apotheker und NSDAP Zellenleiter Ernst Kamm von der Kreisleitung, dem Lehrer und NSDAP Ortsgruppenleiter Karl Kugler (37) und dem Gendarmerie Kommissar Gottfried Burkart (41) mit dem Abtransport in das KZ Dachau gedroht, sollte er nicht eine Vollmacht zur Auflösung der Firma Gilardi unterschreiben. Heute geht´s nach Hilpoltstein wieder ins Gefängnis und übermorgen früh nach Dachau ins KZ. Seine Mutter Else Geiershoefer (59), die in Hamburg lebt, weigert sich und kommt 11 Tage in Schutzhaft. Durch den Erlös, bei den Immobilien maximal 20 % des Zeitwerts, werden Kreisfrauenschar, SA, Schützenverein, Turnverein, und Kreispersonalamt in Hilpoltstein unterstützt. Der allersberger Bürgermeister Distler kauft das Wohnhaus. Der hilpoltsteiner NSDAP Kreisleiter konfisziert für sich privat eines der beiden Kraftfahrzeuge alias Automobile, darunter ein Opel Admiral. Sein Stellvertreter Georg Dornberger (38), erhält einen Kühlschrank und eine Auszahlung aus dem Vermögen. Der Volksschullehrer erhält die Möbel aus dem Herrenzimmer. Der Gendarmeriehauptwachtmeister Gottfried Burkart (41) (19 48 freigesprochen) erbittet sich einen Staubsauger, einen Fotoapparat, ein Radio und eine Briefmarkensammlung für ein paar Reichsmark. Die Firma wird an den finanzschwachen und unerfahrenen weißenburger Kaufmann Hermann Gutmann (31) (19 85 Ehrenbürger von Weißenburg), der gerade ein Leichtmetall Drahtwerk gegründet hat, verkauft und auf Kabelproduktion umgestellt. Der hilpoltsteiner Notar und NSDAP Mitglied Dr Pfeiffer ist behilflich Geld für die Norddeutschen Lloyd Schiffskarten für die Auswanderung in die USA zu besorgen. - Juden wird Grundeigentum verboten. - In Nürnberg wird die Strassenbahn auf der Allersberger Strasse und der Bayernstrasse unterirdisch geführt um Massenkundgebungen auf dem Reichsparteitagsgelände nicht zu behindern. - In Nürnberg zwingt der würzburger Metzgersohn, Kohlengroßhändler für die Reichsbahn, NSDAP Mitglied, SA Reiterführer, Verleger und mehrfacher Käufer von arisierten würzburger Immobilien Josef Neckermann (27) den jüdischen Textilhändlersohn und Textilversandgroßhändler Karl Amson Joel (49) sein Unternehmen zu verkaufen. Während des Verkaufs flieht Karl Amson Joel (49) in die Schweiz und muss mitansehen wie Josef Neckermann (27) zwar den Kaufpreis auf ein Treuhandkonto überweist, aber gar nicht daran denkt das Geld dem Verkäufer zukommen zu lassen, indem er das Treuhandkonto auf auf seinen eigenen Namen einrichtet und den Zugriff aus dem Ausland verweigert. - Der in München geborene in Regensburg aufgewachsene Torwart der Deutschen Fußballnationalmannschaft Hans Jakob (30) scheidet mit der großdeutschen Elf, einer politisch aus Deutschen und Österreichern unter Reichstrainer Sepp Herberger (41) zusammengewürfelten Mannschaft, im Achtelfinale aus. - Motorradgespannwettrennen werden wegen zahlreicher tödlicher Unfälle verboten. - In Erlangen wird der in Nürnberg geborene klassische Philologe Alfred Heubeck (24) Lehrer am Gymnasium Fridericianum. - In Neuburg ist der Studienrat Dr Peter Bell (49) Karlsplatz A 14 neuburger NSDAP Kreisleiter. - In Regensburg ist der in Nürnberg geborene Ingenieur Franz Ganninger (38), am Pfaffensteiner Hang 36 I, NSDAP Gauamtsleiter. - In Nürnberg wohnt der Gauamtsleiter Georg Gradl (49) am Helenenhof 8 und der HJ Obergebietsführer Rudolf Gugel (30) wohnt in der Regenbogenstrasse 66. - In Georgengmünd bei Roth wohnt der Bürgermeister und NSDAP Kreisleiter Karl Minnameyer in der Pleinfelder Strasse 98. - In Nürnberg wohnt der in Thüringen geborene SS und SS Obergruppenführer und fränkische NSDAP Reichstagsabgeordnete Ernst Heinrich Schmauser (48) in der Guntherstrasse 42. - In Regensburg nimmt der Zitherklub Regensburg 84 ein erstes weibliches Mitglied auf. - In Regensburg wirbt Joseph Zeitler in seinem Gasthaus Zum Spitalkeller in der Nürnbergerstrasse 112 mit der Telefonnummer 3338 mit Tischen wie üblich ohne Tischdecke aber mit Aschenbecher darauf. - In Nürnberg erleidet der nürnberger Flughafen Nürnberg Fürth einen dramatischen Fluggastzahleneinbruch. - In Pielenhofen wird im Lyceum im Kloster der Unterricht eingestellt. Die Haustöchterschule bleibt bestehen Alle Schülerinnen leben im Kloster. - Der in Regensburg geborene Marinesoldat Rudolf Schlichtinger (23) wird Mitglied der NSDAP (19 54 bayerisches Landtagsmitglied 19 59 regensburger Oberbürgermeister). - Der in Nürnberg geborene Kaufmann Leonhard Heiden (19) tritt der NSDAP bei (1966 bayerisches SPD Landtagsmitglied). - In Nürnberg wird das Bankhaus Marcus liquidiert. - In Nürnberg schlägt in der Reichskristallnacht ein vermummter Standarte 14 SA Mann im Trupp des aus Schwarzenbruck stammenden Hitler-Haus Hausmeister Horndasch (--) beim Überfall auf die Wohnung des jüdischen Hopfenhändler Otto Tuchmann in der Gleißbühlstrasse 13 (20 17 Kolpinghaus) das arische Hausmädchen Marie Haag (50) aus Kaiersberg, das darauf verstirbt. - In Regensburg soll das Kloster Heilig Kreuz Am Judenstein 10 aufgehoben werden. Die Schwestern verstecken alle kostbaren Gegenstände. Alle Schwestern erhalten weltliche Kleidung und einen Geldbetrag. - In Regensburg Obertraubling wird neben der Bayerische Flugzeugwerke Regensburg GmbH und der Messerschmitt GmbH ein Fliegerhorst (20 17 Katholische Pfarrkirche) erbaut und eingeweiht. Zum Aufbau der Werkstätten werden 2200 deutsche Soldaten aus dem Gefangenenlager für deutsche Soldaten Grafenwöhr gezwungen. - In Ansbach wird schon Tage vor der Reichskristallnacht eine Tränengasbombe in die Synagoge in der Rosenbadstrasse 3 verwüstet. Danach hat der ansbacher NSDAP Ortsgruppenleiter, SA Ortsgruppengründer und ansbacher Bürgermeister Richard Hänel (43) Probleme, die von der Gauleitung in Nürnberg befohlene Inbrandsetzung der Synagoge auszuführe, da das Gebäude an Nachbarhäuser angebaut ist, und befiehlt zwei SA sie nach der Verwüstung nur symbolisch in Brand zu setzen. Die leer geräumte Synagoge wird von einem Nachbarn als Lebensmittellager genutzt. Viele jüdische Bürger werden in ihren Wohnungen verhaftet und ihre Wohnungseinrichtung zerstört. Sie werden in die ansbacher Rezathalle gebracht. - In Neumarkt wird in der Reichskristallnacht der jüdische Gemeindevorsitzende Adolf Baruch verhaftet und im Gefängnis totgeschlagen. - In Neumarkt werden bei einer Großkundgebung im Lammsbräusaal im Gasthaus Vier Jahreszeiten in der Weinbergerstrasse 17 - 19 15 SS Anwärter vereidigt. Nach einer Hetzrede vom neumarkter NSDAP Kreisleiter und Bürgermeister Dotzer stürmt die Menge zur Synagoge in der Hallertorstrasse, wo die SA mit Äxten die Tür aufschlägt und mit leeren Bierflaschen die Fenster eingeworfen werden. Sie wird zerstört und geplündert, aber aus Furcht der Anwohner vor einem Großfeuer nicht abgefackelt. Danach zieht der Mob durch die Strassen und misshandelt und beraubt die jüdischen Einwohner und Unternehmer. Einige Juden werden zur Polizeiwache geschleift. - In Regensburg beginnt man mit dem Bau von Rathaus, Arbeitsamt und Polizeiwache auf den Flächen der abgerissenen Gebäude in der Fahrbeckgasse und im Minoritenweg. - In Neumarkt leben 70 Juden. - Der Domchor, die Regensburger Domspatzen, tritt im Filmdrama Das unsterbliche Herz des berliner NS Propaganda-Regisseurs Veit Harlan (39) auf, was unter Katholiken für Empörung sorgt und weshalb der regensburger Bischof Michael Buchberger (64) viele Entschuldigungsbriefe schreiben muss. Der verantwortliche Domkapellmeister Theobald Schrems (45) bleibt in seinem Amt. Der Leiter des Domchores, der NS Funktionär Martin Miederer, wird dafür gerügt, dass die kirchliche Musik dadurch Erfolge erzielt. - In Regensburg begrüßt der regensburger Bischof Michael Buchberger (64) den Anschluss Österreichs mit Freude. Für ihn ist Österreich ein Stück des alten Deutschen Reichs. - In Regensburg wird aus presserechtlichen Gründen aus der katholischen Zeitung Kirchliches Sonntagsblatt das Regensburger Bistumsblatt. - In Postbauer-Heng macht der neumarkter Fotograf Hans Stegmeier Photos von der ehemaligen Erziehungsanstalt Gutshof Wurzhof, vor dem Hakenkreuzfahnen wehen. - In Schmidmühlen wird das Heeresforstamt Hohenfels, zuständig für die reichseigenen errichtet. - In Ansbach ist der in Berlin geborene Gerhard Subbe (16) Erfolgsradrennfahrer beim RSV Ansbach. - In Nürnberg wird der nürnberger Heinz Jakobi (16) fränkischer Jugendmeister im Strassenradrennen. - In Neumarkt ist die Brauerinnung für Neumarkt Beilngries, Parsberg und Riedenburg in der Kastengasse 8 (Gasthaus Glossner) mit der Telefonnummer 11. - In Amberg haben die Stanz- und Emaillierwerke Gebrüder Baumann die Brief- und Kabel-Anschrift: Gebrüder Baumann und die Telefonnummer 424. - In Neumarkt zieht die jüdische Familie Haas Obere Marktstrasse 39 nach Fürth um. - In Schwandorf ziehen SA Männer durch die Strassen und werfen Scheiben der jüdischen Geschäfte ein, darunter bei Levi an seinem Kaufhaus Krell. - In Kelheim gibt es ein Regensburger Automobil Rennwagen Bergrennen alias Ratisbona Bergrennen, bei dem der NSDAP Führer des Motorsports Ostmark Oberführer Müller den Siegern auf dem Ludwigsplatz mit Hakenkreuzen geschmückte Siegerkränze überreicht. Die Sportzeitung Sport-Anzeiger für Oberpfalz und Niederbayern berichtet überregional von der militärisch organisierten Veranstaltung, bei der die NSKK für die Sieger Parade steht. - In Neumarkt stellt die älteste kontinentale ehemalige jüdische Fahrradfabrik Expresswerke AG mit der Telefonnummer 19 ua das Motorrad Express Modell SL102 mit einem 98 ccm Sachsmotor und 15 Watt Beleuchtung für 266 Reichsmark her. Unter 100 ccm braucht man keinen Führerschein. Die Bahnfrachtkosten belaufen sich auf 4 Reichsmark 30 Pfennig. Bei Bezahlung innerhalb einer Woche erhält man 5 % Skonto. - In Berngau gibt es die Bäckerei mit Gemischtwaren Handlung Josef Lukas. - In Nürnberg muss der jüdische Fahrradhersteller Carl Marschütz (70) (Express Namensrechteinhaber) seine Aktienanteile an den Hercules-Werken in der Fürther Strasse 191 im Rahmen der Arisierung weit unter Preis abgeben, wonach er mit seinen Brüdern in die USA auswandert.(nach dem Krieg ist er im Besitz der neumarkter Express Markenrechte) Konrad Schmidt übernimmt die Leitung. - In Nürnberg ist das Kabarett Eden in der Bankgasse 5-7 Lorenzer Platz, Um 16:00 Uhr beginnt ein zweistündiges volkstümliches Familienprogramm Cabaret-Tee mit 3 Künstlern und um 20:00 Uhr folgt der Cabaret-Abend mit Weltstadtprogramm, In der hauseigenen Bar im altbayerischden Stil empfiehlt man nach der Vorstellung Hühner-Brühe, Appetit-Silds, Gabelbissen und Echte Frankfurter Würstchen. Zum gleichen Unternehmen gehört das Cafe Billard-Saal in der Findelgasse, das der Sitz des 1. Nürnberger Billard-Clubs ist. - In Neumarkt passieren erfolglose Radrennfahrer auf Expressrädern bei der Internationalen Deutschland Rundfahrt für Berufsfahrer die Stadt. - In Deutschland gibt es weltweit betrachtet mit 1.300.000 Stück mit großem Abstand die meisten Motorräder. - In Neumarkt weiht der in Nürnberg geborene evangelische NS Landesbischof Hans Meiser (21) die Kapuzinerklosterkirche ein. - In Nürnberg hält die Praktikantin der Städtischen Sozialen Frauenschule Ines Vitalis wöchentlich BdM Heimatabende ab und feiert ein NS Erntedankfest in der Mädchenerziehungsanstalt Schafhof Äußere Bayreuther Strasse 300. - In Nürnberg will der Vereinsgeistliche der evangelischen Inneren Mission Karl Nagengast (29) bemerkt haben, dass die Frauen und Mädchen in der Stadtmission Angst vor der Zwangssterilisation haben und will Seelsorgerische Hilfe geleistet haben. - In Berching verkauft die Witwe Walburga Schaidl das Gasthaus Zur Post Hauptstrasse 23 an Baron xxx de Bassus, alias Freiherr xxx von Bassus der in Schloss Sandersdorf wohnt und das Gasthaus Zur Post an Paul Greiner verpachtet, der wiederum das angeschlossene Brauhaus stilllegt. - In Donaustauf wirbt das Cafe und Weinrestaurant Burgfrieden von Georg Weber mit dem schönsten Biergarten der Umgebung von Regensburg. - In Rummelsberg wird Konrad Dennerlein (--) neuer Geschäftsführer der evangelischen Erziehungsanstalt Rummelsberg und Verwaltungsdiakon der Brüderschaft. - In Regensburg vermittelt die Reichsadoptionsstelle in der NSV Eltern deutschstämmige erbgesunde Kinder. Sie werden in der Zeitschrift Neues Volk angepriesen.Viele Heimkinder kommen aus Elternhäusern, in denen die Väter wegen kommunistischer und staatsfeindlicher Aktivitäten im KZ einsitzen. - In Regensburg eröffnet die Regensburger Bezirkssparkasse Neupfarrplatz 1 eine zweite Filiale in Kumpfmühl. - In Fürth eröffnet auf dem nördlichen Teil des Geländes des fürther Werks der Gothaer Waggonfabrik Breslauer Strasse 5 (20 19 SIEMENS) die Bachmann Blumenthal Flugzeugbau, Würzburger Strasse 171 (20 19 ALDI ), wo ua Flugzeugkomponenten für den Sturzkampfbomber Ju 87 gebaut werden. Geschäftsführer wird Wolf-Werner von Blumenthal (36). Von Hardstrasse 96 über Hardstrasse 231 wird ein eigenes 1.660 m langes befestigtes Rollfeld gebaut. Zwei Kilometer nördlich liegt der Flughafen Fürth Atzenhof an der Flugplatzstrasse. - In Schalkhausen wird das Walderholungsheim für blutarme und erholungsbedürftige junge Mädchen, Frauen und besonders Kinder beiderlei Geschlechts im Alter von 4-14 Jahren geschlossen und an die Landesversicherungsanstalt Ober- und Mittelfranken verkauft, die ein Jugendübungslager beziehungsweise Jugend­Gesundheitsheim für erbgesunde männliche Jugendliche eröffnet und eine paramilitärische Ausbildung im Rahmen der Hitlerjugend erteilt. - In Neumarkt wird am Turnerheim Mariahilfstrasse eine 32x15 m große Halle angebaut, die ua als Volksfesthalle dienen soll, da auch der Platz um das Gebäude als Volksfestplatz genutzt wird. - In Schwandorf kauft die Stadt das katholische Vereinsheim aller katholischen Vereine ua des Kolpingvereins und nutzt es ua für die Veranstaltungen der NSDAP. - In Sulzbach übernimmt die SS das katholische Kolpinghaus. - In Nürnberg druckt die nürnberger Tageszeitung Fränkischer Kurier einen Artikel über den Nürnberger Päiterlasbou alias Peterlesbou alias Petersielienbubenin dem vermutet wird, dass der Begriff entweder von einem jungen Vollblutnürnberger alias Petersilienknaben oder einem nürnberger Schusserjungen, abgewandelt von den ungenutzten Erzeugnissen der Peternostermacher als Spielzeug stammt. - In Neumarkt wird das Waisenhaus Bräugasse 6 und 7 aufgelöst und die Pfleglinge auf andere Einrichtungen verteilt. - In Neumarkt ziehen die HJ und der BdM vom Gefolgschaftshaus der Firma Pfleiderer in das neuerbaute HJ Weiherhaus am Schlossweiher ein. - In Amberg wird das neuerbaute Park Kino in der Franziskanergasse 5 mit 350 Sitzplätzen mit dem Zarah Leander (31) Film La Habanera von der Familie Wörz eröffnet, bei dessen Umbau eine Leiche im Fundament gefunden wurde. - In Nürnberg wird die jüdische Spielzeugfabrik Kraus-Fandor geschlossen. - In Neumarkt Woffenbach wird im Schlossgut Woffenbach der Freiherrnsohn Ulrich Hans Lothar als erster Sohn des in Mannheim geborenen Ludwig von Gemmingen Hornberg (37) und Ilse Kottenhahn (28) geboren. - Der in Amberg geborene bayerische Mundartdichter Michl Ehbauer (39) wird in München Faschingsprinz der Narhalla, wonach er .im münchner Theatergasthaus Platzl gegenüber dem Hofbräuhaus mit dem Komiker Weiß Ferdl auftritt, der mit Judenwitzen auffällt. - In Berching lässt sich der in Regensburg geborene ehemalige Freikorps Epp Brigadearzt und nürnberger Mediziner Heinz Schauwecker (44) als praktischer Arzt nieder. - In Nürnberg fährt ein Reichsbahn Schnellautobus zweimal täglich vom Hauptbahnhof nach Leipzig und nach München. Das Reisebüro Intra Hallplatz 2 Telefonnummer MÜNCHEN 25551 bietet Stadtrundfahrten an. Die Strassenbahn kostet einheitlich 20 Pfennig und die Städtischen Kraftwagenlinien ebenfalls 20 Pfennig. Kraftdroschken alias Taxis, die über die Telefonnummer 24444 gerufen werden, kosten nach einer Grundgebühr von 50 Pfennig, von der 10 Pfennig abgefahren werden, 10 Pfennig tagsüber für einen Erwachsenen alle 333 m, von zwei Personen alle 250 m, drei Personen bei Tag und zwei bei Nacht alle 200 m und von vier bis sechs Erwachsenen bei Tag und Nacht alle 166 m. Es ist nur ein Kind unter 10 Jahren frei. Zwei Kinder kosten so viel wie ein Erwachsener. Eine Stunde Wartezeit kostet 2 Reichsmark. - In Nürnberg wird der Ludwigsbahnhof am Plärrer für NS Aufmärsche abgerissen. - In Nürnberg wird die nürnberger Ortsgruppe des Automobilclub DDAC dem NSKK untergeordnet, wobei sie beginnt ein Rundstreckenrennen Rund um Nürnberg zu veranstalten, das im Folgejahr wiederholt wird. - In Neumarkt hat die Fahrradfabrik Express in ihrem Strassenrennkader für die Deutsche Strassenmeisterschaft Reinhold Wendel aus Nürnberg, Heinrich Schultenjohann, Karl Wierz und Rudi Wölkert und in Nürnberg die Victoria Fahrradfabrik  Herbert Gröning, Karl Heide, Willi Kutschbach und H Siebelbull. - In Nürnberg beginnt die Fahrradfabrik Victoria mit der Serienfertigung des Motorradmodell KR?35 Pionier, die 995 Reichsmark kostet und deren Motor vom badhomburger Horex-Columbus Werk in Zusammenarbeit mit Hermann  Reeb und Richard Küchen (40) stammt. - In Nürnberg wird Laufamholz nach Nürnberg eingemeindet. - Der ältere Bruder von Victoria Fahrradgründer Max Frankenburger (78), der jüdische Rechtsanwalt Heinrich Frankenburger (82) stirbt in München als angesehener Rechtsanwalt, der Mandanten aus der königlichen Familie von Wittelsbach, Franz von Stuck, die Antiquitätenhändlerfamilie Bernheimer und den Illustrator Thomas Theodor Heine hat. - In Fürth wird der fürther Bahnhof der Ludwigseisenbahn nach 103 Jahren abgerissen. - In Amberg wird in der Franziskanergasse 5 das Park-Theater alias Kino mit 540 Plätzen eröffnet, das wegen der Vilsnähe und den Grundwasserproblemen an Größe den Vorstellungen der NSDAP nicht entsprechen kann und wesentlich kleiner als geplant eröffnet wird. - In Roth gibt es die rother Tageszeitung Rother Volkszeitung.  - In Nürnberg druckt die Buchdruckerei Tümmels das Adressbuch Einwohnerbuch der Stadt der Reichsparteitage Nürnberg und die nürnberger  NSDAP Tageszeitung Fränkischer Kurier. - In Hohenfels gibt es ein Postamt, eine Telegrafenstation und ein Fernsprechamt für Telefonie, die Bierbrauerei Georg Plank mit der Telefonnummer HOHENFELS 4, die Rathausbrauerei, Richard Wagner HOHENFELS 36 und die Gasthäuser Bogner, Lassleben HOHENFELS 32, Zur Post von Ludwig Lassleben HOHENFELS 8, Raitenbuch, Zum Schwan von Katharina Weigert und Taverne von Sebastian Gaffner HOHENFELS 7. - In Freystadt ist Xaver Schreyer (--) NSDAP Bürgermeister. Es gibt die Bezirkssparkasse Freystadt mit der Telefonnummer FREYSTADT 23 und den Spar- und Darlehenskassenverein eGmuH Freystadt, das Automobilfuhrunternehmen Albert Graf mit der Telefonnummer FREYSTADT 25, das Automobilfuhrunternehmen J Schiebel mit der Telefonnummer FREYSTADT 15 und das Automobilfuhrunternehmen L Schielein FREYSTADT 18 und die Gasthöfe Betz, Brunner, Engl, Zur Goldenen Gans von Michael Greiner  (--), Michael Iberler FREYSTADT 19, A Pitsch, J Schafitel und J Schleicher. Es gibt den Fotograf Joseph März (--) , den Uhrmacher A Geisenhof (--), den Fahrradhändler Ignaz Karl (--), eine Wehage Filiale, ein Einheitspreisgeschäft aus Wendelstein, den Apotheker Hans Stang (--) FREYSTADT 14 und das städtische Krankenhaus mit Direktor xxx Schmitt (--). Die Brauerei der Gebrüder Betz hat die Telefonnummer FREYSTADT 22, die Kolonialwarenhandlung Josef März die Telefonnummer FREYSTADT 12. - In Schwabach gibt des drei Kaffeehäuser, darunter das Kaffeehaus Bezirkskommando von xxx Hartmann mit der Telefonnummer SCHWABACH 574.

1937 Wetter: Maikäferplage. - In Neumarkt wird der Pflasterzoll abgeschafft und das Pflasterzollamt Bahnhofstrasse 1 geschlossen. - Die Autobahn über Kastl, Oberpfraundorf, Brunn und Nittendorf wird in Angriff genommen. - In Neumarkt wird die Arbeitslosigkeit im Juni als behoben gemeldet. - In Altdorf brennt das historische Schießhaus ab. - In Nürnberg findet der NSDAP Reichsparteitag der Arbeit statt. Das Campieren im Freien wird wegen befürchteter erneuter sexueller Auswüchse wie im Vorjahr verboten. - In Regensburg wird die Bayerische Flugzeugwerke Regensburg GmbH in Prüfening gegründet und mit der Produktion des Reiseflugzeugs Messerschmitt Bf 108 begonnen. - In Nürnberg zieht die NSDAP Parteizentrale vom Hitler-Haus Marienstrasse 9 in das neue von der Stadt geschenkte Braune Haus alias NSDAP Gauhaus Marienstrasse 11 um, das der fränkische NSDAP Gauleiter Julius Streicher (52) am Willy Brand Platz einweiht und den am Hauptmarkt abgerissenen Neptunbrunnen davor aufstellt. - Der in Regensburg Stadtamhof geborene Eisenbahnersohn und Reichsjustizminister Franz Gürtner (56) tritt als protestantisch deutschnationales Mittelpartei-Mitglied in die NSDAP ein. - Der in Fürth geborene Spielwarenunternehmersohn, UFA-Kulturausschussmitglied, Propagandafilm-Schauspieler Paul Hartmann (48) ist Darsteller im nationalsozialistisch gefärbten Film Togger. - In Nürnberg wird der aus Kaiserslautern stammende nürnberger Polizeipräsident Benno Martin (44) auch Leiter der Staatspolizeistelle Nürnberg Ludwigstrasse 36. - Der abgedankte englische König mit deutschen Wurzeln Eduard VIII (St) (43) besucht Adolf Hitler (48). - In Nürnberg hat das Strassenbahnnetz 122 km. - In Nürnberg gibt es 60 tödliche Verkehrsunfälle. - In Nürnberg hat das Volksbad 851.068 Besucher. - In Nürnberg sind 9931 Personenkraftwagen angemeldet. - In Nürnberg wird der in Unterfranken geborene ehemalige nürnberger Staatsanwalt Oswald Rothaug (40) Sondergerichtsdirektor und Landgerichtsdirektor. - In Fürth übernimmt der fürther Kurzwarenhändler, ehemalige Arbeiterrat und Quellegründer Gustav Schickedanz (42) die Aktien der jüdischen Aktieninhaber und damit die Aktienmehrheit der Brauerei Geismann, der mit Abstand größten fürther Brauerei, die auch eine der größten bayerischen Brauereien ist. - Das in Regensburg geborene Mitglied der KPD Karl Zimmet (42) verfasst und verteilt antifaschistische Flugblätter. - Fahnenappelle an allen deutschen Schulen am ersten und letzten Schultag vor und nach allen Ferien mit Absingen des Horst-Wessel-Liedes mit Hitlergruß nach der Reichsschulordnung. - In Regensburg beginnt man die zur Herzogspfalz gehörende Gebäude am alten Kornmarkt abzureißen. - In Neumarkt wird ein Flugblatt des nationalsozialistisch gesinnten hitzhofener Pfarrers Anton Heuberger verteilt, der sich für Hitler opfern will. - In Ochsenfeld wird Pfarrer Willibald Heinloth mehrere Tage in Schutzhaft genommen. Aufgebrachte Bürger stürmen die Wohnung des Bürgermeisters in Biesenhard. Pfarrer Willibald Heinloth wird versetzt. - In Eichstätt wird der Dompfarrer Johannes Kraus durch Protest von mehreren tausend Einheimischen und durch die Weigerung des in Neumarkt Rittershof geborenen katholischen eichstätter Bischof Michael Rackl (54) ihn zu entlassen trotz Einsatz von Polizei, SA und SS, von der Regierung vergeblich aufgefordert innerhalb von 24 Stunden die Diözese Eichstätt zu verlassen. Am nächsten Tag spricht der in Nürnberg geborene Druckersohn, Kaufmann und stellvertretende NSDAP Gauleiter Karl Holz (42) als Antwort vor mehreren tausend hauptsächlich ortsfremden NSDAP Mitgliedern vom guten Verhältnis zwischen Kirche und Staat. Dompfarrer Johannes Kraus bleibt, darf aber keinen Schulunterricht mehr halten. - In Ingolstadt wird der NSDAP Kreistag mit Adolf Wagner (47) ein Massenspektakel mit 2.000 Besuchern. - In der Sowjetunion werden innerhalb eines Jahres etwa 750.000 Menschen ermordet oder in Arbeitslager verschleppt. - In Nürnberg werden u.a. die nürnberger und fürther SPD Anhänger Heinrich Stöhr, Andreas Umrath, Ernst Walz, Josef Feldmeier, Hans Prölß, Fritz Munkert, Johann Böhmer, Hans Dillinger, Wolfgang Krodel, Heinrich Ruff, Franz Haas, Albert Pöpple, Leonhard Weller, Arthur Schreyer, Hans Strobel, Anton Müller, Friedrich Windsheimer, Leonhard Kohl, Karl Prölß, Georg Dorner, Loni Übler, Johann Reibenwein, Johann Sperber, Paul Zöllner, Georg Hübner verhaftet und willkürlich zu langjährigen Gefängnisstrafen verurteilt, die sie mehrheitlich im KZ Dachau absitzen müssen. Selbst 1 Freigesprochener wird jahrelang ins KZ Dachau verschleppt. - In Regensburg gibt es 1.263 Arbeitslose. - In Fürth gibt es 1.927 Arbeitslose. - In Nürnberg gibt es 6.349 Arbeitslose. - Arbeitslosenquote 4,1 %. - Im Hirschbachtal wird mit demm Bau eines Originalmodells des in Nürnberg geplanten Deutschen Stadions begonnen und zum Entsetzen der Bevölkerung werden Strafggefangene eingesetzt. - In Bayreuth wird die Neuinszenierung von Wagners Oper Parsifal ein Fiasko. - Dem in Coburg geborenen Johann Leopold von Sachsen Coburg (St) (32) Sohn von dem in England geborenen Carl Eduard von Sachsen Coburg und Gotha (54) wird wegen Desinteresses der Ausschluss aus der NSDAP angedroht. Sein Vater wird Ehrenführer der deutschen Luftfahrt, Fliegerkommodore und NSFK Obergruppenführer. - Der in Coburg geborene Johann Leopold von Sachsen Coburg (St) (31) erhält Gut und Schloss Guteneck bei Nabburg, das ehemalige Gut von Graf Franz von Spreti (26). - Der bayerische Innenminister Adolf Wagner bewirbt die Gemeinschaftsschule ohne Standesunterschiede wie adelig, arm und reich und Konfessionen, beruft sich auf sexuellen Kindesmissbrauch in Klosterschulen und verwehrt sich gegen Behauptungen, es würde nicht gebetet, Kruzifixe würden abgehängt und es gäbe keinen Religionsunterricht. - In Neumarkt werden die klösterlichen Lehrkräfte inklusive 23 Arme Schulschwestern abberufen und durch weltliche Kräfte ersetzt und die örtlichen Volksschulen in Mädchen-Realschule und Knabenrealschule umbenannt. - In Regensburg hat die Geheime Staatspolizei alias Gestapo im Minoritenweg 1 27 Beschäftigte. - In Nürnberg wird die Geheime Staatspolizei alias Gestapo in der Ludwigstrasse 36 zur Leitstelle aufgewertet. - Der Leiter der Regensburger Domspatzen Domkapellmeister Theobald Schrems (44) wird zum Führergeburtstag zum Professor ernannt und schwört zur Brasilienreise treuste Pflichterfüllung im Dienste an deutscher Kultur und Deutschland. - In Nürnberg werden Mitglieder der Widerstandsgruppe um den Schriftsteller Ernst Niekisch (48), der in Altdorf das Lehrerseminar absolvierte, verhaftet. - Im Kloster Reichenbach werden in der Irrenanstalt von der Geheimen Staatspolizei alias Gestapo Befragungen unter dem Motto Ist es denn vernünftig so ein Elend leben zu lassen durchgeführt. - In Nürnberg veranstaltet die Nürnberger Trichter Karnevalsgesellschaft eine Karnevalsveranstaltung im Ufa Palast Königstorgraben 11. - In Neumarkt führt das Regensburger Stadttheater im Dauerengagement u.a. die Operette Gasparone, das Lustspiel Etappenhas und u.a. das Ludwig Thoma Stück Brautschau und die Bayerische Landesbühne Kattun und Seide von Harald Bratt im Lammsbräusaal im Gasthaus Vier Jahreszeiten in der Weinbergerstrasse 17 - 19 bei durchschnittlich 500 Besuchern auf, wo auch der NS KdF Faschingsball alias Kraft durch Freude stattfindet. - In Neumarkt ist der alte Kämpfer NSDAP Parteilokalswirt Konrad Mehl (--) Ehrenmitglied der Freiwilligen Feuerwehr. - In Parsberg Hammermühle findet ein vierwöchiges Sommerlager des BdM alias Bund deutscher Mädel für Mädchen aus der Region statt, bei dem wöchentlich durchgewechselt wird und das 1 Reichsmark kostet. - In Neumarkt ist der 1. Bürgermeister und NSDAP Kreisleiter Johann Baptist Dotzer (29) auf einer längeren militärischen Übung. - Bei Höhenberg findet ein Sommerlager der HJ statt, bei dem es Dampfnudeln gibt. - In Beilngries findet ein Bannsportfest statt. - In Neumarkt bricht die HJ zu einem Sommerlager in den Schwarzwald und an den Rhein auf. - In Regensburg wird der in Nürnberg geborene regensburger Polizeipräsident Fritz Popp (55) Minoritenweg 1 gleichzeitig Leiter der Geheimen Staatspolizei alias Gestapo. - In Neumarkt passieren etwa 500 Güterschiffe den Kanalhafen am Ludwig Donau Main Kanal. - In Regensburg tritt der in Stadtamhof geborene Jurist Alfons Goppel (32) (1962-1978 bayerischer Ministerpräsident) der NSDAP bei und meldet sich freiwillig zur Wehrmacht. - In Nürnberg unterstellt der in Nürnberg geborene stellvertretende NSDAP Gauleiter von Franken Karl Holz (42) dem in Nürnberg geborenen evangelischen Landesbischof Hans Meiser (56) kriminelles Verhalten und Homosexualität. - In Bamberg löst der mit der in Regensburg geborenen Elisabeth Helene von Thurn und Taxis (St) (34) verheiratete älteste sächsische Königssohn alias Prinz Friedrich Christian von Wettin (St) (44) den Familiensitz auf und zieht mit der Familie nach Dresden in das riesige Schloss Wachwitz. - In Regendorf ist das Schloss von Baron Georg von Harnier per Zwangsversteigerung in den Besitz des Staates übergegangen. - In Nürnberg beendet der nürnberger Patrizier, Oberregierungsrat Freiherr Friedrich von Haller zu Hallerstein (65) sein Amt als Vorsitzender der Gesellschaft für Familienforschung alias GFF. - In Neumarkt bezieht der in Mannheim geborene Verwaltungsjuristensohn ohne Beruf und spätere zweite woffenbacher Bürgermeister Freiherr Ludwig von Gemmingen Hornberg (36) das 14 Zimmer Schloss Woffenbach mit dazugehörigen 27 Hektar Land. Ihre Tochter Christa Hedwig von Gemmingen Hornberg wird geboren. Seine Tante ist die BASF Mitgründertochter Dora Siegle (60), über die sein halbwaiser Cousin Wolf Dieter von Gemmingen  Hornberg (19) Besitzer von drei Burgen, Schlössern und Ruinen in Tirschenreuth geworden ist. - In Schwandorf geht die Nähmaschinenhändlertochter Elisabeth Schädel (--) Marktplatz 13, die in die Klasse 1a der Grundschule geht,  grußlos und mit einem spöttischen Lächeln am schwandorfer Bürgermeister und NSDAP Kreisleiter Oskar Fürst (--) vorbei, der den katholischen schwandorfer Mädchenschulleiter Anton Kleber (--) veranlasst durch die Lehrerin Klara Schuster (--) die Schülerin strengstens ermahnen und mit sechs Rutenschlägen auf die Handflächen bestrafen zu lassen. Der Familie verbietet er den Besuch des Schulschwesternhauses. - In Nürnberg befindet sich der Julius Streicher Verlag der NSDAP Hetzschrift Der Stürmer in der Pfannenschmiedsgasse 19 mit der Telefonnummer 21830 unter Verlagsleiter Max Fink. - In Regensburg löst Otto Schleer (bis 19 54 unter Protektion von Schottenheim) Kammersänger Bullinger als Direktor Städtische Singschule ab. Öffentliche Auftritte finden im Neuhaussaal Bismarckplatz 7 statt. Der in Amberg Steinling geborene und in Postbauer aufgewachsene katholische sulzbürger NSDAP Komponist und Schullehrer Rudolf Eisenmann (43) begleitet seine eigene Schlußhymne Deutschland am Klavier. - In Ansbach wird ein Kampfgeschwader auf dem fertiggestellten Flugplatz Ansbach Katterbach stationiert. - Der NSDAP Landrat und Kreisleiter Gottfried von Bismarck Schönhausen (36) heiratet seine Cousine Melanie. - In Feucht wird die Druckerei Carl Hessel mit Inhaber Hanns Bollinger (40) gezwungen die Tageszeitung Der Bote von Altdorf und die Tageszeitung Nürnberger Landbote an die Fränkische Tageszeitung zu verkaufen. Hanns Bollinger (40) tritt in die NSDAP ein und behält dadurch die Druckaufträge für die Zeitungen. - In Kastl ist NSDAP Ortsgruppenleiter Hölldorfer Heimatspielausschußmitglied. - In Amberg ist der Sitz der SA Dienststelle unter SA Oberführer Peter Vogt aus Niederschlesien (40) Am Anschuß 4 (20 16 Cogresszentrum). - Der in Weiden geborene ehemalige katholische Geistliche, verheiratete evangelische Pfarrer Joseph Maria Weeber und ehemaliger NSDAP Ortsgruppenleiter in Offenbach (56) erhält wegen seiner antisemitischen Predigten vom evangelischen Dekanat Predigtverbot in der Friedhofskirche in Erlangen. - In Amberg benutzen Juden unbeanstandet trotz Verbotstafel das Hockermühlbad. Der TV Sportplatz wird von Juden genutzt. - In Roth wird die Otto Lilienthal Kaserne gebaut.  - In Nürnberg wird das Lichtspieltheater Apollo Pfannenschmiedsgasse 22 aus Repräsentationgründen wieder ein Variete, das täglich 1.000, sonntags sogar bis zu 1.500 Besucher zählt. - In Regensburg veröffentlicht der Prorektor der Philosphischen Theologischen Hochschule Josef Engert (55) seine nationalistische, rassistische und antisemitische Schrift Wohin geht Amerika? - In Nürnberg findet ein Tag der HJ alias Hitlerjugend im überfüllten städtischen Stadion, das schon 50.000 Zuschauerplätze hat, statt. - In Nürnberg wird am Dutzendteich der Freizeitpark KdF Stadt mit Dauervolksfest, Folklore und Variete eröffnet. In Nürnberg wird Luitpolt Kuhn Kriminalkommissar der Stapo alias Staatspolizei. - In Nürnberg veranstaltet die Singschule in der Findelgasse 5 ihre erste jährliche Großveranstaltung Junggesang im Saal des Kulturvereins Frauentorgraben 49 unter Mitwirkung des Konservatoriumsorchesters. - In Regensburg wirbt das Hotel Grüner Kranz von Joachim Holfelder in der Obermünsterstrasse 9 als führendes Haus mit den modernsten Einrichtungen, fließendem kaltem und warmem Wasser in allen Zimmern, Reichstelefon, Autoboxen im Hause, mässigen Preisen, Fernsprecher alias Telefonnummer 4758 und der Telegraphenstation kranzhotel. - In Nürnberg hat das Hotel Grandhotel Palast Hotel Fürstenhof Bahnhofstrasse 1mit den Besitzern Richert & Lotz die Telefonnummer 22881. - Die Reiter SS gewinnt alle innerdeutschen Reitturniere. - In Nürnberg veranstaltet der Nürnberger Rennverein ein Jagdspringen für Pferde. - In Pyrbaum trifft sich die NSDAP im Gasthaus Hupfer. - In Regensburg findet das Gautreffen der bayerischen Ostmark statt. - In Nürnberg investiert die Stadt 450.000 Reichsmark in den Ausbau des nürnberger Flughafen Nürnberg Fürth, wodurch die Fluggastzahlen auf 35.000 Passagiere anwachsen. - In Nürnberg erlaubt man dem jüdischen Bankier Emil Wortsmann mit Monatsfristen seinen Hopfenhandel weiterzuführen. - In Pyrbaum spricht der in Fürth aufgewachsene Ministerpräsident Hermann Göring (44). - In Regensburg Obertraubling pachtet die Bayerische Flugzeugwerke Regensburg GmbH den verfallenen Zivilflugzhafen und richtet Werkstätten der Messerschmitt GmbH ein. - Der in Nürnberg geborene und aufgewachsene Motorradrennfahrer Hans Schumann (33) gewinnt auf einem NSU Gespann die letzte Deutsche Meisterschaft in der 1000 ccm Klasse mit Seitenwagen. Gespann-Motorradrennen werden wegen zu vieler tödlicher Unfälle verboten. - Der in Eichstätt geborene Amtsrichtersohn, Kaufmann, NSDAP Mitglied und Offizier Lothar Debes (47) wird Mitglied der SS und Ausbilder in der SS-Junkerschule in Braunschweig. - Der in Sulzbürg geborene Volkssänger und Schallplattenstar Hans Blädel (66) stirbt nach über 800 Tonaufnahmen und Schallplatten. - Der jüdische neumarkter Textilwarenhändler Leopold Wertheimer (33) wird für eine Reihe von mit nichtjüdischen Namen ausgestellten Wechseln wegen Urkundenfälschung und Betrugs zu einem Jahr Gefängnis verurteilt. - In Neumarkt werden die Metzgereien über Mittag geschlossen. - In Regensburg eröffnet der Sportverein Post SV eine Jiu-Jitsuabteilung und eine Wanderabteilung. - Es gibt die bayerischen SS Standarten Regensburg 68, Ansbach 73, Ingolstadt 91 und Nürnberg 3. Nürnberg, Ansbach und Regensburg liegen im SS Oberabschnitt Main und Ingolstadt im SS Oberabschnitt Süd. In Regensburg gibt es die SS Reiterstandarte 17 und in Nürnberg die SS Nachrichtenstandarte 11. - In Nürnberg wird Kabelfernsehen und Fernsehtelefon aus Berlin eingeführt. - In Neumarkt erstellt der neumarkter Fotograf Hans Stegmeier Abschiedsfotos von 23 strengverhüllten Nonnen der Armen Schulschwestern, die fristlos aus dem Schuldienst entlassen wurden. - In Neumarkt steht vor Marktstrasse 48/49 eine ARAL-Tankstellen-Zapfsäule für Benzin. - In Kelheim gibt es ein Regensburger Automobil Rennwagen Bergrennen alias Ratisbona Bergrennen. - In Neumarkt passieren erfolglose Radrennfahrer auf Expressrädern bei der Internationalen Deutschland Rundfahrt für Berufsfahrer die Stadt. - In Amberg weigert sich Schwester Katharina Mayer erfolgreich ihren evangelischen Kindergarten in der Diakonissenstation Baumann aufzulösen. - In Regensburg wird in der Badstrasse 54 das Gasthaus Casino umgebaut. - In Regensburg ist die Kraftfahrzeughandwerksinnung für Automobile am Jesuitenplatz 3. Das Autohaus Ostgarage Zangenberg Straubinger Strasse 20, die Centralgarage Grasgasse 10 Telefonnummer 4390 und die Reparaturwerkstatt Dorfmeister in der Straubinger Strasse 20 Telefonnummer 4832 führen Reparaturen aus. - In Neumarkt verlässt das ehemalige vier Jahre zuvor ins KZ verschleppte SPD Mitglied und Kioskbesitzer Josef Geiß die Stadt und verzieht unbekannt. - In Neumarkt wird die evangelische Schule aufgelöst. - Der in Regensburg aufgewachsene monarchistische Freiherrnsohn Adolf von Harnier (33) heiratet im westböhmischen Heiligenkreuz die Freiherrntochter Gabrielle Kotz von Dobrz. - In Regensburg Wörth muss das private Elektrizitätswerk Rupert Heider den Weiterbaus des Höllbachkraftwerks 2 wegen Streits mit dem Energiekonzern Oberpfalzwerke einstellen. - Prinz Max Emanuel von Wittelsbach Bayern (St) wird als Sohn von Prinz Albrecht von Wittelsbach Bayern (St) (32) und der kroatischen Botschafterenkelin und Grafentochter Maria Franziska Juliana Johanna Draskovic von Trakoscan (33) in München geboren, wonach die in Bad Kreuth lebende Familie sich dem nationalsozialistischen System entzieht und auf Besitzungen der ungarischen Verwandtschaft ins ungarische Grenzgebiet bei Wiener Neustadt ins Exil geht. - In Neumarkt wird aus Sportlern des neumarkter Schwimmvereins Poseidon ein Stützpunkt der staatlichen DLRG gegründet, die Max Salzburger im Sinne der NSDAP betreut, damit möglichst viele schwimmen lernen. - In Kallmünz wird der Verleger der Zeitschrift Oberpfalz Michael Laßleben (38) zum Bürgermeister gewählt. Seit 30 Jahren ist der in Neumarkt geborene NS Kunstmaler und Mein Kampf Illustrator Albert Reich (48) Illustrator der Zeitschrift Die Oberpfalz. - In Nürnberg wird der jüdische nürnberger Kaufmannssohn, Physiker und Messtechnik Industrielle Siegfried Guggenheimer (62) Schoppershofstrasse 52 gezwungen seine Firma Metrawatt zu verkaufen, woraufhin er ins Exil nach London geht und innerhalb eines Jahres stirbt. - In Neumarkt fotografiert das Fotoatelier Foto Hailer am Viehmarkt 7 das Dietrich Eckart Denkmal im Stadtpark und verkauft Fotopostkarten davon. - In Neumarkt bauen die Expresswerke das Motorradmodell K120 mit einem 118 ccm 3,3 PS Jlo Motor, wobei es das kleiner Modell K100 seit 2 Jahren mit einem 98 ccm 2,25 PS Fichtel & Sachs Motor und seit dem Vorjahr mit einem wesentlich effektiveren 98 ccm 2,8 PS Jlo Motor gibt. - In Neumarkt ist das Arbeitsamt in der Sandstrasse 5 und hat die Telefonnummer 71. - In Erlangen ersetzt die NSDAP die evangelischen Diakonissinnen aus Neuendettelsau durch die braunen Schwestern der NSV. - ln Nürnberg kehrt der langjährige ehemalige zündapp und aktuelle Motoreningenieur der jüdischen Fahrradfabrik Victoria Richard Küchen (39) nach 2 Jahren zur Motorradfabrik Zündapp zurück. - In Nürnberg haben die Motorradhersteller Zündapp 14 %, Triumph 7 %, Victoria 6 % und Ardie 4 % Anteil an der gesamtdeutschen Motorradproduktion. Triumph, Victoria und Ardie sind ehemals jüdische Unternehmen. - In Regensburg übernimmt der Sport Club Ratisbona unter Josef Feldmeier den Wehrmachtsübungsplatz am Ostbahnhof und baut ihn zu einem Fußballplatz um, auf dem man im Folgejahr in der Kreisliga spielt. - In Neumarkt wird der Künstler Fritz Joseph Haubner geboren. - In Schmidmühlen kauft die Gemeinde das Obere Schloss, das seit 18 29 im Besitz der schmidmühlener Wirte vom Gasthaus Zum Rössl war. - In Hacklsberg baut der neue Jagdpächter H Dorsch (--) ein Jagdanwesen aus mehreren Holzhäusern, den ersten Häusern des Ortes, in dem Nürnberger und Neumarkter Ferienhäuser bauen. - In Freystadt wird das katholische Franziskanerkloster geschlossen und als Kinderheim für 13 Mädchen und 30 Jungen von der NSV genutzt, die die Kinder aus Hamburg geholt hat und bis 19 45 dort von NS Lehrern unterrichten lässt und dort festhält, aber von der Klosterküche verköstigen lässt.

1936 Wetter: Jahresbeginn sehr mild und Februar mit Wärmephase. April mit Frost. Bis Mitte Juni sehr kühl. Sommer fällt aus. Sonnenfinsternis. - Olympische Winterspiele in Garmisch. - Das entmilitarisierte Rheinland wird von der deutschen Wehrmacht besetzt. - In Neumarkt werden die Bezirkssparkasse und die Stadtsparkasse obere Marktstrasse 51 zusammengelegt. - In Nürnberg treten auf dem NSDAP Reichsparteitag der Ehre in der Luitpoldarena 75.000 SA 20.000 SS, 10.000 NSKK und 2.600 NSFK auf. Die Idee von Albrecht Speer, ein Lichtdom aus Flugabwehrscheinwerfern, die 6.000 Meter Höhe erreichen und bis Frankfurt und Prag zu sehen sind, begeistert die Menge. 900 Mitglieder des BDM Bund deutscher Mädel werden während der Veranstaltung geschwängert. - In Nürnberg wird ein Autobahnteilstück eröffnet. - In Nürnberg präsentiert sich Hitler auf dem Balkon des Erweiterungsbaus des Hotels Deutscher Hof am Frauentorgraben 29. - In Nürnberg wird das Hotel Deutscher Hof am Frauentorgraben 29, die Lessingsäle und das angrenzende alte Siemenshaus am Frauentorgraben an die NSDAP verkauft. - In Amberg wird der ehrenamtliche NSDAP Oberbürgermeister Josef Filbig (45) zum hauptamtlichen Oberbürgermeister gewählt. - In Deutschland lässt die NSDAP die Bierpreise anheben. In Neumarkt sind davon die Gebrüder xxx Ehrnsperger (--) von der Lammsbrauerei, Ludwig Ehrnsperger (--) von der Gansbrauerei und Franz Xaver Gloßner (--) von der Brauerei Gloßner betroffen. - Der Bewunderer Adolf Hitlers (47), der englische König mit deutschen Wurzeln Eduard VIII (St) (42) dankt ab. - In Nürnberg wird das Gästehaus der NSDAP Ecke Gleißbühlstrasse/Bahnhofstrasse, neben dem Grandhotel Palasthotel Fürstenhof Bahnhofstrasse 1 eröffnet. Der in Fürth aufgewachsene Hermann Göring (43) erhält eine eigene Suite für sich und seine Familie. - In Neumarkt überfliegt das Luftschiff Graf Zeppelin LZ 127 die Stadt. - In Neumarkt ist das Gasthaus Deutscher Kaiser mit großem Saal beliebter Treffpunkt und wegen des großen Saals Versammlungsort der SA. - Das Hitlerjugendgesetz verpflichtet alle 10 Jährigen, außer in Schule und Elternhaus zur Hitlerjugend. - Die in Neumarkt geborene Darstellerin Käthe Dorsch (46) spielt mit Hans Albers (45) eine Hauptrolle im Spielfilm Savoy-Hotel 217. - In Eichstätt ist es den katholischen Jugendvereinen verboten sich zu betätigen. Es kommt zu Hausdurchsuchungen und vorläufigen Festnahmen. Nur kirchliche Veranstaltungen wie Prozessionen sind erlaubt. - In Eichstätt holt der in Neumarkt Rittershof geborene eichstätter Bischof Michael Rackl (53) den ehemaligen Wehrmachtsoffizier Dompfarrer Johannes Kraus zurück um die Jugendseelsorge wiederzubeleben. Johannes Kraus hält scharfe Predigten auch gegen die NSDAP, aber hauptsächlich über ihr anmaßendes Verhalten und ihre Respektlosigkeit der Kirche gegenüber. - In Regensburg gibt es 2.531 Arbeitslose. - In Fürth gibt es 3.569 Arbeitslose. - In Nürnberg gibt es 13.572 Arbeitslose. - Arbeitslosenquote 7,4 %. - In Roth übernimmt Rosa Kroner das Gasthaus und Hotel Zur goldenen Krone. - In Nürnberg verkauft der jüdische nürnberger Kaufhaus-Inhaber Salman Schocken die Konzernmehrheit an einen Engländer und glaubt damit die NSDAP besänftigen zu können. - In Regensburg dürfen nur noch der 4. Jahrgang der Tageszeitung Bayerische Ostmark und die Tageszeitung Regensburger Anzeiger politische Themen anschneiden. - In Nürnberg veranstaltet die NSKK eine Orientierungsfahrt rund um Nürnberg. - Der in England geborene Carl Eduard von Sachsen Coburg und Gotha (St) (52), Neffe des englischen Königs Georg V  (St) (71) dem in England alle Titel aberkannt worden waren, vertritt das Deutsche Reich bei der Trauerfeier des englischen Königs Georg V  (St) (71), wo er im Leichenzug in der sechsten Reihe hinter dem Sarg mit Wehrmachtsgeneralsuniform und Stahlhelm mitläuft. Seine auf Malta geborene Schwester Victoria Melitta von Sachsen Coburg und Gotha (St) (60) stirbt in Amorbach als Großfürstin von Russland. - Der begeisterte Hitlerverehrer und ehemalige kaiserliche Kronprinz Wilhelm von Zollern (St) (54) schreibt ein Glückwunschtelegramm an Mussolini, wird von der NSDAP für seine Eigenmächtigkeiten schwer gerügt und tritt aus der NSKK aus. - In Neumarkt werden 21 Personen nach einer vom katholischen Pfarramt initiierten Unterschriftensammlung für die Belassung der Schulschwestern zu Gefängnisstrafen verurteilt.  - In Nürnberg veranstaltet die Nürnberger Trichter Karnevalsgesellschaft eine Karnevalsveranstaltung im Apollo Pfannenschmiedsgasse 22. - In Deining zieht die Polizeidienststelle vom Gendarmeriehaus Nr 37 Leutenbacher Strasse 2 in Nr 44 Obere Hauptstrasse 11 um. Der Arrestraum bleibt. - In Neumarkt kauf der Metzgermeister Schweiger das Haus des Juden Semi Haas Obere Marktstrasse. - In Nürnberg wird im Amtsgericht der neumarkter Brauereibesitzer Franz Graßler, der per Haftbefehl gesucht und in Neumarkt verhaftet wurde, wegen eines politischen Vergehens verurteilt. - In Neumarkt wird im Gasthaus Zum deutschen Kaiser Ingolstädter Strasse 6 durch den Bezirksarzt Dr Oschmann die Biologie-, Hygiene und Rassenkundeschau eröffnet, in der er behauptet, dass kranke Völker dem Untergang geweiht sind und sich nur ein Volk durchsetzt, das sich bewußt ist, was Erhaltung der Rasse und der Volksgesundheit bedeutet. - In Neumarkt stirbt der jüdische Lederhändler Salomon Neustädter. Es wird ein Konkursverfahren eingeleitet. - In Neumarkt findet im Lammsbräusaal im Gasthaus Vier Jahreszeiten in der Weinbergerstrasse 17 - 19 ein Großes Tanzfest der KdF alias Kraft durch Freude statt. - In Neumarkt wird der Fahrraddieb Johann Zipfl zu Zuchthaus und Sicherungsverwahrung verurteilt. - In Neumarkt führt Xaver Terofal (59) das Volksstück Der Preisochs auf. - In Neumarkt beginnt der katholische Sportverein Deutsche Jugend Kraft DJK mit einer freiwilligen ärztlichen Untersuchung aller ihrer Mitglieder. - In Neumarkt tritt der letzte nicht organisierte Schüler der Staatsjugend bei und meldet sich auch noch zur SS. - In Rothenfels verkauft die aus Neumarkt stammende Anna Kirchberger (48) einem 11 jährigen 100 Patronen für eine waffenscheinfreie Flobertpistole, die ihr Mann ihm am Vortag verkauft hatte, womit dieser seinem Bruder (05) in den Kopf schießt und wird freigesprochen. - In Neumarkt findet im Lammsbräusaal im Gasthaus Vier Jahreszeiten in der Weinbergerstrasse 17 - 19 die große NSDAP Parteiversammlung statt, auf der NDSAP Kreisleiter Zahneisen spricht. - In Pölling findet eine Theateraufführung statt. - In Neumarkt leben im Kloster an der Mariahilfstrasse 100 Nonnen. - In Neumarkt gibt es 139 Personenkraftwagen. - In Neumarkt kommen 154 Jungen und 130 Mädchen zur Welt. Neumarkt hat 9.550 Einwohner. - In Neumarkt arbeitet Georg Otto Strecker in der Mariahilfstrasse 1 als Heilpraktiker. - In Neumarkt meldet der Jude Josef Rindsberg seinen Eisenwaren-, Maschinen- und Kohlenhandel Obere Marktstrasse 11 ab. - In Neumarkt wird ein Tennisplatz angelegt. - In Neumarkt hält der dienstälteste NSDAP Ortsgruppenleiter Lorenz Thumann zur Vereidigung Ich schwöre Adolf Hitler unerschütterliche Treue. Ich schwöre ihm und den Führern, die er mir bestimmt, unbedingten Gehorsam. der Führerschaft der Partei eine Rede. - In Neumarkt tritt der Don Kosaken Chor im Lammsbräusaal im Gasthaus Vier Jahreszeiten in der Weinbergerstrasse 17 - 19 auf. - In Pilsach, Hausheim, Neumarkt, Altdorf, Gnadenberg, Litzlohe, Stöckelsberg und Sindelbach führt der in Neumarkt Rittershof geborene katholische eichstätter Bischof Michael Rackl (53) die Firmung durch. - Bau der Reichsautobahn A9. - In Neumarkt erhält die Badeanstalt Badekabinen. - In Neumarkt werden Einbahnstrassen eingeführt. - In Neumarkt wird eine Verdunkelungsübung abgehalten. - In Neumarkt wird ein Tierschutzverein gegründet. - In Neumarkt gewinnt der Rottenführer Michael Ehrnsperger (--) mit Beifahrer Scharführer Johann Kraus die NSKK Gelände und Orientierungsfahrt. - In Neumarkt findet ein Volksfest mit Feuerwerk statt. - Hitlerjugendmädchen dürfen wie Jungs in Sommerlager. - In Neumarkt werden alle Ausfallstrassen geteert. - In Neumarkt berichtet die Tageszeitung Neumarkter Tagblatt von einem Bettler der mit vermeintlich erlittenen Greuelgeschichten aus dem KZ Dachau arbeitet und dafür verurteilt wird, wobei die Anklage alles als Lügen nachweisen kann. - In Neumarkt überfliegen Bombenflugzeuge die Stadt. - In Neumarkt überzeugt das einfache NSDAP Mitglied Erbersdobler seine ebenso einfachen Deutschen Arbeitsfsront Kollegen mit einem Vortrag Nicht Sklavengehorsam, sondern freiwillige Gefolgschaft. - In Neumarkt hat das Regensburger Stadttheater ein Dauerengagement und spielt alle Klassiker. - In Nürnberg wird der 1.FCN alias Club deutscher Fußballmeister. - In Nürnberg wird die jüdische Betgemeinschaft Gemilos Chasodim gegründet. - In Regensburg meldet die NS Zeitung Bayerische Ostmark die Auflösung der Schwarzen Brut alias katholische BVP und ihrer Zeitungen. - In Bayreuth begleitet die in London geborene Churchill Cousine und fanatische Faschistin Baroness Unity Mitford (22) ihr Idol Adolf Hitler (47), der ihr einen Mercedes Benz zur Verfügung stellt, zu den Bayreuther Festspielen. - In Sulzbach verkauft der Viehhändler David Prager sein Geschäft und wandert als letzter männlicher Jude mit seiner Familie in die USA aus. - In Sulzbach löst NS Oberbürgermeister Paul Arendt (33) die Chorvereinigung auf und gründet seinen eigenen SA Chor und nimmt mangels Übertretungsweigerungen ehemalige KPD ler auf, was innerparteiliche Differenzen provoziert. Der Millionär und sulzbachrosenberger NS Oberbürgermeister Paul Arendt (33) wird wegen Vorteilsnahme, Veruntreuung, Diebstahls, Grundstücksschiebereien, verdeckter Aufnahme von Freimaurern in die NSDAP, Geheimnisverrat von vertraulichen Gesprächen mit Göring und weil er in seinem Modegeschäft Arendt in Nürnberg den Juden Goldmann als Geschäftsführer beschäftigt, denunziert, tritt, obwohl ihm Polizeikommissare keine Straftaten bescheinigen als sulzbach-rosenberger Oberbürgermeister zurück, um sich nur noch der Partei zu widmen, hinterlässt wegen der Vermischung von Geldern der Stadt und der Partei einen Schuldenberg für die Stadt von 1.000.000 Mark, weswegen sein Amt erst einmal nicht wieder besetzt wird und dem amberger NSDAP Kreisleiter Artur Kolb (41) unterstellt wird. - Der in Ansbach geborene niederländische Premierleutnantssohn und SA Brigadeführer Freiherr Walther von Lindenfels (58) wird Leiter der Auslandsabteilung in der Reichsdienststelle der NSDAP und NSDAP Reichstagsmitglied. - In Sulzbach-Rosenberg wird das erste bayerische Luftschutzhaus eingeweiht. - In Regensburg heiratet Maria Ernst (27) den regensburger Juden Kaufmann Helmut Seelig (27), weshalb beide in Schutzhaft genommen werden. - In Amberg erreicht der NS Agitator Münchmeyer die Streichung seiner Verurteilung von 19 29 aus dem Register, weil es nur eine Abwehrhandlung auf einen jüdischen Angriff gewesen sei. - In Regensburg spielt die jüdische regensburger Schauspielerin und Musikerin Erna Chrochmal in der Jesuitenbrauerei als Stehgeigerin und wird angefeindet. - In Regensburg meldet der ehrenamtliche NSDAP Oberbürgermeister Otto Schottenheim (41) alle regensburger Hausbesitzer, die seiner Meinung nach nicht ausreichend beflaggen. - Der Edle Hermann von Gäßler ist bis 1942 stellvertretender aber faktisch regierender Regierungspräsident von Niederbayern und der Oberpfalz. - In Nürnberg feiert das Studentencorps Franko Alemannia sein 40. Stiftungsfest und stellt danach alle Aktivitäten ein. - In Nürnberg wird die Blechspielwarenfabrik Distler gezwungen an den fürther Blechspielwarenhersteller Ernst Voelk (40) Theaterstrasse 45 zu verkaufen. - In Regensburg ist Anton Bayer Kapellmeister am Theater Regensburg. - In Fürth wird der fürther Gastwirtssohn und NSDAP Gemeinderat Hans Sandreuter (44) ehrenamtlicher Beigeordneter der Stadt Fürth für festliche Veranstaltungen aller Art. Der sehr gut vernetzte ehemalige städtische fürther Angestellte soll Propaganda auf die Strasse bringen, sich um den Reichsparteitag kümmern und die fürther Wirtschaft beleben, was er durch Arisierungen bewerkstelligt. - In Regensburg stirbt der regensburger Weihbischof Johann Baptist Hierl (80), der Cousin des NS Reichsarbeitsdienstführer Konstantin Hierl (47). - In Schwandorf beschimpft der schwandorfer Zimmermann Max Legl (27) die SA Ihr braunen Hunde! Unsere Zeit kommt schon noch! Wir schneiden Euch die Krägen schon ab!, wird in Schutzhaft genommen, verspricht sich nicht mehr verwerflich zu äußern und wird deshalb nicht weiter strafrechtlich verfolgt. - In Schwandorf wird die Polizeistunde von 01:00 auf 22:00 Uhr reduziert. - In Mörsdorf muss Willibald Dorr als Bürgermeister zurücktreten und Josef Rupp Hausnummer 7 wird neuer NSDAP Bürgermeister. - In Mörsdorf wird wegen RAD Abkommandierungen der Spielbetrieb auf dem Fußballplatz eingestellt. - In Schwarzenbruck wird das Faberschloss von der NSDAP konfisziert und eine NSDAP Parteischule eingerichtet. - In Ansbach spricht NSDAP Kreisleiter Richard Hänel (41) im Orangeriesaal im Hofgarten. - In Regensburg weht die HJ Fahne am elitären protestantischen Alumneum Ecke Gesandtenstrasse/Am Ölberg. - In Pyrbaum wird unter Bürgermeister Dollinger am NSDAP Parteilokal Gasthaus Leykauf Marktplatz 6, wo der neumarkter NSDAP ler Erhard spricht, ein Stürmerkasten aufgestellt. Die Bauernschaft trifft sich im NS Gasthaus Eckstein Das Stopfen von Enten und Gänsen ist strafrechtlich verboten. Es gibt festgesetzte Höchstpreise für Preßsack -,90, Stadtwurst -, 90 und Hausmacher 1,10 Reichsmark. Wer bei den Pflichtschädlingssäuberungsaktionen von Obstgärten fehlt wird angezeigt. Im Gasthaus Nunner Wolfsteinplatz findet die Weihnachtsfeier der NS Frauenschaft statt. Ein Zentner weiße, rote oder blaue Kartoffeln kostet 2,75 Reichsmark und gelbe 3,05. Das öffentliche Nacktbaden - auch Sonnenbaden - ist verboten. Dreiecksbadehosen und das Aufsuchen öffentlicher Gaststätten nur mit Badehose oder Badeanzug ist verboten. Der Erntedankfesttanz findet vor dem Gasthaus Nunner Wolfsteinplatz statt. - In Neumarkt wird im Kolpinghaus Adolf Kolpingstrasse 4 zum Wehrdienst gemustert. - In Erlangen dient das Corpshaus des Studentengesangverein AMV Fridericiana Erlangen Spardorfer Strasse 32 dem Amt für Volkswohlfahrt und den braunen Schwestern als NS Schwesternheim und Schule für Krankenschwestern. - Der parsberger NSDAP Kreisleiter Georg Peter Raßhofer (36) tritt aus Überzeugung mit seiner Ehefrau Cilly aus der katholischen Kirche aus. - In Nürnberg Langwasser gibt es ein SA Lager. - In Regensburg eröffnet mit der Erlaubnis der Gestapo, Minoritenweg 1, ein jüdischer Beit Halutz alias pioneer club um die jüdische regensburger Jugend auf die Einwanderung in Palästina vorzubereiten. - In Nürnberg werben die Städtischen Bühnen Nürnberg in Musik und Theater auf Seite 1 im 4. Jahrgang mit der Werbung Der Stürmer ist die gefürchtetste und größte antisemitische Wochenzeitschrift der Welt. Die Theaterbesucher werden von der angrenzenden eleganten Gaststätte Deutscher Hof am Frauentorgraben 29 erwartet. - In Regensburg gründet der in Nürnberg aufgewachsene Luftfahrtfunktionär, SA Oberführer und Weltkrieg 1 Kampffliegerass Theodor Croneiß (42) die Bayerischen Flugzeugwerke Regensburg GmbH. - In Postbauer Wurzhof wird aus dem Freiwilligen Arbeitslager Wurzhof ein Schulland- und Erholungsheim für Großstadtkinder. - In Neumarkt wird eine ehemalige U-Boot-Flagge verehrt, die später als Ortsgruppenfahne der Reichsflagge und des Stahlhelms verwendet wird. - In Amberg lässt NSDAP Oberbürgermeister Josef Filbig (43) die katholischen Salesianer Patres aus ihrem Kloster auf dem Mariahilfberg vertreiben. - In Nürnberg wird der Lagerist und NSDAP Mitglied Johann Heilmann im Wohnhaus Spittlergasse 19 zum Hauswart ernannt, der jeden Monat mit einer roten plombierten Geldbüchse und seiner NSV Spendenliste jeden Mieter besucht und Spenden namentlich notiert. - Die in Nürnberg im Vorjahr vorgestellte Schnellzugdampflokomotive Borsig 05 001 erreicht einen Geschwindigkeitsrekord von 200,4 km/h. - In Nürnberg lässt NSDAP Frankenführer Julius Streicher (50) den SA Rebellen Wilhelm Stegmann (37) am Sondergericht beim Landgericht Nürnberg Fürth Fürther Strasse 110 wegen eines Attentatsversuchs auf ihn nach 3 jähriger Schutzhaft zu 18 Monaten Gefängnis verurteilen. - In Nürnberg wird die dem Konservatorium angeschlossene Singschule unter Waldemar Klink in der Findelgasse 5 gegründet. - Der in Regensburg geborene Schriftsteller und Dichter Georg Britting (45) ist Teilnehmer des Treffens Dichter des Krieges, die Adolf Hitler (45) ihre unwandelbare Treue schwören. - Der in München geborene in Regensburg aufgewachsene regensburger Torwart Hans Jakob (28) scheidet mit der Deutschen Fußballnationalmannschaft bei Olympia in Berlin im Achtelvinale aus. - In Bamberg wird die Tochter der in Regensburg geborenen Prinzessin Elisabeth Helene von Thurn und Taxis (St) (33) und ihrem Ehemann, dem ältesten sächsischen Königssohn alias Prinz Friedrich Christian von Wettin (St) (43) Prinzessin Mathilda von Sachsen (St) geboren. - In Coburg stirbt der in Tambach geborene Graf Franz Carl von Ortenburg (St) (61). - Der in Amberg geborene Heiner Fleischmann (22) gewinnt auf NSU in den Motorradrennklassen 350 ccm und 500 ccm das Feldbergrennen bei Frankfurt. - In Eichhofen kauft der Waffenindustrielle Günther von Braunbehrens (--) Gut und Schloss Eichhofen. - In Nürnberg bittet der ruinierte jüdische Bankier Louis Schwab seine Lottoannahmestelle weiterführen zu dürfen. - In Nürnberg wird das jüdische Bankhaus Ottensooser liquidiert. - In Nürnberg bringt der Volksschullehrer und Mundartdichter Franz Bauer (35) seine Gedichte Zammkratzt. Das sind allerlei Verse in der schönen Nürnberger Mundart heraus. - In Regensburg wird in der Heil- und Pflegeanstalt Regensburg Minoritenweg 1 begonnen eine erbbiologische Station einzurichten, die erbkranke Sippen nach rassenhygienischen Kriterien teilweise auch deren Angehörige bis 19 40 auf etwa 2.000 Sippentafeln erfasst, wobei man Kirchenbücher zuhilfe nimmt und mit den katholischen und evangelischen Pfarrämtern zusammenarbeit. Die NS Bauernschaft schwärmt geradezu von dem personenbezogenen Karteikartensystem. - In Parsberg wird die Tageszeitung Parsberger Anzeiger vom NS Verlag Bayerische Ostmark übernommen. - In Nürnberg verschafft der 5 malige 1 FCN Fußballmeister Hans Kalb (37) dem Club als Trainer die Deutsche Meisterschaft. - In Nürnberg Herpersdorf beginnt der Radrennverein RC Herpersdorf  das Strassenradrennen Großer Strassenpreis von Herpersdorf zu veranstalten. - In Nürnberg ist der in Spalt geborene nürnberger Metzgermeister, NSDAP Gaststätten Funktionär mit seinem 63 Betten Hotel Zur blauen Traube Pfannenschmiedsgasse 20 Georg Haberkern (44) (+19 45 Selbstmord) im Besitz des Haus der braunen Front. - In Nürnberg ist die Jugendherberge des CVJM am Frauentorgraben 19. - In Nürnberg haben die Mädchenherberge im Hummelsteiner Weg 4 und die Städtische Jugendherberge in der Flaschenhofstrasse 2 fließendes kaltes Wasser, Brausen und Bäder. - In Nürnberg haben 13 Hotels, darunter das Grandhotel Bahnhofstrasse 1 mit 340 Betten und 40 Chauffeursbetten, das Hotel Württemberger Hof Bahnhofplatz 2 mit 250 Betten, das Hotel Sterntor-Hospitz Tafelhofstrasse 8 mit 180 Betten, das Hotel Wittelsbach Pfannenschmiedsgasse 22 mit 150 Betten, das Hotel Rother Hahn Königstrasse 44 mit 130 Betten, das Hotel Bamberger Hof Königstrasse 74 mit 100 Betten, das Hotel Deutscher Hof Frauentorgraben 29 mit 100 Betten, das Hotel Reichshof Johannesgasse 18 mit 100 Betten, das Hotel Viktoria in der Königstrasse 80 mit 100 Betten, das Hotel Central Bahnhofstrasse 13 mit 85 Betten, das Hotel Kaiserhof in der Königstrasse 39 mit 85 Betten, das Hotel Königshof Königstrasse 85 mit 84 Betten einen Aufzug. Hotels unter 50 Betten und Gasthöfe haben keine Aufzüge. Die größten Gasthöfe sind der Gasthof Weißer Löwe Königstrasse 28 mit 55 Betten, der Gasthof Goldener Schwan Theresienplatz 4 mit 50 Betten, der Gasthof Drei Könige in der Theatergasse 21 mit 45 Betten uvm. - In Lauterhofen wird die Heil- und Pflegeanstalt Karlshof von der NSDAP zur geschlossenen Anstalt erklärt. Die katholischen Dillinger Franziskanerinnen kümmern sich um die ambulante Krankenpflege im Ort. - In Regensburg spielt der in München geborene Hans Jakob (28) für den Fußballverein Sportbund Jahn Regensburg und ist als mehrjähriger Nationalspieler bei den Olympischen Spielen in Berlin dabei. - In Regensburg wird die Nordbrücke dem Verkehr freigegeben und daraufhin die Steinerne Brücke renoviert. - In Kelheim gewinnt Bobby Kohlrausch (32) das elfte Ratisbona Bergrennen für Rennwagen und Motorräder alias Regensburger Bergrennen. - In Neumarkt gibt es an der Tankstelle vor dem Gasthof Zum schwarzen Bären obere Marktstrasse 26 Benzol und Aral. Das Gasthaus hat die Telefonnummer 82, eine eigene Garage, eine gseschätzte Küche und einen hervorragenden Keller. - In Lengenfeld heiratet die freisinger Posthaltertochter Anna Heindl den Sohn der Brauerfamilie Winkler. - In Nürnberg ist Carl Carstens Conférencier im Theater Kabaret Wintergarten mit angeschlossenem intimen vornehmen Kino Lu-Li. Um 16:00 Uhr ist Tanz-Tee mit Vorstellung und um 20:30 Uhr ist jeden Abend Große Abendvorstellung. - Der in Regensburg geborene Musik-, Literatur- und Kunstgeschichtsstudent Sigfrid Färber (26) promoviert in Wien mit dem Thema Das Regensburger Fürstlich Thurn und Taxis Hoftheater und seine Oper 17 60. - In Sulzbach-Rosenberg gibt es das Gasthaus Zur goldenen Krone Luitpoldplatz 23. - In Nürnberg erwirbt Freiherr Herbert von Seydlitz und Kurzbach im Rahmen der Arisierung 75 % der Aktien der jüdischen Mars Werke AG. - In Nürnberg schafft der Radsport Club Herpersdorf für die Vorbereitung auf die Olympischen Spiele in Berlin für ein Sichtungsrennen in Nürnberg, daunter Kittsteiner, der stürzt und Kessler mit ihren schweren Tourenrädern in der Spitzengruppe vier Express Rennräder an. Die Expresswerke starten ihr langjähriges Engagement im RC Herpersdorf durch die Stiftung des Großer-Express-Strassenpreis alias Herpersdorfer Strassenpreis. - In Neumarkt bringen die Expresswerke Holzgartenstrasse das Motorfahrrad SL98 und das Motorrad K100 mit demselben Motor heraus, weil man glaubt der Kunde bevorzuge das Motorfahrrad. Eine praktische Neuerung ist, dass der Wechsel des Hinterrades sehr vereinfacht wird und die Antriebskette nicht mehr geöffnet werden muss. - In Neuendettelsau wird in der vom Evangelischen Verein für Innere Mission betriebenen Diakonissenanstalt Neuendettelsau der Seminardirektor Adolf Burkert von der SA und Rektor Hans Lauerer (52) und Missionsanstaltsleiter Friedrich Eppelein (--) von der Reichspressekammer ausgeschlossen, die keine Schriften mehr veröffentlichen dürfen. - In Neuendettelsau wird in der vom Evangelischen Verein für Innere Mission betriebenen Diakonissenanstalt Neuendettelsau der Seminardirektor Adolf Burkert von der SA und der in Regensburg geborene Diakonissenanstaltsrektor Hans Lauerer (52) und Missionsanstaltsleiter Friedrich Eppelein (--) von der Reichspressekammer ausgeschlossen. Sie dürfen keine Schriften mehr veröffentlichen. - In Rettenbach wird neben Windsor Castle, einem thurn und taxis Forsthaus, ein Land- und Sendehaus erbaut und dieses in Kastell Windsor eingedeutscht. - In Regensburg geben die katholischen Barmherzigen Schwestern alias Vinzentinerinnen die Arbeit im Säuglingsheim auf. - In Eichstätt übernehmen die katholischen Barmherzigen Schwestern alias Vinzentinerinnen as Studienseminar St Benedikt. - In Regensburg wird mit dem Bau von geplanten 1140 Häuser für den Bau und Betrieb des Zweigwerks der Bayerischen Flugzeugwerke AG Augsburg unter NS Stadtbaurat Albert Kerler begonnen, von denen in den ersten zwei Jahren 608 Wohnungen in 152 Eigenheimen mit Einliegerwohnung und 76 Vierfamilienhäusern gebaut werden. - In Regensburg gibt es zwei Kaufhäuser, Schocken Pfauengasse 4 und Tietz Ludwigstrasse 2 und Am Römling 14, beide jüdisch. In Stadtamhof gibt es das Kaufhaus Stadtamhof Andreasstrasse 1. - In Regensburg ist die NSV Kreisamtsleitung am Neupfarrplatz 17 im ersten Stock mit der Telefonnummer 2555. - In Amberg wird die Maximilians Anstalt als Rettungshaus und Kinderbewahranstalt geschlossen. - In Velburg wird der Marktplatz geteert. - In Nürnberg haben die Gebrüder Schmidt mit der Produktion der Junior Kinder Schreibmaschine einen Verkaufserfolg mit ihrer Firma Gescha. - In Neumarkt wird die Ortsgruppe des Evangelischen Vereins aufgelöst und der evangelische Jungmännerverein in die atheistische HJ eingegliedert. - In Regensburg ist das Nacht Cafe Meindl-Stube in der Grasgasse 18 ein Rotlicht Treffpunkt für Prostitution der Stadt, der mit Wohlfühlen, Vertrauen und Gemütlichkeit wirbt. - In Regensdorf konvertiert der französisch reformatorische Rechtsanwalt Freiherrnsohn Adolf von Harnier (33) zum katholischen Glauben. - In Regensburg Wörth muss das private Elektrizitätswerk Rupert Heider die Bauarbeiten am Birkleitener Werk alias Höllbachkraftwerk 2 und am Höllberger Werk alias Höllbachkraftwerk 3 alt wegen Streits um Fristen mit den Behörden einstellen. - In Eichstätt ist der in Neumarkt Rittershof geborene erzkonservative katholische eichstätter Bischof Michael Rackl (53), der noch drei Jahre zuvor das Bekenntnis der deutschen Professoren zu Adolf Hitler unterzeichnet hat, ein Schreibtisch Gegner der NSDAP im Kampf um die Macht in Form des Fortbestehens der Katholischen Kirche und die Deutungshoheit von Moral. Er beschwert sich, dass Adolf Hitler (47) sich nicht an das göttliche Sittengesetz hält, an das sich seiner Meinung nach alle Regierungen halten müssen. - In Nürnberg Stein wird die Landkraftpost West eingeführt, wordurch in den Ortsteilen Deutenbach und Oberweihersbuch Poststellen II eingerichtet werden, die die Post direkt von Nürnberg und nicht mehr über Stein erhalten.  - In Amberg wird die NS Tageszeitung Amberger Volkszeitung  an den NS Verlag Phönix verkauft. - In Gunzenhausen übernimmt der evangelische Pfarrer und Rektor des evangelischen Vandsburger Diakonissenhaus Hensoltshöhe mit über 750 Diakonissen Ernst Keupp (--) das Amt des NS Blockleiters und bemüht sich um den Anschluss an die örtlichen NS Organisationen. - In Nürnberg bringt die Spielzeugfabrik Schuco rund 7 cm grosse Blech Miniatur Spielzeugautos heraus, die wegen der technischen Präzision und der Ausstattung auffallen. - Der ingolstädter Schausteller Louis Sartorio (--) lässt sich vom Schausteller und Wagenbauer Mack ein Autoskooter alias Autoscooter Fahrgeschäft als Selbstfahrattraktion mit neubarockem Arkadenkranz auf Holzpfosten bauen. - ln Nürnberg beginnt der langjährige ehemalige zündapp Motoreningenieur Richard Küchen (38) bei der Fahrradfabrik Victoria. - In Amberg löst die Stadt die Maximilians Rettungsanstalt für verwahrloste Kinder im Klösterl Eichenforstgäßchen 12 (2022 Luftmuseum) auf. Wo die Kinder hingebracht werden, ist unbekannt. Das Gebäude wird in eine Schule und ein Museum umfunktioniert. - In Ingolstadt benötigen die zwei Zugpaare auf der für Touristen erbauten Eisenbahnstrecke Ingolstadt~Riedenburg statt der ursprünglichen 2 Stunden nur noch 1,5 Stunden für die 42 km. - In Schwandorf gibt es die schwandorfer Tageszeitung Schwandorfer Tagblatt, die gleichzeitig auch NSDAP Parteiorgan ist. - In Hemau wird von der Post an der Nürnberger Strasse eine neue Kraftomnibuslinie nach Regensburg eröffnet. - In Seubersdorf gibt es eine Fußball Jugendmannschaft aber keinen Sportverein. Fußballspiele werden von der HJ veranstaltet. Die Jungs radeln oder wandern zu ihren Auswärtsspielen und spielen in weißen Hemden mit HJ Emblem. - In Dietfurt wird das Gut Wildenstein mit Brauerei, das dem emigrierten jüdischen Gastronom und Geldverleiher Gustav Einstein (--) gehörte, an den Major Adolf Keppel (--) verkauft. - In Regensburg zieht die Reichsbahn- Spar- und Darlehenskasse Regensburg später Sparda Ostbayern vom Reichsbahndirektionsgebäude Bahnhofstrasse 7 in Geschäftsräume in der Bahnhofstrasse 20. - In Velburg Lengenfeld wird das Dorf Lengenfeld an die Überlandleitung angeschlossen, wodurch der privat erzeugte Strom für das elektrische Licht im Pfarrhaus ersetzt wird.

1935 Wetter: Frühjahr nass und kalt. Sommer besonders trocken. Gute Ernte. - In Neumarkt wird der Vorsitzende des Historischen Vereins Apotheker Karl Speier Ehrenbürger. Er steht als Vorsitzender ganz im Dienst der NS Idee. - In Neumarkt wird der Handwerksmeister Konrad Romstöck Ehrenbürger. - In Ingolstadt leitet der Corpsstudent  Wilhelm Reissmüller (24) das nationalsozialistische Kampfblatt, die ingolstädter Tageszeitung Der Donaubote. - In Neumarkt zwingt die Sparkasse die finanziell angeschlagene Druckerei Boegl, Klostergasse, die kaum noch Aufträge erhält, zum Verkauf an den bayreuther Gauverlag, der den 2. Jahrgang der neumarkter Lokalausgabe NS-Propagandaschrift Bayerische Ostmark herausgibt. - In Nürnberg werden die Nürnberger Rassegesetze alias Gesetz zum Schutze des deutschen Blutes und der deutschen Ehre alias Reichsbürgergesetz auf einer extra nach Nürnberg in den großen Festsaal des Kulturvereins Frauentorgraben 49 verlegten Reichstagssitzung verkündet, was einen Denunziationsboom auslöst. Orthodoxe Juden befürworten zunächst sogar das Gesetz, da auch sie Mischehen und Assimilanten ablehnen, ohne zu merken, dass nur ein gekürzter Gesetzestext veröffentlicht wurde, der die Folgen verschleiert. - Nürnberg wird Stadt der Reichsparteitage. - In Nürnberg findet der NSDAP Reichsparteitag der Freiheit statt. - In Nürnberg wird am alten Siemenshaus aller neubarocker Schmuck wie die offenen Arkaden entfernt und der Führerbalkon angebaut. Am angrenzenden Hotel Deutscher Hof Frauentorgraben 29 werden alle Portalvorbauten, Figurinen und Dachreiter entfernt. - In Erlangen macht der aus dem Saarland stammende ehemalige erlanger Student und neue Rektor der Universität Erlangen Fritz Specht (45) die Hochschule zu einem Instrument, das ganz im nationalsozialistischen Geist wirksam werden soll. - In Nürnberg wird der in Nürnberg geborene Tapezierermeistersohn, langjährige SPD und KPD Aktivist und KPD Reichstagsabgeordnete Johann Meyer (46) nach mehr als zweijähriger Haft entlassen und arbeitet nur noch als Tapezierhilfe. - Der in Bayreuth geborene Schustersohn, Lehrer, NS- Gauleiter und NS Kultusminister Hans Schemm (44) stirbt nach einem Flugzeugabsturz auf dem Flugplatz Bayreuth, den er alkoholisiert auch selbst verschuldet haben kann, bevor der extra eingeflogene Arzt Ferdinand Sauerbruch (60) helfen kann. Seine Beerdigung wird von den Regensburger Domspatzen musikalisch begleitet. Der thüringer Uhrmachersohn, Volksschullehrer, Alkoholiker und dadurch cholerische SS Oberführer Fritz Wächtler (44) wird neuer NSDAP Gauleiter Bayerische Ostmark. - Im Radio Bayerische Rundfunk GmbH werden der bayerische Volkssänger Weiß Ferdl (45) und Richard Wagners Lohengrin übertragen. - In Berlin wird mit der Ausstrahlung des ersten regelmäßigen Fernsehprogramms Paul Nipkow begonnen, das aber nur im 60 Kilometer Umkreis von Berlin zu empfangen ist. - In Regensburg gibt es 2.723 Arbeitslose. - In Fürth gibt es 5.396 Arbeitslose. - In Nürnberg gibt es 20.550 Arbeitslose. - Arbeitslosenquote 10,3 %. - In Amberg kommt der dritte Jahrgang der Zeitung Bayerische Ostwacht Amberger Tagblatt mit Weihnachts-Hakenkreuz am Himmel heraus. Der Sonntag wird den Frauen als Eintopfsonntag, Euer großer Tag propagiert. - Der NSDAP Gauverlag Bayerische Ostmark GmbH in Bayreuth propagiert mit Die Bayerische Ostmark ruft den attraktiven Urlaub in der Heimat. - In Nürnberg wird das durch Theodor Hartner arisierte Kaufhaus KWT alias Kaufhaus weißer Turm von Mitgliedern der nürnberger Frauenschaft, von nürnberger Einzelhändlern unterstützt, boykottiert, wodurch sich niemand mehr hineintraut. - In Nürnberg ist der ehemalige Phoebus-Palast Königstorgraben 11 in Ufa-Palast umbenannt. Im Ufa-Palast von Erich Menz geleitet, soll der avantgardistische und von Leni Riefenstahl (33) vorgeschlagene Film über die deutsche Eisenbahn zu deren 100. Jahrestag Das Stahltier uraufgeführt werden, der kurz vor der Vorführung vom NS Reichsbahn-Generaldirektor Julius Dorpmüller (66) bei einer Vorschau verboten wird, weil er außer einem Heil-Hitler-Gruß am Anfang keinerlei NS-Symbole zeigt. - Der in England geborene SA Führer Carl Eduard von Sachsen Coburg und Gotha (51), Neffe des englischen Königs Georg V  (St) (70) wird Präsident der Deutsch-englischen Gesellschaft. - In Nürnberg Wöhrd arrangiert NSDAP Oberbürgermeister Willy Liebel (38), der am Neutorgraben 1 wohnt, dass NSDAP Gauleiter für Mittelfranken Julius Streicher (50) in die Cramer Klett Villa im Cramer Clett Strasse 4 im Cramer Clett Park einzieht. - In Amberg wird ein Dreifachmörder hingerichtet. - Hitler verleiht letztmals das Ehrenkreuz auch an ehemalige jüdische Frontkämpfer. - In Nürnberg veranstaltet die Nürnberger Trichter Karnevalsgesellschaft eine Karnevalsveranstaltung im Apollo Pfannenschmiedsgasse 22. - In Deining erhält Schwester Timothea die Genehmigung für die Erteilung von Handarbeitsunterricht an den Schulen in Deining, Leutenbach und Tauernfeld. - In Riedenburg führt die Theatergruppe der neumarkter SA den Schwank Die 3 Eisbären auf. - In Neumarkt wird öffentlich aufgerufen nicht bei Juden zu kaufen. - In Regensburg führt das Stadttheater das Dietrich Eckart Stück Ein Kerl, der spekuliert auf. - In Neumarkt macht sich der Jude Julius Neustädter im neumarkter Gerichtssaal Notizen, wird sofort verhaftet und wegen Beförderung von Greuelnachrichten ins Ausland angeklagt. - In Neumarkt werden der Gelegenheitsarbeiter Johann März wegen des Ausrufs Heil Moskau mit geballter Faust und Max Herrmann wegen beleidigender Äußerungen gegen die Regierung verhaftet. - Die Bayerische Ostmark verbreitet der Hitlerjunge Herbert Norkus sei von Kommunisten 19 32 in Neumarkt beim Zettelverteilen von Kommunisten ermordet worden und meldet die Rückkehr von Hans Nickl, der hoffentlich nach 10 monatigem Aufenthalt im KZ Dachau von seinen kommunistischen Wahnideen geheilt sei. - In Neumarkt spricht der Zahnarzt, NS Reichstagsmitglied und, amberger Kreis- und Ortsgruppenleiter Dr Artur Kolb (40) im Gasthaus Zum deutschen Kaiser Ingolstädter Strasse 6. - In Neumarkt tritt Xaver Terofal (58) mit seinem Schlierseer Bauerntheater auf. - In Neumarkt meldet der jüdische Vieh- und Pferdehändler Ludwig Landecker sein Gewerbe ab. - In Neumarkt stirbt die Arztwitwe Maria Hasselwander alias Maria Eckart (73) und wird neben ihrem Bruder Dietrich Eckart (+19 23) beigesetzt. - In Neumarkt gründet der amberger Obersturmbannführer Alafberg eine Ortsgruppe SS. - In Neumarkt hält die neumarkter SS im Gasthaus Zum deutschen Kaiser Ingolstädter Strasse 6 einen Kameradschaftsabend ab, wobei der amberger SS Musikzug aufspielt und der amberger Obersturmbannführer Alafberg Die SS garantiert für das Leben des Führers! Und sagen Sie es morgen in der Oeffentlichkeit, wenn heute dem Führer etwas passiert, so lebt in Deutschland binnen 24 Stunden kein Jude mehr! verkündet. - In Neumarkt findet im Lammsbräusaal im Gasthaus Vier Jahreszeiten in der Weinbergerstrasse 17 - 19 ein Elternabend der Hitlerjugend statt. - Der in Nürnberg geborene NS Gauinspektor Franz Ganninger (35) ist Beauftragter der NSDAP für Neumarkt. - In Neumarkt besucht Adolf Hitler (46) die Lammsbrauerei. Frau Konditor Wolf überreicht ihm ein Geschenkpäckchen. - In Neumarkt läuft im Schauburg Kino Obere Marktstrasse 41 der in Nürnberg gedrehte Leni Riefenstahl Film Triumph des Willens über den Reichsparteitag der Freiheit bei einem ermäßigten Eintrittspreis von 40 Pfennig. - In Schwarzenbach findet eine KdF Kanalfahrt mit Tanzvergnügen mit 400 Teilnehmern auf dem Ludwig Donau Main Kanal statt. - In Nürnberg wird der ehemalige neumarkter Bürgermeister August Wurm vor dem Schöffengericht von der Anklage der übler Nachrede und Beamtenbeleidigung gegenüber den Landwirtschaftsräten Rödemer und Linder, denen er Unterschlagung von Geldern nachgesagt und in Bezug darauf beide beschimpft haben soll freigesprochen und die Ankläger als Reaktionäre, die noch nicht begriffen hätten, dass wir nun im Dritten Reich und nicht im dritten Staat, wie ein Zeuge sonderbarerweise meinte, leben und dass Deutschland ohne sie nicht regiert werden könne bezeichnet. - In Neumarkt findet ein Volksfest statt. - In Neumarkt unterstellt die NSDAP Propaganda Tageszeitung Bayerische Ostmark der Tageszeitung Neumarkter Tagblatt anhaftenden Weihrauchsduft, weil es die Meldung Katholische Ordensschwester sichert gegen Zahlung von 50.000 Reichsmark den Himmel zu anzweifelt, auch wenn es die kirchlichen Stellen dazu auffordert einzuschreiten, falls es wahr sei. - In Neumarkt brennen vor dem Arbeitsdienstlager alias Kunstmühle Laabermühle Mühlstrasse 17 vier Pechpfannen auf meterhohen Pylonen zum Abschluß des SA Sportfestes, während Salutschüsse abgefeuert werden und vor dem Kommandoturm mit 400 angetretenen SA ein brennendes Hakenkreuz steht, flankiert von Silberregen und spühenden Feuerrädern. - In Neumarkt sind Plakate mit Helft, was helfen mag! Die Religion ist in Gefahr zu sehen. - In Neumarkt beginnt die neue Fußballsaison mit dem Spiel Germania Neumarkt gegen Sparta Nürnberg. - In Neumarkt werden Schulkinos eingerichtet. - In Neumarkt wird eine Verdunkelungsübung abgehalten. - In Neumarkt wird der Kaminkehrermeister Theodor Mauer (56) für seine Befürchtung des bevorstehenden Niedergangs des Dritten Reiches, seine Hoffnung auf eine Wittelsbacher Wiedergeburt und seinen keineswegs schmeichelhaften Meinungen über den Magistrat wegen öffentlicher Beleidigung zunächst vom Vorsitzenden Amtsgerichtsrat Dr Ehrenspeck zu 14 Tage Gefängnis und nach einem Einspruch zu 5 Wochen Haft verurteilt. - In Berching findet ein öffentlicher Heimabend der Jungmädel im Zimmermannssaal statt, bei dem der berchinger Friseur Adolf Hollnberger den NS Bannführer Otto Behringer beschimpft. - In Neumarkt wird die Eisenhandlung S Goldschmidt und Sohn mit dem Kauf durch Herrn Gleichauf arisiert. - In Eichstätt lebt die Majorsgattin Anna Popp alias Anna Eckart Tochter von Dietrich Eckart (+19 23). - 3 Neumarkter wandern nach Palästina aus. - In Neumarkt überfliegen Bomber die Stadt. - In Neumarkt kehren die Schüler der katholischen Knabenschule vom NSDAP Reichsparteitag der Freiheit zurück und übernehmen als reine HJ Gemeinschaft die Schule indem sie die HJ Fahne an der Schule hissen. - In Neumarkt führt der NS Dietrich Eckart Realschulstudienrat Max Fischer, Vater von Bildhauer Lothar Fischer (02) ein neues Kunstempfinden ein, das das Kind von allem Kitsch und Schund ablenkt und richtigem Kunstempfinden zuführt. - In Regensburg tritt der in Nürnberg geborene regensburger Polizeipräsident Fritz Popp (55) Minoritenweg 1 der NSDAP bei. - In Nürnberg kauft Gustav Schickedanz die Markenrechte an den boomenden Papiertaschentüchern Tempo zu 110 % vom Zeitwert und wird von der NSDAP dafür gerügt. Der Verkauf wird aber durch Drohungen mit der Partei erzwungen. Drei Grundstücke will er dabei umsonst haben. - In Nürnberg und Fürth sind 830 Juden ausgewandert. - In Regensburg wird das Braune Haus Bismarckstrasse 5 ersetzt und ein Haus der Bewegung als NSDAP Parteizentrale in der D Martin Luther Strasse 12 eröffnet. - In Nürnberg begleitet die in London geborene Churchill Cousine und fanatische Faschistin Baroness Unity Mitford (21) mit ihren Eltern und ihrer Schwester Diana Guinness (25), der Ehefrau des britischen Faschistenführers Oswald Mosley (39) ihr Idol Adolf Hitler (46) zum Reichsparteitag der Freiheit. - Der Stahlhelm M35 wird eingeführt. - In Sulzbach wird von den Protestanten, 50 % der Bevölkerung, der unter Hausarrest gestellte Landesbischof Hans Meiser (54) eingeladen, der in einer überfüllten Simultankirche predigt. Danach werden die protestantischen Gottesdienste mit lauter Marschmusik vom Luitpoldplatz aus gestört. - In Sulzbach begleitet die Reichswehr aus der Garnison den Fronleichnamszug. - In Freystadt bringt der parsberger Maler Sigmund Spitzner Fresken von Kriegerdenkmal, Dreißigjähriger Krieg und Graf Ferdinand Lorenz von Tilly am Rathaus an. - In Neumarkt werden die Tuchergaststätten u.a. die Gaststätte Tucher Grünbaumwirtsgasse 13, an den Brauereibesitzerssohn Josef Betz aus Freystadt verpachtet. Die Familie besitzt den größten Bauernhof der Stadt Freystadt mit Brauerei und Gasthof. - In Ansbach hissen der in Regensburg geborene evangelische ansbacher Pfarrer und SA Mitglied Gottfried Fuchs (43) und der evangelische Pfarrer Max Sauerteig die Hakenkreuzfahne am ersten bayrischen nationsalsozialistischen evangelischen Pfarrhaus. Der evangelische ansbacher Pfarrer Gottfried Fuchs (43), der auch in SA Uniform mit Hakenkreuzfahne auftritt, erhält für seine Verfehlungen für die NSDAP nur einen Verweis der Landeskirche, er verweigert die Versetzung nach Neuburg an der Donau, wird deswegen in den Ruhestand versetzt, aber von der Reichskirchenleitung als Seelsorger an die Heil- und Pflegeanstalt Ansbach (20 15) Bezirksklinikum berufen und weigert sich sein Pfarramt an seinen Nachfolger zu übergeben. - In Ansbach gibt es 1.500 eingeschriebene nationalsozialistische Deutsche Christen in der 8.000 Mitglieder umfassenden Religionsgemeinschaft. - In Amberg wird der ehemalige SPD Vorsitzende Christian Endemann (50) ein zweites Mal wegen Vorbereitung zum Hochverrat in Schutzhaft genommen, dann ins KZ Dachau und bis Kriegsende ins KZ Flossenbürg verschleppt. - In Regensburg werden die Kaufhaus Schocken Schaufenster mit Sei auf der Hut, kauf nicht beim Jud! Plakaten überklebt. - In Nürnberg erfindet der Zündapp Mitarbeiter Adolf Liebergeld das Kaltfließpressen von Hohlkörpern aus Stahl. - In Kastl wird eine Kinderlandverschickungsklasse aus Regensburg einquartiert. Der Burgkomplex wird vom Lehrerbund für HJ und BdM Gruppen in den Ferien angemietet. - In Regensburg gründet Ernst Schwarzmaier (31) das Collegium musicum. - In Amberg ist Hans Hörner musikalischer Leiter von Opernaufführungen. - Der in Regensburg geborene Statistiker Richard Korherr (32) versucht vergeblich seine BVP Zugehörigkeit aus seinem Lebenslauf zu streichen um als alter Kämpfer der NSDAP gelten zu können. - Auf den zweispurigen Autobahnen dürfen nur luftbereifte Kraftfahrzeuge alias Automobile fahren, die linke Spur nur zum Überholen benutzt werden und es gilt eine Höchstgeschwindigkeit von 100 km/h. - Der in Mannheim geborene spätere zweite Bürgermeister von Woffenbach Freiherr Ludwig von Gemmingen Hornberg (34) kauft das 14 Zimmer Schloss Woffenbach mit dazugehörigen 27 Hektar Land. - Das Oberhaupt des Hauses Hohenzollern Friedrich Viktor von Hohenzollern (St) (44) erhält von Adolf Hitlers (46) den Titel Königliche Hoheit zugestanden. Sein Zwillingsbruder Franz Joseph von Hohenzollern (St) (44) ist begeistertes Mitglied der SS. - In Nürnberg fordert der Frankenführer Julius Streicher (50) mit einer Plakataktion die Todesstrafe für Rassenschande. - Fürst Carl von Castell Castell (St) (38) wird Reiterführer der SA Gruppe Franken. - In Bayreuth leitet der in Berlin geborene ehemalige Weltkrieg 1 Major und Wehrwolfführer Arthur Rakobrandt (57) die SA Gruppe Bayerische Ostmark. - Der in Nürnberg geboren NS Bibliothekar Rudolf Kummer (39) intrigiert mit dem in Ansbach geborenen NS Bibliothekar Georg Leidinger (65) gegen den amtierenden in Ingolstadt geborenen katholischen BVP Generaldirektor der Bayerischen Staatsbibliothek Georg Reismüller (53), dem Misswirtschaft und Inkompetenz vorgeworfen wird, der aber vom marktbreiter alten Kämpfer und Herausgeber der Zeitschrift Völkische Kultur Rudolf Buttmann (50) auf Anordnung von Adolf Hitler (45) abgelöst wird. Georg Reismüller (53) wird zwangspensioniert, in Untersuchungshaft genommen und anschließend in die Heil- und Pflegeanstalt Günzburg Ludwig-Heilmeyer-Strasse 2 verschleppt, wo er nach einem Jahr stirbt. - In Freystadt startet der Erntedankfestzug vor dem NSDAP Parteilokal Schafitel Marktplatz 19. NSDAP Bürgermeister Xaver Schreyer, NSDAP Ortsgruppenleiter Lorenz Thumann und NS Hoheitsträger Betz marschieren in Uniform mit einer Drischeltanzgruppe und NS Festwägen nach dem Gottesdienst zum Rathaus. - In Freystadt wird eine alte Gaststätte mit Schießstand und Kegelbahn, am Keller beim Naturbad zum Hitlerhaus umfunktioniert. - In Altdorf erhält die Tochter des in Nürnberg geborenen und aus der NSDAP ausgestoßenen SA Standartenführer Robert Bergmann (49) ein Stipendium von der NSDAP. - In Freystadt ist Lorenz Thumann NSDAP Ortsgruppenleiter. - In Beratzhausen feiert der Turnverein ein Turnfest mit Festzug. Gefeiert wird im Thalersaal. Es gibt Faustballspiele, Röhnradvorführungen, Schauturnen und Fußballwettspiele, bei denen auch SA und HJ Turner und Sportler teilnehmen. - Im Kreis Eichstätt hat fast jede Ortschaft eine Judentafel mit einer antisemitischen Warnung. - In Fürth sind 720 Fürther Handelsfirmen und Geschäfte in jüdischem Besitz, was 50 % des Großhandels, 24 % der Industrie und 15 % des Einzelhandels entspricht. - In Forth verbietet der evangelische Schulleiter Beltz eigenmächtig den jüdischen Kindern Heinz, Albert und Irma Wassermann den Besuch seiner Schule und verweist sie an die katholische Schule, deren Schulleiter Rink sie auch abweist. Den Kindern organisiert man dafür Fahrkarten in die 20 km entfernte nürnberger Judenschule. - In Nürnberg bekommt am Rosenmontag der Motivwagen mit der ausziehenden Judensippe großen Beifall. In Nürnberg führt die NSDAP den Faschingsruf Nürnberg Aha ein und fordert Es muss werden wie in Köln, wo alles singt, johlt und tanzt auf den Strassen. - Alle männlichen und weiblichen Arbeitskräfte im Alter von 18 bis 25 Jahren werden theoretisch dem Reichsarbeitsdienst verpflichtet, aber nur die Männer eingezogen. - In Nürnberg beginnt die Siemens Schuckert Werke Aktiengesellschaft mit der Serienfertigung von Maschinen, Scheinwerfern und Apparaten. - In Nürnberg wird am Südufer des Dutzendteichs der Leuchtturm von der NSDAP für den Bau der Kongresshalle gesprengt. - In Nürnberg wird der Kriegsübungsplatz Märzfeld getauft. - Der in Regensburg geborene Schriftsteller und Dichter Georg Britting (44), der sich als ehemaliger Weltkrieg 1 Teilnehmer erfolgreich als völkisch-nationaler Autor aufbauen lässt, erhält den Literaturpreis der Landeshauptstadt München. - Der in Bamberg geborene Offizierssohn, Deka-Film GmbH Filmpoduktion Gründer und erfolgreicher NS Propagandafilmproduzent Freiherr Rüdiger von Hirschberg (28) bringt den Propagandafilm Der alte und der junge König mit dem Schauspieler und Oscar Preisträger Emil Jannings (51) in die Kinos. - Der Sohn des sechstältesten Fürstensohnes und NSDAP Mitgliedes Prinz Raphael Rainer von Thurn und Taxis (St) (29) Prinz Max Emanuel von Thurn und Taxis (St) wird im Schongau geboren. - In Sulzbach-Rosenberg findet ein großer Heimattag statt. - Der in Nürnberg geborene Motorradrennfahrer Hans Schuhmann (31) wird zum dritten Mal in Folge mit einem 600 ccm NSU Gespann deutscher Motorrad Seitenwagen Strassenmeister. - In Nürnberg wird der in Nürnberg geborene Reichstagsabgeordnetensohn und Lodsch-Ghetto-Verwaltungsbeamte Hans Troßmann (29) Mitglied der NSDAP (19 49 Direktor beim Deutschen Bundestag). - Der in Sulzbach-Rosenberg geborene Jurist Wilhelm Winkler (27) tritt in die NSDAP ein (19 70 bayerisches CSU Landtagsmitglied). - Der in Riedenburg geborene und in Amberg aufgewachsene erlangener Jurastudent Hans Raß (24) wird Mitglied der NSDAP (19 50 bayerisches CSU Landtagsmitglied). - In Neumarkt wird der ehemalige 6 km nordöstlich von Velburg gelegene lutzmannsteiner und flotzheimer Pfarrer, katholische Spezialbenefiziant Freiherr Ferdinand von Papius (75) seelsorgerischer Betreuer alias Beichtvater von Kloster St Joseph Wildbadstrasse 1. - In Neumarkt wird dem jüdischen Textilwarenhändler Leopold Wertheimer (31) grundlos ein Kredit gekündigt, wodurch er sein Vermögen verliert. Er beginnt Wechsel auf fingierte nichtjüdische Namen auszustellen, die alle bezahlt werden. - In Neumarkt wird ein neuer Stürmer-Kasten mit der Hetzschrift Der Stürmer an der Ecke Badstrasse/Ingolstädter Strasse an der Realschule mit einem Fackelzug von SS, SA, NSKK und HJ eingeweiht. - In Neumarkt prophezeit Theodor Mauer (56) in der Gaststätte Zum grünen Baum in der Grünbaumwirtsgasse 13 den Untergang des Dritten Reichs, wofür er zu 2 Wochen Gefängnis verurteilt wird und nach einem Einspruch zusätzlich 3 Wochen Gefängnis absitzen muss. - In Neumarkt bejubelt die Bevölkerung eine Opel-Blitz Karawane, bestehend aus Opel Lastkraftwagen. - In Amberg ist das Gasthaus Auf der Wart in der Bahnhofstrasse 16 ein SA Treffpunkt. Die SS baut eine Hexenforschungsstelle auf. - In Nürnberg liefert ein Pritschenwagen mit Holzladefläche und der Autonummer IIN-1622B auf dem Christkindlesmarkt ua Rauschgoldengel und Holzspielzeug. - In Nürnberg schreibt der katholische Beamtensohn und Verleger Karl Borromäus Glock (30) in seiner als Grundkatalog Deutscher Literatur getarnter Zeitschrift Buch und Leben trotz Verbots gegen die NS Hetzzeitschriften Der Stürmer und Völkischer Beobachter und wird zu einer Gefängnisstrafe verurteilt, die er wegen einer Amnestie nicht antreten muss. - In Nürnberg wird die Weißbierbrauerei Pröger geschlossen. - In Daßwang stürzt beim Kirchenneubau der angrenzende gotische Turm ein, wobei die Glocken unbeschädigt bleiben. - In Sulzbach-Rosenberg flieht der Burg Neidstein Besitzersohn und ehemalige erlanger Universitäts-Mediziner Theodor von Brand (34) wegen seiner jüdischen Mutter, der in der Schweiz geborenen Freiherrentochter Diana von Hirsch (61), der auch das Schloss Ortenberg gehört, über Kopenhagen in die USA. - In Nürnberg ist das Brauhaus Nürnberg die größte Brauerei Nordbayerns. - In Nürnberg sind die Hauptausschankstellen der Siechenbrauerei vormals Reif das Hauptbahnhofrestaurant, Hotel Rother Hahn Königstrasse 44, das Hotel Wittelsbach Pfannenschmiedsgasse 22  mit Apollo-theater, das Siechen-Bräustübl Hallplatz 21 im Hotel goldene..., Hotel  Deutscher Hof am Frauentorgraben 29 und  das Ausflugslokal Park Dutzendteich. - In Nürnberg sind die Hauptattraktionen: Das Restaurant Bratwurstglöcklein Sebalder Platz links neben der Sebalduskirche an der Moritzkapelle erbaut 13 13, das Gasthaus Goldenes Posthorn Goldene Bärenstrasse 10 eröffnet 14 95 mit kultivierter Küche und Bratwurst als ältestes Weinlokal Deutschlands, das Gasthaus Bratwurstherzle Spitalgasse 3, das Gasthaus Nassauer Keller, der Bamberger Hofkeller mit Humor-Bühne, die Fischküche Luftsprung mit den Spezialitäten gebackener und blauer Karpen Unterer Bergauerplatz 10 am Schuldturm, der Wintergarten mit Königin-Bar mit Variete-Programm und Kabarett Strebel im Hotel Wittelsbach Pfannenschmiedsgasse 22, das Weinlokal Bratröhre in der Zirkelschmiedsgasse 12, das Kabarett Eden Bankgasse 5-7 Lorenzer Platz, Cafe Gisela mit Dortmunder Union-Bier, die vornehmste Konditorei der Stadt die Karolinen-Konditorei Fritz Berger in der Scheurlstrasse 11 in der man Englisch spricht, das Hotel Kaiserhof in der Königsstrasse 39, das Cafe Königshof in der Königsstrasse 85 wo es täglich Konzerte gibt, das Cafe Restaurant Vaterland in der Karolinestrasse 23 das mit rother Bier der Wagner-Valentin-Bräu wirbt, der Städtischer Rathauskeller wo es Tucherbier gibt, das Restaurant Luitpold-Automat in der Königsstrasse 70 wo es Tucherbier gibt, der Städtischer Mautkeller mit Eingang von der Pfannenschmiedsgasse, die Blaue Flasche am Hallplatz, das Münchner Hofbräu mit Münchner Hofbräu-Bier vom Faß, das Cafe Wanner mit Dachgarten. - In Kelheim hat das Regensburger Automobil Rennwagen Motorrad Bergrennen alias Ratisbona Bergrennen, bei dem der DKW Motorrad Rennfahrer Toni Babl (29) in der Klasse der schweren Motorräder bis 500 ccm gewinnt, 12.000 Zuschauer. - Der in Amberg geborene Komponist und Mitglied des katholischen Schülerbundes Neudeutschland Hans Baumann (21) komponiert das Deutsche Arbeitsfront-Lied Es zittern die morschen Knochen. - In Amberg wird die Brauerei Wingershof gegründet. - In Nürnberg stellt die Blechspielfabrik Tipp & Co TippCo die Spielzeugautorennbahn Reichsautobahn, auf der mit Federwerk aufziehbare oder elektrifizierte Blechrennwagen auf zusammensteckbaren Schienen fahren später Carrera-Bahn und bespielbare Blechspielzeugzeppelinmodelle mit vier Motorgondeln alias Propellern und Tragehaken mit batteriebetriebenenem Suchscheinwerfer her. - In Daßwang gibt es das Gasthaus Zur Post von Xaver Hofmann. - In Nürnberg muss sich die von der evangelischen Inneren Mission geführte Mädchenerziehungsanstalt Schafhof Äußere Bayreuther Strasse 300 hauptsächlich über die Arbeitsleistung ihrer Pfleglinge finanzieren. Die Anstaltswäscherei wird verpflichtet Umsatzsteuer zu zahlen und Sammeln von Spenden und eine Glücksbude auf dem nürnberger Volksfest wird ihr verboten. Karl Nagengast (35) wird Geschäftsführer der evangelischen Inneren Mission und heiratet Gertrud Ebensperger (--). - In Neuendettelsau wird der evangelische Missionsanstaltsleiter Friedrich Eppelein (--) von der NSDAP ausgeschlossen. - In Regensburg eröffnet die Regensburger Bezirkssparkasse Neupfarrplatz 1 eine Filiale im Steinweg. - In Eichstätt geben die katholischen Barmherzigen Schwestern alias Vinzentinerinnen die Arbeit im Bischöflichen Palais wieder auf. - In Nürnberg bauen die Victoria Werke das Motorrad KR6 Bergmeister mit 600 ccm Hubraum. - Die in Stein geborene und von Prinz Max Hugo von Hohenlohe Öhringen (St) (42) geschiedene Grafentochter Maria Gabriella von Faber Castell (St) (35) heiratet den bürgerlichen Lüder Lahmann. - In Nürnberg verkauft die jüdische Spielzeugfabrik Kraus-Fandor elektische Blecheisenbahnen mit Oberleitung. - In Nürnberg beginnt die alteingesessene nürnberger Spielzeugfabrik Bub die Maschinen des liquidierten jüdischen nürnberger Spielzeugwarenkonzerns Bing zu übernehmen und weiterzuverkaufen. - In Nürnberg produziert der Blecheisenbahn Hersteller Bub aussergewöhnlich identische und maßstabsgetreue Modelle des Bub STV alias Schnelltriebwagen der Deutschen Reichsbahn der Bauarten Hamburg und Leipzig. - In Eichstätt wird der in Neumarkt Rittershof geborene erzkonservative katholische eichstätter Priesterseminarleiter mit Lehrfach Moral Michael Rackl (52), der zwei Jahre zuvor noch das Bekenntnis der deutschen Professoren zu Adolf Hitler unterzeichnet hat, zum neuen katholischen eichstätter Bischof erhoben, dem die katholischen Gläubigen in Scharen davonlaufen. Der bürgerliche Michael Rackl (52) ersetzt den in Landshut geborenen Adeligen Graf Konrad von Preysing (52), der zur katholischen Missionierung der protestantischen Reichshauptstadt dritter katholischer Bischof in Berlin wird, wo erst fünf Jahre zuvor der Kampf gegen den Protestantismus durch ein neu geschaffenes Bistum begonnen wurde und um in der Reichshauptstadt einen hochrangigen Vertreter der katholischen Kirche zu haben. - Prinzessin Sophie Marie Therese von Wittelsbach Bayern (St) wird als letztes von insgesamt sechs Kindern von Kronprinz Rupprecht von Wittelsbach Bayern (St) (66) und seiner zweiten Ehefrau der luxemburger Prinzessin Großherzogstochter Antonia von Nassau Weilburg (St) (36) in Berchtesgaden geboren. Insgesamt hat Kronprinz Rupprecht von Wittelsbach Bayern (St) (66) 11 Kinder von denen noch 7 leben. Aus seiner zweiten Ehe leben noch alle Kinder. - In Regensburg erhält der in Regensburg geborene Hafnermeistersohn und Maler mit Ausstellungsverbot Josef Achmann (50) Ausstellungsverbot und seine Werke werden deutschlandweit aus den Galerien entfernt. - Die Schauspielerin Vera Hartegg (34), die wegen der Rassegesetze mit Berufsverbot belegt ist, bittet den neumarkter Landrichtersohn, NSDAP Mitglied RAD Führer Konstantin Hierl (61) um Hilfe, behauptet mit ihm verwandt zu sein und erntet zuerst Entrüstung. Der kinderlose geschiedene Konstantin Hierl (61) der ebenfalls wegen der Rassegesetze, der sich auch NSDAP Funktionäre nicht entziehen können, unter Druck steht, besinnt sich aber und bietet seiner angeblichen Verwandtschaft an, sie zu heiraten, was das ungleiche Paar dann zu beider Nutzen auch tut. Vera Hartegg (34) ist die uneheliche Tochter des venezuelanischen Konsuls, Schriftstellers, Diplomaten, Geheimen Hofrats und Hochstaplers Ernst von Hesse Wartegg (++) und seiner Mätresse Elvira Weiss alias der Theaterschauspielerin Ella Kobold. Für Vera Hartegg (34) beginnt eine Filmschauspielkarriere. - In Regensburg wird nach dem Tod von Peter Seraph Kerschensteiner (66) die Musikalienwerkstatt an die Konkurrenz Schreinerei und Musikalienfabrik Konrad Weidlich verkauft und viele Instrumente ins Stadtmuseum gebracht. - In Regensburg veransaltet das NSKK letztmalig ein Sandbahnrennen auf der 1.200 m langen Trabrennbahn in Prüfening. - In Nürnberg stribt der Generaldirektor der Zündapp Motorradwerke Fritz Neumeyer (60). - Die in Nürnberg geborene und aufgewachsene jüdische Victoria Fahrräder Gründertochter und Malerin Hedwig Frankenburger (45) emigriert nach dem Tod ihres zweiten Mannes, des in ua Frankfurt aufgewachsenen deutschen Diplomaten bzw Gesandter im Ruhestand und Milliardärs Freiherr Edgar Haniel von Heimhausen (65) in die Schweiz. - In Regensburg schließt sich der Sport-Club Ratisbona mit den Sportfreunden Eintracht 19 28 unter dem Namen Sportclub Regensburg eV 19 28 zusammen. - In Nürnberg ist die typisch als Klappe bezeichnete Männertoilettenanlage im Kaufhaus KWT alias Kaufhaus weißer Turm ein beliebter Treffpunkt für Homosexuelle. Der Elektroinstallateurlehrling Rudolf K (17) wird dort zum ersten Mal angetroffen und polizeilich aktenkundig, nachdem ihn seine Mutter für vermisst gemeldet hat. - In Nürnberg kommt der 59. Jahrgang der sozialdemokratischen Tageszeitung Fränkische Tagespost heraus. - In Burglengenfeld wird das Brauhaus am Mulzweg (20 16 oberer Teil der Kellergasse zwischen Einmündung Stadtgraben und B15) geschlossen. - In Nürnberg führt der in Fürth geborene Ludwig Erhard (38) das erste deutsche Marketing-Seminar Absatzwirtschaftlicher Kurs am Institut für Wirtschaftsbeobachtung IfW der Nürnberger Handelshochschule in der Findelgasse 7 später die Nürnberger Akademie für Absatzwirtschaft NAA später Gesellschaft für Konsumforschung GfK. - In Kastl wird der NS Arbeitsdienst für junge Mädchen in der geschlossenen Einrichtung Schullandheim in der Klosterburg eingeführt, die entweder bei kinderreichen Fanilien oder bei Bauern ihren halbjährigen Arbeitsdienst, hauptsächlich zur Ernte, ableisten müssen. - In Hacklsberg baut der neu Jagdpächter H Dorsch (--) am Berg eine Jagdhütte später Grundstück Bader. Weil sie über den Feldweg mit seinrm Automobil nicht erreichbar ist, baut er sich am Bahnhof Deining eine Garage und legt zur Hütte einen Fußweg an. - In Deining Siegenhofen weiht der eichstätter Bischof Michael Rackl (--) die abgerissene und neuaufgebaute katholische Pfarrkirche St Pankratius ein. - In Ingolstadt wird die katholischkonservative ingolstädter Tageszeitung Ingolstädter Zeitung von der NSDAP Tageszeitung Donaubote übernommen. - In Nürnberg wird auf dem Reichsparteitag der Panzer Panzerkampfwagen M G SonderdKfz 101 I Ausführung A mit luftgekühltem 57 PS Krupp Boxermotor der Öffentlichkeit vorgestellt, der sich aber nach Tests als zu schwach erweist und mit einem größeren neuen 100 PS wassergekühlten Maybach Sechszylinder Reihenmotors verstärkt wird, eeshalb man ihn verlängert. - In Burgthann wird Andreas Fischer (--) neuer NSDAP Bürgermeister.

1934 Wetter: Hitzewelle im April mit 24 Grad. Der Ludwig Donau Main Kanal ist mit 30 cm Wassertiefe unbefahrbar. Schnee im Oktober. - In Gunzenhausen kommt es zu einem ersten großen bayerischen Gewaltakt durch die NSDAP, wobei sie am Blutpalmsonntag mit rund 1.500 Personen und mit vielen SA eine Hetzjagd auf Juden bis in die Abendstunden veranstaltet, wobei diese marodierend durch die Strassen ziehen, in Häuser einbrechen und die Bewohner quälen, 30 Juden zum Gefängnis zerren und dabei den jüdischen SPD Anhänger Jakob Rosenfelder (30) erhängen, und der Jude Max Rosenau (65) aus Angst Selbstmord verübt. Die Mehrheit der SA wird nur zu niedrigen Gefängnisstrafen und auch nur wegen Landfriedsbruchs verurteilt. - In Nürnberg beginnt der Bau des Reichsparteitagsgeländes. - Die nationale Gesinnungsprüfung für die Zulassung zum Universitätsstudium wird eingeführt. - In Feucht gibt es eine zentrale Wasserversorgung. - Der in Vohburg Geisenfeld geborene Juristensohn, Staatsbeamtensohn und ehemalige NSDAP Generalsekretär Gregor Strasser (42) wird während des Röhm-Putsches, wie der homosexuelle SA Führer Ernst Röhm (47) als vermeintlicher Gegenspieler Adolf Hitlers (45) getötet. Das NSDAP Mitglied, der homosexuelle vierte deutsche Kaisersohn August Wilhelm von Zollern Preußen (St) (45) alias Auwi überlebt und wird zum NS Winterhilfswerk abgeschoben. - Leni Riefenstahl (32) dreht ihren Film Triumph des Willens. Einer ihrer Kameraleute ist der nürnberger Noris Lichtspieltheater Besitzer Richard Nickel. - In Neumarkt erscheint die erste Ausgabe der Lokalausgabe der NS Propagandaschrift Bayerische Ostmark als Konkurrenz zur Tageszeitung Neumarkter Tagblatt Obere Marktstrasse 8. Druckerei J. M.Boegl Klostergasse. - In Altdorf brennt das Untere Brauhaus in der unteren Brauhausstrasse ab und wird nicht mehr aufgebaut. - In Nürnberg wird der NSDAP Reichsparteitag der Einheit und Stärke in der im NS Stil umgebauten Luitpoldhalle auf dem Reichsparteitagsgelände eröffnet. - In Nürnberg wird auf Betreiben des aus Schwaben stammenden NSDAP Gauleiter für Mittelfranken Julius Streicher (49) auf Wunsch von Adolf Hitler (45) und entgegen dem Willen des in Nürnberg geborenen nürnberger NSDAP Oberbürgermeister Willy Liebel (37) der Neptunbrunnen auf dem Hauptmarkt wegen der Behinderung von Aufmärschen beseitigt. - In Regensburg lässt sich der ehrenamtliche NSDAP Oberbürgermeister Otto Schottenheim (39) zum berufsmäßigen Oberbürgermeister wählen, wo er seine Arztpraxis aufgibt. Er tritt der SA und der SS bei. - In Amberg lässt der ehrenamtliche NSDAP Oberbürgermeister Josef Filbig (43) zur Förderung des Frohsinns den Faschingsverein alias Karnevalsverein Narrhalla gründen. - Der belgische König Albert von Sachsen Coburg und Gotha (St) (59) verheiratet mit Elisabeth Gabriele von Wittelsbach in Bayern, (St) (58) stirbt. Sein Sohn Leopold III von Sachsen Coburg und Gotha (St) (33) wird neuer belgischer König. - In Neumarkt begrüßt der neumarkter Bürgermeister Rössert Adolf Hitler (45), Heinrich Himmler (34), Adolf Wagner (44), den in Bayreuth geborenen Hans Schemm (43) und den in Parsberg geborenen Rechtsanwaltssohn NS Reichsarbeitsdienstführer Konstantin Hierl (45). Der in Bayreuth geborene NS-Kultusminister und Gauleiter Hans Schemm (43) nennt die Realschule am Oberen Tor in Dietrich-Eckart-Realschule um und ernennt Hitler zum neumarkter Ehrenbürger. Die Obere Marktstrasse wird in Adolf Hitler Strasse umbenannt. Eckarts Gedicht Deutschland erwache wird von der Hitlerjugend vorgetragen. Der in Neumarkt geborene Schuhmachersohn und NS Propagandamaler Albert Reich (53) erklärt die Gedenkstätte. Die Stadt Neumarkt erhält den Namenszusatz Dietrich Eckart Stadt. - In Berlin unterzeichnet das in Regensburg-Stadtamhof geborene protestantische deutschnationale Mittepartei-Mitglied und Reichsjustizminister Franz Gürtner (53) mit Reichskanzler Adolf Hitler (45) das Staatsnotwehrgesetz. - In Sulzbach mietet die Stadt die Synagoge als Heimatmuseum an. Sie wird gebührend ausgeräuchert und gereinigt. - In Deutschland zwingt die NSDAP den bayerischen Brauerbund die Bierpreise auf ein existenzgefährdendes Niveau zu senken. In Neumarkt sind davon die Gebrüder Ehrnsperger von der Lammsbrauerei, Ludwig Ehrnsperger (--) von der Gansbrauerei und Franz Xaver Gloßner (--) von der Brauerei Gloßner betroffen. - In Nürnberg wird Benno Martin (41) kommissarischer Polizeipräsident Nürnberg-Fürth und Gestapo-Leiter und der in Nürnberg geborene Jurist Georg Kiessel (27) sein Stellvertreter. - In Sulzbach ist die Maxhütte unter Kontrolle des Industriellen Friedrich Flick (53). - In Gunzenhausen verhaftet und verprügelt ein SA Führer jüdische Wirtsleute und hält danach eine flammende Rede, wodurch 1.000 bis 1.500 Gunzenhausener Jagd auf ihre 184 jüdischen Mitbürger machen, die zum Teil zu Tode geprügelt werden oder den Freitod wählen. - In Nürnberg ordnet der Schustersohn, Lehrer und NSDAP Gauleiter für Mittelfranken Julius Streicher (49) einen Weihnachtsboykott an. - In Nürnberg treten im Cabaret Wintergarten und in der Königin-Bar in der Luitpoldstrasse 3 mit der Telefonnummer 26686 Tonia Garma, Lilo Berger, Rolf Siegbert und der deutsche Fußballnationalspieler Erich Röpnack (50) auf. - In Nürnberg findet die KPD-Schreibkraft Kunigunde Schwab (24) nach ihrer Schutzhaft nach eigenen Angaben keine nürnberger KPD Verbindungsleute mehr und beendet ihre politische Aktivität. - In Neumarkt wird das SA Mitglied Julius Schmidt wegen einer ehrenrührigen Bemerkung gegenüber Feldmeister Reiser von den eigenen Leuten verprügelt und trotz öffentlicher Entschuldigung in der Tageszeitung Neumarkter Tagblatt sanatoriumsmreif geschlagen. - In Fürth versucht der NSDAP Oberbürgermeister Franz Jakob (43) vergeblich die Frau seines aus Cadolzburg stammenden Adjutanten Fritz Köpplinger zur Förderung der Karriere ihres Mannes zu Sex zu überreden. Fritz Köpplinger wird nach der Anzeige entfernt und erschiesst sich. - Der in Fürth geborene jüdische Roman-Schriftsteller Jakob Wassermann (60) stirbt verarmt und psychisch gebrochen in Österreich. - Samstag wird Staatsjugendtag, an dem Mitglieder der Hitlerjugend schulfrei bekommen. - Der bayerische Radiosender Bayerische Rundfunk GmbH wird zum Beitritt in die zentrale Reichs-Rundfunk-Gesellschaft gezwungen und sendet als Pausenzeichen die Gralsglocken aus Richard Wagners Parsifal. - Der in Forchheim geborene Notarssohn und ehemalige und wegen Mordes an Häftlingen abgesetzte Lagerkommandant des KZ Dachau, der mit Ochsenpenispeitsche und Schäferhund auftritt, Hilmar Wäckerle (35) wird zum SS Sturmbannführer befördert. - In Regensburg gibt es 3.433 Arbeitslose. - In Fürth gibt es 7.500 Arbeitslose. - In Nürnberg gibt es 29.737 Arbeitslose. - Arbeitslosenquote 13,5 %. - In Bayreuth wird Alfred Rollers Neuinszenierung von Parsifal eine Enttäuschung. - In Weiden wird den Juden der Schwimmbadbesuch verboten. - Der aus Nürnberg stammende Monteur Fritz Grasser (32) wird in Zusammenhang mit der Zerschlagung der KPD in Nürnberg verhaftet und 5 Jahre in einem KZ inhaftiert. - In Nürnberg wird das zwangsverwaltete, 1.700 Zuschauer fassende Kino Apollo Pfannenschmiedsgasse 22 an Hans Kohler verpachtet. - In Neumarkt löst der ehemalige BayWa Mitarbeiter und NSDAP Mitglied Johann Baptist Dotzer (26) Oberbürgermeister Rössert ab und rechnet auf einer Massenversammlung im Lammsbräusaal im Gasthaus Vier Jahreszeiten in der Weinbergerstrasse 17 - 19 ab. - In Nürnberg wird die Braune Sonntagszeitung aus dem Gauverlag Bayerische Ostmark in Bayreuth als Unterhaltungsblatt der deutschen Familie herausgegeben. - Der in England geborene SA Führer Carl Eduard von Sachsen Coburg und Gotha (50), Neffe des englischen Königs Georg V  (St) (69), unternimmt nach einem innerparteilichen verlorenen Kompetenzstreit eine 4 Monate lange Weltreise, trifft dabei den japanischen Kaiser und tritt als Repräsentant der Reichsregierung auf. - In Neumarkt wird bei der Einweihung des Kriegerdenkmals Dekan Mittenhuber mit seinem auch schon immer völkisch gesinnten katholischen Gesellenverein vom Festzug von einem SA Sturmbannführer abgedrängt und vom neumarkter Oberbürgermeister Rössert gebeten zu bleiben. Eine Woche später ruft Dekan Mittenhuber mit Vollbeflaggung zu einer Fronleichnamsprozession auf, zu der 800 Personen kommen. - In Amberg wird eine neue Kaserne, die Ritter von Möhl Kaserne errichtet. - Die Regensburger Domspatzen sind finanziell so erfolgreich, dass sie ein neues Gebäude in der Orleansstrasse beziehen können. - Der in Wiesenfelden geborene, in Amberg eingeschulte und an der Universität Erlangen medizinisch promovierte Gutsverwaltersohn Valentin Faltlhauser (58) gründet in Kempten ein Ortsgruppe der Gesellschaft für Rassenhygiene und wird Mitarbeiter des Rassenpolitischen Amtes der NSDAP. - In Nürnberg veranstaltet die Nürnberger Trichter Karnevalsgesellschaft eine Karnevalsveranstaltung im Stadtparksaal. - In Neumarkt nimmt der neumarkter Schachklub, der im Gasthaus Zum goldenen Löwen, Obere Marktstrasse 51 tagt, keine Juden auf. - In Neumarkt versucht der Fahrraddieb Johann Zipfl erfolglos sich die Pulsadern aufzuschneiden. - In Neumarkt verteidigt Martin März gegenüber Johann Dörrmann und Otto Staudigl die Juden und es kommt zur Rauferei, was ein gerichtliches Nachspiel hat. - In Neumarkt findet eine allgemeine Altkleidersammlung statt. - In Neumarkt beschmiert der SA Mann Martin Vögerl Geschäftshäuser mit Jude oder Judenknecht und wird angeblich laut Tageszeitung Bayerische Ostmark wegen Schädigung des öffentliche Ansehens im Ausland zu 100 Reichsmark oder 20 Tage Haft verurteilt. - In Neumarkt tritt im Lammsbräusaal im Gasthaus Vier Jahreszeiten in der Weinbergerstrasse 17 - 19 die Variete Revue Knie auf. - In Neumarkt führt der Obersturmbannführer Beier aus Kronach im Gasthaus Zum deutschen Kaiser Ingolstädter Strasse 6 eine Beamtenschulung durch. - In Pelchenhofen erhängt sich der Gastwirt Alois Simon aus Angst vor einer Gerichtsverhandlung. - In Neumarkt finden Konzertabende im Arbeitsdienstlager statt. - Neumarkt Rittershof wird elektrifiziert. - In Neumarkt heiratet der NSDAP Kreisverwalter die Bäckerstochter Anna Düring. - In Neumarkt reichen die NSDAP Stadträte Konditoreibesitzer und 3. Bürgermeister Eduard Kirchbauer, Direktor Regnier, Metzgermeister Franz Gruber, Kaufmann Karl Tomförde und der Landwirt Hans Mersch ihre Rücktrittsgesuche ein. - Die Neumarkter Stadtkapelle wird im Bayerischen Rundfunk übertragen. - In Neumarkt kauft der Brauereibesitzer Leonhard Ehrnsperger (--) das im Besitz des jüdischen Kaufmanns Lazarus Frank (--) befindliche Haus Untere Marktstrasse 1 für seine Familie wieder zurück. - In Neumarkt kauft der Kaufmann Franz Xaver Dischner das Haus Hindenburgstrasse alias Bahnhofstrasse 5 des jüdischen Unternehmers Nathan Neustädter. - Die NSDAP verteilt an alle Parteimitglieder mit Parteinummern unter 100.000 Das goldene Ehrenzeichen. In Neumarkt an Michael Haubner, Bernhard Stauber, Willibald Baumann, Oberfeldmeister Neher und Adolf Erb. - In Deining findet ein HJ Hitlerjugendpfingstlager statt. - In Litzlohe findet ein Hitlerjugendpfingstlager statt. - In Neumarkt fahren 52 Kinder nach Württemberg in Erholung. - Die Hitlerjugend verteilt Werbezettel für den Reichsluftschutzbund, der sich an Hausbesitzer wendet und es werden Luftschutzübungen durchgeführt und Luftschutzblockwarte ausgebildet. - In Neumarkt stirbt Polizeihauptwachtmeister Michael Achatz (42) nach einem weiteren Disziplinarverfahren. - In Neumarkt kauf Tierarzt Dr Karl Mößel das Haus der jüdischen Frau Landecker in der Hindenburgstrasse alias Bahnhofstrasse 10. Der jüdische Viehhändler Max Landecker stirbt. - In Neumarkt findet ein Volksfest statt. - In Neumarkt kommt das Schuhhaus Freudenberger durch den Kauf von G Fuchs in arischen Besitz. - In Neuburg an der Donau beginnen 3 SA Männer eine Bootsfahrt in einem Ruderboot und passieren dabei Neumarkt. - In Neumarkt gibt es 920 Rundfunkgeräte. - In Regensburg findet ein Gausportfest des BDM alias Bund deutscher Mädel statt. - In Neumarkt wird öffentlich aufgerufen nicht bei Juden zu kaufen. - In Neumarkt werden 873 Handwerkswanderburschen gezählt, die in den Wanderherbergen Zur Ostbahn Bahnhofstrasse 10 und Zur Wolfsschlucht Hallertorstrasse 23 kostenlos einmalig Abendessen, Nachtquartier und Frühstück bekommen. - Der germersheimer Studienassessor alias Zeichenlehrer Max Fischer Vater von Bildhauer Lothar Fischer (01) lässt sich an die umbenannte Dietrich Eckart Realschule Neumarkt versetzen und stellt mit seiner Frau Rose dauerhaft in Kunstausstellung richtige Volkskunst im Rathaus aus. - In Neumarkt ist der gredinger Sturmbannkapellmeister Klosterbräuwirt. - In Nürnberg und Fürth sind 1476 Juden ausgewandert. - In Neumarkt schafft Max Bögl den ersten Betonmischer des Landkreises Neumarkt an und übernimmt mit 40 Beschäftigten größere Aufträge bei der Firma Behringer Zement an. - Der in Regensburg geborene Armeezahlmeistersohn, ehemalige Freikorps ler und Reichsführer der militärsportorientierten DJK Adalbert Probst (34) wird während des Röhm Putsches verhaftet, getötet und gegen die Richtlinien des katholischen Glaubens eingeäschert. - In Sulzbach leben 8 Juden. - Der sulzbacher NSDAP Kreisleiter Paul Arendt (31) vereinigt mit der NSDAP Führung Lauer, Wittmann, Ostermann, Pickel, Munker, Krugmann, Franz Leonhard, Franz Hans, Hiltner, Fischer und Heinel die Städte Sulzbach und Rosenberg zur 10.000 Einwohner Stadt Sulzbach-Rosenberg. Die Sparkassen in Sulzbach und in Rosenheim werden zur Sparkasse Sulzbach-Rosenberg vereinigt. NSDAP Kreisleiter Paul Arendt (31) wird Oberbürgermeister der neuen Stadt Sulzbach-Rosenberg, eine neue Bezeichnung, die eigentlich nur bei Städten über 25.000 Einwohnern angewendet wird. Der neue NSDAP Stadtrat besteht aus Georg Pickel, Wilhelm Hiltner, Otto Müller, Johann Ostermann, Georg Heinl, Leonhard Franz, Paul Arendt (31) aus Sulzbach und Hanns Vogel, Willi Hartmann, Hans Schertel, Wilhelm Ulrich, Walter Engelmann, Leonhard Strobel und Johann Sörgel aus Rosenberg. In Sulzbach wird das neue Freibad mit Figurenliegen alias Synchronschwimmen der Schwimmerinnen des Schwimmvereins Nürnberg 19 04 eröffnet. In Sulzbach-Rosenberg werden die Tageszeitungen Sulzbacher Zeitung, Fränkischer Kurier und Fränkische Tageszeitung gelesen. Der Röhmputsch wird in diesen Zeitungen nicht erwähnt. - In Sulzbach laufen bei einem Umzug an Josefi unter dem katholischen Pfarrer Franz Xaver Jobst die Georgspfadfinder in grünen Uniformen mit, was ihnen die SA verbietet und mit Hilfe der Polizei durchsetzt, wobei sie ihnen aber selbst alle Fahnen und Wimpel abnehmen. - Der in Ansbach geborene niederländische Premierleutnantssohn Freiherr Walther von Lindenfels (56) wird SA Brigadeführer. - In Sulzbach verdächtigt Paul Arendt (31) leichtfertig seinen amberger Intimfeind SA Oberführer Dr Zeller des Hochverrats, was für diesen beinahe böse ausgeht. SA Oberführer Dr Zellers Gegenklage wegen übler Nachrede geht nach hinten los. - In Eichstätt wird die Jägerkaserne Kipfenberger Strasse 3 von einer Polizeivorschule der Bayerischen Landespolizei in eine Sport und Führerschule der SA umgewandelt. - In Ansbach beginnt der evangelische ansbacher Pfarrer Gottfried Fuchs (42), der auch in SA Uniform mit Hakenkreuzfahne auftritt, mit Massenbeerdigungen von Todesfällen in der Heil- und Pflegeanstalt Ansbach (20 15) Bezirksklinikum. - Der coburger NS Oberbürgermeister Franz Schwede (46) wird bayerischer Regierungspräsident von Niederbayern und der Oberpfalz. - In Amberg ist das Filbig Haus das Braune Haus, Bahnhofstrasse 20 (20 15) Wöhrl. - In Beilngries feiert der beilngrieser NSDAP Bürgermeister und NSDAP Kreisleiter J Sammüller mit der Kolpingfamilie.  - Kraftfahrzeuge alias Automobile bekommen an allen Kreuzungen und Einmündungen Vorfahrt. Die bestehende Höchstgeschwindigkeit für Kraftfahrzeuge wird aufgehoben. Kraftfahrzeuge bis 200 ccm durfen ab 16 Jahren führerscheinfrei gefahren werden. - In Regensburg fällt bei einem Abschied Adolf Hitlers (45) im Reichssaal des Rathauses der Kronleuchter von der Zimmerdecke. - In Nürnberg wird der selbstherrliche und schroffe artelshofener Gutsbesitzersohn Freiherr Wilhelm von Holzschuher (41) Mitglied der SS und in Regensburg Regierungspräsident von Niederbayern und der Oberpfalz. - In Eichstätt schafft der fanatische rassehetzerische neue eichstätter NSDAP Bürgermeister und Arzt Walter Krauß die Thingstätte am Hohen Kreuz als Kundgebungsplatz. - In Amberg wird Johann Schuhmacher Dirigent des Amberger Mandoline- und Gitarren-Vereins. - In Feucht wird die Siedlung Eigene Scholle gebaut. - Der in Freihung Schickenhof geborene alte NSDAP Vorkämpfer und Nobelpreisträger für Physik Johannes Stark (60) wütet in der SS Zeitung Das schwarze Korps gegen die jüdisch unterwanderte theoretische Physik. Statthalter des Judentums im deutschen Geistesleben wie Heisenberg müssen verschwinden wie die Juden selbst. - Gräfin Clementine zu Castell-Rüdenhausen (22) wird Führerin Bund Deutscher Mädel Gau Unterfranken. - Im katholischen Kloster Plankstetten wird die Landwirtschaftschule des Christlichen Bauernverbandes aufgelöst und der konfessionslosen NSDAP Bauernorganisation Reichsnährstand eingegliedert. - Graf Richard von der Mühle Eckart, eigentlich ein persönlicher Freund von Heinrich Himmler und Besitzer von Schloss Bertoldsheim bei Neuburg an der Donau, wird zwei Jahre lang, als Homosexueller im KZ Lichtenburg und im KZ Dachau inhaftiert. - Der homosexuelle SA Stabschef  Ernst Röhm (47) -Geliebte, Graf Hans Erwin von Spreti Weilbach (26), Sohn der in Nürnberg geborenen Freifrau Anita von Aufseß und Graf Martin Johann Nepomuk Joseph Franz de Paula von Spreti-Weilbach, wird von Hitler selbst bei seiner Verhaftung mit einer Nilpferdpeitsche verprügelt. - Die älteren und bequemeren NSKK ler alias spießbürgerliche Vereinsmeier und Fahrzeugbesitzer und die junge Motor SA werden zusammengelegt: Durch die Möglichkeit einer kostenlosen Fahrausbildung und auf der anderen Seite Hilfe bei der Wartung ergänzen sich die beiden gesellschaftlich unterschiedlichen Gruppen. Versichert ist man über die NSDAP Hilfskasse. - In Regensburg wird der Lehrer und NSDAP Blutordensträger Dr Max Sack (34) des elitären protestantischen Alumneums Ecke Gesandtenstrasse/Am Ölberg SA Standartenführer, erkennt, dass die NSDAP die Religion abschaffen will, beginnt dies öffentlich und in Parteikreisen auch mit derben Kraftausdrücken zu kritisieren, legt seine Parteiämter ab und wird inaktives Mitglied. Sein Blutorden schützt ihn. - In Regensburg ist Wilhelm Brodmerkel (39) NSDAP Ortsgruppenleiter. Er engagiert sich gleichzeitig in der Protestantischen Kirche, die politisch gegen die dominierende Katholische Kirche kämpft. - In Feucht wird mit dem Bau der riesigen Munitionsfabrik Muna begonnen. - In Altdorf ersetzt die Fränkische Tageszeitung die Tageszeitung Der Bote von Altdorf als Amtsblatt. - In Nürnberg leitet der NSDAP Gaupresseverwalter und Volksschulehrer Fritz Fink (37) die Schulung von politischen Leitern und Schulungsrednern. - In Nürnberg gibt es 6 Amateurkurzwellenfunker, u.a. Hannes Bauer D4BAR und in Fürth, Erlangen und Ansbach je einen. - Der in Nürnberg geborene SA Standartenführer und SS Gruppenfophrer Robert Bergmann (58) zieht nach Altdorf und wird unter einem Vorwand in Urlaub geschickt. Trotzdem fährt er zu Ernst Röhm, wird verhaftet und ins Gefängnis Stadelheim gebracht, aber anders als sein Chef nicht erschossen. Er wird aus der SS und der NSDAP ausgeschlossen. - In Painten lässt sich der neue parsberger NSDAP Kreisleiter Georg Peter Raßhofer (34) nieder. - In Parsberg löst der landshuter Gastwirtssohn, Lehrer, neue parsberg-riedenburger Bezirksschulrat und SA Obersturmbannführer Georg Peter Raßhofer (34), der selbst als Bezirksschulrat in NS Uniform auftritt, den NSDAP Kreisleiter Joseph Albrecht aus Beratzhausen im Gasthof Bärenkeller Bärenstrasse 8 ab. - In Regensburg wird der NSDAP Kreisleiter Wolfgang Weigert (41) Bezirksschulrat. - Es gibt eine NSDAP Kreisleitung Beilngries-Riedenburg. - Alle neuen Bürgermeister werden nach München gebracht und auf Hitler vereidigt. Danach müssen sie in ihrer Heimatgemeinde mit einem Festzug empfangen werden. - Der in Weiden geborene ehemalige katholische Geistliche, verheiratete evangelische Pfarrer und NSDAP Mitglied und ehemalige NSDAP Ortsgruppenleiter in Offenbach Joseph Maria Weeber (53) wird Pfarrer der Gemeinde Nürnberg. - Der deutsche Kronprinz Wilhelm von Zollern Preußen (St) (52) kommt in vierwöchige Gestapo-Haft, in der man ihm klarmacht in Zukunft monarchische Umtriebe zu unterlassen. - Der in Würzburg geborene Freiherr Georg Enoch von Guttenberg (St) (41) wird verhaftet, überlebt aber trotz seiner Zusammenarbeit mit Hitleropponent Schleicher um eine Wiedereinsetzung der Wittelsbacher-Monarchie. - In Ellwangen wird der Chef der badenwürttembergischen politischen Polizei, SA Standartenführer und SS Oberscharführer Dr. Hermann Mattheis als persönlicher Opponent Himmlers und Heydrichs auf dessen Befehl erschossen. - Der in Nürnberg geborene KPD Lagerist Erich Gans (26) wird nach 1,5 Jahren KZ Dachau Lagerhaft erschossen. - In Nürnberg berichtet William L Shirer, dass Julius Streicher (49) der ungekrönte Zar von Franken genannt wird. - Der jüdische nürnberger Modearzt Dr. Joseph Fuchs emigriert über die Schweiz, Shanghai und Kanada nach New York und nimmt seinen Bugatti Royale, das schönste Automobil der Welt mit. - In Nürnberg eröffnete Hermann Strebel (57) im Restaurant im Hotel Wittelsbach Pfannenschmiedsgasse 22 sein eigenes Kabarett Bierkabarett. - In Regensburg wird im Sternbräukeller Galgenbergstrasse 15 von einem Trachtenverein begonnen Alpenbälle zu feiern. - In Gräfenberg, Zentralort Oberland wird Bürgermeister Georg Friedmann zum Rücktritt gezwungen. Der Arzt und NSDAP Mitglied Carl Ittameier (52) übernimmt sein Amt. Gräfenberg wird, anstatt der größeren Stadt Forchheim, Sitz der NSDAP Kreisleitung und Carl Ittameier (52) NSDAP Kreisleiter. - Der in Nürnberg geborene Schuhmachersohn, Maurer, SA Mitglied und NS Erfolgsschriftsteller Hans Zöberlein (39) veröffentlicht seinen zweiten Roman Der Befehl, in dem Juden nur noch als Ungeziefer bezeichnet werden. - Der in Nürnberg aufgewachsene Luftfahrtfunktionär und SA Oberführer und Weltkrieg 1 Kampffliegerass Theodor Croneiß (40) wird von Göring und Milch gezwungen, sich aus der Luftfahrtpolitik herauszuhalten. - In Erlangen predigt der protestantische Pfarrer Dorfmüller Möge sich das deutsche Volk von niemandem die Bibel aus der Hand schlagen lassen als leise Kritik und wird von der Partei überwacht, die eine gemeinsame Reichskirche von Katholiken und Protestanten mit Eid auf Hitler, aus der alles Jüdische ausgemerzt wird, anstrebt. - Der in Freudenberg Pursruck geborene Lehrersohn, NSDAP Mitglied und katholische tübinger NS Hochschul-Dogmatiker Karl Adam (58) fragt, ob nicht ein neues deutsches Volk im Werden sei, ein Volk, das zurückkehrt zu ererbten Blut, zum heimischen Boden und zu jenem Urtum und Heiligtum, aus dem es von jeher seine besten Kräfte nahm, zuum christlichen Glauben? - In Regensburg beginnt der Gesundheitsamtsleiter Dr Pius Scharff mit der Einweisung von angeblich Alkoholkranken in KZs. - Der in Bamberg geborene Ministerpräsidentenenkel, Journalist, Schriftsteller - Der in Bamberg geborene Ministerpräsidentenenkel, Journalist und Schriftsteller und Presseattaché an der deutschen Botschaft in Brüssel Graf Clemens von Podewils-Dürniz (29) verlässt die Botschaft. Er besitzt ein Schloss 40 km von Waidhaus im deutschsprachigen Böhmen. - In Amberg schließt NSDAP Oberbürgermeister Josef Filbig (43) mit einer Mehrheitsentscheidung alle Nicht-Arier aus dem Bürgerverein aus. - In Amberg pilgert der NSDAP Oberbürgermeister Josef Filbig (43) anlässlich der Heiligsprechung Don Boscos mit den amberger Salesianer Patres vom Mariahilfberg. - In Neumarkt Sengenthal erhält Georg Behringer eine Sondergenehmigung für die Umstellung des Werks Sengenthal von Kalk- auf Zementproduktion mit der Auflage, höchstens 800 t pro Monat zu produzieren. - In Nürnberg wird der in Nürnberg geborene examinierte Maschinen-Ingenieur und AOK Verwaltungsdirektor Hans Zimmermann (26) NSDAP Kreisleiter Nürnberg-Stadt alias Johannis. - In Nürnberg wird das Planetarium Rathenauplatz 1a von Direktor Wilhelm Hartmann nach desaströsen Besucherzahlen und wegen seiner synagogenartigen Bauart auf Betreiben von NSDAP Frankenführer Julius Streicher (49) abgerissen. - In Nürnberg Hensoltshöhe müssen im Gemeinschafts-Diakonissen-Mutterhaus die Kinder exerzieren. Die Mädchen in zivil und die Jungen in Uniformen mit Fahne. - Der regensburger Verlegersohn und ehemalige Luftfahrtfunktionär mit Auslandserfahrung Franz Ludwig Habbel (40) gründet in Berlin den Wiking-Verlag. - Der regensburger Gymnasiast Jakob Beck (44) wird Nachfolger von Reinhard Heydrich als Leiter der BPP Bayerische Politische Polizei und organisiert die Verhaftungswelle Röhm-Putsch. - Der regensburger Gymnasiast Jakob Beck (44) konfisziert in München die Konten des in Lübeck geborenen emigrierten platonisch homosexuellen Schriftstellers und Nobelpreisträgers Thomas Mann (58). - Die Reiter SA wird gegründet und Reiter SA Standarten gebildet. Reiter SA Mitglieder sind vom SA Dienst befreit. - Der Verband der ländlichen Reit- und Fahrvereine des Gestütsbezirkes Ansbach unter ihrem Leiter Fürst Carl Friedrich von Castell Castell (St) (37) ist formal aufgelöst und bildet SA Reitersturmabteilungen, was der Rittmeister und zweifache Goldmedaillengewinner in der Dressur Carl-Friedrich von Langen (47) forciert, der dabei stirbt. In Ansbach ist die Reit- und Fahrschule vom Reichsbeauftragten für den Dienst am Pferd übernommen. - In Regensburg werden aus dem Sportbund Jahn Regensburg, dem Sportverein 18 89 Regensburg und dem Schwimmverein 19 20 Regensburg der Sport- und Schwimmverein Jahn 18 89 Regensburg. - Der in München geborene in Regensburg aufgewachsene regensburger Torwart Hans Jakob (26) wird mit der Deutschen Fußballnationalmannschaft Dritter der WM in Neapel. - In Bamberg wird der Sohn der in Regensburg geborenen Prinzessin Elisabeth Helene von Thurn und Taxis (St) (31) und ihrem Ehemann, dem ältesten sächsischen Königssohn alias Prinz Friedrich Christian von Wettin (St) (41) Prinz Albert von Sachsen (St) geboren. - Der DDAC veranstaltet die 1. Bayerische Ostmark Geländefahrt für Automobile. - In Nürnberg wird Adolf Hitler (39) Taufpate von Joerg Adolf Sigismund von Holzschuher (St), Sohn des Regierungspräsidenten von Niederbayern und der Oberpfalz Wilhelm von Holzschuher (41). - In Amberg findet ein großer Heimattag statt. - Der in Gunzenhausen geborene Zahnarzt Fritz Linnert (48) wird angeblich als überzeugter Demokrat all seiner Ämter enthoben, wird aber bis 19 35 als Präsident der bayerischen Landeszahnärztekammer geführt (1949 Bundestagsmitglied). - In Fürth wird der Flughafen Nürnberg (Fürth) in der Flugplatzstrasse 75 (20 18 Fraunhofer-Allianz Vision) in einen militärischen Fliegerhorst der Reichsluftwaffe umgewandelt. - In Nürnberg wird das Bankhaus A H Meyer liquidiert. - In Nürnberg lehnt die NSDAP einen Aufnahmeantrag des begnadigten seit 3 Jahren verheirateten resozialisierten Zweifachsexualmörders Christian Voigt (56) ab. - In Ansbach verbietet der Stadtrat jüdischen Viehhändlern den Viehmarkt zu betreten. Ohne notwendige Lizenz der NSDAP wird man verhaftet. Die Tageszeitung Fränkische Zeitung lehnt Inserate jüdischer Geschäfte ab. Ansbach ist mit Juden sind hier nicht erwünscht - Plakaten überschwemmt. - In Regensburg wird der in Speyer geborene Offizierssohn, Jurist Eberhard von Künsberg (25) Führer der 15. SS Reiterstandarte. - Das bei Vohburg geborene Mitglied der Bayerische Politische Polizei Edmund Trinkl (43) wird Mitglied der Gestapo. - In Nürnberg wird der preussische Offizierssohn Hanns Günther von Obernitz (34) neuer Polizeipräsident am Jacobsplatz 5. - In Nürnberg schreibt der Beamtensohn und Verleger Karl Borromäus Glock (29) in seiner Zeitschrift Buch und Leben gegen die NS Hetzzeitschriften Der Stürmer und Völkischer Beobachter. - In Nürnberg führt die Nürnberg-Fürther Strassenbahn die Bezeichnung Städtische Werke Nürnberg, Abteilung Strassenbahn. - In Regensburg hat die Strassenbahn vier Linien: Linie 1 Bahnhof - Prüfening, Linie 2 Prinz-Ludwig-Strasse - Reinhausen, Linie 3 Maximilianstrasse - Pürkelgut und Linie 4 Arnulfplatz - Kumpfmühle. - In Treuchtlingen Neuheberg verunglückt der Skandal-Automobilrennfahrers Charly Jellen (25) und stirbt in München, woraufhin sich seine Geliebte, die Opel-Rennfahrerin Edith Frisch (--) einen Bugatti kauft und mit diesem bei einem Rennen ebenfalls tödlich verunglückt. - In Regensburg wird im Frühjahr eine Verkehrszählung auf der Steinernen Brücke durchgeführt, bei der an einem Samstag 40.000 Fußgänger, 14.500 Radfahrer, 5.500 Fahrzeuge aller Art und 278 Strassenbahnwagen gezählt werden. - In Kelheim hat das Regensburger Automobil Rennwagen Motorrad Bergrennen alias Ratisbona Bergrennen mehr als 10.000 Zuschauer. - In Regensburg gibt es nach 23 Jahren wieder einen Faschingszug, wobei der Kürschnermeister Willi Zöllner Faschingsprinz des regensburger Carnevalsvereins Narragonia wird. Gerda wird seine Prinzessin. Die NSDAP zwingt ihn statt des traditionellen regensburger Faschingsschlachtrufs O Narr, o Narr! das neukreierte Narr heil! zu rufen. - In Regensburg findet eine Braune Messe statt. - In Neumarkt bringt die ehemalige jüdische Fahrradfabrik Expresswerke AG ein braunes Fahrrad alias Fahrrad Express Typ SA heraus. - In Altdorf brennt das städtische Untere Brauhaus ab. - In Regensburg gibt es die jüdischen Privatbanken, die Geldgeschäfte Nikolaus Händel, Gebrüder Niedermaier, Louis Niedermaier & Co, Carl Petri und Wertheimber & Co. Dazu gibt es die Land- und Forstbank Fürst Albert von Thurn und Taxis. - In Neumarkt eröffnet der Metzgermeister Bögerl in den Räumlichkeiten des ehemaligen Cafe Schlanghaufer, Obere Marktstrasse 33, einem stadtbekannten Anlaufpunkt für Prostituierte, eine Metzgerei. - In Nürnberg wird der evangelische Innere Mission Vereinsgeistliche und Inspektor der Mädchenerziehungsanstalt Schafhof Äußere Bayreuther Strasse 300 Konrad Wirth (62) zum Kirchenrat ernannt. Er ist begeisterter NSDAP Anhänger. - In Nürnberg wird der ehemalige Feldgeistliche, Mitglied der Deutschen Christen, Vereinsgeistliche der evangelischen Inneren Mission und NSDAP Mitglied Hans Baumgärtner (42) entlassen. Er preist Adolf Hitler als großes Deutsches Wunder und wird erfolgreicher NS Religionslehrer. - In Ochenbruck hat der SA Sturm mindestens 55 Mitglieder. Darunter auch viele Diakone aus Rummelsberg. Sie verbreiten Angst und Schrecken bei politischen Gegnern, wenn sie auftauchen. Die SA ist auch Hilfspollizei und sogar weisungsbefugt. - In Rummelsberg kommt es in der vom Evangelischen Verein für Innere Mission betriebenen Anstalt zu Zwangssterilisationen (20 19 Das Anstaltsarchiv verschweigt nähre Informationen). - In Rummelsberg übernimmt in der vom Evangelischen Verein für Innere Mission betriebenen Erziehungsanstalt für schulentlassene Kinder, die der Anstaltserziehung bedürfen, die HJ die Herrschaft über diese Altersgruppe. Selbst die Kinder des Heimleiters werden von den ranghöheren HJ Insassen während des HJ-Dienstes kommandiert. Anstaltsleiter Karl Nicol (48), der nach eigenen Aussagen nicht bei der NSDAP Mitglied ist, bezeichnet sich als noch rechtsextremer als diese. Er verachtet das System Weimarer Republik und die Demokratie. Fast alle rund 300 Diakonieschüler der angeschlossenen Diakonieschule alias Brüderhaus sind Mitglied der SA (20 19 Die Anstaltsleitung behauptet, die Diakonieschüler hätten SA-Dienst nur in ihrer Freizeit geleitstet). Rektor Karl Nicol (48) wird Evangelischer Kirchenrat und während seiner Abwesenheit von seinem Schwager Ernst Naegelsbach vertreten. - In Nürnberg fordert der NSDAP Frankenführer Julius Streicher (47) die Absetzung des evangelischen bayerischen Landesbischof Hans Meiser (53). Der evangelische Reichsbischof Ludwig Müller (51) enthebt Hans Meiser (53) des Amtes, woraufhin es zu Protesten der mittelfränkischen Bauern kommt. Für das freiwerdende Amt will man zwei deutschchristliche Kommissare, Hans Sommer für Franken und Hans Gollwitzer für Süddeutschland einsetzen, was aber misslingt. Hans Meiser (53) wird rehabilitiert. Er arrangiert sich aber mit der NSDAP und leistet keinen Widerstand mehr. Der junge bayerische evangelische Vikar Karl Steinbauer (--) kritisiert dieses Vorgehen öffentlich, wird angeklagt und zu KZ-Haft verurteilt. - In Amberg gibt es den Reitverein Amberg. - In Regensburg werden Margarete F und Anna Z von der GESTAPO aus dem katholischen Waisenhaus in der Ostengasse 27 abgeholt und ihnen werden im Evangelischen Krankenhaus Regensburg von Dr D die Eileiter durchtrennt. Zwangssterilisationen sind ab 10 Jahren erlaubt. Den Kindern wird meistens eine Blinddarmoperation vorgegaugelt. - Das gesamte Postinventar wird in rot, die Farbe der Bewegung, umlakiert. Auch die Post-Omnibusse werden rot lackiert. - In Kallmünz wird ein neues Altersheim für 60 Personen eröffnet. - In Neumarkt hat die Kongregation der Schwestern vom Allerheiligsten Heiland mit dem katholischen Mutterhaus St Josef in der Wildbadstrasse 1 alleine im Bistum Bamberg 29 Orte, in denen sie tätig ist. Die dort ausgebildeten Schwestern betreuen Kinderbewahranstalten, Krippenanstalten, Caritashäuser, Kleinkinderbewahranstalten, Knabenheime, Arbeitsschulen, Mädchenheime, Kinderschulen, Kinderheime, Distrikkrankenhäuser und Pfründnerspitäler. Man führt Jungfrauenvereine und ist in der Hauskrankenpflege, der Knabenerziehung und der Mädchenerziehung tätig und arbeitet sogar im fürther jüdischen alias Israelitischen Hospital. - In Nürnberg gibt es ein Gesellenhospitz, in dem die katholischen Schwestern der heiligen Familie den Haushalt führen. - In Ansbach ist der katholische ansbacher Stadtpfarrer Thomas Dotterweich (54) als Vorkriegs-Militärpfarrer Seelsorger an der Mittelfränkischen Heil- und Pflegeanstalt, am Genesungheim Strüth und am Invalidenheim Heimweh. Weiter ist er Präses des katholischen Caritasvereins katholischer Frauen und Jungfrauen und Präses des katholischen Arbeitervereins. - In Regensburg muss der einstmals größte regensburger Industriebetrieb, die Bleistiftfabrik Rehbach, unter dem Schwiegersohn Ammon Konkurs anmelden und wird von der Firma Pensel & Sohn übernommen, die die Produktion nach Franken verlegt. - In Neumarkt wird der NS Reichsbahn Turn und Sportverein mit Schwerpunkt Handball und Leichtathletik unter Georg Buchner und Otto Götz gegründet. - In Sulzbach kritisiert der katholische Religionslehrer und Präses des Kolpinghauses Franz Xaver Jobst die NSDAP, weswegen er versetzt wird. - In Nürnberg verkauft der Motorradhersteller Ardie-Werk Ardie Kleinmotorräder mit 100 ccm für 345 Reichsmark. - In Neumarkt betreibt der 500 Mitglieder starke katholische Sportverein DJK alias Deutsche Jugend Kraft als Sportverein Germania den Sportbetrieb weiter im beschlagnahmten Sportheim am Rainbügl. - In Lauterhofen betreuen 51 katholische Dillinger Franziskanerschwestern in der staatlichen Heil- und Pflegeanstalt Karlshof mit 10 Kandidatinnen 553 Behinderte. - In Fürth hat Max Grundig (26) mit seinem Handel für Radiogeräte  in der Schwabacher Strasse 1 große Probleme mit durchgebrannten Transformatoren, weil in Fürth das Stromnetz mit Gleichstrom und in Nürnberg mit Wechselstrom betrieben wird, beginnt die durchgebrannten Spulen einfach selbst zu wickeln und neue zu produzieren. - In Fürth ist neben der Oberrealschule das Frauenschulhaus. - In Amberg spricht der katholische Kunstmalersohn, ehemalige General und NSDAP Reichsstatthalter in Bayern Ritter Franz von Epp (66) auf der 900 Jahr Feier der Stadt. - In Bayern lässt der in Bayreuth geborene NS Kultusminister Hans Schemm (43) Schach ua wegen der Weltmeisterschaft zu einem Schulfach machen. - Der in Gunzenhausen geborene ehemaligen neumarkter Pferdeknecht und Hitler Entourage Christian Weber (51) betreibt als SS Reiterschulen Inspekteur in München in der Senefelderstrasse ein Bordell, das viele Parteikollegen zur Kritik an seinem käuflichen Sex inspiriert, die aber einige, von Hitler geduldet, mit dem Leben bezahlen. - In Neumarkt verkaufen die Expresswerke das Motorfahrradmodell SL 98 für 315 Reichsmark und das Damenmodell SDL 98 für 333 Reichsmark. - In Gunzenhausen besucht NSDAP Frankenführer Julius Streicher (47) mehrfach das NSDAP Mitglied und NS Deutsche Christen Mitglied Rektor Pfarrer Ernst Keupp (--) im evangelischen Vandsburger Diakonissenhaus Hensoltshöhe. Man veranstaltet im großen Maßstab in der Zionshalle NSDAP Kundgebungen, bei denen das NS Deutsche Christen Mitglied, der gunzenhausener Bürgermeister Heinrich Münch (--), und Oberin Anna Kolitz feierlich und triumphal vor versammelter weiblicher Schwesternschaft auftritt. - Der in Nürnberger geborene jüdische Holzgrosshändlersohn und englische Fahrradfabrikbesitzer und Automobilhersteller Siegfried Bettmann (71), beginnt mit dem Bau des englischen Automobilmodells Gloria. - In Ochenruck wird die Chaussee mit gelben Strassenschildern als Reichsstrasse 8 gekennzeichnet und die Ortsdurchfahrt begradigt, wofür ein Haus versetzt werden muss. - In Nürnberg veranstaltet die Vereinigung Nürnberg Fürther Motorfahrer ihre letzte Fränkische Zuverlässigkeitsfahrt. - ln Nürnberg verlässt der Motoreningenieur Richard Küchen (36) die Motorradfabrik Zündapp. - In Nürnberg engagiert die jüdische Victoria Fahrradfabrik nach 10 Jahren wegen katastrophaler Verkaufszahlen erneut ihren Motorkonstrukteur Martin Stolle (--) für ihre Motorräder, der den Motor hinter einer Verkleidung versteckt, was zu Wärmeproblemen führt, die aber im Folgejahr gelöst werden. Alle jüdischen Mitarbeiter werden entlassen. Nur der Vorstand Max Ottenstein (45) darf bleiben. Auch sein Bruder Franz Ottenstein (--) muss gehen. - In Nürnberg wird das in Allersberg geborene DAF Mitglied und NVV Mitglied Wilhelm Burkhardt (38) SA Mitglied und SA Scharführer (19 45 allersberger Oberbürgermeister). Nach vier monatiger Mitgliedschaft im Sommer wird er wegen politischer Unzuverlässigkeit ausgeschlossen. - In Hemau wird im Postamt bzw Verstärkeramt die Handvermittlung von Telefongesprächen aufgegeben und der Wählbetrieb eingeführt.  

1933 Wetter: Hagelunwetterkatastrophe um Altdorf. Föhn anfang Januar. Klirrend kaltes Januarende. Februar mild. Mai und Juni regnerisch. August und September gut. Gute Getreideernte. - In Regensburg ist der Milchpreis Hauptstreitpunkt im Magistrat. - In Regensburg verdoppelt die NSDAP ihre Stimmen auf 14.611. Die katholische BVP erhält etwa 19.000. Die SPD erhält etwa 8.500 Stimmen. - In Regensburg findet erst zwei Tage nach der Machtergeifung ein Fackelzug mit 1.000 Teilnehmern vom Moltkeplatz alias Alter Kornmarkt, Maxstrasse, Dom- und Neupfarrplatz, Wahlenstrasse, Haidplatz, Arnulfsplatz, Bismarckplatz statt. - In Neumarkt erreicht die NSDAP 33,5 % und die DVP 37,8. - In Neumarkt marschieren am Wahlvorabend nach einer Parade 250 neumarkter und neumarktumgebungs-Mitglieder der SA und SS auf. - In Neumarkt lehnt die katholische BVP den Führungsanspruch Adolf Hitlers (44) ab und ruft stattdessen Heil Deutschland. - In Neumarkt gibt es wegen Geldmangels kaum Wahlkampf. - In Neumarkt stehlen zwei KPD ler eine Hakenkreuzfahne in der Badstrasse und schneidern sie zu einer Sporthose um. - Adolf Hitler, der die Abschaffung der Demokratie proklamiert, wird Reichskanzler. Die KPD ruft zu einer Einheitsfront gegen die Reaktion auf. Eine Notverordnung verbietet die Versammlungsfreiheit und die Pressefreiheit und die Freiemeinungsäußerung. Pressezensur wird eingeführt, indem alle Redaktionen überwacht werden. - In Nürnberg demonstrieren 60.000 Menschen vergeblich gegen den Faschismus. - In Neumarkt durchsucht die nürnberger Polizei 30 KPD-ler-Wohnungen. - In Neumarkt werden zwei Familienmitglieder von SPD-Ratsmitgliedern mit Selbstmordverdacht tot aufgefunden. Eine unerklärliche Reihe von psychischen Störungen tritt auf. - In Nürnberg wird der in Nürnberg geborene Altreichsflagge-Gründer Willy Liebel (36) als NSDAP Oberbürgermeister installiert. - In Neumarkt kommen mehr als 100 Auswärtige SA Männer an um Razzien durchzuführen. - In Neumarkt wird der Gebirgstrachtenverein Almenrausch gegründet. - In Neumarkt unterstellt sich der Vorsitzende des Historischen Verein Neumarkt Apotheker Karl Speier der NSDAP. - In Regensburg berichtet die in Bayreuth gedruckte tägliche nationalsozialistische Tageszeitung Bayerische Ostmarkt von lautstarkem Zuspruch der Regensburger. Die der katholischen BVP nahestehende Tageszeitung Regensburger Anzeiger schreibt von misstrauischem Beobachten. Die der SPD nahestehende regensburger Tageszeitung Volkswacht berichtet, dass NS-Fackelträger unter dem in Zeitlarn geborenen Lehrer und SA Mann Wolfgang Weigert (40), gegen Protestrufer in die Menge schlugen. Der nationalsozialistische General Ritter Franz von Epp (65) spricht am Bismarckplatz. Die SPD Landtagsabgeordnete Toni Pfülf (56) spricht in der regensburger Stadthalle von der Demaskierung der NSDAP. Der in München geborene katholische regensburger BVP Bürgermeister Dr Otto Hipp (48) weigert sich vergeblich gegen SA Mann Wolfgang Weigert (40) und Stahlhelm Führer Geis die Hakenkreuzfahne aus seinem Dienstzimmer aufziehen zu lassen. - In München nimmt sich die SPD Landtagsabgeordnete Toni Pfülf (56) nach einem Aufruf zum Widerstand und einer kurzen Schutzhaft das Leben. - Etterzhausen macht Hitler zum Ehrenbürger. - In Regensburg werden die Tageszeitungen Regensburger Neueste Nachrichten, der Regensburger Anzeiger und die Illustrierte Regensburger Echo von der NSDAP zensiert. - In Regensburg wird das von SPD Mitgliedern als Asyl genutzte Redaktionshaus der Tageszeitung Volkswacht in der Wahlenstrasse von SS und Grüner Polizei belagert und von der Landespolizei geräumt. - In Regensburg werden verhaftete SPD Mitglieder in das regensburger Stadtgefängnis Augustenburg Augustenstrasse 4 und die KPD Mitglieder im KZ Dachau inhaftiert. - Der in München geborene katholische regensburger BVP Bürgermeister Dr Otto Hipp (48) dankt ab und wird durch den in Regensburg geborenen Postbeamtensohn, niedergelassenen regensburger Arzt, SA Führer und ehrenamtlichen nationalsozialistischen Oberbürgermeister  Otto Schottenheim (43) ersetzt. Der Kohlenführersohn und zweite Bürgermeister Hans Herrmann (44) wird nach einer kurzen Inhaftierung und Krankenhausaufenhalt Unterstützer und bleibt im Amt. - In Regensburg wird ein Boykott von jüdischen Geschäften, Ärzten und Rechtsanwälten, bei dem SA jeden Boykottbrecher notiert, mit besonderem Eifer der Bevölkerung durchgeführt. - In Kastl findet ein Gautag statt, an dem der eichstätter Bischof Graf Konrad von Preysing (56) teilnimmt. - Der in Amberg geborene Komponist und NS Neumitglied Hans Baumann (19) wird Referent des Reichsjugendführers Baldur von Schirach (26). - In Coburg werden in Anwesenheit des coburger NS Oberbürgermeister Franz Schwede (45) innerhalb von 4 Monaten 152 Personen in Schutzhaft schwer mißhandelt alias gefoltert. - In Nürnberg wird das Haus der der SPD nahestehenden Tageszeitung Fränkische Tagespost als NSDAP Hauptquartier besetzt. - In Eichstätt baut die SA-Schule kasernierte Einheiten auf. - In Berngau weigert sich der berngauer Pfarrer Johann Baptist Gottschalk zur Wahl zu gehen, weshalb ihm die SA Fenster am Pfarrhaus einschlägt und seine Lehrerkollegen und die örtlichen Beamten ihn gesellschaftlich ausgrenzen. - In Neumarkt umstellen und durchsuchen bewaffnete feuchter und altdorfer SA die Redaktionsräume der neumarkter Tageszeitung Neumarkter Tagblatt des Josef Matthäus Boegl, obere Marktstrasse 8 und beschlagnahmen in den Gewerkschaftsräumen im Gasthaus mit Lammsbräusaal Vier Jahreszeiten in der Weinbergerstrasse 17 - 19, in der Buchhandlung Holland und im Kiosk des SPD-ler Josef Geiß Zeitungen und Bücher, die mit städtischen Republiks-Fahnen verbrannt werden. Die jüdischen Brüder Salomon, Josef und Siegmund Neustädter werden im Verlies des Amtsgerichts im Schloß eingesperrt. - In Feucht, wo keine Juden leben, erhält die NSDAP 813 Stimmen, die SPD 379, die katholische BVP 127 und die KPD 12. Bürgermeister Schweigert wird vom nationalsozialistischen Georg Hofmann abgelöst und Schilder Juden sind hier nicht erwünscht aufgestellt. - In Sulzbach leben 9 Juden. - In Nürnberg findet der NSDAP Reichsparteitag des Sieges statt, mit dessen Durchführung der in Nürnberg geborene illegal eingesetzte nürnberger Oberbürgermeister Willy Liebel (36) betraut wird. - In Nürnberg lässt der NSDAP Gauleiter für Mittelfranken Julius Streicher (48) eine junge Nürnbergerin, die ein Verhältnis mit einem nürnberger Juden hat, als Rasseschänderin öffentlich ausstellen, obwohl eigentlich nach dem Rasseschutzgesetz nur Männer bestraft werden dürfen. - In Nürnberg führt der NSDAP Gauleiter für Mittelfranken Julius Streicher (48) Boykottmaßnahmen gegen Juden ein. Das Dreigestirn am Frankenhimmel besteht aus Gauleiter für Mittelfranken Julius Streicher (48) seinem in Nürnberg geborenen Stellvertreter Karl Holz (38) und seinem in Nürnberg geborener Bankangstellten. Kaufmann und Adjutant Hanns König (29). Sturmbannführer Emil Alafberg wird zum SS Obersturmbannführer befördert. - In Nürnberg wird der Hauptmarkt in Adolf-Hitler-Platz umbenannt. - In Fürth fordet der NSDAP Gauleiter Mittelfranken Karl Holz (38) auf dem Rathausbalkon nach einem Fackelzug mit bis zu 12.000 Teilnehmern, dass auch in diesem roten und total verjudeten Fürth bald ein Nationalsozialist die Herrschaft übernehmen werde, um daraus eine saubere, ehrliche deutsche Stadt zu machen. - In Fürth wird die Fränkische Tagespost von der NSDAP besetzt. In Nürnberg eröffnet der Eisenbahnersohn Rudolf Wöhrl (20) das Herrenbekleidungsgeschäft Zetka alias zuverlässige Kleidung und erzielt einen Umsatz von etwa 500.000 Reichsmark. - In Regensburg findet eine öffentliche Bücherverbrennung auf dem Neupfarrplatz statt und in der Wahlenstrasse wird die Ausstattung eines kompletten linken Buchladens verbrannt. - In Regensburg lässt der neue NS Oberbürgermeister Otto Schottenheim (43) im Norden der Stadt eine nationalsozialistische Mustersiedlung errichten. - In Amberg erreicht die NSDAP 90 %. - In Amberg leben 64 Juden. - In Amberg gibt es nur noch NSDAP Stadträte. Der beurlaubte amberger BVP Oberbürgermeister Eduard Klug (55) wird abgesetzt, zwangsbeurlaubt und verrentet und der ehrenamtliche NSDAP Oberbürgermeister Josef Filbig (42) gewählt. Der aus Hahnbach stammenden Jurist und zweite amberger BVP Bürgermeister Sebastian Regler (55) wird zunächst abgesetzt, aber nach seinem Übertritt zur NSDAP wieder als Rechtsrat und zweiter Bürgermeister eingesetzt. - In Berlin unterzeichnet das in Regensburg Stadtamhof geborene deutschnationale protestantische Mittelpartei Mitglied und Reichsjustizminister Franz Gürtner (52) mit Reichspräsident Paul von Hindenburg (86), Reichskanzler Adolf Hitler (44) und dessen Förderer und Hitlerputschteilnehmer Reichsinnenminister Wilhelm Frick (56) die Reichsschutzverordnung für Volk und Staat, die die Verfassungsartikel 114, 115, 117, 118, 123, 124 und 153 außer Kraft setzt. - In Schwabach bietet der Radio-Club Kurse zum Bau von Radios an. - Nürnberg hat 410.438 Einwohner, Regensburg hat 81.106 Einwohner, Ansbach hat 23.033 Einwohner, davon 197 Juden, Schwabach hat 12.600 Einwohner, Neumarkt hat 9.101 Einwohner und Gunzenhausen hat 5.608 Einwohner, davon 184 Juden. - In Schwabach hisst 4 Tage nach der Wahl die NSDAP als stärkste Partei mit 40 % Hakenkreuzfahnen am Rathaus auf dem Marktplatz, die wegen einer protestierenden Menschenmenge vor dem Rathaus wieder abgenommen werden, aber nur Stunden später mit der Unterstützung einer mit Maschinengewehren bewaffneten Hundertschaft SS und SA erneut gehisst werden.  - In Schwabach berichtet die Tageszeitung Schwabacher Tagblatt von 2.000 begeisterten Menschen auf dem Martin-Luther-Platz, die von NSDAP Kreisleiter Wilhelm Engelhardt zu Sieg Heil Rufen animiert werden. - In Eichstät leben 27 Juden.  - In Regensburg leben 427 Juden. Alle Familienväter kommen wochenlang in Schutzhaft. - In Amberg leben 64 Juden. - In Nürnberg wird Benno Martin (40) kommissarischer Polizeipräsident Nürnberg-Fürth. - In Nürnberg werden die Kaufhäuser Tietz am Ludwigsplatz 24 und Zum Strauß Karolinenstrasse 43 der jüdischen Besitzerin Louise Levy boykottiert, weshalb sie den arischen Kaufmann Theodor Hartner heiratet und glaubt somit die Nationalsozialisten besänftigt zu haben. Ihre 700 Mitarbeiter drängen sie sogar dazu, das Geschäft an ihren Ehemann abzutreten. Die Firma wird auf Theodor Hartner umgeschrieben, das Kaufhaus in KWT alias Kaufhaus weißer Turm umbenannt. - Der in Neumarkt geborene Bürgermeistersohn, impressionistische Maler und ehemalige Präsident der Akademie für Bildende Künste Dresden Max Feldbauer (64) erhält Ausstellungsverbot für seine Werke. - In Nürnberg stirbt der Nürnberger Hotelkönig Johann Baptist Zetlmaier völlig verarmt, als ehemaliger Besitzer der Hotels Kaiserhof Königstrasse 39, Monopol Königstrasse 52 und Wittelsbach.mit dem Variete Apollo Pfannenschmiedsgasse 22. - Der in Nürnberg geborene Robert Erspenmüller (30) übernimmt mihilfe von 10 SS Leuten das Polizeiliche Internierungslager Dachau und wird stellvertretender Leiter des KZ Dachau. - In Nürnberg geht das größte nürnberger Lichtspieltheater Lu-Li Luitpoldstrasse 3 von August Weinschenk an Oskar Speyer über. - In Regensburg werden Kunden im Kaufhaus Merkur vom Neupfarrplatz aus mit einem Maschinengewehr bedroht. 107 jüdische Mitbürger werden in der Augustenburg Augustenstrasse 4 inhaftiert. Der Jude Heinrich Kahn setzt sich in einem Café unter ein Hitlerbild und wird dafür ins KZ Dachau abtransportiert. - In Nürnberg fehlen trotz sozialen Wohnungsbaus 12.500 Wohnungen. - Der in Regensburg geborene Schriftsteller, ehemalige hauptamtliche Parteisekretär der KPD und SPD-Mitglied Franz Aenderl (50) wird in Bamberg in Schutzhaft genommen, wird entlassen, erhält Berufsverbot und muss als Tagelöhner arbeiten. - In Nürnberg hilft die aus einem sozialdemokratischen Umfeld stammende, in Nürnberg geborene KPD Schreibkraft Kunigunde Schwab (23) beim Aufbau einer Druckerei für u.a. die kommunistische Parteizeitung Rote Fahne im Untergrund, die aber wegen zu lauter Druckgeräusche nach Amberg in die Anton-Völkel-Grotte verlegt wird. Beim Verteilen wird Ludwig Göhring verhaftet und gefoltert, wodurch auch Kunigunde Schwab (23) zunächst ins nürnberger Rathaus, dann zu fünfmonatiger Schutzhaft in Einzelhaft in die Strafanstalt Aichach gebracht wird, die sie gesundheitlich angeschlagen überlebt. - In Nürnberg wird der in Nürnberg geborene Tapeziermeistersohn Johann Meyer (44) KPD Reichstagsabgeordnete verhaftet und mehr als zwei Jahre lang inhaftiert. - Das bayerische Innenministerium befiehlt allen Polizeistationen alle KPD-Funktionäre verhaften zu lassen. - Der in Schwabach geborene SPD-Funktionär Oswald Friedrich Wilhelm Merz (44) wird von seinem ehemaligen Freikorpskollegen und mittlerweile politischen Gegner, dem in Bayreuth geborenen NSDAP Mitglied Hans Schemm (42) persönlich in seiner Wohnung verhaftet, einige Monate im Zuchthaus Bayreuth St Georgen befragt und dann ins KZ Dachau verschleppt. Nach seiner Entlassung ist er ruiniert. - In Neumarkt hat das Gasthaus Zum goldenen Löwen Obere Marktstrasse 51, das mit Hakenkreuzfahne beflaggt ist, die Telefonnumer 243. - In Fürth weigert sich der linksliberale fürther Oberbürgermeister Robert Wild (58) Adolf Hitler (44) vom Flughafen Nürnberg (Fürth) in der Flugplatzstrasse 75 (20 18 Fraunhofer-Allianz Vision) abzuholen, wird abgesetzt und durch den aus Veitsaurach stammenden SA Standartenführer und Stadtrat Franz Jakob (42) kommissarisch ersetzt. - In Fürth läuft im Lichtspieltheater Kristallpalast Pfisterstrasse 3 der propagandistische Dokumentationsfilm in Spielfilmlänge Blutendes Deutschland, das gewaltigste Filmwerk der großen nationalen Erhebung. - Der erste Volksempfänger alias Radio Modell VE301 für den Dumpingpreis von 76 Reichsmark aus Bakelit wird vorgestellt. - Der in Bamberg geborene ehemalige Radioszeitschriftsredakteur und NS Blutordensträger Richard Kolb (42) verdrängt durch die Organisation einer Rundfunkreportage von den Fackelzügen den ersten Intendanten der Bayerische Rundfunk GmbH aus seinem Amt. - Der in Gunzenhausen geborene Wissenschaftsredakteur und Radioreporter Otto Willi Gail (35) wird Leiter der Reporterschule der nationalsozialistisch besetzen Bayerische Rundfunk GmbH. - Die Katholische Kirche nimmt das Verbot der katholischen Jugend in der NSDAP zurück. - Das Gesetz zur Wiederherstellung des Berufsbeamtentums schließt Juden aus. Nur ehemalige Frontkämpfer werden ausgenommen. - In Ingolstadt veranstalten NSDAP und Stahlhelm einen Fackeltzug zum Rathaus am Gouvernementsplatz. Die NSDAP konfisziert das gesamte Druckmaterial der sozialdemokratischen Tageszeitung Ingolstädter Anzeiger. Die ingolstädter SPD Funktionäre Oberhäuser, Meier und Strobl werden in Schutzhaft genommen und ins KZ Dachau gebracht. Das Gewerkschaftshaus am Paradeplatz wird SS Zentrale. - Der abgedankte deutsche Kaiser Wilhelm von Zollern Preußen (St) (73) glaubt den Nazi-Schwung nutzen zu können. Sein Sohn und Kronprinz Wilhelm von Zollern Preußen (St) (51) wirbt begeistert für die NSDAP, will dass Hitler aufräumt und wird Mitglied der Motor SA. Sein Enkel Prinz Wilhelm von Zollern Preußen (St) (27) heiratet bürgerlich, verliert dadurch den möglichen Thronanspruch, der an seinen jüngeren Bruder Louis Ferdinand von Preußen (St) (26), angeblich Widerständler aber eher Monarchist, der (1991 behauptet, sein Bruder Wilhelm habe Hitler keinen erheblichen Vorschub geleistet), übergeht. - Der in Weiden geborene Eisenbahnersohn SA und HJ Gründer Martin Weiß (28) wird Wachmann im KZ Dachau. - Der in Forchheim geborene Notarssohn Hilmar Wäckerle (34) wird Lagerkommandant des KZ Dachau, der mit einem getrockneten Ochsenpenis als Schlagwaffe und einem Schäferhund auftritt und nach wenigen Monaten wegen Mordes an Häfltingen wieder abgesetzt. - In Regensburg gibt es 5.081 Arbeitslose. - In Fürth gibt es 11.458 Arbeitslose. - In Nürnberg gibt es 47.714 Arbeitslose. - Arbeitslosenquote 25,9 %. - Das Pressegleichschaltungsgesetz verbietet den Kirchen sich zu politischen Angelegenheiten zu äußern. - In Bayern verhaftet die lokale Polizei im Obrigkeitsglauben widerstandslos und widerspruchslos ihre eigenen Amtspersonen mehrheitlich der katholischen BVP trotz offenkundiger Willkür, darunter auch Geistliche. Selbst in den kleinsten Gemeinden stellt sich kein Widerstand ein. Ihre Freilassung erfolgt nur unter der Bedingung der Aufgabe ihrer Mandate, die fast alle annehmen. Außerdem müssen sie eine Erklärung unterzeichen, dass ihre Verhaftung in vornehmer Weise und ohne jede persönliche Beleidigung erfolgte und sie ihre Mandate der NSDAP ohne Zwang zur Verfügung stellen. - In Erlangen bedroht der NS Student Georg Müller seine eigenen NS Studentengruppen Kommilitonen, die zu einer Versammlung nicht gekommen waren Verschwindet! Wir verzichten in Zukunft auf jeden, der nicht bereit ist, bei uns, einer Kampforganistation mitzuarbeiten. - In Ingolstadt hält die SPD das tschechische Trautenau für den Ort, wo die Keimzelle der NSDAP mit der Gründung (19 03) einer deutsch-nationalen Arbeiterpartei liegt. - In Ingolstadt kostet der 15. Jahrgang des der SPD nahestehenden Tageszeitung Ingolstädter Anzeiger, mit invers gedrucktem Eiserne Front Symbol im Titel, das Ingolstädter Volksblatt / Freie Presse zu 2 Reichsmark monatlich und 10 Pfennig die Ausgabe. Schriftleiter ist Ludwig Mayr (--) in Ingolstadt. Gedruckt wird sie in der Buchdruckerei und Verlags GmbH Ingolstadt, Neubaustrasse 4 mit der Telefonnummer 403. Das Blatt meldet, die KPD versuche mit unsinnigen Anträgen, wie einer 25 % igen Mietreduzierung für alle, das Parlament zu behindern und der Arbeiterführer Hitler kuhhandele mit dem Adel u.a. Graf von Hugenberg, Baron Heinrich von Thyssen, Freiherr von Alvensleben und genieße den Luxus. Der Chefredakteur Mayr spricht zwar von einer geplanten Machtergreifung durch Hitler, aber auch davon, dass sie wegen schlechter Wahlergebnisse gescheitert sei und ihre Mitglieder kleinlauter geworden seien. - In Nürnberg wird die Braune Sonntagszeitung im Nationalsozialistischen Kulturverlag Bayreuth als Unterhaltungsblatt der deutschen Familie als amtliches Organ der Kreisleitung der NSDAP verkauft. - Der in Henfenfeld geborene SAPD Vertreter Hans Ziegler (56) wird nach dem Reichstagsbrand in ein KZ verschleppt. - Der in Coburg geborene Johann Leopold von Sachsen Coburg (St) (27) Sohn von dem in England geborenen Carl Eduard von Sachsen Coburg und Gotha (49), Neffe des englischen Königs Georg V  (St) (68) tritt in die NSDAP ein. - In Coburg lässt Carl Eduard von Sachsen Coburg und Gotha (49) nach der Machtübernahme auf der Feste Coburg die Hakenkreuzfahne hissen und tritt in die NSDAP ein. Er wird Mitglied der SS und SA Gruppenführer im Stab des obersten SA Führers. Er wird Präsident des Roten Kreuzes. Er wird Reichsbeauftragter für das Kraftfahrwesen und Senator der Kaiser-Wilhelm-Gesellschaft. - Der ehemalige kaiserliche Kronprinz Wilhelm von Zollern (St) (51) ist begeisterter Hilteranhänger, der schreibt, dass die Juden christliche Eliten vertrieben haben und tritt der Motor SA bei. - In Vohburg auf dem Ludwigsplatz und vor der Befreiungshalle marschieren 18.000 SA und SS auf der Befreiungsfeier vor Hitler auf, der die Reihen im schwarzen Merzedes des Gauleiters und neuen kommissarischen bayerischen Innenminister Adolf Wagner (43) abfährt. - In Regensburg tragen die Regensburger Domspatzen unter dem in Mitterteich geborene Domkapellmeister Theobald Schrems (40), der mit den Nationalsozialisten seine kirchenpolitische Reform zur Erweiterung des Repertoires zu weltlichen Liedern durchsetzen kann, Adolf Hitler in HJ Uniformen ein Ständchen mit Richard Wagners Wach auf vor, was der regensburger NS Oberbürgermeister Otto Schottenheim (43), im Reichssaal im Rathaus mit dem Segen des regensburger Bischof Michael Buchberger (59) ermöglicht. Die Regensburger Domspatzen erhalten finanzielle staatliche Unterstützung und werden zu Medienlieblingen. Der passauer Journalist Karl Birkenseer wird (2009) in Die Regensburger Domspatzen von erzwungener Zusammenarbeit sprechen, dem das Ordinariat nicht widerspricht. - In Regensburg feiert das Domkapitel mit Ansichtskarten mit Runen-Schrift das Heilige Jahr 19 33, das Jahr der Erlösung, - In Nürnberg räumt die KPD ihr Parteibüro in der Keppler-Strasse. - In Nürnberg ist die sozialdemokratische Zeitung Fränkische Tagespost im 64. Jahrgang. Sie wird von der SA besetzt, wobei sich Redakteur Riepekohl, Ortssekretär des Reichsbanner Schwarz-Rot-Gold Schramm und Redakteur Goller eine Schießerei liefern. Die Redaktionsräume werden verwüstet. - In Nürnberg werden die Büros der Gewerkschaften in der Breiten Gasse zerstört. - In Regensburg beschließt der NS Magistrat, dass Trinker alias Alkoholiker nicht nur in der Heil- und Pflegeanstalt Karthaus Prüll ehemaliges Kloster Prüll Ludwig Thoma Strasse 14 sondern auch in einem KZ untergebracht werden können. - In Nürnberg ist der jüdische Dr jur Leopold Landenberger Karolinenstrasse 28 führendes Mitglied der nürnberger DDP und Präsidialausschußmitglied der Reichsvertretung der Juden. - In Erlangen wird die mit hebräischen Schriftzeichen versehene und für den in Bayreuth geborenen ersten bayerischen Universitätsprofessor Jakob Herz (+18 71Erlangen) 18 75 aufgestellte erste jüdische bayerische Gedenksäule als Kulturschande entfernt. - In Nürnberg tritt zwei Wochen lang der Multiinstrumentalsolist Paul Kaiser-Reka (52) im Wintergarten in der Luitpoldstrasse 3 auf. - In Nürnberg veranstaltet die Nürnberger Trichter Karnevalsgesellschaft eine Karnevalsveranstaltung im Palmenhof. - In Nürnberg geht die (19 23) weltgrößte Spielzeugfabrik Bing-Werke der jüdischen Gebrüder Bing in Konkurs, und wird von Bub, Kraus und Fleischmann übernommen. - In Regensburg wird der Verlag von dem in Oberbuchfeld geborenen besonders kritischen Regensburger Echo Redakteur und Besitzer Josef Kollmeier (64) beschlagnahmt. Josef Kollmeier (64) geht in Ruhestand. - Mietautomobile nach Nürnberg entlang der Eisenbahnstrecke müssen genehmigt werden. - Die Tageszeitung Neumarkter Tagblatt bezeichnet den Rücktritt von Gauleiter für Mittelfranken Julius Streicher (48) als weiteren Hemmschuh für die Wirtschaft und das Einwerfen von Schaufensterscheiben bei 3 jüdischen Geschäften in Nürnberg als Lausbubentaten von in nationalsozialistischer Kleidung verhafteten Personen. - Grammophone, Musikboxen, Klaviere und Lautsprecher müssen angemeldet sein. - Sachverständige führen Prüfungen von Kraftfahrzeugen alias Automobile durch und nehmen Fahrprüfungen ab. - In Neumarkt gastiert das Intime Theater Nürnberg im Lammsbräusaal im Gasthaus Vier Jahreszeiten in der Weinbergerstrasse 17 - 19 mit dem Faschingsstück Da stimmt was nicht. - In Neumarkt kommentiert die Tageszeitung Neumarkter Tagblatt den Erdrutschsieg der NSDAP mit Unserer Meinung nach ... kann auf absehbare Zeit mit keinem anderen Wahlresultat gerechnet werden und weil es endlich an der Zeit ist, dass Regierungn an die Arbeit gehen , um die Notlage des Volkes zu beheben statt es durch fortgesetzte Wahlbewegungen aus der Unruhe nicht herauskommen zu lassen. Die Verhaftung von KPD Funktionären und Reichsbanner Schwarz-Rot-Gold Führern ist nur eine Nebenmeldung. Vier Wochen später wird der Boykott der Juden in einer Kundgebung vor dem neumarkter Rathaus angekündigt: Wir werden ihnen kein Haar krümmen, aber wir gehen ihnen an den Geldbeutel. - In Neumarkt ist der Arbeitersamariterbund unter der Telefonnummer 300 Tag und Nacht mit dem neuen Buik Krankenkraftwagen erreichbar, der nach wenigen Wochen wegen abgefahrener Reifen schon Totalschaden ist. - In Neumarkt wird der BVP Oberbürgermeister Rössert abgesetzt und August Wurm kommissarischer 1. Bürgermeister. August Wurm und die NSDAP Stadträte Gruber und Kirchbauer, NSDAP Kreisleiter Erb und NSDAP Ortsgruppenleiter Dotzer begleiten die Vereidigung der Beamtenschaft, die per Handschlag durchgeführt wird. Wurm wird wegen einer Anzeige der übler Nachrede und Beamtenbeleidigung gegenüber den Landwirtschaftsräten Rödemer und Linder, denen er die Unterschlagung von Geldern nachgesagt und in Bezug darauf beide im Gasthaus Zum grünen Baum in der Grünbaumwirtsgasse 13 beschimpft haben soll wieder abgesetzt und Rössert zurückgeholt. NSDAP Stadträte sind der Konditoreibesitzer Eduard Kirchbauer; der Metzgermeister Franz Gruber, der Kaufmann Karl Tomförde Karl, der Landkrankenkassenverwalter Anton Erhart, der Telegraphenarbeiter Hans Möges und der kaufm. Angestellte Artur Lang. Ersatzmänner: 1. Graser Josef, Werkführer; 2. Eder Fritz, Elektroingenieur; 3. Reischböck Ludwig, Malermeister; 4. Prebel Walter, Kaufmann; 5. Hofmann Max, Telegraphenarbeiter; 6. Zwosta Adam, Realschulwart. Zwei Monate später besteht der Stadtrat nur noch aus den NSDAP Stadträten 1. Erhart Anton, Krankenkassenverwalter, 2. Gaab Rudolf, Krankenkontrolleur; 3. Graser Josef, Werkmeister; 4. Gruber Franz, Metzgermeister; 5. Hofmann Max, Telegrafenarbeiter; 6. Kirchberger Konrad, Kaufmann; 7. Lang Artur, kaufm. Angestellter; 8. Mersch Hans, Landwirt; 9. Möges Hans, Telegrafenbauhandwerker; 10. Pröbster Albert, Studienrat; 11. Regnier Hugo, Betriebsdirektor; 12. Reischböck Ludwig, Malermeister; 13. Tomförde Heinrich, Kaufmann. - In Neumarkt tagt der Stahlhelm in der Gansbrauerei Obere Marktstrasse 9. - In Neumarkt gastiert das Intime Theater Nürnberg im Lammsbräusaal im Gasthaus Vier Jahreszeiten in der Weinbergerstrasse 17 - 19 fünf Wochen nach der Wahl. - In Neumarkt setzt die NSDAP die Tageszeitung Neumarkter Tagblatt als Amtsblatt ab und die Tageszeitung Neumarkter Wochenblatt ein. - In Neumarkt will der NSDAP Stadtrat Erhard jungen Frauen das Rauchen in der Öffentlichkeit untersagen. Ein Frauenbund wird im NSDAP Parteilokal Mehl Kirchengasse 3 gegründet. - In Neumarkt ersetzt der in Aschaffenburg geborene Juristensohn und Zentrums-Reichstagsmitgliedssohn katholische flotzheimer Pfarrer Freiherr Ferdinand von Papius (63), den in Niederschönenfeld geborenen eichstätter Bibliothekar Karl Ried (62) als Spezialbenefiziat. - In Regensburg findet ein NSDAP Gauparteitag statt. - In Neumarkt stellt der in Neumarkt geborene Kunstmaler Albert Reich (52) als Illustrator Dietrich Eckarts (+19 23) sein Hitlerjugendbuch aus. - In Neumarkt lassen sich Störche nieder, die nicht wiederkommen. - In Neumarkt wird ein Arbeitslager in der Kunstmühle geplant. - In Neumarkt findet ein Übungsmarsch der SA nach Seligenporten zum Verkehrslokal der SA Gasthof Feihl statt. - In Neumarkt werden die katholischen BVP Stadträte Josef Romstöck, Josef Graser, Michael Klebl, Georg Schindler, Philipp Beck, Xaver Schneider und Anton Kerschensteiner nach einigen Stunden Schutzhaft gezwungen aus der Partei auszutreten und ihre Stadtratsmandate niederzulegen. Gleiches in Berngau und Kastl. - In Regensburg, Amberg, Weiden, Parsberg, Hilpoltstein, Greding, Heideck, Allersberg usw., werden alle Gemeindevertreter der BVP in kurze Schutzhaft genommen. Zwei Tage später werden in Neumarkt Hausdurchsuchungen bei KPD lern und 8 Verhaftungen bei SPD lern und Reichsbanner Schwarz-Rot-Gold Mitgliedern durchgeführt, die am nächsten Tag ins KZ Dachau deportiert werden und erst nach einigen Wochen zurückkommen. - In Neumarkt wird Obermusikmeister Lang Leiter der SA Kapelle und komponiert einen Festmarsch für die 500 Jahrfeier der Schützen, bei der die Lammsbrauerei einen mit Hakenkreuz und mit geschnitzten Lammsbräulöwen geschmückten Prunkwagen des Festwirts Kaufmann Schramm beisteuert. - In Neumarkt lässt der NSDAP Stadtrat Ludwig Reischböck einen von Maler Ernst Reischböck entworfenen fahnenschwingenden SA Mann als überlebensgroßes Fresko am unteren Tor anbringen. - In Neumarkt zieht die Geschäftsstelle der SA in die Kastengasse 20 um. - In Neumarkt wird Juden der Zutritt zum Dietrich Eckart Abend im Gasthaus Zum deutschen Kaiser Ingolstädter Strasse 6 verwehrt. - In Neumarkt gibt es 108 Personenkraftwagen davon 90 deutsche. - In Neumarkt wird Konrad Kirchberger Kreiskampfbundführer. - In Neumarkt macht der Schreiner Alois Beck verächtliche Bemerkungen über Adolf Hitler und wird verhaftet. - Gleichschaltung aller Vereine und Interessensgruppen. - In Hemau auf der Höhe werden Parademarschübungen vom Standartenführer der Standarte 10 Dittler aus Ingolstadt durchgeführt, die beratzhausener Sturmbannführer und Sturmbannadjutant Groß beobachten die Übungen. Die ausersehene Mannschaft erwartet neu eingekleidet zu werden. - In Neumarkt wird ein Gauschwimmfest durchgeführt. - In Neumarkt wird das NSDAP Parteibüro Untere Marktstrasse 7 (20 15 Deichmann) eingerichtet. - 40 neumarkter Hitlerjungen fahren ins Hitlerjugendlager zum Reichsparteitag des Sieges nach Nürnberg. - In Pölling nehmen die Felddiebstähle zu. - In Neumarkt wird die Dietrich Eckart Baustelle nachts beleuchtet und durch die SA bewacht. - In Neumark wird die jüdische Holzwarenfabrik Goldschmied und Co enteignet. - In Neumarkt bezeichnet der Jude Emanuel Hahn seine Kriegserkennungsmarke einem anderen Frontkämpfer gegenüber als Hundemarke und wird dafür zu einer Geldstrafe von 60 Reichsmark verurteilt. - In Neumarkt gibt es an jüdischen Gewerbetreibenden: Baruch ... Konfektion, Kraus-Ambach ... Konfektion, Goldschmidt und Co. ... Sägewerk und Holzwarenfabrik, Dreichlinger ... Pinselstielfabrik, Fischmann ... Gemischtwaren, Rudolf Heller ... Gemischtwaren, Josef Neustädter ... Gemischtwaren, Albert Rindsberg, Gemischtwaren, Siegfried Frank, Schuhwaren, Firma Goldschmidt und Sohn, Eisenhandlung, Kurzwaren, Kohlen- und Maschinenhandel, Seligmann Haas, Manufakturen, Semi Haas, Manufakturen, Louis Loew, Manufakturen, Salo Neustädter, Manufakturen, Max Landecker, Güterhandlung, Sigmund Neustädter, Kraftfahrzeuge alias Automobile und Gemischtwaren, Hermann Rosenfeld, Wollwaren und Handelsvertretung, Siegfried Rindsberg, Textilwaren, Sigbert Neustädter, Manufakturen, Leo Wertheimer, Textilwaren, Saalmann, Nürnberger Holzwarenfabrik, Markus Hahn, Lebensmittel und Wolle. Vieh- und Pferdehandel betreiben Berthold Landecker, Ludwig Landecker, Louis Löwenstein, Julius Neustädter, Nathan Neustädter, Philipp Wassermann, Jakob Neustädter und Justin Landecker Justin. - In Regensburg wird Fritz Popp (51) Polizeipräsident, Minoritenweg 1. - In Nürnberg stirbt auf der SA Wache alias Samariterwache Hallplatz der Mechaniker Pflaumer. Die Obduktion ergibt großflächige Unterblutungen an Gesäß, Oberschenkel und Fußsohlen, typisch für Folter nach orientalischer Art. Eine neue Straffreiheitsverordnung verhindert jegliche Art von Strafverfolgung. - In Nürnberg erhalten Ernst Nathan und Julius Mainzer als jüdische Ärzte im städtischen Krankenhaus Berufsverbot. - In Nürnberg wird die städtische Volkshochschule als Judensaustall geschlossen. - In Nürnberg wird entartete Kunst in der Ausstellung Schreckenskammer in der Galerie am Königstor angeprangert. - In Nürnberg gibt Julius Streicher (48) mit der NS Tageszeitung Fränkische Tagespost ein Konkurrenzblatt zur privaten Tageszeitung Fränkischer Kurier heraus. - In Bamberg geht der Oberlandesgerichtspräsident Aull mit nachgewiesener Dienstunfähigkeit in den Ruhestand und wird durch den amberger Landgerichtspräsidenten Heuwieser ersetzt. - In Nürnberg geht der Oberlandesgerichtspräsident Burkhardt mit nachgewiesener Dienstunfähigkeit in den Ruhestand und wird durch den münchner Landgerichtsdirektor Bertram ersetzt. - In Nürnberg wird der Ortsverein Itus Jüdischer Turn- und Sportverein gegründet. - Juden müssen sich nach den Rassegesetzen in Listen eintragen. - In Nürnberg verhaftet der Betriebsrat des jüdischen Warenhauses Schocken mit SA Hilfe die Direktion und sperrt sie ein. - In Nürnberg wird unter Chefredakteur Hans Beck (34) die Tageszeitung Nürnberger Zeitung nationalistisch und antisemitisch und erhält vom neuen Parteiorgan der NSDAP Fränkische Tageszeitung Konkurrenz. - In Fürth ist das Braune Haus in der Nürnberger Strasse 7. - Adolf Hitler verkauft 900.000 Exemplare seines Buches Mein Kampf. - Die Bezirke Oberpfalz und Oberfranken werden zu Bayerische Ostmark zusammengefaßt und die Gauleitung nach Bayreuth verlegt. - In Regensburg wird der in Stadtamhof geborene Jurist Alfons Goppel (28) (1962-1978 bayerischer Ministerpräsident) Mitglied der SA und rückt in den regensburger Stadtrat mit dem Schneidermeister Bernhard Suttner am Tag der freiwilligen Auflösung der katholischen BVP nach. - In Regensburg besetzt die Landespolizei das regensburger Gewerkschaftshaus Paradiesgarten, Richard Wagner Strasse, das Druckereigebäude der Zeitung Volkswacht Spatzengasse 1 mit Bezirksbüro der SPD und durchsucht die Verlage der katholischkonservativen Zeitung Regensburger Anzeigers und der linken Wochenzeitung Regensburger Echo die danach mit Vorzensur erscheinen. - Der in Neumarkt geborene Buchhändlersohn und langjährige erfurter Stadtrat Baudezernent Ludwig Boegl (53) tritt in Erfurt in die NSDAP ein. - Der bayerische Oberstsohn und höherer nürnberger Polizeiführer Freiherr Johann-Erasmus von Malsen-Ponickau (38) erklärt im KZ Dachau vor SS Hilfspolizisten wenn einer unter euch ist, der glaubt, es sind Menschen wie ihr, soll er sofort nach links raustreten, wird Leiter SS Abschnitt IX Nürnberg und kommissarischer Polizeipräsident von Nürnberg Fürth. - In Nürnberg schlägt der NSDAP Stadtrat Nagel mit einem hölzernen Stuhlbein den SPD ler Karl Bröger (58) während der letzten regulären Stadtratssitzung krankenhausreif. - In Nürnberg versucht der SPD Stadtrat Giermann über eine Beschwerde an die Regierung in München wieder Zugang zu den Stadtratssitzungen zu erlangen, wird aber vom Volksschullehrer und NSDAP Stadtrat Fritz Fink (53) dafür als Kriecher verhöhnt. - Mit dem Gesetz gegen die Neubildung von Parteien erreicht Adolf Hitler (44), dass es in Deutschland nur noch eine einzige Partei gibt. - In Nürnberg fordert der NSDAP Frankenführer Julius Streicher (47) mit Ich hoffe, dass die Herren der BVP dafür sorgen, dass die Dame es nicht mehr nötig hat hier zu sitzen, die einzige Frau im Stadtrat, die BVP Abgeordnete Anna Ullrich, auf nicht wieder zu erscheinen und wütet nach der Bürgermeisterwahl, bei der Oberbürgermeister NSDAP Mitglied Willy Liebel (36) und der dritte Bürgermeister Justizrat und alter NSDAP Kämpfer Dr Christian Kühn durch die 14 leeren Stimmen der SPD ihr erwartetes Ergebnis nicht erreichen konnten und droht Ihr werdet noch empfinden, was ihr in diesem Augenblick versäumt habt. - Der Kirchenpräsident der Evangelisch Lutherischen Kirche in Bayern Friedrich Veit (72) wird von den Nationalsozialisten gedrängt zurückzutreten und von dem in Nürnberg geborenen evangelischen Theologen, Oberkirchenrat und 1. Landesbischof der Evangelisch Lutherischen Kirche in Bayern Hans Meiser (52) abgelöst. - Der in Bamberg geborene jüdische Justizratssohn, Gerichtsreferendar und fanatische Reichsbanner Schwarz Rot Gold Kämpfer Wilhelm Aron (26) wird in Schutzhaft genommen, ihm im KZ Dachau das Gesäß bis auf die Knochen durchschlagen, er ins Krankenrevier gebracht und zu einer weiteren Folter wieder abgeholt, wobei er stirbt. Die mit Benzin verbrannte Leiche wird mit der Diagnose Herzschlag und einem Öffnungsverbot des Sarges begraben. - In Nürnberg besucht die in London geborene Churchill Cousine und fanatische Faschistin Baroness Unity Mitford (19) mit ihrer Schwester Diana Guinness (23), ihr Idol Adolf Hitler (44) auf dem Reichsparteitag des Sieges. - Der in Bayreuth geborene Geistliche Leiter des Donaugaus der katholischen Jugendorganisation Bund Neudeutschland und spätere regensburger Bischof Rudolf I. Graber (30) bezeichnet auf dem Donaugautag das deutsche Volk als auserwähltes Volk im Kampf gegen das Judentum und Adolf Hitler (44) als Retter, Vater und irdischer Heiland. - In Regensburg beginnt die Blütezeit von Reisinger´s Bauernbühne. - In Sulzbach hält der NSDAP Kreisleiter Paul Arent (--) nach einem Fackelzug eine Wahlrede auf dem Luitpoldplatz, auf der auch der in Bayreuth geborene Schustersohn, Lehrer und bayreuther NSDAP Ortsgruppengründer Hans Schemm (42) spricht. - In Sulzbach lässt NSDAP Kreisleiter Paul Arendt (30) am Tag vor der Machtübernahme die Schwarz Rot Gold Fahnen am Rathaus und am Bezirksamt in der Bindergasse von 30 SA lern verbrennen, wobei es zu heftigen Schlägereien kommt. Der NSDAP Mann Georg Dreier ersetzt den rechtskundigen Bürgermeister Bauer. Paul Arendt (30) wird Bezirkskommissar und stellt 13 SA als Hilfspolizisten ein, mit denen er legitim Haussuchungen bei KPD Mitgliedern durchführt, hochverräterisches Material findet und sie ins Landgerichtsgefängnis nach Amberg in Schutzhaft bringen lässt. Der sulzbacher Stadtpolizeikommissar Friedrich Radl wird beurlaubt. Die örtlichen SPD ler werden im örtlichen Amtsgerichtsgefängnis (20 15) Gästehaus Europa in Schutzhaft genommen. Der SA Sturmführer Josef Fischer wird Sonderkommissar mit Aufgaben der Überwachung aller politischen Organisationen. - Alle bayerische Polizeieinheiten, Gendarmerien und SS unterstehen dem in München geborenen Oberstudiendirektorensohn Heinrich Himmler (33). - In Sulzbach kann der NSDAP Kreisleiter Paul Arendt (30) die KPD ler Johann Binder und Johann Wolfgang Maul während einer Stadtratssitzung, bei der ihre KPD Ratsgenossen Geismann und Gschrei sich noch in Schutzhaft befinden, nicht verhaften, da sie bereits aus der KPD ausgetreten waren. Georg Gschrei, der sich geweigert hatte die Stadtratsräume zu betreten solange die Hakenkreuzfahne über dem Eingang weht und Geismann geben nach ihrer Rückkehr die Aufhebung ihrer Franktion bekannt und bitten um Aufnahme in die NSDAP. Der ehemalige Polizeiwachtmeister Radl wird wieder eingestellt aber sofort mit einem Dienstaufsichtsverfahren wegen Unterschlagung angezeigt und kalt gestellt. In der Schlosskaserne wird eine SA Führerschule eingerichtet. - In Sulzbach verkauft der jüdische Schuhhändler Leopold Prager sein Geschäft an der Schlosskirche und stirbt. - In Sulzbach wird der in Le Havre geborene Regierungsrat an der Polizeidirektion Nürnberg Fürth, zuständig für Meldewesen, Passwesen, Fremdenpolizei und Verkehrspolizei Freiherr Hellmuth von Lindenfels (48) NS Bezirksamtmann. Sein Sohn Freiherr Hans Achaz Gustav Karl von Lindenfels (01) wird 20 Jahre lang Oberbürgermeister von Marktredwitz. - Der evangelische Reichsbischof Ludwig Müller (50) beantragt für seine Kirche zunächst verbindlich den Arierparagraphen anzuwenden, verzichtet aber wegen befürchteter außenpolitischer Folgen darauf. Eine innerkirchliche Diskussion verbietet er einfach. - In Nürnberg sucht die Hetzschrift Der Stürmer in Anzeigen nach jüdischen Verwandten des Kirchenpräsidenten der Evangelisch Lutherischen Kirche in Bayern Friedrich Veit (72). - In Nürnberg besteht der NSDAP Stadtrat aus Schriftsteller Julius Streicher (47), Schriftleiter Karl Holz (38), dem in Grub geborenen kriegsbeschädigte Vollzugssekretär Georg Gradl (49), Ingenieur Hans Weinmann, Oberingenieur Richard Fruth, Studienprofessor Hermann Busch, Schlossermeister Hermann Busch, Schlossermeister Friedrich Richter, Eisenbahnarbeiter Johann Nagel, Rechtsanwalt Dr Christian Kühn, Lehrer Friedrich Fink, Buchhalter Georg Peßler, Studienrat Emil Stahl, Rechtsanwalt Gottfried Biemüller, Kaufmann Hanns König (29), Ingenieur Hans Zimmermann, Studienrat August Glück, Schriftsteller Hans Hagemeyer (34), Bäckermeister Christoph Degenhart, Maschinensetzer Georg Geis, Gepäckträger Karl Drescher und der in Spalt geborene Metzgermeister Georg Haberkern (44). Nachrücker für die freigewordenen Sitze sind Ingenieur Ludwig Enzberger, Generalagent Rudolf von Glaß, Hauptlehrer Richard Glück, Beamter Georg Gügel, Kaufmann und HJ Gauführer Rudolf Gugel (24), reisender Lorenz Haßler, kaufmännischer Angestellter Fritz Hutzler, Lehrer Karl Janz, Hotelier Johann Klein, Glasermeister Hans Leuchner, Kaufmann Georg Lutz, Postinspektor Ernst Maas, Geschäftsinhaber Karl Neef, Flaschnermeister Hans Schmidt, Diplomingenieur Bernhard Wedekind und Postbeamter Karl Weierer. - In Neumarkt verspricht im Gasthaus Lehmeier, obere Marktstrasse 12 der Vorsitzende der Gaststättenvereinigung Neumarkt Land, der Wirt Nißlbeck aus Höhenberg mit deren NSDAP Kreisleiter Obersekretär Baumann Hunderten von Gastwirten die Flaschenbierwirtschaften zu bekämpfen. - In Nürnberg wird der in Spalt geborene nürnberger Metzgermeister, NSDAP Stadtrat und Wirt der Gaststätte Zur blauen Traube Pfannenschmiedgasse Georg Haberkern (44) NS Leiter Gaststättengewerbe (+19 45 Selbstmord). - 50 % aller evangelischen Pfarrer sind streng antisemitisch. - Der in Regensburg geborene Prinz Ludwig von Thurn und Taxis (St) (32) stirbt bei seinem Bruder auf Schloss Niederaichbach bei Landshut. - In Nürnberg gibt die nürnberger NSDAP Tageszeitung Fränkischer Kurier den Ablauf der Bücherverbrennung auf dem Hauptmarkt bekannt, organisiert vom Kampfbund für Deutsche Kultur unter NSDAP Gauleiter Mittelfranken Karl Holz (38) und der Schriftsteller und NSDAP Stadtrat Hans Hagemeyer (34) holt mit SS, SA, HJ, BDM und der nürnberger Studentenschaft mehrere Tausend aussortierte Bücher mit Lastwagen aus den Schulbibliotheken, Volksbüchereien und der Stadtbibliothek auf den Hauptmarkt, wo NSDAP Stadtrat Hans Hagemeyer (34) Wir wollen frei sein bekennt, HJ Gauführer Rudolf Gugel (24) Schriften von Löwenstein und Remarque ins Feuer wirft und der NSDAP Gauleiter Mittelfranken Karl Holz (38) Wir werden nicht ruhen, bis das letzte volkszersetzende und landesverräterische Buch den Flammen übergeben ist schwören lässt. - In Amberg beteiligt sich die HJ an der katholischen Christkönigsfeier. - In Amberg wird ein ehemaliger SPD Stadtrat der Unterschlagung von 20.000 Reichsmark überführt. - In Amberg werden alle Beamten entlassen und fast alle später wieder eingestellt. - In Amberg hissen NSDAP Kreisleiter Artur Kolb (38) und Standartenführer Zeller die Hakenkreuzfahne am Rathaus. 20 SA und SS Männer unterstützen als Notpolizei die amberger Stadtpolizei. NSDAP Standartenführer Zeller wird amberger Staatskommissar. Der rechtskundige Bürgermeister Klug und der zweite Bürgermeister Regler werden beurlaubt und der zweite Bürgermeister Regler nach einigen Tagen wieder eingesetzt. Oberbürgermeister wird Oberinspektor Saugel. Bei der ersten Stadtratssitzung beantragt die NSDAP den Ausschluss der SPD Stadträte, was die BVP unterstützt. Nach einer Feier von 8.000 Arbeitern und Angestelltengewerkschaftlern werden auch in Amberg alle Gewerkschaften und Kosumvereine verboten, was die amberger Tageszeitung Amberger Tagblatt als Schutz der Deutschen Arbeiter verkündet. Die amberger BVP Stadträte kommen in Schutzhaft und verzichten freiwillig nach 4 Tagen auf ihre Stadtratsmandate. Die BVP Schutztruppe Bayernmacht bittet um Aufnahme im Stahlhelm oder der SA. Neuer ehrenamtlicher Oberbürgermeister wird amberger NSDAP Ortsgruppenleiter Lehrer Josef Filbig (42). Der amberger NSDAP Kreisleiter Artur Kolb (38) wird Leiter der bayerischen Landesstelle der Kassenärztlichen Vereinigung Deutschlands und Vorsitzender des Landesverbandes der Zahnärzte. - In Amberg werden nach der Ernennung Adolf Hitlers (44) zum Reichskanzler antifaschistische Parolen auf Häuserwände gemalt. Der bayerische Ministerpräsident Heinrich Held (65) warnt vor der Auflösung der Eigenstaatlichkeit Bayerns und vor der NSDAP. Die SPD Kampforganisation Eiserne Front hält Versammlungen ab. - In Amberg wird die Tageszeitung Amberger Volkszeitung für die katholische Mehrheitsbevölkerung gleichgeschaltet. - In Amberg wird die Tageszeitung Amberger Tagblatt vom NS Gauverlag übernommen. - In Amberg marschiert die SA auf dem Dultplatz. - In Beilngries grüßt Präses Kaplan Dr Ludwig Vogl den Katholischen Gesellenverein neuerdings beilngrieser Kolpingfamilie nicht mehr mit Gott segne das ehrbare Handwerk sondern Treu Kolping. SA Mitglieder prügeln am Gesellentag auf Gesellenvereinsmitglieder ein und veranstalten Menschenjagden. - In Regensburg wird das gestürmte Gewerkschaftshaus Paradiesgarten, Richard Wagner Strasse, in Horst Wessel Haus umbenannt. - In Regensburg wird die Zeitung Volkswacht eingestellt. Volkswacht Redakteur Josef Rothammer wird in Schutzhaft genommen und Volkswacht Redakteur Saßnick flieht ins Saarland. - In Regensburg werden der ehemalige Strassenbahnführer SS Mann Martin Hölzl als Torwächter im städtischen Schlachthof und der ehemalige Hilfspolizist und SA Mann Georg Hummel wegen ihrer langjährigen NSDAP Zugehörigkeit als Gaswerkslaternenwächter eingestellt und bringen durch ihr arrogantes und unzuverlässiges Verhalten Unruhe in den Betrieb. - In Regensburg werden 44 führende SPD und Gewerkschaftsfunktionäre in Schutzhaft genommen, inklusive der fünf verbliebenen Stadträte, die am folgenden Tagen zurücktreten. - In Regensburg werden der regensburger SPD Reichsbannerführer Franz Kobl und vier Mitglieder in der Kaserne der Hilfspolizei und der SA Brigade 81 im ehemaligen Garnisonslazarett Greflinger Strasse während der Schutzhaft krankenhausreif geschlagen und gefoltert. - In Regensburg stellt der NS Magistrat den SS Standartenführeradjutant Franz Kittel, den SS Mann Adam Kaltenecker und den SA Truppführer Donhauser im Wohlfahrtsamt ein. - In Regensburg sind die NSDAP Nachrücker für die freigewordenen SPD Sitze: Prokurist und späterer SA Sturmbannführer Hans Gebert, Reichsbahnsekretär Joseph Liebl, Kaufmann und NSDAP Ortsgruppenleiter Joseph Lindner und Verwaltungsinspektor und späterer NS Gauhauptstellenleiter Hans Putz. Für die BVP: Kaufmann Heinrich Berger, Schreiner und späterer SS Sturmbannführer Johann Engel, Gastwirt Hans Horz, Kellermeister und SA Obersturmbannführer Joseph Huber, Gärtnermeister Hans Wartner, Schiffbauer und späterer SA Obersturmbannführer Xaver Zwick und für andere Parteien Friseur und NSKK Standartenführer Rupert Hilmer, Prokurist und späterer Kreisschulungsleiter Anton Kugler, Karl Otto Melchior, Studienprofessor Dr Priehäußer, Facharzt Fritz Reinemer, und für andere Kämmerer und NS Kreisstellenleiter Karl Sailer, Zimmermann und späterer Präsident der Handwerkskammer Johann Scheid, Hilfsarbeiter und SA Standartenführer Joseph Scheugenpflug und Stadtschulrat und späterer NS Kreisleiter Wolfgang Weigert. Zusätzlich noch Stadtbaurat Ernst Ruoff vom Kampfbund. - In Nürnberg versucht das NSDAP Mitglied Willy Liebel (32) vergeblich das Erscheinen der SPD Zeitung Fränkische Volkstribüne über Interventionen bei der Staatskanzlei zu verhindern. - Der nürnberger Oberbürgermeister, ehemaliger zweiter frankfurter Bürgermeister Hermann Luppe (62) lässt das NSDAP Mitglied Willy Liebel (32) von der Polizei aus der Stadtratssitzung entfernen. - In Amberg ist Karl Waelde Kapellmeister der Münchner Musikbühne. - In Amberg hebt der Schüler Franz Merz in der Oberrealschule den rechten Arm zum Deutschen Gruß nicht und erhält einen scharfen Verweis. Selbst ein Schulausschluss ist im Gespräch. - In Nürnberg organisert der aus Hof stammende Fabrikwebersohn und SA Gruppenführer Philipp Wurzbacher (35) massgeblich den antijüdischen Boykott und wird auf dem Reichsparteitag des Sieges dafür zum SA-Oberführer befördert. - In Regensburg wird die Städtische Singschule mit 1.000 Schülern unattraktiv und senkt die Beiträge für Ärmere um 50 %. - In Bayreuth übernimmt Richard Strauss (69) die Leitung der Wagneroper Parsifal. - Gräfin Clementine von Castell Rüdenhausen (2!), ihre Mutter Freda und viele Familienmitglieder treten der NSDAP bei. - In Nürnberg dreht die Filmemacherin Leni Riefenstahl (31) den Propagandafilm Sieg des Glaubens auf dem Reichsparteitag des Sieges. - In Nürnberg sind 25 % aller Rechtsanwälte Juden, bei 0,5 % der Gesamtbevölkerung. - In Nürnberg werden 300 Juden, darunter die Rechtsanwälte Ernst Feilchenfeld, David Kaufmann und Alfred Ortweiler, aus ihren Wohnungen geholt und zum Stadtrand gebracht, wo sie gezwungen werden unter Schlägen und Tritten Unkraut zu jäten und gymnastische Übungen zu machen. - In Stein lässt sich Grafentochter Elisabeth von Faber Castell (St) (34) von Hubert Frommel (34) scheiden und heiratet den geschiedenen Reichskanzlerenkel Graf Nikolaus von Bismarck Schönhausen (St) (37). - In Nürnberg hat das Hotel Rother Hahn fließendes heißes und kaltes Wasser und Bäder pro Zimmer ab 4,50 Reichsmark, mit der Telefonnummer 25051, 3 Minuten vom Bahnhof und Besitzer Friedrich Kautz. - In Mörsdorf legen Fußballspieler in einer Nachtaktion auf der Dorfweide einen eigenen Fußballplatz an. In Freystadt gibt es noch keinen. - In Regensburg errichtet die bayreuther NSKK Gruppenstaffel unter Wilhelm Müller die Motor SA Schule Bayerische Ostmark für 120 Teilnehmer in der ehemaligen Gewehrfabrik Siemensstrasse 7, deren Umbau die Stadt Regensburg bezahlt. Den Unterhalt bezahlt der Reichsverband der Automobilindustrie. Betreut wird sie von der ulmer Firma Magirus. Sie stellt sich als rein ziviles Freizeitlager für sportlich begeisterte NSKK Männer dar, in dem die Bedeutung und Schönheit des Kraftfahrens vermittelt wird. - In Nürnberg ist das Lokal Zum braunen Hirsch Ecke Rothenburger/Heinrichstrasse ein beliebtes NSDAP Lokal. - In Nürnberg sammelt sich die SPD Kampforganisation Reichsbanner unter ihrem Reichsbannergeneral Stadtschulrat Andreas Staudt letztmalig mit Fackeln am Schulhaus Schweinauer Strasse. - In Feucht erhält die NSDAP 813 Stimmen, die SPD 379, die BVP 127 und die KPD 12. Bürgermeister Schweigert wird durch das NSDAP Mitglied Georg Hofmann ersetzt. Obwohl es in Feucht keine Juden gibt, werden am Ortsrand Schilder mit Juden sind hier unerwünscht aufgestellt. - In Nürnberg verlässt der Bademeistersohn, Weltkrieg 1 Feldgeistliche, SS Mitglied und evangelische nürnberger Religionslehrer Gustav Bub (49) die Kirche und erteilt an höheren nürnberger Schulen nationalpolitischen Unterricht, wo er einen nordisch-heldischen Jesus propagiert. - Der in Gunzenhausen Trommetsheim geborene und von Adolf Hitler (44) gerettete Kriegskamerad und wilhermsdorfer Lehrer Adolf Meyer (38) wird neustädter NSDAP Kreisleiter. - In Lauterhofen wird eine Ortsgruppe NSDAP gegründet. Max Bibl wird NSDAP Ortsgruppenleiter und das Gasthaus Zum weißen Rössl Lauterachstrasse 21 wird NSDAP Parteilokal. - In Nürnberg wird das frühere Klöckner Haus am Spittlertorgraben 49 zum Ernst Röhm Haus Sitz der SA Stabswache, wo hemmungslos gefoltert wird. - In Beratzhausen veranstaltet die neugegründete Schwimmabteilung des TSV einen Schauschwimmtag in der Schwarzen Laber, bei der auch der TSV 18 60 Neumarkt teilnimmt. - In Neumarkt glaubt der evangelische Dekan durch staatliche oder parteiliche Stellen werden unserer Arbeit keinerlei Schwierigkeiten erwachsen, weil das schon die Parität verbietet und beschwert sich, dass die katholische Kirche durch zugereiste Mönche ungehindert und gründlich missioniert. - Fürth hat 1990 Juden und 15.450 Arbeitslose. - In Frohnhof holen 50 SA unter Führung von SA Truppführer Brütting ihre politischen SPD Gegner Stolz und König, die in Benzendorf ein Hitlerbild angespuckt haben sollen, aber tatsächlich nur das Bild umgedreht haben, aus ihren Häusern und veranstalten in Forth im Saal des Gasthauses und Parteilokals Zum schwarzen Adler als Racheakt ein Thinggericht, wobei sie ihren Opfern auf die Augen schlagen und mit einem Koppelgürtel den Rücken blutig schlagen, angeblich aus Furcht vor NSDAP Ortsgruppenleiter Otzmann, lassen sie von der Gestapo abholen, die sie ins KZ Dachau verschleppt, wo sie auf den Bock kommen alias auf einen Holzbock gebunden werden und das Gesäß und die Fußsohlen blutig geschlagen werden. (19 50 drei SA freigesprochen). - In Roth wird der rother Bürgermeister Dr Robert Gross NSDAP Mitglied. - In Nürnberg wird vom stellvertretenden NSDAP Reichspropagandaleiter und Kultursenator Hugo Fischer (31) die Große antibolschewistische Ausstellung in der Norishalle Marientorgraben 8 eröffnet. - Der in Nürnberg geborene promovierte Jurist und Arbeitsamtsdirektor in Weißenburg Wilhelm Dennler (31) wird Stellvertreter des Präsidenten des Landesarbeitsamts in Bayern. Er fällt durch Denunziation seiner Kollegen auf. - Das in Nürnberg aufgewachsene Weltkrieg 1 Fliegerass, fürther Fluglienendirektor und langjährige heimliche NSDAP Unterstützer Theodor Croneiß (39) tritt offiziell in die NSDAP und als Standartenführer in die SA ein und wird Sonderkommissar des Obersten SA Führers für Luftfahrtfragen bei der Bayerischen Staatskanzlei. Er denunziert einen nichtarischen Luftfahrtsministeriumsbeamten nach einem Streit und wird Aufsichtsratsvorsitzender der Bayerischen Flugzeugwerke. - Der in Bechhofen geborene Mulatte, Regierungsrat im bayerischen Kultusministerium Oskar Vogelhuber (55) unterliegt im politischen Machtkampf, wird zwangspensioniert und verliert seine Pensionsansprüche. Er versichert schriftlich vergeblich ein überzeugter Nationalsozialist zu sein. (19 59 Bayerischer Verdienstorden). - In Erlangen werden zwei Mitglieder der Gruppe Linke Studentengruppe Erlangen, Max Kohn und Rudolf Benario verhaftet und ins KZ Dachau verschleppt. Benario wird dort zu Tode gefoltert. (19 35 Max Kohn erhängt in seiner Zelle) - In Erlangen erlaubt Universitätsrektor Eugen Locher und sein Kanzler Hans Liermann dem erlanger NSDAP Ortsgruppenleiter und Kreisleiter Alfred Groß die Hakenkreuzfahne zu hissen. Der erlanger NSDAP Ortsgruppenleiter Alfred Groß spricht bei einem Fakelzug vor einem Großteil der Hochschulstudenten inklusive Stahlhelm Gruppe auf dem Luitpoldplatz alias Hugenottenplatz. Am nächsten Tag marschiert Michael Poeschke und die SPD mit der Eisernen Front, dem Arbeiter-Sport-Kartell, den Jungsozialisten, den Freien Gewerkschaften und zwei Musikkorps Nieder mit den Nazis! rufend optimistisch kämpferisch und auf ihren kaltblütigen Wahlkampf vertrauend ebenfalls zum Luitpoldplatz alias Hugenottenplatz. - In Erlangen gründet die NSDAP zwei SA Spielmannszüge und einen SA Reitersturm. - In Erlangen überzeugen 120 SA und SS den Oberbürgermeister Flierl und seine Polizisten die Hakenkreuzflagge am Rathaus auf Verlangen der NS Stadträte Alfred Groß, Benesch und Hofmann hissen zu lassen, was unter Beifall einer großen Menschenmenge mit dem Absingen des Horst Wessel Liedes auch geschieht. SA und SS marschieren zur Redaktion der SPD Tageszeitung Erlanger Volksblatt, Nürnberger Strasse 10, wo sich auch Arbeiterjugendstelle und die SPD Leitung befindet, an der die Eiserne Front Fahne hängt. Landtagsabgeordneter und Schriftleiter Michael Poeschke erhält 9 Platzwunden am Kopf und sein Stellvertreter Peter Zink wird mit einem Schulterriemen bewusstlos geschlagen und man bricht ihm einen Arm. Beide werden zur Schutzhaft in den Leichenraum der Chirurgischen Universitätsklinik gebracht. Die Reichswehr will sich nicht einmischen. Aus der SPD Tageszeitung Erlanger Volksblatt wird Erlanger Neueste Nachrichten und aus den von der SA übernommenen Räumlichkeiten wird das Braune Haus, Nürnberger Strasse 10. Michael Poeschke wird nach seiner Haft gezwungen in den Osten zu ziehen. Peter Zink soll HJ Führer werden, was er ablehnt. Sie trauen sich nicht mehr in den Stadtrat. Anton Hammerbacher wird in Schutzhaft ins KZ Dachau gebracht. NSDAP Kreisleiter Alfred Groß wird Bürgermeister. - In Erlangen soll der Dechsendorfer Weiher in Adolf Hitler See umbenannt werden, was per Telegramm abgelehnt wird. - In Erlangen beginnen unter Rektor Wintz in der Frauenklinik Universitätsstrasse zahlreiche Zwangssterilisationen. - In Erlangen gilt für Friseure ein Einheitspreis. - In Erlangen wird die Reichshandwerkswoche für Arbeitsbeschaffung, gegen Schwarzarbeit und Schmutzkonkurrenz veranstaltet, wobei nach NS Norm geschmückt wird. - In Erlangen müssen alle Kraftwagenbesitzer und Personenkraftwagenbesitzer zwei Wochen lang Wahlpropaganda fahren. - In Erlangen zweifelt ein Schreiner offen provokativ im Saal des Gasthofes Zum goldenen Löwen den plötzlichen Sinneswandel einer Kommunistin an und bringt dadurch den erlanger NSDAP Kreisleiter Alfred Groß aus dem Konzept, was ihm 6 Monate Schutzhaft im KZ Dachau einbringt. - In Erlangen erschreckt die NS Zeitung Erlanger Tagblatt die Bevölkerung mit der Schlagzeile Achtung! Feindliche Flieger über Erlangen um auf die Notwendigkeit von Luftschutzübungen aufmerksam zu machen, die die Feuerwehr leitet. - In Erlangen gibt es beim Sturmbann Sportfest die offensichtlich kriegerischen Wettkampfdisziplinen, Erklettern einer Bretterwand, Kriechen und Keulenweit- und -zielwurf. - In Erlangen stürmen SA und SS das Freimaurerlogenhaus der Logen Libanon zu den drei Cedern und der Loge Germania zur deutschen Treue in der Universitätsstrasse 25 und nehmen es für die Stadt in Besitz, die es wiederum an die NSDAP vermietet und als Propagandaeinrichtung ein Freimaurermuseum daraus macht. - In Nürnberg ist das Logenhaus an der Hallerwiese ein Freimaurermuseum. - In Erlangen schreitet NSDAP Rektor Johannes Reinmöller am dies academicus die Reihen der mit eigenen Fahnen und in Couleur mit Säbel angetretenen korporierten Studenten ab. - In Erlangen gibt es 2319 Studenten. - In Regensburg unterschreibt der Bauernsohn und Hochschul Theologe Sebastian Killermann (63) sein Bekenntnis zu Hitler. - Der in Regensburg geborene etablierte NS Berufsschriftsteller Florian Seidl (40) propagiert in seinem Roman Das harte Ja die Euthanasie. (nach dem Krieg vielfach ausgezeichnet). - In Nürnberg wird der Luitpoldhain für den Totenkult der SA und SS zur Luitpoldarena ausgebaut. - In Nürnberg wird in der 180 x 50 m großen Luitpoldhalle auf dem Reichsparteitagsgelände die größte Orgel Europas eingebaut. - In Nürnberg muss der entmachtete liberale nürnberger DDP Oberbürgermeister Hermann Luppe (59) aus Nürnberg fliehen, wird aber immer wieder bis zu seinem Tod 19 45 von Gestapo und Stapo verhört. - Die schweizer Satirezeitung Nebelspalter macht sich über den angeblich uralten überall kursierenden Reim Lieber Herrgott mach mich stumm, dass i nit nach Dachau kumm! lustig, was den Lesern mit dem Hinweis Dachau ist ein KZ erklärt werden muss. - Der ehemalige ansbacher SA Standartenführer, Domäne Schillingsfürstpächter und SA Gauführer Franken Wilhelm Stegmann (34) gründet nach dem Streit mit NSDAP Frankenführer Julius Streicher (47) und NSDAP Austritt ein Freikorps Franken aus über 1.000 SA, gibt die Zeitschrift Das Freikorps, Kampfblatt für die Sauberkeit und Reinheit der Nationalsozialistischen Idee heraus, kämpft im Wahlkampf gegen Streicher für Hitler. NSDAP Frankenführer Julius Streicher (47) lässt Wilhelm Stegmann (34) wegen eines angeblich geplanten Attentats auf ihn in Schutzhaft nehmen und seine Zeitschrift und das Freikorps Franken verbieten.  - Die angeheiratete und geschiedene jüdische Rechtsanwaltstochter Prinzessin Stephanie von Hohenlohe-Waldenburg-Schillingsfürst (42) dient sich Adolf Hitler (44) als seine Prinzessin als Jetsetspionin an. - In Schwarzenbruck Rummelsberg ist in den Rummelsberger Behinderten-Anstalten Rektor Karl Nicol (47), der die Trennung von Staat und Kirche und damit die Weimarer Republik ablehnt, über die Machtergreifung der NSDAP und die Zusammenfassung von Caritas, Innerer Mission und Caritas zur NSV erleichtert und verklärt die NS Ideologie religiös. Fast alle seine Diakone alias Betreuer treten der SA bei. - In Fürth wird das Gewerkschaftshaus in der Hirschenstrasse 24 von SA besetzt. In Fürth überfallen rund 70 SA das KPD Versammlungslokal in der Bergstrasse und verletzten 8 Gäste schwer. - In Fürth verkündet der in Veitsaurach geborene neue NSDAP Kreisleiter und Oberbürgermeister Franz Jakob (42) im überfüllten Geismannsaal Wer gegen uns ist, ist gegen den Staat und meint damit SPD und KPD. - Der regensburger Gymnasiast Jakob Beck (44) wird Stellvertreter von Reinhard Heydrich in der BPP Bayerische Politische Polizei. - Der Verband der ländlichen Reit- und Fahrvereine des Gestütsbezirkes Ansbach unter ihrem Leiter Fürst Carl Friedrich von Castell Castell (St) (36) formiert die ländlichen Vereine zu SA Reitersturmabteilungen um. - In Nürnberg lässt der NSDAP Ideologe Alfred Rosenberg (40) eine Buchberatungsstelle des Kampfbundes für deutsche Kultur alias KfdK einrichten, die bei der Auswahl der Bücher für Bücherverbrennungen hilft. - Der in Bamberg geborene Offizierssohn Freiherr Rüdiger von Hirschberg (26) gründet in Berlin die Deka-Film GmbH Filmpoduktion und produziert Propagandafilme und NS Kulturfilme. - In Erlangen tritt der in Nürnberg geborene Elektromeistersohn und evangelische Theologiestudent Georg Rückert (19) in die Studentenverbindung AMV Fridericiana Erlangen ein. - In Fürth ist der in Nürnberg geborene Fußballspieler der SpVgg Fürth und Kriminalpolizeibeamte Georg Kennemann (20) wegen seiner harten Spielweise gefürchtet und wegen seiner ständigen Kritik an Schiedsrichterentscheidungen gefürchtet. - In Regensburg wird das Freimaurerlogenhaus Walhalla zum aufgehenden Licht am Obermünsterplatz verkauft. - Die in Regensburg geborene Prinzessin Elisabeth Helene von Thurn und Taxis (St) (30) und ihr Ehemann, der älteste sächsische Königssohn alias Prinz Friedrich Christian von Wettin (St) (40) werden von der polnischen Regierung als neues polnisches Königspaar vorgeschlagen, was von der NSDAP verhindert wird. Das Ehepaar zieht nach Bamberg. - Der mit der in Luxemburg geborenen Elisabeth von Nassau Weilburg Luxemburg (St) (32) verheiratete Prinz Ludwig Philipp von Thurn und Taxis (St) (32) stirbt. - In Nürnberg wird der in Nürnberg geborene Matthias Schröder (34) nürnberg-stadt NSDAP Ortsgruppenleiter. - In Nürnberg wird das in Frankfurt geborene KPD Mitglied und surrealer Maler Francis Bott (29) verhaftet. Er kann aber nach Wien fliehen. - In Regensburg findet ein großer Heimattag statt. - In Nürnberg wird der neue Flughafen Nürnberg Fürth am Marienberg eingeweiht. - In Wolfsegg kauf Georg Rauchenberg die Burg und beginnt mit der Restaurierung der heruntergekommenen Burg. - Der in Roth geborene Bauunternehmersohn und münchner TH Student Hans Popp tritt der NSDAP und danach der SS bei (1965 bayrisches CSU Landtagsmitglied). - In Neumarkt wird Eduard Härtlein Oberamtsrichter am Amtsgericht. - Der in Nürnberg geborene Josef Seuß (27) wird Wache und Telefonist im KZ Dachau. - In Regensburg gibt der jüdische Besitzer Simon Oberdorfer (61) (Express) sein ehemaliges Variete Velodrom alias Capitol Kino am Arnulfsplatz an Johann Frauenknecht (29) ab. - Der in Regensburg geborene schweizer Opernsängersohn, Schauspieler und Rundfunktenor Eric Helgar (23) beginnt seine Filmkarriere mit dem Film Was Frauen träumen. - Der in Nürnberg geborene kaufmännische Angestellte Hans Dotzler (27) wird treuhänderischer SPD Vermögensverwalter in Main-Franken. - Der in Nürnberg geborene und aufgewachsene Motorradrennfahrer Hans Schumann (29) gewinnt auf einem NSU Gespann die Deutsche Meisterschaft in der 600 ccm Klasse mit Seitenwagen. Er kann den Erfolg zwei Mal wiederholen. - In Regensburg eröffnet der Sportverein Post SV eine Skiabteilung. - In Regensburg muss der niederbayerisch-oberpfälzer NSDAP Gauleiter Franz Maierhofer (35) seine eigene NS Tageszeitung Das schaffende Volk einstellen. Danach verliert er seinen Posten. - Der in Amberg Weißenberg geborene Schumacher, münchner Kriminalpolizist und Freicorpler Johann Schmer (42) wird Mitglied der NSDAP und der der Gestapo unterstellten Bayerischen Politischen Polizei. - In Neumarkt holt die Polizei nach der Machtübernahme den jüdischen Arzt Wolfgang Weil nachts aus dem Bett, treibt ihn aus dem Haus, verprügelt ihn am Schlossweiher schwer und schleift ihn zur Polizeiwache. Dort lässt ihn Kommissar Berschneider an seinen Handschellen an einen Haken aufhängen, wo er 7 Stunden lang hängen muss. - In Neumarkt ist Erb SA Führer. - In Altdorf beginnt der SS Sturm Wachmänner für das KZ Dachau zur Verfügung zu stellen. - In Neumarkt werden die Juden Salomon, Josef und Siegmund Neustädter in den Kellerzellen im Amtsgericht in Schutzhaft genommen. - In Schwabach wird Adolf Hitler (44) bei seiner Fahrt im offnenen Mercedes Cabrio nach Nürnberg in der Ludwigstrasse begeistert bejubelt. - In Neumarkt leben 105 Juden. - Der in Neuburg an der Donau geborene münchner Staatsbibliotheksdirektor Hans Ludwig Held (48) bekennt seine treuste Gefolgschaft gegenüber Hitler (1947 Thomas Mann ist vom Bekenntnis seines Freundes tief betroffen). - Die Regensburger Domspatzen singen vor Adolf Hitler (29). - In Ansbach finden zum Ansbacher Heimattag die Ansbacher Rokoko Spiele mit Festzug statt. Es wird das Heimatspiel Friederike von Heinrich Grimm erstaufgeführt. - Die Reichspost bietet den öffentlichen Fernschreibdienst Telex an. - In Velburg wird der Bürgermeister Bindermeister Joser Bibernell abgesetzt und der Konditormeister Johann gewählt, was aber dem Sattlermeister und NSDAP Ortsgruppenleiter Peter Götz nicht gefälllt. Johann wird unter Schutzhaft Androhung zum Verzicht gezwungen und der velburger NSDAP Ortsgruppenleiter Peter Götz lässt sich zum neuen Bürgermeister wählen. - In Sulzbach-Rosenberg wird der Burg Neidstein Besitzersohn und Mediziner Theodor von Brand (34) wegen seiner jüdischen Mutter, der in der Schweiz geborenen Freiherrentochter Diana von Hirsch (59), der auch das Schloss Ortenberg seit 18 89 gehört, aus der Universität Erlangen ausgeschlossen. - In Kelheim gewinnt der Automobilrennfahrer Charly Jellen (24) auf einem Rennwagen Alfa Romeo 8C Monza 2300 das Regensburger Bergrennen alias Ratisbona Bergrenne in der ersten Klasse und er wird zweiter in der Gesamtwertung. Der DKW Motorrad Rennfahrer Toni Babl (27) gewinnt in der Klasse der schweren Motorräder bis 500 ccm. Das Rennen wird vom MC Kelheim Vorstand und NSDAP Bürgermeister Donderer und dem Rennfahrer und NSDAP Funktionär Tierarzt Dr Sommer organisiert und in eine NS Propaganda Veranstaltung umfunktioniert. Als fünfter und entscheidender Lauf entscheidet das Rennen mit 139 Teilnehmern die Deutsche Bergmeisterschaft für Rennwagen und Motorräder. In Deutschland gibt es vor der Machtübernahme 16 21 eingetragene Rennfahrer, die von Automobilclubs oder der Wehrmacht bei Rennen angemeldet werden müssen. Zusätzlich gibt es einige meist adelige Privatfahrer. Danach entscheidet die NSKK wer starten darf. Aussichtsreichen ausländischen Fahrern wird vermehrt die Teilnahme verwehrt. - In Neumarkt Langenthal gibt es die Pension Gerstner und das Gasthaus Thumann. - In Regensburg ist der Sternbräukeller mit der Telefonnummer 5527 in der Galgenbergstrasse der größte Saal der Stadt. - In Altdorf wird der Direktor der Landwirtschaftlichen Genossenschaft Altdorf Georg Pickel neuer NSDAP Bürgermeister. - In Nürnberg tritt der ehemalige Feldgeistliche, Mitglied der Deutschen Christen und Vereinsgeistliche der evangelischen Inneren Mission Hans Baumgärtner (41) nach Propagandaarbeit für die KPD im Vorjahr der NSDAP bei. Er bekämpft die Bekennende Kirche. - In Nürnberg findet in der Lorenzkirche die Amtseinführung des in Nürnberg geborenen ersten bayerischen evangelischen Landesbischof Hans Meiser (52) statt. Die Kirche ist dabei ein Fahnenmeer von SA, SS, HJ und BdM. Danach folgt ein Staatsakt im nürnberger Rathaus (20 19 Die Evangelische Kirche schreibt in Wikipedia, die SA hätte sich selbst eingeladen und unaufgefordert Spalier gestanden.). - In Regensburg wird die vom Magistrat betrieben Vereinigte Bezirkssparkasse durch das neue Sparkassengesetz Bayerns vom Gewährsträger verselbstständigt alias eine unabhängige Einrichtung ohne die Stadt Regensburg. - Der in den USA während des WWI erfundene und von den Blumenhändlern geschickt vermarktete Muttertag wird von den Nazis vereinnahmt und zum offiziellen Feiertag erklärt, um Frauen nicht nur für ihr Wirken im Haushalt und für die Kinder zu danken, sondern auch um eine möglichst zahlreiche arische Mutterschaft für Frauen zur heiligen Pflicht zu machen. - In Batzhausen wird ein katholischer Pfarrcaritasausschuß gegründet. - In Neumarkt wird der katholische Sportverein DJK in SV Germania umbenannt. - In Neumarkt werden Ski Bann Meisterschaften ausgetragen. - In Regensburg werden der Mechaniker Johann Mettig, der Oberlehrer Joseph Adler, der Maschinenhausgehilfe Joseph Baumgartner, der Studienprofessor Johann Kimpel, der Eisendreher Friedrich Kirmeier, der Hilfsarbeiter Matthias Pilz, der Bauarbeiter Andreas Kötzner, der Mechaniker Ferdinand Sabatier, der Maschinenschlosser Karl Schaller, der Gärtner Rupert Donner, der Händler Heinich Bloß, die KPD Mitglieder, Sebastian Hartlmüller, Franz Kellner, Jakob Semmler, Heinrich Korndörfer, Ludwig Fisch, Jakob Leykam, Ludwig Fuchs, Regina Strähuber, Max Greller, Karl Luft, Karl Brem, Johann Chroph, Adolf Christoph, Michael Gehrer, Johann Treidtinger, Joseph Thumann, Georg Zaubzer, Johann Straubinger, Michael Start, Max Englmeier und die SPD Reichsbanner und Eiserne Front Mitglieder Johann Semmler, Hnad Honder, Hans Seydel, Franz Xaver Kobl, Karl Esser, Matthias Bauer, Fritz Enderlein Max Schinabeck, Jakob Deubler und Joseph Rothammer von der Polizei in Schutzhaft genommen, was Prügel, Folter und Vergewaltigung bedeutet und ihre Namen in der Tageszeitung Regensburger Anzeiger veröffentlicht, wodurch sie nach ihrer Freilassung öffentlich blossgestellt und ausgegrenzt werden. - In Parsberg wird laut Anwohnern das Müttererholungsheim für die zwangsweise Unterbringung von illegalen Prostituierten genutzt, die man mit Gewalt von der Strasse geholt hat. - Die Katholische Kirche lässt sich die Beibehaltung und Neueinrichtung von katholischen Bekenntnisschulen auch völkerrechtlich garantieren. - In Nürnberg gibt es eine Ortsgruppe von 37 deutschen der homosexuellen Community Freundschaft, die in der Zeitschrift Internationaler Reiseführer inseriert. Homosexualität wird mit Gefängnis bestraft. - In Nürnberg entwickelt der aus Dresden stammende Kaufmann Erich Höntsch im Gartenhaus seiner Eltern einen wasserlöslichen Kitt zur Herstellung von Rasierpinseln und gründet die Firma Akema später Akemi. - In Nürnberg ist das große Gasthaus Losunger Keller des Konzerns Wanner Gaststätten ein Veranstalter von Großen und Militärkonzerten und Sonderveranstaltungen. - In Regensdorf beschwert sich die Gemeinde über die monarchistisch gesonnene Familie von Freiherr Adolf von Harnier (30). - In Regensburg Wörth beginnt das seit vier Jahren wasserrechtlich und gewerblich bestätigte private Elektrizitätswerk Rupert Heider mit dem Neubau des Hllbachkraftwerk 1 mit einem 960 Meter langen Stahldruckrohr mit 80 cm Durchmesser auf einem 47 Meter Gefälle und einer elektrischen Leistung von 440 KiloWatt. - In Eichstätt unterzeichnet der in Neumarkt Rittershof geborene erzkonservative katholische Seminarleiter mit Lehrfach Moral Michael Rackl (50) lange nach der Machtergreifung das Bekenntnis der deutschen Professoren zu Adolf Hitler. - Prinz Franz von Wittelsbach Bayern (St) wird in München als Sohn von Prinz Albrecht von Wittelsbach Bayern (St) (28) und der kroatischen Botschafterenkelin und Grafentochter Maria Franziska Juliana Johanna Draskovic von Trakoscan (29) geboren. Er hat zwei ältere Geschwister, die Zwillinge Prinzessin Marie Gabriele von Wittelsbach Bayern (St) (02) und Prinzessin Marie Charlotte von Wittelsbach Bayern (St) (02), - In Neumarkt wechselt der Leiter der neumarkter Sparkasse Spachtholz (37), der einen gehörlosen alias taubstummen Sohn hat und Vorsitzender des neumarkter Gehörlosenvereins ist, nach München. Behinderte gelten als wertlos. - In Amberg übernimmt die Gestapo das Zuchthaus Fronfeste und macht es zu einem Gestapo Gefängnis. - In Nürnberg Stein wird in der Knauppstrasse am Fahrradgeschäft Müller für die westlichen Gemeindebereiche ein zweiter Briefkasten angebracht. - Der in Pyrbaum geborene Arztsohn Maximilian Krafft (44), der beidhändig simultan schreiben kann, unterzeichnet als marburger nichtverbeamteter Professor das Bekenntnis der deutschen Professoren zu Adolf Hitler. - In Amberg ist der Trautmannshofen geborene halbseitig erblindete münchener Musikstudent Max Sturm (42) Studienrat an der Lehrerbildungs Anstalt, wo er bis zu seiner Pensionierung bleibt. Er tritt als Komponist und Dirigent auf. - Der in Neumarkt geborene neumarkter Kunstmaler Albert Reich (44) bringt eine Homage über den in Neumarkt geborenen Hitler Spindoktor Dietrich Eckart Hom1age Dietrich Eckart, ein deutscher Dichter und der Vorkämpfer der Völkischen Bewegung. in dessen ehemaligen Eher-Verlag, München heraus, wobei seine Ehefrau Lisbeth Reich (49) neue Fotografien zusteuert. - In Nürnberg wird der jüdische nürnberger Kaufmannssohn, Physiker und Industrielle Siegfried Guggenheimer (58) Schoppershofstrasse 52 gezwungen seine Firma Noris Tachometerwerk Siegfried Guggenheimer in Metrawatt umzubenennen. - In Erlangen bringt der elektronische Messgerätefabrikant Paul Gossen (61) den weltweit ersten fotoelektrischen Belichtungsmesser OMBRUX auf den Markt, der mit dem Element Selen funktioniert, wodurch Fotografen die Belichtung nicht mehr nach Erfahrungswerten erraten müssen. - In Regensburg wird der in Darmstadt geborene Historiker, NSDAP Mitglied, regensburger Museumsdirektor und Kreiskulturwart Walter Boll (33) Führer des Historischen Vereins für Oberpfalz und Regensburg. - In Neumarkt bauen die Expresswerke 2 Jahre lang die Motorfahrradmodelle S 74, SL 74, SD 74 und die Damenmodelle SDL 74 und ST mit einem 1,25 PS 74 ccm Fichtel & Sachs Motor und die Motorfahrradmodelle S 98, SL98 und die Damenmodelle SDL 98 mit einem 2 PS 98 ccm Fichtel & Sachs Motor. - In Gunzenhausen tritt der Rektor und neues NS Deutsche Christen Mitglied Pfarrer Ernst Keupp (--) des evangelischen Vandsburger Diakonissenhaus Hensoltshöhe der NSDAP bei. - In Gunzenhausen gibt es die NS Zeitung Die Flamme. - In Nürnberg ist der jüdische Hercules Fahrradhersteller Karl Marschütz (70) damit konfrontiert, dass seine namensgleiche englische Konkurrenz der Brüder Crane im englischen Birmingham, die Fahrradfabrik Hercules Cycle and Motor Company Ltd in der Coventry Road, ihr 3 millionstes Fahrrad herstellt. - In Regensburg wird der aus Landshut stammende Bäckersohn Max Linnbrunner (57) zum dritten Mal, nach 16 Jahren wieder Direktor am Theater, diesmal allerdings ohne Toni Thoms (52), der für den NS Propagandafilm SA Mann Brand die Filmmusik komponiert. Er löst Hubert Rausse (--) nach 5 Jahren ab, der ihn 9 Jahre zuvor abgelöst hat. - Für Fürsorgeheime werden die bestehenden gesetzlichen Regelungen, die verbieten, dass Mädchen allgemein, Knaben im vorschulpflichtigen Alter bis zum 2. Schuljahr und schulentlassene männliche Zöglinge körperlich gezüchtigt werden dürfen, und dass männliche Zöglinge im Alter von 8-14 Jahre nur in den engen Grenzen körperlich gezüchtigt werden dürfen, geändert, wobei körperliche Züchtigungen in allen Heimen ua zur Durchsetzung der Autorität erlaubt werden. - In Nürnberg besetzt die Hitlerjugend HJ die Clubräume Motorburg der Vereinigung Nürnberg Fürther Motorfahrer für 100 Mitglieder im Wehrgang im Waffenhof am Königstorturm, weshalb man wieder das Gasthaus Tucherbräustübl am Marientor als Clublokal nutzt. Der Automobilclub wird als erste Ortsgruppe Nürnberg in den NS Verein DDAC integriert, deren Vorsitzender Otto Bloedorn wird. - In Nürnberg stellt die Motorradfabrik Zündapp von Fritz Neumeyer (58) das 100.000. Motorrad her und stattet die Motorräder mit Pressstahlrahmen aus. - Der in Nürnberg 19 00 gegründete nationale Automobilclub Schnauferl Club wird unter ihrem Vorsitzenden Johann Christian Vonzumhoff (28), dessen Mutter Maria Paula von Metternich (47) ist, als Automobilclub nicht dem NSKK unterstellt.  - In Nürnberg wird der in München geborene Hauptmann aD und Geschäftsführer der Zündapp Apparate Bau GmbH Leo von Bayer Ehrenberg (45) SA un NSDAP Mitglied, wonach er Zündapp Nürnberg und alle seine weiteren Geschäftsführerposten aufgibt und die rechte Hand des SA Kraftfahrwesens und Leiter des Amtes Motorsport der SA Korpsführung in Berlin wird. - Die NSDAP bringt die Prostitution alias Sexarbeit durch groß angelegte Razzien unter ihre Kontrolle und erlaubt sie. In Nürnberg erhalten etwa 200 Sexarbeiterinnen eine Erlaubnis. Sie müssen alle beim Gesundheitsamt registriert sein. - In Nürnberg wird nach dreijähriger Bauzeit die im Stil der Neuen Sachlichkeit geplante und fast fertiggestelle Flachdach Oberpostdirektion vom nürnberger Architekten Max Kälberer (41) , der auch für die evangelische Kirche baute, im nationalsozialistischen Stil des Neuen Deutschen Bauens, der mit der Neuen Sachlichkeit abrechnen soll, umgebaut, wobei die Erdgeschoß Fensterfront von einer schmucklosen Arkade ersetzt wird, das Gebäude ein Walmdach bekommt und an der Ecke ein Reichsadler eingesetzt wird. Wegen des Baustils wird auch das Planetarium am Rathenauplatz abgerissen. - Der in Feucht geborene Verwaltungsbeamte und Hilfslehrer, Soziologiestudent und Bund Oberland Mitglied Karl Seiler (37) tritt in den NS Lehrerbund und die SA ein. Eine NSDAP Parteimigliedschaft wird im verweigert. - In Nürnberg wird unter Rektor Sven Helander und den Prorektor Georg von Ebert die Hochschule für Wirtschafts- und Sozialwissenschaften in der Findelgasse 7 in Hindenburg-Hochschule umbenannt, in der der in Fürth geborene Ludwig Erhard (36) Lehrer zum Lehrbeauftragten aufsteigt. - In Hohenburg hat die katholische Kindergartenschwester im Schwesternwohnheim Bernarda, Marktplatz 12, die im schwarzen Habit mit weißem Kragen lehrt und auch im Gebäude eine breite schwarze Haube mit weißem Rand trägt, 42 Kinder, unter denen fast alle Jungs, die max 6 Jahre alt sind, kurzgeschorene Haare haben. Alle Kinder werden in einem kahlen Raum, der bis auf halbe Höhe mit Holz verkleidet ist, in Strassenschuhen und warmer Kleidung auf insgesamt 6 Bankreihen unterrichtet. Der Zugang zum Klassenraum ist eine alte, schwarze, kunstvoll geschnitzte Holztür. Durch den ganzen Raum führt an der Zimmerdecke ein etwa 10 m langes Ofenrohr. - In Altdorf wird der in Gießen geborene Franz Theophil Becker (31) neuer Chefarzt der Orthopädie im Wichernhaus.

1932 Wetter: Bis Anfang Februar kein Schnee und kein Frost. Juni und Juli verregnet. August heiß. Angenehmer Herbst. Tauwetter nach grimmiger Kälte und Schneefall Anfang Januar. Maikäfer im Januar in Neumarkt. - In Nürnberg fällt der Reichsparteitag der NSDAP wegen Geldmangel aus. - In Regensburg verbietet der katholische regensburger BVP Bürgermeister Dr Otto Hipp (47) einen Auftritt von Adolf Hitler (43) in der Festhalle und argumentiert mit der schlechten Stromversorgung, wodurch eigens ein Festzelt aufgebaut wird, das von einer eigenen Stromanlage versorgt wird, da die Stadt die Stromversorgung verweigert. Die NSDAP meldet die Veranstaltung einfach als Privatveranstaltung an. Die Besucherangaben schwanken zwischen 6000 und 20.000. Die Gegner verlieren sich in Spekulationen, ob die Besucher von Auswärts antransportiert wurden. Adolf Hitler (43) spricht nur 20 Minuten. - Ein staatliches Uniformverbot verbietet der SA ihr äußerliches Auftreten. - Die Alliierten akzeptieren ein Ende der Reparationszahlungen. - In Neumarkt verliert die Stadtsparkasse durch illegale Spekulationen die Hälfte ihrer Einlagen. - In Neumarkt gibt es über 1.500 Arbeitslose und Fürsorgeempfänger. - In Neumarkt werden anti-katholische Bedenken von Wählern der stärksten Partei BVP Wählern mit nationalsozialistischen Tendenzen durch NS Werbeblätter zerstreut, in denen die NSDAP als pro-kirchlich dargestellt werden. - In Neumarkt baut die Bezirkssparkasse am oberen Markt 51. - In Weltenburg findet ein Gauzeltlager statt. - Der in Amberg geborene Komponist und Mitglied des katholischen ND Hans Baumann (18) komponiert das NS-Lied Heute gehört uns Deutschland und morgen die ganze Welt. - In Neustadt an der Aisch erhält die NSDAP die Mehrheit im Magistrat. - In Franken erreicht die NSDAP bei den Reichspräsidentenwahlen 41,2 %. - In Neumarkt marschieren altdorfer und feuchter SA unter dem altdorfer Zahnarzt Dr Georg Molitor durch das Untere Tor in die Stadt um der Kommune, die sich wie toll gebärdet mit Fackeln Sitten beizubringen. - In Fürth kommt es zur Kirchweihschlacht zwischen SA und Eiserner Front von SPD und Gewerkschaften, die eine Hundertschaft der nürnberger Landespolizei beendet. - In Schwabach endet das Jahr mit 1.800 Arbeitslosen. - Der ehemalige münchner Polizeipräsidenten- und Gewerkschaftssekretärssohn und Mitglied der Kommunistischen Internationale Richard Staimer (25) kommt aus Moskau zurück und wird Gauleiter der RFB Nordbayern. Er geht nach Berlin und emigriert danach wegen einer Anschuldigung des Hochverrats in die Sowjetunion. Er wird Spion. - In Nürnberg sind 5.063 Personenkraftwagen angemeldet. - In Nürnberg sind 55.416 Personen arbeitslos. - In Nürnberg stirbt der Betreiber des Szene-Lokals Zum Walfisch Ludwigstrasse 22 Ludwig Heß. - In Fürth tritt der Quelle Gründer Gustav Schickedanz (37) in die NSDAP ein. In Nürnberg verhindert die Stadtverwaltung das zweite Mal ein Zustandekommen des NSDAP-Reichsparteitags, weil gewalttätige Auseinandersetzungen mit den Kommunisten befürchtet werden. - Der in Viehhofen geborene Metzgergesellensohn und ehemalige KPD-Reichstagsabgeordnete Paul Walter (41) wird für zwei Jahre ins KZ Sachsenhausen eingeliefert. - Die KPD postuliert Stalins (54) Sozialfaschismustheorie, nach der SPD und NSDAP Zwillingsbrüder sind. - Der in Kallmünz geborene Maschinenschlosser und württemberger KP'D-Führer Josef Schlaffer (23) sympathisiert dagegen mit der SPD, weshalb Walter Ulbricht (39) ihn aus seinem Amt zu drängen versucht. - In Nürnberg wird Gregor Schirmer als Sohn des ehemaligen nürnberger KPD-Stadtrats und KPD Funktionärs Hermann Schirmer (35) geboren. Er wird DDR ZK Mitglied und MdB. - In Fürth wird im Parkhotel Rudolf Breitscheidstrasse 15 der Film Unter falscher Flagge mit dem u.a. in Würzburg aufgewachsenen uneheliche Maschinenfabriksdirektorensohn Gustav Fröhlich (30) aufgeführt. - In Fürth entblöst sich der aus Veitsaurach stammende SA Standartenführer und Stadtrat Franz Jakob (41) vor der Wirtin des Kaffee und Weinhaus Bub Königstrasse 96, die aber um die nationalsozialistische Bewegung nicht zu schädigen auf eine Anzeige verzichtet. Ihr Lokal ist eine beliebte NSDAP Kneipe. - In Deutschland gibt es 4 Millionen Radios. - Die Bayerische Rundfunk GmbH führt die 7 Uhr Nachrichten für die Landbevölkerung ein. - Das NSDAP Mitglied und vierter deutscher Kaisersohn August Wilhelm von Zollern Preußen (St) (45) alias Auwi begleitet Adolf Hitler (43) bei seinen Deutschlandflügen. - In Regensburg bauen die zwei arbeitslosen Fußballer, der Bäcker Jakob Schmid, Türkenstrasse 11 und der Hafenarbeiter Franz Berzel, Keplerstrasse 9 des 1. Fußball Club Regensburg eine zwei Meter hohe und 600 Kilogramm schwere Holzkugel, die aussieht wie ein Fußball, in der sie übernachten wollen und die sie zwei Jahre lang an einer Metallstange quer durch Deutschland rollen wollen. Die Reise beginnt über Burglengenfeld. - In Hof wird ein Artilleriefest abgehalten, zu dem der abgedankte bayerische Kronprinz Rupprecht von Wittelsbach Bayern (St) (63) erscheint und monarchistische Fahnen und Uniformen wehen. - Arbeitslosenquote 29,8 %. - In Regensburg ist der Neupfarrplatz die politische Nachrichtenbörse, wo hauptsächlich Arbeitlose diskutieren. - In Amberg Kümmersbruck trifft sich schon jahrelang die NSDAP auf Ausflügen. - In Bayern sterben im Oktober an Krebs 611 Personen, davon 334 60+, am Schlaganfall 425 Personen davon 352 60+, an Herzinfarkt 242 davon 231 60+ und TBC 273 Personen. Mit 216 Personen begehen auffallend viele Menschen Selbstmord. - In Ingolstadt kostet der 14. Jahrgang der der SPD nahestehenden Tageszeitung Ingolstsädter Anzeiger, mit Eiserne Front-Symbol im Titel, das Ingolstädter Volksblatt /Freie Presse 1,80 Reichsmark monatlich und 10 Pfennig die Ausgabe. Schriftleiter ist Ludwig Mayr. Gedruckt wird sie in der Buchdruckerei und Verlags GmbH Ingolstadt, Neubaustrasse 4 mit der Telefonnummer 403. - In Erlangen wird die Schaufensterauslage des sozialdemokratischen Erlanger Volksblatt vom NS Standartenführer Meixner eingeworfen, weil darin ein Artikel über ihn und einen ihm angelasteten Diebstahl aushängt. Meixner wird verhaftet. - In Coburg heiratet Prinzessin Sibylla von Sachsen Coburg (24) den schwedischen Prinz Gustav Adolf von Schweden (26). - Der in Coburg geborene Johann Leopold von Sachsen Coburg (St) (26) Sohn von dem in England geborenen Carl Eduard von Sachsen Coburg und Gotha (48), Neffe des englischen Königs Georg V  (St) (67) verzichtet wegen einer unstandesgemäßen Verbindung und Heirat auf seine Zugehörigkeit zum Gesamthaus und zum Spezialhaus Sachsen Coburg und behält nur seinen Titel Prinz. - In Coburg ruft Carl Eduard von Sachsen Coburg und Gotha (48) in der Nationalzeitung die Bevölkerung auf Adolf Hitler (43) zu wählen. - In Nürnberg demonstriert die sozialdemokratische Eiserne Front mit 25.000 Teilnehmern. - Der in Fürth geborene Schauspieler Paul Hartmann (43) spielt im Sciene-Fiction-Film F.P.1 antwortet nicht mit, in dem der Schauspieler Peter Lorre (28), der jüdische Vorfahren hat, in Deutschland vor dessen Emigration nach Frankreich letztmals mitspielt. - In Nürnberg veranstaltet die Nürnberger Trichter Karnevalsgesellschaft eine Karnevalsveranstaltung im Kabarett Eden Bankgasse 5-7 am Lorenzplatz. - In Regensburg erscheint die illustrierte Wochenzeitung Regensburger Echo des aus Deining stammenden Verlegers Josef Kollmeier (63). - In Neumarkt wird in den Gasthäusern Schafkopf, Tarokl und Berliner gespielt. - Stromstörungen auf der Überlandleitung von Amberg nach Neumarkt. - In Neumarkt tagt der Stahlhelm im Gasthaus Zur Gans Obere Marktstrasse 9 und im Gasthaus Zum Bären Obere Marktstrasse 26. - In Neumarkt hält der Turnverein das Volksfest ab. In Neumarkt warnt der weidener Justizrat und Reichstagsabgeordnete Pfleger vom möglichen Untergang Deutschlands im Gasthaus Zum deutschen Kaiser, Ingolstädter Strasse 6 und wird von einem NSDAP Zwischenrufer ständig gestört, den Pfleger höflich aus dem Saal entfernen lässt. Die Tageszeitung Neumarkter Tagblatt glaubt der unangenehme Zwischenrufer, übrigens der Ortsgruppenleiter, sei einfach nicht intelligent genug dem Vortrag zu folgen. - In Neumarkt behauptet die Tageszeitung Neumarkter Tagblatt entgegen besseren Wissens in einem geschichtlichen Rückblick zur Neueröffnung der Distriktsparkasse obere Marktstrasse 51 unter dem zielbewußten Direktor Spachtholz, dass kein Sparer vom Skandal von 18 67 Geld eingebüßt hätte. - In Neumarkt tritt Xaver Terofal (68) mit dem Schlierseer Bauerntheater auf. - In Neumarkt spricht im Lammsbräusaal im Gasthaus Vier Jahreszeiten in der Weinbergerstrasse 17 - 19 die SPD Reichstagsabgeordnete Toni Pfülf (55). - In Neumarkt erhält der politisch links gerichtete Karl Maller für seine Prügelei mit dem neumarkter SA Führer Adolf Erd 4 Monate Gefängnis. - In Neumarkt sind der Malergehilfe Ludwig Reischböck Kirchengasse 9, der Gastronom Konrad Mehl (67) und Josef Rötzer begeisterte NSDAP Anhänger, die keiner Auseinandersetzung aus dem Weg gehen. Katastrophales Wahlergebnis für die NSDAP. In Neumarkt wird die SA aufgelöst und bei den Mitgliedern werden durch die Polizei Haussuchungen vorgenommen. - In Lampertshofen treten Bisamratten auf. - In Stauf trifft Baronin Leopoldine von Winkler aus Nürnberg ein. - In Neumarkt diskutiert die Ortsgruppe ADAC die Erhöhung der Benzinpreise. - In Neumarkt verunglückt das Tucherbierauto schwer. - In Nürnberg werden drei neumarkter Wochenendhauseinbrecher Johann Dirnberg, Pilz und Schmidt verhaftet und Dirnberger zu 14 Monaten Gefängnis verurteilt. - In Neumarkt wird ein Volksfest mit Feuerwerk abgehalten. - In Burglengenfeld findet ein Bezirksturnfest statt. - In Neumarkt ist der aus Velburg zugezogene Finanzbeamte Ludwig Klein (54) begeistertes SA Mitglied. - In Nürnberg überflügelt die NSDAP mit 37 % die SPD mit 30 % zur Landtagswahl. - In Nürnberg wird das Alt Reichsflagge Mitglied und Stahlhelm Sympathisant Dr Rudolf Kötter Chefredakteur der nürnberger Tageszeitung Fränkischer Kurier. - In Regensburg kauft der Magistrat das Württembergische Palais. - In Sulzbach schließt die Maxhütte mit 1.708 Mitarbeitern und stellt erst nach 4 Monaten wieder ein und daraufhin werden bei städtischen Arbeitsbeschaffungsmaßnahmen bei 25 % Arbeitslosigkeit das Freibad gebaut, Gehwege erneuert und die Wasserleitung verlängert. - In Sulzbach sind die Brauerei Schinhammer, die Bastei und die Turnhalle NSDAP Lokale. In der Turnhalle werden die Kommunisten von den NSDAP lern als Untermenschen beschimpft, woraufhin es zu einer Saalschlacht kommt. - In Sulzbach betreiben SPD, KPD und NSDAP gleich viel Agitation und sind gewaltbereit. - In Sulzbach ist der Laden von NSDAP Bezirksführer Paul Arendt (29) in der Rosenberger Strasse Bereitschaftraum der SA. - In Sulzbach wird die Tageszeitung Sulzbacher Zeitung unter Verleger Andreas Wotschak Sprachrohr der bürgerlichen DNVP, kommentiert kritisch die NS Ideologie und Hitlers Buch Mein Kampf und glaubt im November an die Richtigkeit sich als Kampfblatt zur Verfügung gestellt zu haben. Die DNVP beantragt Polizeischutz für ihre Veranstaltungen. - In Nürnberg wird Freiherr Hans Achaz von Lindenfels geboren. Seine Mutter ist Freiherrntochter Ada Schott von Schottenstein. - Amberg hat 28.173 Einwohner. - In Amberg verletzt sich ein amberger NSDAP Mitglied durch Messerstiche selbst um als Held in der Organisation aufzusteigen. - In Amberg sind Veranstaltungen von u.a. der KPD, des amberger Erwerbslosenausschusses, des Stahlhelm, der NSDAP und der SPD verboten, weil man politische Unruhen befürchtet. KPD Plakate werden konfisziert und die vom amberger NSDAP Ortsgruppenführer herausgegebene Zeitung Abwehr beschlagnahmt. - In Regensburg gibt es eine NSDAP Lügenabwehrstelle. - In Erlangen schließt die von Karl Zirkel und der nürnberger Albert Roder (36) gegründete Motorradfabrik Erlanger Motoren Aktien Gesellschaft alias Ermag. - In Regensburg wird Fritz Maas für 5 Jahre Musikmeister des Heeresmusikkorps Regensburg. - In Wackersorf sind täglich bis zu 20 Kohlendiebe unterwegs. - Der in Berlin geborene ehemalige Weltkrieg 1 Major und ehemalige Wehrwolfführer Arthur Rakobrandt (55) leitet die SA Untergruppe Franken. - In Sulzbach wird das Finanzamt aufgelöst und von Amberg übernommen. - In Freystadt wandert der Turnverein Freystadt nach Sulzbürg und die Fußballabteilung gewinnt dort 4 : 0. - In Feucht findet die Kirchweihschlacht zwischen SA und Eiserner Front mit vielen Verletzten statt. - Wilhelm Seitz (41) wird NSDAP Kreisleiter Nürnberg-Land. Er missbraucht radikal rücksichtlos seine Macht. - In Regensburg löst der in Zeitlarn geborene Wolfgang Weigert (39) den in Regensburg geborenen Wilhelm Brodmerkel (37) als NSDAP Kreisleiter ab. - In Schwandorf finden Faustballbezirksspiele statt. - In Berching finden Faustball B-Klasse Spiele statt. - Der in Weiden geborene ehemalige katholische Geistliche und verheiratete evangelische Pfarrer Joseph Maria Weeber (51) tritt in die NSDAP ein, wird offenbacher NSDAP Ortsgruppenleiter und predigt den heldischen deutschen Christus und gegen das verjudete Christentum. - Der in Neumarkt geborene und in Eichstätt niedergelassene katholische praktische Arzt Dr Walter Krauß (44) wird NSDAP Kreisleiter Eichstätt. In seinen Flugblättern betont er die Christlichkeit der NSDAP Ihr habt geglaubt, diese Nationalsozialisten wären Heiden und scheußliche Barbaren, die Kirche und Christentum beseitigen wollen! Wir katholischen Nationalsozialsisten aber sagen Euch, das alles sind ungeheure Lügen. - Der jüdische nürnberger Modearzt Dr Joseph Fuchs lässt seinen Bugatti Royale mit dem Cabrio Chassis 41-121 mit langer Motorhaube und knapp geschnittenem Fahrgastabteil aufbauen. Es gilt als schönstes Automobil der Welt. - In Erlangen fordern erlanger Medizinstudenten in der Organisation Erlanger Klinikschaft den Ausschluss von Juden, was von der Universität zurückgewiesen wird. - In Erlangen hält die SPD und ihre paramilitärische Organisation Eiserne Front mit der KPD und der eigentlich verfeindeten kommunistischen Rotfront eine Demonstration mit 3.000 Personen am Brucker Marktplatz ab. Am nächsten Tag vergleicht das NSDAP Mitglied und homosexueller vierter deutscher Kaisersohn und SA Standartenführer August Wilhelm von Zollern Preußen (St) (44) alias Auwi Hitler mit Luther, womit er die Protestanten für die NSDAP begeistert und macht ihn in einem pseudoreligiösen Spektakel zum Retter, der vom Himmel kommt und für den Nächsten sein Leben gibt. - In Velburg wird das Finanzamt dem Finanzamt Neumarkt eingegliedert. - In Postbauer Wurzhof wird das Arbeitslager Wurzhof nach Neumarkt verlegt. - Der in Bamberg geborene Ministerpräsidentenenkel, Journalist und Schriftsteller Graf Clemens von Podewils-Dürniz (27) wird Presseattaché an der deutschen Botschaft in Brüssel. - Der ehemalige ansbacher SA Standartenführer, Domäne Schillingsfürstpächter und SA Gauführer Franken Wilhelm Stegmann (33) rebelliert gegen den NSDAP Frankenführer Julius Streicher (46) weil dieser für ihn bestimmte SA Gelder unterschlagen hatte und wird aus der Partei gedrängt. - In Hilpoltstein wird der Bauer Georg Dornberger (32) SA Sturmführer und stellvertretender NSDAP Kreisleiter, Kreisamtsstellenleiter und DAF Kreisobmann (1948 33 Monate Haft wegen räuberischer Erpressung). - In Regensburg kauft die Stadt das Württembergische Palais am Prebrunntor 4 mit dem Herzogspark. - In Neumarkt findet ein Flugtag statt, wobei eine Frau, Lisl Schwab, mit einem Fallschirm landet. - In Nürnberg veranstaltet der Radfahrverein Concordia eine Zuverlässigkeitsfahrt über Eichstätt und Neumarkt. - In Neumarkt wird im Gasthaus Zum weißen Lamm Obere Marktstrasse 40 eine Kinoeinrichtung, darunter ein Pianino und ein Vorführapparat, zwangsversteigert. - In Regensburg wird das 10 jährige Bestehen der NSDAP Ortsgruppe im Sternbräukeller Galgenbergstrasse 15 gefeiert. - In Regensburg befürchtet der christlichantisemitische regensburger Bischof Michael Buchberger (58) gewaltsame Änderungen durch Kommunisten und Bolschewisten. - Die NSDAP Gaue Niederbayern und Oberpfalz werden zusammengelegt. Neuer niederbayerisch-oberpfälzer NSDAP Gauleiter wird der in Rosenheim geborene Beamtensohn, auerbacher Lehrer und NS Verleger Franz Maierhofer (35). Er wird aus dem öffentlichen Schuldienst entlassen. - In Regensburg tritt der von seinen Kameraden beleidigte und enttäuschte einzige regensburger NSDAP Stadtrat Anton Fischer aus der NSDAP aus, gibt trotz unterschriebener Verpflichtung seinen Stadtratsposten nicht an die NASDAP ab und tritt der Fraktion der Freien Vereinigung im Stadtrat bei. - In Regensburg bedroht und beleidigt der in Regensburg geborenen NSDAP Versammlungsleiter, regensburger NSDAP Kreisleiter Wilhelm Brodmerkel (37) im Sternbräukeller in der Galgenbergstrasse 15 den in Aschaffenburg geborenen katholischen BVP Mitbegründer Georg Heim (37), als Bruder, den sie schon noch herausholen werden, wenn sie an der Macht sind, wofür er sich vor Gericht entschuldigt. - In Regensburg wird die NSDAP Hilfskraft Alfred Weihe, die in der Parteizentrale im Braunen Häusl alias Braunes Haus am Bismarckplatz 5 arbeitet, wegen irgendwelcher Verfehlungen aus der Partei geworfen, woraufhin er aus Rache an die der SPD nahestehende regensburger Tageszeitung Die Volkswacht belastende Materialien wie Schwarze Listen alias Mordlisten, Bewaffnungspläne und Waffenlagerlisten verkauft, die sie an die Polizei weiterleitet. Die Polizei verhaftet ihn und findet nichts, was die Behauptungen bestätigt, weshalb er drei Monate später zu 4 Monaten Gefängnis verurteilt wird. - In Regensburg wird der Oberpfälzer NSDAP Gautag abgehalten. Der neue niederbayerisch-oberpfälzer NSDAP Gauleiter Franz Maierhofer (35) beschwört seine Partei in seiner von ihm geleiteten NS Parteizeitung Schaffendes Volk nach schwacher Kritik zum Endsieg. Im geschmückten Neuhaussaal im Theater Bismarckplatz 7 vermittelt der Leiter der NSDAP Kulturabteilung Knodt erste öffentliche Rasselehre-Grundlagen bei Lichtbildvorträgen vor 800 Gästen mit dem in Bayreuth geborene Lehrer,Verleger NSDAP Reichstagsmitglied und NSDAP Kulturwart Hans Schemm (41). - In Regensburg beschwert sich Baumberger vom Christlichen Bauernverein im Erhardihaus (20 17 Kolpinghaus Adolph-Kolping-Strasse 1) über die falschen Propheten vom Dritten Reich, wonach der niederbayerisch-oberpfälzer NSDAP Gauleiter Franz Maierhofer (35) in der Diskussionsrunde endlose Hasstiraden ablässt und danach zu einem Redeverbot von 2 Monaten verurteilt wird, das aber nach 1 Monat wieder aufgehoben wird. Rechtsanwalt Ederer ist NSDAP Starverteidiger. - In Regensburg beschlagnahmt die Polizei 15.000 NSDAP Wahlbroschüren und 900 NSDAP Plakate wegen Gefährdung der öffentlichen Ordnung und Sicherheit. Die BVP Tageszeitung Regensburger Anzeiger beschäftigt sich regelmäßig damit Fake-News zu entlarven. - In Regensburg gibt sich der neue niederbayerisch-oberpfälzer NSDAP Gauleiter Franz Maierhofer (35) als Opfer der Polizei, die die NSDAP gezielt benachteiligt. - In Regensburg wird die SA und die SS verboten, woraufhin der niederbayerisch-oberpfälzer NSDAP Gauleiter Franz Maierhofer (35) deren kraftvollere und mächtigere Wiederauferstehung prophezeit. - In Regensburg ist der Chefredakteur Karl Debus von der katholischen BVP nahen Tageszeitung Regensburger Anzeiger für die NSDAP einer der gefürchtesten Zeitungsredakteure deutschlandweit. - In Neumarkt spricht der niederbayerisch-oberpfälzer NSDAP Gauleiter Franz Maierhofer (35) und wird danach zu einem Redeverbot von 4 Wochen verurteilt. - In Regensburg verweigert der evangelische NS Arzt Doerfler die Behandlung des von einem Fuhrwerk überfahrenen jüdischen Jungen Hans Mandelbaum in seiner Privatklinik Sedanstrasse angeblich wegen Platzmangel die Untersuchung und schickt den äußerlich unverletzten Patienten in das Evangelische Krankenhaus, wo er Chefarzt ist. Erst als das Sanitätsauto eintrifft, will er die Identität des Unfallopfers, den Sohn seines schlimmsten jüdischen Kritikers Mandelbaum wiedererkennen und schickt ihn deshalb aus besonderer Vorsicht erst einmal nach Hause, von wo aus er in ein anderes Krankenhaus, das der Barmherzigen Brüder, gebracht wird, wo er trotz Operation zwei Tage später stirbt, was zu einem Skandal führt. Die gegnerische Presse spricht von der entfesselten Hakenkreuzbestie und unterstellt unterlassene Hilfeleistung trotz gegensätzlichen Urteils des ärztlichen Berufsgerichts. - In Regensburg stellt im Sternbräukeller in der Galgenbergstrasse 15 der hessennassausüd NSDAP Gauleiter Jakob Sprenger (48) seine Vorstellung über den Umgang mit politischen Gegnern vor: In ein Haus einsperren und ausräuchern. - In Regensburg spielt das im Vorjahr nur für deutsche klassische Musik gegründete NS Reichssymphonieorchester unter Leitung von Franz Adam (48) Werke von Carl Maria von Weber, Richard Wagner und Anton Bruckner. - In Regensburg verliert ein NS Funktionär die regensburger NSDAP Mitgliederlisten, die der Tageszeitung Volkswacht zugespielt wird, die dann eine, die von Regensburg-West, veröffentlicht, wodurch eine Panik ausbricht und es zu massenhaften Parteiaustritten und schriftlichen Dementierungen beim Verlag kommt. Die Tageszeitung Volkswacht verzichtet auf weitere Veröffentlichungen. - In Regensburg berichtet die Tageszeitung Volkswacht über Monate hinweg von Fällen von Nazi-Terror-Anschlägen, die die Polizei aber alle als unpolitisch entlarvt haben will. - In Regensburg kommt der erste Jahrgang der NS Zeitung Bayerische Ostwacht heraus. - In Neumarkt schildert der altdorfer SA Führer Georg Molitor stolz, wie er nach Protesten in der Bevölkerung bei ihrem Einmarsch den Protestierenden mit seinen Fackeln gelehrt hat sich gesittet zu benehmen. - In Nürnberg nennt sich das Grandhotel Nürnberg Bayrischer Hof Palasthotel Fürstenhof Bahnhofstrasse 1 mit der Telefonnummer 26441 Haus allerersten Ranges. - In Nürnberg stempelt die Post zusätzlich mit Nürnberg - Stadt der Lebkuchen. - In Hilpoltstein gibt es die Speck Eisengießerei und Pumpenfabrik. - In Regensburg wird der bankrotte jüdische Getreidegroßhändler Justin Löwenthal wegen umfänglichen Betrügereien, Unterschlagungen und Urkundenfälschungen an seinen Lieferanten und seiner Kundschaft, die er reihenweise ruinierte, angeklagt. Da viele Teile des Prozesses unter Ausschluss der Öffentlichkeit stattfinden, suggeriert das NSDAP Hetzblatt Der Stürmer seinen Lesern, dass es bei dem Prozess nicht mit rechten Dingen zugeht und sieht sich in der jüdischen Weltverschwörung bestätigt. - In Kelheim fällt das Regensburger Automobil Rennwagen Bergrennen alias Ratisbona Bergrennen aus. - Der in Berlin geborene Volkswirt Karl Georg Schäfer (32) wird Führer des HJ Gaues Niederbayern-Oberpfalz alias Hitlerjugendführer. - In Berchtesgaden kauft Adolf Hitler (43), der immer einen Schäferhund bei sich hat, unter dem Pseudonym Wolf, von der buxtehuder Kommerzialratswitwe Margarete Winter-Wachenfeld amit zwei Tagwerk Grund aus dem Jakobsbichlfeld die Berghütte Berghof mit Blick auf das Grab seines Erfinders, des in Neumarkt geborenen, reichen, geschiedenen, morphiumsüchtigen Journalisten  Dietrich Eckart (+19 23 im Alter von 55 Jahren), mit dem er viel Zeit in Berchtesgaden verbracht hat. - In Nürnberg bietet der jüdische Fahrradhersteller Carl Marschütz (69) (Express Namensrechteinhaber) in der Hercules AG in der Fürther Strasse 191 Dreirad-Lieferwagen an. - In Nürnberg versucht der Montanindustrielle und MAN Vorstand Paul Reusch (64) die NSDAP in eine rechtsgerichtete wirtschaftsfreundliche Regierung einzubinden. - In Nürnberg druckt Willy Liebel (35) in seiner vom Vater übernommenen Druckerei Buch- und Kunstdruck Monninger die Wahlplakate der NSDAP, in denen er mit der Wahl der NSDAP zur Rettung von Staat und Kirche auffordert. Redakteur ist der eichstätter NSDAP Hetzer und Arzt Walter Krauß. Er fordert die konsequente Trennung von Kirche und Staat und Kirchenaustritte. - In Regensburg erweitert Michael Brandl den Brauereigasthof Zum Bären an der Kette in der Ostengasse 16. - In Oberferrieden wird ein Stück der B8 als östliche Umgehungsstrasse gebaut um den Unfallschwerpunkt am steilen Kellerberg zu entschärfen, da Kutscher und Fuhrwerker bei Pausen für die Pferde/Ochsen Steine zum Blockieren der Räder unterlegen und dann nicht wieder wegräumen. - In Nürnberg druckt die NS Hetzschrift Der Stürmer einen Leserbrief, in dem die evangelische Stadtmission beschuldigt wird beim jüdischen Kleidergroßhändler Gutmann Berufskleidung eingekauft zu haben und, dass ihr die Stadt trotz tausender Arbeitsloser Hilfsarbeiter von Auswärts geschickt hat. - Die eigenständige fürther Justiz wird aufgelöst und nach Nürnberg in den Justizpalast Fürther Strasse 110 verlegt. - An der Ingolstädterhütte in Berchtesgaden des Deutschen Alpenvereins wird ein Eichstätter Weg angelegt. - In Neumarkt hat das städtische Waisenhaus mit katholischem klösterlichem Pflegepersonal 5 Pflegekräfte und 12 Betten, das Kinderheim Greding 4 Pflegekräfte und 6 Betten. - In Neumarkt gibt es ein Bruderhaus und ein Bürgerspital mit katholischem klösterlichem Pflegepersonal. - In Neumarkt und in Beilngries betreibt der in München gegründeten katholische Verein Dritter Orden in Bayern eine Bezirksschwesternstation für ambulante Kranke und für Wöchnerinnen alias Frauen nach der Entbindung,, die beide nur mit einer Schwester besetzt sind. Eine weitere mit einer Schwester besetzte Kranken- und Wochenbettstation ist in Batzhausen. - In Neumarkt geben das katholische Karmelitenkloster auf dem Mariahilfberg und das katholische Kloster St Josef Wildbadstrasse 1 zusammen ein Jahr lang täglich 90 durch Spenden finanzierte Essen über die Volksspeisung aus. - In Freystadt gibt das katholische Franziskanerkloster in einem Jahr täglich 32 durch Spenden finanzierte Essen über die Volksspeisung aus, die Benediktiner-Abtei in Plankstetten 68, das Franziskanerkloster in Berching 32, der Pfarrcaritasausschuß und Walburgisheim in Feucht 6. - In der gesamten katholischen Diözese Eichstätt werden an 27 Ausgabestellen ein Jahr lang täglich insgesamt 1.000 Essen als Volksspeisung ausgegeben. - In Eichstätt übernehmen die katholischen Barmherzigen Schwestern alias Vinzentinerinnen den Haushalt des Bischöflichen Palais. . In Neumarkt findet ein Fußballlokalderby zwischen dem SPD dominierten Sportverein Turn und Sportverein Neumarkt und dem katholischen Sportverein DJK mit 1.000 Zuschauern statt. - In Regensburg wird die Druckerei Manz Weißbräuhausgasse 1 an Hans Strauß übergeben. - In Stein wird der Grafensohn Alexander-Roland Wulf-Diether Konrad Alfred Lothar von Faber Castell als Sohn vom in Schwarzenbruck geborenen Graf Roland von Faber Castell (27) und der in München geborenen Alix-May von Frankenberg und Ludwigsdorf (25) geboren. - In Lauterhofen tauschen die 50 katholischen Dillinger Franziskanerschwestern in der staatlichen Heil- und Pflegeanstalt Karlshof die Strohsäcke in den Betten durch Matratzen aus. - In Neumarkt wird ein evangelischer Kirchenchor gegründet. - In der angrenzenden Tschechei herrscht Linksverkehr, weshalb dort Automobile Rechtslenker sind. - Laut Badepolizeiverordnung wird nach Protesten der Konservativen Parteien, sowohl katholisch als auch evangelisch, das weitläufig betriebene öffentliche Nacktbaden wieder verboten. Frauen dürfen gemischt öffentlich nur noch mit durchgehenden eng anliegenden Badeanzug mit Zwickel alias Verstärkung im Schritt baden. Männer müssen eine im Schritt verstärkte Badehose tragen, in Familienbädern sogar einen Badeanzug. - In Nürnberg übernimmt Fritz Hintermayr die Produktion von Badeöfen und Motorradvergasern von der jüdischen Firma Bing. - In Velburg wird das Finanzamt alias Rentamt aufgelöst. - In Regensburg wird an der Ecke Neupfarrplatz Nr. 2 / Bachgasse der Uhren-, Silber- und Goldwarenladen Josef Meßner vom Juwelier Rothenberger (--) übernommen. - In Nürnberg gewinnt die Victoria Fahrradfabrik Victoria die Europa-Bergmeisterschaft für Motorräder und der Deutschen Seitenwagen Meisterschaft für Motorräder durch den in München geborenen Josef Möritz. Das Victoria Motorrad KR 6 erwirbt den Titel Bergmeister. - In Regensburg baut die Schiffswerft Ruthof das von ihr erbaute 9 Jahre alte 61 m lange und 800 PS starke Radschleppdampfschiff Ruthof der regensburger Reederei Bayerischer Lloyd von Holzfeuerung auf Ölfeuerung um. - In Regenstauf kauft Herbert Hoesch (--) Schloß Hirschling. - Die kinderlose württemberger Herzogswitwe Prinzessin Hermine von Schaumburg-Lippe (St) (87), die seit 18 88 in Regensburg im Württemberg Palais lebt, stirbt, woraufhin die Stadt Regensburg das Palais und den Herzogspark kauft. - 1 Liter Standard Esso Benzin kostet 38 Pfennig in Hamburg. - In Neumarkt hat laut Telephon-Adreßbuch für das Deutsche Reich, ua das Amtsgericht die Telefonnummer NEUMARKT 30, das Arbeitsamt in der Sandstrasse 5 NEUMARKT 71, das Autohaus Josef Koller, das Automobile verkauft und repariert, Untere Marktstrasse 7 NEUMARKT 216, das Bahnhofshotel in der Hindenburgstrasse 26 später Bahnhofstrasse NEUMARKT 30, die Filiale der Bayererischen Hypotheken- und Wechselbank NEUMARKT 80, das Kalkwerk Georg Behringer NEUMARKT 211,  der Dentist alias Zahnarzt Thomas Beisser Obere Marktstrasse 21 NEUMARKT 30, die Bezirkssparkasse Neumarkt die Telefonnummer NEUMARKT 134, die Stadtsparkasse NEUMART 171, die Brauerei Gloßner NEUMARKT 11, das Brauhaus Neumarkt Obere Marktstrasse NEUMARKT 76, Georg Bürgel Mietautos alias Automobile Schützenstrasse 7 NEUMARKT 30. Es gibt eine Polizeistation, die sich mit dem Stadtrat und dem städtischen Büro die Telefonnummern NEUMARKT 52 bis 54 teilt, wobei die 53 die Feueralarmnummer ist. Dazu gibt es die Gendarmerie-Haupt-Station NEUMARKT 61 und die Gendarmerie Station Berg NEUMARKT 24. - In Velburg Lengenfeld renoviert der Brauereibesitzer seinen Kühlkeller unter dem Friedhof.

1931 Wetter: Nasser Jahresbeginn. März mit Frost. Juli und August regnerisch. Mittlere Getreideernte und Kartoffelernte. Orkan in München. - In Regensburg stellt der erste regensburger NS-Stadtrat Anton Fischer vergeblich den Antrag, städtische Aufträge nicht mehr an jüdische Handwerker und Kaufleute zu vergeben. - In Regensburg bezieht die NSDAP mit SA, Hj und NSBO in das Braune Häusl alias Braunes Haus am Bismarckplatz 5. - In Neumarkt ist das Gasthaus Mehl Kirchengasse 3 NSDAP Ortsgruppenlokal, wo eine Saalschlacht mit Mitgliedern der SPD und KPD ohne Verletzte stattfindet. - In Neumarkt lässt das NSDAP Mitglied Johann Baptist Dotzer (23) während der Notverordnung in der Silvesternacht am städtischen Weihnachtsbaum das zu singen verbotene Deutschlandlied mit Hitlergruß pfeifen. - In Berlin gründet Elsbeth Zander den Deutschen Frauenorden Rotes Hakenkreuz. - In Amberg wird das Kaufhaus Storg in der alten Münze alias ehemalige Gewehrfabrik Amberg, das dem würzburger Siegfried Hirsch und der ERWEGE mit einem Vollsortiment gehört, eröffnet. - In Amberg wird der NSDAP Lehrer Josef Filbig (40) NSDAP Ortsgruppenleiter. - Der ehemalige münchner Polizeipräsidenten- und Gewerkschaftssekretärssohn und Mitglied der Kommunistischen Internationale Richard Staimer (24) wird an eine militärische Schule nach Moskau delegiert. - In Nürnberg verunglimpft der Herausgeber des wöchentlichen NS Hetzblattes Der Stürmer Julius Streicher (46) das im Variete-Theater Apollo in der Pfannenschmiedsgasse 22 stattfindende Künstlerfest Das bunte Fest als Judenzirkus. - In Nürnberg verhindert die Stadtverwaltung das Zustandekommen des NSDAP-Reichsparteitags, weil gewalttätige Auseinandersetzungen mit den Kommunisten befürchtet werden. - Die in Neumarkt geborene Schauspielerin Käthe Dorsch (41) spielt mit Hans Albers (40) eine Hauptrolle im Spielfilm Drei Tage Liebe. - Der bayerische Radiosender Deutsche Stunde in Bayern wird in die Bayerische Rundfunk GmbH überführt und sendet weltweit das Interview mit Auguste Piccard (47) anlässlich seiner Stratosphärenballonfahrt, das der in Gunzenhausen geborene Wissenschaftsredakteur Otto Willi Gail (35) führt, der durch die Neuregelung des Rundfunks in der Regierung des Zentrumpolitikers Franz von Papen (52) Leiter der Reporterschule des Bayerischen Rundfunks wird. - Das NSDAP Mitglied und homosexueller vierter deutscher Kaisersohn August Wilhelm von Zollern Preußen (St) (44) alias Auwi wird Standartenführer alias Oberst in die SA. - In Regensburg wird im Freibad an der Schillerwiese wegen meteorologischer Probleme wieder eine Trennwand eingebaut und die abwechselnden Badetage für Frauen und Männer werden wieder abgeschafft. Die katholischen regensburger Jugendverbände warnen vor der Gefährdung der heiligen Ehrfurcht vor der deutschen Frau durch ein Gemeinschaftsbade und dem heidnischen Badebolschewismus, weshalb der katholische regensburger BVP Bürgermeister Dr Otto Hipp (46) den bischöflichregensburger Stadtkommissär Höfner mit einer vollständigen Abtrennung beruhigt. - Arbeitslosenquote 21,9 %. - In Neumarkt wird der Oberbürgermeister Georg Weidner Obere Marktstrasse 1a vom Bayerische Volkspartei Mitglied Thomas Rössert (--) abgelöst. - In Ingolstadt kostet der 13. Jahrgang der der SPD nahestehenden Tageszeitung Ingolstädter Anzeiger, das Ingolstädter Volksblatt /Freie Presse Reichsmark monatlich und 10 Pfennig die Ausgabe. Schriftleiter ist Ludwig Mayr. Gedruckt wird sie in der Buchdruckerei und Verlags GmbH Ingolstadt, Neubaustrasse 4 mit der Telefonnummer 403. - In Coburg wird der in Coburg geborene Johann Leopold von Sachsen Coburg (St) (25) von seinem in England geborenen Vater Carl Eduard von Sachsen Coburg und Gotha (47), Neffe des englischen Königs Georg V  (St) (66) beim Amtsgericht wegen Verschwendungssucht entmündigt und kommt unter die vorläufige Vormundschaft seines Vaters. - In Neumarkt verteilt der Redakteur der Tageszeitung Neumarkter Tagblatt Otto Knoll ein christliches Flugblatt aus Köln, das auch titelt Christenvolk erwache!. Darin wird mit NSDAP Zitaten bewiesen dass, dass die christliche Religion gefährdet ist und eine Nationalsozialistische Religion eingeführt werden soll. - In Kelheim veranstalten die Waffenstudenten eine vaterländische Kundgebungen an der Befreiungshalle. - In den Kinos läuft der erste Fritz Lang Tonfilm und Kriminalfilm M - Eine Stadt sucht einen Mörder an, in dem eine sympathische organisierte Gaunerarmee, die auch als Volksgericht auftritt, die überhebliche unfähige verbürokratisierte und mit einem falschen Rechtsverständnis behaftete Staatsmacht düpieren und den Mörder, gespielt von Peter Lorre (27), der jüdische Vorfahren hat, selbst fängt und nach einer von den eigenen Leuten improvisierten Volksgerichtsverhandlung nach einem Geständnis gnadenlos vernichten und ausrotten will, aber von der Staatsmacht, vor zurückgelassenen, weinenden, betroffenen Müttern, gerettet wird. - In Nürnberg veranstaltet die Nürnberger Trichter Karnevalsgesellschaft eine Karnevalsveranstaltung im Kollosseum am Maxtor. - In Deining wird ein kleines Altenheim mit 17 Plätzen eröffnet. - In Neumarkt stören KPD und SPD eine von berchinger und mühlhausener SA gesicherte NSDAP Veranstaltung. Die Polizei beendet die Prügelei. Die BVP nahe Tageszeitung Neumarkter Tagblatt spricht amüsiert von einem Vorgang, der auch den Neumarktern gezeigt hat, wie man sich das ERWACHEN des deutschen Volkes vorstellt. Statt sich gemeinsam in eine Front gegen die äußeren Feinde zu stellen, hauen sich die eigenen Volksgenossen gegenseitig die Köpfe ein. - In Neumarkt bezichtigt der NSDAP Stadtrat Kirchbauer den BVP Stadtrat und Zeitungsredakteur Bögl ihn in der Berichterstattung zu verunglimpfen, was dieser mit einem Hinweis von Kirchbauers Stammtischtiraden ihm gegenüber energisch zurückweist. - In Neumarkt feiert die katholische BVP nahe Tageszeitung Neumarkter Tagblatt die Sprengung einer Versammlung des sektenartigen Ludendorff Tannenbergbundes im Gasthaus Zum deutschen Kaiser, Ingolstädter Strasse 6, Deutschland in Kriegsgefahr, Bayern als Kriegsschauplatz, wobei alle Teilnehmer, sowohl der katholische Gesellenverein als auch die NSDAP gemeinsam den Saal verlassen. - In Neumarkt findet ein SA Konzert der Kapelle des Sturm 51 im Gasthaus Zum deutschen Kaiser, Ingolstädter Strasse 6 statt. - In Neumarkt fürchtet der Stahlhelm den Verlust der Eigenstaatlichkeit Bayerns im Gasthaus Zum deutschen Kaiser, Ingolstädter Strasse 6 durch den Verlust eines eigenen Heeres. - In Neumarkt werden 6346 Handwerkswanderburschen gezählt. - In Neumarkt passieren 136 Güterschiffe den Kanalhafen am Ludwig Donau Main Kanal. - Die schwangere Geli Raubal (23) begeht nach einem Streit mit ihrem Onkel Alf alias Adolf Hitler (42), bei dem sie seit 2 Jahren streng überwacht im Haushalt wohnt, Suizid. - In Sulzbach spricht in der Turnhalle bei einer Versammlung der nürnberger NSDAP Stadtrat und Buchgroßhändler Großdeutsche Buchhandlung Karl Holz (36) und der sulzbacher NSDAP Bezirksführer Paul Arendt (28) und benutzt dabei auch die Sparkassenaffäre. NSDAP Bezirksführer Paul Arendt (28) hat in den protestantischen Dörfern der organisierten katholischen Bauern mehr Erfolg als im katholischen Mittelpoppenricht, wo kein einziger Zuhörer kommt und Paul Arendt (28) als Wirtshausagitator aus der Gaststätte geworfen wird. Paul Arendt (28) gibt die NS Zeitungen Sulzbacher Beobachter und Maxhüttenkumpel heraus. - In Sulzbach besteht der Betriebsrat der Maxhütte aus 5 KPD lern, 1 SPD ler und 1 NSDAP ler. - In Nürnberg entsteht der Nationalsozialistische Evangelische Pfarrerbund. - In Amberg wird aus der Amberger Gewehrfabrik die Deutschen Präzisionswerkzeuge AG. - In Ansbach verschafft der in Regensburg geborene evangelische Pfarrer Gottfried Fuchs (39) der evangelischen Gemeinde eine NS Führungsrolle in ganz Bayern. - In Amberg predigt Pater Rupert Mayer, dass eine Mitgliedschaft von Katholiken in der NSDAP ausgeschlossen ist. - In Amberg wird unter Josef Filbig (30) ein NSF Frauenbund mit ihrer Führerin Engert gegründet. - In Amberg wird der Zahnarzt Dr Artur Kolb (36) neuer amberger NSDAP Kreisleiter. - In Amberg gibt es 5783 öffentliche Fürsorgeempfänger. - In Schwandorf wird die oberpfälzer NSDAP Gaugeschäftstelle aufgelöst und nach Regensburg in die Bismarckstrasse 5 verlegt. Oberpfälzer NSDAP Gauleiter ist der in Regensburg aufgewachsene Beamtensohn, ehemalige Volksschullehrer und Verleger Franz Maierhofer (34). Er gibt die Parteizeitung Schaffendes Volk heraus. - In Nürnberg fusioniert die Studentenverbindung Franko Alemannia mit der nürnberger Studentenverbindung Markomannia. Sie treffen sich im Gasthaus Löwengrube Blumenstrasse 12. - In Nürnberg erfinden die Juden Stephan Bing, Herrmann Oppenheim und Siegfried Kahn in ihrer Spielwarenfabrik die TRIX Express Bahn auf Bakelitgleisen. - In Schwandorf gibt es Streit um die Einhaltung der Sperrstunde von 01:00 Uhr, die selbst von Bürgermeister Dr Schweigert teilweise bis 05:00 morgens im Kasino überzogen wird. Die Gastwirtschaften Biederer, Groher und Dobmeier werden zum Unwillen von Diplombraumeister Krieger nicht kontrolliert. Ebenso die Bahnhofsgaststätte Eimmayr. - Faber Castell übernimmt die Johann Faber Bleistiftfabrik AG mit einer Beteiligung an der weltgrößten Bleistiftfabrik Lápis Johann Faber in Brasilien. - In Hersbruck gründet der Postangestellte Georg Sperber (34) Buchstrasse 15, eine SS Ortsgruppe und wird deren Führer. - Die israelitische Kultusgemeinde Neumarkt wird aus wirtschaftlichen Gründen aufgelöst und dem Rabbinat Regensburg ansgeschlossen. Rabbiner Dr Magnus Weinberg zieht nach Regensburg. - In Beratzhausen wird die TSV Vereinstheaterbühne an die NSDAP Ortsgruppe Krummennaab verkauft. - Die katholische Kirche will erfolglos das Bilderbuch von Karl Valentin (49) wegen Verletzung des heiligen Sakraments der Firmung verbieten lassen. - Der jüdische nürnberger Modearzt Dr Joseph Fuchs lässt sich einen Bugatti Typ 50 mit 4,9-Liter-Maschine bauen. - In Nürnberg wird der in Bamberg geborene SA Mann und Turnlehrer Georg Schneider (42) Studienrat am Realgymnasium. - Der in Nürnberg geborene Schuhmachersohn, Maurer, SA Mitglied und Schrifsteller Hans Zöberlein (36) veröffentlicht seinen Weltkriegserfolgsroman Der Glaube an Deutschland, der 800.000 Mal verkauft und verfilmt wird. - In Regensburg wird der fürstliche thurn und taxis Fahrbetrieb und der Marstall aufgelöst. - In Erlangen spricht Adolf Hitler (42) bei seinem dritten und vierten Besuch im Saal des Gasthauses Kolosseum Henkestrasse (20 16 Bayerischer Hof) zuerst vor Studenten und danach vor Arbeitslosen. - In Erlangen spricht Joseph Goebbels (34) im Saal des Gasthauses Kolosseum Henkestrasse (20 16 Bayerischer Hof). - In Schwarzenbruck Rummelsberg wird ein riesiger dreistöckiger Komplex als evangelisches Bruderhaus eingweiht. - In Regensburg wird auf dem Fußballplatz des Sportbundes Jahn Regensburg an der Prüfeninger Strasse eine moderne Tribüne aufgestellt. - Prinz Philipp Ernst von Thurn und Taxis (St) (23) kauft Schloss Hohenberg. - In Nürnberg fusioniert die Brauerei JG Reif mit der Nürnberg Aktienbrauerei Brauhaus Nürnberg AG zur Brauhaus Nürnberg JG Reif AG, wobei die Brauhaus Nürnberg AG eine 74 % Mehrheit an der neugegründeten Brauerei JG Reif AG besitzt. - Der gunzenhausener Steuerbeamte und NSDAP Ortsgruppenleiter Johann Appler (39) gründet die gunzenhausener SS Ortsgruppe. - In Nürnberg wohnt der SS Sturmbannführer Martin Weis (31) in der Winzelbürgstrasse 20. - In Weiden findet ein großer Heimattag statt. - Der in Regensburg geborene Jurastudent Hermann Höcherl (20) wird Mitglied der NSDAP (19 53 Bundestagsmitglied). - In Fürth landet das Luftschiff Graf Zeppelin auf einer Wiese bei Atzenhof in der Flugplatzstrasse 75 (20 18 Fraunhofer-Allianz Vision) mit 100.000 Zuschauern. Besitzer ist die Stadt Nürnberg. Der Flughafen hat die Telefonnummer 73185. Die Flugpolizei wickelt die Passkontrolle ab. Das Rollfeld ist eine 650 x 950 Meter große Wiese. Als Landehilfe gibt es einen weissen Kreis mit Rauchofen und einen Windsack. Nachts gibt es ein beleuchtetes Landezeichen, das den Wind anzeigt und Hindernisbeleuchtung. Das Fluplatzrestaurant hat die Telefonnummer 72178. Der Flugplatz hat ein eigenes Post- und Telegraphenamt. - In Nürnberg kauft die NSDAP das Hitler-Haus Marienstrasse 9. - Der in Weihmichl geborene Gstanzlsänger Roider Jackl (25) gewinnt den Stegreif-Gstanzl-Wettbewerb des Bayerischen Rundfunks und wird ein Medienstar. - In Ansbach gründet der ansbacher SA Mitbegründer und ansbacher NSDAP Ortsgruppenleiter Richard Hänel (36) eine ansbacher SS Ortsgruppe. - In Regensburg wird die Tageszeitung Oberpfälzisch-niederbayerischer Beobachter nach 3 Monaten wieder eingestellt. - In Regensburg propagieren der in Bayreuth geborene Lehrer und Verleger NSDAP Reichstagsmitglied Hans Schemm (40) und der in Nürnberg geborene Zahnarzt amberger NSDAP Ortsgruppenleiter Artur Kolb (36) auf zwei Massenversammlungen den Roten Krieg und Deutschland müsse sich nun entscheiden. Bei vier weiteren NSDAP Versammlungen, wo es um den Verrat des Marxismus an Deutschland geht, hetzen der oberpfälzer NSDAP Gauleiter Franz Maierhofer (34), der amberger NSDAP Kreisleiter Artur Kolb (36), der amberger NSDAP Ortsgruppeneiter Josef Filbig (40) und der in Amberg tätige und im Vorjahr ausgeschlossene und wieder in der NSDAP aufgenommene oberpfälzer NSDAP Gaubetriebszellenleiter Paul Arendt (28) mit der Dolchstoßlegende, dem Versailles-Vertrag, dem Dawes.Plan und dem Young-Plan. - In Regensburg terrorisieren NSDAP Mitglieder ungarische Ferienkinder, die sie für verhasste Tschechen halten. - In Nürnberg findet die Großveranstaltung 71. Deutscher Katholikentag statt. - In Parsberg werden wieder Kirchenglocken aufgehängt. - In Velburg wird der Weiher zu einem Schwimmbad ausgebaut. - In Regensburg hat der Flughafen Regensburg im Traberweg 1 ein 500 x 500 Meter großes Rollfeld auf einer Wiese. Es können nur kleine Reparaturen ausgeführt werden. Er hat die Nebenstelle 200 der Stadt Regensburg Telefonnummer 3951 im Sommer und die Nebenstelle 13 der Telefonnummer 3851 im Winter. - In Neumarkt wird das neue Werk der Gebrüder Pfleiderer Stammsitz des Unternehmens. - In Lauterhofen zählt der Konvent Dillinger Franziskanerinnen 50 Schwestern. - In Regensburg hat die Strassenbahn 2.000.000 Fahrgäste. - In Regensburg wird nach zweijähriger erfolgreicher Fahndung mit Bildern und der Auslieferung des Versicherungsbetrügers und Mörders, des leipziger Kaufmanns Kurt Erich Tetzners (28) durch französische Behörden der Mordfall Tetzner in Etterzhausen verhandelt. Er wird zu 14 Jahren Gefängnis verurteilt und in Regensburg mit der Gouillotine hingerichtet. Seine blonde vollbusige Ehefrau Emma, die auch als Prostituierte für ihn arbeitete, wird wegen Mittäterschaft zu 4 Jahren Zuchthaus verurteilt. Sie gibt sich als eingeschüchtertes Opfer. - In Kelheim gewinnt der Mercedes Werksrennfahrer NSKK Mitglied Rennfahrer Hans Stuck (31), als erfolgreichster europäischer Bergrennenfahrer Bergkönig genannt, das Ratisbona Bergrennen alias Regensburger Bergrennen für Rennwagen und Motorräder auf einem Mercedes SSKL Silberpfeil und unterbietet den drei Jahre alten Streckenrekord von Rudolf Carraciolas (30) um 20 Sekunden. Der DKW Motorrad Rennfahrer Toni Babl (25) gewinnt in der Klasse der schweren Motorräder bis 500 ccm. - Der Mercedes Werksrennfahrer, das von der SA befehligte NSKK Mitglied Hans Stuck (31) und das Brigade Erhardt Korpsmitglied Manfred von Brauchitsch (26) bitten Hitler auf dem Obersalzberg in Berchtesgaden um Unterstützung für den Motorsport. - In Nürnberg wird die Kläranlage Nord (20 18 Klärwerk 2) für den Lorenz- und den Sebald-Sammler eröffnet. - In Nürnberg wechselt der jüdische Fahrradhersteller Carl Marschütz (69) (Express Namensrechteinhaber) in seiner Hercules AG in der Fürther Strasse 191 in den Aufsichtsrat und baut nur noch Sachs-Motoren in seine Motorfahrräder mit 98 ccm und Leichtmotorräder mit 124 ccm ein. - In Seligenporten übernehmen die Zisterzienser-Mönche von Kloster Bronnbach die Jahrzehnte privat genutzten Klosteranlagen und versuchen ein katholisches Klosterleben aufzubauen.. - Das Rasseamt der SS, das für Rassenuntersuchungen und Ehegenehmigungen für Angehörige der SS zuständig ist, wird gegründet. - In Oberferrieden verunglückt der Postbote Leonhard Gehard auf dem Fahrrad in der Dunkelheit, weil er über einen auf der Strasse liegenden Stein stürzt, den ein Kutscher zum Blockieren des Räder bei einer Pause auf der Strasse liegen gelassen hat. - In Sindlbach wird ein katholischer Pfarrcaritasausschuß gegründet. - In Amberg übernehmen die katholischen Barmherzigen Schwestern alias Vinzentinerinnen das Schülerheim Don Bosco Heim. - In Neumarkt eröffnet der Präses des katholischen Sportvereins DJK Deutsche Jugend Kraft Kaplan Rackl ein eigenes Vereinsheim am Rainbügl, deren Halle zu einer Turnhalle umgebaut wird und das der katholischen Kirche gehört. - In Hersbruck übernimmt die Nürnberger Brauhaus AG die Brauerei Bürgerbräu Hersbruck, die die Eigenproduktion aufgibt. - In Stein übernimmt Faber Castell die Johann-Faber-Bleistiftfabrik. - In Altdorf ist das Gasthaus Zum goldenen Hirsch mit der Telefonnummer 73 eine beliebte Sommerfrische. - In Lauterhofen arbeiten 50 katholische Dillinger Franziskanerschwestern in der staatlichen Heil- und Pflegeanstalt Karlshof. - In Neumarkt wird der evangelische Verein mit dem Namen Verein der Protestanten zur Pflege des Zusammenschlusses und edler Geselligkeit in Evagngelischer Verein Neumarkt und Umgebung umbenannt. - In Nürnberg stirbt der Em-Eukal Erfinder Carl Soldan (60) Hefnersplatz, woraufhin sein Sohn Hermann Soldan (--) eine Süßwarenproduktion beginnt und dabei alle Verpackungen selbst druckt. - In Nürnberg finden im Gasthaus Zum Hopfenstock in der Breite Gasse 43 abends Unterhaltungskonzerte statt. Es gibt gut bürgerliche Küche. - Der in Regensburg aufgewachsene republikfeindlich und monarchistisch gesonnene Freiherrnsohn Adolf von Harnier (28) engagiert sich im Bayerischen Heimat- und Königsbund. - Die Zwillinge Prinzessin Marie Gabriele von Wittelsbach Bayern (St) und Prinzessin Marie Charlotte von Wittelsbach Bayern (St) werden in München als Töchter von Prinz Albrecht von Wittelsbach Bayern (St) (26) und der kroatischen Botschafterenkelin und Grafentochter Maria Franziska Juliana Johanna Draskovic von Trakoscan (27) geboren. Die Familie lebt in Bad Kreuth. - In Neumarkt wird der Leiter der neumarkter Sparkasse Spachtholz, der selbst einen gehörlosen Sohn hat, neuer Vorsitzender des neumarkter Gehörlosenvereins. Behinderte gelten als wertlos. - In Regensburg wird das Historische Museum Regensburg am Dachauplatz in den Gebäuden des ehemaligen katholischen Minoritenklosters St. Salvator gegründet.  - Der berliner Radrennfahrer Max Hahn (32), der mit Express Rädern viele Radrennen gewonnen hat, verkauft in seinem Radfachgeschäft Erstes Berliner Radsporthaus  neben Express Rädern auch Fahrräder von Dürkopp, Brennabor, Diamant, MIFA, Opel, Wittler uva und französische Fahrräder wie  J. B. Louvet oder belgische wie Van Hauwaert. - In Pappenheim hat Graf Ludwig von Pappenheim (St) (--) eine Tochter Ursula von Pappenheim (St) (05). - ln Nürnberg beginnt der heilbronner Motoreningenieur Richard Küchen (42) bei den Triumph Fahrradwerken, wo er aber sofort von Zündapp abgeworben wird. - In Nürnberg beginnt Hans-Peter Müller (--) eine dreijährige Victoria Erfolgskarriere als Motorradrennfahrer mit 350 ccm und 500 ccm Motorrädern. - In Nürnberg beginnen die Zündappwerke mit dem Bau eines 4-sitzigen Porsche Typ 12 mit dem Modellnamen Volkswagen, der aber nach nur drei Automobilen wieder eingestellt wird. -  In Nürnberg wird das Hotel Zum roten Hahn in der Königstrasse Vereinslokal des Motorsport Club Nürnberg. - In Nürnberg beginnt der jüdischen nürnberger Schreibmaschinenhersteller Triumpf mit dem frankfurter Fahrradhersteller, Automobilhersteller und Schreibmaschinenhersteller Adlerwerke seine Schreimaschinen gemeinsam  als Triumph Adler Schreibmaschinen herzustellen. - In Nürnberg beginnt die Motorradfabrik Ardie im Besitz des Motorenherstellers Fichtel und Sachs alias Willy Sachs und seiner Frau Elinor von Opel (23) erfolglos mit dem Bau von Kleinpersonenautomobilen. - In Nürnberg wird mit dem Neubau des Oberpostamtsgebäudes Bahnhofsplatz 1 im von der münchener Postbauschule vorgegebenen aber im Stadtrat umstrittenen Stil der Neuen Sachlichkeit mit einer Stahlbetonkonstruktion mit Flachdach und durchgehender Fensterfront im Erdgeschoß vom nürnberger Oberpostbaurat Johann Kohl (57) begonnen, was wegen des Streits mehrere Jahre dauert.- In Nürnberg wird das 18 61 erbaut histsoristische Oberpostamtsgebäude an der Regensburger Strasse für einen Neubau abgerissen. - In Schwandorf nennt die schwandorfer Tageszeitung Schwandorfer Tagblatt ihre wöchentliche heimatkundliche Unterhaltungsbeilage Für´s traute Heim in Traute Heimat um. - In Schwandorf feiern die Schulmädchen der 7. Klasse den katholischen Marienkult der Marienkinder, wobei sie ganz in weiß gekleidet mit geflochtenen Haaren und weißen Blumenkränzchen im Haar die Statue der Gottesmutter Maria anbeten. - In Regensburg gründen 30 Eisenbahner die Reichsbahn- Spar- und Darlehenskasse Regensburg später Sparda Ostbayern auf Anregung der Eisenbahnvereinen gegründet und nach einigen Wochen im Folgejahr im Reichsbahndirektionsgebäude Bahnhofstrasse 7 betrieben.

1930 Wetter: Milder Jahresanfang. Apfelblüte naßkalt. Juni heiß und trocken. Mäuseplage. Erdbeben in München. - In Regensburg ändert sich mit dem Besuch von Adolf Hitler (41) vorort die Stimmung zugunsten der NSDAP. - In Neumarkt erreicht die NSDAP 23,2 %. - In Coburg wird der Maschinenschlosser, Offizier und Maschinenmeister der Städtischen Werken Coburg Franz Schwede (42) als erstes NSDAP-Mitglied dritter Bürgermeister und führt einen diktatorischen Führungsstil ein. - In Altdorf wird der in Nürnberg geborene Ordonnanzoffizier von Ernst Röhm (43) Robert Bergmann (44) Ortsgruppenleiter der NSDAP. - In Feucht wird eine Ortsgruppe NSDAP gegründet und erhält mit 440 Stimmen mehr als die SPD. - Die NSDAP Mädchen-Organisation BDM alias Bund Deutscher Mädel wird gegründet. - In Nürnberg wird der ehemalige münchner Polizeipräsidenten- und Gewerkschaftssekretärssohn Richard Staimer (23) als Bauarbeiter Leiter der Zersetzungsarbeit in der Polizei und der Reichswehr im M-Apparat für Nürnberg. - In Nürnberg gibt es 4 öffentliche Zweispänner, 5 öffentliche Einspänner und 172 öffentliche Kraftfahrzeuge alias Automobile. - In Nürnberg leben 25.357 männliche und 490 weibliche Personen in Obdachlosenzufluchtsanstalten. - Der in Amberg geborene Gewehrfabrikeisendreher und SA Mitglied Hans Aumeier (24) wird nach einjähriger NSDAP Mitgliedschaft Mitglied im Stab Reichsführer SS Heinrich Himmler. - Der in Viehhofen geborene Metzgergesellensohn Paul Walter (39) wird KPD Reichstagsmitglied für Berlin. - In Ingolstadt wird der aus Kelheim stammende Jurist Josef Listl (37) rechtskundiger ingolstädter Bürgermeister. - Der in Nürnberg geborene Leo Schieder (21) wird KPD-Mitglied in Andernach. - In Fürth erreicht die Brauerei Grüner einen Rekordabsatz von 140.000 Hektoliter Bier. - Die in Neumarkt geborene Schauspielerin Käthe Dorsch (40) spielt die Hauptrolle im Stummfilm mit Musik Die Lindenwirtin. Die Musik stammt von Michael Krausz. - Der Radiosender Deutsche Stunde in Bayern veranstaltet ein Volksmusikpreissingen für Oberbayern und Tirol und gründet ein Unterhaltungsorchester unter Leitung von Karl List. - Der homosexuelle vierte deutsche Kaisersohn Prinz August Wilhelm von Zollern Preußen (St) (43) alias Auwi tritt in die NSDAP ein, erhält die niedrige Mitgliedsnummer 24, wird Aushängeschild der NSDAP für Seriosität, Zuschauermagnet und begnadeter Agitator. - Arbeitslosenquote 14 %. - In Bayreuth stirbt der homosexuelle Theaterregisseur Siegfried Wagner (43). - In Ingolstadt kostet der 12. Jahrgang der der SPD nahestehenden Zeitung Ingolstsädter Anzeiger, das Ingolstädter Volksblatt /Freie Presse 2 Reichsmark monatlich und 10 Pfennig die Ausgabe. Schriftleiter ist Ludwig Mayr in Ingolstadt. Gedruckt wird sie in der Buchdruckerei und Verlags GmbH Ingolstadt, Neubaustrasse 4 mit der Telefonnummer 403. Die Tageszeitung Ingolstsädter Anzeiger berichtet vom zweitägigen, von schlechtem Wetter beeinträchtigten Hitlertag, bei dem sich am Samstag 1.000 Mann am Fackelzug und am Sonntag 1.570 Mann beim Propagandamarsch und Vorbeimarsch an Hitler am Gouvernementsplatz alias Rathausplatz beteiligt haben. Die städtischen Gebäude, die Wirte und ein Teil der Geschäftsleute haben Hakenkreuze beflaggt. - Die letzten französischen Besatzungstruppen verlassen Trier. - In Amberg Kümmersbruck ist das Gasthaus Frühlingsgarten mit Biergarten und Schießstand alias Hakenkreuznest beliebtes NS Ausflugslokal, das der Feuerwehrverwalter Rottascher betreibt. - In Amberg verklagen die Juden Kaufmann Bloch und der Lehrer Godlewski den früheren Pfarrer Münchmeyer wegen Beleidigung. - Der in England geborene englische Prinz Herzog Carl Eduard von Sachsen Coburg und Gotha (46), Neffe des englischen Königs Georg V  (St) (65) wird Vorstand im Bund Stahlhelm. - In Regensburg erweitert Domkapellmeister Theobald Schrems (37) gegen den Willen des Domkapitels das fast ausschließlich liturgische Repertoire der Regensburger Domspatzen um weltliche Stücke, wie das Opernstück Hänsel und Gretel und nimmt populäre, sogar protestantische Weihnachtslieder für den Bayerischen Rundfunk auf. - In Regensburg wird die aus Erlangen stammende erste protestantische regensburger Lehrerin Elly Maldaque (37) kurz vor ihrer Verbeamtung nach monatelangen, vom katholischen BVP Magistrat wegen angeblicher KPD Nähe angeordneten und durch NSDAP Mitglieder durchgeführten Observationen wegen angeblicher KPD Mitgliedschaft und Freidenkertums fristlos entlassen, in die psychiatrische Abteilung des Bezirksklinikums wegen Verfolgungswahns eingewiesen, wo sie unter ungeklärten Umständen verstirbt und zu ihrem Tod mehrere sich widersprechende Gutachten erstellt werden, was zu einem nationalen Skandal führt und mehrere Künstler das Thema verarbeiten. - In Nürnberg veranstaltet die KPD eine Veranstaltung mit 2.000 Teilnehmern, die von der SA gestört wird. Es kommt zu einer Saalschlacht. - In Neumarkt ist Pflichtabend der SA um 20:00 Uhr bei Karl Völkl, Gastwirt. - In Neumarkt herrscht Trostlosigkeit bei den Arbeitsaussichten. Die SPD initiiert, dass die Lustbarkeitssteuer für Veranstaltungen auf 40 % angehoben wird und scheitert mit dem Antrag, dass Stadträte, die in wirtschaftlicher Verbindungen mit dem Magistrat stehen, ausgeschlossen werden, der merkwürdigerweise durch den NSDAP Stadtrat Gruber, der als Metzger an das städtische Krankenhaus liefert, unterstützt wird und dieser wird vom NSDAP Stadtrat Kirchbauer unterstützt. - In Neumarkt tritt der in Unterfranken geborene Geigenvirtuose Jules Siber (59) im Gasthaus Tucher Grünbaumwirtsgasse 13 auf u.a. mit der Sopranistin Maria Böckl. - In Neumarkt streut die Tageszeitung Neumarkter Tagblatt Gerüchte über die SPD. - In Neumarkt wird der Tuch- und Maßgeschäftsinhaber Hans Heimerl von Prinz Alfons von Wittelsbach Bayern (St) (68) für vaterländische Verdienste Mit dem Prinz Alfons Erinnerungszeichen auf blauem Bande ausgezeichnet. - In Neumarkt läuft im Tucher Lichtspieltheater, Grünbaumwirtsgasse 13 der Fritz Lang Film Frau im Mond, einer der letzten Stummfilme. - In Neumarkt tritt der langjährige SPD Stadtrat Franz Plank wegen massiver Anschuldigungen, Bedrohungen, Flugschriftdenunziationen und angegriffener Gesundheit zurück, entschuldigt sich unterwürfig und wünscht seinen Stadtratskollegen, dass sie von solcher Gemeinheit wie er verschont bleiben. Der katholische BVP Bürgermeister Weidner und BVP Stadtrat Boegl bedauern seinen Rücktritt und werden ihn vermissen. - Erste Autostrasse in Bayern für Automobile. Das Autostrassenprojekt soll nun verwirklicht werden. - Das Wasser im Ludwigskanal alias Ludwig Donau Main Kanal ist bereits abgelassen. Große Mengen von Pflastersteinen haben die Kanalschiffe an den Ufern auf der ganzen Strecke Bamberg~Neumarkt abgelagert. Von Kelheim aus soll die neue Autostrasse für Automobile nach München in eigener Bahn weitergeführt werden. Ein Raupenschlepper trifft am neumarkter Kanalhafen ein, der Schlamm aus dem Flußbett wegbaggert. Die Strasse wird polizeilich abgesperrt. - In Nürnberg wird das Fahrradrundrennen der Concordia Nürnberg Nürnberg~Feucht~Altdorf~Gnadenberg – Neumarkt – Postbauer~Ochenbruck~Nürnberg durchgeführt und der fürther Willy Höfling siegt in einem 35 Teilnehmer umfassenden Feld. - In Neumarkt Blomenhof wird Der arme Junge Johann Thurner aus dem Heim Johannisbrunn aufgegriffen und wieder nach Johannisbrunn zurückgebracht. - In Neumarkt spielt die Theatergemeinde als letztes Stück der Spielperiode Der Patriot des jüdischen Schriftstellers Alfred Neumann (35). - In Neumarkt ist das Vereinslokal des neumarkter Amateurfotographievereins das Gasthaus Glossner, Kastengasse. - In Neumarkt bewirbt Walter Prebel Obere Marktstrasse die Hamburg-Amerika-Linie. - In Neumarkt wird Polizeioberwachtmeister Michael Achatz (38) angezeigt, das eingeleitete Untersuchungsverfahren aber eingestellt. - In Neumarkt wird ein Elektro-Toboggan, eine hohe elektrische Spiralrutschbahn auf dem Tummelplatz aufgestellt. Für die Kleinen gibt es ein Kinder-Auto-Velodrom und eine Motorrad-Rennbahn. - In Neumarkt spricht Oberstleutnant Ahlemann über Faschismus Mussolini und Hitler im Saal des Gasthauses Zum deutschen Kaiser, Ingolstädter Strasse 6. - In Neumarkt kommt die katholische Jugendorganistation Bund Neudeutschland zu Besuch. - In Neumarkt setzt sich NSDAP Stadtrat Gruber bei einem privaten Grundstücksstreit über alle Anweisungen des Magistrats hinweg und befiehlt sogar der Polizei sich herauszuhalten. - In Regensburg findet ein Großflugtag statt. - In Neumarkt brennt der Wald Miß durch Funkenflug der Dampflokomotiven. - In Neumarkt sammeln sich 60 Hopfenpflücker und fahren mit einem Mietauto in die Hallertau. - In Neumarkt wird der neugewählte Oberbürgermeister nicht vereidigt, weil mehr als die Hälfte der 20 Stimmen ungültig sind. Beim zweiten Wahlgang wird aus einer ungültigen Stimme eine für Weidner, wodurch er wiedergewählt wird. - In Neumarkt Woffenbach wird eine 1.470 Gramm schwere Kartoffel geerntet. - In Neumarkt hält der Nürnberger Stahlhelm mit seiner Stahlhelmkapelle im Gasthaus Zum deutschen Kaiser, Ingolstädter Strasse 6 eine gut besuchte Veranstaltung ab. - In Nürnberg lässt sich die Fränkische Tagespost ein Hochhaus hinter dem Bahnhof bauen, in dem gleichzeitig die Parteizentrale der SPD untergebracht ist. - Der in England geborene Carl Eduard von Sachsen Coburg und Gotha (46), verweigert eine Bitte für eine Spende zur Finanzierung des Braunen Hauses. - In Nürnberg verbürgt sich Adolf Hitler (41) für einen gewaltfreien Parteitag, bittet den Stadtrat um Überlassung sämtlicher Schulräume als Massenquartiere und sieht sich in Begleitung von Rudolf Heß (36) und Generalmajor Otto Wagener (42) die Verdi Oper Die Macht des Schicksals im Stadttheater Marientorgraben an. - In Regensburg tritt der in Stadtamhof geborene Handwerkersohn und regensburger Rechtsanwalt Alfons Goppel (25) in die katholische BVP ein. - Der in Amberg geborene Georg Aumeier (35) wird SS Standartenführer alias zweithöchster Militärrang. - In Wien kommt nach dem Tod des Autors D H Lawrence (45) die deutsche Ausgabe des in vielen Ländern verbotenen Erotikromans Lady Chatterley im Verlag des jüdischen Verlegers Ernst Peter Rosenthal heraus. Um die Risiken einer Beschlagnahmung zu minimieren wird nur auf Vorbestellung produziert. - In Sulzbach wird der aus München stammende Reichsheimatdienstreferent Franz Bauer neuer Bürgermeister. - In Sulzbach kommt es zu Stimmengewinnsprüngen der NSDAP. Die katholische BVP unterscheidet sich auch in der Agitation nicht mehr von der NSDAP. - In Sulzbach wird Paul Arendt (27) für ein Jahr wegen Stänkerei aus der NSDAP ausgeschlossen. - Der in Neumarkt geborene Kunstmaler Albert Reich (49) gründet in München Harlaching eine NSDAP Ortsgruppe. - In Freystadt ist der Gasthof Zur Post im Besitz der Brauerei Betz. - In Regensburg Prüfening wird im Schloss Prüfening Prinz Albrecht Friedrich Maria Lamoral Kilian von Thurn und Taxis (St) der Sohn von Prinz Philipp Ernst von Thurn und Taxis (St) (22) geboren. - Regensburg hat 81.900 Einwohner und Amberg hat 26.330 Einwohner. - In Amberg fordert ein Erwerbslosenausschuß vom Rat der Stadt Weihnachtszuschüsse, eine Wärmestube und eine Volksküche und organisiert eine Großdemonstration vor dem Rathaus, die die Polizei nicht auflösen kann und die sich erst Abends beim Eintreffen der angeforderten Reichswehr auflöst. Die Organisatoren werden vor Gericht zur Verantwortung gezogen. - In Eichstätt wird der Bau der Breitspureisenbahn über Kipfenberg nach Beilngries begonnen. - In Nürnberg wird der jüdisch dominierte Hopfenmarkt geschlossen. - Der in Regensburg aufgewachsene Beamtensohn und Volksschullehrer Franz Maierhofer (33) wird NSDAP Gauleiter Oberpfalz. - Die Comedian Harmonists nehmen Ein Freund, ein guter Freund und Veronika, der Lenz ist da /  auf und geben Konzerte ohne Werbung dafür machen zu müssen. - In Nürnberg wirbt die NSDAP mit Aufklebern Großdeutschland Erwache! - In Regensburg wandert die Studentenverbindung K.D.St.V. Ratisbona wegen Nachwuchsmangels nach München ab. - In Coburg wird die NSDAP Parteizeitung Weckruf zur ersten NSDAP Tageszeitung Coburger National-Zeitung unter Chefredakteur Erich Kühn umfunktioniert. - In Deutschland werden 5 kWh Strom pro Monat und Haushalt verbraucht. - Graf Karl Leon von der Mühle Eckart (30) wird Leiter des SA Nachrichtendienstes. - In Nürnberg gibt es 4.327 Personenkraftwagen und 4.568 Motorräder. Nürnberg hat 416.000 Einwohner. - In Feucht wird eine NSDAP Ortsgruppe gegründet. - In Nürnberg wird der Bademeistersohn, Weltkrieg 1 Feldgeistliche und evangelische nürnberger Religionslehrer Gustav Bub (41) Mitglied im Stahlhelm. - In Nürnberg tritt der Volksschulehrer Fritz Fink (33) der NSDAP bei und wird Gauredner und Gaupresseverwalter. - In Regensburg löst Wilhelm Brodmerkel (35) den Friseur Alois Bayer (43) als NSDAP Kreisleiter ab. Bei einer Messe des regensburger Bischof Michael Buchberger (56) im Regensburger Dom treten über 400 SA auf, die ihre Standarten und Fahnen unter dem Hochaltar aufstellen. - In Regensburg Wörth wird die Tagezeitung Neues Aufhausener Tagblatt gedruckt. - In Nürnberg übernimmt der nürnberger NS Verleger Max Willmy, der auch Herausgeber der Sportzeitschrift Kicker und Verleger des Wochenblatts Der Stürmer ist, die zu 24 % kirchliche Boulevardzeitung 8 Uhr Abendblatt (19 48 Nürnberger Abendzeitung) vom bamberger Bischof Johann Jakob von Hauck (69). - In Erlangen spricht Hitler bei seinem dritten Besuch im Saal des Gasthauses Kolosseum Henkestrasse (20 16 Bayerischer Hof). - In Nürnberg wird die von der Stadt am Dutzendteich errichtete Ehrenhalle für die Weltkrieg 1 Gefallenen vom liberalen Oberbürgermeister Hermann Luppe (56) eingeweiht. - Der ansbacher SA Standartenführer und Domäne Schillingsfürstpächter Wilhelm Stegmann (31) wird SA Gauführer Franken. - In Regensburg stirbt der Besiter des Hotel Karmeliten-Brauerei am Dachauplatz 1 Ludwig Bergmann (59) bei der versuchten Rettung seines Hundes, der unter eine Eisscholle geraten war. - Der regensburger Gymnasiast Jakob Beck (41) wird Mitglied der von Heinrich Himmler neu gegründeten BPP Bayerische Politische Polizei. - In Ansbach feiert der Reit- und Fahrverein unter Fürst Carl Friedrich von Castell Castell (St) (33) sein erfolgreichstes Jahr seit Vereinsgründung. - Der Sportbund Jahn Regensburg besiegt in der Trostrunde um die Deutsche Fußballmeisterschaft den 1.FCN alias Club mit 3:0. Der in Regensburg aufgewachsene in München geborene regensburger Torwart Hans Jakob (22) wird dabei für die Nationalmannschaft entdeckt. - Das aus dem Zitherklub Regensburg hervorgegangene Quartett Kreuzer/Schilling/ Brand/Huber wird in München im Radio gesendet. - In Regensburg wird ein Landesturnfest abgehalten. - In Regensburg bietet die Gastätte Bischofshof eigene Autoboxen. - In Nürnberg gibt es 5 große jüdische Kaufhäuser: Gerson Ludwigstrasse 70, Tietz Ludwigstrasse 24, Zum Strauß Karolinenstrasse 43, Schmuckler Fürther Strasse 12 und Schocken Aufseßplatz 18. - In Nürnberg gibt es ein jüdisches Kaffeehaus Habsburg in der Königstrasse 72 (20 17 Burger King). - In Nürnberg wird der erlanger NSDAP Stadtrat Theo Benesch (24) Chefredakteur der Hetzschrift Der Stürmer. - In Nürnberg wird ein zweisitziges Cabriolet Automobil Dixi 3/15 DA zugelassen, das das Kennzeichen II N 2197 bekommt. - In Regensburg tritt der in Neumarkt geborene Friseur, regensburger NSDAP Ortsgruppenleiter Alois Bayer (43) wegen der Nichterfülung der sozialistischen Ideen wie Otto Strasser (33) aus der NSDAP aus und nach einigen Monaten in dessen neu gegründete Kampforganisation Schwarze Front ein. - In Regensburg feiern die Boxer Bill Albert und Johann Berr des Sportvereins Post SV ihre zweite bayerische Boxmeisterschaft in Leicht- und Weltergewicht. - In Regensburg wird die NS Zeitung Fanfare herausgegeben. Bereits nach 4 Wochen wird sie wieder eingestellt. - In Regensburg werden bei kommunistischen und nationalsozialistischen öffentlichen Versammlungen Aschenbecher und andere Tischgeräte verboten. - Im Wahlkreis Niederbayern stehen bei der Katastrophenwahl zum Reichstag für die NSDAP zur Wahl: der in Geisenfeld geborene Apotheker NSDAP Reichstagsabgeordnete Gregor Strasser (38), der in Lothringen geborene ehemalige oberpfälzer Bergwerksdirektor und oberpfälzer NSDAP Gauleiter Adolf Wagner (40), der in München geborene Berufsoffizierssohn, Soldat, SA Gruppenführer, straubinger NSDAP Stadtrat Hans Oberlindober (35), der in Rosenheim geborene oberpfalzgau NSDAP Gauleiter Franz Maierhofer (33), der rottenburger Lehrer Hermann Graßl (34), der in München unehelich geborene - eigentlich adelige - Dienstmagdssohn, schwandorfer Offizier aD Edmund Heines (33), der passauer Bäckermeister Max Moosbauer (38), der fürstenzeller Bergwerkssohn und Kaufmann Otto Erbersdobler (35), der alburger Landwirt Karl Bottler (--), der regensburg-steinweg Schlosser Fritz Hamm (38), der hasenöder Arbeiter Alois Fischhuber (38) und der schwandorfer Dentist Karl Schaeffer (38). In Regensburg herrscht eine dramatisch schlechte Wirtschaftslage, wodurch die NSDAP mit 6.659 über 5.000 Stimmen hinzugewinnt. Die KPD kann ihre Stimmen verdoppeln, aber auch BVP und SPD können sich verbessern, da die DNVP, die DVP und der Bayerische Bauernbund dramatisch verlieren. - In Regensburg wird die NS Zeitung Regensburger Tagblatt mit Chefredakteur Max Stubenrauch gegründet. Schon nach 2 Monaten kommt es zu gegenseitigen Diebstahlsbezichtigungen. Gleichzeitig gibt ihr Herausgeber Otto Kurz auch den Oberpfälzisch-Niederbayerischen Beobachter heraus, der nur für 2 Wochen eine NS Zeitung ist, da Otto Kurz aus der NSDAP austritt. - Bei Forchheim wird das Walberla auf einer unbewaldeten Anhöhe veranstaltet. Auf der Kirchweih mit wild angeordneten Buden um eine kleine Kirche treffen sich tausende Besucher. Es wird afri cola verkauft und es gibt eine Schiffschaukel. - In Regensburg finden die Regensburger Großflugtage statt. Der Flugplatz Regensburg ist über den münchener Flugplatz an das internationale Flugstreckennetz angeschlossen. In Deutschland gibt es nur drei zugelassene Fluggesellschaften, die größte, die Luft Hansa AG in Berlin, die Deutsch-Russische Luftverkehrs AG in Berlin und die Nordbayerische Verkehrsflug Gesellschaft Fürth Nürnberg. - In Nürnberg werden fast alle Omnibuslinien stillgelegt, was 6 Jahre dauern wird. - In Nürnberg bekommt das Städtische Krankenhaus in der Flurstrasse nach einer eigenen gynäkologischen Abteilung im Vorjahr eine eigene Frauenklinik. - In Parsberg wird mit Historischer Verein Vorstand Oberlehrer Andreas Singer das Heimatmuseum eröffnet. - In Kelheim gibt es ein Regensburger Automobil Rennwagen Bergrennen alias Ratisbona Bergrennen. - In Regensburg gibt es das Cafe Gaststätte Paradiesgarten. - In Regensburg steigert die Zuckerfabrik in der Aufeldstrasse als Süddeutsche Zucker AG ihre Produktion in 4 Jahren um 600 % auf 300.000 Tonnen Zucker und wird die größte Zuckerfabrik Deutschlands. - In Nürnberg beginnen die Brüder Wilhelm und Josef Eichelsdörfer in der Bogenstrasse 12 Motorräder mit  200 und 300 ccm  mit seitengesteuerten JAP Motoren herzustellen. - In Amberg erreicht die 1. Radfahrervereinigung Schweinfurt 18 92 den 1. Platz der Bayerischen Meisterschaft im 100 km Mannschaftsfahren. - In Neumarkt passiert die 4. Deutschlandrundfahrt der Radrennfahrer alias Deutschlandtour die Stadt während der 5. Etappe von Schweinfurt über Nürnberg und Ingolstadt nach München mit den Rennteams Mifa, Brennabor, Opel, Dürkopp und Diamant. Von 64 kommen 51 an. Ballonreifen bzw Niederdruckreifen (Brennabor und Dürkopp) haben Vorteile bei schlechtem Wetter und Strassenverhältnissen gegen die Hochdruckreifen der anderen Teams, was sich im Endeffekt ausgleicht. - In Neumarkt sind etwa 40 % der Grundstücke an der Bahnhofstrasse in jüdischem Besitz. - In Regensburg wird der Zum grünen Kranz Obermünsterstrasse 9 Hotelbesitzersohn Joachim Holfelder geboren. - In Oberferrieden verunglückt der nürnberger Radrennfahrer Paul Bauerfeind am steilen Kellerberg wegen eines aus Unachtsamkeit zurückgelassenen Blockierstein für Kutschen. - In Nürnberg schließt die evangelische Innere Mission den Mädchenhort im Marthahaus und den Lydiaverein. Der Jungfrauenverein Martha Hanna Verein, der noch Stellenvermittlung mit geistlicher Erziehung bietet, bleibt bestehen. - In Regensburg beschließt die regensburger Sektion des Deutschen Alpenvereins in den Dolomiten wieder eine Alpenvereinshütte, die Neue Regensburgerhütte zu bauen, die im Folgejahr eröffnet wird. - In Neuendettelsau umfasst die evangelische Neuendettelsauer Diakonissenanstalt ein Mutterhaus für die Diakonissen mit Diakonissenschule, Industrieschule mit Pensionat für konfirmierte Mädchen, die in Haus- und Handarbeiten unterwiesen werden, Höhere Töchterschule, Lehrerinnenseminar, Kindergärtnerinnenseminar, Feierabendhaus für dienstunfähige Schwestern, Blödenanstalt, psychopathisches Asyl für schwer erziehbare Kinder, Rettungshaus für verwahrloste Mädchen Magdalenium mit Staatserziehungsanstalt, Missionsanstalt und ein Brüderhaus. Der Missionsanstaltsleiter Friedrich Eppelein (--) und der neuendettelsauer Pfarrer Helmut Kern (--) führen Volksmissionsveranstaltungen durch, wobei für die NSDAP geworben und gesammelt wird. - In Amberg wird aus dem Lehrerseminar die Deutsche Aufbauschule (20 19 Max Reger Gymnasium) mit 7 jähriger Ausbildung zum Abitur eröffnet. - In Amberg weigert sich das Emailierwerk Baumann die augsburger Diakonissen in der Diakonissenstation Baumann weiter zu bezahlen, woraufhin der Evangelische Verein für Kranken-, Armen- und Jugendpflege Amberg die Kosten übernimmt. - In Neumarkt wird eine Bezirkscaritasstelle gegründet. - In Regensburg übernehmen die katholischen Barmherzigen Schwestern alias Vinzentinerinnen das Pensionat Josefsheim des Domkapitels. - In Kallmünz werden im Kinderheim alias Rettungshaus Wasserspülklosetts eingebaut und das unschön an das Gebäude angebaute Plumpsklo abgebaut. - In Laaber wird ein katholischer Kolpingverein gegründet. - In Neumarkt verlegt der katholische Sportverein DJK sein Vereinslokal von der Gaststätte Klosterbräu an der Südseite Kapuzinerstrasse 5 in das Lokal Schnapsmeier Grünbaumwirtsgasse 22 (20 19 Bürgerhaus). - In Nürnberg produziert die Nürnberger Brauhaus AG in der Schillerstrasse 350.000 hl Bier und ist die größte Brauerei Nordbayerns. 100 % ige Tochterunternehmen sind das erlanger Brauhaus Evora mit 120.000 hl Bier und die nürnberger Brauerei JG Reif AG. - In Dürrenhembach wird die Grafentochter Erika-Elisabeth Wilhelmine Margarete von Faber Castell als Tochter vom in Schwarzenbruck geborenen Grafensohn Roland von Faber Castell (25) und der in München geborenen Alix-May von Frankenberg und Ludwigsdorf (23) geboren. - In Neumarkt schließt sich der Mädchenverein dem eigentlich evangelischen Verein namens Verein der Protestanten zur Pflege des Zusammenschlusses und edler Geselligkeit an. - In Regensburg wird das katholische Krankenhaus der Barmherzigen Brüder mit einem Männerbau St Pius und einem Frauenbau St Vinzenz in der Prüfeninger Strasse 86 erbaut und im Folgejahr eröffnet. - In Fürth eröffnet Max Grundig (22) einen Handel für Radiogeräte in der Sternstrasse 2 alias Ludwig Erhard Strasse. Weil in Fürth das Stromnetz mit Gleichstrom und in Nürnberg mit Wechselstrom betrieben wird und dadurch große Probleme mit durchgebrannten Transformatoren aufkommen, wickelt er die dafür benötigten Spulen einfach selbst und beginnt damit eine eigene Produktion. - In Nürnberg wird der Elektrobetrieb Baumüller gegründet, der Elektromotoren repariert. - In Nürnberg stellen die jüdischen nürnberger Firmen Nürnberger Schraubenfabrik und Fassondreherein Saemann Paumgartnerstrasse 6 und Leo Reichsthaler Theresienstrasse 1 Rundfunkapparte alias Radios her, und ua die jüdische Firma Rosenthal an der Frauentormauer 74 die dafür nötigen Röhren. - Der in München geborene Prinz Albrecht von Wittelsbach Bayern (St) (25) heiratet in Berchtesgaden als Sohn des in München geborenen bayerischen Kronprinz Rupprecht von Wittelsbach Bayern (St) (61) und der in Tegernsee geborenen Prinzessin Marie Gabriele von Wittelsbach Bayern (St) (26) aus einer Wittelsbacher Seitenlinie eine kroatische Botschafterenkelin und Grafentochter Maria Franziska Juliana Johanna Draskovic von Trakoscan (26) und zieht mit ihr nach Bad Kreuth. - In Nürnberg wird das SPD Verlagshaus das Haus der Arbeit alias Bröger Haus, als sechsstöckiges und mit 26 Metern höchstes und modernstes Hochhaus Nürnbergs in der Bröger Strasse an der Südseite des Hauptbahnhofs nach dem in Nürnberg geborenen Arbeiterdichter Karl Bröger (44) benannt, als Verlagsgebäude der nürnberger SPD Regionalzeitung Fränkische Tagespost eröffnet. Dort sind die Büros des sozialdemokratischen Jugendbundes Die Falken, des Arbeiter-Samariter-Bund Deutschland, der Arbeiterwohlfahrt, der Arbeitersportbewegung sowie verschiedener Gesangs- und Theatergruppen. - In Nürnberg Stein wird das Postamt Stein in eine Zweigstelle des Postamtes Nürnberg 2 umgewandelt. - In Neuburg an der Donau zieht sich nach 30 Jahren Hochschuldienst der münchener Geschichtsprofessor Graf Richard du Moulin Eckart (66) auf Schloss Bertoldsheim zurück. - In Neumarkt bauen die Expresswerke 3 Jahre lang die Motorfahrradmodelle S, ST und das Damenmodell SD mit einem 1,25 PS 74 ccm Fichtel & Sachs Motor. - In Nürnberg eröffnet die Vereinigung Nürnberg Fürther Motorradfahrer deren Clublokal das Gasthaus Tucherbräustübl am Marientor ist, das rustikale Clubheim Motorburg für 100 Mitglieder im Wehrgang im Waffenhof am Königstorturm, wo man auch Gesellschaftsabende veranstaltet. - In Nürnberg Schweinau baut die Motorradfabrik Zündapp Gesellschaft von Fritz Neumeyer (55) in der Lobsingerstrasse 8 das Einzylinderviertaktmotor Zündapp-Modell S 500, das mit einem englischen 499 ccm Python Motor von Rudge und 125 km/h 35 km/h schneller ist als das bisher schnellste Zündapp Motorradmodell EM 300 mit Einzylindermotor. Dazu kommt das Zweizylindermodell SS 600 heraus, das mit 600 ccm ebenfalls einen englischen  Python Motor hat. - In Nürnberg ist das Hotel Kaiserhof in der Königstrasse 39 das Vereinslokal des Motorsport Club Nürnberg. - In Nürnberg ist von dem vom wohlhabenden nürnberger Unternehmer Georg Vargeth (--) 16 69 auf dem Gelände der ehemaligen Seuchenquarantänestation Kontumazinstitut vor dem Westtor erbaute Vargethschloss mit Barockgarten und Weiher nichts mehr erhalten. - In Ansbach kommt die letzte Postkutsche alias Fahrpost aus Windsheim an. - In Deutschland wird das Posthorn als Symbol der Post abgeschafft und durch den Reichsadler ersetzt. - In Eichstätt bietet der Posthaltereibesitzer und Transportunternehmer Karl Jägle (--) Ausflugsfahren mit seinem Omnibus an die Loreley im Mittelrheintal an. - In Seligenporten tritt der in Neumarkt geborene ehemalige und verwundete Kriegsfreiwillige und Landwirt Gerhard Scherer (38) in das katholische Kloster ein, wo er nach vier Jahren zum Priester geweiht wird. - In Kastl wird ein Jahr nach der Verwaltungsreform das Amtsgericht im Schloß aufgelöst. . Das war ein schier nicht zu verkraftender Aderlaß. Öd und verlassen stand nun unsere imposante Klosterburg auf der Jurahöhe auf neue Aufgabe wartend. Man bemühte sich wieder eine Ordensgemeinschaft zur Ansiedlung zu gewinnen. Auch das gelang nicht. So errichtete die Stadt Regensburg ein Schullandheim für ihre Schuljugend. - In Ingolstadt ist der in Würzburg geborene NSDAP Wirtschaftstheoretiker Gottfried Feder (48) und seit drei Jahren Chefredakteur von vier süddeutschen NS-Gauzeitungen ua der ingolstädter Zeitung und NS Kampfblatt Der Donaubote pleite.

1929 Wetter: Strengkalter Jahresanfang mit Dauerfrost bis März. Eisstoß auf der Donau, nachdem die zugefrorene Donau wieder auftaut. Kühl bis Juni. Heißer und trockener Sommer. Orkan in Deining mit Hagelschäden. Kartoffeln verfaulen. Schlechte Obsternte. Gute Getreideernte. Kalter Dezember. Massive Hagelschäden in Sulzbach. Jahresanfang in Neuburg an der Donau bis minus 40 Grad. Donau zugefroren. - Weltwirtschaftkrise durch Börsenkrach in New York. - In Frankreich wird mit dem Bau der Maginot-Linie begonnen. - In Neumarkt setzen SPD und Reichsbanner Schwarz-Rot-Gold dem verstorbenen Reichpräsidenten und SPD Mitglied Friedrich Ebert (+19 25) ein Denkmal auf Privatgrund in der Badstrasse, da der Stadtrat seine Zustimmung für einen öffentlichen Standort verweigert. - In Neumarkt erreicht die NSDAP 11,2 %, wodurch der Konditor Eduard Kirchbauer und der Metzgermeister Franz Gruber neumarkter Stadträte werden. - In Nürnberg wird der vierte Reichsparteitag der NSDAP, während dem es gewaltigtätige Auseinandersetzungen mit Kommunisten gibt, abgehalten, auf dem der Nationalsozialistische Deutsche Ärztebund unter dem in Ingolstadt geborenen Sanitätsrat Ludwig Liebl (54) aus Ingolstadt ins Leben gerufen. Er wird ein Propagandaspektakel. Beim Fackelzug marschieren 16.000 SA 550 SS und 1100 HJ. - In Coburg beginnt das NSDAP-Mitglied, Maschinenschlosser, Offizier und Maschinenmeister der Städtischen Werken Coburg Franz Schwede (41) eine Hetzkampagne gegen den Generaldirektor des Coburger Fleischwarenunternehmens Großmann AG, den Juden Abraham Friedmann, in der coburger NSDAP Parteizeitung Der Weckruf. Friedmann wehrt sich und droht Strom- und Kohlenlieferungen abzustellen, woraufhin der Stadtrat Franz Schwede (41) entlässt. Da der Stadtrat auf Proteste der NSDAP nicht eingeht, fordert diese erfolgreich in einem Volksbegehren die Auflösung des Stadtrats. Mit Adolf Hitler (40) als Redner wird die anschließende Stadtratswahl, als erstse in Deutschland, mit absoluter Mehrheit gewonnen, woraufhin der NSDAP Stadtrat eine Sondersteuer für jüdische Warenhäuser und Filialen einführt. - In Nürnberg wird der in Nürnberg geborene Altreichsflaggegründer und NSDAP Mitglied Willy Liebel (32) Stadtratsmitglied. - Der in Regensburg geborene Arzt Otto Schottenheim (39) wird Mitglied der NSDAP mit der Mitgliedsnummer 122988. - Der in Fürth geborene NSDAP Pressefotograph Heinrich Hoffmann (44) stellt in München Eva Braun (17) als Fotolaborantin ein, wo sie Adolf Hitler (40) kennenlernt. - In Neumarkt kauft der Brauer Franz Xaver Gloßner das Gasthaus Zum roten Rössl in der Kastengasse 14 zurück. - In Nürnberg sorgt der bamberger Rechtsanwaltssohn und NSDAP Agitator Ludwig Franz Gengler (27) mit 162 Versammlungsreden dafür, dass die NSDAP zweitstärkste Fraktion im nürnberger Magistrat wird. - In Nürnberg gibt es 3 öffentliche Zweispänner, 5 öffentliche Einspänner und 175 öffentliche Kraftfahrzeuge alias Automobile. - In Nürnberg leben 17.812 männliche und 461 weibliche Personen in Obdachlosenzufluchtsanstalten. - Die in Beilngries geborene KPD-Anhängerin des rechten Parteiflügels und  Ernst Thälmann-Kritikerin Rosa Aschenbrenner (44) wird gezwungen eine von ihr als Katastrophenpolitik empfundene Parteipolitik zu vertreten und tritt zur SPD über. - In Nürnberg wendet sich die aus einem sozialdemokratischen Umfeld stammende in Nürnberg geborene Kunigunde Schwab (19) im Streit um den Panzerkreuzer A von der SPD ab und wird Mitglied der kommunistischen KJVD. - Der Radiosender Deutsche Stunde in Bayern sendet eine Kinderstunde und eine Jugendstunde. - Arbeitslosenquote 8,5 %. - Der in England geborene Carl Eduard von Sachsen Coburg und Gotha (45), Neffe des englischen Königs Georg V  (St) (64) wird Präsident des Nationalen Deutschen Automobil Clubs, der von der Reichskraftfahrstaffel Bund Stahlhelm gegründet wurde. - Der nürnberger NSDAP Ortsgruppengründer Julius Streicher (44) erklärt Wenn der Gott zu dem die Juden beten der gleiche Gott ist, zu dem wir Christen beten, dann erkläre ich von heute an an keinen Gott mehr zu glauben. - In Nürnberg führt das Opernhaus am Frauentorgraben 25 Opern weniger auf. - In Regensburg lässt der katholische BVP dominierte Magistrat die kommunistisch gesinnte erste protestantische regensburger Lehrerin Elly Maldaque (36) von nationalsozialistischen Polizeispitzeln aus dem Nachbarhaus überwachen. - In Regensburg wird das Variete Velodrom am Arnulfsplatz, in dem bisher Varietekünstler, Akrobaten, Boxkämpfe und Konzerte stattfanden, vom jüdischen Besitzer Simon Oberdorfer (57) (Express) zum Kino Capitol umgebaut. - In Nürnberg verklagt die nürnberger Ortsgruppe des Centralverein Deutscher Staatsbürger jüdischen Glaubens mit ihrem Vorsitzenden Wehrmachtsoffizier a. D. Dr Walter Berling erfolgreich den Herausgeber des wöchentlichen Hetzblattes Der Stürmer Julius Streicher (44) wegen Verleumdung. Der ehemalige Volksschullehrer Julius Streicher (44) sitzt eine 2 monatige Gefängnisstrafe ab. - In Nürnberg veranstaltet die Nürnberger Trichter Karnevalsgesellschaft eine Karnevalsveranstaltung im Hercules Velodrom. - The Film mit Tonspur Broadway Melody kommt heraus. - In Regensburg erscheint das Regensburger Echo von Josef Kollmeier (60). - In Neumarkt berichtet die Tageszeitung Neumarkter Tagblatt an Neujahr neutral von Unruhen, verschweigt dabei, dass es sich um Gewalttaten gegen Juden handelt, bei der der Handelsmann Siegfried Landecker in der Hindenburgstrasse von einem 4 Kilogramm schwerer Stein auf das Bett und der Handelsmann Ludwig Landecker bei einem Wurf in eine Scheibe glücklicherweise nicht verletzt wurden, und dass dieselben Rohlinge bei Herrn Johann Yberle wahrscheinlich die Schweine aus den Ställen gelassen und bei Zahntechniker Beißer das Firmenschild heruntergerissen haben. Die Wochenzeitschrift Regensburger Echo wird da wesentlich konkreter und verhöhnt die neumarkter NSDAP Mitglieder als unsere Schnackenkreuzler, die sich mit den Kommunisten eine gefährliche Keilerei lieferten und die beiden deutschen Suff Politiker Parteichen als die Verantwortlichen, wo die Lausbuben, die johlend und gröhlend nachts durch die Strassen ziehen, zu finden sind und beschuldigt sogar die Tageszeitung Neumarkter Tagblatt auf dringenden Rat der Söhne des Herrn Baumeister Egner, des Herrn Buchhändler Bögl, des Herrn Malermeister Weber, des Herrn Schreinermeister Metz wegen Vetternwirtschaft zu schweigen, weshalb die Tageszeitung Neumarkter Tagblatt vor Gericht zieht und eine Richtigstellung, eine Entschuldigung für Theodor Egner und Max Bögl, die Redakteure Hubert Bögl und Anton Reiter und die Übernahme der Kosten erzwingt. - In Neumarkt passieren 300 Güterschiffe den Kanalhafen am Ludwig Donau Main Kanal. - In Nürnberg wird im Intim Theater in der Johannesgasse 4 Die Dreigroschenoper von Bertolt Brecht (31) aufgeführt. - In Nürnberg lädt Adolf Hitler (40) seine gesamte Familie zum Parteitag ein. Seine Nichte Geli Raubal (21) lädt seine Schwester Paula Hitler (33), seine Halbschwester und Haushälterin in München Angela (46) mit Kindern Leo und Elfriede und seinen Halbbruder Alois Hitler jun (47) mit Ehefrau Hedwig und ihren in Liverpool geborenen Sohn William Patrick Hitler (17) samt Tanten aus dem Waldviertel ein. Er verbietet ihnen der NSDAP beitzutreten. Ehrengast ist der homosexuelle nationalsozialistische vierte deutsche Kaisersohn August Wilhelm von Zollern Preußen (St) (42) alias Auwi. In Nürnberg eröffnet der in Ingolstadt Geisenfeld geborene Gregor Strasser (37) im Kulturverein Frauentorgraben 49 einen Kongress der 1.500 NSDAP Deligierten. 60.000 NSDAP Mitglieder, davon 28.000 SA und SS versammeln sich im Ludwigshain. Es kommt zu Toten und Verletzten bei diversen Schlägereien. - In Nürnberg ist die nürnberger Tageszeitung Fränkischer Kurier das Sprachrohr der Schwerindustrie und wird mit einem vergrößerten Wirtschaftsteil überregional. - In Nürnberg Heroldsberg wird das Papiertaschentuch Tempo von den jüdischen Vereinigten Papierwerken mit ihrem jüdischen Erfinder Oskar Rosenfelder produziert. - In Nürnberg lobt der jüdische Rabbiner Dr Max Freudenthal die Tageszeitung Nürnberger Zeitung für Judenhass nicht empfänglich zu sein. - In Nürnberg findet das Deutsche Arbeiter- und Turnfest statt. - In Erlangen haben die NSDAP Studentenräte die absolute Mehrheit im Studentenrat der Friedrich Alexander Universität. - In Beratzhausen wird eine Ortsgruppe NSDAP u.a. mit Josef Albrecht gegründet. - In Sulzbach wird der rechtskundige sulzbacher Bürgermeister Theodor Rauber in der Sparkassenaffäre verurteilt, bleibt aber im Amt, weil er in Berufung geht, was zu Missstimmung unter der Bevölkerung führt. Diese Situation bleibt bis 19 30 bestehen, in der er 20.000 Mark zurückzahlt. Die sulzbacher Tageszeitung Sulzbacher Zeitung verschweigt die Machenschaften ihrer korrupten Honoritäten. - Der in Neumarkt geborene jüdische Kunstmaler, Innenarchitekt und Filmarchitekt August Rinaldi alias August Goldschmidt (46) ist an dem von der Deutschen Liga für Menschenrechte geförderten Film Giftgas beteiligt. - In Regensburg scheitert eine Heirat zwischen dem in Regensburg geborenen Raphael Rainer von Thurn und Taxis (St) (20) und seiner tschechischen Verlobten Eulalia von Thurn und Taxis (St) (21) vor allen Ehrengästen, inclusive des regensburger Bischof Michael Buchberger (55), weil sie seinen jüngeren Bruder Prinz Philipp Ernst von Thurn und Taxis (St) (20) liebt, den sie kurz danach heiratet. - In Amberg überfallen der nationalsozialistische Agitator Münchmeyer und die amberger NSDAP Mitglieder Emil Alafberg (28) und Josef Hörmann jüdische amberger Mitbürger, die in der Ortsgruppe des Zentralvereins deutscher Staatsbürger jüdischen Glaubens organisiert sind. Sie werden unter enormem Medieninteresse zu geringen Geldstrafen verurteilt. - In Amberg werden 2 NSDAP Mitglieder in den Stadtrat gewählt. Ein SPD Stadtrats Mitglied bezichtigt das Gremium der Korruption und Vetternwirtschaft. - In Nürnberg zieht der jüdische Hopfengroßhändler Paul Strauss (50), der mit dem Aufkauf von deutschem Hopfen und Verkauf hauptsächlich nach Belgien und Holland reich geworden ist, mit seinem Vater in die neue Villa, Hertastrasse 8 und bleibt als Devisenbeschaffer bis 19 38 unbehelligt. - Der in Parsberg geborene Rechtsanwaltsohn und Weltkrieg 1 Generalstabsoffizier Konstantin Hierl (54) wird von seinem in Ingolstadt Geisenfeld geborenen Freund Gregor Strasser (37) gedrängt Adolf Hitler (40) zu treffen. - Der katholische regensburger BVP Bürgermeister Dr Otto Hipp (44) und sein zweiter rechtskundiger Bürgermeister Hans Herrmann (44) umgehen eine nach 10 Jahren vorgeschriebene Neuwahl, indem sie sich gegen die Stimmen von SPD und KPD vom Stadtrat eine Unwiderruflichkeit zusprechen lassen, die ihnen faktisch ihre Ämter auf Lebenszeit zugesteht. - In Nürnberg liefert Zündapp von Fritz Neumeyer (58) in der modernsten Motorradfabrik der Welt in der Dieselstrasse das 75.000 ste Motorrad aus, wobei mehr als 50.000 in diesem Jahr hergestellt werden. - In Nürnberg erhält die städtische Strassenbahn drei 100 PS FAUN Omnibusse mit Maybach Benzin Motoren für 50 Personen mit Aufbauten von Trutz Coburg. - In Amberg wird Emil Brennecke Kapellmeister der Knappschaftskapelle der Luitpoldhütte. - In Nürnberg ist die SA Standarte 1 Franken beheimatet. - In Nürnberg gibt es 4.211 Personenkraftwagen und 3.928 Motorräder. Nürnberg hat 411.800 Einwohner. - In Abensberg kauft das in Nürnberg geborene NSDAP und SA Mitglied und in Nürnberg geborene Landwirt Georg Luber (36) das Gut Stocka. - In Nürnberg baut die Siemens Schuckert Werke Aktiengesellschaft einen 108 Meter hohen Schornstein südlich der Pfälzerstrasse. - In Ansbach wird der Domäne Schillingsfürstpächter Wilhelm Stegmann (30) SA Standartenführer. - In Nürnberg beginnt der zugezogene jüdische Textilhändlersohn Karl Amson Joel (40) unglaublich erfolgreich mit der Fabrikation und dem Versand aktueller Mode. - In Ansbach träniert man in der Reit- und Fahrschule unter dem ehemaligen bayerischen Reiterregiment 17 Reitlehrer Simon Treu aus Sugenheim neben Pferde-Dressur, Jagdspringen und Fahren mit den Pferden auch Hochsprung und 100 Meter Lauf der Reiter im Reitanzug. Fürst Carl Friedrich von Castell Castell (St) (32) und sein Verband der ländlichen Reit- und Fahrvereine des Gestütsbezirkes Ansbach nimmt mit 6 Mannschaften an einer ersten Landesstandarte in München teil. - In Nürnberg marschiert der evangelische bielefelder Pastorensohn, Jurist und berliner NSDAP Mitglied Horst Wessel (22) an der Spitze seines besonders brutalen SA Sturms 5. - In Regensburg zieht der in Bamberg geborene nürnberger NSDAP Redner Ludwig Franz Gengler (27) über die BVP als Totengräber des bayerischen Volkes her. - In Regensburg kommt es zu gewalttätigen Zusammenstößen zwischen KPD und NSDAP. - In Regensburg feiern die Boxer Bill Albert und Johann Berr des Sportvereins Post SV ihre bayerischen Boxmeisterschaften in Leicht- und Weltergewicht. - In Regensburg verbietet das Amtsgericht die öffentliche Aufforderung Geht nicht zu jüdischen Ärzten und Rechtsanwälten und Wer beim Juden kauft ist ein Volksverräter. - Die NSDAP Gaue Nürnberg-Fürth und Mittelfranken-West mit Sitz Ansbach werden zum NSDAP Gau Mittelfranken vereint, dessen Gauleiter Julius Streicher (44) wird. Seinen unbedeutenden Posten als NSDAP Ortsgruppenleiter gibt er nicht ab. - In Nürnberg gibt es 60 städtische Omnibusse mit 25 Anhängern. - In Nürnberg ist zum 2. Deutschen Arbeiter-Turn- und Sportfest auf der Zeppelinwiese eine riesige Naturtribüne aus Erdwällen fertiggestellt. - In Nürnberg wird das jüdische Kaufhaus Wronker verkauft. - In Parsberg werden Kraftpostfahrten Parsberg~Breitenbrunn~Dietfurt, sowie Parsberg~Hörmannsdorf~Hohenfels mit Automobilen eingerichtet. - In Parsberg brennen sieben Stadel ab. - In Erlangen gibt es das Restaurant Oppelei von Carl Schönfelder Halbmondstrasse 4. - In Regensburg ist Feinkost Stachl Ludwigstrasse 6 mit der Telefonnummer 2429 der größte Feinkosthändler am Platz. Die Sternbräu stellt helle und dunkle Qualitäts-Lagerbiere und ihre Spezialität Märzen her und hat die Telefonnummer 4089. - In Regensburg wird auf der Landstrasse nach Etterzhausen eine Leiche im ausgebrannten Auto, ein zweisitziger grüner Opel P4 Laubfrosch, mit dem Kennzeichen III 15033 des leipziger Kaufmanns und Bordellbesitzers Kurt Erich Tetzner (26) aufgefunden. Obwohl seine Frau Emma, die für ihn als Animierdame gearbeitet hat, ihren Mann erkannt haben will, vermutet die Polizei einen Mord und Versicherungsbetrug, da er auf sich Lebensversicherungen im Wert von 143.500 Reichsmark abgeschlossen hatte. Sein erstes Opfer, der hofer Anhalter und Wandergeselle Alois Ornter, den er in Nürnberg in das Lokal Zum tiefen Tal einlädt, neu einkleidet und noch zum Rasieren schickt, kann kurz vor Ingolstadt einen Angriff abwehren, fliehen und zur Polizei gehen, die ihm allerdings nicht glaubt. Sein zweites Opfer, ein schmächtiger, rothaariger, unbekannter tschechischer Wandergeselle begleitet ihn Tage später ebenfalls ins nürnberger Lokal Zum tiefen Tal, wird kurz vor Regensburg bei Etterzhausen von ihm erwürgt, Arme und Beine abgesägt, der Kopf verstümmelt und der Torso auf den Fahrersitz gesetzt, danach der Opel P4 Laubfrosch angezündet. Tetzner flieht nach Frankreich, lebt dort unter dem falschen Namen Sranelli und plant Emma erneut zu heiraten. - In Regensburg ist Hans Brandl Königstrasse 6 Hofoptiker. - In Regensburg ist der jüdische Getreidegroßhändler Justin Löwenthal bankrott. Eigentlich mittellos vergreift er sich mit umfänglichen Betrügereien, Unterschlagungen und Urkundenfälschungen an seinen Lieferanten und seiner Kundschaft, die er reihenweise ruiniert. - In Kelheim gibt es ein Regensburger Rennwagen Motorrad Bergrennen alias Ratisbona Bergrennen. Der in Nürnberg geborene Triumph Werkfahrer Otto Ley (26) gewinnt in der Klasse der schweren Motorräder über 500 ccm. - In Nürnberg trifft sich die verwitwete sächsische Fürstentochter Prinzessin Hermine von Reuß (St) (42) als Diplomatin für ihren Ehemann Kaiser Wilhelm II von Zollern (St) (70) mit Adolf Hitler (40), mit dessen Hilfe sie die Monarchie wieder einführen will. Auch Kronprinz Wilhelm von Zollern (St) (47) die Galleonsfigur des Stahlhelms will an die Macht. Sein Vater Kaiser Wilhelm II von Zollern (St) (70) droht ihm erfolgreich mit dem Entzug seines Titels, womit er faktisch enterbt wäre. - Adolf Hitler (40) bezieht in München mit seiner geliebten Nichte Geli Raubal (21) eine 9 Zimmer Wohnung am Prinzregentenplattz 16 und lässt sie streng überwachen. -  In Neumarkt wird der alkoholabhängige Fahrradfachmann der stettiner Stoewerwerke Victor Lentz leitender Direktor der Fahrradfabrik Express Werke AG (bis 19 56. 19 58 folgt der Konkurs). - Die amerikanische Tänzerin Josephine Baker (23), 19 26 in Paris wegen ihrer aggressiven, sexistischen Nackttänze berühmt geworden, erhält in München Auftrittsverbot wegen möglicher Verletzung des Öffentlichen Anstands. - In Nürnberg Reichelsdorf werden auf der Radrennbahn Reichelsdorfer Keller zum 25. Jubiläum als Luxuseinrichtungen Baderäume, Toiletten und Duschen unterhalb des Tribüneneingangs eingebaut. - In Nürnberg Reichelsdorf verunglückt auf der Radrennbahn Reichelsdorfer Keller der münsteraner Motorradrennfahrer Oskar Trelle tödlich. - In Nürnberg hat das Cafe Stadelmann Bankgasse 5 mit der Telefonnummer 25763 den größten Billard-Saal Nürnbergs und on parle francais. - In Neumarkt erhält die Kapuzinerklosterkirche eine Heizung und elektrische Fußheizkissen. - Der in Nürnberg geborene deutsche General der Artillerie Freiherr Friedrich Siegmund Georg Kreß von Kressenstein (59) wird aus dem aktiven Dienst der Reichswehr entlassen und schreibt nur noch autobiografische Artikel für das deutsche Heeresarchiv und das britische Royal United Services Institute. - Die von der ingolstädter Sektion des Deutschen Alpenvereins gebaute Ingolstädterhütte wird nach 18 Jahren Planung bei Berchtesgaden eröffnet. - In Greding wird ein katholischer Pfarrcaritasausschuß gegründet. - In Regensburg geben die katholischen Barmherzigen Schwestern alias Vinzentinerinnen die Arbeit im Städtischen Krankenhaus in der Greflingstrasse auf. - In Regensburg übernehmen die katholischen Barmherzigen Schwestern alias Vinzentinerinnen das Krankenhaus der Barmherzigen Brüder. - Der regensburger Verleger und Großantiquar für katholische Literatur in Jugend- und Pfarrbibliotheken Franz Stokar von Neuforn alias Franz von Stokar (70) stirbt. - In Nürnberg wird das hessische lorscher NSDAP Mitglied Erich Jost beim vierten Reichsparteitag der NSDAP von SPD Reichsbanner Schwarz-Rot-Gold Mitgliedern erstochen. - In Rosenberg wird ein katholischer Kolpingverein gegründet. - In Neumarkt löst der katholische Sportverein DJK seine Trachtentanzgruppe unter Hans Mösl, die den Schäfflertanz in 4 Jahren 22 Mal aufführte, auf. - In Stein wird die Grafentochter Felicitas Ottilie Viktoria-Luise Marie Antoinette Berta von Faber Castell als Tochter vom in Schwarzenbruck geborenen Grafensohn Roland von Faber Castell (24) und der in München geborenen Alix-May von Frankenberg und Ludwigsdorf (22) geboren. - In Nürnberg feiert die Haupt Schützen Gesellschaft Nürnberg ihr 500 jähriges Bestehen. - In Neumarkt wird der Christliche Verein Junger Männer gegründet. In Neumarkt wird ein Mädchenverein gegründet. - In Neumarkt schließt sich der Christliche Verein Junger Männer dem eigentlich evangelischen Verein mit dem Namen Verein der Protestanten zur Pflege des Zusammenschlusses und edler Geselligkeit an. - In Hersbruck Henfenfeld hält der in Bayreuth geborene TBC kranke nebenberufliche Volkshochschullehrer  Hans Schemm (38) im Pfinzing Schloss des adeligen nürnberger Kaufmann xxx von Schwarz mit seinem neu gegründeten NS-Lehrerbund propagandistische Wahlkampf Schulungen, um die regional örtlichen NSDAP Mitglieder, die sich für Stadtratswahlen aufstellen lassen, zu briefen und entwickelt Strategien für die Manipulation der Schüler in den Schulen. - In Regensburg wird das katholische Krankenhaus der Barmherzigen Brüder mit einem Männerbau St Pius und einem Frauenbau St Vinzenz erbaut und im Folgejahr eröffnet. - In Nürnberg verlegt Carl Soldan (58) die Produktion seiner Em-Eukal Bombons vom Hefnersplatz 3 in die neu gekaufte Lebkuchen- und Süßwarenfabrik in der Herderstrasse 7, wo er auch süße Ostereier in Bonbongläsern herstellt. -  In Nürnberg Stein hat das Postamt Stein so wenig zu tun, dass die Öffnungszeiten verkürzt sind und die Paketsendungen der Bleistiftfabrik A W Faber Castell vom Paketpostamt Nürnberg 3 abgeholen werden. - Der international europäisch besetzte Film Erotik origianal Eroticon im Original kommt in die Kinos und wird ein Erfolg. Film Kritiker sprechen bis heute die Besonderheit des Films, die Befriedigung einer Frau durch Cunnilingus alias Oralsex nicht aus, und sprechen lieber von extatischen und symbolträchtigen Bildern, wobei man den Oberkörper mit Kopf einer stöhnenden Frau sieht. - In Gunzenhausen hat das evangelische Vandsburger Diakonissenhaus Hensoltshöhe 750 Diakonissen und kauft das ehemalige Bezirkskommandogebäude, mehrere Bauernhöfe, Wirtschaftshöfe und eine leerstehende Malzfabrik. - Für Fürsorgeheime werden gesetzliche Regelungen eingeführt, die verbieten, dass Mädchen allgemein, Knaben im vorschulpflichtigen Alter bis zum 2. Schuljahr und schulentlassene männliche Zöglinge körperlich gezüchtigt werden dürfen, und die körperliche Züchtigung für männliche Zöglinge im Alter von 8-14 Jahre nur in den engen Grenzen erlaubt werden dürfen. - Weltweit gibt es 32.000.000 Automobile, wovon über 90 % in den USA hergestellt wurden, davon 20.000.000 in den USA, wo jede 4,5. Person ein Autombil besitzt. - In Nürnberg betreibt Hanns Porst (33) ua einen Fotoladen am Hauptmarkt 18, wo bis 10:00 Uhr gebrachte Fotoplatten bis 13:00 Uhr entwickelt und bis 18:00 Uhr entwickelt werden. - In Nürnberg besitzt die nürnberger Volksfestschaustellerfamilie Lindner ein elektrisches Autoskooter alias Autoscooter Fahrgschäft. - Der regensburger Verleger und Großantiquar Franz Stokar von Neuforn alias Franz von Stokar (70) stirbt. - In Neumarkt wird das Brauhaus Neumarkt aufgelöst und von der nürnberger Brauerei Humbser übernommen. - In Nürnberg wird bei der Auflösung des vom jüdischen hannoveraner Bankier Sigmund Meyer (56) mitgegründeten Automobilherstellerkartell GDA für Kraftfahrzeuge bestehend aus NAG, Brennabor und Hansa Lloyd, das Reparaturwerk Nürnberg dem Brennabor Automobil Werk zugeteilt, das die 6/20 PS und 8/24 PS Modelle baut, und wobei die Auflösung bis 19 36 dauert und am Ende alle Automobilhersteller vom Markt verschwunden sind. - In Nürnberg übernimmt der Motorenhersteller Fichtel und Sachs im Besitz von Willy Sachs und seiner Frau Elinor von Opel (21), den Großteil der Aktien, wonach die Motordreiradproduktion eingestellt wird. - In Nürnberg wird der Rotary Club Nürnberg von 25 Männern gegründet. - In Regensburg wird Xaver Edenharter 1. Vorsitzender des Sport Club Ratisbona, der ein Gelände in der Nähe des Leichtsteinwerkes LERAG von der Stadt Regensburg anpachtet und für den Fußballspielbetrieb 500 Reichsmark sammelt. - In Bayern darf ein Fürsorgearzt alle der Prostitution verdächtigen Personen, darunter 10 % Männer, darunter meist Freier untersuchen, weil sie mögliche Krankheiten übertragen könnten. - In Kastl wird mit der Bau der Bundestrasse B 299 nach zwei Jahren abgeschlossen. - In Kastl wird mit der Verwaltungsreform das Amtsgericht in der Klosterburg aufgelöst und zu einem Einrichteramt heruntergestuft. Die aufgegebenen Räumlichkeiten können nicht mehr durch Ordensleute besetzt werden, weshalb die Stadt ein Schullandheim einrichtet. - In Neumarkt ist die Vereinigte Papierlackwarenfabrik Nürnberg in der Kunstmühle Laabermühle Mühlstrasse 17 bankrott und wird geschlossen.

1928 Wetter: Milder Jahresbeginn. Sommer heiß und trocken. Gute Getreideernte. In Neuburg an der Donau ist das Jahresende sehr kalt - In Neumarkt bekämpfen sich die KPD und die NSDAP bei Strassenkämpfen. Konrad Mehl (63) nimmt in seinem Gasthauses Mehl Kirchengasse 3 die NSDAP auf. Über dem Eingang zur Gaststätte wird ein Hakenkreuz in die Fassade eingearbeitet. Versammlungsort ist der Saal der Gaststätte Zum deutschen Kaiser, Ingolstädterstr. 1. - In Neumarkt steht die Sparkasse durch Spekulationen des Verwalters kurz vor dem Ruin. - In Feucht erringt die NSDAP 147 Wählerstimmen. - In Neumarkt motiviert im Frühling das amberger SS Mitglied Emil Alafberg (27) als Anführer eines amberger SA Propagandafahrradtrupps die ehemaligen NSDAP Mitglieder Jakob Hallwich und Fritz Kaufmann zur Neugründung der Ortsgruppe NSDAP unter dem amberger NS Landgerichtsrat Engert und dem NSDAP Bezirksleiter Hörmann durch die Neumarkter Adolf Erb, der Bürogehilfe Hans Fiehbacher, der Kaufmann Jakob Hallwich Schützenstrasse 1a, der Schreinermeister Martin Holzapfel Weinbergerstrasse 30, Ernst Kanstein, Fritz Kaufmann, Sebastian Schellerer, Bernhard Stauber und Josef Zankl im Gasthaus Tucher, Grünbaumwirtsgasse 13. Parteilokal wird das Gasthaus Zum Schwan Untere Marktstrasse 21, und zum Jahresende das Gasthaus Mehl Kirchengasse 3. Für größere Versammlungen stellt die Gansbrauereiwitwe Walburga Ehrnsperger (--) den Saal im Gasthaus Zum deutschen Kaiser Ingolstädterstrasse 6 zur Verfügung. NSDAP Ortsgruppenleiter wird der Diplomlandwirt Bernhard Stauber Mariahilfstrasse 35. Zu Führungspersonen werden der Messungswart Adolf Erb Schweningerstrasse 1 und der Baywa Mitarbeiter Johann Baptist Dotzer (20) Rainbügl 31. Es gibt SA und Hitlerjugend. Am Jahresende hat die NSDAP Ortsgruppe 30 Mitglieder. - Die Gesamtverschuldung der deutschen Bauern liegt bei 11,5 Milliarden Reichsmark und ihre Zahlungsmoral bei den hauptsächlich jüdischen Viehhändlern ist dementsprechend schlecht. Im Konflikt mit den Bauern beginnen Beschuldigungen des Betrugs. - In Nürnberg wird der in Nürnberg geborene Bankangstellte und Kaufmann Hanns König (24) Fahrer von nürnberger NSDAP Ortsgruppenführer und Stadtrat Julius Streicher (40). - Der in Neumarkt geborene Bürgermeistersohn und impressionistische Maler Max Feldbauer (59) wird Präsident der Akademie für Bildende Künste Dresden. - In Nürnberg gibt es 6 öffentliche Zweispänner, 5 öffentliche Einspänner und 172 öffentliche Kraftfahrzeuge alias Automobile. - In Nürnberg leben 12.929 männliche und 925 weibliche Personen in Obdachlosenzufluchtsanstalten. - Uneheliche Kinder fallen nach §35 unter die Vormundschaft des Jugendamtes. - In Nürnberg startet im Variete Theater Apollo in der Pfannenschmiedsgasse 22 das Künstlerfest Das bunte Fest. - In Regensburg sind 25 Strassen und Gassen für Automobile gesperrt. - Der in Fürth geborene jüdische Schriftsteller Jakob Wassermann (55) veröffentlicht seinen Erfolgsroman Der Fall Maurizius. - In Bayern ist der Rundfunk eigenständig und besteht aus Hauptsender München unterirdisch verbunden mit Nebensender Nürnberg. Oberirdische Fernleitungen bestehen nach Augsburg und Leipzig. - Der Radiosender Deutsche Stunde in Bayern sendet live vom Pferdetrabwettrennen in Daglfing. Es werden sportliche Frühgymnastik und katholische und evangelische Morgenpredigten ins Programm aufgenommen. - Schwarzer Freitag. - In Ingolstadt marschiert die sozialdemokratische Eiserne Front. - Arbeitslosenquote 6,3 %. - Der in England geborene Carl Eduard von Sachsen Coburg und Gotha (44), Neffe des englischen Königs Georg V  (St) (63) wird Reichsstaffelführer der Reichskraftfahr-Staffel im Bund Stahlhelm. Sein in Coburg geborener Sohn Johann Leopold von Sachsen Coburg (St) (22) wird Mitglied im Bund Stahlhelm. - In Nürnberg führt das Opernhaus am Frauentorgraben 16 Opern weniger auf. - In Deining werden in der Josefsanstalt die Mallersdorfer Schwestern wegen Personalmangels andernorts aus Deining wieder abgezogen und durch Abenberger Schwestern ersetzt. - In Neumarkt echauffiert sich die Tageszeitung Neumarkter Tagblatt über die spärliche Bekleidung der roten alias kommunistischen Turner und Turnerinnen beim Zug durch die Stadt in ihren Sportanzügen, die nicht mehr als Badeanzüge sind und die die neumarkter Bürger, die sich für nicht prüde halten, schädlich für die Jugend halten. - In Neumarkt hetzt im Gasthaus Tucher Grünbaumwirtsgasse 13 der straubinger NSDAP Stadtrat Hans Oberlindober (33) zum Freiheitskampf. - In Neumarkt fällt im Saal des Gasthauses Zum deutschen Kaiser Ingolstädter Strasse 6 der Vortrag des NSDAP Landtagsabgeordneten Dauser über die Weltfreimaurer, ihr Geheimnis und ihr verbrecherisches Wirken aus, wird aber durch den eilig aus Nürnberg herbeigeilten Julius Streicher (40) mit einer judenfeindlichen Hetzrede ersetzt. Das Neumarkter Tagblatt will das Thema als bekannt erst gar nicht kommentieren und tut einen zweiten Auftritt einige Wochen später von der Polizei abgesperrt als rednerisch gewandt aber ermüdend ab. Die mitgereiste nürnberger SA wird als kleines Häufchen verhöhnt. - In Neumarkt findet eine Weihnachtsfeier der NSDAP im Lammsbräunebenzimmer statt auf der ein Dietrich Eckart Stück von der nürnberger Dietrich Eckart Theatergruppe aufgeführt wird. - In Neumarkt gehen die Bayerischen Elektromotoren Werke in Konkurs. - In Neumarkt veranstaltet Heinrich Tomförde eine Modenschau im Gasthaus Tucher Grünbaumwirtsgasse 13. -  In Neumarkt hetzt der nürnberger NSDAP Ortsgruppengründer Julius Streicher (43) bei einer Versammlung die Bürger so gegen Juden auf, dass Fenster der neumarkter Juden Ludwig, Siegfried und Max Landecker, Julius Neustädter und des neumarkter Rabbiners Magnus Weinberg Hafnergasse 10 eingeworfen werden. - In Amberg tritt Emil Alafberg (27) mit der Mitgliedsnummer 1190 der SS bei. - In Nürnberg werden in der Norishalle Marientorgraben 8 Bilder von Lyonel Feininger, Otto Dix, George Grosz ausgestellt. Die einheimischen Künstler Hermann Gradl und Rudolf Schiestl erregen mit idyllischen Landschaften und Bauerngestalten keinerlei Interesse. - In Nürnberg spricht Adolf Hitler (39) im Hotel Deutscher Hof Frauentorgraben 29 von der Lösung der Bodenfrage und will aber nicht Polacken in Deutsche umwandeln. - In Schweinfurt spricht Adolf Hitler (39) über Andersrassige, Juden und Neger. - Der in Amberg geborene SA Mann Georg Aumeier (32) wird Mitglied der SS. - In Amberg findet ein DJK Sportfest statt. - In Sulzbach spekuliert der sulzbacher Bürgermeister Theodor Rauber als Oberhaupt der Sparkasse mit Bezirksamtsoberregierungsrat Altschuh erfolglos mit Aktien mit ungedeckten Sparkassengeldern im Wert von 150 000 Mark. - In Sulzbach erfolgen nach wöchentlichen Auszahlungen Lohnzahlungen wieder 14 tägig. - In Nürnberg heiratet der in Grub geborenen Weltkrieg 1 kriegsbeschädigte Vollzugssekretär und NSDAP Mitglied Georg Gradl (42) seine zweite Frau und bedroht, schikaniert und beschimpft die anders gesinnten Ehefrau. - In Ansbach Schalkhausen wird ein Walderholungsheim für blutarme und erholungsbedürftige junge Mädchen, Frauen und besonders Kinder beiderlei Geschlechts im Alter von 4 bis 14 eingerichtet. - In Amberg gründet Heinrich Himmler (28) die 7 köpfige SS Oberpfalz mit ausschließlich amberger Mitgliedern, darunter tritt Emil Alafberg (27) mit der Mitgliedsnummer 1190 und der in Amberg geborene SA Mann Georg Aumeier (32). - In Amberg hält Adolf Hitler (39) in der Stadthalle eine Rede über Deutsche Not und unser Weg bei NSDAP Ortsgruppenführer Josef Hörmann. - In Nürnberg spricht Adolf Hitler (39) im Kolosseum am Maxtor. - In Nürnberg wird der artelshofener Gutsbesitzersohn Freiherr Wilhelm von Holzschuher (35) Mitglied der NSDAP. - Der NSDAP Gau Nordbayern von Frankenführer Julius Streicher (43) wird gevierteilt. Julius Streicher (43), der in der Baaderstrasse 15 wohnt, erhält den Gau Nürnberg Fürth. Wilhelm Grimm wird für ein Jahr NSDAP Gauleiter Mittelfranken. - Adolf Wagner (38) wird NSDAP Gauleiter Oberpfalz. - In Nürnberg wird die Vereinigte Spielwarenfabriken Andreas Förtner und J. Haffner’s Nachfolger Aktiengesellschaft Nürnberg von den Juden Stephan Bing, Herrmann Oppenheim und Siegfried Kahn übernommen. - In Ansbach geht die  Fahrzeugwerke Ansbach ehemals FAUN in Konkurs, während die nürnberger FAUN weiterbesteht. - In Nürnberg wird am Königstor am Hauptbahnhof eine Ampelanlage zur Strassenverkehrsregelung und zur Entlastung der Polizisten aufgestellt. - In Schwandorf bricht sich ein Schuhplattler beim Volkstanz den Daumen. - In Nürnberg wird das erste deutsche 110 kV Stromabel aus 3 Einphasenkabeln mit Ölfüllung verlegt. - Die regensburger Terrakottenkunst AG Besitzer, die ostjüdischen Gebrüder Barmat, werden wegen Bestechung höchster Regierungsmitglieder bei einem Gesamtschaden von 39 Millionen Reichsmark nur zu wenigen Monaten Freiheitsstrafe verurteilt, die teils durch die Untersuchungshaft bereits abgegolten ist, weil die Bestechlichkeit der Beamten nicht bewiesen werden kann. Das Urteil erschüttert den Glauben an die Rechtstaatlichkeit und wird von der NSDAP propagandistisch ausgeschlachtet und der verjudeten SPD Regierung angelastet. - Reichsamnestiegesetz. - In Nürnberg gibt es 3587 Personenkraftwagen und 4018 Motorräder. Nürnberg hat 406.600 Einwohner. - In Hersbruck verschwindet das lebensfähige Neugeborene des laufer NSDAP Kreisleiters, Stadtrats, Standartenführers und SS Gründers Georg Sperber (31) kurz nach der Geburt. - In Feucht plakatiert die NSDAP zur Reichstagswahl. - In Nürnberg ist Otto Hiller Direktor des Apollo Theaters und wohnt in der Deutschherrnstrasse 43. Das Noris Lichtspieltheater von Philipp Nickel ist in der Karolinenstrasse 53. Das Zentral Theater Nürnberg von Martha Frauenknecht ist in der Wiesenstrasse 67. Das Metropol Theater ist in der Humboldtstrasse 103. Das Variete Intimes Theater ist in der Johannesgasse 4 und 6, Theatergasse 11. Das Kabarett Fledermaus ist in der Pfannenschmiedsgasse 22. - In Nürnberg ist Freiherr Christoph von Tucher (--) Rittergutsbesitzer. - ln Deutschland wird für Motorräder unter 200 ccm Hubraum die Führerschein- und Steuerpflicht abgeschafft, was zu einem Boom führt. - In Amberg spricht Adolf Hitler und verlässt die Veranstaltung fluchtartig. - In Erlangen spricht Adolf Hitler (39) bei seinem zweiten Besuch im Saal des Gasthauses Kolosseum Henkestrasse (20 16 Bayerischer Hof) erneut am Vorabend zur ASTA Wahl vor 1.000 Menschen unter der Anwesenheit von Rektor Dr Alfred Klotz. Adolf Hitler (39) zieht mit Marschmusik in Begleitung von Baldur von Schirach (21) vor 1.000 Zuhörern mit Heil Rufen und Füßestampfen ein. Am folgenden Tag erhält der NSDStB 83 %. - In Regensburg wird der ehemalige Feldgeistliche, der dem Vatikan über den Völkermord an den Armeniern berichtete, Mitglied in der Katholischen Studentenverbindung Agilolfia und Ordniarius der Philosophie an der Philosophisch Theologischen Hochschule Josef Engert (46) Rektor der Hochschule im Dominikanerkloster Ägidienplatz 2. - In Nürnberg Dutzendteich wird das Städtische Stadion für 50.000 Zuschauer und das städtische Stadionbad mit 100 m Becken und Sprungtürmen fertiggestellt. - In Coburg wird Prinz Karl Vladimir Ernst Heinrich von Leiningen (St) (--) geboren. - Fürst Carl Friedrich von Castell Castell (St) (31) wird Leiter des Verband der ländlichen Reit- und Fahrvereine des Gestütsbezirkes Ansbach. Für den Verband wird in Ansbach eine Reit- und Fahrschule eröffnet. Reitlehrer wird der ehemalige bayerische Reiterregiment 17 Reitlehrer Simon Treu aus Sugenheim. - In Ingolstadt übernimmt der in Würzburg geborene Gottfried Feder (45) vier süddeutsche NS-Gauzeitungen, darunter die Schriftleitung des Ingolstädter NS Kampfblattes und Tageszeitung Der Donaubote, wodurch er innerhalb von 3 Jahren sein Privatvermögen verliert. - In Nürnberg findet der große Heimattag Oberpfälzer Woche statt. - In Nürnberg wird das Albrecht Dürer Jahr gefeiert. - In Regensburg ist die katholische regionale Tageszeitung Regensburger Anzeiger die größte und verbreitetste Zeitung der Oberpfalz und Niederbayern. Es gibt mehrere kostenlose Beilagen wie Der Erzähler, Schachecke, Heimat und Wandern, Regensburger Sonntagszeitung, Das Reich der Frau und Landwirtschaftliche Zeitung und eine verkürzte billigere Landausgabe im Verlag Gebrüder Habbel Fröhliche Türkenstrasse 3. Sie wendet sich an die besserbemittelten Stände und dient als Amtsblatt für 7 Gerichtsbezirke. - In Regensburg verliert die NSDAP mit dem Übertritt ihres Stadtrats Johann Eder zur deutschnationalen völkischen Fraktion ihr einziges regensburger Stadtratsmandat. - In Regensburg verweigert der Besitzer des Hotel Karmelitenbrauerei am Dachauplatz 1 Ludwig Bergmann (58) der NSDAP wegen Beschwerden und der Magistrat im Neuhaussaal im Theater Bismarckplartz 7 wegen Juden haben keinen Zutritt-Schildern die Vermietung der Säle. Die Augustinerbrauerei und die Obermünsterbrauerei Obermünsterstrasse 10 verweigern ebenfalls weitere Veranstaltungen, woraufhin die Parteiversammlungen in den Gasthäusern Kolosseum Stadtamhof 5 und Zur Glocke stattfinden, woraufhin die NSDAP zum Boykott aufruft. Im Herbst erlaubt der Magistrat im Neuhaussaal im Theater Bismarckplartz 7 die NSDAP Versammlungen wieder im Obermünstersaal Obermünsterstrasse 10, wo es St Wolfgang-Starkbier und Jesuiten-Spezial-Hell gibt, und im Neuhaussaal im Theater Bismarckplartz 7 abgehalten. Der in Neumarkt geborene Friseur Alois Bayer (41) ist regensburger NSDAP Ortsgruppenleiter und sein Stellvertreter ist Anton Fischer. - In Regensburg macht sich das regensburger SPD Landtagsmitglied Alfons Bayerer über die NSDAP lustig, die flügellahm geworden ist. Sie hat 4 % und ist stärker als die KPD. Anton Fischer wird einziges NSDAP Stadtratsmitglied von 30. - In Regensburg wird der Sportverein Post-SV im Saal der Obermünsterbrauerei mit 60 Mitgliedern gegründet und zuerst eine Fußballabteilung aufgebaut. Ohne eigenen Platz wird erst einmal bei der TG Walhalla und dem SV Stadtamhof gespielt. Ottilie Hintermeier baut eine Frauenabteilung auf, Schützenmeister Wilhelm Greiner eine Kleinkaliberschießabteilung und Alfons Eigner eine Schachabteilung. Zusätzlich gibt es Gesundheitsturnen und Faustball. - In Neumarkt wird die Synagoge in der Hafnergasse umfassend renoviert. - Der NSDAP Gau Nordbayern alias Bayern-Nord wird in vier Gaue geteilt: Nürnberg-Fürth, Mittelfranken-West mit Sitz Ansbach und Unterfranken und Oberfranken. - In Kelheim gibt es ein Regensburger Automobil Rennwagen Bergrennen alias Ratisbona Bergrennen, bei dem der Rennfahrer Rudolf Carraciola (27) auf einem Mercedes SSK einen Streckenrekord aufstellt. Alois Stößer (--) gewinnt bei den Sportrennwagen bis 1500 ccm. Insgesamt starten drei Frauen: Die in München geborene Lilian Mayer gewinnt auf einer Norton in der Kategorie D-E der Motorräder über 500 ccm den Damenpreis und wird in der Gesamtwertung vierte Die zweite Frau, Dr Schmitt-Lindenfels aus dem Odenwald gewinnt den Damenpreis für Automobile in der Klasse G, Sportwagen von 750 bis 1100 ccm auf einem Grofri mit 948 ccm. Die regensburger Lokalmatadorin Fräulein Fränzl Spiegel wird Fünfte in der Klasse E für Sportwagen von 1500 bis 2000 ccm auf einem Hansa mit 1900 ccm. - In Lengenfeld wird vor dem Anwesen der Sohn der Brauerfamilie Winkler von einem Kraftfahrzeug alias Automobil angefahren und getötet. - In Pölling wird elektrische Strassenbeleuchtung eingeführt. - In Regensburg klettert Klaus Gundermann Albansgasse 2/11 um 02:00 Uhr nachts bei Regen und Sturm ungesichert von außen auf den 105 Meter hohen Dom, an dem gerade die Domgrauppen entfernt wurden. - In Nürnberg wird von der evangelischen Inneren Mission das Pestalozziheim eröffnet. - In Amberg wird die evangelische Erziehungsanstalt mit 30 Jugendlichen in der Hellstrasse 3, die in die Mittelschule gehen, staatlich anerkannt. - In Plankstetten, Oberwiesenacker und Pyrbaum wird ein katholischer Pfarrcaritasausschuß gegründet. - In Schalkhausen eröffnet auf dem Bocksberg ein Walderholungsheim für blutarme und erholungsbedürftige junge Mädchen, Frauen und besonders Kinder beiderlei Geschlechts im Alter von 4-14 Jahren. - In Neumarkt wird am Fohlenhof vom SPD dominierten Sportverein Turn und Sportverein Neumarkt ein Reichsarbeitersporttag mit Bezirksmeisterschaften im Ringen abgehalten. - Graf Alexander von Castell Rüdenhausen (St) (62), geschiedener Graf von Faber Castell, stirbt. Sein Sohn Roland (St) (23) wird neuer Graf von Faber Castell. - In Nürnberg ist das Gasthaus Zum gläsernen Himmel Bindergasse 1 am Fünferplatz die älteste Gaststätte der Stadt, wo es Metzelsuppe zu Patrizierbier gibt. - In Schwabach wird der Herold und Norica Grammophon Nadelfabrikant Carl Wenglein (46) zum Kommerzienrat ernannt. Eine Grammophon Nadel kann man nur einmal benutzen, weshalb es ua 50er bis 200er Packungen gibt. Je dünner und länger die Nadelspitze desto besser ist die Klangqualität und je kürzer die Nadelspitze desto lauter spielt das Grammophon. - In Ansbach gibt es eine Landwirtschaftliche Schule. - In Nürnberg beginnt die Deutsche Reichspost mit dem Bau der Poststadt in der Südstadt, bei der auch Betriebswohnungen auf einem riesigen Gelände erstellt werden. - In Kallmünz stirbt der lupburger Metzgersohn, Gastwirtssohn und kallmünzer Lehrer Johann Baprist Laßleben (64) als Verleger der bedeutendsten heimatgeschichtlichen Zeitschrift Die Oberpfalz, die sein Sohn Michael Laßleben (29) weiterführt, der zusätzlich vor allem Dissertationen druckt. - In Kallmünz ist der Verlegersohn Hans Laßleben (20) Illustratior der Heimatzeitschrift Die Oberpfalz und der Monatszeitschrift Unser Vaterland. - In Nürnberg ist der jüdische nürnberger Kaufmannssohn, Physiker und Messtechnik Industrielle Siegfried Guggenheimer (53) Schoppershofstrasse 52 mit drei anderen nürnberger Juden der Vorstand der nürnberger DDP alias Deutschen Demokratischen Partei, in der sehr viele Mitglieder Juden sind. Außerdem ist er bayerischer Landwirtschaftsausschussvorsitzender der Regierung. - In Deutschland dürfen Kleinkrafträder bis 200 ccm steuerfrei und ohne Führerschein gefahren werden. - In Dietfurt verkleidet sich die Stadtkapelle im Fasching als Chinesen. - In Nürnberg ist der jüdische Hercules Fahrradhersteller Karl Marschütz (65) damit konfrontiert, dass seine namensgleiche englische Konkurrenz der Brüder Crane im englischen Birmingham, die Fahrradfabrik Hercules Cycle and Motor Company Ltd in der Coventry Road, 20 % aller englischen Export Fahrräder herstellt. - In Nürnberg bewirbt der Tabakpfeifenhersteller Vauen seine Dr Perl Tabakpfeifen als die besten Gesundheitspfeifen, die es gibt. - In Deutschland beginnt die Firma Hakle mit der Produktion von Toilettenpapierrollen. - In Erlangen initiiert der Staat eine eigene Krankenpflegeschule, die die evangelischen Diakonissen aus Neudettelsau ersetzen können. - In Regensburg veranstaltet der Motorsport Club Regensburg das 1. Internationale Regensburger Sandbahnrennen auf dem R.T. Platz, dem Regensburger Turnerschaftsplatz. - In Ansbach wird der letzte technischer Direktor und stellvertretende Vorstandsvorsitzende der Fahrzeugfabrik Ansbach Ingenieur Helmuth Eimer (46) nach dem Konkurs des Automobilherstellers leitender Mitarbeiter beim Flugzeugbaukonzern Junkers. - In Nürnberg wird im Gasthaus Lindenhof das NSDAP Mitglied, der Kaufmann Heinrich Wölfel (21) bei einer Wirtshausschlägerei erstochen, die zu einem kommunistischen Politmord umgedeutet wird, obwohl der Täter nur ein zweieinhalbjährige Haftstrafe erhält. - In Nürnberg Stein wird der Automobilclub Motorsportclub Stein von 20 Motorsportlern, darunter dem in Schwarzenbruck geborenen Graf Roland von Faber Castell (St) (23) gegründet. - In Regensburg wird der Sport-Club Ratisbona mit 42 Mitglieder und 36,25 Reichsmark Anfangskapital mit dem 1. Vorstand Hans Dödl gegründet. - In Neumarkt ist der Schuhmachermeister Michael März (42) für die Deutsche Haus- und Grundbesitzerpartei aktiv. - In Thalmässing wird das Schloß Haus Neueglofstein von Prinz Franz Joseph von Thurn und Taxis (St) (35) und Isabel Maria de Braganca (St) (34) aus Platzgründen für die Familie renoviert und aufgestockt. - In Hersbruck wird ein Münzschatz im Haus Unterer Markt 2 später Stadtarchiv gefunden. - In Nürnberg kommt im 47. Jahrgang das Adressbuch Einwohnerbuch Nürnberg heraus, das 1.569 Seiten umfaßt. Auf 700 Seiten sind die Einwohner alphabetisch geordnet mit 3 Spalten mit rund 80 Einträgen bei 86 Zeilen. Ab Seite 717 folgt das Häuserverzeichnis, wobei die Strassennamen alphabetisch geordnet sind. - In Nürnberg und Fürth kommt im 58. Jahrgang die republikanische 7 mal wöchentlich erscheinde Tageszeitung Fränkische Tagespost heraus, die die 6 Beilagen Volk und Zeit, Schaukasten, die Romanbeilage Die Furche, Handel und Wirtschaft, Sport und Spiel und Sport am Sonntag enthält, wobei die Sonntagsausgabe am Abend des Samstags verkauft wird. - In Ingolstadt übernimmt der in Würzburg geborene NSDAP Wirtschaftstheoretiker Gottfried Feder (45) vier süddeutsche NS-Gauzeitungen ua als Chefredakteur der ingolstädter Zeitung und NS Kampfblatt Der Donaubote, was sich nicht nur wirtschaftlich nicht für ihn lohnt, sondern womit er nach 3 Jahren pleite ist.

1927 Wetter: Kalter Dezember. - In Nürnberg wird ein Reichsparteitag der NSDAP mit etwa 27.000 Teilnehmern abgehalten. - In Regensburg wird der Eisenbahner Sportverein gegründet. - In Ingolstadt gründet der Richtersohn, Arzt und Chirurg Ludwig Liebl (53) das NSDAP Kampfblatt, die Tageszeitung Der Donaubote. - In Deutschland läuft der Fritz Lang Stummfilm Metropolis in allen Ufa-Kinos an und wird ein kommerzielles Fiasko, vom Publikum abgelehnt und von den Kritikern verrissen. Die Ufa wird vom antisemitischen, nationalistischen und propagandistischen Industriellen Alfred Hugenberg übernommen. - Der in Parsberg geborene Konstantin Hierl (52) beendet sein Amt als bayerischer Landesvorsitzender des Tannenbergbund da dieser sich unter dem Einfluss von Erich Ludendorff(62) Frau zu einer esoterischen Sekte entwickelt.  - In Regensburg wird der jüdische Friedhof geschändet. - In Nürnberg wird das Variete Theater Apollo in der Pfannenschmiedsgasse 22 zu einem Großkino mit 1.700 Sitzen umgebaut. - In Fürth gründet der fürther Kurzwarenhändler und ehemalige Arbeiterrat Gustav Schickedanz (32) das Quelle-Versandhaus. - Der Radiosender Deutsche Stunde in Bayern sendet Karl Valentin (45), führt den wöchentlich einstündigen Frauenfunk ein und überträgt die Sylvesternacht mit Jazzmusik und Songs direkt aus New York. - In Bayreuth stirbt der wohlhabende Wagner-begeisterte adelige Admiralssohn, pangermanische und antisemitische Rassentheoretiker, Verschwörungstheoretiker, Dolchstoßlegendenanhänger und Schriftsteller Houston Stewart Chamberlain (72) Wahnfriedstrasse 1, später als Bahnbrecher des Dritten Reichs stilisiert. - In Nürnberg wird eines der deutschlandweit größten Kinos, der rhythmisch farbig indirekt beleuchtete, mit einer Wurlitzer-Orgel beschallte und mit Cafe im ersten Obergeschoss ausgestattete Phoebus-Palast Königstorgraben 11 neben dem Grandhotel am Bahnhofsplatz mit 2043 Plätzen eröffnet, für dessen Eröffnung der Stummfilm Der Meister von Nürnberg produziert wurde, den der kinofeindliche nürnberger Oberbürgermeister und Vorsitzender nürnberger Kunstvereine Hermann Luppe (56) mit dem Redakteur Wilhelm Matthes der nürnberger Tageszeitung Fränkischer Kurier als bloße Deutschtümelei und ein Verbrechen an der Wagner-Oper verreißen. Zur von vielen hochrangigen Persönlichkeiten boykottierten Eröffnung wird deshalb der Lustspiel-Film Die Hose mit dem in Gestungen bei Coburg geborenen, in Nürnberg jahrelang tätigen, Staatstheaterschauspieler und antisemitischen Hauptdarsteller Werner Krauß (43) vorgeführt. - In Nürnberg hat das Opernhaus am Frauentorgraben 21 Sänger, 16 Sängerinnen einen 57 köpfigen Chor, ein 8 köpfiges Ballett, ein 93 köpfiges Orchester, 20 Schauspieler und 10 Schauspielerinnen, die 202 Opern, 170 Operetten, Singspiele und Possen mit Gesang, und 1 Komödie aufführen. - In Regensburg wendet sich die erste protestantische regensburger Lehrerin Elly Maldaque (34) vom deutsch-nationalen dem kommunistischen Weltbild zu, engagiert sich sozial und spielt einmal auf einer KPD Feier Klavier. - In Amberg wird der spätere Dirigent Hermann Weiss geboren. - In Nürnberg existiert der jüdischen Sportvereins Bar Kochba Nürnberg. - In Deining wird das Rittermannslehen aufgelöst und vom Lehen zum Eigentum der Familie Gumppenberg. - In den USA wird ein Tonfilm der Warner Brothers aufgeführt. - In Kastl wird die Bezirkssparkasse mit der Bezirkssparkasse Neumarkt vereinigt. - In Neumarkt wird zum Fasching Jazzmusik gespielt, die zum Teil als unmusikalisch empfunden aber auch begeistert aufgenommen wird. - In Neumarkt wird eine kommmunistische Demonstration vor dem Rathaus polizeilich verboten. - In Neumarkt gibt es 39 Personenkraftwagen, 20 Lastkraftwagen und 110 Motorräder. - In Neumarkt übertölpeln Stimmensammler der SPD unter Stadtrat Franz Plank, vorgeblich im Auftrag des Magistrats, Frauen zu Hause, die sich in Wahllisten eintragen sollen. Eigentlich wollen sie ein Volksbegehren um den Stadtrat aufzulösen. Die katholische BVP widersetzt sich. - In Neumarkt wird ein Vaterländischer Abend im Gasthaus Zum deutschen Kaiser Ingolstädter Strasse 6 abgehalten und das deutsche Gewissen bemüht. - In Neumarkt beleidigt in einem Gasthaus ein Gemüsehändler einen Juden, der sich das nicht gefallen lässt, Verstärkung holt, einen Eklat verursacht, was als grober Unfug für beide polizeilich aufgenommen wird. - In Hohenfels werden viele nürnberger Arbeiter unter unzumutbaren Umständen beschäftigt. - In Dietfurt werden viele neumarkter Arbeiter bei der Altmühlregulierung beschäftigt. Die größteneils verarmten Arbeiter müssen Vorschußzahlungen erbeten, werden zweiwöchig ausbezahlt und leben in Massenunterkünften. - In Neumarkt veranstaltet die SPD unter Stadtrat Franz Plank bewußt missverständlich mit kommunistischen Tendenzen im strömenden Regen einen Fackelzug mit roten Riesenfahnen und der neumarkter Turnerblaskapelle zum Rathaus zur Verfassungsfeier, betont Schwarz Rot Gold ist unsere Fahne nicht, unsere Fahne ist rot und wird dafür in der Tageszeitung Neumarkter Tagblatt verhöhnt. - In Neumarkt wird eine Turnhalle eingeweiht. Der Turnergruß lautet Gut Heil! - In Nürnberg wird es einem Zug von NSDAP Frauen mit selbstgeschneiderten Uniformen verboten vor Adolf Hitler (38) zu marschieren. - In Nürnberg wird der 1.FCN alias Club deutscher Fußballmeister. - In Vilsbiburg spricht Adolf Hitler (38) erstmals wieder nach seiner Festungshaft auf einer schlecht besuchten Veranstaltung. - In Coburg spricht Adolf Hitler (38) auf einer Wahlkampfveranstaltung der NSDAP, die Carl Eduard von Sachsen Coburg und Gotha (43) mit seiner Gattin im Coburger Hofbräuhaus offen unterstützt. - In Nürnberg spricht Adolf Hitler (38) über Marxismus. - Adolf Hitlers (38) Halbbruder Alois Hitler jun. (45) wird gezwungen wieder aus der NSDAP auszutreten. - In Nürnberg wird die Reichsleitung der NSDAP für den Reichsparteitag in das Hotel Deutscher Hof Frauentorgraben 29 verlegt. Die Presse bewertet den Parteitag als überschrittenen Höhepunkt der Bewegung. Eröffnung des Delegiertenkongresses im Saal des nürnberger Kulturvereins Frauentorgraben 49. Adolf Wagner (37) verliest eine Botschaft Hitlers als Ritual zu dessen früheren Redeverbots. Fackelzug der SA. - Der fürther NSDAP Ortsgruppenleiter und SS Gründer Nürnberg Fürth Albert Forster (25) wird zu höheren Aufgaben abgestellt. - In Regensburg boykottiert der katholische und unter priesterlicher Leitung stehende Sportverein DJK die Schlussveranstaltung des Hindenburggroßstaffellaufs wegen der in Sportbekleidung auftretenden Mädchen. - In Neumarkt ist Franz Xaver Oetzinger Bezirksamtmann. Michael Graf ist Staatsstrassenoberaufseher a D. - In Amberg bewirbt die Malteserbrauerei alias Seminarbrauerei das Frühjahrsstarkbier Rittertrunk mit eigenem historischen Rittersaal und schattigem Restaurationsgarten mit Glashalle. - In Amberg hat die KPD nur 29 Mitglieder und bei einer KPD Parteiversammlung kommen 50 Personen. - In Amberg wird die Industriellentochter Babette Baumann ermordet. - Die Bayerische Gemeindeordnung stärkt die Macht der Oberbürgermeister, die nach Belieben über den Stadtrat hinweg Entscheidungen treffen können und was zu Korruption führt. - In Nürnberg spricht Adolf Hitler über die Tötung des SA Mitgliedes Hirschmann. - In Nürnberg liefert Zündapp Direktor Wilhelm Wittig sein 25.000 stes Motorrad aus. - In Nürnberg beginnt die Karosseriebaufirma Josef Steib in der Zerzabelshofstrasse 19 und 23 mit der Produktion von Motorradseitenwagen hauptsächlich für Zündapp von Fritz Neumeyer (52) und Triumph-Adler. - Die deutschsprachige Karriere von  Agatha Christie (37) beginnt mit Ausgabe von der The Murder on the Links alias Mord auf dem Golfplatz mit Hercule Poirot. - Der aus Vilseck Seugast stammende und in Erlangen studierte Lehrer Hans Dietrich (39) wird Chefredakteur der NSDAP Parteizeitung Weckruf. - Nürnberg hat 400.700 Einwohner. - In Regensburg hat das elitäre protestantische Alumneum Ecke Gesandtenstrasse/Am Ölberg u.a. die Erziehungsleitgrundsätze frühzeitig strenge Pflichterfüllung und willige Einordnung des einzelnen in eine größere Gemeinschaft, Gottesfurcht ohne Frömmelei, Vaterlandsliebe und Sittenreinheit. Nachtruhe ist um 21:00. Wer Brotaufstrich will, muss ihn selbst besorgen. Ein Lehrer ist der in Erlangen geborene alte Kämpfer und NSDAP Mitglied Dr Max Sack (27). - In Altdorf wird im Gasthaus Lobinger mit Schießhalle ein öffentliches Zimmerstutzenschießen abgehalten. - In Erlangen spaltet sich die Studentenverbindung Allgemeine Erlanger Burschenschaft in die Germania und die Arminia auf. Die Germania wird im Gasthaus Zum Strauß gegründet. - In Nürnberg beschwert sich Hermann Hesse (27): Nürnberg war eine große Enttäuschung für mich ... alles war umbaut von einer großen, lieblosen, öden Geschäftsstadt, war umknattert von Motoren, umschlängelt von Automobilen, ...... es hatte keinen Zweck und keine Seele mehr. Was für schöne, was für entzückende Sachen sah ich in dieser tollen Stadt .. Aber es half alles nichts. Ich sah alles nur noch in die Auspuffgase dieser verfluchten Maschinen gehüllt ... . - In Erlangen ist der in Seugast geborene Hans Dietrich (29) Herausgeber und verantwortlicher Schriftleiter der erlanger Wochenzeitung Die Fackel für Recht und Freiheit. - In Nürnberg erhält das Apollo Lichtspieltheater, Pfannenschmiedsgasse 22 eine Kinoorgel, die Hans Haass mit einem Notenrollenapparat spielt. - In Nürnberg wird der Komiker Herbert Hisel geboren. - In Bamberg wird NSDAP Kreisleiter Lorenz Zahneisen (30) von Joseph Goebbels als Rassetyp geschätzt. - In Erlangen wird die NSDAP Studentengruppe in Nationalsozialistischer Deutscher Studentenbund umbenannt. - In Nürnberg gründen sieben Fechter um Mirko Bergan im Frauentorturm neben dem Künstlerhaus am Bahnhof den nürnberger Fechterring. - In Nürnberg wird die Siemens Schuckert Werke GmbH zur Aktiengesellschaft. - In Beilngries schließt sich der Fußballverein nach 7 jährigem Bestehen dem Fußballverband an. Die Spieler erhalten Spielerpässe. - In Nürnberg erhält das Tonbild-Theater (2002 Admiral Filmpalast) in der Königstrasse 9 eine Tonfilmanlage. - In Nürnberg wird ein Planetarium mit dem 150.000 Reichsmark teuren Zeiss Modell II Projektor und einer 23 Meter großen Kuppel Rathenauplatz 1a im aufgefüllten Stadtgraben unter Direktor Hans Gehne eröffnet. - In Regensburg nennt sich das Luxushotel Maximilian in der Maximilianstrasse 28 Parkhotel. - In Regensburg ernennt Fürst Albert von Thurn und Taxis (St) (56) örtliche Handwerker zu Hoflieferanten. Joseph Pleyer mit seinem kleinen Laden im Rathaus macht er zum Hofjuwelier. - In Regensburg vertreibt der Pharmahersteller Thomas Laufer das Ungeziefermittel Champhorin, das er in Form von Nesteiern, die tötliches Gas ausströmen, zur Anwendung in Hühnerställen empfiehlt, sowie das Mittel Ovifax und das Pferdepulver graditza. - In Fürth hat die SA 127 Mitglieder. - In Erlangen wird das NSDAP Mitglied Theo Benesch (24) Westliche Stadtmauerstrasse 30 II NSDAP Stadtratsmitglied. - In Regensburg spricht der stellvertretende oberpfälzer-niederbayerische NSDAP Gauleiter Heinrich Himmler (27) im Hotel Karmelitenbrauerei am Dachauplatz. - In Regensburg veranstaltet die NSDAP ein Gautreffen aus zwölf Ortsgruppen im Karmelitensaal am Dachauplatz mit 100 Teilnehmern darunter NSDAP Gauleiter Gregor Strasser (35), der aber keinen Erfog hat. Eine weitere Veranstaltung im Hotel Karmelitenbrauerei am Dachauplatz zwei Monate später, in der der mittelfränkische NSDAP Gauleiter Julius Streicher (40) über Alljuda, der Todfeind des Deutschen Volkes hetzt, hat dann bis zu 300 Besucher. Unter Bravorufen fordert er, dass nicht nur die Juden sondern auch die Regierungsparteimitglieder aufhängt werden müssten. - In Regensburg legt die SA heimlich und verbotenerweise am frühen Morgen einen Kranz am Kriegerdenkmal ab und gedenkt der toten Kameraden und Gefallenen als Opfer des Hitlerputsches. - In Parsberg zieht die Post in ein eigenes Postamt. Die berühmte alte Buche am Fuß des Kalvarienberges verbrennt und Grabungen am Galgenacker werden durchgeführt. - In Amberg ist das Gasthaus Josef Mühldorfer Herrenstrasse 14 ein Restaurant 1. Ranges. Josef Mühldorfer hat eine eigene Weinhandlung. - In Nürnberg hat die Firma Linde Kältetechnik ein riesiges Kühlhaus, wo Lebensmittel in großen Mengen gelagert werden. - In Nürnberg wird die regionale Bezeichnung Nürnberger Lebkuchen markenrechtlich geschützt. - In Amberg ist das Bahnhofhotel von Michael Wening schräg gegenüber dem Bahnhof mit der Telefonnummer 78 mit Zentralheizung, fließendem Wasser und Zimmern mit Bad Mitglied im ADAC und hat eine Reparatur-Werkstätte und eine Auto-Garage beim Hause. - In Kelheim gibt es ein Regensburger Automobil Rennwagen Bergrennen alias Ratisbona Bergrennen. Die in München geborene Motorrad Rennfahrerin Lore Keller (--) wird Zweite in der Klasse der Motorräder mit Beiwagen mit 500 ccm auf Saroléa. Ihr Geliebter Alois Stößer (--) gewinnt den ersten Platz der Motorradfahrer bis 500 ccm. Die in Nürnberg geborene DKW Motorrad-Rennfahrerin Thea Hansal (--) fährt auf einer 175er DKW. - In Amberg wird die Brauerei Kummert gegründet. - Ein Führerschein kostet 7 Reichsmark Gebühr. Dazu muss eine erfolgreich abgelegte Fahrprüfung nachgewiesen werden. - In Nürnberg gibt es das Gasthaus Bratwurströslein. in der Obstgasse 3. - In Nürnberg Reichelsdorf wird auf der Radrennbahn Reichelsdorfer Keller ein Tunnel zum Innenraum gebaut. - In Neumarkt gibt es außerhalb der Stadtmauer das Gasthaus Zur Krone Mühlstrasse 12, das Gasthaus Wunder Mühlstrasse 13, das Gasthaus Zum Ludwigskanal Mühlstrasse 1, das Gasthaus Zur Linde Freystädter Strasse 1, Gasthaus Wittelsbach Fohlenhofstrasse 3, Brunhäusel Fuchsberg 1, Klosterbrauerei Kapuzinerstrasse 4, Cafe Kainz Mariahilfstrasse 1, Kurhaus Tretter Wildbad Wildbadstrasse 12, Cafe Konstantin Mariahilfstrasse 31, Gasthaus Zur Wegscheid Kapzinerstrasse 1, Gasthaus Neumüllerkeller Weinberg 13, Gasthaus Zur Ostbahn Bahnhofstrasse 4, Gasthaus Zum bayerischen Hof Ingolstädter Strasse 2, Gasthaus Zum deutschen Kaiser Ingolstädter Strasse 7, ein Gasthaus in der Bahnhofstrasse 21 und das Gasthaus Zu den vier Jahreszeiten Weinbergerstrasse 25. - In Ansbach baut der Karosseriebauer Dallhammer Baustrasse 2 neben Geschäfts- und Lieferwagen- auch Luxuskarosserien für Automobile verschiedener Hersteller in Einzel- oder Serienanfertigung. - In Postbauer ist das Gasthaus Zum schwarzen Kreuz im Besitz von Richard Dotzer. - In Neumarkt wird das städtische Bezirks Krankenhaus mit katholischem klösterlichem Pflegepersonal neu erbaut. - In Schierling wird ein katholischer Kolpingverein gegründet. - In Velburg wird ein Schwimmbad mit Bretterzaunsichtschutz eröffnet. Frauen und Männer benutzen es abwechselnd. - In Nürnberg erzeugt die Nürnberger Brauhaus AG mit einem zweiten Eisgenerator mit 50 Tonnen Tagesleistung den ganze Eisbedarf selbst. - In Neumarkt wird im ua Kino Saal im Gasthaus Zum grünen Baum alias Tucherstübl Grünbaumwirtsgasse 13 das Parkett von 130 Stühlen auf 211 und die Galerie von 36 auf 45 erweitert. - In Nürnberg beauftragt die Stadt den in Wiesbaden geborenen Architekten und Archäologen Hans Schleif (25) mit der Nachbildung von Alt-Nürnberg als Modell für die Weltausstellung in New York. - In Neumarkt verkaufen die Expresswerke das Fahrradmodell 98 T Feines Herren Tourenrad mit bunten oder holzfarbigen Felgen als billigstes Fahrrad für 66,00 Reichsmark und das Rennrad Modell Rund um Berlin Modell 19 27/28 mit Strassenrennholzfelgen für Schlauchreifen für 103,00 Reichsmark als teuerstes Fahrrad aus einem Angebot von 3 Herren Tourenrädern, 3 Rennrädern und 3 Damenrädern. Dazu vertreiben die Expresswerke auch als Billigmarke das Kurfürst Damenrad für 63,00 Reichsmark und das Kurfürst Herrenrad für 56,00 Reichsmark an. Als Sonderausstattung kann man unter den Freilaufnaben der Marken Torpedo, Rotax und Komet wählen. Das Aufziehen von Gimmibereifung kostet 50 Pfennig. Farbige Emaillierung kostet 5,00 Reichsmark. Holzfarbige Felgen für die Kurfürstmodelle kosten 60 Pfennig und ganz vernickelte Felgen mit Streifen kosten 2,50 Reichsmark, wobei die ganz vernickelten nur 2,25 Reichsmark kosten. - In Nürnberg ist die Gaststätte Mauseloch mit zwei Zugängen, in der Adlerstrasse und der Kaiserstrasse, ein Kellervergnügungslokal. - In Amberg macht sich der Gastwirt Franz Kummert vom Gasthaus Zur Heimat Raigeringer Strasse von der Brauerei seines schlichter Onkels unabhängig und beginnt mit dem Brauen seines eigenen Bieres, das als Taufbier und Leichenbier zur Eröffnung der Dreifaltigkeitskirche zusammen genutzt wird. - In Regensburg nimmt der Elektrizitätskonzern Bayernwerke eine 110 KiloVolt Überland Leitung nach Passau mit einer neuen Strommastform in Betrieb. - In Nürnberg verlässt die Vereinigung Nürnberg Fürther Motorfahrer als größter und bedeutendster Motorradclub ihren Dachverband Deutscher Motorradfahrer, wonach sie wieder dem ADAC beitritt, einem Automobilclub. - In Nürnberg hat die jüdische Hercules AG von Carl Marschütz (--) ihre Herstellung von Lastautomobilen aufgegeben. - In Nürnberg produziert die Blechspielzeugfabrik Siegfried Günthermann ein Automobilmodelle ua ein lenkbares Luxuspielzeugautomobil mit Spiralfederantrieb, bei dem man das Segeltuchverdeck einrollen kann. - In Bayern wird versucht die Prostitution über die Abschaffung des polizeilichen Reglementierunssystems über das Reichsgesetz der Kontrolle von Geschlechtskrankheiten eingeschränkt, weil das Übertragen von Krankheiten eine Straftat darstellt. - In Thalmässing Schloß Haus Neueglofstein wird Prinzessin Maria Fernanda Eudoxia Michaela Gabriela Raphaela  von Thurn und Taxis (St) als Tochter von Prinz Franz Joseph von Thurn und Taxis (St) (34) und Prinzessin Isabel Maria de Braganca (St) (33) geboren. - In Nürnberg wird in der Rothenburger Straße gegenüber vom Rochusfriedhof ein Selbstwählfernamt eingerichtet, in dem bis zu 14.000 Telefonanschlüsse bedient werden. - In Eichstätt kauft der Posthaltereibesitzer Karl Jägle (--) einen Omnibus alias LKW alias Automobil für sein Transportunternehmen, den er am Wochende zu einem Ausflugsomnibus umbaut. - In Neumarkt wird die Lyrikerin Margarthe Sträußl alias Margret Hölle geboren. - In Kastl wird mit dem Bau der Bundestrasse B 299 begonnen, deren Bau zwei Jahre dauert. - In Hemau wird an der Nürnberger Strasse im Postamt auch ein Verstärkeramt für den Fernsprechverkehr alias Telefonnetz eröffnet. - In Nürnberg wird das Planetarium mit einem 150.000 Reichsmark teuren Projektor Zeiss Modell II mit einer 23 Meter Kuppel am Rathenauplatz eröffnet. - In Regensburg schafft es die von Pfarrern genossenschaftlich gegründete Liga Bank dem Konkurs durch die Bürgschaft der Katholische Kirche zu entgehen.  - In Nürnberg wird das jüdische Großkaufhaus Zum Strauß Karolinenstrasse 43 von der in Frankfurt gegründeten Kaufhaus Hansa Aktiengesellschaft übernommen.

1926 Wetter: Milder Jahresbeginn. Oktober und September sehr trocken. - In Neumarkt wird ein staatsfeindlicher Republikanischer Tag abgehalten. - In Neumarkt brennt das Katholische Gesellenhaus ab, in dem vaterländische Verbände ihre Versammlungen abhalten. Es wird gegen Linke ermittelt. - In Altdorf wird die NSDAP Ortsgruppe Altdorf mithilfe des in Nürnberg geborenen Reichstagsabgeordneten Robert Bergmann (40) gegründet. - In Nürnberg tritt im Variete-Theater Apollo in der Pfannenschmiedsgasse 22 die Swing und Jazz Band Hermann Rohrbeck auf. Es wird Charlston gespielt. - In Regensburg lehnt die Stadtverwaltung die Einführung von Omnibussen ab und baut das Strassenbahnnetz aus. - Die Radiosportreportagen beginnen mit einer Berichtserstattung vom Eishockesyspiel SC Riessersee gegen den Berliner Schlittschuhclub. - Der Radiosender Deutsche Stunde in Bayern richtet ein Hörspielensemble ein, überträgt das Fußballländerspiel Deutschland Schweiz, führt das Pausenzeichen in Form von Morsezeichen ein und startet die Literaturbesprechung Bücherstunde. - Eine Sendung des Radiosenders Deutsche Stunde in Bayern wird nach Amsterdam ins Ausland übertragen. - In Weiden gründet der in Weiden geborene Eisenbahnersohn und Mitarbeiter der Elektrizitätsgesellschaft Oberpfalzwerke Martin Weiß (21) einen Ortsverband SA und HJ. - In Nürnberg wird das neu erbaute, nüchtern industriedesignete Kaufhaus Schocken am Aufseßplatz mit einem Ansturm von mehreren Tausend Kunden und 400 Tonnen Waren eröffnet. Der nürnberger Oberbürgermeister, ehemaliger zweiter frankfurter Bürgermeister Hermann Luppe (55) wünscht dem jüdischen Inhaber Salman Schocken viel Glück und wird dafür von der NSDAP beschimpft. - Der in England geborene Carl Eduard von Sachsen Coburg und Gotha (42), Neffe des englischen Königs Georg V  (St) (61) wird Mitglied im Bund Stahlhelm. - In Nürnberg wird die Lebkuchenfabrik Schmidt aus den Restposten an Lebkuchen des Lebensmittelhändlers und Bruders gegründet. Die spätere Gesellschafterin Henriette Schmidt Burkhardt wird geboren. Die Nachfrage nach Lebkuchen von Otto Schmidt ist so hoch, dass beim Lebkuchenhersteller Zucker-Bär für den Versandhandel nachgekauft werden muss. - In Neumarkt eröffnet die Gaststätte Tucher ein Kino mit dem Stummfilm Walzertraum begleitet vom Orchester Schwarz. - In Neumarkt trägt der Verein Nürnberg-fürther Motorradfahrer die Bayerische Bergmeisterschaft auf dem Weißmarterberg aus. - In Neumarkt schwadroniert für den Verband Volkskraft Oberstleutnant Hörl von körperlicher und sittlicher Ertüchtigung der Jugend und Oberstleutnant Hörl vom begrenzten deutschen Lebensraum, vom Kampf der Völker um den Lebensraum und vom Schwächeren, der dem Stärkeren weichen muss. - Der durch die KPD initiierte und zögerlich von der SPD unterstützte Volksentscheid für eine entschädigungslose Enteignung der deutschen Fürsten scheitert an den Adelsverbänden, den Kirchen, den großagrarischen und industriellen Interessenverbänden sowie den rechten Parteien und Verbänden. - In Neumarkt übernimmt der aus Deining zugezogene Wirt Georg Forster (41) pachtweise das Gasthaus Zum deutschen Kaiser Ingolstädter Strasse 6, das der Gansbrauerei gehört. - In Neumarkt ist Konditor Eduard Kirchbauer Stadtjagdspächter. - In Nürnberg beklagt der jüdische Rabbiner Max Freudenthal den unbekannten Hass der bösen Kobolde und Spukgestalten alias Nationalsozialisten. - Adolf Hitlers (37) Halbbruder Alois Hitler jun. (44) tritt in die NSDAP ein. - Adolf Hitler (37), der genital verstümmelt ist und nur einen Hoden hat, ist in die obersalzberger Maria Reiter (16) verliebt und schreibt ihr als Wolf erste Liebesbriefe, in der er sie als Mein Kind bezeichnet. - In Bayreuth wird Ludwig Ruckdeschel (21) NSDAP Ortsgruppenführer und Bezirksleitungsgeschäftsführer. - In Marktredwitz findet ein Staffellauf der DJK nach Regensburg zu Ehren des regensburger Diözesanbischof Anton von Henle (75) statt. - Der in Regensburg geborene Prinz Raphael Rainer von Thurn und Taxis (St) (20) erhält Schloss Bullachberg bei Füssen. - In Sulzbach schafft der rechtskundige Bürgermeister Theodor Rauber für die Kraftbuslinien zwei Faun Busse an. - In Sulzbach fühlt sich der Katholische Männerbund durch das Theaterstück Glaube und Heimat, das der Evangelische Männerbund aufführt, verhöhnt, was dieser dennoch trotz Protesten und Vermittlung des Stadtrats noch zweimal auf. Ein Verband für Freidenkertum und Feuerbestattung unter Johann Geismann ruft zum Austritt aus der Kirche auf. - In Konnersreuth beginnen bei der Magd Therese Neumann (28) die Augen zu bluten und die Wundmale Christi treten auf, was zu einer Wallfahrt von tausender Gläubiger zum Wunder von Konnersreuth führt. - In Amberg schließt die Brauerei Aitermoser. - In Amberg wird der Kunstmaler Michael Mathias Prechtl  geboren. - Nürnberg hat 396.900 Einwohner und Amberg hat 26.176 Einwohner. - In Amberg stellt sich die Tageszeitung Amberger Tagblatt wieder als verfassungstreues Medium dar, bleibt aber ein Medium für die Völkischen und die NSDAP. - In Vilsbiburg, in Coburg und dann in Nürnberg im Hercules Velodrom spricht Adolf Hitler (37) nach der Aufhebung seines Redeverbots. - In Nürnberg wird das 497 ccm Kompressor Victoria Motorrad letztmals als Kompressormotorrad gebaut, das eine neue Welthöchstleistung von 165 km/h erreicht, aber weiter nur auf kurzen Strecken und Bergrennen einsetzbar ist. Gleichzeitig mit dem Kompressormotorradausstieg beginnt BMW mit dem Bau von Kompressormotorrädern, wobei der BMW Konstukteur Rudolf Schleicher (--) der Schwager des Victoria Konstrukteurs Gustav Steinlein (--) ist. - Der in Vohburg-Geisenfeld geborene Juristensohn und Staatsbeamtensohn Gregor Strasser (34) wird NSDAP Gauleiter Niederbayern und Oberpfalz. - In Amberg erhält die Stadt vier FAUN Omnibusse mit Maybach Motor und Knorr Druckluftbremsanlage. - In Nürnberg wird das nürnberger FAUN Werk verkauft, das den Firmennamen FAUN übernimmt. Das Stammwerk bleibt in Ansbach. - In Erlangen promoviert der in Regensburg geborene Richard Korherr (23) mit seiner Dissertation über Geburtenrückgang den Himmler (26) und Mussolini veröffentlichen. - In Altdorf ist die frühere Universität im Wichernhaus ein Krüppelheim. - In Schwandorf organisiert der Wirt des Cafe Arkadia auf Nachfrage von durchreisenden Gästen leichte Mädchen, die mit den Gästen mittrinken und die die Betrunkenen zum Sex mit nach Hause nehmen und oft abzocken. Im Cafe Spandau (2014 Fallier) Friedrich-Ebert-Strasse 27 gibt es mit Vorhängen abgetrennte Separees, z.B. Zur Alm. - In Schwandorf verliert der Fußballverein Pfeil Schwandorf auf dem Pfeilplatz ein Fußballspiel, weshalb die wütenden Anhänger in der Wirtschaft Buchmann den Schiedsrichter verprügeln wollen, der sich mit einem Revolver verteidigt. - In Coburg wird Prinz Emich Kirill Ferdinand Hermann von Leiningen (23) geboren. - In Nürnberg ist die Anzeigenannahme des 4. Jahrgangs der NSDAP Hetzschrift Der Stürmer in der Meuschelstrasse mit der Telefonnummer 4972. - Der in Nürnberg geborene Zahnarzt Dr Artur Kolb (31) tritt der NSDAP bei. - In Nürnberg gibt es mit Fritz Maas DE0066 und Walter Dehn DE0138 zwei Amateurkurzwellenfunker und in Ansbach mit Hans Dütsch DE0145 und Fritz Dergerlob DE0190 zwei. - In Nürnberg gründet der nürnberger Rudolf Gugel (18) ein Ortsgruppe HJ alias Hitlerjugend. - In Nürnberg findet eine Reichsbanner Verfassungsfeier statt. - In Regensburg gibt es einen Billardclub. - Heinrich Himmler (26) wird NSDAP Gau Niederbayern-Oberpfalz. - In Amberg tritt der in Amberg geborene ehemalige Gemeinde- und Sparkassenangestellte Josef Malzer (41) in die NSDAP und SA ein. - In Fürth gründet der in Nürnberg aufgewachsene Theodor Croneiß (32) die Regionalfluggesellschaft Nordbayerische Verkehrsflug GmbH und setzt dabei Messerschmitt M18 Flugzeuge in Ganzmetallbauweise ein. - Auf Schloss Schillingsfürst bei Rothenburg ob der Tauber übernimmt der in München geborene fürstlich hohenloher Gutsinspektor, NSDAP Mitglied und Himmlerfreund Wilhelm Stegmann (27) die Domäne Schillingsfürst. Wilhelm Stegmann (27) wird Mitglied der SA. - Auf Schloss Jägersburg bei Forchheim wird durch die Trennung der Vereinigten Gemeinschaftsverbände Ansbach, Nürnberg, Hof vom Gemeinschaftshaus Hensoltshöhe ein neues Diakonissen-Mutterhaus gegründet. - In Nürnberg ist das Hotel Viktoria in der Königstrasse 80 (20 17 Finnegans´s Harp Irish Pub). - In Coburg wird Prinz Emich Kyrill von Leiningen (St) geboren. - In Bayern wird das Zigeuner- und Arbeitsscheuen Gesetz erlassen. - In Regensburg pachtet der Sportbund Jahn Regensburg an der Prüfeninger Strasse weit vor der Stadt einige Wiesen und legt einen Fußballplatz an (20 16 Jahn-Stadion). - In Sulzbach-Rosenberg gibt es ein Freimaurerlogenkränzchen der nürnberger Freimaurerloge Luginsland. - In Nürnberg wird die Freimaurerloge Luginsland verboten. Ersatzweise treffen sich Freimaurermitglieder heimlich im Kaffeehaus Kerzinger und im Wartesaal des Nürnberger Hauptbahnhofs. - In Regensburg erklärt der regensburger NSDAP Ortsgruppenleiter Anton Fischer seinen Vorgänger und Stadtrat Johann Eder für abgesetzt, was aber niemandem auffällt. Mit ihm werden 44 Parteimitglieder der regensburger Ortsgruppe aus wohlerwogenen Gründen ausgeschlossen, darunter Otto Remberger. - In Amberg wird die Brauerei Aitermoser aufgelöst. - In Regensburg filmen die münchner Kameraleute Schwesinger und Brönner ua die Sehenswürdigkeiten Dom, den Fronleichnamszug, die Regensburger Wurstkuchl, die als traditionelle Spezialität 6 kleine Grill-Bratwürste je 25 Gramm auf Sauerkraut und Bier in einen runden 0,5 Liter Glaskrug mit 4 aufgesetzten Ecken serviert, die Walhalla und Kloster Weltenburg. - In Sulzbach findet eine Gewerbeschau statt. - In Velburg wird eine zentrale Wasserversorgung eingerichtet. - In Langenzenn wird die Fürstentochter Prinzessin Gertrud von Löwenstein Wertheim Freudenberg (St) als Tochter von Fürst Udo von Löwenstein Wertheim Freudenberg (St) (41) und der in Castell geborenen Grafentochter Margarethe von Castell Castell (St) (38) geboren. - In Neumarkt wird ein Republikanischer Tag abgehalten, wobei man mit Blasmusik und Fahnen durch die Stadt zieht. Die Kapelle trägt Zylinder. Vor dem Anwesen untere Marktstrasse 16 steht als Tankstelle eine runde Zapfsäule. Bezahlt wird das Benzin im Laden. - In Lauterhofen übernehmen die Dillinger Franziskanerinnen, die die Heil- und Pflegeanstalt Karlshof führen, auch die Leitung der Kinderbewahranstalt. - In Neumarkt eröffnet das Kino Lichtspielhaus Neumarkt mit dem Film Ein Walzertraum in der Grünbaumwirtsgasse 13  in der Gastwirtschaft Zum Grünen Baum in den Tuchersälen. - In Nürnberg hat die unter dem Patronat von Frankenführer Julius Streicher (41) stehende weibliche Ortsgruppe Völkischer Frauenbund Nürnberg über 150 Mitglieder. - In Schwandorf richtet der jüdische Kaufmann Bloch in seinem Haus in der Bahnhofstrasse einen Betraum für die jüdische Gemeinde ein. - Das zweite Regensburger Bergrennen alias Ratisbona Bergrennen findet wegen des vom ADAC monierten fehlenden Schwierigkeitsgrades und des hohen Verkehrsaufkommens nicht mehr in Regensburg sondern zwischen der Hemauer Strasse in Kelheim und der Schule in Ihrlerstein in Zusammenarbeit mit dem Motorsport Club Kelheim alias MCK statt. Die vier Kilometer lange Rennstrecke hat zahlreiche Steigungen und Kurven und hat für die begeistereten Zuschauermassen natürliche Zuschauertribünen. Der Motorsport Club Regensburg hat in zwei Jahren 139 Mitglieder hinzubekommen und nun 163, die 142 Fahrzeuge besitzen, davon 82 Automobile und 60 Motorräder. - In Regensburg wird der Gauverband für Trachtenvereine gegründet. - In Nürnberg wird der jüdische Fahrradhersteller Carl Marschütz (63) (Express Namensrechteinhaber) mit seiner Hercules AG in der Fürther Strasse 191 von MAN und Faun im Nutzfahrzeugbau überflügelt, weswegen er ihn einstellt und sich trotz der großen Konkurrenz auf Motorräder mit Motoren zwischen 73 und 500 ccm Hubraum verlegt, die er besonders gut konfektioniert und mit Motoren und Getrieben aus England und der Schweiz, aber auch von deutschen Herstellern wie Sachs, Ilo, Kleemann (Horex), Bark und Hurth ausstattet. - In Regensburg ist die Zuckerfabrik in der Aufeldstrasse, die der Warenhandelsgesellschaft Hamburg gehört, als Zweigwerk der Zuckerfabrik Frankenthal Mitgründer der Süddeutschen Zucker AG. - In Nürnberg übernimmt Willy Liebel (29) die väterliche Druckerei Buch- und Kunstdruck Monninger. - In Nürnberg stellt der jüdische Fahrradhersteller MARS die Motorrad Fertigung ein. Die legendere Weisse Mars Produktion kaufen die ehemaligen Werksangehörigen Johann und Karl Müller auf, allerdings ohne den Namen zu übernehmen, wodurch die 1000er MARS nun M.A. A20 heißt. - In Berching wird der Berchinger Rossmarkt als Volksfest mit Pferdeschau zur Wirtschaftsförderung eingeführt.  - In Nürnberg muss das evangelische Stadtmissionsheim für gefallene Mädchen und Prostituierte ihre Räume in der Villa am Äußeren Laufer Platz 5 aufgeben. - In Nürnberg wird das von der evangelischen Inneren Mission geführte Kriegskinderheim Fridaheim in der Wetzendorfer Strasse 60 in Kinderheim der Stadtmission umbenannt, in dem viele Waisenkinder leben. - In Regensburg hat der Fotograf Max Graggo Neupfarrplatz 11 die Telefonnummer 1768. - In Regensburg gibt es eine Bayrische Chauffeurschule. - In Rummelsberg ist der Transport der Toten wie bisher nach Feucht zu teuer und es wird von den Pfleglingen ein eigener evangelischer Friedhof angelegt. Gleichzeit erhält die Philippuskirche, die ausschließlich aus von den Pfleglingen im eigenen Steinbruch gebrochenen Steinen unter der Aufsicht von Bruder Adam Baumüller (27) erbaut wurde, ihren Dachstuhl. Die laut Rektor Karl Nicol (40) besonders schwere Arbeit wird von ihm als auffallender Erziehungserfolg gefeiert. - In Amberg eröffnet der evangelische Verein für Armen-, Kranken- und Jugendpflege in der Hellstrasse 3 eine eigene evangelische Erziehungsanstalt. - In Fürth gibt es das fürther Filialwerk der Gothaer Waggonfabrik an der Würzburger Strasse. - In Eichstätt endet die langjährige Tätigkeit für Kleinkinder und Fürsorgekinder durch die katholischen Mallersdorfer Schwestern im Rettungshaus, die von den Benediktinerinnen von St Walburg abgelöst werden. - In Kallmünz wird ein katholischer Kolpingverein gegründet. - In Regensburg Stadtamhof wird ein katholischer Kolpingverein gegründet. - In Neumarkt beginnt der katholische Sportverein DJK eine Trachtentanzgruppe unter Hans Mösl zu gründen, die den Schäfflertanz aufführt. - In Allersberg wird von der katholischen Kirche ein Ortsverein der DJK gegründet, wobei Scherb, Robert Bauer, Josef Betz und Berthold Kemmler weitere Gründungsmitglieder sind. - In Lauterhofen übernehmen die Dillinger Franziskanerinnen der Heil- und Pflegeanstalt Karlshof auch die Leitung der örtlichen Kinderbewahranstalt. - In Neumarkt wird der Saal im Gasthaus Zum grünen Baum alias Tucherstübl Grünbaumwirtsgasse 13 zu einem Kino umfunktioniert, wobei 130 Stühle auf dem Parkett aufgestellt werden und auf der Galerie 36. - In Ansbach wird der bäuerliche bayerische Monarchist Heinrich Weiß (33) wegen seiner persönlichen Bekanntschaft zum bayerischen Königshaus Gartenmeister der Residenz. - In Neumarkt wird ein Gehörlosenverein mit Vorstand Alois Kußmann gegründet, wobei man eng mit dem amberger Gehörlosenkreisverband und Alois Jäger zusammenarbeitet. - Der in Ingolstadt geborene Konservatorensohn und SS Oberführer Joseph Berchtold (29), der klein von Gestalt ist, sich aber gerne prügelt, wird erster Reichsführer SS. - In Nürnberg gibt der in Fürth geborene Dekorationsmaler Julius Mössel (55) nach dem Hauptatelier in München auch sein Zweitatelier bei seiner Heimatstadt auf und wandert nach Chicago aus, wo er als Zuarbeiter für dem ehemals bayerischen jüdischen Stararchitekten Albert Kahn (57) wieder erfolgreich wird. - In Erlangen bringt der elektronische Messgerätefabrikant Paul Gossen (54) einen großen Verkaufserfolg mit dem Strommessmultimeter Mavometer. - In Neumarkt wechselt der Fahrradhersteller Expresswerke seine Strategie Strassenrennräder mit geringfügigen Veränderungen bei Bahnrennen einzusetzen, wofür das Flieger Bahnrennrad Modell Extra 3 herausgebracht wird, das der berliner Radrennfahrer und Stadtmatador Max Hahn (27) einsetzt. Als Strassenrennrad wird das Rennrad Modell Strassenrenner Aberger vertrieben. Das Tourenfahrrad Nord-Süd Express Modell 107 erhält eine Damenmodellvariante, das Modell 108. Als motorisierte Version wird erfolglos ein Lastenmotorrad mit 196 ccm Einzylinderzweitaktmotor angeboten. - Der in Eichstätt geborene Uhrmachersohn, Lehrer und Elektromusikpionier Jörg Mager (46) stellt in Donaueschingen sein Universalinstrument Partiturophon  alias Alltonorgel, das elektroakustisch Blasinstrumente, Streichinstrumente, Schlaginstrumente und Kirchenglocken immitieren und beliebig Tonhöhen verändern kann, vor, woraufhin namhafte Musiker, wie Haba, Waschnegradsky, Paul Hindemith und Gerog Rimski-Korsakow versprechen, Musikstücke dafür zu komponieren, was aber nicht erfüllt wird, weil diese Technik gesellschaftlich noch nicht akzeptiert ist. - In Nürnberg will sich die Vereinigung Nürnberg Fürther Motorradfahrer nicht mehr an kostspieligen Auslandssportveranstlatungen beteiligen und distanziert sich vom übergeordneten Verband Deutscher Motorradfahrer. Durch das starke Anwachsen von Automobilisten unter den Mitgliedern wird der Vereinsname Vereinigung Nürnberg Fürther Motorfahrer umbenannt, wobei Konrad Fleischmann erster Vorsitzender wird. - In Nürnberg modifiziert die Fahrraddfabrik Victoria ihre serienmäßigen Kompressor Motorräder mit der Anordnung des Kompressors über dem Zylinder. - In Regensburg Reinhausen beginnt bei der Maschinenfabrik Rheinhausen der Brüder Oskar Scheubeck (--) und Richard Scheubeck (--) mit der Produktion eines neuentwickelten Stromschalters, der unterbrechungslos unter Last umschalten kann und wofür der Erfinder Robert Jansen (--) als neues Vorstandsmitglied und Technischer Direktor des Elektrizitätswerks Oberpfalzwerke extra von Hannover zuzieht, die Erfolgsgeschichte des Metallverarbeitungskonzerns Reinhausen. - In Regensburg gibt es eine Spielabteilung Kasernen mit Karl Edenharter, Reiner Maier, Willinger Richard, Fritz Barth, Moosburger, Peter und Zeiler, die zwei Jahre später den Sport-Club Ratisbona gründen. - In Regensburg Prüfening wird im Schloß Prinz Maria Emanuel von Sachsen (St) auf Schloss Prüfening als Sohn des Erbprinzen Friedrich Christian von Sachsen (St) (33) und der in Regensburg geborenen Prinzessin Elisabeth Helene von Thurn und Taxis (St) (24) geboren. - In Nürnberg ist der Stürmer Redakteur Karl Holz (--) nürnberger SA Gruppenführer. - In Schwandorf erhält die schwandorfer Tageszeitung Schwandorfer Tagblatt die heimatkundliche Unterhaltungsbeilage Für´s traute Heim. - In Hemau wird an der Nürnberger Strasse ein neues repräsentatives Postamt eröffnet. - In Regensburg ist von Pfarrern genossenschaftlich gegründete Liga Bank, die mehr als 3.244  Mitglieder.dem Konkurs nahe, woraufhin die Katholische Kirche Bayerns als Bürge einspringt. 

1925 Wetter: Föhn im Januar. 35 Grad im Schatten. Schnee im Oktober. Sehr kalter Dezember. - In Neumarkt besteht eine nationalsozialistische Gruppe von 100 Personen zur Hälfte aus Arbeitern aus den Elektromotorenwerken und aus dem Express Fahrradwerk. - In Neumarkt stehen die eigentlich antidemokratischen paramilitärischen, vaterländischen Organisationen wie Reichsflagge mit 150 und Bund Bayern und Reich mit 250 Bewaffneten dem Bezirksamt zur Verfügung. - In Neumarkt wird eine Stadtsparkasse gegründet. - Der Gasthof Zum Lamm Xaver Ehrnspergers Witwe Untere Marktstrasse 7 hat die Telefonnummer 27. Der Spediteur Georg Herrle hat die Telefonnummer 29. - Der jüdische Textilhändler Josef Rindsberg wirbt als Nachfolger von S Goldschmidt und Sohn. - In Nürnberg tritt der in Nürnberg geborene rechtsextremistische paramilitärische Altreichsflagge-Gründer Willy Liebel (28) Mitglied der NSDAP. Er erhält die Mitgliedsnummer 23091. - In Ingolstadt gründet der Richtersohn, Arzt und Chirurg Ludwig Liebl (51) die NSDAP Ortsgruppe Ingolstadt neu. - In Neumarkt wird der neumarkter Postverwalter Ludwig Strober (55), als Oberpostmeister nach Sulzbach versetzt. - In Nürnberg wird der aus Schwaben stammende nürnberger NSDAP Ortsgruppenführer Julius Streicher (40) NSDAP-Gauleiter von Mittelfranken. - In Regensburg wird der neue jüdische Friedhof geschändet. - In Bayreuth gründet der in Bayreuth geborene Schustersohn und Lehrer Hans Schemm (34) die NSDAP Ortsgruppe Bayreuth. - In Neumarkt hat Franz Xaver Gloßner mit der Gaststätte Zum Lammsfriedl Kastengasse 8 und der Brauerei und der Mälzerei in der Herzwirtsgasse 18 die Telefonnummer 11. - Die NSDAP wird neu gegründet. - Nürnberg hat 392.494 Einwohner. Regensburg hat 76.948 Einwohner. - In Nürnberg gibt es 1.378 Personenkraftwagen alias Automobile. - In Nürnberg gibt es 8.603 Juden. - Die in Fürth geborene ingolstädter Leitfigur der KPD Hieronymus Paulus Tauber (33) gründet mit seinem in Ingolstadt geborenen kommunistischen Parteifreund Max Gründl (29) die Kurzwarengroßhandlung Tauber & Gründl. - In Neumarkt kauft die Stadt die Schloßschanze von Eugen Riedner und eröffnet sie umgestaltet als Stadtparkt. - In Nürnberg beginnt die Trimex-Asphaltierung von Strassen für schweren und mittleren Verkehr. - In Fürth gründet der streitlustige NSDAP Aktivist Albert Forster (23) eine NSDAP Ortsgruppe Fürth und plant genau zu einem jüdischen Fest eine NSDAP Großveranstaltung, die deshalb nicht genehmigt wird, weslhalb der Völkische Beobachter von Bayerischer Schande hetzt. - Der in Veitsaurach geborene Hauptschullehrersohn, ehemaliges SPD Mitglied, das die Partei nach 3 Jahren wegen der Spartakisten wieder verliess, und Reichseisenbahnobersekretär Franz Jakob (33) tritt in die NSDAP ein und wird Schriftführer. - In Nürnberg beginnt das Studio Nürnberg als Teil der Deutsche Stunde in Bayern mit Radiosendungen. - In Regensburg findet auf dem ehemaligen Militärflughafengelände im Osten eine mehrtägige Flugschau statt. Die beiden einzigen richtigen Flugplätze in Bayern gibt es in Fürth und in Schleißheim. - In Roth fährt der Postillion bei seiner letzten Fahrt vom Gasthaus und Hotel Zur Krone ab. - Der in England geborene Carl Eduard von Sachsen Coburg und Gotha (41), Neffe des englischen Königs Georg V  (St) (60) wird in Deutschland enteignet. - In Sulzbürg richtet Elisabeth Nägelsbach (31) das erste bayerische Erholungsheim für evangelische Arbeiterinnen, die 6 Tage Urlaub pro Jahr haben, ein. - Der vom in Neumarkt geborenen morphiumsüchtigen Journalist  Dietrich Eckart (+19 23) gegründete Hoheneichenverlag in München bringt das Pamphlet Der Bolschewismus von Moses bis Lenin. Zwiegespräch zwischen Adolf Hitler und mir (Eckart) heraus. - In Nürnberg beschließt der Verein der Angehörigen des ehemaligen königlich bayerischen 8. Feldartillerieregiments mit ihrem Ehrenvorsitzenden Oberstleutnant a.D. Freiherr von Fraunberg bei Beerdigungen ihrer jüdischen Kameraden nicht mehr mit Fahne teilzunehmen. - In Nürnberg veranstaltet die Nürnberger Trichter Karnevalsgesellschaft nach dem WW1 die erste Karnevalsveranstaltung im Hotel Zum roten Hahn in der Königstrasse. - Der in Neumarkt geborene jüdische Mitarbeiter der Spielzeugwaren Bingwerke Nürnberg Alfred Frank erhält Auszeichnungen in Mailand. - In Neumarkt wird im Mai auf dem Viehmarkt ein Bergundtalbahnfahrgeschäft aufgestellt. - In Neumarkt bemalt Malermeister Eckerle drei steinerne städtische Brunnen mit leuchtenden Farben. - In Neumarkt übernachtet der abgedankte bayerische Kronprinz Rupprecht von Wittelsbach Bayern (St) (56) bei Gößwein im Gasthof Zum Bären obere Marktstrasse 26 und besichtigt die beiden Kirchen. Die Vaterländischen Verbände überreichen ihm einen Rosenstrauß. - In Neumarkt feiert das ehemals adelige Geschlecht der Sossau im Gasthof Zum Lamm. - In Holzheim enthüllt der Bund Bayern und Reich ein Banner. - In Neumarkt passiert nach den Fahrradfahrern der großen Fahrradfernfahrt Zürich - Berlin auch eine Kolonne mit Automobilen und Motorradfahrern die Stadt. - In Neumarkt verirrt sich Anna Jobst (03) am Winnberg beim Beerensuchen, stirbt und wird erst nach Monaten gefunden. - In Neumarkt wird eine beleuchtete Benzintankstelle vor der Drogerie Feist obere Marktstrasse aufgestellt. - In Neumarkt tritt der Bund Bayern und Reich im Gasthaus Feihl bei Gmelch zusammen. - In Nürnberg wird der 1.FCN alias Club deutscher Fußballmeister. - Der nürnberger MAN Industriellensohn Freiherr Theodor von Cramer-Klett junior (51) vermittelt Adolf Hitler (36) ein Gespräch mit dem bayerischen katholischen BVP Ministerpräsidenten Heinrich Held (57), der auch Mitbesitzer und Herausgeber detr Tageszeitung Regensburger Anzeiger ist. - In Bayreuth laden Helene Bechstein (49) alias Helene Capito und ihr Mann, der Klavierfabrikant Edwin Bechstein (66) Adolf Hitler (36) zwei Wochen nach Bayreuth ein. Helene Bechstein (49) schenkt Adolf Hitler (36) ein wertvolles Ölbild von Jan Brueghel. - Der Leiter der bayerischen Kriminalpolizei Wilhelm Frick (48) tritt in die NSDAP ein. - In Ansbach übernimmt der fränkische Schriftsteller Stobing-Cerny die Rede Adolf Hitlers (36). Das Lieblingsthema Wagner und Nationalsozialismus. - In Nürnberg wird der in Nürnberg geborene und aus Südamerika zurückgekehrte Katikaturist Philipp Rupprecht (25) Titelzeichner bei der Zeitung Fränkische Tagespost und lässt sich von der pornographischen wöchentlichen NSDAP Hetzschrift Der Stürmer abwerben. - In Regensburg verlässt der in Stadtamhof geborene Handwerkersohn Alfons Goppel (20) das Albertus Magnus Gymnasium beginnt ein Jurastudium in München und wird u.a. Mitglied der katholischen Studentenverbindung Agilolfia Regensburg. - Der in Fürth geborene Gefängnisoberverwaltersohn und NSDAP Hetzschrift Der Stürmer Abonnementverkäufer. Albert Forster (23) ist fürther Ortsgruppenleiter der Großdeutschen Volksgemeinschaft alias verbotenen NSDAP, danach NSDAP Ortsgruppenleiter Fürth und hauptamtlicher Redner. - Der in Bamberg geborene jüdische Justizratssohn und Sozialistische Arbeiter Jugend Funktionär Wilhelm Aron (48) tritt in Würzburg ein Jurastudium an und in die jüdische Studentenverbindung Wirceburgia Würzburg ein. - In Sulzbach tritt die Ortsgruppe Völkischer Block geschlossen in die NSDAP ein. - In Sulzbach spielt an Neujahr eine Jazz-Band. - In Ansbach besucht Adolf Hitler (36) zusammen mit nürnberger NSDAP Ortsgruppenführer Julius Streicher (40) und dem in Alexandria geborenen Fliegerleutnant Rudolf Heß (31) erstmals den evangelischen ansbacher Pfarrer Max Sauerteig (--). - In Amberg wird Emil Alafberg (26) SA Führer. - In Amberg wird eine NSDAP Ortsgruppe gegründet. - In Amberg erscheit die Erstausgabe der Tageszeitung Amberger Anzeiger. - In Amberg sind in der Emaillefabrik Gebrüder Baumann 1.500 Leute beschäftigt. - Die Firma Siemens verlagert die Produktion ihre medizinisch-technischen Produkte von Berlin nach Erlangen und beginnt mit dem Aufbau von 19 Auslandsniederlassungen. - Der in Parsberg geborene Konstantin Hierl (50) wird Organisationsleiter des ludendorffschen Tannenbergbundes für Süddeutschland. - In Nürnberg spricht nürnberger NSDAP Ortsgruppenführer Julius Streicher (40) im Kolosseum am Maxtor. - In Nürnberg spricht Adolf Hitler (36) im Kolosseum am Maxtor vor 2.500 Teilnehmern, im Leonhardspark alias ehemaliger Schlacht- und Viehhof vor 1.700 Teilnehmern und in der Bäckerherberge alias Gasthof Zum goldenen Hirschen vor 600 Teilnehmern. - In Fürth tritt Adolf Hitler (36) trotz Redeverbots bei einer privaten Mitgliederversammlung im Geismann´ssaal vor fanatischen Bewunderern auf. - In Nürnberg spricht Adolf Hitler (36) trotz Redeverbots bei einer privaten NSDAP Mitgliederversammlung im Hercules Velodrom. - In Erlangen sind 23 % aller Beschäftigten Beamte. In Ansbach 24 % und in Eichstätt 43%. - In Regensburg leben 514 Juden mit den Familiennamen Apfel, Bernheim, Binswanger, Block, Buchmann, Buxbaum, Cohn, Degginger, Farntrog, Firnbacher, Fischl, Forchheimer, Frank Glaser, Grünhut, Hahn, Hammer, Haymann, Heidecker, Hekscher, Heller, Hellmann ,Hirschfeld, Holzinger, Holzinger, Illfelder, Jacob, Jordan, Kahn, Katz, Koblenz, Kohn, Kugler, Lederer, Lehmann, Lemberger, Levy, Lilienfeld, Lilienthal, Löwenthal, Mandelbaum, Mann, Mayer, Naß, Natzler, Naumburger, Neuburger, Niedermaier, Nußbaum, Oberdorfer, Odenheimer, Oettinger, Plaut, Regensburger, Reiner, Rosenblatt, Rosengold, Rosenthal, Sämann, Schimmel, Schwabacher, Sommer, Springer, Stern, Sternberg, Strauß, Strum, Süß-Schülein, Uhlfelder, Weiner, Welsch, Wertheimber, Wiener, Winter und Wolf. - In Nürnberg eröffnet der in Nürnberg geborene städtische Schreiber Hanns Porst (29) seinen dritten Fotoladen am Lorenzer Platz, den er mit nächtlicher Schaufensterbeleuchtung bewirbt. Da er sich mit dem Verkauf von Plattenkameras übernimmt und Teilzahlungsmodelle und Versand akzeptieren muss, stellt er auf Versandhandel um und wird später zum größten Photohaus der Welt.  - In Nürnberg stellt der Jude Samuel Felix Weikersheimer bei Apparatebau A.G. Kracker & Co Siegfriedstrasse 9-17 seine letzten Abako Motorräder mit Kettenantrieb zum Hinterrad und Trommelbremse im Vorderrad vor seinem Konkurs her. Der Nürnberger Hans Gradl gewinnt auf einer Abako der stuttgarter Solitude  in der Klasse bis 175 ccm. - In Regensburg beziehen die Gewerkschaften einen Wohnkomplex im ehemaligen Biergarten Paradiesgarten, Richard Wagner Strasse. - In Regensburg wird die Tischgesellschaft Untere Wöhrdler Gmoa gegründet. - In Nürnberg wird der Bademeistersohn, Weltkrieg 1 Feldgeistliche und evangelische nürnberger Religionslehrer Gustav Bub (36) Dozent für Geschichte und Heimatgeschichte an der Nürnberger Volkshochschule, wo er einen nordisch-heldischen Jesus propagiert. - Der in Gunzenhausen Trommetsheim geborene und von Adolf Hitler (36) gerettete Kriegskamerad Adolf Meyer (23) wird NSDAP Mitglied. - In Beratzhausen wird im Gasthaus Schnaus Pfraundorfer Strasse 10 ein Turn- und Sportverein mit dem Schwerpunkten Leichtathletik und Faustball gegründet. - Hitler ist Hausgast beim in Nürnberg aufgewachsenen Leiter der Sportflug GmbH für Mittelfranken und Oberpfalz Weltkrieg 1 Flieger mit den meisten Abschüssen Theodor Croneiß (31), der der SA und SS ungehinderten und unkontrollierten Zutritt zum Flughafen Nürnberg (Fürth) in der Flugplatzstrasse 75 (20 18 Fraunhofer-Allianz Vision) verschafft und dadurch überregionale Verfügbarkeit. - In Hersbruck tritt der Postassistent und Postsekretär Georg Sperber (28) wieder in die NSDAP ein und wird Ortsgruppenleiter der NSDAP und SA Führer. - In Altdorf übernimmt der Landesverein der Inneren Mission die ehemalige Universität Altdorf und gründet das Wichernhaus als Körperbehinderteneinrichtung. - In Amberg wird eine Flutmulde errichtet, weshalb die Dult mit Schaustellgeschäften auf den alten Dultplatz (1016 Amberger Congress Centrum) umzieht. - In Regensburg ist das Gesellschaftshaus Cafe Restaurant Fürstenhof Maximilianstrasse 4 mit der Telefonnummer 547 im Besitz von Hans Förster (--). - Der regensburger Verlegersohn Franz Ludwig Habbel (31) belegt bis 19 33 eine leitende Stellung in der Luftfahrtindustrie. - In Ansbach wird der Reit- und Fahrverein Alte Ulanen gegründet. - Gregor Strasser (33) wird NSDAP Gauleiter Niederbayern/Oberpfalz. - In Fürth wird im Gasthaus unter der Leitung des in Fürth geborenen Gitarrenspielers Albert Forster (22) Zum Bergbräu Königstrasse 6 aus dem Mandolinenclub die fürther NSDAP Ortsgruppe neu gegründet. - In Nürnberg gibt esnur noch 5 Brauereien. Eine davon und die letzte in Familienbesitz ist die Zeltner Brauerei von Johann Georg Zeltner in der Ostendstrasse. - Der in Nürnberg geborene evangelische Graveur Karl Fiedler (28) wird nach einjähriger NSDAP Mitgliedschaft dessauer NSDAP Ortsgruppenleiter. - Der in Ansbach geborene Major Freiherr Curt Loeffelholz von Colberg (St) (50) tritt der NSDAP bei, wird NSDAP Gauredner und Autor bei der NS Hetzschrift Völkischer Beobachter. - In Regensburg wohnt Freiherr Walther von der Hoop. - In Regensburg kommt es zur Neu-Gründung von zwei verstrittenen, unabhängigen NSDAP Ortsgruppen. In der Emslander-Brauerei Arnulfsplatz 6 wird der in Neumarkt geborene Friseur Alois Bayer (38) mit großer Stimmenmehrheit 1. Vorsitzender, aber auch ein Herr Knott hat bereits eine Ortsgruppe angemeldet, wodurch es zu einem rüden Diskurs mit der Parteizentrale kommt. Alois Bayer wird regensburger NSDAP Ortsgruppenleiter. Der Magistrat erlaubt der SA in Uniform Wahlkampf-Saalschutz zu stellen, die Wandermärsche mit Trommeln und Fahnen bleiben aber weiterhin einzeln genehmigungspflichtig. - In Regensburg wird der völkische block Stadtrat Johann Eder Mitglied der NSDAP. Er hält offentliche Diskussionen für uneffektiv. - In Regensburg wird die 40 köpfige Roßbachgruppe gegen ihren NSDAP Stadtrat Johann Eder aus ehemaligen SA Männern gegründet, die aber keine geschlossenen Aufzüge veranstalten darf. - In Regensburg finden Oster-Flugtage statt. - In Nürnberg zieht das Nürnberger Volksfest von der Deutschherrenwiese auf das Gelände in Eberhardshof neben der Fürther Strasse (ehemals Quelle Adam Klein Strasse). - In Parsberg wird eine Strassendampfwalze angeschafft. - In Regensburg ist die Brauerei Stern die einzige Brauerei, die ihr Exportbier auch exportiert. Direktor ist Lothar Hoffmann. Angegliedert ist das Hotel, das Restaurnat und das Lichtspieltheater Sternbrauerei. - In Neumarkt haben die Gebrüder Pfleiderer zahlreiche freitragende Holzbauten bis 40 Meter ua für Reichsbahndirektionen Salzburg, Regensburg und Plattling ua, Bergwerke wie die Luitpoldhütte und die Reithalle Noris Tattersall in Nürnberg erstellt. Für Bayern haben sie ein Alleinausführungsrecht. In München übernimmt der Diplomingenieur Hauff Ohmstrasse 3 die Planung. In Neumarkt heiratet Georg Pfleiderer (33) Thekla Loichinger (21). - In Lauterhofen gibt es die Heil- und Pflegeanstalt Karlshof, die ehemalige katholischen Kretinenanstalt Lauterhofen alias Idiotenanstalt. - In Regensburg findet auf dem Ziegetsberg das erste Ratisbona Bergrennen alias Regensburger Automobilrennen statt, veranstaltet gemeinsam vom MC Kelheim und dem Motorsport Club Regensburg, dem früheren Regensburger Automobil Club, wobei 112 Motorrädern und 82 Rennwagen teilnehmen. Der ADAC reklamiert, das Rennen wäre zu leicht und das Verkehrsaufkommen zu hoch, was zum Streit führt und zur Drohung in den ADAC Gau Süd zu wechseln führt. - In Berchtesgaden diktiert Adolf Hitler (36) nach seiner Haftentlassung den zweiten Teil seines Buches Mein Kampf mit Blick auf das Grab seines Spindoktors, des in Neumarkt geborenen, geschiedenen und morphiumsüchtigen Journalisten Dietrich Eckart (+19 23). - Ein Mitglied des nürnberger Wanderverein Nürnberger Touren- und Wintersportclub D`Kreuzspitzler besteigt den Berg Matterhorn. - In Nürnberg passieren die Motorradteilnehmer der 3.000 km langen Deutschlandfahrt die Stadt. Start und Ziel ist Köln. Die nürnberger Firma Heilo Bauerngasse 21 Telefonnummer 9189 wirbt mit der fehlerfreien Teilnahme ihres Motorradmodells 24/II. - In Altdorf wird in der Lochmannsmühle ein Erholungsheim für die evangelische Jugend eV eingerichtet. - In Nürnberg wird von der evangelischen Inneren Mission die Evangelische Gefangenen- und Strafentlassenenfürsorge gegründet. - In Nürnberg sagt im Justizpalast Fürther Strasse 110 im Schwurgerichtssaal 600 Adolf Hitler (36) beim Stürmer.Prozess als Zeuge aus. - In Rummelsberg berichtet der Anstaltsleiter Ernst Nagelsmann, dass es nach 20 Jahren in der vom Evangelischen Verein für Innere Mission betriebenen Erziehungsanstalt Rummelsberg immer noch am Nötigsten fehlt. Wie er berichtet müssen die minderjährigen Pfleglinge in Massenschlafräumen schlafen und selbst die angestrebte Größe der Schlafräume von maximal 12 Personen wurde nie erreicht und war nur ein Wunschtraum. Alle Insassen müssen in der Landwirtschaft arbeiten. Die 70 Berufsschüler haben keinen Klassenraum. Die Diakonieschüler werden wie die Mitglieder des Brüderhauses in der Anstalt nicht als Erzieher eingesetzt, sondern als Kolonnenführer und Aufseher, vor denen die Insassen wie Strafgefangene antreten müssen. Zu Arbeitsbeginn wird ausgerückt und nach Arbeitsende wird eingerückt. Es gibt zwei Arrestzellen im Keller, aber kein Krankenzimmer. Als Kleiderkammer dient der blanke Dachboden. Die Erziehungsanstalt erreicht, dass 25 % ihrer Pfleglinge, die 18 geworden sind, mit einer Berufsausbildung das Heim verlassen können. Wer mit Ketten in einer Strafabteilung wegen guter Führung davon befreit wird, muss trotzdem noch 3 Monate in Ketten arbeiten. - In Altdorf pachtet die evangelische Erziehungsanstalt Rummelsberger Erziehungsanstalt des Evangelischen Vereins für Innere Mission die leerstehenden Räumlichkeiten des nürnberger Lehrerseminars in der ehemaligen Universität um eine Krüppelanstalt wegen den vielen Behinderten zu eröffnen. - In Nürnberg wird die Fränkische Gewerbebank EGmbH gegründet. - In Nürnberg baut der Fahrzeughersteller FAUN 6/24 PS Personenwagen. Die 6 ist die Steuerklasse. - In Altdorf wird das gestiftete Landhaus Nr 378 der nürnberger Familien Stoer und Stier als Kinderheim genutzt. - In Nürnberg bieten die Victoriawerke für ihre Victoria Fahrradmodelle die eigenpatentierte Freilaufnabe mit Bremse Victoria an. Eine Vielzahl von angebotenen Zahnkränzen, deren Anzahl von Zähnen und die dabei durch das Rad zurückgelegte Wegstrecke dient vermeintlich als wichtige Kundeninformation. Die Modelle heißen: Preciosa Victoria als Herrenrad bzw Damenrad, das Herrenrad Victoria 7, das Damenrad Victoria 10, das Herrenrad Victoria 6, das Damenrad Victoria 9, das Herrenrad Victoria EH, das Damenrad Victoria ED, das Herrenrad Victoria 4 und 8, das Victoria Knabenrad, das Victoria Mädchenrad, das Rennrad Victoria 1. Dazu gibt es auch die Victoria Saalfahrmaschine alias Kunstrad. - In Regensburg Wörth zwingt der Energiekonzern Oberpfalzwerke das private Elektrizitätswerk Rupert Heider auf den Weiterbau des Höllbachkraftwerk 2 zu verzichten. - In Nürnberg scheidet der jüdische nürnberger Kaufmannssohn, Physiker und Industrielle Siegfried Guggenheimer (50) aus seiner eigenen Firma Guggenheimer Messgeräte Schoppershofstrasse 52 aus und gründet aus einer herausgelösten Sparte die Firma Noris Tachometerwerk Siegfried Guggenheimer neu, wodurch er alle Schuldner los ist. - In Neumarkt ist eine Rennradserie Aberger, die ua die Herstellungsnummer 357823 hat und Holzfelgen, Zwei Gang Schaltung und Spezial Flügelmuttern für einen schnellen Radwechsel hat, nach einer jahrelangen Siegesserie nach dem in Berlin geborenen Radrennfahrers Erich Aberger (33) benannt. - In Dietfurt versammelt sich der katholische Kolpingverein mit Vorstand Stadtpfarrer Benno Meier im Pfarrhof mit 143 Wandergesellen. - In Nürnberg wird die Ausstellung Deutsche Sportschau veranstaltet, bei der sich die VNFM alias Vereinigung Nürnberg Fürther Motorradfahrer, präsentiert. - In Regensburg wird vom in Motorsport Club Regensburg umbenannten Regensburger Automobil Club eine Automobil Gesellschaftsfahrt nach Eilsbrunn veranstaltet. - Der in Regensburg geborene Neumeyer AG Manager, zu der Zündapp gehört, Otto Meyer (43) wird Vorstandsmitglied der MAN. Die Neumeyer AG gehört Fritz Neumeyer (50). - In Nürnberg ist der Nachfolger des Victoria Erfolgsmotorenkonstrukteurs Martin Stolle (--) der Konstrukteur Gustav Steinlein (--), der Kompressormotoren in die Motorräder einbaut, die ein Durchschnittstempo von 146 km/h ermöglichen und konkurrenzlos sind, aber nicht für den Dauereinsatz geeignet sind. - In Altdorf werden Wallensteinfestspiele  aufgeführt, den über einhundert Einwohner in originalen Uniformen bei einem Zug durch die Stadt realisieren. - In Donaustauf wird im Schloß Hirschling eine Dorfschule eingerichtet. - Der in Regensburg geborene Studienratssohn, katholische Theologe und Archäologe Hugo Obermaier (48) entdeckt das spanische Stonehenge alias Dolmen von Guadalperal. - In Nürnberg haben Prostituierte alias Sexarbeiterinnen an der Frauentormauer 80 nichtübertragbare Stempelkarten für ihre Freier, auf denen ihre Namen ua Mizzi aufgedruckt sind. - In Nürnberg wird der Urmel aus dem Eis Grafiker Erich Hölle geboren. - In Regensburg Prüfening wird die letzte hölzerne Donaufähre durch zwei von Fährmeister Michael Hofmeister (44) gekauften Stahlfähren ersetzt, Maria mit 18 m x 4,5 m und einer Traglast von 12 bis 18 Tonnen für Fuhrwerke und Automobile geeignet und Rita mit 12 m x 3 m für max 50 Personen an der gleichen Stelle, was durch die Verwendung von verschieden hohen Gierseilen möglich ist. - In Regensburg Steinerbrückl will der finanziell ruinierte und kranke undorfer Karolinen Zechenbesitzer und Industrielle Josef Zeller (57) sein dreistöckiges Haus im Oberammergaubausstil Werdenfelserhaus Haus 9 zu seiner Existenzsicherung in ein Kurhaus umwandeln, was der Stadtrat in Deuerling nach einer Besichtigung auch bewilligt. Sieben Jahre später stirbt er. - In Lupburg See wird ein Spar- und Darlehenskassenverein gegründet. - In Hohenburg ist der Marktplatz nicht gepflastert. Es gibt auch keine Gehwege. Vor der Opel Vertretung xxx Marktplatz 18 steht eine Zapfsäule für Benzin für Automobile. - In Nürnberg ist die Stürmer Fahrradfabrik AG mit der Telefonnummer NÜRNBERG 641011 in der Friedrichstrasse 59, wobei die Rahmennummer 372 (20 24) die höchste bekannte ist. - In Nürnberg verkauft die Firma Lloyd Motoren Nürnberg in der Poppenreutherstrasse 56 auch deutsche Lloyd Fahrräder und Exportmodelle. Firma Gleichauf beginnt. - In Neumarkt eröffnet Ernst Gleichauf in der Kirchengasse 11 (20 24 Parkplatz) eine Eisenwarenhandlung.

1924 In Neumarkt baut die Stadt nach dem Anschluss an die Überlandleitung ein Stromnetz auf. - In Nürnberg erhalten die SPD 58.327 Stimmen, der Völkische Block 57.523 Stimmen und die DKP 36.381 Stimmen bei 248.439 Stimmberechtigten bei der Wahl zum bayerischen Landtag. - In Nürnberg gibt es 973 Personenkraftwagen alias Automobile. - In Nürnberg gibt es 15 öffentliche Zweispänner, 15 öffentliche Einspänner und 78 öffentliche Kraftfahrzeuge alias Automobile, davon 3 Motorräder mit Seitenwagen. - In Nürnberg gibt es 893 Personenkraftwagen. - In Nürnberg gibt es 9.750 Juden. - In Regensburg wird der jüdische Friedhof geschändet. - In Regensburg verliert die katholische BVP die absolute Mehrheit. - In Regensburg nimmt die elektrische städtische Strassenbahn den Betrieb wieder auf. - In Regensburg wird der österreichische Schauspieler und Librettist Ignaz Brantner (38) Direktor des Stadttheater Regensburg, Bismarckplatz 7. - In München Arnulfstrasse nimmt die Deutsche Stunde in Bayern Gesellschaft für drahtlose Belehrung und Unterhaltung gegründet von dem aus Landshut stammenden Deutsche Bank Filialleiter in München und Aufsichtsrat der Maxhütte in Rosenberg Josef Böhm (59), dem in Lübeck geborenen Diplomaten und Rundfunkpionier Ernst Ludwig Voss (44) und dem münchner Escorial Erfinder und Deutsche Bank Landesausschussmitglied Robert Riemerschmid (39) als privatrechtliche Rundfunkanstalt offiziell ihren Sendebetrieb mit einer Sendezeit von 1 Stunde pro Tag mit Zeitansage, Nachrichten, Wetterbericht, Börsennachrichten und Musik im Saal des Verkehrsministeriums auf. - In Ingolstadt wird der Völkische Block mit dem Übertritt der DDP und ihres Anführers, des Ingolstadt geborenen Sanitätsrat Ludwig Liebl (49) zweitstärkste Partei. Ihre Mitglieder marschieren wieder und lassen den Glanz des Kaiserreichs wieder aufleben. Die sozialdemokratische Eiserne Front und die KPD liefern sich Prügeleien. - In Regensburg wird der in Mitterteich geborene Theobald Schrems (31) Domkapellmeister und damit Leiter des auf 8 Regensburger Domspatzen zusammengeschrumpften Chores. - In Berlin mischt der aus Breslau stammende Varietedirektor Erik Charell (30) nach seiner Rückkehr aus den USA nackte Tänzerinnen unter sein Ballett, was zu einem Boom führt. - In Neumarkt werden 11 elektrische Strassenleuchten teils auf Betonsäulen, teils als Eisengußkandelaber installiert. - In Neumarkt hält der ehemalige NSDAP ler Julius Streicher (39) im Gasthof Zum deutschen Kaiser Ingolstädter Strasse 6 als Vertreter des Völkischen Blocks eine Rede. - Die KPD wird verboten. - Auf den Jurahöhen wird ein Dietrich Eckart Stein von seinen münchner Freunden aufgestellt. - In Neumarkt tagt mehrmals der Völkische Block alias verbotene NSDAP bei Gastwirt Johann Yberle im Gasthaus Zur Himmelsleiter Bräugasse 3. - In Neumarkt tagt der Bund Bayern und Reich im Gesellenhaus Adlergasse 4 alias Adolf Kolping Strasse 4 begleitet von Gesangsverein, Männerturnverein und Stadtkapelle. - In Neumarkt wird das Kurhaus als Ersatz für das Wildbad Wildbadstrasse 1 erbaut. - In Nürnberg wird der 1.FCN alias Club deutscher Fußballmeister. Zusammen mit der SpVVg 18 99 Fürth stellt er die gesamte deutsche Fußballnationalmannschaft. - Der Völkischdeutsche Studentenbund gründet sich als radikaler Kampfbund und bietet Adolf Hitler (35) eine Ehrenmitgliedschaft an, die dieser aber ableht. - Der in Neumarkt geborene Buchhändlersohn Ludwig Boegl (44) wird Verantwortlicher für das erfurter Hoch- und Tiefbauwesen und Theaterdezernent. - Der in Fürth geborene Gefängnisoberverwaltersohn und Bankkaufmann Albert Forster (22) wird beim fürther Bankhaus Brückner wegen politischer Aktivitäten entlassen und Abonnementverkäufer der wöchentlichen NSDAP Hetzschrift Der Stürmer. - In Sulzbach verlängert der Vorstand Röchling des größten Arbeitgebers Maxhütte die Arbeitszeiten, entlässt gleichzeitig 435 Arbeiter und kürzt die Löhne. Wer nicht mit dem 10 Stundentag einverstanden ist, wird entlassen. Wegen eines Streiks in der amberger Luitpoldhütte wird die gesamte Belegschaft der Maxhütte ausgesperrt und u.a. mit völkischen Streikbrechern ersetzt, weswegen es zu Beschimpfungen kommt. Der sechswöchige Streik wird ein Misserfolg und die freien Gewerkschaften machen die christlichen Gewerkschaftler dafür verantwortlich. Die Maxhütte lässt ihren Arbeitern verbilligte Lebensmittel und Alltagsgebrauchsgegenstände zukommen und schädigt damit die lokale Wirtschaft und den Handel. - In Sulzbach sympathisiert der Redakteur Ferdinand Sohl der Tageszeitung Sulzbacher Zeitung mit dem Völkischen Block, ruft zu einem Zusammenschluß aller Parteien auf, die rechts von KPD und SPD stehen und befürchtet, dass zur höhnischen Freude des gemeinsamen Feindes Judentum wieder einmal Deutsche gegen Deutsche kämpfen, wird vom Besitzer Andreas Wotschak entlassen und der katholische BVP nahe Redakteur Theodor Kohl eingestellt. - In Sulzbach boykottiert der Ring der Vaterländischen Verbände die Einweihung des Kriegerdenkmals, weil das Reichsbanner Schwarz-Rot-Gold eingeladen ist und feiert einen Monat später selbst. - In Nürnberg gibt das Evangelische Dekanat einen kölner Palästinamissionar Schneller Text über Entrechtung der Juden und Lösung der Judenfrage heraus, was die nürnberger Israelitische Gemeinde als dem Religionsfrieden undienlich kommentiert. - In Nürnberg tagt eine 80 köpfige Arbeitsgemeinschaft völkischer evangelischer Pfarrer. - In Regensburg Regenstauf wird auf Schloss Thiergarten Prinz Anselm von Thurn und Taxis (St), der Sohn von Prinz Ludwig von Thurn und Taxis (St) (23) geboren. - In Thalmässing Schloß Haus Neueglofstein wird Prinzessin Helene von Thurn und Taxis (St) als Tochter Franz Joseph von Thurn und Taxis (St) (31) und Isabel Maria de Braganca (St) (30) geboren. - In Nürnberg spricht Adolf Hitler (35) vor rund 300 Zuhörern im Gasthaus Kolosseum am Maxtor. - In Ansbach und Erlangen gibt es eine Ortsgruppe DAP. - Der in Nürnberg geborene FAUN Besitzer Karl Schmidt nimmt mit seinem FAUN Sportwagen an einer 24 Stunden Zuverlässigkeitsfahrt teil. - Fürth ist der Knotenpunkt bei Flugreisen nach Straßburg, Leipzig, Prag und München. - In Bayreuth terrorisiert der aus Augsburg stammende Volksschullehrer Julius Streicher (39) den aus Hof stammenden ebenfalls rechtsradikalen, antikommunistischen und antisemitischen Volksschullehrer und Führer der 25 Mann starken Deutschvölkischen Freiheitspartei Hanns Ruckdäschel (48). - In Pelchenhofen werden aus der Vorjahresbilanz des Darlehenskassenvereins Pelchenhofen von 7.264.801.309.445 Mark zu Neujahr 735 Reichsmark umgerechnet. - In Regensburg bricht die Terrakottenkunst AG der ostjüdischen Barmat Brüder als Teil des Amexima-Konzerns mit bis zu 14.000 Beschäftigten und einem Gesamtverlust von 39 Millionen Reichsmark zusammen. Ihr betrügerisches Geschäftsmodell im Lebensmittelsektor basiert auf Inflationsgewinnen und ungedeckten öffentlichen Krediten und wurde jahrelang durch bestochene höchste Regierungsmitglieder gedeckt. - Der russische Zarenenkel Kyrill Wladimirowitsch Romanow (St) (48) verheiratet mit seiner Cousine Prinzessin Victoria Melita von Sachsen Coburg und Gotha (St) (48)  führt den Titel Russischer Kaiser im Exil. - In Altdorf wird das protestantische Königlich Bayerische Lehrerseminar aufgelöst, das nach Schwabach zieht. - Nürnberg hat 387.600 Einwohner. - Die verfassungsmäßige bayerische Regierung unter BVP Kultusminister Dr Franz Matt flieht nach Regensburg. - In Fürth siedeln der in Nürnberg aufgewachsene Weltkrieg 1 Jagdfliegerheld Theodor Croneiß (31), und sein Bruder Karl Croneiß auf dem Fürther Flugplatz die Sportflug GmbH für Mittelfranken und Oberpfalz an. Theodor Croneiß verschafft Willy Messerschmitt (26) Geld für die Vollendung seines ersten Flugzeuges. - Der in Freihung Schickenhof geborene Physiknobelpreisträger Johannes Stark (50) setzt sich öffentlich für Adolf Hitler (35) ein. - In Nürnberg wird das Alte Stadttheater am Lorenzer Platz als Sprechtheater vom Leiter der Städtischen Bühnen Nürnberg am Frauentorgraben Johannes Maurach (41) wiedereröffnet. - Die 24 Stunden-Zählweise wird eingeführt. - In Regensburg ist das Gasthaus Fürstendiele im Besitz von Hans Förster. - Der in Regensburg Wörth geborene Scharfrichter Johann Reichhart (31) übernimmt das bayerische Scharfrichteramt von seinem in Regensburg Mühlthal geborenen Onkel und einzigen verbeamteten bayerischen Scharfrichter Franz Xaver Reichhart (73). - In Nürnberg zieht die Freimaurerloge Luginsland von der Bindergasse 16 ins Logenhaus auf die Hallerwiese 16. - In Kelheim werden Motorradrennen und Automobilrennen nach Ihrlerstein veranstaltet. - Der in Schamhaupten geborene Inflationsheilige Leonhard Stark (30) wirbt für sich mit dem Hakenkreuz. - In Regensburg wird durch die Eingemeindung von Stadtamhof eine neue Dultordnung erlassen. - In Beratzhausen beginnt der in Regensburg Winzer geborene Steinmetz Joseph Wiesmeth (43) ein Eremitenleben und vegetiert 24 Jahre lang in der Hiasl Höhle. Er verdient sich seinen Lebensunterhalt als Korbflechter und wird gelegentlich in der Friesenmühle verköstigt, wo er bei strengem Frost im Heu schlafen darf. - Der in Ansbach geborene völkisch gesinnte Major Freiherr Curt Löffelholz von Colberg (St) (50) tritt der NSDAP Tarnorganisation Nationalsozialistische Freiheitsbewegung bei und wird Gauredner. - In Neumarkt verteilt das NSDAP Mitglied Zankl die Hetzschrift Der Stürmer. - In Regensburg ist der Lagerarbeiter, regensburger NSDAP Mitglied und Diskussionsredner Blasius Heimhuber (--) regensburger NSDAP Ortsgruppenleiter. - In Regensburg findet eine Schlageterfeier statt. - In Weiden wird ein Kreisverband des Völkischen Blocks Oberpfalz gewählt, wodurch alle völkischen Organisationen in der Oberpfalz zusammengefasst werden und der Kreis Oberpfalz mit den Gauen Oberpfalz-Nord, Oberpfalz-Mitte, Vilsgau, Bayernwaldgau, Westgau und Südgau entsteht. Gauleiter Süd wird Kreutzer. Vorstände werden die NSDAP Parteimitglieder Popp, Von der Grün und Haag, die aus Weiden stammen. - In Regensburg wird eine völkische Rednerschule im Saal der St Klarabrauerei gegründet, die zuerst Friedrich Plühmer aus München leitet und von Johann Eder aus Regensburg übernommen wird. Das NSDAP Mitglied Balsius Heimhuber (--) ist einer der 15 Teilnehmer. - In Regensburg wird die Großdeutsche Volksgemeinschaft als Ersatzorganisation für die verbotene NSDAP ua von Hans Jacob gegründet. - In Regensburg sinkt die Anhängerschaft der Völkischen gewaltig. - In Regensburg lassen sich für die Nationalsozialistische Freiheitsbewegung Großdeutschlands aufstellen: Der Werkstattgehilfe Johann Eder (29), der städtische Verwaltungs-Inspektor Friedrich Reinemer (35), der Eisenbahnbetriebs-Assistent Anton Fischer (33), der Werkhelfer Josef Gradl (29), der Viehkommissionär Hans Daschner (36), der Siedemeister Heinrich Braun (41), der fürstliche Rat Wilhelm Kölbig (67), der städitsche Amtsoberoffiziant Leo Pleyer (52), die Pensionistengattin Käthe Espenlaub (49), der Gastwirt Georg Weinzierl (37), der Tapeziermeister Rudolf Roß (32), der Maschinenleiter Johann Janker (29), der Fabrikwart Karl Schwab (43), der Steuersekretär Otto Remberger (31), der Lagerarbeiter Blasius Heimhuber (29), der Fabrikarbeiter Xaver Bleibnichtlang (55), der hilfspostschaffner Ludwig Rosenbeck (30), der Landwirt Franz Nothaft (30) und der Schumachermeister Sebastian Ring (29). - In Regensburg werden zehn jüdische Grabsteine geschändet. - In Regensburg wird ein Jude in einer Gaststätte beschimpft. - In Regensburg wird die Tageszeitung Regensburger Tageszeitung, das Kampfblatt der NSDAP wegen Unwirtschaftlichkeit eingestellt. Sechs Jahre lang wird es keine eigene regensburger NS Zeitung geben. - In Velburg ersteigert der Tierarzt Max Berr das stillgelegte Gaswerk. - In Pilsach will die Schriftstellerin Klara Hofer alias Höffner bei Umbauarbeiten an ihrem Schloss Pilsach in einer Zwischendecke das vermeintliche Versteck von Kaspar Hauser entdeckt haben und schreibt auch ein Buch Das Schicksal einer Seele. Die Geschichte von Kaspar Hauser unter Berücksichtigung der neuesten Feststellung darüber. - In Ponholz speist das Dampfkraftwerk Ponholz 8330 Kilowattstunden Strom ins Überlandleitungsnetz ein. - In Nürnberg gründet sich unter dem Patronat von Frankenführer Julius Streicher (39) eine weibliche Ortsgruppe Völkischer Frauenbund Nürnberg, die laut Satzung den Zusammenschluß aller Frauen und Mädchen, welche deutscher arischer Abstammung sind, zur völkisch, vaterländischen Gemeinschaft unter Ausschaltung aller Klassenunterschiede und beruft sich dabei ausdrücklich auf Hitler, Ludendorff und Streicher um armen und kranken bedürftigen Mitgliedern zu helfen, wobei ein Ausschuß von mindestens 4 Mitgliedern Besuche und Kontrollen vorzunehmen hat. Elsbeth Zander (--) begründet in einer ganzen Reihe von Vorträgen den Anspruch auf zentrale Führerschaft im Reich. - In Kelheim findet die Jahreshauptversammlung der Landesgruppe Süd des Deutschen Motorradfahrerverbands statt. Gleichzeitig veranstaltet man ein Motorradrennen alias eine etwa zweiminütige Bergprüfungsfahrt gegen die Zeit bis zur Befreiungshalle. Der Rennfahrer Kagerer aus München gewinnt auf Sunbeam. Er erhält den von Fürst Albert von Thurn und Taxis (St) (61) gestifteten Pokal. Der kelheimer Spediteurssohn und Mechanikermeister Jakob Eicher kann nicht teilnehmen, weil er mit der Reparatur der Motorräder auswärtiger Fahrer beschäftigt ist und der kelheimer Tierarzt Dr Sommer muss trotz eines hervorragenden Ergebnisses ein zweites Mal starten, weil ein Zuschauer über das Zeitnehmer-Kabel stolpert. Weil Regen einsetzt, fällt Dr Sommer auf den zweiten Platz zurück. Der Motorsportclub Kelheim wird gegründet. In Kelheim bricht eine fanatische Begeisterung für Motorsport aus. - In Nürnberg beginnt die 4 tägige Reichsfahrt nach Hannover für 6-10 steuerpferdige Wagen alias Automobile alias Kraftfahrzeuge, die einen Geschwindigkeitsdurchschschnitt von 50 km/h trotz Ortsbummelei und holpriger Strassen einhalten müssen. Zudem beteiligen sich Motorräder. Von den 42 gestarteten Automobilen erreichen 34 das Ziel, unter anderem drei Amor Automobile mit Peugeotmotor, drei Opel 4 PS, fünf Hansa, ein Stoewer, zwei Presto, ein Mercedes 10/40 PS, drei NAG und ein Horch. - In Nürnberg bildet der Fußballclub 1.FCN eine eigene Tennis-Abteilung. - In Pölling wird elektrischer Strom eingeführt. - In Nürnberg Schweinau findet ein Pferdemarkt statt. - In Nürnberg schickt die MAN einen Diesel LKW mit Direkteinspritzung zur Vorstellung auf der Automobil-Ausstellung nach Berlin. - In Nürnberg beginnt das Elektrounternehmen Erle und Nestler AG ENAG Johannisstrasse 9 Zweitaktmotorenmotorräder  248 ccm, die Theo Steininger konstruierte, zu produzieren, die auf der Leipziger Messe vorgestellt werden. - In Nürnberg gründen die Gebrüder  Edmund und Peter Pazicky die Motorradfabrik Pazicky in der Schnieglingerstrasse 321, die nur die Motorradrahmen und Gabeln herstellt und ab 293 ccm JAP Motor und alle anderen Teile aus England importiert. JAP ist der zweitgrößte Einbaumotorenhersteller Europas. - In Altdorf stellt die Brauereigaststätte Himmelsleiter Silbergasse das Brauen ein. - Die in Altdorf geborene erfolgreiche Hofmalerin am rumänischen Hof und symbolistische und impressionistische Malerin Dora Hitz (68) stirbt krank, vereinsamt und völlig verarmt in Berlin. - In Neumarkt erhält die Kapuzinerklosterkirche einen elektrischen Anschluss bzw Strom. - In Nürnberg wird die Schreibstube für arbeitslose und strafentlassene Kaufleute der evangelischen Innere Mission in der Schildgasse 24 nach 5 jähriger Schließung und Arbeitskräftemangel wieder eröffnet. - In Rummelsberg wird der Grundstein für die evangelische und einrichtungseigene Philippuskirche gelegt. Man lässt die Steine im eigenen Steinbruch unter der Aufsicht von Bruder Adam Baumüller (25) von den Pfleglingen brechen. - Der in Regensburg gegründete katholische Bonifatiusverein beginnt mit der Eröffnung von 40 Diaspora-Kirchen pro Jahr. - In Altdorf, Kevenhüll, Lauterhofen, wird ein katholischer Pfarrcaritasausschuß gegründet. - In Regensburg wird Reinhausen als das größte Dorf der Oberpfalz eingemeindet. - In Neumarkt gibt die SPD dominierte Freie Turnerschaft ihr Vereinslokal Gasthaus Zum grünen Baum alias Tuchersäle Grünbaumwirtsgasse 13 auf. - In Neumarkt wird der inoffizielle Tennisplatz im Hof des Amtsgerichts den Turniermaßen angepaßt. - In Nürnberg rühmt sich die Maschinenfabrik Augsburg Nürnberg MAN über 4.500.000 PS Gesamtleistung an Dieselmotoren, Gasmaschinen, Dampfturbinen und Dampfmaschinen produziert zu haben. - In Neumarkt verlegt der katholische Sportverein DJK sein Vereinslokal vom Gesellenhaus alias Kolpinghaus Adlerstrasse 4 in die Klosterbräu Gaststätte an der Südseite Kapuzinerstrasse 5. Das Training wird weiter im Gesellenhaus abgehalten. - Die in Regensburg geborene Schauspielerin Rita Clermont (25) alias Maria Juliane Forstner beendet mit ihrem letzten Stummfilm Maud Rockfellers Wette ihre Karriere und heiratet. - Der münchner Energiekonzern Bayernwerke beginnt mit dem Bau eines eigenen Fernmeldenetzes alias Telegrafennetzes und Telefonnetzes. - In Eichstätt wird der in Neumarkt Rittershof geborene Michael Rackl (41) Leiter des Priesterseminars mit Lehrfach Aszetik mit Anspruch auf Deutungshoheit der Moral. Er hetzt seine Schüler gegen die seiner Meinung nach lasterhaften Veränderungen in der Gesellschaft auf. - Der rechtsradikale neumarkter Kunstmaler Albert Reich (35) fertigt mit dem befreundeten in Neumarkt geborenen Hitler Spindoktor Dietrich Eckart (56) Umschlagentwürfe für die Erstausgabe von Adolf Hitlers Buch Mein Kampf an. - In Nürnberg wird der jüdische Industriellensohn, Mathematiker und Judentumforscher Heinrich Walter Guggenheimer geboren. - In Nürnberg studiert der nach einem politischen Streit mit seinem Vater neu zugezogene kommunistische berliner Drucker und Fotograf Walter Reuter (18) Schauspiel. - In Dietfurt versammeln sich 17 Wandergesellen um Stadtpfarrer Benno Meier im Pfarrhof zur erneuten Gründung des katholischen Kolping Gesellenvereins. - In Nürnberg stellt die jüdische Spielwarenfabrik Bing für den internationalen Markt das Kinderblechspielzeuggramophon Kiddyphone her. - In Regensburg wird Hubert Rausse (--) Direktor am Theater Er löst den aus Landshut stammenden Bäckersohn und zweifachen regensburger Theaterdirektor Max Linnbrunner (48) ab. - In Nürnberg wird dass Theater nach Plänen seines Direktors, des Ostpreussen Johannes Maurach (41) das Theater alias Städtische Bühnen sowohl strukturell als auch baulich verändert neueröffnet. - In Nürnberg lässt sich die Spielzeugfabrik Schreyer & Co, die schon 3 Jahre lang unter dem Firmennamen Schuco produziert, den Markennamen Schuco eintragen bzw patentieren. Ihr Verkaufsschlager ist ein aufziehbarer pickender Blechspielvogel. - In Regensburg baut der in Motorsport Club Regensburg umbenannte Regensburger Automobil Club eine eigene Sandbahn für Bahnrennen mit dem Motorrad am Drechselweg, wobei die Bahn 330 Meter lang ist und die Kurven überhöht sind und man mit der Veranstaltung von Rennen beginnt. - In Ansbach wird der Ingenieur Helmuth Eimer (46) der letzte technischer Direktor und stellvertretende Vorstandsvorsitzende der Fahrzeugfabrik Ansbach, die Automobile herstellt. - In Nürnberg fürt die Motorradfabrik Zündapp die Fliessbandfertigung und einen Kickstarter ein. Ihr Besitzer, der in Egloffstein geborene Fritz Neumeyer (49) beauftragt den älteren Bruder, Hitlerputschteilnehmer, Bankangestellten und Ingenieur Gerhard Ludwig Himmler (26) des nationalsozialistischen Parteiredners und regensburger NSDAP Gauleiters Heinrich Himmler (24) in München Freimann für seine Neumeyer AG das englische Rover Automobil in Lizenz zu bauen, der vom in Regensburg geborenen Neumeyer AG Manager Otto Meyer (43) geführt wird, was nach einem Jahr eingestellt wird. - In Nürnberg wird der Auto Club Nürnberg in Motorsport Club Nürnberg umbenannt. - In Nürnberg überzeugt der in Bamberg geborene nürnberger NSDAP Redner Ludwig Franz Gengler (22) den nürnberger Volksschullehrer und nürnberger NSDAP Ortsgruppengründer Julius Streicher (39) an der politpornographischen NS Hetzzeitschrift Der Stürmer mitzuschreiben. - Der in Nürnberg geborene Arbeiterdichter Karl Bröger (38) beginnt für die Zeitung Der Reichsbanner zu schreiben. - Der in Nürnberg geborene Politiker rtsgruppengründer Julius Streicher (39) an der politpornographischen NS Hetzzeitschrift Der Stürmer mitzuschreiben. - Der in Nürnberg geborene Politiker Ludwig Frühauf (36) wird Chefredakteur der NS Zeitung Völkischer Kurier, weil die NS Zeitung Völkischer Beobachter verboten ist. Er wird bayerisches Landtagsmitglied für den Völkischen Block. - Der in Vohburg-Geisenfeld geborene Juristensohn und Staatsbeamtensohn Gregor Strasser (34) wird für den Völkischen Block in den Reichstag gewählt. Der Gutsbesitzersohn Graf Ludwig von Freyenseyboldsdorf (54) rückt für ihn in den bayerischen Landtag ein. - In Nürnberg ist Carl Brendel (--) ein erfolgreicher führender Architekt, der auch evangelische Sakralbauten verwirklicht. - In Kastl wird der Ort an das elektrische Stromnetz bzw die Überlandleitung angeschlossen. - In Nürnberg zieht die Stürmer Fahrradfabrik AG nach Fürth um. - In Regensburg nennt sich der eigentlich genossenschaftliche Verband der katholischen Ökonomiepfarrer Bayerns in dem sich die bayerischen Landgemeindpfarrer für ihre Gemeinden und für ihren eigenen Unterhalt Geld beschaffen können in Liga Bank um, nachdem man auch in den Großstädten München, Augsburg und Würzburg Filialen ausfgebaut hat. In der zweitgrößten bayerischen Stadt Nürnberg hat sie keine Filiale aufgebaut und wird das auch erst 19 70 tun. - In Ansbach Eyb entdeckt Carl Gumpert (--) die erste mittelsteinzeitliche Wohngrube Deutschland.

1923 Wetter: Schneemassen an Weihnachten. - In Regensburg wird die NSDAP Ortsgruppe Regensburg mit 23 Mitgliedern gegründet. - In Neumarkt wird ein republikfeindlicher Deutscher Tag abgehalten, der durch die bereits verhängten drakonischen Haftstrafen, ruhig abläuft und auf dem der erste NSDAP-Ortsgruppenleiter Förstl und der SA Führer Lorenz Hirsch stolz auftreten. - Hyperinflation. - Eine Pistole kostet 200 Millionen Mark. - In Neumarkt wird als Reaktion auf die republikfeindliche nürnberger Veranstaltung Deutscher Tag im Gasthof Zum schwarzen Bären Obere Marktstrasse 26 eine NSDAP Ortsgruppe Neumarkt gegründet, die sich stolz der Öffentlichkeit präsentiert. Sie wird nach einigen Monaten verboten und lebt als Schützenverein Wilhelm Tell weiter. - In Neumarkt wird eine Abordnung von neumarkter Reichsflagge Anhängern und Bund Bayern und Reich-Mitglieder, die aus Nürnberg von der Veranstaltung Deutscher Tag am Neumarkter Bahnhof zurückkommen, von mehr als 400 Linken bis zum Reichsflagge Lokal Gasthof Zum schwarzer Bären obere Marktstrasse 26 unter Protestpfiffen verfolgt, wo ein Vaterländischer eine Pistole zieht, die ihm aber abgenommen werden kann. 40 SPD und KPD Angreifer werden zu mehrmonatigen Haftstrafen verurteilt. - In Neumarkt begehen kommunistisch gesinnte Jugendliche Gewalttaten. - Auf dem fürstbischöflicheichstätter Schloss Hirschberg wird die männliche katholische Jugendbewegung Bund Neudeutschland gegründet. - Der in Neumarkt im Gasthof Zum Hechten untere Marktstrasse 3 geborene morphiumsüchtigen antisemitische Volksverhetzer und väterliche Hitlerfreund Dietrich Eckart (55) stirbt. Es findet eine Trauerfeierlichkeit vor dem Geburtshaus statt. (20 15 Die Mittelbayrische Zeitung stilisiert ihn als verlorenen Sohn der Stadt, der angeblich spät rehabilitiert wurde). - Alle Länder bis auf Bayern verbieten die NSDAP. - Der in Ingolstadt geborene Journalist und Kassenwart der NSDAP Josef Bertchold (26) ist Oberhaupt der SS. - In Bayreuth lernt Richard Wagners Schwiegertochter Winifred Wagner (26) Adolf Hitler (34) auf der Veranstaltung Deutscher Tag kennen und wird eine persönliche Freundin, die ihm Päckchen mit Papier für sein Manuskript von Mein Kampf ins Gefängnis nach Landsberg schickt. - In Neumarkt fährt der Postillion Michael Regneth (--) das letzte Mal, womit auch seine bayerischblaue Uniform Schwalbenschwanz alias Kollett alias Koller mit bayerischem Wappenschildchen am Ärmel, mit hochgeschlossener roter Weste und schwarzer Krawatte, weißer Lederhose mit Reitstiefeln und schwarzlakiertem Zylinder mit weißblauem Federbusch, und dank langjährigem Dienst silbernem Horn aus dem Strassenbild verschwindet. Der Poststall im Gasthof Zur goldenen Gans, Obere Marktstrasse 9 wird vom Oberpostmeister und Postamtsvorsteher Strober (--) aufgelöst. - In Schwabach wird eine Ortsgruppe NSDAP gegründet. - In Bayreuth findet ein republikfeindlicher  Deutscher Tag statt. - Victoria Melita von Sachsen Coburg und Gotha (47) sammelt Spenden für die NSDAP. - In Erlangen erhält der Jurist Benno Martin (30) den Doktortitel und wird Regierungsassessor in Ansbach. - Der bamberger Rechtsanwaltssohn Ludwig Franz Gengler (21) gründet an der Universität Erlangen eine nationalsozialistische Studentengruppe. - In Nürnberg gibt es 803 Personenkraftwagen. - In Nürnberg gibt es 9800 Juden. - Der Schauspieler Michl Lang (24) lernt die Regensburgerin Franziska Pröll kennen und heiratet sie. - In Nürnberg stellt Ludwig Maurer (50) wieder Automobile, einen Kleinwagen mit wassergekühltem Zweizylinderzweitaktmotor und einer Aluminiumkarosserie her, übernimmt aber eine Opel-Vertretung und gründet eine Fahrschule mit 5 Fahrlehrern und 7 Fahrschulautomobilen. - In Regensburg stellt die elektrische Städtische Strassenbahn den Betrieb ein. - In Fürth wird die fürther NSDAP Ortsgruppe gegründet und hat 170 Mitglieder. - In Ingolstadt spricht Adolf Hitler (34). - In Ingolstadt spricht der NSDAP Parteigenosse Hafelmeyer u.a. vor 200 Parteimitgliedern. Es kommt zu Tumulten mit Mitgliedern der KPD und die neu gegründete ingolstädter SA greift ein. Die Veranstaltung muss abgebrochen werden. - In München scheitert der Hitlerputsch, eine Kopie von Mussolinis Putsch im Vorjahr, vor der Feldherrnhalle mit 400 Putschisten in einem Blutbad. Dabei stirbt der in Hemau geborene münchner Bankangestellte Martin Faust (22).Die NSDAP wird verboten. Der Bund Oberland und der Bund Reichskriegsflagge werden aufgelöst. - In Ingolstadt bleibt die NSDAP unter dem Decknamen Völkischer Block weiter bestehen. - In Ingolstadt wird mit dem 3. Jahrgang die Tageszeitung Freie Presse für Ingolstadt und den Donaugau als Organ für das werktätige Volk unter Schriftleiter Georg Bleier gedruckt in der Buchdruckerei Chrian Frank, Tränktorstrasse mit Telefonnummer 633 eingestellt. - In der Fuldaer Bischofskonferenz wird allen Katholiken verboten freien Gewerkschaften für Arbeiter, Angestellte oder Beamte anzugehören. - In Ingolstadt gibt es Auschreitungen von Hitlerleuten gegen Bürger. Die Reichswehr durchschreitet Spaliere von Hitleranhängern mit Heilrufen. Einzelne Offiziere senken als Grußerwiderung den Degen. Mayor a. D. Gabler wird von Hitleranhängern bespuckt und beschimpft, wogegen die Polizei wie bei einer Demonstration vor dem Polizeirevier nicht einschreitet. - In Ingolstadt läuft im Lichtspieltheater Union-Theater der Stummfilm Chaplin bei Anna Boleyn von Charly Chaplin (34). - In Ingolstadt finden Propaganda-Spiele der Spielvereinigung der Freien Turnerschaft Ringsee statt. Als Abschluss findet eine Italienische Nacht mit Feuerwerk, Vorführung plastischer Bilder und Nacktfreiübungen statt. - In Ingolstadt bewirbt das Reisebüro Agentur Alois Stadler in der Harderstrasse 20 mit der Telefonnummer 67 regelmäßige Personen- und Frachtdampferfahrten Hamburg-New York. - In Nürnberg wird ein Deutscher Tag der republikfeindlichen Kräfte mit 60.000 Gästen abgehalten, auf dem als wichtigstes politisches Ergebnis ein Deutscher Kampfbund  ua von dem in Germersheim geborenen Generalssohn und militärischer NSDAP Leiter Hermann Kriebel (47), dem lettischen Chemiker und finanziellen NSDAP Förderer Max Erwin von Scheubner-Richter (39), dem politischen NSDAP Leiter Adolf Hitler (34) und dem ehemaligen General Erich Ludendorff (58) gegründet wird, der nach dem Hitlerputsch 8 Wochen später wieder aufgelöst wird. Ehrengäste sind der aus dem Exil zurückgekehrte Weltkrieg 1 General Erich Ludendorff (58), der wieder an die Macht will, der in Madrid geborene Prinz Ludwig Ferdinand von Wittelsbach Bayern (St) (64), der ehemalige Weltkrieg 1 Gefreite Adolf Hitler (34) und der Frankenführer Julius Streicher (38). Die Landespolizei führt die Parade in Galauniform an, gefolgt von Vertretern des Deutschen Offiziersbundes, der Kriegervereine mit Regimentsoffizieren bis zum General, gefolgt von Studentenverbindungen u.a. aus Erlangen, gefolgt von Bund Reichsflagge, Frankenland, Wiking, Blücher, Bayern und Reich, Oberland und Unterland. Am Ende marschieren die Nationalsozialisten. Dass die städtischen Gebäude nicht geschmückt und der Hindenburgplatz alias Hauptmarkt in Rathenauplatz umbenannt ist wird kritisiert. Die Reden werden in der Festhalle im Luitpoldhain von den Ehrengästen gehalten. Im Gegensatz zum Bund Oberland, der aus professionellen ehemaligen Frontkämpfern von General Erich Ludendorff (58) besteht, ist die Privatarmee SA von Adolf Hitler (34) ein riesiger unkoordinierter Haufen von fanatisierten Jugendlichen. General Erich Ludendorff (58) repräsentiert den verlorenen Krieg und die alten Garden. Adolf Hitler (34) verkörpert dagegen in Anzug und mit Gehstock den Neuen Geist der Jugend. Die erlanger Studenten marschieren ebenfalls im Stechschritt und in einheitlicher Uniform mit Schirmmütze. Die rote alias von Sozialdemokraten und Kommunisten dominierte Stadt Nürnberg blockiert die Anreise von Sonderzügen. Die Kommunisten und Sozialisten vermeiden jegliche Konfrontation und sind nirgends zu sehen. Nürnberg gilt als Pulverfass. Außerhalb der Stadt befürchtet man einen Umsturz. Nach der zweitägigen Veranstaltung wird das SPD Mitglied und Arbeiter Georg Krämer (--) ermordet. In den nürnberger Großfirmen ua MAN, Gebrüder Bing AG und Siemens Schuckert Werke AG sammeln sich die Arbeiter und attackieren die zurückgebliebenen Veranstaltungsteilnehmer. - In Ingolstadt ruft die Freie Presse mit Genossen! Arbeiter! Kauft nur in den Geschäften und besucht nur diese Lokale, welche die Freie Presse durch Insertion unterstützen zum Boykott auf. - In Coburg ist der in England geborene Carl Eduard von Sachsen Coburg und Gotha (39), Neffe des englischen Königs Georg V  (St) (58) Bezirksführer Coburg der rechtsextremistischen geheimen Terrororganisation Bund Wiking. - In Nürnberg benötigt man eine 400 Mark Deutsches Reich Briefmarke für eine Postkarte und einige Monate später schon eine 4.000 Mark Briefmarke. - In Nürnberg tritt vier Wochen lang der Multiinstrumentalsolist Paul Kaiser-Reka (42) im Apollo Theater Pfannenschmiedsgasse 22 auf. - In Nürnberg beschäftigt die weltgrößte Spielwarenfabrik Bingwerke AG der jüdischen Gebrüder Bing ca 16.000 Menschen. - Das elektrische Licht kommt nach Tauernfeld. - In Großalfalterbach wird eine Poststelle eingerichtet. - In Neumarkt provoziert der kommunistische Radfahrerverein Solidarität durch Hetzreden und Absingen der nach der Marseillaise vertonten Internationale die vaterländisch alias Bund Reich und Bayern gesinnte Bevölkerung, was diese als Hochverrat wertet und fordert Schutz vor den Radikalen, die Terroranschläge verüben. - In Neumarkt marschieren 2.500 wehrbereite Bürger begleitet von der nürnberger Reichsflaggekapelle vor dem Gasthaus Zur goldenen Gans obere Marktstrasse 51 auf einem altdeutsch und bayerisch geflaggten Deutscher Tag. Im Gesellenhaus Adlergasse 4 alias Kolpinggasse 4 schwadroniert Stadtbaurat Kern von wahrer Vaterlandsliebe und Oberleutnant a. D. Mühlbauer appelliert unter Heil-Rufen an die unterjochten Deutschen und ihre alten vielfach vergessenen Tugenden. Der ehemalige Militärpfarrer, Stadtkaplan Harrer hält eine Predigt und weiht die Fahne. - In Neumarkt spricht der NSDAP Führer Adolf Hitler (34) im Gasthaus Zum Bären obere Marktstrasse 26 (20 17 Buchhandlung Rupprecht). - In Neumarkt eröffnet die Firma Pfleiderer eine private Tankstelle an der Kreuzung Regensburger/Ingolstädter Strasse. - In Nürnberg beginnt das NS Hetzblatt Der Stürmer von Julius Streicher (38) mit Aufklärung über Rassenschande. Der jüdische nürnberger Rechtsanwalt Fritz Josephthal verprügelt ihn für eine böswillige Diffamierung seines Vaters mit einer Peitsche. - In Nürnberg spricht Adolf Hitler (34) im Gasthof Kollosseum am Maxtor vor 3.000 Menschen und spricht von wieder verschwindenden Juden. - Adolf Hitler stellt Dietrich Eckart (55) kalt, entlässt ihn als Chefredakteur der Zeitung Völkischer Beobachter und ersetzt ihn durch den nationalen Fanatiker, Antibolschewisten und Antisemiten Alfred Rosenberg (30). - In Bayreuth spricht Adolf Hitler (34) in der Markgräflichen Reithalle. - In Erlangen spricht Adolf Hitler (34) im Saal des Gasthauses Kolosseum Henkestrasse (20 16 Bayerischer Hof) am Vorabend zur ASTA Wahl vor 2.000 Menschen. - In Nürnberg kommt Walter Buch, geschickt von Adolf Hitler (34), an und baut eine Ortsgruppe SA auf. - Der in Fürth geborene NSDAP Pressefotograph Heinrich Hoffmann (38) wird Leibfotograph von Adolf Hitler (34). - In Nürnberg tritt Adolf Hitler (34) in den Zentral-Sälen auf. - In Nürnberg übernimmt der 1.FCN Fußballspieler Heinrich Stuhlfauth die angeblich älteste nürnberger Bierkneipe Sebaldusklause alias Gifthüttn im Schulgäßchen hinter dem Bratwursthäusl. - In Nürnberg kommt die Tageszeitung Fränkischer Kurier unter die Kontrolle der MAN. - In Bayreuth gehört Ludwig Ruckdeschel (16) der SA an. - In Neustadt a d Aisch fährt die SA auf Weiße Mars Motorrädern der jüdischen nürnberger Firma Mars Werke AG mit Gewehren und Pistolen bewaffnet und mit Stahlhelmen mit großen Hakenkreuzen als Motorradhelmen Patrouille. - In Nürnberg findet ein Arbeiterjugendtag statt. - Der in Amberg geborene SA Mann Georg Aumeier (28) nimmt am Hitlerputsch teil, wofür er später den Blutorden bekommt. In Nürnberg wird Frankenführer Julius Streicher (38) vom Schuldienst an der Volksschule suspendiert und lebt von der Politik. - In Fürth wird der jüdische Lyzeumslehrersohn und spätere US Außenminister Henry Kissinger alias Heinz Alfred Kissinger geboren. - In Bayern befürchtet die Bevölkerung eine Besetzung der Grenzlande durch die Tschechoslowakei. - In Sulzbach fährt die Maxhütte enorme Gewinne ein, da die Bevölkerung ausländische Waren meidet und der Wechselkurs die Waren billiger macht. - In Sulzbach Röckenricht kostet bei einem Sängertreffen eine Maß Bier alias 1 Liter 70.000 Mark. Die Maxhütte druckt Notgeld und Gutscheine. Die Stadtsparkasse Sulzbach lässt 30.000.000.000 Mark Notgeld drucken. - In Sulzbach wird eine KPD Ortsgruppe und eine Jugendgruppe gegründet und der Nürnberger KPD ler Jakob Boulanger gründet einen Rot Front Kämpferbund. Die Polizei überwacht die sulzbacher KPD ler. Die sulzbacher Kommunisten werden für Überfälle auf Passanten verantwortlich gemacht, denn sie marschieren 50 Mann stark von Amberg nach Sulzbach und stellen Wachen vor Häusern der KPD Angehörigen auf. - In Rosenberg und Neukirchen kommt es zu schweren Auseinandersetzungen bei Maifeierlichkeiten und KPD Veranstaltungen zwischen Rechten und Linken. Anführer der KPD ler ist Andreas Stegmann. - In Sulzbach wird der Lehrer Karl Höch aus Illschwang neuer NSDAP Ortsgruppenleiter. - In Illschwang kommt es zu schweren Auseinandersetzungen zwischen Rechten und Linken. - In Sulzbach singen NSDAP ler und Reichsflagge gegen KPD ler Lieder vor dem Rathaus ab. Die KPD ler treffen sich danach in der Gaststätte Russ, die NSDAP in der Bastion, wohin die KPD ler die NSDAP ler verfolgen und sich eine schwere Schlägerei liefern, bei der Zaunlatten und Knüppel benutzt werden und geschossen wird. U.a. werden die KPD ler Konrad Paulus und Andreas Stegmann, Girbert und Zintel verhaftet. Gleichzeitig trifft Adolf Hitler (34) auf der Veranstaltung Deutscher Tag in Bayreuth mit 5.000 Teilnehmer die Familie Richard Wagners und dessen Schwiegersohn und adelige Admiralssohn, pangermanische und antisemitische Rassentheoretiker, Verschwörungstheoretiker, Dolchstoßlegendenanhänger und Schriftsteller Houston Stewart Chamberlain (68). Im Basteiprozess werden die KPD ler Konrad Paulus, Andreas Stegmann und Girbert und Zintel zu Haftstrafen verurteilt. Konrad Paulus erhält sogar 2 Jahre Haft im KZ Dachau und ist danach 1 Jahr arbeitslos. 5 Wochen später sammelt sich die sulzbacher NSDAP mit dem illschwanger Lehrer SA Sturmführer Karl Hoch, dem Bergwerksangestellten Hans Meiler nach der falschen Nachricht eines erfolgreichen Hitlerputsches angeblich unter Spott der Bevölkerung zum Marsch auf Berlin und marschieren in Uniform zu Fuß nach Amberg, wo sie bereitgestellte Lastkraftwagen erwarten, wo die amberger SA Führer bereits verhaftet waren und auch einige von ihnen verhaftet werden und ihre selbstgebauten Handgranaten und Waffen konfisziert werden. Bei der Rückkehr nach Sulzbach werden sie von den KPD lern verhöhnt, planen aber sofort mit den amberger NSDAP lern eine militärische Besetzung von Nürnberg, warten, weil man sie vergessen hatte, stundenlang vergeblich abgeholt zu werden in einem Steinbruch. Als Folge für sein unenschuldigtes Fernbleiben vom Arbeitsplatz wird SA Sturmführer und Lehrer Karl Hoch strafversetzt, Maxhüttearbeiter Hans Meiler wird wie viele andere entlassen. Nach dem Verbot tritt die gesamte sulzbacher SA in die Reichsflagge über, aus deren Reihen wiederum Mitglieder als Hilfspolizisten von der Stadtpolizei eingestellt werden, die überhaupt nicht bereit sind gegen Rechte vorzugehen. Der Redakteur Ferdinand Sohl der sulzbacher Tageszeitung Sulzbacher Zeitung kommentiert in einer Ausgabe wohlwollend Hitlers Reden und bedauert die Zersplitterung der Völkischen wo einige Seiten weiter die Basteiurteile über die KPD ler veröffentlicht werden. Das NSDAP Mitglied Paul Arendt (20), späterer Gründer des Textilhauses Der modischen Arendt, versucht Mitglieder zu werben und wird nach stundenlangem Patrollieren vom Polizisten Leinhäupl verhaftet und gründet nach der Entlassung mit dem Photografen Otto Müller und Kopp eine 40 köpfige DAP Ortsgruppe mit einer NSDAP identischer Satzung und klebt verbotene Werbeplakate. - In Sulzbach betreibt das NSDAP Mitglied Paul Arendt (20) in einem Einraumgeschäft, in dem er auch schläft, einen Handel mit Abzeichen der Völkischen wie Oberland und NSDAP. - In Nürnberg ist Pfarrer Oscar Daumiller (41) begeisterter Hitleranhänger. - In Nürnberg hält Pfarrer Winicke antisemitische Gottesdienste, die die Hetzschrift Der Stürmer empfiehlt. - In Regensburg heiratet die in Regensburg geborene Elisabeth Helene von Thurn und Taxis (St) (20) den ältesten sächsischen Königssohn alias Prinz Friedrich Christian von Wettin (St) (30). - In Regensburg findet der in Regensburg geborene Max Emanuel von Thurn und Taxis (St) (21) seine Bestimmung für die Kirche und tritt in Stuttgart dem Benediktinerorden bei. - In Amberg druckt die Tageszeitung Amberger Tagblatt Erich Ludendorffs Ideen ab. - In Amberg erhalten u.a. die SA Mitglieder Emil Alafberg (22), W Körner, E Schubert und H Schubert einen chiffrierten Befehl als Telegramm Tante Berta gestorben von SA Führer Oberpfalz Loeser um sich in Regensburg zu sammeln und warten im Frühlingsgarten auf ihre auswärtigen Mitglieder. Staatskommissar nürnberger Patrizier Ebner von Eschenbach lässt die SA Führer verhaften, den Rest zerstreuen, die SA Führer vorführen und nach einer Ehrenerklärung nichts gegen die Polizei zu unternehmen wieder frei. - In Amberg finden in den Bierhallen am Kaiser Ludwig Ring mehrere Massenschlägereien zwischen Linken und Rechten statt. Bei der zweiten Bierhallenschlacht am Kaiser Ludwig Ring wird als Saalschutz die SA und Reichsflagge und Bund Bayern und Reich in Aktion aufgeboten. Menschen versuchen sogar mit Gewalt hineinzukommen. Der amberger Staatkommissar und nürnberger Patrizier Freiherr Ebner von Eschenbach zieht die überforderte Landpolizei ab und räumt mit der Reichswehr. Die amberger Tageszeitung Amberger Volkszeitung schreibt von latentem Bürgerkrieg. - In Neustadt Aisch spricht Adolf Hitler auf der Veranstaltung Deutscher Tag vor rund 20.000 Bauern. - In Amberg veranstaltet der amberger NSDAP Ortsgrupenführer Ludwig Stüdlein während einer jüdischen Gesangsfeier in der Nähe der Synagoge eine Schlageter-Feier, wird dabei von einer Handgranate leicht verletzt und fällt mit einer Pistole in der Hand in Ohnmacht. Die NSDAP Mitglieder berichten von einem jüdischen Attentat, weshalb sich Reichsflagge, Bund Bayern und Reich und NSDAP gemeinsam auf die Suche nach den Tätern machen, die Umgebung absperren und wahllos angetroffene Juden verhaften. Zusätzlich werden auch 10 KPD Mitglieder verhaftet. Der Vermutung einer Selbstverletzung geht die Polizei nicht nach. Die Völkischen stilisieren Ludwig Stüdlein zum Märtyrer. 5 Wochen später liefern sich Bund Bayern und Reich Mitglieder mit KPD Mitgliedern eine Schießerei, woraufhin Reichsflagge Mitglieder in der amberger Tageszeitung Amberger Tagblatt Gegengewalt gegen den Terror ankündigen, was sie aber um einem Verbot zu vermeiden wieder zurücknehmen. Auch die NSDAP will Gewalt nur noch zur Notwehr ausüben und gibt vor rückhaltlos hinter der Regierung zu stehen, weshalb der nürnberger Patrizier Staatskommissar Freiherr Ebner von Eschenbach die Rechten sogar in eine Amberger Notpolizei holt. - In Amberg kommt es zu einer Vereinigung der Vaterländischen Verbände, der sich auch die katholische amberger BVP anschließt. - Zum Jahresende sind alle finanziellen Rücklagen auf Bankkonten bis auf Dollar oder Aktien wertlos geworden. - In Amberg wird in den Bierhallen am Kaiser Ludwig Ring statt wie bisher sulzbacher nur noch amberger Bier ausgeschenkt. - In Nürnberg treffen sich Adolf Hitler (34) und Julius Streicher (38) im mit 3.000 Personen überfüllten Kolosseum am Maxtor. - In Ansbach gründet Julius Streicher (38) mit dem Richter Grimm und Richard Hänel (24) eine Ortsgruppe der nationalsozialistischen DSP und eine NSDAP Ortsgruppe. - In Ansbach findet ein Deutscher Tag statt. - In Hersbruck findet ein Deutscher Tag statt. - In Nürnberg gibt es im Januar 3 Hundertschaften SA, in Eichstätt 1 und in Ansbach 1. Im Sommer bewaffnet sich die SA und die nürnberger SA schrumpft bei internen Streitereien auf 520 Mitglieder. Sie exerziert unter Führung von Reichswehroffizieren in den Kasernen. - In Erlangen exerzieren 500 - 600 SA Leute in der Infanteriekaserne. - Im Nürnberger Land gibt es die letzten völkischen Ortsgruppengründungen. - In Erlangen gründen Karl Zirkel und der nürnberger Albert Roder (27) die Motorradfabrik Erlanger Motoren Aktien Gesellschaft alias Ermag. - In Berngau wird eine elektrische Beleuchtung in der Kirche und im Pfarrhaus eingerichtet. - In Nürnberg findet der Christkindlesmarkt im leerstehenden Verkehrsmuseum statt. - In Regensburg wird die katholische Klosterschule zur Hochschule erhoben. - Der aus Vilseck Seugast stammende und in Erlangen studierte Lehrer und NSDAP Mitglied Hans Dietrich (35) wird Komtur der Ballei Franken des elitären, antisemitischen und antibolschewistischen Jungdeutschen Ordens, der sich nicht an den Adel anlehnt. - Freiherr Theodor von Cramer-Klett junior (59) hat den Großteil seines Vermögens verloren. - In Rosenbeg wird eine Zentrale Wasserversorgung eingerichtet. - Nürnberg hat 383.900 Einwohner. - In Regensburg tritt das elitäre protestantische Alumneum Ecke Gesandtenstrasse/Am Ölberg mit Kaiserreichsfahne und Hakenkreuz in der Dreieinigkeitskirche auf. Direktor Heinrich Kübel (49) lässt regelmäßig im Gleichschritt die Kübelgarde marschieren. - In Feucht wird zur Kirchweih ein zweistöckiges Karussell aufgestellt, das per Zug antransportiert wurde. - In Feucht kommt es bei Strassenschlachten zwischen NSDAP und KPD zu einem Todesopfer. - In Nürnberg erbaut der jüdische Pinselstielfabrikant Hugo Guckenheimer eine Villa mit Salon und Bedienstetenwohnungen und Schwimmbad im parkähnlichen Garten in der Hertastrasse 19. - In Neustadt an der Aisch spricht Adolf Hitler (34) über zwei Stunden vor über 20.000 Menschen. - Der in Nürnberg geborene Friedrich Geißelbrecht (28) ist Mitglied des Sturmtrupps Adolf Hitler. - In Roth Barnsdorf weist die Goldbronzefabrik Schlenk einen Gewinn von 60.921.043.985.587.315,00 Reichsmark aus. - In Regensburg richtet Fürst Albert von Thurn und Taxis (St) (56) die fürstliche Notstandsküche als Dauereinrichtung ein. - In Erlangen findet ein Deutscher Tag an den Bierkellern am Burgberg statt. Prügeleien zwischen NSDAP und Völkische mit SPD und Gewerkschaftsmitgliedern entwickeln sich zum Strassenkampf. Die erlanger Studenten stehen dabei auf Seiten des völkischen Freikorps Oberland. - In Nürnberg findet ein Parteitag der NSDAP mit zehtausenden Besuchern statt. - In Erlangen beschwören schon vor dem NSDAP Parteitag 600 Soldaten in der Infanteriekaserne ihre Unterstützung der NSDAP. Das Gasthaus Zum goldenen Herz Neustädter Kirchplatz ist NSDAP Parteilokal. - In Erlangen demonstrieren nach dem Hitler Putsch erlanger Studenten gegen die Regierung. Der erlanger Universitätsrektor und die Polizei verbieten vergeblich eine Demonstration von 300 Studenten zur Unterstützung Hitlers (34) im Kollegienhaus. Es folgt eine überwältigende rechtsextreme Mehrheit bei den folgenden Studentenwahlen. - In Erlangen wird an der Universität die erste NSDAP Studentengruppe, die NS Studentenbewegung gegründet, die nach ihrem Verbot in der Studentenverbindung Burschenschaft Bubenruthia fortgesetzt wird. - In Erlangen lehnt die Unversität die neugegründete Linke Studentengruppe Erlangen ab, da 15 der 22 Studenten Juden sind, brandmarkt sie als Kommunisten und lässt sie von der Polizei überwachen. - In Regensburg wird das königlichbayerische Lyzeum im Dominikanerkloster Ägidienplatz 2 in eine Philosophischtheologische Hochschule umgewandelt. - In Nürnberg marschieren auf der republikfeindlichen Veranstaltung Deutscher Tag erlanger Studenten im Bund Oberland im Stechschritt und in Uniform. - Der in Amberg geborene Kriminalpolizistensohn und Jurist Josef Gmeiner (19) wird Mitglied im Bund Oberland. - In Regensburg wird eine Staatliche Dombauhütte zur Instandhaltung des Domes gegründet. - In Nürnberg wird der in Nürnberg geborene Rechtswissenschaftler, Großbrauer und Gutsbesitzer Heinrich Reif (32) zum Kommerzienrat ernannt. - In Fürth tarnt sich die NSDAP als Gesangsverein und Mandolinenclub. - Der in Hersbruck geborene evangelische Oberregierungsratsohn und Arzt Walter Schultze (29) steht neben Adolf Hitler (34) als beim Hitler-Putsch das Feuer auf die Putschisten eröffnet wird. - In Erlangen wird Theo Benesch  (24) Westliche Stadtmauerstrasse 30 II Mitglied der NSDAP. - In Regensburg trifft sich die regensburger NSDAP Ortsgruppe in der Gaststätte St Klara, die zum Parteilokal wird. - In Amberg wird der NSDAP Hetzredner Bernhard Reiter (30) wegen Unterschlagung aus der NSDAP ausgeschlossen. Er beginnt in Thüringen einfach neu. - In Regensburg wird der Apotheker Karl Kreutzer regensburger NSDAP Ortsgruppenleiter. Er arbeitet nach seinen Angaben erfolgreich an einer Methode womit man am Urin einen Arier erkennen. - In Regensburg wird der parteilose Bahnarbeiter Albert Stöckl bei einer NSDAP Werbeveranstaltung im Saal der Obermünsterbrauerei trotz SA Saalschutzdurch einen SPD Anhänger unabsichtlich erstochen. - In Regensburg spricht der NSDAP Führer Adolf Hitler (34) in der Festhalle vor knapp 4.000 Besuchern, die nach Waffen durchsucht wurden, nach einer beabsichtigten Verspätung von 2,5 Stunden nach einer Vorrede von Julius Streicher (38). Adolf Hitler (34) kann aber nur 20 Minuten sprechen, da die Festhalle danach anders genutzt wird. Am folgenen Tag besichtigt er verbotenerweise die Walhalla mit 50 Mann aus Regensburg und Umgebung, wogegen die Polizei einschreitet und den Fahnenträger verhaftet, der die anderen Teilnehmer verrät, die zu Gefängnisstrafen von 3 Tagen verurteilt werden, die aber in Geldstrafen umgewandelt werden. In der Gaststätte Weigert feiern Adolf Hitler (34) und Julius Streicher (38) mit ihren regensburger Anhängern einen unvergessenen Abend mit Kampfliedern und persönlichem Händedruck. - In Regensburg versucht der katholische Pfarrer Pieper aus Paderborn den katholischen Gedanken auf einer NSDAP Versammlung mit 250 Zuhörern im Neupfarrsaal mit den antisemitischen Ideen der NSDAP gleichzusetzen, was zu tosendem Applaus führt. - In Regensburg ist Oppel NS Jungsturmführer. - In Regensburg lässt die Druckerei Schiele täglich das NSDAP Parteiblatt Völkischer Beobachter an einer Litfaßsäule am Kassiansplatz anschlagen, was erst nach 5 Monaten verboten werden kann. - In Regensburg hat der SA Führer Willibald Kraus einen 50 Mann starken Verband aufgebaut um die NSDAP Parteiveranstaltungen zu schützen. - In Regensburg gehören 15 Stadtpolizisten der NSDAP an. - In Regensburg bezeichnet sich die Tageszeitung Regensburger Tageszeitung als Kampfblatt der NSDAP. - In Sulzbach Rosenberg gründet der Sohn einer katholischen Mutter und eines evangelischen Vaters, Buchdruckerei Seidler Buchhalter und Volksliedersammler Hanns Binder (21) den interkonfessionellen Deutschen Pfadfinderbund Siedlung Sulzbach. - Der vom Hitlerputsch benachrichtigte stellvertretende Ministerpräsident Franz Matt (63) setzt sich mit einem Rumpfkabinett vorsorglich nach Regensburg ab, wo er für alle regierungstreuen Polizeieinheiten den Schießbefehl auf Putschisten erlässt. - In Nürnberg beginnt das Stadtgartenamt mit den Planungen für den Um- und Ausbau des Zeppelinfeldes zu einer Sport- und Freizeitstätte als Volkspark Dutzendteich und zum Städtischen Stadion (20 17 Grundig Stadion). - In Velburg wird elektrischer Strom eingerichtet. - Die OWAG und die OSTROMAG werden gegründet. - In Nürnberg wirft der Polizei- und Schutzhundeverein seine fürther Mitglieder aus dem Verein, wobei das Vereinsvermögen aufgeteilt wird. - In Amberg schließt die Brauerei Sturmbräu. - In Velburg wird das Postauto eingeführt. - Der in Neumarkt geborene, vermögende, geschiedene und morphiumsüchtige Journalist  Dietrich Eckart (55( nimmt Adolf Hitler (34) mit nach Berchtesgaden, wo dieser im Hotel Watzmann und im Hotel Krone eine Rede hält. - In Regensburg wird die Tabakfabrik Bernard in eine Aktiengesellschaft umgewandelt und der Hauptsitz von Offenbach nach Regensburg in die Gesandtenstrasse 3 verlegt. - Die französische Modedesignerin Coco Chanel (40) setzt einen neuen Modetrend, die Ganzkörperbräune. - In Nürnberg wird der im Vorjahr gegründete Motorradhersteller Astoria Äußere Rollnerstrasse 55 von der neu gegründeten Nestoria Motorenwerk GmbH Solgerstrasse 6 übernommen. - In Nürnberg beginnt die Firma Apparatebau AG Kracker & Co Siegfriedstrasse 9 von Samuel Felix Weikersheimer ein Motorrad mit selbst konstruiertem 129 ccm  2,6 PS Einzylinder-Zweitaktmotor, Sturmey Archer Getriebe in geringen Stückzahlen herzustellen. - In Erlangen wird die Steinbach-Bräu geschlossen und nur noch als Mälzerei betrieben. - In Nürnberg organisiert Georg Schönweiß von der evangelischen Inneren Mission aus Amerika Naturalspenden in Form von Mehl, Kleidern und 1.500 Schuhen. - In Rummelsberg verbietet der Rektor des vom Evangelischen Verein für Innere Mission betriebenen Erziehungsheim für schulentlassen Jungen, die einer Anstaltserziehung bedürfen, Karl Nicol (33), dass selbstgebackenes frisches Brot ausgegeben wird. Man lässt es erst einige Tage liegen. - In Wolframs-Eschenbach wird ein katholischer Pfarrcaritasausschuß gegründet. - In Erlangen übernimmt die Nürnberger Brauhaus AG die Brauereien Gebrüder Hübner und Gebrüder Steinbach. - In Frauenaurach übernimmt die Nürnberger Brauhaus AG die Brauerei Dorn. - In Velburg übernimmt die Nürnberger Brauhaus AG die Belieferung von Gasthof Dr Mally alias Zur Traube Untere Gasse 13 mit Bier. - In Neuröthenbach übernimmt die Nürnberger Brauhaus AG die Belieferung von Gasthof Lederer mit Bier. - In Velburg wird das mit Karbid betriebene Gaswerk aufgelöst und der Ort mit Strom von der Überlandleitung der OWAG versorgt. - In Nürnberg gründen die Gebrüder Schmidt die Blechspielzeugzulieferfabrik Gescha. - In Neumarkt wird Kino Kammer Lichtspiele Untere Marktstrasse 23 nach 2 Jahren Betrieb wieder geschlossen. - In Nürnberg produziert der in München geborene Carl Soldan (52) am Hefnersplatz 3 Gesundheits Bonbons mit einem Fähnchen als eindeutigem Erkennungszeichen, die er Em-eukal nach Menthol und Eukalyptus benennt aber erst 2 Jahre später schützen lässt. - Prinzessin Irmingard Marie Josepha von Wittelsbach Bayern (St) wird als zweites von insgesamt sechs Kindern vom bayerischen Kronprinz Rupprecht von Wittelsbach Bayern (St) (54) und seiner zweiten Ehefrau, der in Lenggries geborenen luxemburger Prinzessin Großherzogstochter Antonia von Nassau Weilburg (St) (24), in Berchtesgaden geboren. - In Amberg lässt der Rechtskundige Bürgermeister von Amberg Eduard Klug (55) ein Goldenes Buch der Stadt für die Eintragungen hoher Gäste anlegen und das Rathaus umbauen. - In Erlangen wollen die Zeugen Jehovas eine Versammlung anmelden, die polizeilich nicht genehmigt wird. - In Nürnberg wird der in Nürnberg geborene Radrennfahrer und Mitbegründer Carl Schwemmer (53) Generaldirektor der jüdischen Deutschen Triumph-Werke. - In Nürnberg verkauft das Fahrzeugwerk Karl Prankel Äußere Sulzbacherstrasse 8 Telefonnummer 5600 ua Damen Motorfahrradrahmen für 1, 1,5 bis 2,5 PS DKW Motoren, mit Torpedonabe mit Rücktrittbremse, Tretlager mit Kugeln (keine Messingbüchsen) mit und ohne Motor als Leichtmotorrad. - In Nürnberg fusioniert der SPD geführte TuS Nürnberg West mit der Sportvereinigung Nürnberg West zur Turn und Sportvereinigung Nürnberg West. - In Erlangen übernehmen in der Hautklinik und der Kieferklinik der Universität evangelische hensoltshöher neuendettelsauer Diakonissen den Pflegedienst. - In Nürnberg veranstaltet die Vereinigung Nürnberg Fürther Motorradfahrer im ADAC Gau 10a seine 4. Fränkische Zuverlässigkeitsfahrt, wobei man 5 Sonderprüfungen einbaut und bei der der Generaldirektor der Zündapp Motorradwerke Fritz Neumeyer (48) eine Wandertrophäe stiftet. - In Nürnberg Schweinau baut die Motorradfabrik Zündapp Gesellschaft von Fritz Neumeyer (48) in der Lobsingerstrasse 8 das dritte Zündapp-Modell Z 249, das mit 249 ccm 38 ccm mehr Hubraum hat als die beiden Vorgänger und 5  km/h schneller ist. - In Nürnberg übernimmt die Fahrradfabrik Victoria den mittlerweile bei BMW abgewanderten Konstrukteur Martin Stolle mit dessen neuer Motorenfabrik Sedlbauer, die von München nach Nürnberg verlegt wird. - In Regensburg baut die Schiffswerft Ruthof das 61 m lange und 800 PS starke holzbefeuerte Radschleppdampfschiff Ruthof für die regensburger Reederei Bayerischer Lloyd, der bei Vollast 1.000 kg/Stunde verbraucht. - In Bayern werden alle Bordelle, in denen Sexarbeiterinnen wohnen und arbeiten, obwohl sie laut Sittenpolizei leiter zu kontrollieren sind als die vielen Privatwohnung, verboten, wodurch das Sexgeschäft in die Illegalität getrieben wird. - Das Haus Wittelsbach wird mit jährlichen Zahlung bis zum Aussterben der Familie abgefunden (20 21 Abfindung 15 Millionen Euro), obwohl das Finanz- und Justizministerium einwendet, dass bereits 18 18 das gesamte Hausvermögen des Hauses Wittelsbach laut Bayerischer Verfassung zum Staatsgut erklärt worden war. - Burgfarrnbach wird von Fürth eingemeindet. Die nürnberger Brauerei Humbser übernimmt die alte Brauerei. - In Neumarkt wird der Olympiaringer Heinrich Weber geboren. - In Schwandorf gibt es die schwandorfer Tageszeitung Schwandorfer Tagblatt, die gleichzeitig auch Amtsblatt ist. - In Hemau wird von der Oberpostdirektion Regensburg an der Nürnberger Strasse Baugrund für ein neues repräsentatives Postamt erworbt.

1922 Wetter: Strengkalter Februar. - In Regensburg wird eine NSDAP Ortsgruppe in der Gaststätte Zur Ostenallee, die zum Parteilokal wird, unter Gauleiter Heinrich Himmler (22) und um den regensburger Max von Tautphoeus gegründet. Die NSDAP Mitglieder u.a. Willy Frank (19) und Sebastian Ring treffen sich. Anton Hurt wird regensburger NSDAP Ortsgruppenleiter. Es gibt 10 männliche Mitglieder und ein weibliches Mitglied. Wochen später sind es 90, wozu amberger NSDAP Mitglieder mit Gummiknüppeln anreisen. Der amberger NSDAP Ortsgruppenführer Emil Alafberg (21) sichert eine durch knallrote Plakate in der Stadt angekündigte Werbeveranstalung mit 600 Gästen im Hotel Karmelitenbrauerei am Dachauplatz des regensburger Redners Max Stubenrauch und des amberger Redners Friedrich Körner vor überwiegend roten politischen Gegnern. Die Tageszeitung Amberger Volkszeitung berichtet, dass diese es schaffen die Hakenkreuzfahnen und die schwarz-weiß-rote Fahnen abzuhängen, aber die Reden nicht verhindern können. Im Saal ist Kriminalpolizei, an den Eingängen Schutzpolizei und vor der Gaststätte zwei Hundertschaften der Landespolizei. Das BVP Blatt Regensburger Anzeiger spricht von Massensuggestion aber auch von Schulbeispiel für den Terror der Linskparteien. Ein Auftritt von Adolf Hitler (33) per Sonderzug aus München in der Stadthalle wird wegen Drohungen abgesagt, wodurch nur der amberger Hetzredner Bernhard Reiter (29) unter dem Flugblatt-Motto Regensburger Arbeiter! Wollt ihr nationalsozialistische Befreiung — oder sozialdemokratische Bonzenwirtschaft? auftritt. - In Nürnberg gründet der aus Schwaben stammende nürnberger Volksschullehrer und spätere Herausgeber der antisemitischen Wochenzeitschrift alias pornographischen Hetzschrift Der Stürmer Julius Streicher (37) die Ortsgruppe NSDAP obwohl der eingeladene Adolf Hitler (33) verhindert ist im Kolosseum am Maxtor. - Der neumarkter Firmeninhaber Hans Sill wird in Tirol von einer Lawine verschüttet. - In Neumarkt wird die Badeanstalt gebaut und der Schwimmverein Neumarkt gegründet. - Preußen verbietet die NSDAP mit Hilfe des Republikschutzgesetzes. - In Neumarkt gründen der in Amerika geborene John Eberhard Faber (63) mit seinem Bruder Lothar W Faber (61) die Bleistiftfabrik Eberhard Faber (1978 zu Städtler) in der EFA-Strasse. - In Neumarkt eröffnet die Druckerei Bögl in der Mariahilfstrasse 59A. - Der in Regensburg geborene Arzt Otto Schottenheim (32) engagiert sich im  Bund Oberland. - Der NSDAP Parteifinanzier Oskar Körner (46) gründet u.a. in der Umgebung von Coburg zahlreiche NSDAP Ortsgruppen. - In Coburg trifft zum Deutschvölkischen Tag die gesamte NSDAP Spitze mit 800 SA ein, wo es zu Strassenschlachten zwischen SA und KPD und SPD kommt. - In Nürnberg gibt es 16 öffentliche Zweispänner, 15 öffentliche Einspänner und 69 öffentliche Kraftfahrzeuge alias Automobile. - In Nürnberg gibt es 10.100 Juden. - Der in Bayreuth geborene Hans Brand (43) durchbricht in der Teufelshöhle bei Pottenstein einen 9 Meter dicken Felseinbruch und entdeckt eine große Tropfsteinhöhle. - In Nürnberg kommt es vor dem Variete-Revue-Theater Apollo in der Pfannenschmiedsgasse 22 zu Massenprotesten gegen die Vergnügungssucht der wohhabenden Schicht. - In Eichstätt wird eine Ortsgruppe NSDAP von 18 Personen gegründet - In Ingolstadt wird die Ortsgruppe NSDAP im Gasthaus Wittelsbacher Hof Donaustrasse gegründet und der Schutz der Partei dem Parteigenossen Geßwein übertragen. - In Ingolstadt erscheint der 2. Jahrgang der Tageszeitung Freie Presse für Ingolstadt und den Donaugau als Organ für das werktätige Volk unter Schriftleiter Georg Bleier gedruckt in der Buchdruckerei Christian Frank, Tränktorstrasse mit Telefonnummer 633 und kostet 12 Mark monatlich. - Ein ingolstädter Brauer hat 900 Mark Wochenlohn. Der Brauerbund behauptet strategisch irreführend der Lohn der Brauer habe sich bereits verdoppelt. Es gibt Ausschankbier alias Dünnbier 9 Mark und Vollbier 12 Mark. Der Bayerische Brauerbund setzt Bierpreise für 8 % iges Schankbier dunkel, 8 % iges Schankbier hell, 12-13 % iges Exportbier dunkel, 12-13 % iges Exportbier hell, 13 % iges Märzenbier und 15 % iges Märzenbier fest. - In Ingolstadt wird die Operette Der Vetter von dingsda von Operettenkönig Eduard Künneke (37) uraufgeführt. - In Coburg ist der in England geborene Carl Eduard von Sachsen Coburg und Gotha (38), Neffe des englischen Königs Georg V  (St) (57) Ehrengast auf der Veranstaltung Deutscher Tag, wo er Hitler kennenlernt. - In Regensburg führt das Regensburger Bauerntheater zur Eröffnung den Einakter D´Hosnknöpf auf. - In Regensburg bringt der Volkstheaterschauspieler Veri Geisenhofer in seinem Platzl Verlag den Schwank in drei Akten Zum weißblauen Schimmel heraus. - In Regensburg hat die Brauerei Bischofshof unter Pächter Josef Mang die Telefonnummer 427. - In Ansbach tritt der in München geborene Anstaltsarzt der Heil- und Pflegeanstalt Ansbach (20 15) Bezirksklinikum Hermann Pfannmüller (57) der NSDAP bei und wird Kreisleiter. - In Nürnberg übernimmt Stephan Bing die Vereinigten Spielwarenfabriken Andreas Förtner und J. Haffner´s Nachfolger oHG (20 15 TRIX). - In Neumarkt wird durch die Kohleknappheit Gas Mangelware und die verpasste Umstellung auf Strom und damit auf elektrisches Licht bereut. - In Nürnberg stellt der Frankenführer Julius Streicher (37) zunächst Bedingungen für den Anschluss an die NSDAP, unterwirft sich dann aber nach nicht erfüllten Wünschen nach regionaler Selbstständigkeit Adolf Hitler (33) und der NSDAP. - Nach dem Rücktritt der bayerischen Regierung von Graf Hugo von Lerchenfeld Köfering (51) will Adolf Hitler (33) der Mussolini Deutschlands werden. - In Nürnberg erscheint die republikfeindliche und antisemitische Tageszeitung Fränkischer Kurier. - In Nürnberg findet nach 44 Jahren zum zweiten Mal ein SPD Reichsparteitag statt, auf dem die Wiedervereinigug der MSPD und der USPD unter Führung des in der Steiermark geborenen jüdischen Chefredakteurs der SPD Tageszeitung Fränkische Tagespost Adolf Braun (60) vollzogen wird, der erst im Vorjahr die deutsche Staatsbürgerschaft erworben hat. - Der in Amberg geborene Georg Aumeier (27) wird Mitglied der SA. - In Deutschland wird die  Deutsche Evangelische Kirche gegründet. - In Sulzbach fährt die Maxhütte enorme Gewinne ein, da die Bevölkerung ausländische Waren meidet. - In Sulzbach steigt der Preis der Tageszeitung Sulzbacher Zeitung von 90 auf 240 Mark. - In Sulzbach spricht der aus Schwaben stammende nürnberger Volksschullehrer Julius Streicher (37) vor Mitgliedern der Reichsflagge, die auch die Geschäfte der NSDAP erledigt, fordert vom Bezirksamt das Recht auf Selbstschutz und schwadroniert über die bevorstehende Befreiung aus der Judenherrschaft. Der NSDAP Vorsitzende Zahnarzt Weiß wird von SPD lern durch ständige Zwischenrufe gezwungen die Veranstaltung abzubrechen. Herbeieilende amberger NSDAP ler kommen zu spät. Noch in der selben Woche wird in Amberg eine regional erste NSDAP Ortsgruppe von dem aus Amberg stammenden ehemaligen Maxhüttearbeiter Berhard Reiter und Friedrich Körner gegründet. Diese wird aufgefordert in Regensburg eine Ortsgruppe zu gründen. - In Nürnberg tritt der in Grub geborenen Weltkrieg 1 kriegsbeschädigte Vollzugssekretär Georg Gradl (38) in die NSDAP ein. - Der in Regensburg geborene und mit einer Habsburgerin verheiratete Fürst Albert von Thurn und Taxis (St) (55) unterstützt die revolutionären Bestrebungen in Tirol wieder eine Monarchie einzuführen. - In Hohenburg heiratet der in Regensburg geborene Prinz Ludwig von Thurn und Taxis (St) (21) Elisabeth von Luxemburg (St) (21).(+19 50 UnfallSchloss Hohenburg). In Regensburg finden die Feierlichkeiten im Schloss statt, wo ihr Weg durch die Schloßhöfe mit Baldachinen komplett überdacht ist und Soldaten feierlich gekleidet Spalier stehen. Die Bevölkerung hat mit großem Abstand Zutritt. - In Amberg übernehmen Unteroffiziere der Reichswehr den Saalschutz der NSDAP. - In Amberg erhält die Tageszeitung Amberger Tagblatt einen neuen Schriftleiter, der mit Vorschlägen zur Ausweisung von amberger Juden auffällt. - In Sulzbach firmiert die Brauerei Fentsch als Brauerei Fentsch GmbH vereinigt mit der Amberger Brauhaus AG, der ältesten Braustätte Ambergs erwähnt 15 64, mit Gastwirtschaften und Bierstuben in Amberg, Sulzbach, Schwandorf und Kastl. - In Regensburg übernimmt die Regensburger Brauhaus AG vormals Zahn die regensburger Jesuitenbrauerei. - In Hersbruck führt Julius Streicher (37) die von ihm gegründete hersbrucker Ortsgruppe Deutsche Werkgemeinschaft in die NSDAP ein. - In Regensburg wird der studierte Kohlenführersohn Hans Herrmann (33) berufsmäßiger Stadtrat. - In Nürnberg gibt es eine Hundertschaft SA unter dem Studenten und Leutnant a.D. Gustav Steinbeck (23). - In Nürnberg wird ein jüdischer Friedhof geschändet. - Der in Neumarkt geborene Journalist Dietrich Eckart (54) leiht Adolf Hitler (33) Geld für den Kauf von zwei der ersten Lastkraftwagen und holt die Erlaubnis zur Benutzung von Fahrzeugen bei befreundeten Firmeninhabern ein. - In Nürnberg ist der Deutsch-völkische Schutz und Trutzbund in einer Krise. - In Fürth wird der Betrieb der Ludwigs-Eisenbahn eingestellt. - In Regensburg wird die Studentenverbindung K.D.St.V. Ratisbona gegründet. - Der elitäre, antisemitische und antibolschewistische Jungdeutschen Ordens führt den Arierparagraphen ein. - Nürnberg hat 380.570 Einwohner. - In Ansbach hetzt Julius Streicher (37) mit dem Kampfruf Die Juden sind unser Unglück im Orangeriesaal im Hofgarten. - In Lauterhofen werden Schweppermannspiele eingeführt. - In Beilngries verlässt die Lehrertochter Eva Braun (10) die Volksschule im ehemaligen beilngrieser Franziskanerkloster. Ihr Vater Friedrich Braun (--) ist beilngrieser Lehrer. Zur Familie gehören noch ihre Mutter Franziska Braun (--) und ihre Schwester Gertl Braun (--). - In Forth wird eine NSDAP Ortsgruppe im Gasthaus Pabst gegründet, das NSDAP Parteilokal wird. - Der Fabrikwebersohn und ehemaliges Bund Wiking Mitglied Philipp Wurzbacher (24) tritt in die NSDAP ein. - Der in Traunstein geborene und im Asyl alias Waisenhaus aufgewachsene arbeitslose ehemalige Führer der USPD und KPD Ludwig Stüdlein (26) trifft Adolf Hitler (33) und tritt in die NSDAP ein. Im traunsteiner Parkhotel Traunsteiner Hof trifft er seine in Amberg geborene Frau, die er heiratet. - In Amberg gründet Ludwig Stüdlein (26) mit einem Gleichgesinnten die erste oberpfälzer NSDAP Ortsgruppe. - Der in Nürnberg aufgewachsene Weltkrieg 1 Flieger mit den meisten Abschüssen Theodor Croneiß (28) beteiligt sich an der Gründung der Reichsflagge, verpasst die Teilnahme am Hitlerputsch, trifft Hitler (33) und bleibt Unterstützer der NSDAP. - Der bayerische BVP Kultusminister Dr Franz Matt, der in Bechhofen geborene Mulatte, altdorfer Hilfslehrer, Regierungsrat Oskar Vogelhuber (44) und die Landtagsabgeordnete Marie von Gebsattel blockieren eine länderübergreifende Schulreform durch einen bayerischen Kulturseparatismus. - In Nürnberg erbt Max Willmy die Überreste des Druckerei-Verlages von Franz Willmy (66), der im Augustinerklosterhof die Nordbayerische Volkszeitung drucken ließ. - In Hersbruck ist der Postassistent und Postsekretär Georg Sperber (25) Ortsgruppenleiter der NSDAP. - In Erlangen Buckenhof werden im ehemalige Hallerschloß und Knabenrettungsheim Puckenhof unter Leitung des Hauptlehrers E Grünbauer Schlösser und Gitter abgeschafft. Die Heimbewohner sollen Musik machen. - In Nürnberg werden die Ludwigseisenbahn Maffei-Lokomotiven Bavaria (43), Pegnitz (42), Franconia (41), Daniel Ley (36), Johannes Scharrer II (35), Nürnberg-Fürth II (33) Germania (17) und Ludwig (16) ausgemustert. - In Neumarkt Sengenthal und in Lauterhofen wird die Unternehmerin Tilly Behringer (24) mit ihrem Mann in der Zementindustrie als technische Leiterin tätig. . - In Nürnberg übernimmt der ehemalige regensburger Stadttheaterdirektor Johannes Maurach (39) die Städtischen Bühnen Nürnberg. - In Nürnberg findet eine Wanderausstellung der deutschen Landwirtschaftgesellschaft statt. - Beginn des Baus des Rhein Main Donau Kanals, der erst 19 92 fertiggestellt wird. - Prinz Ludwig Philipp von Thurn und Taxis (St) (21) heiratet die in Luxemburg geborene Prinzessin Elisabeth von Nassau Weilburg Luxemburg (St) (21). - In Nürnberg Wöhrd versteigert der Großindustrielle Rudolf Chillingworth (--) Liebigstrasse 3 seine Gemäldesammlung klassischer alter Meister, eine der bedeutendsten Sammlungen seiner Zeit in Luzern, aus seiner fürstlich eingerichteten Villa in der Liebigstrasse 3, wobei der schweizer Bankier aus Sankt Gallen Jakob Walter Zwicky (42) ein bedeutender Käufer ist. - Der in Amberg geborene bayerische Mundartdichter Michl Ehbauer (23) erzählt die Bibel in seinem Hauptwerk Die baierische Weltgschicht. - In Ansbach ist Richard Hänel (27) Mitbegründer der SA Abteilung und wird Schriftführer. - In Regensburg wird das regensburger NSDAP Mitglied Blasius Heimhuber polizeiauffällig. - In Regensburg verspricht der aus Amberg zugezogene NSDAP Hetzredner Bernhard Reiter (29) dem regensburger SPD Stadrat Karl Frohschammer Rache für dessen ständige Störaktionen. - In Regensburg berichtet die Tageszeitung Regensburger Echo, dass der oberpfälzer NSDAP Gauleiter Beck, der auch SA Oberführer ist, und das NSDAP Mitglied Otto Remberger aus der NSDAP geworfen werden, wodurch der münchner SA Mann Lechner SA Oberführer wird. - In Nürnberg bekommt das Städtische Krankenhaus in der Flurstrasse ein eigenes Bakteriologisches Laboratorium. - In Neumarkt beginnen die Gebrüder Pfleiderer freitragende Holzbauten bis 40 Meter ua für Reichsbahn und Bergwerke zu erstellen. Für Bayern haben sie ein Alleinausführungsrecht. - In Nürnberg kommt der Ardie Motorradfabrikgründer und Rennfahrer Arno Dietrich (--) bei einer Testfahrt in der Rothenburger Strasse ums Leben. Der jüdische Rechtsanwalt Leo Bendit übernimmt die Fabrik. - Der nürnberger Hans Wolf gewinnt bei der Fränkischen Zuverlässigkeitsfahrt für Motorräder in der Klasse bis 350 ccm auf einem Motorrad der gerade gegründeten Firma Astoria.Äußere Rollnerstrasse 55, die Motorräder mit unten offenem Dreiecksrahmen und Druidgabel aber ohne Vorderradbremse herstellt und innerhalb eines Jahres aufgekauft wird. - In Nürnberg darf Georg Maul im Gegensatz zu vielen früheren Versuchen in seinem Billig-Hotel mit engen, steilen Treppen Scharfes Eck mit Gastronomie Klaragasse 18 den Hotelbereich auf den dritten Stock erweitern. - In Nürnberg wird Hans Meiser (41) Direktor des evangelischen Predigerseminars und ist oberster Verantwortlicher für die Ausbildung von bayerischen evangelischen Pfarrern. - In Regensburg übernimmt die Regensburger Sparkasse die Bezirkssparkasse Stadtamhof und nennt sich in Vereinigte Bezirkssparkassen Regensburg-Land-Stadtamhof um. Sie erhält die Genehmigung, die Geschäfte der BAYERN, Öffentliche Anstalt für Versicherungen, aufzunehmen und zieht in ein eigenes Gebäude am Spielhof 1, alias Neupfarrplatz 1, wo erstmals ein Tresor genutzt wird. - In Abenberg wird ein Altersheim mit katholischem klösterlichem Pflegepersonal gegründet. - In Absberg, Beilngries, Berg, Breitenbrunn, Freystatt, Gunzenhausen, Heng, Hilpoltstein, Holnstein, Kastl, Nassenfels, Neumarkt, Reichertshofen und Seligenporten wird ein katholischer Pfarrcaritasausschuß gegründet. - In Amberg übernehmen die katholischen Barmherzigen Schwestern alias Vinzentinerinnen das Säuglingsheim. - In Hemau fährt ein Automobil in der Regensburger Strasse gegen einen Telegraphenmasten. - In Neumarkt wird beim SPD dominierten Freier Turn und Sportverein Neumarkt die Schwerathletikabteilung mit dem Hauptbereich Ringen aktiv. Es gibt auch eine Boxabteilung. - In Neumarkt stellt die Remontenanstalt, am Föhrenweg, die keinerlei Zucht betreibt, die Ausbildung von Militärpferden ein, weshalb die Bleistiftfabrik Barensdorf von xxx Faber das Gelände kauft und einen Teil der Stadt schenkt, die diesen wiederum mit einem Wasseranschluß und einer Umkleidekabine dem SPD dominierten Sportverein Freier Turn und Sportverein Neumarkt und dem katholischen Sportverein DJK zur Verfügung stellt. - In Velburg heiratet die velburger Zur Traube Untere Gasse 13 Gastwirtstochter Ama Glossner (28) den Chemiker Dr Josef Mally aus Au in der Hallertau (31). - In Lauterhofen wird die Heil- und Pflegeanstalt Karlshof elektrifiziert und Licht und Strom eingeführt. - In Nürnberg Stein kann die Bleistiftfabrik A W Faber ihr an die Post vermietetes Gebäude abreißen und eine moderne Bleimühle errichten, weil das Postamt in das leerstehende alte Schulhaus Alexanderstrasse 126 mit dem neuen Postmeister Friedrich Hoffmann umzieht. - Der in Fürth geborene superreiche lungenkranke jüdische Bankierssohn Alfred Nathan (52) stirbt und hat von seinem Erbe insgesamt 2.000.000 Mark an Spenden verwendet. - Auf einem englischen Triumph 750 ccm Motorrad, dem Mutterhaus der nürnberger Triumph Fahrradfabrik des in Nürnberg geborenen jüdischen nach Coventry ausgewanderten Holzgroßhändlersohnes Siegfried Bettmann (59), gewinnt der badhomburger Fritz Kleemann (--) das Feldbergrennen bei Frankfurt. - In Nürnberg übernimmt der Ostpreusse Johannes Maurach (39) das Theater alias Städtische Bühnen. - In Nürnberg hat der Sohn J A Weidinger (--) der jahrzehntelang erfolgreich geführten Musikalienhandlung Weidinger eine eigene Geigenbauwerkstatt. - In Nürnberg ist die Vereinigung Nürnberg Fürther Motorradfahrer im ADAC Gau 10a mit 200 Mitgliedern der größte deutsche Motorradverein, der seine dritte Fränkische Zuverlässigkeitsfahrt veranstaltet, die über 270 km geht. - In Nürnberg Schweinau baut die Motorradfabrik Zündapp Gesellschaft in der Lobsingerstrasse 8 nach 1.500 Stück des ersten Modells das zweite Zündapp-Modell Z 2G, das identisch motiorisiert ist. - In Nürnberg wird die ehemalige Hackethal Draht- und Kabelwerke AG in Hannover als Kabelwerk Nürnberg AG von Fritz Ludwig Neumeyer (47) in Kabel- und Metallwerke Neumeyer AG umbenannt. - Der Automobil Club von Bayern wird in Bayerischer Automobil Club Bayern eV unter dem Protectorat von dem in Madrid geborenen Prinz Ludwig Ferdinand von Wittelsbach Bayern (St) (63), der wieder an die Macht will, umbenannt. - In Nürnberg gibt es die Peterreins Stübel Beierlein Motorfahrzeugbau  und  Maschinen Fabrik, die Motorfahrzeuge und Maschinen aller Art in der Gottfriedstrasse 10 herstellt und repariert. - In Nürnberg gründet der in Ipsheim geborene erst 13 Jahre zuvor zugezogene antisemitische Volksschullehrersohn, selbst Volksschullehrer und Hetzredner Julius Streicher (37) im Gasthaus Ludwigstorzwinger in Anwesenheit von Adolf Hitler (33) über dem Fürther Tor 100 Meter nördlich des Spittlertors die nürnberger NSDAP Ortsgruppe. - In Burgthann verkauft Freiherr xxx von Seck (--) seine Baustelle Burg Burgthann an den berliner Bildhauer Wilhelm Dietrich (33). - In Nürnberg wird die Automobildroschkengesellschaft aufgelöst. - Sulzbach kauft die Maximilianshütte das Schloß Franziskaruhe. - In Thalmässing Schloß Haus Neueglofstein werden die Zwillinge Prinz Georg von Thurn und Taxis (St) und Michaele von Thurn und Taxis (St) als Kinder des in Regensburg geborenen Prinz Franz Joseph von Thurn und Taxis (St) (29) geboren. - In Eichstätt werden auf der Postroute Eichstätt~Titting die Pferdekutschen durch einen Postomnibus alias KFZ alias Automobil ersetzt. Der bisherige Postillion xxx (--), der seit 19 04 auf der Strecke fährt, wird eichstätter Briefträger. - In Roth gibt es die rother Tageszeitung Rother Volkszeitung. - In Nürnberg wird mit der Übernahme der Nürnberger Fahrradindustrie Vogel & Dettelbacher die Stürmer Fahrradfabrik AG gegründet. - In Neumarkt erhält das Wohn- und Geschäftshauseckhaus Obere Marktstraße 42 (20 24 Hypovereinsbank) barocke Fassadenelemente und einen Eingangserker im Jugendstil.

1921 Wetter: 35 Grad im Schatten. Sehr trockener Sommer. In Velburg trocknet der Weiher aus. - In Neumarkt erhöht das Gaswerk die Preise um 100 %. - In Neumarkt lässt der Männerturnverein im Gasthaus Zum deutschen Kaiser Ingolstädter Strasse 1 auf der Weihnachtsfeier die Theaterstücke Eine Stadtratssitzung in Schöpsheim und das Singspiel In der Bergschmiede aufführen. Die Stadtkapelle Lang spielt Musik. - Der aus Schwaben stammende nürnberger Volksschullehrer Julius Streicher (36) und der in Nürnberg geborene Druckersohn und Kaufmann Karl Holz (26) lösen die antisemitische Deutschsozialistische Partei (DSP) auf und werden Mitglieder der NSDAP. Julius Streicher (37) erhält die Mitgliedsnummer 17 Karl Holz (27) erhält die Mitgliedsnummer 77. - Die SA alias Sturmabteilung entwickelt sich aus einer Turn und Sportabteilung des jüdischen Uhrmachers Emil Maurice (24). - Der in Vohburg-Geisenfeld geborene Juristensohn und Staatsbeamtensohn Gregor Strasser (29) tritt in die NSDAP ein. Sein in Windsheim geborener Bruder ist Otto Strasser (24). Er wird erst radikaler SPD Widerständler und dann NSDAP Mitglied. Sein anderer Bruder Bernhard Strasser (26) ist Benediktinermönch. - Der abgedankte bayerische Kronprinz Rupprecht von Wittelsbach Bayern (St) (52) heiratet seine Ex-Verlobte Prinzessin Antonia von Luxemburg und Nassau (St) (22). - In Berching wird das Sololied für Singstimme und Klavier Herz, mein Herz..... des in Amberg Steinling geborenen und in Postbauer aufgewachsenen katholischen sulzbürger Komponisten und Schullehrers Rudolf Eisenmann (27) von der evangelischen Färbermeistertochter Wally Allio uraufgeführt. - In Fürth wird der Kristallpalast Evorasäle als Lichtspielhaus und Variete in der Pfisterstrasse 3 mit dem Stummfilm Das große Radiumgeheimnis und der Stummfilm Millionenproduktion Der Graf von Cagliostro bei durchgehendem Einlass neueröffnet. Im Erdgeschoss befindet sich das Platzl mit Kleinkunstbühne alias Variete. - Die in Neumarkt geborene Darstellerin Käthe Dorsch (31) spielt eine Nebenrolle im Stummfilm Fräulein Julie mit Asta Nielsen (40). - Der Sprechfunk wird genutzt. - In Ingolstadt erscheint der 1. Jahrgang der Tageszeitung Freie Presse für Ingolstadt und den Donaugau als Organ für das werktätige Volk unter Schriftleiter Georg Bleier gedruckt in der Buchdruckerei Chrian Frank, Tränktorstrasse mit Telefonnummer 633 und kostet 12 Mark monatlich. - In Regensburg wird das Bauerntheater Dramatischer Verein vom Schriftsteller Veri Geisenhofer, Karl Reisinger und Viktor Preißler im Augustiner am Neupfarrplatz, in dem es einen Rokokosaal gibt, gegründet und noch (20 15) als Regensburger Bauerntheater von der Familie Kirner privat geführt. - Der in Neumarkt geborene Journalist Dietrich Eckart (53) wird Chefredakteur der neuen NSDAP Parteizeitung Völkischer Beobachter mit einer Auflage von 8000 Exemplaren. - In Neumarkt stört die SPD die Versammlung der Christlichen Arbeiterpartei. - In Neumarkt erpresst die SPD Pfleiderer Arbeiter, die nicht zu ihnen übertreten wollen, mit Rauswurf, was angezeigt und vor Gericht verhandelt wird. - In Neumarkt feiert der Gewerkschaftsbund der Angestellten Gau Nordbayern auf der Burgruine Wolfstein die altgermanische urdeutsche Sonnwendfeier mit Feuertanz und Feuersprung. - In Neumarkt feiert der deutsche Alpenverein ganz in Deutsch. - In Neumarkt wird im Gasthof Zum Schwan untere Marktstrasse 21 ein Kino eingerichtet. - In Neumarkt richtet die Post eine Fernamtstelle ein. - In Nürnberg wird der ehemalige regensburger Landgerichtsdirektor, ehemalige Kriegsgerichtsrat, Journalist und Schriftsteller Karl Engert (44) Mitglied und Leiter der Ortsgruppe NSDAP. - Die NSDAP schließt Frauen aus Führungspositionen aus. - Graf Hugo von Lerchenfeld Köfering (50) wird bayerischer Ministerpräsident. - In Nürnberg kommt es während einer NSDAP Veranstaltung zu einer Saalschlacht. - In Nürnberg wird der Fußballverein 1.FCN alias Club nach einem Sieg gegen Vorwärts Berlin deutscher Fußballmeister. - In Nürnberg wird die jüdische Loge Jakob Hertz gegründet. - In Bayreuth ist Ludwig Ruckdeschel (14) in der völkischen Jugendbewegung aktiv. - Der in Neumarkt geborene Schuhmachersohn und Maler Albert Reich (40) tritt der SA bei. - In Bayern kritisiert das evangelische Wochenblatt Freimunds kirchlichpolitisches Wochenblatt für Stadt und Land die verjudete Reichsregierung und die Juden als Sozialisten und Kapitalisten. - Prinz Karl August von Thurn und Taxis (St) (23) heiratet Maria Anna von Braganza (22), die Schwester seiner Schwägerin. - In Amberg hält der aus Dachau stammende Eisenbahndirektorensohn und NSDAP Redner Hermann Esser (21) Versammlungen ab und gründet nach einem halben Jahr eine Ortsgruppe NSDAP. - In Amberg wird die Einwohnerwehr aufgelöst. - In Kipfenberg wird elektrischer Strom eingerichtet. - In Hersbruck gründet der aus Schwaben stammende nürnberger Volksschullehrer Julius Streicher (36) eine nationalsozialistische Ortsgruppe Deutsche Werkgemeinschaft. - In Nürnberg Schweinau gründet der in Egloffstein geborene ehemalige Wasserreinigungsanlagen Kaufmann, Spielzeugdampfmaschinenfabrikant und Zünder und Apparate Bau Besitzer Fritz Ludwig Neumeyer (46) die eigene Zündapp Gesellschaft für den Bau von Special-Maschinen mbH in der Lobsingerstrasse 8 und produziert eine Kopie des englischen Motorrades Levis, das erste Zündapp-Modell Z 22 mit einem 211 ccm Zweitakt 2,5 PS Motor als riemenbetriebenes, einfach bedienbares Motorrad für Jedermann. - In Nürnberg Reichelsdorf gewinnen auf der Zementbahn des Reichelsdorfer Kellers die nürnberger Mars Werke AG Werksrennfahrer Ernst Schulz und Heinz Wilhelm gewinnen die bayerische Motorrad Meisterschaft. - In Nürnberg finanziert die Reichswehr eine völkische Zeitung Fränkische Volksstimme, die in der väterlichen Druckerei von Willy Liebel (24) hergestellt wird. - In Nürnberg gibt der Deutsch-völkische Schutz und Trutzbund die Fränkische Volksstimme heraus. Der nürnberger Diplomingnieur Carl Maerz ist unumstrittener Führer der Völkischen und will die Arbeiterschaft stärker ansprechen und den Antisemitismus fördern. Der Nürnberger Ernst Mik, der das bürgerliche Lager vorzieht, ist bayerischer Gauleiter der Völkischen und streitet sich offen mit Carl Maerz auf der Veranstaltung Deutscher Tag in Weimar. Mit dem Tod von Carl Maerz wird die Ortsgruppe Nürnberg wieder von Bürgerlichen dominiert. Der nürnberger Volksschullehrer Julius Streicher (37) etabliert sich mit seinen radikal-antisemitischen Überzeugungen im folgenden Zersetzungsstreit und mit Hilfe seiner Zeitung Deutscher Volkswille im Kampf um die Anhänger von Carl Maerz. - In Amberg wird der Blasmusikkomponist Karl Ortner Obermusikmeister der Amberger Reichswehrkapelle. - Auf Schloss Weisendorf wird Freiherr Karl Theodor von Guttenberg geboren. - Chanel No 5 kommt heraus. - Der in Nürnberg geborene Variete Künstler mit jüdischen Wurzeln Martin Emmerling (35) geht als Laurello, der seinen Kopf um 180 Grad drehen kann, nach Coney Island New York, wo er riesige Menschenmengen anzieht. Seine Kollegen halten ihn für einen Nationalsozialisten. - Der katholische BVP Gründer und regensburger Zeitungsverleger Heinrich Held (53) wird Präsident des Katholikentages in Frankfurt. - In Sulzbach brennt die Klosterkaserne ab. - Nürnberg hat 367.160 Einwohner. - In Freystadt gewinnt der Turnverein Freystadt sein erstes Fußballspiel gegen Meckenhausen mit 1 : 0. Gespielt wird auf einer Wiese. - Der Bund Oberland bildet den Kern der SA in Bayern. - In Nürnberg tritt der Schuhmachersohn und Maurer Hans Zöberlein (26) in die NSDAP ein. - In Erlangen kämpfen Mitglieder der erlanger Studentenverbindungen, der Burschenschaften Wingolf, Bubenruthia, Germania und Uttenruthia nach einem Aufruf des Freikorps Oberland in Schlesien bei der Schlacht von Annaberg. - In Beilngries geht die Lehrertochter Eva Braun (09) in die 44 Mädchen starke Mittelklasse im ehemaligen Franziskanerkloster. - In Amberg wird der 1. FC Amberg gegründet, der das Eröffnungsspiel gegen den TV 18 61 Amberg auf dem Militärsportplatz in der Kaiser-Wilhelm-Kaserne (1016 Ostbayerischen Technischen Hochschule Amberg Weiden – OTH) in der Fleurystrasse 2:1 gewinnt. Nach einigen Monaten wird an der Landsassenstrasse eine Rasensportanlage mit einem Vereinsheim angelegt. - Der in Regensburg geborene aschaffenburger Lehrer und USPD Fraktionsvorsitzende im bayerischen Landtag Karl Gareis (40) stirbt unter ungeklärten gewalttätigen Umständen in München. - In Regensburg beginnt der Zitherklub Regensburg als Wander-Quartett deutschlandweite Tourneen. - In Nürnberg ist das Cabaret Variete Intim Theater in der Johannesgasse 4. - In Regensburg trifft sich der Schutz- und Trutzbund im Hotel Karmelitenbrauerei am Dachauplatz 1. - In Bayern werden wie in Deutschland alle Einwohnerwehren verboten, darunter auch der in Regensburg gegründete paramilitärische Wehrverband Escherich alias Orgesch. - In Pottenstein trifft sich die völkische Jugendwanderbewegung Adler und Falken, wo es zu Streitigkeiten kommt und viele Mitglieder austreten. - In Velburg vertreibt der katholische Stadtpfarrer Anton Schalk die teure weltliche ambulante Krankenpflegeschwester des weltlichen münchner Dritten Ordens und holt nach 56 Jahren erfolglosen Bemühungens katholische Ordensschwestern vom Orden zum Heiligen Kreuz aus Altötting, die eine katholische Schwesternstation in Velburg gründen. - In Nürnberg findet eine Notgeld-Ausstellung statt. - In Gnadenberg gibt es eine Hilfspoststelle im Klosteranwesen. - In Freystadt bildet der TV Freystadt eine Sängerabteilung. - In Neumarkt wird das seit 5 Jahren von Frau Maria Pfannkuchen übernommene Kino Zu den drei Mohren Obere Marktstrasse 8 in die Obere Marktstrasse 40 verlegt und in Schauburglichtspiele umbenannt. - Der in Neumarkt geborene Journalist Dietrich Eckart (53) verspricht jedem 1.000 Reichsmark Belohnung, der ihm eine jüdische Familie nennen könne, deren Söhne länger als drei Wochen an der Front gewesen sind, wird von einem jüdischen Geistlichen, der natürlich viele davon nennen kann, verklagt und muss zahlen. - In Nürnberg erreicht der Ruhr-Montanindustrielle Paul Reusch (53) auf dubiösem Wege über Strohmänner die Aktienmehrheit von MAN auf. - In Nürnberg Reichelsdorf gewinnt der Mars Werksfahrer Ernst Schulz die Bayerische Motorrad Meisterschaft auf der Zementbahn am Reichelsdorfer Keller. Sein Werkskollege Heinz Wilhelm wird Zweiter. - Der in Neumarkt geborene morphiumsüchtige Journalist Dietrich Eckart (53) nennt seinen Schützling Adolf Hitler (32) seinen Führer. - In Gspannberg wird auf dem Kratzerhof der durch einen Sturz im Stadel kleinwüchsige, behinderte und seit dem zum Rechengenie gewordene Bauernsohn Georg Kratzer (36) von einem Zirkusdirektor engagiert. Georg Kratzer (36) zieht mit ihm auf den nürnberger Jahrmarkt und beweist, wie vorher in Gspannberg oder Altdorf, dass er in Sekunden Lebensabschnitte in Jahren, Monaten, Wochen, Tagen, Stunden, Minuten und Sekunden ausrechnen kann und folgt ihm bis auf das Münchner Oktoberfest. Ein internationales Engagement schlägt er aus und kehrt nach 6 Monaten zurück, wonach er sich regelmäßig in Altdorf und Rasch ua beim Gasthaus Schrammel aufhält und Passanten und Gäste anspricht, denen er ihr Alter ausrechnet. - In Berching, Deining, Eichstätt, Hausheim und Sulzbürg wird ein katholischer Pfarrcaritasausschuß gegründet. - In Regensburg veröffentlicht der in Kempten geborene rechtsreaktionäre und antisemitische katholische Kleriker Philpp Häuser (45) seine Broschüre Wir deutschen Katholiken und die moderne revolutionäre Bewegung oder Los vom Opportunismus und zurück zur Prinzipientreue im Manz Verlag. - In Neumarkt nimmt der SPD dominierte Sportverein Freie Turnerschaft den nicht organisierten wilden Fußballclub Neumarkt auf und nennt sich TUS Turn und Sportverein Neumarkt. - In Neumarkt gründen der katholische neumarkter Kolpingverein durch seine Turner und die neumarkter Ortsgruppe Katholischer Jugendverein die neumarkter Ortsgruppe des DJK Deutsche Jugend Kraft, die ihren Turnbetrieb im Saal des Kolpinghauses Adlerstrasse 4 betreibt, und wo sie auch Vereins-Elternabende, bunte Abende alias Tanzveranstaltungen und Theateraufführungen von Vereinsmitgliedern abhält. Präses wird Pater Rackl. Freiübungen werden auf dem ehemaligen Volksfestplatz an der Frühlingstrasse ausgeführt. - In Stein hat der Haupteingang zum Schloss Castell eine 50 Meter lange gerade Zufahrt mit Eingangstor von Norden. - Der in Schloss Garatshausen geborenen Fürst Karl August von Thurn und Taxis (St) (23) heiratet in der Sommerresidenz Schloß Taxis die in Schloß Fischhorn geborene portugiesische Prinzessin Infanta Maria Anna von Portugal (St) (22). - In Fürth kauft die Nürnberger Brauhaus AG die Brauerei Evora & Mayer. - Einige ehemalige habsburger Staaten beginnen mit der Umstellung von Linksverkehr auf Rechtsverkehr. Die Hauptstadt Wien weigert sich wegen der hohen Umbaukosten beharrlich. - In Neumarkt wird das Kino Kammer Lichtspiele Untere Marktstrasse 23 eröffnet. - In Regensburg Wörth nimmt Rupert Heider in seinem privaten Elektrizitätswerk ein 700 PS Reserve Diesel Aggregat in Betrieb. - In Ansbach ist in der Karolinenstrasse die Bürgerschule. - In Regensburg wird die expressionistische Zeitschrift für Dichtung und Grafik Die Sichel vom in Regensburg geborenen Georg Britting (32).und dem in Regensburg geborenen Hafnermeistersohn und Maler Josef Achmann (36) wegen finanzieller Probleme eingestellt. - In Nürnberg findet ein Fahrradhändlertag statt, auf dem mit dem Spruch geworben wird: Torpedo Freilaufnaben musst du haben, damit kannst du Kräfte sparen. - In Kallmünz betreibt der in München geborene Landschaftsmalersohn und Maler Gisbert Palmie (24) eine Malerkolonie, wobei er das künstlerische Potential des Heimatzeitschrift Oberpfalz Verlegersohnes Hans Laßleben (13) erkennt. - Der in Gunzenhausen geborene ehemaligen neumarkter Pferdeknecht und Hitler Sicherheitsbegleiter Christian Weber (38) wird als Freund vom in Neumarkt geborenen Hitler Spindoktor Dietrich Eckart (54) Führer der SA Motorstaffel und Leiter des Fuhrparks der NSDAP Parteileitung. - Der in Fürth geborene und dort aktive Fritz Bräun (18) wird deutscher Meister im Ringen. Drei Jahre später geht er nach RLPfalz. - In Deutschland wird das Rennwettgesetzt nicht verändert, wodurch die regionale Buchmacherei legal bleibt. - In Regensburg brennt bei einem Großbrand der Gebäudekomplex Domplatz 4 und 5 / Pfauengasse nieder, was der Fotograf Jakob Fränkel aufnimmt. Beim Wiederaufbau werden die ehemals hölzernen Böden der Stockwerke in Stahlbeton ausgeführt und die mit Schiefer und Blech gedeckten Dachflächen werden steiler erbaut und mit Ziegeln gedeckt. - In Nürnberg tritt die Vereinigung Nürnberg Fürther Motorradfahrer dem ADAC im Gau 10a bei, wobei sie ihre zweite Fränkische Zuverlässigkeitsfahrt und ein Grasbahnrennen mit 20.000 Zuschauern veranstalten. - Der in Regensburg geborene augsburger rumpler Flugzeugbauingenieur Otto Meyer (39) wechselt zur Neumeyer AG von Fritz Neumeyer (46), der die Zündappwerke besitzt. - In Nürnberg wird eine Handelsfiliale der schweinfurter Kugellagerfabrik und Motorenfabrik Fichtel und Sachs eröffnet. - In Nürnberg bedient der Flughafen Nürnberg Fürth die einzige Nord Süd Verbindung im Passagierflugverkehr der von München nach Hamburg führt. - Der in Neumarkt geborene Schuhmachersohn und Dekorationsmalerabsolvent an der Kunstgewerbeschule in Nürnberg Albert Reich (40) ist seit Umbenennung Mitglied  der harmlos als Turn- und Sportabteilung der NSDAP firmierenden Kampftruppe Sturmabteilung SA. - Das Deutsche Reich und Bayern schließen für einen Ersatz des seit seines Baus nicht wettbewerbsfähigen Ludwig Donau Main Kanals durch einen neuen Main Donau Kanal den Main Donau Staatsvertrag um die Treidelschiffe abzuschaffen und eine Großschiffahrt zu ermöglichen, wofür die Baugesellschaft Rhein-Main-Donau AG gegründet wird.

1920 Wetter: März mild und sehr trocken. Weihnachten stürmisch und nasskalt. - In Neumarkt gibt es 4 Bierbrauereien, die Lammsbräu Amberger Strasse 1, das Brauhaus Neumarkt, die Gansbräu Obere Marktstrasse 9 und die Brauerei Gloßner Kastengasse. - In Neumarkt wird in den Räumlichkeiten der Gaststätte Zum goldenen Löwen obere Marktstrasse 51 die Sparkasse eingerichtet. - In Würzburg wird der Deutsche Jugend Kraft Verband für Leibesübungen in katholischen Vereinen alias DJK gegründet. - Freiherr Friedrich Anton Karl Kreß von Kressenstein (65) stirbt als bayerischer General der Infanterie. - In Regensburg eröffnet das Kaufhaus Schocken der jüdischen Gebrüder Schocken. - In Neumarkt gründen die Bierbrauereibesitzer Gößwein, Graßler, Seitz und Yberle die Firma Brauhaus Neumarkt, wodurch sie zur zweitgrößte Bierbrauerei nach der Lammsbräu werden. - Der oberbayerische Regierungspräsident Ritter Gustav von Kahr (58) ordnet im Zuge einer reichsweiten antisemitischen Kampagne die Massenausweisung sogenannter Ostjuden an. - In Amberg wird die Amberger Gewehrfabrik aufgelöst, aber die Werksanlagen weiterbetrieben. - In Amberg wird ein neues Werk für Bleikristall vom Unternehmer Zacharias Frank (51) errichtet. - Der jüdische nürnberger Stadtrat und Großbankier Richard Kohn einer Hopfenhandelsbank sitzt im Aufsichtsrat der Löwenbräu AG unter dem jüdischen Vorstandsvorsitzenden Dr Jakob Schulmanns. - Nürnberg hat 364.093 Einwohner, Regensburg hat 53.400 Einwohner und Neumarkt hat 7.760 Einwohner, davon 6.823 Katholiken, 826 Lutheraner und 114 Juden. - In Nürnberg ist das katholische bayerische Volkspartei, BVP Mitglied Karl Troßmann (49) Schriftleiter und Parteisekretär für den Stimmkreis Neumarkt, Parsberg und Sulzbach. - In Neumarkt demonstriert wenige Tage vor der Ermordung Kurt Eisners die SPD mit der freiorganisierten Arbeiterschaft. Der Parteivorsitzende der SPD Genosse Großmann spricht über die Forderungen der Arbeiter. - In Neumarkt wird in einer Koalition der SPD mit den Liberalen der liberale Rechtsanwalt Georg Weidner neuer Bürgermeister. - In Herzogenaurach beginnt Rudolf Dassler (22) mit seinem Bruder Adolf Dassler (20) nach der Übernahme des elterlichen Filzpantoffelbetriebs Sportschuhe herzustellen. - In Nürnberg vereinigen sich die Radiohersteller Lumophon von Hans Bruckner und Karl Stark zu Lumophon BSN. - In Neumarkt wird die in der Kunstmühle Laabermühle eingerichtete Nürnberger Lebkuchenmanufaktur von Carl Spitta (--) geschlossen und an die Vereinigte Papierlackwarenfabrik Nürnberg, die Hartpapierwaren herstellt, verkauft. - In Nürnberg schliessen sich die beiden Lebkuchenproduzenten Heinrich Haeberlein und F. G. Metzger zur Vereinigten Nürnberger Lebkuchen- und Schokoladenfabrik Haeberlein-Metzger AG zusammen. - In Regensburg wird ein Technisches Betriebsamt eingerichtet und die kaufmännische Buchführung für die Städtischen Werke eingeführt. - Der 1.FCN alias Club wird mit dem in Bratislava geborenen Alfréd Spezi Schaffer (27) gegen die SpVgg Fürth Deutscher Fußball Meister. - In Nürnberg machen 37 Kraftfahrzeuge alias Motordroschken alias Automoblie 6 öffentlichen Einspännern und 6 Zweispännern an 7 Standplätzen Konkurrenz. - Der amerikanische Automobil Kraftfahrzeughersteller Ford produziert 1.074.982 Stück des Modell T zu einem Preis von 440 Dollar. 10 Papiermark entsprechen 42 Dollar. - In München wird im Hofbräuhaus die NSDAP gegründet. - In Nürnberg wird der bayerische Wehrverband Reichsflagge von seinem wilhelmistischen Gründer, dem aktiven Reichswehrhauptmann Adolf Heiß als Verein eingetragen. Der in Burgebrach geborene erlanger Burschenschaftler, Oberamtmann, stellvertretender Staatskommissar für Mittelfranken und spätere nürnberger Polizeidirektor Heinrich Gareis (42) arbeitet mit ihm eng zusammen und formt eine straff organisierte, schlagkräftige Truppe. Heinrich Gareis (42) wird später NS Regierungspräsident von Oberbayern. - In Nürnberg findet die Weltpremiere von Ernst Tollers (27) Stück Masse Mensch statt. - In Neumarkt schließen sich 35 Kolonialwarenhändler zu einer Einkaufsgenossenschaft zusammen. - In Regensburg beginnen die Vorbereitungen für die Gründung eines Schwimmvereins. - In Nürnberg zieht die studentische Verbindung Technischer Club Bavaria am Königlich Bayerischen Technikum vom Kaffeehaus Cafe Central in der Karolinenstrasse mit mehr als 50 Mitgliedern ins Gasthaus Zum Krokodil Weintraubengasse 2 - 4  um. Die Studenten sichern als Zug Bavaria der Technischen Nothilfe das Großkraftwerk Franken beim Kapp-Putsch gegen radikale kommunistische Elemente. - In Nürnberg schließen sich drei Studentenverbindungen zum Nürnberger Senioren-Convent zusammen und beginnen zweimal wöchentlich das studentische Fechten nach der Satzung der Burschenschaft, aber ohne sich als Burschenschaft zu bezeichnen. - In Deutschland führt die Post das Päckchen ein. - Der in Beilngries geborene Sportjournalist und zurückgetretene antisemitische DAP Vorsitzende Karl Harrer (30) muss nach seinem Parteiaustritt zusehen, wie Adolf Hitler (31) ohne ein Parteiamt die DAP in NSDAP umbenennt. - Der in der Pfalz geborenen Schullehrer und sozialdemokratische bayerische Ministerpräsident Johannes Hoffmann (53) tritt zurück und kehrt in den Schuldienst zurück und wird von dem in Weißenburg geborenen antisemitischen evangelischen bayerischwittelsbachisch-monarchistischen Juristen Ritter Gustav von Kahr (58) abgelöst, der mit den Einwohnerwehren die Arbeiter- und Soldatenräte auflösen lässt und somit für Ordnung sorgt. - Die bayerische Post wird dem Deutschen Reich unterstellt. - Der aus Schwaben stammende nürnberger Volksschullehrer und spätere Herausgeber der antisemitischen Wochenzeitschrift alias pornographischen Hetzschrift Der Stürmer Julius Streicher (35) wird Mitglied und Vorstandsmitglied der antisemitischen Deutschsozialistischen Partei (DSP). - In Nürnberg hält Hitler (31) eine Rede beim Bund deutscher Kriegsteilnehmer und beklagt die Ungerechtigkeiten des Frieden von Versailles. - In Nürnberg tritt der in Nürnberg geborene Druckersohn und Kaufmann Karl Holz (25) in die antisemitische Deutschsozialistische Partei (DSP) ein. - Der in Ingolstadt geborene Konservatorensohn Joseph Berchtold (21) tritt der NSDAP bei Mitgliedsnummer 750 und wird Führer des Stoßtrupp Adolf Hitler. - Der in Fürth geborene Pressefotograph Heinrich Hoffmann (35) tritt in die NSDAP ein, übernimmt in München die antisemitische Zeitschrift Auf gut deutsch von dem in Neumarkt geborenen Verleger Dietrich Eckart (52) und beginnt NSDAP-Mitglieder wie den in Fürth aufgewachsenen Hermann Göring (27) zu fotographieren. - In Nürnberg steigt Adolf Hitler (30) im Hotel Deutscher Hof am Frauentorgraben 29 bei seinem rechtsradikalen Bewunderer Hoteldirektor Johannes Klein ab. - Der in Regensburg geborene Willy Frank (17) wird Mitglied im Freikorps Epp von Ritter Franz von Epp (62). - Der in Fürth geborene Hieronymus Paulus Tauber (28) wird Mitglied der KPD und wird geistiger Nährvater der ingolstädter KPD. - Coburg kommt zu Bayern. - Die in Neumarkt geborene Darstellerin Käthe Dorsch (30) spielt die Hauptrolle im Stummfilm Können Gedanken Töten?, im Stummfilm Der Schauspieler der Herzogin.und im Stummfilm Der Gefangene. Sklaven des XX. Jahrhunderts. - Die brandenburger Reichspost sendet das erste Weihnachtskonzert. - Die Deutsche Adelsgenossenschaft führt den Ariernachweis ein. - In Ingolstadt erscheint der 1. Jahrgang der Tageszeitung Ingolstädter Volksblatt als sozialdemokratisches Organ für die Wahlkreise Ingolstadt, Schrobenhausen, Eichstätt, Neuburg an der Donau und Pfaffenhofen. Es ist amtliches Publikations-Organ des Stadrates von Ingolstadt, kostet monatlich 2,60 Mark, einzeln 20 Pfennig und wird von der Volksblatt-Druckerei Ingolstadt Tränktorstrasse in der Donaukaserne mit Telefonnummer 455 hergestellt. Schriftleiter Ludwig Spieler will nicht vergessen lassen, dass die kapitalistische Wirtschaftweise, die im Weltkrieg den Gipfelpunkt ihrer ruchlosen Verirrung erreicht hatte an allem schuld ist. Er beschuldigt den bayerischen Innemnminister Dr von Kahr aus Faulheit und Ignoranz die verfassungsfeindlichen bayerischen Beamten nicht auszusortieren, wie es in Preußen beabsichtigt ist. Das Reichsschatzamt lässt in Meissen versuchsweise Fünf- und Zweimarkstücke aus Porzellan herstellen. - In Ingolstadt wird im modernen Lichtspieltheater Union-Theater der alpine Stummfilm Das Lieserl vom Schliersee mit Fanny Mittermayer-Terofal und Xaver Terofal (58) und der Lustspielstummfilm Die Puppe mit Ossi Oswalda (23) und Marga Köhler vorgeführt. Im ingolstädeter Stadt-Theater gibt Xaver Terofal (58) mit seinem Schlierseer Bauerntheater die Stücke Der Schandfleck von Bichl, Der Dirndlhof und Das Weiberregiment. - In Coburg verliert der in England geborene Carl Eduard von Sachsen Coburg und Gotha (36), Neffe des englischen Königs Georg V  (St) (55) seine enteigneten Gebiete Coburg an den Freisaat Bayern, die Feste Coburg darf er behalten. Er wird Bezirksführer Coburg der rechtsextremistischen geheimen mordenden Terrororganisation Brigade Erhard. - In Regensburg wird die in Erlangen geborene Elly Maldaque (27) erste protestantische regensburger Lehrerin an der Von der Tann Schule, wodurch sie den Lehrerinnenzölibat akzeptiert. - Der in Neumarkt im Gasthaus Zum Hechten Untere Marktstrasse 3 geborene rechtsradikale und antisemitische Notarssohn und Journalist Dietrich Eckart (52) regt in München die NSDAP an die von der Geheimorganistation Thule Gesellschaft genutzte Zeitschrift Völkischen Beobachter, der noch im Vorjahr als Sportblatt getarnt erschienen war, zu kaufen und als Massenmedium zu verwenden. - In Regensburg fordert der Inaktive Engelbert Dollfuß (28) erfolglos vom Cartellverband katholischer deutscher Studentenverbindungen auf der 21. Cartellversammlung einen Ariernachweis bis zu den Großeltern. - Der Dachverband der ältesten Studentenverbindungen in Deutschland KSCV verbietet die Aufnahme von Juden. - In Neumarkt verliert der in Nürnberg geborene Kommerzienrat Hermann Spitta sein gesamtes Vermögen und zieht sich ins Privatleben zurück. - In Neumarkt wird im Eisenwerk gestreikt. - In Neumarkt marschieren 40 Kinder aus Salzburg ein, werden mit Suppe verköstigt und dann verteilt. Nur drei dürfen aufs Land. Ein Kind bleibt zunächst übrig. - In Neumarkt sticht bei einer Eifersuchtsszene der Zigeunerfamilien Christ, Winterstein und Lehman eine Zigeunerin ihre Rivalin nieder, was zur blutigen Zigeunerschlacht, einer Massenschlägerei, Schießerei und Messerstecherei und Verhaftungen und Beschlagnahmung von Gewehren, Revolvern, Messern und Dolchen führt. - In Neumarkt geht die Brot- Teig und Lebkuchenfabrik in Konkurs und wird in eine Hartpapier Fabrik umgewandelt. - In Neumarkt tagt der antisemitische radikale Deutschvölkische Schutz- und Trutzbund mit Hakenkreuzsymbolen. - In Neumarkt übergibt das Ehepaar Tretter das Kurhotel Wildbad Wildbadstrasse 1 den katholischen Niederbronner Schwestern aus München, die dort eine bayerische Ordensprovinzleitung ihres Ordens und das bayerische Mutterhaus Kloster St Josef einrichten. Das Kloster dient zur Ausbildung von Novizinnen und hat keinen Bezug zur Stadt, wo Arme Schulschwestern in der Bräugasse in der Schule und im Waisenhaus und die Barmherzigen Schwestern alias Vincentinerinnen im Krankenhaus arbeiten. Im Kloster wird zum Postulat und danach ein halbes Jahr bis zur Einkleidung ausgebildet, der folgt das einjährige Noviziat bis zum Profess. Hauptbeschäftigung sind die 16 bis 18 eine Woche lang dauernden Exerzitien, die in Eigenregie versorgt werden.Ausgebildete Schwestern werden dann in Dörfer geschickt, wo sie in Wohnungen Pflegedienst und einfachste Krankendienste leisten. - In Neumarkt betreibt die neugegründete katholische BVP massive Wahlagitation und Rufmordkampagnen. - In Neumarkt führt ein Sprengstoffunfall zu 5 Toten, wobei die Druckwelle in einem Kilometer Entfernung die Mariahilfbergskirchenfensterscheiben zerstört. - Die Deutsche Burschenschaft führt den bereits praktizierten Arierparagraphen offiziell ein. - In Nürnberg wird der 1.FCN alias Club deutscher Fußballmeister. - In Sulzbach hält die Laienspielgruppe der Einwohnerwehr einen gutbesuchten und friedlichen Theaterabend ab. Die Faschingstanzbälle werden trotz Kohlemangels beleuchtet müssen aber in Eigenregie beheizt werden. Private Beheizung ist verboten. - In Sulzbach sind nach dem Kapp Putsch alle Versammlungen unter freiem Himmel verboten. Die Bürgerwehr besetzt das Rathaus und die Kaseren und wird von einer 500 köpfigen Menschenmenge unter Führung der Arbeiterräte Andreas Stegmann, Max Olberg und des SPD Vorsitzenden Emil Neuman entwaffnet. Die der katholischen BVP nahe amberger Tageszeitung Amberger Volksblatt berichtet, dass der USPD Vorsitzenden Fritz Renner in Sulzbach die Besetzung der Post und der Bahnhöfe und die Verhaftung von Beamten und sulzbacher Geschäftleuten plant. Nach einer Woche entwaffnen Reichswehrtruppen ohne Widerstand die Arbeiter und nehmen die Anführer in Schutzhaft nach Amberg. Vor dem Volksgericht in Amberg werden Max Olberg und Andreas Stemann zu 8 Monaten Gefängnis verurteilt. Der SPD Vorsitzende Emil Neumann, Michael Fischer u.a. werden zu 7 oder 6 Monaten Gefängnis verurteilt. Der USPD Vorsitzende Fritz Renner aus Rosenberg und Paul Windl werden zusätzlich wegen Widerstands gegen die Saatsgewalt verurteilt. Die Maifeier wird verboten. Der sulzbacher Bezirksamtamnn Heßdörger wird durch Karl Altschuh aus Nördlingen ersetzt und der rechtskundige Bürgermeiser Julius Tröger stirbt an einem Schlaganfall. - In Sulzbach weigert sich das gewählte DDP Mitglied und Rechtsanwalt Alois Diem die Wahl zum Bürgermeister wegen zu geringen Entgelts anzunehmen. Beim zweiten Versuch scheitert es an der Mehrheit und erst in einer geheimen Stadtratssitzung wird der BVP ler Johann Häusler mit einer Stimme Mehrheit gewählt. - Der in Regensburg geborene Erbprinz Franz Joseph von Thurn und Taxis (St) (27) heiratet Elisabeth von Braganza (St) (26) und lebt mit ihr in Schloss Haus in Thalmassing. Den Winter verbringen sie in ihrem Schloss dem ehemaligen regensburger Kloster St. Emmeram. - In Amberg hält die nationalsozialistische DVSTB Versammlungen ab. - In Amberg wird eine Ortsgruppe Deutscher Schutz- und Trutzbund gegründet. - In Neumarkt wird ein Kloster mit aus dem von Frankreich besetzten Elsaß vertriebenen Niederbronner Klosterschwestern im ehemaligen Kurhaus Wildbad Wildbadstrasse 1 gegründet. - In Nürnberg spricht Adolf Hitler (31) im Rosenausaal (20 17 Rosenaupark). - In Nürnberg entwickelt der Mars Werke AG Ingenieur Claus Franzenburger das exklusive Zweizylinder Boxermotorad Weiße Mars, das mit einer Kurbel gestartet wird, einen in den Rahmen integrierten Benzintank und eine Zusatzölhandpumpe für Bergfahrten hat. - In Nürnberg beginnen die jüdischen Victoria Werke unter Federführung ihres Vorstandsmitglied Rudolf Ottenstein (31) mit der Produktion des modernsten Motorrades seiner Zeit der KRI mit dem von Martin Stolle (--) konstruierten BMW 500 ccm Zwei Zylinder Boxermotor mit zwei Gängen und einem Holzklotz als Bremse. Man etabliert die typisch blaue Victoria Farbe. BMW ist noch nur Motorenproduzent. - Der in Ansbach geborene bayerischen BVP Minister für Handel und Gewerbe Wilhelm von Meinel (55) heizt den protestantisch-katholischen Kulturkampf an. - DSP (nördlich des Mains) und NSDAP teilen Deutschland auf. Nürnberg gehört Julius Streicher (35) und seiner unabhängigen DSP Ortsgruppe. Julius Streicher (35) gründet die auf ihn persönlich eingeschworene DSP Ortsgruppe Berlin. - In Nürnberg gliedert der Ortsgruppenleiter des Deutsch-völkischen Schutz und Trutzbundes Diplomingenieur Carl Maerz die kommunistische, revolutionäre Matrosenbund-Absplitterung Aufklärungsbund freier werktätiger deutscher Arbeiter in seiner Organisation ein. - In Nürnberg hat die betont antisemitische DSP mit 350 Mitgliedern nach München die stärkste Ortsgruppe Deutschlands. Julius Streicher (35) schafft es die Parteizeitung Deutscher Sozialist zu übernehmen und gibt dadurch den Ton an. - In Fürth gründen Karl Zirkel und der nürnberger Albert Roder (24) die Motorradfabrik Ziro. - In Fürth wird der Militärflughafen Atzenhof in einen Zivilluftverkehrshafen Flughafen Nürnberg (Fürth) in der Flugplatzstrasse 75 (20 18 Fraunhofer-Allianz Vision) umgewandelt. - In Regensburg feiert die städtische Singschule in der Stadthalle im Wittelsbacherpark ihre Abschlussfeier. - Der nürnberger MAN Industriellensohn und Päpstliche Geheimsekretär Freiherr Theodor von Cramer-Klett junior (46) alias Signor Barone von Cramer-Klett bittet den Papst gegen die Auflösung der Einwohnerwehren in Bayern zu intervenieren. - In Nürnberg wählen von 99.970 Männern und 116.965 Frauen 50.639 die Sozialdemokratische Mehrheitspartei SPD, 29.549 die Deutsche Demokratische Partei, 26.956 die protestantische monarchistische Bayerische Mittelpartei und DVP, 16.386 die katholische Bayerische Volkspartei BVP, 15.172 die Unabhängige Sozialdemokratische Partei USPD, 3.848 die Kommunistische Partei Deutschlands KPD und 9 den Bayerischen Bauernbund Bayerische Mittelstandspartei. - In Sulzbach wird ein Männer Gefängnis im Schloss eingerichtet. - Die unbeliebte Sommerzeit wird wieder abgeschafft. - In Altdorf muss der kinderlose und unverheiratete Drucker Carl Hessel (54) seine Druckerei an den zirndorfer Druckersohn Hanns Bollinger (23) verkaufen, der sie nach Feucht verlegt. - In Regensburg gibt der in Bayreuth geborene katholische Zollinspektorensohn und regensburger Oberbürgermeister Josef Bleyer (42), der eigentlich für 10 Jahre gewählt ist, sein Amt auf. Der absolut BVP dominierte regensburger Stadtrat machte ihm das Regieren schwer. Der in München geborene katholische regensburger BVP Bürgermeister Dr Otto Hipp (35) wird sein Nachfolger. - Der in Ludwigsburg geborene, ungediente, kleinbürgerliche, in Erlangen studierte, ehemalige nürnberger DDP Oberbürgermeister Otto Geßler (45) wird ziviler und deshalb belächelter und abgelehnter Reichswehrminister. - In Erlangen mobilisiert die Reichswehr Brigade die erlanger Studenten-Kompanie. - In Beilngries gründen Hans Haas, Josef Thumann, Anton Schröder und Gabriel Weikl den 1.Fußball-Club Beilngries, der weder dem Fußballverband gemeldet, noch in das Vereinsregister eingetragen wird. - In Nürnberg tritt der Neue Stadttheater Direktor und Tenor Alois Pennarini (50) wegen Erfolglosigkeit ab. Das Lizenzunternehmen unter Willy Stuhlfeld wird zu den Städtischen Bühnen. - Der in Vohburg-Geisenfeld geborene Juristensohn und Staatsbeamtensohn Gregor Strasser (28) beteiligt sich am Kapp Putsch. Sein in Windsheim geborener Bruder ist Otto Strasser (23) bekämpft ihn mit einer Roten Hundertschaft. - Die stuttgarter Fabrik Albert Ebner bringt das elektrisch betriebene Grammophon Elektromophon heraus und wirbt mit einer nackten Tänzerin. - In Forchheim Gößweinstein stirbt der letzte und in Büdingen geborene Fürst Wolfgang von Isenburg Büdingen (St) (43) noch zu Lebzeiten seiner Mutter Gräfin Bertha von Castell Rüdenhausen (St) (75). - In Regensburg ist der Brauereigasthof Bischofshof neben dem Dom. - In Altdorf wird das Kino Rosenau Lichtspiele Unteres Tor betrieben. - In Nürnberg sinkt die Selbstmordrate von 102 auf 61, darunter 34 Frauen. 19 vergiften sich, 16 erhängen sich und 11 erschießen sich. Die Liebeskummerselbstmörder steigen von 5 auf 12. - In Nürnberg werden in den Wetterhäuschen und Uhren 77 elektrische Glühlampen eingebaut. - In Nürnberg werden alle Wachtmeister zum Oberwachtmeister und Oberwachtmeister zum Sicherheitskommissär befördert. - In Nürnberg sinkt die unter sittenpolizeilicher Aufsicht stehenden Prostituierten von 211 auf 132, von denen 12 geschieden und 3 verwitwet sind, von denen 37 Fabrikarbeiterinnen, 34 Kellnerinnen und 21 Dienstmädchen waren, wobei keine minderjährige und ausländische Prostituierte gezählt werden. In Bordellen werden 113, auf der Strasse 522 und in eigenen Wohnungen 7 Prostituierte und Mädchen mit Geschlechtskrankheiten aufgegriffen. - In Nürnberg steigen illegale Abtreibungen von 33 auf 163 und die Kindstötung- Mord- und Mordversuchsrate von 17 auf 43. Es gibt 4 Entführungsfälle, 41 Raubüberfälle, 26 Erpressungen, 4479 Diebstähle durch bekannte und 5634 durch unbekannte Täter und 376 Sittlichkeitsverbrechen, wie homosexuelle Handlungen, sexuelle Nötigungen und Vergewaltigungen. - In Regensburg trifft sich der Schutz- und Trutzbund im Hotel Karmelitenbrauerei am Dachauplatz. - In Regensburg wird der paramilitärische Wehrverband Escherich alias Orgesch als Dachverband der Einwohnerwehren gegründet. - In Nürnberg wird der Maler und Radierer Karl Dotzler (46) Lehrer für Kopfzeichnen und Aktzeichnen an der Staatsschule für angewandte Kunst in Nürnberg. - In Nürnberg wird das Gasthaus Zum goldenen Bären in der Hans Sachs Gasse 17 zur historischen Weinwirtschaft Hans-Sachs-Stube umbenannt. - In Nürnberg wird das Gasthaus Bratwurst-Röslein Obstgasse 3, 5, 7 und Obstmarkt 1 mit der Telefonnummer 955 von Konrad Gröschel geführt. - In Freystadt bildet der TV Freystadt eine Damenabteilung für Frauen. - In Nürnberg wird der Fußballclub 1.FCN mit 36:0 Punkten und 115:6 Toren Süddeutscher Meister. - Der in Neumarkt geborene vermögende Journalist Dietrich Eckart (52) nimmt Adolf Hitler (31) im Flugzeug mit nach Berlin, wo sie aber zu spät zum Kapp-Putsch kommen. - Der in Amberg geborene ehemalige Militär und Schwadronschef, Freikorps Epp Mitglied und DAP Mitglied Hans Baumann (45) wird in München Mitglied der NSDAP, wo er die gedruckte Mitgliedskarte Nr 507 erhält, wobei die Mitgliedsliste erst mit der Nr 500 beginnt um mehr Mitglieder vorzutäuschen, und womit er faktisch als Nr 8 geführt wird. - In Regensburg gibt es das Eilboten Institut Rote und Grüne Radler, die nicht mehr einem einheimischen Familienbetrieb zugeordnet werden können, sondern deutschlandweit agieren. - In Regensburg steigt der Schriftsteller Thomas Mann (45) im Hotel Zum grünen Kranz Obermünsterstrasse 9 ab und lobt mit Ich aß gut im Grünen Kranz das Essen. - In Kloster Ensdorf zieht der weltweit agierende katholische Missionsmännerorden der Salesianer in das verwaiste katholische Priestergefängnis, die Priesterstrafanstalt Xaverianum, ein. - In Nürnberg zieht das von der evangelischen Inneren Mission geführte Kriegskinderheim Fridaheim in der Schonhoverstrasse 5 in die Wetzendorfer Strasse 60 um. - In Fürth Atzenhof wird auf dem Flughafen Nürnberg eine 100 Meter lange Baracke angeblich von evangelischen rummelsberger Diakonieschülern abgebaut und nach Rummelsberg geholt. - In Regensburg wird die Bezirkssparkasse Stadtamhof gegründet. - In Eichstätt wird ein Altersheim mit katholischem klösterlichem Pflegepersonal gegründet. - In Allersberg, Berngau, Denkendorf, Nürnberg-Eibach, Feucht, Heideck, Roth, Velburg und Wendelstein wird ein katholischer Pfarrcaritasausschuß gegründet. - In Regensburg übernehmen die katholischen Barmherzigen Schwestern alias Vinzentinerinnen das Städtische Krankenhaus Greflingerstrasse. - Der in Neumarkt geborene vermögende Journalist Dietrich Eckart (52) verpfändet für die NSDAP sein Haus und sein gesamtes Hab und Gut und leiht sich für den Kauf der Zeitung Völkischer Beobachter zusätzlich 60.000 Mark aus dem Reichswehrfonds, den Reichswehr-Schützen-Brigade 21 Kommandeur Ritter Franz Xaver von Epp (52) gewährt. - In Nürnberg wird Martin Bächer Vorsitzender des Kreisausschußes des neugegründeten SPD nahen Vereins Arbeiterwohlfahrt. Man sammelt Geld um notleidende Arbeiter durch soziale Projekte zu unterstützen. - In Regensburg eröffnen die katholischen Marienschwestern vom Karmel aus Linz einen Kindergarten und gründen ein Mutterhaus. - In Neumarkt fusioniert der Turnerbund Jahn mit dem Turnverein 18 60 zum Männerturnverein 18 60 Neumarkt. - In Berching wird mit dem Bau eines Hochwasserschutzwalls begonnen, was 2 Jahre dauert. - In Fürth sitzt im Saal des Gasthauses Weißengarten des Tanzschulenbesitzer Johannes Streng (40) das Tanzorchester nicht mehr vor, sondern auf der umgebauten Bühne. Das Deckengemälde zeigt zwei nackte Engel und der Gas Kronleuchter ist elektrifiziert. Es findet der Gymnasiasten Tanzkurs statt. - In Erlangen wird der in Regensburg geborene Medizinstudent Heinz Schauwecker (26) examinierter Arzt, wonach er sich als Brigadearzt im Freikorps Epp betätigt. - In Amberg errichtet die im Bayerischen Wald gegründete Kristallglasfabrik Nachtmann 8 Jahre nach der Einführung der Bleiglasproduktion ein Zweigwerk.  - Der in Neumarkt geborene Hitler Spindoktor Dietrich Eckart (52) macht den in Gunzenhausen geborenen ehemaligen neumarkter Pferdeknecht Christian Weber (37) in München mit Adolf Hitler (31) bekannt. - In Nürnberg wird der jüdische nürnberger Kaufmannssohn, Physiker und Messtechnik Industrielle Siegfried Guggenheimer (45) Schoppershofstrasse 52 langjähriger großzügiger Förder, Verwaltungsratsmitglied und Dozent der neu gegründeten Handelshochschule. - In Bayern tragen Schüler der 4. Klasse von Knabenerziehungsinstitutionen Anzug, Weste, geschlossenes Hemd mit Schlips oder Fliege, oder Rundkragenpullover. Lehrerinnen sind oft strenge katholische Schwestern in Schwesterntracht. Als Handschrift wird die Sütterlinschrift gelehrt. - In Nürnberg beginnt die Vereinigung Nürnberg Fürther Motorradfahrer die Fränkische Zuverlässigkeitsfahrt mit 33 Fahrern zu veranstalten. - In Ansbach wird der  Automobilclub Ansbach gegründet. - In Regensburg hat der Regensburger Automobil Club 35 Mitglieder, die aus finanzieller Not dem ADAC Gau Nord 10a beitreten und sich in Motorsport Club Regensburg umbennen, wodurch  auch weniger finanziell begüterte Motorradfahrer aufgenommen werden können. - In Ansbach stellt der Automobilhersteller Fahrzeugfabrik Ansbach und Nürnberg Faun die Fahrwerke und in Nürnberg die Aufbauten her.  - In Amberg kauft der Kaufmann Paul Baumgart das Haus Geintzen alias Gasthaus Wittelsbacher Hof und funktioniert es in ein Kaufhaus um. - In Nürnberg zeigt ein Foto am Frauentor vor dem Hauptbahnhof, dass alle Frauen lange Röcke und große Hüte mit Federschmuck, aber auch Glockenhüte tragen. Auch alle Männer tragen Hut, meist ungestärkte Homburgerformen. Alle Männer tragen schwarze Kombinationen mit weißen Hemden mit Kragenfliege. Der legere Mann trägt Strohhut alias Kreissäge. Männliche Dienstboten, die vom Land ankommen, tragen auch Kniebundhosen, weibliche Dienstmägde sind auch ohne Kopfschmuck unterwegs. - In Hohenburg ist Josef Hiller (--) Postillion der dreimal wöchentlich befahrenen staatlichen bayerischen Postkutschenstrecke Hohenburg~Parsberg Bahnhof, die immer um 03:00 Uhr abfährt und danach wieder zurückfährt. Um seine Rückkehr anzukündigen bläst er das Posthorn am Seiler-Eck alias Soiler-Eck, einem Waldstück, das dem ehemaligen hohenburger Seiler gehört. Dem hohenburger Posthalter xxx Donhauser (--) gehört auch die Bierbrauerei Donhauser früher Hueber. - In Hohenburg gibt es keinerlei soziale Einrichtung und Krankenpflege, weshalb der katholische Pfarrer Häsele (81) vier katholische altöttinger Krankenschwestern vom Orden Zum Heiligen Geist erhält, die der Postillion Josef Hiller (--) vom Bahnhof Parsberg mit seiner Postkutsche abholt und denen das Barockhaus Marktplatz 12 mit mittelalterlichem Anbau zur Verfügung gestellt wird, das in Schwesternwohnheim Bernarda umbenannt wird und in dem eine Kinderbewahranstalt für die vielen verarmten und waisen Kinder eröffnet wird. Die katholischen Schwestern sind angehalten keinen freundlichen persönlichen Umgang mit den Kindern zu haben. Häsele (81) stirbt während ihrer Ankunft.

1919 Wetter: Hungersnot in Neumarkt. Erster Schnee im Februar. Kalter sonnenscheinarmer Hochsommer. Kälterekord im November. Milder Dezember mit Hochwasser am Main an Weihnachten. Verheerende Waldbrände im Lorenzer Reichswald, besonders auf dem Gebiet des Reichsparteitagsgeländes. Die verwüsteten Flächen werden in ein Naherholungsgebiet umfunktioniert - Im Januar finden die ersten freien, gleichen, unmittelbaren und geheimen Wahlen in Bayern statt, bei denen auch Frauen wahlberechtigt sind. - Geldentwertung. - In Neumarkt gibt es nur noch 8 Brauereien. - In Nürnberg wird der Fußballverein SV Wacker Nürnberg gegründet. - Die Einlagen der neumarkter Sparkasse betragen 6 Millionen Goldmark. - In Neumarkt heiratet der Mitbrauereibesitzer Leonhard Ehrnsperger (--) der Lammsbräu, der in der Gaststätte Vier Jahreszeiten mit Lammsbräusaal in der Weinberger Strasse 17 - 19 wohnt, die niederbayrische Brauereibesitzerstochter Franziska Pöllinger, die Schwester der Frau seines Cousins Ludwig Ehrnsperger (--) von der Gansbräu, Obere Marktstrasse 9. - Der in Köfering geborene Graf Hugo von Lerchenfeld Köfering (--) wird geheimer Legationsrat im Auswärtigen Amt. - Der völkische rechtsextremistische Jurist Graf Anton von Arco auf Valley (St) (22), dessen Mutter die jüdische Bankierstochter Freiherrentochter Emmy von Oppenheim (50) ist, ermordet den in Berlin geborenen, gerade von der SPD zur USPD übergetretenen, ersten und jüdischen bayerischen Ministerpräsident Kurt Eisner (52), woraufhin der in Kelheim geborene Metzger, Koch und Mitbegründer des münchener Revolutionären Arbeiterrats Alois Lindner (32) ein Attentat auf den vermeintlichen Urheber, den sozialdemokratischen bayerischen Inneminister Erhard Auer (45) im Bayerischen Landtag verübt, bei dem es Tote gibt. - Die Deutsche Meisterschaft wird wieder ausgespielt. Der 1. FC Nürnberg wird Deutscher Fußballmeister. - Der in Fürth geborene Fabrikant und Unternehmer Gustav Schickedanz (24) wird aus dem Militärdienst entlassen, heiratet die Bäckerstochter Anna Babette Zehnder und tritt als Angestellter in die Kurzwarenhandlung en gros von Otto Lennert in Fürth ein und wird Teilhaber. - In Neumarkt verhindert ein Mangel an Fahrradreifen die Auslastung der Expresswerke AG in Neumarkt Opf bei Nürnberg. - In Amberg stirbt der ehemalige Direktor der Amberger Gewehrfabrik Oberst Friedrich Schmidt, der seine Arbeiter auch als unpünktliche Schweinehunde bezeichnete, an einem Schlaganfall. - In Neumarkt erhalten bei der Landtagwahl 3.394 Stimmen die katholische Bayerische Volkspartei, 2.277 die Sozialisten, 671 die protestantische Deutsche Volkspartei, 27 Hitlers Partei, 26 die unabhängigen Sozialisten und 35 der Bund der Unteroffiziere. Bei der Nationalratswahl erhalten 1.643 Stimmen die katholische Bayerische Volkspartei, 502 die protestantische Deutsche Volkspartei und 1.169 die Sozialisten. - Nürnberg hat 352.675 Einwohner. Regensburg hat 52.510 Einwohner. - In Nürnberg gründet Hans Bruckner den Radiohersteller Lumophon. - In Ansbach übernimmt der in Rothenburg ob der Tauber geborene Wilhelm Borkholder (33) das Amt des rechtskundigen Bürgermeisters von Ernst Rohmeder (53). - In Cham wird die Fußballabteilung des Turnverein Cham gegründet. - Das Frauenwahlrecht wird eingeführt. - In Regensburg überfallen im Januar Matrosen die Druckerei Habbel mit antisemitischen Äußerungen, die kritische Artikel über sie geschrieben hatte und ziehen dann plündernd durch die Stadt. Sie plündern das jüdische Bekleidungshaus Gebrüder Manes und ziehen zum jüdischen Kino Olympia. Fast alle 29 Polizisten beschützen das Rathaus, in dem Kunstschätze und Lebensmittel lagern. Über die Stadt wird das Standrecht verhängt. Von 23:00 bis 05:00 Uhr ist Ausgangssperre. Es wird das Kriegsrecht ausgerufen und wichtige Punkte wie Rathaus, Gerichtsgefängnis und die Steinerne Brücke bewacht. - In Regensburg wird die katholische Bayerische Volkspartei stärkste Fraktion. - In Regensburg wird die im Rohbau fertiggestellte Gewehrfabrik zum Kauf angeboten. - In Regensburg werden die Reichsfutterwerke liquidiert. - In Nürnberg bleiben nach einem Fußballfreundschaftsspiel gegen den 1.FCN alias Club der Ungar Péter Szabó (20) und der in Bratislava geborene Alfréd Spezi Schaffer (26). - In Erlangen wird das Lamm Lichtspieltheater Hauptstrasse 86 eröffnet. - Der Truppenübungsplatz Grafenwöhr wird durch die Reichswehr genutzt. - In Nürnberg kommen bei Unfällen mit der Strassenbahn 4 Personen zu Tode. Zwei werden beim verbotenen Aufspringen während der Fahrt tödlich verletzt, die anderen überfahren. - In Nürnberg machen 35 öffentliche Kraftfahrzeuge alias Motordroschken alias Automobile 6 öffentlichen Einspännern und 8 Zweispännern an 7 Standplätzen Konkurrenz. - In Nürnberg studiert der in Fürth geborene Textilwarenhändlersohn, verwundete Unteroffizier und Offiziersaspirant Ludwig Erhard (21) an an der Handelshochschule Nürnberg in der Findelgasse 7. - Die in Nürnberg zwei Mal täglich erscheinende nationalistische Tageszeitung Fränkischer Kurier wird durch Rudolf Kötter verstärkt, der der Alten Reichsflagge und dem Soldatenbund Stahlhelm nahesteht. Der bayerische Wehrverband Reichsflagge wird vom aktiven Reichswehrhauptmann Adolf Heiß an seinem Garnisonsstandort Nürnberg gegründet und sein Heimatschutzbataillon Heiß gegen demonstrierende Fabrikarbeiter eingesetzt. - Die SPD geführte bayerische Staatsregierung ruft zur Gründung von Einwohnerwehren als privatrechtliche lokale Vereine auf, um Ruhe und Ordnung aufrecht zu erhalten, da für staatliche Organisationen nach dem Versailler Vertrag ein Waffenverbot besteht. Alle Einwohnerwehren werden in Kreisen und Gauen organisiert und aus der Staatskasse bezahlt. Da die Entente-Mächte die Freicorps zerschlagen wollen, werden die Einwohnerwehren mit Freicorpslern infiltriert. - In Bamberg wird der Deutsche Schutz- und Trutzbund unter ihrem in Würzburg geborenen Vorsitzenden Freiherr Konstantin von Gebsattel (55) gegründet, dessen Hauptziel die Bekämpfung des Judentums ist. - Die geistliche Schulaufsicht wird abgeschafft. - In Neumarkt wird in der Nürnberger Strasse eine Badegelegenheit für die Bevölkerung geschaffen. - In Neumarkt wird eine 170 Mann starke Einwohnerwehr mit ihrem Führer Leutnant der Reserve Karl Rötzer gegründet. - In Neumarkt werden zu den Arbeiterräten gesandt, von den freien Gewerkschaften Philipp Großmann, der Zimmermann Karl Meier, der Maschinist Anton Schmidt, der Schreiner Johann Popp, der Fabrikarbeiter Stephan Reischböck, der Former Stephan Feierabend, der Maschinist Xaver Brunn, von der Beamtengewerkschaft der Rentamtsdiener Hahn, der Landwirtschaftlehrer Weißlein, der Stadtsekretär Schaad, von den freien Berufen Justizrat Hacker und von den kaufmännischen Berufen Gustav Heinloth. - In Neumarkt wird gegen die Abschaffung von Religion als Schulpflichtfach protestiert. - In Neumarkt wird im Gasthaus Zum Roß eine Beamtengewerkschaft gegründet. - In Neumarkt wird im Gesellenhaus alias Kolpinghaus Adlerstrasse 4 alias Adolf Kolping Strasse 4 eine Ortsgruppe Vereinigung geistiger Arbeiter für Beamte, Geistliche, Rechtsanwälte, Ärzte, Lehrer, Kaufmännische Direktoren und Prokuristen mit einem geistigen Arbeiterrat gegründet. - In Neumarkt erhält der Gastronom Konrad Mehl (54) die Erlaubnis ein Kaffehaus zu betreiben. - In Neumarkt überfliegt das Luftschiff Zeppelin Bodensee die Stadt. - In Neumarkt sammeln für die zurückkehrenden Kriegsgefangenen Kaufmann Baruch, Rentamtsdiener Hahn, Pedell Pühler, Rentner Rascher, Photograph Stegmeier, Buchhalter Steinhauser und Lehrer Nothaas. - In Neumarkt werden die Zinndeckel auf Bierkrügen abgeschafft. - In Bamberg wird eine demokratische Verfassung Bayerns alias Bamberger Verfassung verfasst, in der Bayern als Freistaat und Mitglied des Deutschen Reiches bezeichnet wird. - Im Chiemgau stirbt die letzte bayerische Königin Marie Therese von Habsburg Österreich Este (St) (70) als Nachfahrin der Stuarts auch vermeintlich Königin von England . - In Eichstätt wird Otto Betz (37) für 15 Jahre Bürgermeister. - In Nürnberg wird das Königlich Bayerische Technikum in Höhere Technische Staatslehranstalt umbenannt. Die Studenten der Verbindung Technischer Club Bavaria besuchen die Vorlesungen in Vollcoleur, was ihnen vom Kultusministerium aber in der Öffentlichkeit verboten ist. - In Nürnberg-Gaulnhofen wird im Gasthaus Grasser der Radsportverein Frischauf Gaulnhofen gegründet. Die jungen Männer fahren von Kirchweih zu Kirchweih, tauchen bei Tanzveranstaltungen auf. Rennen zu fahren ist nicht ihr Ziel. - In Nürnberg Herpersdorf wird ein Radsportclub gegründet. - In Roth wird der parteilose Dr Robert Groß Bürgermeister. - In Neumarkt vereinigen sich der Stammverein und der abgespaltene Turnerbund Jahn wieder zum TV 18 60. - In Regensburg bewilligt Fürst Albert von Thurn und Taxis (St) (52) 1.000.000 Mark für den Bau von Kleinwohnungen am Stadtrand und gründet eine Notstandsküche. - In Deutschland gibt es 1.519.000 Telefone. - Der in Beilngries geborene Sportjournalist, Aktivist der antisemitischen Thule-Gesellschaft, die auch der Verschwörungstheorie anhängt und den Gruß Heil und Sieg hat und ein völkisches Hakenkreuzsymbol verwendet, Karl Harrer (29) wird erster Vorsitzender der DAP, gegründet auf die Initiative des Direktoriumsmitglied der MAN und Vorstandsmitglied des antisemitisch und nationalsozialistisch geführten Bayerischen Industriellenverbandes und des republikfeindlichen Alldeutschen Verbandes Dr Paul Tafel, trifft Adolf Hitler (30), hat mit ihm Streit um dessen geforderten diktatorischen Führungsstil für die Partei, da er eher zu einer Geheimgesellschaft tendiert und Adolf Hitler auf eine Massenbewegung setzt, und tritt wieder aus. - In Nürnberg sterben 27 Menschen als Putschisten eine Räterepublik ausrufen wollen. - In Nürnberg entstehen Spartakistengruppen, die aber von der Bevölkerung nicht unterstützt werden und sich deshalb wieder auflösen. - In Nürnberg stellen sich die Mehrheitssozialdemokraten hinter den in der Pfalz geborenen Schullehrer und sozialdemokratischen bayerischen Ministerpräsident Johannes Joffmann (52). - In Bamberg treffen die aus München geflohenen Vertreter der bayerische Regierung unter Ministerpräsident Johannes Joffmann (52) und der Landtag ein und rufen Freicorpseinheiten alias Weiße Truppen zum bewaffneten Kampf gegen die Räterepublik in München auf. Mithilfe von preußischen und württembergischen Reichswehrverbänden erobern sie nach zweiwöchigem Kampf mit Hunderten von Toten München zurück. Der bayerische Landtag tagt im Konzertsaal der Bamberger Harmonie alias Neue Residenz. Bamberg wird aus Angst vor Attentaten abgeriegelt. - In Fürth wird die Räterepublik ausgerufen. - In Burglengenfeld wird der Stadtrat aufgelöst. - In Kallmünz beschießen sich revoltierende Arbeiter und die Bürgerwehr Kallmünz, wobei vier Menschen sterben. Regierungstruppen setzten am Folgetag den Stadtrat von Burglengenfeld wieder ein. Ein Streik in der Maxhütte verhindert die Auflösung des Arbeiterrates. Die kallmünzer Revolutionäre um Josef Schmid werden sechs Wochen später gefangen genommen. - Die Tageszeitung Erlanger Tagblatt schreibt Wir wollen von der allerneusten Räteregierung nichts wissen, weil sie vollständig unter dem Einflusse dahergelaufener, landfremder Nordlichter und bolschewistischer Kosmopoliten steht. - In Ingolstadt bilden sich Kasernenräte und ein Arbeiter-, Soldaten- und Bauernrat. - In Schwabach organisieren aus Nürnberg angereiste Soldaten in der schwabacher Kaserne einen Soldatenrat und die Gewerkschaften wählen einen Arbeiterrat. Sie erhalten einen beratenden Sitz im Stadtrat. 170 Männer der schwabacher Volkswehr ziehen nach München in den Kampf. - In Würzburg gibt es einen Generalstreik gegen die Arbeiterräte und Artilleristen stürmen die Residenz der Soziale Republik Baxern. - In Nürnberg zieht das Volksfest vom Ludwigsfeld auf die Deutschherrenwiese um. Um von den Schrecken und Auswirkungen des Krieges abzulenken wird auch ein Frühlingsfest alias Frühlingsvolksfest eingeführt. - In Fürth erbt der Freimaurer und Schriftsteller Alfred Nathan (39) das väterliche jüdische Bankhaus Nathan & Co und verkauft es wegen seines schlechten Gesundheitszustand an die Bayerische Disconto- und Wechselbank. - In Neumarkt verbreitet das Neumarkter Tagblatt als einzige lokale Tageszeitung die Dolchstoßlegende. - In Neumarkt kommt das Gasthaus Zum fröhlichen Türken untere Markstrasse 19 in den Besitz der Familie Ehrnsberger. - Der in Nürnberg geborene altdorfer Hauptlehrer Robert Bergmann (33) wird Ordonnanzoffizier von Ernst Röhm (32) im Freikorps Epp von Ritter Franz von Epp (61). - Der in Fürth geborene Pressefotograph Heinrich Hoffmann (34) trifft in München auf den in Neumarkt geborenen Verleger Dietrich Eckart (51). Dietrich Eckart (51) trifft Adolf Hitler (51), bringt ihm Tischmanieren und ordentliches Benehmen bei, führt ihn in die münchner Gesellschaft ein und schenkt ihm einen Ledermantel. Ein glücklicher Zufall ist seine Meinung Ein zukünftiger Führer muss ein Junggeselle sein! Dann kriegen wir auch die Weiber. Adolf Hitler (51) trifft durch den mophiumsüchtigen Lebemann Dietrich Eckart (51) erstmals einflußreiche Leute. - Der unterfränkische Eisenbahnoberweichenwärtersohn, Lehrer, begeisterte Flieger Josef Filbig (28) wird Mitglied im Freikorps Epp von Ritter Franz von Epp (61). - In Schwabach wird eine Ortsgruppe des nationalsozialistischen Deutschvölkischer Schutz und Trutzbund gegründet. - Das in Regensburg geborene Mitglied der KPD Karl Zimmet (24) wird Mitglied des Soldatenrates und erhält nach der Niederschlagung 18 Monate Festungshaft. - Die in Neumarkt geborene Schausspielerin Käthe Dorsch (29) hat die Hauptrolle im Stummfilm Vendetta mit dem späteren ersten deutschen Oskarpreisträger Emil Jannings (35). - Der in England geborene Carl Eduard von Sachsen Coburg und Gotha (35), Neffe des englischen Königs Georg V  (St) (54) weigert sich einer Abfindung von 15 Millionen Mark für seinen deutschen Besitz zuzustimmen und schließt sich völkischen Kreisen an. Er verliert auf Anweisung des englischen Königs Georg V  (St) (54) wegen seiner Deutschfreundlichkeit alle seine Titel. - In Nürnberg nimmt die jüdische Bingwerke AG auch Büro- und Luxusartikel, sowie Eisschränke im Sortiment auf und wird ein Großkonzern. - In Neumarkt wird ein Tanzveranstaltungsverbot erlassen und nach einem halben Jahr wieder aufgehoben. - In Neumarkt werden Lebensmittelmarken ausgegeben. In Kaffeehäusern ist Milch zum Kaffee verboten. - In Neumarkt warnt der nürnberger Obersekretär im Gasthaus Zum Bären obere Marktstrasse 26 eindringlich vor dem Kommunismus und seinen russischen Opfern und im Gasthaus Tucher Grünbaumwirtsgasse 13 wird von allen Parteien zum Kampf gegen den Bolschewismus und zum Eintritt in die Volkswehr aufgerufen, die sich im Gasthaus Zum Roß untere Marktstrasse 23 trifft und dem Oberpfälzer Freicorps in Regensburg unterstellt. - Im Gasthaus Zum Bären obere Marktstrasse 26 tagt die Bürgervereinigung. - In Neumarkt trifft sich die MSPD im Gasthaus Tucher, Grünbaumwirtsgasse 13 zum 1. Mai, wobei der Bariton Schneider das Spielmannslied und den Postillion singt. Die Unabhängigen treffen sich im Lammsbräusaal im Gasthaus Vier Jahreszeiten in der Weinbergerstrasse 17 -19. - In Neumarkt wird Pflasterzoll für Personen- und Kraftfahrzeuge erhoben, für Automobile 1 Mark, für Motorräder mit Beiwagen 50 Pfennig, der am Pflasterzollhäuschen Untere Marktstrasse 1 vor der Einfahrt in die Stadt am Unteren Tor erhoben wird. - In Neumarkt wird der Reitstadel als Tabakfabrik an den Nürnberger Schmid verkauft. - Neumarkt hat 6.598 Einwohner. - Der in Amberg geborene Emil Alafberg (18) wird Mitglied des Freicorps Oberpfalz Landesfahne im Bund Oberland. - In Nürnberg finden die Verhandlungen zur Einigung zur Bildung einer Regierung aus MSPD und USPD mit Johannes Hoffmann (52) als Ministerpräsidenten statt. - In Nürnberg schreibt der Kulturredakteur der Fränkische Tagespost Karl Bröger (33) seinen autobiographischen Roman Held im Schatten. - In Erlangen beginnt der in Nürnberg aufgewachsene halbwaise ostjüdische Kaufmannssohn und Schriftsteller Hermann Kesten (19) ein Jurastudium. - In Nürnberg gründet sich die Ortsgruppe Reichsbund jüdischer Frontsoldaten. - In Bayern wird das seit 18 06 bestehende Landesherrliche Kirchenregiment aufgelöst und in eine Körperschaft des öffentlichen Rechts mit Beamten der Kirchen umgewandelt. - In der Reichswehr wird die Schirmmütze eingeführt. - In Sulzbach wird der SPD Ortsgruppengründer, Soldatenrat und Gefreite Ludwig Wiesel (40) mit der Auflösung seines 6. Landwehrinfanterieregiments als Soldatenrat aus dem Arbeitersoldatenrat entfernt, wodurch die Arbeiter- und Soldatenräte ihren Weisungsanspruch aufgeben, doch nach der Ermordung Eisners gründet der Sozialdemokratische verein aus SPD und USPD verschiedene Gewerkschaftsverbände und Berufsorganistationen, die ihre Weisungsbefugnisse wieder ausüben wollen und sogar mit Verhaftung des Magistrats drohen. Eine Volksversammlung initiiert von Ludwig Wiesel (40) als Racheakt, aber nur aus einem Drittel der Bevölkerung, beschließt die Absetzung von Bürgermeister Julius Troeger, des Bezirksamtmanns, des Stadtsekretärs Baab und des Polizeiwachtmeisters Radl, was aber keinen Rückhalt in der Bevölkerung findet und Ludwig Wiesel (40) u.a. dazu bewegt, sich aus der Politik zurückzuziehen. Er gründet einen Konsumverein und wird Mühlenbauer. Die USPD wird nur noch zu Arbeiterproblemen geladen. - In Sulzbach verschanzen sich während der Revolution Revolutionäre in der Kaserne, die von einem Freikorps durch Schüsse zur Aufgabe gezwungen werden. Christliche Bergarbeiter werden noch Monate an ihrer Arbeit im Bergwerk gehindert. Der sulzbacher Arbeiterrat Andreas Stegmann wird auch wieder beschäftigt, muss aber eine Lohneinbuße hinnehmen. Es wird eine Einwohnerwehr aufgebaut, die in Sulzbach und in Rosenberg je 50 Gewehre erhält. - Amberg hat 25.962 Einwohner. - In Amberg erhält die neugegründete katholische BVP die Hälfte der 30 Stadtratssitze. Auf die Wahl eines Ersten Bürgermeister wird gewartet, weil der vorgesehene Klug noch in französischer Kriegsgefangenschaft ist. Klug wird schließlich auch gewählt und bleibt bis 19 33. - In Amberg besetzen Räte öffentliche Gebäude, Banken und die Tageszeitungen Amberger Tagblatt und Amberger Volksblatt, woraufhin die Tageszeitung Amberger Volkszeitung wegen massiver Zensur ihre Einstellung ankündigt, meldet, dass sich Amberg im Kriegszustand befindet, meldet, dass die Regierung gestürzt wurde und das Militär für Ordnung sorgen wird, woraufhin eine 400 Mann starke Einwohnerwehr unter Baumeister Arnold aufgestellt wird. - In Amberg wird es bis 19 45 keine SPD nahe, regierungsnahe und verfassungsfreundliche Tageszeitung geben. - Der in Freihung Schickenhof geborene Bauernsohn und Physiker Johannes Stark (45) erhält den Nobelpreis für Physik. Dopplereffekt. - In Neumarkt wird ein Volksgericht eingerichtet. - In Nürnberg richten erlanger Studenten in einem Freiwilligencorps unter Demonstranten, weil sie sich bedroht fühlen, ein Blutbad mit 20 Toten an und fürchten zurück in Erlangen Repressionen durch die Bürgerschaft, was aber ausbleibt. - In Nürnberg geht der Deutsch-völkische Schutz und Trutzbund aus dem Deutschvölkischen Bund und dem Reichshammerbund hervor und überschwemmt die Stadt mit antisemitischen Flugblättern. Der in Nürnberg agierende rechte Flügel um Diplomingenieur Carl Maerz zieht kommunistische Arbeiter an und ist so radikal, dass der Bund Gerüchte fürchtet man würde sie nur um die Juden totschlagen zu lassen bezahlen. - In Nürnberg wird der jüdische Verein zur Abwehr des Antisemitismus gegründet. - In Nürnberg organisiert die SPD Saalschutz für ihre Veranstaltungen. - In Nürnberg gründen u.a. die Deutsch-völkische Schutz und Trutzbund Mitglieder Hans Vey und Ludwig Käfer eine Ortsgruppe der betont antisemitischen DSP und werden Vorsitzende von 150 Mitgliedern. - In Nürnberg eröffnet der in Nürnberg geborene städtische Schreiber Hanns Porst (23) einen kleinen Fotoladen, den er mit dem Logo PHOTO PORST bewirbt, das er verbotenerweise von seinen Freunden und befreundeten Malern auf alle möglichen Gehwege malen lässt. - In Ansbach ist der Hauptsitz der Fahrzeugfabriken Ansbach und Nürnberg AG alias FAUN, die Automobile herstellt. - In Regensburg wird Richard L'Arronge (50) Kapellmeister und Intendant am Theater Regensburg. - In München wird der antisemitische und rechtsextremistische Thule-Gesellschaft Aktivist Prinz Gustav Franz Maria von Thurn und Taxis (31) und drei weitere Adlige von Räten standrechtlich erschossen. - In Nürnberg findet der Christkindlesmarkt vor dem Gewerbemuseum statt. - Freiherr Georg Enoch von Guttenberg zu Guttenberg (St) (19) beteiligt sich an der Niederschlagung der Räterepublik in München. - Der nürnberger MAN Industriellensohn Freiherr Theodor von Cramer-Klett junior (46) wird päpstlicher Geheimkämmerer mit Schwert und Mantel. - In Nürnberg wird der Direktor der städtischen Musikschule Carl Rorich (50) Direktor des neugeschaffenen Nürnberger Konservatoriums. - Der in Weiden geborene katholische Geistliche und kurzzeitig verlobte Joseph Maria Weeber (38) tritt aus der römisch-katholischen Kirche aus und in die evangelische ein um zu heiraten. - In Roth wird Dr Robert Gross Bürgermeister. - In Regensburg wird der in Bayreuth geborene katholische Zollinspektorensohn und regensburger Oberbürgermeister Josef Bleyer (41) mit großer Mehrheit auf 10 Jahre wiedergewählt. - In Nürnberg erscheint die erste deutsche Boulevardzeitung 8 Uhr Abendblatt (1948 Nürnberger Abendzeitung) im Strassenverkauf in der streng katholischen Sebaldus Druck und Verlag GmbH unter dem päpstlichen Kammerherr Prälat Balthasar Möckel und wird innerhalb eines Jahres die auflagenstärkste Zeitung mit einer Auflage von 25.000 Stück. Der bamberger Bischof Johann Jakob von Hauck (58) lehnt das erfolgreiche Blatt ab. - In Regensburg richtet Fürst Albert von Thurn und Taxis (St) (52) die fürstliche Notstandsküche in den Wintermonaten ein. - In Erlangen bildet sich an der Universität Erlangen eine Studenten-Kompanie. - In Erlangen werden mit Margarete Dressel und Elise Späth zwei Frauen in den bürgerlich dominierten Stadtrat gewählt. - In Nürnberg erhält das Tonbild-Theater mit 220 Plätzen von Leonhard Lamprecht in der Königstrasse 9 beim Umbau einen Orchesterraum. - Im Schloss Prunn bekennt sich die Gruppe der ehemaligen Mitglieder des Bayerischen Wehrkraftvereins zur Neudeutschen Pfadfinderschaft unter der Leitung des regensburger Verlegersohnes Franz Ludwig Habbel (25). - Der in Schamhaupten geborene Inflationsheilge und in Amberg absolvierte Lehrer Leonhard Stark (30) trifft sein Vorbild Ludwig Christian Haeusser (38) und betreibt den Ich-Kult mit Jesushaaren und Mönchskutte so erfolgreich, dass er eine große Fangemeinde um sich scharen kann. - Der in Nürnberg geborene Apothekenhelferlehrling und vegetarische und nudistische Sonnenordengründer August Engelhardt (44), der sich ausschließlich von Kokosnüssen ernährt, stirbt auf einer ehemaligen deutschen Kolonie in der Südsee. - In Nürnberg wird der Allgemeine Deutsche Gewerkschaftsbund ADGB gegründet. - In Regensburg steht auf dem Moltkeplatz vor der Carmeliterkirche eine Litfaßsäule. - In Schwandorf wird der Schriftsteller Eugen Oker geboren. - In Neumarkt wird der in Eichstätt geborene Kaufmannssohn, ehemalige selber Anwalt und neumarkter Bürgermeister Dr Friedrich Gruber (36) zum Oberbürgermeister ernannt. - In Nürnberg steigt die Selbstmordrate von 79 auf 102, darunter 48 weiblich, 50 ledig und 15 verwitwet. 33 vergiften sich, 23 erschießen sich, 19 erhängen sich und 13 ertränken sich. Die Hälfte ist zwischen 20 und 40 und hat ein schweres körperliches Leiden. - In Grünsberg wird die Burg Grünsberg renoviert. - In Nürnberg bekommt das Städtische Krankenhaus in der Flurstrasse ein eigenes Röntgeninstitut. - In Freystadt beginnt der TV Freystadt Theaterstücke aufzuführen. - In Pilsach kauft die Schriftstellerin Klara Hofer alias Höffner mit ihrem Mann das Wasserschloss Pilsach und richtete eine Fohlenzucht ein. - In Regensburg werden 13 Geschäfte geplündert, darunter 5 jüdische. - In Postbauer verkauft die neumarkter Gansbrauerei ihr Gasthaus am Bahnhof an Johann Sippl. - Adolf Hitler (38), dessen Eltern selbst miteinander verwandt sind, äußert sich über jüdische Heiratsmodalitäten: der Jude bewahrt im allgemeinen seine Rasse und ihre Eigenart schärfer, als zahlreiche der Völker, unter denen er lebt -- durch tausendjährige Inzucht, häufig vorgenommen im engsten Kreise. - In Pölling führt der Gesangsverein Pölling das Theaterstück Der arme Millionär auf. - In Nürnberg wird die vom jüdischen Teilhabern Philipp Ullmann vergrößert Blechspielfabrik Tipp & Co TippCo, die Blechmilitärfahrzeuge herstellt, übernommen. - In Nürnberg gründet der Motorradingenieur und Rennfahrer Arno Dietrich die Motorradfabrik Ardie (nach 19 45 von TippCo übernommen). - In Bayern gibt es Volksstaat Bayern Briefmarken. - In Rummelsberg wird der Militärpfarrer und kurzzeitige gleisenauer Pfarrer Karl Nicol (33) Rektor der evangelischen Rummelsberger Anstalt für schulentlassene Kinder, die einer Anstaltserziehung bedürfen und der angegliederten Rummelsberger Brüderschaft, die hauptsächlich als Wachpersonal fungiert. Karl Nicol (33), der mit seiner Frau Marie Naegelsbach auf dem Anwesen lebt, testet die Erziehung ohne Prügelstrafe und Kettenhosen während der Zwangsarbeit in den Strafabteilungen. Dafür gibts nichts zu essen. Alle Insassen müssen ein Rotes Hosenbein tragen, damit sie äußerlich erkennbar sind. Die Titel werden geändert. Der Leiter wird Rektor und der Inspektor wird Konrektor. Es wird ein Kriegssiechenheim angegliedert. Es werden auch Gefängniswärter ausgebildet. Wer welche Ausbildung erhält, entscheidet ausschließlich der Rektor. In der eigenen Rummelsberger Chronik von Gerhard Wehr unerwähnt bleibt der Erwerb der Militärischen Zöglingsanstalt Postbauer Wurzhof am Dillberg, wo man arme Kinder und Waisenkinder untergebracht haben will. - Der in Nürnberg geborene Freiherr Friedrich Siegmund Georg Kreß von Kressenstein (49) bildet als Chef des Wehramtes ein 100.000 Mann Heer der Reichswehr. Das ehemalige Bayerische Kriegsministerium und umbenannte Bayerische Staatsministerium für militärische Angelegenheiten wird der Reichswehr übergeben. - In Deutschland führt die Post das billigere Päckchen mit 25x15x10 cm Größe und maximal 1.000 g schwer als Nachfolger des im Krieg eingeführten Weihnachtspäckchens ein. - In Regensburg darf die Regensburger Sparkasse im Thon Dittmer Palais Haidplatz 8 aufgrund des neuen Kapitalfluchtgesetzes sämtliche Arten von Wertpapieren in Verwahrung und Verwaltung nehmen und an- und verkaufen und ist somit als Depotgeschäft mit den Banken gleichgestellt waren. Außerdem führt sie 10 Pfennig Sparmarken für Sparautomaten ein. - In Neumarkt wird ein Bezirksbienenzuchtverein mit Ortsverbänden in Neumarkt, Freystadt, Berg, Mühlhausen und Loderbach gegründet. - In Dietfurt wird ein Krankenhaus mit katholischem klösterlichem Pflegepersonal gegründet. - In Dietfurt wird ein katholischer Pfarrcaritasausschuß gegründet. - In Nürnberg ist die kinderlose Haeberlein-Metzger Lebkuchenfabrikantentochter Agnes Metzger, als verheiratete Agnes Gerlach (31) unter den ersten Frauen im Stadtrat. - In Dietfurt übernehmen die katholischen Barmherzigen Schwestern alias Vinzentinerinnen das städtische Krankenhaus mit ambulanter Pflegestation. - Der in München geborene Reichswehr Spion Karl Mayr (36) schickt den Dietrich Eckart (51) Schützling Adolf Hitler (30) zur Ermittlung des politischen Potentials zur völlig unauffälligen vom münchener Eisenbahner Anton Drexler (36) und vom beilngrieser Sportjournalist Karl Harrer (29) gegründeten Kleinstpartei DAP Parteiversammlung im münchener Restaurant Sterneckerbräu, wo Adolf Hitler (30) sich ungefragt bei der Forderung der Loslösung Bayerns von Deutschland großmäulig einmischt und durch sein brutal hemmungsloses Rednerpotential auffällt und die Tatenlosigkeit der ehemaligen Soldaten nicht hinnehmen will. Anton Drexler (36) hält ihn wegen seiner Goschn für seine Partei als Redmer brauchbar. Der beilngrieser Sportjournalist Karl Harrer (29) hält den extrovertierten Adolf Hitler (30) nach zwei, drei Monaten für einen Größenwahnsinnigen, weil er lieber im Geheimen arbeitet. Adolf Hitler (30) entdeckt die DAP für seine Zwecke als leicht manipulierbar. - In Regensburg Reinhausen, dem größten Dorf der Oberpfalz, wird durch die neugegürndete Gemeinnützige Baugenossenschaft für Kleinsiedlungen und Kriegerheimstätten eGmbH Stadtamhof und Umgebungmit dem Bau der Wohnsiedlung Arberstrasse als Arbeitersiedlung zur Linderung der Wohnungsnot von sozial schwach gestellten und kinderreichen Familien begonnen. - In Schwandorf hat der katholische Kolpingverein etwa 300 Mitglieder. - In Nürnberg baut der jüdische Fahrradhersteller Victoria mit dem Vorstandsmitglied Rudolf Ottenstein (30) Fichtel&Sachs Freilaufnaben mit Rücktrittbremse nach eigenem Patent in seine Fahrräder ein. - Der bayerische Landesfürst verliert die Leitung der bayerischen evangelischen Landeskirche. - In Nürnberg wird das Tafelwerk an der Äußeren Sulzbacher Strasse 62 vom rheinischen Maschinenbaukonzern Gute Hoffnung Hütte übernommen. - Die in Regensburg geborene Schauspielerin Rita Clermont (25) alias Maria Juliane Forstner erhält eine Hauptrolle in dem Stummfilm Die Prostitution. - In Ansbach geht das Elektrizitätswerk Dampfzentrale Ansbach mit 224 KiloWatt und 378 KiloWatt Strom ans Netz. - In Berching findet ein Friedensfest statt, wobei der berchinger Bürgermeister Josef Plank die Festrede hält. - In Berching hat man 36 gefallene Soldaten. - In Parsberg kauft Hauptmann aD Jakob Völkl das Schloss Herrnried. - Der in Regensburg geborene Hafnermeistersohn und expressionistische Maler Josef Achmann (34) erstellt sein Gemälde Die Brennsupperesser. Zusammen mit dem in Regensburg geborenen Schriftsteller Georg Britting (28) ist er Herausgeber der expressionistischen Künstlerzeitschrift Die Sichel. Josef Achmann (34) stellt mit Max Pechstein, Erich Heckel, Ernst Barlach, Franz Marc und Alfred Kubin in München seine Bilder aus. - In Fürth kauft der Tanzschulenbesitzer Johannes Streng (40) alias Papa Streng den Restaurationsbetrieb Weißengarten. - In Nürnberg Stein Gebersdorf wird die Postexpedition Stein Bahnhof (Nürnberg 21) hauptsächlich wegen Personalmangels aufgehoben. - Der in Regensburg geborene Mohren Apothekersohn und Illustrator Eugen von Baumgarten (54) stirbt als münchener Karikaturist, Werbezeichner und Illustrator der münchener Oktoberfestzeitung. - In Nürnberg gründet der erlanger Reiniger, Gebbert & Schall Mitarbeiter, Elektroniker und Messtechnikspezialist Paul Gossen (47) eine eigene Fabrik für Zulieferprodukte für Radios, mit der er im Folgejahr wieder nach Erlangen umzieht. - In Gunzenhausen wird das evangelische Vandsburger Diakonissenhaus Hensoltshöhe verwaltungstechnisch umgewandelt, wodurch der evangelische Pfarrer Ernst Keupp (--) Rektor wird. - In Nürnberg wird der Geschäftsführer xxx der SPD Tageszeitung Frankische Tagespost von demonstrierenden Spartakisten in den Redaktionsräumen Breite Gasse 25 überfallen und tötlich verletzt. Der bei Schwandorf geborene Schneidergeselle, zweite nürnberger Bürgermeister und SPD Mitglied Martin Treu (48) wohnt dort. - In Bayern wird aus dem Zentrum die Bayerische Volkspartei. - In Nürnberg wird die SPD geführte Freie Turnerschaft Nürnberg West, die auch Fussball spielt in TuS Nürnberg West umbenannt. - In Nürnberg wollen die Motorfahrer Ernst Schulz, Hoheimer, Discher, Eschenbach und Reinlein einen Motorfahrerverein für Automobile und Motorräder gründen, den sie dann aber als Vereinigung Nürnberg Fürther Motorradfahrer gründen, weil sie keine Automobile besitzen. Vorsitzender wird Ernst Schulz und Fahrwart wird Hoheimer. Man beginnt Mitglieder unter den Motorradfahrern zu werben. Clublokal wird das Gasthaus Tucherbräustübl am Marientor. - Der Königlich Bayerische Automobil Club wird in Automobil Club von Bayern umbenannt.  - In Nürnberg wird der nürnberger Volksschullehrer und Hetzredner Julius Streicher (34) Mtglied im antisemitischen Schutz und Trutzbund. - In Burgthann kauft ein sulzbacher Bergwerksbesitzer die Burg, der die noch verwendbaren Materialen zum Bau von Arbeiterwohnungen nutzt, wonach der Dachstuhl des Ostflügels einbricht, wonach die Gemeinde die Ruine übernimmt und sie an Freiherr xxx von Seck (--) verkauft, der mit Renovierungsmassnahmen zum Wiederaufbau beginnt.  - In Nürnberg wird der in München geborene Hauptmann aD  Leo von Bayer Ehrenberg (31) Geschäftsführer alias Direktor der Zündapp Apparate Bau GmbH. - Die in Nürnberg geborene und aufgewachsene jüdische Victoria Fahrräder Besitzertochter und Malerin Hedwig Frankenburger (29) heiratet mit Freiherr Wilhelm von Branca (49) gebärt den späteren Stararchitekt Alexander von Branca, der auch in der Geburtsstadt seiner Mutter tätig ist. Er wird Theresa von Guttenberg alias Theresa zu Guttenberg (*19 29), die Tochter des in Würzburg geborenen Freiherr Georg Enoch Buhl von und zu Guttenberg (26) heiraten. - Die Oberpfalz wird in 10 Wahlkreise eingeteilt ua Neumarkt-Beilngries-Riedenburg, Amberg, Burglengenfeld-Parsberg, Regensburg-Land und Regensburg-Stadtamhof. Bisher bestand der Wahlkreis Oberpfalz 1 aus der Stadt Regensburg, Burglengenfeld und Stadtamhof. - In Nürnberg werden einige Bordelle an der Frauentormauer, in denen Sexarbeiterinnen leben und arbeiten, wegen der Wohnungsnot in Mietwohnungen umgewandelt. - In Regensburg lässt sich der meraner Photograph Franz Dallago (29) aus einer meraner Industriellenfamilie nieder, der danach sehr erfolgreich wird. - In Nürnberg veranstaltet die Generalkommission der Gewerkschaften Deutschlands einen Kongress im Jugenstilgebäude des Industrie und Kulturvereins am Frauentorgraben mit 600 Delegierten von 52 Gewerkschaften, die 4,8 Millionen Mitglieder vertreten, die für Lohntarifverträge und die verbindliche Einführung des Achtstundentags kämpfen. - In Regensburg beginnt die in Magdeburg geborene Sopranistin Gertrud Bindernagel (25) ein einjähriges Engagement am Stadttheater, wonach sie an die Berliner Staatsoper geht. - In Nürnberg und in Ingolstadt werden KPD Ortsgruppen gegründet. - In Altenthann wird ein genossenschaftlicher Darlehnkassenverein später Raiffensbank Altdorf-Feucht gegründet. - In Regensburg firmiert der genossenschaftliche Verband der katholischen Ökonomiepfarrer Bayerns später Liga Bank in Wirtschaftlicher Verband der katholischen Geistlichen Bayerns um. - In Ingolstadt wird der in Lindau geborene ehemalige Privaterzieher ua bei Exzellenz xxx von Baeyer, bei Baron xxx von Bassus, Baron xxx Lamezan in St Petersburg und 18 90 Prinz Heinrich von Wittelsbach Bayern (St) (++) und Lehrer Gebhard Himmler (54) neuer Konrektor am humanistischen Gymanasium später Reuchlin Gymnasium. - In Parsberg Herrnried kauft Hauptmann aD Jakob Völkl (--) das Schloss Herrnried, - In Velburg Lengenfeld erhält das Pfarrhaus elektrisches Licht und Strom, das von einem Pründner erzeugt wird.

1918 Wetter: Strengkalter Jahresbeginn mit Tauwetter und Hochwasser. Kühler August und schlechte Ernte. Sehr milder Dezember. Verheerende Waldbrände im Lorenzer Reichswald, besonders auf dem Gebiet des Reichsparteitagsgeländes. - Ende erster Weltkrieg. - In München beginnt die Revolution. - Der deutsche Kaiser Wilhelm II von Zollern (St) (59) flieht ins Exil in die Niederlande. - In Neumarkt übernimmt nach dem Tod von Ludwig Ehrnsperger (--) dessen Witwe Walpurga Ehrnsperger (--) Brauerei und Gasthof Zur goldenen Gans Obere Marktstrasse 9. - Mit der Novemberrevolution in Bayern verliert der in München geborene letzte bayerische Kronprinz Rupprecht von Wittelsbach Bayern (St) (49) seine Anwartschaft auf den bayerischen Thron. - Der bayerische Kronprinz Rupprecht von Wittelsbach Bayern (St)  verlobt sich mit der in Lenggries geborenen luxemburger Prinzessin Großherzogstochter Antonia von Nassau Weilburg (St) (19). Die Verlobung wird aus politischen Gründen aber wieder aufgelöst. - Der Adel in Deutschland wird abgeschafft und lebt als Namenszusatz weiter. Es findet keine Enteignung des Adels statt. Es werden nur einige Vorrechte eingebüßt. - In der Amberger Gewehrfabrik beläuft sich die Zahl der hergestellten Gewehre Typ K 89 auf 957.576 Stück. - Der in Ditterswind geborene Oberförstersohn Fliegerhauptmann Rudolf Berthold (25) ist dritterfolgreichster Jagdflieger (nach Richthofen) nach 44 Luftsiegen mit einer gelähmten Hand. - Der in Nürnberg geborene jüdische nach Coventry ausgewanderte Holzgroßhändlersohn und Gründer der Triumph Werke Siegfried Bettmann (55) ist größter Motorradhersteller Großbritanniens. - Hanna Ludwig wird in Lauterbach geboren. Sie wird eine deutsche Alt- und Mezzosopran- Opern- und Konzertsängerin. - Der in Parsberg geborene spätere NS Reichsleiter Konstantin Hierl (--) ist Generalstabschef des  Ersten bayerischen Reserve-Korps und Bataillonskommandeur im 23. Infanterieregiment König Ferdinand der Bulgaren, organisiert das Freikorps Hierl, schlägt mit ihm den Spartakusaufstand in Augsburg und Umgebung nieder und stellt die Kontrolle der sozialdemokratischen Regierung Ebert wieder her. - In Regensburg treffen sich im Oktober im Rathaus die Magistratsmitglieder, die königlichen Kreisregierungsverteter, die Kriegsamtsvertreter, die Bezirksamtsvertreter Stadtamhof, die Handwerkskammer Regensburg und die Gewerkschaften zu einer vertraulichen Sitzung. - In Regensburg lässt im November der in Bayreuth geborene Zollinspektorensohn und regensburger Oberbürgermeister Josef Bleyer (40) anlässlich der Ereignisse in München die Magistratssitzung vertagen, lädt die Vorsitzenden des Gemeindekollegiums, Schricker und Schlegel, den Vorsitzenden des Christlichen Bauernvereins, der überzeute Monarchist Heim, und die Vertreter der Mehrheitssozialdemokraten, Wunderlich, Burgau, Ehrensperger und Brandl zu einer Besprechung ins Rathaus ein. Er lässt Ordnungsmänner aus der MSDP und den Gewerkschaften zusammenstellen, die unbewaffnet sind und rote Armbinden tragen. Sie beschützen die Lebensmittellager. Ein Arbeiterrat aus hauptsächlich Mitgliedern der gemäßigten MSDP wird gegründet, der dem Magistrat nicht vorsteht sondern mit ihm zusammenarbeitet. Vorsitzende sind Ehrensperger und Burgau. Ein Soldatenrat wird im Neuhaussaal gegründet. Vorsitzender wird Sergeant Ernst. Der neu gegründete regensburger Bauernrat wird aus Mitgliedern des christlichen Bauernvereins gegründet. Der erweiterte Vorstand besteht aus Gutsbesitzer Hauner, Bauernvereinssekretär Klier und Bauernratsvorstand Ökonomierat Stadler. Der Soldatenrat erzwingt die Herausgabe der Schlüssel für die Waffenkammer der regensburger Kasernen. Der Arbeiterrat ist gegen einen Umsturz und gegen eine Diktatur einer bolschewistischen Arbeiterklasse. Die Offiziere sind gegen einen Sturz der Monarchie. - Im Dezember wird in Regensburg eine 100 Mann starke Volkswehr aufgestellt, die die Schutzpolizei unterstützen soll. - In Regensburg gliedert sich der Liberale Klub Regensburg e.V. in die DVP ein. - Im Kriegsgefangenenlager Grafenwöhr waren insgesamt 23.600 Gefangene untergebracht. - In Nürnberg machen 24 öffentliche Motordroschken 34 öffentlichen Einspännern und 12 Zweispännern an 7 Standplätzen Konkurrenz. - Das bayerische Heer zählt 910.000 Mann, was 13 % der bayerischen Bevölkerung entspricht. - Die in Nürnberg einzige zwei Mal täglich erscheinende Zeitung Fränkischer Kurier wandelt sich unter Chefredakteur Ernst Gericke zum nationalistischen Hetzblatt mit teilweise antisemitischen Angriffen auf den in Kiel geborenen Verfechter der Demokratie, den nürnberger Oberbürgermeister, ehemaligen zweiten frankfurter Bürgermeister Hermann Luppe (47), der der DDP und dem mehrheitlich sozialdemokratischen Stadtrat angehört. - Der in Berlin geborene erste und jüdische sozialdemokratische bayerische Ministerpräsident Kurt Eisner (51) beauftragt den blinden Bauer Ludwig Gandorfer (38) einen 50 köpfigen Bauernrat für den Provisorischen Nationalrat zusammenzustellen. Zusammen mit seinem Bruder Karl Gandorfer (38) versuchen sie die Landbevölkerung zu radikalisieren. Die Geschwister des in Leipzig geborenen Revolutionsführers Karl Liebknecht (47) leben bei ihnen auf dem schloßähnlichen Anwesen, dem Zollhof Pfaffenberg, das dem regensburger Domkapitel gehört. - In Bamberg wird ein zweiter Zentraler Bauern- und Landarbeiterrat von u.a. dem in Wolnzach geborenen Gymnasialprofessor Sebastian Schlittenbauer und Wolfgang Brügel (38) gegründet. - In Neumarkt wird für die Kriegsheimkehrer in der Hindenburgstrasse alias Bahnhofstrasse eine Ehrenpforte aufgestellt. - In Neumarkt wird das Reserverlazarett im Rathaussaal aufgelöst. - In Neumarkt wird Metzler für seine Bemühungen in der Champignonzucht geehrt. - Graf Schall-Riacour kauft Burg Wernberg. - In Deutschland wird das polizeiliche Boxverbot aufgehoben. Boxen ist nicht mehr nur Polizisten zu lernen erlaubt. - In Nürnberg ist der jüdische Hopfenhändlersohn, langjährige SPD Landtagsabgeordnete, nürnberger Fraktionsvorsitzende und Jurist Maximilian Süßheim (42) Wortführer der Revolution. - Der bayerische König Ludwig III von Wittelsbach (St) (73) verheiratet mit Marie Therese von Habsburg Österreich-Este (St) (69) entbindet alle Beamte vom Eid auf den König und damit auf die Monarchie. - Der in Neumarkt im Gasthaus Zum Hechten Untere Marktstrasse 3 geborene rechtsradikale und antisemitische Notarssohn und Journalist Dietrich Eckart (50) gibt in München die Wochenschrift Auf gut deutsch heraus. - In Nürnberg wird der 1.FCN alias Club süddeutscher Fußballmeister. - In Nürnberg wird die protestantische rechts-konservative Bayerische Mittelparei gegründet. - In Nürnberg reißen sich meuternde Soldaten die kaiserlichen Abzeichen von ihren Uniformen, besetzen öffentliche Gebäude ohne auf Widerstand zu stoßen und bilden im Redaktionsgebäude der sozialdemokratischen Fränkische Tagespost einen Arbeiter- und Soldatenrat, der von der MSPD und der USPD geleitet wird. - In Burglengenfeld bildet sich ein Arbeiter- und Soldatenrat mit dem linkgerichteten Maler Josef Schmid als Vorsitzender, der den Magistrat nicht stürzen aber die Bildung einer Bürgerwehr verhindern kann. Ein Bürgerrat bildet sich. Der katholische BVP Landtagskandidat und schwandorfer Bürgermeister Franz Xaver Lampart wird bei einer Wahlkampfveranstaltung bedrängt und aus der Stadt gejagt, aber der sozialdemokratische bayerische Ministerpräsident Kurt Eisner (51) wird von den Arbeitern begeistert empfangen. - In Würzburg wird die Räterepublik Soziale Republik Bayern mit Unterstützung des in Würzburg geborenen Eisenbahnkupferschmied MSPD Mitglied Fritz Endres (41) gefordert und ohne Widerstand des Magistrats ausgerufen. - In Nürnberg nimmt der schwäbische Volksschullehrer Julius Streicher (33) nach dem Kriegsdienst seinen Dienst als Volksschullehrer wieder auf. - In Nürnberg wird Julius Streicher (33) bei kommunistischen Veranstaltungen als Diskussionsredner niedergebrüllt. - In Neumarkt stirbt der Gutshof- und Brauereibesitzer und Posthalter Ludwig Ehrnsperger (--). Seine Frau Wally übernimmt als Posthalterin. - In Neumarkt wird die Distriktsparkasse in Bezirkssparkasse umbenannt. - In Neumarkt verkauft Franz Xaver Gloßner das Gasthaus Zum roten Rössl Kastengasse 14. - Die in Neumarkt geborene Schauspielerin Käthe Dorsch (28) hat die Hauptrolle im Stummfilm Die blaue Mauritius. - In Neumarkt beherrschen die Kommunisten alias die Roten die Strassen der Stadt. - Der in England geborene Carl Eduard von Sachsen Coburg und Gotha (34), Neffe des englischen Königs Georg V  (St) (53) macht die Feste Coburg zu seinem Winterquartier. - Die Stadt Nürnberg zählt 9.855 Gefallene, davon 178 Juden. - In Nürnberg gibt es 8.575 Juden. 2,5 % der Bevölkerung. - In Nürnberg hat die Blechspielwarenfabrik der jüdischen Gebrüder Bing eine Puppenfabrik aufgekauft und eine Handelsgesellschaft für erzgebirgische Spielwaren gegründet. - In Neumarkt gibt es 29 Kraftfahrzeuge alias Motorräder, Personenkraftwagen und Lastkraftwagen alias Automobile. - In Neumarkt übernimmt die Witwe Walburg Ehrnsperger (--) Brauerei und Gasthöfe der Gansbrauerei. - In Sulzbach wird auf Drängen des nürnberger Soldatenrates nach idealtypischen Prinzipien ein Soldatenrat unter dem aus Nürnberg stammenden SPD Mitglied und Gefreiten in der örtlichen Kaserne Ludwig Wiesel (39), der mit Max Wurm, Schlosser, Hans Fuchs, Lokführer, Johann Zintel, Dreher, Josef Royer, Dreher, Wilhelm Sträubig, Filzmacher, Georg Gschrei, Brauer und Hans-Georg Pickel, Maschinist, eine Ortsgruppe SPD gründet, gewählt, dem die Behörden zunächst eine enge Zusammenarbeit zusagen. Am Rathaus wird die Rote Fahne der Revolution gehisst. Bürger und Handwerker beteiligen sich nicht. Am nächsten Tag lässt der sulzbacher Bürgermeister Julius Troeger in der Tageszeitung Sulzbacher Zeitung aber schon verkünden, dass sein Magistrat wie bisher weiterregiert. Simultan werden Volksversammlungen abgehalten. Leitende Positionen für verschiedene Bereiche dürfen nur aus der arbeitenden Bevölkerung und Mitgliedern der SPD oder einer Gewerkschaft stammen und wollen das Weisungsrecht für Behörden haben, was diese widerwillig akzeptieren und was auch durch den bayerischen SPD Innenminister Erhard Auer (44) bestätigt wird, der angeblich glaubt auf die Ortsgruppe SPD angewiesen zu sein, was aber nur teilweise befolgt wird und zu heftigen Protesten führt. Der christliche Gewerkschaftssekretär Ungert befürchtet in der sulzbacher Tageszeitung Sulzbacher Zeitung eine Gewaltherrschaft der Räte, woraufhin die Räte die Verlagsgebäude besetzen und für einige Tage außer Anzeigen nichts veröffentlichen lassen. Der sulzbacher Bürgermeister Julius Troeger bestätigt nach angeblichen mehrfachen Verhaftungen und Exektutionsdrohungen öffentlich die Aktion als absolut rechtens und verhöht die Tageszeitung Sulzbacher Zeitung als harmlosestes Blatt, das den Bezirksamtsdiener für den irdischen Stellvertreter Gottes auf Erden hält. - Der Stahlhelm M18 wird eingeführt. - In Sulzbach wird Fliegeralarm ausgelöst. - Der in Bayreuth geborene Gendarmeriehauptmannssohn Robert Greim (26) schießt einen britischen Panzer aus der Luft ab, wird Jagdstaffelführer, gewinnt 28 Luftkämpfe undwird mit dem Orden Pour le Mérite und dem Militär-Max-Joseph-Orden ausgezeichnet, wodurch er in den persönlichen Adelsstand als Ritter erhoben wird und sich Otto Ritter von Greim nennen darf. - Der jüdische ehemalige langjährige Leiter der nürnberger Tageszeitung Fränkische Tagespost Kurt Eisner (51) wird bayerischer Ministerpräsident. - In Regensburg verliert der in Regensburg geborene Prinz Franz Joseph von Thurn und Taxis (St) (25) den Titel Erbprinz. Sein Vater bleibt der Fürst. - In Amberg wird eine Ortsgruppe der katholischen BVP unter Vorsitz von Justizrat Taucher gegründet, die über Jahre bei Abstimmungen die meisten Stimmen erhält. - In Amberg fordern der Vertreter des Kartells der christlichen amberger Gewerkschaften Gustav Ungert, der SPD Mann Gottlieb Stark und das amberger Sozialausschußmitglied und BVP ler Jakob Mattes die Bevölkerung auf Ruhe zu bewahren treffen sich am nächsten Tag mit Arbeiter-, Bürger-, Beamten-, Militär-, Kleriker und Pressevertreter im Rathaussaal, warten einen Tag und gründen einen provisorischen Arbeiter- und Soldatenrat unter ihrem Vorsitz. - In Regensburg wird nach der Ausrufung des Freien Volksstaates Bayern die katholische BVP gegründet. Das Zentrum ist regierungstreu. Die BVP ist bürgerlich christlich konservativ und lehnt alle Neuerungen ab. - In Nürnberg fordert die Fränkische Tagespost den Rücktritt des deutschen Kaiser Wilhelm von Zollern (St) (59). - Die Habsburger werden aus Österreich vertrieben und dürfen das Land nicht mehr betreten. - Der Cousin dritten Grades von Kaiser Wilhelm II von Zollern (St) (58), der russische Zar Nikolaus wird zusammen mit seiner gesamten Familie ermordet. - In Ansbach hat die Fahrzeugfabriken Ansbach und Nürnberg AG alias FAUN die Telefonnummer 140. - Der bulgarische Zar Ferdinand von Sachsen Coburg und Gotha (St) (57) flüchtet per Zug nach Coburg ins Exil, wo er großzügig den Titel Königlich bulgarischer Hoflieferant verleiht. - Die BVP alias Bayerische Volkspartei betrachtet sich als katholische Partei, die ein Problem hat evangelische Wähler anzusprechen. - Graf Alexander von Faber Castell (St) (52) heiratet Gräfin Margit von Zedtwitz und nennt sich wieder Graf von Castell Rüdenhausen. - In Regensburg wird die Regensburger Gewehrfabrik Siemensstrasse 7 fertiggestellt. Es wird aber keine einzige Waffe mehr produziert. - In Beilngries geht die Lehrertochter Eva Braun (06) in die Volksschule im ehemaligen Franziskanerkloster. - In Regensburg wird der Oberstudiendirektorensohn Heinrich Himmler (18) Soldat. - Der in Beilngries geborene Sportjournalist Karl Harrer (28) nimmt an einer Veranstaltung der Organisation Freier Arbeiterausschuss des münchner Staatsbahnwerkzeugschlossers Anton Drexler teil. - In Fürth wird ein Verein zur Wahrung der Interessen der Stadt Fürth alias Treu Fürth von u.a. evangelischen Pfarrer und Stadtrat Paul Fronmüller (54), dem Vorsitzenden der israelitischen Realschulen in Fürth Isaak Löw Weiskopf und Babette Bauer (52) gegründet. - In Erlangen nimmt der in Vohburg Geisenfeld geborene Staatsbeamtensohn Gregor Strasser (26) sein Apothekerstudium wieder auf. - Der in Fürth aufgewachsene Diplomatensohn und Jagdflieger Hermann Göring (25) kehrt als berühmtes Fliegerass mit 20 Abschüssen aus dem Krieg nach Hause. - In Regensburg hat das Hotel Karmelitenbrauerei am Dachauplatz von Hotelbesitzer Ludwig Bergmüller (57) mit der Fensprechnummer 118 die Telegrammadresse karmelitenhotel, 100 Zimmer mit 180 Betten im neuen Trakt, Zimmer mit fliessendem warmen und kaltem Wasser, Appartements mit Bad, Dampfheizung, elektrisches Licht und einen Personenaufzug. - In Nürnberg eröffnen die Brüder Martin im Saal der Gaststätte Russischer Hof in der Fürther Strasse 94 (20 17 katholisches Pfarrzentrum St Anton) das Kino Die weiße Wand mit 400 Plätzen. - In Neumarkt wird der in Eichstätt geborene Kaufmannssohn und selber Anwalt Dr Friedrich Gruber (35) Bürgermeister. - In Nürnberg gibt es 79 Selbstmörder, darunter 15 Soldaten und 36 Frauen. - In Nürnberg gibt es 1.858 Gasglühlampen, 101 elektrische Bogenlampen, 23 elektrische Glühlampen und 3 Petroleumlampen. Alle öffentlichen Pissoirs werden mit 53 Gasglühlichtlampen beleuchtet. - In Nürnberg gibt es 198 Strassenbahnschaffnerinnen und 35 Straßbahnfahrerinnen. - In Regensburg gibt es das Hotel Weidenhof in der Maximilianstrasse 23. - In Regenstauf geht das Schloss Spindlhof mit 400 Hektar Land von Emil von Zakrzewsky an den argentinischen Diplomaten Hermann von Fremery, den Direktor der Ago Flugzeugwerke in Johannisthal über. Ago steht für den Aviatiker Gustav Otto (35). - In Neumarkt wird laut der neumarkter Zeitung Neumarkter Tagblatt im Kino Zu den drei Mohren Obere Marktstrasse 8 die zwei Jahre alte Stummfilmoper Martha oder der Markt von Richmond mit 10 Opernsänger/innen aufgeführt. Die Premiere wird einmal wiederholt. Die Noten sind auf einen Streifen am unteren Rand kopiert. Trotz starker Probleme mit der Synchonizität zwischen Sänger, Piano und Leinwand werden die Vorstellungen ein großer Erfolg. Fünf Monate später wird der Film Der Waffenschmied mit 12 Opernsänger/innen aufgeführt, aber eine Wiederholung wegen der Kosten ausgeschlossen. - In Regensburg hat die Strassenbahn 4.900.000 Fahrgäste. - In Burglengenfeld eröffnet das Kino Stadt-Lichtspiel-Theater. - In Regensburg muss Fürst Albert von Thurn und Taxis (St) (51) große Ländereien abtreten und verkauft dazu seine Zuckerfabrik in der Aufeldstrasse. - In Nürnberg Doos entwickelt der Mars Ingenieur Claus Franzenburger einen luftgekühlten 2 Zylinder Boxermotor mit 956 ccm mit 7,3 PS, dessen Produktion Maybach in Friedrichshafen übernimmt. - In Nürnberg zieht das Stadtmissionsheim für gefallene Mädchen und Prostituierte vom Paniersplatz 9 mit 15 Betten in 3 Schlafräumen in die Villa am Äußeren Laufer Platz 5. - Das Bayerische Kriegsministerium wird in Bayerisches Staatsministerium für militärische Angelegenheiten umbenannt. - In Neuendettelsau wird der in Regensburg geborene und in Erlangen studierte evangelische Theologe Hans Lauerer (34) neuer Direktor der Diakonissenanstalt Neuendettelsau. - Die geschiedene und mittellose Gräfin Ottilie von Faber Castell (41), der man auch ihre Kinder weggenommen hat, heiratet ihre Jugendliebe Freiherr Philipp von Brand Neidstein (--) .und wird als seine Ehefrau zu Freifrau Ottilie von Brand Neidstein, die dem niederen Adel angehört. - In Nürnberg spezialisiert sich die Kunst- und Bauschlosserei Martin Schmitt auf Aufzüge und  Aufzugsanlage und benennt sich in Aufzugswerke M.Schmitt+Sohn um.  - In Amberg werden das Kino Bavaria am Kaiser Wilhelm Ring 257 und das Kino Lichtspielhaus in der Herrenstrasse 1 eröffnet. - Der münchner Energiekonzern Bayernwerke beginnt mit dem Bau einer Überlandringleitung München Landshut Regensburg Amberg Nürnberg Treuchtlingen Donauwörth Meitingen Augsburg München und abzweigende Leitungen. - In Regensburg schließt sich der in Regensburg geborenen Dichter Georg Britting (29) dem Arbeiter- und Soldatenrat an und wird Theaterkritiker der sozialdemokratischen Zeiitung Neue Donau-Post. - In Berg bei Neumarkt gibt es die Dampfziegelei und Tonwerk Berg GmbH mit der Telefonnummer NEUMARKT 24. - In Sulzbach wird aus der Zeitung Wochenblatt der Stadt Sulzbach die private sulzbacher Tageszeitung Sulzbacher Zeitung. - In Regensburg hat der Regensburger Automobil Club 35 Mitglieder. - In Nürnberg übernehmen die Gebrüder Bing das Jugendstil Silbergeschäft Felsenstein und Mainzer, des in Fürth geborenen Juweliers Simon Felsenstein (57) und des bei Würzburg geborenen Sigmund Mainzer (55). - In Nürnberg bieten sich Prostituierte alias Sexarbeiterinnen hinter der Frauentormauer in den geöffneten Fenstern in auffälligen Kleidern und zT mit entblößten Brüsten an. Sie locken die Freier indem sie sie ansprechen, zuzwinkern und dabei Zigaretten rauden, Kaffee trinken und mit ihren Haaren spielen. - Unterfarrnbach und Atzhofen werden von Fürth eingemeindet. - In Regensburg beginnt die Mezzosopranistin Grete Blaha (29) ein zweijähriges Engagement am Stadttheater, wonach sie an die Wiener Volksoper geht.  - In Nürnberg wird das seit vor 18 60 bestehende Photografische Atelier Stich ursprünglich von Fotograf Ferdinand Schmid (++) von dessen Witwe geschlossen. - In Dietfurt kauft der jüdische Gastronom und Geldverleiher Gustav Einstein (--) das Gut Wildenstein mit Brauerei.

1917 Wetter: Im Februar Kältewelle. Außergewöhnlich warmer Juni und sehr heißer und trockener Sommer bis Mitte August, Schädlingsplage. Verheerende Waldbrände im Lorenzer Reichswald, besonders auf dem Gebiet des Reichsparteitagsgeländes bis 19 19. - Im nürnberger Vorort Schweinau wird von dem in Egloffstein geborenen ehemaligen Wasserreinigungsanlagen Kaufmann, Spielzeugdampfmaschinenfabrikanten und Spielwarenfabrikanten Fritz Ludwig Neumeyer (42) zur Herstellung von Zündern für Artilleriemörser neben der Firma Fritz Neumeyer (42) Nürnberg die Firma Zünder und Apparatebau GmbH mit der Friedrich Krupp AG Essen in der Lobsingerstrasse 8 gegründet. - In Nürnberg zieht der Christkindlsmarkt von der Insel Schütt an die Fleischbrücke um. - Die in Neumarkt, Untere Marktstrasse 26 geborene Lebküchnergehilfetochter und Schauspielerin Käthe Dorsch (27) spielt eine Nebenrolle in dem Ernst Lubitsch Stummfilm Das fidele Gefängnis und eine Hauptrolle neben dem in Berlin geborenen Oskarpreisträger (25) Ernst Lubitsch in Der Blusenkönig. -  Charles de Gaulle (27) kommt als kriegsgefangener Offizier auf die kronacher Festung Rosenberg, wo er 2 Fluchtversuche unternimmt, dabei erwischt wird und verschärften Arrest erhält und danach in die Festung Ingolstadt verlegt wird. - Nürnberg hat 328.536 Einwohner. Regensburg hat 45.152 Einwohner. - In Nürnberg wird der Büromöbelfabrikantensohn und Speiseeishersteller Theo Schöller geboren. - In Neumarkt eröffnet der Gasthof Lehmeier Obere Marktstrasse 12. - Die drei Firmen Johann Balthasar Stieber & Sohn Nürnberg, Johann Philipp Stieber Roth und die Vereinigten Leonischen Fabriken Nürnberg schließen sich zusammen und gründen die Leonische Werke Roth-Nürnberg AG. - In Nürnberg findet im Hercules Velodrom des jüdischen nürnberger Fahrradfabrikbesitzers Carl Marschütz (54) (Express Namensrechteinhaber) in der Treustrasse 9 (20 15) am Schauspielhaus eine Massenspeisung für die hungernde Bevölkerung in der Kriegsvolksküche statt. - Der Fußballverein 1.FCN alias Club steht kurz vor der Auflösung. - In Deinschwang wird eine öffentliche Telephonstelle in der Hilfspoststelle eingerichtet. - Nürnberg hat 328.536 Einwohner. - Die in Neumarkt geborene Darstellerin Käthe Dorsch (27) hat eine Nebenrolle im Stummfilmdrama Memoiren des Satans. Fanatiker des Lebens, dem zweitaufwendigsten Leinwandepos vor Kriegsende. - Die Universum Film Ufa wird als deutsche Antwort auf die Propagandafilme der Alliierten gegründet. - Der in England geborene Carl Eduard von Sachsen Coburg und Gotha (33), Neffe des englischen Königs Georg V  (St) (52) unterzeichnet ein Gesetz, das außerdeutsche Mitglieder des Hauses Sachsen-Coburg und Gotha von der Thron- und Erbfolge ausschließt, wenn ihr Heimatstaat Krieg gegen das Deutsche Reich führt. - In Nürnberg gibt es 22.529 aktive Kriegsteilnehmer. - In Neumarkt werden die Strassenlampen ferngezündet. - In Nürnberg gründet sich der jüdische Gesamtsausschuss der Ostjuden Achi Eser. - In Schwandorf kauft der jüdische nürnberger Hopfenhändlersohn, Großwildjäger, Afrikaforscher und Oberleutnant Josef Hesselberger das Hofmann-Schlösschen. - Der Cousin dritten Grades von Kaiser Wilhelm II von Zollern (St) (58), der russische Zar Nikolaus wird gestürzt. - In Ansbach fusionieren die Fahrzeugfabrik Ansbach AG und die  Nürnberger Feuerlöschgeräte-, Automobillastwagen-Fahrzeugfabrik Karl Schmidt zu Fahrzeugfabriken Ansbach und Nürnberg AG unter Beteiligung der Fried. Krupp AG. - In Fürth erhält der aus Klingenberg stammende Jurist und rechtskundige fürther Bürgermeister Robert Wild (42) durch den bayerischen König Ludwig III von Wittelsbach (St) (72) den Titel Oberbürgermeister. - In Regensburg stirbt der Gutsbesitzer mit mehreren Besitzungen bei Weiden und ehemalige Reichstagsabgeordnete Freiherr Eduard von Sazenhofen (86). - Das Kloster Plankstetten wird zur Abtei erhoben. - Der russische Zarenenkel Kyrill Wladimirowitsch Romanow (St) (41) flüchtet mit seiner Frau, seiner Cousine, Prinzessin Victoria Melita von Sachsen Coburg und Gotha (St) (41) nach Coburg. - Der in Freihung Schickenhof geborene Bauernsohn und Physiker Johannes Stark (43) verliert seine Stellung als aachener Ordinarius für Physik wegen antisemitischer Aktivitäten. - In Regensburg dient der Lehrersohn Heinrich Himmler (17) im 11. Infantrieregiment. - Die in Regensburg geborene Schauspielerin und ausgebildete Sopranistin Rosl Mayr (21) bekommt ein Engagement am Münchner Volkstheater (sie taucht in unzähligen Sexfilmen und in 4 Pornofilmen in Nebenrollen auf). - Die in Neumarkt geborene Schauspielerin Käthe Dorsch (27) spielt in dem Stummfilm Dornröschen die Königin. - Der in Buckingham Palace geborene deutsche Prinzensohn und englische König Albert Edward von Sachsen Coburg und Gotha (St) (60) nennt seinen Familiennamen wegen des Krieges in Windsor um. - In Fürth erholt sich der Weltkriegspilot Georg Pfleiderer (25) von seiner Unterleibsverletzung. - In Nürnberg führt die evangelische Innere Mission den Begriff Stadtmission ein. - Der in Nürnberg geborene Freiherr Friedrich Siegmund Georg Kreß von Kressenstein (47) verteidigt als Oberkommandierender der VIII. Türkischen Armee die Küstenlinie des östlichen Mittelmeeres. - In Regensburg gibt es die Brauerei Emslander. - In Amberg hat der evangelische Pfarrer Weigel für seinen Bau-Fonds Heimstätte für Kinder 1.800 Mark gesammelt. - Gräfin Ottilie von Faber-Castell (40) lässt sich scheiden. - Der zur Rettung der Katholischen Kirche gegründete verbotene Jesuitenorden wird in Deutschland wieder zugelassen. - In Regensburg Wörth nimmt Rupert Heider am Höllbach das Höllbachwasserkraftwerk 2 neben der Heilsberger Mühle bei einem nutzbarren Gefälle von 35 Meter in einer 250 Meter langen Betonrohrleitung und einem 12.000 cbm großen Wasserspeicher in Betrieb, das zwar von den Behörden stillgelegt wird aber wegen Kriegsnotwendigkeit wieder anläuft. - Der in Amberg geborene Fotografensohn Karl Frey (51) erstellt als Direktor, Regisseur und Kameramann der Leo-Filmgesellschaft den Stummfilm Die brennende Wunde. - In Neumarkt wirbt die jüdische Goldschmidt Fahrradfabrik Express Werke AG mit einem fiktiven künstlerisch gemalten tödlichen Fahrradunfall, wobei auf die Gefahren bei zu großer Sparsamkeit bei der Qualität hingewiesen wird. - In Regensburg wird der aus Landshut stammende Bäckersohn Max Linnbrunner (--) Direktor am Theater, allerdings zusammen mit dem aus München stammenden  Toni Thoms (36). - In Regensburg gibt es neben der regensburger Tageszeitung Regensburger Zeitung, noch die Tageszeitung Regensburger Neueste Nachrichten und die Tageszeitung Neue Donaupost. - In Deining wird der Schweigersohn Josef Solleder (--) des Vorgängers Georg Simson (--) neue Leiter des königlichbayerischen Postamtes Deining. - In Regensburg wollen 34 katholische Priester gegen die Verschuldung der Pfarreien bei Verwandten, Reichen oder sogar Juden vorgehen, weshalb sie mit ihrem aus Pressrath stammenden arracher Pfarrer Vater Anton Götz (50) den genossenschaftlichen Verband der katholischen Ökonomiepfarrer Bayerns später Liga Bank gründen.

1916 Wetter: Windhose im würzburger Steinfeld und in umliegenden Dörfern werden hunderte Häuser zerstört. Einführung der Sommerzeit. Sehr kühler Juni. Schlechte Ernte wegen schlechter Witterung. Kartoffelfäule. - Der geisteskranke abgesetzte bayerischen König Otto von Wittelsbach (St) (68) stirbt in München. - Der in München geborene Bierbrauereibesitzer der Joseph Sedlmayr Brauerei Gabriel Sedlmayr (66) erhält den persönlichen Adel und wird Ritter Gabriel von Sedlmayr. - In Amberg werden in der Amberger Gewehrfabrik Frauen als Arbeitskräfte eingestellt. - Nürnberg hat 325.434 Einwohner. - Im Februar wird den deutschen Kommunen verboten Fleisch, Zucker, Milch, Mehl und Fett selbstständig einzukaufen und sie erhalten Lebensmittelbestände der Landesstellen und Reichsstellen, die sie verteilen müssen. - In Nürnberg weiht der bayerische König Ludwig III von Wittelsbach (St) (71) den Justizpalast neben dem Zellengefängnis ein. - Der in Fürth geborene Textilwarenhändlersohn Ludwig Erhard (19) schließt seine Einzelhandelskaufmannslehre als Weißwarenhändler ab, lässt sich trotz deformiertem Fuß zum Kriegsdienst einziehen und als amberger Infantrist nach Rumänien schicken. - Der amerikanische Automobil Kraftfahrzeughersteller Ford produziert 585.388 Stück des Modell T zu einem Preis von 360 Dollar. - Der bayerische König Ludwig III von Wittelsbach (St) (71) gründet mit der Erlaubnis von Papst Benedikt XV (62) das katholische Fest Patrona Bavariae mit der Schutzheiligen Maria. - Der 1.FCN alias Club wird Nordbayerischer Meister und Südeutscher Meister, u.a. mit dem Torwart und Rekordfußballnationalspieler Heinrich Stuhlfauth (20). - Nürnberg hat 325.434 Einwohner. Regensburg hat 45.228 Einwohner. - In Nürnberg zieht das nürnberger Gericht aus den provisorischen Räumen des ehemaligen Hotels Bayerischer Hof in der Karlstrasse 1 (20 17 Neuapostolische Kirche) in den fertiggestellten Justizpalast, Fürther Strasse 110 um, unmittelbar vor dem sternförmigen nürnberger Zellengefängnis. Beide Gebäude sind mit unterirdischen Tunneln verbunden. Der Justizpalast hat Stahlbetondecken und 6 Gefangenenaufzüge, ersetzt die Justizbauten ua in der Augustinerstrasse und Weintraubengasse und nimmt alle nürnberger Gerichte und Staatsanwaltschaften auf. Fürth bleibt eigenständig. - In Deining stirbt die in München geborene Schönheitsgalerie-Hofdame Friederike von Gumppenberg (93). - Der Stahlhelm M16 wird eingeführt. - In Altenstadt an der Waldnaab wird Freiherrntochter Esther Dorothea Ottilie Martha von Lindenfels geboren. - In Amberg wird die Amberger Bierbrauerei AG Zum Franziskanerkloster zum Brauhaus Amberg AG vormals Aktien- und Fentschbräu zum Brauhaus Amberg AG, hervorgegangen aus der Brauerei Johann Arnold umbenannt. - Der Sohn einer bayerischen Königstochter und letzte Kaiser von Österreich Franz Joseph von Lothringen Habsburg (St) (86) stirbt. - In Davos stirbt die bayerische Königstochter Mathilde von Wittelsbach Bayern (St) (39) verheiratet mit dem brasilianischen Kaiserthronprätendentenbruder Ludwig Gaston von Sachsen Coburg und Gotha (St) (46). - Gräfin Ottilie von Faber-Castell (39) lässt sich von ihrem Ehemann Graf Alexander von Castell Rüdenhausen (St) (50) scheiden, wird schuldig geschieden und überlässt das Familienvermögen ihrem in Schwarzenbruck geborenen Sohn Grafensohn Roland von Faber Castell (St) (11). Graf Alexander von Castell Rüdenhausen (St) (50) entzieht ihr die Kinder. - Der in Nürnberg geborene Lehrer Robert Bergmann (30) rettet seinen Kompagniechef Ernst Röhm (29) bei Kriegshandlungen das Leben. - In Erlangen gibt es rund 300 Studenten. - In Postbauer Wurzhof wird aus der Erziehungsanstalt Rummelsberg eine Militärische Zöglingsanstalt. - Der Erbsohn Heinrich von Wittelsbach Bayern (St) (32) stirbt in Rumänien. - In Nürnberg ist der in Dollnstein geborene Bauhandwerkersohn Ludwig Ruff (38) der führende MAN Hofarchitekt und Produktdesigner. - In Kastl wird in der Klosterkirche eine neue Orgel eingebaut. - In Neuburg an der Donau wird die neue Urdonautalbahn durch das Hüttinger Tal mit 40 km/h Höchstgeschwindigkeit eröffnet. - Der in Fürth aufgewachsene Diplomatensohn und Jagdflieger Hermann Göring (23) wird abgeschossen. - Der in Beratzhausen geborene Schriftsteller Gottfried Kölwel (27) trifft in München Franz Kafka (33). - In Eichstätt übernimmt die Hofmühl Brauerei die Vogerlbräu Marktgasse - In Neumarkt wird vor dem Eingang des Rathauses unter dem Motto Nagelung in Neumarkt eine Holzskulptur des Torschmieds Veit Joseph Jung aufgestellt, in die man gegen eine Spende als Kriegsobulus einen Nagel hämmern darf. Die vielbesuchte Statue wird bis Kriegsende im Rathaus aufgestellt. - In Neumarkt wird der Gutsbesitzer und Brauereibesitzer Ökonomierat Friedrich Göwein (81) Landtagordeneter für den verstorbenen neumarkter Bürgermeister königlichen Hofrat Joseph Weißenfeld. - In Nürnberg baut die MAN Saurer Lastwagenwerke GmbH 123 LKW. - In Neumarkt verpflichtet der Express-Rennstall den erfolgreichen in Berlin geborenen Radrennfahrer Erich Aberger (24). Ihm wird sogar ein eigenes Fahrradmodell gewidmet. - In Rummelsberg werden in der evangelischen Erziehungsanstalt Rummelsberg 140 schulentlassene männliche Pfleglinge von 4 Geistlichen und 3 Brüdern betreut. Ein Teil muss in der neuen Rüstungsfabrik in Ochenbruck arbeiten. - In Amberg wird der evangelische amberger Diakonieverein von Stadtpfarrer und Kirchenrat Max Weigel in Evangelischer Verein für Kranken-, Armen- und Jugendpflege Amberg umbenannt. - In Nürnberg gründet die Frauenrechtlerin und Haeberlein-Metzger Lebkuchenfabrikantentochter Agnes Metzger, als verheiratete Agnes Gerlach (28) nach dem Tod ihrer beiden Kinder einen Ortsverein Deutsche Frauenkultur. - In Nürnberg besucht der bayerische König Ludwig III von Wittelsbach (St) (71) mit dem nürnberger Oberbürgermeister Otto Geßler (41) ua die jüdische Schraubenfabrik und Facondreherei Saemann Paumgartnerstrasse 6. - In Zeitlarn kauft der französich reformatorische Freiherr Eduard von Harnier aus einem frankfurter Patriziergeschlecht das Schloss Regensdorf von Graf Alexander von Castell Rüdenhausen (St) (50) und zieht mit seiner Familie dorthin. Sein Sohn Adolf von Harnier (13) geht in Regensburg auf das Alte Gymnasium. - In Nürnberg stellt der jüdische Hercules Fahrradfabrikbesitzer Carl Marschütz (55) (Express Namensrechteinhaber) laut Preisliste Nr 111 sechs Grundmodelle von Lastkraftwagen mit Motoren zwischen 22 und 44 PS und einem Ladegewicht von 1,5 bis 5 t mit 36 speziellen Karosserie-Aufbauten ua der Königlich Bayerische Post und für Sanitätsautomobile her. - In Nürnberg muss das Kriegsluftschiff LZ notlanden. - Die in Nürnberg geborene und aufgewachsene jüdische Victoria Fahrräder Gründertochter und Malerin Hedwig Frankenburger (26) heiratet Freiherr Wilhelm von Branca (46). - In Regensburg Regendorf verkauft Graf Alexander von Faber Castell (St) (49) das Schloß Regendorf an den zehn Jahre zuvor von München zugezogenen königlichbayerischen Kämmerer Eduard von Harnier (56), verheiratet mit der Freiherrentochter Elisabeth von Müffling (--). - Das vom in Laaber geborenen Ludwig Auer (++) gegründete private Kinderheim für Jungen Cassianeum in Donauwörth, das mehr als 2.000 Angestellte hat, wird von dessen Enkel Max Auer (--) zu einer Einrichtung von organisiertem sexuellen pädophilen Missbrauch.

1915 Wetter: Hitzerekord im Juni. Sehr kühler Oktober. Kälteeinbruch im November. - In Neumarkt ist der amberger Goldschmiedsohn und königliche Hofrat Joseph Weißenfeld (67) Bürgermeister. - In Neumarkt feiert der Hausmeister der alten Kaserne, Max Mohr, 50 jährige Mitgliedschaft beim Kirchenchor in der katholischen Pfarrkirche. - In Neumarkt muss ein Propellerflugzeug auf dem Fohlenhof notlanden und wird zur Attraktion. - Deutsche Münzen werden auch aus unedlen Metallen wie Eisen, Zink und Aluminium hergestellt und Notgeld von Gebietskörperschaften und Großbetrieben ausgegeben. - In Nürnberg wird vor der Sebalduskirche ein Eisernes Kreuz zur Nagelung gegen Spenden für einen Hinterbliebenenfonds gefallener Krieger aufgestellt. - Der in Neumarkt im Gasthaus Zum Hechten Untere Marktstrasse 3 geborene rechtsradikale und antisemitische Notarssohn und Journalist Dietrich Eckart (47) gründet in München den völkischen Hoheneichenverlag.und bringt sein Drama Heinrich der Hohenstaufe heraus, in dem er den Führungsanspruch des deutschen Volkes hervorhebt. - In Süddeutschland wird um den Eisernen Fußball gespielt. - In Neumarkt wird der weidener Postverwalter Ludwig Strober (45), der bereits 21 Dienstjahre in Neumarkt hinter sich hatte, königlicher Postmeister und königlicher Postamtvorstand. - In Fürth besucht der bayerische König Ludwig III von Wittelsbach (St) (70) den Kanaltag zum Ludwig Donau Main Kanal im Luxushotel Parkhotel Ludwig Breitscheid Strasse 15. - In Regensburg ist der 53. Jahrgang der Tageszeitung Regensburger Anzeiger die Beilage des 66. Jahrgangs des Regensburger Morgenblatt, des Amtsblatts im Verlag Gebrüder Habbel mit Telefonnumer 43 und Redaktion mit Telefonnummer 42. - In Nürnberg wird die Mädchengruppe des jüdischen Frauenvereins Esras Noschim gegründet. - Die Spitzen der Pickelhauben werden beim Fronteinsatz entfernt. - Albert von Podewils wird geboren. - In Fürth wird mit dem Bau der Flugwerft Atzenhofen in der Flugplatzstrasse 75 (20 18 Fraunhofer-Allianz Vision) für 20 Flugzeuge begonnen, wobei die Schüler der stationierten lechfelder Fliegerschule 3 am Flugfeldrand zelte n und in die Stadt zum Unterricht gehen müssen. - Nürnberg hat 350.630 Einwohner. -  In Regensburg hat das Restaurant Union Untere Bachgasse als elegantes modernes Wiener Kaffeehaus von Mathe Schnell die Telefonnummer 494. - In Erlangen besitzt die studentische Burschenschaft Germania das Haus in der Universitätsstrasse 18. - Die in Regensburg geborene Schauspielerin Maria Juliane Forstner alias Rita Clermont (21) wird Hauptdarstellerin in ihrem zweiten Kinostummfilm Fräulein Hochmut. - In Kloster Weltenburg führt der Höhlenforscher Ferdinand Birkner (47) in der Schulerloch Höhle Grabungen durch, wobei er Steinwerkzeuge findet. - In Burgthann Oberferrieden wird die Brauerei Weißer Löwe geschlossen. - In Nürnberg gibt es 83 Strassenbahnschaffnerinnen. - In Nürnberg beginnt der wiener Hofoperntänzerinnensohn und Chorleiter Clemens Krauß (22) ein einjähriges Theater-Engagement. - In Regensburg wird zur Finanzierung von Kriegshinterbliebenen in einem eigens aufgestellten Tempel die Holzfigur Eiserne Ratisbona zur Nagelung gegen Spenden mit großen Publikumsinteresse vor dem Rathaus aufgestellt. Der Großhändler Ludwig Eckert ist im Organisationskomitee für Einweihung, Umzug und Gottesdienst federführend, das im Gasthaus Schützenhof tagt. - In Regensburg wird in der Maximilianstrasse 29 die Sammelstelle II des Roten Kreuz eingerichtet. - In Nürnberg wird die MAN Saurer Lastwagenwerke GmbH auf Druck der Heeresverwaltung gegründet, wobei Sauer eigentlich ein schweizer Unternehmen mit französischer Zweigniederlassung ist und die Beteiligung am deutschen Unternehmen MAN durch Strohfirmen verschleiert wird. - In Nürnberg eröffnet die evangelische Inneren Mission das Kreiskinderheim Fridaheim in der Schonhoverstrasse 5. - In Nürnberg Veilhof gibt es in der von dem Evangelischen Verein für Innere Mission betriebenen Erziehungsanstalt Veilhof eine Strafabteilung, in der die schwierigen jungendlichen Pfleglinge mit Ketten arbeiten müssen. Erst drei Monate nachdem man sie eigentlich schon von den Ketten befreit hat, dürfen sie darum bitten, die Ketten mit Kugeln abgenommen zu bekommen. Man ist stolz auf besondere Spezialfesselungen wie eine Kettenhose, die den Bewegungsraum während der Zwaqngsarbeit einschränken. - Die in Regensburg geborene Schauspielerin Rita Clermont (21) alias Maria Juliane Forstner erhält eine Hauptrolle in dem Stummfilm Lustspiel Fräulein Hochmut. - In Nürnberg stellt der Blechspielzeugwarenfabrikant Hermann Maier (--) ein Modell des ersten Flugzeugserienmodells Etrich Taube her. - In Thalmässing wird die Posthalterei aufgelöst, die Postkutschenpferde werden nicht mehr getauscht, sondern nur noch nach einer Wartezeit auf den Rückweg geschickt und die Poststrecke Thalmässing~Titting~Eichstätt vom eichstätter Posthalter Karl Jägle (--) Domplatz 7 von Eichstätt aus betrieben. Die Pferdewechselstation Hopf in Titting bleibt aber bestehen.

1914 Wetter: Großflächige Überschwemmungen in Neumarkt entlang der Regensburger Strasse. Sehr gute Kartoffelernte. In Nürnberg bricht die Maul- und Klauensäuche im Schlachthof aus. - Beginn erster Weltkrieg. - In Neumarkt verkauft der Bierbrauereibesitzer xxx Gloßner (--) das mittlere städtische Kommunbrauhaus in der Hallertorstrasse 7 an den neumarkter Bäckermeister Schneider. - In Velburg gründen 16 Handwerksgesellen einen katholischen Kolpingsgesellenverein mit einem Monatsbeitrag von 20 Pfennig mit dem Bäckergesellen Max Lauberger als gewähltem ersten Senior alias Vorsitzenden. - In Magdeburg wird die SpVgg Fürth Deutscher Fußballmeister. - In Nürnberg brauen 14 Brauereien Bier. - In Fürth-Atzenhof wird ein Flugplatz für das dritte bayerische Armee-Korps in der Flugplatzstrasse 75 (20 18 Fraunhofer-Allianz Vision) 11 Kilometer von Nürnberg entfernt gebaut. - In Neumarkt hat die Express-Fahrradwerke AG Holzgartenstrasse seit Bestehen 150.000 Fahrräder hergestellt. - In Neumarkt ist der amberger Goldschmiedsohn und königliche Hofrat Joseph Weißenfeld (66) Bürgermeister. - In Neumarkt tritt die Theatergesellschaft Lass in der Gaststätte Unterer Ganskeller auf. - Der in Nürnberg geborene jüdische nach Coventry ausgewanderte Holzgroßhändlersohn und Gründer der Triumph Werke Siegfried Bettmann (51) gründet, finanziert von der jüdischen nürnberger Privatbank Anton Kohn, eine Fabrik die 100 Motorräder für den Krieg in Frankreich liefern soll. Das Werk in Nürnberg wird abgespalten. - In Nürnberg schließt das Kaffeehaus Kerzinger in der Luitpoldstrasse 16. - Der regensburger Oberbürgermeister Otto Gessler tritt zurück und wird nürnberger Oberbürgermeister. - Amberg erhält eine neue Kanalisation. - In Amberg wird der Schuhmachermeister Josef Schnellinger Gegenbuchführer der Sparkasse. - In Nürnberg kommen zu den Aktiengesellschaften die Vereingte Nord- und Süddeutsche Spritwerke und Preßhefefabrik Bast hinzu. - In den Münchner Neuesten Nachrichten bezeichnet der bayerische Kronprinz Rupprecht von Wittelsbach (St) (45) den kaiserlichen Kronprinz Wilhelm von Zollern (St) (32) und seinen Vater Kaiser Wilhelm von Zollern (St) (55) kommentarlos als flatterhafte, scharfe Kriegsschwadronierer. - In Bayern werden Wehrpflichtige ab 20 Jahren, das Feldheer, die Reserve, die Landwehr bis 38. Lebensjahr und der Landsturm zum Kriegsdienst eingezogen. - Der fanatische antisemitische bayerische General Freiherr Konstantin von Gebsattel (50) beschwört im Rassekrieg den möglichen Untergang der germanischen Rasse herauf. - In Neumarkt wird der Turnunterricht für Mädchen eingeführt, der in der Realschulturnhalle stattfindet. - In Nürnberg wird ein städtisches Volksbad im Jugendstil mit drei Schwimmhallen, 66 Wannenbäder, 14 Duschen, Dampfbad, Frisierraum, Erfrischungsraum, Hundebad und Wäscherei in der Rothenburgerstrasse auf dem Gelände des ehemaligen Gaswerks eröffnet. - In Nürnberg ziehen zum Sieg in Verdun Tausende von Menschen patriotische Lieder singend durch die Stadt. - In Nürnberg wird die Allgemeine Ortskrankenkasse AOK eröffnet. - In Nürnberg besichtigen die bayerischen Prinzessinnen Helmtrud von Wittelsbach (St) (28) und Wiltrud Marie Alix von Wittelsbach (St) (30) die Kriegslazarette. - Der TuS Nürnberg 18 46 trainiert im Volksbad. Das Volksbad schließt nach Kriegsausbruch. - In Nürnberg hält die studentische Verbindung Technischer Club Bavaria am Königlich Bayerischen Technikum in ihrem Kneiplokal, dem Gasthaus Zum goldenen Schwan am Theresienplatz ihre Zusammenkünfte mit mehr als 100 Mitgliedern ab. - Auf der Schnellzugstrecke Berlin-Nürnberg-München verkehren nur noch 2 Züge pro Tag. - Einnahmen durch den Tourismus brechen komplett weg. - In Neumarkt betreibt der ASV Neumarkt Turnen, Tennis, Fußball, Wintersport, Reiten, Radfahren, Rudern und Schwerathletik. - In Nürnberg eröffnet das Kaffehaus Cafe Königshof in der Königstrasse 85. - In kleinen Fernsprechämtern wird der Klappenschrank 14 für 50 Teilnehmerleitungen die gebräuchlichste Vermittlungseinrichtung. - Die SpVgg Fürth wird erster fränkischer Deutscher Fußballmeister. Die deutsche Meisterschaft wird ausgesetzt. - In Amberg wird der NS-Komponist Hans Baumann geboren. - In Neumarkt erhält der aus Sindlbach stammende neumarkter Postillion Johann Dörfler ein silberes Posthorn zu seinem 25 Dienstjubiläum in der Kapelle der königlichen Posthalterei im Gasthof Zur goldenen Gans, Obere Marktstrasse 9. - In Neumarkt lässt der Bierbrauer Franz Xaver Gloßner in seiner Brauerei Zum Lammsfriedl und der ehemaligen Hecklbrauerei ein neues Dampfkesselhaus mit Kamin und Kühlhaus einbauen und verkauft das Kommunbrauhaus Hallertorstrasse 7. - In Regensburg Kareth gibt es die größte bayerische Dachziegelfabrikation Zinstag AG. - In Regensburg wird auf dem kleinen Exerzierplatz im Osten mit dem Bau eines Militärflughafens begonnen. - Der in Darmstadt geborene Vorsitzende des bayerischen Ministerrats Freiherr Georg von Hertling (71) wird in den Grafenstand erhoben. - In Nürnberg scheidet der aus Fürth stammende letzte jüdische Offizier aus der königlich bayerischen Armee aus. - In Deining geht der Poststellenleiter Georg Simson in Ruhestand und sein Schwiegersohn Josef Solleder übernimmt als Postbetriebswart. - In Nürnberg stellt die Blechspielwarenfabrik der jüdischen Gebrüder Bing auf Kriegsgüter wie Helme, Tornister, Feldflaschen und Kochgeschirr umgestellt. - In Nürnberg gehen die Isis-Werke des Jugendstilzinnmanufakteurs Scherf in Konkurs. - In Neumarkt sind 64 ganznächtige und 73 halbnächtige Gaslaternen in Betrieb. - In Nürnberg stellt die Firma Bing der jüdischen Gebrüder Bing Pickelhauben aus Stahlblech her, die sich als uneffektiv erweisen und nach einigen Monaten wieder eingezogen werden. - In Kipfenberg wird die letzte Brauerei Brauerei Zur Krone geschlossen. - In Kipfenberg kauft Anna Taeschner die Reste der Burg und renoviert sie. - Fast alle jüdischen regensburger Kriegsteilnehmer lassen sich vor der Thora von Rabbi Dr Seligmann Meyer segnen. - In Schwandorf lässt sich der Schutzmann Bolte während des Karnevals in seiner Freizeit in Uniform in angetrunkenem Zustand zur Belustigung der Teilnehmer in der Turnhalle einen Maskenhut alias Zigeunerhut aufsetzen. Bei einem Streit wird seine Verkleidung in Uniform öffentlich, was zu seiner Entlassung führt. - Nürnberg hat 356.960 Einwohner. - In Erlangen beginnt der in Nürnberg geborene Artur Kolb (19) ein Zahnmedizinstudium und muss schon am Kiefer verletzte Kriegsversehrte behandeln. - In Amberg wird die erste Feuerwehr Automobilspritze Moskauer der Oberpfalz angeschafft. - In Nürnberg macht das Brauhaus Nürnberg aus seinem neu erworbenen berüchtigten Bordell König Otto in der Winklerstrasse 3 (20 17 Osteria) wieder einen ehrbaren Gasthof und bittet deshalb die Polizei die Gäste nicht mehr zu kontrollen. - Die jüdische wiener Rechtsanwaltstochter Stephanie Richter lässt sich von Erzherzog Franz Salvator von Habsburg, dem Schwiegersohn des österreichischen Kaisers, schwängern und heiratet zur Vertuschung dessen Militärattache in Ungarn Prinz Friedrich Franz zu Hohenlohe-Waldenburg-Schillingsfürst (St) (35). - In Nürnberg veranstaltet der Nürnberger Rennverein ein Reitturnier mit einem schweren Jagdspringen für Sportpferde. - In Regensburg erfindet die Metzgerfrau Johanna Händlmaier (32) Gesandtenstrasse 17 ihren süßen Weißwurstsenf Händlmaiers Hausmachersenf für die 18 57 in München erfundenen Weißwürstchen, die aus Rind- und Schweinefleisch bestehen. - In Regensburg hat das Neue Gymnasium Minoritenweg 33 eine eigene Studentenverbindung. - In Nürnberg sichten Landsturmtruppen an den Bahnlinien im Nürnberger Forst angeblich ein französisches Flugzeug, was an den ehemaligen erlanger Jurastudenten und nürnberger Oberbürgermeister Otto Geßler (46) gemeldet wird. In Zeitungsmeldungen wird dann von einem Bombenabwurf gesprochen. Am nächsten Tag folgt die Kriegserklärung, die auch den Bombenabwurf erwähnt. - Das einzige eigenständige Heer im Reich, das bayerische, wird von König Ludwig von Wittelsbach Bayern (St) (59) mobil gemacht. - In Nürnberg hat das Städtische Krankenhaus in der Flurstrasse 1 314 Betten und über 10.000 Patienten. - In Bayern kommen Briefmarken mit dem Kopfbild von König Ludwig von Wittelsbach Bayern (St) (59) heraus. - In Parsberg bringt der in Vohenstrauß geborene Hans Stümpfer die 1. Ausgabe der Tageszeitung Parsberger Anzeiger heraus. - In Neumarkt wird im Kino Zu den drei Mohren Obere Marktstrasse 8 das Lustspiel Engelein mit dem erotischen Superstar Asta Nielsen (33) als letzter Film für längere Zeit gezeigt. - In Regensburg hat die Strassenbahn 2.200.000 Fahrgäste. - In Nürnberg findet das Fahrradrennen Rund um Nürnberg statt. Sieger ist der Hamburger Zeeh auf einem Triumph-Fahrrad. - In Regensburg wird an der Steinernen Brücke auf Grund von lebensgefährlichen Strudeln, die durch den Bau entstanden sind, an Stelle dess erbauten Turms für die Seilwinde Ohmwerk für die stromaufwärts betriebenen Treidelschiffe, am südlichen Brückenkopf ein Elektromotor, ein elektrischer Strassenbahn mit 50 PS eingesetzt. - In Nürnberg gründen junge Männer den Wanderverein Nürnberger Touren- und Wintersportclub D`Kreuzspitzler. - In Regensburg gibt es nur noch einen bürgerlichen Fahrradverein, den vom jüdischen regensburger Fahrradhändler Simon Oberdorfer (42) (Express) gegründeten Radler Verein Wanderer. - In Nürnberg Doos beginnt der in Konstanz geborene Kunstschlosser und Panzerschrankbauer Ferdinand Bethäuser Ferbedo mit der Herstellung des vierrädrigen Kinderfahrzeugs Holländer mit Handkurbelhinterradkettenantrieb. - In Nürnberg zieht die Schreibstube für arbeitslose und strafentlassene Kaufleute in der Lammgasse, wo Dienststellen vermittelt werden und dabei Unterkünfte bereit gestellt werden, aber absolute Disziplin und die Einhaltung der Hausordnung gefordert wird, in die Maximilianstrasse 44 um. - In Rummelsberg veranstalten die auszubildenden Jungdiakone unter Friedrich Eichler einen Brüderfrauentag, zu dem 17 Ehefrauen und 2 Bräute der Diakone und Brüder eingeladen werden. Sie wissen, dass ihr Gehalt nicht für einen eigenen Hausstand reichen wird und deshalb eine Ehe ausgeschlossen ist. Von den 100 auszubildenden Diakonen werden 38 zum Kriegsdienst eingezogen, 14 davon als Krankenpfleger und 44 werden zur Verwundetenpflege abkommandiert. - In Amberg gibt es das Hotel Zum goldenen Löwen. - In Hohenfels gibt es das Gasthaus Weigart. - In Nürnberg existieren die evangelischen Nürnberger Jugendgärten. - In Pfeifferhütte ist Georg Wilhelm Pelloth Wirt im Gasthaus Zum goldenen Engel. - In Nürnberg bietet der Spielzeughersteller Ernst Heinrichsen ein umfangreiches Angebot von hunderten hauptsächlich Militär Zinnfiguren mit Zivilisten und Berufsgruppen an. - In Nürnberg verlegt der Nadelfabrikant Carl Wenglein seine nürnberger Nadelfabriken Norica und Herold in ein gemeinsames Werk unter dem Namen Wengleins Norica und Herold Werke, Nürnberg Schwabacher Nadelfabriken GmbH nach Schwabach.Man produziert hauptsächlich Näh-, Steck-, Strick-, Häkel- und Rouladen-Nadeln. - In Ansbach gibt es eine königliche Realschule in der Theresienstrasse. - In Amberg nimmt die Amberger Hütte alias Luitpoldhütte einen dritten Hochofen in Betrieb. - Im Jahrbuch der Millionäre in Bayern führt König Ludwig von Wittelsbach Bayern (St) (59) mit 300 Millionen Vermögen und 5,6 Millionen Mark Jahreseinkommen und einem Vermögen von 290 Millionen, vor Fürst Guido Henckel von Donnersmarck in Tegernsee und Fürst Albert von Thurn und Taxis (St) (47) mit 124.000 Hektar entsprechend 35 x 35 km Waldbesitz und einem Vermögen von 270 Millionen und einem Jahreseinkommen von 5 Millionen Jahreseinkommen. Der nürnberger Metallindustrielle Kommerzienrat Rudolf Chillingworth (--) besitzt 3 Millionen Mark bei einem Einkommen von 240.000 Mark. Die jüdischen nürnberger Fahrradhersteller Marschütz, Max Frankenburger (54), Ottenstein, Reißmann oder Bettmann sind nicht unter den Millionären aufgeführt. - In Nürnberg ist der jüdische Hercules Fahrradhersteller Karl Marschütz (51) damit konfrontiert, dass seine namensgleiche englische Konkurrenz der Brüder Crane im englischen Birmingham, die Fahrradfabrik Hercules Cycle and Motor Company Ltd in der Coventry Road, 10.000 Fahrräder pro Jahr herstellt. - Der in Nürnberg geborene jüdische Holzgrosshändlersohn und coventryer und nürnberger Triumph Fahrradfabrikbesitzer Siegfried Bettmann (51) wird wegen seines deutschen Ursprungs als coventryer Bürgermeister abgesetzt.  - In Deutschland gibt es SPD Parteischulen, deren Schüler im Anzug und Schlips oder Fliege Politik lernen. Fast alle Schüler tragen bei Lehrgängen Oberlippenbart alias Schnauzer, jüngere Lehrkräfte tragen mindestens Oberlippenbart. Alle älteren Lehrkräfte tragen Oberlippenbart mit Ziegenbart. - In Regensburg ist das Warenhaus Hammer in der Dreihelmgasse, das neben Manufakturen, Textilien, Hüten, Schuhwaren, Haushaltsartikel und Lebensmittel auch eine Spielwarenabteilung hat, das zentralgelegene Einkaufszentrum der Stadt. - In Regensburg hat der Regensburger Automobil Club 70 eingetragene Mitglieder. - Im Fasching alias Karneval verbietet die Polizeidirektion München ein für allemal den sexbetonten Tanz Tango, der nach Sachverständigenurteil mehr denn ein sinnliches Reizmittel als ein Tanz ist, der das Sittlichkeitsgefühl verletzt, weil die Tänzerin dabei häufig die Beine seitwärts abspreizt, sodass man die Unterkleider und die Strümpfe sieht. - In Regensburg  hat die Gold- und Silberwarenfabrik von Johann Ludwig Leonhard Brandner (--), Oberer Wöhrd, 130 Mitarbeiter und ist die größte Kirchengerätefabrik Mitteleuropas. - In Fürth wird der in Klingenberg geborene Jurist Robert Wild (39) vom Gemeindekollegium zum neuen rechtskundigen fürther Bürgermeister gewählt. - In Nürnberg kommt es im St Jakob Viertel laut Nordbayerische Zeitung zu öffentlichen Gewaltexzessen mit Fäusten und Messern zwischen rivalisierenden Dirnen alias Sexarbeiterinnen und ihren Zuhältern alias Louis, bei denen die Polizei einschreiten muß. - In Freystadt beginnt man die Stadt an das elektrische Stromnetz anzuschließen, was erst einmal nicht abgeschlossen werden kann. - In Erasbach zieht der sulzbürger Pfarrer Franz Xaver Buchner (42) die Geburt des berühmten Musikers Willibald Gluck (++) im seligenportener Forsthäusl im Nachbarort Weidenwang B 10 in Zweifel, verlegt dessen Geburt sogar ins Jahr 19 13 und löst einen erbitterten Streit zwischen den benachbarten Orten aus. Da es grundsätzlich keine Geburtsdaten sondern höchstens Taufdaten gibt, sind beide Daten nicht gesichert. Nur weitere Ereignisse wie zB eine weitere Geburt könnte ein Geburtsjahr eingrenzen. - In Kelheim wird der Krieger von Kelheim, ein Merowingerskelett, im Grab 42 des bajuwarischen Reihengräberfeldes Gmünd  mit Schild, fünf Pfeilspitzen und einem zweischneidigen Langschwert entdeckt.

1913 Wetter: Trockener und kalter März. Kälterekord und Wärmerekord im April. Kälteeinbruch im Mai. Kühler Juli. Septemberunwetter zerstören Obsternte und Restgetreideernte. - In Nürnberg wird das Kino National Lichtspieltheater in der Pillenreuther Strasse 14 direkt hinter der Celtisunterführung eröffnet. - In Schwabach wird das Kino Luna Lichtspieltheater in der Neutorstrasse 1 eröffnet. - Für die staatliche Schiffahrt auf der Donau wird der Bayerische Lloyd gegründet, dessen Büro in Regensburg bei der Schiffswerf Ruthof die ersten beiden motorisierten Binnenschiffe und ersten deutschen Tankschiffe MS König Ludwig III und MS M II Bayreuth bestellt, die jeweils mit 320 PS Dieselmotor 628 Tonnen Rohöl transportieren können. - Der bayerische Prinzregent Ludwig von Wittelsbach Bayern (St) (58) wird nach einer Verfassungsänderung, nach der der geisteskranke bayerische König Otto von Wittelsbach (St) (63) abgesetzt werden kann, bayerischer König. - Die in Neumarkt, Untere Marktstrasse 26 geborene Lebküchnergehilfetochter und Schauspielerin Käthe Dorsch (23) spielt eine Nebenrolle in dem Stummfilm Wenn die Taxe springt. - Der in Fürth geborene ehemalige erlanger Bürgermeister, Landrat, Mitglied des Bayerischen Landtags, Webersohn, Jurist und Erste Bürgermeister Ritter Georg von Schuh (67) wird in den vererbbaren Adelsstand erhoben. Seine Partei Die Freisinnigen veröffentlichen im Fränkischen Kurier einfach seinen Rücktritt, woraufhin er in den Ruhestand geht. - In Neumarkt ist Joseph Weißenfeld Bürgermeister. - Der neumarkter Turnverein 18 60 Neumarkt bestreitet ein Fußballspiel. - In Freystadt wird Herbert Aust geboren. Er wird SS Sturmbannführer im Rasse- und Siedlungshauptamt der SS alias RuSHA, Sachverständiger für die SS Auslese und Beauftragter für die Aktion Lebensborn. - Im nürnberger Vorort Gebersdorf geht das Großkraftwerk Franken AG alias GFA, an der die Stadt Nürnberg 51 % der Aktien hält, ans Netz. Das Elektrizitätswerk an der T.ullnaustrasse stellt den Betrieb ein. - In Nürnberg wird am Ludwigsplatz das Warenhaus H. Tietz & Co vom jüdischen Kaufmann Ludwig Levy mit weißen Marmor, Mahagoniholz und einem kostbaren Kronleuchter mit 853 Glühlichtern eröffnet. Es sollen sowohl die vornehme Dame, der Bürger als auch die einfache Arbeiterfrau dort gerne einkaufen.  - Auf der Donau ist der Schiffsverkehr wegen des Balkankrieges eingestellt. - In Nürnberg zieht die Blechspielzeugfabrik Karl Arnold in die Blumenthalstrasse. - In Amberg ist der Raiffeisenverein durch höhere Zinsen beliebter als die Distriktsparkasse. - Die deutsche Automobilindustrie stellt 20.388 Neuwagen her. - In Nürnberg gibt es die Aktiengesellschaften Adlerwerke vorm H. Kleyer, Armaturen- und Maschinenfabrik vorm Hilpert, Bank für Handel und Industrie alias Darmstädter Bank, Bayerische Celluloidwarenfabrik, Bayerische Notenbank, Bayerische Vereinsbank, Blaywerke alias Bleiwerke, Bleistiftfabrik vorm J.Faber, Brauhaus Nürnberg, Commerz- und Diskontobank, Continentale Gesellschaft für elektrische Unternehmungen, Deutsche Bank, Dresdner Bank, Elektrizitäts-Anlagen-Gesellschaft Schuckert & Co, Gesellschaft für Lindes Eismaschinen, Johannes Haag, Maschinen- und Röhrenfabrik, Maschinenfabrik Augsburg-Nürnberg, Metallwarenfabrik vorm M Dannhorn, Mitteldeutsche Kreditbank, Nürnberger Herculeswerke, Pfälzische Bank, Rheinisch-Westfälische Sprengstoff-Aktiengesellschaft, Triumphwerke, Tuchersche Brauerei, Vereingte Fränkische Schuhfabriken,Vereinigte Pinselfabriken, Vereinsbank, Viktoria Werke, Wayß & Freytag, Württembergische Metallwarenfabrik Geislingen-Stuttgart. - In Donauwörth erscheint das Donauwörther Anzeigeblatt als Tageszeitung. - Der bayerische General Freiherr Konstantin von Gebsattel (49) verschickt an 200 Persönlichkeiten seine Lösung der Judenfrage, die wie früher auf Enteignung und Rassentrennung basiert. Er propagiert die Rassenschande und will ein Verbot von Juden in den Medien. - Der in Reuth geborene Zimmermann Joseph Witt (29) zieht mit seinem Kleiderversandhandel nach Weiden. - Der TuS Nürnberg 18 46 beginnt Schwimmwettkämpfe abzuhalten. - In Nürnberg gründen Absolventen der Höheren Lehranstalt Bucello im Gasthaus Zur Baumwolle Adlerstrasse 18 die Burschenschaft Cimbia aus vaterländischer Begeisterung zum 100 sten Jahrestag der Völkerschlacht nach erlanger Vorbild mit dem Motto Einer für alle, alle für einen. - In Wendelstein wird ein Radsportverein gegründet. - In Deutschland gibt es 1.213.000 Telefone. - In Nürnberg Zerzabelshof spielt der Fußballverein 1.FCN alias Club in einer Arena für 8.000 Zuschauer und wird hinter der SSpVgg Fürth Zweiter. - In Nürnberg gibt es auf dem Volksfest u.a. eine Roggenkaffeebude, eine Achterbahn, einen Flohzirkus, eine lebende Puppe, ein Marionettentheater, eine Liliputanerstadt, einen Irrgarten und ein Lachkabinett. - In Neumarkt wird eine Motorpostlinie mit Personenbeförderung nach Kastl und eine Motorpostlinie mit Personenbeförderung nach Altdorf eingerichtet. - In Nürnberg eröffnet das Hotel Deutscher Hof am Frauentor 29 mit den angrenzenden Lessingsälen Frauentorgraben auf ehemaligem städtischen Krankenhausgelände. - In Vohburg inszeniert der Kolpingsverein das Sozialdramatheaterstück Der Müller und sein Kind des Predigersohnes Ernst Raupach (+18 52). - In Nürnberg ist das Sortiment der jüdischen Nürnberger Metallwarenfabrik, Gebr. Bing mit Badeöfen und Badeartikel, Haus- und Küchengeräte erweitert und es sind Musterzimmer eingerichtet. - Bau einer Wasserleitung in Tauernfeld. - In Nürnberg wird aus dem Generalanzeiger und Korrespondent von und für Deutschland des nürnberger Verlegers Erich Spandel die Tageszeitung Nürnberger Zeitung. - Kloster Weltenburg wird durch den geisteskranken bayerischen König Otto von Wittelsbach (St) (63) zur Abtei erhoben. - In Altenstadt an der Waldnaab wird Freiherr Karl Theodor Maximilian von Lindenfels geboren. - In Vilseck betreibt der Badersohn und Dentist Martin Dorner Schlichtweg 204 eine Zahnarztpraxis mit Zahnarztstuhl, Fußtretbohrmaschine und Standspeibecken. - In Kipfenberg entdeckt der eichstätter Archäologe Dr. Winkelmann den Limes entlang der Försterstrasse. - Ansbach Fahrzeuge sind bekannt. - Der Begriff Pils wird in Deutschland als Biersortenbezeichnung durch ein Reichsgerichtsurteil im Streit um die Herkunftsbezeichnung nach einem Rechtstreit der Bitburger Brauerei für ihr Original-Simonbräu-Deutsch-Pilsener zulässig. - In Coburg wird auf der Brandensteinsebene der dritte deutsche militärische Flugstützpunkt eröffnet. - In Vohenstrauß wird das Simultaneum mit gemischten Gefühlen aufgelöst, da die Katholiken sich eine eigene Kirche bauen und vom repräsentativen Marktplatz wegziehen müssen. - In Regensburg treten die Humoristen das Duo Sigl & Stettmeyer, von denen es die Grammophon Schallplatten Zwoa Münchener Stoatrager und Geh, geh weg, Kloana gibt, der Lederhosenkomiker mit Regenschirm Max Lampl und Oskar Huber im Variete-Theater Velodrom am Arnulfsplatz auf. - Nürnberg hat 359.220 Einwohner. - Der in Weiden geborene katholische Geistliche Joseph Maria Weeber (32) kommt wegen der Beziehung zu einer Frau acht Wochen in das Gefängnis Priesterstrafanstalt Xaverianum in Kloster Ensdorf, verlässt ohne Erlaubnis des Ordinariats das Kloster Reichenbach und verlobt sich. Seine Verlobte stirbt bereits nach kurzer Zeit. - In Nürnberg werden Tribünen und Clubhaus Zabo des Fußballvereins 1.FCN alias Club als schönster Platz in ganz Deutschland fertiggestellt. - In Nürnberg führt Harry Houdini (39) im Apollo Pfannenschmiedsgasse 22 seinen Entfesselungstrick Chinesische Wasserzellenfolter auf. Harry Houdini (39) will den nürnberger Polizeichef Schlumberger (--) aus PR Gründen düpieren und seinen Trick öffentlich im Dutzendteich vorführen, was polizeilich untersagt, ihm aber nicht rechtzeitig mitgeteilt wird. Er springt gefesselt ins Wasser, entfesselt sich, taucht auf, wird von der Polizei verhaftet und schließlich nur wegen unerlaubten Badens angezeigt, was aber der Richter zu verfolgen ablehnt. - In Nürnberg hat der Tiergarten am Dutzendteich 800.000 Besucher. - In Neuburg an der Donau passiert ein 30 Meter langes Motorlastschiff Bayern mit einem 40 PS Motor die Donaubrücke, kann aber wegen der starken Strömung am Donaukai nicht anlegen. - In Amberg verbietet die Dultordnung den Verkauf von unsittlichen Büchern, Liedern, Gemälden und Kupfersstichen, wie das Rauchen zwischen den Budenständen und das Zelten. - In Nürnberg wird das Hotel Württemberg Hof am Frauentorgraben 1 mit Gartenrestaurant im Hof neueröffnet. - In Regensburg ist das Gasthaus Wiedfang in der Goldene Bärenstrasse. - In Regensburg wird im Stadttheater Regensburg Bismarckplatz 7 das Theaterstück und Einakter-Zyklus An der Schwelle von dem in Regensburg geborenen Schriftsteller und Dichter Georg Britting (22) uraufgeführt. Gleichzeitig studiert er in München an der Königlichen Akademie für Landwirtschaft und Brauerei Weihenstephan. - In Nürnberg Hainberg veranstaltet der Nürnberger Rennverein ein Pferde-Rennen auf dem Exerzierplatz. - In Kelheim besucht der deutsche Kaiser Wilhelm II von Zollern (St) (54) mit dem bayerische Prinzregent Ludwig von Wittelsbach Bayern (St) (58) die Befreiungshalle zur 50 Jahre Feier mit allen Bundesfürsten. - In Regensburg wird der deutsche Kaiser Wilhelm II von Zollern (St) (54) mit einer Parade empfangen. - In Regensburg beschwören die Vereinigten Korpsstudenten im HKSCV den Befreiungskampf. - In Nürnberg Doos werben die Mars-Werke mit Fahrrädern von unvergleichlicher Qualität und Ausführung. - In Essing wird ein Cro Magnon Mensch in der Klausenhöhle gefunden. - In Nürnberg hat das Hotel Viktoria in der Königstrasse 80 (20 17 Finnegans´s Harp Irish Pub) ein Klosterstüberl und einen Lift. - In Nürnberg Gebersdorf wird ein Kraftwerk eröffnet, das ganz Mittelfranken mit elektrischem Strom versorgt und das Kraftwerk Tullnau ersetzen soll. - In Fürth findet im Saal der Union-Brauerei die 3. große naturwissenschaftliche Ausstellung der Gesellschaft IRIS Fürth eV statt. - In Amberg wird die Brauerei Winkler gegründet. - In Nürnberg wird die Kläranlage Süd (20 18 Klärwerk 2) Maximilianstrasse als erste bayerische Großkläranlage für die südlichen Stadtgebiete Lichtenhof, Gibitzenhof, Steinbühl und Schweinau, die seit 11 Jahren die Pegnitz verschmutzen, eröffnet. - In Nürnberg schließt die englische Fahrradfabrik Premier & Co Ltd London und siedelt wegen hoher Zölle nach Eger über. - In Nürnberg wird das Hotel Deutscher Hof am Frauentorgraben 29 eröffnet. - In Nürnberg gibt es auf dem Volksfest ein Pferdekarusell mit paarweise angeordneten weißen Pferden und einen Tanzpavillon. - In Nürnberg gewinnt der 1. FC Nürnberg alias 1 FCN beim Großstaffellauf den von König Ludwig gestifteten Königspokal. - In Nürnberg Schafhof eröffnet der evangelische Verein für Innere Mission eine spendenfinanzierte Mädchen Erziehungsanstalt für 14 bis 19 jährige Schulabgängerinnen in einem Neubau mit 40 Plätzen mit neuen Standards in der Äußeren Bayreuther Strasse 300. Man ist bei einer jährlichen Unterstütztung von 3.000 Mark bereit auch 10 städtische Zöglinge aufzunehmen. Fast alle Mädchen sind vom Jugendamt aus ganz Bayern zwangseingewiesen. Alle werden gezwungen für externe Auftraggeber oder in der angeschlossenen Wäscherei zu arbeiten. Die geistig Behinderten werden mit Bastelarbeiten beschäftigt. Der Vereinsgeistliche Heinrich Scholler (39) hält Religionsunterricht und fungiert auch als Inspektor. Die Teilnahme am Gottesdienst ist Pflicht egal welche Konfession die Mädchen haben. Die leicht erziehbaren Mädchen schlafen im 1. Geschloß und die schwer erziehbaren im 2. Geschoß. Hausmutter wird die ehemalige Poizeipflegerin Marie Ströhlein (49). - In Nürnberg besteht die nürnberger Uhrmachermeistertochter und Uhrmachergehilfenfrau Babette Hartig als erste Frau Bayerns die Uhrmachermeisterprüfung. - In Bayern beschließt die evangelische Kirche einen Jugendgeistlichen und einen Jugenddiakon einzustellen. - In Neumarkt findet ein offizielles Fußballspiel statt. Wenige Tage später berichtet die neumarkter Tageszeitung Neumarkter Tagblatt, dass im neumarkter Turnverein Stammverein 18 60 eine Abteilung eingerichtet wurde, in der auch Fußball und Faustball geübt werden. - In Bayern ist das Fußballspielen als Schulsport für Mittelschüler wegen der rohen Spielweise und dem Unfallrisiko verboten. - In Pyrbaum Birkenlach ist das Forsthaus Birkenlach mit Kapelle im Besitz von Graf Alexander von Faber Castell (St) (47). - In Kelheim wird ein katholischer Kolpingverein gegründet. - In Regensburg wird die Schiffahrtsgesellschaft Bayerischer Lloyd gegründet. - In Nürnberg hat die Geschäftsstelle der Wochenschrift Nürnberger Hausfrau Fleischbrücke 5, die den 3. Jahrgang herausbringt, die Telefonnummer 8229. - In Nürnberg übernehmen die aus Dresden zugewanderten Waffelfabrikanten Gebrüder Seim eine Waffelfabrik eine kleine nürnberger Lebkuchenfabrik und steigen in die Lebkuchenproduktion ein. - In Nürnberg Gebersdorfer geht das Elektrizitätswerk Dampfgroßkraftwerk Franken mit 2 x 3,4 MegaWatt Strom ans Netz. - In Regensburg wird der Einakter-Zyklus An der Schwelle vom in Regensburg geborenen Dichter Georg Britting (24) mit oft unwirklich anmutenden, verstörenden, bisweilen grotesken und erschreckenden Handlungen im Stadttheater Regensburg uraufgeführt. - In Regensburg macht der Deutsche Automobil Club während einer dreitägigen Zuverlässigkeitsfahrt Halt, wobei die 60 bis 80 Automobile auf dem Kasernplatz alias Dachauplatz und in der Wermutsgasse abgestellt werden. Die regensburg Tageszeitung Regensburger Neuste Nachrichten berichtet ausführlich. - In Nürnberg findet ein Volksfest statt, auf dem Luftballons verkauft werden. - In Fürth nennt sich das Hotel National Weinstrasse alias Rudolf Breitscheid Strasse 15 nach einem Umbau in ein pompöses Luxushotel mit riesigem Saal in Parkhotel Fürth um. Im Erdgeschoss beherbergt es das von der Ludwigstrasse zugezogene  Luxus Pelzgeschäft Baur. - In Bayern wird die zulässige Höchstgeschwindigkeit von Automobilen innerorts von 12 km/h auf 20 km/h erhöht und außerorts von 30 km/h auf 50 km/h. Der Brücken und Pflasterzoll wird abgeschafft, aber die Kraftfahrzeugsteuer bleibt. - In Nürnberg wird im Marientorzwinger von Heinrich Wallraff und Otto Seegy ein Biergarten eröffnet. - In Nürnberg wird eine Abteilung Sittenpolizei gegründet, die Sexarbeit kontrollieren soll. - In Ingolstadt benötigen die zwei Zugpaare auf der für Touristen erbauten Eisenbahnstrecke Ingolstadt~Riedenburg 2 Stunden für die 42 km. - In Bayern gibt es ein nach polizeilichen Kennzeichen geordnetes Automobil Verzeichnis Bayerns Kraftfahrzeug-Besitzer Adressbuch vom münchener Beka Verlag. - In Regensburg erhält das Heimatstilgasthaus xxx (20 23 Casablanca) in der Ostenstrasse einen Jugendstileingang und Jugendstilfensterbogenschmuck im Erdgeschoss. - In Fürth eröffnet ein erstes richtiges Kino, das Kinematographentheater Weltspiegel mit vornehmen nicht aufdringlichem aber anheimelnden Großstadtflair in der Blumenstrasse mit 500 Plätzen, das in seiner Ausstattung zu den vornehmsten Einrichtungen hiesiger Stadt gehört. - In Vohburg wird die Postexpetition vom Brauereigasthaus Zur Post Donaustrasse 31 in das Kaufhaus Görz Donaustrasse 8 verlegt. - In Nürnberg wird die neugotische Oberpostdirektion in der Bahnhofstrasse 1 mit einem Viertelkreisgebäude erweitert. - In Hemau löst der hemauer Postexpeditor am Oberen Stadtplatz Josef Stinglwanger (--) , der auch Wirt im Gasthaus Zur Post ist, seinen Vorgänger Alois Vogl (--) ab. Er hat auch einen Kraftomnibus alias Automobil für die Strecke Hemau~Beratzhausen, das auf dem städtischen Bergkircherl eine Garage hat. - In Amberg wird das Gasthaus Schelling Unteren Nabburger Strasse 34, das als Brauerei Schelling sein eigenes Bier im Kommunbrauhaus alias Waitzenbierbrauhausgesellschaft herstellt, an den Brauer Josef Winkler (--) verkauft, der durch die Übernahme der Geschäftanteile am Kommunbrauhaus seine eigene Brauerei Winkler gründen darf. - In Breitenbrunn Hamberg wird ein Spar- und Darlehenskassenverein gegründet. - In Gerßdorf-Oberhaidelbach wird ein genossenschaftlicher Darlehnkassenverein später Raiffensbank Altdorf-Feucht gegründet. - Auf dem Ludwig Donau Main Kanal wird die geringste jemals transportiere Güterfracht von 60.357 Tonnen auf Schiffen mit einer Maximaltonnage von 120 Tonnen befördert.

1912 Wetter: Auf milden Jahreswechsel folgt Kälteeinbruch. Zur Erntezeit ist es in Bayern so feucht, dass Hafer und Gerste nicht mehr für Brauzwecke geeignet sind. - In Neumarkt wird die Sterngasse gepflastert. - In Neumarkt wird im Gasthaus Zu den drei Mohren in der oberen Marktstrasse 8 ein Kino Lichtspieltheater mit 180 Sitzplätzen von Martin Hagler eröffnet. Die Stadt Neumarkt garantiert 10 Jahre lang kein weiteres Lichtspieltheater in der Stadt zu konzessionieren. - In Eichstätt wird ein Kino Lichtspieltheater in der Westenstrasse errichtet. - In Nürnberg wird das Kino Strauß Lichtspielhaus in der Leopoldstrasse 6 eröffnet. - In Regensburg wird das Kino Lichtspieltheater Olympia in der Goliathstrasse 10 eröffnet. - In Rothenburg ob der Tauber wird das Kino Lichtspieltheater Kronen eröffnet. - In Nürnberg wird ein Tiergarten am Dutzendteich eröffnet. - Die Wahlperiode 21 des bayerischen Landtag findet statt. Es gibt die Kammer der Abgeordneten deren Präsident der wöhrder Landvolksschullehrersohn und ehemalige eichstätter Gymnasialrektor Georg von Orterer (63) ist und deren Vizepräsident Theobald von Fuchs ist. Beide haben nur den persönlichen nicht vererbbaren Adelstitel, der mit der Verleihung des bayerischen Verdienstordens verbunden ist und die Kammer der Reichsräte, in der Graf Karl Ernst Fugger von Glött (St) (53) Präsident ist. Unter den bayerischen Reichsräten befinden sich der in Würzburg geborene bayerische Prinzregent Luitpold von Wittelsbach Bayern (St) (91), der in Castell geborene bayerische Ehrenoberst Fürst Friedrich Carl von Castell zu Castell (St) (48), Georg Enoch von Guttenberg zu Guttenberg (St) (19), Ludwig Karl von Holnstein aus Bayern, Arthur Franz von Schönborn Wiesentheid, Albert Maria von Thurn und Taxis. - Der im pfälzischen Germersheim geborene Freiherr Otto Kreß von Kressenstein (62) aus der nürnberger Patrizierfamilie wird bayerischer Kriegsminister. - In Nürnberg übernimmt die Staedtler Bleistiftfabrik die W Staedtler & Co Bleistiftfabrik. - In Regensburg wird eine neue Synagoge in der Schäffnerstrasse 2 alias Am Brixner Hof 2 auf dem Gelände des alten Amtsgerichtsgebäudes erbaut. - Der in Fürth geborene jüdische Kaufmannssohn, Philosophie Professor und Physiker Benno Strauß (39) entwickelt als Direktor der Krupp Forschungsanstalt gemeinsam mit dem Ingenieur Eduard Maurer ein Verfahren zur Herstellung des nichtrostenden Stahls NIROSTA auf Basis einer Nickel Chrom Legierung. - In Neumarkt beginnt die Express-Fahrradwerke AG mit der Herstellung eines zusammenklappbaren und tragbaren Kriegsfahrrades. - In Neumarkt ist Joseph Weißenfeld Bürgermeister. - In Neumarkt stimmen 106 für das Zentrum, 280 für die Liberalen und 348 für die Sozialisten. - Der in Miltenberg geborene Pfarrer der Elisabethkirche und bamberger Gymnasialreligionslehrer Johann Jakob von Hauck (73) wird vom würzburger Bischof Ferdinand von Schlör (73) zum bamberger Erzbischof. - In Neumarkt beklagt die SPD im Tuchersaal, Grünbaumwirtsgasse 13 bei der Jahreskonferenz Wahlmanipulation durch das Zentrum mittels Stimmzetteldiebstahl und Einschüchterungen. - In Ansbach wird Waldemar Fegelein der Bruder von Hermann Fegelein (06) geboren. Er wird wie sein Bruder ein verurteilter NS Kriegsverbrecher. - In Nürnberg ziehen 40.000 Teilnehmer in einem sieben Kilometer langen Festzug während des deutschen Sängerbundfestes an der Hauptwache vorbei. - Der aus Baiersdorf stammende jüdische Hopfenhändler Ritter Ludwig von Gerngroß gründet in Nürnberg eine Hopfengroßhandlung. - Im nürnberger Vorort Bärenschanze wird der alte jüdische Friedhof angelegt. - Der Turnverein Amberg wird mit 100 trainierenden Mitgliedern gegründet. - Der in Fürth geborene Kaufmann und ehemaliges Nationalversammlungsmitglied Conrad Gebhardt (73) vermacht eine riesige Sammlung der Stadt Fürth, die sie nur einlagern kann. - Die Eisenwerk-Gesellschaft Maximilianshütte in Haidhof bläst einen Kokshochofen für die Erze aus Rosenberg an. - In Neumarkt ist Johann Mois Bürgermeister. - In Marktbreit wird der Psychiater Alois Alzheimer geboren. - In Ansbach gründet der Beinknopfmacher Matthias Oechsler einen Handwerksbetrieb. - In Ansbach liegt das Chevaulegers Regiment Fürst von Thurn und Taxis. Oberlieutnant ist Regimentsadjutant Freiherr Eduard von Sazenhofen. Unterlieutenant vor Ort ist Graf Max von Montgelas. - In Ansbach finden jährlich 4 Messen und 3 Pferdemärkte statt. - In Neumarkt liegt die Division Chevauxlegerregiment Kaiser Alexander von Russland. Der Posten des Oberstcommandanten ist vacant. Majore sind Freiherr August von Leonrod und Graf Karl von Froberg Montjoye. Rittmeister sind der Ritterkreuzträger und Inhaber des königlich griechischen Denkzeichens Adalbert Marc., Freiherr Wilhelm von Stein, Ritter Maximilian von Lengrieser und Otto von Stetten. Oberlieutenants sind Graf Karl von Leublfing, Eduard Pfretschner, Freiherr Ludwig von Aufsess, Gustav Tretzel, Graf Friedrich von Gumppenberg Pöttmes. Lieutenants sind Freiherr Friedrich von Crailsheim, Freiherr Maximilian von Berchem und Graf Hugo von Montgelas. Junker ist Graf Wilhelm von Pückler Limpurg. Stabsregimentsveterinärarzt ist Maximilian Mohr. - In Schwabach ist Oberst Freiherr Philipp von Diez Kommandant. - In Nürnberg ist der Oberpostmeister Gustav Friedrich von Sundahl Kreiscommandant und sein Kreisinspektor ist Graf Friedrich Pückler Limpurg zu Burgfarrnbach der königlichen Landwehr Mittelfranken. - Auf der Donau ist der Schiffsverkehr wegen der Balkankrieges eingestellt. - In Amberg wirbt die Distriktsparkasse mit doppelter Buchführung und mit absoluter Sicherheit durch die Bürgschaft durch die Stadt, was für Raiffeisenvereine nicht gilt. Die Öffnungszeiten werden auf Samstag und Sonntag von 10:30 - 12:00 Uhr erweitert. - In Nürnberg ist das Grandhotel vor dem Hauptbahnhof von Rudolf und Ingeborg Lotz mit 35 Privatresidenzen mit Badezimmer und 5 Appartements mit Spannteppichen, Mahagonieinbaumöbeln und Kirschbaumeinbaumöbeln und Telefon auf den Zimmern ausgestattet. Im Hotel befindet sich der Richard-Wagner-Saal mit neuem Kronleuchter und ein Grillroom. - In Nürnberg übernimmt die Firma Gurken Harrer Karlstrasse 13 die Felsenkeller des Roten Brauhauses an der Albrecht Dürer Strasse 16. - Der TuS Nürnberg 18 46 gründet eine Schwimmabteilung, in die 33 neue männliche Schwimmer eintreten und die im Bromigbad, am Dutzendteich und in der Schleuse 73 des Ludwig Donau Main Kanals trainieren. Im Winter treten weitere 38 neue weibliche Schwimmer ein. - In Nürnberg findet das 8. Deutsche Sängerbundesfest in der Luitpoldhalle auf dem Luitpoldhain mit 40.000 Teilnehmern statt. - Mit dem Tod des bayerischen Prinzregent Luitpold Karl Joseph Wilhelm von Wittelsbach Bayern (St) (91) wird sein Sohn, der Kronprinz Ludwig von Wittelsbach Bayern (St) (67) neuer bayerischer Prinzregent. - In Bayern wird die Flugpost eingeführt. - In Nürnberg-Schweinau unterliegt Fußballverein der 1.FCN alias Club bei einem Derby gegen den VfB Nürnberg, was nach elf siegreichen Jahren zu einer sportlichen Krise führt. - In Nürnberg wird die Freimaurerloge Luginsland gegründet. - In Nürnberg wird der große Saal des Hotels Luitpold in ein Kino Lichtspielhaus mit versenkbarem Orchesterraum umgebaut. Im Keller befindet sich das Cabaret Wintergarten Leopoldstrasse 3. - In Regensburg wird der neue Hafen eingeweiht. Attraktion ist ein Raddampfer. - Die MAN hat über 12.000 Beschäftigte. - In Nürnberg hat jeder 2. SPD Wähler ein SPD Parteibuch. - Beim deutschen Kronprinzenpokal spielt Berlin gegen Süddeutschland mit dessen besten Fußballspieler Breunig. - Der in Neumarkt geborene Schriftsteller Dietrich Eckart (44) erstellt eine freie Nachdichtung von Ibsens Per Gynt, bei der er den Sinn des Werkes in sein Gegenteil verkehrt und autobiographische Merkmale einbaut. - Nach dem kinderlosen Tod des in Sankt Petersburg geborenen 6. leuchtenberger Herzog und Kaiserliche Hoheit George Maximilianovich Romanovsky (St) (60) wird sein Sohn Alexander Georgievich de Beauharnais (St) (30) 7. Herzog von Leuchtenberg. - In Nürnberg berichtet der jüdische Hopfenhändler Berthold Bing, Bruder von Ignaz Bing, trotz massiven Konkurrenzdrucks aus Amerika von 250 Hopfenhändlerniederlassungen. - Das Bierzapfen aus dem Faß mit gleichzeitiger Kohlensäurezufuhr wird in München patentiert. - Nürnberg hat 353.160 Einwohner. - In Sulzbürg wird Johann Dollinger (40) Bürgermeister. - In Nürnberg wird der Kaufmannssohn und jüdische Rechtsanwalt Leopold Neuburger (31) 1. Vorsitzender des Fußballvereins 1.FCN alias Club. - In Amberg trifft die jüdische Familie Jakubowitsch aus dem russisch besetzten Polen ein. Sie bleibt eine der wenigen streng orthodoxen Familien. Der Vater ist ein armer Schuster, die Frau Analphabetin, ein Kind behindert. - In Nürnberg fühlt sich die Frau des Branddirektors Sandberg durch das Pferdegetrampel morgens um 06:00 beim Pferdewechsel gestört, weshalb die Pferde nicht mehr über den Hof sondern über die Kartäusergasse geführt werden müssen. - In Nürnberg brennt die Nistersche Kunstanstalt an der Elenden Gasse beim Lauferplatz ab. Die Meldung kommt per Staatstelefon. Die Hydranten liefern nicht genug Wasser. Der erkrankte und dadurch um eine Stunde verspätete militärisch geprägte Branddirektor Sandberg schiebt einfach alle Unzulänglichkeiten auf die beteiligten schlecht ausgebildeten freiweilligen Feuerwehren und verursacht dadurch einen Eklat. Eine unsinnige Verordnung schreibt z.B. vor, daß vor der Bespannung der Geräte in den Vororten erst der Branddirektor zu hören ist. - In Postbauer Wurzhof pachtet die Erziehungsanstalt Rummelsberg die Heimatkolonie Wurzhof, für schwer erziehbare Jugendliche. - In Nürnberg wird die Freimaurerloge Johannis in Luginsland im Orient Nürnberg umbenannt. - In Nürnberg dreht der in Weimar beheimatete Kameramann Louis Held (61) seinen Film Stimmungsbilder aus Alt-Nürnberg. - In Regensburg gibt es den Paradiesgarten. - In Regensburg findet die Alt- Regensburger Militärgeschichteausstellung unter Protektion Seiner königlichen Hoheit Prinz Alfons von Wittelsbach von Bayern  (St) (50) statt. Es gibt eine eigene Ehrenhalle. - In Nürnberg Doos sind in der Sigmundstrasse 40 die Mars-Werke. Das Firmenschild wirbt mit Fahrrädern und Werkzeugmaschinen. Ein zusätzliches größeres Schild wirbt für Mars Motorräder. - In Nürnberg gibt es eine schmiedeeisen verzierte Litfaßsäule, auf der für die Elektrische Ausstellung geworben wird, und ein gußeisen verziertes Strassenbahnhalteschild am Anfang Innere Laufer Gasse. - In Nürnberg zieht der Beamtensohn Karl Borromäus Glock (07) mit seinen Eltern ins Amtmannshaus der Nürnberger Kaiserburg. - In Regensburg finden die 1. Regensburger Fliegertage alias Flugtage Regensburg statt. Es werden die modernsten Eindecker vorgestellt. - In Velburg übernimmt eine einzelne aus München entsandte weltliche katholische Vereinsschwester vom Dritten Orden eine ambulante Krankenfürsorge. - In Nürnberg werben das Hotel Weisser Hahn der Gebrüder Distler in der Königstrasse mit 100 neu eingerichteten Zimmern, elektrischem Licht, einem grossen Cafe, einem Bier-Restaurant einem separatatem Schreib- und Lesezimmer, Spezialhilfe für reisende Kaufleute bei einem Diner Preis von 1 Mark 30 Pfennig von 11-14:00 Uhr, das Hotel Nürnberg Hof, ist völlig neu hergerichtet, hat elektrisches Licht und eine Dampfheizung. Besitzer ist Jacob Lechner, der ehemalige langjährige Oberkellner im Hotel Rother Hahn, das Restaurant Café-Restaurant Kaiserhof Königstrasse 39 und der Rathskeller und das Grand-Hotel von Rudolf Lotz am Bahnhofsplatz, das ein Zimmer ab 3 Mark anbietet und das Einheitsmenu Table d´Hotel für 3 Mark bis 3 Mark 50 Pfennig. - In Neumarkt eröffnet das Lichtspielhaus alias Kino von Martin Hagler Kinomatograph zu den drei Mohren in der Obere Marktstrasse 8 im Rückgebäude der Geschäftsstelle der Zeitung Neumarkter Tagblatt mit 6 Kurzfilmen, darunter der Naturaufnahme Das Leben in Tripolis und der Lustfilm Fritzchen ist kurzsichtig, die durchgehend gespielt werden. Die Abendvorstellung, die um 18:00 Uhr beginnt, endet um 22:00 Uhr. Kinder zahlen die Hälfte. Das Programm wird wöchentlich gewechselt. Kinder haben abends keinen Zutritt. Mitbewerber Sußner erhält keine Lizenz. - In Nürnberg werden die Humboldt-Säle in der Humboldtstrasse 114-116 in der Südstadt mit einer riesigen halbkreisförmigen Giebelwand errichtet. - In Hilpoltstein Pyrsas wird die Brauerei Bernreuther, die schon eigene Stromaggregate hat, an das Überlandstromleitungsnetz angeschlossen. - In Regensburg gibt es Gasthaus Weizenbierhalle, das Johann Nepomuk Knödl bewirtschaftet. Im Nebenzimmer steht das Klavier. Der hohe Gastraum hat eine Balustrade. - In Nürnberg findet ein Festdiner im Königlich Bayerischen Automobil-Club mit Prinz Georg von Wittelsbach Bayern (St) (32), der bayerische Kriegsminister Exzellenz und nürnberger Patrizier Freiherr Otto Kreß von Kressenstein (St) (62), und der ehemalige bayrische Kriegsminister und Kommandeur des II. Korps Exzellenz Freiherr Carl von Horn (St) (65) statt. -  In Nürnberg wird der nördliche Hauptsammler der Kanalisation fertiggestellt, wodurch nur ein Teil des nürnberger Abwassers abgeleitet wird. - In Nürnberg wird im Hotel St Sebald  ein Polizei- und Schutzhundeverein gegründet. Polizeihauptmann Huber wird Vorsitzender und Oberwachtmeister Schopper wird Schriftführer.. - In Pölling wird im Gasthaus Feihl Pöllinger Hauptstrasse 50 von 28 Pöllingern ein Gesangsverein gegründet, bei dem der pöllinger Bürgermeister Martin Knipfer den Vorsitz führt. - In Nürnberg wird die Blechspielfabrik Tipp & Co TippCo von Carstens und Fräulein Tipp gegründet, die noch im gleichen Jahr ausscheidet und wofür der jüdische Teilhaber Philipp Ullmann in die Firma eintritt. - In Amberg hat die Lagerhausgenossenschaft die Telefonnummer 104. - In Regensburg findet ein Jugendtag zur Alt-Regensburger Militärgeschichtliche Ausstellung alias ARMA statt, wobei sechs bis acht Jährige in einer Parade marschieren und vor Kinderoffizieren salutieren. Prinz Alfons von Wittelsbach Bayern (St) (50) verheiratet mit der in London geborenen Prinzessin Louise Victoire d’Orléans. (St) (43) ist Schirmherr. - In Nürnberg stellt die jüdische Fahrradfabrik Victoria den Bau von Automobilen ein. - In Kalchreuth wird wegen der Schließung des Steinbruchs auch das als übelstes Bordell bekannte in den Felsen gehauene Wirtshaus In der Ohrwaschel geschlossen und danach abgerissen. - In Rummelsberg erhält das vom Evangelischen Verein für Innere Mission betriebene Erziehungsheim für schulentlassen Jungen, die einer Anstaltserziehung bedrüften, elektrischen Strom. - Der in Nürnberg geborene evangelische Vereinsgeistliche des Landesvereins für Innere Mission Hans Meiser (31) ist Schriftleiter oder Chefredakteur der Zeitung Blätter für Innere Mission und baut eine Pressestelle für die Evangelische Kirche in Bayern auf. - In Regensburg kauf die katholische Bahnhofsmission, betrieben von Mitgliedern des Marianischen Mädchenschutzes, ein eigenes Haus in der Adolf Schmetzer Strasse und richtet dort ua ein Mädchenwohnheim ein. Sogar angestellte Dienstmädchen leben und schlafen zT unter menschenunwürdigen Bedingungen. - In Regensburg Reinhausen wird ein katholischer Kolpingverein gegründet. - In Amberg agiert das amberger Kolpinghaus als Konkurrenz zum Stadttheater, das wegen dramatischer Umsatzeinbußen sogar nach einer Konzession des Kolpinghauses für Theateraufführungen fragt. Sogar das Programm ist dem Stadttheater angepasst, das nach Saison von Sommer bis Sommer des Folgejahrs angesetzt ist. - In Nürnberg kauft die Nürnberger Brauhaus AG die Brauereien Brauhaus Wöhrd und Neuburger. - In Neumarkt wird das evangelische Vikariat Sandstrasse 8 zur königlichen evangelischen Pfarrei erhoben, deren oberster Vertreter der bayerische König ist. - In Ingolstadt Wettstetten wird ein Radfahrer Verein Wettstetten als Ortsgruppe im Deutschen Rad- und Motorfahrer-Verband Concordia gegründet. - Amerikanische Motorräder haben schwarze oder weiße Gummiluftreifen, wobei die weißen meistens dreckig aussehen. Oft modisch zweifarbig vorne weiß und hinten schwarz. - In Altdorf gibt es ein Electricitätswerk. - In Fürth gibt es im Stadtpark eine Rollschuhbahn. - In Nürnberg wird das Elektrizitätsunternehmen Fränkisches Überlandwerk AG FÜW gegründet. - In Nürnberg beklagt die Hauptversammlung des Deutschen Forstvereins dass in einzelnen Forsten des Reichswaldes die Hälfte der Fläche verödet oder mit unwüchsigem Holz bewachsen ist und dass auf anderen Flächen Jungholz und Mittelholz zerstört sind. - In Nürnberg gründet der aus dem mittelfränkischen Emskirchen stammende Bing Spielzeugmodellentwickler Heinrich Müller (26) mit Heinrich Schreyer (--) eine eigene Spielzeugfabrik (später Schuco). - In Regensburg hat das grösste regensburger Warenhaus Hammer in der Dreihelmgasse, das neben Manufakturen, Textilien, Hüten, Schuhwaren, Haushaltsartikeln und Lebensmitteln auch eine Spielwarenabteilung hat, einen Umsatz von 775.000 Mark. - In Regensburg findet ein Faschingsumzug mit Pferdefuhrwerken statt. - In Nürnberg finden beim Volksfest Heißluftballonfahren statt. - In Nürnberg landet das Luftschiff LZ 11 Viktoria Luise. - In Nürnberg Doos gibt der Automobilhersteller Mars Werke Siegmundstrasse 40 die Produktion von Automobilen und Motordreirädern auf. - In Nürnberg beschweren sich die Bordellbesitzer, weil die bayerische Staatsregierung die Beschäftigung von neuen Prostituierten aus dem Ausland alias Sexarbeiterinnen, wegen schlimmsten Formen  von Menschenhandel und Ausbeutung, verboten hat. Die verstärkten Kontrollen fördern die Entwicklung von Zuhältern, die Louis genannt werden, die auf ihre Sexarbeiterinnen aufpassen. und dabei mit Warnsystemen zusammenarbeiten. Die Armutsprostitution ist weiter stark ausgebreitet. - In Weißenbrunn wird ein genossenschaftlicher Darlehnkassenverein später Raiffensbank Altdorf-Feucht gegründet. - In Neumarkt gibt es das Bruderhaus, das einen mittelalterlichen Innenhof hat. - In Deining hat das einstöckige aus Bruchsteinen bestehende, grob unregelmäßig verputzt aber gekalkte Bauernhaus mit zweistöckigem Sichtfachwerkdach von xxx Seitz (--) mit der Hausnummer 26 noch ein traditionelles Strohdach, das im 20 cm Abstand horizontal abgestuft ist und aus mindestens vier vertikal unterteilten Abschnitten mit verschiedenen Qualitäten, von gutem bis schlechten Zustand, bestehen. Um den Schornsteinaustritt herum sind Dachziegeln verlegt, ebenso wie bei zwei kleinen 3 Dachziegel breiten Dachschleppgauben mit Doppelfensterchen. Die Eingangstür liegt auf etwa 1 Meter Höhe. Der Vorplatz ist ungepflastert. Nur die quadratischen drei 80 cm breiten kreuzförmig unterteilten Fenster an der Frontfassade haben dunkle Flügelfensterläden. - In Deutschland werden zur Landesverteidigung im Kriegsfall Ortsschilder für Automobilisten aufgestellt.

1911 Wetter: Trockenheit von Mai bis November. 15 minütiges Erdbeben in Neumarkt. Im Juli Hitzewelle. Lebensmittelknappheit. Jahrhundertweinjahr. In Neumarkt Wassernotstand wegen Dürre. In Velburg trocknet der Weiher aus. - In Neumarkt wird am ehemaligen Schultheißenamt Obere Marktstraße 8, wo sich die Geschäftsstelle der Zeitung Neumarkter Tagblatt befindet, der historische Treppengiebel der Fassade wieder hergestellt, der über Jahrzehnte von einem rechteckigen Jugendstilblendgiebel alias einer Fassadenmauer, die alle mittelalterlichen Elemente unterdrücken und den Eindruck einer großstädtischen durchgängigen Geschäftshäuserreihe erwecken wollte, verdeckt wurde, auch deshalb, weil es das einzige Blendgiebelhaus war und die südlichen Nebengebäude den Baumodetrent nicht mitmachten. - In Nürnberg wird das Walhalla in der Sulzbacher Strasse 56 als Kino Lichtspielhaus eröffnet. - In Regensburg wird ein katholischer Kolpingsgesellenverein gegründet. - Die in Neumarkt, Untere Marktstrasse 26 geborene Lebküchnergehilfetochter und Schauspielerin Käthe Dorsch (21) singt in Berlin am Operettentheater Theater am Schiffbauerdamm. - In Regensburg wird das Gasthaus an der Donaulände 4 Zur Stadt Linz abgebrochen. - In Neumarkt ist Joseph Weißenfeld Bürgermeister und Ludwig Ehrnsberger Posthalter. - In Neumarkt bezieht der bayerische Generalfeldmarschall Prinz Leopold von Wittelsbach Bayern (St) (65) während eines Manövers Quartier. - In Neumarkt ist Anton Düring Bäckermeister in der unteren Marktstrasse 2a. Das Schultheißenamtshaus wird vom Verleger Michael Boegl zum Verlagshaus umgebaut. - Rudolf Till wird in Freystadt geboren Er wird deutscher Altphilologe. - Der kelheimer Polizeibeamte Theodor Harster stellt bei der deutschen Zigeunerkonferenz in München das Fingerabdruckverfahren vor. - In Floß wird Richard Baer geboren. Er lernt Bäcker und wird NS Lagerkommandant des KZ Auschwitz. - In Rosenberg wird der Turn und Sportverein Rosenberg gegründet. - In Nürnberg wird der ehemalige Bankangestellte der Dresdner Bank und Schutzpolizist Paul Ohler (24) Kriminalpolizist. Er wird später stellvertretender Leiter der Geheimen Staatspolizei alias Gestapo Nürnberg in der Ludwigstrasse 36. - In Regensburg sind von 52.000 Einwohnern 8.748 in der Industrie tätig. - Amberg wird elektrifiziert. Der Strom wird von der Gaskraftzentrale der Luitpoldhütte bezogen und von einer Elektrizitätszentrale der Siemens-Schukert-Werke verteilt. - Der Revolutionär Karl Gandorfer (38) wird Bürgermeister von Pfaffenberg. - Der in Parsberg geborenen Johann Baptist Hierl (73) wird Weihbischof in Regensburg. - In Greisselbach stirbt der Eisenbahnstationsdiener Michael Schuster beim Rangieren zwischen den Puffern. - In Neumarkt kauft August Döpfer das Haus des Kaufmanns Rascher und verkauft darin Hüte, Mützen und Schirme. - In Nürnberg stirbt der Telefonapparatebauer Friedrich Heller (75). - In Nürnberg debutieren beim Fußballderby gegen die SpVgg Fürth die Spieler Gustav Bark und Heiner Träg des 1.FCN alias Club. - In Neumarkt nimmt der Anteil der jüdischen Schüler in der Realschule wieder ab. - In Neumarkt schließt der jüdische Tuchhändlersohn Adolf Rindsberg, Obere Marktstrasse 18 das Abitur an der Realschule mit einer Absolvia-Karte ab. - Der in Parsberg geborene Konstantin Hierl (52) wird Lehrer für Kriegsgeschichte und Geschichte der Kriegskunst an der Kriegsakademie. Er ist Cousin des in Parsberg geborenen regensburger Weihbischof Johann Baptist Hierl (55), der zweiter Titularbischof von Teuchira in Lybien wird. - In Nürnberg wird die Nürnberger Motorfahrzeugfabrik Union, System Maurer GmbH von Julius Christian Braun übernommen. Man bietet den Kaiser-Wagen an. - In Ansbach wird die Kreisirrenanstalt Ansbach in Heil- und Pflegeanstalt Ansbach (20 15) Bezirksklinikum umbenannt. - In Amberg wird die Steingutfabrik Kick ehemals Hezendörfer geschlossen. - In Regensburg konvertiert die jüdische Textilhaustochter Anna Nußbaum für die Heirat mit Leutnant Prugg zum katholischen Glauben, was der jüdische Rabbiner Dr Meyer als Teufelsseuche missbilligt. - In Pelchenhofen wird im Gasthaus von Alois Simon ein Darlehenskassenverein Pelchenhofen gegründet. - In Schwandorf wird dem jüngsten Prinzregentensohn und Generaloberst Heinrich von Wittelsbach Bayern (St) (27) in seinem Kraftfahrzeug alias Automobil von einem Ochsenfuhrwerk bei der Einfahrt Friedrich-Ebert-Strasse auf den Marktplatz nicht schnell genug Platz gemacht. Sein Adjutant Hauptmann von Lossow wird vom Fuhrknecht Josef Krettner, der den Prinzen nicht erkennt, mit einer Peitsche Ich hau dir die Nasn aus deiner Fotzen, du Saukerl in Schach gehalten. Der sulzbacher Polizeisergeant Anton Jäger, der den aufgebrachten Hauptmann von Lossow beruhigen will, wird in den Nachtdienst versetzt und nach einem halben Jahr pensioniert, weil er vor dem Prinzen keine Meldung gemacht hat. - In Regenstauf wird auf Schloss Karlstein Graf Max Ulrich von Drechsel von Gräfin Karoline von Lechenfeld (31) und Graf Carl August von Drechsel (37) geboren. - In Vohenstrauß führen Katholiken und Protestanten einen erbitterten Strassenwahlkampf ums Bürgermeisteramt. Die Katholiken wollen den evangelischen Bürgermeister Gottfried Riebel entsprechend des neuerdings ausgeglichenen Konfessionsverhältnisses stürzen und gewinnen durch Losentscheid. - In Regensburg treten die Humoristen Max Hermann und Rudolf Schmid im Variete-Theater Velodrom am Arnulfsplatz auf. - Nürnberg hat 339.250 Einwohner. - In Roth Barnsdorf wird Carl Schlenk von Landesvater Herzog Carl Eduard von Sachsen Coburg und Gotha (St) (27) geadelt, der sich daraufhin Carl von Schlenk Barnsdorf nennen darf. - Der Erbsohn Prinz Heinrich von Wittelsbach Bayern (St) (27) überlebt einen Autounfall unverletzt. - In Nürnberg gibt es bei der LEG alias Ludwigseisenbahn Gesellschaft 8 Lokomotiven, darunter die Daniel Ley, die Ludwig und die ältere Franconia. - In Nürnberg beschwert sich der Komponist Richard Strauss (47), der seine Oper Der Rosenkavalier aufführt, über die miese Qualität des Orchesters im Neuen Stadttheater am Frauentorgraben. - In Neuburg an der Donau wird eine Motorpostline nach Rennertshofen und nach Pöttmes eröffnet. Sie fährt 3 Mal täglich. Kinder unter einem Meter Größe sind frei, wenn sie keinen eigenen Sitzplatz benutzen. Rauchen ist nur bei allgemeiner Zustimmung gestattet. - In Regensburg hat das Hotel Karmelitenbrauerei am Dachauplatz als gut bürgerliches Haus in ruhiger Lage, 120 Zimmer mit 170 Betten in allen Preislagen mit Vorzugspreisen für Geschäftsreisende, fließendes Wasser, Bäder, staatliche Zimmertelefone, Zentralheizung, Autogaragen, eigene Landwirtschaft, Jagd und Fischerei, freundliche Wirtschaftsräume, Gesellschaftszimmer, einen großen Saal für Tagungen, Theater, Konzerte, Kino und Lichbildervorührungen und die Telefonnummer 4318. - In Auerbach eröffnet Anton Müller ein Photographisches Atlier und fotografiert für den in Auerbach geborenen, wegen Krankheit vorzeitig in den Ruhestand versetzten, amberger Lehrerseminarlehrer und Chronisten Joseph Köstler (62) die Archive. - In Regensburg veröffentlicht der in Regensburg geborene Schriftsteller und Dichter Georg Britting (20) in der liberalen Zeitung Regensburger Neueste Nachrichten Gedichte, Feuilleton. - Der in Regensburg geborene begeisterte Verlegersohn Franz Ludwig Habbel (17) wird einer der ersten bayerischen Pfadfinderführer. - In Regensburg wird das Gesellschaftshaus im Jugenstil Cafe Restaurant Fürstenhof Maximilianstrasse 4 eröffnet. Die Besonderheit der Fassade ist der für den von einem floralen schmiedeeisernen Geländer gesäumter Balkon, für den die Mittelpartie nach Hinten versetzt ist. Der Gibel ist im Neobarock erbaut und die Flanken haben reichverzierte Fachwerkerker mit Kupferhauben. - In Neumarkt wohnt der Postillion Michael Mersch (--) in Obere Marktstrasse 9. - In Nürnberg wird in der Hans Sachs Gasse 17 die historische Weinwirtschaft Hans Sachs Stube in einem Reiseführer als Bratwurstküche bezeichnet. - In Bayern kommen Briefmarken mit dem Kopf von Prinzregent Luitpold Karl Joseph Wilhelm von Bayern (St) (90) heraus. - In Parsberg erhält das Rathaus eine Uhr mit Schlagwerk. - In Lauterhofen wird aus der Kretinenanstalt Lauterhofen der Dillinger Franziskanerinnen die Heil- und Pflegeanstalt Karlshof.. - In Amberg wird eine Elektrische Zentrale für die Stadt Amberg am Anschuß eröffnet, die mit Gas von der Luitpoldhütte vom königlichen Berg- und Hüttenamt Strom produziert und damit ua die Strassen und den Marktplatz beleuchtet. - In Amberg gibt es die Buchhandlung Fenzl. - In Regensburg stirbt der Sohn (09) eines Hafners beim Faschingsumzug. - In Regensburg finanziert der neue Carnevalsprinz des Carnevalsvereins Narragonia Versicherungsmakler Karl Grippe nach gutenen Geschäften den Faschingszug und eine Faschingssitzung vor. Seine Frau Anna wird nicht nur Prinzessin, sondern auch die Erste in ganz Ostbayern. - In Regensburg kommt es in der Zuckerfabrik Bayrische Zucker GmbH von Fürst Albert von Thurn und Taxis (St) (44) in der Aufeldstrasse zu einer Zuckerstaubexplosion, die für mehrere Monate die Produktion stilllegt. - In Regensburg steht an der Ecke Zieroldsplatz/Kohlenmarkt eine sechseckige Litfaßsäule. - In Nürnberg gibt es in der Lammsgasse 16 eine evangelische Herberge zur Heimat. - In Rummelsberg vernichtet in der Kindererziehungsanstalt ein Feuer die gesamte eigene Ernte. - In Nürnberg wird der in Nürnberg geborene evangelische würzburger Stadtvikar Hans Meiser (30) Vereinsgeistlicher des Landesvereins für Innere Mission. Er heiratet Elisabeth Killinger. - In Regensburg haben sich der im Vorjahr in den Räumlichkeiten des katholischen Marianischen Mädchenschutzvereins gegründete katholischen Beamtinnen und Handelsgehilfinnen Verein und die Katholische erwerbstätige Jugend verselbständigt, weshalb die katholischen Sonntagsveranstaltungen überflüssig sind und der Schwerpunkt der Marianischen Mädchenschutzverein hauptsächlich als Konkurrenz zum Arbeitsamt hauswirtschaftliche Dienststellen vermittelt, wobei es 863 Stellenangebote von Herrschaften und Stellengesuche von 1349 Dienstmädchen gibt, von denen Fräulein Zierer 300 vermittelt. Man zieht aus der Pfauengasse in ein eigenes Haus in der Adolf Schmetzer Strasse, das zu einem Mädchenheim umfunktioniert wird., wo ein größerer Saal als Schlafsaal für die Übernachtung wohnungsloser Mädchen dient. Es gibt auch eine Küche. Man vermietet die oberen Räumlichkeiten daraufhin an den Katholischen Frauenbund, den Katholischen Jugendbund, den Katholischen Fürsorgeverein, den Katholischen Jugendverein St Maria, den Verein katholischer Beamtinnen und Handelsgehilfinnen, den Katholischen Lehrerinnenverein, den katholischen Arbeiterinnenverein und den Katholischen Missionsverein. Die neugegründete Marianische Jungfrauenkongregation hat ua die leitenden Mitglieder, die königliche Kämmerersgattin und Regierungspräsidentengattin Exzellenz Freifrau Maria von Aretin, die königliche Hofratsgattin Auguste Eser, die königliche Hochschulprofessorengattin Amalie Sepp und die königliche Komerzienratswitwe Therese Pustet. - In Bayern wird ein Bayerischer Jungfrauenvereinsverband gegründet. - In Neumarkt für der SPD geführte Sportverein Freie Turnerschaft eine Frauenabteilung für Spiele und Gymnastik ein, die ua mit dem Tamburin übt. - In Neumarkt beginnt der katholische Kolpingverein das Kolpingsturnen. - In Schwandorf eröffnet der katholische Kolpingverein zusammen mit dem katholischen Arbeitnehmerverein ein neuerbautes eigenes Vereinsheim ua als Kolpinghaus. - In Nürnberg verkauft der königlichbayerische Hoflieferant Spielwarenhersteller Wahnschaffe Charakterpuppen und Flugmaschinen. - In Regensburg hat die in Tracht auftretende Musikgruppe und Tanzgruppe Reichardts Oberlandler-Truppe die ständige Adresse Haus 160. - In Nürnberg wird die Nürnberger Brauhaus AG zu einer der technisch höchst entwickelten europäischen Brauereien umgebaut. - In Nürnberg kommt der erste Jahrgang der Wochenschrift für Hauswirtschaft, Mode, Handarbeiten und Unterhaltung Nürnberger Hausfrau heraus. - In Nürnberg klaut die weltweit vertreibende Pfeifenfabrik Vauen der englischen Konkurrenz Dunhill die Idee ihre Pfeifen mit einem weißen Punkt zu markieren um eine Höherwertigkeit zu symbolisieren und verliert nach einem jahrzehntelangen Prozess, darf es aber für den deutschen Markt weiterführen. - In Neumarkt wird das Volksschauspiel Der Torschmied von Neumarkt des neumarkter Realschullehrers Max Knitl (--) aufgeführt. - In Regensburg findet an der eisernen Brücke ein Kartoffelkrieg statt. - In Regensburg Etterzhausen werden in der Höhle des kürzesten deutschen Eisenbahntunnels dem 20 Meter langen Felstortunnel an der Eisenbahnlinie Regensburg Neumarkt steinzeitliche Überreste gefunden. - In Nürnberg wird das Elektrizitätsunternehmen Großkraftwerk Franken AG GFA gegründet, das das gebersdorfer Elektrizitätswerk Dampfgroßkraftwerk Franken plant. - In Kallmünz übernimmt der in Neumarkt geborene Maler Albert Reich (29) die Freilichtschule alias Künstlerkolonie, hat eine internationle Liste an Studentinnen und bleibt es bis zum Weltkrieg. - In Regensburg werden im Baugrund der Bayerischen Handelsbank auf dem Neupfarrplatz an deren südlichen Grundmauer 2 grössere römische Säulenbasen gefunden, von denen eine gerettet werden kann und weitere kleine Säulenbasen, die an der via principalis lagen. - In Regensburg bietet das Tanz-Institut Karl Roß nur klassische Tänze an, während der Konkurrent, das Tanz-Institut Wilhelm Kriek auch Two Step in den Lehrplan aufnimmt. - In Nürnberg fusionieren der Turnverein Seeleinsbühl, dem ehemaligen SPD geführten TuS Nürnberg West, der eine eigene Fussballmannschaft aufgestellt hat, mit dem Arbeiterturnverein Nürnberg West zum Sportverein Freie Turnerschaft Nürnberg West. - In Nürnberg findet ein Volksfest statt. - In Bayern haben sich in zwei Jahren die Brücken und Pflasterzoll Erhebungsstellen auf über 200 mehr als verdoppelt. - Im größten deutschen Motorradverband Deutsche Motorradfahrer Vereinigung DMV haben von 17.000 Mitgliedern 12.000 ein Automobil, weshalb sie ihren Verein in Allgemeiner Deutscher Automobil Club ADAC umbenennen. - In Amberg wird die amberger Fayencemanufaktur und Steingutfabrik vor dem Ziegeltor endgültig geschlossen. - In Nürnberg beendet der in Mainz geborene Schauspieler Curt Goetz (23) sein  Engagement am Variete Intimes Theater Johannesgasse 4, wonach er nach Berlin geht und eigene Stücke aufführt. - In Nürnberg stirbt die Strassendirne Kunigunda G (27) als zuletzt obdachlose Sexarbeiterin, die mit 17 Jahren erstmals aufgegriffen geworden ist, nach mehr als 400 Strafregistereinträgen wegen Prostitution, Bettelns und Arbeitsscheue und etlichen Arbeitshausaufenthalten, obwohl sie gute Schulkenntnisse hatte und sogar einen Handwerker heiraten wollte, nach zweijährigem Aufenthalt in der Unterkunftanstalt für weibliche Arme am Maximiliansplatz. - In Schwandorf gibt es die schwandorfer Tageszeitung Schwandorfer Tagblatt, die gleichzeitig auch Amtsblatt ist. - In Neumarkt Pelchenhofen wird ein genossenschaftlicher Darlehnkassenverein später Raiffensbank Neumarkt von Adolf Hartl und 26 Gleichgesinnten gegründet. - In Nürnberg verlässt der etablierte Künstler Adolf Wilhelm Oppel (37), der seit 18 99 in der Burgstrasse 12 und in der Ostendstrasse 157 im eigenen Kunstbildhaueratlier arbeitete und für seine nackten Nymphenvasen aus Porzellan, die Sexakte symbolisieren, berühmt ist, die Stadt und zieht nach Thüringen.

1910 Wetter: Kein Schnee im Dezember und Januar. Im Januar Regen, Schneeschmelze und Unwetter, sehr milder Februar. Juni mit Regen und Hochwasser. Sehr milder Dezember. - In Neumarkt organisiert der Verein Lorbeerkranz jeden Sonntag und Feiertag Tanzveranstaltungen. - In Ingolstadt wird das Welt-Kino in der Thersienstrasse eröffnet. - In Neuburg an der Donau wird im Hofgartentheater ein Kino Lichtspielhaus eröffnet. - In Nürnberg wird das Hans Sachs Theater in der Findelwiesenstrasse 7, das Orpheum in der Johannisstrasse 32a und das Viktoria in der Fürtherstrasse 28 als Lichtspieltheater alias Kino eröffnet. - In Würzburg wird das Sander Lichtspieltheater alias Apollo in der Sanderstrasse 6 als Kino eröffnet. - In Kastl wird im Kolpinghaus die Fahnenweihe gefeiert. - In Nürnberg meldet der Elektromeister Hans Dehn ein Gewerbe zur Installation von elektrischen Anlagen an und verdient sein Geld mit Blitzschutzanlagen. - In Neumarkt zieht der Mitbrauereibesitzer Leonhard Ehrnsperger (--) der Lammsbräu in die neu erbaute Gaststätte Vier Jahreszeiten mit Lammsbräusaal in der Weinbergerstrasse 17 - 19. - In Nürnberg wird Freiherr Friedrich Otto Kreß von Kressenstein (60) General des Dritten Armeekorps. - In Regensburg besucht der bayerische Kronprinz Ludwig von Wittelsbach Bayern (St) (65) eigentlich der Sohn des Prinzregenten, die Oberpfälzer Kreisausstellung im Stadtpark Dr Johann Maier Strasse. - In Neumarkt ist Joseph Weißenfeld Bürgermeister. - In Nürnberg-Röthenbach wird ein SPD Ortsverein gegründet. - Nürnberg hat 333.142 Einwohner, Regensburg hat 52.624 Einwohner, Fürth hat 66.500 Einwohner (seit 18 85 verdoppelt), Amberg hat 25.242 Einwohner, Ansbach hat 19.333 Einwohner, davon 290 Juden, Neumarkt hat 6.376 Einwohner, davon 148 Juden und Roth hat 5.307 Einwohner, darunter 32 Juden. - In Nürnberg beschäftigen die Roten und Grünen Radler 10 Fahrraddienstboten. - In Nürnberg machen 45 Kraftfahrzeuge alias Automobile 64 öffentlichen Einspännern und Zweispännern an 7 Standplätzen Konkurrenz. - In Nürnberg kommen bei Unfällen mit der Strassenbahn 5 Personen zu Tode. Einer wird beim verbotenen Aufspringen während der Fahrt tödlich verletzt, die anderen überfahren. - In Nürnberg beträgt der Prokopfverbrauch an Bier 233 Liter. - In Nürnberg werden 9.385 Kinder geboren, davon 1.649 uneheliche, 101 Zwillinge und 313 Totgeburten. 1.652 Kinder sterben im ersten Jahr. 4.946 Menschen sterben. - In Nürnberg wird Kunigunde Schwab als jüngstes von 10 Kindern einer sozialdemokratsischen Familie geboren. Sie wird NS-Widerstandskämpferin und Vizepräsidentin der Verfassungsgebenden Versammlung in Bayern. - In Regensburg eröffnet eine Israelitische Speisewirtschaft in der Fröhliche Türken Strasse 11. - In Bayreuth wird die  Insel-Schokoladen- und Zuckerwarenfabrik  jenseits des Bahnhofsgeländes errichtet. - Der Sitz des Bezirksrabbinats wird von Sulzbürg nach Neumarkt verlegt. Rabbiner Dr Magnus Weinberg zieht nach Neumarkt. - In Nürnberg wählt die studentische Verbindung Technischer Club Bavaria des Königlich Bayrischen Technikums das Gasthaus Zum goldenen Schwan am Theresienplatz als Kneiplokal. - In Nürnberg beginnt die Große Nürnberger Carnevals-Gesellschaft mit Fastnachtsumzügen und veranstaltet ihre Sitzung in den Sälen des Kulturvereins. - In Nürnberg findet das 8. Bayerische Arbeiter-Sängerbundesfest in der Luitpoldhalle auf dem Luitpoldhain statt. In Regensburg wird Huberta von Gumppenberg geboren. Sie wird 19 37 erste Vorsitzende des Bayerischen Landesverbands Katholische Kinderhorte und Kleinkinderanstalten (20 15) Bayerischer Landesverband kath. Tageseinrichtungen für Kinder e.V. - In Deutschland gibt es 941.000 Telefone. - In Nürnberg absolvieren beim 1.FCN alias Club die drei Spieler Hans Grün, Ludwig Philipp und Georg Steinmetz ihr 100. Match. - In Nürnberg wird das Toboggan, eine Riesenschlittenrutsche, auf dem Volksfest aufgebaut. - In Eichstät leben 46 Juden. - In Nürnberg wird der aus Ludwigsburg stammende linksliberale Jurist, ehemalige Richter und regensburger Bürgermeister Otto Geßler (35) nürnberger Oberbürgermeister. - In Nürnberg gibt es eine Versuchsanstalt für Bierbrauerei. - In Nürnberg wird der 20. Jahrgang des Bayerisches BrauerJournal herausgegeben. - In Neumarkt verkauft das Brautechnische Bureau Th. Madlener Flaschenbürstmaschinen, Abfüllapparate und Kühlschiffe. - In Nürnberg sucht ein Brauer (30) per Inserat eine Einheirat in eine Brauerei. Seine Qualifikation: Katholisch, aus achtbarer Familie und mit gutem Ruf. - In Vohburg inszeniert der Kolpingsverein das Volkstheaterstück in 5 Akten Der Paternosterkramer von Benno Roedel (18 93). - Die Regensburger Domspatzen unternehmen mit fast ausschließlich liturgischem Repertoire ihre erste Konzertreise nach Prag. - In Bayern verhindert der Antimodernisteneid in der katholischen Kirche eine Öffnung der Kirche. - Der bei Gunzenhausen geborene Oberkonsistorialpräsident der Evangelisch Lutherischen Kirche in Bayern Hermann Bezzel (36) wird als Hermann von Bezzel in den Adelsstand erhoben. - In Regensburg heiratet die jüdische regensburger Bankierstochter Gretchen Weinschenk, Bankhaus Weinschenk, den evangelischen Rechtspraktikanten August Fürnrohr wie ihre ältere Schwester ohne sich taufen zu lassen. - In Nürnberg wird das Künstlerhaus durch bayerische Prinzregent Luitpold von Wittelsbach Bayern (St) (89) eröffnet, wobei er allen Stiftern, dem Konsul Siegfried Bach, Georg Albert Beckh, dem jüdischen Stiftfabrikant Heinrich Berolzheimer, dem jüdischen Industriellen Ignaz Bing, Magistratsrat Ferdinand Carl, Fabrikant Friedrich Conradty, Brauereibesitzerin Margarete Denk, Georg Dietz, Fabrikbesitzer Georg Valentin Eckstein, Ernst Faber, dem jüdischen Großhändler Salomon Forchheimer, Friedrich Fröscheis, dem jüdischen Hopfengroßhändler Ludwig von Gerngros, Wilhelm Gerngros, Johannes Grasser, Joseph Hopf, Kaufmann Hans Körper, Fabrikbesitzer Raimund Külb, Max Landmann, Georg Leykauf, Albert Mayer-Dinkel, Heinrich Metzger, Ernst Nister, Oskar von Petri, Ernst Plank, Georg Reif, Jean Reif, Zacharias Reif, Georg Schönner, Wilhelm von Stieber, dem jüdischen Pinselfabrikant Max Philipp Tuchmann, Alexander Wacker, Friedrich Karl Zahn den Titel Kommerzienrat verleiht. - In Ansbach entsteht bis 19 14 in der Fahrzeugfabrik Ansbach das Automobil, der kleine Personenmotorwagen Kauz mit einem 14-PS-Vierzylindermotor bei 1l Hubraum in Einzelanfertigung neben dem Nutzfahrzeugbau. - In Amberg kommt laut Amberger Volkszeitung die ersten Dampflokomotive mit Lokomotivführer Martin Lang aus Schmidmühlen an. Es gibt nur 3. Klasse Abteile für 90 Pfennige pro Fahrt und der letzte Postillion fährt von Ensdorf nach Schmidmühlen. - In Kloster Engelthal ist ein Sanatorium eingerichtet. - In Regensburg eröffnet der Magistrat eine Städtische Singschule mit 317 Schülern und Schülerinnen. - In Erlangen Sieglitzhof ist das Gasthaus Brücken-Paulus Schronfeld 74 das Kneiplokal der Studentenverbindung Burschenschaft Germania. - In Regensburg ist die Hofkonditorei und Cafe Adolf Schürnbrand mit Inhaber Karl Schürnbrand am Neupfarrplatz die Telefonnummer 3001. - In Fürth beginnt die Motorradfabrik und Fahrzeugfabrik Ferbedo Tretautos herzustellen. - In Nürnberg wird die Freimaurerloge Johannis unter Logenmeister Ernst Dönneweg gegründet. - In Regensburg wird der östliche, barocke Teil des Alten Rathauses mit alten Gewölben am Rathausplatz 1 zur Gaststätte Regensburger Ratskeller umgebaut. - In Nürnberg erhält der nürnberger Großindustrielle Rudolf Chillingworth (--) nach jahrelangen Flugversuchen einen Gebrauchsmusterschutz für Ganzmetallflugzeugkörper aus winkelig gepreßtem Blech. Er stellt in der Walzwerkstrasse 68 Flugmaschinen und Rüstungsgüter her. - In Regensburg wird das 100 jährige Jubiläum der Regensburger Festspiele alias Ratisbona Festspiele im Stadttheater Bismarckplatz 7 gefeiert. - In Schwabach gibt es die königliche Hofseifenfabrik Ribot. - In Nürnberg gibt es die Kokosnußbutterfabrik Stadelmann. - In Erlangen gibt es eine Universitätsglasbläserei. - In Nürnberg ist die Zentrale des mittelfränkischen Hochwasserwarndienstes eingerichtet, der um 10:00 Uhr eine Wetterdepesche, ermittelt aus einer handvoll Wetterhäuschen, nach München meldet. Der tägliche Wetterbericht geht telegraphisch von München aus nach dem Zeitsignal um 12:00 Uhr an alle Postämter, wovon er an alle Poststellen und Bahnhöfe verteilt werden. - In Nürnberg verfügt das Landgericht Nürnberg 129 Ehescheidungen. - In Fürth kauft die Brauerei Humbser die Brauerei Lechner. - In Roth findet das Mittelfränkische Bundesschießen statt. - In Nürnberg eröffnet das Kino Humboldt-Lichtspiele in der Humboldtstrasse 108 ausgestattet mit 236 Polstersesseln, davon 103 auf einem freischwebenden Rang umrahmt von einem Streichquartett. - In Regensburg gibt es die Restauration Neues Haus am Bismarckplatz 6. - In Dasswang gibt es im Postgebäude und Gasthaus Zur Post eine eigene Bierbrauerei. - In Nürnberg ist Jobst Kohlenberger im 14. Jahr Festwirt für das Brauhaus Nürnberg. - In Regensburg gerät der fahrradfahrende Monteur Schmidmeier in die Trambahnschienen und zieht sich schwere Kopfverletzungen zu. - In Regensburg führt der regensburger Radfahrer Club Bavaria zum 20 jährigen Bestehen und zur oberpfälzischen Kreisausstellung eine 117 Kilometer Fernfahrt rund um Regensburg durch, wobei Unbekannte zwischen Etterzhausen und Pielenhofen Schuhnägel auf die Strasse streuen, wodurch von 49 Starteten nur 18 ins Ziel kommen. - In Fürth gibt auf der Kirchweih eine Heringsbraterei. - In Altdorf wird die Gaststätte Zur Silbernen Ente Silbergasse in Himmelsleiter umbenannt und nach 38 Jahren wieder Bier gebraut. - In Altdorf wird eine Kinderschule in der Röderstrasse 5 auf dem Gelände des Diakonissen- Hilfsvereins eröffnet. - In Neumarkt bauen die Expresswerke Holzgartenstrasse ihr letztes Automobil. Die neumarkter Expresswerke stellen bei der Radfernfahrt Mailand~München einen 2. Platz, wobei das Siegerrad aus verschiedenen Marken zusammengesetzt ist. - In Unterferrieden gibt es drei Gastwirtschaften, das Gasthaus Zum braunen Hirschen der Familie Wild, das Gasthaus Meier und das Gasthaus Pöloth. - In Nürnberg sind Hospize alias Herbergen nur für Frauen stark begehrt, auch wenn sie streng evangelisch geführt werden. - In Nürnberg zieht das Stadtmissionsheim für gefallene Mädchen und Prostituierte der evangelischen Innere Mission vom Brunnengässchen 28 an den Paniersplatz 9 mit 6 Betten in 3 Schlafräumen um. - In Amberg gibt es die Klinik Villa Sperl, die der amberger Hoffotograph F Friedrich ablichtet. - In Neumarkt feiert der neumarkter Turnverein, der sich durch den Zusatz Stammverein vom Turnerbund Jahn abgrenzt, sein 50 jähriges Jubiläum, bei dem es am Vorabend in den Tuchersälen turnerische Aufführungen mit Musik der neumarkter Stadtkapelle Lang und Auftritte der Männerchöre des neumarkter Gesangsvereins gibt. Um 05:00 Uhr beginnt das Wetturnen am Tummelplatz. Es folgt eine Fahnenweihe vor dem Rathaus, ein Frühschoppen mit Konzert im Lammsbräukeller Amberger Strasse 1. Danach zieht ein Festzug von der Mühlstrasse am Unteren Tor durch die Stadt zum Tummelplatz an der Mariahilfstrasse, wo Riegenturnen und Kürturnen dargeboten werden. Im Gasthaus Zum oberen Ganskeller findet ein Gartenfest statt und ab 08:00 Uhr im Saal des Gasthauses Zum deutschen Kaiser Ingolstädter Strasse 6 ein Festball. - In Neumarkt wird vom SPD geführten Sportverein Freie Turnerschaft die 100 Jahr Feier Turnvater Jahn mit 1.200 auswärtigen Turngenossen als ideologische Demonstration für die Arbeitersportbewegung abgehalten. - In Regensburg schließt die Gaststätte Prinzengarten. - In Nürnberg gründen die aus Dresden zugewanderten Gebrüder Seim eine Waffelfabrik in der Hainstrasse. - In Nürnberg hinterlässt der thüringer Industrielle Friedrich Adolf Richter (64) bei seinem Tod die nürnberger Anker Lebkuchenfabrik, als kaiserlich und königlicher Hoflieferant. - In Nürnberg wird die jüdische Spielwarenfabrik Kraus-Fandor von Josef Kraus, dessen Neffen Milton und Julius Forchheimer gegründet, die 2 Personen beschäftigt und mit rund 20 Motor Maschinen in der Austrasse 108 uhrwerkbetriebene und elektrische hauptsächlich amerikanische Blecheisenbahnen Spur 0 und 1 für Kaufhäuser herstellt. - Die in München geborene spanische und einzige Thronfolgertochter Prinzessin Maria del Pilar von Wittelsbach Bayern (St) (21) betätigt sich als Künstlerin und malt impressionistisch aus dem alltäglich häuslichen Blickwinkel ohne erkennbares Motiv. - In Schmidmühlen wird der Lokalbahnhof als Eisenbahnendstation der Strecke Amberg~Schmidmühlen eröffnet. Weitere Stichstrecken von Amberg aus sind Lauterhofen und Schnaittach. Bei Kastl wird bei den Bauarbeiten ein Griffplattenschwert der frühen Hügelgräberbronzezeit vor 13 00 v Chr gefunden. - In Nürnberg muss der jüdische Hercules Fahrradhersteller Karl Marschütz (47) hinnehmen, dass die Brüder Crane im englischen Birmingham eine gleichnamige Fahrradfabrik, die Hercules Cycle and Motor Company Ltd in der Coventry Road, gründen und ebenfalls Fahrräder mit dem Namen Hercules herstellen. - In Regensburg wird Franz Kerschensteiner (41) Teilhaber der Geigenbauwerkstatt seines in Parsberg geborenen Vaters Franz Xaver Kerschensteiner (61). - In Regensburg berichtet die regensburger Tageszeitung Regensburger Nachrichten, dass für einen fürstlich thurn und taxis Familienausflug zu ihrem Schloß Garatshausen, der fürstliche regensburger Marstall 10 Diener, 5 Automobile, 28 Pferde und 15 Kutschen stellt. - In Regensburg wird die Stadt vom Regental aus von einem Luftschiff überflogen, wofür Schulen und Geschäfte geschlossen werden. - In Nürnberg betreibt FB Messerschmitt (--) ,  der Großvater von Luftfahrtpionier Willy Messerschmitt (12) in der Königstrasse 58 das Hotel Föttinger, in dem auch ein Weinrestaurant ist. - In Regensburg tritt der Oberpfälzischer Automobil Club mit Clublokal Luxushotel Maximilian in der Maximilianstrasse 28, mit 1. Vorsitzender Konsul Leis, 2. Vorsitzenden Militäroberarzt Wanser, den zwei Schriftführern Arzt Max Mayer und Kaufmann Martin Weil und dem Kassierer Rechtsanwalt Karl Clos. aus dem Dachverband BAC alias Bayerischer Automobil Club, der in Regensburg sein Büro am Bismarckplatz 8 hat, aus, wonach er sich RAC alias Regensburger Automobil Club nennt. - In Nürnberg wird der nürnberg Automobilverein Schnauferl Club Nürnberg eV in Auto Club Nürnberg umbenannt. - Der Bayerische Automobilclub BAC wird in Königlich Bayerischer Automobil Club KBAC umbenannt, unter dem Protektoriat Seiner königlichen Hoheit des in Madrid geborenen Prinz Ludwig Ferdinand von Wittelsbach Bayern (St) (53)  mit den Ehrenmitgliedern Prinz Ludwig von Wittelsbach Bayern (St) (--), Prinz Ruprecht von Wittelsbach Bayern (St) (--) Prinz Leopold von Wittelsbach Bayern (St) (--) Prinz Ferdinand Maria von Wittelsbach Bayern (St) (--) Prinz Alfons von Wittelsbach Bayern (St) (--), Herzogin Carl Theodor in Bayern (St) (--), Herzog Franz Joseph von Wittelsbach Bayern(St) (--), der hessendarmstädter Großherzog Ernst Ludwig von Hessen-Darmstadt (St) (--), Erbprinzessin Charlotte von Sachsen Meiningen (St) (--), Prinz Heinrich von Zollern Preussen (St) (--), König Alfons von Spanien (St) (--), Fürst Albert von Thurn und Taxis (St) (44), seine Ehefrau, die österreichische Prinzessin Margarethe Klementine von Habsburg Lothringen (St) (40), Herzog Viktor von Ratibor (St) (--), Graf Ferdinand von Zeppelin (--), der amberger Gewehrfabriksdirektorensohn General Freiherr Karl von Podewils (66), der in Fürth geborene bayerische Justizminister Ferdinand von Miltner (54), der erste bayerische Verkehrminister Heinrich von Frauendorfer (55), der königlichbayerische Kämmerer Freiherr Carl von Horn (63) und der Kriegsminister von Herkomer sind. Zum Päsidium gehören ua Prinz Georg von Wittelsbach Bayern (St) (--), Graf Albrecht von Pappenheim (St) (--), der ehemalige nürnberger Sektions Präsident Fabrikbesitzer Ludwig Schütte (--) und der jüdische Vorsitzende der Finanzkommision von Hirsch (--). - In Nürnberg hat der nürnberger Automobilclub Bayerischer Automobilclub Sektion Nürnberg, dessen Präsident der nürnberger Blechspielzeughersteller Kommerzienrat Georges Carette (59) und dessen Stellvertretender Präsident der Oberleutnant Alois Louis ist, seinen Sitz in der Johannisstrasse 43 an den Hesperidengärten. Ehrenmitglieder sind der in Fürth geborene Webersohn, Lehrer und könglichbayerische geheime Hofrat und freisinniger nürnberger Oberbürgermeister Ritter Georg von Schuh (--) und der nürnberger Bürgermeister Rechtsanwalt Weigel (--). Der Fabrikbesitzer Wilhelm Krafft (--) ist Schriftführer. Das Clublokal ist das Luxushotel Wittelsbacher Hof in der Pfannenschmiedsgasse 22. - Der englische Mitbesitzer William Hillman (--) der nürnberger Fahrradfabrik, des nürnberger Marktführers Hillman, Herbert und Cooper The Premier Cycle Company nennt seine englische Automobilfabrik Hillman Coatalan Comp nach 3 Jahren in Hillman Motor Car Company um. - Laut Conti Landstrassen Atlas sind in Nürnberg, Neumarkt und Regensburg nur die Hauptausfallstrassen Automobilstrassenhauptrouten. Zwischen Nürnberg und Regensburg gibt es zwei Nebenrouten, eine über Burglengenfeld, Amberg und Hersbruck und die andere über Allersberg, Freystadt, Berching und Kelheim. Dazwischen gibt es sonst keinerlei mit Automobilen befahrbare Strassen, sondern nur Fußwege ua nach Altdorf, Allersberg, Freystadt, Parsberg und Beratzhausen. Die beiden in Neumarkt abgehenden Verbindungen nach Berg bzw Altdorf und Freystadt bzw Hiltpoltstein sind ebenfalls nur Fußwege. - In Nürnberg wird das Herrenhaus Lichtenhof (2021 Südstadtbad) in ein Schloss umgebaut. - In Nürnberg spielt der in Mainz geborene Schauspieler Curt Goetz (22) am Variete Intimes Theater Johannesgasse 4. - In Regensburg wird das Haus Maximilianstrasse 14 mit nüchternen rechtwinkeligen Jugenstilelementen am Erker mit neobarocken Dachgauben erbaut. - In Regensburg erhält das Mansardenwalmdachhaus Maximilianstrasse 25 eine nüchterne Jugenstilfassade. - In Regensburg erhält das Haus Residenzstrasse 2 eine reich verzierte Jugendstilfassade. - In Nürnberg Gibitzenhof lässt der Inhaber Gustav Michel (--) das Schaufenster und den Eingang des Jugendstil Geschäftshauses Oberlausitzer Bekleidungshalle in der Linnestrasse 3 ua von zwei nackten weiblichen Stützfiguren und einem Atlanten, dem Himmelsträger, schmücken. - In Vohburg stellt der Posthalter Ludwig Piller (--) vom Poststallgasthaus Zum goldenen Kreuz eine sechssitzige Postbelerine in Landauerform in Betrieb. - In Regensburg beginnt der Uhrmachersohn und Sänger Anton Arnold (30) ein einjähriges Engagement am regensburger Stadttheater. - In Hemau wird auf der Poststrecke Hemau~Beratzhausen die Postkutsche abgeschafft und ein Kraftomnibus alias Automobil eingeführt, wofür auf dem städtischen Bergkircherl eine Garage gebaut wird. - In Diefurt wird die königlichbayerische Posthalterei im Gasthaus Zur Post Hauptstrasse 25 wegen der Konkurrenz durch die Eisenbahn geschlossen. - In Amberg wird die Eisenbahn Kleinbahnstrecke Vilstalbahn Amberg~Ensdorf eröffnet, die dann nach Schmidmühlen erweitert wird. Am Bahnhof Amberg Drahthammer ist seit 19 03 auf dieser Strecke die Abzweigung Drahthammer~Lauterhofen in Betrieb, die nach Neumarkt führen sollte, aber in Lauterhofen endet. Das letzte Stück Lauterhofen~Neumarkt durch das Pilsachtal liegt auf Eis.

1909 Wetter: Hochwasserkatastrophe in Nürnberg. Sogar am Obstmarkt läuft das Wasser zum Fenster rein. Hochwasser ua in Schmidtmühlen. - Die regensburger Tageszeitung Regensburger Anzeiger meldet Hochwasser in Regensburg, wie es seit Menschengedanken hier nicht vorgekommen ist. - In Neumarkt ist die südliche Altstadt und ein riesiges Gebiet um die Ingolstädter Strasse überflutet, da durch den Bau und die Erhöhung der Regensburger Strasse das Wasser nicht mehr abfließen kann. In Nürnberg steht der Hauptmarkt einen Meter hoch unter Wasser. In Sulzbach steht das Wasser bei der Stadtmühle 2 Meter hoch. - In Nürnberg wird das Bavaria Lichtspieltheater in der Findelwiesenstrasse 7 und das Central Lichtspieltheater in der Wiesenstrasse 67 als Ladenkino alias in einem ehemaligen Laden eröffnet. - In Nürnberg gastiert der italienische Tenor Enrico Caruso (36) im Opernhaus Frauentorgraben. - In Regensburg wird das Kino Bavaria Lichtspieltheater in der Weisse Lilienstrasse 13 eröffnet. - In Schwandorf wird das Lichtspieltheater Post alias Welt-Kinematograph am Marktplatz 3 eröffnet. - In Neumarkt zahlt die Sparkasse ihre letzten Schulden aus dem Finanzskandal von 18 67 zurück. - In Neumarkt wird der Bahnhof Neumarkt über die Lerzerbahnstrecke mit Dietfurt an der Altmühl verbunden.   In Neumarkt steigern die Brauerssöhne Michael Ehrensperger (--) und Leonhard Ehrnsperger (--) vom Gasthaus Zum goldenen Lamm mit der neuen Dampfbrauerei Lammsbräu ein Absatzplus von 30 Prozent auf 10 Jahre. - In Diefurt nehmen die Passagierzahlen der königlichbayerischen Postkutsche massiv ab, was die Posthalterei im Gasthaus Zur Post Hauptstrasse 25 in Existenznot bringt. - In Nürnberg werden von den Triumph-Werken Schreibmaschinen produziert. - In Nürnberg wird das Fränkische Überlandswerk gegründet. - In Nürnberg gibt es bei Streikunruhen Todesopfer. - In Nürnberg landet das vom Heer gekaufte Schulschiff Zeppelin LZ III auf einer Wiese am Dutzendteich, das daraufhin Zeppelinfeld heißt. - In Nürnberg führt der Magistrat eine Vorzensur für Lichtspieltheater alias Kinos ein, bei der ein Ortspolizist das Programm vor oder in der ersten Vorstellung begutachtet, ob es gegen die Religion, die staatlichen Einrichtungen, die guten Sitten, den öffentlichen Anstand oder die öffentliche Ordnung verstößt. Pornos alias Filme für Erwachsene oder nur für Herren sind verboten. - In Neumarkt ist Joseph Weißenfeld (--) Bürgermeister. - In Neumarkt kauft die SPD ihrem Vorsitzenden Franz Plank (--) das neumarkter Bürgerrecht. Franz Plank (--) wird Mitglied des Gemeindegremiums alias Stadtrat und wird von den anderen Gemeindegremiumsmitglieder als Fabrikler alias Fabrikarbeiter ausgegrenzt. - In Neumarkt veranstaltet der neu gegründete Radfahrerverein 19 09 Neumarkt ein großes Strassenrennen von Neumarkt nach Ingolstadt und zurück, an dem die Fahrer Max Mohr, Hans Hamberger, Ludwig Mohr, Hans Kreuzer und Heinrich Kempsky teilnehmen, von denen keiner gewinnen kann. Hans Kreuzer (--) benötigt für die 166 km 4h 29 min. - In Nürnberg kommen Prostituierte alias Sexarbeiterinnen vorwiegend aus Oberbayern oder Süddeutschland und wenige aus Norddeutschland. - Der im pfälzer Meckenheim geborene Paul Ohler (22) wird Bankangestellter bei der Dresdner Bank in Nürnberg. Er wird stellvertretender Leiter der Gestapostelle Nürnberg in der Ludwigstrasse 36 - In Regensburg kauft die Stadt Regensburg die private elektrische Strassenbahn der nürnberger Firma Schuckert, die dem Elektrizitätwerk unterstellt wird. - In Regensburg wird ein neues Gaswerk erbaut. - Die deutsche Automobilindustrie stellt 9.444 Neuwagen her. - In Nürnberg wird der Fahrradkurierdienst eingeführt. Die Blauen Radler machen den Roten und Grünen Radler Konkurrenz. - In Nürnberg machen 42 Kraftfahrzeuge alias Motordroschken alias Automobile 68 öffentlichen Einspännern und Zweispännern an 8 Standplätzen Konkurrenz. - Die in Nürnberg als Arbeiterkind geborene Bleistiftfabrikarbeiterin Lina Ammon (20) tritt in die SPD ein. - Der amerikanische Automobile Kraftfahrzeughersteller Ford produziert 13.840 Stück des Modell T zu einem Preis von 850 Dollar (19 13 4,25Mark/1$). - In Neumarkt lässt der Schutzmann Johann Höpfl trotz des Einspruchs des Magistrats eine Brücke auf seinem Anwesen Schwesternhausgasse, auf dem ein Durchgang durch die Stadtmauer besteht, errichten. Er wird später Polizeioberwachtmeister. - In Parsberg wird ein Distriktkrankenhaus und eine Volksschule eröffnet. - In Nürnberg unterliegt der regionale Topclub 1.FCN alias Club gegen den englischen FC Sunderland, der die Nürnberger schwindlig spielt, mit 8:3. - Der Volksschullehrer und antisemitische Hetzredner Julius Streicher (24) wird nach Nürnberg versetzt. Er wird Herausgeber der antisemitischen Wochenzeitschrift alias pornographischen Hetzschrift Der Stürmer und NS-Gauleiter für Franken. - In Neumarkt erreicht der Anteil der jüdischen Schüler in der Realschule mit 18 bei 103 Katholiken und 27 Protestanten ca 12 % . - In Neumarkt führt der Bierbrauer Franz Xaver Gloßner im Stadtzwinger die Kühlung der Würze im Gärkeller ein. - In Erlangen tritt der aus dem Saarland stammende Bergratssohn Fritz Specht (19) in die Studentenverbindung Fridericiana Haus Spardorferstrasse 32 ein. - In Nürnberg wird die Nürnberger Trichter Karnevalsgesellschaft gegründet. - In Regensburg bringt der in Unterbuchfeld geborene und Amerikarückkehrer Josef Kollmeier (40) die Zeitung Regensburger Volksfreund, Oberpfälzische Volkszeitung mit seinem Kompagnion Trotz heraus. - In Neumarkt ist der in Ansbach geborene Freiherr Hans von Welser (40) Bezirksamtmann. - In Regensburg übernimmt die Regensburger Brauhaus AG vormals Zahn die regensburger Karmelitenbrauerei am Dachauplatz. - In Nürnberg wird eine Zweigstelle des würzburger Studentencorps Technischer Club Alemannia gegründet. - Nürnberg hat 318.620 Einwohner. - In Nürnberg gibt es 7.225 Telefone. - In Erlangen lädt der Studentengesangverein AMV Fridericiana Erlangen zum Ball, zu dem 500 förmliche Einladungen an die Erlanger Gesellschaft, an alle Akademiker, höhere Beamte, Professoren, Ärzte, Offiziere etc verschickt werden. - In Altdorf wird der in Bechhofen geborene Mulatte Oskar Vogelhuber (31) Seminarlehrer am Lehrerseminar. - In Neuburg an der Donau passiert ein Raddampfer die Donaubrücke. - In Nürnberg studiert der Gewerkschafter Wilhelm Leuschner (19) in der königlichen Kunstgewerbeschule in der Flaschenhofstrasse (20 16 Kunstakademie). - In Regensburg hat das Luxushotel Maximilian in der Maximilianstrasse 28 eine eigene Garage für Automobile. - In Regensburg darf der Hotelier Ludwig Bergmann (38) seine private Feuerwehr aus seinen Brauburschen nicht mehr außerhalb des Hotel Karmelitenbrauerei am Dachauplatz einsetzten. - In Nürnberg stellt die Nürnberg-Schwalbacher Nadelfabrik GmbH Herold Qualitäts-Grammophonnadeln her. - Der münchner Kabarettist und Schauspieler Weiß Ferdl (26) wird durch Grammophonplatten in ganz Deutschland bekannt. - Der älteste Prinzregentensohn Ludwig von Wittelsbach (64) wird Aufsichtsrat der von ihm initiierten Bergmann-Metallurgique Automobilproduktion. - In Grünsberg wird die Burg Grünsberg renoviert. - In Nürnberg verkaufen auf dem Volksfest fliegende Händler ua Pfauenfedern, Luftballons, weiße und schwarze Affenmarionetten, Billigtaschenuhren und Lufttröten. Eine Hauptattraktion ist ein Panorama Lichtspieltheater alias Kino, in dem man das Einlaufen eines Oceandampfers in die Bai von Rio de Janeiro sehen kann, eine andere ist ein 20 Meter hohes Riesenrad mit kutschenartigen Gondeln und einem Musikautomaten und ein zweistöckiges Karusell mit Pferdekutschen und beweglichen Reitpferden unten und runden Sitzgruppen oben. Flanierende Frauen tragen Sonnenschirme, einige Männer Bowler. Bei der turmähnlichen freistehenden Losbude Wohltätigkeits Lotterie kostet ein Los 20 Pfennig. - In Nürnberg fährt das Luftschiff Zepplin II über die Stadt. - In Feucht kauft die Familie Heerdegen das Tucherschloss mit der Gaststätte Nürnberger Hof. - In Berching wird das Kommunbräuhaus Schmiedstrasse 5 (20 17 Erlebniskino Berli) abgerissen. - In Regensburg eröffnet Ludwig Baumann in der Obermünsterstrasse 12 ein Antiquitätengeschäft. - In Parsberg wird ein neues komfortables Krankenhaus am Ortsrand erbaut. - In Neumarkt zieht die stationierte 1. Eskadron Prinz Albrecht von Preußen alias Schwadron der 6. Chevauleger Regiments Bayreuth von Neumarkt nach Bayreuth mit rund 40 Reitern endgültig ab, wodurch die Kaserne verwaist. - In Amberg wird ein Umspannwerk für elektrischen Strom eröffnet, womit die Stadt Amberg mit Strom versorgt wird. - In Amberg werden die Kinos Tonbild-Theater später Anker Lichtspiele in der Regierungsstrasse 9 und das Central Lichtspieltheater in der Georgenstrasse 54 eröffnet. - In Ansbach wird in der Azstrasse das Kino Bären-Lichtspiele eröffnet. - In Regensburg wird Fürst Albert von Thurn und Taxis (St) (42), an der Zuckerfabrik Bayrische Zucker AG in der Aufeldstrasse. - In Nürnberg kauft nach dem Hochwasser der Prokurist Stefan Liebel die Druckerei Buch- und Kunstdruck Friedrich Monninger. Er hat einen Sohn Willy Liebel (12). - In Nürnberg übernimmt der jüdische Triumph Fahrradfabrikbesitzer Siegfried Bettmann (33) erfolgreich die Produktion der Norica Schreibmaschine der Schreibmaschinenwerke Kührt & Riegelmann GmbH Äußere Sulzbacher Strasse 164 und damit seinen einzigen Konkurrenten. - In Altdorf wird aus der Bierbrauereivereinigung der Lufterer die Bürgerbräu Altdorf. - In Nürnberg wird die Faschingsgesellschaft oder Karnevalsgesellschaft Nürnberger Trichter gegründet. - In Nürnberg stellt die jüdische Fahrradfabrik Mars den Bau von Motorwagen alias Automobile mit Benzinmotor, darunter Zweisitzer, Viersitzer und Lastkraftwagen ein. - In Nürnberg wird der städtsche Arbeitsnachweis abgeschafft und ein Arbeitsamt eröffnet, weshalb die evangelische Innere Mission das Tätigkeitsgebiet weibliche Dienstbotenvermittlung aufgibt. - In Nürnberg trennt die evangelische Innere Mission ihre Tätigkeitsfelder und führt spezielle männliche stadtmissionarische Arbeit ein, für die der Vereinsgeistliche zuständig ist. - In Nürnberg eröffnet die evangelische Innere Mission im Brunnengässchen 28 ein Stadtmissionsheim mit 6 Betten, das sich hauptsächlich mit Trinkerinnen, Prostituierten, Strafgefangenen und Strafentlassenen beschäftigt und ua Schwester Marie Ströhlein (45) diese persönlich zuhause aufsucht und oft mitnimmt. - In Nürnberg wird die Verwaltung der evangelischen Stadtmission für Männer in der Bucher Strasse 5 eingerichtet. Man säubert die Stadt, kauft den obdachlosen jungen männlichen Kindern und Jugendlichen Fahrkarten und schickt sie mit der Eisenbahn wieder nach Hause. Man richtet eine eigene Schreibstube für arbeitslose und strafentlassene Kaufleute in der Lammgasse ein. - In Nürnberg will der Magistrat eine weltliche Polizeipflegerinnenstelle einführen, woraufhin die evangelische Kirche durchsetzt, dass die Stelle nicht weltlich sondern kirchlich besetzt wird und die Stadt Nürnberg die bereits von der evangelischen Inneren Mission beschäftigte Diakonin Marie Ströhlein (45) als Polizeipflegerin bezahlt. - In Höfen bei Freystadt ist wegen bitterer Armut mindestens eine Scheune noch mit Stroh gedeckt. - In Rummelsberg gibt es in der Kindererziehungsanstalt 100 männliche Pfleglinge, die wie Strafgefangene gehalten werden. Man ist dreifach überbelegt. - In Regensburg zieht die Regensburger Sparkasse, die bereits Spardosen ausgibt, aus dem Nebenzimmer der Stadtkämmerei im Rathaus aus und in das Erdgeschoss des Thon-Dittmer-Palais Haidplatz 8. - In Amberg wird vom evangelischen amberger Stadtpfarrer und Kirchenrat Theodor Hacker im Gasthaus Pfälzerhof ein eigener Diakonieverein gegründet. - In Neumarkt feiert der Turnerbund Jahn mit Vereinslokal Ostbahn ein Stiftungsfest mit Turnen, Stemmen Preisringen und Bierfassjonglieren. - In Schwandorf wechselt der katholische Kolpingverein wegen einer aktiven Mitgliederzahl von 12 das Vereinslokal vom Gasthaus Zur Post in das Hotel Kloster. - In Nürnberg werden die Vereinigten Pfeifenfabriken Nürnberg von Adolf Eckert in Vauen umbenannt. - In Nürnberg beginnt das Schweißeisenwalzwerk Tafelwerk an der Äußeren Sulzbacher Strasse 62 mit der Produktion von Schrauben und Halbzeug aus dem selbstproduzierten Flusseisen. - In Ingolstadt findet das 13. Bayerische Turnfest statt. - In Nürnberg findet der 17. Deutsche Feuerwehrtag statt, wobei man über die Normalschlauchkupplung und über neue Aluminiumkupplungen diskutiert. - In Amberg kauft der schlichter Metzger Franz Kummert das Gasthaus Zur Heimat Raigeringer Strasse und verkauft das Bier der schlichter Brauerei Kummert Schlicht, deren Besitzer sein Bruder Georg Kummert ist. Das Bier muss mühsam mit Brauereipferdegespannen über den Kreuzberg angeliefert werden. - In Regensburg Wörth erbaut Rupert Heider ein privates Elektrizitätswerk mit einem 80 PS Reserve Dieselaggregat gegen den Widerstand der Behörden mit dem Höllbach als Energiequelle, wobei im Folgejahr das Höllbachwasserkraftwerk 1 mit 50 P'S in der Heilberger Mühle anläuft. - In Amberg Theuern eröffnet die Amberger Hütte einen Kalksteinbruch. - In Nürnberg wird der in Schwandorf geborene nürnberger Schneider und SPD Parteivorsitzende Peter Treu (38) jüngstes Mitglied des Magistrats alias Stadtrats, der sich aus den beiden Bürgermeistern, vier bis acht rechtskundigen und zwölf bis zwanzig bürgerlichen und zugleich ehrenamtlichen Magistratsräten zusammensetzt. - In Nürnberg beginnen die Mars Fahrradwerke mit Werbeanzeigen, bei denen ein älterer Mars-Vertreter persönlich mit skizziertem Bild fiktiv in Dialogen für die Qualität von Mars Fahrrädern wirbt. - In Nürnberg übernimmt der Filialniederlassungsbesitzer der neumarkter Goldschmidt Expresswerke Gabriel Kropf (48) das Hercules Velodrom  des jüdischen Hercules Werke Besitzers Carl Marschütz (46) (Express Namensrechteinhaber), das er 27 Jahre lang führt. - In Gunzenhausen wird die Diakonisse Anna Kolitz (--) im Vandsburger Diakonissenhaus als erste weibliche Oberin aufgenommen. - In Regensburg wird in der Maschinenhalle der Firma Lanz in der Kumpfmühlerstrasse 3 ein römisches Grabdenkmal eines Ehepaares alias grossen Begräbnisplatz entdeckt. - In Regensburg wird der Ostpreusse und münchener Regisseur Johannes Maurach (26) neuer Direktor am Theater. - In Nürnberg macht sich der Geigenbaugehilfe Paul Franke (33) selbständig.  - In Nürnberg ist Jobst Kohlenberger im 13. Jahr Festwirt für das Brauhaus Nürnberg. - In Nürnberg ist die Druckerei Graphische Druckanstalt Zerreis ein führendes Unternehmen, das Reklamemarken herstellt. Es vermarktet die Hochwasserkatastrophe mit einer Postkartenreihe mit mehr als 35 Motiven. - In Nürnberg ist das Gasthaus Nürnberger Volksküche in der Talgasse. - In Bayern gibt es rund 90 Brücken und Pflasterzoll Erhebungsstellen, womit die Städte Automobilfahrer und Motorradfahrer abschöpfen, wobei ein Motorrad 10 Pfennig, ein Automobil 24 Pf und ein Lastkraftwagen 60 Pfennig zu zahlen hat. Außerdem beginnt man die zulässige Höchstgeschwindigkeit von 12 km/h innerorts und 30 km/h außerorts durch sogenannte Autofallen von versteckten Gendarmen per Augenmass zu überwachen, wodurch es Strafbefehle bis zu 50 Mark sprichwörtlich hagelt. - Das 200 PS starke Automobilmodell Blitzen Benz knackt die 200 km/h Marke. - In Nürnberg baut die jüdische Hercules AG von Carl Marschütz einen LKW alias Lastautomobil mit Zweizylindermotor mit 14 PS mit einer Höchstgeschwindigkeit von 20 km/h, der mit Einfachzündung 7.000 Mark kostet. - In Ansbach stellt die Fahrzeugfabrik Ansbach Lastkraftwagen und Spezialfahrzeuge für Behörden bis 10 Tonnen her. - In Nürnberg beginnt der in Mainz geborene Schauspieler Curt Goetz (21) ein  Engagement am Variete Intimes Theater Johannesgasse 4. - Zwei Jahre nach der Einführung von Automobilkennzeichen alias Nummernschildern kommt ein Deutsches Automobil Adreßbuch heraus, in dem alle Kraftfahrzeuge mit Kennzeichen, Halter, Beruf und Fahrzeugtyp heraus. Von den 45.000 Kraftfahrzeugen sind 50 % Motorräder, 25 % Luxuswagen, worunter man Luxuslimousinen und Sportwagen versteht, 8 % Geschäftspersonenwagen, 6 % Berufswagen wie Doktorwagen und Taxis und 12 % kleine Personenwagen, LKW und andere. Im Kennzeichenbezirk Oberpfalz mit Regensburg mit dem Kürzel II E gibt es 254 Kraftfahrzeuge, davon 24 % Luxuswagen und 46 % Motorräder. Der Kennzeichenbezirk Mittelfranken hat das  Kürzel II S mit es 316 Kraftfahrzeuge, davon 15 % Luxuswagen und 63 % Motorräder. Die Stadt Nürnberg hat das Kürzel II N und 2.040 angemeldete Kraftfahrzeuge. Die Region von  Regensburg bis Nürnberg gehören zu den Regionen mit den wenigsten Kraftfahrzeugen pro Kopf in Deutschland. - In Neumarkt gibt es 4 angemeldete Automobile, von denen 3 mit den Kennzeichen II E 475, 480 und 482 die Express Werke als Probewagen nutzen und eines der Maschinenfabrikant Franz Zimmermann Untere Marktstrasse 20, das als Luxuswagen mit dem Kennzeichen II E 468 angemeldet ist. Dazu gibt es 11 angemeldete Krafträder alias Motorräder. Jeweils eines gehört dem Tierarzt Max Knitl Untere Marktstrasse II E 467, dem Baumeister Ludwig Egner Bahnhofstrasse 1 mit dem Kennzeichen II E 469, dem Bäckermeister Anton Düring Untere Marktstrasse II E 470, dem Fotografen Xaver Hailer Viehmark II E 471, dem Malermeister Wilhelm Daur Kirchengasse II E 472, dem praktischen Arzt Adolf Godlewsky Obere Marktstrasse II E 473, dem Kaufmann Karl Blanderer Untere Marktstrasse II E 474, den Express Werken II E 476, dem Kupferschmied Joseph Mayerhofer Glasergasse II E 477, dem Fahrradhändler Fritz Baader Schützenstrasse II E 479 und dem Fahrradhändler Joseph Haas Hallstrasse mit dem Kennzeichen II E 481. - In Regensburg gibt es 176 angemeldete Automobile und Motorräder. Fürst Albert von Thurn und Taxis (St) (42) hat 3 Luxusautomobile angemeldet, II E 1, II E 2 und II E 35. Der in Regensburg wohnende neumarkter Express Werke Gründer Neffe Simon Oberdorfer (22), der A 195 wohnt, betreibt zwei Motordroschken alias Taxis mit den Automobilkennzeichen II E 55 und II E 56. Der Automobilhändler Steinböck in der Maximilianstrasse 6 hat das Kennzeichen II E 57. Der Bankbuchhalter Max Loschge, Wilhelmstrasse 3, die Faßfabrikanten Gesser B 84, der Kaufmann Eugen Wehenkel F 176, der Kaufmann Hans Erhard, Fröhliche Türkenstrassse 14, der Seilereiwerkführer Friedrich Höfelein in der Weißenburgerstrasse 7, der Kaufmann Hermann Süß-Schülein Dechbettener Strasse 24, der Bergwerksdirektor Rudolf Steiner Bruderwöhrdstrasse 10, der königliche Justizrat Georg Hauser Wittelsbacher Strasse 7, der Großhändler Friedrich Reifert Hemauer Strasse 2, der Büchsenmacher Kuchenreuter Schäffnerstrasse 27, die Brauerei Bergmüller, der rumänische Konsul Joseph Leis, der Strassenbaumeister Gottfried Boeckh H 214, der Spenglermeiser Ignaz Meyer B 58 fahren jeweil einen der 28 angemeldeten Luxusautomobile. Normale Personenwagen gibt es keine, dafür aber 25 Motorräder. - In Berching gibt es 3 angemeldete Automobile, zwei davon werden vom praktischen Arzt Karl Engelberger, und eines vom praktischen Arzt Karl Betz gefahren. - In Pyrbaum fährt der Arzt Preuß drei Motorräder mit den Kennzeichen II E 526 bis 528 und einen Doktorwagen mit dem Kennzeichen II E 530. - In Kastl fährt der Kaminkehrer Rösch ein Motorad mit dem Kennzeichen II E 531. - In Freystadt fährt der Tierarzt Ludwig Grassi ein Motorrad mit dem Kennzeichen II E 532. - In Greding fährt der Arzt Johann Wolf einen Doktorwagen mit dem Kennzeichen II S 599 und zwei Motorräder II S 595 und 602. - In Stein gibt es nur 5 Kraftfahrzeuge, darunter 3 Automobile, zwei davon sind Luxusautomobile von Graf Alexander von Faber Castell Rüdenhausen (43) mit dem Kennzeichen II S 666 und 670. Das dritte ist ein Doktorwagen von Willy Fröschmann. Die Motorräder gehören dem Kaufmann Leonhard und dem Prokuristen Treiber. - In Allersberg gibt es nur 3 Motorräder, die der Fabrikbesitzer Otto Geiershöfer mit dem Kennzeichen II S 591, der Kaufmann Wilhelm August Preuß II S 563 und der Arzt Josef Werner II S 604 fahren. - In Nürnberg hat das Kraftfahrzeugkennzeichen für den Bezirk mit der höchsten Nummer die Zahl 2040. Angemeldet sind aber nur 234 Motorräder, 168 Luxuswagen, 36 Kraftdroschken alias Taxis, 38 Vorführwagen von  Automobilherstellern oder Verkäufern, 50 Lkw, 12 gewerblich genutzte Automobile und 1 Doktorwagen vom Arzt Max Blitstein Steinbühlerstrasse 4 mit dem Kennzeichen II N 1090. - In Altdorf gibt es nur 1 Kraftfahrzeug., Der Distriktstierarzt hat ein Motorrad mit dem Kennzeichen II S 671. - In Schwabach gibt es 6 Luxusautomobile, die der Metallgießereibesitzer Nikolaus Schaffner Königsplatz 25 mit der Nummer II S 802, der Fabrikbesitzer Christian Weigand Stadtparkstrasse mit der Nummer II S 803, der Kaufmann August Pfleiderer (--) mit der Nummer II S 804, der Fabrikbesitzer Theodor Staedtler Nördliche Ringstrasse mit der Nummer II S 818, der Kaufmann Georg Fischer Königsstrasse mit der Nummer II S 819 und der Bankier Jean Hering Bahnhofstrasse mit der Nummer II S 823 besitzen. Außer 8 Motorrädern gibt es keinerlei Kraftfahrzeuge. - In Nürnberg Reichelsdorf, das selbständig ist und eine Eisenbahnanbindung mit eigenen Bahnhof hat, gibt es nur 7 Motorradbesitzer, darunter der Fahrradhändler Andreas Hirschmann mit der Nummer II S 886 und der Gastwirt Ullrich Lämmermann, der Bader Haselmann und der Metzger Friedrich. - In Nürnberg gründet der Grundbesitzer und Bauunternehmer Hermann Hubert (--) ein Baugeschäft (20 23 Gibitzenhofstrasse 58). - In Thalmässing übernimmt der Postillion xxx (--) Thalmässing~Titting~Eichstätt, auf der er um 04:00 Uhr startet, in Titting in der Posthalterei Hopf die Pferde um 05:45 Uhr wechselt und über die steile Lüftenstrasse in Eichstätt um 08:10 Uhr ankommt. - In Neumarkt wird der SPD Politiker Martin Albert geboren. - In Amberg verkauft die Brauerei Schelling ihr Bier in 1 Liter Flaschen. - In Amberg Winkelhaid wird ein genossenschaftlicher Darlehnkassenverein später Raiffensbank Altdorf-Feucht gegründet. - In Hohenburg verunglückt der Höhlengänger Mayr (--) in der Brettstaller Höhle, wo er von 13 mit Seilen ausgestattenten Kletterern gerettet wird.

1908 Wetter: Kühle Ostern. Wärmstes Jahr des Jahrhunderts. - In Neumarkt wird das dritte und letzte Kommunbrauhaus an Xaver Gloßner (--) für 8.500 Mark verkauft. - In Neumarkt lässt die nürnberger Tucher Aktienbrauerei im Hof des Gasthauses Zum grünen Baum in der Grünbaumwirtsgasse 13 eine Kegelbahn errichten. - In Nürnberg wird der Admiral Palast und das Welt Kino Lichtspielhaus am Josephplatz 10 als Lichtspielhaus eröffnet. - In Regensburg wird das Lichtspieltheater Bavaria in der Türkenstrasse 2 eröffnet. - In Weißenburg wird das Lichtspielhaus Wildbad in der Wildbadstrasse 11 eröffnet. - In Neumarkt gibt es Ansichtskarten vom Türkerlwirt alias vom Gasthaus Zum fröhlichen Türken. - In Nürnberg erhält die Sanitätshauptkolonne ein Auto der Marke Adler. - Der bayerisch Kronprinz Ludwig von Wittelsbach Bayern (St) (53) unterstützt offiziell die Vereinigung der Städte Nürnberg und Fürth. - In Nürnberg übernimmt Philipp Müller, genannt Nickel die Himmelsleiter Karolinenstrasse 53 und nennt sie in Noris-Theater um und ist täglich von 15:00 - 23:00 Uhr mit pausenloser Vorstellung ein Restaurationsbetrieb. Die Premiere ist eine 150 Meter lange Version von Shakespears Hamlet. Es wird die selbstgedrehte Noris-Schau gezeigt. - Der in Amberg geborene Josef Friedrich Schmidt (37) veröffentlicht sein Spiel Mensch ärgere dich nicht, das er in einer kleinen Werkstatt in der münchner Lilienstrasse entwickelte. - In Nürnberg wird Max Grundig als Sohn eines sächsischen Lagerverwalters und seiner in Nürnberg geborenen Mutter Maria geboren. - In Neumarkt ist Joseph Weißenfeld Bürgermeister. - Die Nürnberger Lebensversicherungs-Bank errichtet die Beamten-Pensions-Zuschuß-Versicherung als anerkannte Selbsthilfeeinrichtung für den Öffentlichen Dienst. - Josef Barth wird kommunalpolitischer Mandatsträger der SPD im Gemeinderat Regensburg Reinhausen. - In Nürnberg eröffnet Oskar Speyer das Variete Wintergarten in der Luitpoldstrasse 3, angeschlossen an das Hotel Luitpold. - Der in Berlin geborene jüdische und konvertierte Arzt Hermann Epenstein (58), der Geliebte von Franziska Göring (49), der auf Burg Veldenstein lebt, wird in den Adelsstand als Ritter von Mauternburg erhoben. Er ist der Patenonkel und Ersatzvater von Hermann Göring (15), der in Karlsruhe in einer Kadettenanstalt ist. Sein Vater, der ehemalige Diplomat in Deutsch Südwestafrika, Ernst Heinrich Göring (80) lebt im Gesindehaus von Burg Veldenstein. - In Nürnberg wechselt der 1.FCN alias Club von der Ziegelgasse, südlich der Stadt in den Vorort Schweinau. Zu wichtigen Fußballspielen kommen bis zu 6.000 Zuschauer. - In Grafenwöhr wird ein 226 qkm großer Truppenübungsplatz für 4.800 Mann und 1.200 Pferde für das  III. Korps der Kgl. Bayer. Armee eingerichtet. - In Nürnberg machen 38 Kraftfahrzeuge alias Motordroschken alias Automobile 80 öffentlichen Einspännern und Zweispännern an 8 Standplätzen Konkurrenz. - In Nürnberg sind die wichtigsten Todesursachen 875 Tuberkulosefälle, 315 Krebsfälle, 41 Scharlachfälle, 79 Keuchhustenfälle, 2 Unterleibstyphusfälle, 85 Krupp- und Diphtheriefälle und 17 Kindbettfieberfälle.  - In Nürnberg, der einzigen deutschen Stadt ohne Theaterzensur, verpachtet der in Landshut geborene wohlhabende Hotelbesitzersohn und jüngste deutsche Theaterdirektor Emil Meßthaler (39) sein Variete Meßthalers Intimes Theater in der Johannesgasse 4 an Hans Blum und geht mit seinem Ensemble auf Gastspielreise. - In Nürnberg wird zwischen der Dianastrasse und dem Ludwigskanal alias Ludwig Donau Main Kanal.ein MAN Arbeiterfamilien Wohnblock im Jugendstil erbaut. - In Deinig wird der Poststall vom Postdienst getrennt. - In Pilsach wird ein öffentliches Telefon eingerichtet. - In Neumarkt ist Postschalterschluß um 8:00 Uhr abends. - Auf der Eisenbahnstrecke Neumarkt~Beilngries werden Züge mit Verbrennungsmotoren eingeführt und die 2. Klasse abgeschafft. - In Neumarkt wird der berchtesgadener Oberpostexpeditor xxx neuer Oberpostexpeditor. - In Nürnberg wird der Automobilhersteller Ludwig Maurer (33) aus seinem Betrieb gedrängt, ihm für 5 Jahre verboten ein Konkurrenzunternehmen zu betreiben und die Motorfahrzeugfabrik Union GmbH mit dem Flaggschiff Typ 1c gegründet, woraufhin seine Frau Johanna Maurer in der Dürrenhofstrasse 8 einen Automobilhandel mit Reparatur betreibt. - In Deining wird Josef Bohn Nr.67 Bader. - In Regensburg bringt der in Unterbuchfeld geborene und Amerikarückkehrer Josef Kollmeier (39) die Zeitung Regensburger Volksfreund, Oberpfälzische Volkszeitung mit seinem Kompagnion Trotz heraus. - In Kastl wird eine Bezirkssparkasse eröffnet. - In Nürnberg stirbt das arme, fröhliche, nürnberger Original Zeitungskarl (58), der sich gerne zum Freibier einladen ließ und seinen Lebensunterhalt durch Zeitungsverkäufe verdiente. - In Nürnberg wird die jüdische Ortsgruppe des religiös zionistischen Bundes Bisrach gegründet. - In Dietfurt hat das Distriktkrankenhaus 7 Betten und es werden 43 Kranke behandelt. - In Nürnberg findet ein SPD(gesamt)Parteitag statt. - In Amberg ist die Emaillewarenfabrik Gebrüder Baumann mit 3.000 Arbeitern größter privater oberpfälzer Arbeitgeber. - In Regensburg Prüfening wird Prinz Philipp Ernst von Thurn und Taxis (St) im Schloss Prüfening geboren. - In Amberg gründen 13 Männer einen Kraftsport Club in der Gaststätte Schießstätte und sie trainieren auch auf dem abgesteckten Dultplatz. - In Nürnberg gewinnt ein nürnberger Mars Motorrad bei einem 30 km Rennen mit 18 Metern Vorsprung. - In Nürnberg produziert Julius Christian Braun Feuerwehrfahrzeuge mit Elektroantrieb. - In Schwandorf werden die zwei betrunkenen Radfahrer Gehardt und Luber ohne Licht und laut krakelend von der Polizei aufgegriffen und in Polizeigewahrsam genommen. - In Schwandorf wird im Hinterzimmer des Gastwirts Wilhelm Göbel verbotswidrig getanzt. Der Gastwirt will seinen Gästen das Tanzen immer wieder vergeblich verboten haben. - Nürnberg hat 312.970 Einwohner. - In Nürnberg gibt es 6.773 Telefone. - In Regensburg wird die katholische Studentenverbindung Agilolfia Dechbettener Strasse 22 gegründet. - In Nürnberg kauft Phillip Müller alias Nickel das Variete mit ersten Filmchen Himmelsleiter in der Karolinenstrasse 53 und baut es in das Noris-Theater um. - In Nürnberg eröffnet Heinrich Bayer in der Königstrasse 9 das Tonbild-Theater (später Lorenzer Lichtspiele LoLi). - In Bayreuth wird in der Wölfelstrasse von Joseph Mengele und Christof Frank das erste, größte und vornehmste Theater lebender Photographien der Stadt als Central Theater mit 7 Kurzfilmen, die wie ein handkoloriertes Märchen mit vollkommensten technischen Apparaten und in vollendeter Eleganz flimmerfrei und haarascharf wiedergegeben werden, eröffnet. - In Bamberg wird der Grafensohn Hamann Berthold Philipp Anselm Franz von Ingelheim Mespelbrunn (St) geboren. - In Regensburg bezieht der Hafnermeistersohn, Kunststudent und Expressionist Josef Achmann (23) eine Wohnung im Patrizierhaus Runtinger in der Keplerstrasse 1 und richtet dort für 3 Jahre ein Atelier ein. - In Nürnberg landet das vom Heer gekaufte Schulschiff Zeppelin LZ III neben dem Dutzendteich und somit neuen Zeppelinfeld. - In Regensburg veranstaltet der Sport Verein Regensburg 18 89 im Velodrom am Arnulfsplatz Groß Boxkämpfe gegen den TV Augsburg mit 18 Kämpfern in 27 Runden. Der augsburger Weltrekordmann im einarmigen Stoßen A. Bunz tritt auf. Ein Stehplatz kostet 1 Mark. Vorverkauf ist bei Schutzbier in der Ludwigstrasse und Storr am Neupfarrplatz. - In Nürnberg kommt es zu einem Maximum von Konkurseröffnungen. - In Parsberg und Umgebung lässt der Bezirksamtmann Max Aigner Pumpwerke und Wasserleitungen bauen. - In Schwandorf übernimmt Alfred Schaffer das Fotogeschäft von Fotografenmeister Max Schreiner. - Die BÜC wird gegründet. Der Überlandstrom wird im Dampfkraftwerk Ponholz produziert. - In Sulzkirchen wird eine Kanalisation verlegt. - In Nürnberg führt xxx mit seinem neu eröffneten Theater Kabaret Wintergarten das Trocadero ein, eine für Deutschland neueste Darstellungsform von Künstlern auf dem Parkett. - In Nürnberg ist laut Gutachten die Fischerei in der Pegnitz wegen der schlechten Wasserqualität im wesentlichen vernichtet. Trotzdem wird ein geplanter Bau einer biologischen Kläranlage wegen hoher Kosten verworfen. - In Regensburg führt die ARBS Fahrradbund Ortsgruppe einen Gautag der beiden bayrischen Gaue 19 und 20 mit 2.000 proletarischen Teilnehmern durch. Dazu gibt es Reigenfahren, Stadtführung, Korsofahrt, Kellerfest und einen Ausflug zur Walhalla. - In Regensburg wird Robert Wunderlich (39) Redakteur der regensburger Tageszeitung Neue Donaupost. - In Nürnberg werden im Mädchenhort im von der evangelischen Innere Mission geführten Marthahaus 36 von ihren Eltern vernachlässigte Mädchen versorgt, bei Schulaufgaben und in der Freizeit beaufsichtigt, aber auch streng christlich erzogen. - In Nürnberg ist die Übernachtungszahl von weiblichen stellensuchenden Dienstboten im Marthahaus alias Marthaherberge seit der Gründung wieder auf das Doppelte zurückgegangen. In Nürnberg regelt die evangelische Innere Mission 147 Fälle von wilder Ehe, 78 Fälle von nicht kirchlich getrauten Ehepaaren und 62 Fälle von Kindern, die nicht getauft wurden, was einem nachlässigen Verhalten zuschulden sei. - In Rummelsberg gibt es in der evangelischen Kindererziehungsanstalt 80 männliche Pfleglinge, die wie Strafgefangene gehalten werden. - In Regensburg eröffnet der katholische Marianische Mädchenschutzverein, der Abendkurse für Stenografie, Buchführung, Handelskorrespondenz, Kaufmännisches Rechnen, französische Sprache, Maschinenschreiben und Nähen und Flicken für Dienstmädchen anbietet, auch eine Handarbeitsschule für bessere Fräulein und Mädchen. - In Ingolstadt übernehmen die katholischen Barmherzigen Schwestern alias Vinzentinerinnen das Garnisonslazarett. - In Neumarkt wird der Turmwächter auf dem Turm der Johanneskirche abgeschafft, weshalb der Türmer auch seine Wohnung im Turm, wo er mit seiner Familie bisher lebte, verlassen muss. - In Regensburg druckt der Friedrich Pustet Verlag die Gebets- und Gesangsbücher für das Bistum Würzburg. - In Neumarkt zieht der Turnerbund Jahn vom Vereinslokal Zum grünen Baum der Tucherbräu Grünbaumwirtsgasse 13 in das Gasthaus Ostbahn um, wo dort in einem kleinen Saal die Turnstunden abgehalten werden. Das Gasthaus Ostbahn hat eine eigene Kegelbahn. - In Neumarkt wird auf Initiative des SPD Vorstandes Franz Plank die Freie Turnerschaft gegründet. Trainiert wird im Vereinslokal Gasthaus Zum grünen Baum alias Tuchersäle Grünbaumwirtsgasse 13. - In Nürnberg wird die Stofftier und Puppenfabrik Wilhelm Strunz verklagt, weil sie wie Steiff einen Knopf am Ohr ihrer Produkte anheftet, was von Steiff allerding schon vier Jahre geschützt ist, und verliert den Prozess. Alternativ wird der Strunz Knopf an einem Drahtstück am Ohr hängend befestigt. - In Nürnberg Stein wird der Poststall im Gasthaus Zum goldenen Adler geschlossen und die Packwagenfahrten werden  per Motorfahrzeug nach Nürnberg durchgeführt. - In Amberg eröffnet die Amberger Hütte eine Rohr- und Handelsgießerei. - In Kallmünz betätigt sich der Mainz geborene Maler Melchior Kern (29) in der Künstlerkolonie. - In Regensburg erhält das 15. Kind des Heinrich Geistreiter, der spätere Maler Ludwig Geistreiter (16) ein Stipendium von Fürst Albert von Thurn und Taxis (St) (41) für eine Ausbildung an der Königlich Bayerischen  Unteroffiziersschule in Fürstenfeld-Bruck zur Ausbildung zum Berufssoldaten Infanterie und Feldartillerie, wobei er aber immer Malkasten und Pinsel mit sich führt. - In Deutschland wandern 20.000 Menschen nach Amerika aus. - In Amerika beginnt mit dem linksgesteuerten Ford Modell T die Automobilmassenproduktion. - In Regensburg ist der Operettentenor Leo Schmidt (--) ein aufstrebendes Sängertalent am Regensburger Theater, wo er im Stück Der Hochstapler des regensburger Kapellmeisters Gustav Meyer (--) auftritt. - In Regensburg sind die Tanz Institute Wilhelm Kriek und Karl Roß führend. - In Nürnberg zieht die SPD Tageszeitung Fränkische Tagespost in die Breite Gasse 25. - In Regensburg plant der Automobilclub Regensburg als Oberpfälzischer Automobil Club ein Bergrennen von Deggendorf nach Regen und ein Flachrennen von Regenstauf zum Wasserwerk Regensburg, die aber nicht stattfinden, da der Dachverband BAC durch den Konkurs eines Münchner Bankhauses den Großteil seines Vermögens verloren hat und beschloss, den Verlust auf die einzelnen Sektionen aufzuteilen, weshalb der Oberpfälzische Automobil Club 452,70 Mark zahlt. - In Velburg Schmidheim wird die Brauerei Rödl gegründet. -  Der DMV, der im Vorjahr wegen seiner vielen Automobile von Deutscher Motorradfahrer Vereinigung in Deutsche Motorfahrer Vereinigung umbenannt wurde, verteilt kostenlose Grenzkarten um den Fremdenverkehr in die Nachbarländer zu vereinfachen, was zu einem hohen Mitgliederanstieg führt. - In Neumarkt nimmt die Fahrradfabrik Expresswerke AG die Automobilherstellung und die Motorradherstellung offiziell mit 6/19 PS Vierzylindermotoren und 9/20 PS Sechszylindermotoren wieder auf. - In Nürnberg Doos stattet der Automobilhersteller Mars Werke Siegmundstrasse 40 seine Zweisitzer, Viersitzer und Lastkraftwagen ua mit 8/10 PS Zweizylindermotoren von Köring aus. Der Reibradantrieb System Maurer wird weiter genutzt. - In Amberg kauft der Buchhändler Josef Fenzl (--) das Rokoko Fenzl Haus Georgenstrasse 33. - In Fürth erhält der in Amberg geborene Jurist und rechtskundige fürther Bürgermeister Theodor Kutzer (44) den Titel fürther Oberbürgermeister. - In Sulzbach wird 3 Jahre nach dem Tod des in Nürtingen geborenen BASF Mitgründer Gustav Siegle (++) dessen Schloß Franziskaruhe an den sulzbacher Brauereibesitzer Edurard Fentsch (--) verkauft. - In Nürnberg erreicht der Jugendstil mit knapp 100 Neubauten ein Maximum. - In Nürnberg zieht der Deutsche Metallarbeiter Verband in sein neues Gewerkschaftshaus in der Kartäusergasse 1. - In Hohenburg ist der Marktplatz nicht gepflastert. Es gibt auch keine Gehwege. 

1907 Wetter: April warm und sonnig. Sommer kühl und regnerisch. Frühling an Weihnachten. In Grönland beginnen die Gletscher abzuschmelzen. - In Nürnberg führen Lindner und Rierl mit mobilen Kinematographen auf Jahrmärkten Filme vor. - In Nürnberg wird das Lichtspielhaus alias Kino Heinrich Bayers Kinematograph, Edisonum in der Theresienstrasse 28 eröffnet. - In Regensburg wird das Parade Theater am Haidplatz 7 als Lichtspieltheater eröffnet. - In Würzburg wird das Lichtspieltheater Kammer alias Zentral in der Schönbornstrasse 8 eröffnet. - In Regensburg wird der SSV Jahn Regensburg gegründet. - Der nürnberger Filmvorführer Philipp Nickel und sein Sohn Richard Nickel beginnen mit Dreharbeiten von eigenen Werken und liefern 531 Filme für die Noris-Schau bis 19 44. - In Neumarkt stellt die Express-Fahrradwerke AG mit von der berliner Elektromotorenwerke Vulkan gekauften Patenten die Produktion von Motorfahrzeugen alias Automobilen wegen hoher Verluste ein. - In Neumarkt wird von den Karmeliten auf dem Mariahilfberg ein Kloster als geistiges Zentrum für Wallfahrer errichtet. - In Neumarkt ist Joseph Weißenfeld Bürgermeister. - In Neumarkt wird ein liberaler Verein gegründet. Bei der Landtagswahl fallen 771 Stimmen auf das Zentrum, 100 auf die Liberalen und 129 auf die SPD. - In Regensburg wird im Turnerbund Jahn Regensburg die Fußballabteilung gegründet. - In Nürnberg machen 20 Kraftfahrzeuge alias Motordroschken alias Automobile 80 öffentlichen Einspännern und Zweispännern an 6 Standplätzen Konkurrenz. - Der Dow-Jones-Aktien-Index stürzt ein Jahr lang ab. - Die in Ansbach gegründete landwirtschaftliche Zentralgenossenschaft der bayerischen Bauernvereine zieht mit ihrem Direktor Georg Heim (42) nach Regensburg, wo sie die Bauernuniversität gründet. Georg Heim (42) gibt Volkshochschulkurse. - Der in Reuth geborene Zimmermann Joseph Witt (23) übernimmt den Kolonialwarenladen seiner Schwester und beginnt mit dem Versand von Kleidung durch die Post. - In Nürnberg wird die Staatliche Ingenieurschule aufgelöst und an ihrer Stelle das Königliche Bayrische Technikum gegründet, an dem die Elektrotechnik- und Maschinenbaustudierenden Ludwig Bulheller, Otto Meidlein, Emanuel Hüttinger, Johannes Friedrich Morhard, Anton Ebert, Willi Nagler und der weihenstephaner Brauereihochschulstudent Jean Schad die studentische Verbindung Technischer Club Bavaria gründen. - In Nürnberg führen Heinrich Lindner und Daniel Dörre auf dem Volksfest Filme mit Kinomatographen vor. - In Nürnberg wird die Freimaurerloge Zur Wahrheit im Gasthaus Stadt Wien in der Brunnengasse gegründet. - In Ansbach wird die Freimaurerloge Freie Vereinigung der Brr Ansbach und Umgebung unter dem Schutz der erlanger Freimaurerloge gegründet. - In Neumarkt bleibt die Postverwalterstelle nach der Versetzung des neumarkter Postverwalters Schwemmer mangels Interesse unbesetzt. - In Nürnberg lässt sich der Großindustrielle Rudolf Chillingworth (--) eine Villa in der Liebigstrasse 3 erbauen. - In Bayern leben 45,7 % von Landwirtschaft. 27,6 % leben von Handwerk oder Industrie. In der Oberpfalz leben mehr als 50 % von der Landwirtschaft. - In Schwandorf wird der Arbeiterradfahrerbund Solidarität gegründet. - In Nürnberg wird das Lichtspieltheater Welt eröffnet. - In Nürnberg ist Baron Muckl (Baron Mukl) ein bekanntes Festwirtsoriginal, das durch seine derben Sprüche auffällt. - Der in Amberg geborene bayerische Mayor Josef Dollacker (49) wird Oberst und Regimentskommandeur in Ingolstadt. - In Amberg kommt der 40 ste Jahrgang der Amberger Volkszeitung mit dem Motto Treu König, Volk und Vaterland 7 Mal wöchentlich heraus, erscheint im Verlag von H Boes mit dem Chefredakteur Josef Hohbach, wird im Rotationsdruckverfahren gedruckt und hat die Telefonnummer 6, angeschlossen an das Bezirkstelefonnetz Nürnberg. - In Coburg wird Großherzogin Maria Kirillovna von Russland geboren und verbringt dort ihre Kinderjahre. - Der nürnberger MAN Industriellensohn Freiherr Theodor von Cramer-Klett junior (33) tritt vom evangelischen zum katholischen Glauben über. - Nürnberg hat 307.140 Einwohner. - In Nürnberg gibt es 6.318 Telefone. - In Feucht wird eine elektrische Stromversorgung eingerichtet. - In Velburg wird ein Ortstelefonnetz errichtet. - In Nürnberg lobt der in Landshut geborene bayerische Ministerpräsident Graf Clemens von Podewils-Dürniz (57) die vorjährige Jubiläumslandesausstellung trotz großer finanzieller Verluste überschwänglich. - In Venedig stirbt der königlichbayerische Generaloberst Prinz Arnulf von Wittelsbach Bayern (St) (57). - In Nürnberg kommt die Schnellzugdampflokomotive S 2/6 nach einer Rekordfahrt mit 154,5 km/h aus München an. - In Neuburg an der Donau Bahnhof Rohrenfeld werden 547 Waggons be- oder entladen. - In Regensburg gibt es das Luxushotel National in der Maxstrasse. - In Deutschland ist der Thomas Edison Phonograph ein Verkaufsschlager. - In Nürnberg wird der Fußballverein FC Bavaria Nürnberg gegründet. - In Nürnberg wird die Freimaurerloge Zur Wahrheit in der Gastwirtschaft Stadt Wien Brunnengasse auf Anregung von Bruder Loeberich gegründet. - In Fürth hat die Glasfabrik Lehmann, die Schaufensterscheiben herstellt, die Telefonnummer 571 und die Telegrammadresse MIDAS,FÜRTHBAYERN. - In Parsberg wird der Bierbrauereibesitzer Johann Ferstl Poststalldienstleiter alias Posthalter. Er hat drei Pferde, ein Reservepferd und zwei Postillione. - In Parsberg wird ein Ortstelefonnetz eingerichtet. - In Nürnberg stellen die Gebrüder Bing Dampfmaschinen als Kinderspielzeug her. - In Erlangen gibt es das Restaurant Siedersbeck in der Hauptstrasse 40. - In Regensburg lädt der Turnerbund Jahn Regensburg 18 86 ins Vereinsheim Café Union ein, wo dann 16 Interessierte, Feldmeier, Franz Fritzsche, Karl Heider, Ludwig Herrmann, Josef Kirmayer, Adalbert Krämer, Pauli, Max Pommersberger, Hans Regl, Fritz Reichl, Theo Schuster, Schweiger, Oskar Vogt, Weinzierl und Georg Wiesnet eine Fußballabteilung gründen. - In Beilngries wird der Darlehenskassenverein Beilngries mit der Telefonnummer 22 im Privathaus des Rechners Pollwein und die Königliche Gendarmeriestation unter der Nummer 14 neu angeschlossen. - In Nürnberg stellt Jean Fuchs während des Volksfests eine Tucher-Halle auf dem Josefsplatz auf. - In Regensburg verdoppelt Fürst Albert von Thurn und Taxis (St) (40), seinen Anteil an der in eine GmbH umgewandelten Zuckerfabrik Bayrische Zucker AG in der Aufeldstrasse auf 64 % und lässt Arbeiterwohnungen anbauen. - In Nürnberg Doos stellt die jüdische Fahrradfabrik Mars 30.000 Fahrräder in der erweiterten Fabrik in der Siegmundstrasse 40 her, wo man nicht nur Fahrräder endmontiert, sondern komplett herstellt. Auf die Herstellung von Motorrädern verzichtet man vollständig. Man stellt auch Automobile, darunter Zweisitzer, Viersitzer und Lastkraftwagen her. - In Nürnberg erhält der evangelische Lokalverein der Inneren Mission mit Pfarrer Konrad Wirth einen eigenen Vereinsgeistlichen und es wird spezielle stadtmissionarische Arbeit eingeführt, wobei man sich nun auch aktiv um hilfsbedürftige Prostituierte und Bettler kümmert. - In Rummelsberg kommt es in der Kindererziehungsanstalt zu einer Revolte, die verheimlicht wird. Danach wird im Brüderhaus für die Diakonieschüler Posaunenunterricht, Spielunterricht und Anstandslehre eingeführt. - In Parsberg bauen die katholischen Mallersdorfer Schwestern alias Franziskanerinnen zum Kinderheim St Josef alias Kinderasyl St Josef einen Neubau mit Schulräumen für 90 Kindern. - Der regensburger Verleger und Großantiquar Franz Stokar von Neuforn alias Franz von Stokar (48) beginnt mit dem Verkauf von sechs neu aufgelegten Serien zu je 10 Bänden des zwei Jahre zuvor verstorbenen französischen Schriftsteller Jules Verne vom Verleger Weichert, wobei er die auf den Schlussseiten abgedruckte Verlagswerbung überklebt und auf sich anpasst und ohne jegliche Rechte zu besitzen eine eigene Stokar-Reihe herausbringt, die aus Lagerüberständen des jüdischen Kaufhauskonzerns Wertheim und dessen Globus Verlag stammt und wo er das Wort Verlag vermeidet. - In Parsberg wird das von katholischen Mallersdorfer Schwestern betriebene Waisenhaus als Kinderasyl St Josef neu erbaut, wobei auch Schulräume für die 90 Waisenkinder entstehen. - In Neumarkt gibt es Skifahrer. - In Neumarkt wird der regelkonforme offizielle Tennisplatz am Forstamt abgebaut und ein inoffizieller Tennisplatz im Hof des Amtsgerichts angelegt. - In Amberg wird das katholische Kolpingorchester Harmonie gegründet, das auch die Theateraufführungen professionell begleitet. - In Nürnberg Stein stirbt der Poststallbesitzer und Gastwirt vom Gasthaus Zum goldenen Adler Andreas Kaller, woraufhin seine Witwe den Poststall übernimmt. - In Kallmünz veröffentlicht der lupburger Metzgersohn, Gastwirtssohn und kallmünzer Lehrer Johann Baptist Laßleben (43) eine eigene Heimatzeitschrift Die Oberpfalz. - In Fürth wird der superreiche jüdische Bankierssohn Alfred Nathan (37) Mitglied der fürther Freimaurerloge Zur Wahrheit und Freundschaft. Außerdem wird von ihm das Nathanstift eingerichtet. - Der in Sulzbürg geborene Kabarettist Hans Blädel (31) bringt sein knapp 3 minütiges Luststück Auf der Isarlahnbahn auf Edison Goldguss Walzen, die über die ganze Welt hallen, heraus, in dem er einen kompromisslos Fahrgäste beleidigenden, schadenfrohen und singenden Schaffner mit breitem, oberbayerischem Dialekt darstellt. - Der Motorradrennfahrer Refienne gewinnt auf einem nürnberger Mars Motorrad den 1. Preis beim Kesselbergrennen in den bayerischen Alpen. - In Nürnberg verkauft der Schornsteinbauer Josef Houzer seinen im Vorjahr fertiggestellten 15 m hohen Leuchttrum am Dutzendteich an die Stadt, die für die Touristen einen Aufzug einbauen lässt. - Auf einem nürnberger Triumpf Rennrad ist Fritz Knappke (--) in Frankfurt Bahnradmeisterschaftsfahrer. - In Nürnberg gibt es auf dem Volksfest Steinzeugmaßkrüge. Die Bedienungen tragen Dirndl mit weißer Schürze. - In Regensburg veranstaltet der Automobilclub Regensburg als Oberpfälzischer Automobil Club im Bayerischen Automobilclub unter seinem 1. Vorsitzenden Konsul Joseph Leis (--) einen prunkvoll geschmückten Automobil Korso vom Velodrom des Clubmitglieds Simon Oberdorfer (35) (Express) alias Simmerl am Arnulfsplatz zum Wohnsitz seines hochadeligen Protektors Fürst Albert von Thurn und Taxis (St) (39) Schloss Emmeram begleitet von  einer Musikkapelle, wobei Klub Kostüm, Klub Mütze, weiße Binde und weiße Handschuhe getragen werden müssen. Die Automobile der Clubmitglieder Joseph Leis (--) und Fabrikbesitzer Heinrich Waffler (--) streiken und können nicht gestartet werden. Eine Frau läuft Simon Oberdorfer (35) (Express) alias Simmerl vor den Wagen, bleibt aber unverletzt. Der Korso wird im Innenhof  von Schloss Emmeram von Fürst Albert von Thurn und Taxis (St) (39) mit seinem Hofstaat empfangen. Joseph Leis (--) hält die Huldigungsrede und profezeit, dass die Automobilindustrie, die ihr Protektor so fördert, ebenso wie die Elektrizität und die Dampfkraft (obwohl sie in einer Krise ist) nicht mehr aufzuhalten ist. - Die DMV Deutsche Motorradfahrer Vereinigung, die seit dem Vorjahr um soziale Spannungen aus dem Verein zu nehmen Personenkraftwagen ausser der Luxussparte ab 3.500 Mark aufgenommen hat, benennt sich in Deutsche Motorfahrer Vereinigung um. Sie zwingt die deutsche Benzin- und Ölhersteller den Höchstpreis von Kraftstoff auf 43 Pfennig je Liter zu begrenzen. Der DMV später ADAC schenkt all seinen Mitgliedern den Continental Landstrassen Atlas für Mitteleuopa für Automobilisten und Motorradfahrer. Strassen, auf denen man mit einem Automobil fahren kann, heißen Automobilstrassen. - Der englische Mitbesitzer William Hillman der nürnberger Fahrradfabrik Hillman, Herbert und Cooper The Premier Cycle Company gründet eine Automobilfabrik Hillman Coatalan Comp, die 3 Jahre später in Hillman Motor Car Company umbenannt wird. - In Neumarkt gibt die Fahrradfabrik Expresswerke AG die Automobilherstellung und die Motorradherstellung offiziell auf. - In Nürnberg Doos bewirbt der Automobilhersteller Mars Werke Siegmundstrasse 40 seine Tourenwagen als die besten und billigsten der Neuzeit. Die Automobilabteilung wird nicht weiter ausgebaut. - In wird in der Unteren Nabburger Strasse 46 ein Haus im Jugendstil erbaut. - In Fürth eröffnet der aus Mainz stammende sxx Ofenloch (--) ein Kino später Mathilden - Kino in der Mathildenstrasse 1, das er mehrmals umbaut und das im Folgejahr 148 Zuschauerplätze hat. - In Freystadt wird das neuerbaute Krankenhaus von den katholischen Krankenschwestern Dillinger Schwestern übernommen. - In Hohenburg gibt es Pläne für eine Eisenbahn Kleinbahnstrecke Hohenburg~Schmidmühlen. - In Velburg übernimmt Josef Gloßner (--) nach seiner Heirat mit der breitenbrunner Brauertochter Rosina Schneeberger (--) die velburger königlichbayerische Posthalterei im Gasthaus Zum Kreuz Parsberger Strasse 2 mit Brauerei und Landwirtschaft, die hauptsächlich zu den Bahnhöfen Parsberg und Seubersdorf verkehrt. - In Lauf  kommt der 1. Jahrgang der Tageszeitung Pegnitz Zeitung für Lauf, Röthenbach und Schnaittach mit der Neugründung des Verlags von Hans Fahner (--) heraus.- In Mühlhausen kauft der windsheimer Malzfabrikbesitzer Max Bender (--) die Brauerei xxx und nennt sie in Brauerei Bender um. - In Neumarkt gehören die bisherige stationierte 4. Chevaulegers Eskadron als 1. Eskadron bis zum Wegzug 19 09 zum 6. Chevaulegers Regiment Bayreuth.

1906 Wetter: Anfang September Hitzewelle. Jahresende kalt und schneereich. - In Neumarkt kauft die nürnberger Tucher Aktienbrauerei den Gesamtkomplex mit Saal und Brauhaus des Gasthauses Zum grünen Baum in der Grünbaumwirtsgasse 13. - In Nürnberg zeigt Heinrich Bayer im heruntergekommenen Variete Himmelsleiter unter dem Namen Heinrich Bayers lebend Photographie in der Karolinenstrasse 53 kinomatographische Lichtspiele hauptsächlich nach dem Varieteprogramm. - In Riedenburg wird ein Turnverein gegründet. - Der rohrbacher Bauernsohn und eichstätter Bischof Johannes Leo Mergel (59) wird vom geisteskranken bayerischen König Otto Wilhelm Luitpold Adalbert Waldemar von Wittelsbach (St) (58) in den Personaladel erhoben und nennt sich Johann Leo von Mergel. - Der in Bamberg geborene oberpfälzische und regensburger Regierungspräsident Maximilian Friedrich Brettreich (48) wird in den Ritterstand erhoben und nennt sich Ritter Maximilian Friedrich von Brettreich. - In Nürnberg wird das Hauptbahnhofsgebäude eröffnet. Die Gastraumdecken sind mit Putten bemalt. - In Nürnberg wird auf dem Platz des 1. FC Nürnberg in der Ziegelgasse der VfB Leipzig Deutscher Fußballmeister. - In Nürnberg wird die Hauptpost eröffnet. - In Nürnberg fusioniert die Tucherbrauerei mit der Nürnberger Aktienbrauerei. - In Nürnberg gibt es Streikunruhen, die vom Militär niedergeschlagen werden und wobei es Tote gibt. - In Nürnberg wird der Filmvorführersohn Richard Nickel von seinem Vater Philipp Nickel nach Paris geschickt um das Handwerk des Filmvorführers und Kameramannes zu erlernen. - In Neumarkt ist Joseph Weißenfeld Bürgermeister. - In Neumarkt streikt ein Teil der Brauereiarbeiter. - In Freystadt wird ein Turnverein von 35 Männern gegründet. 1.Vorstand wird Anton Pietsch. - Die Nürnberger Lebensversicherungs Bank erhält die Genehmigung zur Aufnahme der Haftpflichtversicherung. - In Schwandorf gelingt die selbständige Mitgliedschaft in der Sozialdemokratischen Arbeiterpartei. - In Ansbach wird Hermann Fegelein, der Schwippschwager Hitlers, geboren. - In Neumarkt wird der bayerische Kronprinz Ludwig von Wittelsbach Bayern (St) (51) im Mai für die Wanderversammlung bayerischer Landwirte alias zum Landwirtschaftsfest feierlich vom neumarkter Bürgermeister Joseph Weißenfeld am Bahnhof abgeholt, wo seine Büste aufgestellt ist und in der Villa von Kommerzienrat Carl Spitta einquartiert. Bürgermeister Joseph Weißenfeld erhält eine neue Amtskette mit dem Bild des ehemaligen bayerischen König Ludwig II. - Das Regensburger Arbeitsamt eröffnet in der ehemaligen Hauptwache am Neupfarrplatz 8. - In Regensburg wird eine öffentliche Müllabfuhr eingerichtet, die Schwemmkanalisation ausgebaut und für Häuser mit Kanalanschluss Spülaborte eingerichtet. Das Krankenhaus im Deutschen Haus am Ägidienplatz hat 130 Betten, zwei Operationssäle und ein Röntgenzimmer. - In Nürnberg gründet Karl Arnold ein Unternehmen das Blechspielzeug herstellt. - Die Säuglingssterblichkeit in Hohenfels liegt bei 40 %. - In Nürnberg machen die ersten vier Kraftfahrzeuge alias Motordroschken alias Automobile 92 öffentlichen Einspännern und Zweispännern an 6 Standplätzen Konkurrenz. - In Nürnberg kostet ein Liter Lagerbier 24 pf, Versandbier 28 pf und Weizenbier 27 pf. Ein Liter Milch kostet 19 pf. - In Regensburg bietet der Hoflieferant Bäcker Leopold Friedlein in der Wahlenstrasse F 1 u 2 mit der Telefonnummer 223 amerikanische Spezialitäten wie Neuyorker Windbeutel, Crollers und Kaviarstangen an. Täglich frisch gebacken wird Kaffebrot, Teebrot, Weißbrot und Schwarzbrot. - Die Buffalo Bill (60) Wild West Show meidet Bayern und Süddeutschland bei ihrer Europatournee (Italien-Ungarn-Deutschland-Luxemburg). - Der in Germersheim geborene, in Bayreuth aufgewachsene, bayerische Offizierssohn, ehemalige bayreuther Staatsanwalt, ehemalige abgesetzte Gouverneur von Kamerun, deutsche Konsul in Brasilien und Chile Eugen von Zimmerer (63), der für Unmenschlichkeit und Sklavenhandel in der Kolonie verantwortlich gemacht wurde, wird Ministerresident in Port-au-Prince. - In Nürnberg verkauft Oskar Weigel das Grandhotel C Schnorr vor dem Hauptbahnhof an Rudolf und Ingeborg Lotz. - In Nürnberg wird das erste Lichtspieltheater Noris Theater, Karolinenstrasse 53 eröffnet. In Nürnberg hält die Große Nürnberger Carnevals-Gesellschaft ihre zweite Sitzung im Gasthof Zum Luitpoldsaal in der Luitpoldstrasse 9 ab, bei der jegliche Maskierung verboten ist. - In Nürnberg schließt das beliebteste Billardkaffeehaus Café Noris Josephsplatz 1. - In Nürnberg wird in der Maschinenfabrik Spaeth und Co 11 trotz allgemeiner Zufriedenheit mit den Arbeitsbedingungen aus Solidarität gestreikt, was zu einem Bruch zwischen Arbeiterschaft und Unternehmer führt. - In Nürnberg baut der Kaufmannssohn und studierte jüdische Physiker Siegfried Guggenheimer (21) elektrische Messgeräte in der Deichslerstrasse 19. - In Nürnberg hat die Wäsche- und Bettenfabrik J Erlenbach ihr Ausstattungsmagazin in der Kaiserstr. 5 und die Tel Nr 1515. - In Regensburg besichtigt der der aus Amerika zurückgekehrte Goldrauschmillionärssohn, Schriftsteller und Dramaturg Frank Wedekind (42) den regensburger Dom und wohnt im Hotel Zum grünen Kranz am Obermünsterstrasse 9. Am nächsten Tag fährt Frank Wedekind (42) nach Nürnberg, wo im Variete Meßthalers Intimes Theater Johannesgasse 4 sein Stück Der Totentanz uraufgeführt und 15 Mal wiederholt wird. Eine vom Autor befürchtete Zensur der städtischen Behörden bleibt aus. - In Nürnberg schwänzt der Schüler Theo Haggenmiller den Schulunterricht und fährt mit dem 1.FCN alias Club als Stürmer zum Fußballauswärtsspiel zu Slavia Prag. - Die erste österreichische Filmproduktion Saturn stellt ausschließlich hochpikante Herrenfilme alias Pornos her und wird in Deutschland und Österreich per Katalog vertrieben. - In Neumarkt führt das Süddeutsche Gastspiel-Ensemble unter Theaterdirektor M Fleischmann im Aktiensaal der Tucherbrauerei Grünbaumwirtsgasse 13 unter Mitwirkung der Stadtkapelle Lang erstmals die tragische teils autobiographische Komödie des in Neumarkt im Gasthof Zum Hechten Untere Marktstrasse 3 geborenen Schriftstellers und Verlegers Dietrich Eckart (38) Familien-Väter auf, die im Repertoire des Münchner Volkstheater ist und in der Dietrich Eckart (38) den jüdischen geschäftstüchtigen Theaterdirektor Rosenzweig schon negativ aber noch nicht wie in späteren Werken ausfällig darstellt. Auch neumarkter Laienschauspieler beteiligen sich. - In Erlangen zieht die Studentenverbindung Fridericiana in ihr Haus Spardorferstrasse 32 ein. - In Neumarkt wird ein Reitverein gegründet. - In Schwandorf wird ein Sozialdemokratischer Verein der SPD gegründet. - In Coburg wird Johann Leopold von Sachsen Coburg (St) geboren, was 136 Kanonenschüsse von der Veste Coburg verkünden. Sein Vater ist der in England geborene Carl Eduard von Sachsen Coburg und Gotha (St) (22), Neffe des englischen Königs Georg V  (St) (41). Eine Amnestie für Strafgefangene wird erlassen. Der deutsche Kaiser Wilhelm II von Zollern (St) (47) kommt als Taufpate mit Ehefrau Auguste zur Taufe ins coburger Schloss Ehrenburg. - In Regensburg tritt der aus Altötting stammende salzburger Sängernknabe, Buchdruckerlehrling und Schauspieler Weiß Ferdl (23) als Komiker auf. - In Nürnberg beendet der in Wien geborene Direktor des Varietes Meßthalers Intimes Theater Karl Weiss (39) sein Engagement und wechselt an das Stadttheater Bamberg. - In Regensburg wird der aus Hessen stammende Jurist und mit der Verlegertochter Marie Habbel, Tochter von Josef Habbel (60) verheiratete Chefredakteur der Tageszeitung Regensburger Morgenblatt Heinrich Held (38) Mitbesitzer und Herausgeber der Tageszeitung Regensburger Anzeiger. - In Nürnberg stirbt das übergewichtige Original Schnapsgermania (56), die sich ihren Lebensunterhalt durch Holzhacken verdiente. - In Nürnberg wird die jüdische Gebetsgemeinschaft Chevre Theffilo gegründet. - In Regensburg heiratet die jüdische regensburger Bankierstochter Martha Weinschenk den evangelischen Rechtsanwalt Julius Mußgnung ohne sich taufen zu lassen. - In Ansbach wird die Fahrzeugfabrik Ansbach gegründet, die Automobile herstellt. - In Nürnberg vertreibt die Malzfabrik Müller Malz nach Münchner und Pilsener Darrung. - In Nürnberg hat die Brunnenbohrfirma Schropp die Telefonnummer 2131. - In Sulzbach wird eine höhere Mädchenschule eingerichtet. - Nürnberg hat 297.980 Einwohner. - In Nürnberg gibt es 5839 Telefone. - In Freystadt wird der Turn und Sport Verein TV Freystadt gegründet. - In Erlangen zieht der Studentengesangverein AMV Fridericiana Erlangen in sein Corpshaus mit großem Festsaal und Kegelbahn Spardorfer Strasse 32 ein. Es gilt der Ehrenkodex unbedingte Satisfaktion. - In Bamberg geht der in Frankfurt am Main geborene Willy Messerschmitt (08) in die Volksschule. Die Eltern betreiben ein große Weinhandlung mit Weinstube Lange Strasse 41. - In Nürnberg wird auf dem Dutzendteich ein Damenruderwettrennen veranstaltet. - In Nürnberg wird am Südufer des Dutzendteichs ein Leuchtturm mit internem elektrischen Aufzug erbaut. - In Nürnberg wird die Jubiläumslandesausstellung trotz 2.500.000 Besuchern ein finanzielles Desaster. - In Nürnberg erbaut die MAN für die Bayerischen Landesausstellung eine 180 x 49 m große Halle aus aus Stahl und Glas mit einer Jugendstilfassade und nennt sie Luitpoldhalle. - In Nürnberg legt die Stadt den Luitpoldhain an. - In Kastl wird der Wappenfries in der als Pfarrkirche benutzten Klosterkirche wieder angelegt. - In Nürnberg ist das Hotel Rühle am Hallplatz mit Rückseite Klaragasse. - In Regensburg gehören das Gasthaus Dampfschiff und der Sternbräu zur Hotelbrauerei Karmeliten-Brauerei am Dachauplatz, die die Rekordmenge von 23.000 Hektorliter Bier herstellt. - In Kipfenberg übernimmt die eichstätter Hofmühl Brauerei die Böll Bräu Marktplatz 8. - In Velburg verkauft der Bierbrauer und Wirt der Gaststätte Zur Traube Untere Gasse 13 Josef Gloßner ein Baugrundstück, auf dem ein Gaswerk mit 3,2 Kilometer Gasrohren gebaut wird. Das Azetylen Gas für die 80 Haushalte kostet 2 Mark/cbm. Es werden 17 Gasstrassenlaternen aufgestellt. - In Bayern wird die II alias Zwei zur Kennung von polizeilichen Kraftfahrzeug Kennzeichen für Automobile eingeführt. Die Oberpfalz hat II E, Mittelfranken II S, Nürnberg II N und Oberbayern II B. - In Erlangen ist der nürnberger Riesenfestzeltbesitzer und Original Baron Muckl (Baron Mukl) Bergkirchweihfestwirt. - In Nürnberg darf die Nürnberger Lebensversicherungs-Bank Haftpflichtversicherungspolicen verkaufen. - In Nürnberg stellt die private Omnibuslinie von Automobilhersteller Ludwig Maurer (33) wegen der Eisenbahn die Linie Plärrer-Heroldsberg ein. - In Fürth wird die Wittelsbacherbank zur Hundertjahrfeier Bayerns in der Hornschuchpromenade aufgestellt. - In Nürnberg ist Jobst Kohlenberger im 10. Jahr Festwirt für das Brauhaus Nürnberg. - In Pölling wird eine Wasserversorgung aufgebaut. - In Nürnberg beginnt der jüdische Fahrradhersteller Carl Marschütz (43) (Express Namensrechteinhaber) in seiner Hercules AG in der Fürther Strasse 191 einen Lastwagen von 1,5 bis 4 t Nutzlast mit einem 14 PS Zweizylinder Fafnir Benzinmotor auszustatten.  - In Nürnberg Doos beginnt der jüdische Fahrradhersteller Mars mit der Produktion von Automobilen mit 6 PS und Reibradantrieb System Maurer, wodurch man 35 km/h erreicht. Da die Fahrzeuge in Einzelanfertigung gebaut werden, werden nur wenige in drei Jahren verkauft. Zusätzlich beginnt man mit der Produktion von Sirenen und Trennschleifmaschinen. - In Neumarkt besucht Prinz Ludwig III von Wittelsbach (St) (61) die Fahrradfabrik Expreßwerke AG alias Expresswerke in der Holzgartenstrasse, die im Besitz von Patenten der berliner Elektromotoren Vulkan-Werke AG, Motorwagen alias Automobile baut und das neumarkter Mineralwasser-Wildbad Wildbadstrasse 1, wo für ihn eine Gala gegeben wird. - In Neumarkt gibt es den Aktiensaal, in dem von Stadtkapellenleiter Lang von auswärtigen Theaterensembles aufgeführte Stücke teils mit Unterstützung heimischer Laienschauspieler begleitet werden. - In Altdorf wird auf dem Rathaus ein Dachständer für das Telegraphenamt aufgestellt. - In Altdorf darf das Sägewerk Eckstein Hersbrucker Strasse nicht mehr den städtischen Strombedarf abdecken, woraufhin ein städtisches Elektrizitätswerk mit Türmchen im Jugendstil erbaut wird. - In Neumarkt wird der Saal der Gaststätte Zum grünen Baum Grünbaumwirtsgasse 13 durch die Fusion der Nürnberger Aktienbrauerei alias Henninger mit der Tucherbrauerei von Aktiensaal in Tuchersaal umbenannt. - In Regenstauf kommt es zu einem Zugunglück, bei dem der homosexuelle Schriftsteller Thomas Mann (31) auf seiner Reise von München nach Dresden und alle weiteren Beteiligten unverletzt bleiben. Thomas Mann (31) schreibt darüber: Ich dachte, das geht nicht gut, das geht nicht gut, das geht keinesfalls gut. - In Nürnberg ist die Tageszeitung Fränkischer Kurier die größte und angesehenste Tageszeitung der Region, bringt zweimal täglich eine große Ausgabe heraus und wirbt großflächig auf ihren Lieferwagen alias Automobilen. - In Kalchreuth ist das in den Felsen gehauene Wirtshaus In der Ohrwaschel ein übles Bordell und Treffpunkt von Wilderern, Holzdieben und Vogelfängern. - In Ansbach beschließt die ansbacher Sektion des Deutschen und Österreichen Alpenvereins bei Innsbruck eine Alpenvereinshütte, die Ansbacherhütte zu bauen, die noch im selben Jahr fertiggestellt wird. - Der in Neumarkt geborene Jakob Fehlhammer bringt sein Buch Deutsche Reformbienenzucht heraus, das den Zusammenhang von Bienen und Obstertrag bekannt macht und wodurch die Obsternte wesentlich gesteigert wird. - In Neumarkt löst sich der Athletenclub Hercules auf. Seine Mitglieder werden als neue Stemmriege vom Turnerbund Jahn mit dem Vereinslokal Zum grünen Baum der Tucherbräu Grünbaumwirtsgasse 13 übernommen und die Geräte gekauft. - In Lauterhofen wird in der Kretinenanstalt Oberlauterhofen-Holnstein der 40 Meter langer Neubau mit 4 Meter hohen Zimmern eröffnet. Die Anstalt erhält eine Dampfheizung und eine Wasserleitung mit Kanalisation. - Die unanständigen Lieder: Ich bin ein klein Grisettchen, Das Himmelbettchen, Das Schweinchen, Das Geständnis und Heimkehr vom Balle sind gängiges Repertoir bei Herrenabenden in Singstuben mit Prostituierten. - In Neumarkt bilden evangelische Bürger den Verein der Protestanten zur Pflege des Zusammenschlusses und edler Geselligkeit. - In Nürnberg findet das Bundesfest des Deutschen Radfahrer Bundes statt. - In Altdorf werden auf dem Dach des Rathauses Telegrafendachständer angebracht. Im Rathaus gibt es die Feuerwehr, die Stadtpolizei, die Hopfenwaage und die Post. - In Neumarkt wird der in Gunzenhausen auf Gut Polsingen in armen Verhältnissen geborene spätere NS Politiker Christian Weber (23) Pferdeknecht. - In Fürth stirbt die superreiche fürther Bankierswitwe xxx Nathan, wodurch ihr lungenkranker Sohn Alfred Nathan (36) viele Millionen Mark erbt. - In Nürnberg gründet der jüdische nürnberger Kaufmannssohn und Physiker Siegfried Guggenheimer (31) in der Deichslerstrasse 19 eine elektronische Messtechnikfabrik. - In Nürnberg hat das Teichrestaurant am Dutzendteich Bier der nürnberger Brauerei Held. - In Nürnberg steht vor dem Jugenstilvereinshaus des Industrie und Kulturverein am Frauentorgraben eine Litfaßsäule. - In Ansbach hat der gelernte Barbier und ungelernte Geigenbauer Hans Trautner (26) bereits 69 Violinen 2 Violoncelli, mehrere Violen und einen Kontrabass neben dem Betrieb seines Friseursalons hergestellt, den er im Folgejahr aufgibt. Seine Besonderheit ist, dass er seine Instrumente selbst entwirft und keine Kopien anfertigt. - In Nürnberg ist die Druckerei Graphische Druckanstalt Zerreis ein führendes Unternehmen, das Reklamemarken herstellt. - In Regensburg wird der Automobilclub Regensburg als Oberpfälzischer Automobil Club OAL als Ortsgruppe des Bayerischen Automobil Clubs BAC mit Präsident Graf Oscar Bopp von Oberstadt (--) beim königlichen Amtsgericht angemeldet. - Durch Ingolstadt führt das vom Münchner Motorradfahrer Verein veranstaltete Strassenrennen München Ingolstadt München, wobei es drei Klassen Motorräder, Motorräder mit Beiwagen und Automobile gibt und deren Gewinn jeweils die Clubmeiserschaft bedeutet. - Nach langen Streitereien zwischen den ärmeren aber zahlenmäßig bedeutenden Motorradfahrern und reichen Automobilisten erklärt sich der Kaiserliche Automobil Club KAC später AvD mit all seinen hochadeligen Mitgliedern bereit alle Motorsportveranstaltungen  gemeinsame zu veranstalten und alle nationalen und internationalen Behördengänge zu übernehmen, woraufhin sich die Motorradfahrervereinigung DMV später ADAC bereit erklärt Automobilisten mit Fahrzeugen bis 3.500 Mark aufzunehmen, wodurch nur die Luxussparte ausgenommen wird. Nach Prinz Heinrich von Zollern Preussen (St) (44) verheiratet mit Prinzessin Irene von Hessen Darmstadt (St) (40) wird der in Madrid geborene Prinz Ludwig Ferdinand von Wittelsbach Bayern (St) (47) zweites hochadeliges Mitglied in der Motorradfahrervereinigung DMV ein. - In Nürnberg wird der im Vorjahr gegründete Erste Nürnberger Motorfahrer Verein später MSCN, dessen Erster Vorstand der neumarkter Express Fahrradwerke AG Direktor Hans Schmidt (--) war, der Fahrräder, Motorräder und Automobile baut, wegen der Dominanz der Automobilbesitzer zu Schnauferl Club Nürnberg eV umbenannt, der mit dem 6 Jahre zuvor in Nürnberg gegründeten deutschlandweiten Schnaufer Club nichts zu tun hat. - In Neumarkt heißen die Expresswerke im 9. Jahrgang der Fachzeitschrift Der Motorwagen Fahrrad und Kraftfahrzeugfabrik. - In Nürnberg startet eine Etappe das Automobilrennen Herkomer Konkurrenz, das in Frankfurt beginnt und in München endet. - Der DMV Deutscher Motorradfahrer Verein später ADAC Nordgau besteht aus drei fränkischen Kreisen und der Oberpfalz. - Der nürnbergdooser Automobilhersteller Mars Werke Siegmundstrasse 40 stellt auf der Automobilausstellung in Leipzig Zweisitzer, Viersitzer und Lastkraftwagen ua mit 6/7 PS Einzylindermotoren und mit System Maurer Reibradantrieb aus. - Die deutsche Automobilverordnung ist rechtsgültig, die ua auch regelt, dass ein Automobil wie bisher üblich rechts fahren und links überholen muss. - In Nürnberg baut die MAN Nürnberg die dreischiffige, verglaste Jugendstil Stahlskeletthalle Luitpoldhalle auf dem Luitpoldhain. - In Nürnberg kauft der undorfer Karolinen Zechenbesitzer und Industrielle Josef Zeller (38) ein dreistöckiges Haus im Oberammergaubausstil auf einer Ausstellung, baut es in Regensburg Steinerbrückl als Haus 9 und Werdenfelserhaus wieder auf und zieht mit seiner Familie ein.  den- In Neumarkt findet ein Landwirtschaftsfes alias Landwirtschaftsmesse statt, bei der der bayerische Prinz Ludwig III von Wittelsbach (St) (61) und seine Familie auf einer Bühne mit einem symbolischen geschmückten Tor vor dem Gasthaus Zum braunen Hirschen Obere Marktstrasse 22 später Dehn und Söhne (20 24 Sonnechko), wo die Marktstasse zur Mitte der Strasse so stark abfällt, dass man vom Gasthaus aus noch einen guten Blick auf den Zug hat, den Marktzug vorbeidefilieren lässt. - In Hemau enden das seit 15 75 bis auf die Jahre von 16 18 bis 16 48 durchgehend geführte Kirchenbuch.

1905 Wetter: Warmer Juli. Im Oktober extreme winterliche Verhältnisse. Hunger in Deutschland. - In Neumarkt wird eine städtische Badeanstalt eröffnet. - Der rohrbacher Bauernsohn Johannes Leo Mergel (58) wird eichstätter Bischof. - In Nürnberg wird ein Opernhaus eröffnet. - Der bayerische Thronfolger rheinischer Pfalzgraf bayerischer, fränkischer und schwäbischer Herzog Albrecht Luitpold Ferdinand Michael von Wittelsbach (St) wird in München geboren. - Der in Bamberg geborene Maximilian Friedrich Brettreich (47) wird Regierungspräsident der Oberpfalz und Regensburg. - Die in Neumarkt, Untere Marktstrasse 26 geborene geborene Lebküchnergehilfetochter und Schauspielerin Käthe Dorsch (15) tritt im Extrachor des nürnberger Stadttheaters am Lorenzer Platz bei der Aufführung der Meistersinger von Nürnberg auf, das mit Wilhelm Tell zum 100. Todestag von Friedrich Schiller geschlossen wird. - In Nürnberg wird das Opernhaus am Frauentorgraben fertiggestellt und als das Neue Stadttheater mit der Wagner-Oper Die Meistersinger von Nürnberg eröffnet, deren geschichtliche Hintergründe Richard Wagner (++) aus dem 208 Jahre alten Buches des altdorfer Universitätsprofessor Johann Christoph Wagenseil (++) Von der Meistersinger holdseligen Kunst übernommen hat. - In Nürnberg wird am Kornmarkt die Hauptfeuerwache neu erbaut und die Berufsfeuerwehr eingeführt. - In Nürnberg baut der Turmuhrenbauer Ludwig Michael Riedel ein neues Uhrwerk für das Männleinlaufen in der Frauenkirche. - In Nürnberg wird in der Heinickestrasse eine Kreistaubstummenanstalt eröffnet. - In Nürnberg eröffnet in der Karolinenstrasse 43 das Kaufhaus Grand-Bazar ehemals Hotel Zum Strauß als eindrucksvollstes Kaufhaus der Stadt. - In Neumarkt beschäftigt die Expresswerke Fahrrad AG über 200 Mitarbeiter und produziert 15.000 Zweiräder. - In Neumarkt ist Joseph Weißenfeld Bürgermeister. - Nürnberg hat 294.426 Einwohner. - In Ansbach löst Ernst Rohmeder den fast erblindeten protestantischen Pfarrerssohn Ludwig Keller (66) als rechtskundigen Bürgermeister ab. - In Nürnberg wechselt der 1.FCN alias Club von der Deutschherrenwiese in die Ziegelgasse, südlich der Stadt. Zu wichtigen Fußballspielen kommen etwa 1100 Zuschauer. - In Nürnberg werden private Stadtbesichtigungsrundfahrten mit einem zweispännigen und zwei vierspännigen Pferdeaussichtswagen, die drei Mal täglich Fahrten anbieten, eingeführt. - In Nürnberg wird der in Sankt Petersburg geborene Graf Max von Montgelas (47) Chef des Generalstabes des II. Armee-Korps. - In Fürth tauchen große Mövenschwärme auf. Daß die Störche wieder zurückgekommen sind, wird allgemein mit Freude aufgenommen. - In Nürnberg hält die Große Nürnberger Carnevals-Gesellschaft ihre erste Sitzung im Gasthof Zum Luitpoldsaal in der Luitpoldstrasse 9 mit Büttenreden mit der Kapelle des 14. Infanterie-Regiments unter Musikmeister Burow.und Chören ab. - In Nürnberg-Reichelsdorf am Reichelsdorfer Keller alias Nürnberger Radrennbahn findet ein erstes Steher-Radrennen der sogenannten Flieger mit Schrittmachermotorrädern statt, bei dem über 100 km/h erreicht werden und u.a. der nürnberger Andreas Kölbl gewinnt. - In Neumarkt wird das Turnerheim alias Turnhalle an der Mariahilfstrasse erbaut. - In Nürnberg beträgt die Regelarbeitszeit in der Maschinenfabrik Spaeth und Co 11 Stunden, im Vergleich zu anderen nürnberger Betrieben, in denen 9,5 Stunden gearbeitet wird. Verspätungen von mehr als 10 Minuten werden mit dem Abzug einer vollen Stunde bestraft. Vier Verspätungen in einem Monat haben die Kündigung zur Folge. Ungehorsam gegenüber Vorgesetzten kostet 1,50 Mark. Tagelöhner werden eingestellt. - In Nürnberg findet eine Landes Industrie Gewerbe und Kunst Ausstellung ua in der Jugendstil Kunsthalle statt. - In Nürnberg bietet das Neue Stadt-Theater am Frauentorgraben eher traditionelles Theater an. - Die Reichspost erlaubt Mitteilungen auf der linken Hälfte von Postkarten. - Die Reichspost führt Ferndrucker ein. Weibliche Postangestellte müssen Nachtdienst leisten. - In Nürnberg logiert der der aus Amerika zurückgekehrte Goldrauschmillionärssohn und Dichter Frank Wedekind (41) im Hotel Wittelsbach in der Pfannenschmiedsgasse 22. - In Fürth liefert die Humbser Brauerei mit Lastkraftwagen Bier aus. - In Neumarkt Zum roten Rößl Gastwirtschaft Glossner Kastengasse 14. - In Neumarkt besteht die Brauerei Heckl in der Kastengasse. - In Neumarkt druckt den 19. Jahrgang der Tageszeitung Neumarkter Tagblatt alias Neues Oberpfälzische Volksblatt alias Fränkischer Anzeiger die Druckerei J. M. Boegl obere Marktstrasse 8 mit der Telefonnummer 31 unter dem verantwortlichen Redakteur Johann Martin. - In Freystadt ist Schielein Posthalter und Gastwirt. - In Neumarkt lädt der Bierbrauer Glossner in sein Gasthaus Zum goldenen Anker Obere Marktstrasse 27 ein. - In Freystadt lädt der Besitzer der Internationale Menagerie Josef Martike auf dem Marktplatz zur Tierschau mit Fütterung von Löwen, Leoparden, Pantern, Tigern, Bären Hyänen, Schakalen, Pelikanen, Gürteltieren, Panzertieren, Riesenschlangen und Affen, den Platz zu 30 Pfennig ein. - In Deinschwang wird die Gemeindejagd im Gasthaus Kettner öffentlich verpachtet. - In Neumarkt ist Hermann Spitta Vorsitzender des Pferdeversicherungsverein, der sich im Gasthaus Zum Bären Obere Marktstrasse 26 alias Zum schwarzen Bären versammelt. - In Berching führt die Schneidermeisterwitwe Babette Kienlein das Herrenbekleidungsgeschäft weiter. - In Nürnberg hat Ludwig Maurer (29) 50 % der in Berlin bewegten 160 Motordroschken geliefert. Er hat insgesamt bereits 400 Automobile produziert. - Rudolf von Seckendorff (St) (61) wird Reichsgerichtspräsident. - In Vohburg inszeniert der Kolpingsverein das Volkstheaterstück in 3 Akten Am Teufelsstein. - Der nürnberger Spielfabrikant Ignaz Bing lässt Fuchs- und Dachslöcher ausgraben und entdeckt in der bekannten streitberger Felsnische Grotte im Petersholz fossile Knochen und prähistorische Scherben und nach Grabungen eine Tropfsteinhöhle. - Der in Unterbuchfeld geborene Josef Kollmeier (36) kommt aus den USA zurück und siedelt sich in Regensburg an, wo er Stadtrat wird. - In Nürnberg wird die jüdische Zionistische Ortsgruppe Nürnberg Fürth gegründet. - In Nürnberg bewirbt die AUG Bierfiltereinsätze für kristallklares Bier für Brauereien und die Vereinigte Natureis AG Brunnengasse 5 1a Qualitätseis. - Die Pasteurisierung von Bier in Fässern wird patentiert. - In Ansbach ist das Gasthaus Zur Stadt Nürnberg im Besitz von M Hauff von Eyb. - In Neuburg an der Donau brennt das Gasthaus Zum goldenen Lamm mit Brauhaus vollständig ab. - In Kulmbach vertreibt die Mälzerei Ruckdeschel 1a Malz für feinste Biere Wiener und Pilsener Charakters. - In Spalt, Großweingarten, Auerau, Beerbach, Dürrenmungenau, Georgensgmünd, Mädenberg, Obersteinbach, Petersgmünd, Ritterbach, Rotbaurach, Wernfels und Winkelhaid dürfen Hopfenpflücker durch die Bezirksleitung in Schwabach einen Monat lang die Pflückstätte nicht verlassen, Sperrstunde ist um 9 Uhr, die Haustüren müssen verschlossen sein und Zigeuner sind als Hopfenpflücker verboten. - In Regensburg wird von den Gewerkschaften die Bischofshofer Brauerei erfolglos boykottiert, da die Arbeiter aus Interesselosigkeit doch dieses Bier tranken. - In Schwarzenbruck wird Grafensohn Roland von Faber Castell (St) geboren. - Der russische Zarenenkel Kyrill Wladimirowitsch Romanow (St) (29) heiratet seine Cousine  Prinzessin Victoria Melita von Sachsen Coburg und Gotha (St) (29). - In Nürnberg tritt der Schauspieler Eugen Rex (29) im Apollo Theater Pfannenschmiedsgasse 22 auf. - In Nürnberg gibt es 5.449 Telefone. - In Erlangen gibt es 1.200 Studenten. - Regensburg hat 48.801 Einwohner. - In Aufhausen wird die uneheliche Tochter Gisela des protestantischen Karl Valentin (23) und seiner katholischen Freundin Gisela Royes geboren. Vater Johann Royes schlägt Karl Valentin (23) sogar, weil sie ihm die Konfession verheimlicht haben. Die Geburt soll verheimlicht werden. - Der in Bechhofen geborene Mulatte und im altdorfer Lehrerseminar ausgebildete neustädter Hilfslehrer Oskar Vogelhuber (27) erhält von seiner Dienstbehörde die Erlaubnis zu heiraten. - In Nürnberg hat das stadtbekannte Bordell König Otto in der Winklerstrasse 3 (20 17 Osteria) 36 Fremdenbetten. - In Neuburg an der Donau Bahnhof Rohrenfeld werden 343 Waggons be- oder entladen. - In Regensburg organisiert der Hotelier Ludwig Bergmann (34) eine eigene private Feuerwehr aus seinen Brauburschen mit einer neuartigen englischen dampfgetriebenen Wassersprizte, die auch außerhalb des Hotels Karmeliten-Brauerei am Dachauplatz Feuer erfolgreich löscht, weil dort in der Brauerei ständig Dampf zur Verfügung steht. Der Warnruf ist Feurio. - In Neukirchen wird die Tropfsteinhöhle Osterhöhle für Besucher ausgebaut. - In Altdorf wird die Brauerei Türkenbräu gegründet. - In Fürth stirbt der in Altdorf geborene größte fürther Brauereibesitzer Georg Heirnich Grüner (67) als Kommerzienrat. - In Nürnberg kosten im Restaurant Städtischer Rathauskeller Diners ab 1 Mark 50 Pfennig. - In Nürnberg beteilitgt sich die Tradition-Rostbratwurstgaststätte Bratwurstglöcklein Sebalder Platz links neben der Sebalduskirche an der Moritzkapelle auf der Internationalen Weltausstellung in Liège und baut dort ein fast originalgroßes Fachwerkhäuschen auf. - In Breitenbrunn wird ein Kindergarten eröffnet. - In Beilngries gibt es die Zeitung Beilngrieser Amts- und Wochenblatt. - In Beilngries wird im Postamt zunächst aus Platzgründen auf das Aufstellen einer Telefon Sprechstelle verzichtet, was die Presse lächerlich findet. Einen Monat später wird dann ein Sprechapparat geliefert. Private Anschlüsse sind zum Missfallen der Bevölkerung zunächst nicht geplant. - In Greding wird eine öffentliche Telefon Sprechstelle errichtet. Dabei wird ein Sprechkasten im Postamt aufgestellt. - In Regensburg wird der Trachtenverein Almrausch gegründet. - In Pölling wird eine Telefonzelle installiert. - In Regensburg wird die polizeiliche Verordnung, dass Fahrräder polizeiliche Nummern führen müssen, abgeschafft. - In Regensburg fährt ein Fahrradfahrer in der Ludwigstrasse einen älteren Herrn um und begeht ohne Entschuldigung Fahrerflucht. - In Regensburg wird eine Fahrradfahrer Ortsgruppe des Arbeiter Radfahrer Bundes Solidarität ARBS als eine der letzten gebildet, da es einfach nur sehr wenige Fabrikarbeiter gibt. - Auf einem in Nürnberg Doos produzierten Mars Motorrad gewinnt der Motorradfahrer Georg Retienne das Kesselberg Rennen. - In Regensburg findet der verarmte, in Stettin geborene Berlin Alexanderplatz Autor, Schriftsteller und Arzt Alfred Döblin (27) in der Heil- und Pflegeanstalt Karthaus Prüll ehemaliges Kloster Prüll Ludwig Thoma Strasse 14 nach seinem Studium für ein Jahr seine erste Anstellung. - In Neumarkt wird August Schröder Vorstand der Expresswerke. - In Neumarkt steigt der in Garmisch geborene Weltrekordler und mehrfache Meister Thaddäus Robl (28) auf Express-Räder der Express Fahrradfabrik um. Thaddäus Robl (28) fährt als unabhängiger Radrennfahrer viele Siege ein. Deren Besitzer Hans Schmidt (--) lässt sich ein futuristisch anmutendes Gewächshaus neben seine im Vorjahr erbaute Gründerzeitvilla Hubertus Villa in der Ingolstädter Strasse 17 auf sein Parkgrundstück (Friedhofserweiterung) mit Gärtnerhäuschen und Pferdestallungen bauen. Die Roblsche Schrittmachermaschine der Expresswerke von Thaddäus Robl (28) sind berühmt. Es gibt Expressrennräder Modell Robl sowohl für die Strasse als auch für die Rennbahn. - In Neumarkt gibt es das jüdische Wechselgeschäft und Bankgeschäft M Oettinger und Söhne. - In Deinschwang wird die Gemeindejagd auf weitere 6 Jahre im Gasthaus Kettner zur Pacht versteigert. - In Nürnberg beginnt die jüdische Fahrradfabrik Victoria ein zweites Mal Motorwagen alias Automobile mit Benzinmotor in Einzelfertigung zu bauen. - In Nürnberg eröffnet der Verein für Innere Mission in einer Weinwirtschaft, die als Bordell bekannt war in der Ebnersgasse 10 eine eigene Buchhandlung. - In Rummelsberg erhält der Evangelische Landesverein für Inner Mission die königlichbayerische und bezirksamtliche Erlaubnis eine Erziehungsanstalt für schulentlassene Knaben evangelischer Konfession, die einer geregelten Anstaltserzeihung bedürfen, zu betreiben. Die geschlossene Einrichtung zur Zwangserziehung ist für 30 Pfleglinge geplant, als in Rummelsberg die ersten eingewiesenen Pfleglinge in das umfunktionierte heruntergekommene Hofgut einziehen. Sie müssen die Anstalt, in der es am Nötigsten fehlt, selbst aufbauen. Zum Hofgut gehört ein eigener Steinbruch. - In Nürnberg, Neumarkt und Regensburg passieren beim ersten Automobilrennen Herkomer-Konkurrenz über 937 km von München über Augsburg, Tübingen, Baden Baden, Stuttgart, Nürnberg, Regensburg zurück nach München 105 Privatfahrer, darunter viele Adelige auf eigenen Fahrzeugen die Stadt. Sieger wird der Münchner Edgar Ladenburg vor dem Düsseldorfer Herman Weigand und Willy Pöge, die alle einen Mercedes fahren. Der Preis ist ein vom Initiator, Tischlersohn und erfolgreichen geadelten bayerischen Künstler Hubert von Herkomer (56) selbst erstelltes Portrait vom Sieger und eine von ihm erstellte Trophäe. Es dürfen nur viersitzige Tourenwagen mit Kotflügeln, Beleuchtung (mindestens 3, davon eine nach hinten), Regenschutz, Raum für Gepäck und Werkzeug und einer Rückwärtsfahrt teilnehmen, wobei in jedem Wagen ein Kontrolleur sitzt, der jeden Verstoß gegen die Regeln notiert und auch bei Reifenwechsel Strafpunkte vergibt. - In Neumarkt steigt in den Expresswerken in der Holzgartenstrasse ein Ballon auf, von dem aus Luftaufnahmen von der Stadt gemacht werden. - In Freystadt wird ein Krankenhaus mit katholischem klösterlichem Pflegepersonal gegründet. - In Regensburg wird neben dem Justizgebäude Augustenstrasse 5, der ehemaligen Augustenschule, eine H-förmige Gefängnisanstalt in der Augustenstrasse 4 eröffnet. - In Nürnberg vertreibt Fred Warrick als Generalvertreter für Mitteleuropa Morrow Fahrradfreilaufnaben mit Rücktrittbremse, die in zahllose Fahrräder eingebaut werden. - In Feucht kauft die Nürnberger Brauhaus AG die Brauerei Liedel. - In Nürnberg kauft die Nürnberger Brauhaus AG die Brauerei Dummet. - In Stein führt Graf Alexander von Faber Castell Rüdenhausen (39) in seiner Firma Faber-Castell eine besonders hochwertige Sorte von Bleistiften mit dem Namen Castell ein. - In Lauterhofen wird in der Kretinenanstalt Oberlauterhofen-Holnstein alias Irrenanstalt ein 40 Meter langer Neubau mit 4 Meter hohen Zimmern erbaut. - Die hamburger Fahrradfabrik Continenal wirbt mit grossen bis zu 60 zähnigen Kettenrädern und bewährtem Torpedo Freilauf mit Rücktrittbremse zu Panzer Pneumatics alias haltbaren und zuverlässigen Reifen mit luftdichten Schläuchen. - In Nürnberg verkauft die Fahrradfabrik Mars als beste Marke der Gegenwart neben Motorrädern auch Fahrräder mit doppelter oder dreifacher Übersetzung in der Torpedo Freilaufnabe. - In Fürth wird im Stadtpark ein repräsentative Mädchenhort alias Kindergarten als kleine Villa mit burgähnlichem kitschig historisierendem Eingangsbereich eröffnet. - In Nürnberg wird der in Schwandorf geborene nürnberger Schneider Peter Treu (34) nach 14 jähriger Parteizugehörigkeit Parteivorsitzender der SPD. - Der in Fürth geborene jüdische Chemiker Fritz Ullmann (30) stellt als Privatdozent an der berliner TH erstmals eine Frau in seinem Laboratorium als private Chemieassistentin an. Es ist seine spätere jüdische Ehefrau Irma Goldberg (--). - Die mit einem bürgerlichen Seifensiedersohn verheiratete ehemalige adelige Frauenarbeitsschulengründerin und Schriftstellerin Mathilde von Aufsess alias Mathilde Beeg (48) stirbt in Berlin und ihr in Fürth geborener Sohn Hermann Beeg (44) wird nach 24 jähriger Militärkarriere schließlich zum Major befördert, wodurch er Bataillonskommandeur wird. - In Regensburg versuchen die Bewohner der Strasse Zur schönen Gelegenheit den Magistrat zu bewegen, ihren Strassennamen zu ändern, da sich die Bedeutung des Wortes Gelegenheit von Lage, Gegend ins Anstössige geändert hätte, was vom Magistrat abgelehnt wird. - In Nürnberg gibt es 63 Radfahrervereine. - In Regensburg wird die Nordostecke des Römerlagers Castra Regina entdeckt. - In Regensburg wird unter dem Eingang eines Blumenladens in der Residenzstrasse eine grosse römische Säulenbasis mit quadratischer Grundplatte entdeckt. - In Hersbruck Reichenschwand wird ein Kraftwerk erbaut, das elektrischen Strom zur Beleuchtung von Schloss Reichenschwand, der Alleen und des Parks liefert. - In Regensburg wird mit der Eröffnung der Juwelier und Feinuhrmacher Mühlbacher Ludwigstrasse 1 zum Hofjuwelier ernannt. - In Nürnberg gibt es ein Volksfest, bei dem Josef Aschenbrenner Festwirt ist. - In Nürnberg gründen 20 Motorfahrer alias Automobilisten und Motorradfahrer im Cafe Bauer  Karolinenstrasse 9 (2021 Humanic) den Motorsportverein Erster Nürnberger Motorfahrer Verein später MSCN, dessen Erster Vorstand der neumarkter Express Fahrradwerke AG Direktor Hans Schmidt (--) wird, der Fahrräder, Motorräder und Automobile baut. Da der Club mehr Motorradfahrer als Automobilisten hat, tritt er der Deutschen  Motorradfahrer Vereinigung DMV alias ADAC als Ortsgruppe bei, die seit einigen Monaten auch Automobilisten aufnimmt, da es in Nürnberg keinen Automobilclub gibt. - In Regensburg ist der im Vorjahr von vereinigten Automobilisten gegründete Regensburger Automobilclub als Oberpfälzischer Automobil Club OAL dem Bayerischen Automobil Club BAC alias AvD beigetreten. Protektor ist Fürst Albert von Thurn und Taxis (St) (38). Der jüdische neumarkter Fahrradfabrik Goldschmidt Gründerneffe (Express) und Fahrradhändler Simon Oberdorfer (33) alias Simmerl ist Vorsitzender alias Präsident alias Vorstand. Die Fahrradfabrik Expresswerke AG stellt neben Fahrrädern auch Motorwagen alias Automobile und LKWs her. Der Kaiserliche Automobilclub KAC hat 30 Regionalclubs. - In Nürnberg wird der DMV später ADAC Deutsche Motorradfahrervereinigung Gau 10 für Bayern in den Nordgau 10a mit Sitz in Nürnberg, dessen Erster Vorsitzende der neumarkter Express Fahrradwerke AG Direktor Hans Schmidt (--) und zweiter Vorsitzenden M Schneider aus Nürnberg Doos wird, und 10b mit Sitz in München geteilt, weil dort der Münchener Automobil Club aus dem DTC, einem Club von Motorradfahrern und Automobilisten, deshalb ausgetreten ist, weil der bisher überregionale DMV Hauptverein in Stuttgart seine bisherige Politik Automobilisten auszuschliessen aufgegeben und Automobilisten mit Automobilen bis 3.500 Mark alias billige Automobile als Mitglieder zugelassen hat, beigetreten ist. - Weil Überlandstrassenrennen bisher für den reinen Motorradverein DMV Bayern in Nürnberg weder finanziell attraktiv noch polizeilich durchführbar waren, kann der neue DMV später ADAC Bezirk 10a in Nürnberg deshalb eine Zuverlässigkeitsfahrt durch Nordbayern mit Start in Fürth über Würzburg und Ansbach mit Ziel in Nürnberg mit Motorrädern und Automobilen dürchführen, wobei die Automobile in allen Medien zuerst genannt werden. Es starten die Klasse Automobile Kleine Wagen bis 3.500 Mark aber beliebiger PS Zahl, mit 5 Maurer Automobilen von 5 bis 12 PS und ein Baby Peugeot, die Klasse Beiwagenmotorräder mit 3 Phänomen, 1 NSU und 1 Wanderer Gespann, die Klasse der Motorräder über 4 PS mit 3 Mars, 2 Triumph, 1 Phänomen und 1 Puch Motorrädern, die Klasse Motorräder 3 bis 4 PS mit 8 Mars und 4 Triumph, 1 Phänomen und 1 Adler Motorrädern und die Klasse Motorräder bis 3 PS mit 7 NSU, 3 Victoria und 1 Tempo Motorädern. Ein Motorradfahrer fällt einem Sabotageakt durch ein Steinhindernis zum Opfer, bleibt aber unverletzt. Nur ein Automobil hat einen Reifenschaden. Die Seitenwagen sind für die Strecke untermotorisiert. Die Motorräder haben erstaunlich viele Probleme. - In Bayern haben die meisten Ortschaften ein Durchgangsstrassenfahrverbot. - In Nürnberg beginnt die jüdische Hercules AG von Carl Marschütz LKW alias Lastautomobile mit Benzinmotoren  bis 3,5 Tonnen in ihrem LKW Werk in der Haasstrasse herzustellen. - In Regensburg gründet Georg Friedrich Haber (34) nach seiner Ausbildung beim regensburger Kirchengerätehersteller Deplaz eine Metalldrückerei am Schwanenplatz 1 alias Kalmünzergasse 7 später Brandner und Haber. - In Nürnberg stellt die Blechspielzeugfabrik Lehmann ockerfarbene Zeppeline her. - Die nürnberg Maurer Union Taxis werden in Berlin in den Corona Werken hergestellt. - In Nürnberg wird in der Meuschelstrasse 38 eine Häuserfassade im Jugendstil gestaltet, wobei die Hauptseite assymetrisch angeordnete Fenstern und in verschiedenen Fassadenmaterialien und Fassadenfarben verputzt ist. - In Nürnberg zieht die Post von der Karolinenstrasse 36 in den Neubau Karolinenstrasse 32, wo das Bezirksamt stand und Adlerstrasse 27 um. Obwohl nur für die Post geplant, dient der Neubau auch der gesamten Telefonietechnik alias Fernsprechbetrieb, wodurch das Posthaus Karolinenstrasse 36 zum Telegraphenamt wird. - In Kastl wird die Post nicht mehr von der  Gastwirtin vom Wirtshaus Zum schwarzen Raaben Amberger Strasse 1 später Zur Post und königlichbayerische Posthalterin Anna Widenbauer (--) transportiert, sondern mit der Eisenbahn angeliefert und abgeholt, aber weil sie noch die Lizenz für die Postverteilung besitzt, kauft sei ein zentral gelegenes Grundstück von Andreas Ruder und eröffnet in einem Neubau im Folgejahr ein eigenes privates kleines Postamt. - In Schwandorf Wiefelsdorf-Klardorf wird eine Raiffeisenkasse später Raiffeisenbank Schwandorf gegründet. - In Lauterhofen wird eine Schützengesellschaft als Verein gegründet.

1904 Wetter: Tropische Hitze im Juli und Trockenheit bis Mitte August. Oktoberfestorkan. In Neumarkt sind alle Zisternen ausgetrocknet. Im Vilstal kommt es zu massiven Missernten. - In Regensburg zieht der zurückgekehrte Schriftsteller Ludwig Bemelmans in das Haus seines Großvaters, der im Emslanderhaus am Arnulfsplatz 6 eine Brauerei mit Brauereigaststätte betreibt. - Der in Neumarkt geborene katholische Theologe Michael Glossner (67) wird päpstlicher Hausprälat. - Der in München geborene letzte bayerische Kronprinz Rupprecht von Wittelsbach Bayern (St) (34) übernimmt die Erste Königlich Bayerische Infanterie Division. - In Neumarkt ist Joseph Weißenfeld Bürgermeister. - In Woffenbach ist Alfred Bischoff (--) Schlossbesitzer. - In Neumarkt wird im Gasthaus Zum Schwan am Unteren Markt 21 der SPD Ortsverein Neumarkt von Franz Plank, Peter Dirner, Philipp Großmann, Peter Müller, Karl Friedel, von Heckel, Schneidermeister Loose und anderen gegründet. Franz Plank wird Vorsitzender. - In Feucht wird ein Turnverein gegründet. - In Hemau wird ein Turnverein gegründet. - In Roth wird das Gasthof Zum schwarzen Bären abgerissen und ein neuer moderner Jugendstilhotelneubau Zur Post errichtet. - In Ansbach verkehrt das 2. Ulanenregiment neben Bürgern, Lehrern und Beamten täglich ab 19:00 Uhr zum Abendschoppen im Gasthaus Zum schwarzen Bock, Pfarrstrasse 31. - In Fürth wird der Weiterzug der Störche beklagt und nach Gründen gesucht. - In Nürnberg gründen 30 Nürnberger im Gasthof Zum Luitpoldsaal die Große Nürnberger Carnevals-Gesellschaft. - In Nürnberg Reichelsdorf wird auf dem Gelände am Keller der Brauerei Schalkhauser eine 400 Meter lange Radrennbahn mit 10.000 Zuschauern eingeweiht. Der aus Hannover stammende ehemalige Steherweltmeister, Europameister, Deutsche Meister und Großverdiener Willy Arend (28) gewinnt den Nürnberger Goldpokal. - In Bayreuth bewirbt die Bordellbetreiberin Anna Kratz (43), die offiziell eine Weinhandlung betreibt, ihr Etablissements indem sie mit ihren neuen Mädchen im offenen Wagen durch die Stadt fährt. Ihr Nachbar Freiherr Albrecht von Reitzenstein verhindert erfolgreich ihr neues Bordell am Oberen Quellhof. - In Nürnberg Sandreuth wird ein neues Gaswerk mit einer Kohlenwaggonkippanlage gegen mühsames Entladen per Hand eröffnet. - In Nürnberg findet der in München geborene Hotelierssohn und Theatermacher Emil Meßthaler (35), Besitzer und Geschäftsführer des Variete Meßthalers Intimes Theater Johannesgasse 4, das Drama Die Büchse der Pandora von seinem Freund, dem aus Amerika zurückgekehrten Goldrauschmillionärssohn und Dichter Frank Wedekind (40) so skandalös und erfolgversprechend, dass er ihn überredet es ihm für  sein  Theater in ein Theaterstück umzuschreiben,  das auch in dessen Anweisenheit als Uraufführung vor geladenem Publikum aufgeführt wird und das tatsächlich ein Skandal wird. Eine weitere Aufführung am nächsten Tag wird polizeilich verboten. Das Buch zum Stück wird wegen Unzüchtigkeit beschlagnahmt. Das Stück beschreibt wie aus einer unschuldigen Traumfrau zuerst ein gefeierter Star und danach eine verachtetete Prostituierte wird, die durch ein Sexualverbrechen stirbt. Eine lesbische Verehrerin wird angedeutet. Weibliche Homosexualiät gibt es offiziell nicht. Auffällige Frauen werden kreativ wegen anderer Straftaten angeklagt und nach Belieben bestraft. Nacktheit auf der Bühne ist erlaubt, solange keine sexuellen Handlungen angedeutet werden. Lebende Bilder alias Nachstellungen von historischen Szenen, bei denen nackte Frauen für einige Momente bewegungslos verharren, sind üblich. Nacktheit bei Tänzen ist erlaubt. - In Nürnberg spielt der 1.FCN alias Club auf der Deutschherrenwiese auf einem mit einer Barriere versehenen Platz, was eine erste Fußballstadionatmosphäre vermittelt. - In Amberg wird im Gasthaus Zum Hechten ein Briefmarkensammelverein gegründet. - In Neumarkt wird im Saal des Gasthauses Zur goldenen Gans Ringstrasse 2 der Historische Verein Neumarkt gegründet. - Die Postomnibuslinie Neumarkt Bahnhof-Lauterhofen fährt um 15:20 Uhr nachmittags ab, hält um 15:30 Uhr in der Stadt Neumarkt und kommt in Lauterhofen um 5:50 an. - In Nürnberg befördert die Motoromnibuslinie vom Plärrer über den Hallplatz und das Maxfeld nach Heroldsberg soviel Post, dass kaum noch Fahrgäste befördert werden können. - In Vohburg verbietet der Präses A Obermaier alias kirchliche Vorstand des Kolpingsvereins auf Druck des im oberpfälzischen Bärnau geborenen regensburger Bischof Ignatius von Senestrey (76) die regelmäßigen ausgelassenen Tanzveranstaltungen im Saal Gasthof Stöttner und lässt dazu sogar die Satzung ändern. Es wird stattdessen mit der Inszenierung des Volkstheaterstücks Rosa von Tannenburg des in Dinkelsbühl geborenen geadelten katholischen Dorfpfarrers Christoph von Schmid (+18 54) begonnen, der das Weihnachtslied Ihr Kinderlein kommet komponiert hat, dem weitere simple Volksschwänke und belehrende soziale Theaterstücke im Laufe der Jahre folgen. Für den Kolpingverein ist die Zensur (20 15) immer noch eine Bereinigung von Unstimmigkeiten und die Theateraufführungen erfreuen sich immer noch großer Beliebtheit. - In Deining treffen drei Mallersdorfer Schwestern ein und werden in feierlicher Prozession zur Kirche geleitet. - Der dietfurter Arzt Pröll (39) heiratet die wildensteiner Gutsbesitzertochter Franziska Schleindl. - In Kipfenberg wird die Wasserleitung gebaut. - Der regensburger Student Weiner wird in keiner schlagenden Verbindung aufgenommen und tritt deshalb einer jüdisch-zionistischen Korporation bei. - Der jüdische nürnberger Hopfenhändler M Seidenberger gewinnt auf der Weltausstellung in St Louis den Grand Prix für ein neues Hopfenkonservierungsverfahren. - In Regensburg ist die Jesuitenbrauerei mit 22.000 Hektoliter die größte Brauerei, vor den Karmelitern mit 21.000, dem Bischofshof mit 17.000, der Regensburger Bräuhaus AG mit 9.500 Hektoliter und der Brauerei Taucher mit 5.000 Hektoliter. Alle übrigen zusammen produzieren nur 5.000 Hektoliter. - In Ansbach verlangen die ansbacher Wirte von den ansbacher Brauereien den faßweisen Bierverkauf zu unterlassen, befürchten aber dass dann Bier von Auswärts gekauft wird - In Altdorf und besonders in Prackenfels wird Hopfen angebaut. - In Nürnberg verkauft die Malzfabrik Müller Frankenmalze Münchener und Pilsener Darrung. - In Nürnberg liefert Justus Christian Braun Druckluftpumpen für Brauereien. - In Amberg wird ein Briefmarkensammelverein gegründet. - In Plankstetten wird das katholische Kloster Plankstetten durch die finanzielle Hilfe von Freiherr Theodor von Cramer-Klett junior (30) wieder eröffnet und der Klosterbetrieb unter dem Priorat des Klosters Scheyern, dem Ursprung der Grafenfamilie von Wittelsbach, wieder erlaubt. - In Altdorf wird der in Nürnberg geborene Robert Bergmann (18) zum Lehrer ernannt und tritt seine Stelle in Fischbach an. - Nürnberg hat 280.000 Einwohner. - In Nürnberg gibt es 5.014 Telefone. - Der in Nürnberg geborene Großkaufmannssohn und Fabrikbesitzersohn Friedrich Stahl (39) ist beim Ausbruch des Herero- und Hottentottenaufstandes Chef der 5. Batterie in die Schutztruppe für Deutsch-Südwestafrika (20 16 Namibia) unter Führung von Oberstleutnant Leutwein, General von Trotha und Oberst Deimling in Naris und Rietmont. - In Nürnberg Sandreuth wird das Städtische Gaswerk am Hafen mit einem weit sichtbaren Gasometer errichtet. - Nach dem Tod des in Amorbach geborenen und in Amorbach gestorbenen Ernst Leopold von Leiningen (St) (++) wird Erbprinz und Durchlaucht Emich von Leiningen 5. Fürst von Leiningen. - In Regensburg wird die 51. General Hauptversammlung der Katholiken Deutschlands abgehalten. - In Nürnberg verfügt das Landgericht Nürnberg 120 Ehescheidungen, eine Verdoppelung zum Vorjahr und Verdreifachung innerhalb von 3 Jahren. - In Regensburg ist auf dem Volksfest, der Stadtamhofer Dult, das Karussell Wellenreiter mit 6 fünf Meter langen und 5 Meter hohen Segelschiffgondeln die Hauptattraktion. - In Coburg besucht Großfürst Kyrill Wladimirowitsch Romanow (St) (28) seine Geliebte, Cousine und wegen ihm geschiedene hessendarmstädter Großherzogin, die auf Malta geborenen russischen Großfürstentochter und englischen Prinzessin Victoria Melita von Sachsen Coburg und Gotha (St) (24) und heiratet sie heimlich innerhalb eines Jahres in Tegernsee, wodurch er seine königlichen Privilegien verliert. - In Nürnberg renovieren die Gastwirtsleute Helbig die Sebaldusklause alias Gifthüttn im Schulgäßchen hinter dem Bratwursthäusl und dekorieren sie mit einer Vielzahl an Gegenständen, alten Krügen, Kannen, Geweihen, und Zinntellern, aber hauptsächlich mit Bildern und Porträts. Sie wird dabei als originellste und älteste nürnberger Bierkneipe bezeichnet. - In Nürnberg finden während des Volksfestes Fallschirmsprünge von einem Gasballon aus statt. - In Erlangen gibt es im Gasthaus Windmühle an der Windmühle 1 Weller Exportbier. - In Seligenporten gibt es eine Posthilfstelle. - In Postbauer wird Taxe der Post erhoben. - In Schwabach wird der TSV Schwabach gegründet. - In Neumarkt baut die Express Fahrradwerke AG Lastkraftwagen mit Holzspeichenrädern und Holzblockbremse mit einer Last bis 5 Tonnen. - In Nürnberg fährt bei einer Werbeaktion der Automobilhersteller Ludwig Maurer (31) die Freitreppe des nürnberger Variete-Theaters Apollo Pfannenschmiedsgasse 22 mit einer Steigung von 52 % mit seinem Doktorwagen hinauf. - In Nürnberg beginnt der jüdische Fahrradhersteller Carl Marschütz (41) (Express Namensrechteinhaber)in der Hercules AG in der Fürther Strasse 191 Motorräder mit zugelieferten Motoren und Getrieben herzustellen. -  In Regensburg werden zwei Fahrradvereine gegründet. - In Regensburg führt der regensburger Radfahrer Clubs Bavaria gegen den regensburger Radfahrer Verein Monachia ein nie gesehenes Radpolo-Turnier durch, das bisher nur von höchsten Kreisen, darunter dem Kronprinzen gespielt wurde. - In Regensburg gibt es über 4.000 angemeldete Fahrräder. - In Nürnberg ist der Telefonunternehmer Friedrich Heller (78) finanziell nicht mehr liquide und muss die Firma Friedrich Heller an die Felten & Guilleaume AG verkaufen, die sie als Zweigniederlassung weiter betreibt. - In Nürnberg produziert die jüdische Fahrradfabrik Hercules Motorwagen alias Automobile auch mit Benzinmotor in Einzelfertigung. - In Nürnberg nutzen bei 1.800 offenen privaten Dienstbotenstellen nur noch 396 Dienstmädchen den Vermittlungsdienst des evangelischen Vereins für Innere Mission in der Marthaherberge, weil fast alle in Fabriken arbeiten. - In Pyrbaum gibt es die Handlung Johann Bald, wo man alle wichtigen Sachen kaufen kann. - In Regensburg erweitert der katholische Marianische Mädchenschutzverein seine Abendkurse für Stenografie, Buchführung, Handelskorrespondenz, Kaufmännisches Rechnen, französische Sprache und Maschinenschreiben auch auf Nähen und Flicken für Dienstmädchen und führt eine große Propaganda-Veranstaltung durch. Zahlende Mitglieder sind ua der regensburger Bischof Ignatius von Senestrey (86) und der passauer Bischof Freiherr Sigismund Felix von Ow-Felldorf (49). - Der in Neumarkt geborene neumarkter Bürgermeisersohn Max Feldbauer (35) beginnt in München mit dem Malen. Sein Vater und seine fünf jüngeren Geschwister sind bereits tot, weshalb die Mutter nach München gezogen ist. - In Spalt wird ein städtisches Krankenhaus mit katholischem klösterlichem Pflegepersonal gegründet. - In Herrieden wird ein städtisches Krankenhaus mit katholischem klösterlichem Pflegepersonal gegründet. - In Neumarkt kauft der Turnverein 18 60 einen Sportplatz an der Mariahilfstrasse (20 19 Turnerheim) - In Nürnberg bietet der jüdische Fahrradhersteller Victoria Fahrräder mit Kardanantrieb an. Die Hercules LKWs verwenden als Automobile ebenfalls die Kardanwelle, was von fast allen Konkurrenten später übernommen wird. - In Schwarzenbruck wird die Grafentochter Irmengard Luise Bertha Clementine von Faber Castell als Tocher von Graf Alexander von Faber Castell Rüdenhausen (38) und Ottilie von Faber (27) geboren. - In Lauterhofen wird die Anstaltskirche nach zweijähriger Bauzeit eingeweiht. - In Ansbach gibt es eine Kreisirrenanstalt. - Die amerikanische springfielder Motorradfabrik Indian führt den Gasdrehgriff für Motorräder ein. - In Fürth wird in der Anlage an der Birkenstrasse ein Spielplatz mit einer 22 m langen Unterstandshalle mit Wasserklosettes für Knaben und Mädchen, Waschräumen, Geräteräumen und einem Raum für den Spielleiter in kleinen Häuschen an den Enden, die nach dem Geschmack der Stadt Fürth zu gut ausgestattet sind, eröffnet. - In Regensburg gibt es offiziell einen Volksfestplatz. Dort kann man Post aufgeben. - In Fürth übernimmt der Musiklehrer mit Ausbildung vom Nürnberger Konservatorium und Tanzlehrer mit Diplom der Hochschulen für Tanzkunst München und Karlsruhe Johannes Streng (25) die elterliche Tanzschule. - Der in Lauterhofen geborene katholische ehemalige freisinger Pfarrer und königliche Geistliche Rat Johann Baptist Prechtl (91) stirbt als Insasse in der lauterhofener Kretinenanstalt Lauterhofen alias Irrenanstalt später Karlshof, über die er historische Abhandlungen geschrieben hat (auf wikipedia fälschlich beschönigend als Kloster Karlshof dargestellt). - In Altdorf beendet der in Nürnberg geborene spätere NS Funktionär Robert Bergmann (18) seine Lehrerausbildung am Lehrerseminar und darf in Nürnberg Fischbach eine erste Lehrerstellung antreten. - Die jüdische nürberger Fahrradfabrik Triumpf gewinnt mit ihren Radrennfahrern in Breslau ein 100 km Rennen und ein 10 km Motor-Rennen. - In Regensburg wird der römische Vulkanus Altar auf dem Arnulfsplatz entdeckt. - In Regensburg tagt der Cartellverband der katholischen deutschen Studentenverbindungen. - In Regensburg findet das dreitägige Zweite bayerische Musikfest statt. - In Regensburg wird der Regensburger Automobilclub  von den wohlhabenden Herren und Automobilbesitzern ua G Boeckh, M Boeckh, Fischer, Gerner, Häring, Hartmann, Kladi.., Lammerer, S Oberdorfer, Steinboeck und Waffler, die sich als vereinigte Automobilisten bezeichnen,  gegründet und beim königlichen Amtsgericht als Verein eingetragen, wobei der jüdische neumarkter Fahrradfabrik Goldschmidt Gründerneffe (Express) und Fahrradhändler Simon Oberdorfer (32) alias Simmerl Vorsitzender alias Präsident alias Vorstand wird. Die Fahrradfabrik Expresswerke stellt Motorwagen alias Automobile und LKWs her. Fabrikbesitzer Heinz Waffler ist seit 18 93 im Regensburger Motorrad Verein engagiert. Fürst Albert von Thurn und Taxis (St) (37) wird der Protektor des Clubs. Clublokal wird das  Luxushotel Maximilian in der Maximilianstrasse 28. Man begrüßt sich mit Auto Heil! unter den Automobilisten. Der Verein erhält eine Pflasterzollbefreiung für seine Mitglieder vom regensburger Bürgermeister Auer (--) für eine Pauschale von 200 Mark. Danach tritt der Automobilclub Regensburg als Oberpfälzischer Automobil Club dem Bayerischen Automobil Club bei. - In Nürnberg hat die seit dem Vorjahr bestehende größte deutsche Motorradfahrer Vereinigung DMV später ADAC für ihren Gau 10 für Bayern eine neue Vertretung eingerichtet. Sie duldet wegen der sozialen Unterschiede und dem Selbstbewußtsein ihrer Mittelschicht Mitglieder keine Automobilisten in ihren Reihen (2021 Die Problematik wird beim ADAC nicht thematisiert, was zu Missverständnissen in den Historien der Einzelclubs führt). - In Nürnberg ist Fabrikdirektor Ludwig Schütte (--) Präsidiumsmitglied im Deutschen Automobil-Verband, Prinz Heinrich von Zollern Preussen (St) (42) ist Protektor des Verbands und der in Ratibor geborene ehemalige wiesbadener Regierungspräsident Herzog Viktor von Tepper-Laski (60) alias Victor von Ratibor ist Präsident des Verbandes, der einen stellvertretenden Präsidenten hat. Der Deutsche Automobil Verband ist der Dachverband für ua den Deutschen Automobil Club, den Bayerischen Automobil Club, den Frankfurter  Automobil Club, den Mitteldeutschen Motorwagen Verein, den Mitteldeutschen Automobil Club und den Rheinischen Automobil Club. - In Nürnberg beginnt der nürnberger Automobilhersteller Ludwig Maurer (31) mit Erlaubnis der Stadt drei Motordroschken alias Taxis einzusetzen. - In Nürnberg heißt der nürnberg Automobilclub laut der Fachzeitung Der Motorwagen seit 5 Jahren Bayerischer Automobilclub Sektion Nürnberg, deren Vorsitzender  Ludwig Schütte (--) ist. Clublokal  ist das Hotel Wittelsbacher Hof in der Pfannenschmiedsgasse 22. - In Neumarkt gibt die neumarkter Express Fahrradwerke AG laut der Fachzeitung Der Motorwagen ihre Zweigniederlassung in Berlin auf, schließt das Werk dort und gibt öffentlich bekannt, dass das Geschäftsjahr 19 03 mit einem Verlust von 200.000 Mark abgeschlossen wurde, woraufhin das Aktienkapital der beiden Firmen im Verhältnis 3 zu 1 zusammengelegt wird. - In Bayern wird ein neues Ministerium, das Verkehrsministerium eingeführt, dessen Verkehrminister Heinrich von Frauendorfer (49) wird, der neue Regelungen für den Strassenverkehr einführt. - In Nürnberg lädt der Schriftführer und Gründer des Münchner Motorradfahrer Verein im DTC Gustav Braunbeck (--) und der nürnberger Sportschriftsteller Arthur Ludwig Schmidt (--) im Cafe Central zur Gründung des Gau Bayern des DMV Deutscher Motorradfahrer Verein später ADAC ein, dessen erster Vorstand Hans Schmidt (--), der Direktor der neumarkter Expresswerke wird. 2. Vorsitzender wird der nürnberger Fabrikdirektor Max Schneider, Kassier, der nürnberger Kaufmann Fritz Erzes und 1. Schriftführer der nürnberger Schriftsteller Arthur Ludwig Schmidt (--). Die Beiratsmitglieder kommen ua aus Fürth, Bayreuth und Schweinfurt, darunter Graf Friedrich Carl von Schönborn Wiesentheid (St) (57), der Drogist alias Apotheker Carl Soldan (33), Hefnerplatz, und der Fabrikbesitzer Leonhard  Kurz. - In Bayern gibt es einen Deutschen Tourenfahrer Club. - In Nürnberg startet eine  Automobil Wettfahrt Nürnberg Bamberg Nürnberg. - In Bayern werden Stellin Tanksstellen durch den Bayerischen Automobil Clubs und den DTC eingerichtet. - In Nürnberg Berhringersdorf wird ein Motorradstrassenrennen durchgeführt. - In Nürnberg hat der Bayerische Automobilclub BAC eine Sektion Nürnberg, deren Vorsitzender laut der Fachzeitung Der Motorwagen xxx Schütte (--) ist. - Der nürnberger Automobilhersteller Maurer Union eröffnet in Berlin NW Oldenburgerstrasse 9 eine Filiale, die der langjährige Mitarbeiter E Kotschreuther führt. - In Nürnberg Doos beginnen die Mars Werke Siegmundstrasse 40 mit der Produktion von Voituretten alias Kleinautomobilen. - In Regensburg eröffnet der Architekt Heinrich Hauberrisser (32) nach einem Streit mit seinem Geschäftspartner aus München zugezogen sein eigenes Architekturbüro in der Krebsgasse 2. Im Folgejahr erhält er das Heimatrecht. Sein Vater Georg von Hauberrisser (63) wurde 3 Jahre zuvor in den persönlichen Adelsstand erhoben, wodurch sein Sohn keinen Adelstitel trägt. - In Ingolstadt ist der Bau der Eisenbahnstrecke Ingolstadt~Riedenburg fertiggestellt, wobei täglich zwei Zugpaare die hauptsächlich für Touristen erbaute Strecke befahren. - In Berching wird das Hirtenhaus in der Vorstadt abgebrochen. - In Eichstätt kauft Karl Jägle (--) die Posthalterei mit Lohnkutschen Domplatz 7, einen im Vorjahr errichteten Neubau auf dem Hof des Domkapitulars Freiherr Johann Baptist von Ulm (--). Im königlichen Postamt Eichstätt kommen 797.700 Briefe an, 627.800 werden aufgegeben, 48.000 Pakete gehen ein und 29.000 werden aufgegeben. Die eichstätter Postkutschen befördern nur 1.000 Personen jährlich. Davor befanden sich die Posthaltereien im Hotel Adler, im Hotel Zur Traube und im Gasthof Zur goldenen Krone später Münchner Hof Westenstrasse 33. - In Freystadt wird ein Trinkwasserleitungsnetz verlegt. - In Altdorf kauft die Stadt das Untere Tor zurück und baut es zu einem Wohnhaus aus. - In Deining verkauft der Wirt Emanuel Wimmelsbacher (--) sein Speisegasthaus Wimmelsbacher mit dem Backhaus an den katholischen deininger St Josefsverein, der das Tafernrecht alias Recht, die Gäste mit Speisen zu verköstigen, verfallen lässt und der dort Veranstaltung durchführt, den Ausschank übernimmt der neue Pachtgastwirt Friedrich Zürcher (--) vom Gasthaus Zum Ochsen alias Zum Ochsenwirt zu dem das Bräuhaus alias Schlossbrauerei Hausnummer 62, das zum deininger Schloss gehört. - In Parsberg Hörmannsdorf, in Klapfenberg und in Lengenfeld wird ein Spar- und Darlehenskassenverein gegründet. - In Altdorf wird ein genossenschaftlicher Darlehnkassenverein später Raiffensbank Altdorf-Feucht gegründet. - In Neumarkt stellt die Buchhandlung J Boegl kolorierte gezeichnete Postkarten ua die mit Obstblüten eingerahmte dreifach bebilderte Karte Gruss aus Hohenburg  her. - In Schwandorf Ettmannsdorf wurde das Schloß des Erbauers Freiherr Peter Wenzel von Rußwurm (++) Ettmannsdorfer Straße 131 (20 24 Musikakademie) seit 18 66 stetig umgebaut von einem Kloster mit 4 katholischen Ordensschwestern Vom Guten Hirten, die sich um 35 Kinder kümmerten und eigenlich von staatlich geprüften Lehrerinnen ausgebildet weden sollten, nach 38 Jahren zu einem Ausbildungskloster mit 62 Schwester, 23 Chorschwestern 19 Laienschwestern und 10 Anwärterinnen. Staatlich geprüfte Lehrerinnen gibt es nicht mehr, dafür ein Mädchenheim alias Erziehungsanstalt mit 200 Insassinnen, die immer noch als Kinder von der Strasse weggeholt bis zu ihrem 18. Lebensjahr und darüber hinaus darin gefangengehalten werden. Das Mädchenheim ist keine soziale Einrichtung, sondern arbeitet nach staatlichen und kirchlichen Vorgaben mit Prügelstrafe, Einsperren und Essensentzug, wobei jeder persönliche Kontakt zu den Kindern verboten ist, und jeder Insasse muss im Komplex hauptsächlich landwirtschaftlich arbeiten. Oberstes Ausbildungsziel ist nur die Teilnahme an Gottesdiensten gewähren zu können. Weil die weiblichen Kinder aus der untersten sozialen Schicht kommen und oft auch als Sexarbeiterinnen gearbeitet haben, liegt das Kloster und das Heim weitab vor der Stadt. Welche Ausbildung die Klosterschwestern erhalten, wird nicht angegeben, Strafvollzug und Auslandsaufgabenbereiche sind aber wahrscheinlicher als Kinderbetreuung.

1903 Wetter: Schneesturm im November. - In Fürth wird die SpVgg Greuther Fürth 19 03 gegründet. - Der in München geborene letzte bayerische Kronprinz Rupprecht von Wittelsbach Bayern (St) (34) kommt von einer Ostasienreise zurück und wird Generalleutnant. - In Nürnberg wird eine Organisation zum Lebensmitteleinkauf der Edeka gegründet. - Das erste Fußballderby zwischen Nürnberg und Fürth 11:0 findet auf dem fürther Schießanger statt. - Der nürnberger Patrizier Freiherr Heinrich von Tucher wird bayerischer Staatsrat. - In Nürnberg gründet der Besitzer der Nürnberger Motorfahrzeugfabrik Union, System Maurer GmbH, der in Wangen geborene Automobilhersteller Ludwig Maurer (30) die Erste Bayerische Motor Omnibuslinien GmbH. - In Neumarkt ist Joseph Weißenfeld Bürgermeister. - In Regensburg wird der in Bergzabern geborene Hermann Geib (52) Erster Bürgermeister. - In Neumarkt wird die Brauerei Drei Mohren geschlossen. - Johann Georg Pickel baut das Wirtschaftsgebäude von Burg Rupprechtstein bei Etzelwang in ein Gasthaus um. - In Nürnberg Laufamholz wird ein SPD Ortsverein gegründet. - In Freystadt wird der spätere NS Funktionär Guntram Pflaum geboren. - Die Eisenbahnstrecke alias Lokalbahn Amberg-Kastl-Lauterhofen wird eröffnet, aber aus politischen Gründen, (Kastl ist ein eigener Landkreis und befürchtet wirtschaftlichen Abschwung) nicht weitergebaut. Die Züge benötigten für die 24 Kilometer lange Strecke zwischen Amberg~Lauterhofen 54 Minuten, entsprechend einer Durchschnittsgeschwindigkeit von 25 km/h. - In Kastl verliert die Gastwirtin vom Wirtshaus Zum schwarzen Raaben später Zur Post und königlichbayerische Posthalterin Anna Widenbauer (--) mit der Eröffnung der Eisenbahn einen großen Teil ihrer Einnahmen. - In Nürnberg findet vor der Sebalduskirche und Hauptwache die Nagelung des Eisernen Kreuzes statt, wobei Kriegshinterbliebene mit dem Roten Kreuz unterstützt werden. - In Nürnberg werden die letzten bayerischen Soldaten von der Hauptwache gegenüber des Rathauses in die Deutschhauskaserne verlegt und die Hauptwache von der Handwerkskammer genutzt. - Der deutsche Diplomatensohn und spätere NS Funktionär Hermann Göring (10) kommt nach Ansbach in ein Internat, wo er durch seine intensiven Kriegsspiele auffällt. - Das in Nürnberg geborene Arbeiterkind Lina Ammon (14) wird Bleistiftfabrikarbeiterin. - In Nürnberg produziert die Victoria Werke AG Kraftfahrzeuge alias Automobile und Motorräder mit Seitenwagen. Die fertigen Einbaumotoren kommen von Fafnir aus Aachen. - In Regensburg wirbt das Café Union, damit Treffpunkt der Fremden zu sein. - In Neumarkt eröffnet Foto Hailer am Viehmarkt 7. - In Nürnberg wird das 10. Deutsche Turnfest mit 30.000 Teilnehmern bei 760.000 organisierten Turnern auf dem Festplatz abgehalten. Das Motto ist Gut Heil. Protektor der Veranstaltung ist der bayerische Prinzregent Luitpold Karl Joseph Wilhelm von Bayern (St) (82). - In Nürnberg ist das Variete Meßthalers Intimes Theater in der Johannesgasse 4 für Schüler verboten. - In Nürnberg kämpft der Fußballverein 1.FCN alias Club gegen einen Lokalrivalen, den TV 18 46 Nürnberg. Die losen Stangen mit festgeknoteter Querlatte als Tor werden durch richtige Tore mit Netzen ersetzt. - In Fürth wird die Grüner AG vom Lokalrivalen Brauerei Geismann AG an Bierumsatz überholt. - Die Postomnibuslinien Neumarkt-Kastl, Amberg-Hohenburg, Amberg-Kastl und Kastl-Altdorf werden eingestellt. - Die Postomnibuslinie Neumarkt Bahnhof - Hohenburg fährt 3:30 nachmittags ab, hält 3:35 in der Stadt Neumarkt, fährt dort um 3:40 ab und kommt in Lauterhofen um 6:05 an. - Die Postomnibuslinie Lauterhofen - Altdorf fährt 1:55 Uhr nachmittags ab, hält 4:25 in Stöckelsberg, fährt dort um 4:30 ab und kommt in Altdorf um 5:45 an. - In Neumarkt kauft die Lammsbrauerei den Schlossweiher als Eislieferant. - In Nürnberg erhält der nürnberger Automobilhersteller Ludwig Maurer (30) auf der 28 km langen Strecke Plärrer~Hallplatz~Maxfeld~Heroldsberg eine Motoromnibuslinie einzurichten. - In Regensburg hat das Strassenbahnnetz eine Länge von 7 Kilometer. - In Nürnberg hat jeder 8. SPD Wähler ein SPD Parteibuch. - In Trautenau, Tschechien wird eine deutsch-nationale Arbeiterpartei gegründet, die für die ingolstädter SPD (19 33) als Ursprung der Nationalsozialistischen Arbeiterpartei gilt. - Im katholischen Bayern sind in katholischen Kirchen bis auf eine Orgel alle Instrumente und Frauenstimmen verboten. - In Regensburg Prüfening wird der Pferderennplatz an das Strassenbahnnetz angeschlossen. - In Waltersberg wird der letzte Kohlenmeiler entzündet. - In Nürnberg wird die jüdische Loge Maimonides gegründet. Sie betreibt eine eigene Jugendgruppe in der oberen Turnstrasse. - In Nürnberg wird der Chemiekonzern Wacker von Schuckert und Co Generaldirrektor und Gesellschafter Alexander Wacker als Consortium für elektrochemische Industrie GmbH gegründet. - In Regensburg leben 540 Juden. - In Nürnberg beginnt die jüdische Mars Fahrrad Werke und Ofen Fabrik AG, vormals Paul Reißmann in der Sigmundstrasse 40 mit der Herstellung von Motorrädern. - In Kopenhagen, Frydendalsvey 30 werden Hefe-Gährungstechniker an Reinkulturen zum Bierbrauen von Alfred Jörgensen ausgebildet. - In Bayreuth hält die königlichbayerische Versuchsstation für Bierbrauerei Nürnberg im Turnerbund-Saal kostenlose Lehrgänge zum Brauen von Bayerischen Schenk- und Lagerbier, Exportbier, Pilsener Bier, Bockbier, Salvator und Weißbier ab. - Die Eisenbahn von Ranna nach Auerbach wird eröffnet. Ein einspänniger Packwagen fährt achtmal täglich von der Stadt zum Bahnhof. - Graf Alexander von Faber Castell (St) (37) alias Graf von Castell erbt den weltweiten Konzern Faber Castell und lässt das Faberschloss burgähnlich mit Jugendstilinnenarchitekur und modernen Bädern erweitern. Das Faberschloss in Schwarzenbruck wird nicht weiter als Sommerfrische benutzt. - In Regensburg treten die Humoristen Fritz Schönbauer, Bachus Jakoby und Oskar Huber im Variete Theater Velodrom am Arnulfsplatz auf. - Nürnberg hat 272.170 Einwohner. - In Nürnberg gibt es 4.591 Telefone. - In Bayern werden vor den nördlichen Nachbarländern Frauen mit Ausnahmegenehmigungen zum Studium zugelassen. - In Etzelwang Rupprechtstein kauft Johann Georg Pickel Gut und Ruine Burg Rupprechtstein und baut das Ökonomiegebäude zum Gasthaus um. - Die nürnberger Elektrizitäts-Aktiengesellschaft vorm. Schuckert & Co verlegt ihren Firmenhauptsitz nach Berlin und belässt nur noch eine Zweigniederlassung in Nürnberg. - In Regenstauf wird ein Gaswerk eröffnet. - In Regensburg wird die Freimaurerloge Walhalla zum aufgehenden Licht gegründet. - In Nürnberg Reichselsdorf wird eine 400 Meter lange Fahrrad und Mototrrad Rennbahn mit 6 Meter Steilwandhöhe in den Kurven vom im Vorjahr gegründeten Radsportverein Sportplatz gebaut. Sie wird Sportplatz Nürnberg später Reichelsdorfer Keller genannt. - In Nürnberg wird der alte burgähnliche Bahnhof abgerissen. - In Kallmünz verlobt sich der in Moskau geborene und bereits verheiratete Maler Wassily Kandinsky (37) mit seiner Muse Gabriele Münter (26) aus München kommend während ihres Sommerurlaubs im Gasthaus Zum Goldenen Löwen Alte Regensburger Strasse 18. - In Lengenfeld brennt das Brauereigebäude des Brauereigasthofs Winkler ab. - In Riedenburg ißt im Haus Riemhofer am Marktplatz alias Brauereigasthof Zum Schwan der Prinzregentensohn Kronprinz Ludwig von Wittelsbach Bayern (St) (58) Königinsuppe, Hecht mit Butter und Maltakartoffeln und junges Lamm. Als Desser gibt es Diplomatenpudding und Käse. - In Neumarkt wird der neumarkter Bürgermeister Weißenfeld (55) zum Landtrat ernannt, bleibt aber auch noch Bürgermeister. - In Nürnberg findet auf dem Hauptmarkt ein Korbmarkt statt. Auf dem ganzen Marktplatz stapeln sich fast ausschließlich runde Flechtkörbe bis zum Durchmesser von 1 Meter. - In Nürnberg gibt es 127 Kilometer elektrische Strassenbahn, auf denen 454 Wagen unterwegs sind. - In Langenzenn heiratet die Fürstentochter Prinzessin Ameli von Löwenstein Wertheim Freudenberg (St) (20) Graf Otto von Castell Castell (St) (35). - In Beilngries gibt es die Brauerei Pristner in der Bräuhausstrasse 36. - In Nürnberg wird der jüdische Silberschmied Lazarus Posen Witwe zum Hoflieferant erhoben. - In Bayern werden Postkarten auch bei der Ankunft abgestempelt. - Der nürnberger Automobilhersteller Ludwig Maurer (30) siegt mit seinem Maurer Union Wagen für seine Nürnberger Motorfahrzeuge-Fabrik Union in der Einzylinder 5 PS Voiturette Classe über 10 km und einer Durchschnittsgeschwindigkeit von 40 km/h beim Internationalen Bergrennen auf dem Semmering bei Wien und wird Zweiter beim Internationalen Automobilrennen in Berlin unter 20 Concurrenten. - In Nürnberg Doos baut der jüdische Fahrradhersteller Mars Werke Doos das erste Mars Kraftzweirad mit 1,5 PS starkem schweizer Motosacoche Motor als zweitältester Zweiradfabrik auf dem Kontinent. Man produziert 30.000 Fahrräder jährlich. Mars gewinnt die Österreichische Motorradmeisterschaft über 50 km. Fichtel und Sachs baut die Freilaufnabe für Fahrradhinterräder. - In Altdorf  gründen Brauberechtigte, die Lufterer, benannt nach der Eisgewinnung, die Brauereivereinigung Karg & Co. - In Erlangen wird auf der Erlanger Bergkirchweih mindestens von 12 Brauereien Bier ausgeschänkt, darunter Hübner, Fischer, Steinbach, Weller, Reif, Ott, Niklas, Kitzmann und Erich. - In Nürnberg beginnt die jüdische Fahrradfabrik Mars Motorwagen alias Automobile mit Benzinmotor in Einzelfertigung zu bauen. - In Fürth beschließt die fürther Sektion des Deutschen und Österreichen Alpenvereins bei Sterzing eine Alpenvereinshütte, die Fürtherhütte zu bauen. Sie wird noch im gleichen Jahr eröffnet. - In Rummelsberg kauft der Evangelische Landesverein für Innere Mission von Michael Rißmann das völlig heruntergekommene Schloßgut Rummelsberg, wo 7 Personen leben. - In Regensburg betreiben die Mitglieder des katholischen Mädchenschutzvereins Marianischer Mädchenschutz als Wohn- und Übergangsheim der katholischen Bahnhofsmission Räume in der Pfauengasse 6, ein Büro, einen Saal für die Übernachtung von Mädchen und Zimmer, in denen Kurse abgehalten werden.. - In Nürnberg wird die Bäckerbank Nürnberg eG für die nürnberger Bäckereibetriebe gegründet. - In Berching wird ein städtisches Krankenhaus mit katholischem klösterlichem Pflegepersonal gegründet. - In Nürnberg gründet die Darmstädter Bank für Handel und Industrie später Danat Bank, eine Universalbank auf Aktienbasis, gegründet vom katholischen rheinpfälzer Eisenbahn-Industriellen und Politiker Gustav Mevissen (++), Vater der Frauenrechtlerin Mathilde von Mevissen (55), und dem jüdischen kölner Bankier Abraham Oppenheim (++), eine Filiale. - In Parsberg wird das Kolpinghaus gegründet. - In Kallmünz beginnt der Kinderheim alias Rettungshaus Verwalter Pfarrer Nickl weiträumig Grundstücke aufzukaufen, womit er den Zorn der Bauern erregt, die im Kinderheim eine neue Konkurrenz befürchten. Die Kinder sind seine Arbeiter. - In Bayern wird der Bayerische Jünglingsbund gegründet. - In Regensburg wird in der Adolf Schmetzer Strasse 5 am Gasthaus Neu St Niklas (20 19 Chaplin) eine Ecksäule eingebaut. - In Regenstauf wird ein katholischer Kolpingverein gegründet. - In Nürnberg baut der jüdische Fahrradhersteller Victoria Fichtel&Sachs Freilaufnaben mit Rücktrittbremse in seine Fahrräder ein. - In Amberg errichtet der Bauunternehmer Bachmann als letztes Gebäude stadtauswärts in der Raigeringer Strasse das Gasthaus Zur Heimat. - In Ansbach Windsbach gibt es ein Pfarr Waisenhaus und ein Progymnasium. - In Kallmünz betätigen sich im 3. Jahr als Künstlerkolonie 38 Maler, darunter der in Moskau geborene Wassily Kandinsky (35), der über eine Postkarte auf Kallmünz aufmerksam geworden ist und den Mitgliedern seiner Malschule Phalanx anreist, darunter die in Berlin geborene Gabriele Münter (24), die seine Geliebte wird. - In Nürnberg verkauft Fritz Kirschenpfadt in der Vorderen Ledergasse 2 und am Josephsplatz neumarkter Express Fahrräder (ohne Goldschmidt), nürnberger Mars Fahrräder und rüsselsheimer Opel Fahrräder und als Vertreter für Nordbayern Opel Darracq Automobile. - In Gunzenhausen kauft der technischer Direktor der Kammgarnspinnerei Augsburg Ernst Mehl die Gartenwirtschaft Hensolt-Höhe alias Hensoltshöhe auf und errichtet daneben das Mutterhaus des evangelischen Vandsburger Diakonissen Verbandes, was zu Streit mit den bayerischen Diakonissen Mutterhäusern führt. - In Nürnberg beginnt die deutsche Tochterfabrik der englischen Triump Cycle Factory, die Triumph Fahrrad Fabrik ein Jahr nach der englischen Mutterfabrik mit dem Bau von Motorrädern. - Der nürnberger Automobilrennfahrer und Automobilfabrikbesitzer Ludwig Maurer (30) verliert mit seinem Maurer Automobil bei einem Rennen auf der Berliner Trabrennbahn Westend gegen Carl Gossi auf seinem NAG Zweizylinder-Wagen. - In Neumarkt macht die neumarkter Express Fahrradwerke AG laut der Fachzeitung Der Motorwagen zusammen mit ihrem Zweigwerk in Berlin Luisenstrasse 37 einem Verlust von 200.000 Mark, weshalb das Zweigwerk geschlossen wird und der Motorwagenbau alias Automobilbau in Neumarkt fortgesetzt wird. Deren Besitzer Direktor Hans Schmidt (--) lässt sich auf der gegenüberliegenden Strassenseite eine Gründerzeitvilla Hubertus Villa in der Ingolstädter Strasse 17 erbauen, die mit einem Spitztürmchen an ein mittelalterliches Schlößchen erinnert, aber charakterisch für den Jugendstil provokativ assymetrische angeordnete Fenster mit grotesker Umrandung, ein Dach mit vier Gauben in verschiedenen Baustilen und ein dünn geschmiedetes florales schmiedeeisernes Geländer zwischen den barocken Sockeln der Säulen des überdachten Treppenaufgangs hat. - In Nürnberg Reichelsdorf wird der Radsport Verein Sportplatz zum Bau einer Radrennbahn gegründet. - In Ingolstadt ist der Bau der Eisenbahnstrecke Ingolstadt~Riedenburg bis Dolling fertiggestellt. - In Regensburg wird das Mädchenlyzeum mit burgähnlichen Elementen im St Peters Weg 17 im Jugendstil erbaut. - In Regensburg wird in der Von der Tann Strasse 38 ein Wohnhaus mit nüchternem barocken Schweifgiebel ab mit Jugendstilelementen dekoriertem Erker und seitlichem Eingangsbogen erbaut. Das Nachbarhaus und Eckhaus Nr 40 (20 23 Konditorei Café Pernsteiner) ist vom gleichen Architekten mit den  gleichen Stilelementen gestaltet. - In Amberg wird in der Lederergasse 12 das Naglerhaus im Jugendstil erbaut. - In Schwabach wird in der Post alias Postamt ein öffentlicher Fernsprecher alias eine Telefonzelle eingerichtet. - In Amberg wird der Bau der 24 km langen Eisenbahnlinie Lokalbahn Vilstallinie Amberg~Schmidmühlen nur auf Druck der Bevölkerung genehmigt. Schmidmühlen wird als Endbahnhof festgelgt, obwohl eigentlich eine 10 km lange Verlängerung der Strecke bis ins verkehrstechnisch unerschlossene Gebiet von Hohenburg mit Endbahnhof Hohenburg geplant war. - In Deining Waltersberg stellt der Köhler Pucherschmied (--) letztmals einen Kohlenmeiler zur Herstellung von Holzkohle auf. - In Seubersdorf Eichenhofen wird eine Spar- und Darlehenskasse später Raiffeisenbank Parsberg Velburg gegründet. - In Donaustauf wird der genossenschaftliche Darlehenskassenverein Donaustauf im Gasthaus Röhrl gegründet. - In Dietfurt liegt die Brauerei Winhard Ercke Hauptstrasse/Hafnergasse, bei der die Stadtlaber unter einem als Terrasse ausgeführten überbauten Anbau fließt, direkt an der mit Eisengittern gesicherten Brücke. Umsatzstärkste Brauerei ist die Brauerei Geyer am Marktplatz.  

1902 Wetter: Milder Jahresbeginn. Schöner März endet mit Nässe und Kälte bis September. November und Dezember sehr kalt. Ein nasses und sehr kaltes Jahr. Rekordhochwasser in Deining. - In Neumarkt wird das Ausrichten eines Volksfestes verboten. - In Berching wird der TSV Berching gegründet. - In Seligenporten wird die Schützengesellschaft Kloster Tannenreis Seligenporten gegründet. - Der nürnberger wöhrder Landvolksschullehrersohn und ehemalige eichstätter Gymnasialrektor Georg von Orterer (63) wird mit der Verleihung des bayerischen Dienstordens in den persönlichen, nicht vererbbaren Adelsstand versetzt. - In Neumarkt übernehmen die Brauerssöhne Michael Ehrnsperger (--) und Leonhard Ehrnsperger (--) die neue Dampfbrauerei Lammsbräu und ihre Mutter, die Brauerswitwe bleibt im Gasthaus Zum goldenen Lamm. - In München schließt der eilsbrunner Brauersohn Sebastian Röhrl (--) einen Hefereinzuchtkurs an der Münchner Bierakademie Doemens ab. - In Neumarkt gibt es sowohl den Rauchklub Bavaria als auch den Rauchklub Germania. - Der in Fürth geborene Jurist Ferdinand Ritter von Miltner (46) wird bayerischer Justizminister. - In Neumarkt werden von der Express-Fahrradwerke AG (ohne Goldschmidt) in der Holzgartenstrasse auch Motordreiräder und kleine vierrädrige Motorwagen alias Automobile mit französischen Motoren hergestellt, aber mit eigenen Motoren mit 4,5 und 8 PS und der Produktion von Motor-Fahrrädern, Personenwagen und Lastkraftwagen erweitert. In ihrer berliner Filiale in der Luisenstrasse 37 NW Berlin stellen sie Motorwagen her, die sowohl elektrisch als auch mit Beinzinmotor angetrieben werden und als Personenwagen oder Lastkraftwagenversion angeboten werden. Reklamewagen und Geschäftswagen werden auch im Verleih angeboten. Der Motor befindet sich seit dem Vorjahr vorne und nicht mehr unter dem Fahrersitz. Es gibt Express 12 PS Zweizylindermotoren für die Motorwagen und einen Vierzylindermotor für die Lastkraftwagen bis 5 Tonnen. - In Amberg wird in der Amberger Gewehrfabrik das Modell K 98 gefertigt. - In Neumarkt ist Joseph Weißenfeld (--) Bürgermeister. - In Neumarkt eröffnet der Rat der Stadt ein Arbeitsamt in der Klostergasse 19. - In Nürnberg wird das Metallverarbeitungsunternehmen Diehl von den Kunstschmieden Margarete Diehl (22) und Heinrich Diehl (13) gegründet. - In Solnhofen wird Steinbruchbesitzersohn Richard Arauner geboren. Er wird als SS Rasse- und Siedlungshauptamtsobersturmbandführer Geschäftsführer des Reichbauernrates. - Der in Baiersdorf geborene jüdische nürnberger Hopfenhändler Kommerzienrat Ritter Ludwig Gerngros (63) wird in den Adelsstand erhoben und nennt sich Ritter Ludwig von Gerngros. Er ist Finanzier des neuen Neptunbrunnens auf dem nürnberger Hauptmarkt. - In Nürnberg sind von den Selbsttötungen 31 durch Erhängen 28 durch Ertränken, 13 durch Erschießen, einer durch Pulsadernöffnen, 6 durch Vergiften, 3 durch Herabstürzen, keiner durch Überfahren und einer durch Verbrennen. - Der aus Fürth stammende Staranwalt Max Bernstein (41) funktioniert den politischen Zensur-Prozess gegen den Herausgeber des Simplicissimus Langen in eine Werbemaßnahme um, die die Auflagen des Blattes in die Höhe schießen lässt. - An der Universität Erlangen studiert Hans Geiger (20) Geigerzähler Physik und Mathematik, ist Mitglieder der Burschenschaft der Bubenreuther und absolviert nebenbei einen einjährigen Militärdienst. - In Fürth wird das Stadttheater Königstrasse 116 mit Beethovens Fidelio eröffnet. - Der in Fürth geborene Jurist Ferdinand Miltner (45) wird mit der Verleihung des bayerischen Verdienstordens in den persönlichen Adelsstand und den Ritterstand erhoben und nennt sich Ferdinand Ritter von Miltner. - In Neumarkt ist Joseph Weißenfeld Bürgermeister. - Die Säuglingssterblichkeit liegt in Bayern bei 24 % und in Regensburg bei 31 %. - Die nürnberger Firma Schuckert & Co erhält in Regensburg die Lizenz zum Bau einer elektrischen Strassenbahn. - Die deutsche Automobilindustrie stellt 884 Neuwagen her. - In Nürnberg hat das Königliche Alte Gymnasium in 15 Klassen 444 Schüler, davon 332 protestantische, 107 katholische und 5 jüdische. - In Nürnberg hat das Königliche Neue Gymnasium in 13 Klassen 474 Schüler, davon 264 protestantische, 113 katholische und 94 jüdische. - In Nürnberg beträgt der Prokopfverbrauch an Bier 257 Liter. - In Nürnberg gibt es 19 Wachtmeister und 223 Schutzleute. - In Nürnberg produziert die Victoria Werke AG Motorräder. - In Regensburg wird für die elektrische Strassenbahn nach Stadtamhof ein Teil des Salzstadels abgerissen und ein größeres Rundbogentor an der Südseite der Steinernen Brücke errichtet. - In Nürnberg bezeichnen Lehrer Fußball abfällig als Fußlümmelein. - In Bamberg wird ein Fußballverein gegründet. - In Neumarkt gründet sich innerhalb des ASV Neumarkt der Turnverbund Jahn. Der Rest nennt sich Stammverein. - In Nürnberg ist direkter Fernsprechverkehr mit Stuttgart, Mannheim, Berlin, Karlsruhe, Straßburg und München möglich. - Der in Bayreuth aufgewachsene, bayerische Offizierssohn, ehemalige bayreuther Staatsanwalt, ehemalige abgesetzte Gouverneur von Kamerun und deutsche Konsul in Brasilien Eugen von Zimmerer (58), der für Unmenschlichkeit und Sklavenhandel in der Kolonie verantwortlich gemacht wurde, wird deutscher Konsul in Chile. - In Nürnberg gibt es einen Turn- und Fechtverein Nürnberg. - In Nürnberg tritt Karl Valentin (20) im Variete Meßthalers Intimes Theater Johannesgasse 4 bei seinem ersten Auftritt außerhalb Münchens auf. - Reichspost -Briefmarken werden durch Deutsches Reich -Briefmarken ersetzt. - In Nürnberg fährt Ludwig Maurer (29) mit seinem Bruder Karl als Beifahrer ein Wettrennen gegen einen Peugeot nach Würzburg und zurück. Die Nürnberger Motorfahrzeugfabrik Union, System Maurer GmbH hat die Telefonnummer 82 und zieht in die Regensburger Strasse 40. Ludwig Maurer (29) verkauft 60 Motordroschken an die Stadt Berlin, woraufhin die AEG das Tochterunternehmen Automobilfabrik NAG im Folgejahr Motordroschken herausbringt. - In Nürnberg wird das Automobil in die Strassen Polizei Ordnung aufgenommen. Eine zunächst auf 12 km /Minute alias 720 km/h limitierte Höchstgeschwindigkeit wird vom in Fürth geborenen ehemaligen erlanger Bürgermeister und nürnberger Oberbürgermeister Georg von Schuh (56) in §33a auf 15 km/h korrigiert.. - In Nürnberg wird die zweite Synagoge an der Essweinstrasse 7 errichtet. Die Gemeindemitglieder stammen hauptsächlich aus Galizien, Rumänien und Ungarn. - In Amberg steigt der bayerische Prinzregent Luitpold Karl Joseph Wilhelm von Bayern (St) (81) im traditionsreichsten lokalen Gasthof Oberpfälzer Hof, Bahnhofstrasse 20 (20 15) Wöhrl ab. - In Ansbach wird die Kreisirrenanstalt Ansbach eröffnet. - In Regensburg Prüfening wird vom Magistrat ein Pferderennplatz eröffnet. - In Neumarkt wird Jakob Hallwich geboren. Er wird im WW2 als Unteroffizier sterben. - In Auerbach eröffnet das Postamt im Haus Oberer Marktplatz 12. - In Berngau kommen die Armen Schulschwestern an. - In Mörsdorf kostet die Verleihung der Bürgerrechte 35 Mark. - In Regensburg wird das Landgerichtsgefängnis Augustenburg Augustenstrasse 4 eröffnet. - In Altdorf wird Robert Bergmann (16) Teilnehmer an einem 2 jährigen Seminar an der Königlichbayerischen Lehrerseminarschule. - In Nürnberg schafft die Feuerwehr eine 22 Meter hohe Balanceleiter von der Firma Nürnberger Feuerlöschgeräte und Maschinenfabrik AG vormals Julius Christian Braun an. - In Neuburg stirbt auf Schloss Bertoldsheim Graf Eduard Gustav von der Mühle Eckart von der Mühle Eckart (68). - In Regensburg treten die Humoristen Karl Edler und Fritz Schönbauer im Variete-Theater Velodrom am Arnulfsplatz auf. - Nürnberg hat 267.730 Einwohner. - In Nürnberg gibt es 4.173 Telefone. - In Nürnberg tritt Karl Valentin (20) im Variete Zeughaus Pfannenschmiedsgasse 24 auf. Er beschwert sich über seine Unterbringung. Er tritt mit 8 Damen auf. Karl Valentin (20) besucht Hermann Strebels (25) alias Strebala Kabarett-Schule. - In Berching wird ein Turn- und Sportverein gegründet. - In Nürnberg kritisiert die Tageszeitung Nürnberger Anzeiger die 100-jährige Zugehörigkeit der Stadt Nürnberg zu Bayern die Wittelsbacher für ihr unpatriotisches Verhalten, das sie dem Fend des deutschen Vaterlandes, dem dem Tyrannen Napoleon I gegenüber bekundet haben und will dabei ununtersucht lassen, ob es überhaupt ein Segen gewesen ist, dass große Teile Frankens und die Reichsstadt Nürnberg an das rückständige Altbayern angegliedert wurden. - In Regensburg wird der Placidusturm wegen der Erweiterung des Peterswegs abgerissen, weshalb das Planetarium auf das Dachplateau des Königlichen Lyzeums Ägidienplatz 2 umzieht, worauf eine neue 3,5 Meter Kuppel der dresdner Firma Hayde aufgebaut wird. - In Regensburg ist das Luxushotel Maximilian in der Maximilianstrasse 28. - In Erlangen wird ein städtisches Elektrizitätswerk eröffnet. - Der in Regensburg Mühlthal geborene einzige verbeamtete bayerische Scharfrichter Franz Xaver Reichhart (51) richtet den armen Gastwirtssohn und Räuber Mathias Kneißl (27) mit der Guillotine. - In Donaustauf wird im Jagdschloss Thiergarten Thiergartenstrasse 1 (20 16 Golfhotel) der Chinesische Turm abgebaut und im Thurn und Taxis Schloss Prüfening in Regensburg Prüfening wieder aufgestellt. - Der in Nürnberg geborene Apothekenhelferlehrling, Vegetarier und Nudist August Engelhardt (27) fährt in die Südsee auf eine deutsche Kolonie, gründet dort den Sonnenorden und ernährt sich ausschließlich von Kokosnüssen. - In Regensburg ist die Kirchenmusikschule in der Sedanstrasse. - In Nürnberg wird der Neue Eiserne Steg erbaut. - In Fürth wird das fürther Theater am Hallplatz fertiggestellt und mit Beethovens Fidelio eröffnet. - Der in Sulzbürg geborene Musiker und Volkssänger Hans Blädel (31) beginnt mit Tonaufnahmen, von denen er über 800 aufnehmen wird. - In Nürnberg besucht der bayerische Prinzregent Luitpold Karl Joseph Wilhelm von Bayern (St) (81) mit einer vierspännigen Kutsche die Kaiserburg. Eine Kompanie von 30 Soldaten in weißen Hosen und Pickelhaube ist angetreten. Vor dem Germanischen Nationalmuseum trifft er den deutschen Kaiser Wilhelm II von Zollern (St) (43) und seine Frau Victoria, den König Wilhelm II von Württemberg (St) (54) und den Großherzog Friedrich von Baden (St) (45), wo sie eine Parade abnehmen. - In Nürnberg wird die Weißbierbrauerei Pröger gegründet. - In Nürnberg wird die Brauerei Woerlein geschlossen. - In Langenzenn heiratet die Fürstentochter Prinzessin Magdalene von Löwenstein Wertheim Freudenberg (St) (17) Graf Richard von Sayn Wittgenstein Berleburg (St) (20). - In Nürnberg verlässt der in Kassel geborene überzeugte sozialistische Buchdrucker Philipp Scheidemann (28) die Tageszeitung Fränkische Tagespost und zieht nach Offenbach, wo er für die Zeitung Offenbacher Abendblatt tätig wird. - In Berngau gibt es die Gasthäuser Möges, Lukas und Schmid. - In Nürnberg gibt es das Electrisch-automatische Cafe Restaurant von Franz Adami. - In Nürnberg gibt es die Erste NürnbergerAutomatenhalle von Georg Meyer in der Königstrasse 51. - In Amberg wird die Brauerei Sturmbräu gegründet. - In Regensburg stellt der Carnevalsverein Narragonia nach den Feierlichkeiten jegliches Vereinsleben ein. - In Nürnberg wird der Südliche Hauptsammler für die Kanalisation eröffnet. - In Nürnberg werden in der Sebalduskirche nach der Entfernung von mit Stoff bespannten Holzverkleidungen gotische Fresken unter den weiß getüchten Kirchenwänden gefunden. - In Nürnberg wird ein elektrischer Hercules Lastkraftwagen alias Lastautomobil zugelassen. - In Nürnberg produziert die jüdische Fahrradfabrik Victoria Motorwagen alias Automobile mit Benzinmotor, den 5 PS Victoria Motorwagen mit 596 ccm und 250 kg in der Ludwig Feuerbach Strasse in Einzelfertigung. - In Amberg veranstaltet der Amberger Velociped Club eine Clubtour und stiftet dazu den gleichen Zinnkrug wie von 19 00 als Preis. - In Regensburg wird der Marianische Mädchenschutzvereins für Bayern auf Anregung der verdienten Vorsteherin der Diözesanvereinsstelle Speyer durch mehrere katholische Damen Regensburgs unter dem Vorsitz des regensburger Stadtpfarrers von St. Rupert, Georg Rau, mit 170 zahlenden und 7 tätigen Mitgliedern gegründet, der als Ortskasse geführt wird, um als erste praktische Betätigung Handelsgehilfinnen zu sammeln und ihnen in abendlichen Unterrichtsstunden Gelegenheit zu geben, die für ihren Beruf notwendige Fortbildung unentgeltlich sich anzueignen, wobei sich etwa 140 Mädchen anmelden und sich sogar beim ersten Abendkurs in Stenographie gleich über 60 Frauen anmelden. Es werden weitere Abendkurse für Stenografie, Buchführung, Handelskorrespondenz, Kaufmännisches Rechnen, französische Sprache und Maschinenschreiben abgehalten. Veranstaltungen, die am Sonntag abgehalten werden und sich Sonntagsvereinigungen für die Freizeitgestaltung nennen, bestehen bereits und werden integriert. - In Schwandorf wechselt der katholische Kolpingverein vom Gasthaus Zum wilden Mann in das Gasthaus Zur Post das Vereinslokal, weil das einen großen Saal hat. - In Rosenberg bezeichnet sich die Gemeinde als größte Industriegemeinde Bayerns. - In Ochenbruck wird die Eisenbahn Nebenstrecke Ochenbruck~Allersberg eröffnet. Neben dem Gasthaus Zum schwarzen Adler gibt es das Gasthaus Zum Bahnhof. -  In Lauterhofen wird in der Kretinenanstalt Oberlauterhofen-Holnstein mit dem Bau einer eigenen Kirche begonnen. - In Neumarkt schickt die jüdische neumarkter Express Fahrradwerke AG (ohne Goldschmidt) mindestens 4 Express Motorwagen zur Hamburger Automobil Ausstellung, wo sie einen eher kleinen Stand hat und ua mit dem Opel Motorwagen 10/12 PS konkurriert. - In Nürnberg gründet Wilhelm Strunz eine Spielzeugfabrik für Stofftiere und Puppen. - In Nürnberg kauft der Nadelfabrikant Heinrich Wenglein die Nadelfabrik Herold Ecke Rother Strasse/Angerstrasse des Schwabachers Friedrich Herold betreibt aber beide die Herold-Werk und die Norica Werke simultan. Die Herold Werke produzieren ua auch viele verschiedene Grammophon Nadeln, mit deren Unterschiede die Lautstärke und Klangqualität geregelt wird. - In Ansbach ist die Brauerei Hürner so berühmt, dass sie auch in Hamburg im Luxushotel Posthof am Pferdemarkt Mönckebergstrasse einen Ausschank hat. - In Nürnberg Stein Gebersdorf erwirtschaftet die Poststation nach 4 Jahren Betrieb statt der ursprünglichen 17.000 Mark an Einnahmen aus Post.-, Telegraphen- und Telegrammgebühren nur noch 400,00 Mark. Das Postamt im Ort Stein hat dafür ein Briefaufkommen von rund 260.000 Stück und ein Paketaufkommen von über 20.000 Stück. - In Nürnberg verkauft Fritz Kirschenpfadt in der Vorderen Ledergasse 2 und am Josephsplatz neumarkter Express Fahrräder, rüsselsheimer Opel Fahrräder und nürnberger Mars Fahrräder. - In Regensburg werden im römischen Bauschutt und Brandschutt vor dem Neufferhaus in der Gesandtenstrasse römische Gesimsteile gefunden. - In Nürnberg stirbt der ehemalige Paternostermacher und Beinknopfdrechsler und äusserst bescheidene Geigenbauer Johann Friedrich Rau  (82), der in 54 Jahren 160 Geigen, 48 Violen und 40 Violoncelli gebaut hat. Sein Sohn Karl Rau (32) ist seit 6 Jahren Leiter der Geigenbauwerkstatt. - In Nürnberg findet ein Volksfest statt. - In Nürnberg baut der Automobilhersteller Motorfahrzeugfabrik Union Maurer Regensburger Strasse 24 einen hintereinanderzweisitzigen Rennwagen mit Friktionsantrieb auch zwei hintereinander angeordenten Verbrennermotoren mit max 600 Umdrehungen pro Minute. - Der nürnberger Automobilhersteller Maurer Union beteiligt sich bei der Lastwagenkonkurrenz des Deutschen Automobil Club. - In Regensburg wird das Betzingerhaus am Watmarkt 3 abgerissen und durch einen Neubau ersetzt, wobei die Sichtfassade zwar erhalten bleibt, aber der Barockerker durch einen zweigeschossigen Neurenaissanceerker ersetzt wird und zwei Patrizierfiguren als Fassadenschmuck angebracht werden. - In Regensburg wird in der Von der Tann Strasse 10 und 12 ein Jugendstildoppelhaus mit angedeutetem gemeinsamen Erker mit geschnitzten Eingangstüren erbaut. - In Ansbach beginnt der Bauunternehmer Johann Stephan Reuter (--), der in der Lessingstrasse wohnt, um den promenadenartigen Goetheplatz mit Goethestrasse, Lessingstrasse, Jüdtstrasse und Schillerstrasse ein ganzes Wohnviertel mit Doppelhäusern und Villen im Jugendstil erbauen, was bis 19 10 dauert. - In Schwandorf unterstützen 221 Mitarbeiter der Tonwarenfabrik mit einer Unterschriftenaktion beim Bezirksamt in Burglengenfeld ihre nahegelegene Restauration alias Gastwirtschaft Zum Kreuzberg, Haus 303 Ecke Kreuzbergallee/Kleine Fabrikstrasse, wo sie ihre Pausen verbringen und auch Brot und Bier kaufen, in deren 20 jährigen vergeblichen Bemühungen um eine Ausschanklinzenz für Branntwein und sind erfolgreich. Josef Flier (--), der einer von rund 30 Communbrauer ist und sein eigenes Bier verkauft, darf nun auch Schnaps und Likör verkaufen, stirbt aber kurz darauf, woraufhin sein Gasthaus an den Amberger Bierbrauer Philipp Baumer (--) von der Amberger Bierbrauerei AG zum Frankiskanerkloster verkauft  wird. - In Velburg und in Großalfalterbach wird ein Spar- und Darlehenskassenverein gegründet. - In Altmannstein, das ein Markt ist, ist der Bergfried der Burg Altmannstein bis zur Hälfte abgetragen und von der Burg nur noch Mauerreste an der Talseite. Seit 71 01 sind 80 % der sichtbaren Baustruktur verschwunden. - In Neumarkt gehören die bisherige stationierte 5. Chevaulegers Eskadron als 4. Eskadron bis 19 07 zum 6. Chevaulegers Regiment Bayreuth.

1901 Wetter: Jahrhunderthochwasser in der fränkischen Schweiz im August mit Durchschnittstemperatur von 17 Grad in München. Gelblicher Saharastaub fällt. In Neuburg an der Donau ist im Januar die Donau zugefroren und sogar die Enten frieren fest. Danach Orkan. - Beratzhausen wird elektrifiziert. - Der Reichskanzler des Deutschen Kaiserreichs und preußischer Ministerpräsident Fürst Chlodwig von Hohenlohe Schillingsfürst (St) (82) stirbt. - In Nürnberg wird am Bahnhofsplatz ein Reiterdenkmal des bayerischen Prinzregent Luitpold aufgestellt. - Der in Fürth geborene Jurist Ferdinand Miltner (45) wird mit der Verleihung des bayerischen Verdienstordens in den persönlichen Adelsstand und den Ritterstand erhoben und nennt sich Ferdinand Ritter von Miltner. - In Neumarkt ist Joseph Weißenfeld Bürgermeister. - Die Säuglingssterblichkeit liegt in Bayern bei 24 % und in Regensburg bei 31 %. - In Regensburg erhält die nürnberger Firma Schuckert & Co. die Lizenz zum Bau einer elektrischen Strassenbahn. - Die deutsche Automobilindustrie stellt 884 Neuwagen her. - In Nürnberg hat das Königliche Alte Gymnasium in 15 Klassen 444 Schüler, davon 332 protestantische, 107 katholische und 5 jüdische. - In Nürnberg hat das Königliche Neue Gymnasium in 13 Klassen 474 Schüler, davon 264 protestantische, 113 katholische und 94 jüdische. - In Nürnberg beträgt der Prokopfverbrauch an Bier 257 Liter. - In Nürnberg gibt es 19 Wachtmeister und 223 Schutzleute. - In Nürnberg produziert die Victoria Werke AG Motorräder. - In Regensburg wird für die Strassenbahn ein Teil des Salzstadels abgerissen und ein größeres Rundbogentor an der Südseite der Steinernen Brücke errichtet. - In Nürnberg führt der 1.FCN neue englische Fußballregeln ein und englische Begriffe werden verwendet. - In Bamberg wird ein Fußballverein gegründet. Der 1.FCN absolviert sein erstes offizielles Fußballspiel mit 3:4 gegen Bamberg. - In Neumarkt gründet sich innerhalb des ASV Neumarkt der Turnverbund Jahn. Der Rest nennt sich Stammverein. - Postschließfächer werden eingeführt. - In Nürnberg ist direkter Fernsprechverkehr mit Stuttgart, Mannheim, Berlin, Karlsruhe, Straßburg und München möglich. - In Nürnberg stellt der Automobilhersteller Ludwig Maurer (28) einen Motorschlitten auf dem zugefrorenen Dutzendteich vor und bietet Motor-Krankenwagen der Nürnberger Motorfahrzeuge-Fabrik Union an. - In Roth erhält das Gasthaus und Hotel Zur Krone und Posthalt eine klassizistische Fassade. - Adolf Hitler (12) sieht/hört seine erste Richard Wagner Oper und ist begeistert. - In Nürnberg zieht das in München abgebaute Eisenbahnmuseum in der Norishalle Marientorgraben 8 ein. -  Thomas Mann (26) bringt den ersten deutschsprachigen Gesellschaftsroman von Weltgeltung Buddenbrooks heraus, in dem der langsame Untergang des Großbürgertums beschrieben wird. - In Nürnberg eröffnet in der Luitpoldstrasse/Vordere Sterngasse das Automatenrestaurant. - In Kastl wird beim Bau der Eisenbahn der Schießstand beim Gasthof Forsthof wegen Sicherheitsbedenken abgebrochen. - Der in Nürnberg geborene königlichbayrische Infanterieleibgrenadiermusikmeister und Gründer der Kapelle Peuppus Jakob Peuppus (42) komponiert für den in Athen geborenen Singspieldirektor und beliebtesten münchner Volkssänger Jakob Geis (61) alias Papa Geis den Papa Geis Marsch. - In Kipfenberg beginnen Ausgrabungen im Reihengräberfeld am ehemaligen Bahnhofsgelände und auf dem Michelsberg. - Nach dem kinderlosen Tod des in Sankt Petersburg geborenen 5. leuchtenberger Herzog und Kaiserliche Hoheit Eugene Maximilianovich de Beauharnais (St) (54) wird sein in Sankt Petersburg geborener jüngster Bruder George Maximilianovich Romanovsky (St) (49) 6. Herzog von Leuchtenberg. - Nürnberg hat 265.180 Einwohner. - In Nürnberg gibt es 3.803 Telefone. - In Nürnberg engagiert der Direktor des Kinos alias Lichtspielhauses Noris Karolinenstrasse 53 und Humorist Philipp Nickel (36) mit einem Bühnenvertrag für das Variete Zeughaus Pfannenschmiedsgasse 24 Ecke Färbergasse/Frauengasse den nürnberger Mundartdichter und Humoristen Hermann Strebel (24) alias Strebala. - In Regensburg verlässt der Fotographenlehrling Heinrich Hoffmann (16) das väterliche Fotoatelier und begibt sich auf eine mehrjährige Wanderschaft durch Europa. - In Nürnberg wird ein Zufluchtshaus für obdachlose Frauen und Mädchen alias ehemalige Prostituierte im Wazendorferweg 60 von den Magdalenen-Anstalten gegründet. - In Nürnberg verfügt das Landgericht Nürnberg 45 Ehescheidungen. - In Ansbach legt der Gründer der Nationalsozialistischen Arbeiterpartei Gottfried Feder (18) sein Abitur ab. - In England wird der in Buckingham Palace geborene deutsche Prinz Albert Edward von Sachsen Coburg und Gotha (St) (60) als ältester Sohn der verstorbenen engischen Königin Victoria von Hannover (St) (82) und dem in Coburg geborenen  Prinzgemahl Albert von Sachsen Coburg und Gotha (St) (++) neuer englischer König. - In Fürth ist der Bierausstoß der Brauerei Bergbräu des jüdischen Bierbrauereibesitzers Mailaender mit Platz 5 und 40.000 Hektoliter rückläufig. Spitzenreiter ist die Brauerei Humbser. Mailaender verkauft die alte Brauerei Timmich Bäumenstrasse, wo das neue Stadttheater gebaut wird. - In München sucht eine Zeitschrift nach einem passenden Begriff für Automobile und prämiert den Begriff Schnauferl. - In Regensburg findet ein Allgemeiner Bayrischer Bauerntag im Theater Velodrom statt. - In Neumarkt kauft die jüdische Fahrradfabrik Gebrüder Goldschmidt Velocipedfabrik, die Expressräder herstellt, die berliner Elektromotoren Vulkanwerke alias Vulkan Automobil Gesellschaft mbH mit deren Patente vom jüdischen Automobilhersteller Ludwig Loeb (--) Ritterstrasse 45, der 5 Jahre später erneut eine Automobilfabrik später Dinos eröffnet, und macht sie zur ihrer berliner Filiale. Die neumarkter Fahrradfabrik wird in die Aktiengesellschaft Express-Fahrradwerke AG in Neumarkt (ohne Goldschmidt) umgewandelt, wonach man mit dem Bau von Express Motorwagen alias Automobilen beginnt und motorisierte Zwei- und Dreiräder herstellt. Man inseriert Werbung im 4. Jahrgang der Automobilzeitschrift Der Motorswagen. Express Motorwagen haben magnetelektrische Zündung, drei Übersetzungen alias Gänge und einen Rückwärtsgang. Karosserie und Ausstattung wird in eigenen Werkstätten ausgeführt. Die neuen Elektro Motorwagen werden als System Vulkan angeboten. Die Expresswerke werden mit Direktor Hans Schmidt (--) als Fabrik für Fahrräder und Motorfahrzeuge Mitglied im Mitteldeutscher Motorwagen Verein. In der nürnberger Ludwigstrasse 5 wird ein Laden gemietet, wo Express Fahrräder und Automobile ausgestellt werden und zu Fabrikpreisen verkauft werden. - In Altdorf wird die private Türkenbrauerei gegründet. - In Nürnberg nutzt die Triumph-Fahrradwerke AG  für ihre Einfach und Günstg Fahrradversion den Markennamen der gerade übernommenen Fahrradfabrik Sirius in der Hundingstrasse, weil sich teure Fahrräder nicht mehr verkaufen. - In Nürnberg kann die evangelische Innere Mission für hilfsbedürftige Prostituierte aus einer Spende von Magistratsratsfrau Tauber ein Grundstück Wezendorferweg 60 kaufen und darauf ein Zufluchtshaus erbauen, bei dem die neuendettelsauer Schwestern Elisabeth Steiner und ihre Gehilfin Dorothea Mantel die Direktion übernehmen. Man geht nach dem Motto Erziehung durch Arbeit vor und eröffnet eine Wäscherei. Wer nicht korrekt arbeitet und sich nicht penibel an die strengen auch religiösen Regeln hält, fliegt gnadenlos raus. Es gibt nur 14 Plätze. Das Haus wird wie ein Unternehmen geführt. Nur ein Bau macht das Zufluchtshaus möglich, da alle Versuche von Anmietungen an den moralischen Bedenken der Vermieter gescheitert sind. Viele Frauen werden von ihren Zuhältern auch wieder mit Gewalt herausgeholt. - Der im Vorjahr in Nürnberg gegründete Spargel-club wird in Schnauferl-Club umbenannt. Man fährt Benz-Voiturette, Dietrich-Voiturette, kaiserslauterne Kayser-Voiturette und Benz`s leichten Wagen. 26 der 90 Mitglieder kommen aus Nürnberg, darunter der Direktor der Tageszeitung Fränkischer Kurier Closs, der königliche Oberregierungsrat Wilhelm Gareis, der Direktor der königlichen Baugewerkeschule Adolf Wilhelm Meyer, der Direktor der elektrischen Strassenbahn Scholte, der Motorenfabrik Union Besitzer Hans Siebe und der Hotelbesitzer Walter Wrede, in dessen Hotel Victoria Königstrasse 80, der Schnaufer-Club im Vorjahr gegründet wurde. Es gibt nur 2 adelige und keine jüdischen Mitglieder. - In Nürnberg wird in der Rollnerstrasse die Höhere Mädchenschule der evangelisch-lutherischen Diakonissenanstalt Neuendettelsau mit Erziehungsinstitut zu Nürnberg gegründet. - In Neumarkt werden Bienenkästen vorgeführt, die Strohkörbe ersetzen sollen. - In Regensburg wird in der Augustenstrasse 5 auf dem Gruindstück der Augustenschule mit zweigeschossiger Turnhalle ein Justizgebäude eröffnet. - In Regensburg wird die Landesversicherungsanstalt eröffnet. - In Neumarkt spaltet sich der Turnerbund Jahn mit Vereinslokal in der Gaststätte Zum grünen Baum der Tucherbräu Grünbaumwirtsgasse 13 unter dem Tucherbräu Verwalter Dörr vom neumarkter Turnverein 18 60 mit Vereinslokal Zum Hechten Untere Marktstrasse 3 ab und wird als Stammverein nicht nur sportlich sondern auch gastronomiewirtschaftlich der vorherrschende Turnverein in Neumarkt. - In Nürnberg baut der jüdische Fahrradhersteller Victoria die vom Amerikaner AP Morrow erfundene Freilaufnabe DRRA in seine Fahrräder ein. - In Sulzbürg gibt es den Gasthof Zur Post. - In Ansbach ist das Gasthaus Zur Löwengrube ein beliebter Treffpunkt. - In Nürnberg fusionieren die beiden Pfeifenfabriken Ellenberger und Ziener mit Ott zu den Vereinigten Pfeifenfabriken Nürnberg. - In Kallmünz verliebt sich der im Harz geborene dresdner Landschaftsmaler Charles Palmie (38) nach einer Empfehlung durch einen amberger Versicherungsvertreter in den Ort Kallmünz, lässt eiine Serie von künstlerischen Postkaten von Kallmünz, deren Verkaufserlös zur Verschönerung des Ortes und zur Anpflanzung von Bäumen verwendet wird, vom kallmünzer Lehrer Johann Baptist Laßleben (25) drucken und etabliert Kallmünz als Künstlerort. Das Gasthaus Zur Amsel legt ein Skizzenbuch aus, in dem sich seine herbeigerufenen Malerkollegen verewigen, darunter ua der in Dresden geborene Paul Bach (35), die in Dresden geborene Else Boyens (--), Richard Falkenberg (26), Karl Gussow (58), der in Slowenien geborene Gilbert von Canal (52), der in Berlin geborene Franz Skarbina (52), Schmid-Michelson, Ludwig von Senger (28) und Karl Marr (41). Auch seine Frau und seine Kinder malen. - In Regensburg wird ein großer palastähnlicher römischer Bau auf dem alten Kornmarkt entdeckt. - In Regensburg ist Welkers Glückshaus in der Wahlenwacht 133 das erste Los- und Cigarrengeschäft, wobei der Höchstgewinn 100.000 Mark beträgt. - In Regensburg wird der Radverein 18 93 erneut unter Beteiligung der Herren Leis und Fabrikbesitzer Heinz Waffler in Fahrrad und Motorrad Club Regensburg umbenannt. - Der in Neumarkt produzierte Express Rennwagen wird in der Automobilzeitschrift Der Motorwagen wegen seiner tiefen Schutzbleche, verglichen mit den französischen Modellen und Daimlermodellen aus Cannstatt, auf der Leipziger Motorwagen Ausstellung als etwas unfertig erscheinend kritisiert. Die Karosserien der elektrischen Lieferwagen werden dagegen als kompetent und ausserordentlich geschmackvoll gelobt. - In Altdorf Eismannsberg kommt die nürnberger Patrizierfamilie xxx von Oelhafen wieder in den Besitz von Schloss Eismannsberg. - In Neumarkt werben die Express Automobile mit dem Zusatz Neumarkt Nürnberg. - In Nürnberg gibt der jüdische Fahrradfabrikgründer Max Frankenburger (41) seinen Lebensmittelpunkt auf und zieht als Gelehrter nach München. Sein  Hauptinteresse gilt der Goldschmiedekunst, in der er sich als Experte etabliert. - In Regensburg Reinhausen benennt der angeheiratete Mechaniker Andreas Scheubeck (--) die Maschinenfabrik Dänner in Maschinenfabrik Reinhausen um. - In Fürth wird der in Amberg geborene Jurist Theodor Kutzer (37) neuer rechtskundiger fürther Bürgermeister, was er 12 Jahre bleibt. - In Hirschau werden von Kommerzienrat Georg Schiffer (--) die Amberger Kaolinwerke gegründet, die ua Lokomitivstreusand produzieren, der das Durchdrehen von Eisenbahnrädern verhindern soll. - In Regensburg baut der Architektensohn und Architekt Heinrich Hauberrisser (29) das Jugendstilgebäude Stobäusplatz 3. Er beginnt mit dem Bau unzähliger katholischer Pfarrkirchen und einiger weniger evangelischer in der Region. - In Ingolstadt wird mit dem Bau der Eisenbahnstrecke Ingolstadt~Riedenburg begonnen, wobei man 3 km nördlich vom ingolstädter Hauptbahnhof auf der Strecke nach Treuchtlingen die Abzweigungsweiche eingebaut wird. - In Nürnberg ist der Großhändler Gottfried Barth (--) Gleisbühlstrasse 3 mit der Telefonnummer 3713 Fränkischer Automobil Club Präsident, wobei es auch einen 2. Präsidenten gibt. Schriftstführer ist der königliche Postexpeditor Scheurlstrasse 19 Telefonnummer 3115. Man nimmt den Direktor der Direktor der ehemaligen aachener Cudell Automobilfabrik Hans Aschoff als neues Vereinsmitglied auf. Einige Mitglieder erhalten nach einer Prüfung auch die Lizenz zum Herrenfahrer, dazu gehören, der eigene 2. Clubpräsident Fabrikbesitzer Ludwig Schütte (--), der eigene Kassenwart Fabrikbesitzer Georges Carette (--), der neumarkter Express Fahrradwerke Direktor Hans Schmidt (--), der Fabrikbesitzer Emil Bell (--) und der Civil Ingenieur Philipp Enders (--). - In Neumarkt gibt die Fahrradfabrik Expresswerke AG im vierten Geschäftsjahr ihre Auflösung bekannt. Ihre Aktien haben nur noch 30 % ihres Ausgabewertes. - In Regensburg wird das Fabriziushaus am Watmarkt 1 abgerissen. - In Nürnberg veranstaltet der Deutsche Metallarbeiter Verband in seinem Jugendstilgewerkschaftshaus eine Generalversammlung. - In Neumarkt bezeichnet sich  im 15. Jahrgang die täglich erscheinende Zeitung Oberpfälzisches Volksblatt als Bestes Insertionsorgan alias Werbeinformationsblatt. J M Boegl ist verantwortlicher Redakteur, Drucker und Verleger. - In Neumarkt verkauft das Zahnatelier Eduard Weinreich (--) klassische Zahnprothesen. - In Freystadt gibt es einen Pferdezuchtverein. - In Neumarkt meldet die die Städtische Badeanstalt im Sommer täglich die Wassertemperatur des Schwimmbeckens. - In Neumarkt veranstaltet der Bürgerverein im Gasthaus Geisslerkeller ein großes Militärkonzert der fürther Feldartilllerieregimentskapelle. - In Neumarkt werden auf dem Hofplan vor der Kaserne nichtgebrauchsfähige Remontenpferde versteigert. Neumarkter Remontenpferde alias Militärdienstpferde werden nicht gezüchtet sondern eingekauft. - In Neumarkt ist das Schuhwaaren-Haus Freudenberger mit Filialen in Bamberg und Regensburg, das größte der Stadt. Es wirbt wochenlang mit halbseitigen Zeitungsgroßanzeigen. - In Neumarkt wirbt Heinrich Tomförde (--) gegenüber der Stadtpfarrkirche mit seiner großen Auswahl aan mMustern und farben seienr Golf-Capes. Männermäntel verkauft er als Paletots. Herrenanzüge bezeichnet er als Herrenkleider und Knabenkleider als Havelocks oder die gewöhnlicheren als Buschen-Anzüge. - In Nürnberg hat der etablierte Photograf Carl Bischof sein Atelier in der Bayreutherstrasse 20. An Sonntagen und Feiertagen reist er nach Neumarkt und baut dort sein mobiles Fotoatelier im Gasthaus Zur Ostbahn auf, wobei er damit wirbt, dass er mit künstlichem Licht arbeitet und nicht im Freien arbeiten muss. - In Neumarkt betreibt Konrad Mehl am viehmarkt eine Apfelweinkelterei. - ln Neumarkt veranstaltet der Turnverein Neumarkt Stammverein im Gasthaus Zum Ludwigskanal Tanzkränzchen, die um 20:00 Uhr beginnen. Der Wirt Clemens Seitz versanstaltet aber auch sonst regelmäßig Tanzmusik am Sonntag. - In Neumarkt kostet eine Fotopostkarte in der Buchhandlung Boegl 10 Pfennig. - In Amberg befindet sich das Schwurgericht, wo in der 5. Sitzungsperiode 24 Fälle mit 28 Angeklagten verhandelt werden, darunter 9 wegen Meineides, oder dessen Anstiftung mit 18 Angeklagten, 2 wegen Sittlichkeit alias Prostitution alias Sexarbeit, 2 wegen Vergewaltigung, Totschlags, Mordversuchs und räuberischer Erpressung und je einer wegen Mordes, Urkundenfälschung, Raubversuches und Kindstötung. Es gibt eine Todesstrafe und 10 Freisprüche. - In Nürnberg wirbt das Waarenhaus R Schmoller am Josephsplatz 10 für das Weihnachtsgeschäft ganzseitig und regional für sein Spielwarenangebot, besonders für Kinder Kaufläden Ausstattungen, wo bei Wert auf die Originalität der Miniartikel von ua Odol, Maggi, Münchner Hofbräu Bier und Selterswasserflaschen gelegt wird. Daneben gibt es ein überdurchschnittliches Angebot an Kinder-Soldatenkleidung und Soldatenausstattung. - In Neumarkt führt der Bürgerverein mit Dilettanten alias Laienschauspielern das Volksstück Zweng´n der Lias hochdeutsch Wegen der Elisabeth von xxx Neuert auf, das wie alle einfachen lustigen Volksstücke wiederholt werden muss. - In Allersberg werden Engelmessen abgehalten und um 07:30 Uhr Frühmessen mit Generalkommission des katholischen Gesellenvereins. - In Heng wird das neue Schuhaus eingeweiht. - In Regensburg beginnt der Tenor Richard Banasch (31) ein dreijähriges Engagement am regensburger Stadttheater. - Auf der Poststrecke Ansbach~Herrieden wird eine Postkutsche überfallen. - In Schmidmühlen ist das Obere Schloss, das seit 18 29 im Besitz der Wirte des Gasthauses Zum Rössl ist unbewohnt. - In Deining Siegenhofen schlägt der Blitz in den Stadel von Bürgermeister Kirsch (--) ein, wobei das Feuer aber gelöscht werden kann. - In Nürnberg kreiert der etablierte Künstler Adolf Wilhelm Oppel (27), der seit 18 99 in der Burgstrasse 12 im eigenen Kunstbildhaueratlier hauptsächlich für die kronacher und selber Firma Rosenthal und Bauer arbeitet, eine rosafarbene als Blüte geformte Jugendstilvase aus Porzellan, an der eine nackte unkolorierte Nymphe, die mit einem dunklen Flußkrebs spielt, anmontiert ist, die den Sexualakt zwischen Zeus und der Nymphe symbolisieren soll. Er zieht im Folgejahr in die Ostendstrasse 157 um. - In Ansbach legt der in Würzburg geborene spätere NSDAP Wirtschaftstheoretiker Gottfried Feder (18) sein Abitur ab.

1900 Wetter: Im Januar starke Schneefälle in Süddeutschland, im Bayerischen Wald bis 3 Meter Schnee. Windhose in Arzthofen im Juni deckt Häuser ab und reisst dicke Bretter kilometerweit mit. - In Neumarkt macht der Apotheker Karl Speier (--), Bockwirtsgasse 1, täglich meteorologische Aufzeichnungen. - In Neumarkt gibt es ein Adressbuch: Königlichbayerischer neumarkter Bezirksamtmann ist Josef Lutz am Hofplan später Residenzplatz 1 alias Residenzschloss. Der Bierbrauer und Gastwirt Zur Rose Martin Ehrensberger wohnt am unteren Markt 22, der Bierbrauereibesitzer und Gastwirt Zur goldenen Gans Ludwig Ehrensperger (--) wohnt in der Oberen Marktstrasse 9, der Bierbrauereibesitzer Friedrich Gößwein wohnt in der Oberen Marktstrasse 26, der Bierbrauereibesitzer Joseph Gößwein wohnt in der Oberen Marktstrasse 51, der Gastwirt und Metzger Gregor Gruber (--) wohnt in der Oberen Marktstrasse 7, der Bierbrauereibesitzer Franz von Heckel (--) wohnt in der Kastengasse 8, der Gastwirt Johann Hermann (--) wohnt in der oberen Marktstrasse 15, der Gastwirt und Bierbrauer Martin Hermann (--) wohnt in der Hallertorstrasse 23, der Gastwirt und Buchdrucker Georg Hollenstein wohnt in der Grünbaumwirtsgasse 21, der Gastwirt Jakob Kölbl wohnt in der oberen Marktstrasse 8, der Gastwirt und Gartenwirtschaftspächter Peter König wohnt in der Klostergasse 27, der Bierbrauer und Lohnkutscher Lorenz Krauß wohnt am Viehmarkt 5, der Braugastwirt und Rosolifabrikant Konrad Mehl wohnt am Viehmarkt 3, der Gasthofbesitzer Leonhard Mehl (--) wohnt in der Bahnhofstrasse 9 1/2 Telefonnummer 16, die Expresswerke (mit Goldschmidt) haben die Telefonnummer 19, der Gastwirt und Unterhändler Georg Mosburger wohnt in der Glasergasse 3, der Ochsenmetzger und Gastwirt Josef Pickl wohnt in der Kapuzinerstrasse 1, der Gastwirt und Spezereihändler Daniel Riedl wohnt in der Hallerthorstrasse 20, der Direktor der Expreßwerke Hans Schmidt (--) wohnt in der Holzgartenstrasse Telefonnummer 19, der Gastwirt und Bierrauereibesitzer Franz Schneeberger wohnt in der oberen Marktstrasse 12, der Bierbrauereibesitzer Albert Seitz wohnt in der Kapuzinerstrasse 4, der Gastwirt Thomas Voreck wohnt in der Hallertorstrasse 19, der Gastwirt und Schmied Fidel Wunder wohnt in der Mühlstrasse 13, der Bierbrauereibesitzer Johann Yberle wohnt in der Bräugasse 3, der Gastwirt Joseph Altmann wohnt in der Klostergasse 18, der Fotograf und Florist Alois Bierl wohnt in der Schwesterhausgasse 2, der Bader und Friseur Georg Bogner wohnt in der oberen Marktstrasse 45 und der Buchdruckereibesitzer Joseph M Boegl wohnt in der oberen Marktstrasse 3, das Gasthaus Zum grünen Baum in der Grünbaumwirtsgasse 13, der Besitzer des Gasthauses Zum Hechten Fritz Gößwein wohnt in der unteren Marktstrasse 3. - In Neumarkt gibt es 6.041 Einwohner, davon 2.942 weiblich, 529 Protestanten und 139 Juden. Einer ist Heide. - In Neumarkt lässt die nürnberger Tuchersche Aktienbrauerei das Brauhaus und den Saal des Gasthauses Zum grünen Baum in der Grünbaumwirtsgasse 13 errichten und einen Eiskeller anlegen. - In Kastl wird ein Kolpinghaus mit seinem ersten gewählten Präses Michael Kneißl gegründet. - Bei der Gründungsversammlung des Deutschen Fußballbundes in Leipzig sind 3 münchener Fußballvereine beteiligt. - In Nürnberg wird der spätere Fußballverein 1.FCN alias Club als Rugbyverein nach einem Fußballspiel gegen die Elektrizitätswerke Schuckert nach einem 1:0 auf der Deutschherrenwiese gegründet. - In Nürnberg wird die Ringbahn zum Nordbahnhof fertiggestellt. - In Neumarkt ist eine Kanalisation in der Innenstadt im Bau. - In Nürnberg fusioniert der in Wangen geborene Automobilhersteller Ludwig Maurer (27) mit der Firma Siebe, Kotschenreuther & Co zur Nürnberger Motorfahrzeugfabrik Union, System Maurer GmbH und zieht in die Flaschenhofstrasse 32 um. Auf den 5 PS 1142 ccm Maurer-Union Vis-á-vis Motorwagen alias Automobile mit 300 kg und 25 km/h Höchstgeschwindigkeit mit Friktionsgetriebe folgt der 6 PS 1140 ccm Maurer-Union 1B Vis-á-vis Motorwagen mit 500 kg und 45 km/h Höchstgeschwindigkeit mit einem Friktionsgetriebe ab 3.000 Mark. - Der Codex Maximilianeus Bavaricus Civilis wird außer Kraft gesetzt. - In Neumarkt ist die Belegschaft der Neumarkter Veloziped Fabrik auf 80 Beschäftigte mit einer Produktion von 3.000 Fahrzeugen zusammengeschmolzen.  - In Neumarkt ist Joseph Weißenfeld Bürgermeister. - In Neumarkt zieht die 5 Eskadron alias Schwadron des 6 Chevaulegersregiments aus Bayreuth ein. - In Neumarkt lässt der betrügerische Baumeister Gottlieb Ihlau um seine Flucht zu verschleiern eine Todesanzeige im Neumarkter Wochenblatt abdrucken. - Nürnberg hat 261.081 Einwohner, Regensburg hat 45.429 Einwohner,, Amberg hat 9.959 Einwohner, Eichstätt hat 9.488 Einwohner und Neumarkt hat 6.041 Einwohner, davon 138 Juden. - In Schwarzenfeld wird der münchner Lebensmittelhändlersohn Franz Hayler geboren. Er wird stellvertretender SS Wirtschaftsminister. - In Neumarkt ist Max Mohr Schneidermeister in der Oberen Kaserngasse 1. - In Nürnberg besteht die große Bierhalle Luitpoldsäle in der Luitpoldstrasse 9. - In Regensburg gibt es 2.504 Fabrikarbeiter. - In Regensburg wird ein Elektrizitätswerk eröffnet. - In Regensburg wird ein städtisches Arbeitsamt in der Neuen-Waag-Gasse eröffnet. - In Ansbach gründet der in Aschaffenburg geborene Georg Heim (35) die landwirtschaftliche Zentralgenossenschaft der bayerischen Bauernvereine. - In Regensburg wirbt die Engel-Apotheke am Neupfarrplatz mit Chinawein. - Roth hat 4.049 Einwohner, darunter 43 Juden. - In Nürnberg ist das Café Noris am Josefsplatz 1 (20 17 Gudrun Sjödén Moden) das beliebteste Billardkaffeehaus, in dem es 3 Billardtische gibt. Es wirbt damit ein Wiener Cafe zu sein.  - In Nürnberg, der einzigen deutschen Stadt ohne Theaterzensur, kauft der in Landshut geborene, wohlhabende Hotelbesitzersohn und jüngste deutsche Theaterdirektor Emil Meßthaler (31) nach einer mißglückten Eröffnung in München das Gasthaus Zur Wolfsschlucht Johannesgasse 4, baut den Saal in das Variete Meßthalers Intimes Theater um und spielt selbst dekadente und pathologische Rollen. - In Nürnberg wird die Freimaurerloge Albrecht Dürer gegründet. - In Eichstätt leben 49 Juden. - Der bayerische Kronprinz Rupprecht von Wittelsbach Bayern (St) (31) wird Generalmajor der 7. Bayerische Infanterie-Brigade in Bamberg und heiratet die in Tegernsee geborene Herzogstochter Marie Gabriele von Wittelsbach Bayern (St) (22) aus einer bamberger wittelsbacher Herzogs Nebenlinie mit dem Namenszusatz in Bayern. Die Cousine Titular Herzogstochter Elisabeth Gabriele von Wittelsbach in Bayern (St) (24) der verstorbenen bayerischen Titular Herzogstochter österreichischen Kaiserin Elisabeth von Wittelsbach Birkenfeld Zweibrücken Gelnhausen in Bayern alias Sisi (St) (+18 98) heiratet den belgischen Prinz Albert von Zollern Sigmaringen (St) (25). - In Nürnberg berichtet die Tageszeitung Fränkischer Kurier von einer 31 tägigen  Bayerische Allgemeine Motorfahrzeugeausstellung auf der Wöhrder Wiese, veranstaltet vom Verein Fränkischer Automobil Club, auf der auch Ludwig Maurer (27) seine Motorwagen alias Automobile ausstellt, der vierfach gefedert, bei geringem Benzinverbrauch und magnetelektrischer Zündung ohne Riemen, Ketten und Vorgelege läuft. Wegen seiner speziellen Rutschkupplung ist kein Wechseln der Zahnräder nötig, deshalb sein ruhiger Gang. - In Nürnberg stehen neben der Königlichen Bank, Bankgasse 9 Telefonnummer 60, der Bayerischen Notenbankfiliale Adlerstrasse 28 Telefonnummer 130 und der Vereinsbank Lorenzerplatz 21 Telefonnummer 56 ausschließlich jüdische Banken wie A.L. Ansbacher Häfnerplatz 1 Telefonnummer 92, Gebrüder Feuchtwanger Karolinenstrasse 35 Telefonnummer 148, Gebrüder Gutmann Karolinenstrasse 30 Telefonnummer 133, W.J. Gutmann Karolinenstrasse 18 Telefonnummer 177, G.J. Gutmann Karonlinstrasse 14 Telefonnummer 16, Gebrüder Haas Königsstrasse 20 Telefonnummer 1, Hirschmann & Kitzinger Karolinenstrasse 6, Telefonnummer 22, Anton Kohn Königsstrasse 26 Telefonnummer 17, Joseph Kohn Söhne eigentlich Hopfenhandelsbank Königsstrasse 41 Telefonnummer 72, Mailänder & Dispeker Färberstrasse 1 Telefonnummer 91, Julius Neu Karolinenstrasse 37 Telefonummer 144, Ottensooser & Co Adlerstrasse 21 Telefonnummer 190, S. Wassertrüdinger Adlerstrasse 25 Telefonnumer 187 und J Em Wertheimber Königsstrasse 9 Telefonnummer 3 ausschließlich jüdische Bankhäuser im nürnberger Telefonbuch. - In Deining ist der Kramerladen von Georg Simson Hausnummer 38 zu einem Poststelle umgebaut und Georg Simson erster Poststellleiter. - In Neumarkt wird im 13. Jahrgang der der Zeitung Oberpfälzisches Volksblatt wird ein Güterzugunglück bei Seubersdorf und Deining gemeldet. Dank einer Verspätung in Neumarkt kann der entgegenkommende Güterzug in Neumarkt aufgehalten werden. - In Amberg erhält die Amberger Bierbrauerei AG den Namenszusatz Zum Franziskanerkloster. - In Regensburg kauft Freiherr von Zuylen (--) das Landgut Königswiesen. - In Nürnberg hält sich der sozialdemokratische Student Friedrich Ebert (29) bei einer Studienreise auf. - Die in Lindau geborene bayerische Thronfolgertochter Mathilde von Wittelsbach Bayern (St) (23) heiratet den katholischen in Niederösterreich geborenen brasilianischen Kaiserthronprätendentenbruder Ludwig Gaston von Sachsen Coburg und Gotha (St) (30). - In Sulzbach wird ein Stromnetz aufgebaut. - In Nürnberg gibt es 3.437 Telefone. - Der in Bechhofen geborene Oskar Vogelhuber (22) ist Hilfslehrer in Altdorf. - In Velburg wird die gesamte Schule ins Rathaus verlegt. - In Regensburg absolviert Heinrich Hoffmann (15) eine Fotographenlehre bei seinem Vater Robert Hoffmann. - In Nürnberg ist an der Ecke Kaiserstrasse/Wollengäßchen (Nordseite Galeria Kaufhof 20 16) der Hotelkomplex Weißer Hahn, Telefonnummer 253, Ledererbräu, Schreibzimmer, Billardzimmer, 50 Zimmer mit 70 französischen Betten, Bäder im Haus, Hausdiener bei jedem Zug, elektrische Beleuchtung und Heizung im ganzen Haus im Winter. - In Nürnberg wird die Freimaurerloge Albrecht Dürer gegründet. - In Nürnberg hält der Orientexpress am Nürnberger Hauptbahnhof. - In Nürnberg stehen auf dem Hauptmarkt der gotische Schöne Brunnen und der barocke Neptunbrunnen. - In Nürnberg ist das Fleischhaus Hauptmarkt 1 an der Fleischbrücke und gegenüber die Redaktion der Zeitung General Anzeiger Hauptmarkt 4. - In Amberg wird die Brauerei Aitermoser gegründet. - In Fürth findet der 9. Bayerische Feuerwehrt statt. - In Velburg wird die Schule ins Rathaus verlegt und die Stadtverwaltung in ein anderes Amtsgebäude verlegt. - In Velburg wird das Gasthaus Zum Bären abgerissen. - In Erlangen ist der Pratergarten am Gasthaus Prater am Nürnberger Tor eine riesige Vergnügungsgastronomie. - In Regensburg stirbt der Sohn (09) eines Hafners beim Faschingsumzug. - In Nürnberg produziert der jüdische nürnberger Fahrradfabrikant Carl Marschütz (37) dreirädrige Hercules Transportfahrräder, die bereits in Sanitätskolonnen erprobt sind. - In Neumarkt ist das Cafe Schlanghaufer Obere Marktstrasse 33 (20 19 Metzgerei und Partyservice Bögerl) ein Anlaufspunkt für Prostituierte. - In Regensburg wird das Hotel Zum grünen Kranz Obermünsterstrasse 9, wo sich Prostituierte offen an der Strasse anbieten und im Hotel dem Sexgeschäft nachgehen, für 425.000 Goldmark an den reich verheirateten bayreuther Oberkellner Joachim Holfelder verkauft. Den Kauf des ebenfalls zum Verkauf stehenden Luxushotel Maximilian in der Maximilianstrasse 28 lehnt er ab. - In Nürnberg wird während der vom Fränkischen Automobil-Club alias Bayerischer Automobil Club Sektion Nürnberg organisierten Allgemeinen Motorfahrzeug Ausstellung bei einem Spargelessen im Hotel Viktoria in der Königstrasse 80 (20 17 Finnegans´s Harp Irish Pub) von 18 Automobilbesitzern ua von Verleger Gustav Braunbeck (34), Fabrikdirektor und stellvertretender Vorsitzender Fränkischer Automobilclub alias Bayerischer Automobilclub Sektion Nürnberg Ludwig Schütte (--), hanauer Rentier Fritz Scarisbrück, Continental Reifen Prokurist Willy Tischbein, E. Hasemann, mannheimer Privatier Fritz Held, mainz-weisenauer Fabrikant Chr. Barth, nürnberger königlicher Oberregierungsrat Wilhelm Gareis, nürnberger Juwelier Erhard Topf, sächsischer Accumulatorenwerkedirektor Dr. Ernst Andreas, Karikaturist Emil Kneiß (33), nürnberger Bahnsekretär Adolf Louis, Gottfried Barth und nürnberger Arzt Dr. Bernett der überregionale Internationale Spargel Club später Schnauferlclub als Automobilclub gegründet. Der württembergische Automobilclubgründer, ehemalige deutsche Fahrradmeister und stuttgarter Velodrom Besitzer Gustav Braunbeck (34) wird Präsident. Das Spargel-Symbol im Clubwappen wird im Folgejahr durch einen De Dion-Bouton-Einzylindermotor ersetzt. - In Nürnberg präsentiert die jüdische Fahrradfabrik Victoria auf einer Motorwagen Ausstellung einen Personenwagen alias Automobil mit Benzinmotor, der in der Ludwig Feuerbach Strasse neben Buchdruckschnellpressen gebaut wird, wobei es aber nicht zur Serienfertigung kommt. - In Nürnberg gibt es die Automobilausstellung Allgemeine Motorfahrzeugausstellung mit 98 Ausstellern, darunter Hercules mit einem Motorwagen und einem Lastkraftwagen, und einer historischen Abteilung, wo das Daimlermotorniederrad von 18 85, der erste Daimler Horizontalmotor aus demselben Jahr, das erste Daimlermotorboot von 18 86 und das ersten Motorzweirad von Hildebrand & Wolfmüller ausgestellt werden. - In Amberg veranstaltet der Amberger Velociped Club eine Clubtour und stiftet dazu einen Zinnkrug als Preis. - In Breitenbrunn wird ein Krankenhaus mit Versorgungshaus mit katholischem klösterlichem Pflegepersonal gegründet. - In Titting werden drei katholische Mallersdorfer Schwerstern an das Distriktskrankenhaus Titting berufen. - In Regensburg vertreibt die Jesuitenbrauerei ihr Bier in grünen mundgeblasenen leicht gewölbten grünen 1 Liter Bügel-Flaschen. - In Ansbach ist das Gasthaus Zum schwarzen Bock ein beliebter Treffpunkt. - In Neumarkt führt das Gasthaus Zur Himmelsleiter Bräugasse 6 fürther Humbser Bier. - In Nürnberg Stein wird in gemieteten Räumen mitten im Ort ein Postamt 3. Klasse alias Postagentur eröffnet und mit einem Auswärtigen aus Heiligenstadt in Oberfranken Konrad Vogel als Postexpeditor besetzt, da das ursprüngliche Postamt Stein am Bahnhof in Gebersdorf zu weit entfernt ist und auch von Nürnberg eingemeindet ist. Gleichzeitig wird ein Poststall im Gasthaus Zum goldenen Adler von Andreas Kaller gegenüber der Postexpedition eingerichtet, von dem täglich 5 Packwagenfahrten zur Postagentur im Bahnhof Stein in Gebersdorf über die mit Schlaglöchern übersäte Felsenstrasse durchgeführt werden. Der eingesetzte Postillion wird nach 3 Monaten wieder entlassen, weil er trotz Unterweisung durch einen Musiklehrer das Posthornsiginal nicht korrekt blasen kann. - In Altdorf treffen und präsentieren sich 5 Automobilisten mit ihren Fahrzeugen am Unteren Markt vor der Collegiengasse. Ein Foto von dem Ereignis wird ein beliebtes Postkartenmotiv. - In Altdorf Stöckelsberg wird  im Schulhaus eine Postagentur eingerichtet. - In Nürnberg gibt es 40 Radfahrervereine. - In Nürnberg liegt Langwasser mitten im Reichswald. - In Nürnberg Wendelstein beginnt die Gräfin von Castell, Alleinerbin und Bleistiftfabrikantenenkelin Sophie Ottilie von Faber (23) mit dem Aufkauf von riesigen Waldflächen in der Wendelsteiner Holzmark (bis 20 20 rund 3.000 ha), die zum fabercastellschen Wald von Dürrenhembach bis zum Appelhof bei Allersberg werden. - In Gunzenhausen gibt es das Restaurant Stöhr-Keller von Michael Stöhr (später Hensoltshöhe) mit angeschlossener Badeanstalt am Rand des Burgstallwaldes. - Weltweit gibt es 9.500 Automobile. - In Nürnberg zieht die SPD Fränkische Verlagsanstalt und Druckerei, die die SPD Tageszeitung Fränkische Tagespost in das eigene Gebäude in der Luitpoldstrasse 9. - In Ansbach findet ein Volksfest statt. - In Regensburg gibt es den Verlag und Großantiquariat Franz von Stokar am Peterstor. - In Regensburg beginnt die Stadt mit ihrem seit 3 Jahren genehmigten aber nicht umgesetzten Beschluss die Strassen der Stadt zu asphaltieren. - Der jüdische fürther Papiergroßhändlerenkel und deutsche Zeitungsverlegermogul Rudolf Ullstein (26) wird nach der Gründung des Automobilclubs von Deutschland Mitglied im neugegründeten Berliner Automobil Verein. - Der Bayerische Automobil Club wird von Präsident Graf Oscar Bopp von Oberstadt (--) geleitet. - In Neumarkt produzieren die Expresswerke, die in ihre Motorwagen einen eigenen Einzylindermotor mit 4,5 bis 8 PS einbauen,  einen Rennwagen, der im Folgejahr auf der Internationalen Motorwagen Ausstellung in Leipzig vorgestellt werden soll. - In Regensburg heiratet der zweitgeborene Prinz Karl Ludwig Lamoral Eugen von Thurn und Taxis (St) (37), die in Edinbourgh geborene Infantinj Prinzessin Maria Theresa von Portugal (St) (19), die Tochter des bei Miltenberg geborenen portugiesischen Herzog Michael II von Braganza (St) (47) und der in Dresden geborenen Prinzessin Elisabeth Maria Maximiliana von Thurn und Taxis (St) (40), Tochter des verstorbenen thurn und taxis Erbprinzen und der Schwester der Kaiserin, mit Bischof Ignatius (--) und Geheimrat xxx von Stobaeus (--). Sie trägt als Brautgeschenk des Prinzen eine Saphir und Diamant Palmetten Tiara, ein hinten offenes Krönchen alias Diadem mit fünf großen Saphiren (19 94 von Sotheby's in St Moritz versteigert). - In Neumarkt beendet die Fahrradfabrik Expresswerke AG ihr drittes Geschäftsjahr mit einem Verlusts von 12.454 Mark. - In Nürnberg sammels sich die Mitglieder des Vereins Fränkischer Automobil Club um als teilnehmerstärkste Vereinigung in Frankfurt zum ersten deutschen Automobil Bahnrennen auf der Pferderennbahn in Niederrad zu fahren. - In Regensburg erlaubt die Stadt den Bau von Jugenstilmietshäusern. - In Roth zieht der rother Pfarrersohn Friedrich Feuerlein (--) in die Hilpoltsteiner Strasse, wo er einen Verlag gründet. - In Seubersdorf Wissing und Oberwiesenacker wird ein Spar- und Darlehenskassenverein gegründet. - In Leinburg wird ein genossenschaftlicher Darlehnkassenverein später Raiffensbank Altdorf-Feucht gegründet. - In Dietfurt gibt es das Gasthaus Zur alten Post Hauptstrasse 25 von Sigmund Niedermeier (--), das früher eine Posthalterei war. - In Nürnberg wird der etablierte Künstler Adolf Wilhelm Oppel (26), der seit dem Vorjahr in der Burgstrasse 12 im eigenen Kunstbildhaueratlier hauptsächlich für die kronacher Firma Rosenthal und Bauer arbeitet, auf diw Pariser Weltausstellung eingeladen, wo er kleine als Blüte geformte Jugendstilvasen aus Porzellan, mit nackten unkolorierten schlafenden Nymphen, die Sexualakte symbolisieren soll, ausstellt. - In Deining fällt der Kirchenmaler Georg Lang (60) vom Gerüst und stirbt. - In Neumarkt bewirbt sich die Nürnberg Lebkuchenfabrik Carl Zinn, die in Neumarkt und München ihre Fabriken haben, als königlichbayerische Hofbäcker, weil seine münchener Zweigniederlassung seit 18 87 an den bayerischen Prinzregenten  Luitpold von Wittelsbach Bayern (St) (79) liefert.

1899 In Neumarkt stirbt Leonhard Ochsenkühn (70) der jährlich nach Altötting und mehrere Male nach Lourdes und Rom Wallfahrten machte. - In Parsberg wird ein Turnverein gegründet. - In Neumarkt wird im Gesellenhaus das Volksstück in drei Akten mit Musik in einer Nachmittagsvorstellung Der Thorschmied von Neumarkt gespielt. - In Neumarkt findet im Saal des Gasthauses Zum deutschen Kaiser im Januar ein Maskenball und im Saal des Gesellenhauses vom Gesangsverein eine musikalische Produktion des Gesangsvereins statt. - Die Gastronomie fürchtet den Flaschenbierhandel. - In Neumarkt veranstaltet der Fahrradverein Neumarkt im Saal des Gasthauses Zum deutschen Kaiser Ingolstädter Strasse 6 ein Tanzkränzchen mit Tombola. - In Neumarkt wohnt der königliche Bezirkstierarzt Riedinger. - Der neumarkter Bierbrauer Friedrich Gößwein (--) legt in der Badstrasse einen Eiskeller und Lagerkeller an und kann nun wie die Lammsbräu auch im Sommer Bier brauen und muss die Brautätigkeit nicht mehr unterbrechen. - Die Bierbrauerwitwe Anna Ehrnsperger (--) von der Gastwirtschaft Zum goldenen Lamm und der Lammsbräu an der Altdorfer Strasse1 wird größter Bierproduzent der Stadt Neumarkt gefolgt vom Gastwirt Ludwig Ehrnsperger (--) vom Gasthaus Zur goldenen Gans mit der Gansbrauerei. - In Neumarkt wird der Rauchklub Bavaria gegründet. - Der in Fürth geborene jüdische Papiergroßhändler und Ullsteinverlagsgründer Leopold Ullstein (73) stirbt in Berlin. - In Nürnberg gründet der in Wangen geborene Mechaniker Ludwig Maurer (26) die erste nürnberger Automobilfabrik in der Fabrikstrasse 40 alias Georg Strobel Strasse. Man hat einen Gesellen, einen Lehrling und einen Volontär. Der Automobil Prototyp des Maurer Motorwagens fährt problemlos den Burgberg hinauf. - Der in Regensburg geborene Fürst Albert von Thurn und Taxis (St) (32) wird Erster Herzog zu Wörth und Donaustauf. Jagdschloss Donaustauf Jagdschloss Thiergarten Thiergartenstrasse 1 (20 16 Golfhotel). - In Coburg wird der badische ehemalige Auswanderer und größte amerikanische Hopfenhändler und Hopfenextrakthersteller zur Bierherstellung Louis Anton Horst (34) von dem in Windsor geborenen britischen und irischen Prinz, Herzog von Edinburg, Graf von Kent und Ulster Alfred von Sachsen Coburg und Gotha (St) (55) zum Freiherrn erhoben. - In Neumarkt ist Joseph Weißenfeld Bürgermeister. - In Neumarkt wird eine Landwirtschaftschule gegründet, deren erster Vorstand Alfred Alzheimer bis 19 10 ist. - In Neumarkt bricht in der Brauerei Graßler in der Klostergasse ein Brand aus, wobei mit dem Haus des Metzgers Pronat vier Gebäude niederbrennen. - In Parsberg wird ein Turnverein gegründet. - Der in Baiersdorf geborene jüdische nürnberger Hopfenhändler Ritter Ludwig Gerngros (60) gibt die Führung seines Handelsunternehmens ab. - In Nürnberg wird die jüdische Fahrradfabrik Frankenburger und Ottenstein Nürnberg mit der Produktion von Motorrädern in Victoria Werke AG umbenannt. Die Produktion der Motorräder geht allerdings nicht in Serie. - Der in Parsberg geborene vilsecker Pfarrer Johann Baptist Hierl (43) wird für die katholische Zentrumspartei Mitglied des bayerischen Landtages. - In Fürth werden die Evora-Säle von Fritz Walter für den sozialdemokratischen Saalbauverein Fürth erbaut. - In Ansbach verkehrt das 2. Ulanenregiment im Gasthaus Zum schwarzen Bock, Pfarrstrasse 31, dessen Wirt Meyer ein ehemaliger Ulane ist. - In Nürnberg lässt sich Rudolf Chillingworth im Kaiserlichen Patentamt das Blechhohlraumziehen und -pressen für z.B. Strassenbahnmotorengehäuse patentieren. - In Regensburg findet die 1. Internationale Postwertzeichenasusstellung mit Spezialabteilung Thurn und Taxis statt, bei der der regensburger Briefmarkensammlerverein Ratisbona ausstellt. Schirmherr ist Fürst Albert von Thurn und Taxis (St) (32). - In Nürnberg wird die jüdische Jugendgruppen Chewrath Bacchurim des orthodoxen Verbandes Agudas Israel gegründet. - In Nürnberg wird die jüdische Gebetsgemeinschaft Bene Emine gegründet. - In Nürnberg stellt das Eisenwerk J. Tafel & Co. täglich etwa zwei Tonnen Schienennägel her. - Die kulmbacher Malzfabrik Ruckdeschel mit der Telefonnummer 93 bietet Malz für Biere bayerischen, wiener, pilsener und dortmunder Charakters. - In Ansbach feiert der 1. Vorsitzende und Königliche Forstrat Freiherr Kreß von Kressenstein 20 jähriges Bestehen des Ansbacher Jagdschutzvereins. - Der in Coburg eingebürgerte Walzerkönig Johann Strauss (74) komponiert den Bundesschützenmarsch Auf´s Korn. - In Regensburg gelangt das verschuldete Kloster Prüfening an Fürst Albert von Thurn und Taxis (St) (32), der es als Sommersitz für die Familie nutzt. - In Regensburg wird der Journalist Heinrich Held (31). - In Regensburg tritt der münchner Humorist Karl Berhard im Variete-Theater Velodrom am Arnulfsplatz auf. - Nürnberg hat 240.640 Einwohner. - In Nürnberg wird am Dutzendteich das städtische Wirtshaus am Dutzendteich zum Park Cafe Wanner umgebaut. - In Nürnberg ist das Hotel Blaue Flasche am Hallplatz mit Hintereingang Klaragasse 2-4. - In Bayern werden alle Sinti und Roma polizeilich überwacht. - In Regensburg ist das Hotel Goldenes Kreuz am Haidplatz. - In Nürnberg hat das Hotel Bayerischer Hof rechts neben dem Henkerturm Karlstrasse 1 Hotelzimmer mit Flußblick. - In Erlangen gibt es das Hotel Erlangen mit Billardsaal (20 18 Eatsushi) an der Ecke Hauptstrasse 12/Friedrichstrasse. - In Nürnberg wird der Lorenzer Sammler für die Kanalisation eröffnet. - In Nürnberg Doos schließen die Sirius Fahrradwerke. - In Regensburg wird die Bayerischen Zucker AG durch Albert von Thurn und Taxis (St) (32), die Montanindustriellenfamiilie von Puricelli, die Pfälzer Bank in Ludwigshafen und die jüdischen Bankiers Max Weinschenk und Gustav Thalmessinger. Albert von Thurn und Taxis (St) (32) beteiligt sich mit 38 % und stellt das Baugelände in der Aufeldstrasse. - In Regensburg beteiligen sich beim 150 jährigen Residenzjubiläum des Hauses Thurn und Taxis 70 Fahrradfahrer bei einem Umzug durch die Stadt. - In Regensburg eröffnet der Radfahrer Verein an der Prüfeningerstrasse alias Herz Marien die 333,3 Meter lange Rennbahn Regensburg mit einem Empfangsabend, Frühschoppen, Corso, sechs Rennen, Gartenfest mit Preisverteilung und Tanzunterhaltung. Zusätzlich gibt es auch eine Trainingsschule und den größten Eissportplatz der Region. - In Neumarkt wirbt Hans Schmidt (--) Vorstand der Expresswerke mit dem Ehrentitel erste und älteste Fahrradfabrik Deutschlands und des Kontinents, der sich auf eine reine Fahrradfabrikation bezieht und den Nachbau der englischen Fahrräder von John Kemp Starley (45), der im Vorjahr in der Royal Society of Arts in London die Erfindung seines Modernen Rades nach ergonomischen Grundsätzen von 18 85 bekanntgeben durfte. - In Nürnberg zieht das städtische Leihhaus in das Unschlitthaus am Unschlittplatz, das als Schule und Eichamt gedient hat. - In Neumarkt findet ein Grosses Sommerfest mit Preis Rennfahren des Radfahrer Club Express, dessen Vereinslokal der Brauereigasthof Mehl von Konrad Mehl Viehmarkt 3 ist, statt. Nach einem Löwenbräu-Garten Frühschoppen führt ein Corso durch die Bahnhofstrasse zum Rennplatz, eine Art Rennbahn, an der Pilsacherstrasse, wo die beiden neumarkter Fahrradvereine Radfahrer Club Express und Velociped Club Neumarkt gegeneinander antreten und danach vereinsinterne Rennen stattfinden. Danach geht man zum Festplatz Lammsbräu-Keller mit Konzert, Preisverteilung, italienischer Nacht mit der Kapelle Brand. Es gibt Einzelkarten zu 30 Pfennig, Familienkarten für 3 Personen zu 80 Pfennig zu kaufen bei der Buchhandlung J Boegl und bei Frau Prom am Oberen Tor. - In Nürnberg fertigt die jüdische Fahrradfabrik Triumph ein Motorrad für Blum & Bauer in München. - In Nürnberg bietet der evangelisch geführte Verein für Innere Mission älteren weiblichen Dienstboten für 5 Mark/Monat gemeinschaftliches Wohnen in Heim für ältere Dienstboten in einem Hofgebäude an. - In Parsberg übernehmen die katholischen Mallersdorfer Schwestern alias Franziskanerinnen die Verwaltung des staatlichen Kinderheims St Josef. - Die in Pappenheim geboerne ehemalige klosterheilsbronner und nürnberg schoppershofer Goldschmiedstochter, Volksschullehrerin, Frauenrechtlerin und Pazifistin Bertha Friederika Kipfmüller (38) wird als erste Frau Bayerns zum Dr phil promoviert. - In Pyrbaum brennt die Kapelle ab. - In Nürnberg eröffnet der in München geborene erlanger Pharmazie Student Carl Soldan (28) eine Medizinal Drogerie und Parfümerie am Hefnersplatz 3, wobei er im Hinterhaus Gesundheits Bonbons herstellt. - In Nürnberg gibt es trotz grundsätzlicher Genehmigung keine einzige asphaltierte Strasse für Automobile und Fahrräder, weil die Bewohner Angst vor der hohen Geschwindigkeit der Gefährte haben und sie auch um ihre Hühner und Gänse auf den Strassen fürchten. - In Nürnberg gibt es den Velo Club Schwalben, der sich im Cafe Noris am Josephsplatz 1 trifft. - In Amberg eröffnet die Amberger Hütte eine Gaskraftanlage. - In Regensburg wird der bei Waiblingen geborene katholische Priester Hermann Bäuerle (30) nach einjährigem Unterricht an der Kirchenmusikschule regensburger fürstlicher thurn und taxis Hofkaplan. - In Erlangen produziert der Pinselfabrikant Emil Kränzlein (39) auch anatomisch geformte Ideal Zett Zahnbürsten. - In Nürnberg macht die Bamberg geborene nürnberger Musikerehefrau Marie Adametz (41) Hintere Insel Schütt 15, erster Stock, mit ihren Freundinnen auf Hercules Rädern des jüdischen nürnberger Fahrradfabrikanten Karl Marschütz (36) (Express Namensrechteinhaber) eine 14 tägige Fahrradtour an den Gardasee, worüber im 5. Jahrgang in der Frauenfachzeitschrift Draisena - Erstes und ältes Sportblatt der radfahrenden Damen berichtet wird, und schwärmt, dass sie weder gefährlich noch strapaziös sonder wunderschön und der Umgang mit dem Fahrrad völlig sorgenlos ist. - In Nürnberg verkauft der Wirt der Gaststätte Zum Radfahrer und Fahrradhändler in der Raabstrasse 11 wie viele andere Fahrradhändler auch die aus Einzelteilen zusammengebaute Eigenmarke Spiegel Ideal Räder, was er aber nur zwei Jahre bis zu seinem Tod betreibt. - In Regensburg werden auf dem Arnulfsplatz Weihinschriften zur Wiederherstellung des römischen Mars Tempels und des römischen Victoria Tempels entdeckt. - In Regensburg wird beim Strassenbau am Peterstor ein römisches Steinrelief mit einem nackten Mann, der sich ein Schwert in die Brust stösst und von einem Jungen davon abgehalten wird, entdeckt. - In Parsberg wird der Turn und Sportverein Parsberg gegründet. - In Regensburg wird mit dem Ausbau der Gebäude im katholischen Kollegiatsstift Zu unserer lieben Frau zur alten Kapelle die mittelalterliche Tradition kleiner Chöre beendet und genug Platz für Seminaristen für einen großen Chor zu schaffen. - In Nürnberg findet ein Volksfest statt. - Der in Nürnberg geborene Elektrotechniker und Erfinder Hermann Föttinger (22) wird Versuchsleiter an der Stettiner Vulcan Werft.. - In Nürnberg wird das Luxushotel Zum Strauss Karolinenstrasse 43 renoviert und ein elektrischer Aufzug, ein Innenhof mit Springbrunnen, ein Saal für 1.500 Gäste und eine American Bar mit einem echten amerikanischen Barkeeper eingerichtet. Im Untergeschoss gibt es Ladensgeschäfte und die Nürnberger Bank. - In Nürnberg wird 11 Monate nach der Gründung des Automobilclub Bayerischer Automobil Club in München der Automobilclub Fränkischer Automobil Club gegründet. - In Nürnberg produziert der fürther Flaschnermeistersohn Siegfried Günthermann (43) in seiner Blechspielzeugfabrik Automobilmodelle ua einen handbemalten lenkbaren Vis-a-vis Motorwagen mit Fahrer mit Spiralfederantrieb. - In Neumarkt wird das Aktienkapital der Fahrradfabrik Expresswerke AG von 650.000 Mark auf 1 Million aufgestockt. Die Dividende sinkt von 10 auf 4 %. - In Fürth wird in der Pfisterstrasse 3 die historistischbarocke Veranstaltungshalle Evora Saal mit Bühne und Schankwirtschaft vom sozialdemokratischen Saalbauverein Fürth eröffnet, die zum Sitz von mehr als 28 Gewerkschaftsorganisationen wird, ua Männergesangsvereinen und Arbeiter Turn und Radfahrverein. Die Saalbeleuchtung besteht aus blanken abgehängten kleinen kugelförmigen elektrischen Glühlampen. - In Nürnberg wird die ehemalige Post und Luxusgasthaus Zu den drei Königen Ecke Weintraubengässchen/Maxplatz abgerissen. - In Nürnberg muß das Posthaus alias Postamt in der Karolinenstrassse 36 schon nach 3 Jahren erkennen, dass der Platz für die Telefontechnik aufgebraucht ist, weshalb man beginnt die Post auszulagern, was aber erst 6 Jahre später gelingt. - In Deining übernimmt der bürgerliche Metzger und Gastwirt Michael Gäst (--) die Tafernwirtschaft alias Gasthaus Zum goldenen Hirschen Hausnummer 42 (20 23 Zum Hirschenwirt), das eine eigene Kegelbahn hat und das ein ehemaliges Rittergut ist. - In Seubersdorf Waldkirchen wird ein Spar- und Darlehenskassenverein gegründet. - In Greding wird laut Sparkasse das elektrische Stromnetz von einer Vorgängerinstitution finanziert und der Strom in der Achmühle an der Schwarzach produziert, wo nur 4 Personen wohnen. - In Hohenburg gibt es die Bierbrauerei Donhauser Medorferbucher Strasse 2.

1898 Wetter: Außergewöhnlich milder Jahresbeginn mit kaltem nassen Sommer, August ist hochsommerlich. Gute Ernte. - Der in Rüdenhausen geborene finanziell schlecht gestellte Graf Alexander von Castell Rüdenhausen (32) heiratet die unattraktive schwerreiche Freiherrentochter Ottilie von Faber (21) nach einem von ihm provozierten Duell mit deren großer Liebe Freiherr Philipp von Brand Neidstein (--), dem Sohn ihres Holzlieferanten, der ihn nach seinem verschossenen Versuch am Leben lässt und ihre Freundin Diana von Hirsch heiratet, und nennt sich daraufhin Graf Alexander von Faber Castell. Die Hochzeitsreise führt ua in Frankreich nach Nizza und in den USA zu den Niagarafällen. - Der Industriellensohn Freiherr Theodor von Cramer-Klett junior (25) ist Teilhaber der durch Fusion neu entstandenen Maschinenfabrik Augsburg-Nürnberg-AG alias MAN. - Der Nürnberger Christkindlsmarkt zieht vom Hauptmarkt auf die Insel Schütt um. - In Nürnberg werden auf dem Volksfest bewegliche Bilder vorgeführt. - In Nürnberg baut der in Wangen geborene Mechaniker Ludwig Maurer (25) als Konstrukteur bei der Firma Beißbarth sein erstes kutschenartiges Auto mit einem Automatikgetriebe. - In Nürnberg wird am Frauentorgraben an der Stelle des alten Krankenhauses das Opernhaus gebaut. - Karl August von Thurn und Taxis (St) wird als zweitältester Sohn von Albert von Thurn und Taxis (St) (31) und Margarethe von Habsburg Lothringen Österreich (St) (28) geboren. - In Nürnberg wird der in Würzburg geborene Tuchhändlersohn und studierte königliche Ministerialrat Andreas von Seisser  Präsident der Königlichen Bank Nürnberg. - In Nürnberg erbaut der jüdische Bankier Emil Kohn ein Rokokoschlösschen nach Plänen des nürnberger Architekten Emil Hecht in der Campestrasse 10. - In Neumarkt ist Joseph Weißenfeld Bürgermeister. - In Neumarkt wird im Heiliggeistspital die Gasbeleuchtung eingeführt, aber nicht in den Wohnungen. - In Kastl wird ein Krankenhaus gebaut. - In Regensburg eröffnet der jüdische neumarkter Fahrradfabrik Goldschmidt Neffe (Express) und Fahrradhändler Simon Oberdorfer (26) alias Simmerl die Radsporthalle Velodrom am Arnulfsplatz. Auf eine Rennbahn verzichtet er, weil die Halle zu klein ist. Sie wird Vereinslokal des Radler Verein Wanderer, dessen Gründer er ist. - Der in Germersheim geborene, in Bayreuth aufgewachsene, bayerische Offizierssohn, ehemalige bayreuther Staatsanwalt und ehemalige Gouverneur von Kamerun Eugen von Zimmerer (55), der für Unmenschlichkeit und Sklavenhandel in der Kolonie verantwortlich gemacht wurde, wird deutscher Konsul in Brasilien. - In Regensburg schließt das Hotel Zum goldenen Kreuz am Haidplatz und dessen Köchin Maria Schandri (--) führt die Gaststätte weiter. - In Nürnberg eröffnet der jüdische nürnberger Fahrradfabrikant der Nürnberger Velocipedfabrik Carl Marschütz (35) (Express Namensrechteinhaber) das Hercules Velodrom, wobei der Vorstand der Allgemeinen Deutschen Radfahrvereine, Bezirkshauptlehrer Schäfer (--), spricht, das Orchester Carl spielt, Kunstmeisterfahrer Maschner und der Hochradlerclub eine Quadrille vorführt, mit Tageskarten zu 30 Pfennig und mit Nobelrestaurant, in der Treustrasse 9 (20 18 Schauspielhaus), eine große Halle in der Hochradfahrer üben können und die im Winter als Radbahn dient, und bringt einen viersitzigen, elektrisch betriebenen Personenwagen alias Automobil heraus. - In Nürnberg Gibitzenhof wird für den Neubau der von Maschinenbau AG  Nürnberg ehemals Clett & Co in MAN umbenannten neuen Fabrik der Reichswald gerodet. - In Nürnberg ist der in Neumarkt geborene Schuhmachersohn Albert Reich (17) Dekorationsmalerabsolvent an der Kunstgewerbeschule in Nürnberg. - In Neumarkt stirbt der mit Anna Loichinger verheiratete königliche Postoberexpeditor Joseph Thoma (69) im Kaffee Kainz, Maria-Hilf-Strasse 1. Sein Sohn Joseph ist königlicher Postexpeditor und sein Sohn Hans ist königlicher Postadjunkt. Sein Sohn Carl ist Kaufmann. Der landshuter Postadjunkt Ludwig Nösch wird neuer Postexpeditor. - In Regensburg wird der Gebirgstrachtenverein D´Schuhplattler gegründet. - In Deutschland wird die Deutsche Grammophon gegründet. - In Regensburg wird der Rennverein Regensburg zur Veranstaltung von Pferderennen gegründet. - In Großalfalterbach und Kleinalfalterbach werden Feuerwehren gegründet. - In Nürnberg wird der jüdische Verein Union im Stil englischer Herren Clubs gegründet. - In Kipfenberg wird die Schmalspureisenbahn eröffnet. - In Nürnberg beginnt die Mars-Fahrrad-Werke und Ofen-Fabrik AG, vormals Paul Reißmann mit der Herstellung von Sicherheitsrädern und Niederrädern alias Fahrrädern. - Der in Coburg eingebürgerte Walzerkönig Johann Strauss (73) komponiert den Deutschmeister Jubiläums Marsch. - Graf Alexander von Castell Rüdenhausen (St) (32) heiratet die Industriellen Erbtochter Freifrau Ottilie von Faber (21) und gesteht mit königlicher Billigung die Namensänderung in Graf von Faber Castell zu, wobei der Name Castell nachgestellt wird. - Nürnberg hat 192.120 Einwohner. - In Regensburg ist neben dem Stadttheater das Restaurant Neues Haus. - In Regensburg ist das Hotel Goldenes Kreuz am Haidplatz. Das Hotel Grüner Kranz ist in der Obermünsterstrasse. - In Regensburg baut der Hotelier Ludwig Bergmann (27) eine Linde Eismaschine in seine Hotelbrauerei Karmeliten am Dachauplatz ein, die dadurch in den großzügigen Etagenbädern warmes Wasser liefert. - In Deining wird der in Aschaffenburg geborene katholische velburger Priester Freiherr Ferdinand von Papius (28) katholischer Kooperator. - In Regensburg ist die Obermünsterbräu eine der größten der Stadt. Neben der Brauerei hat sie einen großen Biergarten. - In Schwabach gibt es ein Volksfest. Es gibt das Gasthaus M Knöllinger´s Salvator Keller. - In Langenzenn heiratet die Fürstentochter Prinzessin Olga von Löwenstein Wertheim Freudenberg (St) (18) Graf Heinrich von Schönburg Waldenburg (St) (--). - In Erlangen gibt es das Cafe National in der Hauptstrasse. - In Neumarkt wird die 10. Oberpfälzisch Kreis-Lehrer-Versammlung abgehalten. - In Regensburg gibt es auf dem Bismarckplatz einn Brunnen mit einer 15 Meter hohen Wasserfontäne. - In Neumarkt gibt es das Hotel Egner gegenüber dem Bahnhof. - In Bayern werden Postkarten auch bei der Ankunft abgestempelt. - In Regensburg gibt es das Gasthaus Freisinger Hof und die Brauerei Martin Schild in Regensburg Winzer. - In Nürnberg gibt es die Erste NürnbergerAutomatenhalle von Jean Haagen. - In Regensburg verleiht der Regensburger Carnevalsverein Narragonia den Radi-Orden. Der Vorsitzende der jüdischen Gemeinde Dr Julius Uhlfelder (33) wird neuer Narragonia Präsident. Zum 50. Narragonia Jubiläum stiftete der wohlhabende jüdische Bankier Gustav Thalmessinger (33) einen geschnitzten Thronsessel, den das Vereinsmitglied Schreinermeister Stefan Rummel (54) liefert. - In Nürnberg fährt der Prinz of Wales Eduard von Sachsen Coburg und Gotha (St) (57), mit seinen beiden Schwestern, der britischen und irischen Prinzessin Victoria von Sachsen Coburg und Gotha (St) (30) und der britischen und irischen Prinzessin Maud von Sachsen Coburg und Gotha (St) (29) auf englischen in Nürnberg Doos hergestellten Helical Premier Fahrrädern durch die Stadt, die The Premier Cycle Co in Nürnberg Doos verkauft. - In Nürnberg beginnt der jüdische Fahrradhersteller Carl Marschütz (35) (Express Namensrechteinhaber) in seiner Hercules AG in der Fürther Strasse 191 elektrische Lastwagen alias Lastautomobile und vierrädrige Automobile alias Elektro Chaisen für vier Personen mit 40 km/h Höchstgeschwindigkeit für 8.500 Mark herzustellen. - In Regensburg werden amerikanische Importfahrräder zu Dumpingpreisen ab 80 Mark angeboten, was zu einer Krise der deutschen Fahrradindustrie führt. - In Nürnberg Doos ändert die jüdische Mars Fahrradwerke und Ofenfabrik von Paul Reissmann ihren Namen in Mars-Werke AG Nürnberg Doos Fahrräder, Motorräder und Werkzeugmaschinen. - In Neumarkt ist die jüdische Goldschmidt Fahrradfabrik Express Fahrradwerke AG in der Holzgartenstrasse zu einem Werkkomplex angewachsen, der Militärfahrräder produziert und unter Direktor Hans Schmidt (--) den Motorfahrzeugbau mit Lastenzweiräder und Lastendreiräder mit eigenen Einzylindermotoren beginnen. - In Nürnberg baut sich der Bleistiftfabrikant Froescheis die Familienvilla in der Großweidenmühlstrasse 1. - In Nürnberg gibt es ein Evangelisches Vereinshaus. - In Nittenau wird der Schmied Ludwig Kronseder geboren. - In Nürnberg wird die Tucherbrauerei Lange Gasse 20 in eine Aktiengesellschaft alias AG umgewandelt. - In Nürnberg verteidigt der Architekt Emil Hecht die Aftermiethe alias Miete für Ledige als notwenig für den Vermieter, aber kritisiert sie dennoch als Hauptkrebsschaden der Arbeiterwohnungsfrage. - In Amberg beginnt ein evangelischer Diakoniefonds für die Diakonissenstation Baumann in der Von der Sitt Strasse 19 Geld zu sammeln. - In Nürnberg werden die Metallwerke Otto Scharlach gegründet, die Lampen und Zubehör für Automobile und Fahrräder als Zulieferer und für den Handel herstellen. - In Neumarkt vollendet der neumarkter Realschullehrer Max Knitl (--) sein Volksschauspiel Der Torschmied von Neumarkt, nach einem historisch nicht nachweisbaren oder bestätigten Vorkommnis, das in Neumarkt uraufgeführt wird und das im Folgejahr im Habbel Verlag Regensburg in gedruckter Form herauskommt und danach die Geschichte als gerngesehenen positiven historischen Fakt nach allzuvielen negativen oder überhaupt keinen in der ausschließlich als Militärkaserne genutzten Stadt Neumarkt etabliert. - In Nürnberg Stein Gebersdorf wird die Postexpedition im Bahnhof in eine Postagentur umgewandelt, die über 17.000 Mark an Einnahmen aus Post.-, Telegraphen- und Telegrammgebühren erzielt. Gebersdorf wird im Folgejahr nach Nürnberg eingemeindet. Das Bronzewerk in Neumühle ist der Hauptkunde der Poststation am Bahnhof. - In Schnaittenbach wird der Lokalbahnhof als Endstation der Eisenbahnstrecke Amberg~Schnaittenbach eröffnet. - In Nürnberg eröffnet Fritz Kirschenpfadt in der Vorderen Ledergasse 2 einen Ofenhandel und eine Fahrradhandlung als einziger Verkäufer von Mars Fahrrädern, und in einem Saal eine Fahrschule. - In Nürnberg werden im Bauhof alias Pointhof Fahrradprüfungen abgehalten. - In Regensburg wird in der neuerbauten Villa in der Hoppestrasse des regensburger Bankiers Weinschenk ein Telefon mit der Telefonnummer 1 aufgestellt. Daneben gibt es einen Gasherd in der Küche, elektrische Beleuchtung und Wandmalereien. - In Regensburg kostet die standesgemäße Hofhaltung im Thurn und Taxis Schloss rund 1.500.000 Mark pro Jahr. - In Regensburg berichtet die regensburger Tageszeitung Regensburger Anzeiger vom wiedereröffneten Cafe Restaurant Central in der Pfauengasse nach einer Renovierung, wobei frisch lakiert und tapeziert und ein Deckengemälde erstellt wurde. Es gibt auch frisch gezapftes Bier. - In Nürnberg wird der in der Steiermark geborene und aus Preussen ausgewiesene jüdische Vorwärts Redakteur Adolf Braun (36) neuer Chefredakteur der SPD Tageszeitung Fränkische Tagespost, was er Jahrzehnte bleibt. - In Regensburg findet ein 14 tägiges Volksfest statt. - In Feucht wirbtt das Gasthaus Geismann mit Salvator, das Hotel Kütt während der Kirchweih. - In Regensburg schließt das Gasthaus Zum goldenen Kreuz am Haidplatz für mehr als 100 Jahre. - In Nürnberg Doos ist nach 10 Jahren Produktion die englische Fahrradfabrik Hillman, Herbert und Cooper der The Premier Cycle Company, der größten europäischen Fahrradfabrik in Coventry, nürnberger Marktführer, der soviele Fahrräder herstellt, wie die vier nächstgrößeren und jüdischen Fahrradfabriken Mars von Philipp Reissmann in Doos, Hercules von Carl Marschütz, Triumph von Siegfried Bettmann und Victoria ehemals Frankenburger und Ottenstein zusammen. - In Nürnberg wird über dem Gewölbe Fürther Tor, das zur Fürther Strasse führt, das Gasthaus Ludwigstorzwinger erbaut und eröffnet. - In Nürnberg wird die Strassenbahnlinie vom Plärrer ausserhalb der Stadtmauer über das neue Hallertor zum Rathaus und von dort zum Laufer Tor elektrifiziert und als elektrische Strassenbahn betrieben. - In Nürnberg gründet der jüdische Blechschmied Peter Doll (--) mit seinem jüdischen Compagnon John Sondheim (--) ein Blechspielzeugwarenfabrik in der Bergstrasse, die hauptsächlich Standdampfmaschinen herstellt. - In Nürnberg eröffnet der Stahlwarenfabrikant Georg Leykauf (--) ein Jugendstil Kaufhaus als Internationales Kunstgewerbemagazin gegenüber dem Nassauer Haus in der Karolinenstrasse 1, wofür das Klein Haus und das Gasthaus Zum silbernen Fisch abgerissen wird, in dem er hauptsächlich Eigenprodukte verkauft. Eines seiner Hauptprodukte sind Fakebronzen ua der Nürnberger Trichter Kerzenhalter, eine sexy nackte junge Frau auf einem nachdenklichen älteren Herren kniend, die nur aus Zinkguß bestehen, aber sogar mit künstlichem Grünspan täuschend echt teuer aussehen. - In Nürnberg haben sich 10 Bordelle alias Weinhandlungen an der Frauentormauer etabliert, in denen Prostituierte alias Sexarbeiterinnen ihre Dienste anbieten. - In Neumarkt zahlt die Fahrradfabrik Expresswerke AG mit einem Aktienkapital von 650.000 Mark eine Dividende von 10 % aus. - In Nürnberg wird das Mietshaus Hansa Haus Fürther Strasse 2 im historisierenden Baustil Nürnberg Stil mit großer rechtwinkeliger Sandsteinblockfassade und Erkertürmchen und Gaubentürmchen erbaut. - In Sulzbach wird das rund 800 Jahre alte gotische Jakobhaus am Luitpoldplatz 22 im Klassizismus mit Jugendstilelementen umgestaltet. - In Nürnberg eröffnet der Volksfestwirt und nürnberger Gastwirt Georg Lang (32) in seinem Gasthaus Zum goldenen Hahn Königstrasse 51, das er im Vorjahr in Reichshalle umbenennt hat ein Varietee. Über Strohmänner verschafft er sich Stände auf dem Münchner Oktoberfest wo er das von Georg Kunoth (35) komponierte Trinklied Ein Prosit der Gemütlichkeit einführt.

1897 Wetter: Nasses Jahr. Im Juli zerstört ein Hagelgewitter die Ernte. Es gibt viele tötet Vögel. Mildes Jahresende. - In Neumarkt gibt es nächtliche Ausschreitungen von Jugendlichen. - In Velburg wird ein Turnverein gegründet. - Der Süddeutsche Fußballverband wird gegründet. - In Nürnberg ist Ch. M. Bauer königlichbayerischer Hofphotograph am Hallplatz 11. - In Nürnberg ist am Theresienplatz eine Pferdebahnhaltestelle. - In Berching stirbt die Bierbrauereibesitzerswitwe Anna Stimpfl. - In Neumarkt erhält die Bierbrauerwitwe der Lammsbräu und des Gasthauses Zum goldenen Lamm Untere Markt 7 Anna Ehrnsperger (--) eine Baugenehmigung für eine Dampfbrauerei der Lammsbräu an der Altdorfer Strasse 1, doch der Ausbau des Sudhauses verzögert sich bis 19 10. - In Neumarkt beschäftigt die Firma Velocipedfabrik Neumarkt der jüdischen Brüder Goldschmidt 175 Mitarbeiter und wird in die Express Fahrradwerke AG umgewandelt. Sie baut 3.500 Fahrzeuge. Die Fahrer werden angeblich durch Patent-Puffergabeln vor Gefahren und Reparaturen geschützt. - In Regensburg wird die Karnevalsgesellschaft Narragonia alias Narraconia wiedergegründet. - Der in Berndorf geborene  Carl Linde (55) wird zum Ritter geschlagen und als Ritter Carl von Linde in den Adelsstand erhoben. - In Neumarkt ist Joseph Weißenfeld Bürgermeister. - Die renovierte Burg Veldenstein wird von der Landrichterwitwe Ana Maria May an den Stabsarzt Hermann von Epenstein (47) verkauft. Seine Geliebte Franziska Göring (38) ist die Mutter von Hermann Göring (04), der in Fürth bei Pflegeeltern lebt. Sein Vater, der ehemalige Diplomat in Deutsch Südwestafrika, Ernst Heinrich Göring (59) lebt während der Aufenthalte auf der Burg Veldenstein im Gesindehaus. - Das städtische Arbeitsamt Nürnberg betreut die auswärtige Arbeitsvermittlung für die Regierungsbezirke Mittelfranken, Oberpfalz und Regensburg. - In Neumarkt wird der Athletenclub Hercules gegründet, der in der Gaststätte Wittelsbach an der Fohlenhofstrasse Ringen, Stemmen und Gewichtheben praktiziert. - In Neumarkt wird der Fernsprechdienst eingeführt. - In Altdorf wird erstmals Elektrizität eingesetzt. - In Amberg wird eine Synagoge eingeweiht. - Die Schellackplatte kommt heraus. - In Nürnberg tritt der Sänger Otto Reutter (27), das Schliersee-Bauerntheater, der Kleinwüchsige Le petit Arhur, Henry de Vry´s lebende Bilder, Elise Saro, Miss Rose, die Sängerin Paula Menotti (27) und das Duo Linni und Fin auf. - In Roth lässt sich die Rother Faschingsgesellschaft mit Prinzenpaar, 11 Elferräten und Christine Kroner als Hofdame vom rother Fotograf Franz Xaver Schröfl im Hof des Hotels Zur Krone fotografieren. - In Neumarkt werden auf der Hauptstrasse neue Laternen für Gasglühlicht angeschafft. - In Ansbach macht der in Burgebrach geborene Heinrich Gareis (19) sein Abitur, studiert in Erlangen Jura und wird Mitglied der erlanger Burschenschaft Bubenreuther. Er wird später NS Regierungspräsident von Oberbayern. - In Fürth erbaut der Brauer Johann Humbser die schlossartige Humbser-Villa in der Dambacher Strasse 49 oberhalb der Brauerei. - In Vohenstrauß wird ein evangelischer Hilfsverein gegründet, der nicht nur das kirchliche Bewusstsein durch die Gründung einer Gemeindediakonie mit Kindergarten und Pflegestation fördert, sondern auch evangelischen Besitz durch zinsgünstige Ausgabe von Krediten rettet. - Nürnberg hat 175.580 Einwohner. - Der in Bechhofen geborene Oskar Vogelhuber (55) tritt als Schulpraktikant dem nationalsozialen Verein Neumanns bei, der eine nationalsozialistische Gesinnung hat. - In Nürnberg gründet der Musiklehrer und Pianist Carl Dupont (19) eine Klavierschule Bucher Strasse 11. - In Bayreuth werden im Gartensalon des Cafe Sammet öffentlich zwei nur einige Minuten dauernde Filme vorgeführt. - In Nürnberg findet das XII. Deutsche Bundesschießen statt. - In Amberg wird die Eisenbahngüterhalle umgestaltet, weshalb die Dult auf den Platz vor dem Wingershofer Tor und die Kochkellerwiese verlegt wird. - In Regensburg ist das Hotel Goliath in der Goliathstrasse. - In Erlangen ist ein Hyppodrom alias Hippodrom die Hauptattraktion der Bergkerwa alias Bergkirchweih. - In Regensburg findet das Volksfest Oberwöhrd statt. Es gibt Luftballons, Schiffschaukel, Karussell, Fotographen-Atlelier und eine orientqalische Menagerei mit Schlangen- und Vogeldressuren. Fast alle Hüte sind flach. - In Regensburg findet letztmals der Christkindlmarkt auf dem Neupfarrplatz statt. - In Nürnberg wird in der Flurstrasse das Städtische Krankenhaus nach dreieinhaljähriger Bauzeit eröffnet. Der weitläufige Gebäudekomplex hat über 30 Gebäude, 760 Betten und eine Pavillonanlage, in der 12 Ärzte, 42 Pflegekräfte und 3 Apotheker in Fachbereichen Innere Medizin, Chirurgie, Haut- und Geschlechtskrankheiten und Psychiatrie arbeiten. - In Nürnberg ist ein Heißluftballon die Hauptattraktion auf dem Volksfest. - In Nürnberg hält sich der deutsche Kaiser Wilhelm II von Zollern (St) (38) zum Kaisermanöver auf. - In Schwabach wird der Athletenclub Germania gegründet. - In Beilngries erhält der Mühlenbesitzer Franz Rengnath die Erlaubnis elektrische Leitungen über Strassen und Bauten führen zu dürfen. - In Altmannstein produziert der Mühlenbesitzer Xaver Breitmoser elektrischen Strom. Die Vergütung für eine 16 Normalkerzen-Lampe beträgt 20 Mark/Jahr. Der Strom wird von Dämmerung bis Morgenanbruch geliefert. - In Regensburg veranstaltet der Regensburger Carnevalsverein Narragonia nach einigen Jahren Pause wieder einen Faschingszug und eine Faschingssitzung. - In Nürnberg wird der Johannis Sammler für die Kanalisation eröffnet. - In Nürnberg und Fürth gibt es das im Vorjahr von Rittmeister aD Suttner gegründete Privatpostunternehmen Nürnberg Fürther Packetfahrtgesellschaft mit 5, 10, 20 und 40 Pfennig Wertzeichen mit dem nürnberger Jungfrauenadler und dem fürther Wappen. - In Nürnberg produziert die in eine Aktiengesellschaft umgewandelte  Nürnberger Velozipedfabrik Hercules des jüdischen Fahrradherstellers Carl Marschütz (34) (Express Namensrechteinhaber) Fürther Strasse 191 mit 340 Arbeitern und 135 Werkzeugmaschinen 8.000 Fahrräder. Wegen der Fahrradkrise durch den Import von billigen amerikanischen Fahrrädern werden auch Isolierrohre und Steckdosen hergestellt. - In Nürnberg startet die jüdische englische Fahrradfirma Triumph Cycle & Co Ltd. Coventry in ihrem Zweigwerk in der Fürther Strasse die Produktion. - In Neumarkt wird bei einer Metallarbeiterversammlung mit 30 Personen, die fast alle SPD Mitglieder sind eine Zahlstelle des Metallarbeiterverbandes gegründet. - In Regensburg gibt es über 1.300 Fahrräder, die eine polizeiliche Fahrradnummer haben. - In Regensburg macht sich die Tageszeitung Regensburger Anzeiger über den Sturz zweier radfahrender Damen lustig. - In Regensburg wirft die regensburger Niedermünster Schule mehrere Schülerinnen einer höheren Klasse, die mit ihren Eltern Fahrrad fuhren, von der Schule. - In Regensburg verbietet der regensburger Bischof Ignatius von Senestrey (79) seinen Geistlichen das Fahrradfahren um sie vor gesundheitlichen Schäden und dem Spott der Gläubigen zu bewahren. - In Regensburg ist August Geisser einer der führenden Geister des deutschen Fahrradsports. - In Nürnberg gibt es auf dem Volksfest neben einem Flohmarkt, einer Art Mini-Riesenrad mit 8 überdachten Gondeln, einem Karussel, einer Glücksbude auch einen Heißluftballon, mit dem man den Platz aus der Höhe betrachten kann. - In Altdorf beginnt das Dampfsägewerk Eckstein Hersbrucker Strasse Strom für 60 Glühlampen und 2 hellere Bogenlampen, für private Beleuchtung als auch für öffentliche Gebäude und Strassenbeleuchtung zu liefern. - In Nürnberg werden in der Eberhardshofstrasse sowohl die Panzer Fahrradwerke Klein & Söhne als auch die Fahrradketten Fabrik Anton Reckendorfer gegründet. - In Neumarkt wird der Lammsbräu-Keller an der Amberger Strasse fertiggestellt. - In Nürnberg gründet die evangelische Innere Mission zum Marthaverein noch den Lydiaverein, die beide eigene Chöre gründen. - In Nürnberg macht die evangelische Innere Mission hilfsbedürftige Prostituierten einige Gebrauchsgegenstände aus dem aufgelösten Krankenhaus in der Treustrasse (2021 Schauspielhaus) zugänglich. - In Nürnberg beginnen evangelische Diakonissen und frewiwillige Helferinnen am 1. und 15. des Monats mit bahnhofsmissionarischen Einsätzen. Dazu kommen Stadtmission, Mädchenschutzverein und Israelitischer Frauenverein, die sich irgendwie koordinieren. - In Nürnberg schafft die Cognacbrennerei Metzger Jacobstrasße 29 eine Clett & Co später MAN Dampfmaschine an. - In Nürnberg sind alle Fahrradfahrverbote aufgehoben. - In Ansbach wird eine Fahrrad Distancefahrt nach München durchgeführt und im Sommer ein Humpenrennen. - In Neumarkt gibt es den Radfahrer Verein Neumarkt. - In Neumarkt wird der Verein Athletenclub Hercules gegründet. - In Regensburg gibt es den Ruderclub Regensburg. - In Nürnberg übernimmt die Nürnberger Brauhaus AG die Brauerei Denk. - In Nürnberg genehmigt die Stadt die Verwendung von Asphalt als Strassenbelag für Automobile und Fahrräder, was aber noch drei Jahre lang nicht umgesetzt wird. - In Nürnberg ist der königliche Telegraphie Vorstand Markus von Eckhard, Äussere Bucherstrasse 28, Beisitzer des Vorstands des Deutschen Radfahrer Bundes. - In Berching gibt es die Brauerei und Gaststätte Gusswein. - In Neumarkt kauft Alfred Bischof von Kommerzienrat Meusel das Schlossgut Woffenbach und behält es 30 Jahre lang. - Der in Fürth geborene jüdische Spielwarenfabrikantensohn Jakob Wassermann (24) beginnt für die Frankfurter Zeitung  Feuilletons und Theaterberichte zu schreiben und veröffentlicht seinen Roman Die Juden von Zirndorf. - In Nürnberg werden im Bauhof alias Pointhof Fahrradprüfungen abgehalten. - In Nürnberg werden von den 350.000 in Deutschland produzierten Fahrrädern 50.000 hergestellt. - In Nürnberg wird an der Ecke Ludwig-Feuerbachstrasse 53/Sulzbacherstrasse an der Pferdebahnhaltestelle Lauferthor-St Jobst das erste überdachte elektrisch beleuchtete säulenfreie Velodrom, das 2.500 qm grosse und von 08:00 bis 22:00 Uhr geöffnete Victoria Velodrom mit der Telefonnummer 991 und einer Fahrbahn im Freien eröffnet. Zur musikalischen Unterhaltung dient ein elektrisches Orchestrion. Dazu gibt es ein Restaurant. Ein Fahresabonnement kostet 6 Mark. Man verkauft Tageskarten zu 30 Pfennig. - In Regensburg findet der Christkindlsmarkt auf dem Neupfarrplatz statt, wobei die Stände sogar auf das Trottoir alias Gehweg reichen und den übrigen Geschäftsverkehr stark behindern. - In Nürnberg treten auf dem Volksfest auf dem Ludwigsfeld eine Riesendame, ein Südsee-Insulaner und ein Magnetischer Mann auf, der mit elektrischem Strom Gegenstände am Körper haften lässt. Dazu gibt es einen Hau den Lukas, eine Glücksbude alias Losbude, einen Flohzirkus, einen Heißluftballon, Schießbuden und ein Pferdekarussel. Im Volksfestzelt vom nürnberger Gastwirtsohn und Festwirt Georg Lang (31), dem auch das Gasthaus Zum Krokodil Weintraubengasse 2 und seit dem Vorjahr das Gasthaus Zum goldenen Hahn Königstrasse 51, das er in Reichshalle umbenennt, gehört, wird getanzt, wobei die Kapelle auf der Ballustrade über der Tanzfläche spielt. - In Nürnberg wird das Städtische Krankenhaus von der Treustrasse (20 21 Schauspielhaus) an die Flurstrasse verlegt. - In Regensburg veranstalten 6 Motorfahrer alias Automobilbesitzer und 6 Motorradfahrer eine 30 km lange Prüfungsfahrt zur 10 km entfernten Walhalla bei Donaustauf, in der Nähe des fürstlich thurn und taxis Jagdschloss Thiergarten Thiergartenstrasse 1 (20 16 Golfhotel). - Zwei Jahre nach dem Französischen Automobilclub wird in Berlin ein deutscher Automobilverein gegründet, der Mitteleuropäische Motorwagenverein MMV, bei dem ua Carl Benz (43), Gottlieb Daimler (63) und Rudolf Diesel (39) beteiligt sind. - In Burgthann schlägt ein Blitz in die Burg ein, worauhin der Südflügel stark beschädigt wird. - In Regensburg wird das evangelische Schulinternat Alumneum am Ölberg 2 im Jugendstil erbaut. - In Regensburg beginnt der Architekt Joseph Koch (--) mit der Entkernung des Goliathauses am Watmarkt 5. - In Fürth kündigt die Tageszeitung Fürther Tagblatt: General-Anzeiger für Fürth und Umgegend als neueste Attraktion Lebende Photographien und Lebende Bilder alias Kinovorführungen zur Kirchweih alias Kärw an. - In Neumarkt werden zwei öffentliche Telefonzellen aufgestellt, die mit der Nummer 1 in der Postexpedition in der Stadt und die mit der Nummer 2 am Bahnhof. Sie sind von 07:00 bis 21:00 Uhr zugänglich, von wo aus man ins Ortsnetz aber auch ins rechtsrheinische königlichbayerische Städtenetz telefonieren kann. - In Berngau wird ein Postexpedition mit Poststall erbaut, die der berngauer Bürgermeister und Dorfschmied Peter Schmid (--) betreibt. Die einmalige tägliche 45 minütige Kariolpostfahrt startet in Berngau um 05:25 Uhr und fährt um 06:45 Uhr wieder zurück. - In Nürnberg erstellt der in Bamerg geborene Maler Pius Ferdinand Messerschmitt (39) sein Bild Kindleinsmarkt alias Christkindlsmarkt, das in der Zeitschrift Gartenlaube veröffentlicht wird. - Auf der Poststrecke Henfenfeld~Offenhausen wird eine Postkutsche überfallen. - In Altdorf erhält das Gasthof Zur Post Neubaugasse 7 später Gasthaus Zur alten Post vom Dampfsägewerk Eckstein mit elektrischem Strom versorgt. - In Deining Waltersberg gründet der katholische Pfarrer Johann Baptist Mößl die Raiffeisenkasse Waltersberg. - In Rasch wird ein genossenschaftlicher Darlehnkassenverein später Raiffensbank Altdorf-Feucht gegründet.

1896 Wetter: Schmetterlinge im Januar in Neumarkt. - In Neumarkt übernimmt der neumarkter Posthalter Ludwig Ehrnsperger (--)  das Gasthaus Zur goldenen Gans Obere Marktstrasse 9 mit der Gansbrauerei. Sein jüngerer Bruder Ernst Ehrnsperger (--) kauft einen Tag später das Privatbrauhaus und zweitgrößten neumarkter Brauereibetrieb von Georg Yberle (--), wodurch er mit Anna Ehrnsperger die Bierproduktion in Neumarkt anführt. - In Nürnberg wird die öffentliche Pferdebahn durch eine Elektrische Strassenbahn ersetzt. Die nicht mehr gebrauchten Pferdewagen werden als Beiwagen angehängt. - In Nürnberg wird ein städtisches Elektrizitätswerk eröffnet. - In Neumarkt eröffnet Therese Schindler im elterlichen Haus als Kleidermacherin ihr feines Atelier in der Bräugasse 18. - In Nürnberg stellen aus Neumarkt die Zinngießerei Bermüller, Goldarbeiten Burgard, Wagnermeister Göz, Dampfsäge Goldschmidt und Co, Zinngußfabrik Goldschmidt und Dreichlinger, Kochherdfabrik S. und Sohn, Wagenfabrik Grammer, Filzfabrik und Deckenfabrik Hauer, Schmiedmeister Kirchberger, Vergolder und Maler Koller, Schreinermeister Lang, Schmiedmeister Schächinger, Thonwerk Spitta und Co, Conditorei Winkler, Kunstmühle Carl Zinn, aus Beilngries Holzstoff und Holzpappenfabrik Prinstner und aus Berching der Schreinermeister Zrenner auf der Bayerische Landesgewerbe, Industrie- und Kunstausstellung mit 1.800.000 Besuchern aus. Der Park wird danach als Stadtpark genutzt. - In Nürnberg wird ein Lebküchner zu einer 7 monatigen Gefängnisstrafe verurteilt. - Im regensburger Weinvorort Kager entdeckt der Konservator Georg Hager einen unterirdischen Gang unter der Kirche. - In Altdorf wird ein Laienschauspiel Wallenstein in Altdorf aufgeführt. - Die auf Schloss Rosenau in Coburg geborene großbritische und irische Prinzessin, sachsencoburggothaer Herzogstochter Alexandra von Sachsen Coburg Gotha (St) (18) heiratet auf Schloss Ehrenburg in Coburg ihren Cousin Fürst Ernst Wilhelm Friedrich Karl von Hohenlohe Langenburg (St) (33). - In Amberg wird die Amberger Gewehrfabrik an das staatliche Telefonnetz angeschlossen. - In Neumarkt ist Joseph Weißenfeld Bürgermeister. - In Neumarkt wird die Hofkirche auf Staatskosten innen saniert. - In Nürnberg gründet der in Nürnberg geborene jüdische nach Coventry ausgewanderte Holzgroßhändlersohn und Gründer der englischen Triumph Cycle Factory Siegfried Bettmann (33), nach 10 jährigem erfolgreichen Fahrradbau, finanziert von der jüdischen nürnberger Privatbank Anton Kohn, seine deutsche Tochterfirma Triumph Werke Nürnberg, wobei Arno Ditrich (25) (19 17 Ardie) sein Werkmeister wird. - In Ansbach wird der protestantische Pfarrerssohn und rechtskundige ansbacher Bürgermeister Ludwig Keller (57) in den persönlichen Adelsstand erhoben. - In Nürnberg wird an der Tullnaustrasse ein Elektrizitätswerk mit drei Dampfgeneratoren und einer Leistung von 690 Kilowatt mit jeweils 500 PS für 1.102 Kunden mit 2.955 Glühlampen, 545 Bogenlampen und 123 Elektromotoren unter Direktor Philipp Scholtes eröffnet. - In Nürnberg sind Victoria Fahrräder der jüdischen Fahrradfabrik Frankenburger und Ottenstein Nürnberg von von Max Frankenburger (36) mit Dunlop Luftreifen ausgestattet. - In Eichstätt wird Eduard Mager für 15 Jahre Bürgermeister. - In Nürnberg eröffnet Oskar Weigel nach einjährigem Umbau das Grandhotel am Bahnhofsplatz mit 100 Betten in 80 Zimmern, ohne fließend Wasser und nur einem Badezmmer auf 3 Stockwerken vor dem Hauptbahnhof in einem umgebauten Bauernhof mit Hopfenspeicher. - In Nürnberg zieht der Gründerstamm des ESV Nürnberg aus dem Rödelsaal aus und gründete den Turnverein Seeleinsbühl im gleichen Ortsteil. Geturnt wird u.a. auf dem Anwesen Seeleinsbühlstrasse 9 und Vereinslokal wird die Gaststätte Bräustübl. - In Nürnberg wird das Hotel Wittelsbach mit Sommertheater in der Pfannenschmiedsgasse 22 von Grund auf umgebaut und in ein Nobelhotel mit Variete Apollo umgebaut. - In Nürnberg sorgt der wiener Luftschiffer Rudolf Brunner (20), der eigentlich Fesselballone für Artilleriebeobachtung baut, mit seinem Riesenluftballon Meteor während des Volksfestes für Aufsehen. Die Italienische Nacht muss wegen der begeisternden festlichen Illumination mehrmals wiederholt werden. - In Neumarkt erhält der mit Anna Loichinger verheiratete Oberpostexpeditor Joseph Thoma (67) das Verdienstkreuz vom heiligen Michael. - In Amberg unterstützt Baronin von Hirsch-Gereuth die Einrichtung eines mit Gas beleuchteten jüdischen Betsaasl. - In Bayreuth nimmt die Sängerschaft Franco-Palatia auch ohne Satzungsparagraphen keine Juden auf. - In Kastl baut die Gaststätte Forsthaus einen 300 Meter langen Schießstand an ihr Anwesen an. - In Amberg wird die Amberger Bierbrauerei AG alias Brauhaus AG gegründet. - Nürnberg hat 166.310 Einwohner. - In Nürnberg wird am Dutzendteich das Ausflugslokal Seerose eröffnet. - In Regensburg ist das Restaurant und Hotel Orphee, Untere Bachgasse 8, der Brauerei Bolland der Salon der Stadt. Es gibt rote Samtsessel und Marmortische. - In Beratzhausen baut der Besitzer Plank in der Hammermühle Beilsein 4 einen Dynamo zur Elektrizitätserzeugung alias Stromerzeugung ein. - In Erlangen stellt sich die elektrotechnische Fabrik Reiniger Gebbert & Schall Gebbertrasse auf die Herstellung von Röntgenapparte um. - In Nürnberg hält am Hauptmarkt die Pferdebahn Nr 30. - In Eichstätt übernimmt die Hofmühl Brauerei die Rohrmeier Bräu Gabrieli Strasse 11. - In Velburg kostet der Pflasterzoll 10 Pfennig/Pferd oder Fohlen, 10 Pfennig/Ochsen, 5 Pfennig/ 5 Kälber, 5 Schweine, 5 Ziegen oder 5 Schafen bei einem maximalen Höchstbetrag von 40 Pfennig. - In Langenzenn wird der Fürstensohn Udo von Löwenstein Wertheim Freudenberg (St) als Sohn von Fürst Alfred von Löwenstein Wertheim Freudenberg (St) (41) und Paulina von Reichenbach Lessonitz (St) (38) geboren. - In Nürnberg gibt es auf der Landesausstellung eine Münchner Bierhalle, eine Kulmbacher Bierhalle und ein Weinhaus. - In Nürnberg wird Jobst Kohlenberger Festwirt. - In Nürnberg gründete die englische Fahrradfirma Triumph Cycle & Co Ltd. Coventry ein Zweigwerk. - In Neumarkt streiken die Schleifer und Polierer der jüdischen Fahrradfabrik Velocipedfabrik Goldschmidt alias Express-Werke, wo man in einer 10 stündigen Schicht 2 Mark 35 Pfennig verdient und die Arbeiterwohnungen sehr klein, übervölkert, überteuert, ungetüncht und rußig sind. Viele leiden an TBC. Der Bierverbrauch in Neumarkt erreicht 518 Liter pro Jahr. - In Neumarkt übernimmt die Witwe Berta Goldschmidt und der Sohn Jacob Goldschmidt die Velocipedfabrik Gebrüder Goldschmidt alias Expresswerke, die wie die Konkurrenten Adler in Frankfurt und Wanderer in Chemnitz eine Aktiengesellschaft umgewandelt wird. - In Nürnberg beginnen sich in der von der evangelischen Inner Mission geführte Marthaherberge Mädchen zu Jungfrauenvereinen zusammenzuschließen. - In Regensburg gibt es eine nicht ständige katholische Bahnhofsmission, wobei anreisende Mädchen und junge Frauen bereits bei ihrer Ankunft an den Bahnhöfen vom Mitgliedern des Marianischen Mädchenschutzes empfangen werden, man sie vor den Gefahren von Prostitution uä warnt und man ihnen Hilfe anbietet. - In Regensburg wird die katholische Bahnhofsmission in Regensburg als nichtständiger Bahnhofsdienst von der Vorsitzenden der Lokalstelle Speyer, Frau Ciara de Lamotte, eröffnet. - In Nürnberg Schoppershof beendet die in Pappenheim geborene Goldschmiedstochter, Frauenrechtlerin und Pazifistin Bertha Friederika Kipfmüller (35) ihren Dienst als Volksschullehrerin, die dort arbeiten musste, weil in Nürnberg keine Frauen als Volksschullehrerinnen arbeiten dürfen. - In Neumarkt tritt bei einer Variete Veranstaltung zugunsten des Turnhallenbaufonds eine 8 köpfige Mädchenriege des neumarkter Turnvereins auf. Die Jungen zeigen Hantelübungen. - Der in Madrid geborene und in München lebende Prinz Ludwig Ferdinand von Wittelsbach Bayern (St) (45), ist Ehrenmitglied im Fahrradverein Akademischer Radfahrer Verein München. - In Nürnberg wird das Herrenfahrrad Viktoria Blitz 3 vertrieben. - In Nürnberg stirbt die Geigenbauerfamilie Sprenger mit dem Tod von Augustin Sprenger (48) aus. - In Ansbach beginnt der in Hof geborene Barbier Hans Trautner (26) Geigen zu bauen, was er sich selbst angelernt hat. - In Nürnberg wird aus dem Sportverein TuS Nürnberg West der Sportverein Turnverein Seeleinsbühl. - In Nürnberg erbaut man für das Volksfest eine kleine Holzburg mit hölzernem Wehrgang und ein hölzernes Gasthaus mit Zinnen. - In Nürnberg wird das abgegangene Herrenhaus Thumenberg am Platnersberg abgerissen. - In Nürnberg ist das Theater von Weikersgässchen, Lorenzstrasse und Theatergasse (2022 Nürnberger Sparkasse Lorenzplatz) umgeben. - In Neumarkt Berg wird an der Burg Berg Im Schloß 1 der Wohnturm abgetragen. - In Regenstauf übernimmt  Josef Urban den Brauereigasthof in der ehemaligen Porzellan und Steingutfabrik Steinsberg. - In Nürnberg besteht ein Bezirkstelefonnetz, an das die Stadt Neumarkt von der könglbayerischen Telegrafenbehörde dann angeschlossen wird, wenn sich genügend Abonnenten finden. - In Neumarkt wird das Hotel Egner Bahnhofstrasse 24 mit einer Telefondrahtleitung über die Bahnhofstrasse an die gegenüberliegende Firma S Goldschmidt & Sohn später Express Werke angeschlossen. - In Nürnberg wird im Posthaus in der Karolinenstrasse 36 nach 8 Jahren Streit das 3 Geschoß fertiggestellt, wodurch die Telegraphie im zweiten und die Telefonie alias Fernsprecher im 3. Stock untergebracht werden. - In Unterauerbach wird ein Darlehenskassenverein später Sparkasse Schwandorf Nittendorf gegründet.

1895 In Neumarkt baut der neumarkter Kolpingsgesellenverein sein Haus in der Adlergasse 4 alias Adolf Kolping Strasse 4 zu einem Gesellenhaus mit einem Saal mit Bühne um. - In Neumarkt wird das Gasthaus Zum schwarzen Adler von Joseph Altmann eröffnet. - Der mit Maximiliane von Gumppenberg (St) (44) verheiratete Graf Maximilian Karl Theodor von Holnstein (St) (60) stirbt auf Schloss Schwarzenfeld. - In München wird die Erste Münchner Brauakademie von Dr Albert Doemens gegründet. - Der in Thalmässing geborene jüdische Brauereibesitzersohn Kommerzienrat Joseph Schülein (41) kauft die in Konkurs geratene münchner Brauerei Fügerbräu. - In Fürth wird der Geismannsaal, in dem das Starkbier Poculator ausgeschänkt wird, erbaut. - In Fürth wird der Fabrikant und Unternehmer Gustav Schickedanz geboren. - In Nürnberg kommt Julius Beißbarth in den Besitz des Herrensitzes Thumenberg. - Der in Berndorf geborene  Carl Linde (53) entwickelt das Lindeverfahren, ein Kühlverfahren. - In Neumarkt ist Joseph Weißenfeld Bürgermeister. - In Weiden gelingt die selbständige Mitgliedschaft in der Sozialdemokratischen Arbeiterpartei. - In Regensburg wird der Bayerische Bauernbund gegründet. - In Amberg endet eine vierjährige Typhusepidemie nach 66 Opfern. - In Weiden wird die Fuchsmühler Holzschlacht im Rathaussaal verhandelt, bei der 146 Angeklagte wegen Landfriedensbruchs und Forstfrevels zu Geldstrafen und der Bürgermeister Josef Stock zur Höchststrafe von 4,5 Jahren Gefängnis verurteilt werden. Anwaltlich vertreten werden sie vom aus Fürth stammenden Max Bernstein (41). - In Neumarkt übernimmt Boegl die Druckerei Rothmayer, Klostergasse 11 mit der katholischen Tageszeitung Neumarkter Anzeiger und nennt sie in Neues Oberpfälzisches Volksblatt um. - Der in Germersheim geborene, in Bayreuth aufgewachsene, bayerische Offizierssohn, ehemalige bayreuther Staatsanwalt und ehemalige Gouverneur von Kamerun Eugen von Zimmerer (52), der für Unmenschlichkeit und Sklavenhandel seines Kanzlers Heinrich Leist in der Kolonie verantwortlich gemacht wurde, wird in den einstweiligen Ruhestand versetzt. - Die Eisenbahnstrecke Schnaittach-Bahnhof~Simmelsdorf-Hüttenbach wird eröffnet, bei der neben Freiherr xxx von Tucher (--), der große Geländestücke zur Verfügung stellt, sogar kleinste Unternehmer wie u.a. Gastwirt Konrad Schnellbögel, Mühlenbesitzer Josef Schlicht, Ziegeleibesitzer Albert Schmauß, Brauereibesitzer Wolfgang Traeg Zugang zum Bahnnetz erhalten. - In Nürnberg findet ein Volksfest mit einer 120 Meter langer (Tier-) Menagerie, dem Variete und Zaubertheater Schichtl und einer elektrische Stufenbahn von der Chicagoer Weltausstellung statt. - In Nürnberg werden die Pferdestrassenbahnmitarbeiter auf elektrischen Betrieb umgeschult. - In Neumarkt erscheint der 9te Jahrgang des täglich erscheinenden Oberpfälzisches Volksblatt alias Neumarkter Tagblatt mit dem Motto Mit Gott, für Wahrheit, Freiheit und Recht. dessen verantwortliche Redakteur der neumarkter J.M. Boegl ist und das von der Katholischen Verlagsanstalt in Neumarkt unter Leitung von J.M. Boegl gedruckt und verlegt wird. - In Nürnberg brennt die Brauerei Lederer ab. - In Neumarkt zieht der Uhrmacher L. Funk aus dem Rathaus in sein neues Haus obere Marktstrasse 23. - In Neumarkt findet ein Fahrradrennen von Pilsach nach Neumarkt statt, bei dem der neumarkter Bäckersohn Johann Düring gewinnt und der jüdische Teilnehmer Leopold Goldschmidt (18) Zweiter wird. - Der in Neumarkt im Gasthaus Zum Hechten Untere Marktstrasse 3 geborene rechtsradikale und antisemitische Notarssohn und Journalist Dietrich Eckart (27) erbt das väterliche Erbe und verlässt Neumarkt. - In Neumarkt ist Liebigs Volkstheater zu Gast und führt Puppentheater auf. - 5 SPD Mitglieder im bayerischen Landtag. - In Bayreuth wird die Sängerschaft Franco-Palatia gegründet. - In Schwandorf brennen 100 elektrische Strassenlampen. - In Dietfurt übernimmt der in Daßwang geborene und in Pyrbaum wohnende Arzt Johann Baptist Pröll (30) seinen Dienst in Nr 57 alias Raiffeisenbank auf. Er ist für die Stadt und 10 Dörfer zuständig und behandelt auch die Patienten im dietfurter Distriktkrankenhaus alias Siechenhaus. - Der in Ansbach geborene Beamtensohn, erlanger Onoldia Corpsstudent und Jurist Wilhelm von Meinel (30) geht an das Bayerische Außenministerium unter dem ins Ansbach geborenen erlanger Onoldia Corpsstudenten und bayerischen Ministerpräsident Graf Krafft Friedrich von Crailsheim (54). - In Nürnberg gründet der Jude Johann Distler eine Metallwarenfabrik in der Spielzeug mit Uhrwerken hergestellt wird. - In Neuburg stirbt auf Schloss Bertoldsheim Gräfin Karoline von der Mühle Eckart. - Nürnberg hat 159.530 Einwohner. Regensburg hat 41.471 Einwohner. - In Schwarzenbruck beendet der schwerkranke Bleistiftindustrielle Freiherr Lothar von Faber (78) das Faberschloss als Sommersitz zu benutzen und seine Enkelin Ottilie von Faber (18) zieht ein. - In Regensburg kommt im Kloster Emmeram die Inneneinrichtung des frankfurter Palais Thurn und Taxis von Fürst Albert von Thurn und Taxis (St) (28), das er an die frankfurter Post verkauft hat. - In Nürnberg ist das Hotel Monopol in der Königstrasse. - In Nürnberg wird den Braugehilfen die Sonntagsruhe zugestanden. - Fahrrad- bzw Velociped-Versicherungen werden gegründet. - In Nürnberg kommt das Gasthaus Böhm´s Herrenkeller in der Theatergasse 19 wieder in Familienbesitz. - In Nürnberg gibt es die private Brieftransportgesellschaft W. Boettchen & Co Stadtpost Courier Nürnberg. - In Nürnberg Doos eröffnen die Sirius Fahrradwerke. - In Nürnberg bringt die englische Fahrradfabrik Premier & Co Ltd London ihre neuen Premier Helical Fahrräder, die aus englischen Teilen zusammengebaut werden, heraus.  - In Berching verkauft die königliche Posthalterwitwe Maria Dallmayer nach 6 Jahren Witwenschaft das Gasthaus Zur Post Hauptstrasse 23 über ihren beilngireser Schwiegersohn Max Prinstner an den Brauer Josef Schaidl, der die beilngrieser Walburga Rucker heiratet. - In Regensburg ist Dr Brunnhuber Schriftführer des Deutschen und Österreichen Alpenvereins. Man betreibt die Regensburgerhütte bei Bozen. Die nürnberger Sektion betreibt die Nürnbergerhütte bei Bozen. - In Regensburg darf die Regensburger Sparkasse, die für Kinder aus allen Bevölkerungsschichten, sowie für Dienstboten, Lehrlinge, Handwerksgesellen, Fabrikarbeiter und Tagelöhner eingerichtet wurde, Sparbücher und monatliche Verzinsung und den Zugang für alle Bevölkerungsschichten einführen. - In Nürnberg gründet die in Pappenheim geborene Goldschmiedstochter, Frauenrechtlerin, Pazifistin und schoppershofer Volksschullehrerin Bertha Friederika Kipfmüller (34) den Verein Frauenwohl. - In Velburg wird der Radfahrer Verein Velburg gegründet, der sich im Gasthaus Zum Löwen trifft. - Der in Regensburg geborene Naturalismus Bildhauer Rudolf Maison (41) wird Ehrenmitglied der königlichen Akademie der Künste in Berlin. - In Amberg tritt der in Bad Kissingen geborene geisteskranke sexuelle und moralische Revolutionär, Psychiater und Skandal Schriftsteller Oskar Panizza (42) wegen seinem im Vorjahr erschienenen grotesken antikatholischen satirischen Drama Das Liebeskonzil eine einjährige Einzelhaft in der Haftanstalt Amberg alias Fronfeste an, die er vollständig abbüßt, wobei sein Anwalt Georg Kugelmann erfolglos auf Betreiben seiner Familie ein Gnadengesuch wegen Geisteskrankheit und Unzurechnungsfähigkeit beim Prinzregenten einreicht, was ihn 10 Jahre später in die Psychiatrie bringen wird. Unter Pseudonym veröffentlicht er aus der Haftanstalt Amberg heraus Aufsätze und Rezensionen in der Zeitschrift Die Gesellschaft ua über Wedekinds Der Erdgeist. Der katholische amberger Gefängnisgeistliche Friedrich Lippert ist sein einziger Gesprächspartner. Während der Haft wird in Leipzig sein naturalistisches Theaterstück Ein guter Kerl um einen Erbstreit als einziges während seiner Lebenszeit uraufgeührt. Wer im Gefängnis ankommt wird übrigens grundsätzlich und traditionell erst einmal von den Wärtern verprügelt. - In Nürnberg beginnt der Velociped Rennbahn Verein Nürnberg auf seiner Radrennbahn an der Rothenburger Strasse Damenwettfahrten und die Nürnberger 8 Stunden Rennen mit Tripletschrittmacher und Tandemschrittmacher ua mit dem Radrennfahrer Thaddäus Robl (18) zu veranstalten, das der münchner Hochradfahrer Joseph Fischer mit einem Schnitt von gut 30 km/h gewinnt. - In Nürnberg wird diie 400 m lange Radrennbahn an der Rothenburger Strasse vom Verein für Rad-Wettfahren in Nürnberg an den Nürnberger Velociped Rennbahn Verein abgetreten. - In Nürnberg gibt es 25 Radfahrervereine. - In Nürnberg feiert der Männer Fahrradclub Neujahr im Gasthaus Blaue Traube. - In Deutschland wandern 37.000 Menschen nach Amerika aus. - In Regensburg stellt die Firma Kerschensteiner Pfarrergasse 10 über 200 Zithern her. - In Nürnberg bewirbt die jüische Fahrradfabrik Victoria Fahrradwerke Frankenburger und Ottenstein ihre leichtlaufenden eleganten rover-ähnlichen Fahrräder ausschließlich mit dem Hinweis, dass man fast alle europäischen Armeen beliefert. Das Fahrrad kann nur mit der Vorderradbremse gebremst werden und hat Ballonreifen. - In Nürnberg kauft der Fahrradverkäufer Julius Beißbarth (--) die Renaissance Villa mit Hofgut Thumenberg am Platnersberg, ein ehemaliges mittelalterliches Lusthaus. - In Nürnberg liefert das städtische Einwohnerbureau die Informationen für das Nürnberger Adressbuch, das die Stadt selbst druckt. - In Nürnberg taucht ein erstes Bauwerke mit Jugendstilelementen auf. - In Neumarkt besitzt der Bierbrauer und Gastwirt Friedrich Gößwein (--) das Gasthaus Zum schwarzen Bären Obere Marktstrasse 26. Fritz Gößwein ist Wirt besitzt das Gasthaus Zum Hechten Untere Marktstrasse 16. Magdalene Gmell führt in der Grünbaumwirtsgasse 22 ein Rosoli Geschäft. - In Neuendettelsau stirbt der evangelische Religionslehrersohn, und ehemalige evangelische Leiter des Königlichen Schullehrerseminars in Amberg Johannes Zahn (78). Wie und warum er dort hingekommen ist, wird nicht angegeben.

1894 Wetter: Orkan im Februar. - In Neumarkt findet das Dritte Oberpfälzische Bundesschießen mit 189 Schützen statt. - In der neumarkter Remontenanstalt in der EFA Strasse werden Pferde für das Militär und den Kriegseinsatz durch den Umgang mit Feuer und Kanonengeräuschen ausgebildet. Es wird nicht gezüchtet. - In Neumarkt wird im Klafter ein Hochbehälter alias unterirdisches Reservoir aus Stampfbeton des städtischen Wasserwerks und darüber ein historisierender Betonbau im Charakter eines quadratischen Befestigungsturms erbaut, der die Wasserversorgung sichert. - In Neumarkt wird die erste bayerische Sprengstoffabrik unter französischer Leitung eröffnet. Der in Wiener Neustadt lebende Raymond Cahüc produziert den von ihm entwickelten Sprengstoff Cahücit, ein verbessertes Carboazotin. - In Neumarkt kauft die heilbronner Holzhändlerfamilie und Flößerfamilie Pfleiderer ein Sägewerk. -  Fürst Chlodwig von Hohenlohe-Schillingsfürst (St) (75) wird Reichskanzler des Deutschen Kaiserreichs und preußischer Ministerpräsident. - Der in Fürth geborene jüdische Papiergroßhändler und Ullsteinverlagsgründer Leopold Ullstein (68) kauft die Berliner Illustrierte Zeitung. - In Nürnberg scheitern Pläne für ein Volksbad des nürnberger Bürgermeister Otto Stromer von Reichenbach (18 91+). - In Neumarkt ist Joseph Weißenfeld Bürgermeister. - In Amberg wird der Paradeplatz gepflastert. - In der Amberger Volkszeitung macht der Bauernvorsitzende Georg Heim (29) die Fuchsmühler Holzschlacht publik, bei der der Großgrundbesitzer Freiherr von Zoller den holzschlagberechtigten Dörflern ihr Recht verwehrt und sie nach jahrelangen Rechtsstreitigkeiten in den Ruin treiben will. Georg Stock und Leonhard Bauer werden dabei von der amberger Infanterie unter Premierleutnant Meier getötet. - In Bamberg starten Alois Wolfmüller (30) und Hans Geisenhof bei ihrer Werkstatt eine Testfahrt mit dem ersten serienmäßig produzierten Motorrad, dem wassergekühlten Zweizylinder-Tandemviertakt-Motorrad Hildebrand & Wolfmüller, von dem mehrere Hundert gebaut werden, das allerding für den Alltag untauglich ist. - In Nürnberg wird die Pferdebahn die Strecke Hauptbahnhof~Tafelfeldstrasse~Aufseßplatz eröffnet. - In Neumarkt wird der Hilfspostbote Bernhard Schlanghaufer zum Postboten befördert. - In Altdorf wird ein Distrikt-Krankenhaus eröffnet. - In Neumarkt übergibt der Wirt des Gasthauses Zum Rössl Kastengasse 14 Anton Gloßner die Wirtschaft mit den Anteilen an den beiden Kommunbrauhäusern an seinen Sohn Franz Xaver Gloßner, der auch Charcutier alias auch Metzger ist. - In Coburg heiratet Ernst Ludwig von Hessen Darmstadt (St) (26) von Hessen-Darmstadt die Zarenenkelin Victoria Melita von Sachsen Coburg und Gotha (St) (18) bei der die englische Königin Victoria von Hannover, Kent und Strathearn (St) (75) Großmutter von beiden und der deutsche Kaiser Wilhelm II von Zollern (St) (26) Cousin von beiden und Zar Nikolaus II von Russland (St) (26) Ernst Ludwigs zukünftiger Schwager, teilnehmen. - In Guteneck wird das Schloss Guteneck von der kinderlosen Gräfin Franziska von Kreith alias Franziska von Spreti an ihren Bruder Graf Franz von Spreti verkauft. - In Amberg macht der in Wiesenfelden geborene Gutsverwaltersohn Valentin Faltlhauser (18) sein Abitur. Er wird ein Aktion T4 Euthanasiearzt und Massenmörder. - In Deining wird der neumarkter Arzt Dr Haschwander zu einer schwierigen Entbindung geholt. - In Bayreuth übernimmt der Komponist Richard Strauss (30) fünf Tannhäuser Aufführungen, in denen seine Verlobte Pauline singt. - Nürnberg hat 153.960 Einwohner. - In Neuburg an der Donau werden zum Besuch des Prinzregentensohnes Prinz Leopold von Wittelsbach Bayern (St) (28) vom Bahnhof bis zum Hotel Post (20 16) Pferdestrasse die Strassen mit Magnesiumfackeln illuminiert. - In Amberg gastiert zur Pfingstdult das Theater Auf geht´s beim Schichtl. - In Allersberg übernimmt der Jude Otto Geiershoefer die Christbaumschmuckfabrik Gilardi. - In Velburg wird im Herbst eine 186 Meter lange und 150 Meter tiefe Tropfsteinhöhle vom Schäfer Peter Federl aus St Colomann entdeckt. Die beiden velburger Handwerker Erl und Kühn steigen in die Höhle ein. Sie wird König Otto Tropfsteinhölhle getauft. - In Regenstauf baut der neue Besitzer und ehemalige preußische Regierungsrat Freiherr Emil von Zakremberg (75) das Schloss Spindlhof im englischen Tudorstil um. - In Nürnberg wirbt das Gasthaus Bratwurstherzle Spitalgasse 3, mit 6 Bratwürstchen auf Sauerkraut auf einem Zinnteller mit einem runden kleinen Brötchen und dunklem Bier. - In Regensburg wird der Briefmarkensammelverein Ratisbona gegründet. - In Amberg wird die Brauerei Winkler gegründet. - In Nürnberg wird der Sebalder Sammler für die Kanalisation eröffnet. - In Nürnberg zieht die Nürnberger Velozipedfabrik Hercules des jüdischen Fahrradherstellers Carl Marschütz (31) (Express Namensrechteinhaber) von der Fürther Strasse 61 in den neu erbauten Fabrikkomplex Fürther Strasse 191. - In Regensburg verkauft das jüdische Fahrradgeschäft Velociped Depot Simon Oberdorfer (22) (Express) Stahlzwingerweg Fahrräder von der nürnberg-doos/coventry Fahrradfabrik Hillman, Herbert und Cooper, von seinen neumarkter Onkeln, den Besitzern der jüdischen neumarkter Fahrradfabrik Gebrüder Goldschmidt (Express), der rüsselsheimer Fabrik Adam Opel, der frankfurer Fahrradfabrik August Lehr und der sächsischen Fabrik Gustav Hiller. Fahrunterricht gibt es im Saal. - In Regensburg ist der jüdische regensburger Fahrradhändler und Express Fahrradfabrik Gründerneffe Simon Oberdorfer (22) Consul der ARU Allgemeine Radfahrer Union, die mit 1.200 Fahrradfahrern den 9. Kongress abhält, wofür alle polizeilichen Verordnungen für das Stadtgebiet außer Kraft gesetzt werden. - In Nürnberg Doos beginnt die Firma Mars des jüdischen Ofenfabrikanten Paul Reissmann, finanziert von der jüdischen nürnberger Privatbank Anton Kohn, mit der Herstellung von eigenen Fahrrädern als Mars Fahrradwerke und Ofenfabrik und bezeichnet sich als Zweitältete Fahrradfabrik auf dem Kontinent. - In Altdorf wird aus der Communbraugenossenschaft Altdorf  die Brauerei der Eiserer (später Brauhaus Altdorf) (benannt nach einem Eiskeller in der Hagenhausener Strasse).  - In Altdorf wird das Volksschauspiel Wallenstein in Altdorf von Franz Dittmar aufgeführt, mit einem Feldlager, einem Wachaufzug und einem Festumzug zu Ehren Wallensteins. - In Oberferrieden wird eine Darlehenskassenstelle in der Poststelle eröffnet. - In Nürnberg erhält das private lutherische nürnberger Rettungshaus in der Veilhofstrasse zum Privathaus auch ein eigenes Gebäude (20 19 Predigerseminar). - In Nürnberg wird der evangelische Vereinsgeistliche der Inneren Mission Ferdinand Reindel (40) durch Pfarrer Heinrich Scholler ersetzt. - In Nürnberg erkennt die evangelische Innere Mission die Not von Prostituierten und macht einigen von ihnen ein eigenes Sparkassenbuch zugänglich, auf dem sie 50 Mark aus christlichen und jüdischen Spenden als Basis zum weiteren Ansparen erhalten. - In Neumarkt spalten sich die Imker von Obst- und Gartenbauverein ab und gründen einen Imkerverein. Honigbienen züchtet man in Bienenkörben. - In Regensburg wird das Neue Königliche Gymnasium eröffnet erstmals außerhalb der Stadtmauern. - In Regensburg druckt die Druckerei Friedrich Pustet Gebetsbücher ua das Congregations Buch Marianische Sodalitat Maria Verkundigung in Regensburg. - In Erlangen wird der Radfahrer Club Adler gegründet. - In Regensburg führ die ARU Allgemeine Radfahrer Union auf ihrem Kongress Geldpreise zur Förderung des Rennwesens ein und schließt sich dem Berliner Verband für Bahnwettfahren an, - In Neumarkt beginnt man in der neu errichteten Remontenanstalt Fohlenhof Jungpferde für den Militärdienst auszubilden. - In Altmannstein wird ein katholischer Kolpingverein gegründet. - In Nittenau wird ein katholischer Kolpingverein gegründet. - In Sulzbach wird das katholische Kolpinghaus mit einem großen Theatersaal und einem kleinen Gesellschaftssaal eröffnet. - In Regensburg wird an die Gaststätte Prinzengarten ein Anbau im Stil der Pseudorenaissance eröffnet. - In Lauterhofen beginnt eine fünfjährige Erweiterung der Kretinenanstalt Oberlauterhofen Holnstein. - In Regenstauf wird das Schloss Spindlhof vom preußischen Regierungsrat Emil Zakrzewsky zu einem Schloss im Tudorstil ausgebaut, wobei das Hauptschloss aufgestockt und die Beletage neugotisch umgebaut wird. - In Regensburg wird die Schauspielerin Rita Clermont als Maria Juliane Forstner geboren. - In Amberg übernimmt die Familie Sterk mit dem Kauf eines Gebäudes dessen Biergerechtigkeit und eröffnet die Brauerei Sterk. - In Nürnberg findet ein Wettrennen zwischen dem Westernreiter Cody und fränkischen Radfahrern auf der Radrennbahn an der Rothenburger Strasse statt. - In Nürnberg gewinnt August Heinz erstmals die Deutsche Meisterschaft im Kunstfahren. Er wird in 18 Jahren 15 mal Deutscher Meister, meist auf Triumph Fahrräder. - In Neumarkt bringt die Velocipedfabrik Neumarkt (Express) der jüdischen Gebrüder Goldschmidt einen Katalog heraus, in dem ihr Neffe, der jüdische regensburger Kunstmeisterfahrer der Allgemeinen Radfahrer-Union und Fahrradhändler Velociped Depot am Jakobstor Simon Oberdorfer (22) die Qualität deren Goldschmidt Fahrräder, deren Kunstrad alias Bicyclette mit leichter Handhabung und Stabilität lobt und das Verkaufsmodell Bavaria II mit Continental-Pneumatik alias Luftgummireifen lobt, mit dem er problemlos eine Rad Tour von Regensburg nach Karlsruhe machte und damit einen Weitpreis erzielte. - In Nürnberg feiert der Männer Fahrradclub Weihnachten in der Rosenau mit Tanz und Musik einer Militärkapelle, im Gasthaus Zum weissen Hahn und im Gasthaus Göckerla. - In Nürnberg eröffnet der Geigenbaulehrling Richard Heberlein eine eigene Werkstatt. Er lernte ua in Berlin und Russland. - In Sandersdorf stirbt der ehemalige Landrat des Kreises Oberpfalz und Besitzer von Schloss Sandersdorf, der in Augsburg geborene bayerische Großgrundbesitzer Eugen von Bassus (56), verheiratet mit der Grafentochter Charlotte von Berchem (--), die von Schloss Hofhegnenberg bei Augsburg stammt. -  In Nürnberg wird nach dem Abriss des Ludwigstores im Vorjahr wegen des enormen Verkehrs auch noch der Turm Rotes S abgerissen, aber nur ein Gewölbe als Fürther Tor, das zur Fürther Strasse führt, durch die Stadtmauer geschlagen. - In Dietfurt wird die Brauerei Geyer am Marktplatz gegründet, die schon nach einigen Jahren den höchsten Bierumsatz hat. - In Neumarkt ist Johann Hermann (--) Wirt vom Gasthaus Zur Ente Obere Marktstrasse 15 und Johann Haunschild (--) Ecke Untere Marktstrasse 11/Brunnenwirtsgasse Wirt vom Gasthaus Zum goldenen Brunnen, vor dessen Gasthaus der Marktbrunnen steht. Er ist der sogenannte Brunnenwirt.

1893 Wetter: Sehr kalter Jahresbeginn. Lokales Hochwasser in Regensburg. Anhaltende Dürre im Mai. - In Neumarkt gibt es ein Adressbuch: Der Bierbrauereibesitzer J. Graßler wohnt in der Oberen Marktstrasse 32 und betreibt die Altdeutsche Bierstube, der königliche Amtsrichter Julius Beck wohnt in der Klostergasse 25, der Fotograf A. Bierl wohnt in der Schwesternhausgasse 2, der Brauereibesitzer Sebastian Engelhard wohnt in der Kastengasse 8, der Brauereibesitzer Leonhard Ehrnsperger wohnt Obere Marktstrasse 9 Gasthaus Zur goldenen Gans, der Büchsenmacher Alois Estermann (--) wohnt am Gerberplatz 5, der Schuhmachermeister Anton Federer (--) wohnt in der Ulmergasse 1, der Uhrmacher Ludwig Funk (--) wohnt in der Hallertorstrasse 3, der Gastwirt Zur blauen Traube Michael Gebhard (--) wohnt in der Rosengasse 13, der Bierbrauer und Gastwirt J.B. Geißler (--) wohnt in der Grünbaumwirtsgasse 20, der Bräuer und Charkutier Anton Gloßner (--) wohnt in der Kastengasse 14, der Gastwirt Zum Hirschen Joseph Gruner (--) wohnt Obere Marktstrasse 21, der Gastwirtspächter Johann Häring (--) wohnt in der Klostergasse 16, der Bierbrauer und Gastwirt Zum goldenen Lamm Untere Marktstrasse 7, der Wirt vom Gasthaus Zum goldenen Brunnen Johann Haunschild wohnt Untere Marktstrasse 11, die Lebküchnerswitwe Katharina Heindl wohnt in der Glaserstrasse 14, der Gastwirt Zur Ente Johann Herrmann wohnt Obere Marktstrasse 15, der Bierbrauer Jakob Kölbel und Gastwirt Zu den drei Mohren wohnt in der oberen Marktstrasse 9, der Gastwirt Peter König wohnt in der Klostergasse 27, der Brauereibesitzer Michael Lang und Gastwirt Zum goldenen Engel wohnt in der oberen Marktstrasse 29, der Bierbrauer und Gastwirt B Mehl wohnt in der Kirchengasse 3, der Bierbrauer und Gastwirt Zum Schwane C Moser wohnt in der unteren Marktstrasse 21, der Bierbrauer und Gastwirt K Neumüller wohnt in der unteren Marktstrasse 23, der Bierbrauereibesitzer Franz Schneeberger wohnt in der oberen Marktstrasse 12, der Braumeister und Gesellenhausmeister Georg Stich wohnt in der Adlergasse 4, der Gastwirt L Utz wohnt in der unteren Marktstrasse 18, der Gastwirt Thomas Voreck wohnt in der Hallertorstrasse 19, der Schmied und Gastwirt Fidel Wunder wohnt in der Mühlstrasse 13, der Gastwirt Zum goldenen Hirschen Franz Zeller wohnt in der oberen Marktstrasse 7 und der katholische Stadtpfarrer und Distriktschulinspektor Michael Triller wohnt in der Hallertorstrasse 24. - In Regensburg stürzt das Gasthaus von Joseph Wolfseher Zur goldenen Hacke mit einem Nebenhaus tagsüber ein und begräbt unter dem Schutt nur 2 Frauen unter anderem die Hackenwirtin Anna Wolfseher, obwohl eigentlich 70 Personen in den beiden Häusern wohnen. - In Regensburg wird der stadtamhofer Bäcker Franz Xaver Gräßl als einziger Bäcker nicht überflutet und unterstützt seine stadtamhofer Mitbürger mit kostenlosen Backwaren, wofür er die folgende stadtamhofer Bürgermeisterwahl gewinnt und damit einen Zweispitzhut aufsetzen und einen Degen führen darf. - Der sachsencoburger Herzog Ernst II (St) (49) stirbt ohne legitimen Nachfolger. Der erbberechtigte spätere britische König Eduard VII (St) (52) verzichtet zu Gunsten seines Bruders, dem in Windsor geborenen sachsencoburggothaer Herzog großbritischen und irischen Prinz, Herzog von Edinburg, Graf von Kent und Ulster Alfred (St) (49) seine Herrschaft über das Fürstentum Sachsen-Coburg an. - In Neumarkt ist Joseph Weißenfeld Bürgermeister. - Der bürgerliche Deutsche Turnerbund erlässt ein Aufnahmeverbot für SPD-Mitglieder. - Der deutsche Diplomatensohn Hermann Göring wird in Rosenheim geboren und wird von seiner Mutter, die zu ihrem Mann nach Haiti geht, in Fürth in Pflege gegeben. - In Regensburg tritt der in Parsberg geborene spätere Reichsleiter der Nationalsozialistischen Arbeiterpartei Konstantin Hierl in das 11. bayerische Infanterie-Regiment von der Tann ein. - In Amberg wird eine neue Wasserversorgung fertiggestellt. - In Amberg wird der Darlehenskassenverein des Landbezirks der Pfarrei Amberg mit 4 % Zinsen auf Darlehen auf Einlagen und 3 % Zinsen auf Einlagen auf Initiative des amberger Stadpfarrers Michael Helmberger mit 63 Landwirten gegründet. Vorstand wird der gailoher Bauer Andreas Weiß. Geschäftslokal wird die Wohnung des Stadtpfarrcooperator Joseph Ziegler. - In Nürnberg entstehen für das Volksfest prunkvolle Triumpfbogenportale und Nachbaubildungen der Walpurgiskapelle und des Tiergärtner Tores. - In Nürnberg übernimmt der nürnberger Verleger Erich Spandel den Generalanzeiger und Korrespondent von und für Deutschland. - In Deining wird die Reliquie des Heiligen Willibald vom klagenfurter Bischof Josef Kahn (54) für echt erklärt. - In Regensburg wird Franz Joseph von Thurn und Taxis (St) geboren. - In Amberg erwerben die Gebrüder Baumann die Bierhalle am Kaiser Ludwig Ring. - Die nürnberger Blechspielzeugfabrik Georges Carettes & Cie, der bei Bing in die Lehre ging, stellt auf der Weltausstellung in Chicago eine elektrische Spielzeugstrassenbahn vor. - In Regensburg ist Otto Findeisen (31) Kapellmeister. - Nürnberg hat 149.850 Einwohner und Neumarkt hat 5.800 Einwohner. - In Amberg geht der erste Feueralarm über Telefon bei einem Brand im Unteren Apothekergässchen ein. - In Nürnberg wird mit bayreuther Gastschauspielern zyklusmäßig die Wagner-Oper der Ring des Nibelungen aufgeführt. - In Neuburg an der Donau führt die Buchdruckerei Grießmayer elektrisches Licht ein. - Der in Bayreuth geborene Maler Wilhelm Diez (54) wird in den Personaladelsstand erhoben, weshalb er sich Wilhelm von Diez nennt. - In Lauterhofen müssen in der katholischen Kretinenanstalt Lauterhofen alias Idiotenanstalt die Leiterinnen und Wächterinnen laut § 4 möglichst liebevoll mit ihren Pfleglingen umgehen. Auf fremde Konfessionen wird keine Rücksicht genommen. - In Lauterhofen gibt es eine Post-, Eisenbahn- und Telegraphenstation. - In Nürnberg steigert die Nürnberger Velozipedfabrik Hercules des jüdischen Fahrradherstellers Carl Marschütz (30) (Express Namensrechteinhaber) nach ihrem Umzug in die Fürther Strasse 61 die Fahrradproduktion mit einer neuen Freilaufnabe und besserer Übersetzung von 400 auf 3600. - In Ochenbruck wird die Eisenbahnnebenstrecke Ochenbruck~Burgthann~Oberferrieden~Allersberg eröffnet, weshalb die Karriolfahrten mit der Postkutsche auf der Strecke Oberferrieden~Postbauer eingestellt werden. - In Oberferrieden übernimmt Leonhard Reinhard Haus Nr 20 den Poststall. - In Nürnberg verkauft die Nürnberger Velociped Fabrik Carl Marschütz & Co Damenniederfahrräder mit Fußstützen an den Vorderrädern, wo man die Füß abstellen kann, da die Fahrräder noch keine funktionierende Freilaufnabe besitzen und sich deshalb die Pedale ständig mitdrehen. - In Nürnberg eröffnet in der von der evangelischen Innere Mission geführten Marthaherberge ein Mädchenhort, wobei man sich statt den ordentlichen Mädchen sich nun auch um die von ihren Eltern vernachlässigten Mädchen kümmern, sie zwar auch bei Schulaufgaben und in der Freizeit beaufsichtigen, aber auch streng christlich erziehen will. - In Katzwang wird die Raiffeisenkasse Katzwang als eingetragene Genossenschaft mit unbeschränkter Haftung gegründet. - In Behringersdorf Schwaig wird die Raiffeisenbank Behringersdorf Schwaig als eingetragene Genossenschaft mit unbeschränkter Haftung gegründet. - In Nürnberg wird der Gasthof Zum roten Hahn alias Hotel du Coq Rouge in der Königstrasse mit Centralheizung, elektrischer Beleuchtung und der Telefonnummer 1835 neu erbaut. - In Amberg wird am Wingershofertorzwinger das amberger Kolpinghaus vom Kolpingverein eröffnet. Der Lehrer Wolfgang Nothhaas erhält die Schanklizenz und stellt als Vereinswirt den ehemaligen Gewehrfabrikarbeiter Michael Wiesner ein. Ein Festzug zieht vom bisherigen Vereinslokal Vinzentiushaus zum Kolpinghaus. - In Stein führt Lothar von Faber (76) nach dem Tod durch einen Herzinfarkt seines Sohnes Karl Friedrich Wilhelm von Faber (42) dessen bedingt hübsche Tochter Sophie Ottilie von Faber-Castell (16) und Tocher von Freiherr Karl Friedrich Wilhelm von Faber (42) und der in New York geborenen Bertha Johanna Faber (37) zur Übernahme in den Betrieb ein, was für die junge Frau ein Spießrutenlaufen ist. - In Nürnberg lehnt die Stadt die Verwendung von Asphalt als Strassenbelag für Automobile und Fahrräder ab. - In Nürnberg trifft sich der nürnberger Männer Radfahrer Club im Clublokal Hahn. - In Nürnberg pachtet der Fahrradhändler und spätere nürnberger Volksfestwirt Michael Ammerdörfer (--) alias Muckl die Radrennbahn an der Rothenburger Strasse und beginnt die süddeutschen Meisterschaften auszutragen, anfangs sowohl auf dem Hochrad als auch auf dem Niederrad. - In Nürnberg handelt der Wirt Michael Spiegel (34) der Gaststätte Zum Radfahrer in der Raabstrasse 11 mit Fahrrädern der benachbarten nürnberger Fahrradfabrik The Premier Cycle Company. - In Regensburg wird ein Radverein 18 93 gegründet, bei denen xxx Leis (--) und Fabrikbesitzer Heinz Waffler (--) beteiligt sind. - In Nürnberg wird das 100 Meter nördlich des Plärrers gelegene erst 27 Jahre alte Stadttor Ludwigstor wieder abgerissen. - In Nürnberg wird den Weinhandlungen, der Begriff für Bordelle und den Bordellen, in denen Sexarbeit betrieben wird,  der Aussschank von Alkohol verboten, was sich dauerhaft als nicht kontrollierbar erweist. - In Neumarkt gibt es einen Radfahrerverein. - In Neumarkt ist die Distrikt Spar und Leih Kasse später Sparkasse in der Parterre der Kastengasse 6. - In Neumarkt ist Graf xxx von Hundt (--) Leutnant beim 6. Chevauleger Regiment. Die Paradeuniform ist grün mit rosa Brust, Manschetten und Stehkragen. Der schwarze Helm hat eine schwarze Quaste. Sein Rittmeister Ivo Schneider (--) wohnt Obere Marktstrasse 28 (20 24 Witt). Am Hofplan später Residenzplatz 1 wohnt ebenfalls Leutnant J Hahnemann (--). - In Neumarkt betreibt J Steinbach (--) in der Klostergasse 1 die Konditorei Steinbach mit angeschlossener Gastronomie Altdeutsche Weinstube und Weinhandlung. Man kann dort auch Spezereien alias Feinkost, Zigarren und selbst hergestelltes Künstliches Mineralwasser kaufen. Inhaberin ist Anna Ditterich (--) .

1892 Wetter: Waldsterben bei Feucht bis 18 96 durch den Kieferspanner, bei der riesige Flächen zwischen Feucht und Nürnberg absterben. Choleraepidemie in Hamburg. - Der wöhrder Landvolksschullehrersohn Georg Orterer (43) wird eichstätter Gymnasialrektor. - In Regensburg wird bei der Kneitingerbrauerei am Arnulfsplatz das Stammhaus alias Gastwirtschaft Kneitinger als Stammhaus von Johann II Kneitinger (--) gegründet. Er verfeinert die Rezepte seines Vaters u.a. auch des Kneitinger Bockbiers. - Der in Fürth geborene nürnberger Erste Bürgermeister Johann Georg Schuh (46) wird in den persönlichen nichtvererbbaren Adelsstand und Ritterstand erhoben. - In Neumarkt ist Joseph Weißenfeld Bürgermeister. - Die Stadt Regensburg boykottiert die Gründung der  bayerischen SPD. Im ehemaligen reinhausener Schrödl-Saal auf der gegenüberliegenden Donauseite wird dann die bayerische SPD auf ihrem ersten Parteitag von dem in München geborenen Beamtensohn, Kriegsveteran, dresdner Redakteur und Reichstagsmitglied Ritter Georg von Vollmar (42) gegründet. - In Weißenburg wird der Gewerbeschuldirektorensohn Ludwig Schmuck geboren. Er wird neustädter Berufsschuldirektor, paramilitärischer Aktivist und SA Gruppenführer. - In Nürnberg wird der in Fürth geborene Webersohn und Jurist Ritter Georg von Schuh (46)  Erster Bürgermeister. - In Regensburg wird die Donaumauer gebaut. - In Amberg wird ein neues Feuerlösch-Requisitenhaus erbaut. - In Neumarkt gründet Rothmayer im Haus Klostergasse 11 von Georg Yberle eine zweite neumarkter Druckerei mit zwei Schnellpressen und gibt die erste täglich erscheinende katholische Zeitung Neumarkter Anzeiger heraus. - In Neumarkt wird der Brauereibesitzer und Gasthofbesitzer Leonhard Ehrnsperger (--) neuer Posthalter. Königlichbayerischer neumarkter Oberpostexpeditor ist xxx Thoma (--), der in der Bahnhofstrasse 12 wohnt. - In Roth wird der jüdische Gastwirt Zur Krone Vorstand der neu gegründeten Gastwirts-Innung. - Nürnberg hat 148.370 Einwohner. - In Amberg wird eine Feuerwache in der Zeughausstrasse mit dem Feuerhausdiener Xaver Diller mit telefonischer Feuermeldeanlage eröffnet. - In Erlangen wird das Palais Mohrenfels Ecke Friedrichstrasse 26/Fahrstrasse zum Verbindungshaus der Studentenverbindung Burschenschaft Wingolf. - In Bayern, Württemberg, Baden und Elsaß-Lothringen wird die Mitteleuropäische Zeit eingeführt. - In Regensburg wirbt das Restaurant Weiße Rose in der Nähe der Engel Apotheke auf dem Neupfarrplatz auf großen Schaufenstern mit Frühstück und Lagerbier. - In Neumarkt trennt sich der jüdische Kaufmann Adolph Goldschmidt (--), verheiratet mit der aus Sulzbürg stammenden jüdischen Nette Neuhaus, von der Velocipedfabrik Goldschmidt & Pirzer und betreibt die väterliche Sparte der Kochherdeproduktion eigenverantwortlich. - In Nürnberg fährt die Pferdebahn nicht komplett an der Stadtmauer um die Stadt. Auch über die Pegnitzbrücken fährt die Pferdebahn nicht. Nördlich fährt man nur über das Hallertor oder das Laufertor in die Altstadt. - In Regensburg lässt der Radfahrer Club Bavaria auch Frauen als Mitglieder zu, allerdings als einziger und gegen die gesellschaftlichen Gepflogenheiten. - In Regensburg bietet der Fahrradhändler Sabatier in seiner Fahrhalle Paradiesgarten Saal einen Lehrkurs im Fahrradfahren auch für Damen an. - In Nürnberg fordert der Pfarrerverein der protestantischen Landeskirche im Königkreich Bayern rechts des Rheins vom Ministerium die Absicherung der Besoldung von ständigen Klerikern und nichtständigen Klerikern wie Vikare, Hausgeistliche und Missionsprediger etc., wonach für Bayern eine Kirchensteuer eingeführt wird und, dass evangelische Soldaten bei evangelischen Frohnleichnamszügen Spalier stehen müssen. Kleriker werden wie Beamte behandelt und empfinden sich als Sittenwächter. - In Altdorf zieht der Uhrmacher Stefan Rothenberger in das Haus des Chirurgen Jacob Kittler, das zum Rothenbergerhaus wird.  - In Nürnberg verkauft die evangelische Innere Mission im Marthahaus Schriften des Zentralbibelvereins, wo extra ein Kolportage- und Schriften-Niederlage eingerichtet wird. Der dafür engagierte Diakon Jakob Ballreich wird ein erfolgreiher Buchhändler für die Innere Mission. - In Amberg ist der amberger Gefängnispfarrer Gefangenenanstaltspfarrer Müller im städtischen Bauausschuß. - In Rosenberg wird die Hauptverwaltung der in Burglengenfeld gegründeten Maxhütte eingerichtet. - In Lauterhofen werden neue Schlafsäle in der Kretinenanstalt Oberlauterhofen Holnstein angebaut und ein Wirtschaftsgebäude errichtet. - In Nürnberg werden die Chillingworth Werke in der Walzwerkstrasse gegründet. - In Nürnberg eröffnet der Gutsbesitzer Leonhard Haas auf seinem Acker an der Rothenburger Strasse eine Radrennbahn in einer Art Freizeitpark. - In Regensburg eröffnet der Juwelier Pleyer sein Juwelengeschäft. - In Nürnberg wird das neuerbaute neugotische Königstor vor dem Hauptbahnhof nach 43 Jahren wieder abgerissen. - In Neumarkt verkauft die Veloziped Fabrik Gebrüder Goldschmidt später Express das Rover Modell Alemania mit Luftreifen. Eine Vorderradhandbremse drückt von oben auf den Reifen. Eine Hinterradbremse gibt es nicht. Der dreieckige verstärkte Skelettrahmen ist ergonomisch geschwungen. Der Sattel sitzt auf der waagrechten Stange. - In Seubersdorf Willenhofen wird von 45 Mitgliedern der Herrenrieder Willenhofener Darlehenskassenverein später Raiffeisenbank Parsberg Velburg gegründet. - In Nürnberg kommt das vom magistralischen Einwohnerbureau erstellt Adressbuch für Nürnberg im 15. Jahrgang heraus, das die Stadt mit Unterstützung des Gewerbevereins selbst druckt. - In Neumarkt wird die wöchentliche neumarkter Amtszeitung Neumarkter Wochen- und Amtsblatt in der Druckerei Obere Marktstrasse 31 von Verleger Wilhelm Hollernstein (--) gedruckt. Die neumarkter Tageszeitung Neumarkter Tageblatt alias Neumarkter Tagblatt druckt der Verleger Julius Rothmayer (--) in der Hallertorstrasse 11. - In Nürnberg gründen 47 Jahre nach der Eröffnung des schon zur Planungszeit unterdimensionierten Ludwig Donau Main Kanals, auf dem nur Treidelschiffe und diese nur mit 3 km/h nicht wettbewerbsfähig unterwegs sein können und obwohl der Main für die Großschiffahrt nur bis Frankfurt befahrbar ist, 29 unzufriedene Städte und Gemeinden, 13 Handelskammern und weitere wirtschaftliche Kooperationen, sowie zahlreiche Firmen und Einzelpersonen den Verein zur Hebung der Fluss- und Kanalschiffahrt in Bayern später Deutscher Wasserstrassen- und Schiffahrtsverein Rhein Main Donau eV, die sich eine leistungsfähige Großschiffahrtsstrasse vom Rhein über den Main zur Donau wünschen. - In Neumarkt wird das 18 03 gegründete 4. Chevaulegers Regiment Bubenhofen, das bereits von 18 14 bis 18 31 als 6. Chevaulegers Regiment in Neumarkt stationiert war, wieder aufgenommen, das bis 19 09 zur Auflösung stationiert bleibt.

1891 Wetter: Jahresbeginn sehr kalt. - In Neumarkt gibt es 14 private Braunbierbrauereien. - Die Gansbrauerei des Gastwirts Zur goldenen Gans Leonhard Ehrnsperger (--) ist der größte Brauereibetrieb in Neumarkt gefolgt von der Brauerswitwe Thekla Yberle (--) und Anna Ehrnsperger (--) von der Gastwirtschaft Zum goldenen Lamm und der Lammsbräu. - In Neumarkt ist Joseph Weißenfeld (--) Bürgermeister. - In Neumarkt wird im Stadel des Waisenhauses Bräugasse 6 und 7 eine Haushaltungsschule für höhere Töchter und ein Kindergarten eingerichtet. Die Oberin ist für alle drei Einrichtungen verantwortlich. - In Amberg bricht eine Typhusepidemie aus. - Der bei Neuburg auf Schloss Stepperg geborene und aufgewachsene bayerische Oberstleutnant und Sohn der verwitweten und wiederverheirateten bayerischen Kurfürstin Maria Leopoldine von Österreich-Este (St) (18 48+) stirbt und hinterlässt seiner unehelich bürgerlich geborenen und legitimierten Tochter Gräfin Sophie von Arco-Stepperg (St) (23) Schloss Stepperg.  - In Nürnberg beträgt der Prokopfverbrauch an Bier 327 Liter. - Der in Germersheim geborene, in Bayreuth aufgewachsene, bayerische Offizierssohn und ehemalige bayreuther Staatsanwalt Eugen von Zimmerer (48) wird kaiserlicher Gouverneur von Kamerun. - In Nürnberg gründen einige Arbeiter im Rödelsaal den politisch ambitionierten Arbeiterbildungsverein Vorwärts Neue-Leyh etwa Jansenbrücke, der den Sportverein TuS Nürnberg West gründet. - In Nürnberg eröffnet Foto Seitz in der Pfannenschmiedsgasse 3. - In Nürnberg findet bei schlechtem Wetter ein Volksfest mit beleuchtetem Springbrunnen, Schaubuden, Hippodrom, Schießbuden, Dampfkarussel, Berg- und Talbahnen, Italienischer Nacht, Lampionzug und Feuerwerk statt. - In Ansbach wird ein Sozialdemokratischer Verein der SPD von einem Schreiner, einem Malergehilfen und einem Sattlermeister geegründet. - In Nürnberg wird der in Danzig geborene Franz Werner (45) gemeinsam mit Leo Stein Direktor des Apollo Theaters. - Der in Unterbuchfeld geborene Josef Kollmeier (22) wandert zu seinem Onkel nach Buffalo aus, wo eine schwere Wirtschaftsdepression herrscht und er mit einem aus Berching stammenden Bäckergehilfen Stegmeier zusammenarbeitet. - In Amberg wird das Brauhaus Amberg gegründet. - In Neumarkt wird der erste Katholische Arbeiterverein in der Diözese Eichstätt gegründet. - Nach dem kinderlosen Tod des in Sankt Petersburg geborenen 4. leuchtenberger Herzog und Kaiserliche Hoheit Nikolaus Maximilianowitsch (St) (48) wird sein in St Petersburg geborener jüngerer Bruder Eugene Maximilianovich de Beauharnais (St) (39) 5. Herzog von Leuchtenberg. - Nürnberg hat 145.550 Einwohner. - In Erlangen wird die Irrenhausstrasse in Maximiliansplatz umbenannt. - In Bayern werden die Namen von Eisenbahn-Lokomotiven abgeschafft. - In Neuburg an der Donau wird elektrischer Strom eingeführt, der von einer Dampfmaschine erzeugt wird. Es werden 16 Glühlampen mit Strom versorgt. - Der in Regensburg aufgewachsene adelige Apothekersohn der Apotheke Zum Mohren am Kornmarkt Maler, Illustrator, Karikaturist und Werbegrafiker Eugen von Baumgarten (26) zieht nach München Schwabing. - Die Deutsche Turnerschaft verurteilt Wettkämpfe und Turnen um Medaillen und Preise. - In Nürnberg streiken 129 Biergehilfen erfolglos. Sie werden alle entlassen. - Die in Velburg geborene Schulrektorentochter und Wagner Opernsängerin Rosa Sucher (44) singt in der Alten Oper in Frankfurt. - In Regenstauf geht das Schloss Spindlhof, von Sifmund von Juncker-Bigat an den preußischen Regierungsrat Emil Zakrzewsky über. - In Regensburg hat das Adressbuch der Kreishauptstadt Regensburg des Coppenrath Verlags einen ausfaltbaren Stadtplan. - In Nürnberg bringt der jüdische Fahrradhersteller Carl Marschütz (28) (Express Namensrechteinhaber) in seiner  Nürnberger Velozipedfabrik Hercules in der Fürther Strasse zu den Hochrädern auch Niederräder alias heutige Fahrräder heraus. - In Regensburg berichtet die Tageszeitung Regensburger Anzeiger, dass der Radfahrer Club Bavaria in Zusammenarbeit mit dem Athleten-Club zu einer Fahrradproduktion alias Vorstellung in den Neuhaussaal Bismarckplatz 7 einlädt, wobei Turnübungen auf dem Fahrrad gezeigt werden und Kunstfiguren gefahren werden. Fahrrad Fahrlehrer Hildebrand leitet die Veranstaltung. Er voltigiert am Hochrad. Dazu wird das hochkomische Stück Der Nazibauer und das Stück Regensburger Leben auf Fahrrädern aufgeführt. - In Regensburg gründet der jüdische Fahrradhändler Velociped Depot am Jakobstor Simon Oberdorfer (19), der Neffe der Besitzer der neumarkter Velocipedfabrik Gebrüder Goldschmidt (Express), den Radler Verein Wanderer. - In Regensburg überholen zwei Fahrradvereinskorsos den Kutscher Lang, der mit einem städtischen Beamten unterwegs ist. Nachdem einige Fahrradfahrer den Überholvorgang geschafft haben, drängt der Kutscher Lang den Rest des Korsos von der Strasse. Er wird nach einem Plädoyer von Rechtsanwalt Bernhold dafür nicht bestraft, da es keine polizeilichen Ausweichvorschriften für Fahrradfahrer gibt. - In Nürnberg tritt die erste Generalversammlung des Pfarrervereins der protestantischen Landeskirche im Königkreich Bayern rechts des Rheins zur Abwehr jeglicher Beeinträchtigung oder Verunglimpfung des geistlichen Standes in der Öffentlichkeit zusammen. - In Erlangen ist der in Neumarkt geborene Student Dietrich Eckart (23) wie sein Vater, ein neumarkter Notar, Mitglied der Studentenverbindung Corps Onoldia. Dietrich Eckart (23) trinkt exzessiv bei Kneipabenden und in seinem Stammlokal Zum goldenen Mond, ist morphiumsüchtig und bricht sein Medizinstudium ab. - In Deinschwang wird eine Freiwillige Feuerwehr gegründet. - In Nürnberg erweitert die evangelische Innere Mission das Marthahaus-Projekt auf die Wolfsgase 4 alias Mummenhoffstrasse. Sonntags wird auch mit Besuchern ein Stelldichein zur religiösen Erbauung angeboten. - In Kallmünz legt ein eingewiesener Pflegling im Erziehungsheim alias Rettungshaus auf dem Dachboden Feuer, das aber gelöscht werden kann. - In Regensburg druckt der Verlag Alfred Coppenrath das Adreßbuch der Kreishauptstadt Regensburg und deren Nachbarstadt Stadtamhof. - In Schwandorf wechselt der katholische Kolpingverein vom Gasthaus Zum Goldenen Kreuz in das Gasthaus Zum wilden Mann das Vereinslokal. - Der französische Gummifabrikbesitzer Edouard Michelin verkauft Luftreifen für Fahrräder, austauschbare Gummireifen mit Luftschlauch. - In Amberg wird der in Vilseck geborene Jurist Joseph Heldmann (56) Rechtskundiger Bürgermeister auf Lebenszeit, was er 16 Jahre bleibt. - In Kelheim kommt der erste Jahrgang der kelheimer Zeitung Altmühlbote heraus. - Zweiräder alias Hochräder und Niederräder sind gleich schnell. - In Nürnberg wird ein SPD Arbeiterbildungsverein Vorwärts Neue Leyh gegründet. - In Nürnberg wird nach 32 Jahren das neueste Stadtmauertor Marientor wegen des hohen Verkehrsaufkommens wieder abgerissen. - In Nürnberg wird auch das neuerbaute Färbertor an der Färberstrasse nach 43 Jahren wieder abgerissen. - In Nürnberg schießen Weinhandlungen, der Begriff für Bordelle, wie Pilze aus dem Boden, wie die Allgemeine Vereins-Zeitung der Stadt Nürnberg berichtet. Die Stadt versucht die Prostitution auf die Frauentormauer zwischen Ottostrasse und Engelhardsgasse zu konzentrieren, was für die Bewohner Mietverfall und Belästigung bedeutet. - In Regensburg stirbt Josef Bergmüller (--), woraufhin sein Enkel xxx Bergmüller (--) sowohl dessen Hotel Karmeliterbrauerei am Dachauplatz, als auch das Neo-Rokoko Hotel Parkhotel Maximilian in der Maximilianstrasse 28 seines Vaters Franz Josef Bergmüller (--) besitzt. - In Regensburg übernimmt der in Linz geborene Tenor und augsburger Sommertheaterleiter Paul Blasel (36) für vier Jahre das Stadttheater. - In Schwabach wird ein Fernmeldeamt im Postamt eröffnet, in dem die Telefongespräche vermittelt werden.

1890 Wetter: Höhepunkt der kleinen Eiszeit. - Nürnberg hat 139.640 Einwohner. Regensburg hat 37.934 Einwohner. - Neumarkt hat 5.703 Einwohner, davon 162 Juden, stationiertes Militär inklusiv. - In Neumarkt erlässt der neumarkter Stadtmagistrat Weißenfeld (--) eine Weihnachtsmarkt Ordnung für ausschließlich neumarkter Handelstreibende, nach der die Stadt ua Gebühren nach der Jahrmarktordnung erhebt und Stände gegen Gebühren vermietet, aber auch Privatstände zulässt. Die Veranstaltung heißt offiziell Christmarkt. - In Regensburg stirbt im Kloster Emmeram Emmeramsplatz 5 die in München geborene katholische Titular Herzogstochter Helene Caroline Therese von Wittelsbach in Bayern alias Herzogin Helene von Thurn und Taxis (St) (56), die Witwe des nicht standesgemäßen Maximilian Anton Lamoral von Thurn und Taxis (St) (++). Ihre in München geborene Schwester bayerische Titular Herzogstochter und katholische österreichische Kaiserin Elisabeth von Wittelsbach Birkenfeld Zweibrücken Gelnhausen in Bayern alias Sisi (St) (56) trauert am Sterbebett. - In Nürnberg wird aus der Lederer Brauerei die Bierbrauerei Gesellschaft vormals Gebrüder Lederer AG mit einem um ein Holzfaß kriechenden Krokodil als Markenzeichen, das der Künstler Friedrich Wanderer, durch die Bierkneipe Zum Krokodil Weintraubengasse 2 inspiriert, kreiert. - Der in Fürth geborene Schriftsteller Max Bernstein (36) heiratet die in Wien geborene jüdische Schriftstellerin und Theatermusikertochter Elsa Porges und richtet mit ihr den sonntäglichen Salon Bernstein ein, in dem  Theodor Fontane (71)Henrik Ibsen (62)Paul Heyse (60)Gerhart Hauptmann (28), Ludwig Ganghofer (35), Ludwig Thoma (23)Frank Wedekind (26)Hugo von HofmannsthalRainer Maria RilkeMax HalbeHermann Sudermann,Otto BrahmRicarda HuchEduard von KeyserlingGeorg HirthErich MühsamKlabundFranziska von Reventlow,Annette KolbTilla DurieuxRichard StraussEngelbert HumperdinckBruno WalterFranz von StuckOlaf GulbranssonFriedrich August von KaulbachHedwig und Alfred PringsheimMaximilian Harden und Max Weber verkehren. - Auf Schloss Teublitz stirbt der ehemalige bayerische Gesandte Maximilian von Gise von Lutzmannstein 6 km nordöstlich von Velburg und Allersburg (73). Sein Sohn August Friedrich Ludwig Max Maria Freiherr von Gise (40) erbt auch das münchener Palais Gise. - In Neumarkt ist Joseph Weißenfeld Bürgermeister. - In Sulzbach wird ein Turnverein gegründet. - Sozialistengesetze werden aufgehoben. - In Nürnberg wird der Sozialdemokratische Agitationsverein für Franken und Oberpfalz gegründet, dem alle regionalen Parteiorganisationen in Nordbayern nachgeordnet wrrden. - In Regensburg wird Otto Schottenheim geboren. Er wird SS Arzt und regensburger Bürgermeister. - In München findet die einzige Buffalo Bill (44) Wild West Show in Bayern statt (insg. Deutschland 40). - Roth hat 3.323 Einwohner, darunter 59 Juden. - In Fürth werden die Hausnummern geändert. - In Beilngries wird der Sportjournalist und Mitbegründer der Deutschen Arbeiterpartei Karl Harrer geboren. - In Nürnberg erhält das Volksfest ein Verwaltungsgebäude im altdeutschen Stil. Es gibt eine Hundeausstellung und eine riesige elektrische Eisenbahn mit Tunnel. - In Erlangen erbaut die Freimaurerloge Libanon zu den drei Cedern ihr Logenhaus in der Universitätsstrasse 25. - In Regensburg befindet sich die Königliche Stadtposthauptexpedition am Domplatz. - In Bayern hat die SPD 13,9 %. - In Deining wird die Posthalterei aufgelöst und beim königlichen Postboten Georg Simson Haus Nr 38 eine neue Poststelle eingerichtet. - In Erlangen hat die Friedrich Alexander Universität 1.000 Studenten. - In Amberg wird die Weizenbrauerei Hans Falk gegründet. - Der in Regensburg geborene Prinz Albert von Thurn und Taxis (St) (23) heiratet Prinzessin Margarethe Klementine von Habsburg Österreich (St) (20) in Budapest. Zur Hochzeit bekommt sie Rubin Ohrringe (19 82 für Fürstin Gloria von Thurn und Taxis ersteigert) von ihrer Großmutter, der französischen Bürger Königstochter Clementine d'Orleans (St) (73), als Brautgeschenk. - In Nürnberg produziert Julius Christian Braun eine motorgetriebene Feuerwehr Dampfspritze. - In Sulzbach werden die Strassen gepflastert. - In Schwarzenbruck Rummelsberg wird ein evangelisches Bruderhaus mit acht Diakonen, Inspektor Reindel, Präfekt Langhans und Hausmutter Regner für schwer erziehbare Jugendliche eröffnet. - In Nürnberg wird in der Rollnerstrasse 30 eine Diakonenanstalt durch den Landesverein der Inneren Mission gegründet, der in Gewerbegebieten die verarmte und verwahrloste, den Kirchen entfremdete Bevölkerungsschicht wieder in die Kirche eingliedern soll. - In Nürnberg wird das Philharmonische Orchester Nürnberg gegründet. - In Nürnberg gründen 8 Diakonenanwärter die männliche Diakonie in Bayern. - In Regensburg wird ein Ruderklub gegründet. - Der nürnberger Großkaufmannssohn Carl Johannes Fuchs (25) der im Pellerhaus Egidienplatz 23 aufgewachsen ist, beteiligt sich an den Vorbereitungen zur Gründung des größten völkischen, nationalistischen und rassistischen Agitationsverbandes Alldeutscher Verband. Im Pellerhaus übernimmt Fritz Eysser die Leitung der Möbelfabrik Eysser. - In Echstätt wird der Amtsrichtersohn Lothar Debes geboren. - In Nürnberg wird ein Bahnpostamt eingerichtet. - Roth und Schwabach haben ein Telefonnetz und sind an die anderen Städte angeschlossen. - In Regensburg wird das neue Nobelhotel Maximilian in der Maximilianstrasse 28 eröffnet. Im konkurrierenden alten Luxushotel Zum goldenen Kreuz am Haidplatz kommt Prinzregent Luitpold Karl Joseph Wilhelm von Bayern (St) (49), weil dessen Besitzer Wilhelm Schrotberger ein König Ludwig Relief an der Fassade anbringt. -  In Nürnberg baut die Fahrradfabrik Victoria Werke Sicherheitsräder alias Niederräder mit Kettenantrieb und einem Seilzug zur Hinterradbremse hinter dem vorderen Kettenrad. - In Nürnberg errichtet die Tucherbrauerei ein neues Brauereigebäude auf dem Tucher Gartenanwesen in der Langen Gasse 20. - In Nürnberg übernachten laut der evangelischen Inneren Mission 20  19 nicht nachvollziehbar in der vom Verein für Innere Mission geführten Mägdeherberge in der Karthäusergasse 20 bei 1.097 Übernachtungen 506 Frauen, entsprechend 3 Übernachtungen/Tag bei 12 Betten. - In Regensburg entwirft der thurn und taxis Hofarchitekt Max Schultze (45) das fürstlich thurn und taxis Brautgeschenk, eine goldene Schmuckkassette. - In Amberg betreut Schwester Mina Werner mit einer Kollegin die Diakonissenstation Baumann alias Kindergarten mit Krankenstation 60 Kinder, die vom Emailierwerk Baumann finanziert wird. - In Nürnberg Gostenhof tritt der CVJM alias Christlicher Verein Junger Männer dem Gesellen- und Lehrlingsverein Verband bei. - In Hemau wird der Radfahrer Club Hemau gegründet. - In Neumarkt wird ein Turnhallenbaufonds gegründet. - In Regensburg schenkt die Brauerei Brandl ihr Bier im Gasthaus Zum Bären mit der Kette in aufwändig beschrifteten und bebilderten 1 Liter Steinkrügen aus. - In Nürnberg gibt es den Gostenhofer Radfahrer Bund Nürnberg. - Der hamburger Fahrradhersteller Harro Feddersen Altona palmaille 20 bewirbt Quadrant Sicherheits Zweiräder (mit einem kleineren Vorderrad) mit Kugellagern auch in den Pedalen für 260,00 Mark und Cripper Dreiräder für 325,00 Mark. - In Erlangen produziert die erlanger Firma RGS Reiniger, Gebbert und Schall  neben physikalischen Messinstrumenten auch elektrische Bogenlampen, Elektromotoren und elektrische Lichtanlagen. - In Nürnberg gibt es 10 Radfahrervereine. - In Nürnberg wird der Gastwirt und spätere Volksfestwirt Michael Ammersdörfer (--) als Vorstand des Touren-Club Nürnberg Teilhaber der Fahrradhandlung Ammersdörfer & Felsner in der Findelgasse 4, die dresdner Seidel & Naumann Velocipede verkauft. Die dresdner Fahrradfabrik Naumann und Seidel hat als größte deutsche Fahrradfabrik 15.000 Fahrräder verkauft. Geworben wird allerdings mit einem Dreirad mit größeren Hinterrädern. - In Regensburg wird der Fahrradfahrer Simon Oberdorfer (18) als Kunstradfahrer stadtbekannt. Seine Onkel.sind die neumarkter Velocipedfabrik Gebrüder Goldschmidt (Express). Seine Mutter ist deren Schwester Franziska Goldschmidt (--). - In Nürnberg wird der  Woelfel&Kropf Fahrradhändler Vorstand des Männer Radfahrerklub Nürnberg. - In Enland wird die Toilettenpapierrolle erfunden. - In Nürnberg wird die jüdische Victoria Fahrräder Besitzertochter und Malerin Hedwig Frankenburger später Hedwig von Branca geboren. - In Hersbruck Hirschbach findet Forstperonal eine 1.200 m lange und 53 m tiefe Durchgangshöhle, die Bismarckgrotte bei Rinnenbrunn. - In Neumarkt wird im Bahnhof eine Gasbeleuchtung eingebaut.

1889 Wetter: Wärmster Mai seit 300 Jahren. - In Neumarkt übernimmt die Brauerswitwe Anna Ehrnsperger (--) alias Bäckerstochter Anna Schmaus die Gastwirtschaf Zum goldenen Lamm und die Brauerei Lammsbräu. - In Fürth stirbt der in Fürth geborene fürther Stadtarzt, ehemaliger Leiter des fürther Krankenhauses und Stadtchronist Georg Tobias Christoph II Fronmüller. - In Nürnberg wird der in Fürth geborene erste erlanger Bürgermeister Johann Georg Schuh (43) Erster Bürgermeister. - In Rosenberg wird das Thomas Stahlwerk von der Eisenwerk-Gesellschaft Maximilianshütte in Betrieb genommen und die Hauptverwaltung nach Rosenberg verlegt. - In Pyrbaum wird der Arztsohn und Mathematiker Maximilan Krafft geboren. - In Neumarkt ist Joseph Weißenfeld Bürgermeister. - In Regensburg wird die Kanalisation neu gestaltet. - Nürnberg hat 133.010 Einwohner. Amberg hat 19.126 Einwohner. - In Nürnberg wird Lina Ammon als Arbeiterfamilienkind geboren. - In Fürth fängt ein Storchennest Feuer und wird von der Feuerwehr gelöscht. - In Bamberg wird die Freimaurerloge Zur Verbrüderung an der Regnitz als Verein eingetragen und erbaut ihr Logenhaus in der Franz-Ludwig-Strasse. - In Neumarkt wird ein Gaswerk in Betrieb genommen. - In Regensburg wird eine 9 Kilometer lange private Touristeneisenbahn von Stadtamhof zur Walhalla wegen der holprigen Strassenlage eröffnet. - In Roth heiratet die Witwe des Gasthauses Zur Krone den Juden und reichen osmanischen Soldaten Sebastian Meier. - In Regensburg Schwabelweiß lässt der in Regensburg geborene Fürst Albert von Thurn und Taxis (St) (22) eine Rennbahn für Pferde anlegen. - In Nürnberg tritt im Apollo Theater das Schlierseer Bauerntheater mit Anna Terofal, Mathias Gailing, Anna Dengg, Michael Dengg, Willi Dirnberger, Therese Dirnberger, Anna Gassner und Michael Meth auf. - In Neumarkt brennen nach einer Diskussion über elektrische oder Gasbeleuchtung in der Innenstadt die vermeintlich billigeren Gas-Strassenlaternen, es wird vor dem Umgang mit dem Gas gewarnt und die Petroleumlaternen werden verkauft.  - Der ansbacher Spielwarenfabrikant Jean Fleischmann siedelt nach Nürnberg über und produziert Blechspielzeug-Schiffe, -Flugzeuge und magnetische Schwimmtiere. - In Amberg verkauft der aus Soest stammende Buchhändler, und Besitzer der Zeitungen Amberger Volkszeitung, Regensburger Morgenblatt und Regensburger Anzeiger  Josef Habbel (43) die Amberger Volkszeitung. - In Bayreuth wird der Komponist Richard Strauss (25) Musikalischer Assistent. - In Roth stellt die Leonische Waren Fabrik August Schlemmer auch Christbaumschmuck her. - In Velburg wird das Königliche Bezirksamt Velburg nach Parsberg verlegt, wodurch auch der königliche Bezirksarzt und der königliche Bezirkstierarzt abkommandiert wird. - In Nürnberg wird am Dutzendteich das Ausflugslokal Volksgarten eröffnet. - In Nürnberg werden die Ludwigseisenbahn Maffei Lokomotiven Phönix (36) und Adler II (32) und die Henschel Lokomotive Johannes Scharrer (24) ausgemustert. - In Allersberg kauft der Bleistiftindustrielle Freiherr Lothar von Faber (60) das Rokoko Schlösschen Appelhof. - In Nürnberg annonciert die jüdische nürnberger Frankenburger und Ottenstein Nürnberg Fahrradfabrik das Tricycle Excelsior und das Bicycle Victoria. - In Nürnberg Doos bietet die englische Fahrradfabrik Premier Bicycles, Tricycles, Safeties und Tandems als billigste und beste Fahrräder an. - In Regensburg wird der Radfahrer Club Bavaria gegründet. - In München gibt es die 1. Münchener Velociped Fahrschule Schad in den Central-Sälen. Schad ist der größte Fahrradhändler Süddeutschlands. - In der Oberpfalz sind die Schicksale von armen Kindern, die den Gemeinden zur Last fallen, laut Augsburger Zeitung besonders erschütternd: Man fängt sie ein und versteigert sie öffentlich durch die Bürgermeister oder sogar im Wirtshaus, an die Bauern, die für ihre Unterbringung am wenigsten fordern. Gleichzeitig ist es völlig normal, dass sie für ihre Unterbringen arbeiten. - In Regensburg wird die Stadtmauer am Neuen Gymnasium durchbrochen und mit der Auffüllung des östlichen Stadtgrabens begonnen. - In Regensburg wird das Neue Königliche Garnisonslazarett an der Greflinger Strasse eröffnet. - In Nürnberg Doos verkauft die nürnbergcoventryer Fahrradfabrik Hillman, Herbert und Cooper, der größten europäischen Fahrradfabrik in Coventry, Bicycles und Tricycles. Die Sicherheitsmaschinen, die wie Rover aussehen, mit Stabbremse auf das gummierte dünne Vorderrad und mit Fußtützen an der Vorderradgabel, da sich dieTretkurbel immer mitdreht, kosten ab 270 Mark. - In Regensburg kauft der katholische regensburger Kolpingverein vom katholischen regensburger Verleger Georg Joseph Manz (81) dessen Grundstück an der Erhardi Kapelle. - In Nürnberg wird aus den beiden Brauereien Brauerei Bernreuther und Brauerei Liebel die Nürnberger Brauhaus AG als Großbrauerei gegründet. - In Fürth gründet der Kaufmann und königlich bayerische Pfarrersohn Johann Georg Streng (33) die Tanzschule Streng in seiner Privatwohnung und mietet kurz danach in der Theaterstrasse einen Saal an, dessen Tanzfläche gerade einmal 5 x 6 m beträgt. - In Kallmünz wird der lupburger Metzgersohn und Gastwirtssohn Johann Baprist Laßleben (25) neuer Lehrer und beschäftigt sich mit der Heimatgeschichte. - In Nürnberg wird auf der Radrennbahn an der Fürther Strasse auf dem Veit Stoß Platz die süddeutsche Meisterschaft über 10 km ausgefahren. Danach läuft der Pachtvertrag aus und die Rennbahn wird geschlossen. - In Regensburg eröffnet am Neupfarrplatz Nr. 2 der Uhren-, Silber- und Goldwarenverkäufer Josef Meßner einen Laden. - In Nürnberg wird das renovierte Luxushotel Deutscher Kaiser Königsstrasse 39 mit 80 Zimmern, einem elektrischem Aufzug und einem 200 Personen fassenden bemalten Ratskeller neueröffnet. - In Nürnberg wird der jüdische Ingenieur Rudolf Ottenstein als Sohn des in Gunzenhausen geborenen Victoria Fahrradfabrikanten Max Ottenstein (29) und Adele Sahlmann (26) aus Fürth geboren. Max Frankenburger (29) ist sein jüdischer Geschäftspartner. - In Regensburg übernimmt der Metalldreher und Holzdrechslersohn und Erfindersohn Johann Ludwig Leonhard Brandner (--) die väterliche Werkstatt, Oberer Wöhrd, am Donauufer und verwandelt sie in die größte Kirchengerätefabrik Mitteleuropas später Brandner und Haber. - In Nürnberg Gostenhof etablieren sich dauerhaft Zuhälterbanden, die von Sexarbeit leben und mit Messerstechereien und Überfällen die Strassen unsicher machen. - In Neumarkt verkauft die Veloziped Fabrik Gebrüder Goldschmidt später Express das billigste Rover Modell Nova Bicycle 25 % das Vorderrad und Hinterrad nur mit einer Stange verbindet, teurer als die beiden Hochrad Modelle Union Bicycle 1 und 2 mit Patentbremse am Hinterrad zur Fußsteuerung alias Trittblech, das auf das kleine Stützhinterrad drückt. Die Rovermodelle Equirota und Alemania sind nur geringfügig teurer als Nova, haben aber einen Skelettrahmen. Während die Tyro Bicycles und Bavaria Bicycles im tiefen Preissegment angesiedelt sind, kosten die Tricycles Tripper und Universal mehr als doppelt soviel und mehr als die Rover. - In Regensburg wird das Dollingerhaus mit dem historischen Dollingersaal abgebrochen. - In Nürnberg gibt es die Spielwarenmanufaktur Gollwitzer vormals Böller. Die Fassade des mittelalterlichen Gebäudes ist völlig heruntergekommen. Im ersten, zweiten und dritten Stock hängen Gardienen in den Fenstern. Eine überdachte Marienstatue mit Kind ziert die Straßenecke.

1888 Wetter: 5 Meter Schnee in Waldmünchen. Große Kälte zum Jahresbeginn. Im Juni liegt noch Schnee im Böhmerwald. Nasser Sommer. Sechs Wochen Regen. - Drei-Kaiser-Jahr. - In Neumarkt wird die Eisenbahnnebenstrecke Lerzerbahn Neumarkt~Freystadt und die Verlängerung Mühlhausen~Bahnhof Beilngries eröffnet. Die Bahnstrecke wird nach dem neu in den Reichstag gewählten aus Thannhausen stammende Johann Baptist Lerzer benannt. - In Neumarkt betätigt sich ein edel gekleideter angeblicher Däne im Wirtshaus Zum goldenen Löwen als professioneller Zechpreller, der auch in Berching und Nürnberg gesucht wird. - In Lupburg gibt die Kapelle Brand aus Neumarkt ein Konzert. - In Neumarkt sind Mitglieder des Velociped-Club: Nettl, der jüdische Besitzer der Express Fahrrradwerke Joseph Goldschmidt, der Drogeriebesitzer Conrad Scharf, der Cafetier Benedikt Kainz, der Gasthofbesitzer, Brauereibesitzer und bayerisch Landtagsabgeordnete Michael Gößwein, der Drechslermeister Auer, der Oberlehrer Salomon Kahn, Neser und Feinkostgeschäftsinhaber Paul Prebel. Ihre Fahrräder haben keine Freilaufnabe, weshalb die Kette immer mitläuft. Sie müssen ihre Füße auf Stützen am Vorderrad absetzen. - In Erlangen wird der in Fürth geborene Johann Georg Schuh (42) Erster Bürgermeister. - In Nürnberg stirbt der in Fürth geborene Militärmusiker Johann Wilhelm Siebenkäs (60) als Schulhausmeister. - In Neumarkt bricht in der Velociped-Fabrik Neumarkt Gebrüder Goldschmidt in der Produktionshalle ein Feuer aus, das die Produktion lahm legt. - In Neumarkt ist Joseph Weißenfeld Bürgermeister. - In Regensburg wird der Schlachtviehhof errichtet. - In Nürnberg verlässt das 1.000. Victoria Fahrrad die Velocipedfabrik Frankenburger und Ottenstein Nürnberg, die auch das Tricycle Excelsior anbietet. Man bewirbt Fabrikate ersten Ranges und Velocipede aller Art. - Der in Germersheim geborene, in Bayreuth aufgewachsene, bayerische Offizierssohn und ehemalige bayreuther Staatsanwalt Eugen von Zimmerer (45) wird kaiserlicher Kommissar für Togo. - In Nürnberg wird das Hotel Deutscher Kaiser mit 44 Zimmer im historisierenden nürnberger Stil und mit einer öffentlichen Gaststätte in der Königstrasse 55 erbaut. - In Fürth nisten Störche auf dem Kamin in der Königstrasse 36. - In Nürnberg zieht das Volksfest zurück auf das Ludwigsfeld. Es wird eine Nürnberger Volksfestzeitung mit Lageplan der Schausteller, Kasperltheater, Panorama, Schießbuden, Schnellfotobuden, Karussell und Festprogramm mit Männerturnverein und Feuerwerk herausgegeben. - In Fürth wird die Brauerei Humbser mit einer neu erbauten Brauerei und mehr als 70.000 Hektoliter Bierumsatz die erfolgreichste fürther Brauerei. - In Neumarkt sind der Cafetier Benedikt Kainz, der bayerische Landtagsabgeordnete Michael Gößwein, der Drechslermeister Johann Auer, der Magazinier Fritz Neser und der Feinkostgeschäftsinhaber Paul Prebel stolze Fahrradbesitzer und Mitglieder des Neumarkter Veloicped-Club Steinpfalz. - In Deining wird eine Telegraphenstation mit der Nummer 223 eröffnet. - In Regensburg wird die Jesuitenbrauerei gegründet. - Der in Coburg eingebürgerte Walzerkönig Johann Strauss (63) komponiert den Kaiserwalzer. - Nürnberg hat 125.990 Einwohner. - In Neumarkt wird Dr Walter Krauß geboren. - In Regensburg stirbt Herzog Maximilian von Württemberg (St) (60). - Beim Tod des Möbelfabrikanten Johann Adam Eysser (62) ist dessen Möbelfabrik im Pellerhaus Egidienplatz 23 königlichbayerischer Hoflieferant. - In Nürnberg ist das Gasthaus Bratwurstglöcklein Sebalder Platz links neben der Sebalduskirche an der Moritzkapelle. Es ist völlig heruntergekommen. Eine Glocke hängt an der Hauptstrasse. - In Nürnberg errichet die englische Premier & Co Ltd London ein Zweitwerk. - In Regensburg feiern die regensburger Velocipedisten des Radfahrer Verein eine dreitägige Allgemeinen Radfahrer Zusammenkunft alias Fünfjähriges Wiegenfests des Fahrrades mit Fahrradkorso zur Walhalla und Besuch der Befreiungshalle und Kloster Weltenburg, wo Vereinsmitglieder ua aus Altdorf, Amberg, Ansbach, Fürth, Ingolstadt, Kulmbach, Nürnberg, Roth, Schwabach, Straubing und Weiden teilnehmen. - In Nürnberg Gostenhof wird die Rennbahn für Fahrräder an der Ecke Fürtherstrasse/Kernstrasse geschlossen. - In Nürnberg bewirbt sich die Velozipedfabrik Carl Marschütz & Co des jüdischen Fahrradherstellers Carl Marschütz (25) (Express Namensrechteinhaber) als älteste und erste Fabrik am Platze und alleiniger Fabrikant der berühmten Hercules Sicherheitsmaschinen und Dreiräder. - John K. Starley produziert in Coventry ein Niederrad, das er Rover III nennt und das eine Vorderradhandbremse hat. - Der Luftreifen wird vergeblich von John Boyd Dunlop patentiert, da es bereits ein Patent gibt. - In Nürnberg Gostenhof hat die erste nürnberger Radrennbahn an der Ecke Fürtherstrasse/Kernstrasse eine geschliffene Holzbahn. - In Nürnberg stellt die evangelische Innere Mission einen Vereinsgeistlichen Ferdinand Reindel (34) ein, der für den Lokalverein und den Landesverein arbeitet. - In Regensburg beschließt die regensburger Sektion des Deutschen und Österreichen Alpenvereins bei Bozen eine Alpenvereinshütte, die Regensburgerhütte, zu bauen, die wegen fehlender Mittel privat vom fürstlich thurn und taxis Hofarchitekten Max Schultze (43) geplant und erbaut wird. Im Folgejahr ist sie fertig, wird aber erst 17 Jahre später vom Verein gekauft. - In Amberg beschließt die amberger Sektion des Deutschen und Österreichen Alpenvereins bei Innsbruck eine Alpenvereinshütte, die Ambergerhütte zu bauen. Sie wird noch im gleichen Jahr eröffnet. - In Amberg ist die soziale Not in der Firma von Christian und Georg Baumann, Stanz- und Emaillierwerke, Amberg mit 1.200 Arbeitern so groß, dass der evangelische amberger Pfarrer Weigel als Gegenleistung für einen Neubau der evangelischen Diakonissenstation Baumann in der Von der Sitt Strasse 19 mit einem Spielplatz alias Kindergarten und der Übernahme der Kosten zwei augsburger Schwestern einsetzt, die sich um Krankenpflege und die Betreuung von 3-6 jährigen Kindern kümmern. Der evangelische Pfarrer Weigel ist froh, die Kinder nicht mehr tagsüber zu den katholischen Ordensschwestern ins Kloster schicken zu müssen. Die Kinder werden für 15 Pfennig/Woche betreut und kranke und alte Familienmitglieder werden zweimal täglich besucht. - In Sulzbach wird der Bau einer Kanalisation begonnen und der Männergesangverein Rosenberg und eine Sanitätskolonne gegründet. - In Schwandorf treten unzufriedene Mitglieder aus dem katholischen Kolpingverein aus und gründen einen eigenen Burschenverein. - In Nürnberg ist die nürnberger Anker Lebkuchenfabrik des thüringer Friedrich Adolf Richter (64) königlich und kaiserlicher Hoflieferant. - Der Verein Deutscher Fahrradfabrikanten wird von 22 Fahrradherstellern gegründet, darunter F. H. Pirzer, München; Josef Goldschmidt, Neumarkt; Carl Marschütz, Nürnberg; W Mattheus, Nürnberg-Doos und Max Frankenburger, Nürnberg. - In Neumarkt fährt der Velociped Club Neumarkt nur noch Sicherheitsfahrräder, die meisten mit Vorderrad Handbremse, die auch über ein Gestänge auf das Hinterrad drückt. - Der in Lauterhofen geborene katholische ehemalige freisinger Pfarrer Johann Baptist Prechtl (75) veröffentlicht seine Arbeit Schloß, Markt und Kretinenanstalt Lauterhofen in der Oberpfalz, in der auch über die Irrenanstalt berichtet wird. - Der fürther Bankier xxx Nathan stibt, woraufhin seine Frau xxx Nathan als superreiche Bankierswitwe eine Wohltätigkeitsstiftung für Arme und Bedürftige in Höhe von 40.000 Mark einrichtet. - In Nürnberg wird auf der Radrennbahn an der Fürther Strasse auf dem Veit Stoß Platz die süddeutsche Meisterschaft über 10 km ausgefahren. - In Nürnberg übernimmt der nürnberger Fahrradhändler Gabriel Kropf (27) die Nürnberger Niederlassung der neumarkter Velocipedfabrik Gebrüder Goldschmidt Neumarkt/Opf. - In Amberg eröffnet der jüdische Kaufmann Leonhard Tietz (39) das Kaufhaus Tietz. - In Fürth wird das Hotel Andrä Weinstrasse alias Rudolf Breitscheid Strasse 15 abgerissen und das Hotel National vom Ehemann von Babetha Kütt mit 67 Zimmern erbaut. - In Nürnberg wird das Hotel Zum Deutschen Kaiser in der Königstrasse im Nürnberger Stil erbaut, das einen burgähnlichen dreistöckigen Erker und einen Balkon hat und dessen Giebelstufen mit zweistöckigen Türmchensäulen verziert sind.  - In Regensburg erbaut Josef Bergmüller (--) in der Maximilianstrasse 28 das Hotel Parkhotel Maximilian im Baustil Neo-Rokoko, dessen Sohn Franz Josef Bergmüller (55) das Hotel Karmeliterbrauerei  am Dachauplatz besitzt.  - In Nürnberg wird der in Augsburg geborene Architektensohn und Hochschullehrersohn Theodor von Kramer (39) Leiter des Bayerischen Gewerbemuseums. - In Nürnberg eröffnet das neue 500.000 Mark teure zweigeschossige Posthaus alias Postamt in der Karolinenstrasse 36 und einige Wochen später auch die öffentlichen Telegraphen und Telefone alias Fernsprecher, worauf schon nach 4 Wochen bemerkt wird, dass es räumlich und verkehrstechnisch nicht ausreicht, weshalb man ein drittes Geschoss plant, was aber von der Regierung sofort abgeleht wird, aber schon 4 Jahre später doch von den Zuständen erzwungen aber wegen Eigentumsproblemen nicht realisiert wird. - In Altdorf übernimmt der Gastwirt Michael Chr Poellot (--) mit seiner Braut Margarethe Silberhorn die ehemalige Stadtschreiberei, Rentamt, Forstmeisterwohnung und Seminarhaus Neubaugasse 7 und wandelt es in das Gasthaus Zur Post um. - In Deining wird eine Telegraphenstation mit der Rufnummer 223 eröffnet. - In Regensburg stirbt Maximilian von Württtemberg (St) (60), dessen Mutter die geschiedene württemberger Herzogin Prinzessin Maria Sophia Dorothea von Thurn und Taxis (St) (++) ist, die in Regensburg das von der Familie Thurn und Taxis 18 04 im großbürgerlichen Stil erbaute Haus Württemberg Palais zwischen Am Prebrunntor und Hundsumkehr bewohnte. Seine kinderlose Witwe Prinzessin Hermine von Schaumburg-Lippe (St) (43) übernimmt das Württemberg Palais, reitet gerne im schwarzen Reitkleid aus und verkehrt in Offizierskreisen.

1887 In Nürnberg wird das renommierte Gasthaus Zum Roten Ross alias Rotes Ross am Weinmarkt 12a, 14 und 16, als triste Bierwirtschaft geschlossen. - In Nürnberg gründet der Modelleur und Graveur Jean Fleischmann (--) eine Gravieranstalt. - In Nürnberg wird die Velozipedfabrik Carl Marschütz & Co des jüdischen Fahrradherstellers Carl Marschütz (24) (Express Namensrechteinhaber) in Nürnberger Velozipedfabrik Hercules umgewandelt. - In Neumarkt ist Joseph Weißenfeld (--) Bürgermeister. - In Neumarkt wird die 18 72 in der Kunstmühle Laabermühle Mühlstrasse 17 eingerichtete Nürnberger Lebkuchenmanufaktur mit Filiale in München Salvatorstrasse 7 zum königlichbayerischen Hoflieferanten ernannt, weil sie an den neuen bayerischen Regenten und bayerischen Prinzregenten Luitpold von Wittelsbach Bayern (St) (66) liefert. Der Titel wird nicht veliehen, sondern muss gekauft und regelmäßig bezahlt werden. - In Amberg wird die Trottoirisirung längs des Rathauses und des Polizeigebäudes durchgeführt. - In Nürnberg eröffnet das Kaffehaus Cafe Zetlmeier in der Kaiserstrasse 46. - In Nürnberg wird aus dem Gasthaus Zum Augustiner in der Weintraubengasse das Bier- und Speiselokal Zum Krokodil. - In Nürnberg findet das Volksfest auf dem Plärrer statt. - Die nürnberger Spielwaren Manufaktur M Reiss verkauft in der Kaiserstrasse 10 funktionsfähige Puppenküchen mit Spiritusheizung, ein Kochherd kostet 7 Mark 70. - Der in Bayreuth geborene Eisenbahningenieur Julius Herz (62) wird zum Ritter von Hertenried ernannt alias geadelt. - In Ansbach wird die Spielwarenmanufaktur von Jean Fleischmann (--) gegründet. - Arthur Conan Doyle (28) veröffentlicht seine erste Sherlock Holmes Geschichte Eine Studie in Scharlach. - In Coburg scheidet der in Coburg geborene Herzog Ernst August Karl Johann Leopold Alexander Eduard  II von Sachsen Coburg und Gotha (St) (69) die Ehe der Sängerin Angelika Dittrich mit dem eingebürgerten Walzerkönig Johann Strauss (62), der in Coburg Adele Deutsch (31) die verwitwete Bankierswitwe Adele Strauß heiratet, die das Leben ihres Mannes vollständig in die Hand nimmt und eine penible Managerin wird. - In Regensburg wird ein Kraftwerk beim Thurn & Taxis Schloss Sankt Emmeram mit 2 Dampfmaschinen, die über Transmissionsriemen 4 nürnberger Schuckert Dynamos antreiben, in Betrieb genommen. - Nürnberg hat 120.360 Einwohner. - In Schwarzenbruck beginnt der Bleistiftindustrielle Freiherr Lothar von Faber (58) das Faberschloss als Sommersitz zu benutzen. - In Neuburg an der Donau werden Bogenlampen im englischen Garten eingeführt. - In Erlangen hat der Privatmann Erich Keller elektrisches Licht. - In Regensburg gibt der Zitherlub Regensburg im Speisesaal des Hotel National in der Maxstrasse ein Konzert. - In Regensburg wird die Runkelsrübenzuckerfabrik in der Kumpfmühlers Strasse geschlossen, abgerissen und auf dem Gelände ein Gefängnis, die Justizvollzugsanstalt Regensburg erbaut. - In Regensburg führt der Fahrradhändler Josef M Schreiner (--) eine Fahrradtour nach Schloß Neu-Schwanstein an. Allerdings reist man mit der Eisenbahn an, schiebt oft den Berg hinauf, fährt aber jedes Gefälle hinunter. - In Regensburg organisiert der regensburger Radfahrer Verein den Auftritt des amerikanischen Kunstradfahrer Nick Kaufmann (26) auf seinem englischen Apollo Hochrad, Fahrrad und Holzrad im Neuhaussaal auf seiner Tour von Prag nach London, der in der Tageszeitung Regensburger Anzeiger gefeiert wird. - In Neumarkt kommt die Fahrradfabrik Goldschmidt und Pirzer Holzgartenstrasse, die Expressräder baut, mit einem Sicherheitsrad alias Niederrad Nova-Bicyclette, ein Kreuzrahmenrover mit zwei gleich großen Rädern und Kettenantrieb heraus. Bis dahin hat man 2.000 Maschinen gebaut. Man hat 120 Mitarbeiter. Renn-Sicherheitsräder haben eine Durchschnittsgeschwindigkeit von 20 km/h. Eduard Pirzer verlässt das Unternehmen und geht mit seinem Bruder Franz Xaver nach München, wo er die Monachia-Fahrradwerke gründet. - In Regensburg wird die römische Porta Praetoria zwei Jahre nach ihrer Wiederentdeckung von einer dicken Putzschicht befreit und mit den Schwibbögen freigelegt. - In Nürnberg macht die evangelische Innere Mission in der Moritzkapelle fast ausschließlich Werbung für sich und sammelt Spenden ein. - In Nürnberg eröffnet die evangelische Innere Mission eine Mägdeherberge mit 12 Betten zu einem Preis von 20 Pfennig/Nacht betreut von Johanna Rittelmeyer und Marie Ströhlein für Dienstmägde in der Lorenzer Kleinkinderbewahranstalt Karthäusergasse 20. Wer mitarbeiten darf, kann 20 Pfennig sparen. Eigentlich ist es eine Stellenvermittlung mit Unterkunft für die Wartezeit. Durch die äußerst strenge Führung werden Prostituierte abgeschreckt und man versteht sich ausdrücklich laut Satzung nicht als ein Hilfsort für gefallene Mädchen. Ein weiblicher Gast bleibt durchschnittlich 2 Tage. Die Nachfrage ist zunächst so gering, dass nur 329 Dienstmägde übernachten wollen, also für ordentliche Mädchen, die vor der Großstadt geschützt werden sollen. - In Nürnberg findet die Hauptversammlung des privaten evangelischen bayerischen Gustav Adolf Werks, eines evangelischen Missionsvereins, statt auf dem auf Antrag des evangelischen nürnberger Stadtpfarrer Nagel eine Konfirmandenanstalt, die elfte in Bayern, gegründet wird. Der geisteskranke neue bayerische König Otto Wilhelm Luitpold Adalbert Waldemar von Wittelsbach (St) (39) ist eigentlich neues Oberhaupt der evangelischen Kirche in Bayern. Die Regierungsgeschäfte führt sein in Würzburg geborener Onkel Luitpold Karl Joseph Wilhelm von Bayern (St) (46), den Otto für den bayerischen König hält. - In Roth wird der Radfahrer Verein Roth am Sand gegründet. - In Neumarkt wird die 25 Jahr Jubiläumsfeier des neumarkter Turnvereins mit zweijähriger Verspätung auf dem Gauturnfest Pegnitzgrund nachgeholt. - In Schwandorf besucht Prinzregent Luitpold Karl Joseph Wilhelm von Bayern (St) (46) ua auch den katholischen Gesellenverein Kolpingverein. - In Sulzbach beginnt der katholische Kolpingverein im Gasthaus Daffner mit Theatervorführungen und seinem ersten Stück Lumpacivagabundus oder das liederliche Kleeblatt. - In Nürnberg muss das Schweißeisenwalzwerk Tafelwerk von Julius Tafel (60) an der Äußeren Sulzbacher Strasse 62 wegen des Arbeitermangels französische Kräfte ins Werk holen. - In Nürnberg veranstaltet der Nürnberger Velociped Club nach einem Corso vom Laufertor zur Rennbahn an der Kernstrasse ein Großes Velociped Wettfahren laut der nürnberger Tageszeitung Fränkischer Kurier, wobei es das Eröffnungsrennen gibt, das nur für Mitglieder des Deutschen Radfahrer Bundes ist, das Große Dreiradwettfahren über 3.000 Meter, das Gauverbandswettfahren für jede Art Zweirad über 3.000 m, das Deutsche Recordwettfahren auf dem Zweirad für Herrenfahrer über eine englische Meile bzw 1.609 Meter, das Wettfahren der Sicherheitsmaschinen über 2.000 m, das der nürnberger Jean Beißbarth in 3 Minuten 54 Sekunden gewinnt, das Erstfahren für Zweiräder nicht unter 16 kg, das das Velociped Club Nürnberg Mitglied Göß gewinnt, das Hauptwettfahren für jede Art Zweirad und als Abschlusswettfahrt das Dreiradwettfahren mit Vorgabe, bei dem auch der Engländer und Bickwick Bicycleklub London Mitglied Cole teilnimmt. - In Nürnberg veranstaltet der Nürnberger Velociped Club ein Großes Extra Wettfahren mit Dauerlaufen und Wettlaufen auf der Rennbahn, wobei auch der Weltmeister aus London Duncan, der französiche Meister Dubois und der französische Meister Medinger aus Bordeaux starten. Die Wettbewerbe sind das Nürnberger Vorgabefahren für nürnberger Herrenfahrer, der nürnberger Schwemmer gewinnt, der Dauerlauf über 2.000 m von nürnberger Turnern, das Pauluzzi in 7 Minuten 29 Sekunden gewinnt, das 1 Kilometer Recordfahren für Professionsfahrer über 3 Runden, das Medinger gewinnt, das Vorgabefahren mit Sicherheitsmaschinen für Herrenfahrer über 2.000 m, der Wettlauf über 333 Meter von den nürnberger Turnern gelaufen, das Recordfahren über 1 englische Meile, das Medinger gewinnt, das Offene Herrenfahren für hohe Zweiräder über 3.000 m das der nürnberger Schwemmer gewinnt und als Abschluss das 5.000 m Preisfahren, das Dubois gewinnt. - In Nürnberg wird die Villa Pocher auf dem Grundstück Vordere Insel Schütt 37 vom Star Architekten Hans Kieser (34) erbaut. - In Erlangen scheidet von der erlanger Firma RGS Reiniger, Gebbert & Schall, der öhringer Rechtsanwaltssohn Karl Friedrich Schall (28) aus dem Betrieb aus, um mit eigenem Kapital in London ein Geschäft zu gründen, das mit großem Erfolg die Generalvertretung von RGS für Großbritannien und die Kolonien übernimmt. - In Nürnberg verkauft die Fahrradhandlung Nürnberger Velociped-Depot in der Schlotfegergasse 15 von Kaufmann Christian Joachim Vogel Kreuzrahmen-Safetys von Hillman, Herbert & Cooper, die das Geschäft übernommen haben. - In Nürnberg schenkt der jüdische Ofenverkäufer und Fahrradverkäufer Max Ottenstein dem Beamten am Telegraphenamt und Vorsitzenden des Nürnberger Velociped Club Marcus von Eckart (--) als Gegenleistung für bestaunte und erfolgreiche tägliche stundenlange Werbefahrten vor dessen Verkaufsbüro auf der Königstrasse 51 ein eigenes Fahrrad. - In Nürnberg verkauft der jüdische Fahrradhändler Carl Marschütz (--) in seinem Comptoir und Lager in der Gostenhofer Hauptstrasse 35 englische Velocipede und eigene Fabrikate seiner Velocipedfabrik Carl Marschütz & Co. Man betreibt eine eigene Fahrschule für alle Altersklassen in einem geschlossenen Raum. Man inseriert Werbung für Rovermodelle in der Tageszeitung Fränkischer Kurier. - In Nürnberg verkauft die jüdische Fahrradfabrik Velocipedfabrik Frankenburger und Ottenstein in Gleishammer eigene Fabrikate von Robermodellen und wirbt mit Dampfbetrieb, Vernickelungsanstalt und Emaillieranstalt. - In Nürnberg meldet die Tageszeitung Fränkischer Kurier, dass der englische Fahrradkonkurrent, Velocipedgesellschaft Hillmann, Herbert und Cooper der The Premier Cycle Company, die seit drei Jahren ein Velociped-Depot betreiben bis zum Jahresende eine neu Fahrradfabrik eröffnen werden, die an Neujahr mit 200 arbeitern eröffnet werden soll. - In Nürnberg werden die seit 3 Jahren bestehenden polizeilichen Beschränkungen für Fahrradfahrer alias Hochradfahrer alias Velocipisten und für Dreiräder abgeschafft, aber verpflichtend ein Fahrschein mit Nummer, ab 16 Jahren und mit Prüfung und ein Nummernschild mit der Fahrscheinnummer eingeführt. Dazu werden eine Bremse, eine Glocke und eine Nachtlaterne zu Pflicht und für Pferde gefährliche Fahrmanöver besonders verboten. - In Bad Soden stirbt die evangelische Pfarrerstochter und Malerin Wilhelmine Amalie Wöhler (46). - In Weidenwang bei Erasbach hat auf dem Bild in der Zeitschrift Die Gartenlaube die Scheune neben dem Försterhäusl alias Forsthaus alias Willibald Gluck Geburtshaus, Weidenwang B 10, noch ein Strohdach.

1886 Der bayerische König Ludwig II von Wittelsbach (St) (41) wird von seinen Ärzten entmündigt. Die Regierungsgeschäfte übernimmt sein in Würzburg geborener Onkel Luitpold Karl Joseph Wilhelm von Bayern (St) (45). , der mit einer Habsburgerin verheiratet war, mit der er drei Söhne und eine Tochter hat. Der homosexuelle bayerische König Ludwig II von Wittelsbach (St) (41) stirbt nach drei Tagen unter mysteriösen Umständen und sein in München geborener geisteskranker Bruder Otto Wilhelm Luitpold Adalbert Waldemar von Wittelsbach (St) (38) wird neuer bayerischer König. Die Regierungsgeschäfte übernimmt auch wieder sein in Würzburg geborener Onkel Luitpold Karl Joseph Wilhelm von Bayern (St) (45), den Otto für den bayerischen König hält. - In Nürnberg gründet der Mitbegründer und Filialleiter der nürnberger Filiale der jüdischen neumarkter Goldschmidt Expresswerke, der jüdische Kaufmann Carl Marschütz (23) (Express Namensrechteinhaber), finanziert von der jüdischen nürnberger Privatbank Anton Kohn, seine eigene Fahrradfabrik, die Velocipedfabrik Carl Marschütz & Co in der Bleichstrasse in einer angemieteten Werkstatt, wo 10 Angestellte mit englischen Importteilen und mit von 5 Gasmotoren Werkzeugmaschinen selbst hergestellten Teilen etwa 120 Luxus-Hochräder mit dünnen Gummireifen, die 290 Mark kosten, zusammenbauen, wobei der Stundenlohn seiner Arbeiter 30 Pfennig beträgt. - Die Eisenbahnstrecke Erlangen~Gräfenberg wird fertiggestellt. - In Amberg wird in der Amberger Gewehrfabrik die Produktion auf das neues Gewehr M/88 mit rauchfreiem Nitrozellulosepulver, das in Frankreich erfunden wurde, umgestellt und bis 18 99 274.333 davon hergestellt. - Die Eisenbahnstrecke Feucht~Wendelstein wird eröffnet. - In Neumarkt ist Joseph Weißenfeld Bürgermeister. - In Nürnberg schleift der nürnberger Elektrotechniker Sigmund Schuckert (41) den ersten Glasparabolspiegel für elektrische Scheinwerfer. - In Regensburg wird der Turnerbund Jahn Regensburg gegründet. - In Bayern löst die Pickelhaube den Raupenhelm ab. - In Nürnberg Gleishammer wird die Frankenburger und Ottenstein Nürnberg Fahrradfabrik von Max Frankenburger (28) und dem jüdischen Hopfenhändlersohn und Radsportler Max Ottenstein (später Victoria), finanziert von der jüdischen nürnberger Privatbank Anton Kohn, gegründet, die Hochräder und Sicherheitsräder produzieren. Der abgeworbene münchner Velocipedfabrikmitabeiter Johann Walch bringt das Fachwissen. - In München wird die bayerische Königstochter und abgedankte Erzherzogin von Österreich Modena Este Mathilde von Wittelsbach (St) (63) unter der Regentschaft ihres geisteskranken Neffen bayerischer König Otto Wilhelm Luitpold Adalbert Waldemar von Wittelsbach (St) (38) bzw. des Prinzregenten Luitpold Karl Joseph Wilhelm von Bayern (St) (45) die graue Eminenz Tante Modena und agiert familiär und gesellschaftlich als Erste Dame im Staat. - In Bamberg eröffnet das Hotel National, Luitpoldstrasse 37, als bestes Haus am Platz. - In Nürnberg wird der Fahrradfahrerverein RV Union Nürnberg gegründet. - In Nürnberg eröffnet das Kaffehaus Cafe Central in der Weintraubengasse 2. - Das nürnberger Volksfest findet auf dem Plärrer statt. - In Regensburg Prüfening wird die längste und schnellste Pferderennbahn erbaut und der Rennverein Regensburg gegründet. - In Neumarkt erscheint der erste Jahrgang der täglich erscheinenden Zeitung Oberpfälzisches Volksblatt alias Neumarkter Tagblatt Mit Gott, für Wahrheit, Freiheit und Recht im Verlag von JM Boegl. - In Amberg wird das königlich bayerische 6. Infanterieregiment Kaiser Wilhelm, König von Preußen einquartiert. - In Neumarkt richtet sich der Gastwirt Ludwig Egner eine elektrische Beleuchtung ein. Die provisorisch über die Strassen gespannten Kabel werden nur übergangsweise geduldet. - In Nürnberg stirbt das nürnberger Original Johann Förter alias Gänsgroong alias Gänsekragen (66), ein bettelarmer und wegen ständigen Hänselungen seines langen Halses wegen gelegentlich bösartiger und gefürchteter Zündholzverkäufer. - In Coburg lässt sich der bei Wien geborene Walzerkönig Johann Strauss (61) einbürgern um Adele Deutsch (30) die verwitwete Bankierswitwe Adele Strauß heiraten zu können, was das katholische österreichische Eherecht auch für Bürgerliche verbietet, aber das deutsche Zivilrecht erlaubt und warum beide bereits 18 83 evangelisch wurden um überhaupt zusammenleben zu dürfen. - Nürnberg hat 116.550 Einwohner. - In Nürnberg wird die Kessler Eisenbahnlokomotive Wallenstein (41) ausgemustert. - In Nürnberg wird der Radverein Union gegründet. - In Regensburg gibt der Zitherlub Regensburg im Paradiesgarten in der Landshuter Strasse (Gewerkschaftshaus) ein Konzert. - In Nürnberg dient das Adressbuch als Werbekatalog, hat eine Gewerbetreibenden Liste, eine alphabetische Einwohnerliste und ein Häuserverzeichnis nach Strassen. - In Nürnberg sind die beiden Freimaurerlogen Zu den drei Pfeilen und Josef zur Einigkeit in der Nadlersgasse 14 alias Dr Kurt Schumacher Strasse. - In Nürnberg ist der Kaufmann Christof Vogel Vorsitzender des Bicycle Club, Freiherr von Tröltsch Direktor der Maximilian Augenheil Anstalt, äußerer Lauferplatz 28, Freiherr von Grundherr Vorstand des Kolonialverein, der Kaufmann Berthold Bing der Noris Loge Nr 2 Odd fellow, Rittmeister von Schmaltz Präsident des Reitklub, der Buchdrucker Hans Wörlein Vorsitzender des Radfahrerverein Nürnberg, Bürgermeister von Seiler Vorstand des Zeidlerverein, der Telegraphist Markus von Eckhardt Vorstand des Velocipedklub, Friseur Karl Wolkenau Vorstand des Kanarienzüchterverein, Heinrich Weingärtner ist Vorstand der Deutschen Reichsfechtschule. Freiherr von Andrian Vorstand des Jagdklubs- In Nürnberg gibt es drei jüdische Wohltätigkeitsvereine. - In Nürnberg gibt es einen Turnverein und einen Turnerbund, unzählige Losvereine, Schützenvereine und Musikvereine, u.v.a. den Rauchklub Sorgenbrecher und den Rauchklub Germania, den Reichspfeifenklub, den Pfeifenklub Tobak, den Scat Club Nürnberg, die Schlapperratzen, die Spreisala, die Heuschrecken, Corsika, Cheruskia, Camerun und Fidelio. - In Nürnberg wird nach der Burgfriedenspfarreiordnung von 18 40 nach den drei Klassen beerdigt: 1. Klasse: Gutsbesitzer, Fabrikanten, kapitalisten, höhere Beamte, grundansässige Bürger, Bauern und Kaufleute. 2. Klasse Handels- und Gewerbetreibende Insassen, Gärtner, Köbler und Pächter ohne Hausbesitz. 3. Klasse: Fabrikarbeiter, Handwerksgesellen, Taglöhner und Dienstboten. - In Nürnberg ist Dr Merkel Leiter des Städtischen Krankenhauses am Frauentorgraben. Diakonissen sind Pflegepersonal. Bis zu 90 Tagen ist der Aufenthalt für heimatberechtigte Personen kostenlos, ebenso wie für juristisches Dienstpersonal, Musiker Schauspieler und Künstler. Kostenpflichtige müssen einen Vorschuß für ihre Behandlung bezahlen. - In Nürnberg müssen Mieter innerhalb von 24 Stunden angemeldet oder abgemeldet werden. Falsche Angaben werden mit einer Geldstrafe von 45 Mark oder 8 Tagen Haft geahndet. Wer sich in einer fremden Gemeinde aufhält, hat binnen 8 Tagen nach der Ankunf hiervon der Ortspolizeibehörde in München der königlichen Polizeidirektion Anzeige zu erstattten. - In Nürnberg gibt es die Ostermesse, die 14 tägige Egidienmesse, den Christmarkt, auf dem auswärtige Verkäufer nicht zugelassen sind, die samstäglichen Getreidemärkte am Kornmarkt, die täglichen Hopfenmärkte am Kornmarkt und in der Karolinenstrasse, die täglichen Viehmärkte am neuen Viehhof hinter dem Kanalhafen am Ludwig Donau Main Kanal und die täglichen Viktualienmärkte auf dem Hauptmarkt. Auf dem Hauptmarkt ist nur dienstags, donnerstags und sonntags Hauptmarkt, ebenso wie die Heu- und Strohmärkte auf der Insel Schütt, die Holz- und Kohlemärkte auf dem inneren Lauferplatz und der Buttermarkt an der Sebalder Kirche. Freitags ist Fischmarkt am Hauptmarkt. Dreitägige Jahrmärkte finden in Wöhrd an Pfingsten und zu Bartholomäus statt. - In Nürnberg gibt es Privat Omnibusse nach Ermreuth vom Gasthof Zum goldenen Schwan Theresienplatz 4, nach Gräfenberg vom Gasthof Zum Herz äußere Laufergasse 1 und nach Stein vom Gasthaus Zu den 5 golenen Türmen. - In Nürnberg starten die die Boten und Fuhrdienste u.a.: Vom Gasthaus Zum König Otto Winklerstrasse 3 (20 17 Osteria) samtags nach Allersberg um 14:00 Uhr, vom Gasthaus Zum weißen Löwen in der Königstrasse 30 dienstags, donnerstags und samstags nach Altdorf um 13:00 Uhr, vom Gasthaus Zum roten Kreuz Königstrasse 61 (20 17 Norisbank) alle 14 Tage donnerstags nach Berching um 17:00 Uhr, vom Gasthaus Zum goldenen Bären in der Königstrasse 85 (20 17 Reisebuchhandlung) samstags nach Burgthann um 14:00 Uhr, vom Gasthaus Zur blauen Traube, Pfannenschmiedsgasse 20, vom stadtbekannten Bordell Zum König Otto Winklerstrasse 3 (20 17 Osteria) und vom Gasthaus Zur goldenen Krone am Fünferplatz 4 (20 17 Hauptmarkt Döner) die Boten Keck, Horndasch, und Ebert täglich nach Erlangen, vom Gasthaus Zum König Otto Winklerstrasse 3 (20 17 Osteria) nach Roth samstags 14:00 Uhr und vom Cafe Behringer in der Ludwigstrasse täglich um 18:00 Uhr nach Zirndorf. - In Nürnberg gibt es ein Flußbad für Frauen an der Agnesbrücke. - In Nürnberg sind das Oberpostamt für Mittelfranken am Bahnhofplatz 1, Postamt I in der Rathausgasse 18 und Postamt II am Bahnhofplatz. Öffentliche Telegraphenstationen sind am Hauptmarkt 12 und am Bahnhofplatz 7. - In Nürnberg gibt es die Konsulate von Amerika, Argentinien, Belgien, Frankkreich, Italien, Niederlande, Portugal, Schweden und Norwegen und Spanien. - In Nürnberg hat der Herren-, Damen- und Theater Friseur Mayer in der Theater Strasse 25 seinen Salon. - In der Karolinenstrasse haben folgende Anwohner private Telefone: Das jüdische Bank- und Wechselhaus Hirschmann & Kitzinger in Nr 6, der jüdische Hopfenkommissionär Leonhard Hahn in Nr 8, die jüdische Hopfenhandlung Jakob Goldmann in Nr 14, der jüdische Hopfenhändler Alexander Bing in Nr 22, der jüdische Hopfenhändler Josef Sämann in Nr 23, der jüdische Bankier Ignatz Buttmann in Nr 30, die Hopfenkommission Schwab & Sohn in Nr 31, der jüdische Bankier Samuel Bloch in Nr 32, im Gebäude der Stadtgemeinde Nürnberg der Verein Merkur und das jüdische Bankhaus Feuchtwanger in Nr 36, die jüdischen Bankhäuser Moritz Neuburger und Julius Neu in Nr 37 und in Nummer 43 das Nobelhotel Zum Strauß (20 17 Zara) von Michael und Friedrich Renner. - In Nürnberg hat Jean Munck am Hauptmarkt 26 die größte Ausstellung an Spielwaren. - In Nürnberg gibt es folgende Hotels: Bayerischer Hof, Karlstrasse 1 (20 17 Neuapostolische Kirche) der Witwe Sabine Auinger, Zum roten Hahn, Königsstrasse 46 (20 17 Galeria Kaufhof) von Karl Bauer, Zum roten Kreuz, Königsstrasse 61 (20 17 Norisbank) von Johann Bernett, Zum Einhorn, Breite Gasse 76 (20 17 runners point) von Friedrich Falkenstörfer, Württemberger Hof am Bahnhofplatz 2 von Franz Kerberg, Zur blauen Flasche Hallplatz 3 (20 17 Buchhandlung Zeiser und Büttner) von Johann Marquard, Zur Himmelsleiter Karolinenstrasse 53 (20 17 Neuapostolische Kirche), Zum Strauß (20 17 Zara) Karolinenstrasse 43 der Gebrüder Renner, Zum goldenen Adler in der Adlerstrasse 17 (20 17 Warenannahme Karstadt) von Leonhard Schlenk und den Wittelsbacher Hof in der Pfannenschmiedsgasse 22 von Johann Ströbel. - In Nürnberg ist Johann Baptist Zetlmeier Besitzer des Kaffeehauses Cafe Noris am Josefsplatz 1 (20 17 Gudrun Sjödén Moden). - In Nürnberg verkehren in der Herrentrinkstube Lorenzer Strasse 20 die Magistratsmitglieder. - In Erlangen wird die elektrotechnische Fabrik Reiniger Gebbert & Schall Gebbertrasse gegründet. - In Nürnberg gibt es die Kaffeehäuser Zum Einhorn Breitegasse 76, Cafe Merkur Klaragasse 7, Englisches Cafe Sulzbacher Strasse 1, Cafe Wagner Spitalplatz 13, Cafe Wenz Große Hauptstrasse 7, Cafe Fantasie Ludwigsstrasse 21, Zur Nordendhalle Rollnerstrasse 49, Cafe und Bierhalle Theresienstrasse 23, Cafe Mondschein Große Hauptstrasse 9, Zum Cafegarten Mühlgasse 15, Cafe Plärrer Plärrer 3, Zum Hirschen Sulzbacher Strasse 15, Zur goldenen Sonne Königstrasse 18, Zum Gänsemännchen Heugäßchen 7, Altdeutsche Weinstube Spitalgasse 8, Cafe Panorama Spittlertorgasse 4, Zum roten Roß Weinmarkt 14 und Cafe Noris Josefsplatz 11. - In Nürnberg gibt es 3 öffentliche Telefon-Sprechstellen Am Hauptmarkt 12, Am Bahnhofplatz und im Futtergeldperceptionslokal im Viehhof. Die höchste nürnberger Telefonnummer hat die Bleistiftfabrik Wuzel Spitzenberg 16 mit der Telefonnummer 249. - In Nürnberg haben nur folgende Hotels und Restaurants Telefon: Hotel Adler in der Adlerstrasse 17 die Telefonnummer 196, Luxushotel Strauß in der Königsstrasse 43 die Telefonnummer 150, Hotel Wittelsbacher Hof in der Pfannenschmiedsgasse 22 die Telefonnummer 180 und die Gaststätten Maxfeld Restauration im Stadtpark die Telefonnummer 245 und die Wiener Restauration im Stadtpark die Telefonnummer 228. - In Nürnberg hat die Lebkuchen- und Chocoladefabrik Heinrich Haeberlein Flaschenhofstrasse 8 die Telefonnummer 113 und die Lebkuchen- und Chocoladefabrik Metzger mit Laden in der Rathausgasse 6 die Telefonnummer 124. - In Nürnberg hat die nürnberger Tageszeitung Fränkischer Kurier am Rathausplatz 4 die Telefonnummer 9, die nürnberger Tageszeitung Nürnberger Stadtzeitung Maxplatz 42 die Telefonnummer 90. - In Nürnberg hat das Kaufhaus Internationaler Bazar Königsstrasse 11 die Telefonnummer 2. - In Fürth gibt es 59 Telefonanschlüsse. - Die in Velburg geborene Schulrektorentochter und Wagner Opernsängerin Rosa Sucher (38) singt bei den Bayreuther Festspielen die Isolde. - In Nürnberg wird die ARU Allgemeine Radfahrer Union, die zweitgrößte Vereinigung Deutschlands, gegründet. - In Nürnberg Gostenhof findet ein Grosses Internationales Velocipedrennen des Nürnberger Velociped Clubs auf der Rennbahn für Hochräder an der Ecke Fürtherstrasse /Kernstrasse statt. Zur Veranstaltung findet ein Concert der Kapelle Ziegler statt. Radfahrerbundmitglieder haben stark ermäßigten Zutritt zum Sattelplatz. . Der Frankfurter Fahrradhersteller Heinrich Kleyer (19) produziert ein Niederfahrrad alias Sicherheitsfahrrad unter der Marke Adler. - In Nürnberg Gostenhof eröffnet die Deutsche Radfahrer-Union die zweite nürnberger Radrennbahn an der Rothenburgerstrasse mit Mittelpunkt Knauerstrasse. - In Nürnberg hören mit der Gründung des evangelischen Landesverein für Innere Mission im großen Rathaussaal und dessen Anschluss an den Lokalverein Innere Mission die Wanderkonferenzen auf. Beide Verein haben identische Vorstände und Ausschüsse, 18 Mitglieder, darunter 8 Geistliche und reiche Kaufleute und Handwerker, darunter der Bleistiftfabrikant Gustav Adam Schwanhäußer und der Kinderarzt Julius Cnopf. Der Vorstand wird 20 Jahre lang fast unverändert bleiben. - In Nürnberg macht die evangelische Innere Mission in der Moritzkapelle fast ausschließlich Werbung für sich und sammelt Spenden ein. - Die Nürnbergerhütte bei Bozen der nürnberger Sektion des Deutschen und Österreichischen Alpenvereins wird mit 8 Schlafstellen erbaut. - In Nürnberg gründet die in Pappenheim geborene Goldschmiedstochter, Frauenrechtlerin, Pazifistin und Eysöldener Volksschullehrerin Bertha Friederika Kipfmüller (25) den Mittelfränkischen Lehrerinnenverein. - In Kallmünz ist das privat gestiftete Erziehungsheim mit 69 Pfleglingen völlig überbelegt. Es fehlt an Nahrung und Kleidung. Die Kinder sammeln Beeren und Pilze, sogar die Jungen lernen Stricken und alle Kinder erwirtschaften mit Singspielen und Theateraufführungen einen Zusatz zum Unterhalt. - In Regensburg wird der katholische Manz Verlag des katholischen regensburger Verlegers Georg Joseph Manz (78) zu einer Aktiengesellschaft umgebaut. - In Regensburg eröffnet der katholische Leonhardi Verein im seit 15 Jahren nicht mehr als katholische Knabenschule der oberen Stadt genutzten Leonhard Kloster eine katholische Kinderbewahranstalt. - In Erlangen wird der Bicycle Club Erlangen gegründet. Es gibt bereits einen Velociped Club Erlangen. - In Nürnberg wird der fürther Lehrer Schaefer Vorsitzender der neu gegründeten Allgemeinen Radfahrer Union. - In Neumarkt bestraft der neumarkter Stadtpfarrer ein jugendliches Turnvereinsmitglied für die Teilnahme an einer Turnstunde mit vier Stunden Freizeitarrest. - In Lauterhofen wird die Kretinenanstalt Oberlauterhofen Holnstein aufgestockt. - Die französische Fahrradfabrik Peugeot verkauft mit dem Hinweis, dass wie in England auch auf dem Kontinent das Velociped nicht nur ein Gerät für den Sport oder zum Vergnügen, sondern auch ein Mittel zur schnelleren Fortbewegung wird, drei Typen von Bicycle als Hochrad, ein Bicycle de Securite alias Sicherheitsrad als ein Hochrad mit nach unten versetzten Pedalen, und ein Bicyclette als ein (20 20 entsprechendes) normales Fahrrad. Ein Zweigeschwindigkeits Bicyclette hat ein Doppelritzel am Pedal. Die Velocipede haben keine Freilaufnabe und drehen sich mit, weshalb am Forderrad Fußstützen angebracht sind. Die einzige Bremse wirkt von oben auf den Hartgummireifen am Vorderrad. - In Nürnberg gewinnt der Nürnberger Schwemmer das Hauptwettfahren mit dem Zweirad über 10 Kilometer alias 30 Runden des Nürnberger Velociped Clubs in einer Rekordzeit von 19 Minuten und 13 Sekunden, wobei er eine Remontoir Uhr für 400 Mark gewinnt. - In Nürnberg erhält die Radrennbahn an der Fürther Strasse auf dem Veit Stoß Platz eine 50 cm Überhöhung. - In Pyrbaum wird die 33 Jahre zuvor abgefackelte Schlosskirche als katholische Kirche wiederaufgebaut.In Nürnberg verkauft die Fahrradhandlung Nürnberger Velociped-Depot in der Schlotfegergasse 15 von Kaufmann Christian Joachim Vogel Tricycles und Cangaroos von Hillman, Herbert & Cooper, der größten europäischen Fahrradfabrik in Coventry. - Der in Nürnberg geborenen jüdische Holzgroßhändlersohn Siegfried Bettmann (23) wandert nach Coventry in England aus und gründet dort die Triumph Fahrrad Fabrik alias Triumph Bycicle Factory. - In Seubersdorf wird die Brauerei Rausch gegründet. - In Nürnberg gründet der zugezogene Franzose Georges Carette (25) eine Blechspielzeugfabrik. - In Regensburg zieht der Historische Verein für Regensburg und die Oberpfalz vom Thon Dittmer Palais in das Rückgebäude der Haymann Bank in der Pfarrgasse.

1885 Wetter: Regnitzhochwasser und Pegnitzhochwasser. - Der in Thalmässing geborene jüdische Brauereibesitzersohn Kommerzienrat Joseph Schülein (31) gründet als Aktiengesellschaft die münchner Unionsbrauerei Schülein & Co, später Löwenbräu. - Zwischen 2.000 und 3.000 Auswanderungen aus Bayern nach Nordamerika jährlich bis zum 1. Weltkrieg. - In Regensburg wird die römische Porta praetoria hinter dicken Putzschichten wiederentdeckt. - In Nürnberg erreicht der jüdische Bevölkerungsanteil mit 3,2 % seinen Höhepunkt. - In der Zeitschrift für das gesamte Brauwesen wird für Frankreich ein Champagnerbier vorgeschlagen, das mit Zucker versetzt und mit Kohlensäure gesättigt wird. In Deutschland gibt es keine Bedenken zum Einsatz von Salizylsäure zur Haltbarmachung. Selbst der Einsatz von Salicylsäure bei bereits verdorbenem Bier wird wohlwollend beurteilt. - In Neumarkt ist Joseph Weißenfeld Bürgermeister. - In Neumarkt stellen sich die Sozialisten zur Wahl. - Nürnberg hat 114.891 Einwohner, Regensburg hat 36.093 Einwohner, Fürth hat 34.455 Einwohner, Amberg hat 15.812 Einwohner und Neumarkt hat 5.451 Einwohner. - Die Nürnberger Lebensversicherungs-Bank bringt eine Unfallversicherungspolice für Bayern heraus. - Der in Nürnberg geborene jüdische Holzgroßhändlersohn Siegfried Bettmann (22) wandert nach Coventry aus. - Die amberger Distriktsparkasse hat mehr als eine Million Mark an Einlagen. - Gottlieb Daimler meldet ein Patent für seinen 10 km/h schnellen Reitwagen an, bei dem bei seiner Jungfernfahrt mit einem Lötlampe das Glührohr noch erhitzt werden muss und bei der Fahrt von seiner Werkstatt in Cannstatt nach Untertürkheim Flammen zwischen den Beinen auftreten. - In Fürth wird ein  Fernsprechamt  mit 118 Teilnehmern eröffnet. - In Eichstätt wird Karl Schneider für 11 Jahre Bürgermeister. - In Ansbach wird im Gasthaus Zum schwarzen Bock, Pfarrstrasse 31, ein Kolpingverein gegründet. - Die Reichspost erlaubt Bildpostkarten alias Ansichtskarten zu verschicken. - In Nürnberg wird das Fleischhaus Trödelmarkt 3 abgerissen. - Das nürnberger Volksfest zieht vom Maxfeld auf den Plärrer um. - In Nürnberg stirbt der ehemalige Direktor der Maschinenfabrik Cramer-Klett, Eisenbahnfachmann, Waffentechniker und Erfinder Johann Ludwig Werder (77). - In Nürnberg wird der in Fürth geborene sozialdemokratische jüdische Weber, führende Mitglied des Fürther Bürgerbundes und Magistratsrat Gabriel Löwenstein (60) Redakteur der Fränkischen Tagespost. -  In Nürnberg wird ein Fernsprechamt von Friedrich Reiner mit einer Kapazität von 250 Teilnehmern eingerichtet. Die Mohrenapotheke hat die Tel Nr. 15. Die Brauerei Lederer Bärenschanzstr 48 hat die Tel Nr. 145. Die Brauerei Nürnberger Actienbrauerei ehem. Henninger hat die Tel Nr. 238. Die jüdische Bank J. Em. Wertheimber in der Königsstrasse hat die Tel Nr 3. - Der in Ansbach geborene erlanger Onoldia Vorortsprecher und Corpsstudent Wilhelm von Meinel (20) leitet den Kösener Congress. - In Nürnberg ist der Hopfenhandel so stark angestiegen, dass die Lagergebäude nicht mehr ausreichen und der Hopfen der jüdischen Familien wie Tuchmann, Hopfmann, Gerngroß, Hesselberger und Seidenberger rund um die Mauthalle einfach auf Strassen und Gehwegen herumliegt. Scharrer & Amberger alias Hopunion und Johannes Zeltner sind die nichtjüdische Konkurrenz. - Bei Lengenfeld erbaut Graf Heinrich von der Mühle-Eckart ein neubarockes Palais. - In Nürnberg gibt es bei der LEG alias Ludwigseisenbahn Gesellschaft 8 Lokomotiven. - In Nürnberg wird die Stadtmission eröffnet. - In Regensburg gibt der Zitherlub Regensburg im Kaffeehaus Guldengarten in der Nähe des Jakobstores ein erstes Konzert mit einem Minus in der Kasse. - In Nürnberg wird die Waizenbierbrauerei Hans Ott gegründet. - In Nürnberg eröffnet ein privates Komitee für eine Telephon-Einrichtung in Nürnberg-Fürth ein Telefonnetz für die beiden Städte mit 192 Teilnehmern. - In Nürnberg führt die Nürnberger Lebensversicherungs-Bank  private Unfallversicherungspolicen in Bayern ein. - In Neumarkt spricht der nürnberger SPD Reichstagsabgeordnete Karl Grillenberger (37) auf einer massenhaft besuchten Arbeiterversammlung. - In Regensburg ist das Hochradfahren alias Fahrradfahren innerhalb der Innenstadt, an der Donau und auf den Wöhrd-Inseln streng verboten, weswegen die gerade eröffnete erste regensburger Fahrradhandlung Josef M Schreiner am alten Kornmarkt sogar eine Erlaubnis für Kundenprobefahrten einholen muss. Als Vertretung der neumarkter Fahrradfabrik Goldschmidt und Pirzer verkauft man Hochräder, Tricycles und Sociables für zwei Personen, Velociped-Utensilien und Ersatztheile und bietet einen Reparaturservice bei Preisen für die Hochräder zwischen 130 und 300 Mark, der Tricycles und Sociables zwischen 400 und 600 Mark an. Die Fahrschule ist bei einem Neukauf gratis. Danach fordert der privilegierte Radfahrer Verein Ratisbona, bei dem die Voraussetzung der Mitgliedschaft der Besitz einer Maschine ist. vom Magistrat, einige Strassen und Plätze der Stadt für den Fahrradverkehr freigeben zu wollen, weswegen das vollständige Fahrverbot für Fahrräder aufgehoben wird und Klaren-Anger, Minoritenplatz, Dreikronengasse, Speichergasse, alter Kornmarkt, Maximilianstrasse, Maxquerstrasse, Jakobsstrasse, Bismarckplatz, Eichhorngasse, Bereiterweg und Weißgerbergraben für die Velocipisten freigegeben werden. Zusätzlich braucht man eine Berechtigungskarte, eine Fahrradnummer und eine Prüfung bei der Polizei. - In Regensburg berichtet die Tageszeitung Regensburger Anzeiger von einer Ein-Tages-Hochrad-Fahrt von München nach Regensburg. - John K. Starley (31) erfindet in Coventry das Moderne Rad nach ergonomischen Grundsätzen ein, Niederrad, das er Rover II nennt, einen Boom auslöst und laut Modern Society of Arts in London das erste Fahrrad der Geschichte ist. Es hat zwei gleich große Räder mit Vollgummireifen, kann aus dem Stand gestartet und erfmüdungsfrei betrieben werden. - In Regensburg wird das Hotel Zum grünen Kranz Obermünsterstrasse 9 modernisiert und mit einem Mosaikboden in der Eingangshalle wiedereröffnet - In Nürnberg leitet Karl Heller 68 Pfarrer bei der Gründung des evangelischen Verein für Innere Mission in Nürnberg. - In Nürnberg findet eine evangelische Konferenz für Innere Mission statt. - In Regensburg hat der katholische Manz Verlag des katholischen regensburger Verlegers Georg Joseph Manz (77) neun dampfbetriebene Schnellpressen, eine Stereotypengießerei und eine Buchbinderei. - In Neumarkt fällt die 25 Jahr Jubiläumsfeier des neumarkter Turnvereins 18 60 aus. - In Sulzbach sind 70 Teilnehmer bei der Gründung des katholischen Kolpingvereins in der Brauereigaststätte Zimmermann anwesend, unter ua der katholische Pfarrer Johann Baptist Kastner, der katholische Gefängnispfarrer Gefangenenanstaltspfarrer Jakob Heldmann und der Kooperator Hubert Ägid Franken. Schon nach kurzer Zeit kündigt die Brauereigaststätte dem Kolpingverein als Vereinslokal, weshalb dieser zum Gasthaus Daffner wechselt. - In Nürnberg stellt die Kunst- und Bauschlosserei Martin Schmitt Aufzüge und Aufzugsanlagen her. - In Nürnberg tagt die 2. Hauptversammlung des Deutschen Radfahrer Bundes nach einem Corso durch die Stadt zur Rennbahn des Nürnberger Velociped Clubs. Das Depot alias Fahrerlager ist in der Ludwigstrasse. Das große Gartenfest findet in der Rosenau Illumination statt und die Gala mit Kunstfahren im Saal des Industrie- und Kultur Vereins, worüber die nürnberger Tageszeitung Fränkische Tagespost berichtet. Das Fahrradrennen mit Dreiradtandems gewinnt der nürnberger Christian Jochen Vogel mit Wolfgang Beißbarth und der ansbacher Eduard Pirzer, der technische Leiter der im Vorjahr neuerbauten Fahrradfabrik Goldschmidt und Pirzer in Neumarkt und der ansbacher Martin Langkammerer, der Mitbegründer des Allgemeinen deutschen Radfahrervereins wird Zweiter. Der neumarkter Simon Goldschmidt wird bei der Jugend Wettfahrt auf dem Zweirad Zweiter. Daneben gibt es eine Wettfahrt mit Cangaroos und anderen Sicherheitsmaschinen. Das Abschlussrennen, die 50 Kilometer Wettfahrt für alle Fahrradtypen über 150 Runden endet durch ein versehentliches Sieg-Glockenzeichen nach der vorletzten Runde in einem Desaster, weil der Münchner Schwarz mitgezählt hat und die letzte Runde noch fährt, während sich der Berliner Pundt schon als vermeintlicher Sieger feiern lässt, woraufhin die Siegerehrung ausfällt. Pundt wird trotzdem nachträglich zum Sieger ernannt. - In Nürnberg gibt es 160 Hopfendarren und 364 Hopfenhandelsniederlassungen rund um die Mauthalle, wo einfach 144.000 Ballen Hopfen mit einem Gewicht von 7.220 Tonnen einfach auf Strassen und Gehwegen gelagert werden, die einem Welthandelsvolumen von 95 % entsprechen, die von 30 Handelshäusern gehandelt werden. - In Neumarkt bietet die Farhrradfabrik Goldschmidt & Pirzer Nürnberg und Neumarkt in der konkurrenzlosen Werbezeitschrift Fliegende Blätter des jüdischen Arztsohnes und deutschen und ausländischen Zeitungswerbeanzeigenmonopolisten Rudolf Mosse (42) als Velocipedfabrik mit Dampfbetrieb und Vernickelungs-Anstalt als größte und leistungsfähigste Fabrik dieser Branche im Continent ein eigenes vielfach prämiertes Fahrrad als Velociped mit einem Hochradbild an. Zweiräder mit patentierten Aeoluskugellagern kosten ab 170 Mark. - In Nürnberg ist Christian Joachim Vogel Inhaber des Nürnberger Velociped-Depots in der Schlotfegergasse 15 und Generalvertreter der englischen coventryer Fahrradfabriken Hillman, Herbert & Cooper Premier Works, der größten europäischen Fahrradfabrik in Coventry, und The Sparbrook Manufacturing Co. Ltd. In Nürnberg fährt der nürnberger Hopfenhändler und Velociped Club Gründer Christian Joachim Vogel auf seinem Hochrad zur Gründung des Deutschen Radfahrerbundes nach Leipzig. - In Nürnberg spielt der Geigenbauersohn Karl Rau (15) im Orchester Bruch. - In Nürnberg stellt der neue russische Hofjuwelier Carl Faberge (39) bei einer Antik Ausstellung seine Kopien von antiken Schätzen aus und erhält dafür eine goldene Medaille. - In Nürnberg wird die in Wien geborene Sängerin Anna Jäger (23) engagiert. - In Roth beginnt der rother Pfarrersohn Friedrich Feuerlein (--) das rother Amtsblatt im 26. Jahrgang Rother Intelligenzblatt von Johann Carl (--) als Tageszeitung Fränkische Volkszeitung weiterzuführen. Der rother Schneidermeister, Leihhausverwalter, rother Zeitungsdrucker Johann Carl (--) ist in Nürnberg Verleger einer Fachzeitung für Hopfenanbau und Brauereiwesen.

1884 Wetter: Milder Jahresbeginn. - Der in Bamberg geborene Ritter Maximilian Friedrich Brettreich (26) wird regensburger Polizeikommissär. - In Fürth wird der Bankierssohn und spätere Chemiker und Arzt Siegfred Walter Loewe geboren. - In Waltersberg wird eine Orgel des nürnberger Orgelbaumeister Bittner in die Pfarrkirche eingebaut. - In Neumarkt ist Joseph Weißenfeld Bürgermeister. - In Nürnberg gründen Freiherr Lothar von Faber (67), Friedrich von Grundherr, Johannes Falk, Johan Georg Kugler, Moritz Poehlmann, Samuel Bloch und Karl Wunder die Nürnberger Lebensversicherungs-Bank und verkaufen Lebensversicherungsscheine.  - Hiram Stevens Maxim baut ein automatisches Selbstladegewehr, das mit Gasdruckenergie Patronen direkt aus einem Gurt in den Lauf befördert. - In Neumarkt heiratet der aus Mallersdorf Geiselhöring stammende Kaufmann Joseph Carl Loichinger die Spezereien- und Schnittwarenhändlerstochter Mussinan. - Der deutsche evangelische Pastorensohn, Journalist und Politiker Carl Peters (28) erwirbt die deutsche Kolonie Ostafrika mit Ruanda, indem er die lokalen Häuptlinge betrunken macht und ihnen Schutzbriefe mit Kreuzchen unterschreiben lässt. - In Roth wird das Dienstbotenhospital im Seckendorffschlösschen in der Hilpoltsteiner Strasse zum Städtischen Krankenhaus umgewandelt. - In Schwandorf wird die neue polizeiliche Hausnummernordnung Litera Hausnummer eingeführt, bei der jede Strasse und jeder Platz einen Buchstaben zugewiesen bekommt, bei der z.B. A der Marktplatz und B die Friedrich-Ebertstrasse ist und dazu eine fortlaufende Zahl und kurz danach zusätzlich einige umgängliche Strassennamen hinzugefügt, die bis 19 27 beibehalten wird. - In Nürnberg werden von Friedrich Heller (48) in der Vorderen Sterngasse 10.000 Privattelefone und 1.700 Telefone für Post und Bahn ausgeliefert. - In Fürth stellt die Brauerei Geismann Bäumerstrasse das Starkbier Poculator her. - In Altdorf wird mit dem Bau einer gusseisernen Wasserleitung und einem Abwassersystem begonnen. - In Neumarkt wird das Volksfest mit elektrischen Bogenlampen der Firma Wechsler beleuchtet. - In Regensburg bringt der jüdische Rabbi Dr Meyer das jüdische Familienblatt Die Laubhütte als jüdisches Pendant zur Gartenlaube heraus. - Nürnberg hat 108.810 Einwohner und Schwandorf hat 3.500 Einsohner. - In Regensburg wird ein Zitherklub u.a. vom Bader und Zitherlehrer Franz Edenharter gegründet. - In Eichstätt beginnt der Limesforscher Friedrich Winkelmann (32) auf seinem eigenen Gut Pfünz mit Grabungen nach einem Römerkastell. (20 18 wird nur der Umstand, dass er die Arbeiten aus eigenen Mitteln bestritten hat, mitgeteilt, nicht aber dass es ihm selbst gehörte). - In Neumarkt baut die jüdische Goldschmidt Express Werke AG Fahrräder und Motorräder mit Fafnir-Motoren aus Aachen. - In Regensburg wird der Velociped Club Regensburg in Radfahrer-Verein Regensburg umbenannt. - In Neumarkt geben die Velociped-Fabrikanten Goldschmidtt bekannt, dass sie sich mit dem nürnberger Veloziped-Fabrikanten M Pirzer, als Goldschmidt & Pirzer Velocipedes-Fabrik mit Dampfbetrieb und Vernickelungs-Anstalt Nürnberg und Neumarkt i. O. assoziiert haben um die Fabrikantion gemeinschaftlich und im vergrößerten Maßstab fortzusetzen. Man garantiert echt englisches Material in Prima Qualität. An Velozipeden liefern sie Bicycles in 5 Sorten und Tricycles in 6 Sorten. Besonders stolz ist man auf die Minotaur-Tricycles. Für ihre neue Fabrik in Neumarkt kaufen die jüdischen Brüder Joseph und Adolf Goldschmidt ein Gelände zwischen der Ingolstädter Strasse und dem Bahnhof an der Holzgartenstrasse und errichten eine Produktionshalle, eine Lackiererei, eine Poliererei und eine Vernickelungsanstalt mit einem 8 PS Dampf Maschinenhaus. - In Nürnberg findet das Frühjahrsrennen des Nürnberger Velociped Clubs auf der neuerbauten Rennbahn für Hochräder an der Ecke Fürtherstrasse/Kernstrasse statt. Im September findet dort ebenfalls ein Velocipedrennen alias Fahrradrennen statt, wobei es auch eine Tribühne gibt. - John K. Starley produziert in Coventry ein zunächst belächeltes Niederrad, das er Rover nennt. Der englische nürnberger Fahrradfabrikbesitzers William Hillman von Hillman, Herbert und Cooper war zur Pionierzeit der Geschäftspartner seines Onkels.  - In Sulzbürg kauft Michael Sitzmann das Gasthaus Zur Linde Am Marktplatz 8 für seinen Sohn Johann Sitzmann. - In Nürnberg verkauft das Mode Geschäft Theodor Welter Heringsmarkt 2 spezielle Velociped Anzüge alias Fahrradbekleidung für Herren und Knaben. Das Geschäft ist auch sonntags von 07:00 Uhr bis 16:00 Uhr geöffnet und wirbt auch in der Amberger Volkszeitung. - In Fürth wird der Velociped Club Fürth gegründet, der sich im Restuarant Wachtler Luisenstrasse trifft. - In Schwabach wird der Velociped Club Schwabach gegründet, der sich im Restaurant Vater Jahn trifft. - In Vilseck wird ein katholischer Kolpingverein gegründet. - In Nürnberg veranstaltet der Velociped Club Nürnberg ein Hochradrennen, wobei nach einem gemeinsamen Mittagessen im Gasthaus Köchertszwinger und einer Korsofahrt zum Rennplatz 100 Teilnehmer ein Eröffnungsrennen, ein Handicap, ein Tricyclerennen, ein Erstrennen und ein Hauptrennen über 10.000 m austragen, wobei das Velociped Club Mitglied Neumarkt Carl Marschütz (21) mit 4 Minuten 46 Sekunden beim Erstrennen mit 10 Hochrädern für Mitglieder des deutschen und deutschösterreichischen Velocipedistenbund, die noch keinen Preis errungen haben, auf 2.000 m Zweiter, nach dem Velociped Club Nürnberg Mitglied Julius Fuchs und vor ua Friedrich Eckstein aus Nürnberg, Feil aus Amberg, Simon aus Ansbach und Schlenk aus Erlangen, wird. Das Hauptrennen über 10.000 m gewinnt ein Münchner in 22 Minuten und 2 Sekunden. Der Zweite stürzt kurz vor dem Ziel und läuft zu Fuß durchs Ziel. Dritter wird der Nürnberger Eyrich und der vierte wird disqualifiziert. Die Preise sind 150 Mark für Platz eins und 70 Mark für Platz 2. - In Nürnberg beteiligt sich der neumarkter Velocipist Edmund Pirzer an einem Tricyclerennen über 2.000 m, bei dem der eigentlich unangefochtene Sieger, der nürnberger Jean Beißbarth eine Runde vor Ende versehentlich das Rennen aufgibt und glaubt gewonnen zu haben, weil die Musik aufhörte zu spielen. Ein Sicherheits Velociped Rennen wird über 6 Runden mit 2.000 m unter 5 Teilnehmern, darunter die Nürnberg Schätzler und Nusselt, ausgetragen, wobei der Sieger Weber aus Mönchengladbach mit einem wesentlich größeren Sicherheitsfahrrad antrat. Als Abschluss des Tages gibt es Musik und Tanz im Gasthaus Harmonie. - In Amberg legt der lupburger Metzgersohn und Gastwirtssohn Johann Baptist Laßleben (20) im Lehrerseminar sein Examen als Lehrer ab. - In Nürnberg verkauft die Fahrradhandlung Nürnberger Velociped-Depot in der Schlotfegergasse 15 von Kaufmann Christian Joachim Vogel Hochräder von Hillman, Herbert & Cooper, der größten europäischen Fahrradfabrik in Coventry. - In Nürnberg wird der ehemalige Goldschmidt Velocipedfabriklehrling (Express) Carl Marschütz (21) Filialleiter der nürnberger Filiale der neumarkter Goldschmidt Velocipedfabrik. - Der regensburger Verleger und Großantiquar Franz Stokar von Neuforn alias Franz von Stokar (19)  ist Nachfolger des Antiquariat von A Coppenrath. - In Nürnberg wird das seit 8 Jahren bestehende polizeiliche Fahrverbot für Velocipede alias Hochräder alias Fahrräder in der Innenstadt auf vielfache Bitte des Velociped Club Nürnberg aufgehoben, aber nur für 21 bestimmte Strassen. - In Nürnberg kauft sich der Mayer Verlag und die Carl Meyer Kunstanstalt in der Nebengasse 24 eine Maschinenbau AG Nürnberg Dampfmaschine. - In Regensburg Regendorf kauft sich Reichsrat Freiherr Lothar von Faber (67), der Besitzer der Bleistiftfabrik A W Faber in Stein bei Nürnberg, das Schloß Regendorf. - In Nürnberg wird der evangelische Brauereiartikelfabrikbesitzersohn und spätere Luftfahrtpionier Robert Thelen geboren. - In Regensburg werden mehrere Bierpanscher alias Bierfälscher angeklagt und zu Geldstrafen und auch Gefängnisstrafen verurteilt, darunter auch mehrere Bierbrauer aus Burglengenfeld. - In Schwandorf gibt es 10 Tafernwirtschaften alias Speisegaststätten und 6 Bierwirtschaften.

1883 Wetter: In Neumarkt weigert sich der Rat der Stadt das Wetterhäuschen des privaten Wetterbeobachters Karl Speier zu dulden und für die Wettervorhersage zu bezahlen. Milder Dezember. - In Neumarkt sorgt eine aussergewöhnlich negative Bieranalyse, nach der als bestes neumarkter Bier das Bier der Gansbräu von Leonhard Ehrnsperger (--) 3,17 Volumenprozent Alkohol aufweist, das Bier seines Bruders Xaver Ehrnsperger (--) der Lammsbräu im unteren Drittel der getesteten Biere sogar nur 1,91 Volumenprozent Alkohol aufweist, für Aufregung und bestätigt damit die landläufige Meinung, dass neumarkter Bier eigentlich nur Dünnbier ist. - In Allersberg wird der Turnverein und Sportverein TSV Allersberg gegründet. - Graf Maximilian Karl Theodor von Holnstein (St) (48) aus der morganatischen kaiserlichwittelsbacher Linie fällt beim bayerischen König Ludwig II von Wittelsbach (St) (38) in Ungnade, da er für dessen Entmündigung Fakten sammelt und manipuliert. - In Neumarkt ist Joseph Weißenfeld Bürgermeister. - In Neumarkt Rittershof wird Michael Rackl geboren. Er wird später katholischer eichstätter Bischof, der sich zum NS-Staat bekennt. - In Polsingen wird der Bauernknechtssohn Christian Weber geboren. Er wird SS Parteifunktionär, oberbayerischer Kreistagspräsident und für sein korruptes, unantastbares und rüpelhaftes NS Bonzentum berüchtigt. - In Venedig stirbt der leipziger Polizeiaktuariussohn und Theaterregisseur Richard Wagner (70). - Der in  Forth geborene Kaufmann Alfred Abraham Gerngroß (39) gründet in Wien das größte Warenhaus der Monarchie. - In Nürnberg gründet der nürnberger Elektrotechiker Sigmund Schuckert (38) eine Krankenkasse und Pensionskasse, bezahlt Weihnachtsgeld und führt den Zehn-Stunden-Tag ein. - Die Schriftstellerin Carmen Sylva alias Königin Elisabeth von Rumänien alias Elisabeth Pauline Ottilie Luise zu Wied (40) kommt nach Nürnberg zu Besuch, wo sie sich über plumpe Gastronmiewerbung mit erfundenen honorigen Gästen im Bratwursthäusle lustig macht. - In Amberg ergibt bei der amberger Distriktsparkasse eine Überprüfung, dass auch dessen Verwalter, der Druckereibesitzer und Zeitungsbesitzer Hermann von Train (--) 10.000 Gulden veruntreut hat. Die Staatsanwaltschaft strengt eine Untersuchung an. Hermann von Train (--) kann sein Amt behalten, da er das Geld zurückzahlt. - In Amberg geht die Gaswerk Aktiengesellschaft mit 91.000 Gulden Schulden vollständig in den Besitz der Stadt über. - In München wird ein  Fernsprechamt  mit 118 Teilnehmern eröffnet. - In Nürnberg wird ein Boxverein gegründet. - In Nürnberg erwirbt Johann Baptist Zetlmeier das Kaffeehaus Café Lotter und nennt es in Café Noris um. - In Nürnberg bestellt die Reichspost bei Friedrich Heller (47) in der Vorderen Sterngasse 400 Telefonanlagen. - In Amberg wird im Vereinslokal Hösl die 94. Sektion Deutscher und Österreichischer Alpenverein gegründet. - In Amberg wird ein Hochofen des Amberger Eisenwerks hochgefahren. - In Parsberg übernimmt Josef Ferstl die Nr 78 mit Metzgerei und Anteil am Gesellschaftsbrauhaus und macht es zum Gasthaus Zum Hirschen. - In Neumarkt wohnt der Laternenanzünder Butscher im Bürgerturm. - In Amberg kauft der aus Soest stammende Buchhändler, Verlagsbesitzer und Redakteur der Amberger Volkszeitung  Josef Habbel (37) das Regensburger Morgenblatt und den Regensburger Anzeiger. - In Amberg erbaut Traugott Müller die Bierhallen am Kaiser Ludwig Ring. - Der dänische Carlsberg Brauerei - Braumeister Hans Christian Hansen (38), bekannt mit Louis Pasteur (61), isoliert die erste Hefezelle, eine besondere untergärige, die er sich ohne Wissen von Brauereien aus Pilsen beschafft hat. Sie wird die Stammkultur für alle späteren Biere. Einziges Hindernis ist noch die dafür benötigte Kühlung. - Nürnberg hat 106.310 Einwohner. - In Schwarzenbruck erbaut der reiche Bleistiftindustrielle Freiherr Lothar von Faber (66) provokativ das Faberschloss mit Fürstenzimmer in unmittelbarer Nachbarschaft des nürnberger Patriziers Freiherr xxx von Petz, dem mehr als 180 Hektar am Südlichen Sebalder Reichswald gehören. - In Nürnberg Schniegling beginnt die Metallflaschenkapselfabrikantenwitwe Madion Vetter mit der Produktion von Metalltuben. - In München Graggenau lässt der bayerische König Ludwig von Wittelsbach II (St) (38) das Cuvilliés Theater als erste Bühne Deutschlands mit Strom versorgen alias elektrifizieren. - Die Bayerische Armee testet den Einsatz von Kokain. - In Fürth zieht die jüdische Brauerei Mailaender auf den Schwand und wird von der fürther Bevölkerung in Bergbräu umbenannt. - In Nürnberg verdienen Schaffner und Kutscher etwa 3 Mark täglich. Die Fahrpreise werden nach Streckenabschnitten ohne Umsteigeberechtigung festgelegt und betragen zwischen 10 und 30 Pfennig. - In Nürnberg gewinnt der in Breslau geborene spätere jüdische Turnierschachweltmeister Siegfried Tarrasch (21) sein erstes Turnier. - In Regensburg berichtet die Tageszeitung Regensburger Anzeiger, dass ein Fahrradfahrer alias Hochradfahrer alias Velocipedist auf dem Kasernplatz mit einer alten Frau abends einen Fahrradunfall hatte, was zu Empörung gegen diese Liebhaberei bei der Bevölkerung führt, die sich eine ortspolizeiliche Regelung wünscht, wo nach Beschwerden über Hochradfahrer auf der Allee gegen 09:30 Uhr in der gesamten Innenstadt das Fahrradfahren verboten wird. - In Regensburg veranstalten die regensburger Hochradfahrer mit den Velocipedisten-Freunden aus Straubing und Ingolstadt an Pfingsten einen Fahrradkorso durch die Stadt. - In Neumarkt wird ein Velozipedverein gegründet, auf der Marktstrasse ein Rennen veranstaltet und in Stadtnähe ein umzäunter Platz als Rennbahn genutzt. - In Nürnberg verkauft die Spielwarenhandlung Jean Munck am Hauptmarkt ehemals Wahnschaffe 3 rädrige Knaben Velocipede mir Holzspeichen für 20 Mark und 2 rädrige aus Eisen nach englischem System nach Größe von 20 Mark bis 33 Mark für die Kinderversion aber auch bis 200 Mark für Erwachsene. - In Regensburg hat die Regensburger Sparkasse, als städtische Einrichtung, die für Kinder aus allen Bevölkerungsschichten, sowie für Dienstboten, Lehrlinge, Handwerksgesellen, Fabrikarbeiter und Tagelöhner zuständig ist, noch keinen wirtschaftlichen Erfolg. - In Beilngries beginnen zwei katholische Mallersdorfer Schwestern die vertraglich vereinbarte Pflege von 60 bis 70 Kranken jährlich im Distriktskrankenhaus Beilngries. - In Amberg wird der Velociped Club Amberg gegründet, der sich im Gasthaus Zum goldenen Löwen trifft und als Sommerlokal den Schieferkeller hat. - In Regensburg wird der Radfahrer Verein Regensburg gegründet. - In Neumarkt gibt es auf dem Anwesen Spitta Villa Ecke Mühlstrasse17/Am Evangelienstein (20 19 Parkplatz) einen Tennisplatz. - In Deutschland wird der Deutsche und Deutsch-Österreichische Velocipedisten-Bund mit 1.770 Mitgliedern und der Norddeutsche Velocipedisten-Bund mit 632 Mitgliedern für Fahrradfahrer gegründet. - In Nürnberg beginnt der Civilarchitekt Hans Kieser (30) Außere Bucherstrasse 28 mit dem Bau von repräsentativen Villen in der Frommannstrasse, Burgschmietstrasse und am Maxtorgraben. - In Amberg beginnt die Produktion der im Vorjahr neu erbauten Amberger Hütte mit dem Anstich des Hochofens mit Roheisen. - In Nürnberg wird der Telegraphist Marcus von Eckart Vorsitzender des Nürnberger Velociped-Club. - In Gunzenhausen eröffnet der Wirt des Ausfluglokals Stöhr-Keller Michael Stöhr an der Hensoltshöhe neben seinem Lokal eine Badeanstalt mit vier Badewannen. - In Amberg stellt der Orgelbauer und Instrumentenmacher Benedikt Waller (--) auch Geigen her. Zusätzlich betreibt er einen Handel mit Mittenwalder Geigen. - In Nürnberg kauft die Oberpostdirektion das gesamte ehemalige Hinterhaus Postareal, das als  Bezirksgericht genutz wurde, Karolinenstrasse 36 bis Adlerstrasse 3 am Josephsplatz wieder zurück und verkauft das ehemalige gasthaus zum  goldenen reh Vorderhaus am Josephsplatz 3 an den Kaufmann Ernst Tuchmann (--). Das Vorderhaus am Josephsplatz wird wieder aufwendig in ein Postgebäude umgebaut.

1882 Wetter: Beginn der Wetterdokumentation in Deutschland. - In Nürnberg stellt der Velociped-Fabrikant Eduard Pirzer auf der Bayerischen Landesausstellung zwei aus englischen Komponenten gefertigte Velocipede alias Hochräder vor und erhält dafür eine Bronzemedaille. - In Neumarkt schickt der jüdische Kochherdehersteller Josef Goldschmidt (Express) Obere Marktstrasse 11 seinen von Fürth zugezogenen jüdischen Lehrersohn und Lehrling Carl Marschütz (19) auf die Bayerische Landesausstellung in Nürnberg, wo er den ansbacher Veloziped-Fabrikanten Eduard Pirzer kennenlernt, wonach die jüdischen Gebrüder und Kochherdehersteller Josef Goldschmidt und Adolph Goldschmidt Obere Marktstrasse 11 (20 18 K&L) mit dem in Burghaslach geborenen Kaufmann Carl Marschütz (19), (nach WWII ist er im Besitz der neumarkter Express Markenrechte) finanziert von der jüdischen nürnberger Privatbank Anton Kohn, die Velociped-Fabrik Goldschmidt gründen, die Hochräder baut. Betriebsleiter wird Jakob König. Man holt einen englischen Fachingenieur, bestellt englische Teile und eröffnet mit einer Jahresproduktion von 120 Velocipeden. - In Allersberg wird ein katholischer Kolpingsgesellenverein mit dem gewählten Präses Dr Josef Lerzer im Gasthaus Zur goldenen Sonne gegründet. - In Nürnberg beginnt Ernst Plank mit der Produktion von Spielzeuguhrwerklokomotiven. Ernst Plank stellt auf der Bayerischen Landes Gewerbe Industrie- und Kunstausstellung in Nürnberg eine elektrische Eisenbahn vor. Nach der erfolgreichen Ausstellung kauft der bamberger Möbelfabrikant Johann Adam Eysser das Pellerhaus Egidienplatz 23 und richtet darin einen pompösen Möbel Showroom. - Höhepunkt der Auswanderung. 18.000 Bayern wandern nach Nordamerika aus, von 200.000 deutschen Auswanderen. - In Nürnberg schließt der Porzellanfabrikant Krügemann (--) die nürnberger Fayencemanufaktur Porzellanfabrik. - In Amberg ist die Gewehrfabrik Amberg auf preußische Waffen M/71 umgestellt und die Bayerische Armee hat alle Werdergewehre M/69 nur noch als Reserve eingelagert. - In Neumarkt ist Joseph Weißenfeld Bürgermeister. - In Neumarkt sind Alois Panzer und Joseph Max Feldbauer Bürgermeister. Der Sohn und Maler Max Feldbauer (13) weiß noch nichts von seiner künstlerischen Begabung. - In Nürnberg installiert der nürnberger Elektrotechniker Sigmund Schuckert (37) drei Bogenlampen in der nürnberger Kaiserstrasse als dauernd betriebene elektrische Strassenbeleuchtung, die 35 Gaslaternen ersetzen. Seine Werkstatt in der Schwabenmühle in der Kaiserstrasse 36 wird zum nürnberger Elektrizitätswerk. - Der regensburger Bleistiftfabrikant Rehbach ist die zweitgrößter Bleistiftfabrik in Bayern. - In Amberg beleuchtet der Seifenhändler Ludwig Feil sein Geschäft mit elektrischem Strom. - In Auerbach wird eine Stadtsparkasse gegründet. - Der in Würzburg geborene Freiherr Konstantin von Gebsattel (28) wird als Kommandeur der Ersten Kavallerie-Brigade persönlicher Adjutant von Prinz Leopold von Wittelsbach Bayern (St) (36). - In Neumarkt wird der Lehrer Lautenschlager wegen unmoralischen Lebenswandels suspendiert. - Die Adelsfamilie Adelmann von Adelmannsfelden kann ihren Stammsitz Adelmannsfelden zurückerwerben. - In Nürnberg wird die Brauerei Schalkhauser gegründet. - In Neumarkt wird der Schuhmacher Anton Thumann Aushelfer im Postbotendienst der 7 Postboten. - In Sulzbach wird mit dem Bau einer Kanalisation begonnen. - Nürnberg hat 104.510 Einwohner. - In Nürnberg wird eine Bayerische Landesgewerbe, Industrie- und Kunstausstellung mit 2.414 Ausstellern auf dem Maxfeld unter dem Schirmherrn, dem bayerischen König Ludwig II von Wittelsbach (St) (37) veranstaltet. Zum Maxfeld wird extra eine Strassenbahnlinie gebaut. - In Nürnberg stellt der Musiklehrer Johann Roth seine Flügel-Guitarre auf der Bayrischen Landes Industrieausstellung aus. - In Regensburg wird das katholische Priesterseminar St Wolfgang in der Obermünsterstrasse 7 mit 122 Knaben eröffnet. - In Nürnberg findet eine Konditorenausstellung statt. - In Parsberg wird eine tägliche Postomnibusverbindung nach Hohenburg eingerichtet, dafür aber die Postverbindung Hohenburg - Schmidmühlen - Burglengenfeld eingestellt. - In Eichstätt kauft der Limesforscher Friedrich Winkelmann (30) das Gut und Schloss Pfünz. - In Neumarkt beginnt der jüdische Kochherdehersteller Josef Goldschmidt in seiner neu gegründeten Fahrradfabrik in den Räumlichkeiten Obere Marktstrasse 11 laut seinem späteren Direktor Hans Schmidt mit der geregelten Produktion von Hochrädern auf drei Stockwerken. - In München feiert der Münchener Velcyped Club sein 13 jähirgies Bestehen. Ein Vereinsgruppenfoto zeigt 16 junge Männer mit 3 Hochrädern. - In Regensburg beginnt der thurn und taxis Hofarchitekt Max Schultze (37) mit der Planung und Neubau des Südflügels des fürstlichen Schlosses St. Emmeram. - Wähend in Regensburg der katholische Manz Verlag des katholischen regensburger Verlegers Georg Joseph Manz (74) sich mit den Protestanten um den rechten Glauben streitet, wird der katholische wiener Verlag seines Bruders Friedrich Manz von dessen Sohn Hermann über das leipziger Druck- und Verlagshaus Julius Klinkhardt an den jüdischen Prokurist Markus Stein (74) verkauft.  - In Amberg beendet der Grafensohn Richard du Moulin-Eckart (18) als zweiter Sohn von Graf Eduard Gustav Du Moulin-Eckart (48) und Karoline Meyer (44), dessen Taufpate Richard Wagner war, das Gymnasium und wird später Geschichtsprofessor. - Der in Lauterhofen geborene katholische ehemalige freisinger Pfarrer Johann Baptist Prechtl (69) wird zum königlich Geistlichen Rat ernannt. - In Regensburg trennen sich im von der Stadt gekauften ehemaligen katholischen Deutsch Orden Komtureigebäude, das als gemeinschaftlich konfessionelles städtisches Krankenhaus dient, nach 44 Jahren wieder der katholische und der evangelische Teil des Krankenhauses, wobei der katholische Teil bleibt. - In Nürnberg wird das Hallertor in der Stadtmauer fertiggestellt. - In Schwabach wird in der Post alias Posstamt eine Telegrafenanstalt eingerichtet. - In Nürnberg erstellt der Kupferstecher Lorenz Ritter (50) eine Ansicht Im Sternhof die in den Bänden Malerische Ansichten aus Nürnberg veröffentlicht wird, wobei im Innenhof des Sternhofs Neutorstrasse 13, einer Unterkunft für auswärtige Händler, eine Wandmalerei mit einem überlebensgroßen nürnberger Kaufmann zu sehen ist, der aber in Wirklichkeit wegen der verdreckten Wände und erbärmlichen Zustände kaum mehr zu sehen ist. - In Nürnberg präsentiert der münchener Fotograf Johann Baptist Oberstetter (42) Postkarten mit kleinen Fotos alias Bildpostkarten im Lichtdruckverfahren auf der Ersten Bayerischen Landesausstellung.

1881 In Berching Holnstein wird eine Anstalt für schwachsinnige alias geistig behinderte Mädchen im Schloß Holnstein eröffnet, das den katholischen Dillinger Franziskanerschwestern gehört. - Der Besitzer der Bleistiftfabrik A. W. Faber in Stein Lothar von Faber (64) wird in den Freiherrenstand erhoben. - In Nürnberg wird eine öffentliche Pferdebahn von dem in Schloss Grünsberg geborenen patrizischen nürnberger Bürgermeister  Otto Stromer von Reichenbach (50) auf der Fürther Strasse parallel zur Ludwigseisenbahn eingerichtet. - In Neumarkt ist Joseph Weißenfeld Bürgermeister. - In Nürnberg erringt der in Zirndorf geborene  Karl Grillenberger (33) das erste  Reichstagsmandat für die SPD in Bayern. - Typhusepidemie in der bayerischen Armee, wodurch Verheiratetengebäude errichtet werden. - In Nürnberg sind die wichtigsten Todesursachen, 531 Tuberkulosefälle, 99 Krebsfälle, 59 Scharlachfälle, 46 Keuchhustenfälle, 25 Unterleibstyphusfälle und 19 Kindbettfieberfälle. - Beim Kampf um die Gunst der kaiserlichrussischen Urenkelin Helene Pawlowna Bobrinska (24) fordert der in Regensburg geborene vermeintlich gehörnte Graf Alfred Eckbrecht von Dürckheim Montmartin (31) seinen eigenen Chef, Prinz Arnulf von Wittelsbach Bayern (St) (29) zum Duell, vor dem König Ludwig II von Wittelsbach (St) (36) Graf Alfred Eckbrecht von Dürckheim Montmartin (31) zum Flügeladjutant macht und Prinz Arnulf von Wittelsbach Bayern (St) (29) verspottet wird. Der bayerische König Ludwig II von Wittelsbach (St) (36) verbietet das Duell einfach, weil es nach Familienstatuten verboten sein soll, und lässt beide sich entschuldigen. Dürckheim zuerst. - Der in Regensburg geborene vermeintlich gehörnte Graf Alfred Eckbrecht von Dürckheim Montmartin (31) heiratet die kaiserlichrussische Urenkelin Helene Pawlowna Bobrinska (24). - In Nürnberg erhält Friedrich Heller (45) in der Vorderen Sterngasse wegen der Eröffnung eines öffentlichen Fernsprechamtes einen Großauftrag für Telefonanlagen von der Reichspost. - In Nürnberg darf der bremer Unternehmer Heilrich Alfes wegen der unbefestigten Staßen und der langsamen Kutschen eine Pferdebahn mit einem amerikanischen Personenwagen auf Schienen für die Strecke Staatsbahnhof Lorenzkirche Plärrer in Betrieb stellen. Es wird 14 Stunden täglich gearbeitet und die Uniformen müssen selbst bezahlt werden. Die Erweiterung nach Fürth ist in Bau. - In Regensburg wird Carl Berghof Direktor und Kapellmeister am Theater Regensburg. - Nürnberg hat 101.500 Einwohner. - In Altdorf wird ein Turnverein gegründet. - In Nürnberg ist das Gasthaus König Otto in der Winklerstrasse 3 (20 17 Osteria) ein stadtbekanntes Bordell. - In Nürnberg wird die Ludwigseisenbahn Maffei Lokomotive Faust (36) ausgemustert. - In Nürnberg wird die Pferdebahn eingeführt. - In Lauterhofen eröffnet die katholische Gemeinschaft der Dillinger Franziskanerinnen mit ihrem Priester Johann Evangelist Wagner (73) und Oberin Schwester Maria Theresia Haselmayr (73) die staatlich anerkannte Kretinenanstalt Lauterhofen. Die Schwestern legen ihren Profess in der lauterhofener Pfarrkirche ab. Sie kümmern sich um 10 Pfleglinge, die mitarbeiten müssen. Es wird eine Filiale in Holstein eröffnet, die Kretinenanstalt Holstein. - In Regensburg veranstaltet der Wirt des Gasthauses Prinzengarten Georg Schambeck ein Velociped Rennen alias Fahrradrennen. - In Nürnberg wird der Velociped Club Nürnberg für Hochräder von den Kaufleuten Christof J. Vogel als Vorstand, Schlotfegergasse 15, Ludwig Sauer Kleinweidenmühle 12 als Zahlmeister und Fritz Steinmetz, Lindengasse 17 gegründet. Der Nürnberger Velociped Club errichtet an der Fürther Strasse auf dem.Veit Stoß Platz eine Radrennbahn für Hochräder für 2850 Mark, wobei 21 Vereinsmitglieder, darunter der jüdische Radrennfahrer Max Ottenstein (21), insgesamt 57 Anteilscheine zu je 50 Mark erwerben. Es gibt eine mit Leinwand überdachte Tribüne mit 1.500 Sitzplätzen. Die 333,3 m lange, und 6 m breite Bahn ist aus Kohlesinter und von einer 2,5 m hohen Palisadenwand umgeben. - In Deutschland ist laut Augsburger Allgemeine das erste Fahrrad made in Germany nachweisbar. - In Neumarkt produziert der jüdische Kochherdehersteller Josef Goldschmidt in seiner Kochherdefabrik in den Räumlichkeiten Obere Marktstrasse 11 laut seinem späteren Direktor Hans Schmidt mit Dreh-, Fräs- und Bohrmaschinen, einer Poliereinrichtung und einer Vernickelungsanlage Hochräder alias Fahrräder alias Velocipede nach Kundenwunsch, wobei die angereisten Kunden auf die Fertigstellung warten können. - In Altdorf wird der Marktplatz neu gepflastert und eine städtische Turnhalle (später Stadthalle) gebaut. - In Regensburg wird die die Kreistaubstummenanstalt an der Landshuter Strasse eröffnet. - In Ansbach wird der Radfahrer Verein Ansbach gegründet, der sich im Hotel Zöckel trifft. - Der Neumarkter Turnverein 18 60 ist einer von 137 bayerischen Turnvereinen mit 12.946 Mitgliedern. - In Ingolstadt startet das Velociped Club Ingolstadt Mitglied Johann Winkelhofer (22) mit seinem Hochrad mit 137 cm Raddurchmesser bei einer Körpergröße von 167 cm und 67 kg über Eichstätt und Kipfenberg nach Denkendorf. Er ist mit einer Durchschnittsgeschwindigkeit von knapp über 30 km/h der schnellste deutsche Hochradfahrer auf zwei englische Meilen. - In Frankfurt kommt das Mitglied des Velociped Club Ingolstadt Johann Winkelhofer (22) mit seinem Hochrad von Ingolstadt aus an. - In Beingries gibt es keinen kahtolischen Kolping Gesellenverein mehr. - In Gunzenhausen wird es ein jüdisches Schulhaus bei der Synagoge am Hafnermarkt 18 neu erbaut. - In Frankfurt wird der Weinhändler Allinger Hoflieferant des sächsischen Königs. - In Nürnberg bleibt das polizeiliche Fahrverbot für Velocipede alias Hochräder alias Fahrräder in der Innenstadt, das seit 5 Jahren besteht, trotz der Bitte auf Aufhebung des Velociped Club Nürnberg bestehen. - In Nürnberg wird das Hallertor in die Stadtmauer gebrochen, das aber ohne Torgebäude konzipiert ist. Die neue Pferdebahnlinie führt vom Plärrer ausserhalb der Stadtmauer über das neue Hallertor zum Rathaus und von dort zum Laufer Tor. - In Greding wird laut Sparkasse eine Vorgängerinstitution gegründet.

1880 Wetter: Trockener kalter Winter. Der Bodensee friert zu. - In Eichstätt fährt der Mechaniker Franz Kohlbrand mit einem selbstgebauten Hochrad alias Fahrrad alias Velociped durch die Stadt. - In Berching Holnstein kaufen die katholischen Dillinger Franziskanerschwestern das Schloß Holnstein, das sie zu einear Anstalt für schwachsinnige alias geistig behinderte Mädchen umbauen und im Folgejahr eröffnen. - In Neumarkt übernimmt der Geschäftsführer Joseph Boegl die amberger Buchhandlungsfiliale Pohl am oberen Markt. - Der in Nürnberg geborene Kolonialwarenhändlersohn und in den Freiherrenstand erhobene Theodor Cramer (63) gründet die Münchner Rückversicherungsgesellschaft. - In Spalt wird in der Pfarrkirche St Emmeram der Lettner abgebaut. - Beginn einer deutschen Auswanderungsbewegung mit 1.800.000 Auswanderern, davon 170.000 aus Bayern bis Anfang der 18 90er Jahre. - In Neumarkt verursacht ein Engländer mit seinem Howe-Hochrad vor dem Gasthaus Zur goldenen Gans Obere Marktstrasse 9 großes Aufsehen und wird u.a. vom in Burghaslach geborenen und in Fürth aufgewachsenen, jüdischen Kaufmannssohn Carl Marschütz (17) bewundert. Carl Marschütz (17), der bereits im Besitz einer Draisine ist, erhält von seinem Chef dem jüdischen Kochherdehersteller Josef Goldschmidt Obere Marktstrasse 11 (Express) ein Darlehen von 286 Mark und kauft sich ein Howe-Veloziped mit Laterne, ein Hochrad. München hat bereits eine Hochradrennbahn, die Lautner’sche Eisbahn. - In Amberg müssen in der Amberger Gewehrfabrik alle Arbeiter erklären, keinem Verein oder Verbindung mit sozialdemokratischen Tendenzen anzugehören. Selbst der Besuch von Veranstaltungen als Gast ist verboten. - In Neumarkt ist Joseph Weißenfeld Bürgermeister. - Nürnberg hat 99.519 Einwohner. Regensburg hat 34.542 Einwohner. - In Cham wird der Turnverein Cham neu gegründet. - Die Stadt Nürnberg steht mit 173.000 Hektolitern an der Spitze des bayerischen Bierexports. - Roth hat 2.872 Einwohner, darunter 98 Juden. - In Deining malt Friederike von Gumppenberg (17) ein Aquarell, ein Ortsbild. - In Neuburg an der Donau kauft Graf von der Mühle Eckart die Hofmark Bertoldsheim. - In Regensburg wird zum königlich bayerischen Gymnasium am Ägidienplatz ein zweites, das Neue Gymnasium eröffnet (20 16) Albrecht-Altdorfer-Gymnasium Minoritenweg 33. - In Velburg wird das Bezirksamt nach Parsberg verlegt. - In Nürnberg wird die Ludwigseisenbahn Maffei Lokomotive Peter Henlein (35) ausgemustert. - Nürnberg wird mit 100.000 Einwohnern Großstadt. - Die Grenzen zwischen Mittelfranken und der Oberpfalz werden begradigt. Das Bezirksamt Hilpoltstein wird mittelfränkisch und erhält das beilngrieser Greding. - In Amberg wird die Lehrerbildungsanstalt eingerichtet, bei der Joseph Köstler (31) als Lehrer an die damit verbundene Seminarübungsschule kommt. - In Donaustauf brennt das Thurn und Taxis Schloss Jagdschloss Thiergarten Thiergartenstrasse 1 (20 16 Golfhotel) vollständig ab. - In Velburg verhindert die velburger Gendarmerie eine Woche lang das Eskalieren von Unruhen, schreitet aber nicht ein. - In Lauterhofen wird der katholische Jungfrauenverein im Schloss Oberlauterhofen aufgelöst. Stattdessen zieht die katholische Gemeinschaft der Dillinger Franziskanerinnen ein. - In Ingolstadt eröffnet J Willner (31) Harderstrasse 11 ein Velociped Depot als Fahrradgeschäft. - In Amberg wird die Königliche Lehrerbildungsanstalt (20 19 Max Reger Gymnasium) eröffnet. - In Eichsätt holt der Magistrat drei katholische Mallersdorfer Schwestern in das Waisenhaus in der Ostenstrasse, denen einfache und angemessene Beköstigung, 50 Gulden Honorar jährlich und einfach eingerichtete Zimmer im Waisenhaus für Aufsicht, Pflege, Erziehung und Unterricht der Waisenkinder zugesichert werden. - In Regensburg hat der katholische Manz Verlag des katholischen regensburger Verlegers Georg Joseph Manz (72) 6390 Artikel mit 7666 Bänden, die 200 Personen, darunter 80 Handsetzer, herstellen und feiert sich als den Verlag, bei dem die bedeutendsten katholischen Schriftsteller erscheinen. - In Neumarkt zieht das evangelische Vikariatshaus von der Wohnung des Vikars in der Herzwirtsgasse 17 in das neu erbaute Vikariat in der Sandstrasse 8 um. - In Nürnberg wird der Nadelfabrikantensohn Carl Wenglein geboren, wo sein Vater Heinrich Josef Wenglein in der Glockenhofstrasse die Nadelfabrik Norica betreibt. - In Neumarkt wird der Ernst Hierl, später ein sozialdemokratisch geprägter Lehrer, als Sohn des laaberer Metzgersohnes und neumarkter Landrichters Georg Hierl (39) geboren. Sein Bruder ist der in Parsberg geborene spätere NS Verbrecher Konstantin Hierl (05). Der Cousin der beiden ist der in Parsberg geborene Johann Baptist Hierl (24), der seine Priesterweihe empfängt. - Der Geigenbauerlehrling Hans Jaeger (18) verlässt nach mehreren Jahren die Werkstatt des regensburger Geigenbauers Franz Xaver Kerschensteiner (--) um seinen Wehrdienst in Ingolstadt abzuleisten, wonach er durch Bayern, Belgien und Holland zieht. - In Nürnberg Erlenstegen wird das Barock Schloss Oberbürg Oberbürger Strasse 1 von dem im Vorjahr zum Freiherrn erhobenen Beamten Freiherr Leukart von Weißdorf (--) gekauft (2021 ). - In Nürnberg Schwaig kauft Conrad Conradty die Papierfabrik Grünthal, wonach er beginnt Bleistifte herzustellen. - In Amberg endet mit dem Tod von Eduard Kick (--) die 30 jährige Blütezeit der amberger Fayencemanufaktur und Steingutfabrik vor dem Ziegeltor. - In Deining wird der Matthias Feihl (--) neuer Postexpeditieur, der auch in seiner Posthalterei die Pferde für den Pferdewechsel bereitstellt.

1879 Wetter: Ungewöhnlich strenger Winter in Münchsteinach bis 36 Grad unter Null. - In Neumarkt wird das Gasthaus Zum grünen Baum und ein Brauhaus in der Grünbaumwirtsgasse 13 errichtet. - In Neumarkt wird Josef Weißenfeld (--) von der Bayerischen Patriotenpartei Bürgermeister. Ein weiterer Bürgermeister, von maximal vier, ist Alois Panzer (--). - In Hilpoltstein wird ein Turnverein gegründet. - In Spalt schließen sich viele kleinere Brauereien zusammen und bilden die Stadtbrauerei Spalt. - Kastl wird dem königlichbayerischen Bezirksamt Neumarkt zugeteilt. - In Bayreuth wird der Geologe und Höhlenforscher Hans Brand geboren. Er wird SS Standartenführer. - Die amberger Disriktsparkasse wird vom Druckereibesitzer und Zeitungsbesitzer Hermann von Train (--) geführt, der 739.000 Mark an Einlagen von 2.044 Anlegern verwaltet. In seiner Abwesenheit kümmmert sich sein Neffe um die Distriktsparkasse. Er veruntreut 4.000 Mark und flüchtet. - Den bayerischen Leihhäusern wird ein Höchstzinsatz von 12 % vorgeschrieben, der in Amberg dennoch auf 24 % angehoben wird. - In Neumarkt wird ein zweites Mal ein Verschönerungsverein alias Tourismusverein vom neumarkter Bürgermeister Weißenfeld gegründet, dem Obersekretär Bürkmiller, Oberpostmeister Strober, Buchhändler Boegl, Gottlieb Tretter, Medizinalrat Dr Grundler, Kaufmann Placotta, Juwelier Kirchbauer, Fabrikbesitzer Kapfer, Apotheker Karl Speier, Studienrat Albert Pröller, Ökonomierat Gößwein, Konditor Steinbach und Amtmann i.R. Wifling beitreten. Der in Amberg geborene Goldschmiedsohn und ansbacher Rechtrat Weißenfeld (31) wird neumarkter Bürgermeister. - In Ansbach wird im Gasthaus Zum schwarzen Bock, Pfarrstrasse 31 ein Jagdschutzverein gegründet. - In Nürnberg baut der jüdische Ignaz Bing ohne seinen Bruder eine Fabrik in der Scheurlstrasse, die Nürnberger Metallwarenfabrik, Gebr. Bing auf. - In Stuttgart heiratet der jüngste leuchtenberger Herzogssohn und Kaiserliche Hoheit Georgi Maximilianowitsch (St) (27) die Zarenenkelin Theresa von Oldenburg (St) (27). - In Nürnberg stellt die Firma Johann Andreas Issmayer Blechschienenbahnen und Dampfmaschinen her.  - In Nürnberg wird im Stadttheater am Lorenzer Platz (2022 Nürnberger Sparkasse Lorenzplatz) die Wagner Oper Die Meistersinger von Nürnberg aufgeführt und entwickelt sich zur meistgespielten Oper. - Der in Donaustauf geborene enterbte, ausgestoßene und homosexuelle Prinz Paul von Thurn und Taxis (St) (36) mit neuem Namen Herr Paul von Fels und Ex-Geliebte des bayerischen König Ludwig II von Wittelsbach (St) (34) wird in Cannes, auf dem Friedhof Cimetière du Grand Jas, Allée du Silence-Nr. 33 als Paul de Fels begraben. Er hat einen Sohn Heinrich Kreuzer (12). - Der bayerische Kämmerer und Rittmeister Graf Karl Alexander von Oberndorf erbt nach dem Tod seines Vaters Graf Gustav Maria Fortunat Burg Wolfsegg und verschenkt sie an die Gemeinde Wolfsegg, die sie zu einer Schule umfunktioniert und arme Familien unterbringt. - In Regensburg fällt der regensburger Bischof Ignatius von Senestrey (61), nach dem Tod der altöttinger Apothekertochter und Seherin Louise Beck (57), die durch Weisungen aus dem Jenseits und auch durch Erpressung großen Einfluß auf ihn hat und die bayerische Kirchenpolitik beeinflusste, in eine Sinnkrise. - In Neumarkt kauft der Rittershofener Georg Tischner die woffenbacher Gutskapelle von Gutsbesitzer Ritter Eduard von Pessl und schenkt sie der Gemeinde. - In Regensburg wird das Fahrradfahren von Hochrädern in der Innenstadt für ein paar Jahre verboten. - In Nürnberg wird der Stadtgraben unter der Brücke zum Westtor aufgeschüttet und daneben ein Stück Stadtmauer für den Strassenverkehr abgerissen. - In Regenstauf will der neue Besitzer Stiersdorfer (--) aus der ehemaligen Porzellan und Steingutfabrik Steinsberg ein Gasthaus machen, wofür er erst eine Konzession erhält, als er gegenüber eine Brauerei errichtet. - In Nürnberg beginnt der Blechspielzeugwarenhersteller Johann Andreas Issmayer (--) mit der Produktion von Schienenbahnen, die aber nach einigen Jahren wieder aufgegeben wird. - In Nürnberg beginnt der in Linz geborene Sänger und spätere regensburger Stadttheaterleiter Paul Blasel (24) als Tenor ein einjähirges Engagement am Stadttheater. - In Neumarkt kauft die jüdische Gemeinde, weil sie keinen Friedhof hat und seit 18 68 den sulzbürger Friedhof benutzt, das Ackerland Gießereistrasse 3 und richtete dort einen Friedhof ein, den sie im Folgejahr ummauert.

1878 In Stein steigt der Bruder Johann Faber aus der gemeinsamen Bleistiftfabrik A W Faber in Stein aus und gründet zum Verdruß seines Bruders Lothar von Faber einen Konkurrenzbetrieb mit 50 Arbeitern. - Altdorf wird von Feucht aus an die Vicinal-Eisenbahn nach Nürnberg angeschlossen. - In Nürnberg wird Ferdinand von Landgraf Präsident der Königlichen Bank Nürnberg. - Auf Schloss Rosenau in Coburg wird die Prinzessin Alexandra von Sachsen Coburg Gotha (St) von Großbritannien und Irland als Tochter von dem in Windsor geborenen großbritannischen und irischen Prinz, Herzog von Edinburg, Graf von Kent und Ulster Alfred (St) (31) und der Zarentochter Maria Alexandrowna Romanowa (St) (22) geboren. - In Amberg werden in der Amberger Gewehrfabrik horizontale Universalfräsmaschinen eingeführt, die Schmiede renoviert und Halbzeuge selbst hergestellt. - Die Bahnstrecke Feucht~Altdorf wird eröffnet. - In Neumarkt ist Alois Panzer Bürgermeister. - In Roth kommt es zu einem Großbrand. - Sozialistengesetze. - In Neumarkt wird in der Kunstmühle Laabermühle Mühlstrasse 17 mit der Herstellung von Nürnberger Lebkuchen für den nationalen und internationalen Markt begonnen. - Der nürnberger Elektrotechiker Sigmund Schuckert (32) errichtete in Schloss Linderhof als Nebeneffekt der Wünsche des bayerischen König Ludwig II von Wittelsbach (St) (33) nach Illumination das erste Wärmekraftwerk. - In Regensburg sind in 10 Jahren 125 Menschen an Typhus gestorben. - In Nürnberg druckt Wilhelm Tümmel (70) seine Tageszeitung Fränkischer Kurier auf einer Rotationsdruckmaschine. - In Neumarkt überlässt der Magistrat der protestantischen Gemeinde einen Bauplatz für den Neubau der Protestantischen Volksschule. - In Bayreuth wird der in Germersheim geborene, in Bayreuth aufgewachsene, bayerische Offizierssohn Eugen von Zimmerer (35) Staatsanwalt am Bezirksgericht. - Die in Nürnberg mit Patrizier Freiherr Rudolf Loeffelholz von Colberg (38) verheiratete Ida Gademann (23) stirbt in Davos/Schweiz. - In Ansbach wird die Freimaurerloge Alexander zu den drei Sternen unter dem Schutz der erlanger Freimaurerloge Libanon zu den drei Cedern gegründet. - In Altdorf wird der Bahnhof der Vicinalbahn Feucht-Altdorf errichtet. - In Bayern hat die SPD 3,4 %. - In Eichstätt ist die Gas-Strassenbeleuchtung eingeführt. - In Nürnberg ist die Gas-Strassenbeleuchtung eingeführt. - In Ansbach wird Freiherr Walther von Lindenfels geboren. - In Sulzbach wird eine zentrale Wasserversorgung mit einem Dampfpumpwerk erbaut. - In Erlangen wird der nichtfarbentragende und nichtschlagende Studentengesangverein Erlangen gegründet. Die Mensur wird trotzdem fakultativ gefochten. - In Nürnberg wird der Verein für die Geschichte der Stadt gegründet. Der Verleger Hermann Ballhorn (50) ist Gründungsmitglied. Er führt den Verlag von Sigmund Ferdinand von Ebner weiter. - In Nürnberg werden golden und silbern glänzende Fäden verkauft, die über ein bereits geschmücktes Weihnachtsbäumchen geworfen werden, womit ein Gold- und Silberregen dargestellt wird. - In Wiesentheid wird der Diplomat Freiherr Georg Albert von Franckenstein (St) als Sohn von Freiherr  Karl von Franckenstein (47) und Grafentochter Elma von Schönborn Wiesentheid (37) geboren. - In Ansbach wird Freiherr Walther von Lindenfels als Sohn des niederländischen Premierleutnants Freiherr Otto von Lindenfels geboren. - In Beratzhausen wird in der Hammermühle Beilstein 4 die St Anna Kapelle erbaut, leider in der falschen Himmelsrichtung, weshalb sie nicht katholisch geweiht wird. - In Breitenbrunn wird die Brauerei Thurner gegründet. - In Neumarkt stirbt die Mutter des neumarkter Notarsohnes Dietrich Eckart (10), wonach er von seinem Vater Georg Christian Eckart vernachlässigt und auf 7 Gymnasien (Internate) geschickt wird. - In Sulzbach wird beim Bau der städtischen Zentralen Wasserversorgung ein Dampfpumpwerk eröffnet. - In Fürth behandelt der in Kirchheimbolanden geborene Lehrer Schaefer seine Rückenleiden auf Rat seines Arztes Ludwig Böhme mit Hilfe eines über 40 kg schweren Eisenfahrrades eines befreundeten Schmieds. - In Stein bei Nürnberg wird Frederike Albertine Sophie von Faber-Catell als jüngere Schwester von Sophie Ottilie von Faber-Castell (01) und Tocher von Freiherr Karl Friedrich Wilhelm von Faber (27) und der in New York geborenen Bertha Johanna Faber (22) geboren. - In Nürnberg betätigt sich der Hopfenhändler Christian Joachim Vogel als Velociped alias Hochrad Fahrradfahrer. - In Gunzenhausen hat das Ausflugslokal Stöhr-Keller an der Hensoltshöhe einen Bierausschank von 200 Hektoliter. - In Neumarkt Berg wird die Brauerei Zum goldenen Engel gegründet. - In Regensburg erhält der Historische Verein für Regensburg und die Oberpfalz die säkularisierte Ullrichskirche als Ausstellungsort für die römischen Steinfunde. - In Neumarkt Berg wird die Postexpedition wieder geschlossen. - In Nürnberg klagt die Hauptstadtpostexpedition alias einziges Postamt innerhalb der Stadtmauern im Fünferhaus am Fünferplatz alias Fünferpost sowohl mit Raumnot als auch mit dem Verkehr auf dem Fünferplatz. Da das Haus der Stadt gehört und diese einen Umbau verhindert, weil sie eigentlich einen Komplettabriss des Fünferhauses und einiger Nachbargebäude zu einem besonders großen städtischen Verwaltungsgebäudeneubau mit Straßenerweiterung wünscht, aber den richtigen Zeitpunkt noch nicht für gegeben sieht und darüber hinaus eigentlich garkeine städtische Pflicht für die Bereitstellung für Räumlichkeiten für staatliche Verwaltungen der Post und Telegrafie sieht. 

1877 Wetter: Sehr milder Januar mit blühenden Blumen. - In Neumarkt wird die Nummerierung der Häuser nach Strassennamen durchgeführt. - In Neumarkt übernimmt bei der neumarkter Sparkasse Ludwig Strober die Leitung als Kassier. - Die in Fürth geborene Pfarrerstochter und erste studierte deutsche Ärztin Emilie Lehmus (36) gründet ein eigene Poliklinik in Berlin. - Der in Fürth geborene jüdische Papiergroßhändler Leopold Ullstein (68) gründet den Ullsteinverlag. - Der in Berndorf geborene lutherische Pfarrersohn  Carl Linde (35) entwickelt eine Kühlmaschine, die beim Bierbrauen die Gärung bei konstanter Temperatur zulässt und von der Spatenbrauerei in München übernommen wird. - In Neumarkt ist Alois Panzer Bürgermeister. - In Ansbach löst der protestantische Pfarrerssohn Ludwig Keller (38) Wilhelm Mandel als rechtskundigen Bürgermeister ab. - In Nürnberg wird in der Gaststätte Wurstglöckle alias Bratwurstglöcklein Sebalder Platz links neben der Sebalduskirche an der Moritzkapelle nach Jakob Burckhardt das einzige anständige Bier ausgeschänkt. In den Zeitungen wird die mangelnde Qualität des nürnberger Bieres als Bierelend bemängelt. - In Nürnberg stellt Friedrich Heller (41) in der Vorderen Sterngasse seine verbesserten Fernhörer vor. - Die Fichtelgebirgsbahn wird eröffnet. - In Regensburg wird der Bildhauer Ludwig Kunstmann geboren. - Der in Regensburg geborene Fürstensohn Gustav von Thurn und Taxis (St) (29) heiratet Karoline von Thurn und Taxis (St) (31). - In Nürnberg treffen sich 7 Hauptbahnstrecken. - In Nürnberg beantragt der nürnberger Apotheker Kleemann vergeblich eine Lizenz für eine Dampfstrassenbahn Neutor Johannis-Friedhof Zentralfriedhof alias Westfriedhof. - Die Ansichtspostkarte wird von Alphons Adolph (24) erfunden. - Bei der Stichwahl verliert der SPD Kandidat Karl Grillenberger (29) mit 47 % der Stimmen gegen die Fortschrittspartei. Der SPD Wahlkreis Nürnberg-Fürth steht mit 30 % Stimmenanteil an der Spitze, gefolgt von München und Würzburg mit etwa 12 %. - In Nürnberg wird das Maxtor und der Fröschturm wegen des aufkommenden Verkehrs nach 29 Jahren wieder abgerissen. - In Neumarkt Höhenberg im Tal baut die Brauerfamilie Gloßner in der Almstrasse 37 einen Bierkeller alias Felsenkelleranlage, den Glossner-Keller, der von drei Brauereien als Bierlagerkeller genutzt wird und aus mehreren Felsenstollen mit Verbindungsgängen und Lüftungsschächten und drei Zugängen besteht. Ihr Familienzweig in Alfershausen bei Thalmässing betreibt ebenfalls eine Brauerei. - In Regensburg heiratet die in Dresden geborene österreichische Kaiserinnichte Prinzessin Elisabeth von Thurn und Taxis (St) (17) den bei Miltenberg geborenen österreichischungarischen Offizier Miguel Maria Carlos Egidio Constantino Gabriel Rafael Gnzaga Francisco de Paula e de Assis Januario von Braganza (St) (24). - In Ansbach geht der langjährige und erste jüdische ansbacher Rechtsanwalt Dr Samuel Berlin (70) in Ruhestand und wird dafür zum königlichen Hofrat ernannt. - In Nürnberg übergibt der Beamte Strebel seinen neugeborenen fünften Sohn Hermann Strebel alias Strebala an seinen kinderlosen Bruder und Lebküchner auf dessen Bitte hin. - In Nürnberg wird das jüdische Hotel Plaut am Hallplatz 7 (20 17 Schuhhaus Hofmann) gegründet. - In Nürnberg Gostenhof wird in Ermangelung der Entsorgung des Abwassers der Kanalisation in ein großes Gewässer ein erstes großes Sammelbecken alias Gostenhofer Hauptsammler angelegt. - In Regensburg verbietet der regensburger Bischof Ignatius von Senestrey (59) vergeblich den Glauben an die Mettenbacher Wunderheilung und Wallfahrt bei Deggendorf, bei denen Kinder ein zweiten Gesicht haben sollen. - In Nürnberg gibt die Firma Lyra Froescheis die Produktion von Graphittonmischungen für ihre weltweit vertriebenen Orlow-Stifte, Lyrato-Stifte, unzählige Sorten von Kreiden, Drehstiften, Federhaltern und Füllfederhaltern mit Wasserkraft wegen deren Unzuverlässigkeit in der Großweidenmühle auf und zieht in ein angrenzendes neues Firmengebäude. - In Oberferrieden gibt es eine Poststation. - In Stein bei Nürnberg wird Sophie Ottilie von Faber-Castell als Tocher von Freiherr Karl Friedrich Wilhelm von Faber (26) und der in New York geborenen Bertha Johanna Faber (21) geboren. - In Amberg schicken der amberger Fotograf Ferdinand Frey und seine Frau Mathilde Bechtle einen ihrer Söhne Karl Frey (11) als Novizen in das Benediktinerkloster Weltenburg, das er aber nach kurzer Zeit wieder verlässt. - In Erlangen gründet der stuttgarter Schmuckwarenfabrikantensohn und Experimentiergehilfe an der Universität Erlangen Erwin Moritz Reiniger (23) eine Werkstatt für elektrotechnische und physikalische Apparate. - In Nürnberg wird der Erfinder Hermann Föttinger geboren. - In Regensburg wird der Studienratssohn, katholische Theologe und Archäologe Hugo Obermaier geboren. - In Nürnberg gründet der fürther Flaschnermeistersohn Siegfried Günthermann (21) nach seiner Anstellung in der  Blechspielzeugfabrik Georg Leonhard Staudt (--) seine eigene Fabrik, in er er handgearbeitete mechanische Blechspielwaren mit Spiralfederaufzug herstellt, darunter auch handbemalte Reiterfirguren auf Rädern. Schon im Folgejahr muß er expandieren.

1876 Wetter: Jahr endet mit mildem Winter. - In Neumarkt wird das Waschen an Gemeindebrunnen verboten. - In Neumarkt wird eine Ersatzschießstätte vor dem Hallertor mit Schießrichtung Ost-West mit dem Wall des Ludwig Donau Main Kanals als Kugelfang eröffnet. - In Neumarkt tagt der Kreislehrerverein. - In Neumarkt gründen die Brüder Karl Spitta und Theodor Spitta auf dem Einödhof Blomenhof das Tonwerk Blomenhof. - In Neumarkt besteht ein Hopfensiegel. - In Neumarkt wird neben dem jüdischen Bankgeschäft Samuel Oettinger ein weiteres jüdisches Bankgeschäft J Sammüller gegründet. - In Neumarkt gibt die Sparkasse die erste Goldmark aus. - In Bayreuth eröffnet der leipziger Polizeiaktuariussohn und Theaterregisseur Richard Wagner (63) sein Festspielhaus mit der Oper Rheingold und weiht oder tauft die Sektmarke Rheingold des in Frankfurt geborenen wiesbadener Schaumweinfabrikbesitzer Johann Jacob Söhnlein (49). - In Amberg wird der Direktor der Amberger Gewehrfabrik Freiherr Philipp von Podewils (67) wegen Selbstherrlichkeit und weil er die Aptierung von Verschlußsystemen verschlafen hatte, entlassen. - In Neumarkt sind Alois Panzer und Joseph Max Feldbauer Bürgermeister. - In Nürnberg experimentiert der nürnberger Elektrotechiker Sigmund Schuckert (30) in der Kaiserstrasse 36 alias Schwabemühle mit selbstregelnden Bogenlampen und produziert den benötigten Strom durch einen selbstkonstruierten Generator in der Almosmühle. - Die amberger Distriktsparkasse gibt Beschränkungen des Einlegerkreies auf und stellt Kassier und Kontrolleur nur noch mit jährlichen Zeitverträgen an. - In Bayern wird die alte Währung im Verhältnis 1 Gulden = 1,7143 Mark umgerechnet. - In Nürnberg besorgt sich Friedrich Heller (40) in der Vorderen Sterngasse zwei Fernhörer von Alexander Graham Bell und experimentiert mit ihnen. - In Neumarkt haben sich innerhalb von 14 Jahren 7 fast ausschließlich aus Sulzbürg stammende jüdische Familien angesiedelt. - In Neumarkt wird mit der Umbenennung von Hausnummern in Strassennamen mit Hausnummern begonnen. - In Neumarkt bewohnen der evangelische Notar und Tabakfabrikantensohn Georg Christian Eckart (56) und seine Ehefrau Oberförsterenkelin Maria Anna Theresia Henriette Bösner (35) eine Villa Weinberg 4. Sie haben ein angeschlossenes eigenes Gärtnerhaus.Weinberg 7 ist die Mariahilfkirche. Weinberg 2 wohnt der Ökonom J Bayer. - In Amberg entwickeln die Gebrüder Baumann die Stahlblechemaillierung mit Cobalt- und Nickeloxid auf elektrochemisch angelöstem Blech mit ziefgezogenen und geschweißten statt genieteten Produkten. - In Nürnberg gründet der stuttgarter Beamtensohn und Polytechniker Julius Tafel (49) das Eisenwerk J. Tafel & Co. - In Bayern werden Standesämter eingeführt. - In Pyrbaum wird eine Schützengilde gegründet. - In Eichstätt vererbt Michael Gutmann die Hofmühl Brauerei an seine Tochter Creszentia, die Johann Baptist Emslander heiratet, den Besitzer der tittinger Brauerei fürstliche Brauerei Titting. - In Nürnberg arbeitet der Lebküchner Georg Schmidt in der Kirchenstrasse 9. - In Nürnberg gibt es das Hotel Deutscher Hof in der Pfannenschmiedgasse 22, Bayerischer Hof in der Karlstrasse 1, Rotes Roß am Weinmarkt 14, Roter Hahn, Himmelsleiter Karolinenstrasse 53, Württemberger Hof Bahnhofplatz 2, Goldener Adler Adlerstrasse 17 und Wittelsbacher Hof Königstrasse 71. - Die in Altdorf geborene Malerin Dora Hitz (20) wird bei der Kunst- und Industrieausstellung zur Hofmalerin der rumänischen Prinzessin Elisabeth von Wied (St) (33). - In Oberferrieden wird ein Standesamt eingerichtet, wodurch nicht mehr der Pfarrer sondern der ehemalgie Gemeindevorsteher Johann Wild als neuer Bürgermeister alle Urkunden ausstellt. Es gibt das Gasthaus Zum roten Ross. - Die hannoveraner Gummifabrik des jüdischen Bankiers Moritz Magnus (33) kauft amerikanische Patente zur Fertigung von Vollgummireifen. - In Eichstätt betreuen drei katholische Mallersdorfer Schwestern das Rettungshaus und Kinderhaus. Schwester Romualda Rößler kommt aus Kösching und Schwester Veronika Lang aus Steinsdorf. - In Regensburg wird in der Bahnhofstrasse 7 neben dem Bahnhof ein Eisenbahnverwaltungsgebäude erbaut. - In Neumarkt findet unter der Regie des neumarkter Turnverein 18 60 unter dem Vorsitzenden Jakob Schlager das erste Oberpfälzer Gauturnfest statt, bei dem Riegenturnen, Kürturnen, Hangeln am Seil, Weitsprung und Dreisprung vorgeführt wird. - In Nürnberg eröffnet der aus Würrtemberg stammende Hüttendirektor Julius Tafel (49) mit der Hilfe von Theodor Cramer (59) an der Äußeren Sulzbacher Strasse 62 ein Schweißeisenwalzwerk in dem er Schrott und hochwertige Eisenabfälle zu Stabeisen recycelt. - In Fürth wird der Bahnhof Doos vom Schnittpunkt der Ludwig Süd Nord Bahn mit der Ludwigseisenbahn an seinen aktuellen Ort verlegt. - In Altdorf wird wieder eine katholische Pfarrei eingerichtet. - Der in Erlangen geborene Medizinalratssohn Wilhelm Fleischmann (39) wird Leiter der ersten deutschen milchwirtschaftlich-chemischen Versuchsstation und höheren Molkereianstalt in Raden in Mecklenburg, wo er zum Begründer der Milchwissenschaft wird. - In Nürnberg errictet die Stadt Nürnberg an der Nordseite des Dutzendteichs eine Badeanstalt, die in der Folgezeit Strandpromenaden erhält. - In Nürnberg ist der in Spalt geborene windsbacher Stadtschreibersohn und weitgereiste Nobelhotelkellner Carl Föttinger (41) im Besitz des Gasthaus Föttinger in der Königstrasse 58, wo er auch ein Weinlokal betreibt. - In Nürnberg wird das Fahren von Velocipeden alias Hochrädern alias Fahrrädern wegen Konflikten mit Fußgängern und Pferdefuhrwerken in der Innenstadt verboten. - In Schwarzenbruck vererbt die nürnberger Patrizierfamilie Scheurl das Petzenschloss an xxx Petz von Lichtenhof. - In Nürnberg gibt es 16 öffentliche Häuser alias Bordelle in denen 54 angemeldete Prostituierte alias Sexarbeiterinnen leben. An der Frauentormauer gibt es dabei nur ein einziges im Haus Nr 78. Die anderen sind gleichmäßig über die Innenstadt verteilt, ua in der Frauengasse. Bordelle werden als Weinhandlungen bezeichnet. Weil die öffentliche Prostitution so aggressiv geworden ist, wird § 361 schärfer ausgelegt und Haftstrafen für besonders aufdringliche Dirnen eingeführt. - In Bayern kostet eine Postkutschenfahrt pro Meile alias 1 bayerische Meile 7,42 km wegen der starken Konkurrenz durch die Postomnibusse alias Postkutsche und des schlechten Komforts und der langen Reisedauer nur noch den Betrag von 14 Kreuzer, wobei ein Kreuzer -,35 Euro entspricht. - In Schwandorf beantragt der Communbrauer, Kleinhändler und Wirt der Gaststätte Zum Kreuzberg Johann Flier (--) der im Haus 303 Ecke Kreuzbergallee/Kleine Fabrikstrasse sein eigenes Bier ausschenkt, aber Schnaps nur über die Strasse verkaufen darf, vergeblich beim Bezirksamt in Burglengenfeld eine Ausschanklizenz für Branntwein, obwohl es in Schwandorf nur eine einzige gastronomische Einrichtung gibt, in der Schnaps und Likör ausgeschenkt werden darf, weil er die Bedürfnisse der 140 Arbeiter der nahegelegenen Tonwarenfabrik am Bahnhof und einer zweiten Fabrik befriedigen will, die zum Frühstück statt Bier lieber Branntwein trinken. Alkoholismus ist weit verbreitet. Für einen weiteren aber vergeblichen Versuch um an die Konzession zu kommen, pachtet er im Folgejahr für fünf Jahre die reale Tafernwirtsgerchtsame vom Gasthaus Zum Goldenen Adler vom Eisenhändler Sebastian Metz (--) für fünf Jahre. - In Nürnberg erstellt der Kupferstecher Lorenz Ritter (44) seine Ansicht In der Frauenthorstrasse mit einer Postkutsche die in den Bänden Malerische Ansichten aus Nürnberg veröffentlicht wird. - In Amberg kommt der 1. Jahrgang Amberger Adressbuch im amberger Pohl Verlag heraus, in der Eduard Pohl (--) die Stadt als Alte Hauptstadt der Oberpfalz preist. Die Adressen sind  von A bis F mit durchgehender Hausnummer unterteilt. Dazu wird der Strassenname angegeben. Es werden 440 Arbeiter der Gewehrfabrik bei insgesamt 1.900 Einträgen der erwachsenen Männern bei etwa 6.750 männlichen Einwohnern aufgeführt, was etwa 23 % entspricht. Im Eichenforst wohnt der Gutsbesitzer Freiherr Karl von Schönstett (--) mit Sohn. - In Amberg ist das 6. Chevaulegerregiment mit dem Namen Großfürst Constantin Nikolaijewitsch stationiert. Rittmeister der 3. Eskadron ist Freiherr xxx von Aufseß (--) und der 4. Eskadron Rittmeister xx von Schütz (--). Leiter der Filialbank ist Fr Anton Martin (--). Das Gefängnis heißt Gefangenanstalt. - In Amberg gibt es den 26. Jahrgang der amberger Tageszeitung Amberger Tagblatt, die vierteljährlich 1 Mark 50 Pfennig kostet. Hierzu gibt es für 50 Pfennig die Beilage. - In Amberg gibt es den 83. Jahrgang der amberger Wochenzeitung Amberger Amts- und Wochenblatt. - In Amberg ist Freiherr Joseph von Schatte (--) Schrannenplatz B 102 Rechtsanwalt, Freiherr Karl von Beulwiz  (--) ist Bahnamtsinspektor und wohnt am Bahnhof. Hauptmann Freiherr H von Guttenberg (--) ist Chef der 11. Compagnie des 3. Bataillons des 6. Infanterieregiments Kaiser Wilhelm und wohnt in der Salzgasse C 195. Die Hauptmannswitwe Josephine von Cuttenberg wohnt im Eichenforst A 12. Franz Xaver Klemm (--) ist königlichbayerischer amberger Postverwalter. - In Amberg verkauft der Spezereienwarenhändler, Samenhändler und Tabakhändler Georg Winkler (--) Untere Nabburgerstrasse C 18 gelagerte Rauchtabake, Cigarren und frischen Schnupftabak her. Dazu stellt er selbst aus echtem Brasiltabak den traditionellen Schmalzler her. - In Amberg hat die Volksschule 6 Kurse, wobei die Kurse 1 bis 3 in Abteilungen A und B aufgeteilt sind. In der Tanzhausgasse  B 16 ist das Leihhaus von Emanuel Adam (--).

1875 Die AG der bayerischen Ostbahnen wird verstaatlicht und die Eisenbahnstrecke Nürnberg~Regensburg über Neumarkt zweigleisig ausgebaut. - In Nürnberg werden im Oberpostamtsgebäude am Bahnhofsplatz bzw zur Regensburger Strasse die Bereiche Post und Bahn auf staatliche Anweisung hin wieder physisch getrennt. - Im Markt Nittenau erwirbt Franz Jakob das ehemalige Kommunbrauhaus an der Hauptstrasse und baut es zu einem Braugasthof mit Metzgerei um. - In Bayern werden die privaten Eisenbahnstrecken verstaatlicht. - Regensburg erhält mit dem Bau eines Wasserwerks eine moderne Wasserversorgung. - In Neumarkt ist Joseph Max Feldbauer Bürgermeister. - Nürnberg hat 91.018 Einwohner und Regensburg hat 31.504 Einwohner. - In Neumarkt wird in der Kunstmühle Laabermühle von Carl Zinn (--) Mühlstrasse 17 zusätzlich zur Brotfabrik eine Teigfabrik eingerichtet. - Der nürnberger Elektrotechiker Sigmund Schuckert (29) verkauft erfolgreich seine Dynamos. - In Neumarkt wird im Anwesen Obere Marktstrasse 11 vom jüdischen Joseph Goldschmidt eine Kochherdproduktion aufgenommen. - In Parsberg wird Konstantin Hierl geboren. Er wird Reichsleiter der Nationalsozialistischen Arbeiterpartei. - Die bayerische Königstochter und abgedankte Herzogin von Modena Este Mathilde von Wittelsbach (St) (52) kehrt nach dem Tod ihres Mannes nach München zurück. - In Neumarkt wird vom Magistrat der Marienverein verboten. - In Birmingham findet ein Sechstagerennen für Hochräder als Qualitätstest statt. - In Nürnberg stellt die Firma Gurken & Conserven-Geschäft Christian Harrer in der Karlstrasse 13 großtechnisch Ochsenmaulsalat her. - In Nürnberg muss die Weinschenke Zum goldenen Rad in der Karolinenstrasse 43 dem ersten modernen Luxushotelneubau Zum Strauß mit 150 Zimmern weichen. - In Nürnberg wird der Kaufmannssohn Siegfried Guggenheimer geboren. - Die in Coburg geborene Prinzessin Amalie von Sachsen Coburg und Gotha (St) (27) heiratet den bayerischen Titular Herzogsohn Prinz Maximilian Emanuel von Wittelsbach in Bayern (St) (26). - In Nürnberg wird vom in Fürth geborenen sozialdemokratischen jüdischen Weber und führenden Mitglied des Fürther Bürgerbundes und Magistratsrat Gabriel Löwenstein (50) das antibürgerliche Blatt Nürnberg-Fürther Sozialdemokrat später Fränkische Tagespost gegründet.  - In Dürrenhembach gründet der Bleistiftindustrielle Lothar von Faber (58) ein Forstgut und Jagdgut. - Das deutsche Markenschutzgesetz tritt in Kraft. - In Wiesentheid wird der Komponist Freiherr Clemens von Franckenstein (St) als Sohn von Freiherr  Karl von Franckenstein (44) und Gräfin Elma von Schönborn Wiesentheid (34) geboren. - In Regensburg schafft der Rat der Stadt nach vierjährigen Bemühungen die altmodische und überflüssige Dult ab. - In Denkendorf wird Schloss Prunn in Schloss Schönbrunn umbenannt. - In Nürnberg brennt das Gasthaus Bratwurstglöcklein Sebalder Platz links neben der Sebalduskirche an der Moritzkapelle teilweise aus, wobei auch das Kapellendach anbrennt. Man stellt fest, dass die Küche mit der offenen Feuerstelle illegal in die Kapellenwand hinein ausgehölt wurde. - In Regensburg wird auf der Winzerer Höhe 1 der erste Hochbehälter der städtischen Wasserversorgung als unterirdischer Trinkwasserspeicher mit 3300 cbm Fassungsvermögen in einer mehrschiffigen gewölbten Backstein-Anlage mit zugehörigem Wärterhaus und ein Pumpwerk bei der Sallermühle 17 eröffnet. - In Nürnberg werden ein hauptamtlicher Brandmeisters als Leiter der Feuerwehr eingestellt, eine Zentralfeuerwache am Kornmarkt eingerichtet und die beim Stadtbauamt beschäftigten Handwerker zum Feuerwehrdienst verpflichtet. - In Regensburg baut die Donaubahn die Stichbahn in das Labertal weiter. Im Streit mit der Donaubahn um Folgekosten wollen die Nutznießer auf jeden Fall den Verkehr gewährleisten und sogar notfalls Pferde einsetzen. Am Jahresende wird die Eisenbahnstrecke Sinzing~Alling eröffnet. - In Nürnberg Stein Gebersdorf wird mit dem Bau der Eisenbahnlinie Nürnberg Ansbach die Postexpedition Stein eröffnet, die aber 3 km außerhalb im Bahnhof untergebracht wird und der neue Zustellbezirk die Orte Stein, Deutenbach, Oberbuch, Unterbuch, Weiherhaus, Kreutles,  Neumühle, Unterasbach, Gebersdorf, Großreuth und Kleinreuth umfaßt, die bisher von den Expeditionen Schweinau, Fürth und Fürther Kreuzung betreut wurden. - In Nürnberg übernimmt der Geigenbauersohn Josef Ferdinand Sprenger (29) das väterliche Geschäft, baut Geigen, Violen, Violoncelli, Kontrabässe und Philomelen nach dem Vorbild von Stradivari, Guerneri, Amati und Maggini, die er aber flacher gewölbt arbeitet, und Streichmelodions, Konzertzithern und Gitarren, wobei er auch eine eigene Saitenspinnerei betreibt. - In Erlangen kommt an der erlanger Augenklinik die erste evangelische neuendettelsauer Diakonissin an und arbeitet als Pflegekraft. - In Nürnberg kommen evangelische neuendettelsauer Diakonissinnen an und arbeiten als Pflegekräfte. - In Amberg ist die Levinische Kapelle die Hauskapelle der Maximilian Rettungsanstalt für verwahrloste Kinder. - In Ansbach kommt der 31. Jahrgang der vierseitigen ansbacher Tageszeitung Fränkische Zeitung Anbacher Morgenblatt heraus. Die ersten etwa vier Nachrichten auf der dreispaltigen Titelseite werden unter der Rubrik Telegraphische Berichte präsentiert. Danach folgt die Rubrik Politisches. Seltsamerweise ist die Titelseite in eine obere Hälfte und eine unter Hälfte geteilt und diese ist noch seltsamerweise nur zweispaltig. Sie wird von Carl Brügel (--) verlegt und gedruckt. - In Nürnberg malt der englische Maler William Callow (63) das Aquarell Dürerhaus.

1874 Der Rat der Stadt Neumarkt überlässt dem Wirt Ehrensberger des Gasthauses Oberer Ganskeller Ringstrasse 2 den Zwinger am oberen Tor. - Dem in Nürnberg geborenen Kolonialwarenhändlersohn und in den Freiherrenstand erhobenen Theodor von Cramer (57) wird sein einziger Sohn Theodor von Cramer-Klett junior in seiner zweiten Ehe und im 8. Ehejahr von der wormser Apothekertochter Elisabeth Curtze (30) geboren. - Der in Amberg geborene Graf Wilhelm Theodor Franz Xaver von Holnstein aus Bayern (St) (73) stirbt. - In Neumarkt kauft der Präses des katholischen neumarkter Kolpingsgesellenvereins das Haus von Ökonom Josef Schneider in der Adlergasse. - In Nürnberg wird am Hans Sachs Platz die Hauptsynagoge durch den in Schloss Grünsberg geborenen nürnberger Bürgermeister  Otto Stromer von Reichenbach (43) eingeweiht. - Die evangelische bayerische König Mutter Marie von Zollern Brandenburg Preußen (St) (49) tritt zum katholischen Glauben über. - In Regensburg wird die Eisenbahnstrecke Regensburg~Ingolstadt~Donauwöhrd eröffnet, womit Regensburg ein Eisenbahnknotenpunkt wird. - In Neumarkt ist Joseph Max Feldbauer Bürgermeister. - In Neumarkt wird in der Kunstmühle Laabermühle Mühlstrasse 17 eine Brotfabrik eingerichtet. Im Nebengebäude wird eine Zementfabrik betrieben. - Die Einlagengrenze für Sparkassen wird aufgehoben, aber die Verzinsung ab 6000 Mark ausgesetzt. Die Beschränkung auf den ärmeren Personenkreis wird aufgehoben. - Der bayerische Soldatenbund wird gegründet und von den Militärbehörden überwacht. - Der Warentransport auf Donaudampfschiffen wird eingestellt. - In Neumarkt wird die Gaststätte Zum Deutschen Kaiser in der Ingolstädter Strasse 6 mit Saal eröffnet. - Der bayerische König Ludwig II von Wittelsbach (St) (29) feiert in Versailles seinen Geburtstag. - In Nürnberg lässt der Besitzer der Maschinenfabrik Spaeth Johann Falk (--) am Dutzendteich Dutzendteichstrasse 24 eine Villa im Stil eines nordfranzösischen Schlosses errichten. - In Bamberg wird die Freimaurerloge Zur Verbrüderung an der Regnitz gegründet. - In Nürnberg leben knapp die Hälfte aller bayerischen sozialdemokratischen Mitglieder unter ihrem in Zirndorf geborenen energischen Anführer Karl Grillenberger (26). - In Coburg findet ein SPD Parteitag statt. - In Regensburg und in Ingolstadt ist Albert August Altmann Dirigent und Intendant. - In Nürnberg baut die Firma Clett & Co später MAN einen Gasbehälter. - In Sulzbach wird die Gebhardsburg abgerissen. - In Regensburg versucht das inoffizielle Familienoberhaupt Helene von Thurn und Taxis (St) (40), die Schwester der österreichischen Kaiserin Elisabeth alias Sisi (37), homosexuelle Prinz Paul von Thurn und Taxis (St) (31) und seinen Ex-Geliebten, den bayerischen König Ludwig II von Wittelsbach (St) (29), wieder auszusöhnen, was aber misslingt. - In Neuburg an der Donau ist die örtliche Stadtuhr der Eisenbahn, die auf die Münchner Ortszeit getacktet ist, um 7 Minuten voraus. - In Neuburg an der Donau fährt eine Dampflokomotive auf der Donautalbahn zwischen Ingolstadt und Donauwörth wodurch die Schiffahrt starke Einbußen erleidet. - In Nürnberg wird der Verein der Brauer Nürnbergs gegründet. - In Ansbach wird Freiherr Curt Loeffelholz von Colberg (--) als Sohn von Freiherr Jobst Wilhelm Löffelholz von Colberg (St) (43) und Auguste Hartlieb geboren. - In Nürnberg einigt sich der Rat der Stadt über die Dimensionierung, treibt den Bau der Kanalisation voran und setzt in der Judengasse und im Steinbühler Tunnel Betonrohkanäle ein. - In Neumarkt wird die neu erbaute Gewerbeschule Theo Betz Platz 1 eröffnet. - In Nürnberg wird am Unschlitthaus am Unschlittplatz nach mehr als 400 Jahren der Hieserlein-Wandbrunnen mit bronzener Gesichtsmaske abgebaut. - In Regensburg arbeiten katholische Barmherzige Schwestern im Domkapitel Krankenhaus, im Domkapitel Waisenhaus, im Domkapitel Findelhaus, im Erziehungshaus zum heiligen Kinde Jesu, im St Catharina Bürgerspital und in der Bischof Wittmann Anstalt. - In Amberg arbeiten katholische Barmherzige Schwestern im Marien Spital, im städtischen Waisenhaus und in der Maximilian Rettungsanstalt für verwahrloste Kinder. - In Regensburg arbeiten 41 katholische Dominikanerinnen als Chor- und Schulfrauen alias Schul-Schwestern im Kloster zum heiligen Kreuz. Wichtigste Bezugsperson ist neben der in Amberg geborenen Priorin Maria Ignatia Hernsdorf (44) und der Subpriorin der Beichtvater Georg Lautenschlager. - In Regensburg baut die Donaueisenbahn unter großen finanziellen Zugeständnissen des Großgrundbesitzers und Holzlieferanten Freiherr von Zuylen, der Tabakfabrikfiliale der Gebrüder Bernard, der Farbenmühle, der Ölfabrik und Papierfabrik der Gebrüder Pustet, Hammerschids Eidam, Eichhofen, der Zeche Schneckenbach und zahlreicher Handwerksbetriebe die Sticheisenbahnstrecke von Stadtamhof~Alling im Labertal, dem Industrievorort Regensburg. Der reinhausener Bauunternehmer Franz Xaver Gräßmann beginnt mit 200 Arbeitern trotz schwieriger Grundstücksverhandlungen, muss aber aufgrund von massiven Protesten der Bevölkerung den Bau einstellen und Insolvenz anmelden. - In Nürnberg initiert die als adelige Germanisches Nationalmuseumsgründertochter geborene Mathilde von Aufsess und bürgerlich verheiratete Mathilde Beeg (48) die Gründung einer bayerischen Frauenarbeitsschule für junge Mädchen um ihnen eine weiterführende Bildung zu ermöglichen. Ein Studium ist Frauen grundsätzlich versagt. - In Fürth wird die SPD Wochenzeitung Fürther Demokratisches Wochenblatt in der Bergstrasse 3 in die SPD Wochenzeitung Social-Demokratisches Wochenblatt und danach in die SPD Wochenzeitung Nürnberg Fürther Social Demokrat umbenannt. - Der in Donaustauf geborene Prinz Georg von Thurn und Taxis (St) (33), morganatisch verheiratet mit der bürgerlichen Anna Frühwein (33) stirbt nach vier Jahren Ehe ohne Titel und ohne Erbansprüche in Graz. Sein Bruder ist der in Donaustauf geborene homosexuelle Prinz Paul von Thurn und Taxis (St) (31), der ebenfalls morganatisch verheiratet ist. Die Existenz von Nachkommen der beiden ist ausgelöscht. Bei Graz gibt es den bürgerlichen Dominikanermönch Andreas Frühwirth (29), der 17 Jahre später Dominikanerordengeneral wird, wobei der Orden nur von einflußreichen adeligen Mitgliedern geführt wird. - In Nürnberg gibt es die Freimaurerloge Joseph zur Einigkeit. - In Vohburg wird mit der Einführung der Donautal Eisenbahn auf der Strecke Regensburg~Ingolstadt die Postomnibus Linie aufgegeben alias Postkutschen abgeschafft. - In Nürnberg sind Eilpostwagen für 9 Personen mit zwei Fahrgastbereichen im Einsatz, die 2.500 Kilogramm wiegen, 12 km/h schnell sind und als Berline mit zwei Coupés bezeichnet werden, wobei der Kastenaufsatz unten abgerundet ist.

1873 Börsenkrach - Auf der Oberen Donau wird die Dampfschiffahrt wegen Unrentabilität eingestellt. - Große Depression. - In Neumarkt befindet sich vor dem oberen Tor der Sendleckzwinger. - In Neumarkt wird die Eisenbahnstrecke Neumarkt~Regensburg eröffnet und in Neumarkt muss dafür die Schießstätte auf dem Gebiet der Bahnhofstrasse 4, der Gastwirtschaft Zur Ostbahn weichen. - In Weiden wird die Brauschenke Hennerloch in der Türlgasse 7 in eine ständige Bierwirtschaft umgewandelt. - In Regensburg verliert die Fähre Sinzing mit der Eröffnung der Eisenbahnbrücke viele Kunden. lm Winter ist die Bahn sicherer als die Fähre, die vom Bauernhof der Hofmeisters 30 m donauaufwärts der Eisenbahnbrücke 100 m donauabwärts verlegt wird und die im Falle eines Gierseilrisses am Brückenpfeiler aufprallen könnte. Nach wenige Jahre  bilden sich aber durch die Strömungsänderung durch die Brückenpfeiler Sandbänke, weswegen das Gierseils verlängert werden muss. - In Fürth wird der Nirosta Erfinder und jüdische Kaufmannssohn Benno Strauß geboren. - In Nürnberg kommt Konrad Kronburger (--) in den Besitz des Herrensitzes Thumenberg. - In Neumarkt ist Joseph Max Feldbauer Bürgermeister. - In Woffenbach ist der neumarkter Militärunterarzt im Chevaulegers Regiment, Stadtarzt und Badarzt, der in Kronach geborene Johann Baptist Schrauth  (66), der die Grafentochter Gräfin Luise von Spreti  (--) geheiratet hat und wodurch er in den Besitz des Schloßgutes Woffenbach gekommen ist, neumarkter Bürgermeister und Schlossbesitzer. - In Neumarkt treffen sich 13 Veteranen des Deutschen Krieges von 18 66. - In Neumarkt ist die Gendarmerie und die Landwehr im Kommandantenhaus Obere Marktstrasse 22 (20 24 Fielmann). - In Regensburg und danach in Amberg gelingt die selbständige Mitgliedschaft in der Sozialdemokratischen Arbeiterpartei. - Auf Burg Veldenstein stirbt der ehemalige Landrichter Carl Heinrich May. - In Regensburg ist die Wasserrqualität sehr schlecht. 60 % aller Wasserproben sind schlecht bis ungenießbar.  - In Wien heiratet  Leopold Prinz von Wittelsbach Bayern (St) (27) Sohn von Prinzregent Luitpold von Wittelsbach Bayern (St) (52) und Auguste Ferdinande von Habsburg Österreich (St) (48), seine Cousine 2. Grades, Erzherzogin Gisela von Habsburg Österreich (St) (17). - In Pappenheim wird die Apothekertochter Dichterin  Sophie Hoechstetter geboren. Ihr Vater Heinrich Hoechstetter betreibt eine Apotheke in der Daisingerstr 26. - In Nürnberg wird die zweiwöchige Neujahrsmesse eingestellt. - In Amberg wird in der Tageszeitung Amberger Tagblatt das Schauspiel in 5 Akten Annaliese von Hersch vom Hoftheater-Ensemble und die Jungfrau von Orleans von Friedrich Schiller im Stadt Theater angekündigt. Beim amberger Bierbrauer Schanderl neben der Cavaleriekaserne treten die münchner Komiker Meixner & Geis auf. Das amberger Gasthaus Zur goldenen Sonne am nabburger Tor wird verkauft. - In Neumarkt errichten der aus Sulzbürg nachgezogene Nathan Goldschmidt und sein Schwiegersohn der jüdische heidingsfelder Heinrich Dreichlinger in der Bahnhofstrasse eine Glasfabrik. - In Roth kauft der aus Hof stammende Kellner Karl Friedrich Kroner (34) das Gasthaus Zur Krone Hausnummer 174 mit Tabernwirtschaft, Bierbrauerei, Branntweinbrennerei, Kegelbahn und Sommerkeller. - In Regensburg erscheint der 26. Jahrgang des Regensburger Morgenblatt. - In Nürnberg wird der jüdische Verein Phoenix im Stil englischer Herren Clubs gegründet. - In Thumsenreuth wird Freiherr Gustav Rudolf Wilhelm August Karl von Lindenfels geboren. - In Schwandorf Kreuzberg erbaut der Sohn von Gräfin Caroline von Holnstein aus Bayern, der in Lausanne geborene, königliche Kämmerer und ehemalige Major Freiherr Wilhelm Maximilian von Fronberg (35) das Schloß Charlottenburg. - Reichsrat Freiherr von Faber in Stein erwirbt Schloss Regendorf. - In Fürth gründen die Brüder Jakob Ensner und Johann Ensner die Brauerei Evora & Meyer. - In Nürnberg wird Freiherrentochter Anita von Aufseß geboren. - In Neuburg an der Donau passieren 22 beladene Floße und 72 unbeladene Floße die Donaubrücke. - In Neuburg an der Donau Rain wird die Lechbrücke von der Maschinenfabrik Augsburg geschmiedet. - Der in Regensburg Mühlthal geborene Wasenmeistersohn und Scharfrichter Franz Xaver Reichhart (22) wird königlichbayerischer Nachrichter. - In Regensburg macht der Heimatromanschriftsteller Ludwig Ganghofer (18) sein Abitur am Königlich Bayerischen Gymnasium. - In Parsberg wird die Eisenbahnstrecke Ostbahnstrecke Regensburg~Seubersdorf eröffnet, wobei die Gemeinde um Bürgermeister Baecale (--) und das Amtsgericht erfolgreich gegen die Verlegung der Postexpedition an den 350 Meter entfernten Bahnhof protestieren, weswegen zwei tägliche Karriolfahrten zum Bahnhof eingerichtet werden. Gleichzeitig wird die Postomnibusverbindung ins 3,5 Kilometer entfernte Daßwang an die Fahrpost Hauptstrecke Regensburg~Neumarkt eingestellt. Mit dem Eisenbahnbau sind viele italienische Arbeiter mit nicht angetrauten Frauen, auch Prostituierten alias Sexarbeiterinnen, in der Stadt, was den katholischen Ortspfarrer Kirndorfer so verärgert, dass er um seine Versetzung ersucht. - In Nürnberg eröffnet der Elektriker Sigmund Schuckert (41) nach seiner Rückkehr aus New York und der dortigen Arbeit in der Fabrik mit menschenunwürdigen Arbeitsbedingen von Thomas Alpha Edison (34) eine Werkstatt in der Schwabenmühle Hinterhaus Kaiserstrasse 36. - In Nürnberg beginnt der Rat der Stadt mit dem Bau einer städtischen Kanalisation streitet sich aber über die Dimensionierung. - In Nürnberg Doos gründet Paul Reissmann die Firma Mars, die gusseiserne amerikanische Öfen herstellt. - In Regensburg wird der Petersfriedhof vor dem Bahnhof aufgelassen. - In Regensburg wird der schon vierzig Jahre zuvor verstorbene regensburger Bischof Johann Michael von Sailer (++) von seinem jesuitischen Nachfolger, dem regensburger Bischof Ignatius von Senestrey (55) wegen Häresie einem Inquisitionsverfahren unterzogen. Der Vorwurf: Zersetzung der katholischen Kirche durch aufklärerische und protestantische Ideen. - In Neumarkt ist das Cafe Giehl ein beliebter Treffpunkt der Gesellschaft. - In Regensburg wird bei der Grundaushebung zum Neubau der Karmelitenbrauerei eine römische Torinschrift gefunden. - In Fürth wird der in Nürnberg geborene Jurist Friedrich von Langhans (33) neuer rechtskundiger fürther Bürgermeister, was er 28 Jahre bleibt. - In Regensburg findet man beim Neubau der Karmelitenbrauerei am Dachauplatz eine 5 m lange Steintafel mit der Gründungsinschrift des römischen Legionslagers Castra Regina aus dem Jahr 179. - In Deining wird nach der erfolgreichen Testfahrt über die Laabertalbrücke bei der Laabermühle, die wegen Bergrutschen verzögert erst massiv verstärkt als letztes Bauwerk nach dreijähriger Bauzeit fertiggestellt werden kann, die Eisenbahnstrecke Nürnberg~Neumarkt~Regensburg alias Ostbahnstrecke komplettiert und kann danach durchgehend befahren werden. Der von Deining schwierig zu erreichende Bahnhof Deining liegt 4 km südlich von Deining und besteht aus Empfangsgebäude mit Bahnhofsgaststätte und Bahnwärterhaus. Nördlich der Strecke beginnt man einen Ort anzulegen. -- Nach zwei Jahren bricht der weltweite über Maklerbanken später Investmentbanken ausgelöste Aktienspekulationsboom in der Gründerkrise zusammen, der viele an die Börse gegangene Unternehmen ruiniert.

1872 In Neumarkt wird der Wirt der Gasthäuser Zum goldenen Lamm und Zur goldenen Gans und Brauereibesitzer der Gansbräu Magistratsmitglied. - In Nürnberg stirbt der aus Landshut stammende bankrotte Philosoph und Anthropologe Ludwig Feuerbach (68) auf dem nürnberger Rechenberg an Lungenentzündung. - Nach einer Pressekampagne kann Adele Spitzeder (40) in München in ihrer durch geliehenes Geld im Schneeballsystem geführten Dachauer Bank innerhalb von Tagen nur 180.000 Gulden, die sie in Koffern und Hutschachteln in ihrer Wohnung aufbewahrt, ausbezahlen und wird nach einer Buchprüfung angeklagt. - In Bayreuth legt der leipziger Polizeiaktuariussohn und Theaterregisseur Richard Wagner (59) den Grundstein für ein Festspielhaus, beginnt damit das Zeitalter der Musikdramen und dirigiert bei den Feierlichkeiten Beethovens 9. Sinfonie im Markgräflichen Opernhaus. - In München erhält Georg Schneider als erster Bürgerlicher das Privileg des Weißbierbrauens und braut im bestehenden kelheimer königlichen Weißbierbrauhaus Weizenbier. - Der in Regensburg geborene Fürst Maximilian Karl von Thurn und Taxis (St) (70) stirbt in Regensburg. - Der Schriftsteller Maximilian Schmidt alias Waldschmidt kauft Schloß Miltach. - In Neumarkt ist Joseph Max Feldbauer Bürgermeister. - In Bayreuth zieht der leipziger Polizeiaktuariussohn und Theaterregisseur Richard Wagner (59) mit seiner zweiten Frau Cosima ins Hotel Fantaisie. - In Amberg versucht der Magistrat vergeblich den Bau einer zentralen Wasserversorgung zu beschließen. - In Amberg wandert ein Metzgergeselle nach Amerika aus. - In Amberg werden bei der städtischen Sparkasse massive Verstöße gegen das Einlagemaximum von 1.000 bzw 1.500 Gulden festgestellt. Zur Verschleierung werden einfach mehrere Konten eröffnet. - In Amberg wird das Adelige Gesellschaftstheater in der Franziksanerklosterkirche von der Stadt Amberg aufgekauft. - In Neumarkt zieht die Posthalterei vom Gasthof Zur Post Obere Marktstrasse 47 (20 17 Adler Mode) in den neu erbauten Bahnhof. Der Gasthof Zur Post wird an die jüdischen Brüder Öttinger verkauft, die ihn in ein Textilgeschäft umfunktionieren. - In Nürnberg bittet der Wirt des Bahnhofslokals in der Tageszeitung Fränkischer Kurier die ihm bekannten Personen, die ihm in der Nacht ein Faß Bier entwendet haben um die Rückgabe, wenn sie es ausgetrunken haben, droht aber mit der Veröffentlichung der Namen, sollte das nicht geschehen. - In Neumarkt übernimmt der nürnberger Spezerei-, Kolonial- und Farbwarenhändler und Besitzer einer Lebkuchenfabrik Carl Zinn (--) die Kunstmühle Laabermühle Mühlstrasse 17, in der Mehl gemahlen und Baumstämme zersägt werden, seines Schwiegersohnes Carl Spitta (--), der sein Nachfolger wird, wohin er mit seiner Lebkuchenfabrik zieht, in die er zur Kunstmühle eine Brotfabrik und im Sägewerk eine Kistenschreinerein für seine Produkte einrichtet und in München Salvatorstrasse 7 eine Zweigniederlassung besitzt. Carl Zinn (--)  ist außerdem im Verband deutscher Müller und Mühlinteressenten. - Zwischen  Spalt und Georgensgmünd wird eine Lokalbahn hauptsächlich für den Hopfenabtransport eröffnet. - In Nürnberg findet nach 16 jähriger Pause wieder ein Volksfest, das Sedansfest genannt wird, statt. Es ist allerdings eher eine patriotische Waffenschau mit Schaustellern, da die Schaustellerbeschränkungen wegfallen. - In Neumarkt stellt der neue jüdische Posthalter Salomon Oettinger den Postomnibusverkehrt vom Bahnhof Neumarkt nach Altdorf ein und verkauft deshalb 3 Pferde und den Postomnibus mit Zubehör. - In Eichstätt bildet sich eine jüdische Betgemeinschaft. - In Amberg wird die Blechwarenfabrik ihrer Mutter zur Emaillefabrik Gebrüder Baumann. - In Deining Lengenbach lebt ein Eremit. - Iin Regensburg wird der in Mainaschaff geborene aber kränkliche regensburger Pfarrer Joseph Dahlem (46) mit der zweijährigen Überwachung der Grabungen am Großen Gräberfeld durch den Historischen Verein unter Vorstand von Walderdorf beauftragt, die im Zuge des Eisenbahnbaus möglich wird. - In Regensburg wird der Regensburger Dom mit dem Querhausgiebel nach 600 Jahren Bauzeit fertiggestellt. - In Regensburg eröffnet die mannheimer Maschinenfabrik für landwirtschaftliche Geräte Heinrich Lanz in Kumpfmühl 29 am Ostbahnhof eine Filiale. In Regensburg gibt es 36 Brauereien, Behner Engelberger Gasse 18, Bergmüller, Berthold, Bischofshof, Bolland Ostengasse 26, Daßberger, Deschermeier, Ettel, Fikentscher Prebrunnstrasse 1, Gerzer, Gruber, Hackel, Heyder, Heydecker, Hüttemeier, Höchstetter, Jagenlauf, Kappelmeier, Katharinenspital, Kneitinger, Katharinaspital, Klarakloster, Loipeldinger, Magerl, Maffei, Moser, Niedermeyer, Norgauer, Prößl, Schild, Schmid, Stadler und Strasser Ostengasse 16 mit dem Gasthaus Zum Bären an der Kette im Stadtgebiet. - In Regensburg verhöhnt die Tageszeitung Regensburger Morgenblatt, die sich selbst als liberal bezeichnet, die Altkatholiken über deren geschönten Demonstrantenzahlen in der Allgemeinen Abendzeitung und anderen blättern und bezeichnet deren Redner als Wanderevangelisten und Märchenerzähler, die die wichtigste Frage nie beantworten. Es geht um die Unfehlbarkeit des Papstes und die Trennung von Staat und Kirche. - In Regensburg heißt der Gasthof am Haidplatz 7 Zum weißen Kreuz (20 17 Zum goldenen Kreuz). Zusätzlich gibt es das Casino Badstrasse 54 und die Restauration Neues Gesellschaftshaus Bismarckstrasse 6. - In Regensburg sind die seit 17 24 bestehenden Gasthäuser ua das Gasthaus Zur goldenen Hacke Silberne Kranzgasse 1 (20 17 Roberts Weinkistl), Zur goldenen Krone Kepplerstrasse 3 (20 17 Orange Bar), Zum goldenen Adler Goldene Bärenstrasse 5, Zur weißen Rose Neupfarrplatz 5 (20 17 Hofjuwelier Josef Pleyer), Zum roten Ochsen Weißgerbergraben 5, Zum goldenen Bären Goldene Bärenstrasse 5, Zur weißen Taube Tändlergasse 4, Zum roten Hirsch Ostengasse20, Zum Pfau Pfauengasse 6 (20 17 Galeria Kaufhof)., Zur silbernen Gans Werfstrasse 3, Zum schwarzen Bären, Zum göldenen Brunnen Prüfeninger Strasse 5 Zur weißén Lilie, Simadergasse 4, Zum silbernen Fisch Silberne Fischgasse 5, Zum schwarzen Rößl Ostengasse 8, Zum göldenen Ochsen Am Weinmarkt 2, Zum grünen Baum Drei Mohrenstrasse 5, Zur silbernen Kanne, Ostengasse 17, Zum grünen Kranz Obermünsterstrasse 9, Zum roten Löwen Rote Löwenstrasse 12, Zum blauen Hecht, Kepplerstrasse 7, Zum weißen Hahn Unter den Schwibbögen 1 (20 17 Cafe Picasso), Zur goldenen Sonne Schmerbühl 2, Zum Wallfisch, Unter den Schwibbögen 21 (20 17 Dudes4), Zur blauen Lilie Blaue Liliengasse 4, Zur goldenen Kanne Am Römling 1 (20 17 Kneipe Banane), Zur goldenen Gans Zieroldplatz 3, Zum Buxbaum Maximilianstrasse 8 (20 17 electro wheels), Zum wilden Mann Brückstrasse 4, Zum goldenen Löwen, Fröhliche Türkenstrasse 5, Zum Löwen im Gitter Kalmünzergasse 3, Zum goldenen Greiff, Kepplerstrasse 9, Zum roten Hahn Rote Hahngasse 14, Zum schwarzen Elefanten Weingasse 8, Zum fröhlichen Mann Fröhliche Türkenstrasse 3, Zur goldenen Ente Baumhackergasse 7, Zum goldenen Engel Pfarrergasse 1 und das Gasthaus Zum weißen Kreuz Haidplatz 7. - In Regensburg ist die Telegraphenstation im Bahnhofsgebäude. - Bei Deining kommt es auf der der Eisenbahnstrecke Regensburg~Neumarkt während der Bauarbeiten wegen Lohndumpings zu spontanen Arbeiterunruhen, die von herbeigerufenen neumarkter Garnisonssoldaten niedergeschlagen wird. - In Nürnberg gründet der Redakteur Friedrich Monninger die Nürnberg Stadtzeitung, die er in der Buch- und Kunstdruckerei Fr Monninger selbst druckt. - In Nürnberg wird der Magistrat mit überfüllten Häusern und kaum wasserdichten Dachkammern, die in ehemaligen Ställen und feuchten Hofwinkeln eingerichtet wurden, und den darin verkümmerten Kindern und scrophulösem Gesindel konfrontiert. - In Nürnberg lässt der Evangelische Arbeiterverein einen eigenen Verein gründen, der eine Herberge zur Heimat in der Nadlersgasse für wandernde Handwerksgesellen mit extra entwickelter Hausordnung eröffnet. - In Kallmünz werden die in einem gemeinsamen Gebäude untergebrachten privat betriebenen Einrichtungen Krankenhaus, Kindererziehungsheim alias Rettungshaus und Kinderbewahranstalt verstaatlicht. Die pirmasenser Franziskanerschwestern betreuen beide Einrichtungen. Der Pfarrer wird staatlicher Verwalter. - Der weltweit oganisierte katholische Jesuitenorden wird wieder verboten und seine ausländischen Mitglieder müssen Deutschland verlassen. - In Amberg übernimmt die Stadt Amberg das Theater. - In Regensburg gebärt die jüdische neumarkter Kochherdefabrikantentochter Franziska Goldschmidt (--) (auch Fanni) (Express) ihren Sohn, den jüdischen regensburger Fahrradhändler Simon Oberdorfer. - In Dietfurt geht der katholische Kolping Gesellenverein geschlossen zur Generalkommunion und danach treffen sich die ledigen Wandergesellen mit ebenfalls ledigen Weibspersonen. Beim großen Andrang vor dem Beichtstuhl von Pfarrer xxx haben die Einheimischen Pfarrkinder ein Vorrecht. Wer nicht beim Beichten war, darf die Kommunion nicht empfangen. - In Nürnberg wird der Ludwigsbahnhof am Plärrer erneuert. - In Neumarkt stirbt die Gabelsberger Kurzschrift Erfinder Witwe Franziska Gabelsberger (--). - In Nürnberg wird wie in vielen deutschen Städten das Reglementierungssystem eingeführt, das Sexgewerbe eingeschränkt duldet, polizeilich überwacht, die Gesundheit schützt und die Strassen sicherer machen soll, auf denen die Prostituierten offen ihre Dienste anbieten. - In Ingolstadt kommt der 1. Jahrgang der katholischkonservativen Tageszeitung Ingolstädter Zeitung heraus.

1871 Wetter: Der völlig ausgetrocknete Neusiedler See füllt sich nach fünf Jahren wieder. - Reichsgründung am 18. Januar. Das Heimatrecht wird eingeführt, womit man öffentliche Ämter besetzen und Grundstücke kaufen darf. - In Neumarkt wird das obere Tor ganz abgebrochen. An der Bahnhofstrasse stehen 2 Kandelaber. Es gibt Pumpbrunnen am oberen Tor, am Schweinemarkt, am di-Bell Haus, in der Herzwirtsgasse, in der Zißlergasse beim Pulverturm bei der Buchhandlung, beim Pfarrhof, im Rainbügl, beim Steinerhaus, beim Polizeidienerhaus und beim Mussinanhaus. - In Neumarkt wird der Bahnhof eröffnet. - In Neumarkt ist der Bierbrauer Ganswirt ehemaliges Gasthaus Zur goldenen Gans Obere Marktstrasse 9 Leonhard Ehrnsperger (--) größter Bierproduzent, der doppelt soviel umsetzt wie sein Bruder Xaver Ehrnsperger (--), der Gastwirt des Gasthauses Zum goldenen Lamm und Lammsbräubesitzer. - In Neumarkt wird der Stadel des ehemaligen Weißbierbrauhauses und Waisenhauses zur Haushaltungsschule der Höheren Töchter und dem Kindergarten umfunktioniert. - Der Bruder des Königs und Kriegsteilnehmer Otto Wilhelm Luitpold Adalbert Waldemar von Wittelsbach (St) zeigt Anzeichen von Geisteskrankheit. - Die Taufpatin der neugeborenen Amelie von Tänzl ist Kaiserin Maria Amalie. - In Regensburg Köfering wird Graf Hugo von Lerchenfeld Köfering im Wasserschloß Köfering geboren. - Im Weißen Hofbräuhaus in München wird von Pächter Georg Schneider zum letzten Mal Weizenbier gebraut. - Der auf Schloss Hauzenstein geborene kaiserliche Kämmerersohn Graf Adolf Wilderich von Walderdorff (St) (36) wird Mitglied des Deutschen Reichstags für den Wahlkreis Oberpfalz 2 mit Regensburg. - Der in Regensburg geborene ausgeschiedene österreichische Rittmeister Freiherr Hermann von Reichlin Meldegg (39) wird Mitglied des Deutschen Reichstags für den Wahlkreis Oberpfalz 3 mit Neumarkt, Velburg und Hemau. - In Altdorf brennen zwei Häuserzeilen nieder. - Der Anteil der bayerischen Männer bei Auswanderungen liegt bis 19 13 bei 58 %. - In Amberg wird die Produktion der Amberger Gewehrfabrik auf Kopien preußischer Waffen umgestellt. - In Bayern leben 50.662 Juden. - In Nürnberg gibt es 26 Banken oder Wechselstuben mit einem hohen jüdischen Anteil. - In Neumarkt ist Joseph Max Feldbauer Bürgermeister. - In Neumarkt wird per Kabel im Januar die verfrühte Nachricht von der Übergabe von Paris mit Beleuchtung der Fenster, Feuerwerk und Musik und Gesang gefeiert, die sich erst am nächsten Morgen als richtig herausstellt. - In Neumarkt schafft der Magistrat Flaggen mit deutschen Farben im Wert von 100 Gulden an. Im Juni kehrt bis auf 10 Gefallene die Garnison zurück. - Die deutsche Reichsgoldwährung Mark mit 100 Pfennigen wird eingeführt und löst die Silberwährung mit Talern und Gulden ab. Bayern hat eine Sonderregelung, bei der im Bedürfnisfall auch in halbe Pfennige, die Heller, unterteilt werden kann. Der Wert der Mark beträgt 0,358 g Gold. - In Neumarkt ist Giehl Kaffeehausbesitzer in der Maria-Hilfstrasse 1. - Nürnberg hat 83.214 Einwohner, Regensburg hat 29.182 Einwohner. Erlangen hat 12.510 Einwohner, davon 63 Juden, Amberg hat 11.688 Einwohner, Eichstätt hat 8.586 Einwohner und Roth hat 2.458 Einwohner, darunter 128 Juden. - In Nürnberg wird das Gaswerk kommunalisiert. - In Regensburg wird der in Nördlingen geborene Oskar von Stobäus (55) Erster Bürgermeister auf Lebenszeit. - In Amberg wandert ein Gewehrfabrikarbeiter und ein Schuhmachergeselle nach Amerika und ein Bader nach Österreich aus. - In Eichstätt wird das Apellationsgericht aufgelöst und nach Nürnberg verlegt. - In Nürnberg wird das Telegraphenamt am Hauptmarkt 12 neu erbaut. - In Nürnberg bringt Wilhelm Tümmel (63) seine Tageszeitung Fränkischer Kurier bis 19 22 als einzige zwei Mal täglich heraus. - In Nürnberg gründet der in Fürth geborene sozialdemokratische jüdische Weber, führende Mitglied des Fürther Bürgerbundes Gabriel Löwenstein (46) die Wochenzeitung Fürther demokratisches Wochenblatt. - In Neumarkt wird die Eisenbahnstrecke Nürnberg~Neumarkt der Königlich privaten bayerischen Ostbahn eröffnet und der erste Zug aus Nürnberg kommt an. Sie verläuft parallel zur Postroute bis auf die Strecke Neumarkt~Postbauer, wo sie das Dillbergmassiv über das Tal bei Tyrolsberg das Dillbergmassiv umfährt und von dort den kürzesten Weg nach Neumarkt nimmt. - In Neumarkt wird der Postexpeditor Joseph Pfaller (--) mit Posthalterei und Gasthof Zur Post Obere Marktstrasse 47 (20 17 Adler Mode). durch den geiselhöringer Joseph Thoma (--) ersetzt und das Postlokal in das neuerbaute Bahnhofsgebäude verlegt. - Das bayerische Innenministerium meldet, dass zu den SPD-Versammlungen im Durchschnitt kaum mehr als 12 Personen kommen und rechnet damit, dass die Partei auf Versammlungen bald verzichten wird. - In Nürnberg gründet die SPD eine eigene Parteizeitung. - Die Postomnibusstrecke Nürnberg~Regensburg wird eingestellt alias die Postkutschen werden abgeschafft. - In Deining wird Josef Forster Nr 4 Bader. - In Kipfenberg gründen ortsansässige Brauereien eine Glashütte. - Der protestantische deutsche Kaiser Wilhelm von Zollern (St) (74) feiert Weihnachten unter einem Weihnachtsbaum. Dann gibt es eine Notiz, dass in einem Nürnberger Laden – wohl ein Spielwarengeschäft. - In Neuburg an der Donau wird im Donaumoos Torf in 25 x 8 Zentimeter großen Stücken für die Eisenbahn abgebaut, der sich aber als ungeeignet herausstellt. - In Regensburg beantragt der regensburger Bürgermeister xxx Stobäus (--) die altmodische und überflüssige Dult abzuschaffen. - In Sulzbürg wird der Volkssänger und Schallplattenstar Hans Blädel geboren. - In Bayern bleibt die Post selbstständig. - In Parsberg richtet die Brief- und Fahrpostexpedition eine zweite tägliche Fahrt nach Daßwang, zur Hauptverbindungsstrecke Regensburg~Neumarkt, ein. - In Parsberg werden im neu erbauten Schrannengebäude provisorisch zwei Schulzimmer und eine unpraktische Lehrerwohnung eingerichtet. - In Neumarkt wird die erste Normalschule der Oberpfalz eröffnet, die als Trivialschule den Schülern Grundfertigkeiten vermittelt. - In Postbauer eröffnet die neumarkter Gansbrauerei gegenüber dem Bahnhof ein Gasthaus. - In Neumarkt wird im ehemaligen Gasthaus Zum Ochsen Obere Marktstrasse 33 (20 19 Metzgerei und Partyservice Bögerl) vom Weinhändler Johann Schlanghaufer eine Weinhandlung gegründet und das Cafe Schlanghaufer eröffnet. Es etabliert sich als Anlaufspunkt für Prostituierte. - In Kallmünz ist die Carolinenhütte mit Eisengießerei im Besitz von Freiherr xxx von Stachelhausen. - In Regensburg zieht die katholische Knabenschule der oberen Stadt aus dem Leonhard Kloster aus. - In Regensburg erhält das Gasthaus Zum goldenen Hirsch Waaggäßchen 1 (20 19 Hofbräuhaus) mit Erker eine Hirsch-Plastik. - 1 Gulden entspricht 13,7 Euro (20 22). - In Neumarkt gibt es Rodler auf der Sturmwiese. - In Berching hat man 3 gefallene Soldaten. - In Fürth wird der neue Ballsaal im Gasthaus Weißengarten fertiggestellt. - In Fürth zieht die SPD Wochenzeitung Fürther Demokratisches Wochenblatt in die Vordere Ledergasse 26. - In Nürnberg wird Blausternturm über einer Grundwasserquelle in Verlängerung der Vorderen Sterngasse abgerissen. - In Nürnberg wird das Wöhrder Türchen Beckschlagergasse abgerissen eine Presche geschlagen und das Wöhrder Tor errichtet. - In Amberg heiratet der in Amberg geborene Amberger Gewehrfabriksdirektor Freiherr Philipp von Podewils (62) in zweiter Ehe Emilie von Vincenti (55). Sein in Amberg geborener Sohn ist der bayerische Militär Karl von Podewils (26). - In Weidenwang bei Erasbach bei Neumarkt, das zum Bezirksamt Beilngries unter Bezirksamtmann W Fischer (--) gehört, wird ein Wilibald Gluck Denkmal mit einer von der nürnberger Gießerei Lenz & Herold in Bronzeerz gegossenen Büste auf salzburger Marmor aufgestellt, wozu eine riesige Menschenmasse, Gesangsvereine und Musikkapellen anreisen und das Dorf und das Geburtshaus Weidenwang B 10 überfluten. - Die kriminalgeschichtliche Abhandlung Criminalistische Miscellen aus Nürnbergs Vergangenheit behandelt in  der 7. Ausgabe das Folterinstrument Eiserne Jungfrau. - In Regensburg kauft xxx Hofmeister (--) das letzte Mitfährrecht auf und wird alleiniger Rechteinhaber der Donaufähre Prüfening. - In Regensburg Mariaorth sterben beim Absturz eines 28 m langen Trägers sechs Arbeiter, was den Bau der Eisenkonstruktion der Naab Eisenbahnbrücke der Strecke Regensburg~Neumarkt~Nürnberg verzögert. Danach wird die Stahlkonstruktionsbrücke ein Ausflugsziel. - In Altdorf brennt das Fortunabad Untere Badgasse 5 ebenso wie das restliche Viertel ab. - Mit der Abschaffung der Konzessionspflicht für Aktiengesellschaften wird auch die Bonität alias finanzielle Ausstattung von Aktiengesellschaften nicht mehr geprüft, womit man unter dem Begriff Freie Konkurrenz nach Belieben Neugründungen ermöglicht, bei der Maklerbanken später Investmentbanken eine Art Schneeballgeschäftsmodell entwickeln, bei dem sich neu gegründete Unternehmen aber auch alteingesessene Familienbetriebe an die Börse einkaufen können und die Maklerbanken darunter ua die Vereinsbank, der Frankfurter Bankverein, die Vorschußkassen und die Rheinische Creditbank mit dem eingesammelten Geld sofort wieder die nächste Aktiengesellschaft finanzieren, was einen Aktienspekulationsboom hauptsächlich im Bereich Immobilien, wobei über den Bedarf hinaus gebaut wird und im Bereich Eisenbahnnetze, wobei selbst der letzte Winkel der Erde bedient werden soll, auslöst.

1870 In Neumarkt erscheint die Zeitung Neumarkter Wochenblatt als Amtsblatt der königlichen Bezirksämter Neumarkt, Velburg und Hemau und der königlichen Landgerichte Neumarkt, Hilpoltstein, Kastl, Parsberg, Hemau und Riedenburg. - In Regensburg Mariaorth wird mit dem Bau der Eisenkonstruktion der Naab Eisenbahnbrücke der Strecke Regensburg~Neumarkt~Nürnberg begonnen. Weil man für den Bau eine Brücke braucht, wird eine Baustellen Holzbrücke errichtet, die nach Fertigstellung wieder abgebaut wird. - In Nürnberg ist der Rotschmied, Zapfenmacher und Leuchtenmacher Johann Carl Ammon in der Tucherstrasse 41 tätig. - In Neumarkt wird im ehemaligen Weißbierbrauhaus in der Bräugasse ein Waisenhaus eröffnet. - Der älteste hohenzollerne Fürstensohn Leopold Stefan Karl Anton Gustav Eduard Tassilo von Hohenzollern (St) (35) nimmt gegen den Willen von Napoleon III (St) (62), der sich mit Spanien von Preußen eingeschlossen fürchtet, die spanische Krone an. Bismarck löst den Deutsch-Französischen Krieg aus. - Das Laberviadukt alias Eisenbahnbrücke über die weiße Laber bei Deining muss nach einem durch Dauerregen verursachten Dammrutsch 150 Meter länger gebaut werden. - In Berching wird die Bierbrauerei Zrenner gegründet. - In München experimentiert die Spaten Brauerei mit Carl von Linde mit durch künstliche Kühlung gelagertem Bier. - Die Schlossbrauerei Eichhofen im Besitz des Großhändlers Wilhelm von Neuffer wird mit Dampfenergie ausgestattet. - In Neumarkt ist Joseph Max Feldbauer Bürgermeister. - In Neumarkt erhält der katholische Pfarrhof eine Wasserleitung. - In Neumarkt wird ein Sicherheitskorps gebildet, das die Waffen der aufgelösten Landwehr und Abzeichen aber keine Uniformen erhält. Das Sicherheitskorps bildet eine Stillwache, die im Landwehrzimmer im Rathaus Quartier bekommt. - Im regensburger Arbeitervorort Reinhausen wird vergeblich versucht einen weiteren sozialdemokratischen Ortsverein zu gründen. - In Amberg verfügt der Magistgrat über einen Besitz von über 260.000 Gulden. - In Amberg wird vom Kaufmann Franz Kallmünzer, Josef Heldmann und dem Leihhausbetreiber Ignatz Adam. der Amberger Credit-Verein gegründet und das Geschäftslokal im Rathaus bei der Sparkasse eingerichtet. Trotz sehr geringer Einlagen werden erfolgreich Kredite gegen Bürgschaften gewährt. - Der uneheliche kaiserlichwittelsbacher Nachkomme Maximilian Karl Theodor von Holnstein (St) (35) überbringt den Kaiserbrief des bayerischen König Ludwig II von Wittelsbach (St) (25) an Otto von Bismarck (55). - Der bayerische König Ludwig II von Wittelsbach (St) (25) ist 191 cm groß, 100 Kilo schwer, hat nur noch 12 Zähne im Mund und leidet unter starken Zahnschmerzen. - In Fürth wird der jüdische Bankierssohn und Schriftsteller Alfred Louis Nathan als Sohn des fürther Bankiers Sigmund Nathan in der Friedrichstrasse 10 geboren. - In Regensburg erscheint der 23. Jahrgang des Regensburger Morgenblatt mit Fahrplänen von Eisenbahn und Dampfschiffen, Wechselkursen und Aktienkursen, ausgewählte Tabak- und Parfum- und Apothekenwerbung. Unseriöse Bruchheilung, Wunderhaarwuchs und Ähnliches wird abwechselnd beworben. - In Regensburg werden in der Mohrenapotheke Emser Pastillen verkauft. - In Amberg verkauft Apotheker Eberth Emser Pastillen. - In Regensburg ist der Regensburger Anzeiger die tägliche Beilage zum Regensburger Morgenblatt und das am zahlenreichsten verbreitete und billigste Zeitungsblatt und für Abonnenten des Regensburger Morgenblattes kostenlos. - In Regensburg ist Friedrich von Tein königlicher Gerichtsvollzieher und wohnt Bruckstrasse 9 beim Goliathhaus. - In Regensburg veranstaltet der Regensburger Turnverein im Guldengarten eine musikalische Unterhaltung, die um 20:00 Uhr Abends beginnt. - In Deining wird aus einem Landgemeindevorstand ein Bürgermeister, namentlich Michael Gäst. - In Sulzbach leben 150 Juden. - In Erlangen wird die Erlanger Bergkirchweih von 3 Tagen auf 8 Tage verlängert. - In Ansbach wird die Grafentochter Gabriele von Andrian Werburg (St) geboren. - In Nürnberg sind die neuen Hausnummern mit Strasse und Hausnummer eingeführt. Gleichzeitig werden im Adressbuch noch die bisherigen bis zu 4 stelligen Hausnummern angegeben, die man grob durch die Angabe des Distrikts finden kann. - In Regensburg Wörth wird die Brauerei Bach vormals Zierer gegründet. - In Fürth kauft die jüdische Brauerei Mailaender den Ochsengarten und macht daraus die Vergnügungsgastronomie mit Musik Fürther Prater. - In Nürnberg arbeitet der Lebküchner Johann David Schmidt in der Äußeren Laufergasse 12. - In Regensburg gründet der 700 Mitglieder starke Deutsche Alpenverein eine Sektion des Deutschen und Österreichen Alpenvereins im Grenadierzimmer im Neuen Haus. Konrektor Langoth wird Vorstand. Man kämpft gegen die Meinung als Mitglied Forscher oder Botaniker sein zu müssen. - In Nürnberg gibt es 24 Braustätten für Bier. - In Beilngries gibt es einen katholischen Kolping Gesellenverein, dessen Bruderverein der in Dietfurt ist und mit dessen Mitgliedern man Ausflüge macht. - In Nürnberg wird das Mohrentor 7 Jahre nach der Fertigstellung in Westtor umbenannt. - In Regensburg ist der Hofjuden und Geschäftsjudensohn (++) Aron xxx (48), der sich in Aron Frankenburger umbenennt, jüdischer Lehrer an den höheren Schulen, der auch als jüdischer Vorsänger arbeitet. Sein Sohn Max (10) wird in Max Frankenburger umbenannt, während er die königliche Studienanstalt besucht und später auf die königliche Handelsschule wechselt. - Der in Donaustauf geborene Fürstensohn Georg von Thurn und Taxis (29) heiratet morganatisch die bürgerliche Anna Frühwirth (29), wodurch er seine Titel und seinen Erbanspruch verliert. Sein Vater ist Fürst Maximilian Karl von Thurn und Taxis (St) (68). Der in Donaustauf geborene homosexuelle und ebenfalls morganatisch verheiratete Prinz Paul von Thurn und Taxis (St) (27) ist sein jüngerer Bruder, der ebenfalls seinen Titel und seinen Erbanspruch verloren hat. - 1 Gulden entspricht 15,9 Euro (20 22). - In Nürnberg haben sich die Hauptprodukte des Blechspielzeugwarenherstellers Johann Andreas Issmayer (--) von Tierfiguren und Menschenfiguren auf technisches Spielzeug verlagert. - In Neumarkt arrangieren die Eisenbahnbauer bei Kriegserfolgsnachrichten Illuminationen und Eisfeste mit elektrischer Beleuchtung. Dazu werden Straßen außerhalb der Stadtmauer zwischen der Freystädter Straße und der neuen Maria Hilf Strasse gebaut ua die Schützenstrasse, Hallstrasse, Lohstrasse, Ingolstädter Strasse, Regensburger Strasseangelegt und neben der Gärtnerei Hackner wird sogar eine neues fünftes Stadtviertel Löwenviertel an der Löwenstrasse gebaut. - In Nürnberg erstellt der Fotograf Ferdinand Schmid (30) eine Ansicht Im Sternhof, die die katastrophal verdreckten Zustände des Innenhofs des Sternhofs Neutorstrasse 13, einer Unterkunft für auswärtige Händler, zeigt. Die Wandmalerei eines überlebensgroßen mittelalterlichen nürnberger Kaufmanns ist vor Dreck kaum mehr zu erkennen. - In Regensburg erbt Herzog Maximilian von Württtemberg (St) (--) mit dem Tod seiner Mutter, der geschiedenen württemberger Herzogin Prinzessin Maria Sophia Dorothea von Thurn und Taxis (St) (70), ihre Residenz, das großbürgerliche Württemberg Palais zwischen Am Prebrunntor und Hundsumkehr. - In Amberg wird ein Kreditverein später Volksbank Amberg eG gegründet. - In Amberg gibt es die amberger Tageszeitung Amberger Volkszeitung für Stadt und Land, täglich außer sonntags erscheint und vierteljährlich 45 Kreuzer kostet.

1869 In Neumarkt wirbt das Kleiderhaus Elmeyer mit neu eingetroffenen Krinolinen alias Reifröcken. - Die neumarkter Bierbrauer Biehler, Johann Gloßner, Johann Yberl und Michael Gößwein bauen eigene Privatbrauhäuser. - Die Stadt Neumarkt erwirbt das Weißbierbrauhaus in der Bräugasse von der Kommunbraugenossenschaft Neumarkt. - In München beginnt Adele Spitzeder ihre Dachauer Bank mit geliehenem Geld im Schneeballsystem aufzubauen. - In Nürnberg wird das Bayerische Gewerbemuseum eröffnet. - Karl Anton Joachim Zephyrinus Friedrich Meinrad von Hohenzollern (St) (58) wird alleiniger Herrscher des Hauses Hohenzollern. - Die evangelische bayerische Königin Mutter Marie von Zollern Brandenburg Preußen (St) (41) gründet mit ihrem Sohn bayerischer König Ludwig II von Wittelsbach (St) (24) das Bayerische Rote Kreuz. - In Regensburg werden dem regensburger Dom die Turmspitzen aufgesetzt. - In Neumarkt ist Joseph Max Feldbauer Bürgermeister. - Burgthann beginnt mit dem Bau eines Schulhauses mit Lehrerwohnung, das aber erst 18 80 fertig wird. - Die Feuerwehr des rother Turnvereins wird selbständig. - In Regensburg Prebrunn, dem Handwerkervorort, wird im Gasthaus Zum goldenen Lamm in der Westendstrasse 1 die Sozialdemokratische Arbeiterverein Regensburg alias SPD gegründet. - In Cham wird der Turnverein Cham an die freiwillig Feuerwehr Cham angeschlossen. - In Regensburg wird der Liberale Klub Regensburg eV gegründet. - In Regensburg stirbt der erfolgreiche königliche Hofbüchsenmachermeister Johann Adam Kuchreuther (75) im Steinweg. - In Amberg muss der Magistrat das völlig überschuldete Gaswerk übernehmen. - In Amberg wandern ein Schneidergeselle, ein Feilenhausergeselle, ein Maler, ein Braumeister und ein Universitätsprofessor in den Deutschen Staat aus. - In Nürnberg bringt Wilhelm Tümmel (61) seine Zeitung Fränkischer Kurier als einzige für ein Jahr zwei Mal täglich heraus. - Die in Possenhofen geborene, abgesetzte neapolitanischsizilianischen Königin, bayerische Titular Herzogstochter Marie Sophie Amalie von Wittelsbach Birkenfeld Zweibrücken Gelnhausen in Bayern (St) (28) gesteht ihren Fehltritt ihrem Mann, der sich operieren lässt um überhaupt den Geschlechtsakt vollziehen zu können, wird schwanger und bringt ihr letztes Kind, ein Mädchen zur Welt, das aber nach wenigen Wochen stirbt. - In Nürnberg-Gostenhof hat der Maler und Fortograf Georg Freytag sein artistisch-photographisches Atelier am Rochuskirchhof. - In Nürnberg wird Graf Hugo von Reigersberg wegen Desertierens und charakterwidrigen Schuldenmachens per Haftbefehl gesucht. - In Nürnberg verkauft die Zementfabrik Neumarkt von Carl Zinn beschädigte Cementplatten weit unter Preis. - In Nürnberg bietet der von der königlichen Regierung bestätigte Special-Agent für Auswanderer für Mittelfranken Georg Friedrich Brunner mehrmahls monatliche Beförderung nach Amerika über Le Havre, Bremen und Antwerpen an. - In Nürnberg fordert die Fortschrittspartei die Bürger auf sich zu einer Diskussion für oder gegen den Wiederaufbau des Tuchhauses im Sächsischen Hof in der Neutorstrasse einzufinden. - In Nürnberg wird das Gasthaus Zum goldenen Baum in der Lammgasse 8 Versammlungsort des Arbeiterbildungsvereins. - In Nürnberg wird mit dem Bau einer neuen Centralwerkstätte der Königlich Bayerischen Staatsbahn an der Austrasse, an der Bahnlinie nach Fürth und am Ludwig Donau Main Kanal, begonnen. - Der in Fürth geborene jüdische Besitzer der new yorker Bleistiftfabrik Eagle Pencils wird Mitglied der fürther Freimaurerloge Zur Wahrheit und Freundschaft. - In Regensburg erscheint der 22-igste Jahrgang des Regensburger Morgenblatt. - In Nürnberg wird die erste bayerische Mitgliedschaft der Sozialdemokratischen Arbeiterpartei SAP Bebels gegründet, dann Fürth und Regensburg unter ihrem energischen Führer Karl Grillenberger (21), dem Werksführer von Forchheim. - In Neumarkt wird eine Telegraphenstation für die Allgemeinheit eröffnet, was die neumarkter Post der Bevölkerung aber gar nicht mitteilt. Nach einer Woche rügt das Neumarkter Wochenblatt diese Rücksichtslosigkeit. Die Telegraphenverbindung wird nach Velburg und Parsberg erweitert. - In Neumarkt wir der steinerne Neptunbrunnen vor dem Eingang des Rathauses durch einen neugotischen Kunstbrunnen ersetzt. - In Neumarkt werden die Laternen auf den Röhrenbrunnen am Marktplatz eingeglast. - In Sulzbach wird ein Hochofen in der Maxhütte in Betrieb gesetzt alias angeblasen. - In Erlangen wird an Pflasterzoll von 14.607 Frachtwagen und 17.728 sonstige Wagen, Schubkarren und Schlitten 4400 Gulden eingenommen. Eine Maß Bier kostet auf der Bergkerwa 5 Kreuzer. Die Stadttore werden um 22:00 Uhr geschlossen und um 04:00 bzw 05:00 wieder geöffnet. Dazwischen ist das Sperrgeld 1 Kreuzer/Person, 2 Kreuzer/Reiter und 4 Kreuzer/Kutsche. - In Nürnberg wird am Dutzendteich das Ausflugslokal Waldeslust eröffnet. - Dem in Donaustauf geborene homosexuelle Ex-Geliebten des bayerischen König Ludwig II von Wittelsbach (St) (24) Prinz Paul von Thurn und Taxis (St) (26) und mit neuem Namen Paul von Fels verweigert die Staatsregierung die Vererbbarkeit seines Titels. - In Donaustauf versucht sich der homosexuelle Prinz Paul von Thurn und Taxis (St) (26) und mit neuem Namen Paul von Fels und Ex-Geliebte des bayerischen König Ludwig II von Wittelsbach (St) (24) vergeblich mit seinem Vater Fürst Maximilian Karl von Thurn und Taxis (St) (67) zu versöhnen, woraufhin er Schauspieler am Zürcher Theater wird aber die Tuscheleien im Publikum nicht erträgt. - In Nürnberg gründet der jüdische Silberschmied Lazarus Posen einen Juwelierladen. - In Nürnberg ist die größte Brauerei die Brauerei Henninger. - In Regensburg radelt der Glockengießer Max Spannagl auf einem Pedalvelociped alias Hochrad alias Fahrrad durch die Stadt. - In München wird ein erster Velociped Club gegründet. - In Bayern wird das Heimatgesetz wieder abgeschafft, weil es Streitereien bei der Armenversorgung gibt zwischen den zuständigen Heimatgemeinden, der der ehelichen Kinder des Vaters und der der uneheliche Kinder der Mutter. - In Neumarkt passiert der Schweizer Wattenvill auf seinem Velociped die Stadt. Er ist auf einer fünftägigen Langstreckenfahrt Frankfurt~Regensburg~Prag, wo er angibt eine unfallfreie und angenehme Reise gehabt zu haben. Er fährt ein Velociped mit zwei gleich großen Rädern, wobei aber das vordere Rad direkt angetrieben wird, da es noch keine funktionierenden Ketten gibt. Das Velociped wird geritten und wird ua in Hamburg Altona bei Kunstreitvorführungen besonders von Frauen mit fliegenden Röcken zu Can-can Musik präsentiert. - In Neumarkt wird ein städtisches Waisenhaus gegründet, in dem katholisches klösterliches Pflegepersonal arbeitet. - In Kipfenberg wird ein Bezirks Krankenhaus mit katholischem klösterlichem Pflegepersonal gegründet. - In Ensdorf hält die katholische Kirche ein Volksmission ab. - In Parsberg hat das Distrikt Krankenhaus eine katholische Vorsteherin Viktoria Klocke (34) und ihre zwei Professschwestern Bibiana Kamp (36) und Fortunata Neuburger (28). - In Amberg gibt es die Tageszeitung Amberger Volks-Zeitung für Stadt und Land Treu gegen König, Volk und Vaterland! Das Beiblatt Oberpfälzische Blätter für Sonn- und Feiertags- Unterhaltung bringt ua den Romanauszug Die Hofleiden des Nariskus. - In Nürnberg kommt der neunte Jahrgang der Fachzeitung Allgemeine Hopfen-Zeitung Blätter für Landwirtschaft, Hopfenbau und Hopfenhandel als Organ der bayerischen Bierbrauerei heraus. Gedruckt wird sie von der nürnberger Druckerei Stich und vertrieben wird sie von der Buchhandlung Ebner. Es wird täglich umfänglich über die nürnberger Witterung, Wuchs und Exportgeschäft des Hopfens aber auch über Getreide informiert. Zusätzlich wird über das Nordamerikageschäft New York, Wisconsin...usw und die Hopfenbörse ausführlichst berichtet. Der jüdische berliner Anzeigenvermittler Rudolf Mosse (26) und spätere Anzeigenmonopolist stellt auf den Rückseiten einzelne Stellengesuche von Bierbrauern ein. - Die evangelischen Arbeitervereine und Jünglingsvereine schließen sich zu einem Verband zusammen. - In Regensburg beginnen der katholische regensburger Verleger Georg Joseph Manz (61) und der ebenfalls katholische Verleger Friedrich Pustet (71) für arme Katholiken zinslose Darlehen auszugeben, damit diese das regensburger Bürgerrecht bezahlen können, und damit Georg Joseph Manz (61), der auch regensburger Gemeindebevollmächtigter ist, über die Wahl mehr Einfluß zu verschaffen, da Regensburg im Gegensatz zum fast ausschließlich katholisch bevölkerten Umland zu 80 Prozent protestantisch ist. - In Regensburg schließt die noch in den Vorjahren auf die dreifache Mitarbeiterzahl 101 angewachsene Regensburger Porzellan- und Steingutfabrik Schwerdtner am Prebrunner Tor Am Singgrün 1 im Besitz der Gesellschafter Hauser & Co., die mit 750 Tonnen Steinkohle 400 Tonnen Ton verarbeitet trotz voller Auftrragsbücher, einer neuen Dampfmaschine, königlichem Kredit, aber direkter Konkurrenz der Steingut und Porzellanfabrik Waffler. - In Regensburg Etterzhausen wird beim Bau der Eisenbahnlinie Regensburg Neumarkt eine Höhle entdeckt, weshalb man einen 20 Meter langen Tunnel, den Felstortunnel, baut und das Bergstück nicht sprengt. - In Dietfurt wird ein katholischer Kolping Gesellenverein gegründet. - In Riedenburg existiert ein katholischer Gesellenverein mit seinem Vorstand Pirzer. - In Dietfurt bezeichet ein wissenschaftlicher Artikel im katholischen Eichstätter Pastoralblatt das Dietfurter Gebiet als Chinesenviertel. - In Nürnberg wird wegen des erhöhten Verkehrsaufkommens in  Verlängerung der Vorderen Sterngasse  in die Frauentormauer eine Schleise gehauen. - In Nürnberg beginnt der bamberger Schmidt Malinstitutsleiter Hans Kundmüller (32) an der Kunstgewerbeschule ein Malstudium, das er im Folgejahr abbrechen muß. - In Regensburg wird das Bärbingerhauses Watmarkt 2 abgerissen, wobei eine Schatztruhe mit 39 silbernen Schmuckstücken und Urkunden von 15 80 bis 16 27 entdeckt werden. - In Bayern reisen begüterte Studenten meist nicht in unbequemen Postwagen, sondern postieren lieber auf Reitpferden der Post, für die sie laut Tax-Ordnung pro Pferd und pro Posten entsprechend 2 deutschen Meilen alias knapp 15 km Entfernung einen Gulden zahlen müssen. - In Schwabach wird mit der Trennung der Post in Bahn und Post die Post in das Gasthaus Zur Rose Ludwigstrasse 9 verlegt und nach einigen Jahren zurück auf den Marktplatz. - Der in Würzburg geborene königlichbayerische Kämmersohn Freiherr Georg Arbogast von Frankenstein (--) spricht sich als einer von nur vier Reichsräten gegen den Beitritt von Bayern zum Deutschen Reich aus. - In Schwandorf Etmannsdorf ist das heruntergekommene Schloß des Erbauers Freiherr Peter Wenzel von Rußwurm (++) Ettmannsdorfer Straße 131 (20 24 Musikakademie), nach dreijähriger Umbauzeit, in der die eingezogenen 35 Kinder und 4 Ordensschwestern selbst mithelfen mußten, zu einem Kloster der katholischen Ordensschwestern Vom Guten Hirten und zum geistlichen Mädchenheim Ettmannsdorf fertiggestellt, worin insgesamt 60 bis 70 Kinder von staatlich geprüften Lehrerinnen unterrichtet werden und daneben auch eine Ausbildung in haus- und landwirtschaftlichen Arbeiten, im Nähen und Schneidern erhalten sollen, was bedeutet, dass Kinder von der Strasse weggeholt bis zu ihrem 18. Lebensjahr und darüber hinaus darin gefangengehalten werden und für ihren Lebensunterhalt arbeiten müssen. Ein Mädchenheim ist ein Landwirtschaftlicher Betrieb, der auf Gewinn arbeitet. Weil die weiblichen Kinder aus der untersten sozialen Schicht kommen und oft auch als Sexarbeiterinnen gearbeitet haben, liegt das Heim weitab von der Stadt. - In Neumarkt übernimmt Hermann Spitta (--) die Leitung der Kunstmühle Laabermühle von seinem Vater Carl Spitta (--)

1868 Wetter: Sehr heißes Jahr. - In Neumarkt wird die Stadtmauer für das Hallertor an der Stelle des Lohmannturms durchbrochen und der Turm abgetragen. - In Neumarkt nimmt die Schützengesellschaft die bayerische Schützenordnung an. - In Neumarkt wird der katholische Sohn des evangelischen Notars und Tabakfabrikantensohn Georg Christian Eckart (48) und der Oberförstertochter Maria Anna Theresia Henriette Bösner (27), Hitlers Ideengeber Dietrich Eckart im Gasthaus Zum Hechten Untere Marktstrasse 3 geboren. - In Neumarkt wird Josef Max Feldbauer von der Bayerischen Patriotenpartei Bürgermeister. - Die dritte Ausgabe der Fachzeitschrift Der Bayerische Bierbrauer wird in München herausgegeben. - In Neumarkt sind Joseph Max Feldbauer und Johann Mois Bürgermeister. - In Regensburg wird der in Nördlingen geborene  Oskar von Stobäus (52) mit nur einer Gegenstimme Erster Bürgermeister. Seine Amtsführung ist bis 19 03 von der Bevorzugung des protestantischen Besitzbürgertums gegen die ärmere katholische Arbeiterschaft bestimmt. - Bei den Wahlen zum Zollparlament erringt die bayerische Patriotenpartei, die vorwiegend aus Honoratioren besteht, die absolute Mehrheit, die sie bis 19 18 nicht mehr abgibt. - Der in Straßburg geborene abgedankte bayerische König Ludwig von Wittelsbach Bayern (St) (82) stirbt in Nizza. - In Nürnberg wird das sternförmig gestaltete und mit Einzelzellen ausgestattete Zellengefängnis fertiggestellt. - Im Amberger Amts- und Wochenblatt wird verkündet, daß die Distriktsparkasse rückwirkend für Einlagen 4 % Zinsen vergütet. - Im Rahmen der Heeresreform wird der Name Landwehr für ältere Jahrgänge der Reserve verwendet, für die ältesten wehrpflichtigen Jahrgänge wird der Begriff Landsturm verwendet. Nach preußischem Vorbild wird die allgemeine Wehrpflicht mit der Sonderform des einjährig-freiwilligen Militärdienstes eingeführt. - In Neumarkt wird eine jüdische Kultusgemeinde gegründet, die sich dem Rabbinat Sulzbürg anschließt. Rabbiner Dr Mayer Löwenmayer weiht in der Hallertorstrasse/Hafnergasse einen Betsaal mit einer Synagogenordnung feierlich ein. Verboten u.a. sind Geräusche, Gespräche und jegliche störenden Handlung, Knaben unter fünf und Mädchen unter neun Jahren. Schickliche Kleidung und Kopfbedeckung sind Pflicht. Die Thora darf nur mit schwarzem Zylinderhut gelesen werden. Am Geburtstag des bayerischen Königs wird ein feierlicher Gottesdienst abgehalten, zu dem alle Männer einen schwarzen Zylinderhut tragen müssen. - In Nürnberg pachtet der Oberkellner Mörtel die Gaststätte Zum Eisvogel in der Lorenzerstrasse 10. - In Nürnberg findet ein Vereinstag der internationalen Arbeiterbewegung statt, woraufhin August Bebel (26) zur Gründung einer Internationalen Gewerksgenossenschaften aufruft. - Der in Fürth geborene jüdische kaufmännische Leiter der väterlichen Bleistiftfabrik Berolzheimer Heinrich Berolzheimer (32) gründet in New York die Firma Eagle Pencils. - In Neumarkt wird im Haus Obere Marktstrasse 31 des jüdischen Tuchhändlers Moritz Wolf mit dem Druck der Zeitung Neumarkter Wochenblatt begonnen. - Ins protestantische Altdorf kehren die Katholiken zurück. - In Nürnberg produziert Justus Christian Braun eine pferdegezogene Feuerwehr Handspritze. - In Bayern wird die Allgemeine Wehrpflicht eingeführt, die ein Freikaufen oder Ersatzleute verbietet. - In Nürnberg wird das staatliche Theaterprivileg abgeschafft und durch Finanzierung durch die Stadt ersetzt, wodurch das Stadttheater am Lorenzer Platz (2022 Nürnberger Sparkasse Lorenzplatz) ein echtes Stadttheater wird. - Der in Donaustauf geborene homosexuelle Prinz Paul von Thurn und Taxis (St) (25) und Ex-Geliebte des bayerischen König Ludwig II von Wittelsbach (St) (23) wird von seiner Familie gezwungen, die jüdisch geborene, aber katholisch getaufte Mutter Elise Stefanie Kreuzer (23) seines Sohnes Heinrich Rudolphi (01) in einer morganatischen Ehe zu heiraten. Die Familie entzieht ihm seine Titel, seinen Rang und das Geburtsrecht, gewährt ihm aber eine jährliche Rente von 6.000 Gulden, weshalb er sich an König Ludwig II von Wittelsbach (St) (23) wendet, dieser ihm aber nicht hilft und auch nicht antwortet. Eine Bitte um einen Titel erfüllt er ihm. Er wird Herr Paul von Fels. Er führt mit seiner Familie ein Wanderleben im Schauspielermilieu, in dem er mit seinen homosexuellen Neigungen untertauchen kann, da auf homosexuellen Verkehr die Todesstrafe stehen kann. - In Nürnberg Tullnau ist der in Regensburg geborene Carl Weinmüller (42) Theaterdirektor des Sommertheaters Tullnau. - In Neumarkt wickelt der königliche Notar Eckart die Versteigerung des Bräu- und Wirtsanwesens 447 gegenüber Bräugasse 17 mit Sommerkeller auf dem Weinberg ab. - In Lauterhofen lehnt die Regierung die Anerkennung des katholischen Jungfrauenvereins im Schloss Oberlauterhofen ab, weshalb die Mitglieder ihre selbst erfundene Ordenstracht ablegen müssen und das Rettungshaus für verwahrloste Kinder nicht mehr tätig werden darf. - In Hilpoltstein Pyrsas wird die Brauerei Bernreuther gegründet. - In Nürnberg beginnt der münchner Schauspieler Ludwig Kneiß (38) mit seinem Sohn und späteren Karikaturist Emil Kneiß (01) und seiner Familie von Frankfurt kommend ein Engagement. - In Regensburg wird die Stadtmauer am Klarenanger durchbrochen und der Zugang zum Bahnhof geschaffen. - In Schwandorf wird der Verein Gemüthlichkeit in einen katholischen Kolpingverein umgewandelt. - In Nürnberg wird der Maler Konrad Egersdörfer geboren. - In Neumark wird 16 Jahre nach dem Auftauchen eines Gedichts über eine vermeintliche Heldentat des neumarkter Schmieds Veit Jung Obere Marktstrasse 2 aus dem Jahr 17 96 ohne weitere geschichtliche Nachweise an dessen Haus eine Gedenktafel angebracht. - In Nürnberg Stein bittet der steiner Kaufmann Christian Wilhelm Arold das königlichbayerische nürnberger Oberpostamt in Stein eine Postexpedition bzw eine Postanbindung zu eröffnen, was abgelehnt wird. - In Altdorf kehren beginnen katholische Gläubige wieder in die evangelische Stadt Altdorf zurückzukehren. - In Altdorf fotografiert der nürnberger Fotograf Christoph Müller (--) ua den Unteren Markt. - In Regensburg wird der Theaterdirektor Carl Schiemang (--) am regensburger Theater durch Martin Wihrler (--) abgelöst, der es bisher schon 9 Jahre lang war, dieses Mal aber nur 5 Jahre bleibt. - In Erlangen wird mit der Ankunft von Carl Schroeder (30) das seit mehr als 15 Jahres existierende Gebärhaus in eine Frauenklinik (2021 Pathologie) umgewandelt. - In Regensburg stirbt die Regensburger Kochbuch Autorin Marie Schandri (--), die seit 41 Jahren Köchin im Gasthaus Zum goldenen Kreuz am Haidplatz 7 ist und eigentlich Margarethe Schandri heißt und in der Rote Hahnengasse 6 (2021 Eingang Pustet Passage) wohnt, an Altersschwäche. Ihre Schwester Anna Schandri beerbt sie. - In Regensburg ist der Verlag Alfred Coppenrath der Nachfolger der Buchhandlung Montag und Weiss. - In Regensburg Sallern wird eine Schmiede zur Herstellung von Voll- und Spaltgattersägen später Maschinenfabrik Rheinhausen gegründet. - In Nittenau nutzt ein Schreiner die säkularisierte romanische Schloßkapelle seit längerer Zeit als Werkstatt. - In Regenstauf existiert die Porzellan und Steingutfabrik Steinsberg offiziell nicht mehr. - 1 Gulden entspricht 16,2 Euro (20 22). - In Regensburg wird der in München geborene Juristensohn Max Zenger (--) für eine Saison Kapellmeister am Stadttheater Regensburg. Er ist Musikkritiker für münchener Zeitungen. Sein Vater Franz Xaver Zenger (70) ist in Stadtamhof geboren. - In Neumarkt baut die jüdische Gemeinde ihre Synagoge in der neu angekauften Hallertorstrasse 9a mit Mikwe und einer Wohnung für den Vorbeter.

1867 Wetter: Kühles Jahr. - In Altmannstein vernichtet ein schweres Hagelunwetter innerhalb von 5 Minuten Flure, Hopfengärten und Kulturen. - In Neumarkt wird ein Finanzskandal der Sparkasse Neumarkt in Millionenhöhe publik. Der Sparkassenfinanzprüfersohn und selbst Finanzprüfer offenbart in einer neumarkter Gastwirtschaft einen riesigen Schuldenberg. Die neumarkter Sparkasse gleicht extrem günstige und nach Gutdünken und ohne Sicherheiten gewährte Kredite mit Geldanleihen zu Wucherzinsen aus. Schuldner bürgen für Schuldner. Kassier Kratzer lädt zu zahlreichen Abendgesellschaften und in Gastwirtschaften ein, wobei alle Gäste freigehalten werden. Weiblicher Kundschaft werden Kuchen und Süßigkeiten mit nach Hause gegeben. Die Veröffentlichung führt dazu, dass die Einleger in Scharen die Sparkasse stürmen und ihr Geld zurückfordern, woraufhin die Sparkasse ihre Schuldner zwingt ihre Schulden zurückzuzahlen. Der Distrikt, der eigentlich für die zahlungsunfähige Sparkasse haften muss, weigert sich zunächst öffentlich, woraufhin Händler Forderungen zu Spottpreisen aufkaufen können bis sich herausstellt, dass der Distrikt doch mit 400.000 Gulden über die Hypothekenbank laut Landtag zu haften hat. Das Geschäftsgebahren der Neumarkter Sparkasse wird strengen Regeln unterworfen. Die Schulden sind so hoch, dass die Rückzahlungen erst 19 09 beendet werden. - Der ansbacher Appellatationsgerichtspräsidentensohn Freiherr Franz Leopold von Leonrod (St) (40) wird Bischof von Eichstätt. Seine Mutter war Freifrau Rosina von Stengel (++). - 1 Gulden entspricht 15,5 Euro (20 22). - In Nürnberg wird die Börse eröffnet. - Der in Schloss Nymphenburg in München geborene bayerische König Ludwig II von Wittelsbach (St) (22) verlobt sich spontan mit der in München geborenen bayerischen Titularherzogstochter Prinzessin Sophie von Wittelsbach in Bayern (St) (20) alias Sophie Charlotte Auguste von Wittelsbach Pfalz Zweibrücken Gelnhausen. - Der bayerische König Ludwig II von Wittelsbach (St) (22) unterzeichnet ein Schutzbündnis und Trutzbündnis mit Preußen. - Der in Regensburg geborene Erbprinz Maximilian Anton von Thurn und Taxis (St) (36) stirbt in Regensburg an einem Lungenödem alias Wasserlunge, wodurch sein Sohn Maximilian Maria von Thurn und Taxis (St) (09) neuer Erbprinz wird. - In Schmidmühlen befällt und zerstört die Gemeine Spinnmilbe die Hälfte der Hopfenernte. Ein Mittel gegen den Kupferbrand gibt es nicht. - In Nürnberg wird Haarfärbemittel gegen rotes, graues und weißes Haar ohne kupferroten Schein von der Parfümeriefabrik Carl Kreller in der Karlsstrasse 106 angeboten. Die Restauration Zur goldenen Krone im Heugässchen bewirbt sich stets rauchfrei und geheizt. Der ehemalige Oberkellner H Nuding im nürnberger Gasthaus Zum roten Ross bewirbt seinen Gasthof Zur Himmelsleiter in der Karolinenstrasse 384. Die Lebkuchenfabrik J F Boss in der Waaggasse 8 bewirbt Dampfchocolade alias Dampfschokolade, die mit Dampfmaschinen hergestellte Schokolade. In Nürnberg gibt es 12 Lebküchner, darunter Conrad Fein, Michael Funk, Jacob Gös, FG Metzger, Heinrich Häberlein, JF Kitzkalt, AL Merklein und JW Schmidt. Der nürnberger Juwelier Georg Häberlein am Spitalplatz wirbt mit electrochemisch versilberten Besteck von Christoffle in Paris. R Henning bewirbt sein Hotel Zum europäischen Hof neben dem Ostbahnhof mit 120 Fremdenzimmern, Salons, internationalen Journalen, mit fester Speisekarte Table d’hôte und diners apart & à la carte zu jeder Tageszeit, Bädern und Equipagen alias offenen oder geschlossenen Kutschen bei mäßigen Preisen. - In Fürth wirbt die Brauerei Mailänder. - In Nürnberg ist Graf von Fugger Blumenthal königlicher Eisenbahnoffizial in der Marienvorstadt 10. Freiherr W von Tröltsch ist Advokat alias Rechtsanwalt in der Lammgasse. Die Zinnfolienfabrik Paul Scharrer stellt auch Staniol her. - In Nürnberg gibt es die Zeitungen: Correspondent von und für Deutschland, Fränkischer Kurier, Allgemine Hopfenzeitung, Intelligenzblatt, Nürnberger Anzeiger und Plakatanzeiger. - Nürnberger Handelswissenschaftsbibliothek hier. - In Nürnberg erhält der technische Direktor der Maschinenfabrik Cramer-Klett, der größte bayerische Industriebetrieb, Ludwig Werder den Auftrag in der Gewehrfabrik Amberg das neue Gewehrmodell M/69 für die bayerische Armee herzustellen. - In Regensburg haben die Bischofshofbrauerei und die Jesuitenbrauerei Einrichtungen für Dampfbetrieb zum Bierbrauen vom rosenheimer Maschinentechniker Beilhack. Größte regensburger Brauerei ist die Augustinerbrauerei, es folgt die Bischofshofbrauerei, die Jesuitenbrauerei von Niedermeier und die Brauerei Fikentscher. - In der königlich bayerischen landwirtschaftlichen Centralschule Weihenstephan wird mit Vorlesungen der Brauereurs begonnen. - In Erlangen wird die Aktienbrauerei Zur Wolfsschlucht von Handarbeit zum Großbetrieb umgebaut und mit Dampfbetrieb ausgestattet. - In Bayern wird in den besseren Brauereien die Dickmaischbraumethode mit Untergärung zum Bierbrauen angewendet. - Die zweite Ausgabe der Fachzeitschrift Der Bayerische Bierbrauer wird in München herausgegeben. - In Nürnberg hat die Brauerei Henninger Kreuzgewölbe auf Gußeisensäulen und die Jesuitenbrauerei in Regensburg. - In Nürnberg ist die größte Bierbrauerei die Brauerei Tucher. Es folgt die Brauerei Henninger vor dem Laufer Tor, die als Musterbetrieb gilt und nach Norddeutschland exportiert. In der Marienvorstadt ist der größte Hopfenhändler Scharrer und Söhne, deren Hopfen auch aus der nürnberger Umgebung und Hersbruck stammt. - In der münchner Spatenbrauerei wird im Sommer kein Bier gebraut. - In Neumarkt sind Joseph Max Feldbauer und Johann Mois Bürgermeister. - Nürnberg hat 77.895 Einwohner, Regensburg hat 26.646 Einwohner und Roth hat 2.492 Einwohner, darunter 153 Juden. - In Nürnberg wird der zu liberale, kleindeutsche und preußenfreundliche nürnberger Patrizier und nürnberger Stadtgerichtsassessor Otto Stromer von Reichenbach (36) zum ersten patrizischen Ersten Bürgermeister seit 18 06 gewählt, was von der Regierung Hohenlohe Schillingsfürst als peinlich empfunden aber bestätigt wird. - In Amberg wird vom 2. Polizeioffiziant Georg Chursilchen als Nebenerwerb eine Agentur der Lebensversicherungsgesellschaft Leipzig eröffnet. - Der bayerische König Ludwig II von Wittelsbach (St) (22) besucht die Pariser Weltausstellung. - Der bayerische König Ludwig II von Wittelsbach (St) (22) verlobt sich mit der in München geborenen bayerischen Titularherzogstochter Prinzessin Sophie von Wittelsbach Birkenfeld in Bayern, (St) (20), die bei Hof als Königsbraut auftritt, kümmert sich aber nicht um sie und soll mit einem Ultimatum vom in Bamberg geborenen Titular Herzog Max von Wittelsbach in Bayern (St) (59) zu einer Vermählung gezwungen werden, was er aber nicht akzeptiert und die Verlobung mit Erleichterung löst. Die bayerische Titularherzogstochter Prinzessin Sophie von Wittelsbach Birkenfeld in Bayern (St) (20) ist die Schwester der bayerischen Titularherzogstochter bayerischen Prinzessin und  österreichischen Kaiserin Elisabeth von Wittelsbach Birkenfeld Zweibrücken Gelnhausen in Bayern alias Sisi (St) (30) und der ehemaligen neapolitanischsizilianischen Königin, bayerischen Titular Herzogstochter Marie Sophie Amalie von Wittelsbach Birkenfeld Zweibrücken Gelnhausen in Bayern (St) (26). - In Bamberg gibt die Tageszeitung Bamberger Tagblatt neben Barometer- Thermometer- und Windstärkenwerten auch den Ozongehalt der Atmosphäre an. - In Regensburg kosten 6 Albumsbilder bei Photograph Gustav Bingenheimer am Peterstor 1 Gulden 45 Kreuzer. Der regensburger Kaufmann J.W. Neumüller vertreibt Eis-Pomade gegen Kräuseln der Haare, Zahnwolle zum augenblicklichen Stillen jeder Art von Zahnschmerz, eine Barterzeugungstinktur als sicherstes Mittel bei selbst noch jungen Leuten in kürzester Zeit den stärksten Bartwuchs zu erzielen und Teerseife gegen alle Hautunreinigkeiten. Im regensburger Frisir-Salon von Max Pflüger am Haidplatz wird mit einem amerikanischen Shampoing-Apparat alias Kopftusch-Maschine geworben. Der regensburger Turnlehrer K. Strunz bietet privaten Knabenturnunterricht auf dem Turnplatz am Obern Wöhrd an. Im Nachbarhaus des Gasthauses Zum goldenen Kreuz am Haidplatz 7 bietet S. Werheimber & Comp. Neues Bayerisches 4 1/2 procentiges Anlehen zu 100, 500 und 1.000 Gulden an. - In Neumarkt werden die vier Hängeleuchten am Unteren Markt durch vier gusseiserne Kandelaber mit neuen Leuchtenkonstruktionen ersetzt. - In Bayreuth wird Freiherr Theobald von Malsen-Ponickau geboren. Er wird Oberst in der bayerischen Armee. - In Hamburg wird Dynamit erfunden. - In Sulzbach wird eine freiwillige Feuerwehr gegründet. - Der in Donaustauf geborene homosexuelle Prinz Paul von Thurn und Taxis (St) (24) und Ex-Geliebte des bayerischen König Ludwig II von Wittelsbach (St) (22) begeht Fahnenflucht und zieht mit der Kindsmutter Elise Kreuzer nach Bern, wo sein vermeintlicher Sohn Heinrich Kreuzer, nach einem berühmten Opernsänger benannt wird. - In Regensburg besteigt der in Sachsen-Anhalt geborene Dichter Friedrich Nietzsche (23) nach einer Wanderung im Bayerischen Wald die Eisenbahn nach Nürnberg. - In Nürnberg hält sich der Dichter Friedrich Nietzsche (23) 3 Tage lang auf, wobei er im Glöckle alias Bratwurst-Glöckle Bratwürste mit Sauerkraut für 18 Kreuzer ißt, ein Bad für 8 Kreuzer nimmt, das Germanische Museum für 30 Kreuzer besucht, sich über den Preis von Kaffee von 9 Kreuzer im Kaffehaus Kafé Nörrs beschwert, nach einem Konzert und einem Bier für 10 Kreuzer aber wieder zufrieden ist und es sich wohlergehen lässt. - In Nürnberg Tullnau ist der in Regensburg geborene Carl Weinmüller (41) Theaterdirektor am Sommertheater Tullnau. - In Bayern ersetzt die Post die quadratischen Ziffernbriefmarken durch Wappenbriefmarken. - In Neumarkt gibt es eine Filiale der Armen Schulschwestern von Karolina Gerhardinger  (70) und eine Filiale der Barmherzigen Schwestern. Neben dem Distriktskrankenhaus gibt es auch die Lokalkranken-Anstalt. - Im Bezirk Neumarkt gibt es die Postexpedition Allersberg, die Postexpedition Deining, die Postexpedition Freystadt, die Postexpedition Heideck, die Postexpedition Hilpoltstein, die Postexpedition Neumarkt und die Postexpedition Rocksdorf. - In Ingolstadt wird ein städtisches Krankenhaus mit katholischem klösterlichem Pflegepersonal gegründet. - In Amberg hat der katholische amberger Kolpingverein 60 Mitglieder und die Kolping Spar-Anstalt ein Einlagevermögen von 2.500 Gulden. Man trifft sich im Vinzentiusvereinshaus. - In Erlangen beginnen evangelische augsburger Diakonissen mit dem Pflegedienst in der Medizinischen Klinik der Universität. - In Nürnberg legt der Schlosser der Firma Clett & Co Johann Ludwig Werder (59) dem Kriegsministerium ein Einzelhinterladergewehr mit Fallblockverschluss für Metallpatronen mit Zentralfeuerzündung und aussergewöhnlich hoher Schussfolge vor, das als Werdergewehr schon zwei Jahre später als Armeewaffe eingesetzt wird. - In Nürnberg erstellt der Maler Gustav Adof Hahn (48) das Ölgemälde Museumsbrücke mit Booten und Wäscherinnen.

1866 Wetter: Verheerende Schneestürme im Bayerischen Wald - Trockenes Jahr. - Fürst Chlodwig von Hohenlohe-Schillingsfürst (St) (47) wird bayerischer Ministerpräsident. - Bayern kapituliert. - Im Mai befiehlt der bayerische König Ludwig II von Wittelsbach (St) (21), obwohl seine Mutter die evangelische bayerische Königin Marie von Zollern Brandenburg Preußen (St) (41) ist, Bayern aber auf Seiten Österreichs steht, die Mobilmachung im Krieg gegen Preußen und verliert mit seiner maroden und führungslosen Armee. - In Regensburg veröffentlich Marie Schandri (--), die eigentlich Margarethe Schandri heißt, im Alfred Coppenrath Verlag ihr Regensburger Kochbuch, das laut Titel 1.000 Rezepte für Speisen der bürgerlichen Küche beinhalten soll. Sie ist aber schon 39 Jahre Köchin im Nobelhotel Zum goldenen Kreuz Haidplatz 7 und die Rezepte sind auch die der exklusiben Speisen des Hotels. - 1 Gulden entspricht 17,7 Euro (20 22). - Der in Regensburg geborene bayerische Leutnant Freiherr Theophil von Reichlin Meldegg (St) (20) wird im Krieg gegen Preußen bei Nördlingen verwundet. - In Neumarkt kauft der Gastwirt Leonhard Ehrnsperger (--) vom Gasthaus Zum goldenen Lamm am unteren Markt 7 das renommierteste Gasthaus von Neumarkt alias das Gasthaus Zur goldenen Gans obere Marktstrasse 9 und bietet Sommerausschank mit Blasmusik im Biergarten am Oberen Tor. Sein Bruder Xaver Ehrnsperger (--) erhält das Gasthaus Zum goldenen Lamm Untere Marktstrasse 12 mit Brauhaus. - In Nürnberg wird von Ernst Plank eine Fabrik für Dampfmaschinen und Laterna Magica gegründet. - In Amberg erleidet die Amberger Gewehrfabrik im Deutschen Krieg einen Entwicklungsschock. Ihre Vorderladergewehre erweisen sich als veraltert und den preußischen Hinterladergewehren unterlegen. Nach dem Krieg beginnt die Gewehrfabrik Amberg alle ihre Vorderlader in Hinterlader umzubauen. Der Umbau wird auf 10 Betriebe in ganz Bayern ausgelagert. - In München wird der auf Schloss Donaustauf geborene  Paul von Thurn und Taxis (23) wegen seiner Freundschaft zum bayerischen König Ludwig II von Wittelsbach (St) (21) Intendant des Münchner Hoftheaters. - In Neumarkt sind Joseph Max Feldbauer und Johann Mois Bürgermeister. - In Nürnberg  rücken die Preußen unter dem Kommando vom mecklenburger Großherzog Friedrich Franz von Mecklenburg (St) (--) ein. - In Neumarkt flieht die Gendarmerie nach Ingolstadt. Die Einwohner beginnen ihre Wertgegenstände zu verstecken. Ein Austrägler versteckt sein Geld im Pumperhölzchen und findet es hinterher nicht wieder. Ein neumarkter Kaufmann will ein Gewehr zur Selbstverteidigung gegegen die Preußen kaufen, hat aber nicht genug geforderten Zucker und Kaffee. Die Preußen rücken über Nürnberg, Feucht nur bis Altdorf vor, wo ihr Vormarsch endet. In Neumarkt wird für das von den Preußen schwer verwüstete Unterfranken gesammelt. - In Regensburg existieren 18 Fabriken mit 1.051 Beschäftigten. - In Amberg werden wegen des Krieges 100.000 Gulden von der Distriktsparkasse abgehoben, was die Distriktsparkasse in Schwierigkeiten bringt. - In Parsberg wird eine öffentlich Wasserversorgung aufgebaut. - Der bayerische König Ludwig II von Wittelsbach (St) (21) reist mit seinem Bruder Otto Wilhelm Luitpold Adalbert Waldemar von Wittelsbach (St) (18) durch Franken. - Nürnberg wird von einem preußischen Reservekorps besetzt. Der in Mannheim geborene bayerische Prinz Karl von Wittelsbach (St) (71) flieht mit seinen Truppen nach Ingolstadt, legt sein Kommando als Oberbefehlshaber nieder und tritt aus der Armee aus. Nur Prinz Karl von Wittelsbach (St) (71) und der in Prag geborene Prinz Karl Theodor von Thurn und Taxis (St) (69) waren erfahrene Divisionskommandeure. - In Amberg Haselmühl wird der Zweigbetrieb der Amberger Gewehrfabrik vor den anrückenden Preußen geräumt und nach Amberg in den Hauptbetrieb verlegt. - In Nürnberg wird die Festungseigenschaft aufgehoben, wodurch die Bebauung der Vororte einsetzt. - In Nürnberg, Hersbruck, Amberg, Regensburg, Kelheim, Ingolstadt, Donauwöhrd, Gunzenhausen, Nürnberg gibt es eine Telegraphenstation. - Altdorf wird von preußischen Truppen besetzt. Die katholische Bevölkerung flieht. - In Freystadt ist Ludwig Schielein Posthalter. - In Neumarkt ist Johann Nepomuk Loritz königlicher Advokat. - In Freystadt ist Michael Betz Bierbrauer. - In Neumarkt ist Johann Gloßner Büchsenmacher. - In Neumarkt ist Friedrich Niedermeyer Kaufmann. - In Neumarkt ist Johann Seitz Bierbrauer. - In Neumarkt ist Freiherr von Stengel (--) Königlicher Revierförster. - In Neumarkt ist Joseph Holzfurtner Caffetier alias Kaffeehausbesitzer. - In Berngau ist Joseph Schmid Schmiedemeister. - In Pölling ist Johann Lindner Bader. - In der Schlierfermühle ist Ignaz Adler Waldaufseher. - In Neumarkt ist Michael Mederer Gastwirt. - In Sulzbürg ist Johann Tauscher Bäckermeister. - In Allersberg ist Johann Schattenhofer königlicher Posthalter. - In Neumarkt ist Michael Gößwein Gastwirt. - In Neumarkt ist Freiherr Karl von Lichtenstern (--) Rechtspraktikant. - In Neumarkt Rittershof ist Georg Tischner Bauer. - In Rohr ist Johann Beismann Wirt. - In Zell ist Johann Dörfler Ziegeleibesitzer. - Im Neumarkter Wochenblatt werden die Landesverwiesenen u.a. der ledige Maurergeselle Franz Wolf aus Soden, der Schiffer Peter Walter aus Neckargemünd und die ledige Dienstmagd aus Eichel unter Allgemeine Ausschreibungen zur Fahndung ausgeschrieben. - In Lonsheim duellieren sich ein 13-jähriger und ein 11-jähirger Gymnasiast. Da sie nur eine Pistole haben musste das Los über den ersten Schuß entscheiden. Es kommt nur zu einer Fleischwunde. - In Parsberg wird mit dem Bau einer Wasserversorgung begonnen. - In Nürnberg werden preußische Soldaten einquartiert, wodurch das Metallwarengeschäft der Gebrüder Bing in der Karolinenstrasse einen Aufschwung durch den Verkauf von Zigarrenspitzen und anderen Kleinwaren erfährt. - In Nürnberg kommt es zum Bierkrawall, bei dem u.a. die Brauerei Reif das Sommerbier pro Maß Bier um 20 % verteuert, was die Wirte dazu animiert noch mehr draufzuschlagen, weshalb im Gasthaus Zur deutschen Flotte am Jakobsplatz Soldaten des 1. ChevauxlégersRegiments lautstark protestierten, danach im Gasthaus Zum Mohrenkeller in der Königstrasse und im Gasthaus Zur Wolfsschlucht Johannesgasse 4. Am nächsten Tag boykottieren die Nürnberger die Gaststätten und am folgenden Tag kommt es zu Protesten und Ausschreitungen bei denen 22 Personen verhaftet werden. - Der in Donaustauf geborene homosexuelle Prinz Paul von Thurn und Taxis (St) (23) und Geliebte des bayerischen König Ludwig II von Wittelsbach (St) (21) fällt einer Intrige zum Opfer und wird in ein Artillerieregiment unter gnädiger Anerkennung seiner Verdienste strafversetzt, weshalb er zu trinken beginnt und die jüdische Actien-Volkstheater Soubrette Elise Kreuzer am Actien-Volkstheater, nach einem Onenightstand, an den er sich nicht mehr erinnern kann, heiratet und sich am nächsten Tag wieder trennt. Monate später ist er angeblich Vater ihres ungeborenen Kindes. - In Eichstätt erhält der in Auerbach geborene Lehrerseminarschüler Joseph Köstler (17) als Klassenbester das Diplom zum Hilfslehrer und tritt eine Stelle in Treffelstein an. - In Regensburg stirbt der in Wien geborene Fürst Paul III Anton Esterhazy de Galantha (80), der Schwager von Fürst Maximilian Karl von Thurn und Taxis (St) (64). - In Nürnberg wird die Brauerei Dürst gegründet. - In Parsberg übernimmt der Gastwirt Josef Fanderl die Brief- und Fahrpostexpedition seines Vaters. - In Neumarkt wird der Oberlandesgerichtsrat und katholische Zentrumspolitiker Hermann Walter geboren. - In Nürnberg besucht der bayerische König Ludwig II von Wittelsbach (St) (21) die Turnhalle des Turnverein Gymnastischer Verein eigentlich aber verboten Turnverein 18 46 in der Oberen Kanalstrasse. - In Neumarkt ist der Rechtspraktikant alias Rechtsanwalt Freiherr Karl von Lichtenstern Direktor des Königlichen Bezirksamtes, in Velburg Illing, in Hemau Wiedenhofer und in Burglengenfeld Forster. - In Neumarkt bleibt bei der Wirtin Gruner vom Gasthaus Zum Hirschen Obere Marktstrasse 21 ein Schirm liegen, was in der Zeitung Neumarkter Wochenblatt annonciert wird. Der Kaufmann Johann di Bell vertreibt mit allerhöchter Approbation Stollwerck Brustbonbons und gegen Gicht und Rheuma Waldwoll-Erzeugnisse. - In Regensburg verkauft das jüdische Bankgeschäft S Wertheimber, neben dem Gasthaus Zum goldenen Kreuz Haidplatz 7,4 % ige Staatspapiere, 4 % ige Pfandbriefe, Ostbahn Aktien und Grundrenten. - In Kastl gibt es den Apotheker Krieg, in Parsberg den Apotheker Fleischmann und in Riedenburg den Apotheker Kleber. - In Neumarkt verkauft der Melber alias Mehlverkäufer Baptist Herteis (--) am Hofplan später Residenzplatz Haus Nr 63 Weizen Kunstmehl der Feinheitsgrade 0 bis 3. Carl Zinn (--) stellt in seiner Kunstmühle Laabermühle Mühlstrasse 17 Gips her und der neumarkter Uhrmacher Franz Xaver Falk verkauft Cylinderuhren, Spindeluhren und Ankeruhren. - In Neumarkt wird der neumarkter Bürger Georg Wiedamer wegen Ehrenkränkung alias Beleidigung zu einer 6 tägigen Arreststrafe verurteilt. - In Neumarkt veranstaltet der Bürgerverein im Gesellschaftssaal einen Maskenball. - In Nürnberg findet im Bankgeschäft und Wechselgeschäft Gebrüder Schmitt Adlerstrasse L190 die Ziehung der Augsburger und Pappenheimer Sieben Gulden Lotterielose mit Gewinnen von 7 bis 20.000 Gulden, der K&K Östereichischen Lotterie 500 Gulden Lose und der K&K Österreichischen Lotterie 100 Gulden Lose statt. Weiter werden Zinscoupons von jährlich 5 % für Gewinne von 600 bis 3.000.000 Gulden angeboten. - In Neumarkt ist Balthasar Brandl (--) Wirt im Gasthaus Zum Hechten Untere Marktstrasse 3, wo es Harmonie-Musik und Glossner ist Wirt im Gasthaus Zum goldenen Anker Obere Marktstrasse 27. - In Nürnberg veranstaltet die evangelische Innere Mission Wanderkonferenzen. - In Eichstätt übernehmen die Armen Franziskanerinnen die Hauswirtschaft des katholischen Eichstätter Diözesanseminars, deren Vorsteherin Oberin Hildegard Hofmann aus Viereth ist, und weitere sieben Franziskaner-Schwestern für die Seminaristen, Erzieher und Lehrer kochen. - In Regensburg übernimmt der katholische regensburger Verleger Georg Joseph Manz (58) den wiener Manz Verlag seines Bruders Friedrich für vier Jahre für dessen Sohn Hermann. - In Beratzhausen wird ein katholischer Kolpingverein gegründet. - Der kinderlose nürnberger Maschinenbau AG Nürnberg Besitzer Theodor Cramer (49) heiratet nach dem Tod seiner ersten Frau Emilie Klett (--) nach der Erhebung in den Adelsstand nach der Fertigstellung des Glaspalastes in München in Worms die wormser Apothekertochter Elisabeth Curtze (22). - In Nürnberg eröffnet die Pfeifenfabrik Ott als Konkurrenz zu Ellenberger und Ziener. - In Nürnberg wird der Landschaftsmaler Andreas Egersdörfer geboren. - In Neumarkt bietet in der Neumarkter Wochenzeitung der aus Regensburg stammende fliegende Händler Andreas Pinapfl billigste fertige Herrenkleider an, die auf dem neumarkter Jahrmarkt zu kaufen sind, wobei er einen Schneidermeister Michael Sandner als Referenz angibt. - In Amberg wird Karl Frey als Sohn des amberger Fotografen Ferdinand Frey und seiner Frau Mathilde Bechtle geboren. - In Deutschland wird das Spielverbot für gewerbliche professionelle Theaterbühnen aufgehoben. - In Amberg stirbt der langjährige Landrichter Karl Franz Reisner von Lichtenberg (90). - In Nürnberg wird zur Verkehrsentlastung des Spittlertors zum Plärrer, ein hundert Meter weiter nördliches Tor, das Ludwigstor, in die Stadtmauer geschlagen. - In Nürnberg beginnt sich der in Estland geborene Maschinenbauer mit schweizer Wurzeln und Mitarbeiter der Firma Clett & Co Johann Ludwig Werder (58) mit der Entwicklung und dem Bau von Handfeuerwaffen zu beschäftigen. - In Schmidmühlen übernimmt der schmidmühlener Wirt vom Gasthaus Zum Rössl, Isidor Rubenbauer (--), der auch schmidmühlener Posthalter ist, das leerstehende Obere Schloss vom ehemaligen Wirt vom Gasthaus Zum Rössl, Michael Schmid (--), der auch schmidmühlener Posthalter war. -In Bayern wird für die Abschlusszeugnisse eine vierstufige Notenskala für, Anlagen, Religiös-sittliches Betragen, Fleiss, und Fortgang eingeführt, die ua auch für den Eintritt in den höheren Militärdienst berechtigen. - In Schwandorf Wernberg ziehen 4 katholische Ordensschwestern Vom Guten Hirten mit 35 gefangenen Kindern nach Schwandorf Ettmannsdorf. Wohin die im Arbeithaus untergebrachten Prostituierten hingebracht werden, wird nicht angegeben. In der gemieteten Burg Wernberg herrschten, weil es in der Burg Wernberg auf dem Burgberg nicht einmal Wasser gab, seit fünf Jahren katastrophalste Zustände, wo Prostituierte alias Sexarbeiterinnen jeglichen Alters in der Beschäftigungsanstalt für gefallene weibliche Personen und schulpflichtige verwahrloste Mädchen in der Rettungs- und Erziehungsanstalt untergebracht wurden. Eine Beschäftigungsanstalt ist keine soziale Einrichtung sondern ein Zwangsarbeitsgefängnis für jugendliche Mädchen und Frauen und eine geistliche Rettungs- und Erziehungsanstalt vermittelt nur Grundkentnisse um am Gottesdienst teilnehmen und auf einem Bauernhof mitarbeiten zu können. Unter schulpflichtigen verwahrlosten Mädchen sind Kinder zu verstehen, die zu Hunderten auf den Strassen für ihre Familien meist bettelten, aber auch Sex anbieten, was den Bürgern nicht gefällt, weshalb jeder Beamte, sie von der Strasse direkt in ein Heim stecken kann, wo sie bis zu ihrem 18 Lebensjahr und länger gefangen gehalten werden und eigentlich ebenfalls an Bauern vermittelt aber auch verkauft werden. Die Heime sind streng katholisch geführt. Jeder Insassen muss für seinen Lebensunterhalt arbeiten. Die Schwestern dürfen keinerlei persönlichen Kontakt selbst zu den kleinsten Kindern haben. Es herrschten dort katastrophale Zustände und körperliche und psychische Gewalt. Wer sich nicht unterordnet wird eingesperrt und gezüchtigt. Weil auch die Vermittlung als Arbeitskräfte an Bauern scheiterte, weil diese um ihren Ruf fürchteten, kauften die Schwestern Vom Guten Hirten das um 17 00 erbaute und völlig heruntergekommen ehemalige Schloss Ettmannsdorf von Freiherr Peter Wenzel von Rußwurm (++) Ettmannsdorfer Straße 131 (20 24 Musikakademie), vor den Toren der Stadt Schwandorf, wo es wenigstens Wasser gibt. Die ortsansässigen Handwerker nutzen die Kinder als kostenlose Arbeiter beim Wiederaufbau der Schloßanlage und zu einem Umbau in ein Kloster. Die Rettungs- und Erziehungsanstalt wird in Mädchenheim Ettmannsdorf umbenannt, was am Führungsstil nichts ändert, aber als religiös geführtes Haus von der Stadtbevölkerung eher akzeptiert wird.

1865 Wetter: Der Neusiedler See trocknet für fünf Jahre vollkommen aus. Verheerende Schneestürme im Bayerischen Wald - In Neumarkt finden große Reinigungsaktionen zur Choleraabwehr statt, bei denen Kanäle und Ablaufrinnen gereinigt und Pfützen beseitigt werden. - Im Königlichen Hoftheater und Nationaltheater in München wird das Musikdrama  Tristan und Isolde des leipziger Polizeiaktuariussohnes und Theaterregisseur Richard Wagner (54) mit triumphalem Erfolg uraufgeführt. - In Nürnberg brennt die Lorenzkirche nach einem Blitzschlag ab. Der Türmer bemerkt zunächst nichts. - In Neumarkt ist Johann Mois Bürgermeister. - In Neumarkt wird ein Brigadeübungslager unter dem Oberbefehlshaber Prinz Karl Theodor Maximilian August von Wittelsbach Bayern (St) (70) eingerichtet. - In Nürnberg wird der überschuldete Bleistifthersteller Groß und Kurz von Gustav Adam Schwanhäußer übernommen und in Schwan Bleistiftfabrik umbenannt. - Der schwedische Chemiker Alfred Nobel (32) gründet eine Nitroglyzerinfabrik in Krümmel an der Elbe und mischt Dynamit aus Nitroglyzerin und gebrannter Kieselgur, das an Detonationsgeschwindigkeit und Wirkung alles in den Schatten stellt. - In Neumarkt betreibt der pensionierte Lehrer Thomas Giehl in seinem Haus Mariahilfstrasse 1 ein Kaffeehaus, Cafe Giehl. - In Regensburg logiert der Präsident des Norddeutschen Bundes und preußische König Wilhelm von Hohenzollern Preußen I (St) (68) im Gasthaus Zum goldenen Kreuz am Haidplatz 7. - In Bayern wird die Preisvorgabe für Bier aufgehoben. - Der in Regensburg geborene Fürstensohn Theodor Georg von Thurn und Taxis (31) heiratet Freiherrntochter Melanie von Seckendorff (24). - In Nürnberg wird die Eisenbahnstrecke Nürnberg~Würzburg eröffnet. - In Emskirchen befördert ein Pferdepostomnibus die Fahrgäste zum ausserhalb liegenden Bahnhof Emskirchen. Der emskirchener Posthalter Gottfried Eckart verkauft seine Posthalterei Zum goldenen Hirschen mit allen Stallungen, zieht nach Neustadt an der Aisch und wird dort Posthalter. - Der Dichter Joseph Viktor von Scheffel schreibt das Gedicht Der letzte Postillion. - In Kastl wird der Gutshof Forsthof parzelliert und der Gasthof an Andreas Ruder verkauft. - In Nürnberg schreibt Adalbert Stifter (60) Nürnberg hat auf mich einen ungeheuren Eindruck gemacht; ich ging nach meiner Ankunft in der Stadt herum, bis es finster wurde und kam völlig berauscht nach Hause. Das ganze Ding war mir feenhaft; ich war eine Gestalt auf einem Albrecht Dürerschen Bilde. Nürnberg ist die schönste Stadt, die ich je gesehen habe, sie ist in ihrer Ganzheit ein wahrhaftiges Kunstwerk,. Die Zierlichkeit, Heiterkeit und Reinheit dieser mannigfaltigsten Schönheitslinien füllte mich mit den wohltuendsten Empfindungen. - Der auf Schloss Donaustauf geborene homosexuelle Paul von Thurn und Taxis (St) (22) feiert gemeinsam mit dem bayerischen König Ludwig II von Wittelsbach (St) (20) dessen Geburtstag am Alpsee in Hohenschwangau, wobei Paul den Lohengrin in einer silberglänzenden Rüstung auf einem künstlichen Schwan singt, dabei über den See gezogen wird und die ganze Szenerie elektrisch beleuchtet ist. Er schreibt ihm auch Lieber und geliebter Ludwig! Ich bin gerade fertig mit meinem Tagebuch und mit dem Gedanken an die schönen Stunden, die wir zusammen verbracht haben.... Das macht mich zum glücklichsten Menschen auf der Erde. - In Parsberg wird eine tägliche Karriolfahrt als Postzubringerdienst und Bahnzubringerdienst zwischen Parsberg und Hohenfels eingerichtet. - In Velburg wird das neue Rathaus eröffnet. - In Amberg wird der katholische Concordiaverein unter Beteiligung des katholischen amberger Religionslehrers Wolfgang Haberl gegründet. - In Schwandorf gründet der Verein Gemüthlichkeit die schwandorfer Freiwillige Feuerwehr. - In Regensburg wird der Illustrator Eugen von Baumgarten als fünftes von sechs Kindern von Apotheker Ludwig von Baumgarten und Paulin Hartmann am Kornmarkt in der Apotheke zum Mohren geboren. - In Nürnberg wird der Großkaufmannssohn und spätere Rektor der Universität Tübingen Carl Johannes Fuchs geboren und wächst bei seinen Eltern im Pellerhaus am Egidienberg Egidienplatz 23 auf. - In Amberg stellt der Thumbergschüler Lorenz Giehrl (--) Geigen her. Er stellt seine Instrumente nach Amati Modellen her. Er kennzeichnet seine Instrumente gerne mit einem Löwenkopf am Wirbelkasten. - In Regensburg wird der in Parsberg geborene und von der Wanderschaft bei namhaften Lehrmeistern zurückgekehrte Geigenbauerlehrling Franz Xaver Kerschensteiner (26) mit der Heirat mit Euphrosina Schulz Teilhaber bei seinem ersten regensburger Lehrmeister Petrus Schulz in der Pfarrergasse 10, nachdem er schon 11 Jahre lang mit Medaillen ausgezeichnet wurde. Schulz koopiert hervorragend Stradivari, Guarneri und Maggini. - In Regensburg wird im Gasthaus Zum goldenen Kreuz am Haidplatz 7 ein Schwingender Tanzboden vom Besitzer Peters eingebaut. Es tagt die Ministerkonferenz. - In Neumarkt kommt beim ersten deutschen Militärstenograf Oberleutnant Kurt Westermeyer (51), verheiratet mit Mathilda Gabelsberger (41) nach dem Tod von Franz Xaver Gabelsberger (51), der die Gabelsberger  Kurzschrift erfunden hat, dessen Witwe Franziska Gabelsberger (--), alias Franziska Schweller seine Schwiegermutter an, die von einer jährlichen königlichbayerischen Ehrengabe von 100 Gulden lebt. - In Amberg kauft der Bankier Knirlberger das Haus Geintzen alias Gasthaus Wittelsbacher Hof  Markt 3 (2022 Vera Moda). - In Sulzbach verkauft der französische Freiherr alias Baron Karl von Malcomes (--) sein Schloß Franziskaruhe an den nürnberger Kaufmann Hermann Kleekem (--). - In Hemau baut der hemauer Posthalter und Wirt im Gasthaus Zur Post am Oberen Stadtplatz Franz Veitl (--) wegen der höheren Fahrgastzahlen einen neuen Poststall an. Er beschäftigt den Knecht Johann Brunner (--) und die Köchin Maria Schneider (--).

1864 Wetter: Überschwemmung im Januar im Deininger Tal. - Der neumarkter Ludwig Strober wird Schätzmann bei der neumarkter Sparkasse. - In Ingolstadt erscheint die Tageszeitung Ingolstädter Tagblatt, das in allen Postämtern bezogen werden kann und dessen Motto Mit Gott fürs Vaterland! ist. Ein Exemplar kostet 1 kr und erscheint täglich Mittags 1 Uhr. Vierteljährlich 36 kr. - In Ingolstadt wird das Mehl aus der neumarkter Kunstmühle Laabermühle Mühlstrasse 17 in plombierten Halb-, Viertel- und Achtel-Zentersäcken vom Sattlermelber Adam Keltz vertrieben. - In Ingolstadt veranstaltet im Januar der Bierbrauer Joseph Vogl einen Bürgerball, bei dem der Eintritt 24 kr beträgt. Gleichzeitig bewirbt der Schneidermeister Th. Trögl seine Masken-Kleider und neue Visire. - In Ingolstadt wird im Stadttheater Der Rechnungsrat und seine Töchter oder Väter nehmt ein Exempel dran aufgeführt. - In Nürnberg wird das Stahlwarengeschäft Georg Leykauf gegründet. - In Bad Kissingen trifft der bayerische König Ludwig II von Wittelsbach (St) (19) seine Vertraute, die in Darmstadt geborene, an Tuberkulose erkrankte russische Zarin Marija Alexandrowna (St) (40) alias Maximiliane Wilhelmine Auguste Sophie Marie von Hessen und bei Rhein. - Mit dem Tod des mit der evangelischen Marie von Zollern Brandenburg Preußen (St) (39) verheirateten bayerischen König Maximilian II Joseph von Wittelsbach (St) (53) wird sein ältester Sohn Ludwig Otto Friedrich Wilhelm II von Wittelsbach (St) (19) neuer bayerischer König. - Der antisemitische Theaterregisseur und Komponist Richard Wagner (53) weigert sich für den jüdischen breslauer Seifenhändlersohn, Schriftsteller und Gründer der Sozialdemokratie Ferdinand Lassalle (39) beim bayerischen König Ludwig II von Wittelsbach (St) (19) um Hilfe nach der durch Drängen ihres Vaters gelösten Verlobung mit der Schauspielerin und Schriftstellerin Helene von Dönniges (21) zu ersuchen. Ferdinand Lassalle (39) fordert ihren Vater zum Duell, das ihr ehemaliger Verlobter für ihn übernimmt und Ferdinand Lassalle (39) dabei tödlich in den Genitalien trifft. - In Neumarkt wird wegen fauligem Brunnenwasser eine Gussrohrleitung vom Brunnenhäusl in die Stadt verlegt. - 1 Gulden entspricht 17,6 Euro (20 22) - In Regensburg ist der Regensburger Anzeiger die kostenlose tägliche Beilage zum Regensburger Morgenblatt. - In Amberg eröffnet der neuangesiedelte wunsiedeler Spenglermeister Christian Baumann eine Blechwarenbetrieb. - Regensburg hat 25.981 Einwohner. - In Regensburg lässt sich Fürst Maximilian Karl von Thurn und Taxis (St) (62) und sein Ehefrau Mathild Mathilde Sophie von Oettingen-Oettingen (St) (48) zu ihrer Silberhochzeit mit ihren 11 Kindern fotografieren. Seine weiteren Kinder Thronfolger Maximilian Anton Lamoral (St) (33), Egon Maximilan, Theodor Georg und Tochter Theresia Mathila aus erster Ehe sind nicht mitabgebildet. - In Velburg gibt es eine Dreschgenossenschaft, die auf dem Pilgraum eine Getreidedreschhalle errichtet, in der auch eine Säge steht. - In Regensburg übernehmen die katholischen Barmherzigen Schwestern die Bischof Wittmann Erziehungsanstalt. - In Kallmünz werden das im gleichen Gebäude liegenden Erziehungsheim alias Kinderheim Kallmünz mit 21 armen Kindern und das Krankenhaus mit 27 Kranken durch einen zweiten Stock und einen separaten Eingang räumlich getrennt. Für ein Kind stehen etwa 37 Gulden Kostgeld zur Verfügung, die durch Spenden und Sammlungen, die speziell dafür genehmigt werden, aufgebracht werden.Vom Staat erhält die private Einrichtung keinerlei Unterstützung. - In Amberg hat der amberger Turnverein 18 61 100 Mitglieder. - In Hemau wird ein katholischer Kolpingverein gegründet. - In Amberg eröffnet der katholische Kolpingverein eine eigene Spar-Anstalt, in der die Gesellen ihr Geld einzahlen. - In Regensburg organisiert die Steinmetzfirma Baumgarten die Herstellung der Ornamente und Bildhauerarbeiten, ua der Wasserspeier. - In Regensburg Nitternau Schönhofen, wo es seit zwei Jahrezehnten die Spiegelglasfabrik Georg Niedermayer (--) in der unteren Schleif gibt, eröffnet der jüdische Kaufmann Joseph Wilhelm Henle im bankrotten Eisenhammer obere Schleif, der als  Waffenhammer und Zainhammer, in dem noch nicht schmiedbares Eisen hergestellt wird, eine Glasschleiferei für Flachglas und Spiegelglas. - In Nürnberg Erlenstegen wird das Barock Schloss Oberbürg Oberbürger Strasse 1 von Graf xxx von Andrian Werburg (--) gekauft.  

1863 Wetter: Warmer Sommer aber der feuchte kühle Herbst reduziert die Ernte. - 1 Gulden entspricht 17,7 Euro (20 22). - In Nürnberg kann die Feuerwehr nach einem Blitzeinschlag in den Nordturm der Lorenzkirche den Zusammenbruch verhindern. - In Neumarkt wird das Volksfest mit einem Festzug eröffnet. - In Neumarkt errichtet der nürnberger Unternehmer Wegerle (--) eine Filiale seiner Rosolifabrik und Likörfabrik. - In Neumarkt errichtet Johann Egner am Holzheimer Weg eine Ziegelei deren Arbeitsstoff von den anliegenden Äckern stammt. - In Velburg wird das Rathaus wieder aufgebaut. - Der steiner Besitzer der Bleistiftfabrik A. W. Faber Lothar Faber (46) wird in den bayerischen Personaladel erhoben. - In Neumarkt erhält der Branntweinbrenner Nikolaus Gmelch (--) für die Gasträume in der Grünbaumwirtsgasse 22 die Schankkonzession. - In Hilpoltstein wird durch Franz Riess und Primus Bayer mit 27 Gesellen ein katholischer Kolpingsgesellenverein gegründet. - In Neumarkt muss die Privatbrauereiwitwe Zur goldenen Gans Thesia Kornburger (--) die zweithöchste Gewerbesteuer bezahlen. - In Regensburg lassen die regensburger Gasthofbesitzer Zum goldenen Kreuz am Haidplatz 7 Karl Peters (--) und Adolf Peters (--) das Bildnis des in Regensburg geborenen Seehelden von Lepanto Don Juan de Austria an die Front des Hauses Zum goldenen Kreuz Haidplatz 7 malen. - In Regensburg erbaut das Architekturbüro mit Bauunternehmen Adrian Zinstag für den Tabakfabrikbesitzer eine palaisartige Villa in der Wittelsbacherstrasse 4. - In Weiden wird eine Eisenbahn gebaut. - In Neumarkt ist Johann Mois (--) Bürgermeister und Joseph Pfaller (--) Posthalter mit Posthalterei und Gasthof Zur Post Obere Marktstrasse 47 (20 17 Adler Mode). . - In Kastl wird das Landgericht aufgelöst und dem königlichbayerischen Bezirksamt Velburg zugeteilt. - In Ansbach ist Wilhelm Mendel rechtskundiger Bürgermeister. - Der berchinger Bierbrauer und Oekonom Georg Göwein, der bonnhofener Gutsbesitzer und Bierbrauer Johann Georg Lederer und der thürnhofener Rittergutsbesitzer Graf Alexander Gniot du Ponteil sind mittelfränkische Landratsmitglieder. - Landtagsmitglieder für den Wahlbezirk Neumarkt sind der eichstätter Dompropst Ernst, der augsburger Gustav Hohenadl und der neumarkter Gastwirt Michael Mederer. Ersatzmänner sind der neumarkter Archivar Jörg, der hiltpoltsteiner Notar Buchner und der riedenburger Marktvorsteher Ulrich. - Der Landtagswahlbezirk Amberg schickt als Landtagswahlabgeordnete den Gutsbesitzer Adam von Grafenstein in Hammergänlas, den geistlichen Rat Adam Schmidt in Amberg und den münchner Betriebsinspektor Gustav Schlör und als Ersatzmann den sulzbacher rechtskundigen Bürgermeister Friedrich Kirchner und den amberger Kaufmann Michael Lauerer. - In Bayreuth wird der Eisenbahnanschluß alias Ostbahn von Weiden eröffnet. - In Cham wird ein Turnverein gegründet. - In Neumarkt erwirbt der jüdische Händler Joseph Goldschmidt (Express) durch den Nachweis im Besitz eines Hauses und von Barvermögen zu sein das Bürgerrecht und erhält eine Konzession für eine Eisenwarenhandlung. - Der Regierungspräsident von Mittelfranken Max von Gutschneider (66) wird Regierungspräsident der Oberpfalz. - In Regensburg wird eine Brücke zum Unteren Wöhrd gebaut. - In Amberg beträgt der Lohn eines Tagelöhners (-in) 53 (51) Kreuzer. Der Jahreslohn eines Knechts (Magd) beträgt 191 (137) Gulden. - In Regensburg beträgt der Lohn eines Tagelöhners (-in) 42 (33) Kreuzer. Der Jahreslohn eines Knechts (Magd) beträgt 188 (140) Gulden. - In Regensburg erscheint die 16. Ausgabe der Zeitung Regensburger Morgenblatt. - Die Tageszeitung Amberger Tagblatt ist in der Expediton erhältlich und kann in allen königlichen Postexpeditionen bestellt werden. Der tägliche Eisenbahnfahrplan steht in der Titelzeile und gibt im Januar die Ankunft von Regensburg mit 05:23 früh, 10:36 vormittags Eilzug, 05:02 nachmittags und 08:20 abends, die Abfahrt nach Regensburg mit 05:25 früh, 09:49 vormittags, 04:02 nachmittags und 08:58 abends Eilzug, die Ankunft von Nürnberg mit 09:45 früh, 03:44 nachmittags und 08:54 abends Eilzug und 09:50 nachts, und die Abfahrt nach Nürnberg mit 05:37 früh Eilzug, 05:45 früh, 10:55 vormittags und 05:06 nachmittags, an. - Der mit der hochbegabten Herzogin Amalie von Oldenburg (St) (44) verheiratete, katholische, in Salzburg geborene griechische König Otto Friedrich Ludwig von Wittelsbach,(St) (47), Bruder des bayerischen König Maximilian II Joseph von Wittelsbach (St) (52) zieht mit seiner Frau nach einem unblutigen politischen Umsturz in Griechenland ins bamberger Schloss. - In Regensburg bewirbt zu Weihnachten die Brauerei Ettl in der Fischgasse eine Schlachtparthie alias Schlachtplatte mit speziellem Feiertagsbier und der Wirt Georg Emmer vom Gasthaus Zum weißen Roß eine Schlachtparhie mit Mettenwürsten & Schweinsknöcheln in der regensburger Zeitung Regensburger Anzeiger. - In Amberg verurteilt das Schwurgericht die 15-köpfige Diebesbande Stöckl, Weigl, Lindner, aus Erlheim, Richtheim und Ursenollen bestehend aus Dienstknechten und Mägden des organisierten Diebstahls auf den Jahrmärkten von Velburg, Schwandorf, Hohenburg, Amberg, Schmidmühlen und Neumarkt und in verschiedenen Kaufläden. Die Anführerin Anna Stöckl (--) erhält 8 Jahre und 6 Monate Haft im Gefängnis und oder Arbeitshaus, ihre Komplizen zwischen 6 und 7 Jahren. - In Regensburg sucht die Volkssänger Gesellschaft, die in der Weinstube Zur weißen Traube in der Kramgasse probt, ein Mädchen mit Stimme und Gitarrenkentnissen. Im regensburger Stadttheater, Bismarckplatz 7, wird die Oper Die Jüdin des gerade in Nizza verstorbenen Jacques Fromental Halévy aufgeführt. Die Poststationen sind die Gasthäuser Zur weißen Traube am Haidplatz, zur Zur Post in Köfering, Zum weißen Hahn Unter den Schwippbögen 1, Zum grünen Kranz Obermünsterstrasse 9 (20 17 da Silva Bar&Lounge), ehemals Stauferhof im Besitz von Bernhardin von Stauf aus Beratzhausen und Zum goldenen Bären Goldene Bärenstrasse 6 (20 17 Resales Regesburg). Die wichtigen ankommenden Gäste werden unter der Rubrik Fremdenanzeige in der Tageszeitung Regensburger Anzeiger bekanntgegeben. - In Neumarkt übernimmt der mühlhausener Bauernsohn Joseph Pfaller (--) das Gebäude mit Posthalterei und Gasthof Zur Post Obere Marktstrasse 47 (20 17 Adler Mode). - Der Bahnhof Bayreuth wird an die Königlich bayerische Ostbahn von Weiden her angeschlossen. - In Bayreuth stirbt der in Schönkirch geborene fraktionslose Jurist und frankfurter Nationalversammlungsmitglied Friedrich von Podewil (59). - In Neumarkt gründet Alois Bierl ein fotografisches Atlier. - In Regensburg wird eine zweite Donaubrücke zur Insel Unterer Wöhrd erbaut. - In Erlangen wird der in Bayreuth geborene Jakob Herz (47) erster bayerischer Universitätsprofessor. - In Nürnberg wird die Conditoreiwarenhandlung Zum nürnberger Trichter von Leonhard Taichmann gegründet. - In Beilngries gründen im oberen Zimmer des Gasthauses Zur Mauth 29 Gesellen mit Stadtpfarrer Max Gerhäuser einen katholischen Gesellenverein unter Vorsitz von Präses Stadtkaplan Ludwig Knoedel und Vorstand Sattlermeister Joseph Kobras. - In Nürnberg wird das Mensur fechtende verbotene Corps Rhenopalatia am Polytechnikum Nürnberg aufgelöst und nach München verlegt. - In Sulzbach wird ein Turnverein gegründet. - In Nürnberg wird die Brauerei Strebel & Wagner gegründet. - In Erlangen wird die ehemalige Brauerei Buirette als Brauerei Zur Wolfsschlucht Zacharias Wolf stillgelegt. - In Oberferrieden stellt die Gemeinde nach vielen Einbrüchen und Diebstählen Johann Hiltner als Nachtwächter ein. - In Kallmünz wird im neuerbauten Gebäude des Erziehungsheim alias Kinderheim und Armenheim Kallmünz das ebenfalls gestiftete Krankenhaus eröffnet. Der Ortsarzt Bayerl übernimmt die Leitung, die pirmasenser Franziskanerinnen dienen sowohl als Erzieherinnen als auch als Krankenschwestern. Die dinauer Bauernmagd Franziska Pirzer ist seine erste Patientin. Die Gemeinde weigert sich wegen der erwarteten hohen Kosten die Übernahme des Krankenhauses. Für den regensburger Bischof Senestrey und den Regierungspräsident Gutschneider ist es die schönste Einrichtung der Diözese, deren einziger Makel aber der gemeinsame Eingang und die Fehlende Trennung der beiden Einrichtungen ist. - In Amberg betreibt der katholische Kolpingverein unzählige Veranstaltungen zu jeder Gelegenheit. Das amberger Stadttheater fürchtet wegen der Theateraufführungen durch den Kolpingverein großen wirtschaftlichen Schaden. - In Rosenberg wird ein Hochofen errichtet. - In Regenstauf wird das Landgericht im Unteren Schloss aufgelöst und durch das Amtsgericht ersetzt. - In Regensburg Stadtamhof wird die erste Ausgabe der Zeitung Neues bayerisches Volksblatt von xxx Schmidbauer herausgegeben, die 16 Jahre lang erscheint. - In Pilsach Laaber wird von der Gemeinde und der katholischen Kirche ein Schulhaus erbaut. - In Nürnberg wird der in Spalt geborene windsbacher Stadtschreibersohn Carl Föttinger (28) Oberkellner im noblen Gasthaus Zum goldenen Adler Adlerstrasse 15. - In Nürnberg wird das Mohrentor nach dem Gasthaus Zum Mohrenkopf in der Mohrengasse später Westtor in die Stadtmauer gebaut. - In Amberg wird die evangelische Gemeinde in der Paulanerkirche zur Pfarrei erhoben. - Der in München in einer unehelichen wittelsbacher Kurfürstenlinie geborene oberpfälzer Großgrundbesitzer Graf Maximilian Karl Theodor von Holnstein (St) (28) duelliert sich verbotenerweise mit Hugo Wenzel von Sternbach (--), wonach er zu einer Festungshaft verurteilt wird. - In Schwandorf werden Urnen mit menschlichen Überresten und Schmuckstücke der Narisker, die eigentlich in Böhmen beheimatet sein sollen, gefunden. - In Hohenburg wird eine Brauerei später Hueber später Donhauser in der Mendorferbucher Strasse 2 gegründet. - In Neumarkt ist der morganatisch verheiratete Herzog Ludwig von Wittelsbach in Bayern (St) (32), dessen Schwester Prinzessin Elisabeth von Wittelsbach Birkenfeld Zweibrücken Gelnhausen in Bayern alias Sisi (St) (26) ist, Oberstkommandant des Regiments Königlich Bayerisches 1. Chevaulegers Regiment, das zT auch in Nürnberg untergebracht ist.

1862 Wetter: Fruchtbares Jahr. - In Nürnberg stirbt der englische Lockführer William Wilson (53) der ersten deutschen Eisenbahn. - In Neumarkt verkauft der Branntweinbrenner Nikolaus Gmelch während des Sonntagsgottesdienstes verbotenerweise in den Gasträumen in der Grünbaumwirtsgasse 22 Alkoholisches. - In Neumarkt wird der Essigsiedersohn und Gastwirtssohn Lorenz Hiltner geboren. - In Nürnberg wird Christian von Pfeufer Präsident der Königlichen Bank Nürnberg. - In Nürnberg leben 95 jüdische Familien mit Bürgerrecht. - In Neumarkt ist Johann Mois Bürgermeister. - In Regensburg erscheint die Regensburger Zeitung. - In Regensburg erhält bis 18 78 das Regensburger Morgenblatt bis 18 78 ein Unterhaltungsblatt. - In Regensburg erscheint erstmals und bis 18 72 Neues bayerisches Volksblatt. - In Regensburg wird der Regensburger Deutsche Reformverein gegen den Nationalverein mit seiner kleindeutschen Lösung ohne Österreich, gegründet. Die Mitglieder königlicher Bankoberbeamter Bauer, Apotheker von Baumgarten, Rechtsrat Berg, Buchhändler Alfred Coppenrath, Bürgermeister Eser, Möbelfabrikant Eßlinger, Fabrikant Friedrich Fikentscher, Fabrikant Wilhelm Fikentscher, Großhändler Fr Fischel, Rosogliofabrikant JA Grötsch, Canonicus Hemauer, Sensal Hessenauer, Spänglermeister Hochapfel, Goldarbeiter Kappelmeier, Hofbüchsenmacher Kuchenreuter, Baurath von Kürten, Baron von Limpäck, Regierungsrat Freiherr von Lindenfels, Privatier Lindl, Großhändler Hermann Maier Loewi, Großhändler Simon Maier Loewi, Privatier Loritz, Rechtsrat Mayr, Domainenrath von Neger, Großhändler Wilhelm Neuffer, Brauereibesitzer Niedermeyer, Tabakofabrikant Robert D'Orville, Baron Max von Perfall, Baron Max von Pfetten, Dr med Pop, Kaufmann Pummerer, Kaufmann Romanio, Großhändler Rümelein, Seilereibesitzer Seyboth, Banquier Moritz Uhlfelder, Banquier Seligmann Uhlfelder, Schlossermeister Walter, Dr med Weber und Schreinermeister Wild rufen öffentlich zu ihrer großdeutschen Lösung auf. - In Neumarkt wird ein Sommerturnplatz angelegt. - In Nürnberg findet im Hotel Zum goldenen Adler eine Versammlung bayerischer Bierbrauer mit 200 Brauereibesitzern statt, die eine Preisbindungsaufhebung fordern, weil die Brauer keinen Gewinn mehr machen, sondern einen Verlust von drei Pfennigen pro Maß Bier haben, was die Regierung in München einfach ignoriert. - Die in Possenhofen geborene, abgesetzte neapolitanischsizilianischen Königin, bayerische Titualar Herzogstochter Marie Sophie Amalie von Wittelsbach Birkenfeld Zweibrücken Gelnhausen in Bayern (St) (21) lässt sich in Rom angeblich von einem belgischen Gardeoffizier Graf Armand de Lavayss schwängern, den es aber gar nicht gibt. Sie bringt im augsburger Ursulinerinnenkloster eine Tochter zur Welt, die zu Pflegeeltern gegeben wird. Sie gesteht ihren Fehltritt ihrem Mann, der sich operieren lässt um überhaupt den Geschlechtsakt vollziehen zu können. In Ansbach stirbt der französische Generals- und Gutsbesitzersohn, Jurist und Nationalversammlungsmitglied Heinrich Künßberg (61) als umstrittenes Mitglied der Casino Fraktion Abspaltung Pariser Hof. - In Neumarkt erhält der sulzbürger Jude Salomon Oettinger die Erlaubnis sich sesshaft zu machen und gründet eine eigene Bank und einen Textilhandel. - In Amberg gibt es ein Königliches Lyzeum und eine Lateinische Schule. - In Bayern werden Verwaltung und Justiz getrennt. - In Sulzbach werden aus dem Landgericht Amtsgericht und Bezirksamt. - In Altdorf wird Justiz und Verwaltung getrennt und Altdorf wird dem Bezirksamt Nürnberg eingegliedert, wodurch die Druckerei Hessel das Amtsblatt nicht mehr drucken kann und nur noch die Tageszeitung Der Bote für Altdorf, Lauf, Hersbruck und Neumarkt bleibt. - Velburg wird mit dem neuen Bezirksamtmann Karl Illing Sitz eines Bezirksamtes, das die Landgerichte Kastl und Parsberg einschließt. Karl Illing zieht in den ehemaligen Getreidespeicher Hinterer Markt 4 (20 18 Altenheim Mariacron). Die Feierlichkeiten finden im Kreuzwirtskeller statt, wo sich auch die Posthalterei befindet. - In Hilpoltstein wird ein oberpfälzisches Bezirksamt eingerichtet. - In Nürnberg gibt es die deutschlandweit verbreitete Tageszeitung Nürnberger Anzeiger. - In Fürth kauft der jüdische Hopfenhändler und Immobilienhändler Wolf Wilhelm Mailaender ohne berufliche Vorkenntnisse die Brauerei Stengel Rudolf Breitscheid Strasse und die Weißbierbrauerei Timmich Bäumenstrasse und gründet daraus an der Neugasse alias Bäumenstrasse die Mailaender Brauerei. - In Neumarkt stirbt der katholische neumarkter Bierbrauer und Gastwirt Friedrich Conrad Kornburger (59). - In Regensburg kosten laut 42. Jahrgang der Tageszeitung Regensburger Zeitung zwei Brötchen oder ein Kipfel 1 Kreuzer und 750 gr Roggenbrot 6 Kreuzer und 1 Pfennig, 1.500 gr 12 Kreuzer und 2 Pfennig und 3.000 gr 25 Kreuzer. 1 (silber) Kreuzer sind 4 (im Lauf der Zeit von silber- zu kupferlegiert) Pfennig. Ein Pfennig 2 Heller. Ein Laib schwarzes Brot mit 3.000 gr kostet 22 Kreuzer. Ein Kipf oder Koppel mit 750 gr kostet 9 Kreuzer. - In Altdorf ziehen Lorenz Johannes Hitz und Anna Elisabeth Meyer mit ihrer Tochter, der Malerin Dora Hitz (06) vom Gerberhus nach Ansbach. - Neumarkt hat 262 protestantische Einwohner. - In Neumarkt erhält die Kapuzinerklosterkirche einen Turm. - In Amberg wird das von den katholischen Barmherzigen Schwestern betreute Gefängnis Gefangenen-Strafanstalt nach Wasserburg verlegt. - In Amberg wird das Stadt-Theater im ehemaligen Franziskanerkloster umgebaut. - In Kallmünz wird aus privatem Stiftungsgeld unter der Führung des kallmünzer Pfarrers Mayer und des Bürgermeisters Weißgerber Knauer ein einstöckiges Erziehungsheim alias Kinderheim und Armenheim eröffnet. Die armen kallmünzer Kinder Theres Summerer und die Geschwister Anna und Karl Eichenseer sind die ersten Pfleglinge, die unter Zwang eingewiesen werden und von pirmasenser Franziskanerschwestern betreut werden. Das Gebäude hat einen eigenen 20 Meter tiefen Brunnen. Die Plumpsklos sind an der Nordseite angebaut. - In Regensburg richtet der katholische regensburger Verleger Georg Joseph Manz (54) in der von ihm übernommnen Hochfürstliche Bischöfliche und Hochfürstliche Thurn und Taxis Hofbuchdruckerei von J Rußwurm in der Weißbräugasse eine Kupferdruckerei ein, wo er Andachtsbildchen, Beichtzettel, Kommunionsbildchen und Firmungsbildchen im Stahlstich druckt. - Der katholische regensburger Verleger Anton Pustet übernimmt in Salzburg die Duyle Hofbuchdruckerei und den Verlag, der Heiligenbildchen druckt und macht ihn wieder erfolgreich. Anton Pustet hat eine Tochter Ida Rademann. Der regensburger Verleger Friedrich Pustet ist sein Onkel. - In Neumarkt mietet der Turnverein 18 60 unter dem Vorsitzenden Josef Pankhofer an der Ecke Seelstrasse/Mariahilfstrasse einen Sommerturnplatz an und eröffnet ihn mit einem großen Schauturnen. - In Amberg reisen die amberger Turner des Turnverein Amberg 18 61 zum Bayerischen Turnfest nach München. - In Abensberg wird ein katholischer Kolpingverein gegründet. - In Nürnberg Doos gibt die Ludwigseisenbahn ihr Monopol auf den Personenverkehr auf der Strecke Nürnberg~Fürth auf, weshalb die Staatsbahn eine Stichstrecke zum Fürther Bahnhof alias Hauptbahnhof eröffnet. - Das für Nürnberg und für Mittelfranken schon seit 4 Jahren aufgehobene Schwefelverbot für die Haltbarmachung von Hopfen zur Bierherstellung wird auf Bayern ausgedehnt. - In Kastl wird das Landgericht Kastl dem Bezirksamt Velburg unterstellt. - In Amberg kauft die evangelische Gemeinde die Paulanerkirche. - In Amberg wird das Stadttheater in der Franziskanerkirche renoviert, was bis in Folgejahr dauert. - In Nürnberg wird der Einsatz von Pferdefuhrwerken bei der Ludwigseisenbahn, die bei Doos an der Stadtgrenze den Rangierbetrieb ausführten, aufgegeben. - In Nürnberg wird das neue Oberpostamtsebäude des Oberpost- und Bahnamt für Mittelfranken von Georg von Sundahl (--) am Bahnhofsplatz bzw zur Regensburger Strasse eröffnet. Die Kosten werden mit der Justizkasse verrechnet, die als Ausgleich das alte Postgebäude Karolinenstrasse 36 bis Adlerstrasse 3 am Josephsplatz erhält, die darin das Bezirksgericht eröffnet. Die Postannahmesstelle in der Karolinenstrarsse zieht nach kurzer Zeit in das Fünferhaus. - In Regensburg muss die linksradikale regensburger Tageszeitung Regensburger Zeitung vom Verlag Neubauer mit dem Redakteur xxx Pangkofer (--) wegen Leserschwund im 51. Jahrgang ihr Erscheinen einstellen. - In Neumarkt gehören die stationierte Chevaulegers Eskadron als 5. Eskadron bis 19 02 zum 6. Chevaulegers-Regiment Bayreuth.

1861 In Neumarkt wird der Schloßweiher zu einer Badeanstalt mit Badezellen umfunktioniert. - In Amberg gründet der Buchbindermeister und ehemalige Turnwart des TSV 18 60 München Karl Sedlmeyer (--) den amberger Turnverein 18 61 aus dem bestehenden Steigercorps, einer Art freiwilligen Feuerwehr, die auch Turnübungen macht. - In Cham wird ein Bahnhof eröffnet. - In Regensburg geht der Besitz einer Brauerei am Arnulfsplatz und der dazugehörige Sommerkeller am Galgenberg durch Heirat in den Besitz von Braumeister Johann Kneitinger I über. - In Regensburg wird die Seidenraupenproduktion des bayerischen König Maximilian II Joseph von Wittelsbach (St) (50) auf den Winzerer Höhen eingestellt. - In Regensburg wird der letzte berühmte Büchsenmeister Georg Adam Kuchenreuter mit einer Werkstatt im Salzburger Hof am Domplatz geboren. - In Nürnberg wird anlässlich des großen Gesangsfestes das Frauentor und das Königstor u.a. vom Bildhauer Georg Besold dekoriert. - In Neumarkt ist Johann Mois Bürgermeister. - Nürnberg hat 62.797 Einwohner. Regensburg hat 24.279 Einwohner. - In Hersbruck wird ein Turnverein gegründet. - In Ingolstadt wird ein Turnverein gegründet. - In Neumarkt brennt die Kunstmühle Laabermühle Mühlstrasse 17, die mit einer 30 PS Dampfmaschine mit 8 Mahlwerke 12.000 Scheffel Getreide mahlen und tausende Baumstämme auf zwei Sägen sägen kann, nieder und wird, weil die 18 58 neu gegründete staatliche königlichbayerische Ostbahn einen aussergewöhnlich hohen Bedarf an Romanzement hat, mit einem angrenzenden Dampfsägewerk mit Zementfabrikation wieder aufgebaut. - In Regensburg gründen 23 Männer unter Führung von Theodor Neumiller den Turnverein Regensburg. - Burg Veldenstein wird von Wolfgang Brunhuber an den Landrichter Carl Heinrich May verkauft. - In Goldkronach wird der Goldbergbau eingestellt. - In Amberg wird eine Königliche Filialbank eröffnet. - Amberg erhält eine Strassenbeleuchtung wofür die Aktiengesellschaft für Gasbeleuchtung in Amberg, die wegen mangelndem Interesse zum Großteil in städtischem Besitz kommt, das Gas liefert und in den ersten Jahren Defizite erwirtschaftet. - In Amberg endet der Höhenflug der Einlagen der Sparkasse aus Geldmangel, da die Gewehrfabrik, die Hochöfen, das Bergwerk und die Eisenhämmer ihren Betrieb einschränken und das Bergwerk fremde Bergleute entlässt. - In Regensburg erscheint erstmals und bis 19 10 das Regensburger Morgenblatt. - In Nürnberg wird die neugotische Reithalle des 1. Bayerischen Chevaulegersregiments Bärenschanzstrasse 10 eröffnet. - Burg Wernberg wird als Zwangsarbeitshaus und Rettungsanstalt für gefallene Frauen und verwahrloste Mädchen eingerichtet. - Die abgesetzte neapolitanischsizilianische Königin, bayerische Titular Herzogstochter Prinzessin Marie Sophie Amalie von Wittelsbach Birkenfeld Zweibrücken Gelnhausen in Bayern (St) (20) reist mit ihrer Schwester der bayerischen Titualr Herzogstochter Prinzessin Mathilde Ludovika von Wittelsbach Birkenfeld Zweibrücken Gelnhausen in Bayern (St) (18) durch Europa und provoziert überall Skanadale, raucht in aller Öffentlichkeit Zigarillos und schwimmt nackt bei Ostia im Meer. - In Neumarkt wird die Buchhandlung Boegl obere Marktstrasse gegründet. - In Neumarkt lassen sich jüdische Familien aus Sulzbürg nieder. - In Bayern wird die Zunftordnung aufgehoben. Jüdische Geschäftsleute beginnen mehrere unterschiedliche Geschäftsbereiche gleichzeitig zu betreiben und ziehen sich den Unmut der traditionellen spezialisierten Geschäfte zu, die die neuen Spielregeln der Wirtschaft adaptieren müssen oder bankrott gehen. - In Eichstätt siedeln sich jüdische Familien aus Pappenheim und Thalmässing an. - In Erlangen darf sich der erste Jude, der Tuch- und Schnittwarenhändler Weinstock niederlassen. - In Bayern wird es Juden erlaubt ihren Wohnsitz frei zu wählen. - In Sulzbach kauft der Staat das Schloss und macht es zu einer Strafanstalt für Frauen. - In Erlangen dürfen sich Juden in Erlangen niederlassen. Sie kommen hauptsächlich aus Bruck, Ermreuth, Forth, Baiersdorf, Adelsdorf, Kairlindach und Uehlfeld. - In Nürnberg besucht der in Sachsen-Anhalt geborene Dichter Friedrich Nietzsche (18) die Gaststätte Kaiserstübchen in der Burgstrasse 10 im Patrizierhaus Scheuerl. - In Nürnberg dirigiert der in Lich geborene Komponist und Chorleiter Heinrich Adam Neeb (56) auf dem Nürnberger Sängersfest über 5.000 Chormitglieder, verliert dabei seinen Taktstock, reißt deshalb eine Dekorationsfahne ab und dirigiert unter Begeisterungsstürmen mit der schwarzotgoldenen Fahne weiter. - In Seubersdorf Batzhausen wird die Brauerei Diepold gegründet. - In Parsberg wird ein Krankenhaus mit vier Zimmern erbaut. - In Dietfurt Griesstetten fördert der regensburger Bischof Ignatius von Senestrey (43) den Reliquienkult, der durch die älteste Tradition geheiligt wäre. - In Nürnberg erbaut der Kommerzienrat Heinrichsen für den Turnverein Gymnastischer Verein, den eigentlich verbotenen Verein von 18 46, eine eigene Turnhalle in der Oberen Kanalstrasse. - In Erlangen wird die Steinbach-Bräu gegründet. - In Neuendettelsau wird ein Physikatsbericht also ein aktueller Zustandsbericht an das Innenministerium geschickt, in dem von armseligen Häusern und Hütten, die meistens Stroh bedeckt, gesprochen wird. Kaum ein Haus ist verputzt. Viele Mauern an der Dorfgasse haben Risse und sind nicht gestrichen. Fast alle Fenster sind winzig und verdreckt, die Stuben sind durchgängig feucht, haben rissige Wände und werden kaum gereinigt. Der Berichterstatter hat den Eindruck, dass den Menschen der Sinn des Schicklichen und Schönen abhanden gekommen ist. - In Markt Erlbach bewohnen meist etwas 12 Personen einer Familie eine Stube in den völlig überfüllten Gemeindehäusern, die meistens nicht einmal getücht sind und in denen auch neben Hühnern sogar Vieh gehalten wird. Beleuchtet werden die dunklen, verfaulten, oft verkoteten und verdreckten Räume mit uralten Öllampen. - In Parsberg eröffnet der Distrikt Parsberg eine Anstalt alias Kinderheim St Josef für 46 Kinder, ein Waisenhaus, in der drei katholische Mallersdorfer Schwestern alias Franziskanerinnen arbeiten. - In Nürnberg kommt der erste Jahrgang der Fachzeitung Allgemeine Hopfen-Zeitung Blätter für Landwirtschaft, Hopfenbau und Hopfenhandel als Organ der bayerischen Bierbrauerei heraus. - In Neumarkt wird der neumarkter Turnverein 18 60 offiziell angemeldet und die vereinseigene Turnschule eröffnet im zweiten Stock des Gasthaus Brandl alias Gasthaus Zum Hechten Untere Marktstrasse 3 für Zöglinge, Jungen ab 8 Jahren. Säckelwart Jakob Schlager sammelt die Monatsbeiträge von 6 Kreuzer ein und Turnrat Josef Allertshammer (--) ist Vereinsvorsitzender, gibt aber den Vorsitz an Josef Pankhofer ab. - In Nürnberg gründet Martin Schmitt eine Kunst- und Bauschlosserei. - In Regensburg wird der Hofjuden und Geschäftsjudensohn (++) Aron xxx (39), der sich neun Jahre später in Aron Frankenburger umbenennt, neuer jüdischer Lehrer an den höheren Schulen, der auch als jüdischer Vorsänger arbeitet. Er hat den Sohn Max (01) ebenfalls später Max Frankenburger. - In Regenstauf wird der Freiherrensohn Max von Pfetten im Barockschloß Ramspau geboren. - In Nürnberg eröffnet der Spielzeugwarenherstellersohn Johann Andreas Issmayer (--) seine eigene Spielwarenfabrik. Sein Bruder Konrad formt für ihn Tierfiguren und Menschenfiguren, die er dann in Blech ausarbeitet und mit Federwerke angetrieben als Automatenspielzeug verkauft. Besonders beliebt sind Puppenküchen und darunter Puppenöfen und Schwimmspielzeug, wie paddelnde Enten. - In Nürnberg wird eine neu Oberpostdirektion in der Bahnhofstraße 1 im neugotischen Stil errichtet. - In Schwabach wird die Post- und Bahn Expedition in das Bahnhofsgebäude verlegt, womit die Briefpost vom Bahnhof zur Post am Königstorplatz transportiert werden muss, bevor sie verteilt wird. - In Regensburg senkt die Donaudampfschiffahrtsgesellschaft massiv die Preise, weil die Eisenbahnstrecke Nürnberg~Wien durchgehend befahrbar wird. - In Schwandorf Wernberg ziehen die 18 40 in München gegründeten katholischen Ordensschwestern Vom Guten Hirten in die gemietete Burg Wernberg in der Prostituierte alias Sexarbeiterinnen jeglichen Alters in der Beschäftigungsanstalt für gefallene weibliche Personen und schulpflichtige verwahrloste Mädchen in der Rettungs- und Erziehungsanstalt untergebracht werden. Eine Beschäftigungsanstalt ist keine soziale Einrichtung sondern ein Zwangsarbeitsgefängnis für jugendliche Mädchen und Frauen und eine geistliche Rettungs- und Erziehungsanstalt vermittelt nur Grundkentnisse um am Gottesdienst teilnehmen und auf einem Bauernhof mitarbeiten zu können. Unter schulpflichtigen verwahrlosten Mädchen sind Kinder zu verstehen, die zu Hunderten auf den Strassen für ihre Familien meist betteln, aber auch Sex anbieten, was den Bürgern nicht gefällt, weshalb jeder Beamte, sie von der Strasse direkt in ein Heim stecken kann, wo sie bis zu ihrem 18 Lebensjahr und länger gefangen gehalten werden und eigentlich ebenfalls an Bauern vermittelt aber auch verkauft werden. Die Heime sind streng katholisch geführt. Die Schwestern dürfen keinerlei persönlichen Kontakt selbst zu den kleinsten Kindern haben. Weil es in der Burg Wernberg auf dem Burgberg nicht einmal Wasser gibt, herrschen bald katastrophale Zustände. Auch die Vermittlung als Arbeitskräfte an Bauern scheitert, weil diese um ihren Ruf fürchten.  

1860 In Neumarkt wird im Gasthaus Mederer, Klostergasse 11, eine Freiwillige Feuerwehr gegründet, deren Kommandant Bauamtmann Bachmann und Vorstand der Apotheker Telser wird. - Neumarkt hat 3.200 Einwohner. - In Neumarkt gründen 24 junge Männer den neumarkter Turnverein 18 60 und wählen den neumarkter Posthalter Josef Allertshammer (--) Ober Marktstraße 49  (20 23 Gebäudereihe Kik bis Bäckerei Cafe Plank) im Gasthaus Brandl alias Gasthaus Zum Hechten Untere Marktstrasse 3 zu ihrem Vorsitzenden. - In Neumarkt wird ein Gesangsverein gegründet, dessen Vorstand ein Bürgermeistersohn wird. - Alle Mitglieder der neugegründeten neumarkter Vereine sind aussschließlich Männer. - In Neumarkt wird am oberen Markt eine Filiale der amberger Buchhandlung Pohl gegründet. - In Nürnberg zeith der aus Landshut stammende bankrotte Philosoph und Anthropologe Ludwig Feuerbach (56) nach dem Konkurs der Porzellanfabrik seiner Frau auf den nürnberger Rechenberg. - In Amberg stirbt der kinderlose auf der Wülzburg bei Weißenburg geborene Graf Friedrich Christian Wilhelm Karl von Seckendorff (St) (87) verheiratet mit Gräfin Maria Emanuela Josepha von Holnstein aus Bayern (St) (74), Tochter von Clemens Augsut Franz de Paula Aloys Anton de Padua Andreas Avelin Martin von Holnstein aus Bayern (St) (++) aus der morganatischen kaiserlichwittelsbacher Linie. - In Beilngries kauft der in den Personaladel erhobene Privatierssohn, ehemalige königliche Hauslehrer und eichstätter Bischof Georg von Oettl (66) für das Bistum Eichstätt Schloss Hirschberg und macht es zu einer Ausbildungsstätte. - In Regensburg wird die Eisenbahnstrecke Regensburg~Passau eröffnet. - Der in Regensburg geborene ehemalige Vorsitzende des bayerischen Staatsrates und adoptierte protestantische Freiherr Friedrich August von Gise auf Lutzmannstein 6 km nordöstlich von Velburg und Allersburg (77) stirbt im familieneigenen Palais Gise in München. Auf seinem Besitz Saltendorf an der Naab wird er in der Familiengruft beerdigt. - In Neumarkt ist Johann Mois Bürgermeister. - Der rother Turnverein gründet eine eigene Turnerfeuerwehr. - In Neumarkt werden sieben Schüler wegen des Besuchs eines Wirtshauses mit einem Verweis bestraft. Auch die Wirte werden bestraft. - In Nürnberg wird ein Carneval-Verein gegründet. - In Coburg wird das erste Deutsche Turnfest mit 900 Teilnehmern bei 30.000 organisierten Turnern abgehalten, das als politisches Ziel die Einheit Deutschlands hat. - In Nürnberg stellt Friedrich Heller (24) in der Vorderen Sterngasse elektrische Klingeln, eine eigentlich französische Erfindung, her und stellt den Lehrling Sigmund Schuckert (16) ein. Er verkauft elektrische Türklingeln. - In Regensburg stiftet Fürstin Mathilde von Thurn und Taxis (St) (44) alias Mathilde Sophie von Oettingen-Oettingen und Oettingen-Spielberg ein Kinderkrankenhaus, das evangelische und katholische Kinder bis zum elften Lebensjahr aufnimmt. - In Würzburg findet die letzte bekannte Stoßmensur statt. - In Neumarkt wird eine Badeanstalt eröffnet. - In Roth zieht die sehr kleine katholische Gemeinde vom Terrassenkeller in den ehemaligen Plättsaal der Drahtfabrik Stieber am Neuen Gässchen um. - In Neumarkt wird die Laternenanzünderin Stadelmeier durch Karl Wiesner ersetzt. - In Ansbach geht die ansbacher Fayencemanufaktur Porzellanmanufaktur Ansbach Bruckberg in Konkurs. - In Nürnberg finden im Stadttheater am Lorenzer Platz Tanzabende mit einer Ballett-Compagnie aus Rom statt. - In Hohenfels wird die Brauerei Plank gegründet. - In Fürth kauft der in Altdorf geborene Brauer Georg Heinrich Grüner (22) ein Grundstück mit Bräugerechtigkeit alias Braurecht an der Wasserstrasse und beginnt mit dem Aufbau der Brauerei Grüner. - In Lauterhofen gründen die Mitglieder des Rettungshauses für verwahrloste Kinder im Schloss Oberlauterhofen einen eigenen katholischen Jungfrauenverein, erfinden eine eigene Tracht, geben sich Statuten und wählen eine Oberin. Der katholische pöllinger Pfarrer Johann B Gärtner übernimmt die geistliche Betreuung der neuen religiösen Gemeinschaft. - In Regensburg ist nach dem Tod des Kaufmanns Friedrich Anton Bertram das Haus Heuport Domplatz 7 verkauft, und die Verlagsbuchhandlung Coppenrath eingerichtet. - In Amberg gibt es 40 Brauereien, inklusive der zahlreichen Kommunbrauer, die nicht in ihrer eigenen Brauerei brauen. - In Grünsberg wird die heruntergekommene Sophien Quelle renoviert. - In Regensburg wird das Kinderheim Bischof Wittmann Anstalt in der Heilig Geist Gasse gegründet. - In Regensburg übernehmen die katholischen Barmherzigen Schwestern das Katharinenspital. - In Eichstätt lobt der katholische eichstätter Generalvikar, dass das eichstätter Rettungshaus, das dollnsteiner Rettungshaus und die dort wirkenden katholischen Mallersdorfer Schwestern in äußerster Bescheidenheit alias Armut leben und obwohl es Kinderheime sind, lobt er das fromme und aufopfernde Bemühen in der Pflege der Armen und Kranken und er hofft, dass die Erziehung der Kinder von Gott gesegnet bleiben möge. (persönlicher und liebevoller Umgang zwischen Schwestern und Kindern ist nicht erwünscht) - In Riedenburg wird ein katholischer Kolpingverein gegründet. - In Amberg wird erneut ein katholischer Gesellenverein gegründet, diesmal als Kolpingverein und auch mit der Unterstützung einiger angesehener amberger Bürger, wie die Tageszeitung Amberger Tagblatt berichtet. Zur Gründung wird zur musikalischen Unterhaltung auch ein Theaterstück aufgeführt. Der katholische Religionslehrer Wolfgang Haber (32) setzt auch die Statuten fest, nachdem nicht nur die Wandergesellen in ihrem Beruf geschult sondern auch religiös unterrichtet werden sollen. - In Schwandorf gründen junge Männer den Verein Gemüthlichkeit. - Der bayerische König Maximilian II Joseph von Wittelsbach (St) (49) beginnt jährliche Physikalische Berichte erstellen zu lassen, in denen die Bräuche und Feste der Bevölkerung aber auch die Lebensumstände und Wohnumstände ungeschönt notiert werden. - In Neumarkt prangert der katholische neumarkter Stadtphysikus Franz Schweninger in seinem Physikatsbericht an die Regierung den Grund für die hohe Säuglingssterblichkeit an, der seiner Meinung nach im unmenschlichen Umgang der beiden Kirchen mit den Neugeborenen liegt, die innerhalb von 24 Stunden unter Strafandrohung zur nächsten Kirche gebracht und getauft werden müssen, wobei sie über viele Stunden jeglichen lebensbedrohlichen Witterungen ausgesetzt werden. Viele Mütter bringen ihre Neugeborenen zu Fuß zur Taufe. - Die neumarkter Bauern leben in zum Großteil strohgedeckten Bauernhäusern in Schmutz, Enge, Dunkelheit und Dreck. Körperpflege ist kein Thema. Frauen verstecken ihre langen Haare immer unter einem Kopftuch. Haare zu einem Mittelscheitel zu kämmen gilt als eingebildet und städtisch. Wäsche wird nicht gewaschen, vielmehr lüftet man sie um sie danach wieder anzuziehen. Alle Bauern sind streng religiös, beten mehrmals täglich und vor und nach dem Essen. Im Winter läuft sogar Kleinvieh wie Hühner und Gänse in der Stube herum. - In Neumarkt sind die Bauern laut Physikatsbericht überdurchschnittlich klein, gedrungen, ungeformt, intellektuell wenig interessiert, verschlagen und scheu. Hübsche schlanke wohlgeformte Frauen gibt es ausdrücklich sehr wenige. Nur an den Hauptstrassen ist man Fremden gegenüber aufgeschlossener. Auf 100 Sterbefälle kommen in Neumarkt 109 Neugeborene, in der Oberpfalz 124. - In Heng beabsichtigt der ledige Gürtlersohn Johann Georg Gottschalk nach Amerika auszuwandern und muss dies beim königlichen Amtsgericht Neumarkt bei Herrn xxx von Ruf anmelden. Nach der Bekanntmachung haben Schuldner 14 Tage Zeit sich zu melden. - In Regensburg fotografiert Johann Laiffle den Dom. - In Nürnberg Stein Gebersdorf beginnt die Zustellung der Post durch einen Landzusteller von Nürnberg aus. In Nürnberg Stein Großweismansdorf wird eine Postexpedition eröffnet. - In Amberg wird der lauterhofener Bäckersohn und ehemalige neumarkter Rechtspraktikant Hieronymus Ehrensberger (47) amberger Bezirksamtmann. - In Gunzenhausen ist Leonhard Hensolt Bürgermeister. Er hat das Ausflugslokal Stöhr-Keller an der Hensoltshöhe erichtet. - In Dietfurt werden im Kalender für katholische Christen die Dietfurter als Chinesen bezeichnet. - In Fürth wird das Hotel Kütt an der Ecke Friedrichstrasse 3/Königswarterstrasse alias Fürther Freiheit 2a an der Eisenbahnendstation Ludwigsbahnhof mit Kaffeehaus und dem ersten Restaurant der Stadt eröffnet. - In Roth beginnt der rother Schneidermeister und Leihhausverwalter Johann Carl (--) auf einer gebrauchten Holzspindelpresse eine eigene rother Wochenzeitung Rother Intelligenzblatt zu drucken, die die Regierung aus ökonomischen Gründen nach einigen Monaten als Amtblatt nutzt, wofür er autodidaktisch das Setzen und Drucken erlernt hat. - In Altdorf kauft der Seminarlehrer Johann Michael Strauß (--) die ehemalige Stadtschreiberei, Rentamt und Wohnung des königlichen Forstmeisters Freiherr xxx von Egloffstein (--) Neubaugasse 7 in ein Seminarhaus umgewandelt. - In Regensburg kommt der 40. Jahrgang der vierseitigen regensburger Tageszeitung Regensburger Zeitung heraus. Es gibt sie auch samstags und sonntags und sie enthält auch ein Unterhaltungsblatt. Sie wird von der Buchdruckerei Neubauer ehemals Krug verlegt und hergestellt. Verantwortlicher Redakteur ist Adalbert Müller (--). - In Nürnberg arbeitet der Fotograf Ferdinand Schmid (20) im Photografischen Atelier seines Vaters Georg Schmid (49), eines  Portätmalers und nürnberger Fotopioniers, mit. - In Beilngires kauft der seit drei Jahren erblindete und 18 28 als langjähriger wohlhabender bäuerlicher Religionslehrer der bayerischen Königskinder zum Ritter geschlagene und damit in den Adelsstand erhobene alias geadelte eichstätter Bischof Georg von Oettl (49) das Schloss Hirschberg für das Bischöfliche Seminar Eichstätt zum Ferienaufenthalt der Alumnen und Seminaristen. - In Pierer's Universal-Lexikon der Vergangenheit und Gegenwart wird Neumarkt so beschrieben: Hauptstadt des Landgerichts Neumarkt mit 30.000 Einwohnern im bairischen Kreise Oberpfalz an der Sulz und am Ludwigskanal gelegen, Lateinische Schule, Institut der Barmherzigen Schwestern, Schloß, Zeughaus, Tabaksfabrik, Seidenzucht, Bierbrauerei, in der Nähe die Burgruine Wolfstein, ein Wildbad mit Schwefelsäure und kohlensauren Salzen und Muschelmarmor. - In Neumarkt gibt es zwei Ziegelhütten, die Obere Ziegelhütte Weinbergerstrasse 49 und gegenüber 70, und die Untere Ziegelhütte Altdorfer Strasse 53 gegenüber der Bernfurter Mühle. - In Neumarkt führt laut Urkataster die Weinbergerstrasse direkt in die rechteckige 180 x 180 m große historische unbewaldete umgrenzte Parkanlage Königsberg mit Wohnhaus und Oekonomiegebäuden Am Königsberg 13, die sich nur nördlich an der späteren Straße Am Königsberg befindet, an die sich nordlich und östlich das Flurstück Frauenberg anschließt, in deren Mitte sich die Maria Hilf Kirche befindet. Das Flurstück Am Weinberg führt von der Weinberger Strasse 70 nordöstlich bis zur Sturmwiese, in deren Mitte sich eine Ansammlung von Gebäuden namens Weinberg befindet. In der Strasse Am Weinberg 20 24 gibt es zwar versprengte Weinberge alias einzelne Flächen auf denen Weinbüsche wachsen, die bis 200 m an den Maisweg in Lähr heranreichen, die aber mit dem ursprünglichen historischen Flurstück nichts zu tun haben. Rund um den Königsberg wird Hopfen angebaut. - In Neumarkt ist das Hochgericht auf dem Gelände in der Hans Dehn Strasse 25.

1859 Wetter: Milder Winter und milder Frühling. Trockenes Jahr mit großer Hitze. - Der Rat der Stadt Neumarkt plant vergeblich einen Abwasserkanal durch die Stadt. - In Regensburg werden die Eisenbahnstrecken Nürnberg~Amberg~Regensburg und Regensburg~München am gleichen Tag eröffnet, wobei auf beiden Strecken die Züge in Regensburg ankommen. - In Regensburg ist der Restaurateur Johann Friedrich Waldmann im Besitz Kaffeehauses Café Zum Guldengarten in der Wittelsbacherstrasse 1. - Der bayerische König Maximilian II Joseph von Wittelsbach (St) (48) erhebt seinen langjährigen in Amberg geborenen ehemaligen Privatsekretär und Finanzministerialrat Franz Xaver Schönwerth (49) in den persönlichen Adelsstand. - Hersbruck wird an das staatliche Eisenbahnnetz Ostbahn angeschlossen. - 1 Gulden entspricht 19 Euro (20 22). - In Amberg bringt der Institutsleiter der Amberger Gewehrfabrik Freiherr Philipp von Podewils (50) das nach ihm benannte Vorderladergewehr Kaliber 13,9. Der Erfolg führt zur Einführung von Dampfmaschinen zur Produktion. Ein Großteil der bayerischen Waffen wird dennoch in Lüttich bei Francotte bestellt. - In Rosenberg werden die Erzfelder von der Eisenwerk-Gesellschaft Maximilianshütte in Haidhof aufgekauft. - In Neumarkt ist Johann Mois Bürgermeister. - In Roth wird ein Turnverein gegründet. - In Amberg wird mit dem Bau des Bahnhofs begonnen. - In Fronberg bei Schwandorf stirbt Freifrau Caroline von Spiering alias Spirinck alias Caroline von Holnstein (44), Witwe des unehelichen kaiserlichen wittelsbacher Nachkommen und zwei Jahre zuvor verstorbenen königlich bayerischen Kämmerer Graf Karl Theodor von Holnstein (++). - In Hersbruck wird das Wochenblatt der Städte Hersbruck, Lauf und Umgebung zweimal wöchentlich herausgegeben. Die Nürnberg-Hersbrucker Eisenbahn fährt um 6:00, 11:30 und 6:00 abends nach Hersbruck und 7:30, 1:00 und 7:45 nach Nürnberg. Die Fahrzeit beträgt 57 Minuten. - In Nürnberg wird der hersbrucker und nürnberger Hopfenhändler, Weinhändler und Nationalversammlungsmitglied Johann Georg Zeltner (54) Mitglied in der nürnberger Freimaurerloge Zu den drei Pfeilen. - In Amberg wird den Juden vom Rat der Stadt verboten sich länger als 24 Stunden in der Stadt aufzuhalten. - In Bayern wird der bayerische Innenminister  Graf August von Reigersberg (44), der besonders das Gesetz Zum Schutz gegen den Missbrauch der Presse sehr willkürlich auslegte auf Druck des Landtags zum Rücktritt gezwungen und durch seinen liberaleren Nachfolger Max von Neumayr (51), der eine Form von relativer Pressefreiheit einführt, ersetzt. - Die Pferdeeilpoststrecke Nürnberg~Regensburg wird eingestellt und durch einen täglichen Postomnibus alias Postkutsche mit 12 stündiger Reisezeit, der überall hält, ersetzt. - In Nürnberg wird der königlichbayerische Musikmeister Jakob Peuppus geboren. - In Nürnberg ist Freiherr Hans von Aufsess ist Rittergutsbesitzer, königlichbayerischer Kämmerer und Vorstand des Germanischen Museums. - Graf Heinrich von Linden ist grossherzöglich hessischer Kammerherr. - In Nürnberg wohnt die Zinnmalerin Katharina Köffler in L27 alias Nonnengasse 2. - In Regensburg wird mit der Fertigstellung der Dom-Turmhelme begonnen. - In Altdorf stirbt der Bierbrauer Paul Grüner (57). - In Regensburg wird der Bahnhof auf dem Petersfriedhof erbaut. - In Altdorf gehört der Gasthof Zur goldenen Sonne Oberer Markt 6 dem altdorfer Bürger Johann K Heydner. - In Nürnberg wird der verbotene Turnverein 18 46 als Gymnastischer Verein wiedergegründet. - In Neumarkt wird das bestehende katholische Schwesternhaus in der Schwesterhausgasse 6 durch eine Sozialstiftung renoviert. - In Amberg wird der katholische Concordiaverein unter Beteilung des katholischen amberger Religionslehrers Wolfgang Haberl gegründet. - In Neumarkt führt die Gesellschaft Bürgerverein Neumarkt im Gasthaus Mederer in dessen Theatersaal zum Jahresbeginn das Kotzebue Lustspiel Verlegenheit und List auf. Bei der Bekanntmachung wird darauf hingewiesen, dass neben den Mitgliedern nur deren nächste Angehörige und keine Fremden Zutritt bekommen. Ausgenommen sind Personen, die von Gesellschaftsmitgliedern persönlich eingeladen werden. Mederer ist gleichzeitig der Kassierer des Bürgerverein Neumarkt. - In Regensburg zeigt eine Fotografie ein Dampfschiff vertäut an der Werftstrasse. - In Nürnberg Doos werden am Bahnhof Doos am Schnittpunkt der Ludwig Süd Nord Bahn mit der Ludwigseisenbahn Umschlaganlagen für den Güterverkehr angelegt, weil die Ludwigseisenbahn-Gesellschaft noch sechs Jahre ein Monopol für den Bahnverkehr zwischen Nürnberg und Fürth hat. - In Berching veranstaltet der Brauereibesitzer Gößwein wie im Vorjahr das Veteranenfest zum Namenstag von König Ludwig I. Adamberger ist Stadtschreiber. - In Nürnberg bringt die Tageszeitung Nürnberger Beobachter ein Beilagenblatt Kladderadatsch im w. Jahrgang heraus. - In Nürnberg wird der jüdische Religionsverein ua vom Bankier und Hopfenhändler Anton Kohn gegründet. - In Nürnberg wird in die Statmauer ein neues Tor eingebaut, das Marientor, das nach der bayreischen Königin benannt wird. - In Nürnberg heiratet der katholische Landespräsident im Königreich Böhmen Graf Rudolph Joseph Philipp von Stadion (51) die katholische Grafentochter Gisela Hadik von Futak (36), deren Ehe mit Baron xx Baillou, wodurch sie zur Freifrau herabgestuft wurde, gerade vom katholischen Papst geschieden wurde. - In Nürnberg wird die private Ostbahn Eisenbahngesellschaft im Hauptbahnhof untergebracht, wodurch die bereits beengte Arbeitssituation dramatisch wird und der Leiter des Oberpost- und Bahnamt für Mittelfranken Georg von Sundahl (--) an der Regensburger Strasse erfolgreich einen Neubau fordert. - In Regensburg besucht der württemberger Medizinalratssohn und Schriftsteller Eduard Mörike (55) den Dom, den man über den Eselsturm ersteigen, aber auch die steinernen mittelalterlichen Überbleibsel vor dem Kirchensturm besichtigen kann und danach wird er Zeuge eines Hausbrandes, dessen Eindrücke er in seinem Werk Der Feuerreiter einfliessen läßt. - In Regensburg wird der nürnberger landadelige Maximilian von Lochner Hüttenbach als Sohn des königlichbayerischen Kammerjunkers und Postbeamten Freiherr Anselm von Lochner Hüttenbach (48) und xxx geboren. - In Neumarkt zeigt die Karte xxx die Stadtbefestigung mit der Stadtmauer folgend, Oberes Tor mit Pflasterzollhäusl, das im Torzwinger westlich zurgänglich ist, Modlerturm hinter der Sparkasse bei Kastengasse 19, Daxenturm hinter Kastengasse 19, Bertleinturm Rosengasse, Klostertor, Gimpelturm nördlich daneben, Stadtwaage im Zollhäusl westlich vor dem Unteren Tor, Strebturm Fischergasse, Katzerturm am Spital, Hallerturm mit Ausgang an der Bad Gasse alias Hallertorstrasse, Bürgerwehrarrestturm Am Schweinmarkt alias Viehmarkt, in dem Bürger nur oberirdisch eingesperrt wurden und eingesperrt werden dürfen, der runde Pulverturm Hirtengasse, in dem das Pulver gelagert wird und der sich am weitesten Punkt vom Schloß entfernt befindet, Reauerturm, (20 24 Oberer Ganskeller) nur noch als Mauervorsprung rechts neben einer Stahltür in der Pulverturmgasse zu erkennen. Die Stadt betreibt neben dem Rathaus das Kommandantenhaus Obere Marktstrasse 22 (20 24 Fielmann), die Neue Schule für Knaben in der Grünbauwirtsgasse 1 später Feuerwehr, das Schwesterhaus Schwesterhausgasse xx und das Bruderhaus Bräugasse 19, das Frühmeßbenefiziatenhaus später westelicher Anbau an das Rathaus, das bürgerliche Polizeiarrestlokal. Direkt der Regierung des bayerischen König Maximilian II Joseph von Wittelsbach (St) (48) unterstellt sind das Neumarkter Pfalzgrafenschloß (20 24) bestehend nur aus dem Hauptgebäude und dem linken Flügel später Festsäle der Residenz, die Frohnfeste rechter Flügel, in der das Hochgericht tagt und es auch unterirdische Gefängniszellen und die Folterkammer gibt, die Kasernen, darunter die beiden alten Kasernengebäude von 17 19 und die neue Kaserne, ein (20 24) nicht mehr erkennbares westlich parallel zum linken Schloßflügel später Festsaalgebäude erbautes ebenso großes Gebäude Hoplan später Residenzplatz 6, die Stallungen der Gebäudekomplex des früheren Evangelischen Pfarrei westlich des Hofplans später Residenzplatz, das Rentamt Obere Marktstrasse 24, das Forstamt Kastengasse 14 später Gloßner, der Getreidestadel später Reitstadel und die Mühlen an der Mühlstrasse, die zum Ludwigskanal gehören.  

1858 Wetter: Trockenes Jahr. - In Neumarkt gehen täglich 6 Eilwagen alias Postkutschen, die nicht überall halten, mehrere Omnibusse und Cariolposten ab. - In Neumarkt gibt es nur vier gehobene, ausgebaute und modernisierte Gasthäuser, das Gasthaus Zum goldenen Hecht Untere Marktstrasse 3 zu dem die Trinkhalle Hechtenkeller Mühlstrasse 1 gehört, das Gasthaus Zum Bären Obere Marktstrasse 26, das Gasthaus Zur Post Obere Marktstrasse 47 (20 17 Adler Mode) und das Gasthaus Zur goldenen Gans Obere Marktstrasse 9, von denen nur letzteres mit gehobeneren Gasthäusern in Nürnberg vergleichbar ist. Wer das Tor Unteres Tor Richtung Amberg verlässt, biegt direkt nach der Überquerung des Leitgrabens an einem Kreisel nach Osten in die aussergewöhnlich nicht mit Kopfsteinpflaster, sondern mit senkrecht gesetzten etwa 10 cm dicken Steinplatten befahrbar gemachte Mühlstrasse ab, wobei diese Technik beim Bau von Hafenanlagen besonders effektiv eingesetzt wird, passiert die Trinkhalle Hechtenkeller Mühlstrasse 1, die nördlich an der Hauptstrasse Mühlstrasse liegt, geht weiter bis zur Hofmühle, wo die Mühlstrasse rechtwinklig nach Norden abbiegt, entlang der Schloßschanze weiterführt und in die Amberger Strasse mündet. Das Wasser der Hofmühle fließt in das Hofmühlbächel ab, das bei der Karl-Oppelstrasse in den Kanal und im Schwarzachweg, der dem natürlichen Verlauf der Schwarzach folgt bei Hausnummer 18 in die Schwarzach fließt. - In Neumarkt ist das neue geschichtliche Werk von Arzt alias Doktor und Gutsbesitzer alias Besitzer von Schloß Woffenbach Johann Baptist Schrauth (--) verheiratet mit der Grafentochter xxx Luise von Spreti (--), Geschichte und Topographie der Stadt Neumarkt in der Oberpfalz in Umlauf, in dem er ohne Nachweise behauptet, dass dort etwa um 01 79 einige der nördlichsten römischen Wachttürme standen, alias auf Sulzbürg und an der Stelle der jetzigen Burgruine Wolfstein bei Neumarkt solche Wartthürme sich befanden. Die Bedeutung des wichtigsten Privilegs im HRR, die Verleihung der Stadtrechte für Neumarkt, alias die Vergabe der Freiheitsrechte als kaiserliche Reichsstadt mit freien Bürgern unter dem Motto Stadtluft macht frei, spielt er als wittelsbacher Würdenträger herunter: ..... die Stadt die ersten besonderen Privilegien erhielt, d. i. gefreit wurde, die unter den Wittelsbachern ja Schritt für Schritt entzogen wurden und seit 16 63 defacto nicht mehr existierten,  interpretiert Johann Baptist Schrauth (--) als wittelsbacher Würdenträger etwas um, erwähnt zwar, das sie von Kaiser Lothar III (St) (--) erbaut worden sein muss, zitiert auch eine Schrift von Sagen von 16 30 Auf Schenkischem Boden wurde sofort Neumarkt, damals am Sand genannt, im J. 11 05 gebaut. Im Jahre 11 10 folgte der Bau der Stadtmauer und im Jahre 11 26 waren alle Mauern, Thürme, Graben, das Rathaus und andere öffentliche Gebäude vollendet. Die schöne wohlgebaute luftige Stadt wurde von den vornehmsten Familien und Rittern zum Aufenthalt gewählt. Unter dem zum Bau mitwirkenden adeligen Familien sind namentlich die Afalter von Afalterbach oder Alfalterbach oder Affalterbach, die Rosen von Berg und die Zißler genannt, von welchen letzteren die Rosengasse und Zisselgasse später Zißlergasse noch heut zu Tage die Namen führen .... Die Erbauung der Stadt Neumarkt selbst wird von den ältesten Überlieferungen in das 12. Jhd verlegt und fällt somit in die Zeit ziemlich mit der Erbauang anderer benachbarter Städte zB Amberg 11 36 ..... unter welchen sie ...11 26... die älteste ist.... Einige alte nürnberger Chroniken nehmen als Gründer eine edle Familie der Neumarkter an, ohne dass daraus mit Bestimmthei hervorginge, ob die Stadt von ihr, oder sie von der Stadt den Namen empfing..., aber dass die bayerische Prinzessin Sophie Friederike von Wittelsbach Bayern (St) (53) die Mutter des österreichischen Kaiser Franz Josef von Habsburg Lothringen (St) (--) ist, erwähnt der in Kronach geborene neumarkter Militärunterarzt im Chevaulegers Regiment, Stadtarzt und Badarzt, der in Kronach geborene Johann Baptist Schrauth (51), der die Grafentochter Gräfin Luise von Spreti (--) geheiratet hat und wodurch er in den Besitz des Schloßgutes Woffenbach gekommen ist, nicht, dafür betont er allerdings die Bedeutung des Stadtadels. Allerding gibt er zu, dass die Neumarkter sich unter der Gewaltherrschaft von Johann Kasimir (St) (++) sehr nach ihren reichsstädtischen Rechten sehnten, wieder ohne den Familiennamen Wittelsbach zu erwähnen. - In Neumarkt wird an das Klostertor eine steinerne Brücke über den Stadtgraben mit einem Steinbild des katholischen Brückenheiligen und Patron des Beichtgeheimnisses Johannes Nepomuk (++) angebaut. - In Nürnberg wird das Mohrentor errichtet. - In Nürnberg wird das Verbot Hopfen durch Schwefeln haltbar zu machen für Mittelfranken aufgehoben, wodurch 8 Schwefelanstalten entstehen. - Der in Amberg geborene Josef Leonhard Schmid (36) eröffnet das Münchner Marionettentheater. - In Neumarkt ist Johann Mois Bürgermeister. - 1 Gulden entspricht 19,6 Euro (20 22). - Nürnberg hat 59.177 Einwohner und Regensburg hat 23.362 Einwohner. - In Amberg wandern eine Handwerkertochter und ein Dienstbote nach Österreich aus. - In Neumarkt ist laut Karte von Nicolaus Rittershausen ein großer Weiher, der Moosweiher, südlich der Stadt angelegt. - In Regensburg wird Graf Friedrich Eckbrecht von Dürckheim Montamartin auf Steingaden und Kinsegg als Sohn von Graf Karl Eckbrecht von Dürckheim Montmartin (36) geboren. - In Nürnberg eröffnet Friedrich Heller (22) in der Vorderen Sterngasse eine mechanische Werkstatt, in der er mit Schwachstrom betriebene physikalische und elektrotherapeutische Geräte herstellt. - In Nürnberg wird die erste im Vorjahr ausgemusterte Stephenson-Eisenbahn Adler an einen Schrotthändler nach Augsburg verkauft. - Der in Regensburg geborene Fürst Maximilian Anton von Thurn und Taxis (St) (27) heiratet die bayerische Titular Herzogstochter Prinzessin Helene von Wittelsbach in Bayern (St) (24), die abgelehnte kaiserliche Heiratskandidatin und Schwester der bayerischen Titular Herzogstochter österreichischen Kaiserin Elisabeth von Wittelsbach in Bayern (St) (21). Sie ziehen in das palaisartige, barocke Stadtpalais Bismarckstrasse 8 (20 19 Commerzbank) von Freiherr Ludwig Carl August Reichlin von Meldegg, wonach es Erbprinzenpalais genannt wird. - In Neumarkt gibt es 203 protestantische Gemeindemitglieder, davon 106 beim Militär und 17 bei den Familien der Soldaten. 80 Protestanten kommen aus dem Zivilstande. Es gibt 9 reinprotestantisch und 17 katholischprotestantische Familien. - Der in Schönkirch geborene Oberstsohn Friedrich von Podewils (54) wird erster evangelischer bayerischer Regierungspräsident von Oberfranken. - In Nürnberg siedeln sich durch die Aufhebung des Schwefelverbotes für Hopfen alle großen fast ausschließlich jüdischen Hopfenhändler an. - In Nürnberg wird auf Betreiben des Münchner Corps Cisaria Studenten Sophian Millitzer das erste nürnberger Studentencorps, die Kneipgesellschaft der Rheinlandpfälzer zum Corps Rhenopalatia erhoben. Die erste Mensur auf Waffen wird mit dem Corps Baruthia Erlangen gefochten. - In Paris gebärt die nürnberger Gürtlermeister- und Galanteriewarenhändlertochter Elise Strobel, die als Hausdame arbeitete, dem augsburger Lederwarenhersteller Theodor Diesel den Sohn Rudolf Diesel. - In Schwandorf wird die aus Holzhaus stammende ledige Diebin und Gelegenheitshure Barbara Böckl trotz Stadtverbots aufgegriffen und mit zehn Rutenhieben bestraft. - In Schwandorf ist das Peitschenknallen auf einem Fuhrwerk verboten, was der aus Naabsiegenhofen stammende Bauer Johann Maier nicht gewußt haben will. - Die Ostbahn von Nürnberg nach Regensburg wird errichtet. - In Regensburg übernimmt der Braumeister Franz Josef Bergmüller (25) die Karmeliterbrauerei am Dachauplatz, wo er das neuerbaute Hotel Karmeliten-Brauerei eröffnet. - Studenten tragen keine Waffen sondern 120 cm lange Pfeifen. - Die Lotto-Zahlen 5 aus 90 werden in Nürnberg, München und Regensburg aus einem Glücksrad im Rathaus gezogen. Nach 3 Wochen verfallen nicht aabgeholte Gewinne an die Lottokasse. - In der Abgeordnetenkammer des bayerischen Landtages sitzen für den Wahlbezirk Neumarkt, der die Landgerichte Neumarkt, Hilpoltstein, Riedenburg und Regenstauf mit 63.412 Seelen umfasst, der Gutsbesitzer in Sandersdorf, Freiherr Max von Bassus (--) und der katholische heidecker Stadtpfarrer Johann Baptist Wolfsteiner. Für den Wahlbezirk Regensburg mit 90.574 Seelen der ramspauer Gutsbesitzer Freiherr Max von Pfetten, der regensburger Großhändler Wilhelm Neuffer und der regensburger Dompropst Josef Baptist Zarbl. Für den Wahlbezirk Nürnberg mit der Stadt Nürnberg und den Landgerichten Nürnberg, Heilbronn und Cadolzburg mit 101.665 Seelen sitzen der burgfarrnbacher Gutsadministrator und Hofrat Johann Längenfelder, der königlich bayerische Staatsminister des Äußern Freiherr Ludwig von der Pfordten und der nürnberger Tapeten Fabrikant Ottmar Briegleb in der Abgeordnetenkammer des bayerischen Landtages. - Die nürnberger Boten gehen ab nach Allersberg im Gasthaus Zum roten Kreuz, nach Altdorf die Gasthäuser Zum goldenen Ochsen, Zum weißen Hahn und Zur Reichskrone, nach Amberg Zum goldenen Schwan, nach Ansbach im Gasthaus Zum weißen Löwen und Zur Krone auf dem Obstmarkt, nach Beilngries, Berching, Kipfenberg und Greding im Gasthaus Zum weißen Hahn und Zum Herzog Max, nach Kastl im Weinträublein auf der Füll, nach Freystadt im Gasthaus Zum Lindwurm beim Frauentor, nach Neumarkt im Gasthaus Zum weißen Löwen und Zum weißen Hahn und nach Regensburg im Gasthaus Zum weißen Löwen, Zum goldenen Hirschen und im Gasthaus Zum weißen Kreuz. Auf dem Ludwig Donau Main Kanal fahren wöchentlich drei Boote zwischen Regensburg und Nürnberg hin und her. Einer davon ist der regensburger Schiffer Hieronymus Ziegler. - In Nürnberg ist der Kanalhafen am Ludwig Donau Main Kanal an das staatliche Eisenbahnnetz angeschlossen. - In Regensburg fährt der fahrende Bote Erras nach Amberg vom Gasthof Zur weißen Lilie Simadergasse 4 (20 17 Friseur Brandt) ab, nach Neumarkt vom Gasthof Zur weißen Lilie Simadergasse 4 (20 17 Friseur Brandt) und nach Nürnberg vom Gasthaus Zum goldenen Posthorn Goldene Bärenstrasse 10 (20 17 Jag deine Eltern nicht vom Hof). - In Neumarkt wird das Gasthaus mit Metzgerei Krauß Obere Marktstrasse 49 zum größten Haus am Platz. - In Neuendettelsau führt der in Fürth geborene evangelische Pfarrer Wilhelm Löhe (50) sein Prinzip der Mutterhäuser-Diakonie ein, weil sich die Evangelische Kirche weigert ausgebildete Diakonissen in den evangelischen Gemeinden einzusetzen, trotz bester Kenntnisse in Kindererziehung, Krankenpflege, Allgemeinbildung und spiritueller Zurüstung. - In Hilpoltstein wird ein Bezirks Krankenhaus mit katholischem klösterlichem Pflegepersonal gegründet. - In Eichstätt beschließt der Armenpflegschaftsrat beim königlichen Landgericht Eichstätt, für den Distrikt Eichstätt ebenfalls ein Rettungshaus für Kinder zu gründen, das im dollsteiner Kastenhof ebenso mit Mallersdorfer Schwestern aus Pirmasens eingerichtet wird und wo 15 Kinder bis aus Buxheim und Kipfenberg betreut werden. - In Amberg stellt die Stadt den Turnern einen Alleeplatz vor dem Wingershofer Tor als Turnplatz zur Verfügung. - In Burglengenfeld wird ein katholischer Kolpingverein gegründet. - In Nürnberg bringt die Tageszeitung Nürnberger Beobachter ein Beilagenblatt Kladderadatsch heraus. - In Nürnberg siedeln sich nach der Aufhebung des Schwefelverbots für Hopfen zur Bierherstellung für Mittelfranken acht Hopfendarranstalten und 25 Handelsniederlassungen an. Der Lorenzer Pfarrhof ist förmlich umringt von Höfen, in denen mit giftigen, alles Leben abtötende Schwefeldämpfen gearbeitet wird, die aber je nach Windrichtung auch über die Stadt ziehen. - Der in Lauterhofen geborene katholische freisinger Pfarrer Johann Baptist Prechtl (45) erhält für seine historische Abhandlung über die katholischen Oberammergauer Passionsspiele von der Universität Erlangen einen Doktortitel in Philosophie. - In Eismannsberg verkauft Karl Christoph von Oelhafen (50) das Schloss Eismannsberg an einen Bürgerlichen. - In Nürnberg erkennt die Firmenleitung der Clett & Co später MAN Maschinenfabrik Augsburg Nürnberg, die in ihrem nürnberger Walzwerk saarländischen Stahl nicht nur walzt, sondern auch komplette Brückenteile anfertigt, dass dies für die geplante Rheinbrücke bei Mainz unpraktisch ist, weshalb dort ein neues Montagewerk errichtet wird. - In Regensburg bekommt die Porzellan und Steingutfabrik Anton Schwerdtner am Prebrunner Tor Am Singgrün 1 durch die Verlegung der Steingutfabrik Waffler aus Reichenbach nach Regensburg große Konkurrenz und finanzielle Schwierigkeiten. - In Regensburg hat die Maffei'sche Werkstätten alias Maffeiwerft Unterer Wöhrd seit 18 55 insgesamt 55 Dampfschiffe und Schleppkähne erbaut.

1857 Graf Maximilian Karl Theodor von Holnstein (St) (22) aus der morganatischen kaiserlichwittelsbacher Linie erbt den Familienstammsitz Schloss Schwarzenfeld, Thanstein und Pillmersried. - In Neumarkt wird die Kaserngasse unter der Bedingung, dass das Wasser mittig abfließen kann, gepflastert. - In Neumarkt wird das Reiten auf dem Alleenring verboten. - In Neumarkt gibt es zwei Kommunbrauhäuser und 8 Privatbrauhäuser, die Bier brauen gegenüber nur noch 27 Bürgern, die ihr Braurecht ausüben. - In Neumarkt wird der Leichenverein mit 195 Mitgliedern und die neugegründete Krankenhauskasse von der Sparkasse verwaltet. - In Neumarkt ist Johann Mois Bürgermeister und Joseph Allertshammer (--) Posthalter. - In Regensburg wird mit dem Beleuchtungstechniker Ludwig August Riedinger ein Gaswerk in der Landshuterstrasse errichtet. - In Amberg wandern drei Handwerker nach Preußen und Österreich aus. - Donauwörth wird an das Telegraphennetz angeschlossen. - In Neumarkt hält der Vikar den ersten protestantischen Schulunterricht in seiner Vikarswohung in der Herzwirtsgasse ab. - In Bayreuth wird nach vier Jahren Bauhütte eine Empfangshalle für Eisenbahnreisende eröffnet. - Die bildhübsche bayerische Hofdame Friederike von Gumppenberg (34), deren Bild in der bayerischen Schönheitsgalerie hängt und deren Mutter die ehemalige (bis zur Heirat mit Freiherr Franz Seraph von Gumppenberg Peuerbach (77) Gräfin Therese von Tannenberg ist, gibt ihren Dienst nach dem Tod ihres Vateres auf und heiratet ihren Vetter Freiherr Ludwig von Gumppenberg Peuerbach. - In Hersbruck wird die Restauration Heissmann eröffnet, die bei eintretender Dunkelheit beleuchtet wird. - In Neumarkt gibt es 27 Bürger, die in den Kommunbrauhäusern brauen und 8 Privatbrauereien. - In Schwandorf Kreuzberg Charlottenburg heiratet Gräfin Caroline von Holnstein aus Bayern Wilhelm Maximilian von Fronberg (35). - In Nürnberg gründen sechs aus der bayerischen Rheinpfalz stammende Corpsstudenten des Nürnberger Polytechnikums in Wöhrd (20 16 Georg-Simon-Ohm-Hochschule) die studentische Kneipgesellschaft der Rheinlandpfälzer und nehmen abweichend vom landsmannschaftlichen Prinzip bald auch fremde Studenten auf. - In Auerbach wird der Schneidermeister Johann Fronhöfer in der Pfarrstrasse 8 Postexpeditor (1981 Café Postillion). - In Regensburg wird ein Gaswerk Ecke Landshuter Strasse/Dr Martin Luther Strasse eröffnet. Schloßbrauerei Freiherr Max von Speck-Sternberg. - In Lauterhofen eröffnen die drei unverheirateten Frauen Rosina Weber aus Marbertshofen, Maria Anna Beer und Kunigunde Lehmeier aus Lauterhofen im ehemaligen Schloss Oberlauterhofen offiziell ein Rettungshaus. - In Nürnberg hat das Maschinenbauunternehmen Klett und Co später MAN über 2.600 Arbeiter. - In Bayern werden die Bahntelegraphieleitungen für Staats- und Privatdepechen geöffnet. - In Altdorf wohnt der Abdecker alias Wasenmeister  Paulus Edelhäuser im Stadttor Oberes Tor. - In Oberferrieden schlägt der Blitz ins Pfarrhaus ein, weshalb der Pferdestall und der Zehentstadel abbrennen. - In Amberg Kloster Ensdorf wird die Auffangeinrichtung für überzähliche katholische Priesteranwärter Stiftung Xaverianum in den ehemaligen Fabrikgebäuden zu einem Gefängnis für Priester, der Priesterstrafanstalt Xaverianum umgewandelt. - In Eichstätt geben die katholischen Barmherzigen Schwestern die Arbeit in der Kindererziehungsanstalt Rettungsanstalt nach 4 Jahren wieder auf. - In Eichstätt kommen auf Anfrage des Magistrats für das von der Bürgerschaft finanzierte Rettungshaus für verwahrloste Kinder weiblichen Geschlechts in Verbindung mit einer Kinderbewahranstalt im Haus Litera D 382 alias Westenstrasse 77, sechs weitere katholische Mallersdorfer Schwestern aus dem pirmasenser Mutterhaus dazu, wo sie zu echt staatsbürgerlichem Leben erzogen und gebildet werden sollen. - In Kallmünz wird die Freiherrntochter Anna von Stachelhausen geboren. - In Neumarkt wird für 203 evangelische Bürger und 106 evangelsiche Soldaten und ihre Angehörigen ein evangelisches Pfarrhaus in Haus 175 alias Herzwirtsgasse 17 eröffnet, deren Kinder vier stunden wöchentlich evangelischer Religionsunterricht von Vikar Gustav Steinlein erhalten. - In Regensburg wird der Theaterdirektor Ludwig Cramer (--) am regensburger Theater durch Martin Wihrler (--) abgelöst, der es 9 Jahre bleibt. - Toilettenpapier wird erfunden. - In Nürnberg heiratet ein Jahr nach dem Tod ihres Vaters, die in Nürnberg geborene Erste Bürgermeistertochter Mathilde Kunigunde Amalie Binder (22), die unter dem Pseudonym Amara George schreibt, den Schriftsteller Alexander Kaufmann (40), der als Archivar für Fürst xxx von Löwenstein in Wertheim (St) (--) arbeitet. - In Fürth wird der Jurist Adolf John (--) rechtskundiger fürther Bürgermeister, was er 16 Jahre bleibt. - In Regensburg zieht der Historische Verein für Regensburg und die Oberpfalz vom Dompropsteigebäude am Haidplatz in das Thom Dittmer Palais am Haidplatz. - In Regensburg baut die Maffeiwerft Unterer Wöhrd das Dampfschiff Prinz Otto, das bei der Überführung in Salzburg unglücklicherweise auf Grund läuft. - In Neumarkt gibt es neben dem Krankhaus in der Nürnberger Strasse für 20 bis 30 Kranke auch noch in der Kaserne ein Militärkrankenhaus für 18 bis 20 Kranke, das durchschnittlich mit 6 Kranken belegt ist.

1856 In Neumarkt wird mit dem katholischen Stadtpfarrer Rhöm ein katholischer Kolpingsgesellenverein mit 98 Mitgliedern gegründet. - In Ansbach gibt es ein Adressverzeichnis und Firmenverzeichnis. Darin u.a. die Photographen Georg Daniel Fritz, Franz Sales Hitz, Georg Kiefhaber, Georg Kleeberger und Georg Preßlein, der Badeanstaltsbesitzer Thomas Binder, die Friseure Daniel Wilhelm Liedl und Franz Xaver Nikolaus Penz und die Bierbrauereien Johann Kaspar Bauder, Georg Bonhag, die Freiherr von Crailsheimsche Gutsherrschaftsbrauerei, die Brauerei von Georg Hürner, von Johann Leonhard Mai, Johann Georg Müller, Georg Michael Rosa, Johann Rosa und Georg Loenhard Späth. - Die Bleistiftfabrik A W Faber in Stein kauft ein von dem Geologen Albert in Sibirien entdecktes Graphitlager und kann die Qualität ihrer Bleistifte langfristig kostengünstig auf höchstem Stand halten. - In Nürnberg gründen zwei Brüder zusätzlich zur Staedtler Bleistiftfabrik die W Staedtler & Co Bleistiftfabrik. - In Nürnberg stirbt der Handwerker und Mundartdichter Johann Wolfgang Weikert. - In Fürth wird der Jurist Ferdinand Miltner geboren. - Die private AG der Bayerischen Ostbahnen erhält die Lizenz zum Bau der Eisenbahnstrecke Nürnberg~Amberg~Regensburg. - In Neumarkt ist Johann Mois Bürgermeister. - In Regensburg wird der regensburger  Friedrich Schubarth (52) Erster Bürgermeister. - In Amberg wandern zwei Dienstboten wegen der restriktiven Heiratsbeschränkungen nach Österreich aus. - In Neumarkt übergibt der Buchdrucker Anton Hinderhuber seinen Verlag an Gg. Paul Zobel. - In Roth wird das Seckendorffschlösschen in der Hilpoltsteiner Strasse zum Dienstbotenspital umgewandelt. - In Schwandorf werden die ledigen Schwestern Barbara und Maria Meier auf dem Nachhauseweg von der Arbeit im Gasthaus Ziegler auf der Gasse nach Amberg von fronberger Burschen unsittlich belästigt. Eine der Frauen bespuckt Joseph Janser (19), der eine Ohrfeige zurückgibt und dafür drei Tage verschärften Arrest auf bloßen Brettern und ohne warme Speise erhält. - In Nürnberg wird die Nürnberger Krippe- und Pflegeanstalt gegründet. - In Nürnberg besitzt die Patrizierfamilie Tucher zwei Braustätten L1277 als gepachtete Actienbrauerei und L 250 als Tucher´sche Brauerei. Unter den 27 Brauereien gibt es ua Henninger, Reiff alias Kurz, Lederer und Zeltner. - In Altdorf wird die Malerin Dora Hitz als Tochter von Lorenz Johannes Hitz und Anna Elisabeth Meyer  geboren. - In Aldorf wird statt der geplanten Suppen- u. Beschäftigungsanstalt für verwahrloste Kinder, ein streng reglementiertes Rettungshaus eröffnet, wo Jugendliche, die verwahrlost sind, professionell betteln, sich prostituieren oder schwer erziehbar sind, zwangseingewiesen und streng protestantisch erzogen werden. Wer sich anpasst, wird vom Hausvater mit eigener Familie gut behandelt und ausgebildet, wer sich nicht einfügt, wird wie in der normalen Großfamilie geschlagen, eingesperrt und besonders Renitente sogar angekettet. Die Kontrolle wird über das Volljährigkeitsalter hinaus ausgeübt. Das Institut erhält vom Staat Geld pro Kind, aber die Kinder müssen auch arbeiten, obwohl Kinderarbeit eigentlich verboten ist. - In Kloster Ensdorf werden die durch den Ansturm auf das Priesteramt unbeschäftigten Anwärter Supernumeralii alias Überzähligen in der vom regensburger Bischof Valentin Riedel (54) neueingerichteten Stiftung Xaverianum in den ehemaligen Fabrikgebäuden untergebracht, wo sie das Pastoral ohne Gemeinde üben. - In Nürnberg betreuen die evangelischen Diakonissen Marie von Meyer und Helene von Meyer eine Pflege- und Krippenanstalt. - In Parsberg Herrnried verkauft Freiherr Gustav von Rummel (--) Schloss Herrnried an Freiherr Karl von Mengershausen (--). - In Roth beginnt man die Zeitung Intelligenzblatt zu verteilen, das in Nürnberg für den Landgerichtsbereich Pleinfeld in Form eines vierseitigen Informationsblatts für amtliche Bekanntmachungen gedruckt wird. - In Regensburg verursacht der Pariser Kongress zur Freiheit der Schiffahrt schwere Auswirkungen auf die Donaudampfschiffahrtsgesellschaft.  

1855 In Nürnberg verpachtet das Königreich Bayern das Königliches Bräuhaus in der Weizenstrasse alias Karl Grillenberger Strasse 3 an die Dr Lorenz Tucher Stiftung und die Patrizierfamilie Tucher von Simmelsdorf nennt das Brauhaus in Freiherrlich von Tuchersche Brauerei um. - In Neumarkt wird der Weg vom Schloßeingang zur Hofkirche gepflastert und im Lohbach eine Badegelgenheit geschaffen. - In Neumarkt kauft der Wirt des Gasthauses Zum Elefanten Lorenz Koch das erste der drei Kommunbrauhäuser in der Fischergasse in denen Bier gebraut wird. - In Nürnberg backen die Lebküchner dem bayerischen König Maximilian II Joseph von Wittelsbach (St) (44) und der Königin einen Riesenlebkuchen mit der Verzierung Heil unserem König. - In Nürnberg verkauft das Königreich Bayern das Königliche Bräuhaus mit dem Weizenbrauhaus in der Waizenstrasse 3 an die Dr-Lorenz-Tucher-Stiftung. - Der in Hirschau geborene Besitzer der Schlossbrauerei Hirschau, Eisenhüttenbesitzer und ehemaliger Abgeordneter der ersten bayerischen Ständeversammlung Florian Dorfner (53) kauft das Hammerschloß Theuern von Gräfin Sophie von Hirschberg. - In Regensburg feiert der Schenk Seidl seinen Einstand als neuer Wirt im Gasthaus Augustiner Bräuhaus, wofür er bei wohlbesetzter Harmonie Musik sehr gutes neues Bier verspricht. - In Nürnberg wohnen 6 jüdische Familien mit Bürgerrecht, ein Großteil aus Fürth. - In Neumarkt ist Johann Mois Bürgermeister. - Nürnberg hat 56.398 Einwohner. Regensburg hat 22.785 Einwohner. Neumarkt hat 3.810 Einwohner. - In Nürnberg stellen Großberger und Kurz Bleistifte her und setzen auf maschinelle Fertigung. - In Amberg wandern fünf Personen nach Österreich aus. - Die bayerische Königsfamilie besucht Nürnberg. - In Nürnberg Maxfeld wird das nürnberg Volksfest abgehalten und vom nürnberger Kaufmann Plattner ein englischer Garten als Attraktion angelegt. Der bayerische König Maximilian II Joseph von Wittelsbach (St) (44) lehnt ab zu kommen. Weitere Volksfeste finden bis 18 71 nicht regelmäßig statt. - In Neumarkt wird das Klostertor in der Klostergasse erbaut. - In Neumarkt kauft Michael Reiser, der Vormund von Katharina Gloßner, das Gasthaus Zum roten Rössl, Kastengasse 14. - In Roth wird über dem Terrassenkeller einmal pro Monat provisorischer katholischer Gottesdienst abgehalten. - Der bochumer Erfinder Jakob Meyer wird für seine Erfindung des Stahlformgusses auf der Weltausstellung vom essener Stahlschmied Friedrich Krupp als Scharlatan beleidigt, aber nach einem Beweis vom französischen König ausgezeichnet. Er gießt Stahlkanonen aus einem Stück. - In Regensburg Stadtamhof kommt im Verlag Meyer die Tageszeitung Regensburge Tagblatt heraus. - In Regensburg tritt J Richter mit der Karlsbader Musikgesellschaft im Prinzengarten nachmittags um 3 bei 6 Kreuzer Eintritt auf. - In Regensburg stellt Creszenz Eckmüller in A 64 Frauenkleider und Frauenputz her. - In Regensburg Inkofen ist Graf Emanuel von la Rosee auf Isareck Gutsbesitzer. - In Bayern gibt es 1.074.824 Familien mit 4.541.556 Seelen, darunter 3.176.333 Katholiken, 1.231.463 Protestanten, 2.431 Reformierte, 5.560 Mennoniten, Griechen, Deutschkatholiken und Lichtfreunde und 56.033 Juden. - In Denkendorf verkauft die in St Petersburg geborene russische Zarentochter leuchtenberger Herzogswitwe Marija Nikolajewna Romanowa (St) (36) Schloss Prunn. - In Nürnberg ist die Stadt in 32 sebalder und 30 lorenzer Distrikte mit je einem privaten einflussreichen Vorsteher eingeteilt. - In Nürnberg arbeiten die Chokoladenfabrik Birkner und Hartmann und die Chokoladenfabrik Schores von 9 mit Dampfmaschinen. - In Neumarkt erwirbt die Evangelische Gemeinde den Mittelteil des ehemaligen Klostergebäudes des Kapuzinerklosters durch den Kupferschmied Christian Conzelmann für 800 Gulden, die auch eine alte Orgel und einen Altar besorgt. - In Nürnberg wird der Lutherische Hilfsverein für weibliche Diakonie unter der Patenschaft von Wilhelm Löhe gegründet. - In Ansbach wird ein Gefängnisneubau in der Brauhausstrasse 20 außerhalb der Stadtmauern eröffnet.. - In Greding wird ein Waisenhaus und ein Altersheim gegründet, in dem katholisches klösterliches Pflegepersonal arbeitet. - In Regensburg überlässt der katholische regensburger Verleger Georg Joseph Manz (47) die Sortiments- und Antiquariatsbuchhandlung seinem Schwiegersohn Alfred Coppenrath. - In Regensburg begrüßt der regensburger Buchdrucker Friedrich Pustet (57) den bayerischen König Maximilian II von Wittelsbach (St) ( --) mit zwei Rollen Endlospapier, einer weißen und einer durchgehend blau eingefärbten. - In Rosenberg wird ein katholischer Kolpingverein gegründet. - In Regensburg kauft der katholische regensburger Verleger Georg Joseph Manz (48) die Hochfürstliche Bischöfliche und Hochfürstliche Thurn und Taxis Hofbuchdruckerei von J Rußwurm in der Weißbräugasse. - In Regensburg gibt die Stadtverwaltung bekannt, daß es im Rathaus 3.000 Gulden in bar gibt, die als Hypotheken für den Burfriedensbereich an Interessierte ausgegeben werden sollen, was im Büro Nr 63 im Rathaus beantragt werden kann. Bedingung ist, daß auf dem Haus noch keine Hypothek lastet und nur die Hälfte beliehen wird.   - Der in Nürnberg geborene Fürst Adolf Carl von Löwenstein Wertheim Freudenberg (St) (50) aus der morganatischen witttelsbacher Pfalzgrafenlinie macht seine morganatische bürgerliche Ehefrau Katharina Schlund (42) und Erbprinzessin Freifrau Katharina von Adlerhorst zur Fürstin Katharina von Löwenstein Wertheim Freudenberg. Sie hatten vier morganatische Söhne, die alle als Freiherren im Säuglingsalter und einmal mit 11 verstorben sind. Nur Freifrau Ernestine Caroline von Adlerhorst (17) lebt. - In der Umgebung von Nürnberg wird der Geigenbauer Hans Raab geboren. - In Regensburg bewirbt der katholische Gesellenverein in der Tageszeitung Regensburger Tagblatt einen Glückshafen alias Lotterie, bei der die adelige Freiherrentochter xxx von Buguiette (--) erstgenannt für Regensburg Gewinne einsammelt, die dann verlost werden. In Stadtamhof gibt es den Uhrmacher Schutzmann. - In Nürnberg ziehen auch die bisher noch in der Karolinenstrasse 36 bis Adlerstrasse 3 am Josephsplatz untergebrachten Briefträger in die Räumlichkeiten am Hauptbahnhof. - In Nürnberg findet das Volksfest, nachdem es im Vorjahr ausgefallen war, wieder statt, diesmal aber auf dem Judenbühl, den man für den bayerischen König Maximilian II Joseph von Wittelsbach (St) (44) kurzerhand in Maxplatz umbenennt. - In Regensburg beginnt die Maffeiwerft Unterer Wöhrd mit dem Bau von Dampfschiffen und Schleppkähnen.

1854 In Nürnberg fordert die durch schlechte Wasserqualität ausgelöste Cholera 300 Tote. Zentrum der Choleraepidemie mit den meisten Opfern ist Gostenhof. - 1 Gulden entspricht 15,7 Euro (20 22). - In Neumarkt verliert die 18 45 eröffnete Kunstmühle Laabermühle mit angeschlossenem Sägewerk Mühlstrasse 17 ihren Hauptgesellschafter im Konsotium, den nürnberger Maschinenfabrikanten und Eisenbahnlokomotivenbauer Johann Wilhelm Spaeth (65). - Der in Nürnberg geborene Kolonialwarenhändlersohn Theodor Cramer (37) wird in den Adelsstand erhoben. - In Ingolstadt wird ein katholischer Kolpingsgesellenverein gegründet. - Die evangelische bayerische Königin Marie von Zollern Brandenburg Preußen (St) (24) besteigt den 2.713 Meter hohen Berg Watzmann. Der ehrgeizigen Bergsteigerin verbietet ihr Ehemann, der bayerische König Maximilian II Joseph von Wittelsbach (St) (43), als unziemlich für eine Königin die Besteigung der 3.000 Meter hohen Zugspitze. - Die im münchener Herzog Max Palais geborene Prinzessin Elisabeth von Wittelsbach Pfalz Zweibrücken Birkenfeld Gelnhausen (St) (16) heiratet den österreichischen Kaiser Franz Joseph von Österreich alias Franz Joseph von Österreich Lothringen Habsburg (St) (24). Er ist Enkel des ersten bayerischen Königs Maximilan Joseph von Wittelsbach Bayern (St) (+18 25). Zur Überraschung wird ihr Kaiserschmarrn serviert, den sie weil er ihr zu mächtig ist, ablehnt. - In Neumarkt verkauft der Gastwirt Michael Ehrnsperger (--) vom Gasthaus Zum goldenen Lamm am unteren Markt 7 die gegenüber liegende Gastwirtschaft Zum fröhlichen Türken. - In Nürnberg stirbt der nürnberger Maschinenfabrikant Johann Wilhelm Spaeth (68), der sich in München nach der Verleihung zweier Auszeichnungen auf der Allgemeinen Deutschen Industrieausstellung an der Cholera infiziert hat, nach seiner Rückkehr nach Nürnberg als erstes von 325 Opfern. Seine Unternehmen gehen an seinen Schwiegersohn Johannes Falk (--). - In Nürnberg werden die Englischen Fräulein von Maria Augusta Zankel gegründet. - In Thalmässing wird der jüdische Brauereibesitzersohn Joseph Schülein geboren. - In Hirschau gibt es mehrere Cholerafälle, weshalb der Besitzer der Schlossbrauerei Hirschau, Eisenhüttenbesitzer und ehemaliger Abgeordneter der ersten bayerischen Ständeversammlung Florian Dorfner (52) eines seiner Häuser in ein Krankenhaus umbauen lässt. - In Neumarkt wird Freiherr von Stengel Forstmeister. - In Nürnberg wird der Regierungsassessor Maximilian Waechter bis 18 67 Erster Bürgermeister. - In Regensburg wird die Königliche Villa in neugotischem Stil erbaut. - In Regensburg kommt die erste Auflage Königlich Bayerisches Kreis-Amtsblatt für die Oberpfalz und von Regensburg heraus und wird bei Julius Heinrich Demmler gedruckt. - In Neumarkt besuchen zwei Feiertagsschülerinnen mit ihren Eltern und mit Duldung des Schulinspektors einen Ball, was Pfarrer Seel als Ortsschulinspektor mit den Worten, wir dulden keine Mädchen, welche Bälle besuchen, an unserer Schule, rügt. - In Neumarkt werden 2 km lange neue hölzerne Wasserleitungsrohre vom Brunnenhäusl in die Stadt verlegt. - In Altdorf wird der Altdorfer Hilfsverein für weibliche Diakonie gegründet. - Juden ist es verboten an christlichen Lehranstalten Unterricht zu halten. - In Bodenstein gelangt das Schloss Bodenstein an die hessischen Grafen von Walderdorff. - In Schwandorf findet eine Bierprüfung bei Wirten und brauenden Bürgern statt. Der Kommunbrauer Franz Bergmann schenkt nicht tarifmäßiges trübes und geschmacklich und qualitativ schlechtes Bier aus. Die Bierkieser konfiszieren knapp 500 Liter. Ein Eimer entspricht 68 Maß alias Liter. Beim Kommunbrauer Jakob Neukirchner ist das Bier im Schankfass noch trinkbar aber 1.000 Liter im Keller werden konfisziert. Beim Kommunbrauer Sattler Georg Klob werden 700 Liter als trüb, geringhaltig und geschmacklich schlecht konfisziert. Alle erklären mit genug Hopfen und Malz aber bei zu warmen Nachttemperaturen und bei Nebel gebraut zu haben. - In Schwandorf erfährt das katholische Pfarramt in Form von Pfarrer Müller vom Konkubinat alias Zusammenleben der aus Wackersdorf stammenden kurz vor der Entbindung stehenden Cäcilia Kraus mit dem schwandorfer Schweinehändler Michael Wolf und lässt sie zu einer Arreststrafe verurteilen, ein weiteres Zusammenleben durch das Königliche Landgericht verbieten und mit Polizeigewalt in Form einer ganzen Gendarmeriemannschaft verhindern. - In Nürnberg schreibt der ehemalige nürnberger Realschuldirektor und Philosoph Gotthilf Heinrich von Schubert (19) Die ganze alte Stadt Nürnberg mit ihren ehrwürdigen Kirchen, ihrem großartig stattlichen Rathause, ihren prachtvollen Brunnen und anderen zur öffentlichen Schau stehenden Kunstwerken, ja selbst mit ihren einzelnen Häusern, die ohne Unterschied der Größe und Ansehnlichkeit ihres Ranges wie schlichte Bürgerleute neben dem Herrn von hohem Adel in den winklich sich durchlaufenden Strassen nebeneinander stehen, erscheinen in ihrer Gesamtheit als das Werk ein und desselben Baumeisters. - München wird die erste bayerische Großstadt mit mehr als 100.000 Einwohnern. - In Altdorf, Fürth, Heidenheim, Hersbruck, Nördlingen und Nürnberg entstehen Zweigvereine, welche Krippenanstalten, Kleinkinderschulen oder Rettungshäuser unterhalten. - Der bayerische Scharfrichter Lorenz Schellerer führt die letzte Hinrichtung mit dem Schwert in Bayern in München an dem vom Landgericht Greding verurteilten Sattlergesellen und Raubmörder Christian Hussendörfer (19) aus. - In Nürnberg ist das Tucherschloss in der Hirschelgasse 9-11 eine Attraktion der Stadt. - In Erlangen beginnt der vielsprachige königlich bayerische Schlösserverwaltersohn und begeisterte Reiseschriftsteller Heinrich Noe (21) mit einem zehnjährigen Studium der Literatur und Naturwissenschaft alias Botanik. - In Nürnberg ist nach Freiherr xxx von Erffa die Gegend um den Staatsbahnhof, der ihm wie ein Schloß vorkommt, eine eigene Kolonie. Ein Heer von Packträgern, Arbeitern und Taglöhnern arbeitet dort und Güterschaffner in roter Bekleidung oder in hellblauer Uniform sorgen für einen reibungslosen Ablauf. Wer nur herumsteht, wird vertrieben. Es ist verboten. In den oberen Räumen des Staatsbahnhofs befindet sich das Telegraphen-Amt. - In Velburg wird auf dem Hohenberg alias Kalvarienberg der säkularisierte Kreuzweg wieder angelegt, deren bebilderte Stationen ein katholischer dietfurter Franziskanerpater wiedereröffnet, was zu einem Wallfahrts Boom führt. - Die bayerische Titular Herzogstochter, Prinzessin und neue österreichische Kaiserin Elisabeth von Wittelsbach Birkenfeld Zweibrücken Gelnhausen in Bayern alias Sisi (St) (17) heiratet in Weiß und etabliert diesen Modetrend. - In Regensburg wird acht Jahre vor der Auflösung des Schottenkllosters St Jakob auf der Kumpfmühler Höhe Kumpfmühlerstrasse ein neuer Sommerbnierkeller, der Schmaus-Keller gebaut.. - In Nürnberg wird die profanierte evangelische St Klara Kapelle als katholische Kirche eingeweiht und genutzt. - In Neuendettelsau gründet der evangelische Theologe Wilhelm Löhe (46) eine Bildungsanstalt des weiblichen Geschlechts zum Dienste der Unmündigen und Leidenden, die Diakonissenanstalt um junge Frauen zu Krankenschwestern und Sozialarbeiterinnen für Gemeindearbeit und soziale Arbeit auszubilden und auch ausgebildete Diakonissen nach Amerika zu schicken. Diakonissen dürfen im Gegensatz zu den männlichen evangelischen Diakonen nicht heiraten und müssen eine Haube tragen. - In Eichstätt übernehmen die katholischen Barmherzigen Schwestern die Kindererziehungsanstalt Rettungsanstalt. - In Eichstätt wird eine Kleinkinderbewahranstalt für Kinder von 3 bis 7 Jahre, die eine Ganztagesbetreuung anbietet, eröffnet, die von den katholischen Mallersdorfer Schwestern geführt wird. - In Amberg löst sich der Piusverein auf. - In Amberg gibt es einen liberal-demokratischen Volksverein. - In Amberg wird ein katholischer Gesellenverein von Gregor Busl gegründet, der sich aber schon kurz nach der Gründung wegen Inaktivität der katholischen Kapläne auflöst. - In Regensburg wird der Naturalismus Bildhauer Rudolf Maison als Sohn des Schreinermeisters Karl Friedrich Maison (28) und der Braumeistertochter Anna Ursula Reisinger (39) geboren. - In Altdorf wird eine neue gußeiserne Wasserleitung aus dem Nachlass des altdorfer Kaufmanns Johann Georg Amberger finanziert. - In Regensburg wird im Burgarzgarten in der Schäffnerstrasse 24 eine römische Altarplatte mit den Vorderfüssen eines Löwen entdeckt. - In Regensburg bietet das Institut der armen Schulschwestern im Niedermünster als Internat auch katholischen Mädchen, vorwiegend aus der Region, eine überdurchschnittliche Schulausbildung in kleinen Klassen an, wobei die Schulschwestsern den normalen Unterricht halten und der Domprediger und der Domkapellmeister für Religion und Musik zuständig sind. Die Mädchen werden sehr streng behandelt und haben fast keine Freizeit. Die Internatsleitung wird immer behaupten, dass sich die Mädchen in der Gemeinschaft geborgen fühlen. - In Nürnberg stirbt der Kaufmann, Spielzeughändler und Verleger Georg Hieronymus Bestelmeier  (90), woraufhin sein Betrieb im Bestelmeierhaus Ecke Königstrasse 3/Findelgasse (2022 Hypo-Vereinsbank) aufgelöst wird. - In Deining wird der königlichbayerische Postillon Fromm (--) wegen Fälschung des Dienstbotenbuches entlassen. - In Neumarkt sind im Kurhaus Wildbad Wildbadstrasse 1 seit 18 31 dementsprechend 23 Jahren 69.307 Bäder von 7.268 Badenden in Anspruch genommen worden. Es nutzten durchschnittlich 234 Badegäste 2.235 Badewannen pro Jahr, die von einem Badearzt begleitet wurden. Es gibt Wannenbäder, Duschbäder, Schlammbäder und Dampfbäder. Die 32 Zimmer sind reinlich und haben Matratzenbetten. Es gibt einen Speisesaal, einen Salon mit Klavier und Billard und 22 Badezimmer im Haus, mit je einer halb in den Boden eingelassenen mit Oelfarbe gestrichenen Wanne. Man bewirbt sich als ein Ort der Ruhe fernab vom Lärm der Stadt. Die Reisezeiten von Regensburg beträgt 17 Stunden, von Nürnberg 10, von Ingolstadt 16 und von München 38. Ein Glas Bier kostet 4 Kreuzer, eine Tasse Kaffee 6 Kreuzer, eine Tasse Milch 2, ein warmes Bier 8, Tee mit Milch und Brot 8, eine Tasse Fleischbrühe mit Ei 3, ein Glas Mandelmich 12, ein Glas Limonade 12, ein Glas Punsch 18, ein Schoppen künstliches kohlensaures Wasser 6 und ein Schoppen Molke 3 Kreuzer. - In Amberg sagen die Ratsherren aus Angst vor der Cholera die Herbstdult auf dem Marktplatz ab. - In Altdorf wird der evangelische Religionslehrersohn, Lehrer und Präfekt des Königlichen Schullehrerseminars Johannes Zahn (37) dessen neuer Leiter.

1853 In Neumarkt zieht die Sparkasse in das neu gekaufte Gebäude 186 in die Kastengasse um. - Der in Fulda geborene katholische Mönch und Lehrer Alexander Schöppner (33), der sich über die neue Mode Sagen als Unterhaltungsliteratur ohne Skrupel erfinderische umzugestalten empört, zitiert in seinem Werk Das Sagenbuch der Bayerischen Lande Volkssagen alias Mythen aus der Umgebung von Neumarkt von dem in Riedburg geborenen und in Regensburg als Privatier alias Hobbymitarbeiter alias Redakteur der regensburger Tageszeitungen Regensburger Tagblatt und Regensburger Zeitung tätigen Juristen und Mundartdichter Joseph Anselm Pangkofer (49) nur deshalb, weil er sie wegen der schlichten und naiven altbayerischen Mundart für glaubhaft hält, obwohl dieser als wittelsbacher Niederadeliger keine neutrale Position in der Ursprungsproblematik einnehmen kann. Die Oberpfalz wurde von Wittelsbach praktisch über 400 Jahre feindlich übernommen. - Dessen in Mundart verfaßten Werke hält er- In Regensburg wird das Kolpinghaus eröffnet. - In Nürnberg wird ein katholischer Kolpingsgesellenverein gegründet. - In Nürnberg wird das Wirtshaus Zur goldenen Glocke alias Buckelmüllerei abgerissen und als Gasthaus Zum gläsernen Himmel in der Bindergasse 1 wiederaufgebaut. Es ist für seine Adam Kraft Madonna an der Fassade bekannt. - In Amberg übernimmt Freiherr Philipp von Podewils (44) die Leitung der Amberger Gewehrfabrik. - Im Sauforst von Burglengenfeld wird die Commanditgesellschaft auf Aktien T. Michiels, H. Goffard & Cie Eisenbahnschienenfabrik zu Eisenwerk-Gesellschaft Maximilianshütte später Maxhütte umbenannt, von der die regensburger Maffeiwerft, die Dampfschiffe herstellt, Halbzeuge für den Maschinenbau bezieht. - In Neumarkt ist Johann Mois Bürgermeister. - In Regensburg erscheint letztmals das Königlich Bayerische Intelligenzblatt für die Oberpfalz und Regensburg. - In Neumarkt versuchen die Schulschwestern die Mädchenschule ihrem Orden unterzuordnen und teilen dazu Schulklassen nicht nach dem Alter sondern nach ihrem Belieben ein und benutzen ordenseigenes Lehrmaterial. - Die bayerische Königsfamilie besucht Nürnberg. - Im Fränkischen Kurier, der in Nürnberg herauskommt, wirbt das Gast- und Kaffeehaus Birckmann und das Gast- und Kaffeehaus Reingruber am Weinmarkt, kündigt der streitberger Posthalter Hafner einen täglichen Omnibus alias eine vierspännige Kutsche nach Forchheim von Mai bis September an, wird eine Stellwagenfahrt von Nürnberg nach Hersbruck vom Gasthof Zum goldenen Schwan am Theresienplatz mit 6:00 Abfahrt und ein Maskenball zum 1 Mai im Gasthaus Bamberger Hof Königstrasse 47 angekündigt. Die nürnberger Buchhandlung Heinrich Schrag an der Lorenzkirche bietet Reisebücher und Reisekarten für Auswanderer an. Das nürnberger Gasthaus Zur alten Veste bietet an allen Gesellschaftstagen Harmoniemusik bei Lagerbier und Hefenküchlein an. - In Fürth wird im Stadttheater das historische Luststück Pfeffer-Rösel oder die Frankfurter Messe im Jahre 12 97 in 5 Akten vom braunschweiger Hofschauspielerehepaar Schütz aufgeführt. - In Nürnberg wird im Stadt-Theater das Theaterstück in 5 Akten Agnes Bernauer von Friedrich Hebbel (40) aufgeführt. - In Nürnberg starten jeden 1. und 15. des Monats von der Haupt-Agentur für Bayern Jacob Schmitt Füll (strasse) Nr 401 Auswanderer nach Amerika. - In Nürnberg verkauft die Ludwigs-Eisenbahn am Sonntag den 24 Juli 2.818 Fahrkarten und erwirtschaftet 301 Gulden. Am darauffolgenden Mittwoch sind es nur noch 1.192 Personen und 128 Gulden. - Der nürnberger Singverein macht eine Exkursion auf den Vorortshügel Schmausenbuck. - Bayreuth wird an die Königlich bayerische Nord-Süd Eisenbahn als Seitenarm von Neuenmarkt Wirsberg aus angeschlossen. Ein Gerätsschuppen dient vier Jahre lang als provisorische Empfangshalle. - In Nürnberg wird nach 10-jähriger Pause ein Volksfest auf dem Ludwigsfeld abgehalten. Der Anlaß ist eine Apothekervereinsversammlung und ein Kongress deutscher Landwirte und Forstwirte. Es werden auch Schausteller mit Karussells, Schaukeln und Rutschbahnen vom nürnberger Kaufmann Hermann Harrer eingeladen. Hauptattraktionen sind übergroße Panoramen der Schweizer Alpen und verschiedener deutscher Städte. Der Festzug mit kostümierten Gruppen wird wegen der überraschenden Ankunft des bayerischen König Maximilian II Joseph von Wittelsbach (St) (42) wiederholt. - In Pappenheim wird die Freimaurerloge Theodor zur festen Burg aufgelöst. - Chloroform wird gegen den Willen der Kirche als Anästhetikum gesellschaftsfähig. - In Nürnberg wird das Gasthaus Zum gläsernen Himmel Bindergasse 1-3/Ecke Fünferplatz vom Fotografen Georg Schmidt fotografiert. - In Coburg wird als 49 ste Stadt in Deutschland ein Gaswerk eröffnet. - In Nürnberg mustert die LEG alias Ludwigseisenbahn Gesellschaft die Stephenson-Lokomotive Pfeil (17) aus. - In Bayern wird im Rahmen einer staatlichen Gewerbeinstruktion der Wanderzwang der Gesellen abgeschafft, wodurch die Walz freiwillig wird. - In Nürnberg zieht die Vorbereitungsanstalt für evangelische Missionare nach Neuendettelsau um. - In Regensburg eröffnet das Waisenhaus Domkapitel Waisenhof St Salvator als Katholisches Kinderheim in der Ostengasse 27 neueröffnet. - In Regensburg übernehmen die katholischen Barmherzigen Schwestern die Kindheit Jesu Anstalt. - In Amberg übernehmen die katholischen Barmherzigen Schwestern das Waisenhaus (Johann Heinrich Werner Haus). - In Amberg übernehmen die katholischen Barmherzigen Schwestern die Rettungsanstalt St Maximilian, bei der auch ein Säuglingsheim angegliedert ist. - In Regensburg beginnt das katholische Dominikanerinnen Kloster, das auch eine Mädchenschule betreibt, Ordensschwestern nach Amerika zu entsenden, die dort 12 Kongregationen gründen. - In Burglengenfeld wird im Sauforst die Maxhütte gegründet. - In Würzburg wird der 61. und in Ingolstadt der 62. katholische Kolpingverein gegründet. - In Regensburg wird der 60. katholische Kolpingverein angemeldet, was als offizielles Gründungsdatum gilt. - In Pyrbaum brennt das alte Schloss ab. - In Nürnberg wird der Landschaftsmaler Heinrich Egersdörfer geboren. - In Nürnberg wird das Gasthaus Zum gläsernen Himmel Bindergasse am Fünferplatz als Fachwerkhaus abgerissen und durch einen Neubau ersetzt. - In Pyrbaum wird das Schloss durch Brandstiftung vollständig zerstört. Die vermeintlichen Brandstifter Michael Flier und seine Frau, die im Schloss wohnen, werden noch während des Brandes verhaftet und nach Neumarkt abgeführt. - Burg Holnstein bei Sulzbach wird vom adeligen Freiherr XXX von Stromer an holnsteiner Bürger verkauft. - In  Sulzbach  wird die Private Eisenwerk Gesellschaft Maxhütte gegründet. - In Regensburg wird das katholische Institut Kind Jesu Haus am Singrün 1 erbaut. - In Nürnberg beginnt der in Spalt geborene windsbacher Stadtschreibersohn Carl Föttinger (18) als Kellner im noblen Gasthaus Zum roten Hahn in der Königstrasse zu arbeiten. - In Nürnberg ist das Luxushotel Zum Bitterholz alias Hotel Bayerischer Hof, Karlstrasse 1 (20 17 Neuapostolische Kirche) zwischen Unterer Karlsbrücke und Wasserturm direkt an der Pegnitz nach mehr als 210 Jahren kein nürnberger Luxushotel alias Herberge erster Klasse mehr. - In Nürnberg erhält der auf Massenproduktion umgestellte Maschinenfabrikant Theodor Cramer Klett (36) bei der Ausschreibung  für den Bau der 234 m langen, 67 m breiten und 25 m hohen neuen münchener Ausstellungshalle Glaspalast den Zuschlag zur Lieferung von 1.700 Tonnen vorgefertigter Eisenteile. - In Neumarkt kommt der regensburger Bischof Valentin Riedel (51) zur Kur im Wildbad Wildbadstrasse 1. - In Nürnberg benötigt die Generalverwaltung der königlichen Verkehrsanstalten von Oberpostdirektor Gustav von Sundahl (--) 4 Räume, für die Briefpost, die Fahrpost, den Spezialkassierer der Fahrpost und die Packer. - In Bayern benutzt die königlichbayerische Fahrpost einachsige Kutschen mit hohen Rädern und hohem Sitz, unter dem sich das Gepäck befindet. Der Postillion trägt weiß blauer Uniform und einen Zylinder. - In Nürnberg findet ein audrücklich volkstümliches 8 tägiges Volksfest auf dem Ludwigsfeld, das mit dem Kreislandwirtschaftlichen Fest endet. Es gibt zwei Hauptfesttage am Donnerstag und Montag bei dem die Preisfahnen und Festfahnen ausgestellt werden. Beim donnerstäglichen Festzug führt ein Herold zu Pferd den Festzug an. Es folgen Trompeter, die Ehrenfahnen, die Komiteemitglieder zu Pferd und die Noris auf einem Triumpfwagen. Der Zug besteht hauptsächich aus Fahnenträgern, Musikwagen und Stahlschützen und Bogenschützen. Hauptackt ist ein großes Festschießen. Der Glückshafen, eine Art Lotto hat ein Gewinnverhältnis von 1:10. Es gibt einen Kletterbaum, Sacklaufen Luftballons, Kunstreiter und Akrobten. Volksfestkomiteevorstand ist der Kaufmann xxx Herrmann (--). Der nürnberger Brauereibesitzer xxx Weiß (--) sitzt ebenfalls im Komitee. Der nürnberger Patrizier Freiherr Sigmund Haller von Hallerstein (--) ist als Oberst und Kommandant der Landwehr für die Sicherheit verantwortlich. Am Montag wird ein zweiter Volksfestzug mit vielen mittelalterlichen und Motivkostümen vom Deutschen Haus abgehend durchgeführt. Das Volksfest endet mit einem großen Feuerwerk.

1852 In Neumarkt wird der Friedhof um die Pfarrkirche eingeebnet und die Georgskirche mit Gruft in der Hallertorstasse abgerissen. - In Neumarkt wird die evangelische bayerische Königin Marie von Zollern Brandenburg Preußen (St) (22) die von Regensburg kommt, mit Mittagessen verköstigt. - 1 Gulden entspricht 17,7 Euro (20 22). - In Regensburg wird ein katholischer Kolpingsgesellenverein gegründet. - In Neumarkt kauft der Gastwirt Michael Ehrnsperger (--) vom Gasthaus Zum goldenen Lamm am unteren Markt 7 die gegenüber liegende Gastwirtschaft Zum fröhlichen Türken. - In Nürnberg wird der Kupferstecher Nikolaus Afinger von Verwandten ermordet. - In Regensburg wird das Theater am Bismarckplatz 7 von Baurat Carl Victor Keim wieder aufgebaut und mit der Aufführung von Giacomo Meyerbeers Die Hugenotten als Stadttheater wiedereröffnet. - Der rodinger Michael Fink wandert nach Amerika aus und wird Benediktinerordensmönch. - Im Sauforst von Burglengenfeld wird die Eisenbahnschienenfabrik errichtet. - In Nürnberg eröffnet das jüdische Bankhaus Kohn an der Ecke Königstrasse/Brunnengasse. - In Neumarkt ist Johann Mois Bürgermeister. - In Neumarkt wird im Kommandantenhaus Obere Marktstrasse 22 (20 24 Fielmann) eine neue Hauptwache eingerichtet. - Nürnberg hat 53.638 Einwohner, Regensburg hat 22.286 Einwohner und Neumarkt hat 3.885 Einwohner. - In Nürnberg ist kein Patrizier mehr im Gemeindegremium vertreten. - Der bei Neuburg auf Schloss Stepperg geborene und aufgewachsene bayerische Oberstleutnant Graf  Aloys von Arco-Stepperg (St) (44), dessen Mutter die verwitwete bayerischwittelsbacher Kurfürstin Maria Leopoldine von Habsburg Österreich-Este (St) (76) ist, kauft das mitten im Wald des Altmühltals erst neu angelegte Gehöft Waldhof, das bald danach aufgegeben wird. - In Neumarkt erhalten 15 Feiertagsschülerinnen wegen des Besuchs einer Tanzmusik einen Verweis. - In Neumarkt erhält der Maurer Johann Fürnkäß drei Stunden Polizeiarrest, weil er seinen Sohn aus dem Schularrest befreite. - Oppositionspartei Lerchenfeld von Freiherr G. von Lerchenfeld (46). - In Regensburg wird im ehemaligen Benediktinerkloster Prüll Ludwig Thoma Strasse 14 die königliche Kreisirrensanstalt eingerichtet. - In Neumarkt lässt der Magistrat die Strassenlaternen reparieren. - In Neumarkt beschließt der Magistrat auf dem durch den Abbruch des St. Georgs-Kirchleins größer gewordenen Platz vor dem Rathaus eine zusätzliche Laterne zu errichten. - Nach dem Tod des in München geborenen 3. leuchtenberger Herzog Maximilian de Beauharnais (St) (35) wird all seinen Kindern erlaubt den Titel Kaiserliche Hoheit zu tragen und sein ältester Sohn Nikolaus Maximilianowitsch (St) (09) wird 4. Herzog von Leuchtenberg. - In Stauf wird eine Kapelle mit Glocke gebaut. - In Nürnberg verbietet die technische Kommission der Staatsregierung den weiteren Betrieb der Stephenson-Lokomotive Pfeil (16) auf der Eisenbahnlinie Nürnberg Fürth wegen schwerer technischer Mängel, weshalb die Lokomotive Adler II von J. A. Maffei (62) gekauft wird. - In Regensburg sind alle Freimaurerlogen aufgelöst. - In Nürnberg ist das Hotel Bayerischer Hof, Karlstrasse 1 (20 17 Neuapostolische Kirche) letztmals die erste Adresse der Stadt. - In Denkendorf darf sich die Besitzerin von Schloss Prunn, die in St Petersburg geborene russische Zarentochter leuchtenberger Herzogswitwe Marija Nikolajewna Romanowa (St) (33), nach dem Tod ihres Mannes, des in München geborenen dritten leuchtenberger Herzog Maximilian Beauharnais (St) (35), der auch Fürst Romanowsky nannte, nicht mehr Prinzessin Romanosky nennen. - In Nürnberg verkaufen die Lebküchner Göß, Kietzkalt, Wiltensinn, Merklein, Funk, Häberlein, Schwarzländer, Metzger, Forster, Luger, Meyer, Ottenberger und Schmidt Eckhaus am Lauferplatz ihre Lebkuchen. Einige arbeiten auch als Wachszieher. - In Parsberg wird eine Post Expedition für den Brief- und Fahrpostdienst, dessen Ortsbote Paul Fanderl wird, eingerichtet. - In Amberg Ensdorf wird neben dem Schloss Leidersdorf ein Hochofen aufgestellt. - In Lauterhofen kaufen die drei unverheirateten Frauen Rosina Weber aus Marbertshofen, Maria Anna Beer und Kunigunde Lehmeier aus Lauterhofen die noch erhaltenen Gebäude des ehemaligen Schlosses Oberlauterhofen von Johann und Barbara Häring, und nehmen arme verwahrloste Kinder auf.  - In Regensburg wird im säkularisierten katholischen Kloster Prüll die Königliche Kreisirrenanstalt eingerichtet. - In Amberg gründet Hans Stadler das Steigercorps, welches besonders bei Bränden zum Einsatz kam. - In Regensburg treffen sich katholische Kolpinggesellen in St Erhard, wobei es auch einen katholischen Jünglingsbund gibt. - In Amberg wird die Maximilians Anstalt als Rettungshaus und Kinderbewahranstalt gegründet. - In Neumarkt wird in einem Gedicht eine völlig unbekannte Heldentat des neumarkter Schmieds Veit Jung Obere Marktstrasse 2 aus dem Jahr 17 96 bekanntgemacht, von der es keine weitere Belege gibt. - In Amberg kauft die Stadt vom Orden der Armen Schulschwestern das Klösterl Eichenforstgäßchen 12 (2022 Luftmuseum), um darin die Maximilians Rettungsanstalt für verwahrloste Kinder einzurichten. - In Regensburg Sinzing verkauft Friedrich Pustet (--), der auch eine Papiermühle in Alling besitzt, sein Schloß Oberviehhausen an den katholischen franziskanischen Klarissinenorden, das die Schwestern in ein Kloster mit eingegliederter Mädchenschule umwandeln. - In Regensburg baut die Dampfmaschinenfabrik Maffei eine Konkurrenzwerft zur Donaudampfschiffahrtsgesellschaft auf.

1851 Wetter: Milder Winter, nasses Jahr. - In Velburg wird eine Poststation alias Postexpedition im Gasthaus Zum Kreuz Parsberger Strasse 2 eingerichtet. - In Nürnberg setzt die Lederer Brauerei eine Dampfmaschine zur Produktion von Bier ein. - Nach Nürnberg bringt der aus Ansbach stammende Schlosser Ernst Meck nach 15 jähriger Wanderschaft einen Geldschrank mit vier Rosen als Schlösser mit und stellt ihn vor der Lorenzkirche auf, wo er einen Käufer findet. Die Handwerkerinnung verweigert ihm eine Konzession aber lässt ihn dennoch arbeiten. - Der in Cham geborene Leutnant und Historiker Joseph Rudolf Schuegraf (61) heiratet die schwerkranke Mutter seiner unehelichen vierzehnjährigen Tochter, die kurz darauf stirbt um sie zu legitimieren. - In Neumarkt ist Johann Mois Bürgermeister. - In Nürnberg braut Christian Lederer Bier mit einer Dampfmaschine. - In Amberg wird die Tageszeitung Amberger Tagblatt von Hermann von Train herausgegeben. - Bei der Städtischen Sparkasse Amberg hat der amberger Tafernwirt Xaver Bruckmüller 14.000 Gulden, der ensdorfer Tafernwirt Georg Schmid 7.000 Gulden, der amberger Wirt Josef Kelch 3.000 Gulden, der hirschauer Johann Graßer 3.800 Gulden und der kastler Christoph Hausner 1.500 Gulden Hypothekendarlehensschulden zu 4 % Zinsen. - In Regensburg übernimmt der Schmiedemeister Christian Jakob Orttenburger die herzogliche Schmiede am Dom. - In Regensburg logiert im Gasthaus Zum goldenen Kreuz am Haidplatz 7 der griechische König Otto von Wittelsbach (St) (36), Sohn des abgedankten bayerischen König Ludwig von Wittelsbach (St) (65). - Die bayerische Königsfamilie besucht Bayreuth. - In Nürnberg wird eine Eisenbahn-Drehscheibe für die Kohleanlieferung gebaut. - In Großalfalterbach können Jugendliche dem Jünglings- und Jungfrauenbund beitreten. - In Neumarkt sind die Laternenanzünder so unzuverlässig, dass der Magistrat dies selbst übernimmt und von den Magistratsräten Josef Allertshammer (--) Ober Marktstraße 49  (20 23 Gebäudereihe Kik bis Bäckerei Cafe Plank) und Nepomuk Niedermeier (--) überwachen lässt. - In Auerbach wird der Apotheker Josef Vanselow (--) erster Postexpeditor Unterer Markt 1. - In London werden auf der Weltausstellung öffentliche Wasserklosetts eingeführt, was zu einem Boom führt. - In Velburg wird eine Postexpedition für Brief- und Fahrpostdienst eingerichtet. - In Ansbach stirbt der kurbayerische Obristensohn, in Ingolstadt studierte Jurist und ehemalige bayerische Regierungspräsident Freiherr Ferdinand von Andrian-Werburg (75). - In Bayern wird die Bahnpost eingeführt. - In Lauterhofen wollen 10 junge Frauen eine fromme katholische Gemeinschaft bilden, was aber der regensburger Bischof Valentin von Riedel (35) ablehnt. - In Erlangen Puckenhof hat das Kinderrettungshaus Puckenhof, in dem behinderte bis schwererziehbare Kinder betreut werden, ein eigenes Komitee. Die an das Rettungshaus angegliederte Gehilfenanstalt bildet nicht nur Kinderlehrer, Hausväter, Gehilfen in der kirchlichen Armenpflege, Schreiber oder Diener von evangelischen Gesellschaften aus, sondern auch Krankenwärter und Gefängniswärter. Bewerbungen gehen an den Vorsteher des Rettungshauses Puckenhof K Trebitz, der noch nicht einmal eine eigene Adresse hat, sondern beim erlanger Bäckermeister Schlegel in der Friedrichstrasse wohnt. Die Bewerber dürfen nicht einmal verlobt sein und müssen sogar Lebensläufe ihrer Eltern vorlegen. Ihre Ausbildung dauert 3 Jahre und sie können nicht entscheiden, welche Ausbildung sie erhalten. Der Vorsteher entscheidet nach Befähigung. - In Amberg beantragt Hans Stadler beim Stadtmagistrat die polizeiliche Genehmigung zur Errichtung einer Privatturnanstalt in seinem Garten. - In Nürnberg wird die Spielzeugfabrik Karl Bub gegründet, die lackiertes Blechspielzeug auch mit Uhrwerkantrieb herstellt. - In Nürnberg wird das ehemalige Herrenhaus von Freiherr Georg Albrecht von Egloffstein (++) in der Kornburger Strasse 16, das im Besitz des bürgerlichen xxx Meßthaler (--) ist, in eine Gaststätte umfunktioniert. - In Nürnberg produziert die Firma Clett & Co später MAN einen kompletten Eisenbahngüterwagon. - Die erste fränkische Postomnibusline wird von Bayreuth nach Weidenberg eingerichtet. - In Bayern kostet eine Postkutschenfahrt pro Meile alias 1 bayerische Meile 7,42 km wegen der starken Konkurrenz durch die Postomnibusse und des schlechten Komforts und der langen Reisedauer nur noch den Betrag von 18 Kreuzer. 1 Kreuzer entspricht -,35 Euro. - In Vohburg wird der Karriolpostwagen durch einen leichten, mit zwei Pferden bespannten Postomnibus ersetzt. - In Nürnberg benötigt die Post für ihre neueingeführten Bahnposten in Staatsbahnhof ein zweites Zimmer zur Postabfertigung und Hinterlegung. Die gemeinsame Generalverwaltung von Eisenbahn und Post wird in Generalverwaltung der königlichen Verkehrsanstalten umbenannt, dessen Leiter der Oberpostdirektor Gustav von Sundahl (--) in das neue Oberpost- und Bahnamt für Mittelfranken in den Hauptbahnhof zieht. - In Hohenschambach wird die Posthalterei von Franz Veitl (--), wo bisher der Pferdewechsel stattgefunden hat und nun nur noch Briefpost und Paketpost im Gasthaus Zur Post übernommen wird, aufgegeben und ins 6 km entfernte Hemau verlegt, wo Franz Veitl (--) im Haus des Seilers xxx Prätorius (--) Oberer Stadtplatz eine hemauer königlichbayerische Posthalterei und das Gasthaus Zur Post eröffnet. In Hemau ist auch Pferdewechsel der Poststrecke Beratzhausen~Riedenburg.  - In Neumarkt berichtet die Zeitung Neumarkter Wochenblatt über Viepreissteigerungen in Freystadt.

1850 Wetter: Kälte bis Anfang Mai. - In Neumarkt funktioniert das Militär den als Kastenhaus erbauten und langjährig als Zeughaus alias Lagerplatz für militärisches Gerät genutzten späteren Reitstadel zur Reithalle um, wofür er bis 19 09 genutzt wird. - In Neumarkt wird das städtische Volksfest zu einem Bezirksfest erweitert und herausragende landwirtschaftliche Leistungen prämiert. - In Nürnberg bringt Karl Mainberger (--) das Adressbuch Neues Adreßbuch der Stadt Nürnberg heraus, das nach Strassen unterteilt ist und auch einen Gewerbeteil hat, in dem hunderte von Gastwirtschaften aufgeführt werden. - Der pensionierte bayerische Leutnant Historiker Joseph Rudolf Schuegraf (60) entdeckt in Regensburg bei einem Bücherverkauf die Orgininaldombaurechnung von 14 59. - Der erlanger Arzt Dr med Frederick Brendel (30) wandert in die USA aus. - In Nürnberg wird als erster Jude der aus Markt Erlbach stammende Großhändler und Hopfenhändler Joseph Kohn eingebürgert. Der Magistrat wird vor der kaufmännischen Konkurrenz anonym gewarnt. - In Neumarkt ist Johann Mois Bürgermeister. - In Freystadt wird Ernst Schweninger geboren. Er wird Arzt, Medizinhistoriker, Leibarzt von Bismarck und Erfinder des Bismarckherings. - Der leipziger Polizeiaktuariussohn und Theaterregisseur Richard Wagner (70) drückt in seinem Aufsatz Das Judenthum in der Musik seine Abneigung gegen Juden in Kunst und Kultur aus. - In Regensburg wird Graf Alfred Eckbrecht von Dürckheim Montmartin als Sohn von Graf Karl Eckbrecht von Dürckheim Montmartin (28) geboren. - Die in Nürnberg erscheinende marktführende Mittelfränkische Zeitung hat Probleme mit der Zensur und unter dem neuen Chefredakteur Ludwig Jegel bürgerlich-demokratisch-freisinnig zum Fränkischen Kurier als Organ der Fortschrittspartei umgestaltet. - Der in Pappenheim geborene Architekt Eduard Metzger (43) stellt das Siegestor zum Ruhme des bayerischen Heeres in München aus kelheimer Marmor fertig. - In Nürnberg unterliegt der Maschinenfabrikant Johann Wilhelm Spaeth (64) gegen den bereits auf Massenproduktion umgestellten Maschinenfabrikanten Theodor Cramer Klett (33) bei der Ausschreibung von 400 Eisenbahnwaggons. - Maximiliane von Gumppenberg (St) wird als Tochter von Gräfin Caroline Sophie von Bayrstorff (33) und Freiherr Adolf Eberhard von Gumppenberg (46) und Enkelin mütterlicherseits des bayerischen Generalmajor Karl von Wittelsbach (St) (55) geboren. - In Bayern wird das Verbot von Freimaurerlogen aufgehoben. - In Nürnberg beginnt die Tageszeitung Nürnberger Tagblatt, gedruckt von der Buchdruckerei Stich in der Waizenstrasse, den Postillionverkehrsplan und den Eisenbahnfahrplan direkt nach dem Titel abzudrucken. Die Eisenbahn nach Fürth fährt stündlich ab 08:00 bis 06:00 Uhr abends hin und nach 30 Minuten wieder zurück. Nach München fährt die Eisenbahn 07:30 morgens, 01:15 und 04:05 nachmittags ab. Nach Hof fährt die Eisenbahn 05:45 morgens und 01:10, 03:30 und 06:45 nachmittags. Nach Neumarkt fährt der Postillion alias Stellwagen nur montags, mittwochs und freitags um 01:00 ab Unschlittplatz Hausnummer 1315 zum Fahrpreis von 54 Kreuzer. Nach Altdorf fährt der Postillion alias Stellwagen werktäglich 04:00 nachmittags vom Gasthaus Zum goldenen Bären Frauentorstrasse ab. Fahrpreis 30 Kreuzer. Nach Hersbruck fährt der Postillion alias Stellwagen täglich um 04:00 nachmittags vom Gasthaus Zum goldenen Schwan Frauentorstrasse ab. Fahrpreis 30 Kreuzer. Die Stellwagenabfahrtsplätze sind das Gasthaus Zum goldenen Bären in der Frauentorstrasse nach Altdorf, der Fränkische Hof nach Ansbach, das Gasthaus Zur roten Glocke in der äußeren Laufergasse nach Gräfenberg, das Gasthaus Zum goldenen Schwan am Theresienplatz und das Gasthaus Zur Lilie in der äußeren Laufergasse, im Gasthof Zur Stadt Ansbach in der Ludwigsstrasse nach Langenzenn, im Gasthaus Zur roten Glocke äußere Laufergasse nach Lauf, im Gasthof Zum roten Rößlein am Josephsplatz nach Neustadt a.d.Aisch und nach Schwabach vom Gasthof Zum Kronprinz in Gostenhof. - In Nürnberg wird Kornbrot, Weizenbrot und Römisch Brot verkauft. Das Brotgewicht ist nicht nach Gewicht sondern Kreuzer-weise gestaffelt. Ein Weizenwecklein alias Brötchen wiegt 6 Lot alias 102 Gramm und ein Milchwecklein wiegt 5 Lot alias 90 Gramm. - In Nürnberg wird der nürnberger Gärtner Johann Konrad Storch (28) von den Soldaten Krötz und Regeli wegen des Wortes Lump für den abgedankten bayerischen König Ludwig von Wittelsbach (St) (64), der auch mit der Hälfte seiner Appanage zufrieden sein könne der Majestätsbeleidigung angeklagt. Da seine Frau und seine Bediensteten nichts dergleichen gehört haben wollen, wird er trotz einer geforderten Strafe von 6 1/2 Monaten Gefängnis freigesprochen. - In Bayern wird die Verbreitung von unzüchtigen Schriften Straftatbestand. - In Amberg eröffnet die Schieferl Bräu. - Die Telegrafenleitung von München über Nürnberg bis Hof mit Morse-Technik beginnt ihren Betrieb, wodurch Nachrichten schneller als die Eisenbahn sind. - In Nürnberg nimmt ein katholischer Kapuzinermönch den protestantischen Glauben an, heiratet eine Nürnbergerin und übernimmt eine der bestbesuchten Gaststätten der Stadt, wie die Tageszeitung Nürnberger Tagblatt meldet. - In Coburg debütiert die Hofschauspielerin Nina Bellosa (25), die bis zu ihrem Tod dort bleibt. - In Sulzbach wird das 6. Infanterie Regiment einquartiert, wodurch Sulzbach zu einer Garnisonsstadt wird. - In Nürnberg Gostenhof wohnt der Dosenmaler Georg Michael Köget im Mietshaus des Dosenfabrikanten Paul Hahn Gostenhof Nr 52 alias Leonhardsgasse 12. - In Erlangen Buckenhof wird im Hallerschloss ein Rettungshaus auf die Initiative des erlanger Stadtvikars Dr J Schunk nach einer Rede des Theologen und Gefängnisreformers Johann Hinrich Wichern (42) vor dem Erlanger Verein für Armenpflege eingerichtet. Die Einrichtung wird sich nach eigenen Angaben 25 Jahre lang nicht weiterentwickeln. - In Bayern besteht die tägliche Verköstigung eines Soldaten aus Suppe und 250 Gramm Brot zum Frühstück, Suppe, 250 Gramm Brot, Gemüse und ein halbes Pfund Fleisch mit 0,5 Liter Bier zum Mittagessen und aus Suppe, 250 Gramm Brot und 125 Gramm Fleisch alternativ 0,5 Liter Bier zum Abendessen. Die 0,5 Liter Bier können wahlweise durch 250 ml Wein oder 62 ml Branntwein ersetzt werden. Eine Soldatenfrau mit zwei Kindern wird ebenso verköstigt. - In Amberg wird die Brauerei Schieferl Bräu Georgenstrasse 54 gegründet. - In Eichstätt kommt der in Straubing aufgegebene Brief an das Comitee für die Gewerbeausstellung in Eichstätt, der Eichstätt-Brief, mit sechs Ein Kreuzer Briefmarken an. - In Sulzbach eröffnet die Brauerei mit Gasthof Bayrischer Hof Luitpoldplatz 15-17. - In Regensburg kauft die Tabakfabrik Bernard im Zanthaus alias Schnupfe in der Gesandtenstrasse 3 eine Dampfmaschine. - In Nürnberg wird der Turnverein 18 46, der hauptsächlich ein politscher Verein ist, nach 4 jährigem Bestehen wieder verboten. - In Nürnberg gründet der lutherische Pfarrer Paul Eduard Gottheil den Nürnberger Evangelischen Verein für Innere Mission, der mit belehrenden Schriften missioniert. - Der bürgerliche würzburger Bischof Georg Anton Stahl (45) wird mit dem Zusatz Ritter von nach 10 Jahren im Amt geadelt. - In Erlangen wird in Schallershof die evangelische Puckenhofer Brüdersanstalt mit angeschlossenem Rettungshaus gegründet und noch im gleichen Jahr nach Puckenhof umgesiedelt. - In Amberg übernehmen die katholischen Barmherzigen Schwestern das Marienspital alias Städtisches Marienspital. - In Regensburg gründen der katholische regensburger Verleger Georg Joseph Manz (42) und der ebenfalls katholische Verleger Friedrich Pustet (52) eine Unterstützungskasse für bedürftige und in Not geratene Buchdrucker. - In Regensburg gerät die Regensburger Porzellan- und Steingutfabrik Schwerdtner, die überwiegend Gebrauchsgeschirr aber auch Sanitärporzellane und feuerfeste Steine und Schmelztiegel für die oberpfälzer Hüttenwerke herstellt, trotz Aufträgen wegen Kapitalmangel und durch völlig veraltete und fast unbrauchbare Öfen erschwerte Produktion in schlechter baulichen Substanz und der fehlenden notwendigen Umstellung von Holz- auf Steinkohlenfeuerung und dem Konkurrenzunternehmen Steingut und Porzellanfabrik HeinrichWaffler, in finanzielle Schwierigkeiten. - In Regensburg hat der Arbeiterbildungsverein Regensburg und Stadtamhof unter Johann Georg Reitmayer (30) 350 Mitglieder und löst sich auf politischen Druck und Angst vor Repressalien wieder auf. - In Schwabach wird die Nagelfabrik Drei S Schwabacher Spinnereinadel und Stahlspitzenwerk Fr. Reingruber KG, die Textilnadeln herstellt, gegründet. - In Fürth stirbt der ehemalige fürther Rabbiner Wolf Hamburg (80), der von seiner israelitischen fürther Gemeinde ausgestoßen und jahrzehntelang gemieden wurde. - Der bürgerliche nürnberger Seifensiedersohn, Adelsprivatlehrer und Technologieförderer Johann Caspar Beeg (41) heiratet die adelige Schriftstellerin Mathilde von Aufsess (24), die Tochter von Hans von Aufseß (49). - In Ansbach beginnt Carl Föttinger (--) seine zweijährige Ausbildung zum Kellner im Gasthaus Zum Adler. - In Amberg wird in der säkularisierten Paulanerkirche wieder ein Gottesdienst gehalten. Die evangelische Gemeinde hält ihn im Obergeschoß des durch eine Zwischendecke geteilten Hauptschiffs. - In Regensburg kommt der katholische württemberger Theologe und Organist Dominicus Mettenleitner (28) als Stiftsvikar an die Stiftskirche zur Alten Kapelle, wo bereits sein Bruder Johann Georg Mettenleitner (38) als Kirchenmusiker beschäftigt ist. - In Regensburg kommt die Porzellan und Steingutfabrik Anton Schwerdtner am Prebrunner Tor Am Singgrün 1 trotz voller Auftragsbücher in finanzielle Schwierigkeiten. - In Amberg beginnt unter Eduard Kick (--) die Blütezeit der amberger Fayencemanufaktur und Steingutfabrik vor dem Ziegeltor, die erst 18 80 endet. - In Regensburg Sinzing kauft der katholisch konservative regensburger Verleger Friedrich Pustet (--), die im Vorjahr erst gegründete konservative geprägte regensburger Tageszeitung Bayerisches Volksblatt vom Verlag Josef Mayr (--) auf, nennt sie in Regensburger Anzeiger um und macht sie zum Sprachrohr der katholischkonservativen regensburger Kirche in der eigentlich evangelisch geprägten Stadt. Als radikaler monarchischklerikaler katholischer Verleger beginnt er erfolgreich die Freiheitsbestrebungen mit einer Positionierung zur Glaubensfrage zu schwächen. - In Nürnberg ist Karl Canstetter (--) königlicher Eisenbahn Stations Meister. Er wohnt auch im Bahnhof am Plärrer. - In Regensburg reist der württemberger Medizinalratssohn und Schriftsteller Eduard Mörike (46) mit seiner Verlobten und seiner Schwester Klara zunächst mit der Postkutsche und ab Donauwörth mit dem Dampfschiff an, wo er seinen Bruder Louis Mörike (--), den Verwalter der Familie Thurn und Taxis auf dem Barockschloß Pürkelgut besucht, wobei er auch das Volksfest Regensburg Dult besucht und neben Guckkästen und Prospekten, vor welchen sich allerlei kleine Figuren, Menschen u. Thiere, Eilwagen, Dampfschiffe u. Gondeln mehr oder weniger natürlich vorüberbewegen und auch ein großes Panorama beschreibt, in dessen dunklen Zelt animierten Bildprojektionen ua Szenen der Völkerschlacht bei Leipzig mit Napoleon und seinen Generälen oder das Bombardement von Antwerpen mit einer Musikkapelle vor der Bühne, Geräuschemachern und sogar Explosionen sehr einschüchternd vorgeführt werden, wobei echte Knallkörper eingesetzt werden, wonach das ganze Zelt nach Schwefel stinkt. - In Regensburg berichtet die regensburger Tageszeitung Regensburger Tagblatt ebenso über das Panorama, aber auch über das Anatomische Kabinett alias Wachsfigurenkabinett und das Theatre pittoresque oder Welt-Theater, in dem Ansicht von Venedig, Interlaken, die Enthüllung der Bavaria, ein mechanisches Ballet und Metamorphosen und den Brand von Moskau gezeigt werden. - In Bayern trägt der königlichbayerische Postillion einen blauen Rock mit schwarzem Stehkragen, eine weiße Reithose, schwarze kniehohe Stiefel und einen weißblauen Federbusch auf dem schwarzen Zylinder. - In Schwabach wird eine Spinnereinadelfabrik später  3 S Werk gegündet. - Auf dem Ludwig Donau Main Kanal wird eine Maximalgüterfracht von 195.963 Tonnen auf Schiffen mit einer Maximaltonnage von 120 Tonnen befördert.

1849 Wetter: Sehr milder Winter. Hochwasser bei Pförring. - Die letzte in Bayern bestehende Hofmark, Lutzmannstein 6 km nordöstlich von Velburg, im Besitz des in Regensburg geborenen ehemaligen Vorsitzenden des bayerischen Staatsrates und adoptierte protestantischen Freiherr Friedrich August von Gise Lutzmannstein auf und Allersburg (66) wird aufgelöst. - In Neumarkt berichtet die Zeitung Neumarkter Wochenblatt über die Holznot und die Steunot alias den Mangel an Brennholz und Stroh. - In Neumarkt werden die Bäume auf dem Friedhof um die Pfarrkirche gefällt. - In Neumarkt wird jeder Strassenbettler verhaftet. - In Stein bei Nürnberg steht die Bleistiftfabrik A. W. Faber deren Firmenbesitzer Lothar Faber (32) seinen jüngeren Bruder Eberhard Faber mit der ersten Filiale in New York beauftragt. - In Bayern wird die erste deutsche Briefmarke, der Schwarze Einser herausgegeben, auf dem die Wörter EIN, KREUZER, BAYERN und FRANCO stehen, und die auf einem Brief von Wöhrt bei Regensburg rund 50 km nach Hengersberg bei Deggendorf an der Donau geschickt wird. - In Neumarkt heiratet die neumarkter Wirtstochter Franziska Ehrnsperger (--) vom Gasthaus Zum goldenen Lamm den neumarkter Gastwirt Zum Löwen Michael Gößwein (--). - In Nürnberg wird die nürnberger Kaiserburg wird als Kaserne genutzt. - In Nürnberg wird die Eisenbahnlinie nach Nördlingen über Roth eröffnet. - In Regensburg erbaut die Brauerei Stern ihren zweischiffen und tonnengewölbten Sommerbierkeller auf dem Galgenberg Galgenbergstrasse 15. - In Regensburg brennt das staatliche Theater am Bismarckplatz 7 nieder. - In Nürnberg wird auf der Insel Schütt am Sonntag nach Neujahr, an Ostern und an Egydien eine Messe abgehalten. - In Neumarkt ist Johann Mois (--) Bürgermeister. - In Regensburg wird Georg Satzinger (--) Erster Bürgermeister. - Nürnberg hat 50.828 Einwohner. Regensburg hat 21.251 Einwohner. - In Amberg wandert eine Schiffmannstochter wegen der restriktiven Zunfheiratsbeschränkungen nach Wien aus. - Mit der Eröffnung der Bahnstrecke Nürnberg~Donauwörth ist eine Eisenbahnfahrt von Nürnberg nach München möglich. In Donauwöhrth bringen Kutschen die Reisenden über die Donaubrücke nach Nordheim, wo die Eisenbahnfahrt Richtung Augsburg fortgesetzt werden kann. - In Neumarkt erhält Lehrer Thomas Giehl (--) wegen besonderen Eifers zum Aufbau einer Naturaliensammlung 20 Gulden Belohnung. - In Eichstätt wird Georg Fehlner für 36 Jahre Bürgermeister. - Der in Schönkirch geborene fraktionslose Jurist Friedrich von Podewil (45) wird Nationalversammlungsabgeordneter für die Oberpfalz in Amberg. - In Nürnberg kostet die Tageszeitung Nürnberger Tagblatt die nur sonntags nicht erscheint, vierteljährlich 45 Kreuzer und wird in der Buchdruckerei Stich in der Waizenstrasse verlegt und gedruckt. - In Emskirchen stiftet der königliche Posthalter Gottfried Eckart eine Schützenscheibe. - In Neumarkt wird der Seiler und Laternenanzünder Georg Strober wegen mangelhafter Betreuung der Strassenlaternen zu 5 Gulden Strafe verurteilt, wonach Baptist Lohmann und der Schuhmacher Wanner neue Laternenanzünder werden. - In Bayern wird die Pickelhaube eingeführt. - Franken will sich von Bayern abspalten, falls die Nationalversammlung nicht angenommen wird. - In Schwandorf werden bei der Herbstfeuerbeschau Mängel wie Heizungen in gefährlichen Räumen, schadhafte Heizungen, unentsorgte Asche, Waschkessel in ungeeigneten Räumen und besonders oft Stroh neben dem Küchenherd gefunden. Der Postamentier Joseph Treppte Spitzwegstrasse 34 muss seinen Kamin erhöhen um seine oberen Geschosse weiter als Herberge nutzen zu können. - Die bayerische Post gibt die ersten deutschen Briefmarken aus. - In Ansbach wird der aus Fürth stammende Dr Samuel Berlin (42) der erste jüdische Anwalt. - In Nürnberg verlässt der evangelische Pfarrersohn und württemberger radikaldemokratische Journalist Gustav Diezel (32) die Mittelfränkische Zeitung und den liberalen Korrespondent, gründet die Zeitung Freier Staatsbürger, wird Führer einer kleinbürgerlich-demokratischen Aktionspartei, legt sich mit den Behörden an, flieht in die Schweiz und startet von dort aggressive Angriffe gegen die bayerische Regierung. - In Regensburg kommt laut Adreß-Buch Regensburg der sulzbacher reitende Bote mittwochs zum Gasthof Zum grünen Kranz am Obermünsterplatz, der riedenburger reitende Bote Michael Iglhaut übernachtet donnerstags im Gasthaus Zur weißen Lilie, die neumarkter reitenden Boten rasten samstags im Gasthaus Zum goldenen Posthorn Goldene Bären Strasse 10 und beim Bierbrauer Stauder in Stadtamhof, der hemauer reitende Bote Johann Schaller rastet im Gasthaus Zum blauen Hechten und der amberger reitende Bote rastet freitags im Gasthof Zur weißen Lilie. Der nürnberger fahrende Bote Landkutscher Holzer kommt dienstags und samstags und übernachtet in einer eigenen Expedition in der Nähe des Gasthofs Zum roten Hahn. - In Regensburg sind im königlichen Infanterie Regiment Gumppenberg u.a. Hauptmann Freiherr Joseph von Riederer, die Oberlieutenants Freiherr Karl von Bettschart, Freiherr Kajetan von Gumppenberg, Freiherr Alois von Riederer, Graf Anton von Preysing Lichtenegg, Anton von Dietz, Freiherr Joseph von Reichlin Meldegg, Freiherr Otto von Zoller, Freiherr Max von Berchem und die Unterlieutenants Graf Hugo von Deym, Alexander von Gilardi, Freiherr Ludwig von Grafenreuth, Freiherr Karl von Schatte, Graf Clemens von Holnstein aus Bayern, Freiherr Adolf von Lindenfels und Ritter Ludwig von Dall Armi. - In Nürnberg flaniert der bayerische König Maximilian II Joseph von Wittelsbach (St) (38) mit seiner Gattin in der Rosenau von Johann David Wiß (20 17 Rosenaupark). Auf dem Landgut Rosenau vor der Stadtmauer an der Fürther Strasse gibt es das Stadtschloss Rosenau alias Alhambra. - In Mainz richtet die österreichische Verwaltung eine Telegraphenanstalt in der Bundesfestung ein um in Kontakt mit Wien zu bleiben. - Bayern führt als erster deutscher Staat Post Briefmarken ein, wogegen Kaufleute und Presse protestieren. Man verwendet keine Kopfbilder um politische Aggressionen zu vermeiden. - In Velburg gibt es eine Königliche Gendarmerie alias Polizeistation. - In Deusmauer löst die velburger königliche Gendarmerie eine Volksversammlung auf. - In Velburg wird die Schulrektorentochter und Wagner Opernsängerin Rosa Haslbeck als Tochter von Josef Haslbeck und Maria Barbara Gloßner im Haus-Nr. 116 (20 18 Finanzamt) geboren. - In Nürnberg wird die Ludwig-Süd-Nord-Eisenbahn nach Schwabach mit einem Haltepunkt in Reichelsdorf eröffnet. - In Neuendettelsau gründet der in Fürth geborene strenglutherische neuendettelsauer Pfarrer Wilhelm Löhe (41), der ein Gegner Wicherns und seiner Vereinsidee ist, die Gesellschaft für Innere Mission. Er fürchtet die unionistische Kirche. - Das Oberkonsistorium der Evangelischen Kirche in Bayern erlaubt die Bildung von evangelischen Vereinen für die Armen- und Krankenpflege alias Innere Mission nach Wicherns Idee und gibt zu, dass sie auch eine Aufgabe der evangelischen Kirche ist. - In Regensburg gründen katholische Laien auf dem Katholikentag den Bonifatiusverein, einen Missionsverein in und für Deutschland. - Der katholische bayerische König Maximilian II Joseph von Wittelsbach (St) (38) gibt als Oberhaupt der Evangelischen Kirche in Bayern seine Blockadehaltung gegen das in Preußen gegründete evangelische Gustav Adolf Werk auf, das die Verbreitung des evangelischen Glaubens in der Diaspora durch die Erbauung von evangelischen Kirchen und evangelischen Einrichtungen wie Waisenhäuser fördert, wozu auch das vorwiegend katholische Bayerische Königreich gezählt wird. - In Regensburg wird aus dem liberalen Gesellenverein der Arbeiterbildungsverein Regensburg und Stadtamhof mit rund 100 Mitgliedern, der sich unter der Führung des regensburger Buchbindergehilfen Johann Georg Reitmayer (29) der sozialistischen Allgemeinen deutschen Arbeiterverbrüderung anschließt. - In Regensburg wird der Volksverein aufgelöst. - In Nürnberg gibt der nürnberger Seifenfabrikantensohn, Bankier und durch Heirat neuer Klett Maschinenfabrikbesitzer Theodor Cramer (32) die nürnberger Tageszeitung Friedens- und Kriegskurier auf Druck des Magistrats ab. - Der in Nürnberg geborene Fürst Adolf Carl von Löwenstein Wertheim Freudenberg (St) (44)  aus der morganatischen witttelsbacher Pfalzgrafenlinie macht seine morganatische bürgerliche Ehefrau Katharina Schlund (42) als Freifrau Katharina von Adlerhorst zur Erbprinzessin. Sie haben vier Söhne, die den Freiherrentitel tragen. - In Nürnberg schreibt der Schriftsteller Friedrich Mayer (--) in seinem Büchlein Nürnberg und seine Merkwürdigkeiten, dass die meisten der früheren kleinen Kneipchen, in denen sich´s so traulich zusammensitzen ließ, erweitert und dem modernen Geschmack akkomodiert alias angepasst wurde. - In Regensburg wird der kaiserlichösterreichische Innenminister Graf Franz Seraph von Stadion (43) durch das Silversterpatent wieder entlassen, wonach er aber Minister ohne Aufgabenbereich in Regensburg bleibt. - In Neumarkt bietet der königlichbayerische Poststallhalter Joseph Allertshammer (--) Obere Marktstraße 49  (20 23 Gebäudereihe Kik bis Bäckerei Cafe Plank) auch eine Postverbindung zum mit 31 km näher als Nürnberg gelegenen nächsten Bahnhof Roth der Eisenbahnline Nürnberg~Ingolstadt an. - In Schwandorf ist Franz Xaver Mayer (--) bayerischer Posthalter. - In Schwabach werden mit der Eröffnung der Eisenbahnlinien Nürnberg~Nördlingen und Nürnberg~Augsburg die 30 Postpferde arbeitslos, aber die Postexpedition am Königsplatz 29 bleibt weiter geöffnet. - In Regensburg Stadtamhof wird als Gegenreaktion auf unsachliche propagandistische linkradikale Berichterstattung der regensburger Tageszeitung Regensburger Tagblatt im 12. Jahrgang von Herausgeber und Redakteur Josef Reitmayr (--) und der regensburger Tageszeitung Regensburger Zeitung vom Verlag Neubauer mit dem neuen Redakteur xxx Pangkofer (--) die stark konservative geprägte regensburger Tageszeitung Bayerisches Volksblatt später Regensburger Anzeiger vom Verlag Josef Mayr (--) gegründet, die sich nicht nur politisch sondern auch konfessionell katholisch positioniert und die Bevölkerung in katholische und evangelische Leserschaft spaltet. - In Berching Holnstein, wo das 18 08 extra neugegründet Patrimonialgericht I. Ordnung in Holnstein bis zum Vorjahr die rechtlichen Streitereien auf den Besitzungen der unehelichen wittelsbacher Kaiserenkel ua Graf xxx von Holnstein aus Bayern (St) (--) innerhalb des Amtsgerichtsbezirks Neumarkt regelte, scheidet dieses freiwillige Gericht aus dem Landgerichtbezirk Neumarkt aus, wogegen das Hochgericht alias Blutgericht weiter vom Landgericht Neumarkt ausgeübt wird.

1848 Wetter: Gemäßigter, strenger, regelmäßiger Winter. - Revolutionsjahr. - In Neumarkt warnt der Landrichter Ruf am 14. März vor einer falschen Auffassung des Wortes Freiheit. - In Ittelhofen treten die Grafen von Holnstein das Patrimonialgericht I Klasse freiwillig an den bayerischen Staat ab. - In Bayern wird die Prügelstrafe abgeschafft, woran sich aber ua der weidener Landrichter nicht hält. -  Die adelige Gerichtsbarkeit in der Herrschaft Lutzmannstein 6 km nordöstlich von Velburg wird dem Minister des königlichbayerischen Hauses und des Äußern Freiherrn Friedrich August von Gise (65) entzogen. - In Regensburg beantragt der aus Mainz stammende Arzt Carl Wolfgang Gerster (35) erfolgreich die ständige Legalisierung der Karnevalsgesellschaft Narragonia alias Narraconia, die einen Fastnachtsumzug unter dem Motto Mit dem heutigen Tag begräbt die Narraconia den Hanswurst zu einem Trauermarsch im Trauerschritt mit weinenden Menschen in den Strassen durch die Stadt Regensburg veranstaltet. Carl Wolfgang Gerster (35) gründet die Carnevalsgesellschaft Narragonia, obwohl man in Bayern eigentlich Fasching feiert. - In Neumarkt beschweren sich die neumarkter Bäcker darüber, dass die Kunstmühlen nicht genug Mehl   liefern können, da die neumarkter Bierbrauer, die dort Malz brechen lassen, bevorzugt behandelt werden. - In Eichstätt erwirbt Samuel Hechinger den Domherrrnhof Dietrichstein und baut ihn zum Gasthof Drei Mohren um. - Um Neumarkt herum gibt es Iberlsmühle, Brandmühle, Kindlmühle, Gollermühle, Birkenmühle, Aumühle, Schlierfermühle, Sandmühle, Kastenmühle, Mühlhausermühle, Sengenthalermühle, Arzthofermühle und Deiningermühle. - In München wird der geisteskranke spätere bayerische König Otto Wilhelm Luitpold Adalbert Waldemar von Wittelsbach (St) zwei Monate zu früh geboren. - In Bayern wird das Schäffelmaß alias Scheffelmaß reduziert und damit eine Preiserhöhung verursacht, die sich auch auf den Bierpreis auswirkt. - In Nürnberg wird Georg Lederer von der Lederer Bräu steckbrieflich gesucht, weil er Mitglied des Comités der Volksversammlung ist. - In Nürnberg tritt der liberalprotestantische freireligiöse Prediger Johannes Ronge (35) und der aus Halbau stammende Heinrich Böthig (37) in der Katharinenkirche auf. - Der neue bayerische König Maximilian II Joseph von Wittelsbach (St) (37), macht seinen langjährigen in Amberg geborenen Privatsekretär Franz Xaver Schönwerth (38) zu seinen Kabinettschef. - Der in Fürth geborene Stadtarzt und Stadtchronist Georg Tobias Christoph II Fronmüller (39) wird Leiter des fürther Krankenhauses. - Die Geliebte des bayerischen König Ludwig von Wittelsbach Bayern (St) (62), die entlarvte Hochstaplerin Sängerin und seine Geliebte Lola Montez alias Gräfin Marie von Landsfeld (26), die Zigarre rauchend mit ihrer Dogge Turk promeniert, wird von Corpsstudenten und der Bevölkerung angegriffen und flüchtet in die Theatinerkirche, woraufhin der der bayerische König Ludwig von Wittelsbach Bayern (St) (62) die Schließung der Universität befiehlt. Lola Montez alias Gräfin Marie von Landsfeld (26) wird vom in Regensburg geborenen Freiherr Gottlieb von Thon-Dittmer (46) zur Fahndung ausgeschrieben und muss München verlassen. Nach einer heimlichen Rückkehr dankt der bayerische König Ludwig von Wittelsbach Bayern (St) (62) am 20. März ab. - In Nürnberg übernimmt der thüringer Gewehrhändlersohn, Manufakturwarenhändler und ehemalige Kammgarnfabrikbesitzer und Maschinenfabrikant Johann Friedrich Klett (70) den Wagenbau für die Staatsbahn. - In Neumarkt ist Johann Mois Bürgermeister. - Die Grundherrschaft wird aufgelöst und Bauern können ihre Güter durch Geldzahlungen ablösen und als Eigentum erwerben. - In Neuburg an der Donau wird der bei Neuburg auf Schloss Stepperg geborene und aufgewachsene bayerische Oberstleutnant Graf  Aloys von Arco-Stepperg (St) (40), dessen Mutter die verwitwete Kurfürstin Maria Leopoldine von Österreich-Este (St) (72) ist, Mitglied der Bayerischen Kammer der Abgeordneten und kauft vom kurfürstlich leopoldinischen Brauhausverwalter Danner das Arcoschlösschen um den Namen Reisach auszulöschen. - Die Eisenbahnstrecken Bamberg~Grenzbahnhof Hof und Hof~Plauen werden eröffnet. - Freiherr Hans von Aufseß (47) zieht nach Nürnberg und beginnt mit der Planung eines vom bayerischen König schon 18 30 angeregten deutsch-historischen Museums. Er wohnt dabei im Pilatushaus am Tiergärtnertor. - In Regensburg empfiehlt der Kaufmann Drexel Braunschweiger Würste, Westphälische Schinken, Ungarischen Speck, Mixed Pickles, Champignons, Caviar, Sardinen in Oel, Bücklinge zum Rohessen, Marinierte Aale und alle Sorten französischen Liqueurs und Senf. - In Regensburg fährt der Lohnkutscher Georg Betz für einen Gulden und 24 Kreuzer mit dem Stellwagen jeden Mittwoch um 05:30 Uhr von der Poststation Gasthof Zum goldenen Posthorn Goldene Bärenstrasse 10 (20 17 Jag deine Eltern nicht vom Hof) nach Amberg und jeden Freitag um 05:30 Uhr von der amberger Poststation Gasthof Zum König von Bayern nach Regensburg. Die Fahrbillets können in den Gasthöfen gekauft werden. - In der regensburger Tageszeitung Regensburger Tablatt wird eine Betrügerin gewarnt sich weiterhin als Frau Fleischmann auszugeben und mit Krankheiten Geld zu ergaunern und ihr mit Verhaftung durch die Polizeibehörde gedroht. - In Regensburg tritt der Gastsänger Behringer alias Graf Liebenau in der komischen Oper Der Waffenschmied von Albert Lortzing (47) im Theater auf. - Die in Nürnberg gelesene Mittelfränkische Zeitung erhält als Motto Für Recht, konstitutionelle Freiheit und Vaterland im Kopf auf der Titelseite und kommt zwei Mal täglich heraus. - In Bayern werden die Jagdbestimmungen nicht mehr eingehalten, was zu flächendeckender Wilderei führt. - Der österreichische Kaiser Ferdinand von Lothringen Habsburg Österreich (St) (55) legt sein Amt nieder und Franz Joseph von Lothringen Habsburg Österreich (St) (18) wird neuer österreichischer Kaiser. - In Nürnberg setzt der nürnberger Maschinenfabrikant Johann Wilhelm Spaeth (64), der auf handwerkliche Kleinserien spezialisiert ist, Schokoladenfabriken ausstattet und Aufzüge herstellt, eine Dampfmaschine ein. - Die Stadt Nürnberg entsendet den würzburger Schuhmachersohn, Arzt, Politiker und Publizist Gottfried Eisenmann (53) nach einer Hochverratsanklage wegen umstürzlerischen Schriften und Majestätsbeleidigung und jahrelanger Haftstrafe, erst nach dem Sturz des bayerischen König Ludwig von Wittelsbach Bayern (St) (62) vollständig rehabilitiert und entschädigt zur Nationalversammlung nach Frankfurt. - Der französische Generals- und Gutsbesitzersohn Heinrich Künßberg (47) wird Nationalversammlungsabgeordneter für Mittelfranken in Ansbach. - Der hersbrucker und nürnberger Hopfenhändler, Weinhändler Johann Georg Zeltner (43) wird Nationalversammlungsabgeordneter für Mittelfranken in Fürth. - Der in Pechtnersreuth bei Waldsassen geborene Jurist Dr. iur., Dr. cam. h.c. Joseph Pözl (34) wird Nationalversammlungsabgeordneter für die Oberpfalz in Amberg. - In Roth bringt der protestantische Vikar Schurd die Bürger, die er als lose Buben bezeichnet mit seinen Warnungen vor einer Auflehnung gegen die Staatsgewalt und dem Hinweis auf Versammlungsverbote so gegen sich auf, dass der Magistrat und der rechtskundige Bürgermeister Nusch die Bürger beruhigen müssen. - In Roth kommt es wegen einer Bierpreiserhöhung im Sommerkeller des Wirtes Böhrer zu einem öffentlichen Krawall, bei dem der geistig behinderte Bürgersohn Stiel zunächst festgenommen und von der erregten Menge mit Gewalt unter Führung des in Burggrub geborenen Eisenbahnarbeiter Regnet und der rother Brüder Riffelmacher aus der Polizeigewalt befreit wird. Auf der Steinernen Brücke beendet die Landwehr den Aufruhr. Nach dem Aufstand brennt einer der vielen fremden Bahnarbeiter das Gasthaus Zur Krone von Johann Martin Böhrer nieder, weil darin der Bahnstreckenkommissar Freiherr von Plechmann wohnt, dieser wird gefasst, kann aber im Durcheinander fliehen. - In Nürnberg kostet die Tageszeitung Nürnberger Tagblatt die nur sonntags nicht erscheint, vierteljährlich 45 Kreuzer und wird in der Buchruckerei Stich in der Waizenstrasse verlegt und gedruckt. - Der nürnberger Magistrat lässt im November 36 verhaftete Personen in ihre Heimat zurücktransportieren. - In Nürnberg werden abonnierbare politische nummerierte Blätter für das Volk zunächst in Bayern gedruckt. - In Bayern wird die Vorzensur abgeschafft, was das präventive Zensursystem durch die Polizeibehörden in ein repressives Justizsystem verwandelt und unliebsame Autoren kriminalisiert. - In Erlangen wird der Zinnfolienfabrikant David Morgenstern (34) erster jüdischer bayerischer Landtagsabgeordneter. - In Nürnberg werden vom Verlag vom 18 46 verstorbenen Herausgeber Friedrich Campe (++) illustrierte satirische Beiträge im Beiblatt Der nürnberger Trichter der Zeitschrift Fränkische Blätter veröffentlicht. - In bayrischen Dorfschulen alias Elementarschulen alias Grundschulden haben Mädchen und Jungen gemeinsamen Schulunterricht, bei dem die Jungen auf den Bänken sitzen dürfen und die Mädchen auf den Bänken an den Rändern und Wänden sitzen müssen und nebenbei mitgeschult werden. Tafeln gibt es nicht und mit dem Rohrstock wird für Gehorsam gesorgt. - In Nürnberg beginnt die erst Ausgabe der Tageszeitung Nürnberger Nachrichten mit Der Polizeistaat ist gestürzt, aber seine Träger alias Minister leben noch. - In Schwandorf verbreiten die Kinder des Kammmachers Josef Reichel Blasturmgasse 5 in der Schule Kleiderläuse, was der Kammmacher als Beleidigung durch den Lehrer Fleischmann empfindet. Das katholische Pfarramt separiert die Kinder bis sie wieder ungezieferfrei sind. - In Nürnberg tritt laut Mittelfränkischer Zeitung in der Bäckerherberge alias Gasthof Zum goldenen Hirschen ein provisorischer Ausschuss des Nürnberger Arbeitervereins zusammen. Es wird aufgerufen Einkommensteuer zu zahlen um damit wahlberechtigt zu werden. Der Arbeiterverein wird von der Presse fast vollständig ignoriert. - In Nürnberg wird ein Arbeiterkongress durchgeführt, bei dem Carl Stöttner alias Stettner und Ulrich für die zünftigen Gewerbe, Heinrich Köchert für die Fabrikarbeiter und Gottfried Franck für das Bauhandwerk als Deligierte auftreten. Der Arbeiterverein versucht die Arbeiter bei einer Versammlung im Bamberger Hof Königstrasse 47 zu bewaffnen. - In Hersbruck erscheint die erste Ausgabe Hersbrucker Zeitung. - In Bayern wird Besitz durch Aufhebung der Grundherrschaft zum wirklichen Eigentum. - In Regensburg wird der Fürstensohn Gustav von Thurn und Taxis (St) geboren. - Bei Denkendorf wird die rechtliche Sonderstellung als Patrimonialgericht des Besitzes des in München geborenen dritten leuchtenberger Herzog Maximilian Beauharnais (St) (31) alias Fürst Romanowsky, verheiratet mit der in St Petersburg geborenen russischen Zarentochter Marija Nikolajewna Romanowa (St) (28), das Dorf Zandt und Schloss Prunn, aufgehoben und wieder dem Landgericht Kipfenberg unterstellt. - In Nürnberg übergibt Johann Froescheis seine Bleistiftfabrik an seinen Sohn Georg Andreas Froescheis, der die Massenproduktion von Lyra Bleistiften einführt. - In Oberferrieden werden die Bürger freie Eigentümer ihrer Anwesen. Die von der Gemeinde neu erhaltene Jagdhoheit wird an den örtlichen Bierbrauer verpachtet. - In Regensburg wird unter den Arbeitern der Bleistiftfabrik Rehbach eine 50 köpfige Kompanie zur Aufrechterhaltung der Ordnung aufgestellt. - In Regensburg gründet der Homöopathiearzt Dr Gerstner den Volksverein für Regensburg und Stadtamhof, der die radikalliberale Parteien unterstützt. - In Regensburg gründen ua der regensburger Journalist Josef Anton Pankofer, der Arzt Dr Karl Herrich, der Stadtgerichtsrat August Reitmayr und der Gutsbesitzer Adolf von Zerzog den regensburger Verein für deutsche Freiheit und gesetzliche Freiheit, der die gemäßigtliberalen Parteien unterstützt. - In Regensburg wird der liberalbürgerliche Gewerbeverein gegründet, der aber die Gewerbefreiheit ablehnt. - In Regensburg fordert ein Nagelschmiedmeister, dass die Maschinenfabriken gänzlich verboten werden sollten. - In Regensburg wird ein liberaler Gesellenverein gegründet, der einen Interessensausgleich zwischen Gesellen und Handwerksbetrieben schaffen soll. - In Regensburg führt der aus der Schweiz zugewanderte Schreinergeselle FA Bergmann erfolglos kommunistische Agitationsreden, wodurch er zwei Anhänger anwirbt. - In Regensburg gründen Katholiken den Verein für konstitutionelle Monarchie und religiöse Freiheit, der die gleichen Interessen wie der Verein für deutsche Einheit und gesetzliche Freiheit hat und sich deshalb wieder auflöst. - In Regensburg wird der katholische Piusverein gegründet um der von Gott eingesetzten Obrigkeit Anerkennung zu verschaffen, wobei der katholische Verleger Friedrich Pustet (50) die treibende Kraft wird. - In Nürnberg sind die Redaktionen der Tageszeitungen Nürnberger Kurier, der Zeitungen Intelligenzblatt von Nürnberg, Intelligenzblatt von Oberfranken und Intelligenzblatt der Oberpfalz und der Tageszeitung Altdorf Laufer Bote auch karitativ tätig und veröffentlichen derartige Meldungen kostenlos. - In Regensburg treten die frankfurter Juden Feist als Abgesandte der Stadt Frankfurt auf und demonstrieren privatrechtliche Gleichstellung. - In Nürnberg wird eine deutsche Pfeifenfabrik später Vauen von den Drechslern Karl Ellenberger und Carl August Ziener mit neuartigen Holzpfeifen im Gegensatz zu den Tonpfeifen gegründet. - In Nürnberg endet die Erfolgsgeschichte des in der deutschen Kartografie dominiernden Homann Offizin oder Homanns Erben mit dem Tod des letzten Besitzers Christoph Franz Fembo (67). - In Nürnberg eröffnet der Paternostermacher und Beinknopfdrechsler Johann Friedrich Rau (28) eine Geigenbauwerkstatt.  - In Nürnberg wird dem Geigenbauer Carl Sprenger der Sohn Augustin Sprenger geboren. Er hat bereits den Sohn Josef Ferdinand Sprenger (02) aus. Beide werden hervorragende Geigenbauer. - In Nürnberg gründet der jüdische Hopfenhändler Anton Kohn (--) einen Hopfenhandel mit Geldverleih. - In Regensburg wird das Ausflugslokal Prinzengarten von Gastwirt und Brauer Jakob Balthasar Prinz wegen seines Namens zur Zielscheibe von fanatischen Revolutionären. - In Nürnberg wird das Maxtor in die Stadtmauer gebaut um die Nordstadt von der Tetzelstrasse aus an die Innenstadt anzuschließen. - In Nürnberg wird östlich neben dem Marientor wegen des aufkommenden Verkehrs ein neugotisches Tor in die Stadtmauer gebaut und nach der Königstrasse benannt. - In Nürnberg wird in Verlängerung der Färberstrasse ein neugotisches Stadtor gebaut. - In Regensburg Sinzing kauft Friedrich Pustet (--), der auch eine Papiermühle in Alling besitzt, das Schloß Oberviehhausen. - In Regensburg wird Graf Franz Seraph von Stadion (42), der durch ein innerfamiliäre Heirat sowohl Graf von Thannhausen als auch von Warthausen ist, kaiserlicher Inneminister. - In Regensburg sind die linksradikale regensburger Tageszeitung Regensburger Tagblatt im 11 Jahrgang von Herausgeber und Redakteur Josef Reitmayr (--) und die linksradikale regensburger Tageszeitung Regensburger Zeitung vom Verlag Neubauer mit dem neuen Redakteur xxx Pangkofer (--) die umsatzstärksten Tageszeitungen der Stadt.

1847 Wetter: Strenger Winter von November bis Februar. Tiefer Schnee im April. In Neumarkt geht im März das Brennholz im Krankenhaus aus. - In Regensburg wird von der Karnevalsgesellschaft Narragonia ein Maskenumzug mit Prinz und Prinzessin während der Fastnacht organisiert und von der Bevölkerung mit Begeisterung die Anspielungen an die Übel der Zeit aufgenommen. - In Nürnberg wird ein Gaswerk am Plärrer Ecke Rothenburgstrasse/Fürtherstrasse gegründet und eine städtische Gasbeleuchtung eingeführt. Auf dem angrenzenden nürnberger Ludwigsbahnhof werden 15 Gaslampen aufgestellt. - In Sulzbürg hat sich die Kartoffel so sehr als Nahrungsmittel durchgesetzt, dass der sulzbürger Bürgermeister den Spruch: Nur immer genug Erdäpfel angebaut von sich gibt. - 1 Gulden entspricht 18 Euro (20 22). - Im nürnberger Vorort Gostenhof wird das erste nürnberger Gaswerk errichtet. - Der aus den Ardennen stammende Zöllner und Amateurarchäologe Jacques Boucher de Crevecoeur de Perthes erkennt in Faustkeilen in unmittelbarer Nähe alter menschlicher Siedlungen menschliche Artefakte. Der Normalbürger glaubt der Mensch sei nach der Sintflut entstanden. - Der in Fürth geborene jüdische Papiergroßhändlersohn Leopold Ullstein (21) übernimmt mit seinen Brüdern den väterlichen Betrieb. - Der bayerische König Ludwig von Wittelsbach Bayern (St) (61) erhebt die entlarvte Hochstaplerin Sängerin und seine Geliebte Lola Montez (26) zur Gräfin Marie von Landsfeld. Der ehemalige regensburger Bürgermeister Freiherr Gottlieb von Thon-Dittmer (45) betreibt ihre Verhaftung. Im Streit um ihre Einbürgerung bitten alle Minister um ihre Entlassung und ein neues Kabinett wird gebildet. - Der in Buttenheim geborene jüdische Hausierersohn und Halbwaise Löb Strauß alias Levi Strauß (18) wandert mit seiner Familie nach Amerika aus. - In Neumarkt ist Johann Mois Bürgermeister. - Die Eisenbahnbrücke Donauwöhrd wird eröffnet. - In Neumarkt kommt die Bäckerei am Unteren Markt 2 in den Besitz der Familie Düring. - In Eichstätt wird Carl Nar bis 18 49 Bürgermeister. - Der in Pappenheim geborene Architekturschüler Eduard Metzger (40) übernimmt nach dem Tod des in Koblenz geborenen Befreiungshallenarchitekten Friedrich von Gärtner (56) die Leitung des Baus des Siegestors in München, das aus kelheimer Kalkstein erbaut wird. - In Nürnberg heiratet der in Nürnberg geborene österreichische Seifenfabrikantensohn Theodor Cramer (30) die nürnberger Eisenbahnfabrikantentochter Emilie Klett (--), deren Unternehmen Maschinenfabrik und Eisengießerei J. F. Klett er übernimmt. - In Nürnberg wird das Gaswerk in Betrieb gesetzt. - In Regensburg wird ein katholischer Arbeiterverein gegründet. - In Roth kauft der aus Nürnberg stammende Drechsler Johann Martin Böhrer das Gasthaus Zur Krone. - In Neumarkt ersteigern der Seiler Georg Strober und Karl Feigl die städtische Strassenbeleuchtung. - In Nürnberg Doos gründet Louis Vetter die erste deutsche Metallflaschenkapselfabrik. - In Lengenfeld ist Schloss Helfenberg eine dreistöckige Ruine. - Die uneheliche in Pappenheim geborene Schriftstellerin pappenheimer Grafentochter Emma Niendorf (40) alias Emma von Calatin veröffentlicht ihre Reiseerlebnisse Das Altmühltal in der Zeitung Morgenblatt für gebildet Leser. - In Regensburg gibt es die fünf Badehäuser Witwe Maria Deisch in der Deischgasse 2, Blasius Höpfl am Obermünsterplatz 4, Johann Oechsle Weißgerbergraben 2, Anton Schwäbel Fischmarkt 2 und Joseph Weber Weiße Lilien Strasse 5 (20 17 Arcor Shop). - In Regensburg gibt es eine Juwelenhandlung Koch in der Ludwigstrasse 8 (20 17 Arnulf Apotheke). - In Regensburg gibt es 97 Wein-, Bier und Gastwirtschaften. In vielen gibt es Billard und viele sind Methschänken. Im Weingasthof Zu den drei Helmen Dreihelmgasse 2 (20 17 Nordseite Galeria Kaufhof) und im Weingasthof und Methschenke Zum weißen Hahn Unter den Schwibbögen 1 (20 17 Cafe Picasso) gibt es täglich Gesellschaftstafeln. - In Regensburg ist Emanuel Christoph Schäffer in der Ostengasse 11 offizieller Reitlehrer und Johann Leonhard Schmidt in der Engelburgergasse 22 (20 17 Kinderhort) offizieller Tanzlehrer. - In Regensburg stellen die Witwe Anna Margarethea Harrer in der Silbernen Fischgasse 3 und Christoph Naimer in der Badstrasse 34 Senf her. - In Nürnberg ist das Gasthaus Zum blauen Glöcklein alias Bratwurstglöcklein Sebalder Platz links neben der Sebalduskirche an der Moritzkapelle. - In Nürnberg werden am Schönen Brunnen auf dem Hauptmarkt frisch gegrillte Bratwürstchen gegrillt und in aufgeschnittenen länglichen Semmeln verkauft. - In Bayern wird die Verwaltung der Post und der Eisenbahnen vereinigt. - Der Physiker Carl August von Steinheil (46) entwickelt zur Überprüfung der Bierqualität ein einfaches opto-aräometrisches Testverfahren zur Alkoholbestimmung, indem die Dichte bestimmt wird. Eine gesetzliche Verankerung scheitert an der Bierbrauerlobby unter den bayerischen Abgeordnetetn. - Die in Regensburg Stadtamhof geborene Arme Schulschwestern-Gründerin Karolina Gerhardinger  (40) missioniert für ein Jahr in den USA und gründet dort 7 Schulen. - In Regensburg erweitert die Bleistiftfabrik Rehbach mit einem Bohrwerk ihre Produktion auf Gas-, Wasser- und Brunnenröhren aus Kalkstein oder Marmor, wodurch sie zum größten Industrieunternehmen der Stadt wird.  - In Nürnberg hat die Maximilians Heilungs Anstalt für arme Augenkranke neben Sehschwächen hauptsächlich Entzündungen, Augengeschwüre und grauen und schwarzen Star zu behandeln. - Das neu gebildete Ministerium des Innern für kirchliche Angelegenheiten, das vom Innenministerium abgetrennt wird, wird dem bei Roding geborenen katholischen Justizministersohn Karl von Schrenck (30) unterstellt. - In Regensburg druckt die Druckerei Pustet katholische Kirchenmusik. - In Nürnberg werden laut staatlicher Anweisung Post und Bahn mit einer gemeinsamen Generalverwaltung zusammengelegt. - In Nürnberg bringt der Verleger Friedrich Schultheiß (--) eine Reihe von Graphiken Alexander Marx von 18 45 (--) auf Velinpapier vom Ludwig Donau Main Kanal Der Ludwig-Kanal. Seine Entstehung und Bedeutung als Handels-Strasse heraus. - In Altdorf wird der Lehrersohn Johannes Zahn (30) neuer Lehrer und Präfekt des Königlichen Schullehrerseminars.

1846 Wetter: Sehr milder Winter. Frühling im Februar. Dürre im Sommer. Hungersnot in ganz Deutschland. Kartoffelkrankheit in Pförring. Sichtbare Sonnenfinsternis. - In Neumarkt berichtet die Zeitung Neumarkter Wochenblatt über die Kartoffelfäule und den Anbau der Esparsette. - In Nürnberg wird vom Volkssschullehrer Völkel ein Turnverein in der oberen Turnstrasse gegründet. - Der in den Personaladel erhobene Privatierssohn und königliche Hauslehrer Georg von Oettl (52) wird eichstätter Bischof. - In Regensburg besteht eine kleine Karnevalsgesellschaft Narragonia und führt einen Maskenumzug durch. - Der in Regensburg geborene Vorsitzende des bayerischen Staatsrates und adoptierte Freiherr Friedrich August von Gise auf Lutzmannstein 6 km nordöstlich von Velburg und Allersburg (63) wird vom bayerische König Ludwig von Wittelsbach Bayern (St) (60) entlassen. - Die entlarvte Hochstaplerin und Sängerin am Münchner Hoftheater Lola Montez (25) wird die Geliebte des bayerischen König Ludwig von Wittelsbach Bayern (St) (60). Sie wohnt im münchner Hotel Zum goldenen Hirschen. - Im Königreich Bayern findet eine Massenauswanderung mit 140.000 von gesamtdeutsch 1.100.000 Auswanderungen nach Nordamerika statt. 7.000 Auswanderer aus der Oberpfalz, 12.600 aus Mittelfranken, 2.800 aus Oberbayern und 63.000 aus der Rheinischen Pfalz bis 18 57. - Der Besitzer der Schlossbrauerei Hirschau, Eisenhüttenbesitzer und Abgeordneter der ersten bayerischen Ständeversammlung Florian Dorfner (44) wird hirschauer Bürgermeister. - In Neumarkt ist Johann Mois Bürgermeister. - Nürnberg hat 50.460 Einwohner. Regensburg hat 20.988 Einwohner. - Für den Bau des Ludwig Donau Main Kanals durch Burgthann wird zur Unterbringung der bis zu 300 am Kanalbau Beschäftigten die Kaserne errichtet. - Wegen des Ausbaus der Eisenbahn wird der Sparkasse Nürnberg eine Auszahlung in Höhe von 100.000 Gulden von der Staatsschuldentilgungskasse, bei der das Geld angelegt ist, verwehrt. Es herrscht Geldknappheit besonders durch den Ausbau der Festung Ingolstadt und der Ausrüstung der bayerischen Armee. Lebensmittel werden von Tag zu Tag teurer. - In Griechenland stirbt John Henry Digby (06), der uneheliche Sohn des griechischen König Otto von Wittelsbach (St) (31), mit dessen Vater, dem bayerischen König Ludwig von Wittelsbach (St) (60), seine Mutter Jane Digby (39) bereits 18 29 ein Verhältnis hatte. - Aus Nürnberger Zeitung wird die Mittelfränkische Zeitung, die zum Sprachrohr des linksradikalen Bürgertums unter Redaktionsleiter Friedrich Mayer wird. - In Ansbach wird ein Krankenhaus eröffnet. - In Schwandorf bindet der Gastwirt Josef Nast Schweine auf einem Ochsenwagen an, was als Tierquälerei geahndet wird. - In Stein ist das Faberschloss von Lothar Faber (28) fertiggestellt. - In Altdorf wird der Drucker Tobias Hessel Bürgermeister. - In Erlangen wird die Kreisirrenanstalt an der Irrenhausstrasse als abgeschlossene Innere Kolonie eröffnet. - In Nürnberg ist die königliche Bank in der Bankgasse 19, die Herrentrinkstube in der Winklerstrasse 1 (20 17 Riverside Pizza House), der Industrie und Cultur Verein Große Steinbühler Weg 2, das Irrenhaus beim Betzengäßchen 1444, das Leihhaus in der Königsstrasse 858, die Lotto Administration in der Königsstrasse 854, die Polytechnische Schule in der Peuntgasse 829, das Sparkassenbureau in der Spitalgasse 841, das Theater am Lorenzerplatz 764, das Waisenhaus in der Findelgasse 18 und das Waitzenbräuhaus in der hinteren Ludwigsgasse 248. - In Sulzbach druckt die Buchhandlung und Druckerei Seidel den vollständigen bayerischen Geschäfts Kalender, ein Almanach mit ua. Überblicke über Kalenderdaten, Eisenbahnnetz, Garnisonsverzeichnis, Geneaologie der regierenden Häuser, Gebühren für ärztliche Leistungen, wie z.B Zahnziehen kostet zwischen 12 Kreuzer und 48 Kreuzer, aktuelle europäische Adelsverbindungen, Überblick über die bayerischen Städte und ihrer Religionszugehörigkeit und die bestehenden Klöster, Zollstationen, Einwohnerentwicklung, Gebührenordnung. Das Regulativ der Post-, Chaisen- und Trankgelder ist eine Gebührenordnung. Es gibt Post-Kaleschen und halbgedeckte offene Reisewagen. Ein Postwagen kann bis zu 6 Vorspannpferde haben. Die Reisenden müssen Chaussee-, Tor-, Weg-, Pflaster-, Brücken- Trank-, Wasser- und Überfahrtsgebühren selbst bezahlen. Das Chaisengeld gilt für unbedeckte Kaleschen und halb- und ganz bedeckte Chaisen. Die Eilwagen-Taxe beträgt 32 Kreuzer pro Meile. Bei tiefem Schnee wird die Chaise auf Schlitten umgebaut. Wo keine Strassen bestehen, muss der Postillion im voraus und nach Zeit bezahlt werden. Es gibt Gruppenermäßigung. Die Verordnung gilt seit 18 24. Beamte und Rechtsanwälte in Strafsachen dürfen ihre Posttaxen absetzen. Ab vier Poststationen oder 8 Stunden Fahrt wird eine Tagreise berechnet. - In Neumarkt gibt es keine protestantische Gemeinde. - Mittelfränkische Landgerichte gibt es u.a. in Beilngries, Ansbach, Erlangen, Cadolzburg, Altdorf, Nürnberg, Lauf, Schwabach, Kipfenberg, Greding und Hersbruck, die dazugehörigen adeligen Gutsherrschaften sind von Freiherr von Seckendorf in Burghausen, Graf von Holnstein in Holnstein, Ittelhofen, Pollanten, Freiherr von Crailsheim in Rugland, Familie von Praun in Almoshof, Freiherr Haller von Hallerstein in Bislohe, Freiherr von Pflummern in Bubenreuth, Familie von Oelhafen in Buschschwabach, Familie von Sertz in Defersdorf, Familie von Scheuerl in Fischbach, Schwarzenbruck, Freiherr von Geuder in Stein, Freiherr Schenk von Geyern in Syburg bei Greding, Freiherr von Gugel in Gebersdorf, Freiherr von Haller in Großgründlach, Freiherr von Stromer Reichenbach in Grünsberg, Familie von Forster in Hammer, Freiherr von Geuder in Heroldsberg, Freiherr von Lochner in Huttenbach, Freiherr von Eggloffstein in Kornburg und Mögeldorf, Familie von Petz in Lichtenhof, Freiherr Kreß von Kressenstein in Neunhof, Herzog von Leuchtenberg in Prunn, Familie von Schwarz in Artelshofen, Henfenfeld, Freiherr von Fuchs in Bebringersdorf, 2 Grafen von Pückler Limburg in Burgfarrenbach, Freiherr von Gugel in Diepoltsdorf, Freiherr von Ebner von Eschenbach in Eschenbach, Freiherr von Löffelholz in Gibitzenhof, Freiherr Freiherr von Welser in Neunhof, Fürst Adolf von Wrede in Reichenschwand, Freiherr von Tucher in Simmelsdorf. - Oberpfälzische und Regensburger Landgerichte gibt es u.a. in Regenstauf, Stadtamhof, Naabburg, Neumarkt, Burglengenfeld, Amberg, Hemau, Hiltpoltstein 30 km südlich von Nürnberg, Sulzbach und Kastel. Die dazugehörigen adelige Gutsherrschaften sind von Fürst von Thurn und Taxis in Alt-Eglofsheim, Schönberg, Wiesent, Bernhardswald, Neutraubling, Graf von Lerchenfeld in Köfering, Freiherr von Reitzenstein in Reuth bei Kemnath, Graf von Seinsheim in Sünching, Freiherr xxx von Podewils in Wildenreuth, Familie von Flembach in Guteneck, Freiherr von Lindenfels in Altenstadt, Freiherr von Anethan in Alfalter, Freiherr von Waldenfels in Dechantsees bei Kemnath, Freiherr von Gumppenberg in Deining, Freiherr von Tänzl Trazberg in Dietldorf, Familie von Simler in Schloß Ebermannsdorf, Freiherr Maximilian von Bassus (--) in Eggersberg, Sandersdorf, Familie von Oelhafen Schöllenbach in Eismannsberg, Freiherr von Harsdorf in Eschenfelden, Collegiatstift zur alten Capelle in Regensburg in Etterzhausen, Gräfin xxx von Holnstein (--) in Ettmannsdorf, Fronberg, Freiherr von Rummel (--) in Herrnried, Freiherr von Karg in Hochdorf, Freiherr von Frank in Hohenkemnath, Freiherr Eb von Stromer Reichenach in Holnstein, Freifrau von Junker Bigalo in Holzheim bei Burglengenfeld, Freiherr von Thon Dittmer in Kirchenodenhard, Pettendorf, Familie J von Sonnenburg in Kirchenreinbach, Falkner von Sonnenburg in Kollersried, Freiherr Lochner von Hüttenbach in Lintach, Freiherr xxx von Gise (--) in Lutzmannstein 6 km nordöstlich von Velburg, Familie von Ellenrieder in Mörlach, Freiherr von Aretin in Münchshofen, Winbuch, Graf von Drechsel in Naabeck, Karlstein, Freiherr von Brandt in Neidstein, Zant, Familie von Spies in Raigering, Freiherr von Pfetten in Ramsdau, Graf von Oberndorf in Regendorf, Familie von Mann in Theuern, Graf von Waldkirch in Wildenstein, Familie von Hornberg in Zell, Graf Franz von Hirschberg  (--) in Bruck, Familie von Faßmann in Emhof und Graf Du Moulin in Leonberg. - Die Räderuhren werden nach Tabellen mittags je nach Datum bis zu 15 Minuten vor oder zurückgestellt. - In Regensburg nimmt die Königliche Kreis-Landwirtschafts- und Gewerbsschule und die damit verbundene Handwerk-Sonn- und Feiertags-Schule ein zusätzliches Programm über die wichtigsten 92 Arzneipflanzen, 24 Nahrungs- und Gewürzpflanzen, 9 Futterpflanzen, 8 Färberpflanzen, 7 Gespinnstpflanzen und 2 Ölpflanzen, die in Regensburg und Umgebung wild wachsen in ihr Unterrichtsprogramm auf und gibt gleichzeitig ihre Wirkung und ihre Standorte an um ihre Schüler zu animieren sie zu sammeln und somit nicht von teuren Einfuhren abhängig zu sein. Der erste Kurs lernt als einziger die Fremdsprache Französisch. An erster Stelle wird in allen Kursen immer die Religionslehre aufgeführt. Jeden Tag müssen alle konfessionell getrennt an einer Morgenandacht teilnehmen und Turnlehrer Zeller gibt zweimal wöchentlich Unterricht im Fach Baden in der Donau. Die katholischen Schüler müssen an Sonn- und Feiertagen in die Kirche und viermal jährlich zur Beichte und Kommunion. - In Velburg wird wegen des aufkommenden Verkehrs das Nageltor abgerissen und wegen des schlechten Strassenzustands hinter dem Rathaus gepflastert, weshalb ein Pflasterzoll erhoben wird, von dem Beamte, Militär und velburger Einwohner ausgenommen sind. Die ersteigerbaren vermietbaren Zollstellen sind am Parsberger Tor, am hinteren Tor und am hinteren Markt. Der eingenommene Pflasterzoll abzüglich der Miete ist der Verdienst der Zolleinnehmer. - In Gnadenberg sind die Ruinen von Kloster Gnadenberg völlig verwildert. Auf den Mauern wachsen über 2 Meter hohe Bäume. - In Nürnberg gründet Friedrich Bauer (34) eine Vorbereitungsanstalt, an der evangelische Missionare ausgebildet werden. - In Amberg übernehmen die kaholischen Barmherzigen Schwestern alias Vinzentinerinnen aus München die Strafanstalt. - In Amberg wird das Stadt-Theater im ehemaligen Franziskanerkloster umgebaut. - In Karlshuld bei Neuburg an der Donau erbaut das preußische Gustav Adolf Werk, ein privater evangelischer Missionsverein und in Bayern noch nicht anerkannt, als erstes bayerisches Diaspora Projekt die evangelischlutherische Pfarrkirche im fast ausschließlich katholischen Bayern und ohne Erlaubnis des bayerischen König Ludwig von Wittelsbach Bayern (St) (60), des Oberhaupts der evangelischen Kirche in Bayern. - Der aus Karrieregründen vom Protestantismus zum Katholizsmus konvertierte wetzlarer Reichskammerprokuristensohn und bayerische Finanzminister und Innenminister Ritter Karl von Abel (58), der protestantische Gemeinden auf königlichen Befehl unterdrückt, verliert auf königliche Anweisung die Zuständigkeit für kirchliche Angelegenheiten. -  Der nürnberger Theaterdirektor Ferdinand Röder (36) übernimmt simultan auch das bamberger Theater für eine Spielzeit, an dem er  drei Jahre zuvor bereits längere Zeit Direktor war. - In Regensburg muss der Geigenbauer August Martin Ludwig (32) seine Werkstatt aufgeben, woraufhin er über Springfield nach New York auswandert und der beste amerikanische Geigenmacher seiner Zeit wird. - In Amberg wird das Stadttheater in der Franziskanerkirche renoviert, was bis in Folgejahr dauert. - In Amberg wird Eduard Kick (--) Alleinbesitzer der amberger Fayencemanufaktur und Steingutfabrik vor dem Ziegeltor. - In Regensburg werden von der Armenfürsorge 302 Personen versorgt, davon sind 246 katholisch und 56 evangelisch. - In Neumarkt wird der königlichbayerische Poststallhalter Joseph Allertshammer (--) Ober Marktstraße 49  (20 23 Gebäudereihe Kik bis Bäckerei Cafe Plank) auch Briefpostexpediteur, der im Folgejahr auch boites aux lettres alias Briefkästen aufstellt, in die nur Briefe eingeworfen dürfen, die der Empfänger bezahlt. Geldsendungen über die Briefkästen sind verboten, auch darf der Brief nicht zu schwer sein.  - In Nürnberg stirbt der ehemals glühend revolutionäre und lutherische Student Friedrich Campe (69) als angepasster schwerreicher biedermeierischer Verleger und Geschäftsmann mit einer großen Gemäldesammlung, der mit seinen Börsenaktivitäten ein Vermögen gemacht hat. - In Regensburg hat die Bayerisch-württembergische Donaudampfschiffahrtsgesellschaft seit 18 38 2.200 Tonnen Güter befördert.

1845 Wetter: Erst im Februar ungemein viel Schnee mit strenger Kälte bis Ende März. Viele Unfälle durch die Kälte. Wild erfriert. 22 Grad minus Reaumur im März. Hochwasser in Regensburg mit Eisabgang und Eisstoß. Sinzing wird überflutet. Schnee bleibt lange liegen und verursacht Fäulnis. Trockenheit im Sommer. Schlechte Ernte. Getreidepreise steigen. Kartoffelkrankheit. - In Nürnberg wird 28 Jahre nach dem ersten Dampfschiff auf dem Rhein der Ludwig Donau Main Kanal eröffnet, womit in Neumarkt durch den Abzug der Arbeiter eine Wirtschaftskrise beginnt. Weil der Wasserweg auf königlichen Befehl hin 18 30 ohne Rücksicht auf die Weiterentwicklung der Dampfschiffe geplant und 18 36 mit dem Bau begonnen wurde, beschränkt sich die Durchschnittsgeschwindigkeit der von Pferden gezogenen Treidelschiffe auf 3 km/h, die sich gerade einmal gefahrlos passieren können. Weil die Häfen sehr klein, die Uferböschungen schwach dimensioniert, die Brücken nicht hoch genug sind und höhere Gewschwindkeiten das Bauwerk sogar zerstören würden, können darauf selbst kleine Dampfschiffe nicht fahren. Die Donaudampfschiffahrtsgesellschaft - In Neumarkt ist die seit 18 40 neuerbaute Kunstmühle Laabermühle mit angeschlossenem Sägewerk Mühlstrasse 17 im Besitz des nürnberger Maschinenfabrikanten und Eisenbahnlokomotivenbauers Johann Wilhelm Spaeth (56), des Bauleiters des Ludwig Donau Main Kanals amberger Regierungsrat Maximilian von Hartmann (--) und des neumarkter Gasthofbesitzers Friedrich Kornburger (--), fertiggestellt. Das Wasser des neuangelegten 5.500 m langen Leitgrabens alias Pilsach Leitgraben, wobei die Pilsach nicht mehr direkt 500 m nördlich des Berliner Rings in die Schwarzach abfließt, sondern über die Stadt Neumarkt umgeleitet wird, das die Mühle antreibt, dient als Wasserzufuhr für den Ludwig Donau Main Kanal. Zwanzig Pilsach-Mühlen müssen dafür den Betrieb einstellen. - In Beratzhausen brennt die Wallfahrtskirche ab. - In Holzheim erwirbt der neue neumarkter Magistratsrat und neumarkter Gastwirt vom Gasthaus Zum goldenen Lamm Michael Ehrnsperger (--) den Stollenhalbhof. - In Nürnberg eröffnet ein Krankenhaus vor dem Frauentor. - In Nürnberg zeigt der der thüringer Gewehrhändlersohn, Manufakturwarenhändler, ehemaliger Kammgarnfabrikbesitzer und Maschinenfabrikant Johann Friedrich Klett (67) auf der nürnberger Gewerbeausstellung einen schmiedeeisernen Dampfkessel und einen eisernen Balancier für Dampfmaschinen. Er baut Personenwagen und Güterwagen für die bayerische Staatsbahn. - Der Besitzer der Schlossbrauerei Hirschau und Eisenhüttenbesitzer Florian Dorfner (43) wird Abgeordneter der ersten bayerischen Ständeversammlung. - In Neumarkt ist Johann Mois Bürgermeister. - In Amberg wandern eine Schiffmannstochter und eine Inwohnertochter wegen der restriktiven Zunftheiratsvorschriften nach Wien aus. - In Regensburg erscheint erstmals und bis 19 08 die Tageszeitung Regensburger Tagblatt. - In Nürnberg wird der Stadtbahnhof vor dem Frauentor als erster bayerischer Staatsbahnhof im neugotischen Stil vom bayerischen König Ludwig von Wittelsbach Bayern (St) (59) ausgebaut. - In Nürnberg prallt an der Fürther Kreuzung ein aus Nürnberg kommender Pferdezug auf die ungewöhnlich lang parkende Ludwigseisenbahn, wobei ein Pferd zerquetscht wird. - In Nürnberg setzt sich die vorgeheizte Dampflokomotive Pfeil der Ludwigseisenbahn um 01:00 mittags führerlos Richtung Fürth in Bewegung. Der schottische Zugführer William Wilson (36) spannt ein Pferd vor einen Tender und hetzt aber vergeblich hinterher, denn der entgegenkommende Pferdzug hat die mittlerweile schon sehr langsam fahrende Lokomotive bei Muggenhof bereits bemerkt, die Passagiere aussteigen lassen und die Pferde ausgespannt, dass der sanfte Aufprall keine Folgen hatte. - In Nürnberg wird das Städtische Krankenhaus in der Sandstrasse am Frauentorgraben mit 440 Betten in 4 Abteilungen eröffnet. Es gibt die Abteilungen Chirurgie, Innere, Syphilis und Geisteskranke. - Amant, der Postillion d´amour ist eine Sammlung von 100 Musterbriefen in Herzensangelegenheiten. - Der in Nürnberg geborene Kaufmann Anton Schleicher wird fälschlicherweise wegen Wechselfälschung steckbrieflich gesucht, was per Widerruf von der königlichen Polizeidirection verbreitet wird. - In Velburg Oberweiling wird in der Pfarrkirche eingebrochen. Verdächtig ist der nürnberger Schuhmachergeselle Johann Forster in die Pfarrkirche ein, der steckbrieflich gesucht wird. Sein in Bruck bei Erlangen geborener Komplize, der Badergeselle Georg Hofmann gilt als höchst gefährlicher Verbrecher, der gewöhhlich Pistolen bei sich führt. - Zwischen Schwandorf und Amberg entkommt der in Voggendorf geborene Betrüger Joseph Pangerl alias Simandlbub bei seinem Gefangenentransport zu einer 6 jährigen Arbeitshausstrafe. - In Regensburg sind ua das Gasthaus Dampfschiff, Zum goldenen Engel, Zu den drei Helmen Drei Helm Gasse 3, und das Gasthaus Zum weißen Hahn Ankunfspunkte der Postkutsche, wo sich die Ankommenden anmelden müssen und ihre Ankunft in der Tageszeitung Regensburger Zeitung veröffentlicht wird. - In Regensburg kauft der Fabrikant Friedrich Joseph Fikentscher die Zuckerfabrik in der Kumpfmühler Strasse. - In Amberg kauft der katholische regensburger Verleger Georg Joseph Manz (37) den Verlag von C Klöber auf. - In Amberg wird dem in Lauterhofen geborene Bäckersohn, ehemalige neumarkter Rechtspraktikant und Akzessist am amberger Appellationsgericht Hieronymus Ehrensberger (32) das Patrimonialgericht der Freiherren von Stauffenberg im württembergischen Amerdingen übertragen, woraufhin er die Landrichtertochter Julie Wülfert heiratet. - In Regensburg wird ein römisches Grab mit Relieffiguren aus dem 3. Jahrhundert in der älteren Lorenz Kiesgrube an der Straubingerstrasse gefunden. - Der jüdische Hopfenhändler Joseph Kohn (--) zieht nach Nürnberg. Er erhält im Laufe der nächsten Jahre als erster nürnberger Jude ein Niederlassungsrecht als jüdischer Kaufmann, der auch Geld verleiht. - Der Kompo nist Richard Wagner (32) beginnt in Marienbad mit der Entwicklung der Handlung für seine Oper Die Meistersinger von Nürnberg. - In Nürnberg dokumentiert der Graphiker Alexander Marx (--) eine Reihe von Graphiken vom Ludwig Donau Main Kanal, ua der Schleuse in Dietfurt, bei der man in den Kanal einfährt, des Kanals in Neumarkt usw, die als Stahlstiche oder Kupferstiche Pittoreske Ansichten des Ludwig Donau Main Kanals veröffentlicht werden. - In Neumarkt berichtet der neumarkter Militärunterarzt im Chevaulegers Regiment, Stadtarzt und Badarzt, der in Kronach geborene Johann Baptist Schrauth (38), der im Vorjahr die Grafentochter Gräfin xxx von Spreti (--) geheiratet hat und wodurch er in den Besitz des Schloßgutes Woffenbach gekommen ist, in der Zeitung Neumarkter Wochenblatt über die Cholerazeit.

1844 Wetter: Hungernot. Zu Neujahr blühen Blumen im Garten. Hochwasser und Überschwemmungen an der Donau in Pförring. Ziemlich schlechte Ernte. - In Neumarkt wird das Weißbierbrauhaus von der Stadt Neumarkt zurückgekauft und in ein Armenhaus umgewandelt. - In Nürnberg stirbt die Patrizierfamilie der Waldstromer aus. - In Regensburg gibt es nur noch 2 Weinzierl alias Weinschänke. - In Regensburg gibt es auf dem Galgenberg 10 Kellergaststätten u. a. das weiße Brauhaus, das braune Brauhaus von Brauer Johann Georg Dietl, der Kneitingerkeller und der Obermünsterkeller. - Der in Fürth geborene Kaufmann Conrad Gebhardt (53) wird Mitglied der Frankfurter Nationalversammlung für die Nationalliberale Casinofraktion. - Die bayerische Staatsbahn eröffnet die Eisenbahnstrecke von Nürnberg~Bamberg mit einem Eisenbahntunnel mit einer Maffei Lokomotive aus der Bavaria-Reihe. - In Neumarkt ist Johann Mois Bürgermeister. - In  Forth wird der Warenhausbesitzer Alfred Abraham Gerngroß geboren. - In Amberg hat die Distriktsparkasse hat über 10.000 Gulden Einlagen. - In Amberg wandern ein Beisitzer und ein Drechsler nach Nordamerika, ein Nagelschmiedgeselle und eine Melbertochter alias Mehlhändlertochter nach Wien und eine Beisitzertochter wegen der restriktiven Zunftheiratsvorschriften nach Hannover aus. - Die Eisenbahnstrecke Nürnberg~Donauwörth ist fertiggestellt. Auf dem anderen Donauufer wird die Strecke Nordheim~München fertiggestellt. - In Florenz heiratet der jüngste bayerische Königssohn Luitpold von Wittelsbach Bayern (St) (23) Erzherzogin Auguste Ferdinande von Habsburg Österreich Toskana (St) (19). - In Neumarkt kauft Johann Baptist Hohenadel das Haus in der Bockwirtsgasse 1 und richtet darin die Stadtapotheke alias einzige und städtische Apotheke ein. - Der in München geborene Steuerbeamtensohn Jurist Ritter und Edler Georg von Grundner (31) wird provisorisch rechtskundiger Bürgermeister in Ingolstadt. - In Deining kauft der in Breitenbrunn geborene bayerische Kriegsminister Freiherr Anton Bannerheer von Gumppenberg (67) das Kanzlerlehen Landgut Deining von Graf von Holnstein. - In Neuburg an der Donau bezeichnet der Kaplan Karl August Böheim den Neuburger Wein als gefürchteten Bayerwein, der wie Essig schmeckt. - In Regensburg kauft Fürst Maximilian Karl von Thurn und Taxis (St) (42) von Georg Hamminger aus Ortenburg Schloss Pürkelgut, das ein beliebtes Sommer-Ausflugsziel mit Brauerei, Gartenwirtschaft mit Napoleonzimmer und Tanzvergnügen ist und funktioniert es in ein Jagdschloss um. - In Bayern werden deutsche Briefmarken eingeführt. - In Regensburg kommt der erste Jahrgang der Regensburger Theater-Revue von Karl Blankenstein heraus. - In Nürnberg meldet die Tageszeitung Nürnberger Abendblatt, L 595 Ecke Peter Vischer Strasse, wenn das Offizierscorp des Infanterie-Regiments im Park des Dutzendteichs spielt. Das Gasthaus Zur blauen Glocke ist Anlaufstation bei einer privaten Verkaufsanzeige, bei der 2 Wagenpferde verkauft werden sollen. - In Nürnberg ist Die Kriegelust von Gungl eine begeistert aufgenommene Neuerscheinung, zu der Musiklehrer Fischer Pianoforte und Gitarren Noten verkauft. - In Nürnberg verkauft der Konditor Wipplinger in der Frauenthorstrasse Kirschen-, Weichsel- und Aprikosenkuchen. - In Nürnberg findet zur Lorenzer Kirchweih ein Ball im Gasthaus Zum goldnen Adler, im Gasthaus Schröglers Zwinger eine Musikalische Produktion unter Musikmeister Bernhardt zum Preis von 6 Kreuzer für Herren, und eine gutbesetzte Tanzmusikveranstaltung im Gasthaus Zum Peter Vischer statt. - In Nürnberg verkauft der Metzger Leonhard Wilhelm in Nr 1549 Beckschlagergasse empfohlene geräucherte und abgebräunte Krautwürste zwischen 18:00 Uhr und 20:00 Uhr. Außerdem verkauft er ganz nach Frankfurter Art geräucherte Bratwürste zu 2 Kreuzer/Stück. - In Regensburg wird die Brauerei Stadler alias Stadlerbräu gegründet. - In Nürnberg übernimmt der nürnberger Seifenfabrikantensohn und Bankier Theodor Cramer (27) die nürnberger Tageszeitung Friedens- und Kriegskurier, die in seiner im Vorjahr gekauften Verlagsbuchhandlung Bäumler herstelltt. - In Nürnberg Doos wird unter dem Namen Fürther Kreuzung am Schnittpunkt der Ludwig Süd Nord Bahn mit der Ludwigseisenbahn nur provisorisch und für den Personenverkehr der Bahnhof Nürnberg Doos eröffnet. Die Ludwigseisenbahn-Gesellschaft hat noch ein 21 Jahre laufendes Monopol für den Bahnverkehr zwischen Nürnberg und Fürth. - In Regensburg wird am Theater der in Köln geborene Theaterdirektor Ferdinand Röder (36), von Heinrich Zacharda abgelöst, der drei Sielzeiten bleibt. Ferdinand Röder (36), zieht nach Regensburg und übernimmt dort das Theater, wo er 4 Spielzeiten bleibt. - In Nürnberg Schwaig stirbt mit dem Tod von Christoph Carl Alexander von Waldstromer das Geschlecht aus, wonach das Schloss Schwaig in den Besitz der bürgerlichen Familie Riegel kommt. - In Nürnberg wird die Eisenbahnstrecke Nürnberg~Bamberg eröffnet. - In Dietfurt verbreitet der Heimatforscher Redenbacher (--) das Gerücht von der Weißen Frau, die in den Ruinen eines alten Schlösschens im Hungerbachtal neben der B 2 bei der Abzweigung zum Gut Hürth mit einem Schlüssel einen Schatz bewachen soll. Das angebliche Schlösschen ist aber nur das kleine außerhalb gelegene Birkemers Häuschen. - In Deining brennt es im Bräuhaus alias Schlossbrauerei Hausnummer 62, das zum deininger Schloss gehört. - In Deining baut die Kreismühle ein Einblatt-Sägewerk an (20 24 immer noch im Familienbesitz). - In Deuerling, wo es noch keine Brauerei gibt, will der Tafernwirt Wolfgang Salzhuber (--), der gar kein Brauer ist, eine Brauerei mit einer Konzession für Braunbier eröffnen, wogegen der hohenschambacher Brauer Johann Veitl (--) erfolgreich Protest einlegt und die bereits bestehenden Brauereien in allernächster Umgebung wie die in Etterzhausen, Schönhofen, Eichhofen, Eilsbrunn, Laaber, Hohenschambach, und Hemau und die etwas weiter entfernten in Pettendorf, Pielenhofen und Winzer-Kneitingen anführt. Durch Deuerling führt die Hauptstrasse von Regensburg nach Hemau und es gibt in Deuerling drei Gasthäuser, eine neuerbaute Drahtstiften-Fabrik, ein Glas-Schleif- und Polier-Werk und ein gleiches im nahegelegenen Steinerbrückl. In Pollenried, Pittmannsdorf und Heimberg sind mehrere neue Häuser erbaut worden und neue Ansiedelungen entstanden. 

1843 Wetter: Milder Jahreanfang. Frühling im Februar. Kalter und nasser Frühling. Starke Gewitter im April. Trockenheit führt zu Hungersnot. Komet im März. In Hohenfels stirbt der Bauernsohn Joseph Amann an der Wasserscheu alias Hundswuth alias Tollwut. - Nach Schwefel riechender Hochrauch in Pförring. In Pförring verunglückt der fahrende ingolstädter Bote an der Brücke. - Der in München und Wien ausgebildete Brauer Heinrich Wenker beginnt in der dortmunder Gastwirtschaft  Krone am Markt mit der Produktion von Dortmunder Hell alias Dortmunder Export nach bayerischer Brauart mit untergäriger Hefe und in mit Natureis gekühlten Kellern. - In Neumarkt tritt der Klosterwirt Mederer aus der Kommunbrauerei aus und braut in einem eigenen Brauhaus Bier. - Der schwäbische Regierungspräsiden Carl Albert Leopold von Stengel (St) (59) wird neuburger Appellationsgerichtshofpräsident. - Die Sparkasse Neumarkt hat bereits 320.000 Gulden verliehen. - In Neumarkt stellt der Wirt des Gasthauses Zur goldenen Gans Obere Marktstrasse 9 (20 24 Mittlerer Ganskeller) Benedikt Kornburger (--) sein privates Brauhaus fertig. - In Neumarkt beantragt der Wirt vom Gasthaus Zum Lamm Michael Ehrnsperger (--) die Konzession für ein eigenes privates Brauhaus, verschiebt aber den Bau nach der Bewilligung. - Der Ludwig Donau Main Kanal erreicht die Stadt Nürnberg. - In Nürnberg brennt die Krötenmühle nieder. - In Regensburg Prüfening kommt Freiherr Franz Zuylen van Nyevelt durch Erbschaft in den Besitz von Schloß Prüfening. - Der in Sulzbach geborene jüdische Kaufmannssohn Aron Feistmann heiratet die Witwe des jüdischen fürther Zichorienfabrikanten und wandelt das Unternehmen von einer Manufaktur in einen Industriebetrieb um. - In Erlangen erwirbt Frederick Brendel (23) den akademischen Grad eines Dr med. - In Neumarkt ist Johann Mois (--) Bürgermeister. - Nürnberg hat 48.267 Einwohner. Regensburg hat 20.678 Einwohner. - In Regensburg wird das Königliche Gesellschaftshaus mit ständigem Theater, zwei großen Salons für Konzerte und Bälle im ersten Stock mit mehreren Nebenzimmern, einer Billardkonzession und der Konzession für die Konzerte, Bälle und Hochzeiten neu verpachtet. - In Regensburg werden im August von 117 Fällen, 43 arbeitscheue Bettler, 24 Betrunkene wegen exzessiven Betragens, 21 Raufbolde und 14 Fälle wegen zu schnellen Reitens und mit der Kutsche Fahrens arretiert. 4 Personen davon werden in die Localbeschäftigungsanstalt, 1 in die Zwangsarbeitsanstalt Kaisheim und 1 in die Zwangsarbeitsanstalt Blassenburg alias Plassenburg eingeliefert. - In Amberg wird die Distriktsparkasse für den Landgerichtsbezirk für Minderjährige, Dienstboten, Lehlinge, Handwerksgesellen, Fabrikarbeiteter und Tagelöhner gegründet, die zwei Mal monatlich sonntags von 10:00 bis 12:00 Uhr öffnet. Es dürfen nur von 30 Kreuzer bis 100 Gulden angelegt werden, die zu 3 % verzinst werden. Der amberger Dekan Aigner wird Kontrolleur. Es werden Darlehen ausgegeben. - In Neumarkt stiftet der neumarkter Kaufmann Di Bell 5.000 Gulden für eine neue Mädchenschule. - Der in Ingolstadt geborene und aufgewachsene ingolstädter Pflegersohn und Hofkastnersohn, ehemalige königlichbayerische Finanzminister Freiherr Maximilian von Lerchenfeld (65) stirbt auf seinem Gut Heinersreuth bei Presseck. - In Nürnberg ist das Cafe Rössel das beliebteste Kaffeehaus. Im Gasthaus Philipp Raw zwischen den Stegen auf der kleinen Schüttinsel, im Gasthaus Zum Pfau, Neue Gasse, im Essigbrätlein am Weinmarkt 3, im Gasthaus Zum König von Bayern am Obstmarkt, im Gasthaus Zum goldenen Elephanten am Theater und im Gasthaus Zum goldenen Hahn hinter dem Rathaus erhält man einen guten und günstigen Mittagstisch zu 18 bis 36 Kreuzer pro Couvert alias Gedeck ohne Wein und Bier. Im Gasthaus Schwänlein am neuen Tor isst man für 9 Kreuzer, aber es soll auch Gasthäuser geben, wo man für 6 Kreuzer essen kann. Zum Mittagessen gibt es in Nürnberg wenig Auswahl. Man kann nur in Gasthöfen warm essen. In den Bierhäusern gibt es nur kalte Speisen wie Knackwürste. Ein von Fremden differenziert beurteiltes Lokalgericht sind Bäiterla und Schwemmknidla alias fettes Rindfleisch mit Griesklößen im Gegensatz zu den allseits beliebten Bratwürstchen mit Sauerkraut im Gasthaus Zum blauen Glöcklein alias Bratwurstglöcklein Sebalder Platz links neben der Sebalduskirche an der Moritzkapelle, das eher eine Baracke ist. Sehr kleine Bierkneipen, in denen auch Essiggurkenhandel betrieben wird, sind die Bockelmüllerei, Meixners Zum Herzchen hinter der Frauenkirche und Zur Baumwolle. Es gibt viele Gasthäuser mit Biergarten und Kegelbahn z,B. Zur Himmelsleiter in der Karolinenstrasse. Fremden wird geraten dem Militair in Form von Schildwachen, die am Pulvermagazin, am Heumagazin, am Holzmagazin und am Zeughaus postiert sind, auf Ansprache sofort eine Antwort zu geben und wenn sie vor der Hauptwache aufmarschieren oder in der Gasse vorbeimarschieren nicht zu rauchen. Rauchverbot gibt es auf den beiden Holzmärkten, in Ställen, in Durchgängen, im Hof des Rathauses und in der königlich bayerischen Post. Während des Gottesdienstes an Sonntagen sind alle Gelage auf offener Strasse verboten und Verkaufsläden geschossen. Das Reiten und Fahren über die Hallerwiese und auf der Insel Schütt ist verboten. Hunde in der Wirtsstube sind neuerdings verboten. Waffen dürfen nur getragen werden, wenn sie im Passe alias Paß ausdrücklich bemerkt sind, oder wenn man von Stand ist. Messer mit feststehenden Klingen im Griff, Dolche, Stilette, Stockdegen sind streng verboten. Jagdgewehre müssen eingepackt sein. Fremde müssen bei der Anreise mit Pferd und Wagen oder nur zu Pferde am Tor einen Brücken- und Pflasterzoll entrichten. Wollen sie länger als drei Tage bleiben, müssen sie sich im Geschäftszimmer Nr 8 des Rathauses eine Aufenthaltskarte ausstellen lassen. Durchreisende müssen sich nur auf einem Nachtzettel eintragen. - Der Place de la Concorde in Paris ist asphaltiert. - In Nürnberg findet das letzte Volksfest für 10 Jahre wegen massiver Teuerungen. - In Regensburg kommt der 33. Jahrgang der Wochenzeitschrift Regensburger Wochenblatt von der Druckerei Demmler in der Glockengasse heraus. - In Regensburg gibt es eine Localbeschäftigungsanstalt. - In Neumarkt hat die Beschälanstalt 5 Hengste. - In Regensburg tagt der Taubstummenunterrichts-Verein. - In Regensburg stirbt der 16 Tage alte Sohn des königlichbayerischen Kämmerer und Oberlieutenant a la Suite Graf Hermann von Hirschberg auf Ebnath und Schwarzenreuth. - In Neumarkt wird der Kanalhafen am Ludwig Donau Main Kanal eingeweiht. - In Regensburg bezieht die in Regensburg geborene und vom Naturforscher und Entdecker der Missouriquellen Titular-Herzog Paul Wilhelm von Württemberg (St) (46) frisch geschiedene Maria Sophia Dorothea von Thurn und Taxis (St) (43) das Württembergische Palais am Prebrunntor 4. - Die bayerische Post führt Ankunftstempel ein. - In Regensburg übernimmt der Ziehsohn Freiherr François Ghislaine von Zuylen van Nyevelt von seinem kinderlosen Ziehvater Generalpostdirektor Freiherr Alexander von Vrints-Berberich das Kloster Prüfening. - In Fürth kommt die erste Ausgabe Fürther Tagblatt: General-Anzeiger für Fürth und Umgegend heraus, die vierteljährlich 36 Kreuzer kostet und auch im Zeitungsladen Rück am Grünen Markt alias Hauptmarkt zu haben ist. Die Zeitung wird von Frauen ausgetragen, was monatlich 1 Kreuzer kostet. - In Bayern werden Postankunftsstempel eingeführt. - In Nürnberg führt das Theater die komische Oper Maria, oder die Regimentstochter von Gaetano Donizetti (46) auf. - In Neumarkt ist Steinbauer Postexpeditor. - In Regensburg darf die Regensburger Sparkasse, die für Dienstbothen, Handwerksburschen und andere vom Handlohn lebende oder sonst unvermögende Personen gegründet wurde, auf Regierungsbeschluss den Kreis der Sparer auf Kinder aus allen Bevölkerungsschichten, sowie auf Dienstboten, Lehrlinge, Handwerksgesellen, Fabrikarbeiter und Tagelöhner erweitern. - In Neumarkt dürfen sich wieder evangelische Bürger ansiedeln,die als Schikane aber den Gottesdienst in Sulzbürg besuchen müssen. - Der in Lauterhofen geborene katholische freisinger Pfarrer Johann Baptist Prechtl (30) interessiert sich für seinen Geburtsort und verfasst Nachrichten über Markt und Schloss Lauterhofen. - In Sulzbach kommt die erste Ausgabe der Zeitung Wochenblatt der Stadt Sulzbach heraus. - In Regensburg löst der in Köln geborene mehrjährige bamberger Theaterdirektor Ferdinand Röder (36) den thurn und taxis Rat und bisherigen Theaterdirektor  ab und führt das Theater eine Saison lang. - In Nürnberg wird die IHK Mittelfranken am Herrenmarkt gegründet. - In Regenstauf wird die Porzellanfabrik und Steingutfabrik Steinsberg aus dem Besitz der Grafentochter Katharina Eugenie von der Mühle-Eckart (--) alias Du Moulin durch das Gräflich Du Moulin`sche Patrimonialgericht Leonberg verkauft und auch bürgerlichen Erwerbern angeboten. - In Nürnberg stirbt der am Bodensee geborene langjährig kranke Schmelzglasmaler und Porzellanmaler Joseph Sauterleute (50). - In Amberg kauft sich Eduard Kick (--) als Teilhaber in die amberger Fayencemanufaktur und Steingutfabrik vor dem Ziegeltor ein. - In Langenzenn vereinigen sich die beiden königlichbayerischen Hauptpostrouten für Eilwagen, Schnellposten, Malleposten, Personenposten, Briefpost Couriere und Mailcoaches aus Windsheim und Emskirchen zur Strecke Nürnberg~Regensburg. Während in Burgfarrnbach die nächste Posthalterei folgt, hat Fürth nur ein Postexpedition ohne Relais vor der Oberpoststation in Nürnberg. Auf der Hauptroute Nürnberg~Regensburg folgen die Posthaltereien Feucht, Neumarkt, Deining, Dasswang, die Poststation ohne Pferdewechsel Hemau und wieder die Posthaltereien Hohenschambach und Regensburg. Es gibt eine Nebenroute Nürnberg über Röttenbach zu den Posthaltereien Allersberg, Freystadt, Berching, Beilngries, wo es nur eine Extrapostlinie auf ordinari Fahrwegen nach Hemau gibt. Die Postroute von Amberg über Neumarkt nach Freystadt endet dort. Auf der Nebenstrecke Neumarkt~Berching~Beilngries und Beilngries~Kinding~Kipfenberg~Eichstätt fahren Diligencen deutsch zuverlässig, Fahrposten, Postwagen und Messagerien. Es gibt die Posthaltereien Erlangen, Emskirchen, Rückersdorf, Hersbruck, Sulzbach, Amberg, Kastel, Feucht, Heilbronn, Schwabach, Ansbach Wasserungen, Roth, Allersberg, Freystadt, Berching, Neumarkt, Deining, Schwandorf, Burglengenfeld, Nittenau, Kürn, Hohenschambach, Regensburg, Beilngries, Kipfenberg, Denkendorf, Shamhaupten, Ober.Saal, Alt Egloffsheim, Eggmühl, Neustadt, Vohburg, Ingolstadt und Eichssätt. Poststationen ohne Relais und ohne Pferdewechsel sind Hemau, Abbach, Abensberg, Regenstauf und Hartmannshofen. - In Bayern erwirtschaftet die Post 500.000 und die Lottogesellschaft 1.000.000 Gulden. - 1 Gulden entspricht 22 Euro (20 22). - In Regensburg kauft Fürst Maximilian Karl von Thurn und Taxis (St) (41) das bürgerliche Wohnhaus ihres verstorbenen Finanzdirektor Ritter Georg Friedrich von Müller (++) zwischen Am Prebrunntor und Hundsumkehr für seine geschiedene Schwester und württemberger Herzogin Marie Sophie von Thurn und Taxis (St) (43), wonach es Württemberg Palais heißt. - In Nürnberg beginnt die Stadt aus finanziellen Gründen das Volksfest nicht mehr zu veranstalten, was mehrer Jahre beklagt wird. - In Regensburg hat die Bayerisch-württembergische Donaudampfschiffahrtsgesellschaft seit 18 38 bei 566 Fahrten 44.570 Personen befördert, wobei in der 1. Klasse  Regensburg~Passau 8 Gulden und in der 2. Klasse 5 Gulden kostet. Die Gegenrichtung ist um ein Viertel billiger. Haupttransportgüter sind Talg, Öl, Repssamen, Quecksilber, Zinnober, Roßhaare, Wolle, Seide, Wachs, Borsten, Getreide, Kupfer, Weinstein, Sensen, Sicheln und Stahl und von Passau reichenhaller und berchtesgadener Salz. Im Sommer ist der Gütertransport eingeschrnäkt.

1842 Wetter: Milder Jahresanfang. Sehr trockener und heißer Sommer. Kein Regen von April bis August in Hohentrüdingen.Totale Sonnenfinsternis in Wien. In Neuburg an der Donau Jahresende mit grimmiger Kälte. - Der im niederbayerischen Vilshofen geborene Braumeister Josef Groll (29) braut erfolgreich im böhmischen Pilsen, das zu 25 % deutschsprachig ist, nach bayerischer Brauart mit untergäriger Hefe das durch helles Malz farblich hellere und mit saazer Hopfen stärker gehopfte Pils oder Pilsener und löst dabei das obergärige Oberhefenbier ab, woraufhin eine moderne neue Brauerei errichtet wird.  - In Neumarkt wird das Rauchen im Holzgarten verboten. - 1 Gulden entspricht 22 Euro (20 22).. - In Neumarkt wird das obere Tor von der Stadt Neumarkt an Friedrich Thomas (--) verkauft. - In Neumarkt werden die Rockenstuben alias Spinnstuben als Keimzellen unsittlicher Beschäftigung und des Nachtschwärmens verboten. - In Neumarkt verweigert der Rat der Stadt Neumarkt den Verkauf von Kommunbrauhäusern, da man starke Konkurrenz in Form von neuen Brauhäusern durch Privatbrauereien befürchtet. - Der älteste bayerische Königssohn Maximilian II Joseph von Wittelsbach (St) (31) heiratet die Tochter des jüngsten preußischen Königssohnes Marie Friederike von Zollern Brandenburg Preußen (St) (17). - In Neumarkt gründet und errichtet der Wirt des Gasthauses Zur goldenen Gans Friedrich Konrad Kronburger ein eigenes Brauhaus. - In Nürnberg werden alle Schanzenanlagen abgetragen. - Die bayerische Regierung verbietet weiterhin das Tragen ungewöhnlicher Kleider und besonderer Abzeichen auf Kleidern, Hüten und Mützen. - In Bayern beginnt eine Qualitätsverbesserung von Bier durch die Einführung von Untergärigem alias untergärigem Bier und der dazu nötigen Einrichtung von Bierkellern. An der westlichen Reichsgrenze wird vereinzelt schon Untergäriges gebraut. - In Neumarkt ist Johann Mois Bürgermeister. - In Nürnberg wird im Kaffehaus Rössler der Philharmonische Verein in Mozartverein umbenannt. - In Regensburg wird das ständige Theater restauriert. - In Amberg wandern ein Sattlergeselle, eine Zimmermannstochter und eine Mühlpächterstochter wegen der restriktiven Zunftheiratsbedingungen nach Wien aus. - Aus Nürnberger Allgemeine Zeitung.wird die Nürnberger Zeitung. Der Nürnberger Kurier ist Konkurrenzblatt. - In Kelheim wird mit dem Bau der Befreiungshalle auf dem Michelsberg als Andenken an die Befreiungskriege gegen Napoleon begonnen. - In Burgthann baggert der nürnberger Maschinenfabrikant Johann Wilhelm Spaeth (56) mit einem dampfgetriebenen Schaufelbagger mit einer aus kleinen Kästen gebildeten rosenkranzwerkartigen Förderapparatur ein Teilstück des Ludwig Donau Main Kanals aus, was im Nürnberger Friedens- und Kriegs-Kurier berichtet wird. - In Nürnberg verfasst,nach einem tödlichen Duell an der Hochschule Erlangen und nach aufkommender Forderungen nach Abschaffung der Tradition, Dr Friedrich Mayer, der als Akademiker die Notwendigkeit des Duells der diktierten Disziplin zuschreibt, das Duell aber grundsätzlich für bedenklich hält, eine Abhandlung über den Zweikampf . Einleitend bedauert er die vielen Opfer der Tradition, die so verwurzelt ist, dass sich nur wenige dagegen aussprechen. Er beschreibt das Pistolenduell, bei dem bei der üblichen Variante nach eins mit dem Aufnehmen der Pistole und zwei dem Zielen, das Gesicht abgewendet werden muss, bevor bei drei abdrückt wird. Die Duellanten schießen nicht gleichzeitig sondern abwechselnd. Der erste Schuß wird ausgelost oder ausgewürfelt. Nur bei einer verschärften Variante wird beim Abdrücken gezielt. Es gibt auch Pistolenduelle mit gleichzeitigen Schießen und beim Schießen übers Taschentuch wird bei jedem Durchgang nur eine Pistole mit einer Kugel geladen. Das Pistolenduell wird von schwächeren, ungeübten Duellanten dem Duell mit Schlag- oder Stichwaffen bevorzugt, da die Wahrscheinlichkeit zu überleben dabei höher ist. Der gesamte Adel betrachtet das Duell als legitime Dissidienschlichtung. Es gibt Stoß-, Hieb- und Schußwaffen.Stoßwaffen sind Stoßdegen mit gewöhnlichen Degenklingen, Stoßschläger mit großen Stichblättern und starken, dreikantigen, hohlkehligen, fein zugespitzen Klingen, Parisiens mit kleinen Stichblättchen und schwächeren Klingen. Dolche sind verboten. Hiebwaffen sind gerade und krumme Säbel. Schußwaffen sind verschiedenkalibrige Pistolen mit nichtgezogenen Läufen und Feuerschlössern, Pistolen mit gezogenen Läufen und Perkussionsschlössern alias Zündhütchen. Büchsen sind eine absonderliche Ausnahme, die in Nordamerika selten vorkommt. Bei den Studenten in Erlangen und Würzburg sind nur Stoßwaffen erlaubt, im Gegensatz zu München, wo Stoß- und Stichwaffen erlaubt sind. Der Zweikampf endet wenn Satisfaktion gegeben wird oder nach 12 Durchgängen. Duelle mit Stichwaffen gelten als die gefährlichsten. Mensur bezeichnet die Ausgangsstandpunkte, die auf dem Boden markiert werden und wobei sich die Kontrahenten bei weitester Auslage an der Brust berühren können. Pistolenduelle sind an deutschen Universitäten die Ausnahme. Alle Beteiligten verpflichten sich mit Ehrenwort zu strengstem Stillschweigen. Universitäten haben einen eigenen Strafenkatalog. Öffentliche kriminalistische Untersuchungen werten Duelle als Mord mit den grausamen dafür vorgeschriebenen Strafen, was Dr Friedrich Mayer ganz und gar nicht teilt und sich in einer Diskussion um innere und äußerer Ehre und gerechtfertigte und ungerechtfertigte Duelle verirrt. Studentische Ehrengerichte sind wieder eingeführt und verbindlich und können ein Duell auch zur Anzeige bringen. Durchgeführte studentische Duelle dürfen nicht mehr angezeigt werden. Duelle werden heimlich durchgeführt. Duellanten, die einem Zweikampf entgehen wollen, bleibt nur die Flucht. - In Regensburg werden in der Ludwigs-Anstalt zehn Jungen und 12 Mädchen erzogen, tatsächlich zwangserzogen. Aufseherin Katharina Dauscher stirbt. - Sulzbach hat 3.020 Einwohner, davon 302 Juden. - Kloster Weltenburg wird wieder Priorat. - In Rosenberg wird die Brauerei Fentsch gegründet. - In Leuchtenberg brennt ein großer Teil der Ortschaft und auch die Burg Leuchtenberg ab. - Die bayerische Post stellt Briefkästen auf. - In Donaustauf erbaut der in Regensburg geborene Fürst Maximilian Karl von Thurn und Taxis (St) (40) in seinem Schlossgarten Jagdschloss Thiergarten Thiergartenstrasse 1 (20 16 Golfhotel) einen Chinesischen Turm. - In Bayern führt die Post Briefkästen ein. - Im Kloster Weltenburg ziehen wieder die atholischen Benediktinermönche ein. - Bei Denkendorf wird der Besitz des in München geborenen dritten leuchtenberger Herzog Maximilian Beauharnais (St) (25) alias Fürst Romanowsky, verheiratet mit der in St Petersburg geborenen russischen Zarentochter Marija Nikolajewna Romanowa (St) (23), das Dorf Zandt und Schloss Prunn, obwohl er eigentlich zum staatlichen kipfenberger Landgericht gehört als eigenständiges Patrimonialgericht des Herzogs anerkannt. - In Feucht kauft der Maurermeister Simon Wild das Zeidlerschloss. - In Nürnberg sind der Gasthof Wittelsbacher Hof, Pfannenschmiedsgasse 22, der Gasthof Zum Strauß, Karolinenstrasse 43, der Gasthof Zur blauen Glocke, der Gasthof Zum roten Hahn, Königstrasse, der Gasthof Zum Walfisch, und der Gasthof Fränkischer Hof Anlaufstellen der Postkutsche. - Zum Absatz der Ludwig Donau Main Aktien wird mit dem jüdischen frankfurter Bankhaus Rothschild ein Vertrag geschlossen, der diesem eine vierprozentige Verzinsung des Aktienkapitals ab dem 1. Juli 18 42 verspricht, sollte der Kanal bis zu diesem Zeitpunkt nicht vollständig betriebsbereit der Aktiengesellschaft übergeben worden sein, was noch 3 Jahre dauern wird.  - In Nürnberg beginnt der englische Lokführer William Wilson (51) sich mit seinem zweiten Gehilfen Bockmüller als Lokführer abzuwechseln. - In Regensburg übernachtet im Gasthaus Zum goldenen Kreuz am Haidplatz 7 der bayerische König Ludwig von Wittelsbach I (St) (56) während der Eröffnung der Walhalla in Donaustauf. - In Nürnberg gibt die nürnberger Börse Wechsel-, Geld- und Effecten-Kurszettel heraus, auf denen die Tageskurse ua der Frankfurter Börse, des preussischen Talers oder der Donau Main Kanal Aktien handschriftlich eingetragen werden. - In Vohburg wird eine Karriolpost alias leichtes Fuhrwerk mit Kasten nach Neustadt an der Donau eingerichtet, die montags, mittwochs und freitags abfährt und am Folgetag zurückkehrt und Briefe und Fracht befördert. - In Deining wird die Relaisstation in eine Poststelle mit Brief- und Fahrpostdienst umgewandelt und auch für Döllwang, Freihausen, Großalfalterbach, Günching, Harrenzhofen, Holnstein, Kleinalfalterbach, Lengenfeld, Leutenbach, Mittersthal, Oberbuchfeld, Pirckach, Roßthal, Siegenhofen, Thann, Unterbuchfeld,Velburg, Waltersberg und Winnberg zustsändig ist.

1841 Wetter: strenger Winter und gelegentliche Fröste im Frühjahr. Große Hitze in Mai und Juni. Orkanartige Gewitterstürme mit Hagel. Sehr gute Ernte. Milder Dezember. In Neumarkt schlägt im September der Blitz in die Wallfahrtskirche auf dem Mariahilfberg ein und der Turm brennt ab. In Nürnberg blüht Anfang August am Jakobsplatz ein Birnbaum. - In Neumarkt wird in den Kommunbrauhäusern das Kesselgeld verdoppelt. -  In Regensburg fährt die private bayerisch-württembergische  Dampfschiffahrtsgesellschaft an den geraden Tagen nach Linz und an den ungeraden Tagen wieder zurück, wobei man in Linz Anschluß an die kaiserliche und königliche österreichische Gesellschaft hat. - Anton Dreher stellt die Produktion im schweizer Schwechat von obergärigem Kaiserbier auf ein helles untergäriges Lagerbier, das Schwechater Lagerbier, um. - In Neumarkt ist jeder Bürger verpflichtet auf dem Speicher genügend Löschwasser bereitzuhalten. - In Neumarkt wird durch vermehrte Brandgefahr durch Kinderhände der Verkauf von Zündhölzern apothekenpflichtig. - Die bayerische Regierung ordnet für alle Adeligen an, Stand, Grundbesitz und Wohnort anzuzeigen. - In Fürth wird die Pfarrerstochter und erste studierte deutsche Ärztin Emilie Lehmus geboren. - In Nürnberg wird die Eisengießerei und Maschinenfabrik Klett & Comp, die Dampfmaschinen produziert, von Johann Friedrich Klett (63) am Prinzregentenufer gegründet. - Der nürnberger Dichter Johann Christian Siebenkees (88) stirbt als altdorfer Professor für Jura, Naturrecht und Völkerrecht. - In Neumarkt ist Johann Mois Bürgermeister. - In Amberg wandern ein Schneidergeselle nach Wien, ein Hutmachergeselle in die Steiermark, ein Metzgersohn nach Österreich, ein Schlossergeselle nach Köln, eine Botentochter nach Wien und eine Schneidertochter nach Frankfurt aus. - Auf dem Schloss Erlangen Rathsberg stirbt der Corpsstudent Rubner der Baruthia Erlangen bei einem Duell. - In Regensburg wird das Trauerspiel Jolantha, Königin von Jerusalem oder die Tempelritter von F.W. Ziegler aufgeführt. - In Regensburg versteigert Freiherr Gottlieb von Thon-Dittmer (39) mehrere hundert Bouteillen alias Flaschen mossierenden Mosel- und detto Rheinwein zu kleineren und größeren Portionen. - In Regensburg kommen in der Poststation Zum goldenen Engel Schwarze Bären Strasse 2 (20 17 BoConcept Möbelhaus) die neumarkter Badehausinhabersgattin Madame Fleischmann, in der Poststation Zum weißen Hahn Unter den Schwibbögen 1 (20 17 Cafe Picasso) die neumarkter Gastgeberin alias Gastwirtin Madame Kornburger, in der Poststation Zum goldenen Engel Schwarze Bären Strasse 2 (20 17 BoConcept Möbelhaus) der neumarkter Rechtspraktikant Herr Ehrensberger und in der Poststation Zu den drei Helmen Dreihelmgasse 2 (20 17 Nordseite Galeria Kaufhof) der in Amberg stationierte Oberstleutnant Baron von Seckendorff an. - In Regensburg lädt der hannoveraner Hofschauspieler Wilhelm Pohle zum bürgerlichen Schauspiel Werner oder Herz und Ehre von Karl Gutzkow (30) ein. - In Nürnberg wird aus der Allgemeine Zeitung von und für Bayern. Tagblatt für Politik, Literatur und Unterhaltung die Nürnberger Allgemeine Zeitung. - In Parsberg bricht ein Großfeuer aus, das einen Großteil des Ortes vernichtet. Neben der Kirche wird ein Mesnerhaus erbaut, das auch als Schulhaus, allerdings nur mit einem Schulzimmer dient. - Der jüdische Dichter Heinrich Heine (44) duelliert sich mit Salomon Strauß und erleidet einen Streifschuss. - In Nürnberg werden während des Volksfestes, 160 Arme verköstigt und die Musikchöre des 5. Infanterieregiments, der Landwehr- Infanterie, des Landwehrjägerbataillons und des bayreuther Chevaulegerregiments spielen auf. - Graf Georg zu Guttenthau und die Gräfin von Hirschberg erhalten Landwirtschaftspreise für Flachsanbau. - In Deining wird eine Poststelle mit Brief- und Fahrpostdienst zu den Dörfern im Zustellbezirk eingerichtet. - In Deining wird beim Transport eines großen Kanalsteines des Ludwig Donau Main Kanals mit 36 Pferden Jakob Inzenhofer von einem Pferd an den Kopf getreten. - In Eichstätt wird Freiherr Ludwig von Welser als Sohn des ulmer Patriziers und Appellationsgerichtsdirektors Freiherr Johann Michael von Welser (33) geboren. - In Berngau fällt der strohgedeckte Pfarrstadel ein. - In Nürnberg betreibt Anton Biber eine Pianofortefabrik und Friedrich Merkel eine Papierfabrik. - In Regensburg ist Freiherr Ernst von Dörnberg Domänenverwalter der Familie Thurn und Taxis. - In Nürnberg wird aus dem achten Jahrgang der Tageszeitung Allgemeine Zeitung von und für Bayern. Tagblatt für Politik, Literatur und Unterhaltung von Wilhelm Tümmel (33) die Nürnberger Allgemeine Zeitung. - In Nürnberg verpachtet die Gastwirtswitwe Regina Brunner in der Winklerstrasse 3 (20 17 Osteria) das Gasthaus König Otto mitsamt Billardtisch mit 20 Queues. - In Bayreuth wird ein paritätisches Rettungshaus gegründet, das vom Armenpflegschaftsrat und dem Jean-Paul-Verein getragen wird. - In Nürnberg veranstaltet zur lorenzer Kirchweih Jean Schrögler eine Harmonie- und Abends Tanz Musik im Gasthof Frauenthor Zwinger. - In Fürth wird im Theater das ländliche Lustspiel von August von Kotzebue (++) Die Rosen des Herrn von Malesherbes aufgeführt. Nach der Abendvorstellung fährt die Ludwigseisenbahn LEB zurück nach Nürnberg. - In Nürnberg empfiehlt die Conditorei Geyer neben der Hauptwache Apfelkuchen und Zwetschgenkuchen. - In Nürnberg wird im Gasthof Zum rothen Hahn ein Kirchweihball veranstaltet, auf dem die neuesten Tänze von Johann Strauss (37) und dem Militärmusiker Peter Streck (44) und Launer gespielt werden, zu denen Johann Ruprecht Lange junior Tanzstunden gibt. - In Nürnberg kauft A Haban das Gasthaus Zum Hofmann vulgo Essigbrätlein, Weinmarkt 3 in dem die besten Braunen Biere, Waizenbiere und Farnbacher Bier angeboten werden. - In Nürnberg ist Freiherr von Pechmann im Ausschuß des Comités des XVI National Festes, das vor dem Albrecht Dürerhaus 3 männliche und 3 weibliche Dienstboten oder Fabrikarbeiter und 12 Handwerksgesellen mit einer silbernen Medaille öffentlich auszeichnen will. - In Nürnberg führt Hieronymus Frank eine Volksschule und Heilanstalt für Stammelnde. - In Nürnberg wird in der Rosenau im Sommer türkische Musik bei chinesischer Beleuchtung und bengalischem Feuer für Abonnenten gegeben. - In Nürnberg wird das große automatische Wachsfiguren Cabinet von Georg Tiez und Benoit Fréchon auf dem Plerrer alias Plärrer aufgestellt, darunte ein mechanischer Elephant. - In Fürth veranstalten die Armbrust Schützen einen Festzug, der aus 3 Teilen besteht. Im ersten Teil marschiert der Fahnenträger der Stadt in altdeutschem Kostüm mit 50 Musikern in schwarzen Anzügen mit National Cocarden. Im zweiten Teil werden die Helden von 16 87 Max Emanuel mit Lorbeekranz, dem zwei Pagen die Schleppe tragen, Georg Sobiesky, König von Polen, Graf Rüdiger von Stahremberg, Fürst Waldeck, die alte mürrische Kriegsgurgel und die Grafen Pappenheim, Arco, Oettingen und Taufkirch dargestellt. Im dritten Teil folgen die Armbrustschützen mit Schützenkönig, Schützenmeister, die Siebener und der Rest der Schützen mit blauen und weißen Cocarden. - In Nürnberg wird zu gut besetzter Tanzmusik in das Gasthaus von August Butter Zum goldenen Lamm in der obern Schmidtgasse eingeladen. - In Allersberg ist der Gastwirt xxx von Heckel königlicher Postexpeditor. - Der regensburger Bischof Valentin von Riedel (39), der gerade 2 Monate im Amt ist, lehnt es ab für die protestantische erste bayrische Königin-Witwe Karoline Friederike Wilhelmine von Baden (St) (65) in katholischer Liturgie-Kleidung einen Gottesdienst zu halten, was den König verärgert. - In Bayreuth wird ein paritätisches Rettungshaus vom Armenpflegschaftsrat und vom Jean-Paul Verein getragen. - In Eichstätt wird ein städtisches Bezirks Krankenhaus mit katholischem klösterlichem Pflegepersonal gegründet. - In Eichstätt übernehmen die katholischen Barmherzigen Schwestern das städtische Krankenhaus. - In Nürnberg schenkt der Direktor der Ludwigseisenbahn und nürnberger Kaufmann Georg Zacharias Platner (60) der Stadt einen im englischen Landschaftsstil angelegten Park, den Platnersgarten, der ua aus den Grünflächen am Friedrich Ebert Platz, beiderseits der Bucher Strasse und am Colleggarten an der Archivstrasse besteht und mit Ahornbäumen, Eichen, Eiben und Hickorybäumen bepflanzt ist. - In Laaber wird der Metzgersohn Georg Hierl geboren. - In Altdorf Eismannsberg brennt fast das gesamte Dorf ab, darunter auch die Brauerei im alten Herrenhaus Eismannsberg in der Von Oelhafen Strasse 11. Das neue dreigeschossige Schloss Eismannsberg bleibt verschont. - In Donaustauf wird Prinz Georg von Thurn und Taxis (St) als Sohn von dem in Regensburg geborenen Fürst Maximilian Karl von Thurn und Taxis (St) (39) geboren. - In Bernhardswald kommt das Hackenberger Schloß im Besitz des neuburg vorm walder Posthalter Wittmann, der Schlossgut und Bräuhaus alias Brauhaus zerstört. - In Nürnberg stirbt der verwitwete Graf Karl von Einsiedel (71). - In Regensburg wird unmittelbar nach dem Tod der baderner Prinzessin und ehemaligen bayerischen Königin Karoline Friederike Wilhelmine von Baden (St) (65) im katholischen Dom ein Trauergottesdienst abgehalten, obwohl die Ex-Königin evangelisch ist, wobei der katholische Domdechant Melchior Diepenbrock (43) sie hauptsächlich als Mutter der Armen hervorhebt um bei den Trauernenden laut Regensburger Zeitung diejenigen Gefühle anzuregen, die die Erinnerung an das segensreiche Wirken der edlen Monarchin unauslöschlich in Aller Herzen erhalten werde. - In Nürnberg wird der Edle xxx von Harsdorf von Enderndorf (--) in den Freiherrnstand erhoben.

1840 Wetter: Sehr gute Ernte in Hohentrüdingen. - In Neumarkt bauen der nürnberger Maschinenfabrikanten und Eisenbahnlokomotivenbauer Johann Wilhelm Spaeth (51), der Bauleiter des Ludwig Donau Main Kanals amberger Regierungsrat Maximilian von Hartmann (--) und des neumarkter Gasthofbesitzers Friedrich Kornburger (--) vom Gasthaus Zur Goldenen Gans Oberer Markt 9 (20 24 Mittlerer Ganskeller) am Pilsach-Leitgraben die neue Kunstmühle Laabermühle mit angeschlossenem Sägewerk Mühlstrasse 17 als dreieinhalbgeschossiges Hauptgebäude im Rundbogenstil mit 140 cm dicken Mauern. Für den Bau des 5.500 m langen Pilsach-Leitgrabens, der den Ludwig Donau Main Kanal mit Wasser versorgt, müssen 20 Pilsach-Mühlen den Betrieb aufgeben. Direkt nördlich vor der Oberen Kaserne liegt die Hofmühle (20 24  nördlich der Einfahrt Tiefgarage Residenzplatz) am Rest des Stadtgraben nördlich des Pfalzgrafenschlosses. Der Rest des Stadtgrabens am Schloß wird vom Schloßweiher gespeist und fließt über die Hofmühle nach Norden in die Schwarach ab. Durch den Pilsach-Leitgraben ist die kuriose Situation entstanden, dass Regenwasser der Stadt Neumarkt unter dem Leitgraben, der von Osten nach Westen zur Versorgung des Kanals fließt, wo dort erst das ungenutzte Wasser wieder in die Schwarzach abfließt. Der Moosweiher von dem nach sehr langer Zeit nur noch zwei kleine Tümpel in der Nähe der Ölkuchenmühle als Missweiher übriggeblieben sind, liegt auf der Wasserscheide und fließt sowohl nach Norden in die Schwarzach und dadurch in die Nordsee als auch nach Süden in die Sulz und damit ins Schwarze Meer ab. - In Neumarkt wird in der Nürnberger Straße 16 ein zweigeschossiges Pfarrhaus mit neugotischen Treppengiebeln und Spitzbogenfenstern erbaut. - In Nürnberg stellt die Staedtler Bleistiftfabrik 63 verschiedene Bleistiftsorten her. - In Nürnberg wird die nürnberger Fayencenmanufaktur geschlossen. - Der Märchendichter Hans Christian Andersen (35) besucht die Stadt Nürnberg und lobt sie als eigentliche Hauptstadt Bayerns. - Der nürnberger Religionsphilosoph, Lyriker und Erzieher von Kaspar Hauser Georg Friedrich Daumer (40) gründet einen Tierschutzverein. - Der in Regensburg geborene und adoptierte Freiherr Friedrich August von Gise auf Lutzmannstein 6 km nordöstlich von Velburg und Allersburg (57) wird Vorsitzender des bayerischen Staatsrates mit einer Vorrangstellung unter den Ministern. - In Nürnberg stirbt der letzte Besitzer der Fayencefabrik am Dutzendteich Johann Heinrich Strunz (--). Die Fayencefabrik wird zu einer Porzellanfabrik umfunktioniert. - In Neumarkt ist Johann Mois Bürgermeister. - München hat 97.000 Einwohner. Nürnberg hat 46.624 Einwohner. Würzburg hat 26.814 Einwohner. Regensburg hat 19.310 Einwohner. Bamberg hat 20.863 Einwohner. Bayreuth hat 16.660 Einwohner. Fürth hat 14.986 Einwohner. Ansbach hat 11.939 Einwohner. Erlangen hat 10.630 Einwohner. Amberg hat 10.627 Einwohner, Ingolstadt hat 10.000 Einwohner und Eichstätt hat 8.453 Einwohner. Die Universität Würzburg hat 1.371 Studenten und die Universität Erlangen hat 311 Studenten. - Die Bayerische Armee besteht aus der Leibgarde, den Hatschieren, 16 Linienregimentern Infanterie (32 Bataillone mit 192 Compagnien), 4 Jägerbataillons mit 24 Compagnieen, 2 Cuirassierregimentern in 12 Schwadronen, 6 Chevaulegersregimentern in 36 Schwadronen, 2 Regimentern Artillerie und Fuhrwesen in 4 Bataillons mit 24 Compagnieen, 1 Mineurscompagnie, 2 Sapeurscompagnieen, 1 Pontonnierscompagnie, 1 Ouvrierscompagnie, 2 Garnisonscompagnieen. Die Gendarmerie besteht aus 6 Officieren und 139 Mann zu Pferde und 31 Officieren und 1.835 Mann zu Fuß. Im Friedensfall besteht das regelmäßge Militär aus 20.500 Mann. Im Krieg aus 56.269 Mann. Zum Bundesheer stellt Bayern 35.600 Mann mit 72 Kanonen die den VII Heerhaufen bilden. In Bayern leben 4.302.697 Deutsche, 62.830 Juden und 6.550 Franzosen, davon sind 3.168.610 katholisch. Der in Breitenbrunn geborene Freiherr Anton von Gumppenberg (53) ist Ministerialrat und Haller ist Generalsekretär des bayerischen Staatsministeriums. Erich Friedrich von zu Rhein ist Präsident der Regierung für Regensburg und der Oberpfalz. Fürstin Amalie von Oettingen-Oettingen und Oettingen-Spielberg ist Palastdame der beliebten lutherisch bayerischen Königin Therese von Sachsen Hildburghausen (48). - Professor Christian Friedrich Schönbein verblüfft die Basler Naturfreunde Gesellschaft mit seiner Erfindung der explodierenden Nitrozellulose. - In Amberg wird die Stadtsparkasse geschlossen und nach einem halben Jahr mit strengerer Kontrolle, dass nur weniger Bemittelte und Kinder aus dem amberger Bezirk Geld einzahlen dürfen, wieder eröffnet. Das Geld derjenigen Personen, die diese Bedingungen nicht erfüllen, muss umgehend zurückgezahlt werden. - In Amberg wird der rechtskundige Bürgermeister Anton Samuel Joseph Weingärtner nach einem Zusammenstoß mit Postpferden und schwersten Schädelverletzungen pensioniert. - In Amberg wandern ein Porzellandreher nach Preußen, ein Schlossergeselle nach Nassau und eine Inwohnertochter nach Wien wegen der restriktiven Zunfheiratsbeschränkungen aus. - In Regensburg erscheint die Regensburger Zeitung und letztmals mit Beilage Wöchentliche Unterhaltung. - In Regensburg erstmals das Regensburger Conversatzions-Blatt. - Jane Digby (33) bringt einen unehelichen Sohn John Henry aus ihrer Affäre mit dem griechischen König Otto von Wittelsbach (St) (25) zur Welt, mit dessen Vater, dem bayerischen König Ludwig von Wittelsbach (St) (54), sie bereits 18 29 ein Verhältnis hatte. - Der neumarkter Militärunterarzt im Chevaulegers Regiment, Stadtarzt und Badarzt, der in Kronach geborene Johann Baptist Schrauth (33), der im Vorjahr die Grafentochter Gräfin xxx von Spreti (--) geheiratet hat und wodurch er in den Besitz des Schloßgutes Woffenbach gekommen ist, beschreibt den Moosweiher als höchsten Punkt mit 1.487 Fuß auf der Wasserscheide bei Neumarkt mit 1.445 Fuß gelegen. - In Regensburg stellt W Hottmann im Neuen Haus sein Sonnen-Microscop mit 144.000 facher Vergrößerung aus. - In Regensburg stellt die Königlichbayerischwürttembergische private Donau-Dampfschiffarts-Gesellschaft ihre Land-Dampfmaschine aus. - In Regensburg wird das Theatherstück Die Herrin von Else von James Sheridan Knowles (56) aufgeführt. - In Regensburg wird das Theatherlustspiel Es spukt oder Die Liebe im Weinkeller der in Koblenz geborenen Schriftstellerin und kaiserlich und königliche Schauspielerin Johanna von Weissenthurn (67) aufgeführt. - In Regensburg wird das Theatherlustspiel Es spukt oder Die Liebe im Weinkeller der in Koblenz geborenen Schriftstellerin und kaiserlich und königliche Schauspielerin Johanna von Weissenthurn (67) aufgeführt. - In Regensburg treten die Akrobaten Karl Coppal alias Der Wiener Klischnigg und Paul Schwarzenberg alias Der russische Feuerkönig auf. - In Regensburg wird im Januar der angekündigte Maskenball Maskierte Akademie abgesagt. - In Regensburg werden bei der 100. Fahrt der privaten bayerisch-württembergischen Dampfschiffahrtsgesellschaft zwischen Regensburg und Linz 34 Personen bei der Talfahrt und 47 bei der Bergfahrt befördert. - Der in Koblenz geborene kelheimer Befreiungshallenarchitekt Friedrich Gärtner (49) wird zu Friedrich von Gärtner geadelt. - In Neumarkt steht vor dem Gasthof Zum Schwan Untere Marktstrasse 21 eine Ehrenstatue. Mittig über dem gepflasterten Unteren Markt hängt eine Laterne. - In Fürth beginnt die Brauerei Humbser bis 18 53 unter dem Brauereigelände Felsenkeller anzulegen. - In Nürnberg stellt der Albrecht-Dürer-Verein Fotographien aus. - In Deining wird der deininger Postillion Hofmann wegen schlechten Benehmens gegen den Postkondukteur und der Postillion Schrafl der Poststelle Deining wegen Schlafens im Dienst entlassen. - In Regensburg gibt es im Königlichen Lyzeum im Dominikanerkloster Ägidienplatz 2 eine Theologische Section mit drei Klassen, deren Studenten zwischen 20 und 30 Jahre alt sind und eine philosophische Abteilung mit 2 Klassen mit etwa 25 Schülern, die zwischen 18 und 24 Jahre alt sind. Im Königlichen Gymnasium gibt es 4 Gymnasialklassen mit bis zu 36 Schülern. Die Schüler der 4. Klasse sind 17 bis 22 Jahre alt. Die Schüler der 2. Klasse sind 15 bis 20 Jahre alt und die der 1. Klasse sind 14 bis 20 Jahre alt. Protestanten und Katholiken erhalten getrennten Religionsuntericht und werden in den 7 Fächern Geographie, Geschichte, Mathematik, Religionslehre, Deutsch, Griechisch und Latein vom Besten bis zum Schlechtesten durchnummeriert. Alle Schüler kommen aus allen städtischen Schichten vom Tagelöhner- über den Beamten- den Bauern- bis zum Gutsbesitzersohn und aus der ganzen Region. Die Lateinische Schule hat 4 Klassen. Die 56 Schüler der 4. Klasse sind 13 bis 18 Jahre alt. Die 54 Schüler der 3. Klasse sind 13 bis 20 Jahre alt. Die 72 Schüler der 2. Klasse sind 12 bis 19 Jahre alt und die 55 Schüler der 1. Klasse sind 9 bis 15 Jahre alt. Schüler aus Regensburg sind in der Überzahl, der Rest kommt aus der näheren oder weiteren Region Bayerns. - In Beilngries ist Siegfried Muser Stadtschreiber. - In Bamberg gibt es ein Königliches Lyzeum mit 3 Kursen Theologie und 2 Kursen Philosophie mit Naturgeschichte, Chemie, Geschichte, Enzyklopädie, Anthropologie, Phänomenologie, Psychologie, Ethik, Recht, Logik und Metaphysik und ein Königliches Gymnasium, in dem die 7 Fächer Geographie, Geschichte, Mathematik, Religionslehre, Deutsch, Griechisch und Latein gelehrt werden. - In Neumarkt Weißmarter fällt der Geldbote Sammüller auf dem Weg von Neumarkt nach Deining einem Raubmord zum Opfer. - In Nürnberg erscheint der 7 Jahrgang Allgemeine Zeitung. - In Nürnberg sind die Postkutschenhaltestellen der Gasthof Bayrischer Hof Karlstrasse, der Gasthof Zum roten Roß am Weinmarkt 12a, 14 und 16 (20 17 Restaurant Sebald), in dem D Lotz aus Neumarkt absteigt, der Gasthof Wittelsbacher Hof, der Gasthof Zur blauen Glocke, der Gasthof Zum Strauß, Karolinenstrasse 43, der Gasthof Zum roten Hahn, Königstrasse, der Gasthof Berliner Hof, der Gasthof Zum Walfisch, in dem der ansbacher Gastwirt Körner absteigt, der Gasthof Sebald, der Gasthof Zum Lindwurm, der Gasthof Bamberger Hof Königstrasse 47, der Gasthof Zum weißen Ochsen und der Gasthof Zum Mondschein. - In Nürnberg werden im Stadttheater am Lorenzer Platz das Lustspiel in 5 Aufzügen Die gefährliche Tante von Albini von Freiherr von Emmerling (--), und die einaktigen Possen Nro 777 von Lebrun und Rataplan, der kleineTambor, ein Vaudeville, aufgeführt. Rataplan ist eigentlich ein Trommlerlied. - In Ingolstadt bauen 3.000 Arbeiter an der Festungsanlage. - In Nürnberg wird der bayerische Volkssänger Jakob Geis geboren. - In Schwandorf werden Bier - und Keller- Visitationsregegeln eingeführt. Die rechtschaffenen und erfahrenen Bierkieser alias Bierbeschauer prüfen pro Tag nur 12 Biere mit Zunge und Gaumen, ob das Bier leicht oder schwer ist, dürfen dabei keine salzigen Heringe, Schinken, Kümmelbrot oder Süßspeisen zu sich genommen haben und nicht geraucht haben. Es wird ebenfalls Farbe, Klarheit alias Lauterkeit, Trübheit, Kohlensäure, Bitterkeit, Schaum und der Geruch nach dem Erhitzen über 25 Grad geprüft. Es wird unter tarifmäßige starke, schwere tarifmäßige oder dünne leichte unterschieden. Die dünnen leichten Biere werden zur Alkoholbestimmung an eine Behörde geschickt. Starkes säuerliches Bier wird geschätzt und ist zu unterscheiden von durch saure Gärung schaumlos, glanzlos und oft trübe gewordenem verdorbenem Bier. - In Ansbach wird der in Ingolstadt studierte Jurist und Regierungspräsident von Unterfranken und Oberfranken Freiherr Ferdinand von Andrian-Werburg (64) Regierungspräsident von Mittelfranken. - In Nürnberg stirbt der Kutscher Popp auf der Chaussee alias Fürhter Strasse, als sein Pferd vor der Eisenbahn scheut, an einem Herzinfarkt. Als Folge werden Hecken gepflanzt und die Witwe Popp erhält 200 Gulden Entschädigung. - In Bayern werden pro Kopf 3 Liter Branntwein, 123 Liter Bier und 11 Liter Wein verkonsumiert. - In Pielenhofen gründen die Selasianerinnen ein Institut für Höhere Töchter. - In Nürnberg erbaut Johann David Wiß (--) in der Rosenau an der Fürther Strasse das Schloss Rosenau alias Alhambra. Die Luxusparkanlage wird als Vergnügungpark für gehobene Kreise gegen Bezahlung eröffnet. - In Regensburg gibt es 39 Bierbrauer, aber nur einen Meister, den Braumeister des Katharinen Spitals Joseph Riederer. Es gibt einen Brauverein. Am Galgenberg haben die Bierbrauer Isslinger, Niedermeyer, Löwe, Schmid, Fischer, Gramel und Dietl ihre Brauhäuser, Keller oder Wirtshäuser. - In Nürnberg nimmt Heinrich Haeberlein eine Dampfmaschine in Betrieb um seine nürnberger Lebkuchen industriell herzustellen. - Bei ihrer Hochzeit heiratet die englische Königin Victoria (St) (21) ihren in Coburg geborenen Cousin Albert von Sachsen Coburg und Gotha (St) (21) nicht mehr in prächtigen Farben sondern in der Farbe Weiß und begründet eine andauernde (20 18) Tradition in der Hochzeit in Weiß. - In Regensburg wird an der Kumpfmühlerstrasse (20 18 Justizvollzugsanstalt) Regensburgs Runkelrübenzuckerfabrik in Betrieb genomme, die mit Knochenkohle arbeitet, weshalb das Knochensammeln lukrativ wird und auch Friedhöfe nicht mehr sicher sind. - In Nürnberg pachtet der Büttnermeister und Gurkenhändler Josef Gottlieb Schumann das Gasthaus Vier Jahreszeiten. - In Nürnberg kommt laut dem 7. Jahrgang der nürnberger Tageszeitung Allgemeine Zeitung von und für Bayern, Tagblatt für Politik, Literatur, Kunst und Unterhaltung der fürstlich taxis Schloss Inspektor Eichler an der Poststation Gasthof Zum Strauß in der Karolinenstrasse 43 an. - Neumarkt hat 40 protestantische Einwohner. - Der bayerische König Ludwig von Wittelsbach I (St) (54) ernennt den bürgerlichen Georg Anton Stahl (35) zum Bischof von Würzburg. Er ist der erste nichtadelige würburger Bischof. - In München ist um 23:00 Uhr polizeiliche Sperrstunde für die Gastronomie. Verruchte Örtlichkeiten und Prostitution sind kaum bekannt. - In Sinzing wird von der Schnupftabakfabrik Bernard ein Zweigbetrieb in die Obermühle eröffnet. - Der aus Karrieregründen vom Protestantismus zum Katholizsmus konvertierte wetzlarer Reichskammerprokuristensohn und bayerische Finanzminister und Innenminister Ritter Karl von Abel (52) liefert sich mit seinen Vorgänger im Amt des Innenministers, Fürst Ludwig von Oettingen Wallerstein (St) (--) ein Pistolenduell im Englischen Garten in München, das zwar unblutig endet, aber öffentliche Diskussionen über Stand und Ehre nach sich zieht. - In Nürnberg kauft Heinrich Haeberlein eine Dampfmaschine und produziert damit Lebkuchen. - In Kelheim stellt der von Regensburg Reinhausen zugezogene und in Regensburg ausgebildete Geigenbauer Josef Engleder (25) eine Viola d´amore her. - In Nürnberg produziert der Verlag Renner Papiertheaterbögen zum Selberbauen, worunter das Papiertheater mit dem Theaterstück Bauer als Millionär mit 10 Figuren, die Nachzeichnungen der Figuren des fünften und sechsten Blattes der französischen Theater Costumes ist. - In Feucht ist hinter der Gaststätte Nürnberger Hof, dem ehemaligen Herrenhaus Tucherschloss, der Barockgarten durch den Bau von Stallungen zerstört. - In Nürnberg ist die nürnberger Fayencemanufaktur im Haller Weiherhaus am Dutzendteich nicht mehr existent. - In Neumarkt wird der in München geborene burghausener Brauer Joseph Allertshammer (--) königlichbayerische Poststallhalter Haus Nr 108, 110 und 111 alias Ober Marktstraße 49 (20 23 Gebäudereihe Kik bis Bäckerei Cafe Plank), der beginnt feste Postlinien auf der Postroute Nürnberg~Regensburg einzurichten, die bisher in Neumarkt zwar um die Post abzugeben halten, aber vertraglich geregelt nicht die Pferde wechseln dürfen, wobei auch das Rittgeld alias nach Meilen berechnete Fahrgeld der Passagiere bezahlt werden muss, was den Postställen alias Posthaltereien in Postbauer und Deining vorbehalten war. In Neumarkt gab es bisher nur eine Pferdewechselstation für die königlichbayerische Postroute Amberg~Neumarkt~Ingolstadt. - In Deining verliert der deininger Postillion Hofmann wegen rohen Benehmens gegen einen Kondukteur aus dem Dienst entlassen, ebenso ein Postillon Schrafl, der im Dienst geschlafen hatte. - In Deining wird der Kirchenmaler Georg Lang geboren.

1839 Wetter: Milder Winter. Günstiger Sommer. Raupenplage. - 1 Gulden entspricht 20,4 Euro (20 22). - Der in Breitenbrunn geborene Freiherr Anton von Gumppenberg (St) (52) wird königlich bayerischer Kriegsminister und lebenslanger Reichsrat der Krone Bayerns. - In Nürnberg gründet der Hopfenhändlersohn und Bauernsohn Johann Georg Zeltner (34) eine Krankenkasse und Beerdigungskasse. - In Neumarkt wird verboten Enten in der Stadt frei herumlaufen zu lassen. - In Neumarkt wird der zum Tode verurteilte Raubmörder Andreas Steinhardt aus Wolfersreuth bei Waldsassen zur Kettenstrafe begnadigt und von 10:00 bis 11:00 Uhr an den Pranger gestellt. - In Stein bei Nürnberg steht die Bleistiftfabrik A. W. Faber vor dem Ruin. Der neue Firmenbesitzer Lothar Faber (22) kauft neue Produktionsmaschinen. - In Neumarkt schließen sich die Schützen zu einem Schützenverein zusammen. - In Nürnberg steigt der in Koblenz geborene Fürst und österreichische Staatsmann Klemens Wenzel Lothar von Metternich im Gasthaus Zum Roten Ross alias Rotes Ross am Weinmarkt ab. Sein Neffe und Schwager Graf Aloys von Kaunitz-Rietberg (65) ist vierfacher getrennt lebender Vater und 18 22 in Wien nach tausendfachem sexuellen Missbrauch und Vergewaltigung von mehr als 200 minderjährigen Mädchen und Kindern ua aus einem Kinderballett verhaftet worden. Er lebt auf kaiserliche Anweisung nur im lebenslangen Hausarrest auf seinen Gütern. - In Nürnberg wird in der Karolinenstrasse das Postgebäude Karolinenstrasse 36 bis Adlerstrasse 3 am Josephsplatz errichtet. - In Nürnberg wird von Ernst Heinrichsen (--) die Zinn-Compositions-Figuren-Fabrik gegründet, die durch ihre Marktstärke eine Einheitsgrösse von 28 bis 30 mm für Zinnfiguren festlegt. - In Amberg tritt Freiherr Philipp von Podewils (30) in die Amberger Gewehrfabrik ein. - A Herrmann erklärt in Der bayerisch Bierbrauer, dass in Bayern fast ausschließlich Gerstenbier gebraut wird und Weizenbier eine seltene Ausnahme ist. Winterbier und Schankbier ist höchstens 6 Wochen haltbar. Ein Scheffel ausgesprengtes Malz ergibt 7 Eimer Winterbier und 6 Eimer Sommerbier alias Lagerbier wird aber größtenteils um 2 Eimer gestreckt. Von einem Scheffel bereits verwendeten Malzes wird etwa 1 Eimer bitteren Nachbieres hergestellt und gelegentlich unter das Bier gemischt oder als Trunk an Brauereihilfsarbeiter und Arme verkauft. Das Strecken mit Nachbier ist gesetzlich nicht geregelt und geduldet. Winterbier und Schankbier wird mit altem Hopfen hergestellt. Lagerbier, das hauptsächlich für den Export bestimmt ist, muss mit frischem Hopfen hergestellt werden. Ein kühler Keller, der im August und September 5 bis 6 Grad Reaumur hat, spart pro Scheffel 1 bis 2 Pfund Hopfen ein. Im Gegensatz zum obergärigen Nürnberger Brauverfahren wird in Bamberg durchgängig untergärig gebraut. In Nürnberg und Augsburg wird auf Satz gebraut, was zu einem gehaltreicheren und milderen Bier führt. - In Neumarkt ist Johann Mois Bürgermeister. - Der in Kronach geborene neumarkter Stadtarzt Johann Baptist Schrauth (32) heiratet Gräfin Spreti, wodurch er in den Besitz des Schloßgutes Woffenbach kommt. - In Nürnberg wird im Kaffehaus Rössler die Nürnbergische Liedertafel in Philharmonischer Verein umbenannt. - Die Erdarbeiten am Ludwig Donau Main Kanal sind beendet. Die Schleusen und Dämme werden erbaut. In Neumarkt wird für den Bau des Leitgrabens zur Speisung des Ludwig Donau Main Kanals der Bach Pilsach bis zur nördlichen Stadtmauer umgeleitet und zur Einspeisungsstelle geführt, wobei das Regenwasser genau in die geenteilige Richtung nach Norden in die Schwarzach abfließt und unter dem Leitgraben hindurch abgeführt wird. - Aus Amberg wandern mehrere Kleingewerbetöchter wegen der Heiratsbeschränkungen nach Österreich aus. - Jane Digby (32) hat eine Affäre mit dem griechischen König Otto von Wittelsbach (St) (24), mit dessen Vater, dem bayerischen König Ludwig von Wittelsbach (St) (53), sie bereits 18 29 ein Verhältnis hatte. - An der Universität Erlangen wird nach drei Todesfällen in Jena und Würzburg ein weiterer Versuch unternommen statt Stichwaffen Hiebwaffen zur Mensur von Corpstudenten einzuführen. - In Nürnberg wird die Allgemeine Zeitung von und für Bayern. Tagblatt für Politik, Literatur und Unterhaltung vom Druckereibesitzer Wilhelm Tümmel (31) übernommen, der ein Sonntagsblatt dazu herausgibt. - In der Regensburger Zeitung sucht die königliche Kanalbauinspektion tüchtiger und fleißige Handarbeiter bei guter Bezahlung für die Streckenabschnitte Altdorf~Neumarkt und Neumarkt~Berching des Ludwig Donau Main Kanals. - In Regensburg sind massenhaft gefälschte, ausgehöhlte und mit Messing aufgefüllte brabanter und österreichischen Kronenthaler im Umlauf, die sich auch im Klang nicht unterscheiden. - In Regensburg kommen die Raddampfer aus Linz mit 60 und 75 Pferdekraft der Bayerisch-Württembergische Donau-Dampfschiffahrt gegen 08:00 Uhr abends an und haben Anschluß an den Eilwagen nach Nürnberg, der um 10:00 Abends abfährt. Flußaufwärts dauert die Fahrt 2 Tage, flußabwärts 1 Tag. - In Deining stirbt Thomas Auhuber im Steinbruch und am folgenden Tag seine Ehefrau. Beide werden in einem Sarg begraben. - In Neumarkt ist Hagnbucher Laternenanzünder, der neben Schweineschmalz auch Petroleum als Brennstoff benutzt. - Der in München geborene leuchtenberger Herzog Maximilian de Beauharnais (St) (22) heiratet in Sankt Petersburg die älteste russische Zarentochter Großfürstin und preußische Prinzessin Maria Nikolajewna Romanowa (St) (20). - In Nürnberg stirbt Freiherr Johannes Friedrich Wurster von Kreuzberg, Besitzer von Schloss Wilhermsdorf als der letzte seines Geschlechts. - In Erlangen wird das Physikalische-Chemische Institut im sogenannten Museum untergebracht. - In Regensburg Pielenhofen wird im katholischen Salesianerinnenkloster eine weibliche Erziehungsanstalt eröffnet. - In Neuburg an der Donau legt das erste Dampfschiff König Ludwig I bei Böllerschüssen und Marschmusik an. - In Nürnberg wird das Unschlitthaus am Unschlittplatz zu einer Schule und zum Eichamt umfunktioniert. - In Neumarkt wird ein städtisches Bezirks Krankenhaus mit katholischem klösterlichem Pflegepersonal gegründet. - In Nürnberg wird die Zinnfigurenfabrik Ernst Heinrichsen gegründet. - In Neumarkt wird der in München studierte lauterhofener Bäckersohn Hieronymus Ehrensberger (26) nach seinem juristischen Examen neumarkter Rechtspraktikant.  - In Regensburg wird auf dem grossen Begräbnisplatz bei der Ziegelei Herbst ein römisches Relief einer Dienerin mit Eimer und Tuch aus der späten römischen Kaiserzeit gefunden. - In Regensburg eröffnet der in Ingelfingen geborene Geigenbauergehilfe August Martin Ludwig  (25) eine eigene Werkstatt. - In Parberg wird der regensburger Geigenbauer Franz Xaver Kerschensteiner geboren. - In Nürnberg wird nach 20 Jahren vom nürnberger Oberpostmeister Oberpostrat Gustav von Sundahl (--) das bereits mehrfach ausgebaute Postamt im an die St Salvatorkirche angebauten Gasthof Zum goldenen Reh am Roßmarkt alias Josephsplatz mit Rückgebäuden zur Karolinenstrasse 36 das östliche Nachbargebäude 346b alias Adlerstrasse am Josephsplatz mit altdeutschem Dachgiebel, dem als Holzlege genutzten Karmeliterklosterkreuzgang und der als Lager genutzten Kapelle, das bis zum Adlergässchen später reicht Postgässchen von Johann Adam Wiesner (--) dazugekauft und für den weniger filigran gearbeiteten altdeutschen Neubau abgerissen, der zweistöckig Wagenhallen für 78 Kutschen aufnimmt, für die man zwei Aufzüge einbaut, die mit einer Winde bedient werden. - In Laaber wird der Schullehrersohn Ludwig Auer geboren. - In Regensburg erhält Stadtamhof ein herzoglichbayerisches Privileg für das lukrative Abhalten von einen Wochenmarkt und für zwei Jahrmärkte um die Zerstörungen des Städtekrieges zu mildern. - In Regensburg unternimmt die Bayerisch-württemberische Donaudampfschiffahrsgesellschaft nach zwei Jahren einen zweiten Versuch die teilweise regulierte Donau bis Donauwörth zu befahren, wofür ihr Schiff König Ludwig I für weniger Tiefgang einen neuen platzsparenden Kessel erhält, womit man sogar Ulm erreicht, wobei diese Strecke sich wieder als gefährlich erweist. Die König Ludwig I schafft nur 25 km pro Tag flußaufwärts. Ein Pendelverkehr Regensburg flußaufwärts wird von den Aktionären ausgeschlossen.

1838 Wetter: Winter mit starkem Frost und viel Schnee. Im März plötzlich Tauwetter. Gute Ernte. Milder Dezember. Raupenplage. - In Neumarkt weigert sich der Rat der Stadt ein Wetterhäuschen für die Erfassung von meteorologische Daten zu dulden. - In Nürnberg errichtet der Hopfenhändlersohn und Bauernsohn Johann Georg Zeltner (33) in der Zeltnerstrasse die Nürnberger Ultramarinfabrik. - In Neumarkt ist das Siechhaus eine Pflegestätte für drei bis vier Kranke. Daneben wird ein Krankenhaus auf einem 850 Gulden teuren Hopfengarten und den Feldern des neumarkter Seilers Zeininger vom oberen Markt durch den Verdienst von Landrichter Wülfert erbaut. - In Neumarkt übernehmen die Bierbrauer Koch, Pröls, Mederer und Bock das neumarkter Weißbierbrauhaus. - In Neumarkt ist der Gastwirt alias Bierwirt Leonhard Schober mit Barbara Schön verheiratet. - Die neumarkter Sparkasse hat bereits Einlagen von 30.000 Gulden. - Regensburg, die Hauptstadt des Regenkreises wird durch eine Kreisreform Hauptstadt von Regensburg und der Oberpfalz. - Mit dem Tod des unehelichen wittelsbacher Kaiserenkels Graf Maximilian Joseph von Holnstein (St) (78) stirbt das Geschlecht aus. - In Nürnberg stirbt der in Altdorf geborene lutherische Geistliche und Landschaftszeichner Johann Christoph Jakob Wilder. - In Regensburg wird die Augustinerkirche abgetragen. - In Nürnberg eröffnet der thüringer Gewehrhändlersohn, Manufakturewarenhändler und ehemalige Kammgarnfabrikbesitzer Johann Friedrich Klett (50) eine Maschinenwerkstatt. - In Neumarkt sind Johann Mois und Christoph Mussinan Bürgermeister. - In Amberg kommt Karolina Gerhardinger  (31) mit ihren Armen Schulschwestern an und wird im pfalzgräflichen Steinhaus an der Vils untergebracht, wo sie eine Kleinkinderbewahranstalt, eine Schule für höhere Töchter und eine Industrieschule einrichtet. - In Regensburg stürzt sich der Diener des türkischen Botschafters in die Donau. Man hielt ihn zunächst für den Sekretär. - In Amberg wird in der Stadtsparkasse im Rathaus der Scheck- und Überweisungsverkehr aufgenommen. - In Ansbach wird das Apellationsgericht aufgelöst und nach Eichstätt verlegt. - In Neumarkt erscheint im Verlag Hinderhuber die Wochenschrift für belehrende Unterhaltung Der Bürgerfreund. - In Bayreuth sammelt der Frauen Verein für die Waisen in der Kinderbewahranstalt. - In Regensburg wird denjenigen Landwehroffizieren von der Regierung in München der Austritt empfohlen, die sich bei kirchlichen Feierlichkeit weigern zu knien. - Die morganatische Ehefrau Marie Anne Sophie Petin alias Gräfin von Bayrstorff (42) vom bayerischen Generalmajor Karl von Wittelsbach (St) (43), der auf alle seine Rechte am Thron verzichtet hat, stirbt. - In Bamberg meldet die Zeitung Fränikischer Merkur neben politischen Meldungen nur Börsenkurse ua der Eisenbahnen. - In Regensburg wird die Augustinerklosterkirche am Neupfarrplatz wegen Baufälligkeit abgerissen. - In Fürth wird für die Telegrafieleitung entlang den Gleisen der Ludwigseisenbahn Nürnberg~Fürth die elektrische Erdrückleitung erprobt, was eine wesentliche Vereinfachung bedeutet. - In Bayern kommt es zum Kniebeugestreit, der protestantische Soldaten dazu zwingt vor katholischen Sakramenten bei kirchlichen Feierlichkeiten zu knien. Der mit der nürnberger Kaufmannstochter Katharina Merkel (46) verheiratete ehemalige nürnberger städtische Rechtsbeirat und Ministerialrat im bayerischen Finanzministerium in München seit sechzehn Jahren adeligen Friedrich von Roth (58) wird Präsident des protestantischen Oberkonsistoriums in München, der beginnt die Evangelische Kirche neu zu organisieren.  - In Pettendorf übernimmt der Bauer Michael Prößl das Ökonomiegut mit Brauerei Arlasberg (20 17 Prösslbräu Adlersberg). - In Nürnberg verkehrt der Post Eilwagen alias Postkutsche auf der Strecke Nürnberg~Hof täglich. - In Regensburg zeichnet der aus Athen zurückgekehrte königliche Zeichenlehrer Ludwig Lange (29) den Dom. - In Neumarkt erstellt H Holzschuher einen Bericht von der Belagerung Neumarkts im Jahre 15 04 in freier Form und mit vielen inhaltlichen Fehlern aus der Chronica Neumarkt von 15 70. - 1 Gulden entspricht 22,7 Euro (20 22). - In Nürnberg verlässt der aus Nürnberg Hammer stammende Zeichner und Kupferstecher Johann Poppel (31) seine Heimat und zieht mit seiner Familie nach München. - In Nürnberg entdeckt Carl August von Steinheil (37) bei erfolglosen Versuchen die Gleise der Ludwigseisenbahn selbst als Telegraphenleitung zu nutzen die elektrische Erdrückleitung alias Erdung, was die Telegraphie wesentlich vereinfacht. Die Gleise lassen sich nicht isolieren, weshalb Telegraphenmasten aufgestellt werden müssen. - Der in Mendorf bei Eichstätt geborene Komponist Johann Simon Mayr (75), der in Italien wohnt, besucht seine Schwester in Bayern. - In Regensburg unterzeichnet der Gastschauspieler Ferdinand Röder (31) am Theater unter dem neuen Theaterdirektorenpaar Carl Blankenstein (40) und Alexander (--) Pfeiffer einen Vertrag über 7 Stücke gegen Honorar und eine Benefizvorstellung, die er wegen zu wenigen Besuchern absagt, was Ärger mit seinen Mitschauspielern hervorruft. Die bisherigen Theaterdirektoren August Müller (--) und seine Frau Josephine Müller (--) waren bereits 12 bzw 10 Jahre im Direktorium. - In Amberg kauft der Orden der Armen Schulschwestern das Ritterlehen und Freihaus Eichenforstgäßchen 12, wodurch es Klösterl (2022 Luftmuseum) genannt wird. - In Regensburg wird die regensburger Tageszeitung Regensburger Tagblatt von Herausgeber und Redakteur Josef Reitmayr (--) gegründet. - In Mühlhausen übernimmt Andreas Georg Pfaller (--) die ehemalige Brauerei Pfaller als Brauerei Penzkofer später Bender.

1837 Wetter: Schneemassen im März mit heftigem Frost. Kühler Sommer mit gute Ernte. - In Neumarkt wird während des viertägigen Volksfestes ein Theater im Freien aufgeführt. - In Neumarkt wird auf Drängen von Landrichter Wülfert (--) eine Sparkasse mit Geschäftsräumen im Rathaus eröffnet, der Distrikt als Bürge angegeben und als Werbung die Geldeinleger öffentlich bekanntgegeben. Es müssen mindestens 6 Kreuzer, dürfen aber höchstens 300 Gulden angelegt werden. - In Nürnberg hat die Ludwigseisenbahn bei 467.304 Fahrgäste befördert. - In Neumarkt wird jeder Arbeitslose gezwungen sich beim Bau des er erzu melden um nicht als arbeitsscheu bestraft zu werden. - Der in Leipzig geborene bayerische geheime Rat und münchner Hoftheaterdirektor Karl Theodor Küstner wird in den Adelsstand erhoben. Der bayerische König Ludwig von Wittelsbach Bayern (St) (51) schafft die nach Flüssen eingeteilten Gebiete des Königreich Bayern ab und erschafft die Regierungsbezirke Oberpfalz und Regensburg. Franken wird in Oberfranken, Mittelfranken und Unterfranken eingeteilt. - Die bayerische Titualar Herzogstochter und bayerische Prinzessin Elisabeth von Wittelsbach Pfalz Zweibrücken Birkenfeld Gelnhausen alias Sisi (St) wird in München geboren. - In Nürnberg wird der aus Stuttgart stammende Künstlersohn, Architekt und Denkmalpfleger Karl Alexander Heideloff (48) zum königlich bayerischen Konservator ernannt. - An der regensburger Donaustauferbrücke bricht ein Ordinarischiff in zwei Teile und ein Russe rettet einen Großteil der Passagiere. - Der adoptierte protestantische bayerische Gesandte am russischen Hof in St Petersburg Friedrich August Freiherr von Gise kauft das münchner Palais Gise von den Grafen von Arco. - In Neumarkt sind Johann Mois und Christoph Mussinan Bürgermeister. - Neumarkt gehört zur Oberpfalz. - In Regensburg wird der Zeitungsverlag Josef Habbel gegründet. - In Regensburg wird das Krankenhaus von der Ostengasse in das ehemalige Deutsche Haus am Ägidienplatz verlegt. - In Regensburg wird die Erstausgabe der Tageszeitung Regensburger Tagblatt von J Reitmayr redigiert, gedruckt und verlegt. - In Bayreuth stirbt der bayerische Titualar Herzogssohn, königliche Generalmajor und bayreuther Infanterieregimentsinhaber Herzog Pius August von Wittelsbach Zweibrücken Birkenfeld Gelnhausen in Bayern (St) (51), der für seine cholerischen Anfälle und die darauffolgenden Gefängnisaufenthalte berüchtigt ist. - Roth hat 2.440 Einwohner, darunter 200 Juden. - In Neumarkt kommt der erste Jahrgang Neumarkter Wochenblatt heraus. - In Neumarkt wird von der Stadt ein Krankenhaus eröffnet. - In Altdorf wird eine Sparkasse alias Sparcassa-Anstalt gegründet. - In Regensburg gibt es ein königliches Lyceum mit Studenten, ein königliches Gymnasium und eine lateinische Schule mit Schülern. Das Königliche Lyceum ist in die Theologische oder Spezielle Sektion mit 3 Kursen und die Philosophische Sektion mit 2 Kursen mit Studenten im Alter von 18 bis 25 Jahren unterteilt. Das Studienjahr wird am 6. November mit einem Hochamt feierlich eröffnet. Bewertet wird vom Besten zum Schlechtesten. Das Königliche Gymnasium hat 4 Gymnasialklassen. - In Nürnberg zieht der Lokomotivführer William Wilson (28) aus dem Gasthaus Zum wilden Mann Hintere Ledergasse 19 in den Ludwigsbahnhof am Plärrer. - In Neumarkt beginnen die katholischen barmherzigen Schwestern ihren Dienst im Krankenhaus. - In Nürnberg wird die Beziehung zwischen Bahn und Post für die Beförderung von Briefen, Zeitungspaketen usw geregelt, die Fahrpost zahlt eine Pauschalsumme. - In Regensburg wird an der Kumpfmühler Strasse (20 18 Justizvollzugsanstalt) eine Runkelrübenzuckerfabrik von 16 Privatleuten gegründet, die aber erst 3 Jahre später in Betrieb geht. - In Nürnberg konkretisiert das erste private bayerische Rettungshaus für arme und verwahrloste Knaben des evangelischen Pfarrers Karl von Raumer (43) seinen Aufgabenbereich. Man will nicht nur arme und verwahrloste Knaben retten, sondern sie auch vor leiblichen und geistlichen Verderben bewahren, was bedeutet, dass sie streng lutherisch erzogen werden. - In Neuendettelsau wird der in Fürth geborene evangelische Theologe Wilhelm Löhe (29), der auch in Altdorf Pfarrverweser war, neuer Pfarrer und heiratet die Nürnbergerin Helene Andreae (18). - In Regensburg übernehmen die Schwestern Ignatia und Apollonia zusammen mit Superior Hauber für 5 ihrer Barmherzigen Schwestern alias Vincentinerinnen das katholische Krankenhauses, das dem Domkapitel untersteht. - In Neumarkt übernimmt der katholische Superior Hauber mit Beichtvater Sintzel mit Schwester Ignatia nach einer zweitägigen Anreise von Regensburg für seine Barmherzigen Schwestern alias Vincentinerinnen nach einer 4.000 Gulden Spende eines Neumarkters das völlig heruntergekommene, armselige und unterfinanzierte Krankenhaus, wo die Vincentinerinnen schon vor Vertragsabschluß eingetroffen sind. Die Zustände ändern sich auf Jahre hinaus nicht. - In Regensburg erhält das Gasthaus Zum Dampfschiff Werftstrasse 8 eine neue Südfassade im Rundbogenstil. - In Regensburg wird bei der Ziegelei Herbst eine römische Grabinschrift des Veteranen Julius Lucilianus entdeckt. - In Regensburg kauft die Stadt das ehemalige katholische Deutsch Orden Komtureigebäude, wohin sowohl das katholische als auch das evangelische Krankenhaus ziehen. - In Ingolstadt wird die reitende Post für den Brieftransport eingestellt. Weil Ingolstadt selbst an keiner Hauptpostroute liegt, ist der ingolstädter Postverwalter auch für die  Relaisstationen alias Postabgabe- und -aufnahmestationen von Eichstätt, Neuburg, Vohburg, Geisenfeld, Reichertshofen und Denkendorf zuständig. - Der bayerische König Ludwig von Wittelsbach Bayern (St) (51) erlaubt die neue Mode von langen Hosen bei Hofe. - In Burgfarrnbach wird eine Brücke über den Franbach gebaut. - In Schwabach heiratete die Schwester des letzten Posthalters Georg Christian Schuler (--) den schwabacher Fuhrmann Konrad Martin Thumshirn (--), der daraufhin zum königlichbayerischen schwabacher Postexpetitor ernannt wird. - Nach dem Tod seiner Frau Karoline Wüst (--), für die er 14 Jahre in Nürnberg gelebt hat, verlässt der in Nürnberg geborene Maler Johann Adam Klein (45) die Stadt wieder und zieht nach München, wo er bis zu seinem Tod 18 75 bleibt. - In Regensburg fusioniert die bayerische Donaudampfschiffahrtsgesellschaft mit der württembergischen Dampfschiffahrtsgesellschaft, wodurch die Bayerisch-württemberische Donaudampfschiffahrsgesellschaft entsteht, die auch ihren Sitz in Regensburg hat. Der aus Rotterdam stammende Ingenieur Konrad Röntgen (--) stellt ihr Dampfschiff König Ludwig I in Dienst, das mit ihrer Maffei Dampfmaschine mit 40 bis 95 PS aber nur bis Donauwörth fahren kann, weil darüber hinaus die Donau für Dampfschiffe nicht befahrbar ist. Auch vor Donauwörth ist die Fahrt gefährlich und schwierig. Das Dampfschiff König Ludwig I ist 34 m lang, 3,60 m breit und hat einen 9 m hohen und 1 m breiten eisernen kippbaren Schornstein. Die beiden Schaufelräder haben einen Durchmesser von 2,20 m und drehen sich maximal 32 mal pro Minute. Es gibt zwei mit Sofa und Spiegeln ausgestattete Kajüten. Die Strecke Regensburg~Linz dauert 14 Stunden der Rückweg 36 Stunden. Bei der Inbetriebnahme herrscht wenig Interesse.

1836 Wetter: Strenger Winter von November bis Februar. Winterstürme. Dürrer Sommer. Schlechte Ernte an Gemüse und Viehfutter. Totalausfall an Obst in Hohentrüdingen. - In Neumarkt wird an der St Anna Kirche ein Krankenhaus in der Nürnberger Strasse für 20 bis 30 Kranke von der Stadt erbaut. Die katholischen Barmherzigen Schwestern übernehmen nicht nur die haushaltliche Leitung des Krankenhauses. Die katholischen Schwestern dürfen die Kranken nicht pflegen, sondern nur für die Küche und die Sauberkeit zuständig. Die Krankenpflege wird von Männern besorgt. Weil die soziale Not besonders die Kinder trifft, übernehmen sie auch die Erziehung einiger verwahloster Mädchen, womit sie ein Erziehungsinstitut für verwahrloste Mädchen und Jungen gründen. - In Nürnberg befährt der Adler, der 2 Stunden lang vorgeheizt werden muß, nur um 13:00 und um 14:00 Uhr mit teurer sächsischer Steinkohle. Ansonsten werden beim stündlichen Einsatz Pferdefuhrwerke verwendet, was noch einige Jahre so weiter geht. - In Nürnberg wird der Reichswald 3 Jahre lang von Schadinsekten zerstört. - Anton Hinderhuber gibt in Neumarkt ein Wochenblatt zweimal pro Woche heraus. - In Nürnberg wird eine zweite Lokomotive Pfeil bei der Firma Stephenson bestellt. - In Nürnberg kauft der Hopfenhändlersohn und Bauernsohn Johannes Zeltner (31) zur Unterstützung seines Bruders Georg Zeltner die Brauerei Keppendorf in der Schlotfegergasse, der damit die Zeltner Brauerei gründet. - In Neumarkt wird der Friedhof um die Pfarrkirche gepflastert. - In Neumarkt findet ein Fest des landwirtschaftlichen Kreisvereins auf dem Exerzierplatz statt, bei dem ein Pferderennen veranstaltet wird. - In Neumarkt wird auf dem Gelände des Zwingers am Schweinemarkt ein neues Schlachthaus erbaut. - In Neumarkt ist im Wachzimmer am unteren Tor eine Suppenanstalt und Wärmeanstalt eingerichtet. - Der rother Landrichtersohn Graf Karl August von Reisach (36) wird Bischof von Eichstätt. - In Nürnberg wird die Eisenbahn Adler mit seinem englischen Lockführer William Wilson (27) mit 2 Fässchen Bier der nürnberger Lederer Bräu nach Fürth in einem Personenwagen der dritten Klasse beladen. - In Neumarkt sind Johann Mois und Christoph Mussinan Bürgermeister. - In Neumarkt wird in der Jobstkirche Anton Arnulf von Cabilliau de Trisponsau begraben. - In Nürnberg wird der in Hersbruck geborene Brauersohn aus dem Hopfenhandelshaus Scharrer und Amberger und stellvertretender Eisenbahndirektor Johannes Scharrer (51) wird Eisenbahndirektor. - In Neumarkt wird eine Spar- Leih- und Hülfs-Kasse des Landgerichts gegründet, die Darlehen auf Faustpfänder an Einheimische und an Fremde gegen Legitimation und Bürgschaft zu einem Zinssatz von 10 % nur an redliche, in Noth geratene Land- und Gewerbsleute zwischen 5 und 300 Gulden zu 4 % gibt. Sie wird durch Mißwirtschaft, Haftungsbetrügereien und Unterschlagungen auffallen. - In Neumarkt beginnen die Bauarbeiten am Ludwig Donau Main Kanal. Da die geplante Erweiterung der Streckenführung der Ludwigseisenbahn Nürnberg~Feucht~Altdorf~Kastl~Hohenburg~Schmidmühlen~Kallmünz~Regensburg eine Konkurrenz zum Kanal dargestellt hätte, wird sie vom bayerischen König Ludwig von Wittelsbach Bayern (St) (50) abgelehnt. - In Regensburg wird Freiherr Gottlieb von Thon-Dittmer (34) Erster Bürgermeister. - In Bayreuth wird das von in Wunsiedel geborenen bayreuther Magistratsrat, Baumwollhändler, Papierhändler, Fayencenfabrikbesitzer (Heerstrasse) Christoph Friedrich Leers (+18 25) gestiftete Waisenhaus Berneckerstr 11 für sechs Knaben und sechs Mädchen eingeweiht. - In Amberg übernimmt der in Schwandorf geborene amberger Gerichtsarzt und Stadtphysicus Christoph Raphael, Marktplatz 27, das Amberger Wochenblatt. - In Nürnberg lehnt der konservativ denkende und in der Betriebsorganisation schwerfällige handwerkliche nürnberger Maschinenfabrikant Johann Wilhelm Spaeth (50) leichtfertig Aufträge der Ludwigseisenbahn wegen überhäufter Bestellungen ab. - In Frankreich gibt Graf de Chateauvillard einen Codex für Duelle heraus, der in Deutschland gesetzwidrig, die Ehre ist nicht minder heilig als Regierungsgesetze, befolgt wird. - In Nürnberg veranstaltet der Nürnberger Kunsverein Ausstellungen im Albrecht Dürer Haus und im Saal der Herrentrinkstube, im Waaghaus Waaggasse. - In Regensburg gibt es im ehemaligen Kloster St Emmeram eine Sternwarte. - In Deining wird Georg Spitz,  Hausnummer 67, Bader. - In Nürnberg beträgt der Überschuß der Ludwigseisenbahn bei 449.399 Fahrgästen bei 2.364 Dampflokomotivfahrten und 6.100 Pferdefahrten 37.381 Gulden. - In Nürnberg kommt der bayerische König Ludwig von Wittelsbach Bayern (St) (50) nach einer Schnellfahrt der Ludwigseisenbahn mit nur drei Wagen in 5,45 Minuten und einer Durchschnittsgeschwindigkeit von 53 km/h aus Fürth zurück. - In Nürnberg wird William Wilson (27) auch Lokomotivführer der zweiten Ludwigseisenbahn Lokomotive Pfeil. Die Ludwigseisenbahn, die rein auf Personenbeförderung ausgelegt ist, nimmt die Warenbeförderung auf. - In Alling gründet der regensburger Buchdrucker Friedrich Pustet (38) eine Papiermühle mit Wasserantrieb alias Papierfabrik, die Endlospapierrollen nach englischem Vorbild herstellt, wozu sie zur Rohstoffversorgung zusätzliche eine Hadernmachung und eine Bleicherei anschließen. - Der in Regensburg geborene Orgelbauersohn und Konstrukteur von mechanischen Musikinstrumenten Johann Nepomuk Mälzel (64) wird mit seinem mechanischen Schachspieler als Betrüger entlarvt, da im Schachspiel ein Kleinwüchsiger versteckt war. - In Nürnberg verkaufen zwei Instrumentenbauer Mundharmonikas. - In Eichstätt ziehen die katholischen Franziskanermönche ein. - In Ansbach wird Prinzessin Therese von Sachsen Altenburg (St) alIs älteste Tochter von Prinz Eduard von Sachsen Altenburg (St) (32) und  Amalie von Hohenzollern Sigmaringen (St) (21), Tochter von Fürst Karl von Hohenzollern Sigmaringen (St) (51) geboren. - In Weichselstein gibt es einen Waffenhammer. - In Regensburg beginnt die Regensburger Sparkasse, die für Dienstbothen, Handwerksburschen und andere vom Handlohn lebende oder sonst unvermögende Personen gegründet wurde, Privatkredite zu vergeben. - In Regensburg wird der in Oberferrieden geborene liberalpolitische bürgerliche regensburger Bürgermeister Friedrich Brügel (47) trotz einer strafrechtlichen Untersuchung gegen ihn nach 4 Jahren Amt, weil er kein Einheimischer ist, erneut zum regensburger Bürgermeister gewählt, aber nach einigen Monaten dann doch wegen seines Lebenswandels von der Regierung in vorzeitige Pension geschickt und durch den in Regensburg geborenen protestantischen adeligen Kaufmannssohn Gottlieb von Thon-Dittmer (34), den die Regierung zwar anlässlich seiner ultraliberalen Vergangenheit als politischen Gegner, aber durch seinen Reichtum als loyal betrachtet, in einer Bürgerschaftswahl ersetzt. - In Nürnberg wird das Lusthaus Thumenberg auf dem Platnersberg von Georg Zacharias Platner (--) in ein neugotisches Schlossgut umgebaut. - In Wendelstein wird dem Kugelhammer wegen des Baus des Ludwig Donau Main Kanals das Wasser und damit die wirtschaftliche Grundlage entzogen. - In Riekofen kauft Freiherr xxx von Reichlin-Meldegg (--), der in Regensburg wohnt, das zerstörte Schloß Riekofen und er beginnt mit Renovierungsarbeiten. - In Nürnberg wird die Post mit von Postcondukteuren mitgeführten Kartenschlüssen transportiert, die jeweils am Postort ausgetauscht werden, wofür im Staatsbahnhof nur ein einziges Zimmer zur Hinterlegung der ankommenden und abgehenden Post benötigt wird. - In Deining Waltersberg gibt es laut Kastenamt 36 Häuser, eine katholische Pfarrkirche mit Pfarrhof, ein Schulhaus und das Gasthaus xxx. - Die Donaudampfschiffahrtsgesellschaft wird von Händlern und Industriellen in Ulm, Regensburg und Passau als Aktiengesellschaft gegründet, die die wöchentlich verkehrenden gewöhnlichen, mit Segeln betriebenen Ordinari-Schiffe ablösen, die nach ihrer Fahrt donauabwärts nicht mehr zurückfahren können, verkauft oder auseinandergebaut werden. Eine getreidelte Schiffahrt donauaufwärts von Wien nach Regensburg dauert 5 Wochen, für die sich keinerlei Fahrgäste finden, weshalb man nur zu Fuß oder zu Pferd unterwegs ist. In Regensburg fürchtet der Regensburger Schifferverein um seine Existenz und beantragt vergeblich selbst Dampfschiffe betreiben und gemeinsam abgesprochene Frachtpreise und Personenbeförderungstarife einführen zu dürfen. Die Stadt Regensburg untertützt ihre Schiffer, der bayerische König Ludwig von Wittelsbach Bayern (St) (50) und seine Beamten im Regenkreis verbieten ihnen den Bau und den Betrieb von Dampfschiffen bis zum Ablauf des Privilegs. Die Donaudampfschiffahrtsgesellschaft übernimmt die kommunle Ziegelhütte an der Donau und funktioniert sie in eine Werft um. Auf dem Gelände der Metzgerinnung wird eine Maschinenwerkstätte alias Maschinenfabrik mit Gießerei aufgebaut, wo mit dem Bau des Dampfschiffs König Ludwig I begonnen wird, das im Folgejahr fertiggestellt wird. Die Landkarte Atlasblatt Neumarkt von 18 36 hat ein Repertorium, in dem die Daten aller Orte und aller Dörfer wie zB die Anzahl der bewohnten Häuser oder die Anzahl der Pferde aufgeführt sind.

1835 Wetter: Halleyscher Komet. Schlechte Ernte wegen Trockenheit in Hohentrüdingen. Schwere Stürme. - In Passau Winsdorf wird ein bayerisches Donaudampfschiff für den Dienst in der österreichischen Donaudampfschiffahrtsgesellschaft erbaut. - In Nürnberg fährt die beim nürnberger Maschinenfabrikanten Johann Wilhelm Späth (49) zusammengebaute Eisenbahn Dampflokomotive mit 9 Personenwagen vom gostenhofer Ludwigsbahnhof zum 6,5 km entfernten Fürth. Der nürnberger Kaufmann Georg Zacharias Platner (54) wird Eisenbahndirektor. Der Adler ist aus England importiert und in der Maschinenfabrik vom in Issmannsdorf bei Gunzenhausen geborenen Müllerssohn und Mühlarzt alias Spezialisten zur Reparatur von Mühlen, Johann Wilhelm Spaeth (59) am Dutzendteich zusammengebaut. Obwohl die Strecke stündlich befahren wird, fährt der Adler, der 2 Stunden lang vorgeheizt werden muß, nur um 13:00 und um 14:00 Uhr, weil die benötigte Steinkohle aus Sachsen zu teuer ist, weshalb die übrige Zeit ein Pferdefuhrwerk vor die zwei Waggons gespannt wird. In Stoßzeiten werden zwei Pferdefuhrwerke vor vier Waggons gespannt, die allerdings 24 Minuten für die einfache Stecke benötigen. In Nürnberg gilt eine andere Ortszeit als in Fürth. Mit dem Betrieb der  fürther Bahnhofsuhr fällt auf, daß die Uhr der katholischen fürther Kirche falsch geht, die deshalb nach der Eisenbahnuhr gestellt wird. - In Neumarkt werden von Anton Hinderhuber (--) Bücher gedruckt. - In Neumarkt wird die Stadtmauer in der Hallertorstrasse alias Badgasse mit einem kleinen Türchen durchbrochen, das der Bewohner des nächsten Turms abends zum Gebetsläuten zu schließen und morgens zu öffnen hat. - In Neumarkt teilen sich 10 Melber den Mehlhandel. - Der mainzer Hufschmiedsohn, Hauslehrer, allershausener Ehegerichtsdirektor und speyerer Bischof Johann Martin Manl (69) wird Bischof von Eichstätt stirbt allerdings nach Amtsantritt. - In Landshut wird Otto Franz Xaver Kajetan von Feury auf Hilling (St) als Sohn der unehelichen von wittelsbacher Kaiserenkelin Isabella Theresia Maria von Holnstein aus Bayern (St) (26)  geboren. - In Nürnberg gründet Johann Sebastian Staedtler (35) im Herzgässchen 7 eine Fabrik zur Herstellung von Bleistiften.  - In Nürnberg beginnt der aus Stuttgart stammende Künstlersohn, Architekt und Denkmalpfleger Karl Alexander Heideloff (46) mit der Restaurierung der nürnberger Burg. - In Nürnberg stirbt die in Ansbach geborene Wilhelmine von Dörnberg (St) (32), die nicht ebenbürtige Ehefrau von dem in Regensburg geborenen Fürst Maximilian Karl von Thurn und Taxis (St) (33) nach einer homöopathischen Behandlung durch Dr Reuter. - Auf Schloss Hauzenstein kommt der kaiserliche Kämmerersohn Graf Adolf Wilderich von Walderdorff (St) zur Welt. - Der in Ansbach geborene protestantische Dichter Graf August von Platen Hallermünde (39) stirbt in Syrakus auf Sizilien an einer alkoholbedingten Kolik und wird dort im Garten der markgräflichlandoliner Villa begraben, weil es keinen protestantischen Friedhof gibt. - In Nürnberg im Gasthaus Zum roten Hahn in der Königstrasse führt der Stadtarzt Johann Jakob Reuter alias Reiter an 55 Versuchspersonen den Nürnberger Kochsalzversuch durch, bei dem er die homöopathische Wirkung von Kochsalz in Schneewasser nachweisen will. Er habe erfahren, dass Krankheiten unbehandelt teils besser abheilen als sogar mit dem Glauben und erzielt mit seiner neuen Methode eine neue Wirkung. Der nürnberger Medizinalrat Friedrich Wihelm von Hoven ist einer seiner schärfsten Kritiker. Die unter anhaltenden Kopfschmerzen leidende Tochter Louise von Freifrau Caroline von Lindenfels ist eine seiner Patientinnen. - In Kastl wird ein Schulhaus mit Lehrerwohnung eingerichtet. - Die Buchhandlung Manz zieht nach Regensburg. - Der bayerische König Ludwig von Wittelsbach Bayern (St) (49) lädt die bildschöne in Fronberg bei Schwandorf geborene Freifrau Caroline von Spiering alias Spirinck alias Caroline von Holnstein (20), verheiratet mit dem unehelichen kaiserlichen wittelsbacher Nachkommen und königlich bayerischen Kämmerer Graf Karl Theodor von Holnstein (38) zu einer höfischen Schlittenfahrt nach und durch München ein. - Der in Altdorf geborene ansbacher Gymnasiallehrer und Philosoph Georg Andreas Gabler (49) wird an die Universität Berlin berufen. - Der in Mailand geborene leuchtenberger Herzog Auguste de Beauharnais (St) (25) stirbt kinderlos und wird von seinem in München geborenen jüngeren Bruder Maximilian de Beauharnais (St) (18) beerbt. - In Freystadt wird das Franziskanerkloster mit der Erlaubnis des bayerischen König Ludwig von Wittelsbach Bayern (St) (49) wieder als Hospiz eingerichtet, damit die Franziskanermönche die zT schwerkranken Wallfahrer betreuen könnnen, wenn sie die atemberaubende Wallfahrtskirche besuchen. - In Nürnberg werden im 2. Jahrgang der Zeitung Allgemeine Zeitung die ankommenden Gäste in einer Fremden-Liste nach logiert in, Name, Stand und Titel, und Wohnort gelistet, wie Bayerischer Hof, Madame Heim, Opernsängerin, Bamberg. Die andere Poststationen sind: Wittelsbacher Hof, Zur blauen Glocke, Zum Strauß, Zum roten Hahn und Zum Mondschein. - In Allersberg nimmt die Drahtzieherei Jacob Gilardi die Herstellung von Christbaumschmuck auf. - In Nürnberg predigt ein evangelischer schwabacher Pfarrer vor der ersten Eisenbahnfahrt Die Eisenbahn ist ein Teufelsding, sie kommt aus der Hölle, und jeder, der mit ihr fährt, kommt geradezu in die Hölle hinein. - In Nürnberg stellt man fest, dass die Uhr der katholischen Kirche in Fürth falsch geht, weshalb die Kirchenuhr nach der Eisenbahnuhr gestellt wird. - In Nürnberg tritt im Neuen Stadtstheater am Lorenzer Platz die führende deutsche Sopranistin Wilhelmine Schroeder-Devrient (31) in der Ludwig van Beethovens Oper Fidelio als Leonore auf. - Die in Regensburg geborene Maria Sophia Dorothea von Thurn und Taxis (St) (35) lässt sich vom Naturforscher und Entdecker der Missouriquellen Titular Herzog Paul Wilhelm von Württemberg (St) (38) scheiden. - In Regensburg kauft Fürst Maximilian Karl von Thurn und Taxis (St) (33) das Schloss Alteglofsheim. - In Freystadt ziehen die katholischen Franziskanermönche ein. - In Neumarkt ist Wülfert und in Parsberg ist xxx von Baumgartner königlicher Landrichter. - Der in Nürnberg geborene Seifensiedersohn und Technologiestudent Johann Kaspar Beeg (26) wird nach einer Türkeistudienreise als griechischer Schulinspektor neuer Privatlehrer im deggendorfer Schloss Egg bei dem in Kötzting geborenen Juristen, griechischen Staatskanzler, der eine Ernennung zum Außenminister abgelehnt hat, Graf Joseph Ludwig von Armansperg (48). - Die als private Aktiengesellschaft gegründete und ehrenamtlich geführte Bayerische Hypotheken- und Wechselbank wird vom jüdischen münchner Bankier und königlich griechischen Staatsrat Freiherr Simon von Eichthal (--) als neuem Direktor mit einem Grundkapital von 10 Millionen Gulden gegründet und löst eine Bankengründungswelle aus. - Die bayerischen Eilpostkutschen fahren mit neuartiger Federung. - In Regensburg kaufte der in Würzburg geborene ehemalige landshuter Universitätsbuchhandlungsbesitzer und Verleger Georg Joseph Manz (27) von der Buchhändlerwitwe Barbara Schmidt die ehemalige knapp hundertjährige katholische Buchhandlung Montag & Weiß und wiedereröffnet nach seinem Umzug nach Regensburg an der Ecke Schwarze Bären Strasse/Pfauengasse seinen katholischen Verlag Manz mit neuen Maschinen. - In Regensburg kauft der bayerische Bezirk Oberpfalz das katholische Kloster Prüll. - In Nürnberg wird das Fachwerkhaus von Stadtschlosser Fischer abgerissen und neu erbaut. - In Nürnberg verdient der Direktor der Ludwigseisenbahn und nürnberger Kaufmann Georg Zacharias Platner (54) mit 1.200 Gulden weniger als sein Lokführer William Wilson (44) mit einem Einkommen von 1.500 Gulden. - Der nürnberger Seifensiedersohn und Lehrer Johann Caspar Beeg (26) kehrt nach einem Jahr aus Griechenland zurück und wird für drei Jahre l Privatsekretär und Hauslehrer bei Joseph Ludwig von Armansperg (26) auf Schloss Egg bei Deggendorf, der in Griechenland Regierungschef ist. - In Nürnberg Lichtenhof gibt der Industrie- und Kulturverein Nürnberg die Pferdezuchtanstalt Nürnberg Fohlenhof auf und wandelt sie in eine technisch-ökonomische Arme-Knaben-Erziehungsanstalt alias Kinderheim mit Erziehung durch Arbeit um. Das Ökonomieanwesen Nr 7 gehört dem aus Kempten stammenden Vereinsgründer, Vereinsdirektor, Scharfrichtersohn und Militärtierarzt Johann Jakob Weidenkeller (46), der auch Kinderheimvorstand und Anstaltslehrer wird. - In Nürnberg Schwaig lässt der neue bürgerliche Besitzer, der nürnbergröthenbacher Papierfabrikant Hahn, das Schloss Malmsbach dismembrieren, der das Schloss, die Kapelle und das äußere Torhaus abreissen lässt und die Steine für Neubauten in Röthenbach verwendet. - In Nürnberg stirbt die in Birstein geborene frankfurter Patriziertochter Henriette Maximiliane von Glauburg (60) als Verwitwete Henriette Maximilian von Breitenbach. - In Regenstauf schafft die Porzellan und Steingutfabrik Steinsberg unter ihrem neuen Pächter Josef Fuchs (--) durch eine Verdreifachung der Produktion wieder Gewinne. - In Nürnberg beginnt der am Bodensee geborene Schmelzglasmaler und Porzellanmaler Joseph Sauterleute (42) mit der Herstellung der regensburger thurn und taxis Grabkapellfenster, was zwei Jahre dauert und der Chorfenster der fürther Stadtkirche. - In Regensburg Mariaorth sind 66 % der rund 17 der Ortsbauern Weinzierl alias Winzer, die den Baierwein kultivieren. - Die in Darmstadt  von Carl Wilhelm Leske (51) erstellt Postrassenkarte Allgemeine Post-Reise & Zoll-Karte von Deutschland Und Den Nachbarstaaten, bei der in Eilwagenstrassen routes de Diligences velociferes, Fahrpoststrassen routes de Diligences deutsch zuverlässig ordinaires, Briefpoststrassen, Wasserpoststrassen und Wasserpoststrassen und Extrapoststrassen, auf denen nur gelegentlich gefahren wird, unterschieden wird. Es werden Postverwaltungen oder Post Expeditionen mit Poststall postes aux chevaux und Post Expeditionen ohne Poststall bureaux d'expedition sans relais unterschieden. Postämter mit Postexpedition und Poststall werden separat angezeigt. Als Briefsammlung ohne Stall poste aux lettres sans relais nennt man die Stellen, wo Briefe nur aufgenommen oder abgeholt werden. Die Poststrecke Nürnberg~Neumarkt~Regensburg ist eine Eilwagenstrasse, auf der es nur die Post Expeditionen mit Poststall Feucht, Neumarkt, Dasswang und Hohenschambach gibt. In Nürnberg kreuzen noch die beiden Eilwagenstrassen Ansbach~Nürnberg~Gräfenberg~Bayreuth und Erlangen~Nürnberg~Schwabach~Eichstätt~Ingolstadt. In Regensburg kreuzt nur die Eilwagenstrasse Nittenau~Regensburg~Alt Egloffsheim~Landshut. - In Neumarkt kreuzt eine Fahrpoststrasse Ingolstadt~Beilngries~Berching~Neumarkt~Kastl~Amberg. Eine Extrapost fährt auf der Strecke Neumarkt~Hersbruck Altsittenbach. Ob die Strecke über Altdorf führt, wird dabei nicht angezeigt.  

1834 Wetter: Milder Januar mit blühenden Veilchen. Kaum Frost. März mit schönem und warmen Wetter. Große Hitze von Mai bis Oktober. Hitzerekord. Trockenheit. Gute Ernte. Hopfenernte mittelmäßig. Ab November Hochwasser und Regen mit gewaltigen Stürmen. In Neuburg an der Donau blühen im Januar Mandelbäume. - Im nürnberger Wald Buchenbühl wird das erste Saurierskelett Deutschlands, ein  Plateosaurus, ausgegraben. - Der in Amberg geborene Graf Franz Xaver Maximilian Anton de Padua Aloys Guido von Holnstein aus Bayern (St) (61) stirbt in Landshut. - In Neumarkt erwirbt der Wirt vom Gasthaus Zum goldenen Lamm Untere Marktstrasse 7 Michael Ehrnsperger einen Hopfengarten am Weinberg. - In Sondersfeld richtet der katholische Mesner xxx eine Nebenschule im eigenen Haus ein damit die Kinder nicht mehr die 3 km nach Reichertshofen zur Schule gehen müssen. - Mit dem Tod von Georg Christoph Viatis (--)  stirbt die nürnberger Großhandelsfamilie aus. - In Nürnberg wird Freiherr Johann von Holzschuher (--) zum Kammerjuncker ernannt. - In Nürnberg wird auf der Insel Schütt das hölzernen Amphi-Interimstheater abgerissen. - Burg Eggmühl bei Regensburg fällt vom ehemaligen bayerischen Minister Graf Maximilian von Montgelas (St) (75) an den in Regensburg geborenen Fürst Maximilian Karl von Thurn und Taxis (St) (32). - Der in Wallerstein geborene Portraitmaler Johann Albrecht Ulrich Moll alias William Berczy (90) ist Mitbegründer der Stadt Toronto. - In Neumarkt ist Christoph Mussinan (--) Bürgermeister. - In Bamberg wird aus dem Fränkischen Merkur die Tageszeitung Bamberger Tagblatt. - In Nürnberg gibt der ehemalige in Nürnberg geborene Bayreuther Politische Zeitungs-Redakteur Dr Johann Georg August Schemm den 1. Jahrgang der nürnberger Tageszeitung Allgemeine Zeitung von und für Bayern. Tagblatt für Politik, Literatur und Unterhaltung heraus, die 7 Mal pro Woche erscheint und von Johann Adam Riedel (--) gedruckt wird. - Der bayerische König Ludwig von Wittelsbach Bayern (St) (48) lässt die bildschöne in Fronberg bei Schwandorf geborene Freifrau Caroline von Spiering alias Spirinck alias Caroline von Holnstein (19), verheiratet mit dem unehelichen kaiserlichwittelsbacher Nachkommen und königlich bayerischen Kämmerer Graf Karl Theodor von Holnstein (37) für dessen Schönheitengalerie malen. - In Nürnberg muss der nürnberger Import-, Kolonial- und Texilwarenhändler Albert Johann Cramer (--) sein Geschäft liquidieren und zieht nach Wien, wo er sich erfolgreich an einer Seifenfabrik beteiligt. - In Nürnberg findet zeitgleich zum Volksfest ein Gesangsfest im Großen Ratssaal statt, bei dem die nürnberger Gesangsvereine Liedertafel und Liederkranz teilnehmen. Die Volksfestwirte schänken bei prächtigem Wetter noch während der Hauptpredigt Bier aus und werden von der Kirche scharf verwarnt. - In Ansbach wird die Freimaurerloge Zur Sonne von ihrem Großmeister, dem ansbacher Gymnasialzeichenlehrer Johann Christian Michael Hollenbach, bei der Johannisrede aufgelöst. - In Altdorf wird der erste Jahrgang Der Bote gedruckt und verlegt. - Das Postamt Neumarkt wird dem Regensburger Oberpostamt entzogen und wieder dem Oberpostamt Nürnberg unterstellt. - In Sulzbach leben 330 Juden. - In Altdorf erscheint die erste Ausgabe des Wochenblatts Der Bote von Altdorf, Lauf, Hersbruck und Neumarkt von Tobias Hessel. - In Bayern wird das Ansässigmachungsgesetz geändert, das Eheschließungen beschränkt, wodurch Lohnarbeiter oder Tagelöhner ohne ausreichendes Einkommen, eine Heiratserlaubnis verweigert wird, was eine Auswanderungswelle auslöst. - In Regensburg wird wieder ein Oberpostamt eingerichtet. - In Berching erwirbt der Wirt Albert Dallmayer (--) eine Postkonzession für Berching, woraufhin er sein Gasthaus Zum goldenen Adler Hauptstrasse 23 in Gasthof Zur Post umbenennt, einen Poststall für die vorzuhaltenden Postpferde für den Pferdewechsel anbaut, womit Berching eine Poststation mit Postkutschenverkehr erhält. - In Bayern wird das Ansässigmachungsgesetzt durch ein strenges Eheschließungsgesetz eingeschränkt, wodurch besonders die Armen, darunter die Tagelöhner und Lohnarbeiter, nicht mehr heiraten dürfen. Mit einer Massenarmut beginnt eine Auswanderungswelle. - In Regensburg ist im ehemaligen Deutschordenshaus alias Neue Deutsche Haus von Johann Jakob Rehbach die Bleistiftfabrik Rehbach gegründet. - In Neumarkt wird der Bürgerverein Neumarkt gegründet. - In Berching gibt es einen Soldatenverein. - Der nürnberger Seifensiedersohn und in Altdorf ausgebilete Lehrer Johann Caspar Beeg (25) geht nach Griechenland. - In Regensburg zieht der Historische Verein für Regensburg und die Oberpfalz vom Regierungsgebäude am Emmeramsplatz über die Alte Waag am Haidplatz in das Dompropsteigebäude am Haidplatz. 

1833 Wetter: Heißer und trockener Sommer mit guter Ernte. - In Ansbach wird Kaspar Hauser (St) (21) im ansbacher Hofgarten erstochen. Der bayerische König Ludwig von Wittelsbach Bayern (St) (47), setzt 10.000 Gulden Belohnung für die Ergreifung des Täters aus. - Der bayerische König Ludwig von Wittelsbach Bayern (St) (47), erlaubt der Stadt Nürnberg ihren neuen Volksfestplatz an der Regensburger Strasse in Ludwigsfeld umzubenennen. - Das fürstlicheichstätter Schloss Hirschberg fällt an das Königreich Bayern. - Der in Erlangen geborene Forscher über elektrische Ströme Georg Simon Ohm (44) wird Direktor der Königlich Bayerischen Polytechnischen Schule in Nürnberg. - Der bayerische König Ludwig von Wittelsbach Bayern (St) (47) kauft das Fürstentum Eichstätt vom in Mailand geborenen leuchtenberger Herzog und eichstätter Fürst Auguste de Beauharnais (St) (23). - In Nürnberg wird auf der Insel Schütt im hölzernen Amphi-Interimstheater die letzte Aufführung gegeben. - In Nürnberg wird am Lorenzer Platz an der Stelle des ehemaligen Auernheimerschen Nationaltheaters das wesentlich schmucklosere Neue Stadttheater alias Vuglheusla mit 1.000 Zuschauerplätzen in beengten Verhältnissen mit dem Schauspiel Die Krone von Cypern des Diplomatensohnes, Dichters und Staatsmannes Eduard von Schenk (45) eröffnet. - In Regensburg wird die auf den Winzerer Höhen die Seidenproduktion begonnen und auf dem abgeholzten Plantagen Maulbeerbäume angepflanzt. - In Nürnberg gründet der thüringer Gewehrhändlersohn und Manufakturwarenhändler für Spielzeug und Spiegel Johann Friedrich Klett (55) eine Kammgarnspinnerei. - In Neumarkt ist Christoph Mussinan Bürgermeister. - In Regensburg besitzen 933 Protestanten und 511 Katholiken das Bürgerrecht. Regensburg hat 19.985 Einwohner. - In Bayern bestehen u.a. Sparkassen in Ingolstadt, Regensburg, Ansbach, Erlangen, Fürth, Hersbruck, Nürnberg, Rothenburg, Bamberg, Bayreuth, Weiden und Würzburg. - In der Regensburger Wochenzeitung werden Maske für Maske als Lustspiel in 3 Akten von Johann Friedrich Jünger (+17 97) und Götz von Berlichingen mit der eisernen Faust von Johann Wolfgang von Goethe (+18 32) als großes Ritterschauspiel in 5 Akten und Der Vielwisser als Lustspiel in 5 Akten von August von Kotzebue (72) in der Theaternachricht beworben. - Der zehnte Jahrgang der Regensburger Zeitung wird von Friedrich Heinrich Neubauer verlegt. Es gibt einen wöchentlichen Unterhaltungsteil mit Gedichten und einer Fortsetzungsgeschichte. - In Amberg wird eine Gewerbeschule mit 46 Schülern eröffnet. - In Ansbach wird eine Gewerbeschule mit 2 Klassen eröffnet. - In Regensburg lädt im November die Bierbrauerswitwe Clara Dausinger am Steinsweg zum Katharinenball. Die Gesellschaft des Frohsinns veranstaltet eine deklamatorische Abendunterhaltung. In der Harmonie ist Ball. Ein Gerücht geht um, dass der Bundestag von Frankfurt nach Regensburg verlegt werden soll. In der Gaststätte Zum goldenen Engel bietet der Inhaber Kleinfeller frische Austern an. - In Regensburg bewirbt der regensburger Georg Heintke in der Regensburger Zeitung die Lebensversicherungsbank in Gotha mit einer Dividende von 24 % über die letzten 5 Jahre und einem Mitgliederanstieg um 800 Personen pro Jahr. - In Nürnberg besucht der bayerische König Ludwig von Wittelsbach Bayern (St) (47) zusammen mit seiner Tochter Prinzessin Mathilde von Wittelsbach (St) (20) und ihrem Bräutigam Prinz Ludwig III von Hessen Darmstadt (St) (27) das Volksfest auf der Peterheide, für das der Architekt Heideloff neugotische Holzbauten entworfen hat. Im Rathaussaal findet eine Ausstellung heimischer Künstler und Handwerker statt. Der Festzug besteht aus 27 Abteilungen. Hinter der Königstribüne finden Freilichttheateraufführungen mit u.a. Max Emmanuels Waffenthat vom in München geborenen Schauspieler Cäsar Max Heigel (50) statt. Der regensburger Reiseschriftsteller Max Gottlieb Saphir berichtet von 80.000 Besuchern. - Im bayerischen Zweibrücken wird der Mitbegründer der Erlanger Burschenschaft Bubenreuther, Jurist, Schriftsteller und Kämpfer für die Pressefreiheit Johann Georg August Wirth (35), der die Behörden zu Hochverrätern erklärte, durch die Zensur zur Höchststrafe von 2 Jahren Gefängnis verurteilt. - In Amberg wird die Bergknappschaftskapelle gegründet. - In Nürnberg spekuliert das 7. Stück der Handlungs-Zeitung mit den neuesten Erfindungen und Verbesserungen im Fabrikwesen und in der Stadt- und Landwirtschaft über die Folgen der im 1. Stück der Ausgabe vorgeschlagenen Eisenbahnverbindung Nürnberg~Fürth. Es wird hauptsächlich ein Kosten-Nutzen Vergleich für die beiden Städte angestellt, festgestellt, dass die Technik soweit erprobt ist, die Fiaker sowieso keine tägliche Pendler von Nürnberg nach Fürth hätten und somit auch nicht geschädigt werden können, wie Bedenkenträger monieren. Es werden die hohen Baukosten für mögliche Verlängerungen angemahnt und dass viele Juden dadurch in die Stadt kommen könnten, was aber auch als möglicher finanzieller Vorteil dargestellt wird. Im 133. Stück ist man sicher, dass für den Bau die noch ausstehenden 12.000 Gulden durch die Bürger von Nürnberg und Fürth aufgebracht werden können und der Gründung der Gesellschaft im Rathaus bis auf die masslos übertriebenen Forderungen für die notwendigen Grundstücke nichts mehr im Wege steht. - In Freystadt liegt die Wirtschaft ohne die Wallfahrt zur atemberaubenden Wallfahrtskirche am Boden, weshalb die Stadt den Franziskanerorden bittet, das 18 02 geschlossene und 18 03 aufgelöstete Kloster wieder zu übernehmen, wofür der Bierbrauer Michael Betz (--) und Michael Betz junior (--)  ihr Franziskanerkloster an die Stadt Freystadt verkaufen, damit die Franziskanermönche wieder zurückkommen können, wobei sie aber die Biergerechtigkeit und das Brauhaus behalten. - In Altdorf erhält der Drucker und Verleger Tobias Hessel mit Unterstützung des altdorfer Landrichters Zernot und dem Versprechen nichts über Politik zu schreiben die Erlaubnis die Zeitschrift Der Bote von Altdorf, Lauf, Hersbruck und Neumarkt, mit den Schwerpunkten Landwirtschaft, Hopfenbau, bürgerliche Gewerbe, oeffentlichen Verkehr, artistische Gegenstände, Naturdenkwürdigkeiten und Alterthümer herauszugeben. - England schickt seine Häftlinge mit den längsten Haftstrafen in ihre berüchtigtste Strafanstalt nach Port Arthur Australien, wo sie nicht mehr körperlich mit Peitschenhieben bestraft werden, sondern in Isolationshaft und schweigend ihre Strafe abbüßen müssen. - In Bamberg heiratet der Hauptmann und königlich bayerische Kammerherr Eduard Adolf Joseph von Andrian Werburg (26) die Edle Anna Maria Magdalena von Bachmayr (22). - In Bayreuth wird auf Initiative des Regierungspräsidenen Ferdinand von Andrian-Werburg (57) das Kreis-Naturalien-Cabinet im Kammerpräsidium eröffnet, in dem neben Gesteinen auch Versteinerungen ausgestellt werden. - In Dietfurt ziehen die katholischen Franziskanermönche ein. - In Feucht erwirbt der Gastwirt Johann Pfann für das Tucherschloss eine Tafernwirtshausgerechtigkeit, woraufhin er darin die Gaststätte Nürnberger Hof eröffnet. Im Barockgarten wird eine Gartenwirtschaft betrieben. - In Nürnberg heiratet der aus Nürnberg Hammer stammende Zeichner und Kupferstecher Johann Poppel (26) die nürnberger Sophie Franziska Albrecht und zeugt mit ihr seinen Sohn Christian Gustav Friedrich. - In Erlangen kauft der unternesselbacher Brauersohn Johann Lorenz Kitzmann (29) die ehemalige Brauerei Vierzigmann an der südlichen Stadtmauer in Erlangen aus einer Konkursmasse. - In Regensburg kauft sich der regensburger Buchdrucker Friedrich Pustet (35) eine Schnellpresse und hat damit großen Erfolg. - In Amberg wird die Knappschaftskapelle aus Bergleuten gegründet.  - In Nürnberg Schwaig gibt der nürnberger Patrizier xxx Grundherr (--) das Schloss Malmsbach auf, wobei im Anwesen alle Gebäude einzeln verkauft werden. Der nürnbergröthenbacher Papierfabikant Hahn kauft das Schlossgebäude und die Kapelle und lässt beides abreissen. Die Steine werden im Erweiterungsbau seiner Papiermühle weiterverwendet. - In Schnaittenbach gründet der mittellose Buchhalter Daniel Christoph Eduard Kick (--) im Stadel des Gasthauses Zum Löwen von Johann Popp die Firma Eduard Kick, die später Lokomotivstreusand liefern, die das durchdrehen verhindern. - 1 Gulden entspricht 22,9 Euro (20 22). - Regensburg hat rund 19.000 Einwohner, von denen nur  rund 1.500 Personen das Bürgerrecht haben, 511 davon katholisch und 993 protestantisch. - In Hohenburg Frabertshofen brennt die adelige Befestigung Frabertshofen und Dorf Frabertshofen bis auf drei Häuser nieder.

1832 Der Gründer der modernen deutschen Rechtslehre Anselm von Feuerbach (57) unterstützt die These des vertauschten badischen Prinzen Kaspar Hauser (St) (20). - In Neumarkt wird das Wetterläuten von der Pfarrkirche, ein Warnsignal vor Gewitter, wieder eingeführt aber als Aufruf zum Gebet getarnt. - In Regensburg werden die Mitglieder einer Bande von Raubmördern und Wilddieben Wolfgang Aichinger und der von Fieberzittern geplagte Andreas Spitzer vor ihrem Abtransport in das Zuchthaus Lichtenau bei Ansbach an den Pranger gestellt. - In Regensburg erbaut Johann Georg Dietl vom weißen und braunen Brauhaus Regensburg einen Felsenkeller auf dem Galgenberg. - In Regensburg verkauft der Großhändler Ludwig Paul von Axter das Dörnbergpalais an den nordhessischen Graf Ernst Friedrich von Dörnberg, den Schwager von Fürst Maximilian Karl von Thurn und Taxis (St) (30). - Alternativ zum Gerstenbier empfiehlt Der bayerische Bierbrauer Haferbier zu brauen, dem Wicken zugesetzt werden, das aber Kopfschmerzen verursacht. Böhmischer Hopfen ist am beliebtesten. Es folgt Spalter Hopfen. Obwohl ausländischer Hopfen vierfach teurer ist, und kein Qualitätsunterschied erkennbar ist, wird er dem einheimischen Hopfen vorgezogen. Weißbierbrauereien brauen mit Gerste nur manchmal mit einem geringen Anteil an Weizen. Es werden Kühlmaschinen eingesetzt, die durch Flaschenzüge aufgezogen, heiße Flüssigkeiten gleichmäßig kaltrühren. - In Neumarkt ist Christoph Mussinan Bürgermeister. - In Regensburg wird der in Oberferrieden geborene bürgerliche Friedrich Brügel (43) Erster Bürgermeister. - Der auf Schloß Mirabell in Salzburg geborene bayerische Königsohn Otto Friedrich Ludwig von Wittelsbach (St) (17) wird König von Griechenland. - Der in Pleystein geborene Hammerwerksbesitzersohn Georg Michael Wittmann (72) wird regensburger Bischof. - In Nürnberg findet während des Volksfestes eine Landwirtschafts- und eine Industrieausstellung statt. Die strikte Absonderung des Adels und der Honoratioren auf einer eigenen Tribüne und ein Aufführungsverbot für Schillers Räuber, von dem Gefahren für die öffentliche Sittlichkeit und Sicherheit entstehen können, sorgen für soziale Spannungen. - Das Postwesen wird dem Ministerium für Äußeres unterstellt. - In Neumarkt übergibt der in Velburg geborene Gastwirtsohn des Gasthauses Zur Traube Untere Gasse 13 Franz Josef Gloßner (--), verheiratet mit der neumarkter Wirtstochter und Kapuzinerklosterbrauereibesitzertochter Maria Barbara Seitz (--), sein erworbenes Gasthaus Zum Stern, Obere Marktstrasse 32 an seinen Sohn Anton Gloßner (--), wonach er nach Velburg zurückkehrt. - In Regensburg wird in der Regensburger Zeitung im Stadttheater, gedruckt von Friedrich Heinrich Neubauer, für die Sängerin Natalie Blankenstein die große Zauberoper in 3 Akten von Gleich mit Musik von Kauer als Benefizaufführung beworben. In der dazugehörigen Beilage sind ein Fortsetzungsadelsroman und Gedichte abgedruckt. - In Regensburg veranstaltet der Bierbrauer Georg Deffner eine Abendunterhaltung mit der Musikgesellschaft Richter aus Böhmen. - In Regensburg wird die 904. Ziehung der Lottozahlen mit den Zahlen 14, 78, 01, 79 und 61 bekanntgegeben. In Nürnberg findet die 243. Ziehung statt. - In Nürnberg wird nach dem Tod des hoch verschuldeten reiselustigen Jakob Gottlieb Friedrich Tucher (52) das Tucherschloss Feucht versteigert und mit kostbarstem Inventar an den feuchter Gastwirt Johann Pfann verschleudert. - In Nürnberg zieht der Wirt Georg Brunner des Gasthauses Zum goldenen Baum in der Füll mit seiner Konzession alias Garküchengerechtigkeit in die Winklerstrasse 3 (20 17 Osteria) um, wo er das Gasthaus König Otto  eröffnet. - Der in Ingolstadt studierte Jurist und Rheinkreis Generalkommissar Freiherr Ferdinand von Andrian-Werburg (56) versucht vergeblich das Hambacher Fest durch dessen Verbot und Verhängung des Belagerungszustandes zu verhindern. - In Regensburg beginnt der Schriftsteller Clemens Brentano (54) mit seinem Buch Das bittere Leiden unsers Herrn Jesu Christi. - In Regensburg eröffnet im Schloss Thurn und Taxis eine Reitschule. - In Amberg ziehen die katholischen Franziskanermönche ein. - In Erlangen wird der Juristensohn und Philosoph Ludwig Feuerbach (28) als Autor seiner anonymen und verbotenen Schrift Gedanken über Tod und Unsterblichkeit ermittelt, weshalb er seine Lehrtätigkeit aufgeben muss. - In Feucht kauft nach dem Tod von Jakob Gottlieb Friedrich Tucher der feuchter Gastwirt Johann Pfann das Tucherschloss. - In Ingolstadt nimmt ein Bierbrauer die Einladung des in Salzburg geborenen bayerischen Königssohnes Prinz Otto von Wittelsbach (St) (17) an und begleitet ihn mit einem Tross von 3.500 Soldaten zu seinem Amtsantritt als griechischer König nach Griechenland. - In Regensburg ist der in Regensburg geborene protestantische adelige Kaufmannssohn und th&t fürstliche Beamte Gottlieb von Thon-Dittmer (30) ein leidenschaftlicher liberaler Redner und bringt öffentlich einen Toast auf die Freiheit der Presse, der Meinungen und Gedankens aus und wünscht einen glücklichen Ausgang und Sieg, wofür er von seinem Arbeitgeber Fürst Maximilian Karl von Thurn und Taxis (St) (30) eine Ermahnung erhält sich in Zukunft nicht mehr ultraliberal zu äußern. Der bürgerliche Publizist Eisenmann erhält für eine gleichlautende Publikation wegen Hochverrats eine mehrjährige Gefängnisstrafe. - In Nürnberg Lichtenhof gründet der Industrie- und Kulturverein Nürnberg die Pferdezuchtanstalt Nürnberg Fohlenhof als Aktiengesellschaft auf dem landwirtscahftlichen Gut Nr 7, das dem aus Kempten stammenden Vereinsgründer, Vereinsdirektor, Scharfrichtersohn und Militärtierarzt Johann Jakob Weidenkeller (46) gehört. Jährlich wird nach den Statuten durch ein Glücksrad aus den Aktien eine Nummer gezogen, die die gesamte Einlage plus 5 % als Gewinn erhält. Die Hälfte aller weiteren gezogenen Nummern erhalten bedeutende Prämien in Form von Pferden, Fohlen und Geldbeträge. - Der in Nürnberg geborene Fürst Adolf Carl von Löwenstein Wertheim Freudenberg (St) (26)  lässt seine bürgerlich morganatische Ehefrau Katharina Schlund (25) in den Adelstand erheben, wodurch sie sich Freifrau Katharina von Adlerhorst nennen darf. - In Nürnberg Schwaig verkaufen die Grundherr Erben das Schloss Malmsbach, wobei die Patrimonialgerichtsbarkeit vom Gut getrennt wird, an den nürnbergröthenbacher Papierfabrikant Hahn (--), der das Schloss, die Kapelle und das äußere Torhaus abreissen lässt und die Steine für Neubauten in Röthenbach verwendet. - In Regensburg wird der Freiherrensohn Hermann von Reichlin Meldegg geboren.

1831 Wetter: Polarlichter im Januar. - In Neumarkt wird eine Stadtplan der Stadt erstellt, der fast ein Jahrhundert immer wieder erweitert wird. - In Erasbach wird die Hofmark Erasbach an den bayerischen Staat verkauft, womit auch das Patrimonialgericht verfällt. - Der Generalkommissär für den Regenkreis Ritter Arnold von Link (62) wird regensburger Ehrenbürger. - In Nürnberg bringt die Choleragefahr katastrophale hygienische Zustände im Heiliggeistspital ans Tageslicht. - In Regensburg verwechselt der regensburger Bildhauer Joseph Anton Hundertpfund am Kurfürstenbrunnen an der Putte mit den sechs Fingern deren Bauch mit einem Dudelsack und fügt einen Bauchnabel hinzu. Der Irrtum wird von der städtischen Bevölkerung damit belohnt seinem Handwerkszeichen die Worte Dieser Nabel ist von HUNDERTPFUND hinzuzufügen. - In Neumarkt ist Christoph Mussinan Bürgermeister. - In Neumarkt erhält das Heiliggeistspital in der Spitalgasse 3 und 4 hölzerne Dachrinnen. - Der in Ansbach geborene ehemalige nürnberger Polizeidirektor Christian Wurm (60) wird Stadtkommissar in Bayreuth. Sein angeheirateter Verwandter Buckingham stirbt als königlichbayerischer Kreisforstrat in Neuburg an der Donau. - Die Beilage Wöchentliche Unterhaltung der Zeitung Regensburger Nachrichten feiert die Geburt des designierten Erbprinzen Maximilian Anton von Thurn und Taxis (St) und endet mit der Bemerkungen Man darf die Freiheit nie auf Kosten der Ordnung wollen. - Der in Coburg auf Schloss Ehrenburg letztgeborene Herzogssohn Leopold I von Sachsen Coburg (St) (41) wird König der Belgier. - Die in Fronberg bei Schwandorf geborene Freifrau Caroline von Spiering alias Spirinck alias Caroline von Holnstein (16) heiratet den unehelichen kaiserlichen wittelsbacher Nachkommen und königlich bayerischen Kämmerer Graf Karl Theodor von Holnstein (34). - In Nürnberg leiden viele Brauburschen an Schwindel und Kopfschmerzen, was man dem betäubenden Geruch des Hopfens anlastet. - In Nürnberg Schmausenbuck kauft der nürnberger Import-, Kolonial- und Texilwarenhändler Albert Johann Cramer (--) ein Ausflugsgelände, das Schmausenschloss und baut es zu einem romantischen Vergnügungspark mit Burgruine und Einsiedelei um, das aber nur selten für die Bevölkerung geöffnet wird. - In Nürnberg findet ein Volksfest statt. - In Regensburg wird das Oberpostamt aufgelöst und die angeschlossenen Postanstalten an Nürnberg und München abgegeben. - In Regensburg wird das Wachthäuschen auf der steinernen Brücke abgerissen. - In Regensburg kommt der achte Jahrgang der Regensburger Zeitung heraus. - In Altdorf wird mit dem Urkatastaplan begonnen. - In Bayern werden die Zensurkriterien verschärft, was zu einer regelrechten Schikane mit Gefängnisstrafen für Journalisten und Drucker ausartet. - In Neumarkt werden die Strassen gepflastert und deshalb werden sie auch im Sommer durch Laternen beleuchtet. Der Laternenanzünder Retzer stribt. - In Regensburg erstellt der Hammermeistersohn und Titularbischof von Miletopolis in der Türkei Georg Michael Wittmann (71) ein Regelwerk in lateinischer Sprache für Ehen zwischen Katholiken und Protestanten um dem Hass und den Lästereien gegen die Katholische Kirche zu begegnen. Er erklärt, dass die katholische Kirche derartige Ehen immer verabscheut hat, Fürsten und Könige nur zur Völkervereinigung derartige Ehen eingegangen sind und sieht die unseligen Folgen für die Menschen. Seiner Meinung nach ist eine gemischte Ehe nur dann keine Todsünde, wenn daraus resultierende Kinder im katholischen Glauben erzogen werden. Wenn ein Pfarrer weiß, dass die Kinder im evangelischen Glauben erzogen werden, macht er sich mitschuldig. - In Neumarkt wird ein Urkataster für Steuern und Grund angelegt, wobei eine maßstabsgetreue Karte mit beschrifteten Häusern und Strassennamen angelegt wird. - In Altdorf wird ein Urkataster angelegt. - In Fürth eröffnet der bei Kulmbach geborene jüdische Arzt Wolfgang Mack (32) seine Praxis und engagiert sich im jüdischen Waisenhaus. - Der in Nürnberg geborene Fürst Adolf Carl von Löwenstein Wertheim Freudenberg (St) (26) heiratet in Bendorf morganatisch in erster Ehe die Bürgerlich Katharina Schlund (24). - In Kallmünz Wischenhofen wird das eher bescheidene Schloß Wischenhofen an einen Bürgerlichen verkauft. - In Regensburg wird der im wittelsbacher Düsseldorf geborene Diplomatensohn, Finanzbeamtensohn und erst 4 Jahre zum Ritter erhobene und damit in den nichtvererbbaren Adel erhobene Jurist Eduard von Schenk (43)  neuer Generalkommissär und Regierungspräsident des Regenkreises mit Regensburg. - In Neumarkt wird das 18 03 gegründete 4. Chevaulegers Regiment Bubenhofen, das seit 18 14 als 6. Chevaulegers Regiment in Neumarkt stationiert war, wieder abgezogen. - In Erasbach verkauft xxx von xxx (--), Burg Erasbach an den bayerischen Staat.

1830 Wetter: Strenger Winter von November bis Februar. In München beginnt am 20 Januar der Schäfflertanz bei -30 Grad. Im Mai Unwetter in Kastl mit hühnereigroßen Hagelkörnern und Hochwasser, das den Marktplatz mit Kies und Geröll überschwemmt. Das Gasthaus Zum weißen Rößl alias Notarhaus Marktplatz 17 steht unter Wasser. Hagelunwetter im Juni in Regensburg und Kelheim. Kelheim veranstaltet eine Bittprozession auf den Kalvarienberg. Choleraepidemie in Wien mit 2.000 Toten in zwei Jahren. - In der offiziellen königlichbayerischen Beschreibung des Regenkreises wir im Landgerichtsbezirk Neumarkt unter §3 das Flüsschen namens Ursprung genannt, das sich in den neumarkter Moorgrund südlich der Stadt alias Moosweiher ergießt und daraus sowohl nach Norden über die Schwarzach in die Nordsee als auch nach Süden über die Sulz ins Schwarze Meer abfließt. An der nordöstlichen Ecke außerhalb der Stadtmauer speist die Schwarzach den Neuweiher (20 24 Fläche der Kreuzung Kurt Romstöck Ring/Ringstrasse) und fließt in den westlich angrenzend durch den Herrnmühlweiher, dessen Abfluß unter der Nürnberger Strasse hindurch nach Norden abfließt, wie es bereits 18 08 verzeichnet ist. - In Neumarkt wird ein Volksfest ähnlich dem von Nürnberg von 18 26 gefeiert. Zur Ausrichtung steuert der Rat der Stadt Geld hinzu wofür versichert werden muss keine Spenden zu sammeln. Gleichzeitig ist Europas größtes Weltmuseum von Jean Huyras zu sehen. Die Veranstaltung wird berühmt. - Burg Hexenagger kommt in den Besitz von xxx von Weidenbach (--). - In Cham eröffnet der Privatbrauereibesitzer Michael Muggenthaler eine Schenke mit dem Namen Bräustüberl. - In Nürnberg führt ein münchner Scharfrichter auf der Deutschherrnwiese die letzte Hinrichtung aus. Der Pferdedieb hatte bei seinem Ausbruch aus der nürnberger Fronveste zwei Menschen getötet. - In Regensburg gründet der Bildhauersohn und vom Personaladel in den Erbadel erhöhte Generalkommissär für den Regenkreis Ritter Arnold von Link (61) den Historischen Verein für die Oberpfalz und Regensburg, wobei der regensburger Patrizier, Diplomat und Geschichtsschreiber Christian Gottlieb Gumpelzhaimer (64) auf königliches Drängen hin erster Vorsitzender wird. - Schloss Hauzenstein kommt in den Besitz des kaiserlichen Kämmerers Graf Eduard von Walderdorff (St) (29). - In Fürth wird der in Fürth geborene orthodoxe Rabbiner Wolf Hamburg von den Mitgliedern der jüdischen Reformation all seiner Ämter enthoben. - Der aus Düsseldorf stammende jüdische Dichter Heinrich Heine (33) outet den ansbacher Dichter Graf August von Platen Hallermünde (34) und den in Hannover geborenen August Wilhelm Iffland (71), der in Friedrich Schillers Erstaufführung 17 92 in Paris von Die Räuber den Franz Moor spielte, als homosexuell. - In Neumarkt ist Christoph Mussinan Bürgermeister. - Nürnberg hat 39.870 Einwohner. Regensburg hat 16.287 Einwohner. - In Nürnberg schließen sich der Verein von Künstlern und Kunstfreunden mit dem Albrecht Dürer Verein zusammen. - Bei Donaustauf wird nach Zeichnungen des auf der nürnberger Burg Hiltpoltstein 30 km nordöstlich von Nürnberg geborenen Architekten und in Thessalien verstorbenen Archäologen Carl Haller von Hallerstein  (+18 17) die Walhalla erbaut. - In Kastl werden der bayerische König Ludwig von Wittelsbach Bayern (St) (44) und seine Ehefrau, die bayerische Königin Therese von Sachsen Hildburghausen (St) (38) begrüßt. Es sind Triumphbögen aufgestellt. Eine Bürgerkompanie steht an der oberen Mühle Parade. Landrichter und Bürgermeister kondolieren am Posthaus alias Wirtshaus Zum weißen Rößl. Das Paar wird bis zur Klosterbergkapelle unter Vivatrufen begleitet. - Im Gasthaus Lutzgarten im nürnberger Vorort Großreuth wird die Morgengesellschaft, ein Gesprächskreis liberal gesinnter mäzenatischer Großbürger, gegründet. - In Regensburg wird am 21. September die 886. Ziehung und am 21. Oktober die 887. Ziehung der Lottozahlen durchgeführt, wobei fünf Zahlen aus 90 mit einer Wahrscheinlichkeit von 1:45 000 000 klassisch nach genueser Vorbild gezogen werden. In Nürnberg wird die 225. Ziehung am 30. September und in München die 1266. Ziehung am 12. Oktober durchgeführt. Nördlich des Mains finden keine Lottoveranstaltungen statt. - In Nürnberg wird ein Flaschnergeselle wegen gemeinschaftlichen Mordes an einem Gerichtsdienerknecht und einer Magd hingerichtet. - In Regensburg werden harlemer Blumenzwiebeln versteigert. Ein Katalog weist 160 verschiedene Nummern aus. - In Nürnberg arrangiert der Schauspieler Anton Kleining auf dem Volksfest zur allgemeinen Begeisterung einen Büttnertanz, der an den verbotenen Schembartlauf erinnern soll. Verdienste um den Tabakanbau werden geehrt. Ein bäuerlicher Trachtenverein läuft beim Festzug mit. - In Deining verkauft die Familie von Freiherr xxx von Löwenthal (--) das Schloss und Rittergut an August von Haubner (--). - In Neumarkt wird die gesamte Stadt mit Laternen beleuchtet. - In Rieden wird der Tischlermeistersohn Georg Haberland geboren. Er wird Mitbegründer des Bayerischen Handwerkerbundes und Reichstagsmitglied. - Die bayerische Königstochter und österreichische Erzherzogin Sophie Friederike von Wittelsbach Bayern (St) (25) gebärt den zukünftigen und letzten Kaiser von Österreich Franz Joseph von Lothringen Habsburg (St). - Der in Sulzbach geborene Theologe Joseph Franz von Allioli (37) bringt eine Vulgata Bibel Übersetzung heraus. - In Altdorf stirbt die isenburgbüdinger Witwe Maria Josephine Woraleck (St) (49). Sie wird in Gnadenberg begraben. - In Regensburg Wenzenbach wird Schloss Hauzenstein Besitz des kaiserlichen Kämmerers Graf Eduard von Walderdorff (St) (29). - In Regensburg verkauft der bürgerliche Bierbrauer Mathias Weinzierl Lit E 165 zu den Augustinern, dann der Bräuerey-Pächter Jakob Bayer Lit H118 zum Schlesinger in der Kalmünzergasse und Johann Georg Schmidt E 188 zu den Jesuiten ihr allgemein als gut erachtetes Sommerbier für 5 Kreuzer die Maas. - In Regensubrg ist laut 1. Bürgermeister Eggenkraut nach der königlichen Regierungskammer des Innern des Regenkreises Präsident von Linck in allen bayerischen Städten und Märken das Zechen in Wirtshäusern von 1. April bis September nur bis 11:00 Uhr und ab 1. Oktober nur bis 10:00 Uhr erlaubt. Das heißt Sperrstunde ist im Sommer um 11 und im Winter um 10. Auf den Dörfern dagegen ist Sperrstunde eine Stunde früher. Davon gibt es eine Reihe von Ausnahmen, die sogenannten Freinächte... mit Sperrstunde um 02:00 Uhr in Städten und 00:00 Uhr in Dörfern: Die drei Faschingstage, Katharinensonntage, Jahrmarktssonntage, an den Namenstagen der Königin/Königs, am 1. Mai, bei Hochzeiten. An diesen Tagen ist auch öffentliche Tanzmusik erlaubt. Öffentliche Tanzmusik ist erst nach dem katholischen Nachmittagsgottesdienst erlaubt. Nur bei Hochzeiten kann man bei den Polizeibehörden eine Verlängerung um 2 Stunden beantragen. Laut § 6 gilt das allerdings nicht für geschlossene Gesellschaften der höheren Einwohnerklasse. In Gasthäusern dürfen aber Schüler und Schülerinnen von Werk- und Feiertagsschulen immer verköstigt werden, auch mit Bier. - Volkszählung in Bayern. - In Nürnberg Gleishammer findet das Volksfest auf der Peterheide, als Fest zum Namenstag des bayerischen Königs, mit Attraktionen wie Pferde- und Hirschrennen, Sack- und Eierlaufen sowie Baumklettern, statt. - In Bayern wird das Schwefeln zur Haltbarmachung von Hopfen für die Bierherstellung wegen befürchteter Vergiftungen verboten, weshalb der Hopfen in Hessen oder Württemberg geschwefelt wird. - In Nürnberg ist der Nürnberger Reichswald 44.250 Hektar gross, wobei das geschlossene Waldgebiet am Dutzendteich beginnt und es bei Altenfurt und bei Röthenbach an der Pegnitz kleinere Rodungen gibt. Buchenbühl liegt mitten im Wald, der bis an die Stadtgrenze Neu-Erlangens reicht. - In Regensburg Stadtamhof ist Josef Schweiger (--) schon mindestens 32 Jahre ein angesehener Orgelbauer und Harfenmacher. - In Kastl wohnt der Rothgerber Johann Häring in der Hohenburger Strasse 14, wo er in einem großen steinernen Walkbecken mit Lohe bzw Tannin, hauptsächlich aus zerkleinerter Eichenrinde, Tierhäute gerbt. - In Regensburg legt der in Schloß Furth im Wald geborene adelige Landrichtersohn und neu zugezogene Adelige Adalbert von Müller (28) seinen Adelstitel mit dem Verkauf seines Grundbesitzes ab, wonach er als Adalbert Müller ein Schriftstellerleben beginnt und Hobbylandeskundler wird. - In Bernhardswald kauft Baron von Schwerin Hauzendorf (--) das Hackenberger Schloß und das naheliegende Schloß Kürn. - In Burgfarrnbach behauptet Graf Karl Alexander Friedrich von Pückler-Limpurg (--), sein xxx Karl Ludwig Franz und Ludwig Franz Karl Maximilian, dass das Wasserschloss baufällig ist, lassen es abreißen und ein klassizistisches Schloss nördlich der alten Burg errichten. - In Nürnberg kommt es zu einem Mord im Criminalgefängniß. - In Hohenburg befindet sich der Kalvarienberg auf dem nördlichen Nachbarberg Calvariberg. - In Neumarkt wird Thomas Fleischmann (--) neuer Besitzer vom Kurbad alias Wildbad Wildbadstrasse 1. - In Nürnberg wird die vom fränkischen Militärgeographen Christian Friedrich Hammer (70) gezeichnete Karte Königreich Bayern von Friedrich Campe (53) gedruckt, auf der es rund um die königlich bayerische Poststation Neumarkt nur die weiteren Poststationen Amberg, Beilngries, Burglengenfeld, Daßwang, Eichstätt, Erlangen, Eschenau, Farnbach, Feucht, Hohenschambach, Kastl, Nürnberg, Pappenheim, Regensburg, Roth, Schwabach, Schwandorf und Weißenburg gibt. Laut Karte besteht das Schloß Helfenberg bei Velburg noch. Burg Dietrichstein alias Schweppermannsburg 2 km östlich von Trautmannshofen besteht als Ruine. - In Hohenburg Kirchenödenhart heiratet die katholische Freiherrentochter Alwine von Rummel (--) den revolutionär und liberal gesinnten protestantischen regensburger Bankierssohn und Jurist Freiherrensohn Gottlieb Carl von Thon Dittmer (28), der in seinem Ehevertrag darauf besteht, dass seine Kinder protestantisch erzogen werden müssen.

1829 Wetter: Strengem schneereichem Winter folgt plötzliches Tauwetter. Sehr fruchtbares Jahr. Strenger Winter. - In Neumarkt wird bei Pilsach am Rödelberg 3 das  zweigeschossige Gasthaus Zum xxx erbaut und eröffnet. - In Nürnberg wird die Nürnberger Zeitung alias Korrespondent von und für Deutschland mit dem jüdischen Hauptschriftleiter alias Chefredakteur Henle (--)  besetzt. Der Posten bleibt bis 18 80 in jüdischer Besetzung. - In Ingolstadt wird das Kloster Gnadenthal wiedereröffnet. - In Regensburg errichtete der Baumeister Jean-Baptiste Métivier den Marstall des fürstlichen Schlosses Thurn und Taxis, der aus den Stallflügeln für die Pferde und der 600 qm großen Reithalle mit einer figürlichen Ausstattung des Bildhauers Ludwig von Schwanthaler besteht. - In Regensburg erbaut ein regensburger Brauer, der Galgenwirt, ein Wirtshaus mit einem Felsenkeller alias Sommerkeller auf dem Galgenhügel, Galgenbergstrasse 21a. Der Standort bringt sowohl Gruseln als auch besonders frisches Bier ohne Sperrstunde, da bis in die Geisterstunde hinein gefeiert wird. - Dem in Ansbach geborenen Dichter Graf August von Platen Hallermünde (32) wird als Mitglied des Hochadels zusätzlich das Prädikat Erlaucht verliehen. - In Neumarkt ist Christoph Mussinan Bürgermeister. - In Nürnberg wird im Kaffeehaus Rössler die Nürnbergische Liedertafel vom nürnberger Stadtmusikdirektor Ernst Blumröder (53) gegründet. - In Kastl macht die bayerische Königin Therese von Sachsen Hildburghausen (St) (37) aus Neumarkt kommend während des Pferdewechsels Rast, wo sie von Beamten, Geistlichkeit, Schuljugend und Bauern in der Posthalterei im Gasthaus Zum weißen Rößl Marktplatz 17 begrüßt wird. - Der lichtempflindliche und muskelschwache Kaspar Hauser (St) (17), der beim an Magnetismus glaubenden beurlaubten kranken Gymnasialprofessor Georg Friedrich Daumer (28) wohnt, wird nach Hausers Angaben von seinem Entführer an der Stirn mit einer blutenden Schnittwunde verletzt. - Jane Digby (22) wird die Mätresse des bayerischen König Ludwig von Wittelsbach  (St) (43). - Demian erhält in Wien das Patent für die Erfindung des Akkordeons. - In Regensburg werden im Gasthaus Zum goldenen Kreuz am Haidplatz 7 mit Bewilligung des Stadtmagistrats 2 Faschingsbälle abgehalten. - In Regensburg ist der Bürger, Gold- und Silberarbeiter Christian Johann Kaufmann neuer Leichbitter und Hochzeitslader. - In Regensburg verkauft Johann Ludwig Neumüller die vom erlanger Seidentuchfabrikanten J. C. Zobel hergestellten günstigen, leichten, wasserdichten Seidenhüte, die nicht auf Pappendeckel sondern auf solides Geflecht gezogen sind, zu 6-7,5 Gulden für Damenhüte, 3,5-5,5 Gulden für Männerhüte, 4,5 Gulden für Mädchenhüte, 3 Gulden für farbige Kinderhüte, und etwa 2 Gulden für Herrenmützen. - In Nürnberg werden auf dem Volksfest 18 Handwerksgesellen durch den nürnberger Industrie- und Kulturverein mit silbernen Medaillen geehrt. - In Sulzbach leben 330 Juden. - In Nürnberg tritt der Teufelsgeiger Niccolo Paganini (47) im National Theater, Frauentorgraben auf. - In Regensburg verkauft M Duspecker chemische Feuerzeuge genannt Schnellzünder alias Zündhölzer, die sein Bruder in Fürth herstellt. 100 Zündhölzchen kosten 3 Kreuzer, ein Taschenfeuerzeug in einer weißen Blechdose kostet 18 Kreuzer. Ein Päckchen wohlriechender Räucherzündblättchen kostet 10 Kreuzer. - In Berching ziehen die katholischen Franziskanermönche ein. - In Erlangen gibt es das Gasthaus Goldener Halbmond (20 18 Studentenkneipe Oppelei) Halbmondstrasse 4. - Das Königreich Bayern schafft das eigenständige Armeeoberkommando ab und der bayerische Kriegsminister wird Oberbefehlshaber der Bayerischen Armee. - In Regenstauf stirbt der ramspauer Bürgermeister und ZentrumspolitikerFreiherr Max von Pfetten (70) im Barockschloß Ramspau. - In Regensburg wird der zum Ritter ernannte und damit geadelte und seit 5 Jahren mit vererbbarem Adelsstitel ausgestattete im bayerischen Mannheim geborene pfälzer Hofbildhauersohn und Jurist Franz Arnold von Linck (60) neuer Generalkommissär und Regierungspräsident des Regenkreises mit Regensburg, was er aber nur zwei Jahre bleibt. - In Schmidmühlen kauft der schmidmühlener Wirt vom Gasthaus Zum Rössl, Michael Schmid (--), der auch schmidmühlener Posthalter ist, das leerstehende Obere Schloss. - Die englischen Schiffsbauer John Andrews und Joseph Prichard gründen eine neue Donaudampfschiffahrtsgesellschaft. - In Amberg stirbt Michael Joseph von Ruprecht (--), dem die Burg Erasbach gehört.

1828 Wetter: Das Wetter ist so feucht, dass die erste und zweite Heuernte verdirbt. Strenger Winter. - Der lichtempflindliche und muskelschwache Kaspar Hauser (St) (16) taucht im Mai in Nürnberg mit einem Brief über seine Herkunft auf dem Unschlittplatz auf und wird in den Gefängnisturm Luginsland eingesperrt. Er behauptet im Juli sein ganzes Leben fast gänzlich ohne Licht halbliegend gefangen gewesen zu sein, in betäubtem Zustand gewaschen und gekleidet worden zu sein und hätte seinen Entführer, von dem er im Dunkeln Schreiben gelernt hatte, nie gesehen. - Der in Ansbach geborene protestantische Dichter Graf August von Platen Hallermünde (32) verunglimpft den in Düsseldorf geborenen jüdischen, aber protestantisch getauften, Dichter Heinrich Heine (31) seinem Lustspiel Der romantische Ödipus wegen dessen jüdischer Herkunft. - In Neumarkt ist Christoph Mussinan Bürgermeister. - In Regensburg wird Edler Sigmund Maria von Eggelkraut Erster Bürgermeister. - Der in Bamberg geborene Titualar Herzogssohn Prinz Max von Wittelsbach Pfalz Birkenfeld Gelnhausen in Bayern (St) (20) wird mit der im münchner Schloss Nymphenburg geborenen bayerischen Königstochter Prinzessin Ludovika Wilhelmine von Wittelsbach Pfalz Birkenfeld Zweibrücken (St) (20) gegen ihren Willen verheiratet. - Der ehemalige Erzieher von Prinz Karl von Wittelsbach (St) (32) Religionslehrer in der königlichbayerischen Pagerie Johann Georg Münz (35) unternimmt mit acht Pagenschülern u.a. Graf Rechberg, Baron Ludwig von der Tann und Graf von Reigersberg und Tauffkirchen einen Ausflug durch Deutschland über u.a. Ansbach und Neuburg. - In Nürnberg fallen die reich geschmückten Volksfestzugwagen von Burgfarrnbach, Schweinau, Steinbühl und St Johannis auf. - In Neumarkt übernimmt der in Velburg geborene Gastwirtsohn des Gasthauses Zur Traube Untere Gasse 13 in Velburg Franz Josef Gloßner verheiratet mit der neumarkter Wirtstochter und Kapuzinerklosterbrauereibesitzertochter Maria Barbara Seitz das Gasthaus Zum Stern, Obere Marktstasse 32. - In Neumarkt wird eine Weihnachtskrippe aufgestellt. - In Nürnberg fährt auf dem Dutzendteich die Gondel Preciosa, deren 4 Ruderer 12 Passagiere befördern können. - In Erlangen wird ein Ehepaar für die Betreuung der Erziehungseinrichtung Armentöchter-Anstalt angestellt. - In Regensburg ordnet der bayerische König Ludwig von Wittelsbach Bayern (St) (42) die Regotisierung des Domes an. 13 Jahre lang werden barocke Fresken entfernt und die Kuppel durch ein Kreuzrippengewölbe ersetzt. - Die in Regensburg geborene Maria Sophia Dorothea von Thurn und Taxis (St) (28) ist vom Naturforscher und Entdecker der Missouriquellen Titular Herzog Paul Wilhelm von Württemberg (St) (31) noch vor der Geburt des Thronfolgers getrennt. - In Nürnberg benennt Johann David Wiß (--) sein Deutschherren Bleichwiesen Landgut an der Fürther Strasse nach seiner Frau Rosina Alexandrina in Rosenau (20 17 Rosenaupark) um. - Ein Ölgemälde der in Regensburg geborene uneheliche Fürstinnentochter Amalie von Lerchenfeld (St) (20) alias Amalia Stargard der thurn und taxis Fürstin Therese von Mecklenburg (St) (56) kommt in die Schönheitsgalerie in München. - In Nürnberg sind laut der Tageszeitung Allgemeines Intelligenz-Blatt der Stadt Nürnberg der Gasthof Zum roten Ross am Weinmarkt 12a, 14 und 16 (20 17 Restaurant Sebald), Zum bayerischen Hof, Zum wilden Mann, Zur bluen Glocke, Zum Strauß Karolinenstrasse 43, Zum goldenen Radbrunnen, Zum goldenen Hirsch, Zum goldenen Engel, Zum grauen Wolf, der gostenhofener Gasthof Zur roten Glocke und der Gasthof Zum weißen Ochsen Anlaufstellen der Postkutsche. - In Nürnberg werden privat Kanarienvögel, Tischbillard per Zeitungsanzeige verkauft, verloren gegangene Gegenstände gesucht und Fundstücke angezeigt. - In Nürnberg lässt der bayerische König Ludwig von Wittelsbach Bayern (St) (42) während eines Besuchs eine staatliche Gemäldegalerie der altdeutschen Schule in der Moritzkapelle auf dem Sebalder Platz gründen. Kostenloser Eintritt ist nur mittwochs und sonntags von 11:00 bis 13:00 Uhr. Sonst kostet es 12 Kreuzer. Für Kinder und Hunde ist der Eintritt verboten. - In Erlangen stellt der Frauen- und Jungfrauenverein in seiner Erziehungseinrichtung Armentöchter-Anstalt für Mädchen, ebenfalls gegründet durch Philippine Puchta und Maria Ackermann ein Ehepaar zur Führung der Einrichtung an. Die Großfamilie lebt hauptsächlich von Spenden und Sammlungen und deren Versteigerungen. - In Nürnberg logiert der bayerische König Ludwig von Wittelsbach Bayern (St) (42) im Gasthof Zum roten Ross am Weinmarkt 12a, 14 und 16. - In Nürnberg eröffnet der Kupferstecher Carl Meyer (30) nach seiner Wanderschaft nach Paris, wo er eine verfeinerte realistischere Stichtechnik gelernt hat, ein eigenes Atelier, das schnell floriert. - In Regenstauf übernimmt die Grafentochter Katharina Eugenie von der Mühle-Eckart (--) alias Du Moulin das eher bescheidene Schloß Steinsberg, das sie 15 Jahre bewohnt. - Der mit der nürnberger Kaufmannstochter Katharina Merkel (36) verheiratete ehemalige nürnberger städtische Rechtsbeirat und Ministerialrat im bayerischen Finanzministerium in München seit sechs Jahren adeligen Friedrich von Roth (48) wird Präsident des protestantischen Oberkonsistoriums in München, der beginnt die Evangelische Kirche neu zu organisieren. - In Regensburg stirbt der in Hessen geborene protestantische Adelige, ehemalige ansbacher Generalkommissär und regensburger Generalkreiskommissar und Polizeikommissär Freiherr Konrad Heinrich von Dörnberg (48). Seine Tochter, die in Ansbach geborene, protestantische Tochter Wilhelmine von Dörnberg (St) (25) alias Wilhelmine von Dornberg alias Dörnberg, alias Mimi heiratet noch wenige Wochen vor seinem Tod nicht standesgemäß in Regensburg den in Regensburg geborenen Leiter der Thurn und Taxis Post und katholischen Fürst Maximilian Karl von Thurn und Taxis (St) (26) gegen den Widerstand von Fürstin Therese von Thurn und Taxis (St) (55) und den seines Cousins, des bayerischen König Ludwig von Wittelsbach Bayern (St) (42).

1827 In Neumarkt geben der jüngste Herzogssohn Prinz Eduard von Sachsen Altenburg (St) (23) neu in das Militär eingetreten als Rittmeister im 6. Chevaulegers Regiment Herzog Leuchtenberg und sein Divisionskommandant Major xxx Spraul (--) den Anstoß einen Verschönerungsverein zu gründen. -.In Nürnberg wird das Nationaltheater am Lorenzer Platz wegen Baufälligkeit geschlossen und im Rathaussaal wird begonnen Opern aufzuführen. Auf der Insel Schütt wird das hölzerne schmucklose Amphi-Interimstheater von Frau von Trentinaglia aus Brettern auf eigene Rechnung errichtet und mit dem Festspiel Kaiser Ludwigs Traum eröffnet. Die Bretterbude wird von vielen Schauspielern gemieden. Das Ensemble spielt auch in Fürth. - Der in Cham geborene pensionierte bayerische Leutnant des Heeres Historiker Joseph Rudolf Schuegraf (37) ist nach Regensburg umgezogen und widmet sich der Geschichte der Stadt Regensburg. - An der jüdischen Hochschule in Fürth studieren 150 Studenten. - Der aus Düsseldorf stammende jüdische, aber protestantisch getaufte, Dichter Heinrich Heine (30) verspottet in Reisebilder eine Orientsucht in dem Werk Neue Ghaselen des protestantischen ansbacher Dichter Graf August von Platen Hallermünde (31). - In Neumarkt ist Christoph Mussinan Bürgermeister. - Nürnberg hat 37.012 Einwohner. - In Weißenohe kauft der Braumeister Friedrich Kraus aus privatem nürnberger Besitz das klösterliche Braugebäude. - In Eichstätt wird der Gründer der Sparkasse, Leihhausbesitzer, Magister der Philosophie und Offizial alias Leiter des bischöflichen geistlichen Gerichts in Eichstätt Euchar Adam (79) in den persönlichen Adelsstand erhoben. - In Nürnberg wird das Volksfest wegen schlechten Wetters ein Mißerfolg. - Der in Nürnberg geborene Gutsbesitzersohn Adolf von Zerzog (28) heiratet die regensburger Bürgermeisterschwester Freiherrntochter Julie von Thon-Dittmer (28). - In Regensburg heiratet die in Regensburg geborene Maria Sophia Dorothea von Thurn und Taxis (St) (27) den weltreisenden Naturforscher Titular Herzog Paul Wilhelm von Württemberg (St) (30). Sie erhalten das Deutschordensschloss Mergentheim als Residenz zugewiesen. Maria Sophia Dorothea von Thurn und Taxis (St) (27) wird schwanger und trennt sich von ihm. - In Beratzhausen brennen 46 Häuser ab. - In Altdorf stirbt Ernst Ludwig Casimir von Isenburg Büdingen (St) (41). Er wird in Gnadenberg begraben. Seine Witwe ist Maria Josephine Woraleck (St) (46), die weiter in Altdorf wohnt. - In Regensburg wird das regensburger Oberpostamt aufgehoben und in münchner und nürnberger Bereiche aufgeteilt. - In Nürnberg stirbt der nürnberger Patrizier Johann Georg Friedrich von Volckamer (St) (68) als Administrator der Tetzelstiftung. - In Sulzbach stirbt der Verleger und Drucker Johann Esaias von Seidel (79). - In Regensburg wird die Sternbrauerei alias Brauerei Stern gegründet. - In Erlangen wird der Leiter des ersten und privaten bayerischen Rettungshauses für Knaben alias geistig behinderte Jungen in Nürnberg, der ehemalige evangelischen Pfarrer Karl von Raumer (44) Professor für Mineralogie und Naturwissenschaft. Auch in seinem neuen erlangener Haus nimmt er Not leidenede Kinder auf. Sein nürnberger Rettungshaus übernimmt der befreundete Hausvater der bereits existierenden Freiwilligen Armenlehrer- und Armenkinderanstalt Beuggen. Private Rettungshäuser werden ein Geschäftsmodell. - In Regensburg wird Marie Schandri (--) alias Margaretha Schandri Köchin im Gasthaus Zum goldenen Kreuz am Haidplatz 7. - In Nürnberg erhält das klassizistische Imhoff Haus am Egidienplatz 25 eine neue neugotische Fassade. - In Nürnberg übernimmt der neue nürnberger Marktvorsteher und Kaufmann Georg Zacharias Platner (46) das Imhoff Haus am Egidienplatz 26. - In Nürnberg wird die bedeutungslos gewordene nürnbergerer Börse Banco publico im Rathaus aufgelöst. Man übernimmt die Kurse der frankfurter Börse. - Der in Tirschenreuth geborene Sprachforscher Johann Andreas Schmeller Johann Andreas Schmeller (42) beschreibt in seinem Werk Bayrisches Wörterbuch Bockbier mit Bockwurst als beliebtes altmünchner Frühstück. - In Regenstauf wird die Qualität der Produkte der  Porzellan und Steingutfabrik Steinsberg unter dem Pächter Herrn Treiber durch ein gefälliges Aeßeres, gold- und silberhaltige Glasuren und Verzierungen auf. - In Regensburg heiratet die Schwester Juliane von thon Dittmer (--) des liberal gesinnten protestantischen regensburger Bankierssohn und Jurist Freiherrensohn Gottlieb Carl von Thon Dittmer (25), den in Nürnberg geborenen Grundbesitzersohn Adolf von Zerzog (25), der damit Schloss Etterzhausen an der Naab erheiratet.

1826 Wetter: Witterung ist günstig, trocken und schön. - In Nürnberg wird ein landwirtschaftliches Volksfest auf einem Gelände an der Regensburger Strasse gefeiert, woraufhin in Neumarkt ein Verein zur Abhaltung eines ähnlichen Festes zur Förderung der Pferdezucht gegründet wird. - In Neumarkt pachtet der Bierbrauer Johann Seitz das kommunale Weißbierbrauhaus. - In Dietkirchen wird das Pfarrhaus neu mit Stroh gedeckt. - 1 Gulden entspricht 28,2 Euro (20 22). - Der ehemalige schrobenhausener Schuhmachersohn, ingolstädter Theologieprofessor und katholische regensburger Bischof Johann Michael Sailer (77) wird in den Adelsstand erhoben. - Der in Erlangen geborene Georg Simon Ohm (37) erfindet an der Kriegschule Berlin das Ohmsche Gesetz. - Die ingolstädter Universität zieht nach München um. - Der bayerische König Ludwig von Wittelsbach Bayern (St) (40) besucht Nürnberg und steigt im Gasthof Zum roten Roß ab. - Das abgebrannte Schloss Kürn kommt in den Besitz des kaiserlichen Kämmerers Graf Eduard von Walderdorff (St). und wird von ihm im klassizistischen Stil wieder aufgebaut. - In Fürth wird der jüdische Papiergroßhändlersohn Leopold Ullstein geboren. - In Fürth gründet der jüdische Fabrikant Julius Cohn (31) eine Zichorienfabrik, die Kaffeeersatz herstellt. - In Neumarkt ist Christoph Mussinan Bürgermeister. - Der aresinger Schuhmachersohn und ehemaliger Lehrer des bayerischen König Ludwig von Wittelsbach Bayern (St) (40) Johann Michael Sailer (75) wird in den Adelsstand erhoben. - In Regensburg wird die Buchhandlung Friedrich Pustet (28) gegründet. - Das amberger Leihhaus wird nach 14 Jahren mit einem Defizit von 21.100 Gulden, das wohlmöglich auch durch langjährige Veruntreuungen mangels Kontrolle entstanden ist, geschlossen. - In Nürnberg tritt die Menagerie des Herrn van Aken auf, die eine zahme Hyäne und ein Känguruh als seltsame Tiere ausstellt. Hermann van Aken tritt als Löwendompteur auf. - In Nürnberg brauen Weißbierbrauhäuser heimlich auch Rotbier, weshalb die strikte Trennung aufgehoben wird. - In Nürnberg beschließt die Bürgerschaft bei einem Besuch des bayerischen König Ludwig von Wittelsbach Bayern (St) (40) ein Fest zu dessen Geburtstag abzuhalten und Major Spaul vom königlichbayerischen 6. Chevaulegers Regiment schlägt vor ein dreitägiges großangelegtes Volksfest mit Pferderennen, Schießwettbewerben, Musikveranstaltungen und Glücksspielen nach der Art des münchner Oktoberfestes auf der Peterheide zwischen Regensburger Strasse und Tullnau auszurichten, zu dem Einladungen gedruckt werden. Bei der Hauptattraktion, dem Pferderennen, dürfen nur ungesattelte mit Trensen gezäumte Pferde mit Sporen und Reitpeitsche geritten werden und der Hauptpreis beträgt 50 Taler. Beim Wettbaumklettern kann man eine silberne Taschenuhr gewinnen. Wegen der Geburt der fünften bayerischen Prinzessin Alexandra Amalie von Wittelsbach (St) auf dem aschaffenburger Schloss Johannisburg wird das Fest verlängert und mit einem Feuerwerk mit Fackelzug in die Stadt und einem Verlust von 2100 Gulden beendet. - In Nürnberg findet Karl Julius Weber (59) das Cappadoum, Herzgäßlein, Katzenberglein, Hundgäßlein und die Gaststätten Zum Löchlein, Zum gläsernen Himmel, Zum nackernden Bauch und Zur goldenen Laus vor. Im Bordell Zum Schifflein am Säumarkt alias Trödelmarkt 26 wird Prostituion betrieben. - In Berching wird die Brauerei Winkler gegründet. - In Nürnberg gründet Matthias Hess eine Spielwarenproduktion. - In Nürnberg hat das Rettungshaus Nürnberg-Veilhof 26 Knaben in Pflege. - Der uneheliche Kaiserenkel Graf Friedrich August von Holnstein aus Bayern (St) (64) stirbt. - In Berching wird im Gasthof Winkler Reichenauplatz 22 Bier gebraut. - In Regensburg Barbing wird das ehemalige th&t Schloss Barbing zum Sommersitz des regensburger Bischof Johann Michael Sailer (75). - In Erlangen wird der Pratergarten am Gasthaus Prater am Nürnberger Tor eröffnet. - In Berching übernimmt die Witwe Dallmayer das Gasthaus Hauptstrasse 23. - In Bayern wird das Armee-Ministerium in Kriegsministerium umbenannt. - In Nürnberg hat das erste private bayerische Rettungshaus für arme und verwahrloste Knaben des evangelischen Pfarrers Karl von Raumer (43) bereits 26 Jungen in Pflege, die er in seine Familie aufgenommen hat. - In Erlangen wird der in Fürth geborene und pietistisch erzogene halbwaise Kaufmannssohn Wiulhelm Löhe (18), der in Nürnberg in die Schule ging, Student der evangelischen Theologie und Mitglied der Burschenschaft Bubenreuther Arminia. - In Altdorf besucht der nürnberger Seifensiedersohn Johann Caspar Beeg (17) das Lehrerseminar. - In Nürnberg veröffentlicht der nürnberger Militärtierarzt und kemptener Scharfrichtersohn Johann Jakob Weidenkeller (37) beim Verlag Bauer und Raspe eine Anleitung zur Bearbeitung und Behandlung der öden Gründe und Sandwüsten. -  Gräfin Josepha Maria Magdalena Walburga Antonia Amalia Apollonia Agatha von Holnstsein aus Bayern (61), die die alte Veste in Amberg mit in die Ehe gebracht hat, stirbt als Josepha Maria von Egcker von Kapfing Lichtenegg. Ebenso stirbt ihr Bruder Graf Friedrich August Graf von Holnstein aus Bayern (64). - In Hirschau eröffnet die Steingut- und Porzellanfabrik Heinrich Waffler. - In Nürnberg richtet die Post einen Eilwagendienst auf der Routse Nürnberg~Bayreuth~Hof ein. - In Regensburg kommt nach der Einstellung des Eisen- und Salztransports auf der Naab kein Transportschiff mehr an. - Die Donaudampfschiffahrtsgesellschaft mit zwei Schiffen wird nach drei Jahren wieder aufgelöst.

1825 Wetter: Maifrost bringt schweren Schaden, weshalb kein Samengetreide geerntet werden kann. Im Dezember blühen Frühlingsblumen. Frost am 28. Dezember. - In Nürnberg werden alle Vororte, die im nürnberger Burgfrieden liegen, eingemeindet. - In Neumarkt wird ein zweiter Buchbinder, der Bücher verkauft, Franz Guttenberg zugelassen. - Der bamberger Bürgermeistersohn, bamberger Ehegerichtskonsistorialrat und bamberger Universitätsphilosophiedoktor Johann Friedrich Österreicher (54) wird Bischof des Bistums Eichstätt und versucht erfolglos Eichstätt wieder zu einem Studienort für Theologie zu machen. - In Erlangen schreibt der homosexuelle in Ansbach geborene hannoveranische Leutnantssohn, Dichter und Poesiestudent Graf August von Platen Hallermünde (29) die Tragikomödie Der Schatz des Rhampsinit. - Der wunsiedeler Schriftsteller Jean Paul (62) stirbt in Bayreuth an Brustwassersucht. - In Neumarkt ist Christoph Mussinan Bürgermeister. - Nürnberg hat 33.018 Einwohner. - Die prager Fabrik Sellier&Bellot beginnt mit der Massenproduktion von Zündhütchen aus druckempfindlichen Knallquecksilber. - Das pfaffenhofener Landgericht in der Burg wird in die restaurierten Klostergebäude in Kastl verlegt. Burg Pfaffenhofen verfällt. - In Amberg wird nach zweijähriger ablehnender Haltung des Magistrats, der das finanzielle Risiko scheute, auf Druck der Regierung, eine Stadtsparkasse für Minderbemittelte gegründet, die eine Woche lang geöffnet bleibt um die Spareinlagen von unteren Schichten wie Dienstboten und Kindern entgegenzunehmen. Sie wird nur montags geöffnet. Einlagen dürfen nur jährlich von 1 bis 250 Gulden bei 4 % Zinsen getätigt werden, die bei der Königlichen Spezial-Staatschuldentilgungskasse zu 5 % angelegt werden. Entgegen der Satzung werden auch Gelder von reichen Bürgern, Beamten, Privatleuten, Adeligen und Auswärtigen angenommen, was zur einer Geldflut führt. Guthaben, das noch im ersten Jahr abgehoben wird, wird nicht verzinst. - In Sulzbach wird im Rückgebäude des Rathauses eine Sparkasse für Minderbemittelte mit einer jährlichen Einlage von einem Gulden bis 250 Gulden zu 4 % Zinsen eingerichtet. Durch die Brandkatastrophe von 18 22 werden der Handwerkerschaft, Gewerbetreibenden und Grundbesitzern auch offiziell im Gegensatz zu anderen Sparkassen Darlehen gewährt. Der Bindermeister Andreas Hölzel erhält 400 Gulden zu 5 % Zinsen. - In Regensburg erscheint die Regensburger Zeitung und erstmals mit Beilage Wöchentliche Unterhaltung. - In Eichstätt wird Joseph Holl für 22 Jahre bis 18 47 Bürgermeister. - In Bayreuth stirbt der in Wunsiedel geborene bayreuther Magistratsrat, Baumwollhändler, Papierhändler, Fayencenfabrikbesitzer (Heerstrasse), Sparkassengründer und Waisenhausstifter Christoph Friedrich Leers (56). - In Nürnberg gibt der nürnberger Stadtheaterdirektor und Redakteur des Nürnberger Korrespondenten Johann August Lewald (34) ein Nürnberger Bühnentaschenbuch heraus. - In Regensburg wird in der regensburger Druckerei Brenck in der Glockengasse der fünfzehnte Jahrgang des Regensburger Wochenblatt gedruckt. - In Regensburg wird im Stadttheater die derbe Komödie Der Bär und der Bassa von Eugène Scribe (34) aufgeführt. - Baubeginn des für Hunderte von Jahren zu nutzenden Ludwig Donau Main Kanals, der auf den Voraussetzungen der alten Ruderschiffahrt nur für den Treidelverkehr konzipiert ist. Obwohl der Main stromaufwärts immer weiter für Dampfschiffe befahrbar gemacht wird, besteht der bayerische König Ludwig von Wittelsbach Bayern (St) (39) auf der Treidellösung. - Die Erben von Hopfenohe verkaufen die Landsassenrechte an den Staat und den Grundbesitz an die hopfenoher Bauern. - In Regensburg Köfering heiratet die in Regensburg geborene uneheliche Fürstinnentochter Amalie von Lerchenfeld (St) (17) alias Amalia Stargard der th&t Fürstin Therese von Mecklenburg (St) (52) und ihres Geliebten Graf Maximilian Emmanuel von Lerchenfeld (St) (++) den russischen Gesandtschaftsattachee in München Baron Paul Alexander von Krüdener (St) (41), der vor der Heirat noch seinem ebenfalls russischen aber nichtadeligen Rivalen Fjodor Iwanowitsch Tjuttschew (17) mit einem Duell gedroht hatte. - In Kloster Weltenburg kauft der regenkreis Landrat und Richter Anton von Schmaus die Schulerloch Höhle und verbreitet eine Legende von einer keltischen Druidenschule. - In Bayern führt das neu erlassene Heimatgesetz zu Streitereien unter den Gemeinden bei der Armenpflege, weil die Heimatgemeinde der ehelichen Kinder des Vaters für deren Wohlfahrt zuständig ist, während uneheliche Kinder von der Heimatgemeinde der Mutter untersützt werden müssen. - Der in Amberg geborene halbseitig erblindete königlich bayerische Ratssohn und Advokatensohn Wilhelm Birett (32) gründet mit der Unterstützung des augsburger Bibliotheksdirektors Daniel Eberhard Beyschlag (64) die augsburger Antiquariats-Buchhandlung Birett, die innerhalb von zwölf Jahren zu den deutschlandweit geachtetsten wird. - Der bayerische König Ludwig legt die Schreibung des Wortes Bayern, das auch als Baiern mit i auftritt, mit dem Buchstaben y offiziell fest. - Der in Fürth als Schutzjudensohn geborene vereidigte jüdische Wechselmakler Abraham Sulzbach (49) (1968 Sal Oppenheim jr) bringt aktuelle frankfurter Börsenkursblätter alias Kurszettel heraus. - In Schwabach zieht der evangelische radikale linksliberale Tabakfabrikant und Kaufmann Johann Georg Bestelmeyer (40) nach Nürnberg, wo er eine politische Karriere macht. - In Regensburg wird der Pianist Josef Dachs geboren. - In Nürnberg tritt ein Betrüger und Fälscher als Baron von Scherer auf. Er wird im Folgejahr verurteilt. - In Regensburg gibt es in Mariaorth eine Naabfähre zum Naabtalweg am gegenüberliegenden Ufer. - In Nürnberg kauft der ehemals revolutionär gesinnte französische Günstling Buchhändler Friedrich Campe (48) die Druckerei des eingesessenen Druckers MJ Schmidt (--) und druckt nun selbst und so geschickt, dass er sich immer knapp nicht mit der Zensur anlegt. Er wird die Quelle günstiger und aktueller Bilder, aufklärerischer Inhalte und neuester Landkarten im verstaubten nürnberger Buchgewerbe und engagiert sich in der Stadtpolitik, setzt sogar mit BF Voigt (--) in Leipzig die neue Börsenordnung durch und wird Mitbegründer und  erster Vorsteher des Börsenvereins Deutscher Buchhändler. - Der in Stuttgart geborene Freiherr Johann Friedrich von Cotta (61) und sein englischer Teilhaber Church erhalten ein Privilieg zur Einführung der Dampfschiffahrt auf den bayerischen Flüssen. Ihre Dampfbootgesellschaft betreibt Dampfboote, die unerträglich vibrieren.

1824 In Neumarkt wird am unteren Markt 15 eine Filzfabrik von Martin Hauer gegründet. - In München stirbt Fürst von Eichstätt Herzog Eugen von Leuchtenberg alias Eugène-Rose de Beauharnais (St) (50), der Stiefsohn von Napoleon I (St) (+18 21) und zeitweilige Befehlshaber der französischen Truppen in Deutschland. - Der hemauer Schullehrersohn mit italienischen Wurzeln und ingolstädter Universitätsphilosophiedoktor Petrus Pustet (60) wird Bischof des Bistums Eichstätt. - In Regensburg findet das regensburger Vogelschießen der regensburger Schützen statt, wobei auf eine hölzerne Vogelattrappe geschossen wird. - Das nürnberger Lehrerseminar wird nach Altdorf verlegt. - Der in Regensburg geborene adoptierte Freiherr Friedrich August von Gise auf Lutzmannstein 6 km nordöstlich von Velburg und Allersburg (41) wird bayerischer Gesandter am russischen Hof. - In Neumarkt ist Christoph Mussinan Bürgermeister. - Der in Regensburg geborene würzburger Rechtswissenschaftsstudent Freiherr Gottlieb von Thon-Dittmer (22) wird Mitglied der Alten Erlanger Burschenschaft. - In Erlangen wird der lutherisch konvertierte jüdische Student und geistige Führer des Monarchischen Prinzips Friedrich Julius Stahl (22) wieder von der Universität aufgenommen. - Der in Graz geborene, vom Fürstbischof zum Bischof degradierte eichstätter Bischof und danach erste bamberger Erzbischof Joseph von Stubenberg (84) stirbt ohne sein Bistum während seiner sechsjährigen Regentschaft je betreten zu haben. - In Altdorf wird das Königlich bayerische Schullehrerseminar gegründet. - Der velburger Gastwirtsohn des Gasthauses Zur Traube Franz Josef Gloßner zieht mit seiner Frau, der neumarkter Wirtstochter und Kapuzinerklosterbrauereibesitzertochter Maria Barbara Seitz zu seiner verwitweten Schwiegermutter. - Die bayerische Königstochter Sophie Friederike von Wittelsbach Bayern (St) (19) heiratet den österreichischen Thronfolger Franz Karl von Lothringen Habsburg (St) (22). - In Freystadt kauft der Bierbrauer Michael Betz (--) den Franziskanerklosterkeller und der Drahtfabrikant Alois Karl (--) kauft den Rest des Franziskanerklosters. - In Nürnberg entsteht das erste bayerische Rettungshaus für Knaben alias geistig behinderte Jungen, gegründet durch den evangelischen Pfarrer Karl von Raumer (41), ein Jahr nach seiner Entlassung aus dem preußischen Staatsdienst und als erfolgloser Privatgymnasiallehrer in Nürnberg als private Erziehungsanstalt Nürnberg-Veilhof für arme und verwahrloste Kinder, wobei er einige männliche Kinder in seine Familie aufnimmt, für die sie auch arbeiten müssen. Die neue Großfamilie überlebt durch Spenden. - In Erlangen wird die Erziehungseinrichtung Armentöchter-Anstalt für Mädchen von dem von Philippine Puchta und Maria Ackermann gegründeten Frauen- und Jungfrauenverein eröffnet, der 4 kleine Mädchen aufnimmt und beginnt mit ihnen durch Spenden und Sammlungen ihren Lebensunterhalt zu erwirtschaften. Der anfängliche Misserfolg nötigt die beiden die neue Pflegemutter, also nicht Puchta und Ackermann selbst, im Hinterzimmer einer Schuhmacherwerkstatt unterzubringen. - In Amberg tragen einige Schüler der Gymnasial Anstalt ein vom Oberklassenschüler Joseph Anselm Pangkofer verfasstes 5 teiliges 18 seitiges Gedicht aus Anlass des 25 jährigen bayerischen Regierungsjubiläum vor. - In Nürnberg baut Professor Kuppler (34) den ersten Kettensteg Deutschlands nach englischen Vorbildern. - In Sulzbach Rosenberg wird der Graphiker und Architektur- und Landschaftsmaler Ludwig Rohbock geboren. - In Bayern wird der Begriff Protestantische Kirche in Bayern eingeführt. - In Sulzbach werden die steinernen bayerischen Löwenstatuen aus dem Hofgarten nach Amberg verkauft. - In Regensburg ist die Zeitung Regensburger Wochenblatt in der Glockengasse Lit xx für 4 Kreuzer zu haben. Für ein Jahr bezahlt man 3 Gulden. Sie erscheint jeden Mittwoch und die Annoncen müssen bis Dienstags 10:00 Uhr  abgegeben sein. - In Regensburg stirbt der in Straßburg geborene Komponist Baron  Theodor von Schacht (74). - In Preußen wird die Land-Fußboten-Post eingeführt. - In Nürnberg veranlasst der altdorfer Badersohn, Chirurgensohn, ehemalige Geschichtsprofessor an der altdorfer Universität Altdorfina und Leiter der wissenschaftlichen Abteilung der Landkartenabteilung im Homann Verlag Konrad Mannert (67) die Veröffentlung der römischen Straßenkarte Tabula Peutingeriana, die kommentarlos als sein Werk aufgelistet wird, aber natürlich nicht von ihm selbst stammt. 

1823 Wetter: Trockenes Jahr mit kaltem Dezember. - Die Grafen Voit von Rieneck sterben aus. Ihr Besitz wird an den königlichbayerischen Finanzminister Freiherr Maximilian von Lerchenfeld (50) verlehnt. - In Neumarkt ist Christoph Mussinan Bürgermeister. - Die bayerische Donaudampfschiffahrtsgesellschaft wird gegründet. - Der in Schwetzingen geborene bayerische König Maximilian Joseph von Wittelsbach (St) (67) besucht von Nürnberg kommend Neumarkt mit Gemahlin Karoline Friederike Wilhelmine von Baden (St) (57) und 4 Prinzessinnen, Maria Anna Leopoldine (18), Sophie Friederike Dorothea Wilhelmine (18), Ludovika Wilhelmine (15), Maximiliane Josepha Karoline (13). - In Nürnberg wird im Augustinerkloster, in dem bereits die Sparkasse untergebracht ist, eine Polytechnische Schule gegründet. - In Regensburg wird eine Sparkasse für Minderbemittelte gegründet und eine Einlagenhöchstgrenze von 100 Gulden, der niedrigsten in Bayern, festgelegt. Die erzkonservativen Gründer versucht dadurch das Risiko möglichst gering zu halten und behält sich vor größere Einlagen zurückzuweisen oder sogar auszuzahlen. - In Eichstätt wird eine Sparkasse gegründet, die der Leihhausbesitzer und Magister der Philosophie und Offizial alias Leiter des bischöflichen geistlichen Gerichts in Eichstätt Euchar Adam (75) eröffnet. - In Bayreuth wird vom in Wunsiedel geborene bayreuther Magistratsrat, Baumwollhändler, Papierhändler, Fayencenfabrikbesitzer (Heerstrasse) Christoph Friedrich Leers (54) eine Sparkasse gegründet, bei der die Mindesteinlage 15 Kreuzer beträgt. - In Ansbach wird eine Sparkasse gegründet, die in ihrem ersten Geschäftsjahr 6.466 Gulden einnimmt. - In Würzburg wird die bayerische Königstochter Mathilde von Wittelsbach (St) geboren. - In Erlangen ist der lutherisch konvertierte jüdische Student Friedrich Julius Stahl (21) geistiger Führer der verbotenen Burschenschaft und wird von der Universität verwiesen. - In Regensburg logiert der in Paris geborene Napoleon III (St) (15) im Gasthaus Zum goldenen Kreuz am Haidplatz 7. - Der in Mannheim geborene jüngste bayerische Prinz Karl von Wittelsbach (St) (28) heiratet in morganatische Ehe Marie Anne Sophie Petin (27) die geadelt wird und zu Gräfin Marie Anne Sophie von Bayrstorff wird, aber er seinen Anspruch auf den bayerischen Thron verliert. - In Roth hat der Gasthof Zur Krone mit der neuen Hausnummer 174 von Balthasar Fuchs, ein zweigeschossiges großes Wohnhaus an der Strasse, einen Stadel, Stallung, eine Brauerei, einen Felsenkeller am Marktplatz, einen Sommerkeller alias Terrassenkeller an der Nürnberger Strasse. - In Bayern wird Weihnachten für Kinder mit mehreren Weihnachtsbäumchen gefeiert, die auf Tischen stehen. Sie sind mit brennenden Kerzen geschmückt und mit Figuren wie Miniposthörnern behängt. Unter den Bäumchen sind nicht verpackt die Geschenke angeordnet, wie eine Puppenküche mit kleinen Tellern, ein Spielzeugsoldat mit Pferdewagen in Puppengröße. - Kaffeemühle ist Standard in wohlhabenderen Häusern. - In Bayreuth scheitert die juristische Karriere des Mitbegründers der Erlanger Burschenschaft Bubenreuther und Kämpfers für die Pressefreiheit Johann Georg August Wirth (25). - In Nürnberg besucht der bayerische König Ludwig von Wittelsbach Bayern (St) (37) das Nationaltheater am Lorenzer Platz, wo die Oper Der Freischütz von Carl Maria von Weber (37) von Theaterleiter Georg Braun aufgeführt wird, woraufhin dieser zum Ökonomie-Inspector auf Lebenszeit am Münchner Hoftheater befördert wird. - In Regensburg Köfering erhält die in Regensburg geborene uneheliche Fürstinnentochter Amalie von Lerchenfeld (St) (15) alias Amalia Stargard der thurn und taxis Fürstin Therese von Mecklenburg (St) (50) und ihres Geliebten Graf Maximilian Emmanuel von Lerchenfeld (St) (++) vom hessendarmstädter Großherzog Ludwig von Hessen Darmstadt und bei Rhein (St) (51) das Recht den Namen Amalie von Lerchenfeld, also den Adelstitel ihres leiblichen Vaters zu tragen. Einen Eintrag ins Stammbuch und ein Familienwappen verwehrt man ihr aber. - In Regensburg Stadtamhof wird auf dem ehemaligen Synagogengelände das Neue Rathaus erbaut. - In Regensburg eröffnet die Regensburger Sparkasse, die von der Stadt betrieben wird, für Dienstbothen, Handwerksburschen und andere vom Handlohn lebende oder sonst unvermögende Personen in einem Nebenzimmer der Stadtkämmerei, ist nur für den regensburger Polizeibezirk zuständig und wird zunächst nur zögernd angenommen. - Der in Regensburg geborenen adelige Kaufmannssohn Gottlieb von Thon-Dittmer (21) ist Mitglied im staatsfeindlichen revolutionären Jünglingsbund, der durch Johannes Andreas Dietz an die preußische Polizei verraten wird, bevor es zu irgendeiner Aktion kommt. Die Mitglieder werden verhaftet und besonders in Preußen zu hohen Festungsstrafen verurteilt. Im kulanteren Bayern wird Gottlieb von Thon-Dittmer (21) freigesprochen. - In Regensburg wird David Karl Franz Stokar von Neuforn als Sohn von Franz Stokar von Neuforn (40) und Cäcilie Henriette Caroline Uhlfelder (35) geboren. - In Nürnberg Schwaig ist der nürnberger Senator Johann Karl Burkhard von Grundherr (--) Besitzer von Schloss Malmsbach. - In Regensburg verbietet die Stadt verschärfend mit höheren Bußgeldern den Händlern ihre Waren vor den Geschäften in den Gassen zu verkaufen, weil sie dort Ekel erregende alias verdorbene Ware und Müll einfach sogar auf den Tischen liegen gelassen und entsorgt haben. Deshalb dürfen sie nur noch ein oder zwei honnette Kleidungsstücke, Spiegel, Gemälde vor dem Gewölbe respektive an dessen Tür oder Wand anbringen. - In Bayern gibt es an geschotterten Strassen alias Chausseen ein Netz von 6.000 km. - In Regensburg beginnt sich der frisch zum Priester ernannte bocholter Patrizier und katholischer Beamtensohn Melchior Diepenbrock (25) für die Mystik des Mittelalters zu interessieren, womit vorallem Wunder und unerklärliche Ereignisse gemeint sind. Nach 6 Jahren ist er bereits Sekretär des Bischofs - In Nürnberg erstellt der in Nürnberg geborene Maler Johann Adam Klein (31) das Gemälde Postkutsche vor dem Neutor, wobei er diese genau an die Stelle plaziert, wo das Kopfsteinpflaster aufhört und die steinige Landstrasse in den Norden beginnt. Die vierspännige blaue Postkutsche mit schwarzem Verdeck und Hohheitszeichen auf der Wagentür hat keinerlei harte Kanten, ist vollkommen konvex geformt und hat Platz für 4 bis 6 Personen. Der Postillion trägt eine blaue Uniform, eine gelbe Hose, schwarze Stiefel und einen weißen Zylinder mit weißblauem Federschmuck und reitet während des Anstiegs auf einem Pferd. Dieses Postkutschengespann Szenario kopiert er mit minimalen Veränderungen in verschiedene Hintergrundlandschaften Bayerns, wobei er sogar die Farben der Pferde beibehält. - In Deining besitzt der bürgerliche Metzger und Gastwirt Josef Blomenhofer (--) die Tafernwirtschaft alias Speisegasthaus Zum goldenen Hirschen Hausnummer 42 später Zum Hirschenwirt mit einigen Wiesen und Äckern, die ein ehemaliges Ritterhofgut ist. - In Nürnberg fordert der weltgewandte weitgereiste ehemals revolutionär gesinnte Buchhändler Friedrich Campe (46) die Gründung einer süddeutschen Buchhändlerbörse in Nürnberg, womit er sich an die Spitze der Reformbestrebungen im deutschen Buchhandel setzt. 

1822 Wetter: Besonders milder Winter. Frühe Blüte. Trockenes Jahr. Gute Ernte. - Im nürnberger Vorort Wöhrd wird vom nürnberger Tuchhändler und Tuchfabrikanten Johann Philipp Lobenhofer (72) eine der ersten Tuchfabriken mit niederländischen Arbeitern aufgemacht. - In Eichstätt stellt Fürst von Eichstätt Herzog Eugen von Leuchtenberg alias Eugène-Rose de Beauharnais (St) (48), der Stiefsohn von Napoleon I und zeitweilige Befehlshaber der französischen Truppen in Deutschland, die profanisierte Dominikanerkirche wieder sakralen Gebrauch zur Verfügung. - In Bamberg stirbt der Radierer, Zeichner, bayerische Staatsrat, bayerische Generalkommissar und uneheliche bayerische Kurfürstensohn Freiherr Stephan Christian von Stengel (St) (72). - Laut Regensburger Adressbuch wohnt der uneheliche Steinmetz und Hofbildhauersohn Heinrich Karl Joseph Hundertpfund (--) Am Schulbergl 4. - In Neumarkt sind Mehrl und Christoph Mussinan Bürgermeister. - Nürnberg hat 31.665 Einwohner. - In Ansbach stirbt der in Ansbach geborene ehemalige brandenburg ansbacher Minister, Ritterhauptmann des Ritterkantons Odenwald und Generaldirektor der Reichsritterschaft Karl Friedrich Reinhard von Gemmingen (83). - In Würzburg wird eine Sparkasse gegründet. - Im Untersuchungsbericht des Maximilian-Kanals wird der Moosweiher bei Neumarkt an der Braunsmühle bei Sengenthal als Ursprung der Sulz, die ins schwarze Meer, und gleichzeit der vorderen Schwarzach, die in die Nordsee abfließt, bezeichnet. Graf Julius von Soden (68) beschreibt in seiner in Nürnberg herausgegebenen Schrift den Moosweiher. - Die nach Altdorf umgezogenen erlanger Corps-Studenten kehren an die Universität Erlangen zurück. - Nach fortgesetzter Verfolgung durch die Behörden werden alle studentischen Gesellschaften verboten. - Der in Nürnberg geborene Gutsbesitzersohn Adolf von Zerzog (22) wird Mitglied der erlanger Burschenschaft Germania. - In Nabburg brennt Schloss Guteneck bei einem Dorfbrand ab. - In Nürnberg bietet der abgebrannte Musiker Carl Maria von Weber (36) dem erfolglosen Nationaltheater Direktor am Lorenzer Platz Georg Braun seine Oper Der Freischütz mit allen Aufführungsrechten für 20 Dukaten an, was zu einem Publikumserfolg mit 17 Vorstellungen führt. - In Erlangen wird ein Frauen- und Jungfrauenverein gegründet, der sich hauptsächlich durch Versteigerungen und Spendensammeln finanziert. - In Sulzbach nimmt der Verleger und Drucker Johann Esaias von Seidel (79) bei einem Stadtbrand eine jüdische Druckerei mit all ihren Gerätschaften und Druckermaterialien übergangsweise auf. - In Nürnberg gibt es eine amtliche Expedition der Oberpostamts-Zeitung, deren erster Expeditor und Buchhalter Christian Wilhelm Friedrich von Scheurl (--) ist. Oberpostmeister ist Legationsrat Ernst von Axtheim (--), ein Ritter des Civil-Verdienstordens der baierischen Krone und Officier der königlichfranzösischen Ehrenlegion. Der Hausmeister Franz Pfeiffer stempelt gleichzeitig die Briefe. Die fahrende Post wird von Joseph von Leistner, Michael Düring, Joseph Götzel und August Hänlein als Haupt-Expedioren abgewickelt. Eisengerichts-Diener im Kriminal-Gefängnis ist Christoph Carl Vogelsang. Unter den 6 zugelassenen königlichen Appellations-Gerichts-Advocaten sind Freiherr Chistoph Carl Sigmund von Holzschuher und Georg Eberhard von Königsthal. Das Gymnasium hat 4 Klassen: Oberklasse, Obermittelklasse, Untermittelklasse und Unterklasse. Es gibt 18 aprobierte practische Ärzte, von denen 7 Geburtshilfe leisten, 4 Landärzte, die gleichzeitig Geburtshelfer sind, 15 Wundärzte und Bader oder Barbiere, 6 einfache Barbiere, 6 einfache Barbiere, einen Tierarzt, 6 Apotheker und 10 Hebammen. Christooph Friedrich Carl von Grundherr ist Kassier bei der Staats-Schulden-Tilgungs-Special-Cassa Nürnberg. Johann Georg Eberhard Faber ist Director der Königliche Banco in Nürnberg. Es gibt die Forstämter Sebaldi und Lorenzi. Das städtische Waizengräuhaus hat eigene Administratoren. Die Polizeiwache hat zwei Rottmeister mit Stellvertretern und 40 Polizei-Soldaten. Die Hauptwachstube ist an der Dielinggasse unter dem Rathhause. Es gibt 28 Nachtwächter und 6 Mittelwächter. Polizeigefängnis ist der Lug ins Land Turm, wo es ein Gefängniswärter Andreas Hildel Dienst tut. Es gibt einen Aufwärter und 24 Beleuchtungs-Diener alias Laternen-Anzünder. Innerhalb der Stadt werden alle Strassen und Plätze mit 284 großen Hanglaternen und 90 kleineren Armlaternen ganzjährig beleuchtet. Es gibt eine Gesinde-Polizei, die ausschließlich aus Frauen besteht. Es gibt 19 Brauereien von braunem Bier: Baßler, Buchner, Dollinger, Galimberti, Hauffels, Hörnlein, Gloßner, Lederer, Lehner, Leykam, Meyer Neidhard, Böhm, Rückert, Sazinger, Schmidt, Sazinger, Sieghardt und Wildensinn und 9 Brauereien von weißem Bier: Böhm, Heinlein, Horn Koppendörfer, Köpner, Kunst und Langfritz. - In Velburg stirbt der trotz Säkularisation geduldete Eremit und Mesner Paul Rex. Die Eremitei wird verboten. - In Velburg wird in der Parsberger Strasse 2 das Gasthaus Zum Kreuz erbaut. - In Bayern wird das Staatsministerium der Armee in Armee-Ministerium umbenannt. - Das Königreich Bayern erhält ein eigenständiges Armeeoberkommando. - In Regensburg wird auf Initiative des zweiten Bürgermeister Johann Wilhelm von Anns (--) die Sparkasse Regensburg für Dienstbothen, Handwerksburschen und andere vom Handlohn lebende oder sonst unvermögende Personen als städtische Einrichtung gegründet um die hohe Armut einzudämmen, was die Gemeindebevollmächtigten bewilligen und die königliche Regierung des Regenkreises in persona des bayerischen König bayerischen König Maximilian Joseph von Wittelsbach (St) (66) genehmigt. - In Regensburg gibt es eine Armen Beschäftigungsanstalt, die mit besonders großem kostbaren bebilderten Briefkopf kommuniziert. - In Regensburg Schönhofen muss der Hofmarkbesitzer Regierungsrat xxx von Schmaus beim Lehensfall des Mann Ritter Lehens Schönhofen ein ganzes Ritterpferd an die Regierung Pfalz-Neuhofen alias Pfalz Neuburg bezahlen, weshalb er das castrum also das Schloss Schönhofen neben der Dorfkirche verfallen lässt. Die Hofmark selbst ist Allodialbesitz also frei verfügbarer Besitz. - In Regensburg stirbt der Theaterdirektor Ignaz Walter (--), der 18 Jahre lang das Theater geleitet hat. Nachfolger wird August Müller (--), der es 4 Jahre verwaltet. - In Nürnberg stirbt der Geigenbauer Gallus Ignatius Widhalm (70), der in Gostenhof Hauptstrasse 1 wohnt, als reicher Mann. Sein Grabstein ist aber trotzdem ein umgearbeiteter Stein des nürnberger Weißbierbrauers Ammon (++). Sein Sohn Johann Martin Leopold Widhalm  (23) erbt seine Geigenbauerwerkstatt. - In Regensburg wird der th&t Stallmeistersohn Karl Alexander von Burchtorff geboren. - Der bei Pforzheim geborene Lehrersohn ehemaligen nürnberger städtische Rechtsbeirat und Ministerialrat im Finanzministerium in München Friedrich Roth (42), der mit der nürnberger Marktvorstehertochter Katharina Merkel (30) alias Käthe Merkel verheiratet ist, wird in den Beamtenadel erhoben und zum Ritter ernannt, wodurch er sich Friedrich von Roth (40) alias Ritter von Roth nennen darf.  - In Velburg wird das Gasthaus Zum Kreuz Parsberger Strasse 2 erbaut, zu dem eine Brauerei und Landwirtschaft gehört.

1821 Wetter: Sehr kalter Januar. - In Nürnberg betreiben der Jurist und ehemalige nürnberger Erster Bürgermeister Christian Gottfried Lorsch (58) mit dem aus Hersbruck stammende Brauersohn aus dem Hopfenhandelshaus Scharrer und Amberger Johannes Scharrer (46), dem neuen Zweiten Bürgermeister, die Gründung der ersten Städtischen Sparkasse im Augustinerkloster. - In Nürnberg wird der in Oberferrieden geborene protestantische Pfarrersohn und Jurist Jakob Friedrich Binder (31) neuer Erster Bürgermeister, was er 32 Jahre bleibt. - Der auf St Helena im Südatlantik gefangene französische Kaiser Napoleon I (St) (52) stirbt. - 1 Gulden entspricht 23,9 Euro (20 22). - In Regensburg erlässt der Magistrat alias Rat der Stadt viele neue Verordnungen mit dem Rat des heidelberger Doktors Schwent und eines Arztes aus Nürnberg. - Das in Staatsbesitz befindliche Palais Holnstein wird Dienstsitz des in Würzburg geborenen ersten münchner und freisinger Erzbischof Freiherr Lothar Anselm von Gebsattel. - In Neumarkt erwirbt der Wirt vom Gasthaus Zum goldenen Lamm am unteren Markt 7 das Grundstück der späteren Lamms Brauerei. - In Regensburg wird der Schuhmachermeister Ludwig Steiner wegen Beleidigung verurteilt, die der junge hochnasige Magistratsrat Elsperger (--) so gefühllos einfordert, dass sich Ludwig Steiner in seiner Ehre gekränkt fühlt, dass er Magistratsrat Elsperger auf dem Kohlenmarkt mit einer Pistole erschießt bzw ermordet. Der Mühlrichter alias Mühlenzimmermann freut sich so sehr über den Tod Elspergers, dass er sich wie versprochen den Zeigefinger abhackt. - In Neumarkt sind Mehrl und Christoph Mussinan Bürgermeister. - In Nürnberg wird Jakob Binder bis 18 53 Erster Bürgermeister. - In Regensburg siedelt sich die Bleistiftfabrik Johann Jakob Rehbach an. - Der in Stuttgart geborene Architekt und Denkmalpfleger Carl Alexander Heideloff (32) kommt nach Nürnberg. - In Erlangen verlassen 330 erlanger Corpsstudenten u.a. des Corps Baruthia die Erlanger Universität und gehen, nach blutigen Kämpfen mit Strumpfern alias Handwerksgesellen und im Protest gegen die Stadt, nach Altdorf. - In Roth gibt es zwei Lohnkutscher-Konzessionen. - Der älteste Königssohn alias Kronprinz Ludwig von Wittelsbach Bayern (St) (35), schwängert seine bildhübsche Geliebte Marianna Marchesa Florenzi (19), die bereits eine dreijährige Ehe mit dem Marchese de Rasina Ettore Florenz (45) hinter sich hat, und deren Sohn er väterlich versorgt. Ihr Bild wird in der bayerischen Schönheitsgalerie hängen. - In Regensburg schicken die Postillione Amon und Haßlinger ihre Söhne auf die königliche Studienanstalt. - In Erlangen werden die Studentenverbindungen Rhenania und Bavaria gegründet. - In Ansbach wird Adelheid Karolin von Thurn und Taxis Tochter des königlich bayerischen Kavallerieadjutant Karl Theodor von Thurn und Taxis (St) (24) geboren. - In Sulzbach wird der Druckereibesitzer Johann Esaias von Seidel (57) in den erblichen Adelsstand erhoben. - In Nürnberg beteiligt sich der Appellationsgerichtsdirektorensohn und Bildhauer Joseph Ernst von Bandel (21) bei seinem ehemaligen Lehrer Reindel an der Erneuerung des Schönen Brunnens. - In Erlangen wird das abgebrannte Schloss wieder restauriert und die Universität mit der Bibliothek darin eingerichtet. - In Nürnberg stirbt der nürnberger Patrizier Christoph Wilhelm Kress von Kressenstein (86). - In Ingolstadt ziehen die katholischen Franziskanermönche ein. - In Regensburg zieht nach der Sedisvakanz der öttinger Beamtensohn, apostolische Administrator und neue regensburger Bischof Johann Nepomuk von Wolf (78) in das schon zum Teil vermietete säkularisierte katholische Kloster Niedermünster. - In Regensburg wird die Niedermünsterkirche als neue katholische Dompfarrkirche genutzt. - In Mühlhausen kauft Jakob Penzkofer (--) die Brauerei Pfaller später Bender.

1820 Wetter: Große Trockenheit. Kalter Dezember. - In Erasbach wird die Hofmark Erasbach zu einem Patrimonialgericht 2. Klasse gemacht.Der Landrichter und königlich-bayerische Kämmerer Graf Johann Adam von Reisach (55) verheiratet mit Freiherrntochter Therese von Gumppenberg begeht wegen Veruntreuung der Staatskasse zur Erhaltung seines aufwändigen Lebensstils Selbstmord. - Der ehemalige langjährige zollernbrandenburger Reichstagsgesandte Graf Johann Eustach von Schlitz alias Görtz (83), der um die Ehe seiner Tochter Louisa mit dem unstandesgemäßen Freiherr Hans von Labes zu ermöglichen, seinen zukünftigen Schwiegersohn mit königlichpreußischer Genehmigung adoptierte um ihn so in den Grafenstand zu erheben, wird Ehrenbürger von Regensburg. - In Nürnberg erhält der Bleyweißstiftmacher Paulus Staedtler eine Fabrikkonzession zur Herstellung von Bleistiften. - In Regensburg wird ein korrupter Bierkoster bei Bierbrauer Johann Niedermeyer in der Karmeliterbrauerei auf einem Aquarell dargestellt. - In Neumarkt sind Mehrl und Christoph Mussinan Bürgermeister. - In Neumarkt erhält der Verein der Theaterfreunde den großen Rathausaal für Vorstellungen. - In Regensburg erscheint die Regensburger Zeitung. - In Erlangen erscheint dienstags und freitags die Real Zeitung mit einer Beilage, die auf allen königlichbayerischen Postämtern erhältlich ist. - In Regensburg bewirbt die Buchhandlung Montag & Weiß in der Wallerstrasse 21 den Würzburger gemeinnützigen Schreibkalender. - In Regensburg werden während der Fastnacht sonntäglich öffentliche Carnevals-Bälle mit oder ohne Maske im Gesellschaftshaus gegeben. - In Nürnberg taucht der in Issmannsdorf bei Gunzenhausen geborene Müllersohn und Mühlarzt alias Spezialist für die Reparatur von Mühlen, Johann Wilhelm Spaeth (34) auf und und übernimmt die Werkstatt des Tuchfabrikanten Johann Philipp Lobenhofer, in der er Spinn- und Schermaschinen und Webstühle baut. - Der ehemalige Reichskanzler Prinz Max von Baden (St) (53), der Sohn der Kaiserlichen Hoheit Maria Maximilianowna von Leuchtenberg (St) (+19 14) versucht eine neue intellektuelle Elite durch Privatschulen aufzubauen. - In Leonberg werden die Kinder des französischen Generallieutenant Charles du Moulin verheiratet mit Gräfin Eugenie Katherine von Eckart, Graf Karl du Moulin auf Bertolzheim und sein Bruder Graf Gustav Adolf du Moulin auf Leonberg zu bayerischen Staatsbürgern und aus du moulin wird von der Mühle. - In Nürnberg stirbt der Kunstmäzen Paul Wolfgang Merkel (64). - In Velburg wird aus dem Rentamt das Finanzamt. - In Nürnberg gibt die montags, mittwochs und freitags erscheinende Zeitung Allgemeines Intelligenz-Blatt der Stadt Nürnberg wöchentlich montags alle Copulierenden alias Heiraten, Geburten und Todesfälle bekannt. Eine Ausgabe kostet 2 Kreuzer. Es werden ebenso alle ankommenden Fremden gemeldet, wozu alle Gastwirte, Tavernenwirte und Besitzer von anderen Beherbungen bei Strafe von 1 Gulden täglich verpflichtet sind die Nachtzettel spätestens um 08:00 Uhr und 20:00 Uhr abzugeben. Es druckt ua Verkaufsanzeigen, wie die eines schwarzgefleckten Pudels, Wohnungsvermietungen und die Getreidepreise der Vorwoche der nürnberger Schranne. 1 Schäffel Korn kostet im Mittel 7 Gulden 14 Kreuzer, Weizen 12 Gulden 30 Gulden, Gerste 5 Gulden 44 Kreuzer und Haber alias Hafer 4 Gulden 36 Gulden. Gedruckt wird die Zeitung vom Verlag Carl Felsecker im Rathausgäßchen. - In Altdorf brennt beim Brauereigasthof Zum roten Ross Oberer Markt 5 das Hinterhaus ab. - In Sulzbürg wird die Taverne am Marktplatz 8 in Gasthaus Zur Linde umbenannt. - In Regensburg wird das säkularisierte katholische Kloster Niedermünster teilweise vermietet.  - In Nürnberg stirbt der in Wöhrd geborene langjährige pariser Kupferstecher Heinrich Guttenberg (71) bei einem Unfall. Er wird im Grab von Albrecht Dürer (++) bestattet. - In Nürnberg bringt die nürnberger Marktvorstehertochter Katharina Merkel (28) alias Käthe Merkel, verheiratet mit dem bei Pforzheim geborenen Lehrersohn ehemaligen nürnberger städtischen Rechtsbeirat und Ministerialrat im Finanzministerium in München Friedrich Roth (40), den Sohn Rechtswissenschaftler Paul Roth zur Welt. - Die seit etwa 100 Jahren betriebene Sitte Briefpapier für die Post zu falten, führt zur englischen Erfindung von Briefumschlägen.

1819 Wetter: bis 12. Januar sehr kalt. 27. Januar ein wahrer Sommertag. Außergewöhnlich warmes Jahr. - Das Königreich Bayern erhält seine vorerst feste Form, indem es alle Gebiet südlich des Bodensees und östlich des Inns alias Österreich von 20 24 abtritt und dafür die linkrheinische Pfalz ehemalige Kurpfalz südlich von Rheinhessen als Rheinkreis und das Gebiet Unterfranken mit Würzburg als Untermainkreis erhält. - Fürst Christian Friedrich Karl von Hohenlohe Kirchberg (St) (90)  stirbt in Kirchberg als letzter Graf von Wolfstein. Weil das Territorium der Grafschaft Wolfstein vom Königreich Bayern übernommen wurde, hat sein Sohn Prinz Georg Ludwig Moritz von Hohenlohe Kirchberg (St) (33), keinen Anspruch auf den Titel Graf von Wolfstein. - In Biberach wird im Ehinger Turm der in Rommelsried geborene Räuberhauptmann Xaver Hohenleiter (31), dessen Bande zur Hälfte aus Frauen besteht, vor der Hinrichtung durch einen Blitzschlag getötet. - 1 Gulden entspricht 21,6 Euro (20 22). - Der erste Landtag des Königreich Bayern wird für 6 Jahre gewählt: u.a. die Abgeordneten Freiherr Friedrich Karl Ludwig von Guttenberg Guttenburg, Freiherr Karl Philipp Sigismund Franz de Paula Cajetan von Weißenstein Notthafft, der zweite Präsidenten, der in Mainz geborene Graf Franz Erwein Damian Joseph von Schönborn Wiesentheid (St) (43), und die Reichsräte Graf Maria Rupert von Arco, der jüngste bayerische Königssohn Karl Theodor Maximilian von Wittelsbach Bayern (St) (24), der älteste Königssohn Ludwig von Wittelsbach Bayern (St) (33), der Titual Herzogssohn Prinz Pius von Wittelsbach in Bayern (St) (33), dessen Vater, der gelnhausener Pfalzgraf und bayerischer Titualar Herzog Wilhelm von Wittelsbach (St) (69), der erste Herzog in Bayern, (St) (50), Graf Friedrich Ludwig von Castell zu Castell (St) (50), Graf Friedrich Johann Nepomuk von Fugger zu Kirchberg und Weißenhorn (St) (50), der augsburger Bischof Fürst Franz Josef von Hohenlohe Waldenburg Schillingsfürst (St) (50), der eichstätter Fürst Eugène-Rose de Beauharnais (St) (50), der königlichbayerische Generaladjutant Graf Karl Theodor von Pappenheim (St) (48), Fürst Karl Alexander von Thurn und Taxis (St) (--), Graf Maximilian Karl Heinrich Joseph von Thurn und Taxis (St) (--) und Freiherr Franz Karl August von Seckendorff (St) (50) Mitgliederliste. - In Regensburg erhalten die schlecht bezahlten Bierkoster einen einmaligen Zuschlag von zwölf Gulden. - In Neumarkt im Regenkreis sind Mehrl (--) und Christoph Mussinan (--) Bürgermeister. - Der in Bamberg geborene Architekt Joseph Daniel Ohlmüller führt die Aufsicht beim Bau der münchner Glyptothek. - In Regensburg erscheint die Regensburger Zeitung. - Der Gründer der Erlanger Burschenschaft, der extremistische evangelische Theologiestudent Karl Ludwig Sand (22), ermordet den Schriftsteller und russischen Generalkonsul August von Kotzebue (58), weil er ihn für einen russischen Spion mit obszön unsittlichem Gedankengut hält. - Der in Ansbach geborene homosexuelle Dichter Graf August von Platen Hallermünde (23) verliebt sich in Würzburg in seinen Kommilitonen Schmidtlein und wechselt nach dem Bruch mit ihm an die Universität Erlangen. - In Nürnberg gründet der aus Kempten stammende Scharfrichtersohn und Regimentsveterinär des bayerischen 6. Chevaulegers Regiments Johann Jakob Weidenkeller (30) den Industrie- und Kulturverein. auf seinem landwirtschaftlichen Anwesen in Glockenhof. - In Regensburg werden bei königlichen Staatsbeamten und Staatsdienern die Wohnungen mit Lit alias Buchstabe und Hausnummer bezeichnet. - Im fünften Jahrgang des Königlich Baierisches Intelligenzblatt für den Regenkreis weist der in Schwetzingen geborene bayerische König Maximilian Joseph von Wittelsbach (St) (63) wegen massiver Verstöße gegen die Biertaxe, die auf die Qualität des Bieres berechnet ist, und damit keiner mehr des Geldes wegen schlechtes Bier trinken muss, alle Polizeibehörden zu strengen Kontrollen an. - In Nabburg ist xxx von Grafenstein Landrichter. - In Regensburg gibt es eine protestantische Mädchenschule - In Neumarkt ist Mois Landrichter am Königlich bayerischen Landgericht. - In Parsberg ist Hofrat Erthel Landrichter am Königlich bayerischen Landgericht. - In Neumarkt wird der Weißbäckersohn Balthasar Barst als verschollen erklärt. - In Altdorf findet die letzte Hinrichtung statt. - Dem münchner Bierbrauer Joseph Pschorr gelingt es mit dem Bau des riesigen Bierlagerkellers Bierfestung ganzjährig Bier auszuschenken und Bierimport z.B. aus Tölz zu vermeiden. - In Pappenheim wird die pappenheimer Bürgerstochter Anna Maria Eder, die Geliebte des mit Prinzessin Lucia Anna Wilhelmine Christina von Hardenberg Reventlow (43) verheirateten und in Pappenheim geborenen Graf Karl Theodor von Pappenheim (St) (48) geadelt. Sie nennt sich Anna Maria von Calatin und hat drei Töchter von ihrem Geliebten. - In Regensburg, wo seit 18 17 kein Bischofsitz mehr ist, erhält das Domkapitel unter dem in Oettingen geborenen Administrator Johann Nepomuk von Wolf (76) von Papst Gregor XVI (54) ein Schreiben, in dem der Papst den königlichbayrischen Zwang zur Anerkennung von eigentlich nach katholischen Werten verbotenen Ehen zwischen Katholiken und Protestanten als tiefen Schmerz empfindet. - In Altdorf stirbt der Sohn Karl (St) (01) von Ernst Ludwig Casimir von Isenburg Büdingen (St) (33). Er wird in Gnadenberg begraben. Seine Mutter ist Maria Josephine Woraleck (St) (38), die weiter in Altdorf wohnt. - In Amberg geht der politisch liberale Besitzer der Mohren Apotheke und Ausschuß für Beschwerden Mitglied Adam Faßmann (33) für den Stimmkreis Regenkreis im Bayerischen Parlament in die Kammer der Abgeordneten, wobei er in den Adelsstand erhoben wird und er sich Adam von Faßmann nennen darf. - In Nürnberg gibt es mehr als 500 Gastronomiebetriebe alias Gasthäuser, Bierstuben, Weinstuben und Wurstküchen, 5 mal mehr als in München. - In Nürnberg ist das Gelände vor der Stadtmauer rings um die Stadt völlig verödet und versandet, weshalb der nürnberger Spielwarenkaufmann Georg Hieronymus Bestelmeier (55) unter den Bürgern Geld sammelt um die Flächen zu begrünen und Gärten anzulegen. Mit bescheidenen 1.391 Gulden werden zunächst kleine Anlagen vor dem Spittlertor, Hallertor, Neuentor und Frauentor in Angriff genommen. - In Regenstauf kauft der bayerische Reichsrat Graf Karl Wilhelm von Eckart (--) das eher bescheidene Schloß Steinsberg, das er 9 Jahre bewohnt, von der Gründertochter Ursula von Axthalb (--) zu dem die Porzellan und Steigutfabrik Steinsberg gehört. Graf Karl Wilhelm von Eckart (--) übernimmt den Pächter der Fabrik Daniel Treiber (--). - In Nürnberg Gostenhof stirbt der in Schwerin geborene Historienölgemäldemaler Johann Carl Wilck (47). - In Nürnberg wird der in Nürnberg geborene Kaufmann Paul Wolfgang Merkel (63) erster Vertreter der zweiten Ständeversammlung in München. - Wilhelm Steinling (--) wird das Patrimonialgericht Boden und Steinling vom Innenministerim in München aberkannt, weil man seinen Adel in Frage stellt.

1818 Wetter: Hungersnotjahr. Dezember sehr kalt. - Nürnberg hat 26.854 Einwohner, Regensburg hat 18.399 Einwohner, Erlangen hat 9.000 Einwohner, Schwabach hat 6.500 Einwohner, Amberg hat 6.492 Einwohner, Ingolstadt hat 4.500 Einwohner, Neumarkt hat 2.500 Einwohner, Hersbruck hat 1.600 Einwohner, Freystadt hat 650 Einwohner in 124 Häusern, Pyrbaum hat 530 Einwohner, Sulzbürg hat 550 Einwohner, darunter 40 jüdische Familien und Nürnberg Kraftshof hat 395 Einwohner in 60 Häusern. - Die Familie der Grafen von Holnstein besitzt: Holnstein, Großafalterbach, Kleinafalterbach, Beratzhausen Pollanten, Staufersbuch, Waldkirchen Waltersberg, Wissing und das Pflegamt Kastel. Die holnsteinischen Besitzungen im Landgericht Neumarkt haben 2.600 Einwohner. Das Landgericht Neumarkt ist von den Landgerichten Parsberg, Riedenburg, Beilngries, Hilpoltstein, Altdorf und Pfaffenhofen umgeben. - Die ursprünglich aus Venedig stammende gerichtsfähige nürnberger Familie Vitalis wird in den Adelsstand erhob. - Im Aachener Protokoll werden die Ansprüche des Königreichs Bayern auf die rechtsrheinischen Gebiete der Pfalz abgelehnt. - Der erste österreichische Kaiser Franz von Lothringen Habsburg (St) (50) ernennt seinen Enkel Napoleon Franz Bonaparte (St) (07), den einzigen legitimen Sohn von Napoleon I (St) (49) zum Herzog von Reichstadt, das in Böhmen liegt und das er nie besucht. - Die nürnberger Großbürgertumsfamilie Viatis wird in den einfachen bayerischen Adel aufgenommen. - Das Adelsprädikat Edler wird abgeschafft. - In Amberg werden Spaziergänge und Alleen angelegt. - In Regensburg ist Aloys Zollner ist Hofmedikus. - In Neumarkt sind Mehrl und Christoph Mussinan Bürgermeister. - In Regensburg wird der in Sulzubürg geborene katholische Jurist Johann Karl Martin Mauerer (35) zum regensburger Erster Bürgermeister gewählt. -  In Nürnberg wird der Albrecht Dürer Verein gegründet. - In Nürnberg wird der in Hersbruck geborene Brauersohn aus dem Hopfenhandelshaus Scharrer und Amberger Johannes Scharrer (33) Magistratsmitglied. - Im Zweiten Gemeindeedikt wird die Selbstverwaltung der Gemeinden alias Zivilverwaltung wiederhergestellt. - Die Stadt Amberg wird kreisunmittelbar und Stadt Erster Klasse. Die Zahl der Gemeindebevollmächtigten, die von Wahlmännern gewählt wurden, betrug das Dreifache der Zahl der bürgerlichen Magistratsräte. Ihre Amtszeit ist auf neun Jahre beschränkt. - In Amberg wird der in Sulzbach geborene Anton Samuel Joseph Weingärtner bis zu seiner Pensionierung 18 40 erster rechtskundiger Bürgermeister. - In Erlangen wird der in Nürnberg geborene Georg Friedrich Daumer (18) Mitglied der Burschenschaft der Bubenreuther. - In Regensburg erscheint der elfte Jahrgang der Regensburger Zeitung, gedruckt von Heinrich Augustin in der Römlingstrasse. - Die Stadt Donauwörth wird gezwungen den Bayerischen Löwen im Stadtwappen zu führen. - In Erlangen enden blutige Kämpfe der Corpsstudenten mit der Burschenschaft (138 Mitglieder). Das Corps Baruthia hat nur 24 Mitglieder. Der jüdische Student Julius Golson (16) wird in einer Studentenkneipe angepöbelt, kann sich keine Satisfaktion verschaffen und tritt am nächsten Tag zum lutherischen Glauben über, wo er seinen Namen in Friedrich Julius Stahl (16) ändert. - Das Bistum Bamberg wird zum Erzbistum mit den Suffraganbistümern Eichstätt, Speyer und Würzburg. Der in Graz geborene vom Fürstbischof zum Bischof degradierte eichstätter Bischof Joseph von Stubenberg (78) wird erster bamberger Erzbischof. Er wird sein Bistum nie betreten. - In Nürnberg heiraten der in Fürth geborene Schauspieler, spätere Oberregisseur des Actientheaters in Magdeburg Leonhard Meck (31) und die Schauspielerin Friderike Bötticher. - Die altdorfer Druckertochter Göbel zieht zu ihrem Ehemann, dem erlanger Universitätsdrucker Adolph Ernst Junge. - Der in Neuburg an der Donau geborene Affäre Reisach Graf Karl August von Reisach (St) (44) wird in Abwesenheit zu 12 jähriger Festungshaft verurteilt. Preußen verweigert seine Auslieferung. - In Eichhofen wird eine Spiegelglasschleiferei errichtet, die Rohglas aus dem bayerischen Wald schleift und poliert. - In Eichhofen wird in der Schlossbrauerei eine Dampfmaschine eingesetzt, mit der 480 Hektoliter Bier gebraut werden. - In Bayern wird die Leibeigenschaft, mit der die Untertanen nach Belieben geprügelt, bestraft und gedemütigt werden konnten, aufgehoben und die staatliche Erbschaftsabgabe Besthaupt, mit der dem Souverän nach dem Tod das beste Stück Vieh aus dem Stall zusteht, abgeschafft. - In Deining gibt es eine Stationspost. - In Neumarkt gibt es ein Landgericht, ein Rentamt, eine Postexpedition, eine Tabakfabrik und viele Bierbrau- und Branntweinbrennereyen. - In Beilngries gibt es ein Landgericht, ein Rentamt, ein Forstamt und eine Postexpediition. - In Nürnberg und Regensburg gibt es Polizeidirektionen. In Ansbach, Amberg, Erlangen, Ingolstadt und Schwabach gibt es Polizeikommissariate. - In Schwabach werden in Fabriken und Manufakturen hergestellt: Nadeln, leonische Waren, Strümpfe, Mützen, Tuche, Siegellack, Feilen, Maultrommeln, Ferngläser, Brillengläser und Tabak. Die ehemals berühmten Fabriken für Bleistifte und bedruckte und gewebte Tapeten sind verschwunden. - In Hersbruck gibt es einen Postenwechsel. - Eschenbach gehört Baron xxx von Ebner. - In Bayern wird die Evangelische Gesamtgemeindschaftsbildung abgeschlossen. Der katholische bayerische König ist höchstes Oberhaupt der Evangelischen Kirchengemeinschaft. Es gibt ein Evangelisches Oberkonsitorium aus 5 Oberkonstitutionalräten mit einem Präsidenten, der einer protestantischen Konfession angehören muss, das dem Bayerischen Innenministerium unterstellt ist. Aus den Generaldekanaten werden drei Konsistorien gebildet, eines davon in Ansbach, zuständig für Mittelfranken und Schwaben, eines in Bayreuth für Oberfranken, Unterfranken, Oberpfalz, Niederbayern und Speyer für die linksrheinischen Gebiete. - In Regensburg stirbt der in Nürnberg geborene Oberpostamtsdirektor Freiherr Alexander Ferdinand von Lilien (76) durch Vermögensverluste und den anhaltenden Kampf um ihm zustehende Pensionen verbittert und vereinsamt. - In Amberg geht der Bergbau und damit die Luitpoldhütte an den Staat bzw das Königreich Bayern über. - In Regensburg wird aus dem Burgstall Pentling die politische Gemeinde Pentling. - In Nürnberg wird die Herrschaft Röthenbach zur politischen Gemeinde Röthenbach. - In Regensburg gibt es den Geigenbauer alias Chittar- und Geigenmacher Petrus Schulz mindestens seit 10 Jahren. - In Bayern sind in 2 Jahren 130 falsche bayerische Adelige angezeigt worden, die sich besonders in Offizierskreisen bewegen.Grundlage ist die Adelsmatrikel. - In Fürth wird der Jurist Franz von Baeumen (--) erster rechtskundiger fürther Bürgermeister, was er 39 Jahre bleibt. - In Nürnberg kommt der langjährige pariser Kupferstecher Heinrich Guttenberg (69) ein zweites Mal zurück. - In Nürnberg wird der in Ansbach geborene nürnberger Polizeikommissär Christian Wurm  (45) als faktisches alleinherrschendes nürnberger Oberhaupt alias Oberbürgermeister, der den Magistrat kontrollieren soll, abgelöst, weil wegen des neuen bayerischen Gemeideedikts eine Zivilverwaltung eingerichtet wird. Er soll nach Regensburg versetzt werden, was er aber ablehnt und woraufhin er in München in den Ruhestand geht. Es wird das Amt des nürnberger Ersten Bürgermeisters eingeführt, wobei ausschließlich Juristen eingesetzt werden, das der in Nürnberg geborene Jurist Christian Gottfried Lorsch (45) durch eine Wahl erhält. In Nürnberg werden noch 3 Patrizier in das bürgerliche Gemeindegremium gewählt, 2 zu Gemeindebevollmächtigten. 16 der gewählten Gemeindebevollmächtigten lehnen ihre Wahl ab. . Das gesamte Hausvermögen des Hauses Wittelsbach wird laut Bayerischer Verfassung zum Staatsgut erklärt. - In Altdorf beginnt der Bürgermeister Jakob Neidhart (--) die Stadtmauer zu Schleifen. Weil der Hopfenbauer, Brauer und Gastwirt Auer (--), dessen Gasthaus Auer außerhalb der Stadt in der Neumarkter Strasse 4 steht, das Untere Tor zum Hopfentrocknen gekauft hat, wird es nicht abgerissen. - Der Steuerdistrikt Hausheim wird in eine Ruralgemeinde Hausheim umgewandelt, zu der auch Gspannberg, Haslach, Kettenbach und Kleinvoggenhof gehören. - In Amberg erhält Xaver von Simler (--) für seine Hofmark und Schloß Ebermannsdorf 8 km südöstlich von Amberg die 18 14 entzogene Patrimonialgerichtsbarkeit als Patrimonialgerichtsbarkeit 2. Klasse erneut.

1817 Wetter: Hungersnotjahr. Ständige Regenfälle. Nasses und kühles Jahr. - In Ansbach wird im Juli nach den Ernteausfällen der erste festlich geschmückte Erntewagen, der dem ansbacher Metzgermeister gehört, feierlich von den Schnitterinnen begleitet und unter Glockengeläute durch das obere Tor gezogen. - In Nürnberg heiratet die Büchsenmachertochter Maria Felizitas Alter den Büchsenmacher Franz Carl Zodet. - In München wird Eugène-Rose de Beauharnais (St) (48), der Stiefsohn des auf der südatlantischen Insel St Helena gefangenen Kaiser Napoleon I (St) (48) und zeitweilige Befehlshaber der französischen Truppen in Deutschland von seinem Schwiegervater, dem in Schwetzingen geborenen bayerischen König Maximilian Joseph von Wittelsbach (St) (61) zum Herzog von Leuchtenberg und Fürst von Eichstätt ernannt und Palais Leuchtenberg erbaut. - In Nürnberg wird der nürnberger Kolonialwarenhändlersohn Theodor Cramer geboren. - Das königlichbayerische Schloss Hirschberg fällt an den eichstätter Fürst Eugène-Rose de Beauharnais (St) (48). - Der in München geborene und mit Ernestine von Arco verheiratete bayerische Minister Graf Maximilian von Montgelas (St) (58) wird maßgeblich vom bayerischen Kronprinz Ludwig von Wittelsbach Bayern (St) (31) gestürzt. Der Nachfolger wird der in München geborene Graf Aloys Franz Xaver Maximilian Franz de Paula von Rechberg und Rothenlöwen (St) (51) und Graf Friedrich Karl von Thürheim (St) (54) bayerischer Staatsminister des Innern. - In Amberg werden Spaziergänge und Alleen angelegt. - In Amberg wird die Schranne auf dem Theaterplatz errichtet. - In Neumarkt sind Mehrl und Christoph Mussinan Bürgermeister. - Neumarkt gehört zum Regenkreis. - Der in Straßburg geborene bayerische Kronprinz Ludwig von Wittelsbach Bayern (St) (31) zieht nach Würzburg, wo er bis 18 25 bleibt. - 1 Gulden entspricht 11,6 Euro (20 22). - In Amberg gründet der französischen Emigrant und Aventurer Theodor Dompierre eine weitere Tabakfabrik in Amberg. - In Regensburg erscheint die Regensburger Zeitung. - In Erlangen gründen nach dem Wartburgfest der jenaer Burschenschaftler die zürückkehrenden euphorisierten Studenten in der Wohnung ihres Sprechers, des oberpfälzischen Adeligen Georg Lochner u.a. von Freiherr Hans von Aufseß (17) die erlanger Burschenschaft Bubenreuther. Ihre Ziele sind Freiheit, Christlichkeit und ein geeintes deutsches Reich, in dem es keine Standesunterschiede mehr geben und die Rohheit der Sittlichkeit weichen soll. Es beginnen blutige Kämpfe zwischen den Corpsstudenten und den Bubenreuthern (138 Mitglieder). Das Corps Baruthia hat nur 24 Mitglieder. Es gibt insgesamt etwa 360 Studenten. Die allmächtigen Landsmannschaften lenken ein. An der Universität Erlangen wird der traditionelle Saufzwang abgeschafft. - Die erlanger Professoren berichten an die Staatsregierung über ihren evangelische Theologiestudent Karl Ludwig Sand (22), dass dieser, als einer der sittlichsten und musterhaftesten Studenten durch die Landsmannschaften verfolgt wird. Karl Ludwig Sand (22), der auch eine Probepredigt hält, hat nach Ansicht der bayerischen Regierung einen gefährlich revoltionären Geist und propagiert den politischen Mord als gerechtfertigt. - In Nürnberg gründet Carl Zinn (--) eine Spezerei-, Kolonial- und Farbwarenhandlung. - In München wird Gräfin Caroline Sophie von Bayrstorff als Tochter von Generalmajor Prinz Karl Theodor Maximilian August Wittelsbach Bayern (St) (22) geboren. - Der französische Generals- und Gutsbesitzersohn Heinrich Künßberg (16) studiert in Erlangen. - Das Postamt Neumarkt wird dem Oberpostamt Regensburg unterstellt. - In Neumarkt wird eine Brot- Teig und Lebkuchenfabrik gegründet. - Der Markt Kipfenberg wird der Herrschaft Leuchtenberg unter bayerischer Souveränität übergeben. - In Freystadt verhängt das Landgericht Neumarkt die Gant über das vom Xaver Kern (--) erworbene Franziskanerkloster. - In Regensburg stirbt der regensburger Erzbischof Karl Theodor von Dalberg (St) (73), woraufhin es zu einer 4 jährigen Sedisvakanz kommt. - In Nürnberg fällt das 299 Jahre alte Sakralkunstwerk Engelsgruß von Veit Stoß in der Lorenzkirche von der Decke im Mittelgang und wird schwer beschädigt. - In Bayern wird das Oberkriegskollegium in Staatsministerium der Armee umbenannt. - In Bayern werden die Gemeinden im Rahmen des bayerischen Armenwesens verpflichtet für verarmte Gemeindemitglieder und Bürger durch einen Pflegschaftsrat aus Pfarrer und Bürgermeister oder Gemeindevorsteher zu sorgen. - In Regensburg zieht die katholische Knabenschule der oberen Stadt in das Leonhard Kloster. - Fürst Karl Alexander von Thurn und Taxis (St) (46) nennt seinen gekauften Sommersitz Schloss Trugenhofen mit Erlaubnis des Königs in Schloss Taxis um. - In Hersbruck Henfenfeld kauft der nürnberger Kaufmann Karl Benedikt Schwarz die Grundherrschaft wofür er vom bayerischen König in den Adelsstand erhoben wird, er sich Karl Benedikt von Schwarz nennt und seine Güter in eine Familienstiftung alias Fideikommis umwandelt. - In Seubersdorf Ittelhofen wird die Kirche verkauft. - In Regensburg wird der ehemalige Kirchenadministrationsrat, ehemalige innsbrucker Generalkreiskommissar und regensburger Generalkreiskommissar und Polizeikommissär Graf Max von Lodron (60), der vom Emmeransplatz aus seit 7 Jahren über die gesamte öffentliche Verwaltung und über 18 Landgerichte und 2 Polizei- und Gerichtsbezirke herrscht, nach München abberufen und zum Präsidenten des bayerischen Obersten Rechnungshofes ernannt. Der in Hessen geborene protestantische Adelige und ansbacher Generalkommissär Konrad Heinrich von Dörnberg (48) wird neuer regensburger Generalkreiskommissar und Polizeikommissär. - In Nürnberg wird nach 9 Jahren das bereits ausgebaute Postamt im an die St Salvatorkirche angebauten Gasthof Zum goldenen Reh am Roßmarkt alias Josephsplatz mit Rückgebäuden zur Karolinenstrasse 36 schon wieder nur unzureichend ausgebaut und aus Platzmangel für die Ersatzwagen alias Ersatzkutschen eine Wagenhalle angebietet. - In Nürnberg wird der bürgerliche nürnberger Kaufmann Karl Benedikt Schwarz (--) geadelt, damit er die Grundherrschaft Simmelsdorf mit  Burg Henfenfeld kaufen kann.

1816 Wetter: Hungerjahr. Das Jahr ohne Sommer. 95 Regentage im Sommer. Hochwasser im Sommer. Hungersnot und Pferdesterben. - In Nürnberg erwirbt sich der in Ansbach geborene nürnberger Polizeikommissär Christian Wurm (45) zwei Jahre lang zur Überwindung der Hungerkrise große Anerkennung. - Christian von Mann kauft das Hammerschloß Theuern von Gräfin Sophie von Hirschberg. - 1 Gulden entspricht 16,4 Euro (20 22). 1 Taler entspricht 28,7 Euro. - In Neumarkt ist Christoph Mussinan Bürgermeister. - In Nürnberg wird die Verordnung über das Armenwesen der Polizeidirektion wie überall üblich das Recht der körperlichen Züchtigung gegen Bettler und Vaganten ausdrücklich zugestanden. - Der in Stuttgart geborene Philosoph und Egidiengymnasiumsschulrat Georg Wilhelm Friedrich Hegel (46) zieht von Nürnberg nach Heidelberg. - In Nürnberg wird die als Stall genutzte Augustinerkirche zum Abbruch verkauft. - In Regensburg erscheint die Regensburger Zeitung. - In Erlangen gründet der im preußischen Wunsiedel geborene Landvogtssohn. ehemalige Infantrist und evangelische Theologiestudent Karl Ludwig Sand (21) auf dem erlanger Burgberg die Erlanger Burschenschaft der Universität Erlangen, die wegen ihrer altdeutschen Tracht als Teutonia verspottet wird. - In Erlangen muss sich der Polizeideputierte Göbel mit Landsmannschaftlern auseinandersetzen, die Primaner zum Saufen zwingen. Es werden Seehund, Beelzebub alias 50 Gläser und Herrgott alias 100 Gläser in den Gasthäusern Silberhorn, Eichhörnchen und Zum weißen Ochsen getrunken und die Primaner erhalten einen Katzennebel, wobei den Primanern das Bier ins Gesicht geschüttet wird. - Der in Schwetzingen geborene bayerische König  Maximilian I. Joseph von Wittelsbach Bayern (St) (60) verheiratet seine Tochter, Ex Kronprinzessin von Württemberg Charlotte Auguste Karoline (St) (24) mit dem österreichischen Kaiser und dreifachen Witwer Franz von Lothringen Habsburg Österreich (St) (48). Die 19 jährige Ehe bleibt kinderlos. - In München stirbt der in Deining geborene ehemalige amberger Regierungsrat und königlichbayerische, geheime Rat und Referendar in Justizsachen Freiherr Felix Joseph von Löwenthal (74). - In Amberg gibt es 356 Bürger, die Hausbesitzer sind. 50 Bürger in Miete, 128 Hausbesitzer, die keine Bürger sind und 197 Beisitzer, die Hausbesitzer sind. Die Maß Sommerbier kostet 5 1/4 Kreuzer und eine Maß Weisses Bier 4 Kreuzer. Eine Bratwurst wiegt 70 Gramm. - In Amberg gibt es ein Kaffeehaus, 12 Tavernwirte und 5 Weinschenken. - In Nürnberg hat das Oberpostamt 63 angeschlossene Postanstalten, darunter auch Neumarkt. - In Regensburg hat das Oberpostamt 60 angeschlossene Postanstalten. - In Regensburg erscheint der sechste Jahrgang des Regensburger Wochenblatt. - In Bayern gibt es 752.000 Evangelen entsprechend 23,8 %. - In Nürnberg ist die rekatholisierte Frauenkirche am Hauptmarkt nach 7 jähriger Renovierungszeit fertiggestellt. - In Fürth wird auf Weißengartengrund gegenüber des hohen Restaurationsbaus an der Ecke Rosenstrasse/Theaterstrasse alias Ecke Weißengartengäßlein/Dambacher Landstrasse das Fürther Theater erbaut. - In Lauterhofen wird Hieronymus Ehrensberger als Sohn des lauterhofener Bäckermeisters Adam Ehrensberger und der aus Lengfeld stammenden Barbara Mosburger geboren. - In Nürnberg Altenfurt kauft die nürnberger Patrizierfamilie Scheurl die profanisierte Kapelle, wobei das daneben liegende Herrenhaus Jakob Christian Scheurl, verheiratet mit Maria Helena Haller, gehört.

1815 Wetter: Ein Vulkan bricht in Indonesien aus und verursacht einen vulkanischen Winter auf der Nordhalbkugel. Sehr ungewöhnliche Witterung. Sommer kühl und regnerisch mit ergiebiger Ernte. - Revolutionskriege - Der Edle Friedrich August von Koch wird von Carl Wilhelm Freiherr von Gise auf Lutzmannstein 6 km nordöstlich von Velburg und Allersburg adoptiert und nennt sich daraufhin Freiherr Friedrich August von Gise auf Lutzmannstein 6 km nordöstlich von Velburg und Allersburg (32). - In Amberg bricht im salesianer Schulgebäude ein Feuer aus, das einen Teil der Nationalbibliothek zerstört. Die Einrichtung der Salesianer wird aufgehoben und darin eine Arbeitsstube für Arme eingerichtet um das Betteln abzustellen. - In Fronberg wird Freifrau Caroline von Spiering spätere Caroline von Holnstein auf Burg Fronberg geboren, als möglicher Vater kommt auch der Bruder des bayerischen Kronprinzen Ludwig von Wittelsbach Bayern (St) (39), der Generalmajor Prinz Karl Theodor Maximilian August von Wittelsbach Bayern (St) (20) in Frage. - Der Verwalter der bildhausener Klosterbrauerei Karl Hohmann beschreibt ausführlich die Zutaten und den Ablauf des Bierbrauens mit obergäriger und untergäriger Hefe. - Der in Breitenbrunn geborene Freiherr Anton von Gumppenberg nimmt als Adjutant von Kronprinz Ludwig an Napoleon I (St) (46) Sommerfeldzug teil. - Der an Epilepsie erkrankte katholische österreichische Feldherr Erzherzog Karl Ludwig Johann Joseph Laurentius von Lothringen Habsburg ÖsterreichTeschen (St) (44) heiratet die in Bayreuth geborene calvinische Henriette Alexandrine Friederike Wilhelmine von Nassau Weilburg (St) (18). - In Bayreuth wird eine Verordnung für Lehrer erlassen wonach eine körperliche Züchtigung durch den Lehrer an einem Schüler nur mittels eines Stabes oder einer Rute vollzogen werden darf. - In Regensburg stirbt der tatkräftige durchsetzungsfähige, in Amberg geborene Polizeidirektor Franz Xaver Gruber (50) aus der Kramgasse 6. - In Neumarkt ist Christoph Mussinan Bürgermeister. - In Regensburg wird Josef Bohonowsky Erster Bürgermeister. - Der in Straßburg geborene bayerische Kronprinz Ludwig von Wittelsbach Bayern (St) (39) ist Statthalter in Salzburg. - In Regensburg erscheint die Regensburger Zeitung. - In Regensburg erscheint das Regensburger Wochenblatt. - Der russische Diplomat Karl Robert von Nesselrode (46) wird auf dem Wiener Kongress mit einem nach ihm benannten Kastanieneis à la Nesselrode überrascht. Dazu wird ein Brei aus gekochten Kastanien und Zucker mit Schlagsahne, Zitronat, Aprikosenmarmelade, kandierten Kirschen, Moraschino und Eigelb vermischt und zu einer Eismasse heruntergekühlt. - In Nürnberg hat der Fränkischer Kreiscorrespondent von und für Deutschland eine Auflage von 3.000 Stück. - Aus der Jenaer Landsmannschaft wird die studentische Urburschenschaft gegründet, die bei einem Ehrengericht strenge Regeln für die Mensur, das studentische Duell, einführt, da das Leben des Studenten dem Vaterland gehört, das Fuxentum abschafft, das die Hierarchisierung nach dem Alter symbolisiert, die Bierehrlichkeiten und das Biergericht abschafft und dafür Turnschulen einführt. Von den anderen Landsmannschaften werden sie als verweichlicht verspottet. - In Amberg Raigering werden altertümliche Waffen, wie Messer, Ringe, Nadeln, Schließen, irdene Geschirre mit Asche und Menschenknochen gefunden. - In Regensburg stirbt der unverheiratete renommierte Orgelbauer und Instrumentenmacher Carl Schmahl (--). - In Erlangen wird das Institutum Chirurgicum gegründet. - In Nürnberg kehrt der in Nürnberg geborene Maler Johann Adam Klein (23) von seiner Flucht nach Wien zurück. wo er im Auftrag von Graf Erwin von Schönborn (--) eine Rheinreise beginnt.

1814 Wetter: Große Trockenheit. - Revolutionskriege - Der amberger Ratsherr Johann Baptist Schenkl berichtet, dass es noch kein privates Brauhaus in Amberg gibt, weil nach alter Sitte alle Bürger in den städtischen 9 Brauhäusern brauen konnten. Die amberger Trinkstube heißt Wittelsbacher Hof. - In Ansbach werden bis 18 36 ein Drittel aller Kinder unehelich geboren. - In Ansbach stirbt der markgräfliche Leibchirurg Dr Leiblin. - Der in Freystadt geborene Organistensohn Jean Paul Egide Martini (47) wird in Paris wieder Surintendant de la musique du roi zuständig für Kirchenmusik und die pariser Bühnen. - In Nürnberg kauft der wöhrder Wirt vom Gasthaus Zum goldenen Lamm Christian Lederer, ein gelernter Brauer aus Thalmässing, das städtische Herrenbrauhaus in der Weizenstrasse alias Karl Grillenbergerstrasse 1 unmittelbar neben dem Königlichen Bräuhaus. - Durch den bayerisch-österreichischen Staatsvertrag verliert der in Florenz geborene Kaiserbruder und würzburger Großherzog Ferdinand III Joseph Johann Baptist von Habsburg Lothringen Toskana (St) (57) das Großherzogtum Würzburg und kehrt nach Florenz zurück. - Das Fürstentum Aschaffenburg wird Teil des Königreichs Bayern. - Graf Friedrich Karl von Thürheim (St) (46) wird wirklicher bayerischer Geheimer Rat. - In Nürnberg erwirbt der Bierbrauer Christian Lederer das Herrenbrauhaus in der Waizenstrasse 1. - In Bayern leben 53.402 Juden. - In Neumarkt ist Christoph Mussinan Bürgermeister. - In Regensburg wird Kitzinger Erster Bürgermeister. - In Nürnberg sind russische Truppen stationiert. - Im königlichbayrischen Nürnberg verbrennen Feuerarbeiter zum Jahrestag der Völkerschlacht nach einer Prozession ein Bild von Napoleon. Die Bürger wollen preußisch werden. - 1 Gulden entspricht 22 Euro (20 22). - In Regensburg erscheint die Regensburger Zeitung. - In Amberg stirbt der in amberg geborene Uhrmacher und Mechaniker Franz Xaver Kölbig (82). - In Amberg herrscht eine ansteckende Krankheit und tötet in 3 Monaten 51 Erwachsene. - In Amberg macht eine 40.000 Mann starke russische Armee Rast. - In Bayreuth wird das Oberpostamt aufgelöst. - In Regensburg wird Franz Xaver Edenhofer (24) Musikkorpsleiter. - In Erlangen wird im Schloss die Stelle des Schornsteinfegers eingespart. Es bricht tatsächlich im Dachboden ein Feuer aus. Die Wasserschläuche gefrieren ein. Das gesamte Schloss brennt aus. Nur das Mobiliar kann gerettet werden. - In Regensburg darf der Generalarchivar Carl Theodor Gemeiner (58) seine ursprüngliche profranzösische und umgeschriebene Geschichte der Altbayerischen Länder veröffentlichen. - Der uneheliche Kaiserenkel Graf Clemens August Franz de Paula von Holnstein aus Bayern (St) (51) stirbt. - In Nürnberg stirbt der in Nürnberg geborene Mundartdichter Johann Friedrich Rietsch (36). Der gelernte Schellenmacher arbeitet im Einquartierungsbureau in Nürnberg. - In Regensburg stirbt der in Heilbronn geborene Orgelbauer und Klavierbauer Christoph Friedrich Schmahl (75). Die von seinem Bruder Christian Carl Schmahl (75) geleitete Firma Späth wird im Folgejahr aufgegeben. - In Nürnberg wird die Maximilian Heilanstalt für arme Augenkranke gegründet und von Dr Johann Michael Kapfer über mehr als 3 Jahrzehnte betreut. - Der katholische Jesuitenorden wird wieder zugelassen und wächst mit unglaublicher Geschwindigkeit. - In Wien wird für die habsburger Staaten wieder auf Linksverkehr zurückgestellt. Vorarlberg und Tirol weigern sich und bleiben beim Rechtsverkehr so, wie die deutschen Staaten. - In Nürnberg Schwaig wird Carl Alexander Waldstromer (--) die bayerische Adelsmatrikel, einem Personenregister, eingetragen. - In Neumarkt wird der erste deutsche Militärstenograf Oberleutnant Kurt Westermayer geboren. - In Neumarkt wird das 18 03 gegründete 4. Chevaulegers Regiment Bubenhofen als in 6. umbenannte Chevaulegers Regiment  stationiert. - Im Königreich Bayern werden die Mitglieder der niederadeligen nürnberger Familie Lochner von Hüttenbach als Freiherren eingetragen. - In Regensburg werden polnische alias pohlnische und ungarische Ochsen versteigert.

1813 Wetter: In Regensburg stürzt die Steinerne Brücke bei einem Hochwasser ein. - Revolutionskriege - In der entscheidenden Völkerschlacht bei Leipzig siegt die Koalition mit 205.000, gefallenen 54.000 Soldaten aus Russland, Preußen, Österreich und Schweden gegen Frankreich, das Herzogtum Warschau, Rheinbundstaaten, Italien und Neapel mit 190.000 gefallenen 72.000 Soldaten. Kaiser Franz von Lothringen Habsburg (St) (45) kämpft gegen seinen Schwiegersohn Napoleon I (St) (44). - Die Orgel des amberger Paulanerklosters wird nach Dietkirchen bei Habsberg gebracht. - In Nürnberg werden die gerichtsfähigen nürnberger Familien Anwanden und Lichtenhof in den Adelsstand erhoben. - Der Mitbegründer der modernen deutschen Rechtslehre Anselm von Feuerbach (38) erarbeitet das Bayerische Strafrechtsbuch und erfindet den Strafbestandteil der Körperverletzung. - In Bayern erlässt der bayerische Minister Graf Maximilian von Montgelas (--) das Bayerische Judenedikt. Mit dem Edikt über die bürgerlichen Rechtsverhältnisse der Juden in Bayern erhalten die Juden Bürgerrechte und es erlaubt zwar die Gewerbefreiheit, das Recht auf Grundbesitz und Religionsfreiheit zielt aber auf eine Beschränkung der Anzahl der bayerischen Juden durch nominale Obergrenzen. - Nach der Völkerschlacht bei Leipzig löst der in Florenz geborene Kaiserbruder und würzburger Großherzog Ferdinand III Joseph Johann Baptist von Habsburg Lothringen Toskana (St) (56), sein Bündnis mit Frankreich und schließt sich der Alliierten Koalition an. - In Neumarkt heiratet die Gastwirtswitwe Franziska Ehrnsperger (--) vom Gasthaus Zum goldenen Lamm ihren mittellosen Schwager Leonhard Ehrnsperger (--). - In Regensburg gibt es 12 Weinzierl alias Weinschänken. - In Neumarkt ist Christoph Mussinan Bürgermeister. - Neumarkt gehört zum Oberdonaukreis. - In Regensburg erscheint der sechste Jahrgang die Regensburger Zeitung. - In Nürnberg erhält der in Fürth geborene Schauspieler Leonhard Meck (26) ein festes Engagement und bleibt vier Jahre. Gleichzeitig engagiert er sich für den Aufbau des fürther Theaters. - In Deutschland entwickelt sich die Altdeutsche Tracht als Gegenbewegung zur französischen Mode. - In Donauwörth wird das Donauwörther Wochenblatt zum Königlich-baierisches privilegiertes Donauwörther Intelligentz- und Wochenblatt. - In Regensburg veranstaltet der stadtamhofer Bierbrauer Georg Birzer im Dürrschen Garten eine Kegelveranstaltung mit Losen mit einem aufgezäumten Reitpferd als ersten Preis. - Im regensburger Theater wird Die Zerstreuten von August von Kotzebue (52) und das Lustspiel Der gutherzige Alte von Chevalier Florian aufgeführt und in Regensburg-Stadtamhof wird die Zaubertrommel aufgeführt. - In Bayern werden durch das Emanzipationsgesetz die Juden verpflichtet Familiennamen zu führen. - In Regensburg eröffnet das Figurentheater im Stadtpark, Dr. Johann-Maier-Strasse 3. - Das Bayerische Judenedikt macht Juden zu Staatsbürger. - In Nürnberg wird die gerichtsfähige Familie Petz in den Adelsstand erhoben. - In Nürnberg beschreibt Johann Ferdinand Roth (65) den Dutzendteich. Zu den Lustorten der nürnberger Einwohner gehört auch der sogenannte Dutzend-Teich. Bey dem Dutzend-Teiche, einem Beträchtlichen Weiher, befindet sich ein Wirthschaftsgebäude, das mit einem Walde ringsumher umgeben ist. Jener Weiher erhielt den Namen Dutzend-Teich, weil in jener Gegend auch ohngefähr zwölf andere Weiher sind, von denen manche in den neuesten Zeiten zu Wiesen benützt werden. Dieser Lustort liegt eine halbe Stunde vor dem Frauenthor gegen Morgen. Im Sommer kann man auf Gondeln und Kähnen fahren; im Winter vergnügen sich viele Personen auf dem zugefrorenen Weiher, indem sie auf dem Schlitten fahren oder auf Schlittschuhen laufen. - In Neuburg an der Donau ergreift der ehemalige neuburger Landesdirektionsvizepräsident Graf Karl August von Reisach (St) (39) nach einem verschwenderischen Leben und zahlreichen Veruntreuungen öffentlicher Gelder die Flucht nach Preußen, wo er die frankreichfreundliche bayerische Politik scharf kritisiert und für die nationale deutsche Idee eintritt, was zur politischen Affäre Reisach führt. - In Regensburg befürchtet Generalarchivar Carl Theodor Gemeiner (57) hohe Verluste an wertvollsten Archivalien durch Mäusefras und Verrottung durch undichte Dächer bei unqualifizierter Umlagerung. - In Donaustauf legt Fürst Karl Alexander von Thurn und Taxis (St) (43) einen Jagdwald den Fürstlichen Thiergarten an. - In Regensburg wird die Maximilianstrasse angelegt. - Burg Wolfsegg erbt Graf Gustav Maria Fortunat (--) von seinem kinderlos verstorbenen Onkel Oberst, Oberforstinspektor un bayerischer Kämmerer Graf Karl August Maria Fortunat von Oberndorf (--). - In Ansbach bringt der Verleger Gassert (--) das Kochbuch Neues fränkisches Kochbuch von MD Funk heraus, bei dem es auch um das Einmachen von Früchten und die Zubereitung von Essig geht. - In Berching Holnstein wird Schloss Holnstein verkauft. - Mainz ist an die französische Telegraphenlinie nach Metz angeschlossen und hat eine optische Signalstation. - In Amberg wird der Geigenbauer  Lorenz Giehrl (--) geboren. - In Nürnberg hat die nürnberger Börse Banco Publico ihre Bedeutung soweit verloren, dass sogar das Marktglöchchen  an der Sebalduskirche abgehängt wird, das der Marktvorsteher Gottfried Kießling (--) zum Materialpreis kauft. - In Nürnberg zählt der Reiseschriftsteller Johann Ferdinand Roth (--) in seinem Büchlein Nürnbergisches Taschenbuch, dass es ungefähr 14 Weinschenken, aber 400 Bierschenken gibt.

1812 Wetter: In Russland fällt das Thermometer unter -20° Celsius. Schnee und Eis bis Mitte April. Schaltjahr. - Revolutionskriege - 30.000 bayerische Soldaten fallen während des napoleonischen Russlandfeldzuges. - In Amberg wird im Paulanerkloster die letzte Messe gelesen. Die Kirche wird zum Militärspital und die Klosterkirche zum Salzlager umfunktioniert. - Die gesamte 35 igste Division der französischen Armee unter General Grenier sammelt sich in und um Nürnberg, Augsburg, Regensburg und Bamberg und zieht nach Norden. Die erste Brigade von Regensburg über Bamberg und Hof, die zweite von Regensburg über Bamberg, Kulmbach und Hof, die dritte Brigade von Regensburg über Burglengenfeld, Amberg, Bayreuth und Hof und die vierte mit 6.920 Mann und 1.530 Pferden über Donauwörth, Dietfurt, Pleinfeld, Roth und Nürnberg, wo sie bei General Grenier Rast macht. - In Regensburg gibt es eine königlich bayerische Lotto-Bureau-Direktion. - In Regensburg wird Kaspar Hauser nach eigener Aussage geboren. Seine späteren Aussagen führen zu Vermutungen, dass er ein absichtlich vertauschter Enkel Napoleons (St) (43) ist. Seine adoptierte in Versailles geborene Tochter Stéphanie de Beauharnais alias  Stephanie von Baden (St) (23) bringt den umjubelten Thronfolger zu Welt, der aber nach 17 Tagen stirbt. - Das Fürstenhaus Thurn und Taxis lässt in Regensburg das Klostergelände Sankt Emmeram durch Jean Baptiste Metivier zur Residenz ausbauen. - In Regensburg gibt es den 6. Jahrgang des Adreßbuchs mit ca. 4.200 Personen. Die Adeligen sind: Freifrau Marie von Adriani auf Schmidmühlen in der Buchfelderstrasse, der Hofkavalier Jakob Ludwig d`Altin, die Landrichterwitwe Freifrau von Asch in der Scheererstrasse, Leutnant des 4. königlich bayerischen Infanterieregiment Baron von Asch, Auditeur des 4 königlich bayerischen Infanterieregiment Friedrich von Augustin in der Goldenenbärengasse, Freifrau Maria von Axthalb in der unteren Bachgasse, der th&t Hofrat Vicomt Franz von Becker, der fürstlichlüttichsche Rat Heinrich Joseph von Berthonier, Max von Bernclau im Weißgerbergraben, der regensburger Domkapitular Freiherr Clemens Wenzeslaus von Branca, der hemauer Landgerichtsschreiber Joseph Anton von Brunnenmeyer in der Weingasse, die herzöglichösterreichische Gesandtenwitwe Freifrau von Buchenberg in der Wallerstrasse, Gräfin von Buttler in der Weingasse, der holländische Major a. D. du Caylar, der königlichbayerische Kammerherr Graf von Diesbach in der Schäfnerstrasse, th&t Hofratstochter Nannette von Dietz, der Handelsherr und Bankier Georg Friedrich von Dittmer am Haidplatz, der th&t geheime Rat Freiherr von Ditterich in der Schererstrasse, von Dufresne am Clarenanger, der fürstliche Rat und Oberamtmann Ignaz Christoph von Dürbeck in der Spiegelgasse, der Präsident des königlichen Apellationsgerichts Regenkreis Freiherr Ludwig von Eckher, Stadtgerichtsadvokat Niklas von Eggelkraut, Hofrat Friedrich von Eggelkraut in der schwarzen Bärenstrasse, der pensionierte königlichbayerische Hauptmann Friedrich Wilhelm von Emmerich am unteren Jakobsplatz, der geheime Rat und Domkapitular Graf Ludwig Adam von Etzdorf, königlichbayerischer geheimer Rat Freiherr Joseph Maria von Frauenberg, der augsburger Domherr Freiherr Anton von Freyberg am Kohlenmarkt, die ehemalige niedermünsterer Fürstäbtissin Gräfin von Freyenseyboldsdorf, der geistliche Rat, Domkapitular und Georgensritterkomthur Graf von und in Freyenseyboldsdorff, der königliche Stadtgerichtsassessor Joseph Alois von Gebrath, der königliche stadtamhofer Landrichter Freiherr von Godin, königlich preußische Staatsminister Graf Johann Eustach von Görz, der k&k österreichische Kammerherr Freiherr Heinrich von Grafenreuth in der Schererstrasse, der th&t Hofkavalier Franz von Gumppenberg, die ehemalige obermünsterer Stiftsdame Freiherrntochter Maria Theresia von Guttenberg in Obermünster, die fürstlich eichstätter Gesandtentochter Clementine von Haimb in der Rote Hahnstrasse, der königlich bayerische Rat Edler Benedict von Hammerl, die königlich bayerische Obristleutnantswitwe Freifrau von Harren, die Gräfin von Hatzfeld in der Drei Mohrenstrasse, fürstlich schwarzenberger Sekretärswitwe Mariane von Heigl, der Capitän des 4. königlich bayerischen Infanteriregiment Wolfgang von Heinrichen, der th&t Oberdomänenrat Freiherr Joseph von Imhoff, Erdmann von Jaegern in der Herrengasse, der Malteserordensritter Graf Alexander von Jett in Kumpfmühl-Ziegetsdorf, der königlich bayerische General Baron von Junker am Haidplatz, der ehemalige k&k Akademierat Carl Friedrich von Justin in der Glockengasse, der 2. Rat des königlichen Apellationsgerichts Joseph von Korb, die ehemalige Klosterfrau in Stadtamhof Gräfin Aloysia von Kreith in der oberen Bachgasse, der th&t Rat und Hofmarschall Baron von Leykam in der unteren Bachgasse, der königlichbayerische Legationsrat und Postkommissar Georg von Lindheim, der th&t geheime Rat und königlichbayerische Kämmerer Freiherr Alexander von Lilien in der Waffnerstrasse, der Generalkreiskommissar und Polizeikommissär Graf Max von Lodron (55), Leutnant des 4. königlich bayerischen Infanterieregiment Joseph Eduard von Loizenrolles in der silbernen Fischgasse, der Leutnant des 4. königlich bayerischen Infanterieregiment Graf Karl von Lösch am Kränchertor, Fürstbischof Anton von Lüttich (56) am Domplatz, der th&t Hofrat Freiherr Joseph Max von Lüttchendorff, der königlich bayerische Kämmerer Freiherr Friedrich Gemmingen von Massenbach, der fürstlich passauer Hofrat Joseph von Molitor, der regensburger Domkapitular Freiherr Joseph Carl von Neuenstein, Baron von Oertel in der Schererstrasse, Gräfin Friedrike Johanne von Pappenheim in der unteren Bachgasse, der königlich bayerisch Hofkammerrat Anton von Plank, königlich bayerischer Rat Freiherr Joseph Maria von Posch am Haidplatz, der ehemalige Kanzlist des Reichserbmarschallamts Michel Thomas von Preu, der königlich bayerische Hallamtskontrolleur Freiherr Anton von Quentl, der regensburger Domkapitular Freiherr Philipp von Reigersberg, der Oberleutnant des 4. königlich bayerischen Infanterieregiments Graf Otto von Reinach, der regensburger Domkapitular Graf Marquard von Reisach, der königliche Finanzdirektionsrat Johann Hermann von Rogister, Freifrau Ferdinande von Rummel zur schönen Gelegenheit, Gräfin von Salm in der Drei Mohrenstrasse, der Localschulkommissar Graf Ignatz Maria von Sauer, Kapitän des 4. königlich bayerischen Infanterieregiment Baron Carl Theodor von Sazenhof in der Engelburgergasse, der ehemalige hessendarmstädter Brigadier Freiherr Louis von Schacht in der Silberne Fischgasse, der pensionierte königlich bayerische Major Carl von Schintling am Fischmarkt, Freifrau von Schleich in der Wallerstrasse, der stadtamhofer Apotheker Martin von Schmidt, der Kreiskanzleidirektor Philipp von Schmitt, der Leutnant des 4. königlich bayerischen Infanterieregiment Johann von Schöllerer in der Weitolzstrasse, der Finanzdirektionssekretär Graf Karl von Tattenbach, Prinz Friedrich Wilhelm von Thurn und Taxis (07) in der Residenz, der Domprobst Graf Joseph Benedict Wilhelm von Thurn und Valsassina am Domplatz, der geistliche Rat und Domkapitular Graf Carl Ignaz von Törring-Gronsfeld, der k&k österreichische Kammerherr Freiherr Eugenius von Tserclas am St Emmeramsplatz, der 2. königliche Stadtgerichstdirektor Freiherr Max von Verger, der königlich bayerische Kämmerer Baron Johann von Vieregg, der Jagdjunker Burkhard Friedrich von Vollkammer am unteren Jakobsplatz, der regensburger Domkapitular Graf Hubert Clemens Carl von Waldkirch am Domstrasse, die ehemalige obermünsteraner Stiftsdame Freiherrntochter Catharina von Weichs in Obermünster, der 1. Direktor des königlichen Apellationsgerichts Regenkreis Freiherr Wilhelm Joseph von Weinbach, Landesdirektionsrat und Polizeidirektor Ludwig von Weinrich in der oberen Bachgasse, der Oberleutnant und Ritter der k.k. französischen Ehrenlegion Johann von Weizenbeck, der th&t Hofökonomiekommissionspräsident Graf Jakob von Westerhold in der Herrengasse, der Chorherr zur alten Kapelle Baron Carl Anselm Wodniansky von Wildenfeld in der Drei Kronengasse und der Wasserbauinspektor und Strassenbauinspektor von Zachow am Gries 53 in Stadtamhof. - In Neumarkt wird der Kaminkehrer und Stadtkämmerer Johann Baptist Christoph Mussinan, der in der Klostergasse 25 wohnt, Bürgermeister. Der Spezereien- und Schnittwarenhändler Mussinan bleibt bis 18 36 Bürgermeister. - Der Rußlandfeldzug von Napoleon kostet 12.000 von 30.000 bayerischen Soldaten, die mit den französischen Soldaten verbündet sind, das Leben. - In Nürnberg kauft der Tabakhändler Philipp Casimir Krafft das Welserhaus. - Der in Straßburg geborene Kronprinz Ludwig von Wittelsbach Bayern (St) (26) besucht die Stadt Nürnberg. - 1 Gulden entspricht 21,6 Euro (20 22). - Burg Eggmühl kommt von den Herren von Eggmühl in den Besitz des in München geborenen und mit Ernestine von Arco verheirateten bayerischen Minister Graf Maximilian von Montgelas (St) (53). - Schloss Wörth an der Donau kommt vom Königreich Bayern als Entschädigung für die aufgehobenen Postrechte in den Besitz von Fürst Karl Alexander von Thurn und Taxis (St) (42). - In Nürnberg wird im Stadtheater zu Nürnberg das Volksstück und Musiktheaterstück Das nürnberger Zankeisen und der Tod von Forchheim von Wilhelmine Keller aufgeführt. - In Neumarkt ist Christoph Mussinan Bürgermeister. - Nürnberg hat 26.569 Einwohner und Regensburg hat 19.000 Einwohner. - In Regensburg Stadtamhof arbeitet die regensburger Schiffmeistertochter und Notre Dame Klosterschülerin Karolina Gerhardinger (15) als ausgebildete Lehrerin. - In Regensburg wird die Tabakfabrik Bernard gegründet. - Graf Maximilian von Spreti (46) wird Kommandant von Ingolstadt. - Der in Ansbach geborene homosexuelle Dichter Graf August von Platen Hallermünde (16) beginnt seinen Dienst in der bayerischen Armee. - Der in Straubing geborene und in Regensburg als Halbwaise aufgewachsene Schauspieler und Theaterdirektor Emanuel Schikaneder (61) stirbt in Wien. - In Bayern wird eine Biergartenverordnung eingeführt, wobei von Juni bis September selbst gebrautes Merzenbier mit Brot direkt über den Märzenbierkellern verkauft werden darf. Alle anderen Getränke und Speisen sind verboten. - In Amberg ist Freiherr Ludwig von Eckher Präsident des Apellationsgericht des Regenkreises und seine Direktoren sind Freiherr Wilhelm Joseph von Weinbach und Martin Gerngroß. - In Regensburg lässt Fürst Karl Alexander von Turn und Taxis (St) (42) für Pater Placidus Heinrich im fürstlichen Hofgarten im sälkularisierten Reichskloster Emmeram die Sternwarte Placidusturm einrichten. - In Regensburg gründet Jakob d´Orville eine Schnupftabakfabrik. - In Ansbach wird der ehemalige wiesbadener und neue ansbacher Oberrabbiner R Hirsch Henoch Frekel (50) der Zauberei und Unredlichkeit angeklagt und für 24 Jahre ins Zuchhaus gesperrt. - In Eichhofen errichtet der Gutsbesitzer Anton von Schmaus einen Hochhofen, mit dem er jährlich 300 Tonnen Roheisen erzeugt. - In Regensburg gründen Jakob Philipp und Peter Georg d’Orville (29) aus Offenbach im Geschlechterturm Zanthaus alias Schnupfe, den sie Fürst Karl Alexander von Thurn und Taxis (St) (42) abkaufen, in der Gesandtenstrasse 3 eine Zweigniederlassung der Tabakfabrik Bernard um Zollabgaben zu sparen. - In Berching baut der Wirt Dallmayer Hauptstrasse 23 ein eigenes Brauhaus. - In Regensburg Stadtamhof wird in Stadtamhof 7 das Königliche Hallamt erbaut. - In Regenstauf wird das Pflegamt im Unteren Schloss aufgelöst und darin das Landgericht untergebracht. - In Regensburg ist das Neue Theater- und Gesellschaftshaus am unteren Jakobsplatz. - In Regensburg werden bei der Abtragung des Turmes am Schwarzen Burgtor die Familiengrabinschriften ua des römischen Zeichenträgers Januarius entdeckt - In Nürnberg kauft der in Kaiserslautern geborene offenbacher Tabakfabrikant und Zigarrenhersteller Philipp Casimir Krafft (39) das ehemalige Stromer Haus alias Welser Haus Theresienstrasse 7 von der nürnberger Patrizierfamilie Pfinzing. - In Regensburg wird der th&t Leibarzt und Hofrat Jakob Christian Gottlieb Schaeffer (60) in den persönlichen Adelsstand erhoben, weshalb er sich Jakob Christian Gottlieb von Schaeffer nennen darf. - In Regensburg wird nach 22 Jahren der Gründer der Regensburger Botanischen Gesellschaft, der in Niedersachsen geborene regensburger Apothekergehilfe David Heinrich Hoppe (52) deren Direktor. - In Regensburg steht die Regensburger Porzellan- und Steingutfabrik, als Porzellain- und Steingutfabrique Johann Heinrich Koch (--)  im Adreßbuch. - In Regensburg kehrt der in Straßburg geborene Komponist Baron Theodor von Schacht (63) an den Ort, wo er seine Jugend verbracht hat, zurück. - In Regensburg legt der Verlag Neubauer zwei unbedeutende Informationsblätter zusammen und gründet damit die regensburger Tageszeitung Regensburger Zeitung. - In Hohenburg wird die seit 16 00 unbewohnte und stark in Mitleidenschaft gezogene Burg Hohenburg aufgegeben und der Abriss aller darauf befindlichen Gebäude beschlossen. - In Nürnberg gibt es das Adressbuch Nürnbergischer Handlungsschematismus enthaltend 505 Namen der nürnberger Kaufleute, Fabrikanten und Künstler und ein Warenregister, das der Buchhändler Ernst Christoph Grattenauer (--) erstellt hat. Das Adressbuch ist namentlich alphebetisch geordnet, hat etwa 10 Einträge pro Seite und hat dutzende leere Seiten. Örtlichkeiten werden mit Straße und Nummer angegeben. Alle nürnberger Häuser sind von 1 bis xxx durchnummeriert, aber nach S wie sebalder Seite und L wie lorenzer Seite getrennt. Johann Tobias Eckart (--), an der Fleischbrücke S808, ist Porzellanfabrikant, der aber venetianisches Glas, niederländische Krüge und koblenzer Geschirr verkauft. David Gambler (--) Innere Laufergasse S793 ist Elfenbeinkammfabrikbesitzer. - In Allersberg gibt es zwei Fabrikanten für Leonische Waren, die von Jakob Gilardi (--) und die von den Erben übernommene Fabrik von Hanns Georg Heckel (++). - In Freystadt gibt es zwei Fabrikanten für Leonische Waren, die von Aloys Carl (--) und die Maximilian Eichenhöfer (--). - In Nürnberg wird innländischer schwarzer, brauner und gelber Kübeltabak verarbeitet. Man kann Tabak in Rollen oder geschnittenen Tabak kaufen. Es wird nach Rauchtabak, Kübelguth und Schnupftabak unterschieden. Eine spezielle Sorte sind Ungarische Tabakblätter Roter und gebeizter Feuer-Schwamm.

1811 Wetter: Heißer Sommer. Trockenheit von Juli bis Oktober. Kometenerscheinung. Warmer Herbst. Schlechte Weizenernte. Erbsen blühen im November. - Revolutionskriege - Staatsbankrott in Wien. - Durch die Geburt von Napoléon II ist die mit Napoleons (St) (42) Stiefsohn  Eugène de Beauharnais (30) verheiratete bayerische Königstochter Auguste Amalia Ludovika von Wittelsbach (23) nicht mehr die zukünftige französische Königin. - In Amberg wird eine Leihanstalt für Arme eingerichtet, bei der sich Arme bis zu 4 Gulden zinslos bis zu drei Monate leihen können. Bei dreimaligem Nichtzurückzahlen verfällt diese Möglichkeit sich Geld zu leihen. - 1 Gulden entspricht 25 Euro (20 22). - Die bayerischen Binnenzölle werden aufgehoben. - In Nürnberg lässt Alexander Baumann das alte Fechthaus auf der Insel Schütt abreißen. - In Neumarkt wird ein neuer Garten für das Kurbad alias Wildbad Wildbadstrasse 1 angelegt. - Die Stadt Regensburg erhält den neuen durchsetzungsfähigen, in Amberg geborenen, Polizeidirektor Franz Xaver Gruber (45), der in der Kramgasse 6 wohnt. - In München wird der älteste Sohn von bayerischer Kronprinz Ludwig von Wittelsbach Bayern (St) (25) geboren. - Das Wörterbuch der Hochdeutschen Mundart von Johann Christoph Adelung beschreibt Kesselbier als Bier, das im Gegensatz zu dem in kommunalen Brauereianstalten gebrauten Bier zu hause in kleinen Kesseln gebraut wird. Ein Scherzlgeiger unterhält in gewöhnlichen bayerischen Bierschänken die Gäste. Der Adalmsapfel wird als Bierknoten bezeichnet. Ein Bierkoster muss in Regensburg auf Anweisung des Rates der Stadt das Bier testen. Ein Bierkranz symbolisiert, das auch Kräuterbier ausgeschänkt wird. Eine Biersuppe besteht aus gekochtem Bier und Brot. - In Bayern wird die Biertaxe und der Bierverschluß geregelt, was die Brauer dazu zwingt leichtere Biere zu brauen. Zu leichtes Bier wird ebenfalls schwer bestraft. Die Regelung bezieht sich nur auf Gerste und Hopfen. Strafen sind drakonisch. Die Bierbrauer verarmen. Es gibt spezielle bayerische Hopfensorten: den Altdorfer, Hersbrucker, Spalter, Neustädter, Betzensteiner, Neumarkter, Sulzbacher, Pleisteiner und Egloffsteiner Hopfen. - Der Pfleger in Allersberg Joseph von Leoprechting stirbt. Er ist u.a. Herr zu Leoprechting und Penzing, zu Altwiesloch, Bayertal und Rohrbach, kurpfälzischer Kämmerer und Geheimrat und Präsident zu Heidelberg. - In Regensburg ist Franz Xaver Gruber erster Bürgermeister. - In Woffenbach brennen sieben Häuser ab, weshalb nur noch mit Lehmziegeln gedeckt werden darf. - Das Königreich Bayern übernimmt alle Schulden von Regensburg in Höhe von ca. 1,5 Millionen Gulden und die Pensionen der städtischen Bediensteten. Bis auf das Rathaus, die Wöhrdmühlen und die Stadtmauern werden fast alle städtischen Gebäude, Grundstücke und Aktivkapitalien eingezogen. - In Regensburg gibt es 719 Wochenalmosenemfänger, was 1.100 Personen entspricht. - In Nürnberg heiratet der in Stuttgart geborene Philosoph und Egidiengymnasiumsdirektor Georg Wilhelm Friedrich Hegel (41) die Patriziertochter Marie von Tucher. - In Regensburg werden laut der Regensburger politischen Zeitung, einer Tageszeitung, aus einem bedruckten Blatt Papier, einfach gefaltet, auf vier Seiten, das Exemplar zu 2 Kreuzer, in der evangelischen Gemeinde 43 Paare getraut, 206 Kinder geboren, davon 118 Söhne, 5 männliche Zwillinge, 88 Töchter, 1 weibliches Zwillingspaar und 2 weibliche Findelkinder. 39 Kinder sind unehelich. Die katholische Gemeinde hat 49 Trauungen, 437 Taufen und 503 Leichen. 149 Kinder sind unehelich. - In Amberg hat die Buchdruckerei Koch einen Jahresumsatz von 2.500 Gulden und die Steingutfabrik von 6.000 Gulden. - In Regensburg kommt die erste Ausgabe des Regensburger Intelligenzblatt, das mittwochs erscheint, heraus, in dem sich der bayerische König Maximilian Joseph von Wittelsbach (St) (55) darüber beschwert, dass die Mehrzahl seiner Untertanen gegen päpstliche Verordnungen verstößt und an Feiertagen nicht arbeitet und sogar neue Bittgänge und Feiertage, an denen auch nicht gearbeitet wird, selbstständig einführen will. - In Bayern wird die Baadergerechtigkeit nur noch an Landärzte und gemeine Bartscherer verkauft. Barbierern wird jede weitere ärztlich Tätigkeit verboten. Sie dürfen nur noch als Krankenwärter und der Aufsicht eines Physikus und eines Landarztes arbeiten. - Die in Nürnberg als Anna Margaretha Schönleben geborene mittellose Notarswitwe mit zwei Kindern, die Serienmörderin Anna Margaretha Zwanziger (51) wird beim Versuch eine ganze Familie mit Arsen zu vergiften mit dem Gift erwischt und gesteht dabei drei bereits begangene Morde. Sie wird in Kulmbach enthauptet. - In Nürnberg heißt der Hauptmarkt Grüner Markt. - In Regensburg wird die Brauerei Thurn und Taxis gegründet. - In Lauf wird die Brauerei Brauhaus Lauf gegründet. - In Altdorf wird das Stadttor Oberes Tor zum Verkauf an Privatpersonen freigegeben. - In Altdorf gibt es ein Taglöhnerhaus, das Weber-Winkler-Haus. - In Regensburg wird die Jesuiten-Brauerei gegründet. - In Regensburg wird im katholischen alten Dom eine römische Steinsargdeckelinschrift mit zwei Masken entdeckt. - In Regensburg übernimmt der ehemalige Kirchenadministrationsrat, ehemalige innsbrucker Generalkreiskommissar und regensburger Generalkreiskommissar und Polizeikommissär Graf Max von Lodron (54), der über 18 Landgerichte und 2 Polizei- und Gerichtsbezirke herrscht, die Stiftungsvermögen verwaltet und den Wasserbau, Brückenbau und Strassenbau bestimmt auch noch die Schulverwaltung. - In Nürnberg flieht der in Nürnberg geborene Maler Johann Adam Klein (19) nach Wien, wo er seine Ausbildung fortsetzt und sich als Uniformenmaler auszeichnet. - In Hohenburg wird das bisherige Landgericht Hohenburg, das zum Fürstentum Regensburg gehört, aufgelöst und mit dem Landgericht Parsberg vereinigt.

1810 Revolutionskriege - In Neumarkt Holzheim gibt laut Kataster des Amtsgericht Neumarkt noch Nachweise für königliches Reichsgut in Flurnamen des wittelsbacher Staatsforsts mit 136 Hektar bei Heinrichsbürg und 7 Hektar beim Brand. - In Regensburg erwirbt das Fürstenhaus Thurn und Taxis mit der Ablösung der Postrechte das Klostergelände Sankt Emmeram. Das von Heinrich Augustin (--) gedruckte und verlegte regensburger Adressbuch Regensburger Adreßkalender von 18 11, wird gerade erstellt, weshalb es auch noch im Folgejahr als klösterlicher Besitz angegeben wird. - Der bayerische König Maximilian Joseph von Wittelsbach (St) (54) verlegt den Regierungssitz der Oberpfalz von Amberg nach Regensburg. - In Regensburg wird zwei Jahre nach der Verstaatlichung der ehemals kaiserlichen und privaten Thurn und Taxis Post, deren regensburger Postdirektion nach Frankfurt verlegt. - In Neumarkt wird das Handelshaus Wimmer gegründet. - In Bamberg übernimmt der niederösterreichische Theaterdirektor Franz Ignaz von Holbein (31) alias Edler von Holbeinsberg die Direktion des Bamberger Theaters und der königsberger Juristensohn, Dichter und Musiker ETA Hoffmann (34) wird sein Musikdirektor, Direktionsgehilfe und Bühnenmaler. - 1 Gulden entspricht 24,4 Euro (20 22). - Der regensburger Fürstprimas und Fürstprimas von Frankfurt Karl Theodor von Dalberg (St) (66) wird von Napoleon (--) gezwungen, sein Fürstentum Regensburg an das Königreich Bayern abzutreten, wofür er zum Großherzog von Frankfurt ernannt wird, den größten Teil der Fürstentümer Hanau und Fulda erhält und sich Königliche Hoheit nennen darf. Er inszeniert seinen Abschied als den eines Wohltäters, wofür er auch eine Speisung von Pründnern im Wert von 400 Gulden, 1 Gulden pro Pfründner, bezahlt. Er bezeichnet die Regensburger als dankbare und redliche Gemüter und sich als ihren Vater. - In ganz Bayern wird ein einheitliches Briefporto eingeführt. - In Nürnberg wird das Weibereisen alias Schuldturm abgerissen. - In Nürnberg wird der Pranger am Rathaus abgenommen. - Fürstentum Kulmbach Bayreuth ist von Frankreich besetzt. - Graf Friedrich Karl von Thürheim (St) (47) wird Generalkommissär des Mainkreises in Bayreuth. - Die Beamten der Stadt Regensburg widersetzen sich dem von bayerischen König Maximilian Joseph von Wittelsbach (St) (54) entsandten, in Deggendorf geborenen, bayerischen Hofkommissär des Isarkreises Freiherrn Josef Maria von Weichs (54), dessen Mutter Josepha von Gumppenberg Pöttmes ist, der eine neue Verwaltung einführen soll, woraufhin dieser nach einem Mann mit Kraft und Mut sich durchzusetzen bittet. - Nürnberg hat 28.544 Einwohner, Regensburg hat 18.843 Einwohner, Ansbach hat 14.259 Einwohner, darunter 385 Juden und Roth hat 2.368 Einwohner, darunter 197 Juden. - Das ehemalige Fürstentum Bayreuth mit Erlangen und Neustadt an der Aisch unter französischer Herrschaft und unter Aufsicht des Provinzintendanten Baron Camille de Tournon (32) wird vom Königreich Bayern für 115 Millionen Francs aufgekauft. Die Stadt Bayreuth wird Hauptstadt des Mainkreises. - In Regensburg existieren sechs Fabriken mit 306 Beschäftigten im Sommer und 126 im Winter. - Amberg wird dem Regenkreis zugeschlagen und verliert dabei den Status als Hauptstadt, den Regensburg erhält, bleibt aber Sitz des Appellationsgerichts. - In Regensburg kommt der 1. Jahrgang des Regensburger Wochenblatt heraus. - In Nürnberg wird der in Ingolstadt geborene Generalcommissär Maximilian Emanuel von Lerchenfeld (32) nach Tirol versetzt. - In Nürnberg wird das Ritual von Pfarrern bei Kommunionen und Kanzelvorträgen altertümliche halblateinische und lateinische Messgewänder, Chorhemden und Kragen zu tragen und die Privatbeichte als letzter katholischer Überrest abgeschafft. - In Bayreuth und Regensburg wird ein Oberpostamt eingerichtet. - Turnvater Friedrich Ludwig Jahn (32) gründet den nationalistischen und antisemitischen Geheimbund Deutscher Bund. - In Regensburg kommt der 8. Jahrgang der Zeitung Regensburger Regierungs- und Intelligenzblatt mittwochs zu 3 Kreuzer heraus. - Der velburger Gastwirtsohn des Gasthauses Zur Traube Franz Josef Gloßner heiratet die neumarkter Wirtstochter und Kapuzinerklosterbrauereibesitzertochter Maria Barbara Seitz. - In Regensburg wird der Konvent des Augustinerklosters am Neupfarrplatz unter dem letzten Prior Gottfried Reiffenstuhl aufgelöst. - In Deining wird der Poststall aufgelöst und nach Neumarkt verlegt. Deining wird zur Relaisstation. - In Bayern wird Kinderheimen das Aufnahmeauswahlrecht wegen praktizierter Willkür entzogen und dem Magistrat übergeben. - In Bayern werden bei ungeregelten katholisch-protestantischen Mischehen die Jungen nach dem Vater und die Mädchen nach der Mutter religiös erzogen. - In Bayern wird für die thurn und taxis Post, die auch willkürliches und erpresserisch hohes Briefporto verlangt durch ein einheitliches Briefporto eingeführt, wobei jeder einfache Brief nur ½ Loth entsprechend 9 gr wiegen darf, der auf 6 Meilen Entfernung alias 45 km 3 Kreuzer kostet. Und alle zusätzlichen 6 Meilen zusätzlich 2 Kreuzer mehr. Schwere Briefe kosten ab 6 Kreuzer. Briefe, die schwerer als 150 gr sind, und Geld werden nicht befördert. Drucksachen kosten die Hälfte. Für verloren gegangene eingeschriebene Briefe erhält der Absender 25 Gulden Entschädigung. Orte ohne Postanstalt behalten ihren Briefkreuzer. - In Regensburg zieht der Regenkreis Regierungspräsident in das Präsidialpalais Bismarckplatz 1 ein, wo er auch wohnt. - In Regensburg wird das evangelische Gymnasium Poeticum mit dem katholischen Gymnasium zum paritätischen königlichbayerischen Gymnasium zusammengeschlossen. Das protestantische Schülerheim wird ausgegliedert und bleibt bestehen. - In Regensburg wird die Dominikanerklosterkirche im Besitz des Staates der Marianischen Männerkongregation übergeben und dem Domkapitel Regensburg zur Nutzung überlassen. - In Regensburg bleibt der lutherische Generalarchivar Carl Theodor Gemeiner (54) im Amt und beginnt mit der Überführung der Archive nach München. Seine noch profranzösisch verfasste Schrift und von dem bayerischen Minister Graf Maximilian von Montgelas (St) (51) zurückgehaltene Geschichte der Altbayerischen Länder beginnt er einfach umzuschreiben. - In Regensburg werden die jährlichen Regensburger Festspiele alias Ratisbona Festspiele im Stadttheater Bismarckplatz 7 von Mai bis September eingeführt. - In Regensburg sterben die Grafen von Königsfeld aus. Schloss Alteglofsheim geht an Freiherr xxx von Cetto über. -  In Altdorf befindet sich auf dem dreistöckigen steinernen Feilturm mit Gefängniszellen die Gerichtsdienerwohnung aus Fachwerk. - In Nürnberg kauft die seit 4 Jahren neugebildete katholische Gemeinde die evangelische Frauenkirche am Hauptmarkt und lässt sie jahrelang renovieren. - In Sulzbachein werden der Stadtgraben und die Zwingermauer an Privatleute verkauft. - In Regensburg wird das säkularisierte katholische Kloster Niedermünster im Besitz der Verwaltung des Fürstentums Regensburg und die als Ritterorden weiterbestehende Kommende St Leonhard endgültig aufgelöst und verstaatlicht. - In Regensburg gibt es außergewöhnlich hohe Nachfrage nach Steingut, weshalb die Regensburger Porzellan- und Steingutfabrik Johann Heinrich Koch (--) am Prebrunner Tor Am Singgrün 1 ihre Produktion auf Steingut umstellt. - In Regensburg wird die verwüstete Gaststätte Zur grünen Allee alias Prinzengarten wieder aufgebaut. - In Amberg ist der liberale Apotheker Adam Faßmann (25) neuer Besitzer der Mohren Apotheke seines Stiefvaters Georg August Bertele. Er kauft auch das Gut Emhof bei Schmidmühlen. - In Nürnberg wird das städtische Waldgebiet Sebalder Reichswald und Lorenzer Reichswald verstaatlicht, wodurch es an das Königreich Bayern fällt. - In Regensburg verliert das Gasthaus Zum goldenen Kreuz am Haidplatz 7 mit dem Bau der Maximilianstrasse an Attraktivität. - In Neumarkt wird die Brauerei Stern alias Sternbräu gegründet. - In Nürnberg besucht der bayerische Kronprinz Ludwig von Wittelsbach Bayern (St) (24) das Spielwarengeschäft von Georg Hieronymus Bestelmeier (--) um dort für seine schwanger Ehefrau Spielzeug zu besorgen. - Der in Allersberg geborene Sänger und Wanderschauspieler Dismas Fuchs (09), der seit 3 Jahren in Darmstadt ist, wird in darmstädter Hofschauspieler. - Regensburg hat einen hohen Anteil von katholischen Einwohnern. Nur die bürgerliche Oberschicht ist protestantisch. - In Regensburg wird der ehemalige Kirchenadministrationsrat und ehemalige innsbrucker Generalkreiskommissar Graf Max von Lodron (53), Generalkreiskommissar und Polizeikommissär, der über 18 Landgerichte und 2 Polizei- und Gerichtsbezirke herrscht und die Stiftungsvermögen verwaltet und den Wasserbau, Brückenbau und Strassenbau bestimmt. - In Burglengenfeld eröffnet die von Ponholz nach Burglengenfeld verlegte Posthalterei, womit auch Burglengenfeld eine Poststation erhält. Der ponholzer Posthalter Xaver Hartmann (34) verliert seine Konzession und betreibt als Gutsbesitzer weiter seine Landwirtschaft, wo er Kraut, Dorschen alias Kohlrüben, Rüben, Erdäpfel alias Kartoffeln, Flachs, Hanf usw anbaut. In Burglengenfeld kauft xxx (--) die neue Posthalterkonzession der bayerischen Regierung. - In Hohenschambach ist xxx Veitl (--) neuer königlichbayerischer hohenschambacher Posthalter. In Hemau hält zwar die Postkutsche, aber es werden dort nicht die Pferde gewechselt. Nur Posthalter dürfen die Fahrgäste abkassieren und verköstigen.  

1809 Revolutionskriege - In Bayern ist der Rezatkreis und der Mainkreis arrondiert. Das bayerische Königreich bildet ein einheitliches Staatsgebiet ohne Enklaven oder Exklaven. Die norditalienischen Gebiete werden allerdings wieder abgegeben. - In Altdorf wird die altdorfer Universität vom in München geborenen frankenfeindlichen bayerischen Minister Freiherr Maximilian von Montgelas (50), aus dem Landadel von Savoyen, geschlossen und aufgehoben. - Die neumarkter Tabakfabrik im Schloss besteht nicht mehr. - Im April wird die Stadt Regensburg von französischen Truppen unter Führung von Napoleon I (St) (40) in Brand geschossen, in Höhe Dr Martin Luther Strasse 10 (20 16 Industrie- und Handelskammer) ein Loch in die Stadtmauer geschossen und die Stadt durch das angrenzende Peterstor, Am Peterstor 3, gestürmt. Der Buchdruckerlehrling und spätere Verlagsgründer Friedrich Pustet (11) irrt durch die brennende Stadt und überlebt. Napoleon I (St) (40) wird am linken Unterschenkel verletzt, auf dem Pürkelgut verbunden und zunächst im Kloster Prüll behandelt. Napoleon I (St) (40) residiert in der Dalbergresidenz am Domplatz 6. Karl Theodor von Dalberg (65) versuchte, die Besitzer der ca. 150 abgebrannten Häuser auch mit Silber aus dem Domschatz zu unterstützen. Während des Kampfes brennt ein Teil der zur Pauluserwacht rund um die Maximilianstrasse gehörigen Häuser und die Stadttürme Nr 24, 25 und 26 ab. - Das österreichische Korps Liechtenstein besetzt im Fünften Koalitionskrieg zwischen Frankreich und den verbündeten Österreichern und Briten im April Regensburg. - Der kursächsische Kriegsministersohn und österreichische Kommandeur Heinrich von Bellegarde vertreibt am 20 April unter Jubel der Bevölkerung den eigentlich adeligen Marschall Louis Nicolas Davout alias Louis-Nicolas d'Avoût, aus dem französisch besetzten Regensburg. Am 22 April taucht überraschend Napoleon I (St) (40) mit 65.000 Mann auf. Der an Epilepsie erkrankte kaiserliche Bruder und österreichische Feldherr Erzherzog Karl Ludwig Johann Joseph Laurentius von Lothringen Habsburg Österreich Teschen (St) (38) befiehlt den Rückzug aus Regensburg. Fürst Karl Alexander von Thurn und Taxis (St) (39) flieht aus Regensburg. Napoleon I (St) (38) beginnt mit dem Beschuß der Reichsstadt Regensburg mit Kanonen und wird durch eine Gewehrkugel verwundet. Am 23 April wird Regensburg gestürmt wobei 149 Häuser brennen und aus Rache offiziell zur Plünderung freigegeben, obwohl es dem Verbündeten Bayern gehört. Die Dompropstei am Domplatz 6 wird Hauptquartier von Napoleon I (St) (40). Am 22 Mai besiegt der an Epilepsie erkrankte österreichisch Feldherr Erzherzog Karl Ludwig Johann Joseph Laurentius von Lothringen Habsburg ÖsterreichTeschen (St) (38) zum ersten Mal Napoleon I (St) (40) in der Schlacht bei Aspern vor Wien. - In Amberg kommt der Postwagen aus Dresden, Leipzig, Hof, Bayreuth, Thumbach jeden Samstag an und fährt am folgenden Dienstag zurück. Die reitende Post alias Briefpost kommt mittwochs und samstags morgens um 05:00 Uhr in Amberg an und kehrt sofort wieder zurück. Ein einfacher Brief wiegt 9 Gramm und kostet für die ersten 6 Meilen 3 Kreuzer, danach noch 2 Kreuzer. Das Maximalgewicht für Briefe ist 144 Gramm. Berechnet wird in Lot entspricht 18 Gramm. - In Nürnberg stürzt der Galgen vor dem Frauentor ein. Das Hochgericht wird abgebrochen. - In Nürnberg werden die Strassen beschildert und viele Strassennamen nach den örtlichen Gasthäusern ausgewählt. - Die Stadt Nürnberg wird von einem österreichischen Streifkorps für zwei Tage besetzt. In einer Rede beleidigt Generalkreiskommissar Graf Friedrich Karl von Thürheim (St) (46) in einem Vergleich die Österreicher und die nürnberger Handwerkerschaft als zusammengelaufenes Gesindel aus Schuhmachern, Schneidern und Leinwebern. Es kommt zu Tumulten unter den Nürnbergern, weshalb die Österreicher mit den Geiseln Generalkreiskommissar Graf Friedrich Karl von Thürheim (St) (46), der schwer verprügelt wird, dem in Ansbach geborenen Polizeidirektor Christian Wurm (38), dem Oberpostmeister von Axtheim, den Kaufleuten Merkel, Kießling, Lotzbeck und Förderreuther durch das Laufertor die Stadt Nürnberg nach Bayreuth verlassen, wo sie ihre Geiseln festhalten. Durch den plötzlichen Abzug der Österreicher aus Bayreuth können die Geiseln zurückkehren. Die Nürnberger inhaftieren ihren eigenen Polizeidirektor Christian Wurm (38). Nach der Haft erhält er seine Funktion wieder zurück, aber die alten nürnberger Patrizierfamilien verweigern jede Zusammenarbeit mit ihm. Die Stadt Nürnberg zahlt 50.000 Gulden für den Abzug. - Der evangelische nürnberger Polizeidirektor Christian Heinrich Clemens Wurm (38) heiratet die katholische Maria Regina von Buckingham, Enkelin der neapolitanischen Sängerin Mingotti und des Opernunternehmers Pietro Mingotti. Polizeioffiziant Freiherr von Holzschuher ist Zeuge. - In Nürnberg kauft der nürnberger Spielwarenfabrikant Georg Hieronymus Bestelmeier (45) das Armenhaus, Arbeitshaus und Zuchthaus an der Barfüßerbrücke Königstrasse 1 und erbaut für die Lesegesellschaft Museum ein repräsentatives Gebäude, in dem sich hauptsächlich die Nürnberger Gesellschaft, Patrizier, Bürgerliche, Offiziere und erlanger Couleurstudenten aufhalten um die schönen Musen zu pflegen. - In Regensburg Stadtamhof wird die regensburger Schiffmeistertochter und Notre Dame Klosterschülerin Karolina Gerhardinger (12) auf Anregung des Hammergutsbesitzersohnes Dompfarrers Georg Michael Wittmann (49) als Lehrerin ausgebildet. - In Nürnberg wird die spätgotische Alte Schau am Rathausplatz 1, in der Edelmetalle geprüft werden, als Zeichen des Machtwechsels abgerissen und die Hauptwache erbaut. Die neue Hauptwache und die darin einquartierten Soldaten werden als Schmach empfunden. Ein übergewichtiger Feldwebel mit 16 Dienstjahren, der besonders militaristisch auftritt, ist Kommandant. - In Bamberg wird aus der Bamberger Zeitung der Fränkische Merkur. - Auf dem Gebiet Lenzenberg zwischen Altdorf und Rasch wird Hopfen angebaut. - Die bayerischen Bürgerwehren werden nach französischem Vorbild in eine Nationalgarde umgewandelt. - Napoleon I (St) (38) zum zweites Mal in Donauwörth. - In Nürnberg wird der in Ingolstadt geborene ansbacher Generalcommissär Maximilian Emanuel von Lerchenfeld (29) neuer Generalcommissär. - In Regensburg engagiert der regensburger städtische Theaterdirektor Ignatz Walter den in Fürth geborenen Jungschauspieler Leonhard Meck (22). - In Nürnberg beginnt die Umbenennung der Märkte. Der Große Markt oder Grüne Markt wird in Hauptmarkt umbenannt, der Säumarkt und Trändelmarkt wird in Trödelmarkt umbenannt. - In Roth ist das Gasthaus Zur Krone mit Brauerei, Brennerei, Taverne und Bäckerei ein gutgehender Betrieb. - Der Postverkehr zwischen Nürnberg und Neumarkt ist wegen versprengerten österreichischen Truppenteilen sehr gefährlich und die Postkutschen dürfen nur bei Tageslicht unterwegs sein. - In Nordbayern gibt es Strafarbeitshäuser in Eichstätt, Amberg, Schwabach und Bamberg. Das Hofgericht Amberg ist der obersten Justizstelle Bamberg unterstellt. In Bamberg, Amberg und Ansbach befinden sich Appellationsgerichte. - In der Oberpfalz wird nur ein Bruchteil des Bieres mit böhmischen und ausländischen Hopfen gebraut. - Schlacht bei Abensberg. - Der Geliebte der thurn und Taxis Fürstin Therese von Mecklenburg (St) (36), und Vater von ihrer unehelichen Tochter Amalie von Lerchenfeld alias Amalia Stargard (St) (01) Graf Maximilian Emmanuel von Lerchenfeld (St) (37) stirbt. - In Nürnberg wird Freiherr Wilhelm Christian Löffelholz von Kolberg (St) als Sohn von nürnberger Polizeirat und Magistratsrat Freiherr Friedrich Löffelholz von Kolberg (St) (34) und der nürnberger Ratskonsulententochter Elisabeth König von Königsthal (31) geboren. - In Bayern wird eine Evangelische Gesamtgemeinde aufgebaut, bei der der katholische bayerische König Maximilian Joseph von Wittelsbach (St) (53) höchstes Oberhaupt ist. - In Regensburg wird das katholisch Klarissenkloster St Magdalena am Dachplatz von den Franzosen, die die Kirchentür aufsprengen, geplündert. Die Klosterschwestern retten eine Heiligblut Reliquie, eine Marientatue und ein Klara-Ölgemälde und fliehen ins als Lazarett genutzte Minoritenkloster. Danach wird das Klarissenkloster St Magdalena völlig zerstört, weshalb die Schwestern, die Schulunterricht leisten, ins säkularisierte katholische Kapuzinerkloster in der Ostengasse umziehen. - In Regensburg wird der katholische Deutsche Ordenskommend St Ägid, der aus Rücksicht für die Kriegsdienste ihrer Glieder nicht aufgelöst wurde, doch aufgelöst, wobei das Neue Deutsche Haus mit Seelhaus und Zubehör an den in Nürnberg geborenen Oberpostamtsdirektor Freiherr Alexander Ferdinand von Lilien (67) verkauft wird. - In Parsberg gibt es das Brauhaus Parsberg. - Neumarkt gehört zum Altmühlkreis, dessen Mittelpunkt Eichstätt ist. Neumarkt ist Grenzstadt zum Naabkreis, zu dem schon Kastl, Velburg, Hemau und Kelheim gehören. Im Süden reicht der Altmühlkreis bis kurz vor Augsburg im Lechkreis. - In Nürnberg dürfen mit der Einführung von Strassennamen, Strassen nach den darin befindlichen Gasthäusern benannt werden. - In Nürnberg logieren Marschall Davoust (--) und der russische Zar Alexander von Rußland (St) (--) steigt nach Abschluß des Pariser Friedens auf seiner Rückreise im Bestelmeierhaus von Spielwarenkaufmann Georg Hieronymus Bestelmeier (45) Ecke Königstrasse 3/Findelgasse (2022 Hypo-Vereinsbank) ab. - In Regenstauf wird die Porzellanfabrik und Steingutfabrik Steinsberg von der Witwe Ursula des im Vorjahr verstorbenen Gründers Freiherr Joseph von Axthalb (++) für zehn Jahre an den regensburger Porzellanfabrikanten Johann Heinrich Koch (--), dessen Fabrik am Prebrunner Tor Am Singgrün 1 steht, verpachtet. Der benötigte Kapselton kommt weiterhin aus den Tongruben bei Brentenberg bei Hemau, die zum Unternehmen gehören. - Der katholische Deutsche Orden wird von Napoleon (--) aufgehoben. - In Nürnberg verheiratet der nürnberger Kaufmann und Kunstsammler Paul Wolfgang Merkel (53) seine Tochter Katharina Merkel (17) alias Käthe Merkel mit dem bei Pforzheim geborenen Lehrersohn und nürnberger städtischer Rechtsbeirat Friedrich Roth (29). - In Nürnberg macht die Bevölkerung den in Ansbach geborenen Beamtensohn, städtischnürnberger königlichbayerischen Polizeikommissär und faktisch Oberhaupt der Stadt Nürnberg Christian Wurm (38) für das gewalttätige Vorgehen der Polizei und deren Willkürakte verantwortlich, worauf er von der aufgebrachten nürnberger Bevölkerung gefangengenommen und eingesperrt wird. Danach wird er aber wieder freigelassen, wonach er wieder die Polizeigewalt erhält. Die gebildeten Bürger und nürnberger Kaufleute und Fabrikanten unterstützen ihn. Die bisherigen Machtinhaber, die nürnberger Patrizierfamilien, weigern sich mit ihm zusammenzuarbeiten. Eine nürnberger Zivilregierung oder Verwaltung gibt es nicht. - In Kastl und in Stöckelsberg gibt es einen Lokalpolizeiposten. - Freiherr Wilhelm von Steinling (--) ist Inhaber des Patrimonialgerichts Boden und Steinling, - In Velburg ist Schloß Helfenberg abgebrochen und der Altar der Scbßkapelle nach Parsberg abtransportiert. - In Altdorf wird die nürnberger Universität in Altdorf alias Altdorfina wegen Finanzknappheit im bayerischen Staatshaushalt geschlossen und die Besitztümer der Universität Erlangen übergeben. - In Berching Holnstein Staufersbuch stellt der neue Besitzer der uneheliche wittelsbacher Kaiserenkel Graf xxx von Holnstein aus Bayern (St) (--) seine Hofmark ohne Landsassenfreiheit Staufersbuch, zusammen mit Ittelhofen und Pollanten als Allod unter seine eigene Gerichtsbarkeit und lässt es von seinem Patrimonialgericht 1.Ordnung von Holnstein aus verwalten.

1808 Revolutionskriege - Der erste bayerische König Maximilian Joseph von Wittelsbach (St) (52) lässt seine morganatischen Verwandten, die Grafen von Wartenberg ab 15 88 nach München in die Frauenkirche überführen. - Im Königreich Bayern müssen Adelige einen Nachweis über die Herkunft ihres Adelsprädikats führen und werden erst dann in die Adelsmatrikel aufgenommen und dabei werden sie in die sechs Adelsklassen Fürsten, Grafen, Freiherren und Barone, Ritter, Edle und Adelige mit dem Prädikat von eingeteilt. Die von Personen ausgeübte Edelmannsfreiheit wird aufgehoben. Die Hofmarksgerechtigkeiten, die sich auf Territorien beziehen, bleiben. - Das Königreich Bayern wird in 15 möglichst gleich große Kreise eingeteilt, wobei Neumarkt dem Kreis 5 Eichstätt zugeteilt wird, mit Neumarkt als nördlichster Grenzstadt und vor Augsburg Schrobenhausen im Süden begrenzt wird. Bayern reicht bis zum Gardasee. Würzburg ist nicht bayerisch, Schillingsfürst ist eine bayerische Exklave. Nördlich von Nürnberg und nördlich von Amberg sind die ehemaligen bayreuther Gebiete noch fremdbesetzte Enklaven. - Der in Amberg geborene Medailleur und Münzschneider Joseph Losch (38) wird Hauptmünzamtsmedailleur in München. - In Neumarkt wird das Mauthaus, obere Marktstrasse 20, zum Rentamt. - In Neumarkt lässt der bayerische König Maximilian Joseph von Wittelsbach (St) (52) das Landsassengut Heimhof und Eschertshofen einziehen, weil zwar der Besitzer xxx von Loefen (--), nicht aber die Güter die oberpfälzische Landsassenfreiheit gehabt hätten. - In Spanien erleidet Napoleon I (St) (39) erste militärische Niederlagen und ist nicht mehr unbesiegbar. - In Regensburg wird Amalie von Lerchenfeld (St) alias Amalia Stargard als uneheliches Kind von Graf Maximilian Emmanuel von Lerchenfeld (St) (36) und Therese von Mecklenburg (St) (35), die eigentlich mit dem in Regensburg geborenen Fürst Karl Alexander von Thurn und Taxis (St) (38) verheiratet ist, der bei Napoleon I (St) (39) in Paris wohnt, geboren. -  In Nürnberg führt der Buchhändler und Kunsthändler Friedrich Campe (31) in der Kaiserstrasse ein Lithographdruckerei zum großen Missfallen der 63 bestehenden Kupferplattendruckereien ein. - In Nürnberg werden auf dem Hauptmarkt hölzerne Collonaden aufgebaut. - In Ansbach stirbt der markgräfliche Küchenmeister Langenfaß. - Maria Magdalena du Prel von Pilsach (34) heiratet den bayerischen Generalmajor Freiherr Karl Ernst von Griessenbeck von Griessenbach. - In Nürnberg wird der Rat der Stadt vom königlichen Stadtkommissariat unter Graf Friedrich Karl von Thürheim (St) (45), der auch Generalkommissär für den Pegnitzkreis ist, abgelöst. - Das ehemalige leuchtenberger Schloß Karlstein und Schloss Glapfenberg kommen in den Besitz von Graf Karl Joseph von Drechsel Deufstetten (38). - Feucht wird dem Landgericht Altdorf unterstellt. - In Nürnberg leben seit 14 99 keine Juden mehr. - In Neumarkt sind Johann Christian Bauer und Georg Rottner Bürgermeister. - In Kastl steht das Kloster leer. - In Regensburg übernimmt ein staatlich ernannter Polizeidirektor die Verwaltung der Stadt. - Im Ersten Gemeindeedikt werden die Gemeindegrenzen an die Steuerdistriktgrenzen angepasst und ein einheitliches Kataster geschaffen. Das Vermögen der Gemeinden wird verstaatlicht, was zu einem Verwaltungskollaps führt. - Der in Stuttgart geborene Philosoph Georg Wilhelm Friedrich Hegel (38) kommt nach Nürnberg und wird Rektor des völlig maroden Egidiengymnasiums. - Amberg wird Hauptstadt des Naabkreises und Sitz des Kreiskommissariats und Generallandeskommissariats. - Der Radierer, Zeichner, Leiter des Finanzdepartements und uneheliche bayerische Kurfürstensohn Freiherr Stephan Christian von Stengel (St) (58) wird wegen politischer Differenzen mit dem bayerischen Minister Graf Maximilian von Montgelas (St) (49) als Generalkommissar in die Landesdirektion des neu gegründeten Mainkreises zu Bamberg versetzt, wo er eine neu Staatsverwaltung aufbauen soll. - Der in Tirschenreuth geborene Generalkommiär in Passau Joseph von Stichaner (39) fällt bei Napoleon in Ungnade, weil er sich über das besatzungsmachtähnliche Verhalten der französischen Armee verwahrt und daraufhin vom bayerischen König Maximilian Joseph von Wittelsbach (St) (52) nach Straubing versetzt wird. - In Eichstätt erscheint der 18. Jahrgang Intelligenzblatt für das Königlich-Baierische Fürstenthum Eichstätt, das samstags wöchentlich erscheint. Zur Fastnacht wird im eichstättter Gasthaus Zum Adler die Redoute en Masque abgehalten. - In Eichstätt wird das Tragen von offenem Feuer in der Öffentlichkeit mit einem Reichstaler bestraft. - In Eichstätt wird eine Brandweinsteuer auf Erzeugnisse, die nicht auf Korn basieren, wie Wacholder und Kartoffeln eingeführt. - In Eichstätt wiegt eine Ein-Kreuzer-Semmel aus Weizenmehl 9 Lot (~ 17,6 Gramm in Bayern) und ein Ein-Kreuzer-Röggel aus Roggenmehl 11 Lot, gezogene Lichter alias Kerzen mit gebleichtem Leinendocht kosten 23 Kreuzer und gegossene Lichter mit Baumwolldocht 27 Kreuzer und Winterbier 3 kr, 2pf und Weißes Bier 3 kr, 1 pf pro Pfund. Es gibt Zwölf-, Sechs- und Drei-Kreuzer-Laib Roggenbrot mit einem Gewicht von 6 Pfund, 3 Pfund und 1 Pfund und 16 Lot. Ein Pfund Ochsenfleisch kostet 9 Kreuzer und Schweinefleisch 10 Kreuzer. - In Donauwörth gibt es eine öffentliche Strassenbeleuchtung. - In Bamberg wird Herzog Max von Wittelsbach in Bayern (St) als Sohn vom in Landshut geborenen Herzog Pius August von Wittelsbach Zweibrücken Brirkenfeld Gelnhausen (St) (22) geboren. - In Bamberg verkauft der in Ansbach geborenen Graf Julius von Soden (54) sein Ballhaus und Theater am Schillerplatz an Nanette Kauer, die die Theaterwirtschaften mit E.T.A Hoffmanns (32) Gelübde und Vogels Clementine eröffnet. - In Ansbach wird der in Ingolstadt geborene Maximilian Emanuel von Lerchenfeld (29) Generalcommissär. - In Schwandorf werden nach königlichbayerischer Verordnung polizeiliche Hausnummern eingeführt, beginnend mit 1, (20 15) Friedrich Elbertstrasse 1. - In Neumarkt eröffnet Georg Steinbauer im Gasthof Zur Post Obere Marktstrasse 47 (20 17 Adler Mode) eine Posthalterei mit 15 Fremdenzimmern. - Der in Schwetzingen geborene bayerische König  Maximilian I Joseph von Wittelsbach Bayern (St) (52) verheiratet seine Tochter, verwitwete Königin von Württemberg Charlotte Auguste Karoline (St) (16) mit dem in Schlesien geborenen württembergischen Kronprinz Wilhelm von Württemberg (St) (27), der sich bei seiner Eheschließung betont desinteressiert und kalt gibt und nur deshalb heiratet um nicht von Napoleon I (St) (39) zwangsverheiratet zu werden. Seine in Sankt Petersburg geborene Schwester Katharina von Württemberg (St) (25) ist bereits mit Napoleons (St) (39) Bruder, dem König von Westfalen, Jérôme Bonaparte (St) (24) verheiratet. - In Sulzbach stirbt die Salesianerinnennonne Freiherrntochter Salesia von Lilgenau, die Erfinderin der zeichnenden Seidenstickerei nach Miniatur-Gemälden und Kupferstichen von Götz und Klauber. - In Nürnberg wird im Oberpostamt eine Zentralstelle mit direkter Verbindung zum Department für äußere Angelegenheiten eingerichtet. - Im königlichbayerischen Ansbach wird die Freimaurerloge Zur Sonne vom bayerischen König Maximilian Joseph von Wittelsbach (St) (52) unter Kuratell gestellt, wodurch königliche, klerikale Beamte und Studenten eine Mitgliedschaft verboten wird. - In Neumarkt wird bei der Durchreise des bayerischen König Maximilian Joseph von Wittelsbach (St) (52) die Marktstrasse mit Pechpfannen beleuchtet. - In Bayern muss in allen Dörfern und Orten, die keinen Nachtwächter haben, abwechselnd von den Bewohnern Nachtwache gehalten werden. - In Bayern wird katholischen Nonnen erlaubt die Beichte beim für das Kloster bestellten Beichtvater abzulehnen und sich einen anderen zu suchen. - Altdorf ist Sitz eines Landgerichts. - Eichstätt ist Hauptstadt des Altmühlkreises zu dem die Landgerichte und Ämter u.a. Neumarkt, Ingolstadt, Beilngries, Hilpoltstein, Roth, Abenberg, Pleinfeld, Neuburg, Donauwörth und die Grafschaft Pappenheim gehören. - In Bayern wird die Pockenimpfung ab 3 Jahren Pflicht. - In Bayern werden Personalsteuern abgeschafft und ein Familienschutzgeld pro Familienoberhaupt als auch Geschäftsoberhaupt eingeführt. - Briefboten alias Postboten dürfen keine Briefe annehmen. Offene Frachtbriefe sind erlaubt. - In Bayern bekommt jedes Stadtgericht einen Stadtgerichtsarzt und jedes Landgericht einen Landgerichtsarzt. - In Auerbach Kirchenthumbach wird eine Postexpedition eingerichtet. Samstags trifft die fahrende Post aus Leipzig und Dresden über Bayreuth ein und fährt nach Amberg weiter, wo sie am nächsten Morgen ankommt und dienstags fährt sie zurück. - In Nürnberg wird der Rat aufgelöst. - In Nürnberg verkauft der nürnberger Gastwirt Georg Leonhard Auernheimer am Lorenzer Platz das Auernheimersche Nationaltheater. - Der in Schwetzingen geborene bayerische König  Maximilian I. Joseph von Wittelsbach Bayern (St) (52) ordnet die Vermessung des Königreichs durch die Bayerische Uraufnahme an, die bis 18 64 dauert. - In Regensburg spricht sich Generalarchivar Carl Theodor Gemeiner (52) gegen die Verleihung des Bürgerrechts für Juden aus. - In Regensburg ist die Apotheke Zum Löwen in der oberen Bachstrasse 2, Zum Mohren am Kohlenmarkt 6, Zum Elephanten am Eck der langen Predigerstrasse Glockengasse 1, die Hofapotheke am Emmeramsplatz 5, die Apotheke Zum goldenen Engel am neuen Pfarrplatze, westliche Wahlenstrasse 23 und Zum Adler Watmarkt 9 beim Bischofshof. - In Regensburg gibt es ein Branchenverzeichnis Regensburgischer Taschen und Bürger-Adresskalender mit 180 Seiten. Es werden nur die Hausbesitzer aufgelistet. - Die in Nürnberg als Anna Margaretha Schönleben geborene mittellose Notarswitwe mit zwei Kindern, die Serienmörderin Anna Margaretha Zwanziger (48) begeht ihren ersten Mord an der Ehefrau ihrer Arbeitgeberin, die sie als Ehefrau ersetzen will. - In Nürnberg wird neben München, Augsburg und Innsbruck ein Oberpostamt eingerichtet. Die untergeordneten Stellen werden Amt, Verwaltung oder Expedition genannt, aber die Posthaltereien bleiben bestehen und es gibt es auch Briefesammlungen. - In Nürnberg wird der in Schlesien geborene Carl Wilhelm Ferdinand Guhr (21) Musikdirektor am städtischen Theater. Er tritt als gefeierter Violoncellist auf. - In Neumarkt gibt es 28 Gaststätten an der Marktstrasse, darunter das einzige 20 24 noch bestehende Gasthaus Zur goldenen Gans, Obere Marktstrasse 9 (20 17 Mittlerer Ganskeller). - In Regendorf begeht der verheiratete Gelegenheitsdieb und Serienmörder Andreas Bichel (38) seinen zweiten Mord. Er lockt Catherina Seidel nachdem ihm ihr Kleid 9 Monate zuvor in Regensburg aufgefallen war, als Wahrsager zu einem magischen Spiegel in seiner Wohnung, verbindet ihr die Augen und sticht auf sie ein, schlachtet sie wie ein Metzger und isst Teile ihres Körpers alias Kannibale. Ihre mitgebrachten Kleider lässt er beim Schneider im Ort umarbeiten. Ihre Schwester erkennt den Stoff ihrer Schwester auf der Suche nach ihr, wodurch der Verdacht auf Andreas Bichel (38) fällt, der in Regensburg vor Gericht gestellt und enthauptet wird. - In Bayern haben alle Postillione nicht mehr gelbe sondern blaue Uniformen. - In Bayern wird nach einer zweijährigen Empfehlung ein regelrechtes Wanderverbot für Handwerksgesellen ins außerbayerische Ausland erlassen, um den Kontakt mit revolutionärem Gedankengut zu verhindern. Außerdem will man sie davor bewahren in Militärdienste gepresst zu werden, wofür polizeilich geführte Wanderbücher und eine bürokratische Kontrolle der Gesellen eingeführt werden. - Der nürnberg Flaschner, Harnischmacher, Stadtgassenhauptmann und von Johann Wolfgang von Goethe (59) wegen seiner klaren, heiteren, wie Wasser reinen Gedanken gelobte, aber seinem unangenehmen Dialekt kritisierte nürnberger Mundartdichter Konrad Grübel (72) gibt seine  Korrespondenzen und Briefe in Nürnberger Mundart heraus, wird in den Pegnesischen Blumenorden aufgenommen und stirbt im Folgejahr. - In Regensburg gibt es den Geigenbauer alias Chittar- und Geigenmacher Petrus Schulz. - In Wappersdorf verliert das Schloss Wappersdorf die Landsassenfreiheit. - In Nürnberg übernimmt der in Schlesien geborene Carl Guhr (21) die Stelle des Leiters des nürnberger Theaters von Joseph Reuter (--). - In Amberg wird das Haus Geintzen, das Gasthaus Ratstrinkstube Markt 3 (20 22 Vera Moda) in Wittelsbacher Hof umbenannt.  - In Neumarkt Berg wird das Landsassengut Berg mit Schloß Berg Im Schloß 1 aufgelöst. - In Regensburg übernimmt Graf Karl Joseph von Drechsel (30), verheiratet mit der Grafentochter Therese von Freyen Seiboltsdorf (30), der als neuer bayerischer Generalpostdirektor die überregionale Thurn und Taxis Post. Er bewohnt Schloss Glapfenberg bei Regenstauf. - In Regenstauf beginnt die Porzellanfabrik und Steingutfabrik Steinsberg mit der Produktion. Ihr Gründer Freiherr Joseph von Axthalb (--) stirbt. - In Ansbach beendet der triesdorfer Reitknechtssohn und Fayencemaler Christian Matthias Adler (21) seine vierjährige Ausbildung beim Hofmaler Friedrich Gotthard Naumann (58) und arbeitet drei Jahre als Porzellanmaler, wonach er  nach München abwandert. - In Bayern kostet eine Postkutschenfahrt pro Meile alias 1 bayerische Meile 7,42 km den Betrag von 24 Kreuzer, wobei ein Kreuzer -,35 Euro entspricht. Dem Kutscher stehen 3 Kreuzer zu. Der Eilwagen kostet 32 Kreuzer. - In Nürnberg wird der in Ansbach geborene Beamtensohn, städtischnürnberger königlichbayerischer Polizeikommissär Christian Wurm (37) faktisch Oberhaupt der Stadt Nürnberg, der den nürnberger Magistrat kontrollieren und beherrschen soll. - In Nürnberg lagert vor der Stadt eine Garnison von 12.000 Soldaten, die wieder abziehen, woraufhin die nürnberger Bürger wieder die Hauptwache, die Residenzwache und alle anderen Wachten besetzen. - In Regensburg kommt das 180 Seiten starke Adressbuch Regensburger Taschen und Bürger Adresskalender heraus, in dem nach Literaeinteilung die Häuserbesitzer mit Berufsbezeichnung genannt werden. - In Nürnberg zwingt die bayerische Regierung die Stadt Nürnberg das Postamt im an die St Salvatorkirche angebauten Gasthof Zum goldenen Reh am Roßmarkt alias Josephsplatz 3 mit Rückgebäuden zur Karolinenstrasse 36 für den Einkaufspreis zu verkaufen, woraufhin das gesamte Anwesen für den aufkommenden Postkutschenpersonenverkehr umgebaut wird, wodurch die Posthalterei im gostenhofer Gasthaus Zum Mondschein aufgeben wird. - In Burgfarrnbach wird die seit zwei Jahren bestehende Konkurrenzposthalterei zur katholischen thurn und taxis Posthalterei wieder geschlossen. - In Schwabach wird die katholische kaiserliche thurn und taxis Posthalterei im ehemaligen Gasthaus Fürstenherberge am Königsplatz 29, das nach 100 Jahren Gasthaus Zur goldenen Gans heißt, geschlossen und in eine königlichbayerische Postexpedition umgewandelt. - In Bayern werden die katholischen thurn und taxis Posthaltereien in königlichbayerische Postexpeditionen umgewandelt, darunter auch die Poststation Etterzhausen am Naabübergang. - In Amberg wird von der neuen amberger Postexpedition aus ein neuer Postkurs Amberg~Freihung~Grafenwöhr~Kemnath~Wunsiedel eingeführt. - In Regensburg Stadtamhof werden beim Volksfest Regenburger Dult 148 Stände aufgestellt, unter denen auch auswärtige Anbieter sind ua Nürnberg, Böhmen und München. Auch ein Holzuhrmacher bietet seine Waren an. - In Mühlhausen verliert die Burg Wappersdorf ihre Landsassenfreiheit und damit jegliche Bedeutung. - In Berching Holnstein Staufersbuch verlieren die Erben der geistliche Gefälleverwaltertochter xxx Hayer zu Velburg (--) und Witwe von Anton Michl Mayer (--), die als Witwe schon die Landsassenfreiheit auf der kurbayerischwittelsbacher Hofmark Staufersbuch verloren hat, jegliche Gerichtsbarkeit an das neue königlichbayerische Landgericht Neumarkt, das dem bayerischen König Maximilian Joseph von Wittelsbach (St) (51) untersteht. Die Hofmark Staufersbuch wird zusammen mit Ittelhofen und Pollanten als Allod an den unehelichen Kaiserenkel Graf xxx von Holnstein aus Bayern (St) (--) übergeben. - Auf der neuerstellten Landkarte Steuer Rectifikations Vermessung wird in Neumarkt das Moos, der ehemalige Moosweiher, am Moosweg beim Pfleiderer verortet. Die Weiherwiese liegt an der Ingolstädterstrasse und umfasst das ursprüngliche Firmengelände Pfleiderer und dient als Exerzierplatz 1. und 2. Klasse, die Mooswiese liegt östlich von Stauf. Das Obere Moos reicht bis zur Ölkuchemühle. Das Kiefernwaldgebiet südlich der Hasenheide von 20 24 heißt Miss, Der letzte übriggebliebene Rest des Moosweihers, der 100 m lange Missweiher fließt weiter nach Norden und nach Süden ab. Im Wald liegt auch das Flurstück Im Ursprung. - In Neumarkt liegt die Wasenmeisterei in der Holzgartenstrasse 8 spätere Express-Werke später Maybach Museum.

1807 Wetter: Aussergewöhnlich gute Getreideernte mit Hitzerekord. - Revolutionskriege - Ende des Kommunbraurechts für Bier in Amberg. - In Amberg wird im von Gastwirt und Mälzer Thomas Bruckmüller gekauften Franziskanerkloster, das zum Gasthof Zum König von Baiern mit neuem Theater umfunktioniert ist, das erste Stück die Dienstpflicht zum Besten für die Armen mit einer Einnahme von 156 Gulden aufgeführt. - In Bayern wird die Pockenschutzzwangsimpfung durchgeführt. - Der französische Marschall Bernadotte nimmt im Februar Ansbach ein und für den ersten bayerischen König Maximilian Joseph von Wittelsbach (St) (51) in Besitz. Seine 40.000 Mann starke Armee bleibt 7 Monate lang. Die preußischen Fürstentümer Ansbach und Bayreuth fallen an Frankreich. - In Velburg Lengenfeld wird Burg Helfenberg auf Anordnung des bayerischen Ministers Maximilian von Montgelas (48) für 200 Gulden auf Abbruch verkauft und im Ballsaal ein letztes rauschendes Fest veranstaltet. Einige Wochen später ist es nur noch eine Ruine. Das Tillywappen am Hauptportal lässt der bayerische Kronprinz Ludwig von Wittelsbach Bayern (St) (21) nach Ingolstadt bringen. - In Velburg eröffnet Josef Ziegler eine Apotheke. - In Regensburg arbeitet der regensburger Bürger Johann Gottfried Nattermann aus der Engelburgergasse 8 als städtischer Bierverkoster. - In Regensburg stößt der Exbenediktinerpater auf ein römisches Gräberfeld im Güterbahnhof. - In Schmidmühlen stürzt der Turm der Pfarrkirche ein. Nur eine Glocke zerbricht. - Die Königlichbaierische Banco zieht von Ansbach in den Heilsbronner Hof in Nürnberg um, ist auf die fränkischen Gebiete und die Pfalz beschränkt und wird Königliche Bank Nürnberg genannt.  - In Bayern wird eine Impfpflicht gegen die Krankheit Blattern erfunden und eingeführt. - In Neumarkt sind Johann Christian Bauer und Georg Rottner Bürgermeister. - In Neumarkt wird in der Jobstkirche Maria Theresia von Braun alias Loefen von Heimhof begraben. - In Nürnberg untersucht der in Ansbach geborene nürnberger Polizeidirektor Christian Wurm (36) den Mord am Bürgerfeldwebel Bub bei einer Schlägerei in der Gastwirtschaft Zu den drei Mohren in der Johannisgasse, der mit einem Säbel erstochen wird. Er schafft es, dass Oberst Valombini sein italienisches Dragonerregiment Napoleon antreten lässt und bürgerliche Zeugen die Mörder Ventur und Vodrelli identifizieren können. Der nürnberger Polizeipraktikant Karl Friedrich von Harsdorf wird vom Rat mit den beiden nach Mailand zum Militärgericht geschickt, wo er dafür sorgen soll, dass die beiden Mörder tatsächlich verurteilt werden, was danach als Affront gegen die italienischen Behörden und als Geldverschwendung kritisiert wird. - Der in Stuttgart geborene Philosoph Georg Wilhelm Friedrich Hegel (37) wird Redakteur der Bamberger Zeitung. Die Arbeit empfindet er als völlig nutzlos und sinnlos. - In Amberg wird der in Sulzbach geborene Anton Samuel Joseph Weingärtner zum neuen alleinigen Bürgermeister ernannt. - In Regensburg erscheint bis 18 10 das Regierungs- und Intelligenzblatt. - In Velburg wird das Wasserschloss Froschau in Finsterweiling von xxx von Weitenau (--) verkauft. - Freiherr Karl Ernst von Gravenreuth (36) wird für 10 Jahre bayerischer Generalcommissär mit verschiedenen Aufgaben. - In Nürnberg führt der Fränkischer Kreiscorrespondent von und für Deutschland als erste Zeitung in Deutschland das Feuilleton Unter dem Strich ein, das Notizen, Kurioses, lokale Nachrichten und Informationen darüber, welcher Prominente sich in der Stadt aufhält, enthält, was als unpolitisch gilt und von geringem Interesse für die Zensur ist. - In der fränkischen Provinz wird das Ausspielen von Gütern, Waren und Effekten durch Lose für immer verboten. - In Bayern müssen Bürgermilitärangestellte Unterricht in Wundärztlicher Kunst nehmen. - In Sulzbach kauft der Druckereibesitzer Johann Esaias Seidel (43) das Schloss. Der Barockgarten wird landwirtschaftlich genutzt. - In Nürnberg führt Johann Nepomuk Mälzel (35) seinen mechanischen Trompeter vor. - Der in Pappenheim geborene Graf Karl Theodor von Pappenheim (St) (36) verliert seine Reichsunmittelbarkeit. Die Grafschaft Pappenheim wird vom Bayerischen Königreich einverleibt. Graf Karl Theodor von Pappenheim (St) (36) wird Oberst und königlicher Adjutant in der bayerischen Armee. - In Nürnberg debütiert der Schauspieler Heinrich Anschütz (22) am Stadttheater in der Rolle des Adolf von Klingsberg im Stück Die beiden Klingsberg des Schrifstellers  August von Kotzebue (46). - In Regensburg wird das Adressbuch  Bürger-Adreßkalender vom regensburger Buchdrucker Friedrich August Augustin (--) mit Name, Beruf und Adresse auf 20 Seiten herausgegeben. Es werden nur Personen mit Bürgerrecht gelistet, wobei im evangelischen Regensburg nur die große Minderheit der Katholiken das Bürgerrecht hat. - In Regensburg haben seit 18 03 250 katholische Bürger das Bürgerrecht in der überwiegend evangelischen Bürgerschaft erhalten. - In Regensdorf begeht der verheiratete Kleiderfetischist, Kannibale, Gelegenheitsdieb und Serienmörder Andreas Bichel (37) seinen ersten Mord. Er lockt die junge Tagelöhnertochter Barbara Reisinger (--) als Wahrsager zu einem magischen Spiegel in seine Wohnung, verbindet ihr die Augen, sticht auf sie ein und schlachtet sie. Bevor seine Familie zurückkommt, entsorgt er die Leiche. Er streut das Gerücht, sie sei mit ihrem Bräutigam nach Regensburg weggezogen und er sollle ihr ihre übrige Kleidung bringen, die ihm ihr Vater auch gibt.. - In Velburg eröffnet Joseph Ziegler eine erste Apotheke. - In Fürth beträgt der Anteil der Juden an der Gesamtbevölkerung 19 %. - In Nürnberg Wendelstein wird der ständtische Sebalder Reichswald um Wendelstein an 144 Markgenossen verteilt, wodurch ein zerstückelter Privatwald entsteht. - In Nürnberg kauft der Kaufmann, Spielwarenhändler und Verleger Georg Hieronymus Bestelmeier (43) die säkularisierte Barfüßerkirche alias Franziskanerkirche Ecke Königstrasse 3/Findelgasse, reißt sie ab und erbaut ein Ladengeschäft Magazin mit Mode-, Möbel-, Galanterie- und Manufakturwaren später Bestelmeierhaus (20 22 Hypo-Vereinsbank). - In Regensburg Barbing wird die Schloßkapelle zerstört. - In Ansbach verkaufen die Erben endgültig die ansbacher Fayencemanufaktur an den Rechtsanwalt Steinlein, der sie seinem Sohn übergibt und der sie wiederum nach einigen Jahren an einen xxx Sammet (50) verkauft, wonach sie aufgegeben wird. - Der bayerische König Maximilian Joseph von Wittelsbach (St) (51) erlässt neue Uniformvorschriften ua für die Postbeamten, die hellblaue Uniformen aus Wollemit Krägen und Ärmelaufschlägen aus schwarzem Samt tragen müssen und deren Verzierungen wie Stickereien, Epauletten, Knöpfe oder Hutquasten silbern sind, so wie bei der Polizei, beim Zoll, bei Wechselgerichtsbeamten, Landgerichtsärzten und Stadtphysikern. Höhere Beamte haben sie in Gold. - In Nürnberg zwingt der neue königlich bayerische Kommissär Ernst von Axtheim (--) erstmals die Postkutschen bis zum an die St Salvatorkirche angebauten Oberpostamt im Gasthof Zum goldenen Reh am Roßmarkt alias Josephsplatz 3 mit Rückgebäuden zur Karolinenstrasse 36 durchfahren zu lassen, was das nürnberger Patriziat bisher verhindert hat und weshalb bisher alle Postkutschen in der gostenhofener Posthalterei Zum Mondschein aussteigen mussten, wo sie unter städtischer Kontrolle in die Stadt weiterbefördert wurden und wo nur noch die Nachtpostkutschen wegen Platzmangels halten. - In Daßwang hat der Posthalter Wolfgang Götz 12 sehr gute Pferde und schneidet bei einer Visitation unter allen 13 Poststationen der beiden Postrouten Regensburg~Neumarkt~Nürnberg und Regensburg~Arnberg~Nürnberg am besten ab. - In Nürnberg veröffentlicht der altdorfer Badersohn, Chirurgensohn, ehemalige  Geschichtsprofessor an der altdorfer Universität Altdorfina und langjährige Leiter der wissenschaftlichen Abteilung der Landkartenabteilung im Homann Verlag Konrad Mannert (67) seine neue Arbeit Älteste Geschichte Bojariens in Sulzbach. - Etwa auf halber Strecke der Strasse Sulzbach~Auerbach beginnt auf der völlig baufälligen Burg Steinling der Abriss.

1806 Wetter: Besonders heiße Tage im Juli. Mehrere Grade über der Körpertemperatur. - Revolutionskriege - Der mit Napoleon I (St) (37) verbündete birkenfelder Pfalzgraf und rheinpfälzische und bayerische Kurfürst Maximilian Joseph von Wittelsbach (St) (50) wird am 1. Januar erster bayerischer König mit der Hauptstadt München und das Königreich in Kreise eingeteilt, die nach den Flüssen benannt werden. Eine lückenlose Zensur wird eingeführt. Die bayerische Kurfürstentochter Auguste Amalia Ludovika von Wittelsbach (18) heiratet am 13. Januar in München Napoleons (St) (37) Stiefsohn  Eugène de Beauharnais (25). Kurfürst Maximilian Joseph von Wittelsbach (St) (50) tritt zwangsweise sein Herzogtum Berg an Napoleon ab und erhält dafür das französische Fürstentum Brandenburg-Ansbach, das der bayerische Graf Friedrich Karl von Thürheim (St) (43) übernimmt. - Die Stadt Neumarkt wird nördlichste Stadt des Eichstättkreises, Ansbach gehört zum Rezatkreis, Nürnberg gehört zum Pegnitzkreis, Amberg gehört zum Naabkreis und Parsberg gehört zum Regenkreis. - Der letzte Kaiser des Heiligen Römischen Reich Deutscher Nation Franz Joseph Karl von Habsburg Lothringen (St) (38) legt die römische Kaiserkrone nieder. - In Erasbach geht das Rittergut alias die Hofmark Erasbach vom amberger Regierungsrat Franz Paul von Rupprecht (--). an seinen Sohn Josef von Rupprecht (--) über, der später zum Freiherren erhoben wird und der den von seinem Großvater verkauften und zu einem eigenen Landsassengut erhobenen Gutshof Lonley ehemals Vallade wieder zurückkauft. - Bayreuth fällt bis 18 10 unter französiche Herrschaft unter Aufsicht des Provinzintendanten Baron Camille de Tournon (28). - Der letzte Markgraf Karl Alexander von Zollern Brandenburg Ansbach Bayreuth (St) (70), der 17 91 seine Fürstentümer an das Königreich Preußen verkauft hat stirbt im englischen Speen. - Das städtische nürnberger Weizenbräuhaus für Weizenbier in der Weizenstrasse alias Karl Grillenberger Strasse 3 wird Königliches Bräuhaus. - Die klosterähnliche Landauer Zwölfbrüderhaus wird aufgelöst. - In Eichstätt wird die ausverkaufte Willibaldsburg verkauft und ausgeschlachtet und das Dominikanerkloster profanisiert. - Der Deutschordensbesitz fällt an den Staat. - Im März wird die Stadt Nürnberg von französischen Truppen besetzt. - Der in Schorndorf geborene nürnberger Widerständler und Gehilfe in der nürnberger Buchhandlung Stein Johann Philipp Palm (40) Winklerstrasse 29 kehrt nach einer Geschäftsreise heimlich trotz Haftbefehl aus dem sicheren preußischen Erlangen nach Nürnberg zurück, wird dort wegen seiner Flugschriften gegen französische und bayerische Truppen, verfasst vom in Ansbach geborenen Graf Julius von Soden (52) Deutschland in seiner tiefen Erniedrigung, von einem Bettler verraten und zum französischen Oberkommandierenden General Jean Baptiste Bernadotte (43) nach Ansbach gebracht, der ihn in Braunau hinrichten lässt. - Im nürnberger Vorort Schmausenbuck werden Vogelherdanlagen verboten. - Das fürstbischöflicheichstätter Schloss Hirschberg fällt an das Königreich Bayern. - In Neumarkt kauft der Brauer Benedict Kornburger von der bayerischen Regierung die säkularisierte Kreuzkapelle hinter seinem Gasthaus Zur goldenen Gans Obere Marktstrasse 9 (20 17 Mittlerer Ganskeller) am Viehmarkt. - Das ehemalige kaiserliche und mittlerweile privatisierte Postunternehmen Bayerische Post bleibt gastweise als Thronlehen im Besitz des in Regensburg geborenen Fürst Karl Alexander von Thurn und Taxis (St) (36). - Das erhöhte mit Frankreich verbündete Großherzogtum Würzburg wird souveräner Staat im Rheinbund unter der Führung des in Florenz geborenen Kaiserbruders Ferdinand III Joseph Johann Baptist von Habsburg Lothringen Toskana (St) (51), der im Mai nach Würzburg zieht, von der Bevölkerung freudig empfangen wird und für mehr religiöse Freiheit sorgt, indem er die ehemaligen bayerischen Religionsausübungsgesetze lockert. - In Nürnberg wird das Herrenbrauhaus für Weizenbier in der Waizenstrasse 1 betrieben. - In Nürnberg existieren 34 Brauereien. - In Regensburg lässt Fürst Karl Theodor von Dalberg (St) (62) die Köpfstätte vor dem Jakobstor abtragen und ein evangelisches Krankenhaus am Emmeramsplatz als Erweiterungsbau am Krankenhaus des Domkapitels erbauen. Es nimmt wie das katholische Krankenhaus nur ledige Gesellen, Dienstboten und Lehrlinge auf. - In Schloss Wörth an der Donau unterzeichnet Fürst Karl Theodor von Dalberg (St) (62) die Rheinbundakte. - Der auf Schloß Spindlhof bei Regensburg geborene königlichregenstaufer Hauptpflegersohn Graf Karl Joseph von Drechsel (38) wird zum königlich bayerischen Postkommissär ernannt, der die thurn und taxis Poststellen übernimmt. - In Ansbach wird die Königlichpreußische Banco in Francken zur Königlichbayerischen Banco. - Der letzte kurbayerische Beamte verlässt Burg Obersulzbürg, die für 2.000 Gulden auf Abbruch verkauft wird. - Nürnberg hat 25.126 Einwohner. - In Regensburg ist das Dörnbergpalais des th&t Hoffaktor Philipp Reichenberger fertiggestellt. - Im April werden die nürnberger Pflegämter Bezenstein, Gräfenberg und Hilpoltstein von Preußen besetzt. Im Juni besetzen bayerische Truppen Wöhrd und Gostenhof. Im Juli wird Nürnberg Teil des Königreichs Bayern. Im September nimmt Bayern Nürnberg in Besitz. Der französische Divisionsgeneral François-Nicolas Fririon (40) ist königlichfranzösischer Commissär und Graf Friedrich Karl von Thürheim (St) (43) ist königlichbayerischer Generallandescommissär. - In Neumarkt sind Johann Christian Bauer und Georg Rottner Bürgermeister. - In Nürnberg wird das erste königlichbayerische Bataillon in Nürnberg für den Kriegseinsatz rekrutiert. - In Amberg wird auf Druck des bayerischen Königs Maximilian I. Joseph von Wittelsbach Bayern (St) (50) ein Leihhaus eröffnet, das anonym und ohne Standesunterschied Geld verleiht und dienstags, donnerstags und samstags von 10:00 bis 12:00 und von 14:00 bis 16:00 Uhr geöffnet ist. Das Leihhaus wird ineffetiv geführt und nicht ausreichend von der Stadtverwaltung kontrolliert wird. - In Regensburg erscheint letztmals die Zeitung Kurfürstlich erzkanzlerisches Regierungs- und Intelligenzblatt. - Das preußisch bayreuthische Wunsiedel wird französisch. - In Nürnberg wird die Vogelherdanlage auf dem Schmausenbuck verboten. - Die preußische Königsfamilie flieht nach Ostpreußen. - Roth fällt an Preußen. - In Bayern ist Auswandern ohne königliche Genehmigung verboten. Wer es trotzdem tut, verliert alle Bürgerrechte. - In Bayern müssen alle zugewachsenen Strassen bis zu 15 Schritt gelichtet werden. - In Bayern wird die peinliche Befragung und Folter für die Herzogtümer Bayern, Oberpfalz und Neuburg und auch die Tortur untüchtiger Zeugen und Mitschuldiger ausdrücklich verboten. Zur Erzwingung von Aussagen wird max sechstägiger Arrest bei Wasser und Brot und max 20 Peitschenhiebe ins Ermessen des Gerichtes gelegt, wobei aber ein Gerichtsarzt eingeschaltet werden muss. - Das neu gebildete Fürstentum Salzburg – Toskana wird aufgelöst bayerisch. - In Ansbach wird die ansbacher Fayencemanufaktur Porzellanmanufaktur Ansbach Bruckberg privatisiert. - In Bayern werden die Rechte u.a. der Reichsritterschaft Kanton Altmühl mit Sitz Ritterhaus Wilhermsdorf eingezogen. - Die Malzaufschlagsordnung bewirkt, dass Bierbrauer keine Produktionsgrenzen mehr haben. Die Regierung unter dem bayerischen Minister Graf Maximilian von Montgelas (--) schafft innerbayerische Zölle ab, erlaubt unbegrenzt Lehrlinge einzustellen und schafft den Lokalpfennig ab. Das bayerische staatliche Weißbierprivileg wird abgeschafft. - Der Sitz des Generallandeskommissärs wird von Bamberg nach Nürnberg verlegt. - In Altdorf druckt Christoph Bonaventura Hessel das Pamphlet Deutschland in seiner tiefen Erniedrigung, in dem zum bewaffneten Widerstand gegen Napoleon aufgerufen wird. Einige Exemplare werden in der nürnberger Buchhandlung Stein verbreitet und entdeckt. Die gesamte Zweitauflage wirft Christoph Bonaventura Hessel aus Angst in seinen Hofbrunnen. - Die mediatisierte Exklave Schillingsfürst fällt an Bayern. Bayerische Fürsten werden Reichsräte der Krone Bayern. - In Nürnberg gibt es mehr als 270 Gastwirtschaften. - In Regensburg wird der Grafensohn Bernhard von Rechberg (35) geboren. - In Nürnberg werden die Brauereien Woerlein, Zeltner, Brauhaus Nürnberg AG ehemals Brauerei Konrad Denk, Heldbräu, Lechner und Noris Brauerei Schneider gegründet. - Das preußische Feucht fällt an Bayern. - In Regensburg zieht die preußische Gesandtschaft aus dem Ingolstetterhaus in der Gesandtenstrasse 5 und der kaiserliche Konkommissar aus dem Kastenmayerhaus Untere Bachgasse 15 aus. - In Nürnberg gründet der in Gostenhof geborene fürther Ziegler-Bleiweismacherlehrling Johann Froescheis (22) eine Bleistiftfabrik (Lyra). - In Regensburg wird in der Badstrasse 26 das Schiffsmeisterhaus umgebaut. - In Bayern ist wie in allen französisch verbündeten Staaten der Strassenverkehr von Linksverkehr auf Rechtsverkehr umgestellt. - In Nürnberg sind die gesamten städtischen Waldgbiete Lorenzer Reichswald und Sebalder Reichswald kein geschlossenes Waldgebiet mehr. - In Eichstätt, das seit dem Vorjahr wieder zu Bayern gehört, wird die säkularisierte Dommonstranz in Form eines Rebstocks vom in Leimen geborenen jüdischen Salzmonopolbesitzer und bayerischen Hofbankier und Hoffaktor Aron Elias Seligmann (59), die 16 11 mit ihren 1.400 Perlen, 350 Diamanten, 250 Rubinen und anderen Edelsteinen etwa 150.000 Gulden entsprechend 525 kg Gold entsprechend 42 Millionen Euro (20 24) wert war, für 61.293 Gulden angekauft, der die vom bayerischen Hofjuwelier Borgnise (--) daraus entnommenen Perlen und Diamanten nach Paris bringt, wo sie in die neue bayerische Königskrone einarbeitet werden, die nicht getragen wird und deren Leitstein der Blaue Diamant, der im Folgejahr 300.000 Gulden wert ist. - In Regensburg wird der langjährige zollernbrandenburger Reichstagsgesandte Graf Johann Eustach von Schlitz alias Görtz (69) von seinen Diensten entbunden. Trotzdem bleibt er in der Stadt und kehrt nicht mehr zurück. Seine jüngste Tochter Marie Anne Amalie Friederike (28) ist mit dem ehemaligen kurpfälzer Gesandtensohn und Freiherrensohn Aloys von Rechberg (40) verheiratet. - In Kallmünz kauft die Gemeinde das Raitenbucher Schloß von xxx von Fleischmann Markstetten (--), wo sie eine Schule einrichtet. Das dazugehörige Gerichtsdienerhaus Keuche mit Gefängnis wird von einem Bürgerlichen gekauft. - Die Herrschaft Pyrbaum, zu der auch Mühlhausen gehört, wird als Besitz von Fürst Christian Friedrich Karl von Hohenlohe Kirchberg (St) (77), der auch Graf von Wolfstein ist, vom Königreich Bayern eingezogen. Fürst Christian Friedrich Karl von Hohenlohe Kirchberg (St) (77) verliert damit auch seinen Titel Graf von Wolfstein. Sein einziger Sohn und Erbprinz Georg Ludwig Moritz von Hohenlohe Kirchberg (St) (33) verliert ebenfalls seinen Anspruch auf den Titel Graf von Wolfstein. - In Nürnberg wird der in Ansbach geborene Beamtensohn und gerade wegen seiner Brutalität in Fürth im Vorjahr als Polizeikommissionsmitglied entlassene, aber als neuer bayerischer Beamte zum neuen fürther Polizeidirektor ernannte Christian Wurm (35) neuer städtischnürnberger königlichbayerischer Polizeikommissär, mit der Aufgabe den nürnberger Magistrat alias die bisherige Machtinstitution, zu kontrollieren und alle zivile Rebellen zu disziplinieren und mit harter Hand durchzugreifen. Um den riesigen nürnberger Schuldenberg zu tilgen, beginnt er sich an den wertvollen Kunstwerken in städtischem Besitz zu vergreifen und schafft sie nach München. - In Regensburg soll Graf Karl Joseph von Drechsel (30), verheiratet mit der Grafentochter Therese von Freyen Seiboltsdorf (30), als neuer königlichbayerischer Postkommissär die ehemalige Thurn und Taxis Post übernehmen. Er wohnt in Regenstauf auf Burg Glapfenberg. - In Regensburg wird der bayerische Diplomatensohn Bernhard von Rechberg geboren. - In Nürnberg Feucht beginnt der feuchter Posthalter David Friedrich Wild (--) einen mehrjährigen Prozess mit seinem Arbeitgeber Kaiserliche Reichspost. - In Burgfarrnbach wird als Konkurrenzunternehmen zur thurn und taxis Posthalteri eine zweite Posthalterei eröffnet, die sich um die Kundschaft streitet, die aber nur zwei Jahre existiert. - In Ansbach wird die dreimal wöchentlich verkehrende reitende königlichpreußische Amtspost Hof-Landpost Bayreuther Post auf der Strecke Ansbach~Bayreuth, aufgelöst. Es verkehren aber weiterhin Extraposten alias Briefboten für gelegentliche Amtspost nach Nürnberg. - Mit der Aufhebung des katholischen Kloster Plankstetten wird auch dessen Waldbesitz verkauft, ua der Wald des abgerissenen evangelischen Klösterchen Grab am Schlüpfelberg bei Mühlhausen für 11.502 Gulden. - In Bayern berechtigt nur das Schulzeugnis Maturitätszeugnis zum Überwechseln an eine Universität.

1805 Wetter: Kalter Winter. Kalter und sehr nasser Sommer. Oktober mit Reif und Schneefall gefolgt von Regen. -   Revolutionskriege. - In Amberg schickt der kurpfalzbayerische wirkliche bayerische Rat und wirkliche Geheimsekretär alias des birkenfelder Pfalzgraf und rheinpfälzische und bayerische Kurfürst Maximilian Joseph von Wittelsbach (St) (50) Freiherr Felix von Löwenthal (--) die erste 18 58 so bezeichnete Monographie alias wissenschaftliche Arbeit nur über das Thema Neumarkt seines Sohnes Johann Nepomuk von Löwenthal (--) Geschichte des Schultheißenamt und der Stadt Neumarkt im Nordgau oder in der heutigen oberen Pfalz, an den münchener Universitätsprofessor Nikolaus Thadäus Gönner (--) nach Landshut, der sie prüft und veröffentlicht, aus der man herauslesen kann, dass Freiherr Felix von Löwenthal (--) die von Paul Pfinzing (++) 15 94 mehrfarbig gemalte Karte Schultheißenamt Neumarkt auf der nur ein einziges Mal und nur auf der Originalkarte der Vermerk über die Gründung der Stadt Neumarkt durch Kaiser Lothar III (St) (++) steht, gar nicht kennt, sondern nur die Holzschnittkopien von 15 95 und 16 44 ohne diese markante Legende mit der Standgründungserwähnung im Archiv der Stadt Neumarkt gesehen hat, über die Nikolaus Thadäus Gönner (--) schreibt, dass die Grenzsteine falsch und einige Orte gar nicht eingezeichnet wären und deshalb die Karte nicht zuverlässig wäre, was spätere ambitionierte neumarkter Geschichtsinteressierte, die sich eine ältere alias frühere Stadtgründung wünschen, immer wieder uminterpretieren. Nepomuk von Löwenthal (--) setzt außerdem das Gerücht in die Welt, dass Neumarkt 11 47 zur vohburgdiepoldinger Mitgift Eger gehört hat glaublich war auch Neumarkt darunter begrifffen. - Die Niederlage in der Seeschlacht von Trafalgar beendet französische Invasionspläne auf der Britischen Insel. - Der birkenfelder Pfalzgraf und rheinpfälzische und bayerische Kurfürst Maximilian Joseph von Wittelsbach (St) (50) verbündet sich im Fleischerschlösschen in Bogenhausen mit Napoleon, weil seine Tochter Auguste Amalia Ludovika von Wittelsbach (17) Napoleons Stiefsohn  Eugène de Beauharnais (24) heiraten soll. - In Amberg errichtet der kurfürstliche Landesdirektionsrat und Polizeikommissär Freiherr xxx von Massenbach (--) eine Rumfortische Suppenanstalt ein um die für Arme übliche Ernährung mit Wassersuppen und Biersuppen mit altem aufgebackenem Brot zu verbessern. Kaffee aus wiederaufgebrühtem Kaffeesatz ist alltägliche Nahrung. Die Rumfortische Suppenküche verteilt frische und gesunde Nahrung für Arme, Witwen und Waisen aus eingekochten Erbsen, Gerste, Kartoffeln, Grünzeug, Weinessig, Salz und dem Sud von ausgekochten Knochen mit Brotwürfeln nach 5 Rezepten. - Im Dezember entsteht das Königreich Bayern. Die westlich an das Schultheißenamt Neumarkt angrenzenden Gebiete gehören zur preußischen Provinz Ansbach. - Der französische Marschall Bernadotte zieht an Ansbach vorbei nach Ulm. - In Ansbach gibt das kleinwüchsige Pärchen Nanette Stocker (22) und Jean Hauptmann (21) ein Klavierkonzert. - Der aus Erpeldange in Luxemburg stammende Lord Jean Baptiste du Prel Herr von Pilsach stirbt in Amberg. Seine Tochter Maria Magdalena du Prel von Pilsach (31) erbt Pilsach. - In Neumarkt verarbeitet die Tabakfabrik im Schloss im Besitz des münchner Joseph Bruckbräu keine heimischen Tabakpflanzen mehr. - Der erlanger Schlossersohn Georg Simon Ohm (16) beginnt ein Physikstudium und Mathematikstudium an der Friedrich Alexander Universität Erlangen. - Die schlossartig ausgebaute Burg Laaber kommt in den Besitz der Gemeinde Laaber und verfällt. - In Nürnberg eröffnet der thüringer Gewehrhändlersohn Johann Friedrich Klett (27) ein Manufakturgeschäft für Spielwaren und Spiegel. - In Neumarkt ist Johann Christian Bauer Bürgermeister. - Bei Nördlingen wird Schoss Wallerstein durch Verbindungsbauten, die einen geschlossenen Innenhof mit Hofreitschule bilden, zu einem riesigen Schlosskomplex zusammengefügt. Die mediatisierte Fürstin Wilhelmine von Oettingen Wallerstein muss mit ihrem Baumeister Johann Melchior Hochstatter den Weiterbau einstellen. - Der österreichische und römische Kaiser Franz von Habsburg Lothringen Österreich (37) muss nach der im Dezember verlorenen Dreikaiserschlacht von Austerlitz die Grafschaft Tirol und Vorarlberg  an den birkenfelder Pfalzgraf und rheinpfälzischen und bayerischen Kurfürst Maximilian Joseph von Wittelsbach (St) (50) abtreten. - In Fürth wird der in Ansbach geborenen Erste Assessor der preußischen Polizeikommission Christian Wurm (34) wegen seiner Brutalität seines Amtes enthoben. - In Amberg gibt es zwei Apotheker, 28 Bäcker, einen Beinringler, alias Rosenkranzmacher, 15 Bierwirte, einen Bildhauer, sieben Binder, einen Bortenmacher, vier Boten, drei Buchbinder, einen Buchdrucker, zwei Buchhändler, einen Büchsenmacher, einen Bürstenbinder, acht Dändler, zwei Dachdecker, zwei Drechsler, vier Färber, vier Fischer, drei Fuhrleute, neun Gärtner, einen Geigenmacher, einen Getreidemesser, drei Glaser, einen Glockengieißer, zwei Goldschmiede, zwei Gürtler, drei Holzmesser, sieben Hufschmiede, fünf Hutmacher, drei Kaminkehrer, drei Kammmacher, einen Kartenmacher, drei Kerzengießer, die auch Seife sieden, vier Kürschner, einen Klingenschneider alias Schwertfeger, einen Knopfmacher, elf Köche alias Garköche, zwei Kupferschmiede, zwei Lebzelter alias Lebküchner, acht Lederer alias Rotgerber, einen Lohnkutscher, zwölf Leinweber, drei Maler, drei Maurermeister, 13 Melber alias Mehlhändler, 20 Metzger, neun Müller, sechs Musikanten, einen Naberschmied alias Nabenschmied alias Stellmacher, einen Nadler, zwei Nagelschmiede, acht Oebstler alias Obsthändler, zwei Orgelmacher, einen Paraplümacher alias Schirmmacher, drei Perückenmacher, zwei Pflasterer, einen Posamentierer alias Bortenmacher, drei Riemerer, einen Rosogliobrenner alias Likörmacher, fünf Säckler, vier Sattler, sieben Schäffler, einen Schiffmeister, einen Schleifer, sechs Schlosser, 33 Schneider, neun Schreiner, 31 Schumacher, drei Seiler, zwei Siebmacher, drei Spengler, einen Stärkmacher, vier Strumpfstricker, einen Taschner, fünf Torwarte, neun Tuchmacher, einen Tuchscherer, fünf Uhrmacher, einen Waffenschmied, vier Wagner, einen Walker, drei Weißgerber, 22 Wein und Tafernwirte, fünf Wundärzte, drei Zeugmacher, zwei Zimmermeister, drei Zinngießer, zwei Zuckerbäcker, Händler, die mit Tuch, Seide und Gewürzen handeln, davon 4 Großhändler und 11 Händler und 21 Krämer. - In Amberg wird der Magistrat vom kurfürstlichen Landrichter und Stadtkommissär Graf Franz Xaver Maximilian Anton de Padua Aloys Guido von Holnstein aus Bayern (St) (32), dem Sohn des unehelichen wittelsbacher Kaisersohnes, Graf und herzöglich bayerischen General Franz Ludwig von Holnstein (St) (+17 80) nach ingolstädter Vorbild neuorganisiert. Der neue Bürgermeister und der Magistratsrat müssen ein akademisches Studium und Verwaltungserfahrung nachweisen. Daneben gibt es einen Bauverständigen, sechs gewerbetreibende Magistratsräte, zwei Stadtschreiber, zwei Schreiber, einen Ratsdiener, einen Boten und einen Polizeidiener. Das abgetrennte Stadtgericht besteht aus einem Stadtoberrichter, einem Aktuar alias Registratur- und Steuerbeamten, einem Boten und einem Eisengerichtsdiener. - Im Churpfalzbayerischen Regierungsblatt für die Provinzen Bayern, Neuburg an der Donau und der Obern Pfalz werden die Höchstlandesherrlichen Verordnungen des birkenfelder Pfalzgraf und rheinpfälzische und bayerische Kurfürst Maximilian Joseph von Wittelsbach (St) (49) vom Minister Freiherr Maximilian von Montgelas (46) abgedruckt. - In Bayern sind habsburger Truppen stationiert. In Franken zieht der bayerische Sondergesandte im Hauptquartier von Napoleon I (St) (36) Freiherr Karl Ernst von Gravenreuth (34) heimlich bayerische Truppen zusammen. Als französische Truppen eintreffen bekennt sich Bayern zum Bündniswechsel. - In Regensburg wird die regensburger Freimaurerloge Die Wachsende zu den drei Schlüsseln in Carl zu den drei Schlüsseln zu Ehren ihres Großmeisters Fürst Karl Alexanders von Thurn und Taxis (03) umbenannt. Die ehemals bürgerlich dominierte Freimaurerloge ist somit wieder in der Hand seiner führende adeligen Angestellten und Diener. - In Deining verfasst Johann Nepomuk von Löwenthal (--) die in München erschienene Geschichte des Schultheißenamtes und der Stadt Neumarkt. - In Postbauer wird das Pflegamt des Deutschen Ordens inclusive des oberpfälzischen Teils mit 216 Häusern auf 937 ha aufgelöst und dem neumarkter Schultheiß unterstellt und das Wasserschloss an den pensionierten Hauptmann Molzberger (--) verkauft. - In Sulzbach wird der Historiker Karl August Muffat geboren. - Das neuorganisierte Fürstentum Ansbach, das aus der preußischen Provinz Ansbach in Form eines Gebiets von Erlangen bis Weißenburg und von Burgthann bis Crailsheim besteht und des preußischen Provinz Bayreuth, die aus einem Gebiet von Pegnitz bis Hof besteht, und nur über einen 17 km langen Korridor alias Korridorstrasse von der Grenze Nürnberg Eckental Eschenau Richtung Pegnitz verbunden ist, fällt im Tausch gegen das Kurfürstentum Hannover an Frankreich. - In Neuburg an der Donau erbaut der neuburger Landesdirektionsvizepräsident Graf Karl August von Reisach (St) (31) das Arco-Schlösschen. - In Regensburg Winzer stirbt Fürst Karl Anselm von Thurn und Taxis (St) (72). - In Regensburg wird das Behördenadressbuch Kurerzkanzlerischer Staats- und Adreßkalender herausgegeben. - In Bayern müssen die Postbeamten das Reichswappen abnehmen und dafür das kurfürstlichbayerische Wappen anbringen. - In Bayreuth wird in der neu eröffneten Heilanstalt alias Irrenanstalt Bayreuth der Umgang mit psychisch Kranken grundsätzlich geändert. Sie werden nicht mehr in Ketten gelegt. - In Sulzbach ersetzt ein Simultanes Progymnasium die beiden Gymnasien. - In Regensburg beginnt man Waisenkinder und Erziehkinder, sowohl evangelische als auch katholische, eheliche als auch uneheliche, in den gleichen Räumen unterzubringen, wo sie erstmals auch das gleiche Essen und die gleiche Kleidung erhalten. - In Nürnberg wird Prinz Adolf Carl von Löwenstein Wertheim Freudenberg (St) als Sohn von Fürst Georg Wilhelm Ludwig von Löwenstein Wertheim Freudenberg (St) (30) aus dem morganatischen wittelsbacher Pfalzgrafenfamilienzweig und der Grafentochter Ernestine von Pückler und Limpurg (21) geboren. - In Nürnberg werden dutzende Kunstwerke von den Franzosen geraubt. - In Burgthann wird die aufgeteilte Burg vom oberferriedener Gastwirt Johann Wild weiterverkauft, woraufhin die neuen Besitzer, die auf eine Waldmitnutzung gehofft haben, ihre Anteile wieder verkaufen und diese Käufer die Burg völlig leerräumen, der Hopfenhändler Lorenz Distler sogar Holzbalken, mit denen neue Häuser gebaut werden, woraufhin die Statik leidet. - In Regenstauf wird die Porzellanfabrik und Steingutfabrik Steinsberg von Freiherrn Joseph von Axthalb (---) gegen einen möglichen Wirtschaftskrieg aufgebaut. Tatsächlich wird im Folgejahr der Import von englischem Steingutgeschirr alias Wedgwoodware verboten. - In Ansbach beschäftigt die Fayencemanufaktur  7 - 10 Arbeiter, die Materialien im Wert von 400 Gulden verarbeiten. Zwei Drittel der Produktion wird exportiert. - Fürst Christian Friedrich Karl von Hohenlohe Kirchberg (St) (76), der auch Graf von Wolfstein und Herr von Pyrbaum ist, wird Oberhaupt der Fürstenfamilie Hohenlohe. - In Sulzbach verkauft der sulzbacher Bürgermeister Michael Girisch (--) das Schloß Franziskaruhe an den französischen Flüchtling Karl von Malcomes (--). - Friedrich Ernst Senfft von Pilsach (--) ist geheimer Regierungsrat in Dillenburg im Fürstentum Siegen. - In Bayern wird die katholische kaiserliche habsburger thurn und taxis Post verstaatlicht, die Postbeamten auf den bayerischen Kurfürst Maximilian Joseph von Wittelsbach (St) (49) verpflichtet, an den Posthäusern der Adler als Hoheitszeichen der Reichspost abgenommen und das kurfürstliche weißblaue Wappen der Wittelsbacher angebracht. Es wird eine Bayerische Post- und Telegrafenverwaltung aufgebaut, die bis 19 20 bestehen bleibt. - In Fürth hat der revolutionär gesinnte Buchhändler Friedrich Campe (28), der noch 18 03 von den konservativen Buchhändlern aus Nürnberg vertrieben wurde, soviel Macht und politische Unterstützung, dass er nach Nürnberg zurückkehren, die Buchhandlungen Seligmann und Ammermüller aufkaufen und sich als französischer Günstling durchsetzen kann. - Die Ruine des evangelischen Klösterchen Grab am Südrand des Schpfelbergs bei Mühlhausen wird auf Abbruch verkauft, woraufhin kein Stein übrig bleibt, was sich das katholische Kloster Plankstetten und das Rentamt Freystadt teilen. 

1804 Wetter: Trockenes Frühjahr. Juli und August nass. September warm und trocken. Gute Ernte. - Revolutionskriege - In Neumarkt macht einmal pro Woche eine Postkutsche auf der Strecke Nürnberg~Neumarkt~Regensburg und ebenfalls einmal pro Woche ein fahrender Bote auf der Strecke Amberg~Neumarkt~Ingolstadt Halt. - Burg Obersulzbürg wird zum Abbruch und zum Verkauf an Privatpersonen freigegeben. - Beim preußischen Ansbach wird der würzburger Baron xxx von Buchholz (--) von seinem Pferd mitgeschleift. Die großhabersdorfer Pfarrerstochter Hopfer rettet ihn, indem sie die Zügel ergreift und die Steigbügelriemen durchtrennt. - Im preußischen Ansbach wird ein Krankenhaus errichtet. - In Amberg wird das Salesianerinnenkloster aufgelöst und in ein Schulhaus umgewandelt. - In Neumarkt wird der Stadtgraben zu einem mit Alleebäumen bepflanzten Spazierweg. - In Berching Holnstein wird eine Familiengruft für die Familie der unehelichen wittelsbacher Kaiserenkel ua Graf xxx von Holnstein aus Bayern (St) (--) angelegt. - In Nürnberg wird die Nürnberger Zeitung vom württembergischen und vom hohenlohischen Gesandten in Nürnberg und Diplomaten Ludwig von Taube (32) und vom fränkischen Militärgeographen Christian Friedrich Hammer (44) als Fränkischer Kreiscorrespondent von und für Deutschland mit einer Auflage von 400 Ausgaben gegründet. Die Nachrichten unterliegen strenger Zensur. - Graf Friedrich Karl von Thürheim (St) (41) wird Präsident der beiden neuen fränkischen Landesdirektionen in Bamberg und Würzburg und Generalkommissär. - In Regensburg wird eine Fastnachtsmaskerade mit Schlitten durchgeführt. - In Regensburg wird auf Anregung des neuen aschaffenburger Fürst Karl Theodor von Dalberg (63) ein neues öffentliches Theater am Bismarckplatz 7 als Aktiengesellschaft errichtet. Erster Direktor wird Ignaz Walter. - In Neumarkt ist Johann Christian Bauer Bürgermeister. - In Würzburg eröffnet der in Ansbach geborene Schriftsteller, Theaterleiter und Politiker Graf Julius von Soden (50) mit dem Schauspiel Stille Wasser sind tief sein neu gegründetes Stadttheater. - Die Amberger Gewehrfabrik beschäftigt unter 47 Beschäftigten zwei Bohrer, 14 Büchsenmacher, 4 Rohrschmiede und drei Waffenschmiede. Sie ist die einzige Fabrikationsstätte für militärische Handfeuerwaffen in Bayern. - Die verwitwete bayerische Kurfürstin Maria Leopoldine von Österreich-Este (St) (28) heiratet Graf Ludwig von Arco (St) (31). - Das Donauwörther Wochenblatt kommt erstmals heraus. - Burg Wernberg wird vom Amtsgebäude zum Gefängnis umfunktioniert. - In Deutschland wird je 50 Duelle 1 Mensch getötet oder schwer verletzt. Da Duelle verboten sind nennt man sie Rencontre alias Treffen. Die Duellanten müssen mindestens 15 Jahre und höchsten 60 Jahre alt sein. Juden können sich nur wegen Mordes schlagen. Wer gebeten wird als Sekundant zu fungieren und dies ablehnt risikiert ebenfalls ein Duell. Sekundanten, die von Adel sein müssen und wissen müssen wie die verschiedenen Spielarten eines Duells überhaupt durchzuführen sind, leben gefährlich, da sie alleine für die Duellpistolen verantwortlich sind, weil Manipulationen mit Quecksilberkugeln oder das Laden ohne Kugel befürchtet werden und sie auch die Waffenart auswählen. Die neue Art sich zu Duellieren, eine weniger tödliche, aber mit mehr entstellenden Wunden, heißt auf den Hieb alias mit einer Hiebwaffe wie dem gewöhnlichen Offiziersdegen, dem Hieber oder dem krummen ungarischen Säbel. Die alte Art sich zu Duellieren, die tödlichere, heißt auf den Stich alias mit einer Stoßwaffe wie dem Parisien alias Pariser alias Staatsdegen oder zweischneidigen Offiziersdegen und ist sehr selten und nur in Jena in Mode. Um nicht entdeckt zu werden ist der Griff des Parisers abschraubbar und kann in einem Stock versteckt weden und wird innerhalb der Landsmannschaft weiter vererbt. Die dritte Art sich zu duellieren ist die auf Pistolen, bei der man 1. steht und gelegentlich avanciert, sich dabei ansieht oder nicht 2. zu Pferde sitzt 3. auf dem Mantel kniet 4. über das Schnupftuch, bei dem die Duellanten ein großes Tuch mit den Zähnen festhalten und verdeckt auf einander schießen, während sie sie sich verrenken um ihren Körperposition zu verstecken und 5. bey Nacht, was tatsächlich im Dunklen bedeutet und die Duellanten blind auf einander feuern. - Der amerikanische Vizepräsiden Aaron Burr (48) erschießt bei einem Duell seinen langjährigen Rivalen, amerikanischen Gründervater und Gründer der Bank of New York Mellon Alexander Hamilton (47), der ihn verfehlt und dessen Pistole sich später mit einer zu geringen Abzugskraft als manipuliert herausstellt. Um einem Duell zu entgehen müssen Offiziere den Dienst quittieren. - In Pappenheim wird die Freimaurerloge Theodor zur festen Burg von Graf Carl Theodor von Pappenheim gegründet. - Die in Mailand geborene Erzherzogin Maria Leopoldine von Habsburg Österreich-Este (28), die Witwe des bei Brüssel geborenen pfalzbayerischen Kurfürsten Karl Theodor von Wittelsbach Sulzbach (+17 99), macht dem nicht standesgemäßen Graf Ludwig von Arco (31) einen Heiratsantrag, den dieser auch annimmt, weswegen sie umfangreiche Verzichtsverklärungen unterschreiben muss. In Bayern wird das Schulwesen neu geordnet. Es gibt eine Primärschule, die Kinder so früh wie möglich bis max 12 besuchen, dann folgt bis max 14 entweder das Progymnasium oder die Realschule und danach das Gymnasium oder das Realinstitut bis max 18. Das Progymnasium lehrt die idealen Wissenschaften und Sprachen und das Realinstitut Naturwissenschaften und Kunst. Danach folgt entweder das Lyceum oder die Universität. - In Nürnberg wird das einzige Realinstitut in Nordbayern eröffnet. - In Nürnberg wird Wilhelm Karl Tucher (68) Losunger. - In Regensburg wird das Präsidialpalais für den französischen Geschäftsträger, elsäßischen Arztsohn und Reichsbaron Theobald Jacques Justin de Bacher (56) am Bismarckplatz, dem mittelalterlichen Rindermarkt erbaut. - In Freystadt ersteigert der pyrbaumer Amtsschreiber Xaver Kern das Franziskanerkonventsgebäude mit Brauhaus und Sommerkeller. - In Altdorf wird die Brauerei Brauhaus Altdorf Hagenhausener Strasse 6 gegründe. - In Regensburg zieht die französische Gesandtschaft vom Stadtpalais Bismarckplatz 8 (20 19 Commerzbank) in das Palais Bismarckplatz 1 um. - In Regensburg wird der Petersfriedhof (am Bahnhof) außerhalb der Stadtmauern angelegt. - In Regensburg trifft die frisch getrennte Geliebte von Ludwig van Beethoven (34), die längste Beziehung Beethovens mit 7 Monaten, die in Düsseldorf geborene Pianistin und Sängerin Freiherrntochter Therese von Zandt (33) ihren ehemaligen Liebhaber und weit herumgekommenen Kapellmeister Friedrich August Burgsmüller (36) wieder, heiratet ihn und lebt noch drei weitere Jahre in Regensburg, wonach sie 18 07 nach dem Tod ihres Vaters nach Düsseldorf ziehen, wo sie sich kennengelernt haben. - In Frankreich wird für den Strassenverkehr das Rechtsfahrgebot eingeführt. - In Nürnberg Schwaig wohnt der neue nürnberger Schultheiß, der bis 18 06 im Amt ist, im Schloss Schwaig, wo er bis 18 10 wohnt. - In Ansbach wird die Freiherrentochter Wilhelmine von Dornberg als Tochter von Freiherr Ernst von Dornberg (--) und Henriette Maximiliane von Glauburg (--) geboren. - In Neuburg werden die 15 pfalzneuburgwittelsbacher Landgerichte auf acht reduziert und Kallmünz mit Burglengenfeld vereinigt. - In Ansbach kommt der triesdorfer Reitknechtssohn und Fayencemaler Christian Matthias Adler (17) von seiner Auslandstour nach England zurück, wo er vier Jahre lang beim aus Dresden stammenden Hofmaler Friedrich Gotthard Naumann (54) lernt. - Der ansbacher Fayencemanufakturbesitzer Johann Gottfried Popp (--) stirbt in Paris. - In Nürnberg versuchen die Welser Erben die Norica Bibliothek zu verkaufen, die der in Frankfurt geborene Dichter Johann Wolfgang von Goethe (55) für die Weimarer Bibliothek aber ablebt. - In Nürnberg beginnt der nürnberger Postwagen Condukteur alis Postkutscher Johann Meyer (--) einen jahrelangen Prozess mit seinem Arbeitgeber Kaiserliche Reichspost. - In Regensburg lässt die Familie Thurn und Taxis ihren Finanzdirektor Ritter Georg Friedrich von Müller (--) im bürgerlichen Stil das spätere Württemberg Palais zwischen Am Prebrunntor und Hundsumkehr kurz nachdem der Turms XXXVII mit der Stadtbefestigung abgerissen wird am Herzogspark erbauen. - In Dietfurt Ottmaring wird das  größere Schloß im Süden mit Außentreppentürmchen des eichstätter Ministeriale und Besitzer xxx säkularisiert. - In Riedenburg wird der Mundartdichter und spätere Jurist Joseph Anselm Pangkofer (49) als Sohn des Patrimonialsgerichtshalters xxx von Pangkofen (--) geboren, der das wittelsbachkurfürstlichbayerische Mätressen Gut und Schloß Hexenagger für Franz Joseph III von Kaiserstein (--) verwaltet.

1803 Wetter: Milder Januar und außergewöhnlich kalter Februar. Frosteinbruch im Mai. Trockenes Jahr. Hitzeperiode im Juli und August mit vielen schweren Gewittern. - Revolutionskriege - Die Bevölkerung der Stadt Neumarkt ist auf 3.834 Bewohner angewachsen. - Das Kloster Kastl verliert die Hochgerichtsbarkeit über den späteren nördlichen und nordöstlichen Landkreis Neumarkt. - Der amberger Bürger und Mälzer Thomas Bruckmüller kauft das amberger Franziskanerkloster und baut es zum Gasthof Zum König von Baiern mit dem Adeligen Gesellschaftstheater in der Klosterkirche um und eröffnet dieses mit dem Drama Die Dienstpflicht, das zur Eröffnung 156 Gulden 24 Kreuzer für die Armen einspielt. Es hat eine dreistöckige Loge. Die Brauerei Bruckmüller wird gegründet. - Im preußischen Ansbach wird die neue Hebammenanstalt eröffnet und Dr Leiblin, der auf 170 erfolgreiche Geburten zurückblicken kann, von Dr Geßner ersetzt. - Der preußische König Friedrich Wilhelm III von Preußen (St) (33) kommt von einer Heerschau in Fürth nach Ansbach, weshalb ein jährliches Volksfest alias Volksmesse alias Markt abgehalten wird. - Das Kloster Waldsassen wie dessen Besitz, die Stadt Tirschenreuth, wird säkularisiert. - Karl Ludwig von Strahlenfels erbt alle väterlichen Güter. - Das katholische Fürstentum Regensburg wird aus dem regensburger Hochstiftsgebieten der Reichsstadt Regensburg und den Besitzungen der regensburger Klöster mit ihrem neuen regensburger Erzbischof Karl Theodor von Dalberg (59) gebildet. Da Mainz an Frankreich gefallen ist fällt das Amt des Kurfürsten, des Reichserzkanzlers, des Metropolitan Erzbischofs und des Primas für Deutschland an den regensburger Bischofsstuhl. - Das katholische untere Hochstift Eichstätt erhält der seit 17 92 mit Frankreich verbündete katholische salzburger Kurfürst und toskanische Großherzog Erzherzog Ferdinand von Habsburg Lothringen (34). - In Neumarkt gibt es zwei Hutmacher. einer davon ist Georg Hauer. - Der in der Steiermark geborene eichstätter Fürstbischof Graf Joseph von Stubenberg (32) muss auf Druck des bayerischen Minister Maximilian von Montgelas (43) die Stadt Berching in die Unabhängigkeit entlassen. - In Bamberg wird das Studentenseminar Aufsessianum säkularisiert und ausgeräumt. Ein bayerischer Regierungsbefehl das Aufsessianum zu verschonen kommt zu spät. - Die ehemalige markgräflichansbacher Geliebte, die Schauspielerin Claire Clairon (80) stirbt verarmt in Paris. - In Regensburg wird der Galgen vom Galgenberg Regerstrasse 4 verlegt. - Aschaffenburg wird eigenes Fürstentum unter dem neuen aschaffenburger Fürst Karl Theodor von Dalberg (St) (59). - Der in Fürth geborene jüdische Kaufmann Elkan Henle (42) veröffentlicht anonym die Schrift Über die Verbesserung des Judentums. - In Nürnberg verkauft der nürnberger Spielwarenkaufmann Georg Hieronymus Bestelmeier (39) einen Zauberkasten. - In Neumarkt ist Johann Christian Bauer Bürgermeister. - In Regensburg wird der Reichsdeputationshauptschluss verabschiedet, durch den das Bistum Bamberg und das Bistum Würzburg bayrisch werden. Das Hochstift Eichstätt fällt als Entschädigungsmasse an das Großherzogtum Toskana. - Die calvinistische Kurpfalz fällt an das lutherische Baden. - In Regensburg kommt die Erstausgabe des Kurfürstlich erzkanzlerisches Regierungs- und Intelligenzblatt, das bis 18 06 gedruckt wird. - In Amberg wird eine Kreisbibliothek zur Aufnahme der Bücherbestände der säkularisierter Klöster der Oberpfalz im Jesuitenkloster eingerichtet. - In Neumarkt übernimmt die Familie Seitz die Klosterbrauerei von den vertriebenen Kapuzinermönchen. - Nach Bad Windsheim ins Deutschordensschloss Ickelheim kehrt die uneheliche bayerische Kurfürstentochter Witwe Karolie Franziska von Isenburg und Büdingen alias selbsternannte Gräfin von Parkstein alias Gräfin Karoline Franziska Dorothea von Parkstein alias Karoline Franziska Dorothea von Despres-Verneuil (St) (42) zurück. - Die bamberger Universität wird aufgelöst. - Das preußische Solnhofen wird an das Königreich Bayern abgetreten. - In Amberg wird der Hammer Haselmühl verstaatlicht. - Der in Straubing geborene und in Regensburg als Halbwaise aufgewachsene Schauspieler Emanuel Schikaneder (52) holt Ludwig van Beethoven (33) an sein Theater an der Wien. - In Bayern dürfen protestantische unverheiratete Mütter die Glaubensrichtung ihrer Kinder bestimmen. Zwangsreligionserziehung durch die unehelichen Väter wird verboten und für illegal erklärt. Jeder darf nach dem 21. Lebensjahr die Religion wechseln. - In Regensburg Prüfening wird im Kloster Prüfening der in Ingolstadt geborene mit dem verstorbenen regensburger klosteremmeramer Fürstabt Frobenius Forster verwandte amberger Jesuit und letzte Abt Rupert Kornmann (46) abgesetzt, das Kloster sälkularisiert und an Fürst Karl Alexander von Thurn und Taxis (St) (33) verkauft, der es seinem Generalpostdirektor Freiherr Alexander von Vrints-Berberich (--) übergibt. - Das Fürstbistum Eichstätt wird aufgelöst und dem neu gebildeten Fürstentum Salzburg – Toskana zugeschlagen. - In Coburg heiratet die in Coburg geborene schöne und gebildete spätere englische Königinmutter Victoire von Sachsen Coburg-Saalfeld (St) (17) den späteren Fürsten Emich Carl von Leiningen (St) (40). - In Sulzbach entsteht das Landgericht aus dem Landrichteramt. - Velburg erhält ein Rentamt. - In Regensubrg wird ein neues Nummerierungssystem mit Litera Hausnummern für Strassen nach den jeweiligen Wachten A bis H schematisch von West nach Ost eingeführt. - In Regensburg können auch Katholiken in der überwiegend protestantischen Bürgerschaft das Bürgerrecht erhalten. - In Regensburg zieht die kurtrierer Gesandtschaft aus dem Haus Heuport Domplatz 7 aus. - In Bayern wird mit dem Relgionsedikt das staatskirchenrechtliche evangelische Religionssystem geschaffen, bei dem der katholische Der birkenfelder Pfalzgraf und rheinpfälzische und bayerische Kurfürst Maximilian Joseph von Wittelsbach (St) (47) höchstes Oberhaupt der evangelischen Kirche wird. Katholiken, Lutheraner und Reformierte werden gleichberechtigt. - In Sulzbach werden das alte Bürgerspital verkauft und das Landgericht Sulzbach gebildet, das das ältere Landrichteramt ersetzt. - In Regensburg werden die meist adeligen Klarissenordensschwestern im katholischen Kloster Magdalena vor die Wahl gestell, entweder eine Krankenstation oder die Mädchenschule der unteren Stadt einzurichten oder säkuliert und aufgelöst zu werden, weshalb sie Schulunterricht erteilen. - In Regensburg wird das katholische Dominikanerinnen Kloster nicht säkularisiert, weil es eine Mädchenschule gründet. - In Regensburg wird der katholische Malteserorden und der katholische Deutsche Ordenskommend St Ägid aus Rücksicht für die Kriegsdienste ihrer Glieder nicht aufgelöst. - Der in Nürnberg Sündersbühl geborene letzte und ehemalige klosteremmeramer Fürstabt Coelestin Steiglehner (65) pachtet das ehemalige und säkularisierte klosteremmeramer Sommerschlösschen Hohengebraching privat vom Staat.  - In Sulzbach-Rosenberg Edelsfeld werden die Besitzungen von Freiherr xxxx von Steinling, dem ua die Hofmarken Steinling, Boden und Edelsfeld gehören und dessen Vorfahre nürnberger Stadtbaumeister war, säkularisiert. - In Regenstauf erheiratet Freiherr Ignatz Marquart von Pfetten (--) Barockschloß Ramspau, das Maria Klara von Drechsel als Mitgift mitbringt. - In Regensburg gründet der Unternehmer Johann Heinrich Koch (---) unmittelbar am Prebrunner Tor Am Singgrün 1 eine Porzellanfabrik. Die Nachfrage ist von Beginn an sehr gering, weshalb der katholische mainzer Erzbischof Karl Theodor von Dalberg (St) (48) finanziell einspringt. Es kommt zu Konflikten mit den nürnberger Zünften alias Handwerk. - In Regensburg beginnt der ehemalige mainzer Kurfürst Freiherr Karl Theodor von Dalberg (St) (59) den Jahrtausende alten Mainzer Domschatz einschmelzen zu lassen um ua seine verarmten adeligen mainzer Domherren auszuzahlen und zu entschädigen, wovon noch zwei Gegenstände (20 22) übrig sind. - In Nürnberg macht sich der langjährige pariser Kupferstecher Heinrich Guttenberg (54) nach 10 jähriger Pause wieder auf nach Paris. - In Neumarkt wird das katholische Kapuzinerkloster säkularisiert. - In Neumarkt wird der neumarkter Schultheiß Aloys Eisenhut (--) auch Rentbeamter von Neumarkt und Pyrbaum. - In Schmidmühlen verliert das regensburger Adelige Damenstift Niedermünster Niedermünstergasse 6 nach 26 Jahren das Obere Schloss wieder. - In Regensburg wird das Fährrecht im Besitz von Kloster Prüfening nach der Säkularisierung an die bisherigen über Generationen als Fergen tätigen Fährleute Hofmeister, Rieger und  Stuhlfelder verkauft. - Die Herrschaft Parsberg, die bisher im Privatbesitz des bayerischen Herzogs xxx von Wittelsbach (St) (--) war, wird mediatisiert und in das bayerische Herzogtum eingegliedert. - In Nürnberg wird der uneheliche in Altdorf geborene Badersohn Konrad Mannert (47) wissenschaftlicher Leiter in der Buchhandlung Hohmann, die auf Landkarten spezialisiert ist. Der in Sulzbach geboren Johann Andreas Michael Nagel (++) war sein Schwiegervater. - In Mühlhausen kauft der sulzbürger Joseph Pfaller die Brauerei xxx (--) später Bender. - In Nürnberg wird der an der Weser geborene revolutionär gesinnte Buchhändler Friedrich Campe (26) von den konservativen nürnberger Buchhändlern, auch weil er den Typus des neuartigen Sortimenters verkörpert, nach Fürth vertrieben. - In Nürnberg wird der altdorfer Badersohn, Chirurgensohn, ehemalige nürnberger Lehrer und Geschichtsprofessor an der Universität Altdorf Konrad Mannert (--) neuer Leiter der wissenschaftlichen Abteilung der Landkartenabteilung im Homann Verlag, wo er das Kompendium der deutschen Reichsgeschichte herausbringt, das als sein Werk aufgelistet wird, aber nicht von ihm selbst stammt. - In Freystadt beginnt mit der Schließung des Franziskanerklosters und der Abschaffung der Wallfahrt der wirtschaftliche und finanzielle Niedergang.

1802 Wetter: Schnee bis in den März. Winterroggen geschädigt. Kälteeinbruch im Mai. Sommer heiß und trocken. Gemüse vertrocknet auf den Feldern. - Revolutionskriege - In Amberg wird das Franzikanerkloster durch den Landrichter Graf von Holnstein säkularisiert, geschlossen, die Gebäude an den Mehlhändler Thomas Bruckmüller verkauft und in der Klosterkirche ein Theater eingebaut. Sechs Franziskanermönche werden mit drei Kutschen nach Freystadt abtransportiert. - Im preußischen Ansbach wird die Rumfortische Suppenanstalt eingeführt. - In Bayern wird die allgemeine überwachte kostenpflichtige Schulpflicht für Kinder zwischen sechs und zwölf Jahren eingeführt, deren erfolgreicher Abschluß Voraussetzung für eine Handwerkslehre, die Übernahe des elterlichen Bauernhofes oder eine Heiratserlaubnis ist. - Im preußischen Ansbach wird das Glücksspiel Lotto alias Preußische Lotto wieder eingestellt. - Im preußischen Ansbach wird der Brudermörder von Olnhausen lebenslänglich in der Frohnfestung eingekerkert. - Bayerische Truppen besetzen und annektieren das Bistum Bamberg. - Der birkenfelder Pfalzgraf und rheinpfälzische und bayerische Kurfürst Maximilian Joseph von Wittelsbach (St) (46) führt die Säkularisation in Bayern ein und hebt damit alle nichtständischen Klöster und damit die Klöster der Bettelorden auf. - Die fürstbischöflicheichstätter Stadt Beilngries wird von bayerischen Truppen besetzt. - Das Franziskanerkloster Kemnath wird aufgelöst und Kirche, Kloster und Brauhaus an die kemnather Bürger verkauft. Die Klosterkirche wird als Scheune verwendet. - In Neumarkt befindet sich eine kleine Reitbahn von Oberst Graf xxx von Zedwitz (--) auf dem Hofplan später Residenzplatz. - In Freystadt wird das Franzikanerkloster aufgelöst. Den Abriss der Wallfahrtskirche Mariahilf verhindert Freiherr von Griesenbeck, weil sein Verwandter dort begraben ist. - In Regensburg wird eine Fastnachtsmaskerade mit Schlitten mit dem Motto Grundriß des Geschmackes durchgeführt, die eigentlich die Fortschritte der Wissenschaft und Kunst verspotten soll. Sie wird in mehreren Broschüren scharf kristisiert. - In Regensburg wird im Stahlzwinger zwischen Jakobertor und Brennbrunnerthörchen im Sommer zweimal wöchentlich ein Schießen im ganzen und halben Stahl, d.h. mit Armbrüsten und leichten Bogengeschoßen abgehalten. Am Abend wird Billard gespielt oder man benutzt die Kegelbahn. - In Regensburg Dechpetten wird von der Botanischen Gesellschaft zweimal monatlich eine Schrift herausgegeben, die in allen Buchhandlungen als auch auf den Postämtern erhältlich ist. - In Regensburg sind der öffentliche Rosenwirtsgarten und der Kränergarten sonntags gut besucht. - In Regensburg finden im Theater im Ballhaus, einem ehemaliges Ballhaus ganzjährig dreimal wöchentlich, Aufführungen statt. - In Regensburg gibt es fünf Kaffeehäuser: Zum blaue Engel, Zum goldenen Fäßl, Zum Falk, Zur goldenen Glocke, Zur weiße Rose. Regensburg hat 23.000 Einwohner. 66 % sind katholisch. Nur 1.000 Einwohner sind Bürger. 3 Bürger sind katholisch. Heimische Produkte sind: Fortepiano und Flügel, Leinwand, Barchent, Spitzen, Stümpfe, Seife, Wollenwascherei, Angeln, sie werden bis Holland und Spanien exportiert, kleine Kaffeebecher, sie werden zu hunderttausenden über Wien in die Türkei exportiert. Entgegen der regensburger Stadtverfassung, nach der nur 4 jüdische Familien in Regensburg leben dürfen, hat eine wesentlich größere Gemeinde sogar einen Rabbiner und eine Synagoge in einem Privathaus hinter der Grüb. Die Stadtbibliothek im Stadtwaggebäude besitzt 20.000 Landkarten. Die fürstliche Palmische Bibliothek ist seit mehreren Jahren geschlossen. Das regensburger Weiße Brauhaus ist verpachtet. Der regensburger Hansgraf heißt Dietrichs. Es gibt 5 Schreibschulen und Rechenschulen. 13 Exjesuiten unterrichten am katholischen Lyceum alias Gymnasium. Es gibt 3 Buchdruckerein. Die Buchdruckerei Kayser gibt die Historischen Nachrichten über neue europäische Entwicklungen und den Regimentskalender heraus, die Reichstagsbuchdruckerei Neubauer druckt dreimal wöchentlich deutsch Staatsrelation und die Tageszeitung Le Mercure universel auf französich. Die Ratsbuchdruckerei Zeidler gibt ein wöchentliches Anzeigenblatt mit ankommenden und abgehenden Fremden heraus. Im Winter versammelt sich der Adel täglich zwischen 07:00 und 08:00 Uhr in einer ihrer Wohnungen. Der Erbprinz Karl Alexander von Thurn und Taxis (St) (32) gibt sonntags Gesellschaft mit großer Mittagstafel und Nachttafel und donnerstags zusätzlich ein Konzert. Seine Frau gebärt ihm einen zweiten, aber überlebenden Sohn Maximilian Karl von Thurn und Taxis (St). In der Lesegesellschaft Harmonie wird um Geld gespielt. Dienstags gibt der Kantor Schubart im Gasthaus Zum roten Hahn Rote Hahnen Gasse 10 Konzerte. Vor dem Jakobstor übt die bürgerliche Freycompagnie zu Pferde im bürgerlichen Schießhaus mit Pistoletten. In Brennbrunn wird das Wirtshaus Schlösschen mit mehreren offenen Laubhütten und einigen gedeckten Gartenhäuschen betrieben. Im Gasthaus Zum goldenen Lämmchen wird getanzt und das Kloster Prüfening besitzt eine Sammlung von Gemälden auf Spinnengewebe. Weiter Informationen hier. Gefechte zwischen französischen und österreichischen Truppen. - Im März sind alle Franzosen aus Nürnberg abgezogen. - In Neumarkt ist Johann Christian Bauer Bürgermeister. - In Neumarkt werden die Kapuzinermönche vertrieben. - In Bamberg gründet der in Ansbach geborene Schriftsteller, Theaterleiter und Politiker Graf Julius von Soden (48) das Theater am Schillerplatz. - Amberg kommt unter die Aufsicht eines kurfürstlichen Stadtkommissärs. Dem Magistrat werden juristische Entscheidungen entzogen. - Der in Graz geborene eichstätter Fürstbischof Joseph von Stubenberg (62) wird zum eichstätter Bischof degradiert. - Regensburg wird von Truppen des neuen deutschen Fürstprimas Karl Theodor von Dalberg (St) (61) besetzt, der die neuerbaute Dompropstei am Domplatz 6 als seine Residenz erwählt. - In Freystadt beziehen vertriebene Franiskanermönche das Franziskanerkloster. - Das gesamte Hochstift Eichstätt wird bayerisch. - In Vohenstrauß kommt ein erster katholischer Pfarrer Franz Kellermann in seiner neuen katholischen Gemeinde an. Er wird auf dem Markt vom evangelischen Pfarrer Christoph Friedrich Zettel herzlich begrüßt. - In Nürnberg heiratet der Dragonerhauptmann Hermann Hieronymus Petz (46) die aus Unternesselbach stammende Witwe Susanna Regina Barbara Kordenbusch (--). - Der Lyriker Friedrich Hölderlin (32) passiert Amberg auf der Rückreise vom Regensburger Reichstag. - In Regensburg gibt es die Gesandtschaft des Deutschen Ordens im Alten Deutschen Haus am Ägidienplatz 6, die württemberger, sächsische und coburger Delegation im Gasthaus Zum goldenen Arm in der Glockengasse 2, die anhaltiner Gesandtschaft in der Thill Behausung in der Ludwigstrasse 6, die strassburger, münsterstablo Delegation im Neuen Deutschen Haus in der Marschallstrasse 5. - In Regensburg übernimmt die fuldaer Gesandtschaft in der Dompopstei am Domplatz 6, das kölner Domizil, die rothenburger und windsheimer Delegationen logieren im Haus Am Weintor Keplerstrasse 16, die Deutsches Reich Delegation residiert in der Löwenapotheke Obere Bachgasse 2, die berchtesgadener Delegation wohnt in der Domdechantei in der Schwarze Bärenstrasse 2, die russische Delegation im Eichstätter Hof in der Schwarze Bärenstrasse 2, die überlinger, schwäbischgmünder und biberacher Delegation im Bischofshof am Krauterermarkt 3/4, die wetterauer und reichsgräfliche Delegation im Hopffer Haus am Herrenplatz, die lübecker, nördlinger, heilsbronner und schweinfurter Delegation in einem eigenen Haus in der Brückstrasse, die trierer, eichstätter, augsburger und kemptener Delegation im Schöpf Haus am Dompalatz, die goslarer, mühlhausener und nordhausener Delegation im Deisch Haus in der Deischgasse 2, die kurmainzer, wormser, speyerer und hildesheimer Delegation im Leipold Haus am Bismarckplatz, die hessische und hessendarmstädter Delegation im Schlemmer Haus am Neupfarrplatz, die frankfurter, hamburger, aalener delegation in der Obere Bachgasse, die kölner, aachener, rottweiler und ravensburger Deleagtion in der Ostengasse, die wormser, esslinger, dortmunder, dinkelsbühler Delegation im Gasthaus Zum goldenen Fass in der Spiegelgasse 10, die kurbrandenburger, sächsische und sachsenweimarer Delegation im Gumpelzhaimer Haus Kreuzgasse 25, die lübecker und holsteinoldenburger Delegation im Gemeiner Haus in der Spiegelgasse, die ulmer Delegation im Koch Haus in der Thundorferstrasse, die passauer und liechtensteiner Delegation im Rentmeisterhof unter den Schwibbögen.und die kurpfälzer, bayerische und zweibrückener Delegationen im Aliuß Haus in der Untere Bachgasse 12 - In Burgthann heiratet der Gastwirt Müller die Gastwirtstochter vom Gasthaus Zum Hirschen Burgstrasse 2 und führt den Familienname Müller ein. - In Sulzbach wird im säkularisierten Salesianerinnenkloster das Landgericht und das Rentamt und im Kapuzinerkloster das Bürgerspital eingerichtet. - In Regensburg wird das Stift Unserer Lieben Frau zur Alten Kapelle nicht säkularisiert, weil das Stiftsvermögens in Österreich angelegt ist und man im Falle einer Auflösung dessen Verlust befürchtete. - In Regensburg wird das katholische Kloster Niedermünster der Administration des Fürstentums Regensburg unterstellt - In Regensburg wird die katholische Leonhard Kommende nicht säkularisiert, weil sie ein Ritterorden ist. - Der katholische Malteserorden ein Johanniterorden darf das Kloster aber nicht mehr nutzen. - In Eichstätt stirbt Johanna Sophie Kettner (81), die 14 Jahre lang als Mann verkleidet in der kaiserlich österreichischen Armee Dienst geleistet hat. - In Ansbach Dennenlohe wird das frührokoko Schloss Dennenlohe mit Orangerie an Graf Karl Theodor von Pappenheim (St) (31) für seine von ihm getrennt lebende Frau, die preussische Staatskanzlertochter Prinzessin Lucia Anna Wilhelmine Christina von Hardenberg Reventlow (26) verkauft. - In Regensburg hat das seit mehr als 300 Jahren bestehende Gasthaus Zum Walfisch Unter den Schwibbögen 21 ein neues geschmiedetes Wirtshausschild mit der biblischen, szenischen Darstellung wie ein Wal Jonas verschluckt. - In Nürnberg Laufamholz verliert die Familie Petz von Lichtenhof das Herrenhaus Unterbürg. - In Nürnberg nimmt der Kaufmann, Spielwarenhändler und Verleger Georg Hieronymus Bestelmeyer (38), der mit bebilderten Verkaufskatalogen arbeitet, Möbel in sein Vekaufssortiment auf. Seine Waren stammen von nürnberg Künstlern alias Handwerkern. - In Amberg wird die Einrichtung der säkularisierten Paulanerkirche an verschiedene Kirchen verkauft und die Kirche selbst als Salzstadel verwendet. - In Nürnberg stirbt der thurn und taxis Postkommissar und ehemalige längjährige in Wien geborene esterhazy Theaterdirektor Karl Michael von Pauerspach (65). Der geheime Sekretär Aquilin Dietz (--) ersetzt ihn. - In Burglengenfeld beginnt man das Kloster aufzulösen. - In Altdorf brennen in der Gasse Obere Wehd nach dem Großbrand von 17 65 auch die südlichen Fachwerkhäuser ab, die ebenfalls in Sandstein wieder aufgebaut werden, darunter das Reitenspieß-Haus 128 Haus Obere Wehd 7 (20 23 Buchhandlung Liliput) das als Bäckerei, Brauerei und Bullenzucht einen Zunftstein mit einem Stierhoden, einer Breze und einem Brauerstern sofort wueder aufgebaut wird. Die Pferdeschemme Wehd befindet sich an der Kreuzung Obere Wehd bzw Untere Wehd/Oberer Brauhausstraße bzw Plätzl. Die Fachwerkbauweise ist seit xxx verboten. - In Freystadt Burggriesbach verkauft der in der Steiermark geborene eichstätter Fürstbischof Graf Joseph von Stubenberg (31) über die Hofammer die Ländereien der seit mindestens 16 Jahren nicht mehr sichtbaren Burg Lauterbach an mehrere Bauern. - In Nürnberg lässt sich der an der Weser geborene lutherische  revolutionär gesinnte gießener Student und Buchhändler Friedrich Campe (25) nieder, wo der neue katholische bayerische Kurfürst Maximilian Joseph von Wittelsbach (St) (45) den Klöstern verbietet Bücher und Manuskripte zu verkaufen und mit Napoleon (--) liebäugelt. Friedrich Campe (25) tritt als Sortimenter auf, denkt gross. - In Bayern müssen mit der Einführung der sechsjährigen Schulpflicht Schulentlassscheine alias Bescheinigungen für die Absolvierung der Schule ausgestellt werden. - In Freystadt wird das katholische Ausbildungskloster der Franziskaner laut kurfürstlichbayerischem Beschluß durch der sulzbürger Landrichter Baron xxx von Verger (--) säkularisiert und geschlossen, wofür allen ausländischen Patres die Ausreise angeordnet wird, was bis ins Folgejahr dauert. Bis dahin werden alle altersschwachen Patres aus der Region dorthin gebracht um ihren weiteren Lebensweg zu planen.

1801 Wetter: Schwere Hagelgewitter im Mai. Nasses Jahr mit gemäßigten Temperaturen. - In Sinzing zerstört ein Hochwasser die Sinzinger Laberbrücke. - Revolutionskriege - In Bayern wird die Bürgerwehr eingeführt. Nur Offiziele und Chargen tragen Uniform. Die Teilnahme ist Pflicht. Wer fehlt, muss Strafe zahlen. Bürgerwehrmänner tragen nur eine weißblaue Binde und ein Gewehr. - Die forschauer Gewehrfabrik bei Kemnat wird wegen Streitereien mit den örtlichen Büchsenmeistern, die sich nicht in die Abhängigkeit des Staates begeben wollen, nach Amberg in die leer stehende Münze verlegt. Das Personal wohnt in der vom in Karlsruhe geborenen Erfinder Georg Friedrich Reichenbach (30) neu aufgebauten Gewehrfabrik, der die Produktionsmaschinen auf ein industrielles Niveau bringt. Der in Mannheim geborene neue bayerische Kurfürst Maximilian Joseph von Wittelsbach (St) (45) gibt sich als Gründer der Gewehrfabrik. - Im preußischen Ansbach wird das Waisenhaus geschlossen und alle Kinder bei Bürgern oder auf dem Land untergebracht. - Im preußischen Ansbach stirbt der geschätzte Senator Hiller, der Wirt des Gasthaus Zum Stern ist. - Der Räuberhauptmann Franz Troglauer (47) wird in Amberg nach fünf Monaten Haft und Prozess gehängt. - In Neumarkt wird der weihnachtliche Gottesdienst von Mitternacht auf 5 Uhr morgens verlegt. - In Neumarkt wird das Färben von Ostereiern verboten. - In Amberg wird Graf Wilhelm Theodor Franz Xaver von Holnstein aus Bayern (St) als Sohn von Graf Franz Xaver Maximilian Anton de Padua Aloys Guido von Holnstein aus Bayern (St) (28) und Freiherrntochter Maria Egkher von Kapfing und Lichteneckh (St) (32) geboren. - In Regensburg wird die Lesegesellschaft Harmonie mit über 100 Mitgliedern gegründet, die sich im Friedrichschen Haus in der Glockengasse versammelt. - In Nürnberg findet der Kindleinsmarkt alias Christkindlsmarkt am 21.12 auf dem großen Markt alias Hauptmarkt statt. Er wird ausschließlich von bürgerlichen und einheimischen Professionisten besucht, zieht aber Fremde in großen Scharen an. Der kleine Kindleinsmarkt findet auf der Fleischbrücke statt, auf dem Spielwaren und Kleinigkeiten angeboten werden. - In Nürnberg werden im Krankenhaus in der Judengasse keine Patienten mit ansteckenden Krankheiten behandelt. Es gibt 3 Lateinschulen alias Trivialschulen. - In Nürnberg befindet sich das Lesekabinet im Haus des Galanteriehändlers Reck und der Kugelapotheke am Obstmarkt im 3. Stock. Auf dem großen Markt alias Hauptmarkt ist dienstags, donnerstags und samstags Markt. Es gibt 3 Methäuser: Zur Sonne, Zur Rose und Zur weißen Krone. Im Mormau, dem Gefängnistrakt im Heiliggeistspital wird in Eisen gelegt. Das Opernhaus , ehemals Nachtkomödienhaus, hat eine festes Ensemble. Die Schreibstube und Rechenstube Port ist in der Judengasse. Das Praunsche Museum am Weinmarkt zeigt Antikes, Edelsteine, Kunstwerke und alte Münzen. Im Turm Prison alias Tollhaus zwischen Hallertor und Spittlertor werden die gemeinen geistig Behinderten eingesperrt. Die große Uhr schlägt stündlich und zählt die Stunden vom Garaus alias Sonnenaufgang bis zum Garaus Sonnenuntergang zwischen 8 bis 16 Mal. Musikalienhandlung Winterschmidt. Die Fuhrleute nach Neumarkt logieren im Gasthaus Zur Reichskrone und Zum weißen Löwen bei der Sebalduskirche und fahren ein bis zwei Mal wöchentlich, die Boten logieren ebenfalls im Gasthaus Zum weißen Löwen. Pakete oder Briefe müssen auf dem Botenamt am Roßmarkt am Vortag aufgegeben werden. Mittagspause ist zwischen 12 und 1 Uhr. Der Fuhrdienst nach Sulzbürg fährt donnerstags. Nach Regensburg gehen täglich reitende Posten um 13:00 Uhr ab. Ankunft von täglich reitenden Posten aus ganz Bayern ist 10 Uhr. Geld oder Bankozettel können nicht verschickt werden. - In Nürnberg wird das Nationaltheater am Lorenzplatz/Ecke Theratergasse auf dem abgerissenen Nachtkomödienhaus mit dem Stück Bayard, der Mann ohne Furcht und Tadel eröffnet. - Die preußische Stadt Fürth baut mit Freiherr Karl Augst von Hardenberg (51) um Nürnberg um seine Zolleinnahmen und Geleiteinnahmen zu bringen eine schnurgerade 8 Meter breite Chaussee bis vor das nürnberger Spittlertor. - Auf Schloß Unteraufseß wird der Altertumsforscher und Gründer des Germanischen Nationalmuseums Hans von Aufseß geboren. - In Neumarkt ist Johann Christian Bauer Bürgermeister. - In Neumarkt löst die Bürgerschaft für 4.000 Gulden das Kirchensilber des Kapuzinerklosters aus den Säkularisationsforderungen der bayerischen Regierung aus. - Der ehemalige ingolstädter Student, bayerische Generalmajorssohn und bayerische Außenminister Freiherr Maximilian von Montgelas (41), kehrt von seinem Exil im preußischen Bayreuth in seine Residenz in München zurück. - Der Adelssitz Oberbuchfeld mit Blutzehnt, Großzehnt und Kleinzehnt wird an die lengenfelder Margarete Yberl verkauft. - In Bamberg beginnt Dr Daniel Gottlieb Quandt im Saal des Gasthofs Zum schwarzen Adler in der Unteren Königsstrasse Theateraufführungen durchzuführen. - In Nürnberg erhalten die Stadtbrauer ein Vorkaufsrecht für finanziell angeschlagene Brauereien. - In Nürnberg etabliert sich das Neue Kaffeehaus im Gasthaus Zur Rose. - In Großafalterbach erhängt sich der Bauernknecht Lorenz Keckl und wird ohne Licht alias Kerzen und Kreuz begraben. - Graf Wilhelm Carl von Eckart kauft Burg Stockenfels. - In Nürnberg schreibt Ernst Moritz Arndt (41) Die Stadt Nürnberg selbst ist nach alter Art krumm und schief gebaut, und meistens mit engen Gassen. Alle Häuser, auch die neuen, haben etwas Schwerfälliges und beleidigen durch die Erker und die vielen Schnörkel das Auge. - In Nürnberg errichtet der nürnberger Gastwirt Georg Leonhard Auernheimer am Lorenzer Platz, wo das geschlossene Nachtkomödienhaus alias Opernhaus steht, das Auernheimersche Nationaltheater mit einem 500 Personen Zuschauerraum mit zwei Holzemporen und 20 Musikern, das mit dem Schauspiel Bayard, der Mann ohne Furcht und Tadel von August von Kotzebue (40) eröffnet wird, in dem aber hauptsächlich Sprechtheater stattfindet. - Der in Kirchensittenbach geborene evangelische Pfarrer Christian Conrad Nopitsch (42) bringt eine zweite Auflage der Will´schen Geschichte der Nürnbergischen Universität Altdorf und eine Topographische Beschreibung der Reichsstadt Nürnbergs, einen Reiseführer mit Beschreibungen der Plätze, Märkte, Gassen und einem Verzeichnis der nürnberger Gasthöfe, Wirtshäuser, Wein- und Bierschenken heraus. - In Regensburg stirbt der französische Komponist, Violinist und fürstlich thurn und taxischer Kapellmeister Joseph Touchemoulin (74). - In Nürnberg gesteht der Rat der Stadt den Stadtbrauern ein Vorkaufsrecht auf nürnberger Brauereien zu. - Im fast gänzlich katholischen Bayern dürfen evangelische Neubürger nach dem Toleranzedikt nicht mehr ungleich behandelt werden. - In Nürnberg muss die Patrizierfamilie von Braun ihre umfangreiche unschätzbar wertvolle Sammlung alter Meister, das Praunsche Kabinett, aus wirtschaftlicher Not komplett an den weißenkirchberger Dorfpfarrersohn und Kunsthändler Johann Friedrich Frauenholz (43) verkaufen. - Der in Amberg geborene Freiherrnsohn Karl Ernst Grießenbeck von Grießenbach (14) wird nach dem Tod seines Vaters des königlich bayerischen Kämmerers Freiherr Franz Christoph Balthasar Grießenbeck von Grießenbach (62) selbst Freiherr und Edelknabe in der Pagerie in München. - In Ochenbruck eröffnet die Wirtin Anna Böhm ein Gasthaus mit einem Übernachtungszimmer in dem ein Ofen ist (2021 Gasthaus Zum schwarzen Adler). - In Nürnberg verkauft der Kaufmann, Spielwarenhändler und Verleger Georg Hieronymus Bestelmeyer (37) über seinen bebilderten Verkaufskatalog Magazin von verschiedenen Kunst- und anderen nützlichen Sachen, zur lehrreichen und angenehmen Unterhaltung der Jugend übersichtlich unterteil in die 12 Bereiche Bau- und Gartenkunst, Spiel- und nützliche Sachen für Knaben und Mädchen, worunter hauptsächlich Zinnspielfiguren zu verstehen sind, Unterhaltende und belehrende Spiele für Kinder und Erwachsene, Astronomie, Gnomonik und Meteorologie, Elektrizität, Geometrie und Arithmetik, Hydraulik und Hydrostatik, Magnete, Mechanik, Optik, Musik und Oekonomie, Technologie und Luxus. Das Warenangebot, das er nicht immer vollständig auf Lager hat, stammt von nürnberger Künstlern alias Handwerkern. Seine Spielfiguren verkauft er satzweise, gruppenweise und nach Themen für 1 Gulden 48 Kreuzer, wobei derselbe Satz aus bemaltem Zinn 12 Kreuzer billiger ist, wie zb zwei Kamele mit Führern und 8 Palmen, weidende Pferde, Schafe oder Kühe mit Hüter und Bäumen, 21 marschierende Janitscharen alias Soldaten, 8 tanzende Bauern mit 3 Musikanten und 4 Bäumen. Ein Satz fremder Tiere alias Löwe, Tiger ist mit 2 Gulden  20 Kreuzer etwas teurer. - In Regenstauf kauft der österreichische Reichstagsgesandte Freiherr Egid Josef Karl von Fahnenberg (--) das eher bescheidene Schloß Steinsberg, das er 2 Jahre bewohnt. - In Nürnberg werden ua die ölgemalten Doppelbilder Adam und Eva von Dürer von französischen Kunstkommissaren aus dem Rathaussaal geraubt und nach Paris gebracht. - In Deining ist  das Bräuhaus Hausnummer 62 im Besitz von xxx (--), dem auch das Schloss gehört, weshalb es Schlossbrauerei genannt wird. Das Bier wird im dazugehörigen Gasthaus Zum roten Ochsen später Zum Ochsenwirt von Pachtwirt Andreas Zeller (--), verheiratet mit der Schlossbraumeistertochter xxx Ihrler (--), übernommen. - Der hoch verschuldete neue bayerische Kurfürst Maximilian Joseph von Wittelsbach (St) (45) schafft überflüssige Feiertage, die zusätzlichen örtlichen Feiertage, Bittgänge, Kreuzgänge, Kirchweihen, Wallfahrten, Prozessionen, Patrocinfeste und Pfingstritte ab, da dies den Wohlstand eines jeden Einzelnen fördert, was vorort von allen Funktionsträgern überwacht und als Verbrechen verfolgt werden muss, wobei bei jeder Verfehlung 1 Gulden in den örtlichen Armenfond fließen soll. - In Velburg ist Schloß Helfenberg öde.

1800 Wetter: Kalter Jahresbeginn. März mit Kälterekord. Hochsommer im April. Heißer und trockener August. - Revolutionskriege - Dietfurt an der Altmühl ist wittelsbachstraubinger Pflegamt und gehört zum Rentamt Straubing des Kurfürstentums Bayern. - Im preußischen Ansbach bricht in einer gräflichen Wohnung wegen der Unachtsamkeit einer Kammerjungfer, die im Bett gelesen hat, ein Feuer aus, das durch Wasser aus dem gefluteten Stadtgraben schnell gelöscht werden kann. - In Ansbach das zu Preußen gehört, sterben der Koncertmeister Enslin, der Kreisdirektor Furkel, der Haushofmeister Küster und der Medicinalpräsident und markgräfliche Leibarzt Dr Schöpf. - In Nürnberg gibt es 1.581 Metallhandwerksbetriebe. - Baron Maximilian Josef du Prel von Erpeldange von Chapois wird als Sohn von Lord Jean Baptiste du Prel (--) Herr von Pilsach in Amberg geboren. - Der steckbrieflich gesuchte Räuberhauptmann Franz Troglauer (46) feiert mit seinen Kumpanen in einer öffentlichen Gaststätte in Hirschau. - In Freystadt nimmt ein Gerichtsdiener den Räuberhauptmann Franz Troglauer (46) fest und bringt ihn nach Amberg. - Der nürnberger Patrizier Christoph Karl Sigmund Holzschuher von Harrlach  (45) wird erster Patron des Selekts des Nürnberger Patriziats, einer Interessengemeinschaft zur Sicherung von Besitz und Ansehen. - In Eichstätt plündert General Dominique Joba (41), den die Eichstätter General Schienbein nennen, Kloster Rebdorf. - Regensburg wird vom saarlouiser Amtsdienersohn und französischen General Paul Grenier (32) besetzt und verliert damit wie alle anderen eroberten Reichsstädte den Status Reichsstadt. Als Sitz des Reichstages entgeht Regensburg der Mediatisierung. - In Regensburg ist der arabische Prinz Joseph Abaisy, der bescheiden auf Kosten der Familie Thurn und Taxis lebte, und dessen Religion und Bestattungsformalitäten unbekannt sind, im Gasthof Zum schwarzen Pern gestorben. Seine arabischen Bücher bleiben noch eine Weile in der Wirtsstube liegen. - In Deining führt Konrad Nistlbeck (--) den Gasthof Zum Ochsen und erwirbt den neumarkter Gasthof Zum goldenen Lamm. - Die neumarkter Weißbierbräumeistertochter Franziska Mändl (--) heiratet den Metzger Johann Ehrnsperger (--) und kauft mit ihm zusammen das Gasthaus Zum goldenen Lamm am unteren Markt, von der Tante und Witwe Margaretha Dürnhofer (--). - In Neumarkt hat das Gasthaus Zum goldenen Lamm eine Einlage im königlichen Weißbierbrauhaus von 50 Gulden. - In Neumarkt ist Michael Schuster (--) der Wirt vom Gasthaus Zum Wolf. - In Regensburg gründet der Pfarrer und Professor Richter eine Lesegesellschaft mit 25 Teilnehmern. - In Nürnberg wird das Vestnertor im Norden, das von Sonnenaufgang bis Sonnenuntergang geöffnet ist, ganztägig verschlossen. - Die kurfürstlichbayerische Regierung zieht von München nach Bayreuth. Der kurfürstlichbayerische exilfranzösische Ratgeber Generalleutnant Jakob von Manson (76) schlägt vor in der leer stehenden Münze von Amberg eine Gewehrfabrik mit einer Jahresproduktion von 4.000 Gewehren einzurichten. - In Lauf schlägt im Dezember (18.12) der in Prag geborene österreichische Regimentskommandeur Johann von Klenau (42) den französischholländischen Feldmarschallleutnant Pierre-François-Charles Augereau (43). - Im Dezember (10-22.12) sind französische Truppen unter Regimentskommandeut Graf von Saint Alphonse Pierre Watier (30) und General Gabriel Barbou des Courières (39) in Nürnberg, die von österreichischen Truppen unter Johann von Klenau (42) (22-27.12) und wieder von französischbatavischen Truppen unter Feldmarschallleutnant Pierre-François-Charles Augereau (43) (28.12) abgelöst werden. - In Neumarkt ist Johann Christian Bauer Bürgermeister. - Der ehemalige ingolstädter Student, bayerische Generalmajorssohn und bayerische Außenminister Freiherr Maximilian von Montgelas (40), flieht vor französischen Truppen aus seiner Residenz in München über Landshut und Amberg ins preußische Bayreuth. - Der in Regensburg geborene Baron Philipp von Mandell (59) wird Bürgermeister des französischen Saarbrücken. - In Fürth macht der in Ansbach geborene Beamtensohn und Erste Assessor der preußischen Polizeikommission Christian Wurm (29) durch seine harte Amtsführung auf sich aufmerksam. - Der in Straubing geborene Graf Maximilian von Spreti (St) (34) kämpft in der Schlacht von Neuburg unter dem Kommando des in Mannheim geborenen Festungsbaukommandantensohn und bayerischen Generalmajor Bernard Erasmus von Deroy (57) in einem österreichischbayerischen Corps gegen die französischen Truppen. - In Amberg bezieht der in Schwetzingen geborene bayerische Kurfürst und Pfalzgraf Maximilian IV Joseph von Wittelsbach (St) (44) nach seiner Flucht vor den französischen Truppen im Juni nach Bamberg mit dem bayerischen Minister Freiherr Maximilian von Montgelas (40) im Juli das Kurfürstliche Schloß, wodurch Amberg bis Dezember bayerische Residenzstadt wird. Freiherr Maximilian von Montgelas (40) lässt in Amberg das Toleranzedikt verfassen, das Protestanten erlaubt sich in Bayern niederzulassen. Er residiert für ein halbes Jahr in der alten Münze. - In Amberg werden vier Bürgermeister, wie in Amberg üblich, gewählt. Es sind der verheiratete kinderlose Stadtrat, Steuerbeamte und Strasseninspektor Franz Michael Girisch (54), der unverheiratete Theologe und rechtsstudierte Privatier Mathias Platzer, der Händler Joseph Anton Allioli (63) und der städtische Schreiber Johann Georg Klier (62). - Im Frühjahr benötigt Napoleon I (St) (31) mit seinen Truppen während des Zweiten Koalitionskrieges in Bayern zwischen Frankreich und Österreich für seine Heerführung dringend astronomisch und geographisch richtige Karten. - In Bamberg trifft die Schriftstellerin Caroline Schlegel mit Tochter Auguste ein und beteiligt sich an den Theaterproben des Bamberger Liebhabertheaters. - In Bamberg findet eine öffentliche Theateraufführung im Kollegiumsschulbau statt. - In Neumarkt kommt der aus Lauterhofen stammende Johann Ehrnsperger an und kauft das Tafernwirtshaus Zum goldenen Lamm am Unteren Markt 12 samt Bergkeller am Weinberg und Grundbesitz und Braurecht von Braunbier und Weißbier. - In Neumarkt werden das Obere Tor, das Untere Tor und die Eingänge des Rathauses, der Stadtwaage und des Syndikatsgebäudes Laternen mit Schweinefett beleuchtet, die Lorenz Götl anzündet. - In Freystadt wird die Stadtmauer teilweise abgerissen. - In Kipfenberg tauchen 6500 Franzosen mit 20 Kanonen und 60 Wagen auf. - In Mörsdorf erhält die Kirche 18 Kirchenstühle. - In Sulzbach stirbt der Hofpfalzgraf, Mediziner, Goldkreuzer und Rosenkreuzer Bernhard Joseph Schleiß von Löwenfeld (69). - In Regensburg wird die Grafentochter Karoline Luise Charlotte von Ortenburg (St) geboren. Sie stirbt aber nach 4 Monaten. - - In Feucht gibt es Gefechte zwischen französischen und österreichischen Truppen. - In Regensburg zieht die sachsenweimargothaaltenburger Gesandtschaft aus der Oppermannschen Behausung in der Gesandtenstrasse 4 und die hesssenkasseler Gesandtschaft aus der Elsperger Behausung in der Gesandtenstrasse 2 aus. - In Roth kommt der Grafensohn Karl August von Reisach als Sohn des Landrichters und königlichbayerischen Kämmerers Johann Adam Graf von Reisach (35) und der Freiherrentochter Therese von Gumppenberg (65) zur Welt. Die Brüder seiner Mutter sind der in München geborene Joseph von Gumppenberg (02) und der in Breitenbrunn geborene Anton von Gumppenberg (23). - In Regensburg ist Georg Kreys von Lindenfels im Besitz von Haus Heuport Domplatz 7. - In Pyrbaum wird das katholische Kapuzinerklosterhospiz geschlossen, dessen Mönche werden nach Altötting abgeschoben und das Inventar im Folgejahr dem pyrbaumer Weltpriester Pfarrer Georg Maier ordiniert, der auch den übriggebliebenen und nicht an einen Papiermacher verkauften Teil der Bibliothek der Kapuziner erhält und ins Hospiz zieht. - In Nürnberg stellt xxx Grattenauer die Neue nürnbergische gelehrte Zeitung nach neun Jahren wieder ein. - In Ochenbruck beginnt man das Fernstrassensntück bis Feucht  entlang der B8 zu einer Chaussee auszubauen, was 10 Jahre dauert. Die Bauern helfen den Reisenden beim Anspannen und Abspannen der Pferde. Ochenbruck ist Grenzort. - In Schwabach labelt der Geigenbauer Johann Georg Knäuscher (--) als Eigenbaue. Er handelt aber auch mit Widhalm Konkurrenzprodukten. - In Pilsach Laaber gehört eines von 24 Anwesen Freiherr xxx von Loefen. - In Regensburg Nittendorf kauft der kurpfälzer Kämmerer Graf Carl von Jett (--) die Hofmark Schönhofen mit dem alten Burgstall und dem neuen Schloß. - In Nürnberg stribt der nürnberger Patrizier Hans Karl Welser (42), woraufhin die Büchersammlung verkauft wird, die Norica Bibliothek aber im Besitz der Erben bleibt. - Nach Neumarkt wird das Dragoner Regiment Hohenzollern verlegt, womit auch das Depot verlegt wird. - In Nürnberg wird der nürnberger Patrizier Christoph Karl Sigmund Holzschuher von Harrlach (23) zum ersten Patron des Nürnberger Selekts gewählt. - In Regensburg wird der 17 81 in den Adelsstand erhobene bayerische Hofkammerrat und Hofbankier Georg Friedrich Dittmer (73) in den österreichischen Freiherrenstand erhoben, wonach er das Patrizierhaus Erlbeck Ecke Haidplatz/Weingasse kauft und im frühklassizistischen Stil umbaut und dort seinen vierspännigen Kutschen sogar Fackelträger vorausreiten lässt. In seinem Gartenpalais später Villa Lauser Lieblstrasse 2 auf der Donauinsel Oberer Wöhrd veranstaltet er kostspielige Diners und rauschende Feste mit Gondelfahrten.

1799 Wetter: Tauwetter im Januar. Kälterekord im Sommer. Sehr kaltes Jahresende. Pockenepidemie in Nürnberg - Revolutionskriege - Der seit 13 04 geführte Streit um das Landgericht Hirschberg zwischen Wittelsbach und dem Bistum Eichstätt endet, als das Landgericht Hirschberg  mit dem Tod von Herzog Karl Theodor von Wittelsbach (St) (75) als erledigtes Mannlehen an das Reich zurückfällt und Kaiser Franz II von Lothringen Habsburg (St) (29) es an das Hochstift Eichstätt weitergibt. - Freiherr Maximilian von Montgelas (39) baut die bayerische Regierung um und ersetzt die Geheime Ratskonferenz durch die Ministerien Äußeres, Inneres, Justiz und Finanzen. - In Nürnberg sind die städtischen Waldgebiete Lorenzer Reichswald und Sebalder Reichswald laut Nürnberger Forstverbesserungskommission in einem desaströsen Zustand, wobei im Sebalder Reichswald nur 2 Forste von 10 Kiefern bis zu 70 Jahre haben. Der Rest ist zwischen 20 und 40 Jahre alt. Bis zu 50 % der Aufforstungen sind wieder verödet. - Im Juni kommt der preußische König Friedrich Wilhelm III von Zollern (St) (29) mit der Königin nach Ansbach, was die Adeligen der Umgebung anzieht. - Der Räuberhauptmann Franz Troglauer (45) treibt sich um Neumarkt herum und versucht den Landrichter Georg von Grafenstein von Parkstein (--) aus Rache wegen früheren Verhaftungen zu ermorden. - Mit dem Tod des bei Brüssel geborenen pfälzer und bayerischen Kurfürst, sulzbacher und berger Herzog Karl Theodor von Wittelsbach (St) (75) in München, wobei unter der Bevölkerung Freude ausbricht, stirbt das Geschlecht der sulzbacher Wittelsbacher aus. Der eigentlich letzte erbberechtigte wittelsbacher Familienangehörige, der in Gelnhausen geborene wittelsbacher Pfalzgraf Wilhelm von Wittelsbach Pfalz Birkenfeld Gelnhausen (St) (47) wird, wie zwei Jahre zuvor im Ansbacher Hausvertrag geregelt, von seinem in Mannheim geborenen Schwager Maximilian Joseph von Wittelsbach Pfalz Zweibrücken (St) (43) ua mit einem illegalen Herzogstitel ausbezahlt, womit er sich Herzog Wilhelm in Bayern (St) (47) nennen darf, damit das Kurfürstentum Bayern nicht geteilt wird und kein Krieg zwischen den beiden ausbricht. Der neue bayerische Titular Herzog Wilhelm von Wittelsbach in Bayern (St) (47) hat kein eigenes Territorium alias Herzogtum. - In Amberg wird der birkenfelder Pfalzgraf und neuer rheinpfälzische und bayerische Kurfürst Maximilian Joseph von Wittelsbach (St) (43) Ehrenoberst des Chevaulegersregiment in Augsburg, das gegen die Franzosen kämpft. - Die Grafschaft Wolfstein wird ein oberpfälzisches Amt, der Landesdirektion in Amberg unterstellt. - In Regensburg wird eine Fastnachtsmaskerade mit Schlitten durchgeführt. - In Regensburg ist der fürstbischöfliche regensburger Hofbildhauer Joseph Sebastian Hundertpfund so lange ohne Aufträge, dass er zu seiner Familie zurück nach Straubing zieht, dort aber abgewiesen wird und zurück nach Regensburg kommt. - In Nürnberg werden das Hallertörlein und das Wöhrdertörlein, die für den nächtlichen Einlass in die Stadt benutzt werden, geschlossen. - In Bayreuth wird im Neuen Schloss Bayreuth der spätere Präsident der ersten deutschen Nationversammlung  Heinrich von Gagern geboren. - In Neumarkt ist Johann Christian Bauer Bürgermeister und Leonhard Feihl ist Posthalter. - Der erlanger Historienmaler Conrad Geiger (48) malt ein Selbstportrait. - In Regensburg kommt Seine hochgräfliche Excellenz Herr Graf von Pappenheim, Reichsmarschall am Jakoberthor an und logiert im Gasthaus Zu den drei Helmen. - Der französische Miterfinder des Heißluftballons Jacques Étienne Montgolfier (59) stirbt. - Die amberger Seidenraupenzucht wird aufgegeben. - In Amberg wird aus der Regierung und der Hofkammer eine Landesdirektion. - In Regensburg erscheint bis 18 02 Regensburgische wöchentliche Frag- und Anzeigsnachrichten. - In Eichstätt wird der Tuchmachersohn, Barockmaler, Engelmaler und mehrmaliger Bürgermeister alias consul Willibald Wunderer (60) in den Adelsstand erhoben. - In Nürnberg wird der Gutsbesitzersohn Adolf von Zerzog geboren. - In Leonberg wird Freiherr Wilhelm Carl von Eckart (St) (--) in den Grafenstand erhoben. - In Bayern wird Religionsfreiheit unabdingbares Menschenrecht wird die Benachteiligung von Protestanten und Juden verboten. - In Sulzbürg wird eine Synagoge gebaut. - In Ingolstadt lässt der neue bayerische Kurfürst und Pfalzgraf Maximilian IV Joseph von Wittelsbach (St) (43) die Universität neu organisieren und ein zweites Mathematisches Ordinariat einführen, das Gerichtliche Mathematik, Arithmetik und Algebra, Geometrie, ebene und sphärische Trigonometrie, praktische Geometrie mit Anwendungen an dem Felde, Höhere Mathematik abwechselnd mit Astronomie, Angewandte Mathematik mit besonderer Rücksicht auf die Maschinenlehre, Meteorologie, Physikalisch-mathematische Geographie, Statistik, Juristische, politische und ökonomische Rechenkunst und Markscheidekunst umfasst. In den vier Pflichtsemestern des philosophischen Kurses kommen die Studenten auf 39 Wochenstunden. - Hilpoltstein wird bayerisch. - In Ansbach kommt die vom englischen Königssohn Herzog Adolph Friedrich von Cambridge (St) (25) während der Verlobung geschwängerte und deshalb wieder entlobten Prinzessin Friederike von Mecklenburg-Strelitz (St) (21) nach ihrer Abschiebung an. Ihr in Solms Braunfels geborener Freund Prinz Friedrich Wilhelm Ernst von Solms Braunfels (St) (29) heiratet sie um ihre Ehre zu retten, doch das Kind Prinzessin Sophie von Solms Braunfels (St) stirbt nach wenigen Monaten, was den neuen Vater in eine tiefe Depression und in den Alkohol treibt. - In Regensburg richtet sich die dänische Gesandtschaft im Gasthaus Goldener Stern alter Kornmarkt 5 ein. - In Bayern wird der Hofkriegsrat in Oberkriegskollegium umbenannt. - In Amberg besitzt die Stadt keinerlei Rechte mehr am Bergbau in ihrer Umgebung ua der Amberger Hütte. - In Neumarkt wartet die katholische Johannis Gemeinde auf ihre neu bestellte Orgel für die Johannis Pfarrkirche vom nabburger Orgelbauer Andreas Weis (77), die aber nicht geliefert wird. - In Burgthann wird die Burg an den oberferriedener Gastwirt Johann Wild verkauft, der sie aufteilt. - In Nürnberg entwickelt der in Nürnberg geborene Messingfabrikbesitzer und Spieleentwickler Johann Kaspar Hechel (27) das Gesellschaftsspiel mit 36 illumirten Figurenkarten Spiel der Hoffnung, eine eigene Art Tarotkarten, Wahrsagekarten, den Prototyp für spätere Petit Lenormand Karten, mit denen man die Zukunft voraussagen können sollte, wonach er an Pocken stirbt. - In Amberg lebt die in Schwetzingen geborene Pfalzgrafentochter Prinzessin Maria Anna von Wittelsbach Pfalz Zweibrücken (St) (46) bei ihrem Ehemann Wilhelm von Wittelsbach in Bayern (St) (46), dem Führer der kurfürstlichbayerischen Truppen. - Der völlig verarmte Besitzer von Schloß Deining Freiherr Felix Adam von Löwenthal (--) wird kurfürstlichbayerischer Rat und Justizreferendar für die Oberpfalz, Sulzbach und Neuburg in München. - In Nürnberg endet das Amt des katholischen kaiserlichen nürnberger thurn und taxis Oberpostmeister Freiherr Polykarp von Lilien (--). Hofrat xxx von Blank (--) ist Oberpostamtsverwalter im Postamt im an die St Salvatorkirche angebauten Gasthof Zum goldenen Reh am Roßmarkt alias Josephsplatz 3 mit Rückgebäuden zur Karolinenstrasse 36. - Freiherr Georg Friedrich von Dittmer (--) kauft die Hofmark Pettendorf und die Hofmark Etterzhausen und erwirbt damit das Rittergut. - In Nürnberg stehen die Patrizier durch die Bedrohung der Franzosen kurz vor dem Verlust ihrer Macht, ihres der Stadt Nürnberg geliehenen Geldes und ihre Landbesitzungen, weshalb sie eine Gruppierung bilden und einen Selekt des nürnberger Patriziats mit zunächst drei juristisch erfahrenen und einflußreichen Patriziern, den alle männlichen Angehörigen des Patriziats 24 Jahre plus, verheiratet oder im Amt wählen, benennen und ihnen sogar Urkunden dafür ausstellen, Christoph Wilhelm Friedrich Stromer von Reichenbach (--), der ua Assessor am Stadt- und Ehegericht ist, Johann Christoph Sigmund Kreß von Kressenstein (--), der Losungsrat ist und Martin Carl Wilhelm von Wölckern (--), der Pfleger des Landalmosenamtes ist. Alle drei sind zwar adelig, und einige sind sogar zum Ritter geschlagen, aber dennoch gehören sie überregional oder europäisch betrachtet nur dem niederen Adel an. - In Nürnberg sind laut dem nürnberger Adressbuch Reichs-Stadt Nürnbergisches Addresse-Buch für das Jahr 17 99 bis 18 00 für jedes Stadttor ein Wachtmeister, ein Torschreiber und ein Zöllner vorgesehen, aber nur das Tiergärtner Tor, das Neutor und das Spittler Tor sind voll besetzt. Es gibt aber immer 3 vereidete bürgerliche Torsperrer, die den Torschlüssel haben. Auf der letzten Seite des Adressbuchs finden sich unter den 7 Einträgen unter Vermischte Anzeigen neben Geschäftsaufgaben sogar zwei Werbeeinträge, die beide von Samenhändlern stammen, von Georg Conrad Frieß vom Grünen Markt und Georg Simon Schäffer, der auch mit allen Blumenzwiebeln handelt. - In Eichstätt stirbt der in Como geborene eichstätter Hofbaumeister Maurizio Pedetti (80), der 17 60 die beilngrieser Rokoko Sommerresidenz Jagdschloß Hirschberg erbaute, wobei er die Schildmauer und die beiden Wehrtürme der mittelalterlichen Burg abriß. - Der Stadtkommandant der neumarkter Garnison und Kommandant des Chevaulegers Regiment Graf von Fugger Oberst Graf Heinrich Ernst Ludwig von Leiningen Westerburg (St) (47), der im Kommandantenhaus Obere Marktstrasse 22 (20 24 Fielmann).vor dem Rathaus wohnt, stirbt in Traunstein. - In Regensburg kauft der 17 81 in den Adelsstand erhobene bayerische Hofkammerrat und Hofbankier Georg Friedrich Dittmer (72) die beiden Hofmarken Pettendorf und Etterzhausen.

1798 Wetter: Warmer Sommer. Kaltes Jahresende mit strengem Frost. - Der vom Leben schwer gezeichnete bayerische und pfälzer Kurfürst Karl Theodor von Wittelsbach (St) (74) unterstellt sein komplettes Heer im Münchner Vertrag für den 2. Koalitionskrieg  den habsburger Österreichern. - Revolutionskriege - Nach dem Geständnis und dem Verrat des Räuberbandenmitglieds Philipp Schreier (--), wird der Räuber, Berufsdieb und Bandenführer Franz Troglauer (44) und viele andere Bandenmitglieder verhaftet und auf die Wülzburg bei Weißenburg gebracht. Franz Troglauer (44) flieht aus der Wülzburg, wo sich bereits 104 Bandenmitglieder befinden und vom preußischen Kommissar Stadelmann verhört werden, nach Regensburg, wird verhaftet, kann fliehen, wird in Straubing erneut verhaftet, kann erneut fliehen, gründet eine eigene Räuberbande und wird öffentlich mit gedruckten Steckbriefen gesucht. - Der bayerische und pfälzer Kurfürst Karl Theodor von Wittelsbach (St) (74) hebt das Weizenbiermonopol auf. Die Braurechte der unter Absatzmangel leidenden restlichen bayerischen Weizenbierbrauhäuser  ChamGrafenauKelheimRegenTraunsteinVilshofen und Weilheim können gegen eine Ablösung und jährliche Zahlungen von allen Brauberechtigten alias Adeligen und Klöstern erworben werden. Außerdem wird die Abnahmepflicht aufgehoben. - In Neumarkt wird Ruhestörung streng bestraft und selbst das Nachhausetragen von Hochzeitsgeschenken nach der Feier verboten. - In Neumarkt will der neumarkter Hutmacher Georg Hauer verhindern, dass der amberger Hutmacher Michael Frey (--) ihm in Neumarkt Konkurrenz macht und behauptet deshalb frech, dass der Markt schon von vier weiteren Hutmachern aus Freystadt, Velburg, Pyrbaum, Kastl und Altdorf gesättigt sei und dass schließlich niemand zwei Hüte gleichzeitig tragen könne. - In Neumarkt erzielt das kommunale Weißbierbrauhaus einen Umsatz von 40.000 Gulden. - In Neumarkt erwirbt der Brauer Johann Benedict Kornburger (--) ein Anwesen mit Mälzerei und Landwirtschaft am Viehmarkt. - Der thüringer Gewehrhändlersohn Johann Friedrich Klett (24) kommt nach Nürnberg, arbeitet in einer Manufakturwarenhandlung und heiratet die nürnberger Marktadjutantentochter Magdalena Dorothea Lotzbeck (17), deren Großvater Georg Zacharias Platner (--) Erbauer und Direktor der Eisenbahnlinie Nürnberg Fürth ist. - In Neumarkt sind Georg Rottner (--), Georg Wilhelm Pollinger (--), Johann Christian Bauer (--) und Ferdinand Kreps (--) Bürgermeister. Bürgermeister Pollinger stirbt. Es gibt maximal 4 Bürgermeister. - In Erlangen wird die Studentenverbindung Corps Onoldia Erlangen als Anspachische Gesellschaft gegründet. - In Altdorf stirbt der altdorfer Universitätsprofessor und Historiker Georg Andreas Will (71), der Herr über nur noch einen Studentenkarzer über der Inspektorenstube im Wichernhaus ist. Das mit eingeritzten Namen versehene Hundsloch wird nur noch als Keller und der Turmkarzer als gewöhnlicher Schuldenturm genutzt. Die ungeheizten Gefängnisse waren seiner Meinung nach menschenfreundlich und gelind und der Turm wegen der guten Aussicht beliebt. - In Regensburg erscheint letztmals Staats-Relation der neuesten europäischen Nachrichten und Begebenheiten. - In Eichstätt stirbt der in den Adelsstand erhobene Tuchmachersohn, Barockmaler, Engelmaler und mehrmaliger Bürgermeister alias consul Willibald von Wunderer (60). - Die Universität Würzburg besitzt 2.189 Untertanen in 7 Dörfern. - Die Abtei Bronnbach bei Wertheim ist für ihren Teufelsspuk-Glauben und Wein und Bier berühmt. - In Nürnberg gründet Johann Gottfried Schumann eine Gurkeneinlegerei. - In England wird die Gasbeleuchtung eingeführt, was zu einem Boom führt. - In Erlangen werden die Studentenverbindungen Franconia und Marchia gegründet. - In Nürnberg wohnen am Maxplatz 4 der königlich preußisch Kammerherr Johann Georg Tucher (63), am Ölberg 1 der Landpfleger Friedrich Wilhelm Karl Tucher (62), in der Burgstrasse 1 Witwe Sophia Barbara Maria Tucher (47), in der Tucherstrasse 20 Jobst Wilhelm Karl Tucher (36) und in der Unteren Grasergasse 27 Maria Sabina Tucher (51) und ihre Schwägerin und Witwe Maria Anna Klara Tucher (40). - In Erlangen endet, dass die physikalischen Vorlesungen in den Wohnungen der jeweiligen Professoren stattfinden. - In Regensburg berichtet der auf Rügen geborene franzosen- und judenfeindliche Reiseschriftsteller Ernst Moritz Arnst (29) in Reise von Bayreuth nach Wien von regem Promenadenleben unter den Linden (20 17 Stadtpark), wo alle Stände jeglichen Alters gemeinsam von 16:00 bis 20:00 Uhr unterwegs sind und gelegentlich Tanzpartien abgehalten werden. Ihm fallen die frechen Jungs auf. - In Mühlhausen wird der Maler und Kupferstecher Johann Philipp Walther geboren. - In Regensburg wird auf dem Klarenanger an der Hemauerstrasse eine römische Geschenk Marmortafel von 55 namentlich aufgeführten römischen Soldaten aus den Jahren 222 bis 235 entdeckt. - In Regensburg Stadtamhof ist Josef Schweiger (--) ein angesehener Orgelbauer und Harfenmacher. - In Nürnberg hat der Kaufmann, Spielwarenhändler und Verleger Georg Hieronymus Bestelmeyer (34), der seine Spielsachen in von ihm gedruckten, bebilderten Magazinen alias Verkaufskatalogen anbietet, ohne Puppen, Puppenküchen und Spielzeug 8.000 Artikel im Angebot. - In Nürnberg entwickelt der in Nürnberg geborene Messingfabrikbesitzer und Spieleentwickler Johann Kaspar Hechel (27) das Würfelspiel und Gesellschaftspiel mit 24 Fragen und 144 scherzhaften Antworten Pandora. - In Neumarkt wird Aloys Eisenhut (--) neumarkter Schultheiß. - In Beilngries erstellt der 8 Jahre zuvor geadelte herzoglichbayerische Geometer, kurfürstlicher Oberst, General Strassen und Wasserbau Direktor und Hofkammerrat Adrian von Riedl (52) eine Karte der Stadt.

1797 Wetter: Warmer Sommer. Viehseuche in Berngau. - Revolutionskriege - In Ansbach schließt der letzte erbberechtigte wittelsbacher Familienangehörige, der in Gelnhausen geborene wittelsbacher Pfalzgraf Wilhelm von Wittelsbach Pfalz Birkenfeld Gelnhausen (St) (45) den Ansbacher Hausvertrag mit seinem in Mannheim geborenen Schwager Maximilian Joseph von Wittelsbach Pfalz Zweibrücken (St) (41), der die Unteilbarkeit er Wittelsbacher Lande sichern soll, weil ihr Verwandter der in Brüssel geborene bayerische Kurfürst Karl Theodor von Wittelsbach von der Pfalz und Bayern (St) (45) in München keine erbberechtigten Kinder hat. - In Ansbach wird das Preußische Lotto eingeführt. - Der patrizische Rat der Stadt Nürnberg wird von einer kaiserlichen Subdelegationskommission entmachtet. - In Nürnberg ist die Zahl der Handwerksbetriebe seit 16 18 um 30 % auf 2.401 gefallen. - Der Räuberhauptmann Franz Troglauer (43) bestiehlt den katholischen bamberger Weihbischof und entwendet neben 12.000 Gulden auch den Bischofstab. - Der spätere königlich bayerische Kammerherr Karl Theodor von Holnstein (St) wird geboren. - In Neumarkt ist der bei Freising geborene Jurist und Schriftsteller Leopold Ladislaus Pfest (--) Stadtschreiber. - In Nürnberg wird der Landschaftsmalersohn, Architekturzeichner und Kupferstecher Georg Christoph Wilder geboren. - In Regensburg gründet der evangelische Prediger Magister Gampert seine Erziehungslesegesellschaft. - Der nürnberger Arzt, Astronom und Mathematiker Georg Friedrich von Kordenbusch von Buschenau und Thumenberg (66) kommt aus französischer Gefangenschaft nach Nürnberg zurück. - Das nürnberger Zeugamt wird von den Österreichern geleert. - In Neumarkt sind Georg Rottner, Johann Christian Bauer und Georg Wilhelm Pollinger Bürgermeister. - Der Erprinz im Exil und preußische Oberst der Kavallerie Heinrich Ludwig von Nassau Saarbrücken (St) (29) stirbt kinderlos bei Cadolzburg. - Die Stadt Nürnberg verkauft den niemals aufgestellten und 140 Jahre alten Neptunbrunnen an den holsteingottorfer Herzog und russischen Zar Paul I. - Der Ansbacher Hausvertrag legt die Einheit und Unteilbarkeit der wittelsbacher Länder fest. - Der amberger Regierungsrat und Kirchenrat Jakob de Battis denunziert folgenlos den amberger Hofkammerrat Joseph Anton von Destouches wegen dessen Stückes Friedrich IV oder der Fanatismus. - In Amberg stellt der Kupferstecher und gewesene kurfürstliche Münzprägschneider Joseph Losch Spielkarten aller Art her. - In Laaber beginnt der teilweise Abbruch des Neuen Schlosses. - In den ehemalig markgräflichen Gebieten sind nach den gescheiterten Tauschverhandlungen nicht nur einzelne reichsritterschafliche Untertanen sondern ist ein erheblicher Anteil der reichsritterschaftlichen Herrschaften in preußischen Besitz übergegangen. - In Sulzbach wird der Stadtplaner Karl Muffat  geboren. - In Nürnberg lernt Johann Wolfgang von Goethe (47) den Politiker den nürnberger Kaufmann und Kunstsammler Paul Wolfgang Merkel (41) kennen und in dessen Begleitung mundartliche Verse von Johann Konrad Grübel (61) und schätzt ihn als Volkspoet. - In Neuburg heiratet der hilpoltsteiner und heidecker Pfleger und Landrichter Graf Karl August von Reisach (23) Freiherrntochter Maria Anna von Isselbach Bertoldsheim. - In Pappenheim wird die älteste pappenheimer Grafentochter Schriftstellerin Adelheid von Carolath Beuthen (43) geboren. - In Bayreuth heiratet der Gouverneur von Ansbach und Bayreuth Herzog Ludwig von Württemberg (St) (41) in zweiter Ehe die in Kirchheim-Bolanden geborene Prinzessin Henriette von Nassau Weilburg (St) (17). - In Regensburg wird die Ordensgründerin Karolina Gerhardinger geboren. - In Regensburg logiert die österreichische Delegation im Haus Arch am Haidplatz 3/4. - In Erlangen wird die Brauerei Vierzigmann verkauft. - In Erlangen wird der in München geborene kleine Bruder Franz Seraph von Destouches (27) des in München geborenen amberger Kammerfiskals und Hobbybühnenautor Joseph Anton von Destouches (30) neuer städtischer Konzertmeister. - In Nürnberg ist der klingenthaler Geigenbauer Friedrich Hoyer (--) so bekannt und aktiv, dass er seine Geigen auch mit Herkunfsort Nürnberg labelt. Ein nürnberger Familienangehöriger nennt sich zeitweise ebenfalls Friedrich Hoyer obwohl er eigentlich Carl Friedrich Hoyer heisst. - In Regensburg verheiratet der zollernbrandenburger Reichstagsgesandten Graf Johann Eustach von Schlitz alias Görtz (60) seine jüngste Tochter Marie Anne Amalie Friederike (19) mit dem kurpfälzer Gesandtensohn, Diplomaten und Freiherrensohn Aloys von Rechberg (31). - In Regensburg erarbeitet der in Wien geborene ehemalige esterhazy Theaterdirektor und thurn und taxis Postkommissar in der kaiserlichen Reichspost Karl Michael von Pauerspach (60) einen Visitationsbericht der kaiserlichen Reichspost an. - In Ansbach wird auf der Strecke Bayreuth~Ansbach der dreimal wöchentlich verkehrenden reitenden königlichpreußischen Amtspost Hof-Landpost Bayreuther Post, die Mitnahme von privater Post gestattet. - In Nürnberg fürchten die Patrizier ihre Macht, ihr der Stadt Nürnberg geliehenes Geld und ihre Landbesitzungen zu verlieren, weshalb sie beginnen sich zusammenzuschließen. - xxx Schmitt (--) erstellt die Landkarte Schmitt'sche Karte, die ganz Süddeutschland abbildet und den genauen Strassenverlauf der Hauptpoststrecke Regensburg Nürnberg zeigt und besonderen Wert auf den Zustand legt, weil sie eine geheime Kriegskarte ist und im Krieg gegen Frankreich eingesetzt wird. Der Abschnitt Regensburg~Hohenschambach führt über die Steinerne Brücke nach Stadt am Hof, wo sie an der Donau entlang nur bis Kneiting führt und dort über die Hohe Strasse über den Höhenzug an die Naab nach Etterzhausen führt, weiter nach Nittendorf, an Pollenried vorbei nach Deuerling, wo die Schwarze Laber nach Süden überquert wird.  600 Meter weiter östlich wird der Bachmühlbach wieder Richtung Norden überquert, wo die Hochstrasse bis nach Hohenschambach zur thurn und taxis Pferdewechselstation führt. Der nächste Abschnit ist Hohenschambach~Hemau~Neukirch~Willenhofen~Daßwang, wobei Daßwang die nächste Pferdewechselstation ist.  Es folgt der Abschnitt Daßwang~Deining~Neumarkt, Neumarkt~Postbauer~Schwarzenbruck~Feucht und Feucht~Nürnberg. - In Altdorf  wird der Badersohn, Chirurgensohn und nürnberger Lehrer Konrad Mannert (41) neuer Professor für Geschichte und Altsprachen.

1796 Wetter: In Neumarkt bricht im September eine Rinderseuche aus. Mäßig kalter Jahresbeginn. Sommer warm und trocken. - Revolutionskriege - In Neumarkt werden Chevaulegers als Chevaulegers Regiment Graf von Fugger unter dem Kommandanten Graf Heinrich Ernst Ludwig von Leiningen Westerburg (St) (44) stationiert. Gleichzeitig wird er Stadtkommandant der Garnison Neumarkt, was er bis zu seinem Tod 17 99 bleibt. - In Burgthann werden neue Hausnummerierungen eingeführt. - Die kaiserlichen Truppen ziehen sich im August vor den französichen Truppen Richtung Amberg zurück. Die Franzosen unter ihrem Kommandanten General Bernadotte (34) ziehen im August nach zwei Tagen Aufenthalt in der Stadt Neumarkt nach Süden und treffen bei Deining auf die österreichischen Truppen von General Nauendorf. - Nach der Schlacht von Deining fliehen die Franzosen nach Neumarkt zurück. In Deining werden 18 Häuser niedergebrannt. Das Dorf Siegenhofen wird vollständig niedergebrannt. Die französischen Truppen verbarrikadieren sich in der Stadt Neumarkt. Die österreichischen Truppen verfolgen die französischen Truppen bis vor die Stadt Neumarkt und drohen die Stadt Neumarkt zu zerstören. Ein neumarkter Schmied Veit Jung alias Torschmied, der neben dem Tor wohnt, soll eigenmächtig das Obere Tor der Stadt Neumarkt aufgeschlagen haben und zum Helden geworden sein, was aber seltsamerweise niemand geschichtlich festhält. Woffenbach wird geplündert. Zwei Tage später rücken die Österreicher auf Amberg zu. Die Franzosen räumen Amberg und werden in der Schlacht bei Amberg vom österreichischen Erzherzog Karl von Habsburg (St) (25) besiegt. In Amberg verursachen die Franzosen einen Schaden von 400.000 Gulden und nehmen nachdem sie vergeblich eine Million Pfund Silber für den Verzicht auf Plünderung der Stadt fordern, 8 Bürger als Geiseln, u.a. den Statthalter Graf von Holnstein aus Baiern, den Oberstforstmeister Graf von Holnstein, den Vizepräsidenten Graf von Taufkirch mit. Die Geiseln können von einer österreichischen Abteilung befreit werden, woraufhin ein Volksfest veranstaltet wird. - In einer Augustwoche verursachen die französischen und österreichischen Truppen in Neumarkt einen Schaden von 208.000 Gulden. - Der spätere neumarkter Bürgermeister Joseph Mois wird geboren. Er wird Rechtsanwalt. - In Eichstätt übergibt der Schlossleutnant Krach die Willibaldsburg an die Franzosen. - In Velburg plündern französische Revolutionstruppen das Barockschloss Helfenberg. - Die lindauer Äbtissin Friederike Caroline Josephine von Bretzenheim (St) (25) und illegitime Tochter von pfälzer und bayerischen Kurfürst, sulzbacher und berger Herzog Karl Theodor von Wittelsbach (St) (72) heiratet Graf Maximilian von Westerholt Gysenberg (24). - In Deining werden Pfarrhof und Ökonomiegebäude im Häuserkampf zerstört. - Der in Altdorf studierte nürnberger Christian Gottfried Lorsch kehrt als Advokat nach Nürnberg zurück. - Aus Nürnberg flieht der nürnberger Patrizier und Oberst Freiherr Johann Georg Haller von Hallerstein mit den Reichskleinodien, Krone und Reichsapfel nach Regensburg. Freiherr Johann Aloys Josef von Hügel übernimmt heimlich von der Reichsstadt Nürnberg den größten Teil der Reichskleinodien und bringt sie für etwa einen Monat nach Passau und danach nach Regensburg. - Die nürnberger Vororte, die Festung Wöhrd, die Dörfer Muggenhof und Altenfurt und die Exklave Brunn werden wie das ganze nürnberger Knoblauchsland vom preußischen Ansbach Bayreuth okkupiert. - In Ansbach stirbt General Freiherr Christoph Ludwig Rudolph von Reitzenstein (60) verheiratet mit Freiherrntochter Schenk Karoline Luise Ernestine von Geyern (32) kinderlos. - In Nürnberg funktionieren im August die Franzosen das Gasthaus Zum Roten Ross alias Rotes Ross am Weinmarkt 12a, 14 und 16, zu ihrem Hauptquartier um. - Der amberger Stadtrat, Major der Bürgerwehr, Mühlenbesitzer und Flößer Christoph Iberl, gelingt es in einer Zeit des Holzmangels und hoher Holzpreise in Amberg aus dem vilsecker Forst günstiges Holz nach Amberg zu schaffen und ihm wird dafür vom pfälzer und bayerischen Kurfürst, sulzbacher und berger Herzog Karl Theodor von Wittelsbach (St) (72) die grosse goldene Medaille verliehen. - In Regensburg geht der regensburger Stadthauptmann Bösner tätlich gegen einen Gardisten vor, woraufhin dessen Nebenmann ihn mit der Muskete niederschlägt. Die zwei wachhabenden Offiziere Leutnant Baumgarten und Fähnrich Habrecht ziehen ihre Säbel und verursachen einen Tumult, der sich auf die ganze Stadt auswirkt. Der bayerischen Kurfürst, sulzbacher und berger Herzog Karl Theodor von Wittelsbach (St) (72) verstärkt seine Truppen um 300 Mann und Truppen des deutschen Kaiser Franz II von Lothringen Habsburg (St) (26) aus Ingolstadt führen ein Spießrutenlaufen mit den regensburger Gardisten Zoller, Raid und Joseph Wittman und zwei weiteren Gardisten durch. Der Gardist Andreas Kinner erhält Schläge, der Gardist Jakob Bleyer bei Wasser und Brot in Eisen gelegt und der Gardist Holzer muss 24 Krummschließen alias Kettenstrafe bis ans letzte Glied erdulden. - In Regensburg stirbt der berühmte Büchsenmacher Johann Andreas Kuchenreuter, der in der Seifensiedergasse 14 wohnt. - Der 6 Jahre zuvor geadelte nürnberger Arzt, Astronom und Mathematiker Georg Friedrich von Kordenbusch (65), der seit drei Jahren im Lusthaus Thumenberg auf dem Platnersberg wohnt, wird auf Befehl des Wundarztsohnes General Jean Baptiste Jourdan (34), mit mehreren nürnberger Patriziern und Kaufleuten nach Frankreich als Geisel verschleppt. - In Altdorf stellen 8 Schnitzer, 6 Drechsler und 2 Schachtelmacher u.a. Holzspielzeug her. - In Ansbach wird der hannoveranische Leutnantssohn und protestantische Dichter Graf August von Platen Hallermünde geboren. - In Altdorf stirbt der in Nürnberg geborene Dichter und altdorfer Professor für Sprachen und Archäologie Johann Philipp Siebenkees (35). - Im August ist die Sambrearmee und Maasarmee unter General Jean Baptiste Jourdan (34) in Nürnberg, der die Nürnberger ihre Waffen abliefern. Das Zeughaus wird geplündert. - Im September kommen preussische Truppen zum Schutz nach Nürnberg, wo sie die Wache besetzen. Im Oktober ziehen sie ab. - In Neumarkt sind Johann Christian Bauer und Georg Wilhelm Pollinger Bürgermeister. - Burgthann wird von preußischen Husaren besetzt. - Der in Straubing geborene Graf Maximilian von Spreti (St) (30) kämpft in den Schlachten von Deining und Neumarkt für den bayerischen Kurfürst Karl Theodor von Wittelsbach Pfalz Neuburg (St) (72). - In Amberg gibt es nach dem Tod der anderen drei Bürgermeister trotz der üblichen vier Bürgermeister, weil keine weiteren Bürgermeister gewählt wurden, nur noch Franz Michael Girisch als Bürgermeister. - Der saarlouiser Amtsdienersohn und französische General Paul Grenier (28) ist bei den französisch-österreichischen Kämpfen bei Sulzbach-Rosenberg und bei der französischen Niederlage bei Amberg beteiligt. - In Neumarkt gibt es einen kurfürstlichen Schultheiß und ein Kastenamt. - Neumarkt liegt nach dem Geographischen statistischen topographischen Lexikon von Baiern an der Sulz. - Neumarkt hat 2.444 Einwohner alias Seelen in 488 Häusern - Regensburg hat 22.000 Einwohner, darunter 500 Reichstagsangehörige. Es gibt nur einige wenige geduldete jüdische Familien. Die Gassen sind finster, eng, krumm aber reinlich. Viele Gebäude haben eine Wasserleitung. Das Wasser wird durch drei Bäche wieder abgeleitet. Der Magistrat besteht aus 16 rechtsgelehrten Personen, darunter zwei Kaufleute, kein Patrizier und kein Zunftmitglied. Der Geheime Rat besteht aus sechs Ratsmitglieder, den Stadtkämmerern. Der äußere Rath besteht aus 32 Personen, darunter viele Kaufleute und angesehene Bürger. Ein Gemeindeausschuß besteht aus 40 gemeinen Bürgern. Das Stadtgericht alias Zivilgericht wird vom Stadtschultheiß mit 12 Beisitzern geleitet. Das Hausgericht für Polizeisachen und Handwerkssachen. Die Stadt Regensburg wird von den Protestanten beherrscht. 40 % sind katholisch und von allen Ämtern ausgeschlossen. Religiöses Oberhaupt ist ein Superintendent mit 11 ordentlichen Predigern. - In Allersberg gibt es die berühmten Drahtfabriken Gillardi und Hökeln. - Amberg hat 4.711 Einwohner, davon 248 von Stand, 40 Adelige mit Charge und 15 ohne Charge, 24 Regierungsräte, 68 Studenten, 171 ledige Gesellen, 3 Bürgermeister, 35 Ratsfreunde, 372 Bürger, 2 Apotheker, 5 Bader, 34 Bäcker, 3 Beutler, 1 Bierführer, 1 Bildhauer, 2 Kanzleiboten, 1 Stadtbote, 2 Bräumeister alias Bierbraumeister, 1 Brunnenmeister, 3 Buchbinder, 1 Buchdrucker, 1 Glockengießer, 2 Goldschmiede, 1 Kaffeesieder alias Kaffeehaus, 2 Lebezeltner alias Lebkuchenbäcker, 6 Musikanten, 1 Orgelbauer, 2 Papierer alias Papiermacher, 2 Perückenmacher, 4 Büchsenmacher, 5 Torwarte, 4 Uhrmacher, 4 Weinwirte, 12 Tafernwirte alias Gasthäuser, 69 Bierschenken, 2 Zinngießer, 2 Zuckerbäcker. - Kemnath hat 1378 Einwohner in 236 Häusern. Das Dorf Kemnat bei Nabburg gehört der Familie von Rumel. - In Roth wird aus dem Gasthof Zum Cornet der Gasthof Zum schwarzen Adler mit großen Stallungen in der Allersberger Strasse 1. - Bei der Schlacht von Würzburg  erbeuten kaiserliche Truppen den mit Gas befüllten französischen Militärballon Intrépide des fliehenden französischen Generals Jean Baptiste Jourdan (34). - In Leonberg verkauft die Witwe Freiherrntochter Maria Antonie von Öxle die Hofmark Leonberg an Freiherr Wilhelm Carl von Eckart. - In Regensburg wird die Wochenzeitung Regensburgisches Diarium, dienstags im Breitfeldischen Haus neben dem Gasthaus Zur goldenen Glocke herausgegeben. Ein Bogen kostet 2 Kreuzer. - In Sulzbach Großalberhof wird das Schloss zerstört. Schlacht bei Sternstein und bei Michael-Poppenricht. In Sulzbach stellen die Franzosen unerfüllbare Bedingungen. Sulzbach wird nach einer Woche von den Österreichern zurückerobert. - In Lengenfeld werden laut Pfleger Strasser 23 Häuser mit Stroh angezündet, weil der für die Soldatenverpflegung alias Fouragierung zuständige örtliche Fleischhacker alias Metzger seine Haustür verschloss. Obwohl der Schlüssel in der Tür steckt wird der ganze Ort geplündert. - In Neuburg an der Donau kommt mittags die reitende Post an. Sonntags geht die Reitende Post nach Allersberg und montags und samstags 07:00 nach Ingostadt, mittwochs nach Regensburg, nach Nürnberg jeden zweiten Donnerstag. In Neuburg kommt montags ein Schiff aus Ulm und donnerstags aus Lauingen an, ein Floß alle zwei Wochen aus Augsburg. - Der in Bad Homburg geborene Landgraf Friedrich VI von Hessen Homburg (St) (27) wird bei einem Gefecht bei Neuburg an der Donau verwundet. - In Bayreuth und in Ansbach wird der Witwer und württemberger Herzog Ludwig von Württemberg (St) (41) Gouverneur von Ansbach und Bayreuth. - In Nürnberg wird der nürnberger Patrizier Christoph Wilhelm Kress von Kressenstein (61) bei der französischen Besetzung als Geisel nach Givet in den Ardennen verschleppt, kommt aber nach 11 Monaten wieder zurück. - In Sulzbach Rosenberg wird von den Franzosen im Schloss Leidersdorf die Bibliothek geplündert, die vor die durchziehenden Pferde gestreut von diesen niedergetrampelt wird. - In Berg kommt das Gasthaus Knör Hauptstrasse 4 in den Familienbesitz. - In Altdorf besitzen 92 Bürgerhäuser das Braurecht. Napoleonische Truppen plündern den gut gefüllten Weinkeller im Gasthof Zum goldenen Stern Oberer Markt 6 (später Gasthof Zur goldenen Sonne). - In Neumarkt erhält die Freiherrntochter Josefa von Boslarn als verheiratete Gräfin Josefa von Spreti (--) das Schlossgut Woffenbach. - In Nürnberg wird der lutherische mit der Tochter seines Vorgängers Barbara Scholz verheiratete Lorenzkirchenorganist Johann Chrooph Mainberger (46) neuer Kapellmeisters der Stadtmusik, arbeitet aber nebenbei weiter auch als Zeremonienmeister bei Hochzeiten und Trauerfeierlichkeiten. - In Nürnberg unterstellt sich der Magistrat und mit ihm das nürnberger Patriziat der preußischen Herrschaft. Preussen allerdings zögert wegen der immensen Schulden der Stadt Nürnberg auf eine Übernahme. Die nürnberger Bürger überziehen das entmachtete nürberger Patrizitat mit Spott und Hohn, was sich auch in den Volksliedern ausdrückt und sie feiern, dass die korrupte Gewaltherrschaft der stadtadeligen nürnberger Patrizier ein Ende hat. - In Altdorf gibt es 4 Nachtwächter. - In Ansbach treffen sich der Witwer mit vier Kindern und katholische pfalzzweibrückener Herzog Maximilian Joseph von Wittelsbach (St) (40) und die evangelische badener Prinzessin Karoline Friederike Wilhelmine von Baden (St) (20) zufällig auf der Flucht vor den Franzosen und verlieben sich. Im Folgejahr wird in Stuttgart geheiratet, wofür die Braut aber nicht ihre Konfession wechseln muss. Das Paar bekommt zwei verschiedenkonfessionelle Kabinettssprecher, dh sie gehen bei zwei sich feindlich gesinnten Priestern zur Beichte. - In Neumarkt wird ein Chevauleger Regiment Graf von Fugger unter dem Kommandanten H.E. Graf xxx von Leiningen Westerburg (St) (--) aufgestellt. - Die Militärische Verteidigungsformation Militärischer Kordon bricht zusammen. - Der 6 Jahre zuvor geadelte herzoglichbayerische Geometer, kurfürstlicher Oberst, General Strassen und Wasserbau Direktor und Hofkammerrat Adrian von Riedl (50) erstellt für Graf Joseph August von Toerring (20), der auch Direktor der bayerischen Seidenzucht und der Porzellanfabriken ist, den 804 Seiten umfassenden Reise Atlas von Bajern oder Geographisch-geometrische Darstellung aller bajrischen Haupt- und Landstrassen mit den daranliegenden Ortschaften und Gegenden: nebst Kurzen Beschreibungen alles dessen, was auf und an einer jeden der gezeichneten Strassen für den Reisenden merkwürdig seyn kann. Darunter sind auch die katholischen thurn und taxis Poststrassen. - Napoleon (46) trägt keine Perücke mehr, sondern eine Frisur mit halblangem Haar und Mittelscheitel, was deutsche Beamte in bezug von Rangordnungen vor ein Problem stellt.

1795 Wetter: Sehr kalter Jahresbeginn. Der Bodensee friert zu. - Revolutionskriege - Die preußische Stadt Ansbach ist Asyl für deutsche und französische Flüchtlinge aus dem Adel oder reichen Großbürgertum. - Der pfalzzweibrückener Herzog Maximilian Joseph von Wittelsbach (St) (39) sucht Zuflucht in der preußischen Stadt Ansbach. - Mit dem Tod des Besitzers der Herrschaft Wolfstein und kurpfalzbayerischer Konferenzminister Johann Baptist Fugger von Zinnenberg stirbt das Geschlecht der Fugger von Zinnenberg aus. - Eichstätt wird Hauptfeldspital mit 2.000 Kranken der österreichischen Armee. 300 sterben. - In Neumarkt heiratet der lauterhofener Metzgersohn und Gastwirtssohn Franz Ehrnsperger (--) die Witwe des neumarkter Wirts Rampp (--) vom Gasthaus Zur Sonne. - Der in München geborene Freiherr Aloys Franz Xaver Maximilian Franz de Paula von Rechberg und Rothenlöwen (St) (29) wird Gesandter des in Schwetzingen geborenen neuen pfalzzweibrückener Herzogs Maximilian Joseph von Wittelsbach (St) (39) auf dem Immerwährenden Reichstag in Regensburg, der in Brandenburg Ansbach seine Exilregierung führt. Der pfalzzweibrückener Herzogs Maximilian Joseph von Wittelsbach (St) (39) ist im französisch besetzen Straßburg in Frankreich aufgewachen und ehemaliger Oberst der französischen Revolutionsarmee. - In Regensburg wird eine Fastnachtsmaskerade mit Schlitten durchgeführt. - In Regensburg wird das Hatztheather am Steinweg aufgegeben. - In Fürth wird der spätere jüdische Zichorienfabrikant Julius Joel Cohn geboren. - In Regensburg lässt der regensburger Kaufmann, bayerische Hofkammerrat und Hofbankier Georg Friedrich von Dittmer (68) die Gartenvilla Lauser auf der Donauinsel Oberer Wöhrd für Festivitäten erbauen. - Der aus Massachusetts stammende Offizier, Politiker, Physiker der Wärmelehre und Erfinder, Reichsgraf Benjamin Thompson von Rumford, (42) Adjudant und Kammerherr des bayerischen Kurfürsten Karl Theodor von der Pfalz (St) (71) nimmt Experimente zur wissenschaftlichen Auswertung und Verbesserung der Explosionskraft wieder auf,reformiert die bayerische Armee und erfindet aus Geldmangel die Rumfordsuppe mit unpopulären gemiedenen Kartoffeln, bei der von den Truppen Gemüse im Eigenanbau produziert wird und den Rumfordherd, der 50 % der Heizkosten durch seine geschlossene Form einspart. Er lässt Armenhäuser und Arbeitshäuser für Bettler bauen, die mit seinen neuen naturwissenschaftlichen Erkenntnissen arbeiten. - In Nürnberg wird auf der Insel Schütt ein Badeverbot erlassen, das von Stadtdienern, die zu Beweiszwecken einfach die Kleidung wegnehmen, kontrolliert wird. - Der in Obermichelbach geborene mehrmalige altdorfer Dekan Professor Georg Andreas Will (68) erstellt eine Chronik der Universtitätsstadt Altdorf. - In Neumarkt sind Johann Christian Bauer und Georg Wilhelm Pollinger Bürgermeister. - Brandenburg Ansbach wird Sitz der Exilregierung des pfalzbirkenfeldbischweiler Herzog Maximilian Joseph von Wittelsbach (St) (39). - Der bayerische Kurfürst, Herzog von Pfalz Neuburg und Herzog von Pfalz Sulzbach Karl Theodor von Wittelsbach (St) (71), der bereits 7 uneheliche Kinder hat u.a. den hohen bayerischen Steuerbeamten Freiherr Stephan von Stengel (St) (45), zwingt, um noch einen legitimen Erben zu bekommen, Maria Leopoldine von Habsburg Österreich Este (St) (18), zur Heirat. Sie verweigert aber jeglichen Geschlechtsverkehr. - Im preußischen Wunsiedel wird der Stadtrichter und fürstlichbayreuther Landvogtssohn Karl Ludwig Sand geboren. Seine Mutter Dorothea Johann Wilhelmina Schöpf (29) ist die Tochter des frühindustriellen Besitzers der Baumwollmanufaktur Brandenburg Schöpf und Kammerrats Johann Martin Schöpf (77). - An der Universität Erlangen schwören alle Studentenverbindungen ab. Ein Edikt ordnet an, dass alle Ordensbrüder, alias Mitglieder zu entlassen sind und sogar bereits im Beruf befindliche aus ihren Ämtern zu entfernen seien. - Der in Coburg auf Schloss Ehrenburg letztgeborene Herzogssohn Leopold I von Sachsen Coburg (St) (05) wird russischer Garderegimentshauptmann. - Mit dem Tod des bamberger und würzburger Fürstbischof Franz Ludwig von Erthal (65) fällt das Einreiseverbort für adelige französische Flüchtlinge. - In Regensburg gibt der regensburger Dompropst Graf Joseph Carl Ignaz von Lerchenfeld (St) (--) den Neubau der Dompropstei beim fürstlich th&t Baudirektor Joseph Sorg in Auftrag. - In Regensburg erhält das Gasthaus Zum weißen Lamm an der Ecke Weiße Lamm Gasse/Taubengässchen eine klassizistische Fassade. - In Altdorf werden an der Universität Altdorf akademische Orden wieder verboten. - Tauernfeld brennt ab. - In Berching kauft der kammerbacher Brauer und Weinwirt Albert Dallmayer I. das Gebäude Hauptstrraße 23 und betreibt es als Gasthaus. - In Regensburg erhält das Gasthaus Zum weißen Lamm Ecke Weiße-Hahnen-Gasse 2/ Weiße Lamm Gasse eine klassizistische Fassade. - In Neumarkt gipfeln die Streitereien innerhalb der katholischen Pfarrei, ob die Hofkirche nicht würdig genug zu Gottesdiensten herangezogen wird. Der Magistrat setzt sich für die Hofkirche ein und der kurfürstlichgeistliche Rat xxx weist sogar an keinerlei Anweisungen vom Stadtpfarrer für seine exempte Hofkirche ohne seine Genehmigung anzunehmen. - In Fürth verkauft eine Schriftgießerei einen hebräischen alias israelitschen Schriftsatz. - In Ansbach verlässt der in Berlin geborene Offizierssohn, ansbacher und bayreuther Bergbauassessor und Freiherrnsohn Alexander von Humboldt (26) die ansbacher Fayencemanufaktur Porzellanmanufaktur im Schloss Bruckberg. - In Burgthann schlägt ein Blitz in die Burg ein, der jahrelang nicht behoben wird. - In Regensburg wird die Freimaurerloge Zu den drei Schlüsseln aufgelöst. - In Regensburg wird der Freiherrensohn Carl von Hügel geboren. - In Regensburg baut der 17 81 in den Adelsstand erhobene bayerische Hofkammerrat und Hofbankier Georg Friedrich Dittmer (48), der seit dem Vorjahr Geldgeber der Kriegsparteien Österreich und Bayern ist, sein Gartenpalais später Villa Lauser Lieblstrasse 2 auf der Donauinsel Oberer Wöhrd, wo er beginnt kostspielige Diners und rauschende Feste mit Gondelfahrten zu veranstalten.

1794 Wetter: Totale Sonnenfinsternis in Weiden. Sehr heißer und trockener Sommer. - Revolutionskriege - Im preußischen Ansbach errichtet Kriegsrat Lehner die erste Spanische Wollenfabrik für Wolle aus extra eingeführten spanischen Merino Schafen. - Im Schultheißenamt Neumarkt gibt es die Städte Neumarkt und Freystadt, die Märkte Breitenbrunn, Sulzbürg und Pyrbaum. Der Hofmarkt Erasbach gehört Reichsfreiherr Franz von Paula (--). Die Hofmärkte Deining, Leutenbach und Altenburg gehören dem in Deining geborenen Reichsfreiherr Felix Joseph von Löwenthal (52). Die Hofmärkte Ginching, Düren, Bischofsberg und Gigling gehören Reichsfreiherr Anton von Gobel (--). Der Hofmarkt Möningerberg gehört der Stadt Freystadt. Der Hofmarkt von Raidenbuch gehört dem regensburger Domstift. Der Hofmarkt Seligenporten der ehemals den Salesianerinnen von Amberg gehörte, gehört der Landesregierung. Der Hofmarkt von Thonhausen gehört dem eichstätter Hochstift. Der Hofmarkt Wappersdorf gehört Josef Karl. Der Hofmarkt in Woffenbach gehört den Freiherrntöchtern von Boslarn. - Das Geschlecht der Grafen von Holnstein aus Bayern zieht auf seinen neuen Familiensitz Schloss Schwarzenfeld. - In Lengenfeld tritt Graf Franz Xaver von Seiboldsdorf Aibach (--) das Barockschloss Helfenberg an den pfälzer und bayerischen Kurfürst, sulzbacher und berger Herzog Karl Theodor von Wittelsbach (St) (69) ab. - In Eichstätt müssen die Bürger nach 22:00 Uhr wegen häufiger nächtlicher Einbrüche mit Laterne auf die Strasse. - In der französischen Armee sind Adelige ausgeschlossen. Viele Adelige verzichten auf ihren Stand und den Namenszusatz de alias von. - In Schmiedmühlen wird die Dosenfabrik Felsner geschlossen und in Amberg wieder eröffnet. Der amberger Stadtrat und bürgerliche Lederfabrikant Franz Joseph Fleischmann übernimmt die wenig erfolgreiche Dosenfabrik. Die Dosen werden aus Papier hergestellt und mit französischem Lack überzogen. Er hat bis zu 10 Arbeiter. - In Regensburg wird eine Fastnachtsmaskerade mit Schlitten durchgeführt. - In Regensburg werden alle 1.090 bürgerlichen Häuser, Städel und Gärten nummeriert. Jeder Bürger ist Soldat. Magistratspersonen sind davon ausgeschlossen. Sie sind in Infanterie, Cavallerie und Artillerie eingeteilt. Sie werden auch bei Feuer und Tumulten eingesetzt. Bei Feierlichkeiten müssen sie paradieren. Die Infanterie ist in 8 Wachten nach den Quartieren der Stadt eingeteilt. Die Wachtherrn heißen Senatoren und haben polizeiliche Aufgaben. Die Stadtgarnison aus Grenadieren und Musquetieren beseht aus 120 Mann. - In Nürnberg werden 24 Mädchen in der Lorenzer Armenschule in einem Zimmer aufgenommen. - In Nürnberg wird das Gasthaus Zum nackenden Mann in Zum König von England umbenannt. - Für Preußen werden die Pflichten des Adels definiert: Vertheidigung des Staats, so wie die Unterstützung der äußern Würde und innern Verfassung desselben. Die Vorrechte unter anderem sind: Unterwerfung nur dem höchsten Gericht in der Provinz, Erwerb adliger Güter, Gerichtsbarkeit in ihrem Namen, Ehrenrechte, die mit ihrem Kirchenpatronat verbunden sind, Stimmrecht bei Kreistagen und Landtagen für den angesessenen Adel. Verboten sind der Erwerb von Rustikalgründen, Ausübung bürgerlicher Gewerbe, Aufnahme in eine Gilde oder Innung, eine unehrbare Lebensart und Verbrechen führen zum Verlust adeliger Rechte. - In Neumarkt ist Johann Christian Bauer (--) Bürgermeister und Schultheiß Martin Wagner (--) wird mit der Aufhebung des Schultheißenamtes zum Landrichter umfunktioniert. Exbürgermeister Michael Rudiz (--) stirbt. - Die Familie Egloffstein kommt in den Besitz des nürnberger Herrensitz Weigelshof. - In Amberg bringt Bernhard Schleiß von Löwenfeld das Churfürstlich gnädigst privilegierte oberpfälzisch-statistische Wochenblatt heraus, das sich hauptsächlich als Medizinratgeber und Hygieneratgeber versteht. - In Amberg wird vom Regierungsarchivar Simon Joseph von Wiesinger (--) eine öffentliche Lesebibliothek eröffnet. - Der pfälzer und bayerische Kurfürst, sulzbacher und berger Herzog Karl Theodor von Wittelsbach Sulzbach (St) (69), der bereits 9 Kinder aber keinen legitimen Nachkommen hat, heiratet gegen ihren Willen Marie Leopoldine von Habsburg Österreich Este (St) (18) in Innsbruck, die aber während ihrer fünfjährigen Ehe jeglichen körperlichen Kontakt ablehnt und stattdessen wechselnde Liebhaber, wie den in München geborenen als Jakobiner verdächtigten Graf Maximilian von Montgelas (35), den Hofmusiker Franz Eck, den Kämmerer Graf Karl von Arco (25) und den briefadeligen augsburger Domherrn und Schürzenjäger Graf Karl Maria von Rechberg (19) hat. - In Regensburg werden Hausnummern eingeführt, wobei der Dom die kuriose Nummer 2583 1/2 erhält und wobei der Zusatz 1/2  nur ein Grundstück mit einem öffentlichen Gebäude bezeichnet. In der Altstadt werden Hausnummernschilder mit beiden Zählungen angebracht. - In Nürnberg werden neue Hausnummer ua an der Weißgerbergasse in Nürnberg in wechselseitiger Nummerierung mit gleichzeitiger Angabe der früheren Konskriptionsnummer eingeführt. - In Coburg lässt sich der auf dem coburger Schloss Ehrenburg geborene Friedrich Josias von Sachsen Coburg Saalfeld (St) (52) dass Bürglaß-Schlösschen hinter dem Stadttheater bauen. - In Regensburg kommt Kurtz-gefasste historische Nachrichten zum Behuf der neuern europäischen Begebenheiten heraus. - In Erlangen wird die Studentenverbindung Guestphalia gegründet. - Der amberger Finanzkammerregierungsdirektor Franz Anton Schenkl erbt das adelige Landsassengut Hopfenohe und wird deshalb Franz Anton von Schenkl. - In Ansbach finden der in Frankfurt geborene Freund, Witwer, ehemalige badische Beamte, Jurist, Schriftsteller Johann Georg Schlosser (55), der ehemaliger Schwager des in Frankfurt geborenen Dichters Johann Wolfgang Goethe (45) und seine Ehefrau Johanna Fahlmer (50), die ehemalige Vertraute und Schwesterersatz von Johann Wolfgang Goethe (45) nach ihrer Flucht Unterkunft bei Pfarrer Roth, wo sie 2 Jahre lang bleiben. - In Nürnberg wird im Nachtkomödienhaus hinter der Lorenzkirche Lorenzer Platz/Ecke Theatergasse die Mozart (++) Oper Die Zauberflöte aufgeführt. - In Nürnberg korrespondiert der weißenkirchberger Dorfpfarrersohn und Kunsthändler Johann Friedrich Frauenholz (36) mit dem Dichter Friedrich Schiller wegen seines Werkes Don Karlos. - In Nürnberg kauft der Kaufmann, Spielzeughändler und Verleger Georg Hieronymus (30) Bestelmeier das Haus Obstmarkt 1 (20 22 Gasthaus Bratwurst Röslein). - In Nürnberg bezieht die nürnberger Fayencemanufaktur ihre Erde aus der Ungelstädter Hut. - In Sulzbach stirbt Maria Franziska von Wittelsbach Pfalz Sulzbach (St) (70), die 10 Jahre lang in ihrem eigenen Schloß Franziskaruhe gelebt hat. Das Schloß wird nach einiger Zeit an den bürgerlichen Bürgermeister Michael Girisch (--) verkauft. - In Nürnberg geht laut dem nürnberger Adressbuch Reichs-Stadt Nürnbergisches Addresse-Buch für das Jahr 17 94 in 95 der nürnberger Extra gehende, reitende oder fahrende Bote alias Landkutsche geht bzw fährt zB montags, mittwochs, donnerstags, freytags und samstags von den Gasthäusern Zum goldenen Ochsen am Zeughaus, Zum weißen Hahn bei St Lorenz und Zum weißen Löwen bei St Lorenz nach Altdorf und kommt auch am gleichen Tag wieder zurück, der amberger Bote kommt am Heumarkt mittwochs nachmittags am Gasthaus Zum weißen Rößlein, Zum silbernen Löwen und Zum goldenen Schwan mittwoch nachmittags an und geht donnerstags mittag um 11 Uhr wieder zurück nach Amberg. Aus Ansbach kommt sogar zweimal wöchentlich eine Landkutsche zum Gasthaus Zum roten Hahn bei St Lorenz an, die am Folgetag wieder zurückfährt. Aus Bayreuth kommt eine Landkutsche montags und donnerstags am Gasthaus Zum weißen Adler in der Irregasse an und fährt am Folgetag wieder zurück. Nach Coburg startet man vom Gasthaus Zu den 7 Türmen am neuen Tor, nach Crailsheim vom Gasthaus Zur weißen Schüssel am weißen Turm, nach Kulmbach vom Gasthaus Zum schwarzen Kreuz am neuen Tor. Nach Neumarkt, aber nicht weiter nach Regensburg, geht es vom Gasthaus Zur Reichskrone und vom Gasthaus Zum Weißen Hahn bei der Lorenzkirche ab. - In Schwabach wird die Nadelfabrik Staedtler & Uhl gegründet. - In Velburg muss Graf Franz Xaver von Seiboldsdorf Aibach (--) die Tilly Herrschaft Helfenberg an den pfälzer und bayerischen Kurfürst, sulzbacher und berger Herzog Karl Theodor von Wittelsbach (St) (69) abgeben.

1793 Wetter: Totale Sonnenfinsternis in Nürnberg wegen Bewölkung nicht sichtbar. Hitzerekord im Sommer. - Revolutionskriege - In Amberg bricht im Haus des Häfnermeisters Krämmer in der oberen Nabburgergasse ein Feuer aus, woraufhin 22 weitere Häuser, des Schuhmachers Frosch, des Schwanenwirts Kellermann, des Strumpfstrickers Fernbacher, des Weißbrotbäckers Simon Frank, des Stadlmeisters Graf, des Geigenbauers Thumhard, des Maurers Hüttenkofer, des Riemers Grüber, des Händlers Nairz, des Herrn von Vaccani, des Seilers Pulling und 4 Stadel u.a des Weißbrotbäckers Wolfgang Platzer ebenfalls Feuer fangen und niederbrennen. - In Amberg wird der Verkauf fremder Schreinerwaren ausserhalb der Messezeiten verboten. Die Ware wird bei Verstößen konfisziert. - In Neumarkt werden letztmalig nach mehreren Hunderten Jahren Passionsspiele aufgeführt. - Die in Paris geborene Kaisertochter Marie Antoinette von Lothringen Habsburg (St) (38) und ihr Ehemann der französische König Ludwig XVI (St) (39) sterben in Paris auf dem Schafott alias Guillotine. - In Neumarkt ist der Stadtgraben entwässert. Er dient als Gartenanlage. - In Neumarkt versucht der Buchbinder Johann Bauer (--), der gleichzeitig Stadtwaagmeister der Stadtwaage Unteres Tor ist, dem Krämer Xaver Häckl (--) den Verkauf von Gebetsbüchern, Schulbüchern und Kalendern zu verbieten. Xaver Häckl wehrt sich und behauptet selbst Buchbinder zu sein und denunziert sogar Johann Bauer (--) er würde verbotene Bücher verkaufen. Der Rat der Stadt Neumarkt erlaubt daraufhin Xaver Häckl (--) nur auf Jahrmärkten Bücher zu verkaufen. - Die Tochter des neumarkter Bürgers Martin Kürber heiratet den tirschenreuther Eskadronquartiermeister beim 3. Chevaulegersregiment und erhält von ihrem Vater ein Himmelbett mit doppelten Überzügen und Vorhängen, 6 Tischtücher, 6 Handtücher, 8 Hemden, 4 Servietten, 6 Betttücher, 4 zinnerne Teller, 6 zinnerne Löffel, einen doppelten Kleiderkasten, eine Truhe, vier Krüge mit Zinndeckel und einen Tisch mit zwei Stühlen. - Im Markt Nittenau braut der kaiserliche Posthalter mit Wirtsgerechtigkeit, Ratssohn und Fischersohn Joseph Jakob im Kommunbrauhaus sein Bier. - In Amberg eröffnet der bürgerliche Buchbinder Xaver Beck (--) eine Kartenfabrik. - In Regensburg wird eine Fastnachtsmaskerade mit Schlitten durchgeführt. - In Nürnberg wird die Industrieschule in einem Zimmer der Lorenzer Armenschule eingerichtet. - Der in Nürnberg-Poppenreuth geborene Bildschnitzersohn und Kunsttischlersohn und ehemalige Student an der nürnberger Akademie der Bildenden Künste Johannes Eckstein (58) wandert in die USA aus und lässt sich als Künstler und Kaufmann in Philadelphia nieder. Er beteiligt sich an der Gestaltung von Dollarmünzen. - In Nürnberg wird der Zirkelschmied Jacob Bächtel in die Meisterliste eingetragen. - In Neumarkt sind Michael Rudiz, Johann Martin Frießl, Georg Wilhelm Pollinger, Johann Christian Bauer und Johann Balthasar Rösler Bürgermeister. - In Neumarkt ist das Schultheißenamtshaus im Besitz von Joseph Walter, der darin die Gastwirtschaft und Brauerei Drei Mohren betreibt. Die Brauerei Drei Mohren wird bis 19 03 betrieben. - Fürst Ludwig von Nassau Saarbrücken  (St) (48) flieht krank von Saarbrücken nach Aschaffenburg. - In Amberg wird die wenig erfolgreiche Spielkartenfabrik Beck & Scribani gegründet. - In Amberg bemüht sich der mit der Tochter des Statthalters verheiratete Freiherr Ludwig von Egckher um ein adeliges Gesellschaftstheater. - In Regensburg erscheint erstmals und bis 17 98 Staats-Relation der neuesten europäischen Nachrichten und Begebenheiten. - Der Radierer, Zeichner, geheime Kabinettsminister und uneheliche bayerische Kurfürstensohn Freiherr Stephan Christian von Stengel (St) (43) leitet langwierige Steuerverhandlungen mit den Landständen, die seit Altersher mitbestimmen dürfen, und die er deshalb aufheben will. Er strebt eine Gleichheit aller vor der Steuer an und will auch den Adel besteuern. - In Eichstätt wird der Tuchmachersohn, Barockmaler, Engelmaler und mehrmaliger Bürgermeister alias consul Willibald Wunderer (54) Oberforstmeister. - In Regensburg wird ein Reichsgutachten über das Duellwesen erarbeitet, das nur kurzfristig die Anzahl der Duelle verringert. - In Neumarkt enden magistratliche Haussierverbote für Juden. - In Nürnberg, Ansbach und Altdorf beschäftigt sich der Romantiker Wilhelm Heinrich Wackenroder (20) mit der altdeutschen Baukunst. - In Erlangen lebt die in Offenbach geborene ehemalige Goethe-Verlobte und Bankierstochter Lili Schönemann (35) im Exil. - Der Regensburger Reichstag verbietet alle studentischen Verbindungen, was aber nur in katholischen habsburgischen Gebieten durchgesetzt wird. - In Nürnberg stirbt der ehemalige Stadtschreiberschüler, Adjutant und Kriegsaufbieter im nürnberger Kriegsamt Georg Paul Rahm (43). - In Regensburg zieht die dänische Gesandtschaft im Gasthaus Zum goldenen Kreuz am Haidplatz 7 aus. - In Nürnberg arbeitet Laurenz Sebastian Kandler (--) als Geigenbauer. - In Nürnberg gründet der Kaufmann und Spielwarenhändler Georg Hieronymus Bestelmeyer (29) in seinem neuen vom Kunsthändler Johann Friedrich Frauenholz (--) abgekauften Haus, sein Verlagshaus, in dem er ein bebildertes Katalog-Magazin mit Verzeichnis Magazin der auserlesensten und nützlichsten Spiel-Sachen zur angenehmen Unterhaltung für die Jungend herausbringt, in dem einige der schönsten Gärten, Palläste, Städte, Dörfer, Häußer und viele andere Mathematischen und Physikalische Gegenständen, alle nach der Natur getreu abgebildet sind, die man bei ihm in Nürnberg kaufen kann. - In Nürnberg kommt der pariser Kupferstecher Heinrich Guttenberg (20) nach 24 jähriger Tätigkeit in Paris nach seiner Flucht an, wo er 10 Jahre bleibt und dann wieder zurückkehrt. - Der in Cham geborene bürgerliche Wirtssohn, Bierbrauersohn, jahrzehntelange französische Offizier und neun Jahre zuvor zum französischen Grafen erhobene Graf Nikolaus von Luckner (71) wird in Orleans beauftragt die Französische Revolutionsarmee zu organisieren, woraufhin er von dem in Frankfurt geborenen französischen hessenkasseler Offizier Karl Konstantin von Hessen Rheinfels Rothenburg (St) (41) denunziert wird, woraufhin er im Folgejahr auf die Gouillotine kommt alias  ermordet wird. - In Sulzbach wird der Bibelübersetzer Joseph Franz von Allioli von seiner Mutter Anna Margaret Allioli (15) geboren. - In Regensburg stirbt der seit 17 70 kaiserliche Vertreter beim Reichstag und im Reichsfürstenrat Freiherr Egid Valentin Felix von Borie Schönbach (74), der sich seit 17 90 als Exzellenz ansprechen lassen darf, an einem Schlaganfall. - In Nürnberg trägt ein nürnberger Grenadier vom fränkischen Kreiskontingent blauen Rock mit rotem Innenfutter, und weißem Revers, weiße Weste und weiße Hose und eine xxx Mütze.

1792 Wetter: Sehr kalter Jahresanfang. Frost Ende April. - Revolutionskriege beginnen. - In Freystadt Lauterbach gibt es eine neue Orgel vom amberger Orgelbauer Johann Baptist Funtsch (--), der noch im selben Jahr in Amberg stirbt. - Der preußische Staatsminister Freiherr Karl August von Hardenberg (St) (42) kommt nach Ansbach und nimmt das Land für Preußen in Besitz. Der direkt dem preußischen König Friedrich II Wilhelm von Zollern (St) (45) unterstellte Freiherr Karl August von Hardenberg (St) (42) regiert wie ein Vizekönig und hält in Ansbach, Triesdorf und Bayreuth Hof. - Mit dem Tod des in Wien geborenen römischdeutschen Kaiser Leopold II von Lothringen Habsburg Österreich (St) (45) beginnen neue preußischansbacher und preußischbayreuther Behörden mit der systematischen Verletzung obrigkeitlicher Befugnisse und Freiheiten der Rittergenossen, ihrer Kantone und des fränkische Ritterkreises. Der preußische König Friedrich II Wilhelm von Zollern (St) (45) verbietet den markgräflichen Rittern das Trauergeläut für den toten Kaiser Leopold II von Lothringen Habsburg Österreich (St) (45). Preußische Truppen ziehen von Bayreuth nach Ansbach und missachten die Militärhoheit der reichsritterschaftlichen Herrschaften, indem sie sich einfach bei den Rittern einquartieren, die Polizeigewalt, Getreidehandel und Salzhandel. - Der preußische König Friedrich II Wilhelm von Zollern (St) (48) kommt nach Ansbach. - In Neumarkt ist Analphabetismus weit verbreitet. - Die Grafschaft Breitenegg mit Sitz in Breitenbrunn wird von Freiherr xxx von Gumppenberg (--) an den pfälzer und bayerischen Kurfürst, sulzbacher und berger Herzog Karl Theodor von Wittelsbach (St) (67) verkauft. - Der nürnberger Vorort Katzwang kommt zu Preußen. - In Regensburg brennt die erste Residenz der Fürsten von Thurn und Taxis ab. Aus dem brennenden Gebäude können kostbare Porzellangeschirre, prächtige Lüster, Spiegel und schreiende Affen und Papageien gerettet werden. - In Regensburg wird die Modewelt bei der Schlittenfastnacht persifliert. 61 Schlitten mit je einem Paar und einem Thema und 64 Verkleidete zu Pferd, bunt geschmückt, ziehen maskiert durch die Stadt. Der Fastnachtszug geht von St Emmeram quer durch die Stadt bis nach Barbing, dann zurück durch die Stadt bis zum Zollhaus in Stadtamhof und von dort wieder zurück nach St Emmeram. - In Nürnberg wird eine Lesegesellschaft gegründet. - In Ansbach wird die Hochfürstlichanspachbayreuthische Hofbanco zur Königlichpreußischen Banco in Francken. - In Ansbach setzt der preußische Minister Freiherr Karl August von Hardenberg (St) (42) die jahrhundertelang durch die Markgrafen beanspruchte Landeshoheit über die Reichswälder durch. - In Neumarkt sind Georg Wilhelm Pollinger und Johann Balthasar Rösler Bürgermeister. - Der in Hilpoltstein geborene Präfektensohn Martin Carl Wilhelm von Woelckern wird Reisemarschall der nürnberger Krönungsgesandtschaft des in Florenz geborenen Franz II von Habsburg Lothringen (St) (24) in Frankfurt und deshalb zum Ritter geschlagen. - In Nürnberg wird die Kunst-Societät gegründet. - In Neumarkt besuchen von 250 Schulpflichtigen nur 140 den Religionsunterricht alias Kinderlehre, den die Mädchen in der Hofkirche erhalten. - Im Bistum Würzburg wird auf einem ländlichen Fest ein Tannenbaum aufgestellt und darum getanzt. - In Ansbach wird aus der Wohnung der markgräflichen Witwen Ecke Johann Sebastian Bach Platz 20/Kronenstrasse 1 der Gasthof Zur goldenen Krone. - In Regensburg richtet sich die kurmainzer Gesandtschaft im Schneckbachhaus am Bismarckplatz 9 und der kaiserliche Prinzipalkommissar im Freisinger Hof am Emmeransplatz 9 ein. - In Ansbach beginnt die ansbacher Fayencemanufaktur nach dem Türkenkrieg 33.600 Türkenbecher aus Prozellan im Wert von 7.000 Gulden herzustellen. Der in Berlin geborene Offizierssohn, ansbacher und bayreuther Bergbauassessor und Freiherrnsohn Alexander von Humboldt (23) beginnt mit einer Analyse des ansbacher Porzellanmanufaktur im Schloss Bruckberg, einer Reform der Herstellungsabläufe, organisiert einen neuen Rundofen und archiviert und durchforscht das Archiv. - In Burgthann fällt die Burg mit der Abdankung von Markgraf Karl Alexander von Zollern Brandenburg Ansbach Bayreuth (St) (45) an Preussen, das den Amtssitz nach Oberferrieden verlegt. - In Nürnberg versucht Johann Tobias Eglert (--) mit seiner nürnberger Fayencemanufaktur von der Karthäusergasse 18 (20 22 Gaststätte Bocksbeutel Stuben) in das Haller Weiherhaus am Dutzendteich in der Weisenau umzuziehen. Die Produktionsstätte in der Karthäusergasse 18 bleibt aber bestehen. - In Ansbach wird auf der Strecke Bayreuth~Ansbach eine dreimal wöchentlich verkehrende reitende königlichpreußische Amtspost Hof-Landpost Bayreuther Post eingerichtet. - Die Herrschaft Parsberg wird von Freiherr xxx von Schönborn (--) an den pfälzer und bayerischen Kurfürst, sulzbacher und berger Herzog Karl Theodor von Wittelsbach (St) (67) verkauft. - In Nürnberg gibt es das Adressbuch Reichs-Stadt Nürnberg Addressbuch für das Jahr 17 92 vom Verlag und Buch- und Kunsthandlung Riegel, in dem auf 148 Seiten mit 30 Zeilen Funktionsträger der Stadt mit Namen aufgelistet sind, darunter Räte, Senatoren, Pfarrer, Militärs, Kontrolleure, Schöffen, Barbiere, Apotheker, Gastronomen und Leichenfrauen. Die verschiedenen Handwerker und Zünfte werden audrücklich nicht aufgeführt. Es werden auch für Nürnberg die 24 Rothbierbrauer, die 11 Weißbierbrauer und die zwei Metschänken erwähnt. Es werden 5 Gefangenenhüter alias Gefängniswärter mit den zugehörigen Gefängnissen genannt, für den Gefängnisturm Lug ins Land, Johann Sichart, für den Wasserturm Wilhelm August Höger, für die Männer-Eisen Georg Leonhard Link, für die Weiber-Eisen Johann Gabriel Zahn, für das Lochgefängnis ist der Lochwirt Eberhard Paul Fischer zuständig und für den Prison der Prisonmeister Meister Johann Dusel, die alle von zehn Stadtknechten unterstützt werden. Dazu werden die beweglichen und unbeweglichen Feiertage aufgeführt und die dazugehörigen Tage als Ferien bezeichnet. Als Konkurrenz zur katholischen kaiserlichen Thurn und Taxis Post alias Reichspost, die mit Fahrplan aufgeführt ist, gibt es das Botenamt der Stadt Nürnberg, das eigenständig ordinari Boten, alle namentlich aufgeführt, mit gedeckten Wagen losschickt, den Hamburger Boten, der 9 Tage nach Hamburg unterwegs ist, den Stuttgarter Boten, den Augsburger Boten, den Ulmer Boten, den Regensburger Boten, den Bamberger Boten und den Schweinfurter Boten. Dazu gibt es aber auch noch den einen zu Fuß gehenden Bamberger Kammerboten Caspar Meindel (--). Zusätzlich gibt es 9 verfügbare Beiboten, Boten mit Spezialaufgaben für die nähere Umgebung, die zu Fuß, per Pferd oder mit Kutsche sogenannte Landkutsche unterschiedlich oft aber immer am selben Wochentag abgehen, zB nach Altdorf vom Gasthaus Zum goldenen Ochsen am Zeughaus, vom Gasthaus Zum weißen Hahn und vom Gasthaus Zum weißen Löwen an der Lorenzkirche. Weitere Ziele sind Amberg, Ansbach, Bayersdorf, Bayreuth, Coburg, Crailsheim, Culmbach, Eger usw. Startpunkte und damit die Gasthäuser der städtischen Boten sind immer nach der Zielrichtung ausgewählt um nicht erst durch die Stadt fahren zu müssen. Nach Neumarkt geht es vom Gasthaus Zur Reichskrone und vom Gasthaus Zum Weißen Hahn bei der Lorenzkirche ab. Nach Regensburg gibt es keine Verbindung. Die Stadt darf der Reichspost auf der Reichspoststrasse keine direkte Konkurrenz machen. Die Reichspoststrassen werden von den thurn und taxis Posthaltern in Stand gehalten, die andern nicht. Die zwei Kaffeehäuser von Friedrich Dratz (--) hinterm Rathaus und Johann Friedrich Krantz (--) gegenüber der Reichspoststation werden vom nürnberger Patrizier Christ. Joachim Haller von Hallerstein (--) als speziellem Deputierten für Cafeschenken überwacht. - Der habsburger wiener Hofmeistersohn und österreichische Verleger Franz Johann Joseph von Reilly (St) (26) erstellt eine Karte der südlichen Oberpfalz mit den Herrschaften Ehrenfels, Sulzbürg, Pyrbaum und Breitenck Des Herzogthums Oberpfalz Südliche Pfleggerichte mit den Herrschaften Ehrenfels, Sulzburg, Byrbaum, Breiteneck, den zum Hochstift Regensburg gehörigen Herrschaften Donaustauf und Wörth an der Donau und der Reichsstadt Regensburg. N°. 166

1791 Wetter: Milder Jahresbeginn. Strenger Winter schon im November. Nachtfrost im Juni. Schlechte Weinlese in Würzburg. - Die Ehefrau Friedrike Caroline von Sachsen Coburg Saalfeld (St) (54) des letzten Markgraf Karl Alexander von Zollern Brandenburg Ansbach Bayreuth (St) (44) und der Mann seiner Mätresse, der englischen Schriftstellerin und Autorin von Theaterstücken Elizabeth Craven (41) sterben, woraufhin der letzte Markgraf Karl Alexander von Zollern Brandenburg Ansbach Bayreuth (St) (55) Elizabeth Craven (41) in Lissabon heiratet. - Der letzte Markgraf Karl Alexander von Zollern Brandenburg Ansbach Bayreuth (St) (55) verkauft sein Fürstentum in einem Geheimvertrag an das Königreich Preußen, erhebt seine neue Frau Elizabeth Craven (41) in den Reichsfürstenstand und verlässt mit ihr das Land. - Der Besitzer der Herrschaft Wolfstein Johann Baptist Fugger von Zinnenberg ist kurpfalzbayerischer Konferenzminister. - In der ganzen Oberpfalz wird aus Sparsamkeit die Kleidertrauer aufgehoben und nur noch ein schwarzer Flor am linken Arm oder ein schwarzes Schleifchen an der Haube getragen. - In Altdorf stirbt der in nürnberg geborene lutherische altdorfer Philologe und begeisterte Archäologe Johann Philipp Siebenkees (47), der behauptete in Nürnberg habe es 15 33 Folterungen mit der Eisernen Jungfrau gegeben. Die Eiserne Jungfrau gehört zu den Folterwerkzeugen, die es dem Gefolterten ermöglichen würden sich selbst zu töten, was der Folterer gerade verhindern will, weshalb sie in den Bereich der Fiktion gehört. - In Eichstätt wird das Eichstätter Intelligenzblatt als erste eichstätter Zeitung gegründet. - Der in Ansbach geborene letzte Markgraf und Graf von Sayn Karl Alexander von Zollern Brandenburg Ansbach Bayreuth (St) (55), schickt von seinem Landsitz Triesdorf aus seine Geliebte, die Schauspielerin Claire Clairon (68), nach Paris zurück. - Johann Sigmund Grünauer ist Hofjuwelier in Erlangen. - In Fürth wird der Kaufmannssohn Conrad Gehardt geboren. - In Neumarkt sind Georg Wilhelm Pollinger und Johann Balthasar Rösler Bürgermeister. - In Bamberg wird der Architekt Josph Daniel Ohlmüller geboren. - In Bamberg wird die Bamberger Zeitung gegründet. - In Wien stirbt Wolfgang Amadeus Mozart (35). - In Bamberg ist das Theaterspielen im Einflussbereichs des katholischen bamberger und würzburger Fürstbischof Franz Ludwig von Erthal (61) verboten. Eine Schauspielergruppe weicht nach Walsdorf aus. - Im Bistum Würzburg gibt es eine Armenpolizei auf dem Land mit speziellen Instruktionen. Adelige französische Flüchtlinge sind nicht willkommen und müssen das Bistum nach drei Tagen wieder verlassen. - Das markgräfliche Solnhofen fällt an Preußen. - Die französische Nationalversammlung verbietet Zünfte und Arbeiterbündnisse mit dem Le Chapelier Gesetz um bürgerliches Eigentum zu schützen. - In Regensburg beginnt der in Regensburg Schierling geborene katholische Mönch Placidus Heinrich (47) in der fürstbischöflichemmeramer Sternwarte in den Ecktürmen des Hauptgebäudes mit regelmäßigen wissenschaftlichen astronomischen Beobachtungen und meteorologischen Aufzeichnungen. - In Nürnberg reist der in Nürnberg geborene Kanzlist Isaak Pfahler (40) als Sekretär des nürnberger Ratsgesandten zur Krönung des in Wien geborenen römischdeutschen Kaiser Leopold II von Lothringen Habsburg Österreich (St) (44) nach Prag. - In Regenstauf lässt der regensburger Weihbischof Valentin Anton Freiherr von Schneid in seinem Schloss Spindlhof südlich der Wohngebäude eine frühklassizistische Kapelle anbauen. - In Nürnberg stirbt der Egydienpredigersohn und lutherische erste Sebaldus Prediger Johann Siegmund Mörl (81), woraufhin er in dem Sarg beerdigt wird, den er in seiner Bibliothek mit 6500 Büchern neben seinem Studiertisch schon 20 Jahre lang aufbewahrte. Johann Siegmund Mörl (81) ist Vorsitzender des Nürnberger Geistlichen Ministeriums, das die öffentliche Moral bestimmt und der somit oberster Richter über Zucht und Moral ist. - In Nürnberg beginnt xxx Grattenauer die Neue nürnbergische gelehrte Zeitung herauszugeben. - In Nürnberg erhält das Imhoff Haus am Egidienplatz 25 eine neue klassizistische Fassade. - In Bayreuth bekommt der aus Frankreich geflohene in Stuttgart geborene Prinz Friedrich Eugen von Württemberg (59) nach wechselnden Aufenthalten vom preußischen König Friedrich II das ehemalige markgräflich brandenburgbayreuther Neue Schloß als neue Residenz als neuer Generalgouverneur von Ansbach-Bayreuth zugesprochen. Seine  halbwaise geisteskranke Enkelin Prinzessin Erzherzogin Ludovika Elisabeth von Habsburg (01) stirbt als Tochter des im Folgejahr zum neuen römischdeutschen Kaiser gewählten Prinz Franz II von Habsburg Lothringen (St) (23).

1790 Wetter: Milder Jahresbeginn. Schlechte Weinlese in Würzburg. - In Neumarkt betreibt Bartholomäus Zeller die Gastwirtschaft Zum Bären. - Der letzte Markgraf Karl Alexander von Zollern Brandenburg Ansbach Bayreuth (St) (42) reist nach Berlin um den Verkauf seiner ruinös verschuldeten Fürstentümer zu verhandeln. - In Bayern werden die Chevaulegers, eine Reiterabteilung mit leichter Rüstung und einer Lanze, wie die österreichungarische Reiterei, bewaffnet, als Teil der Kavallerie aufgestellt. - Das nürnberger Geschlecht Haller von Hallerstein wird in den Freiherrenstand erhoben. - Junge regensburger Männer stellen mit einer Kapelle aus Trompete, Klarinette und Geigen begleitet Bäumchen vor die Türen der Reichstagsgesandten, was aber von Polizisten streng bewacht wird. - In Regensburg aquarelliert der Hobbymaler Feldwebel Leonhard Bleyer (32) die Regensbugerin Madam Kraer, die sich mit kleinen Gedichten ihren Lebensabend finanziert. - In Regensburg beendet Michael Widmann sein Amt als Scharfrichter. - In Regensburg Dechpetten wird eine botanische Gesellschaft gegründet. - Der nürnberger Arzt, Astronom und Mathematiker Georg Friedrich von Kordenbusch (59) wird vom bayerischen Kurfürst zum Ritter ernannt und geadelt und nennt sich Georg Friedrich Kordenbusch von Buschenau und Thumenberg. - In Neumarkt sind Georg Wilhelm Pollinger und Johann Balthasar Rösler Bürgermeister. - In Neumarkt zahlt der Torschmied Jung 3 Kreuzer an das Almosenamt. - In Neumarkt ist der Schwager der neumarkter Syndikuswitwe Sichardt, der ehemalige amberger Regierungsadvokat Ruprecht Stadtschreiber. - Der in Ansbach geborene Schriftsteller, Theaterleiter und Politiker Freiherr Julius von Soden (50) wird als Gesandter des Fränkischen Reichskreises in Nürnberg in den Grafenstand erhoben. - In Eichstätt erscheint der 1. Jahrgang Intelligenzblatt für das Königlich-Baierische Fürstenthum Eichstätt, das wöchentlich samstags erscheint und von der Hofbuchdruckerey gedruckt und verlegt wird. - Der Schriftsteller August von Kotzebue (29), zerstört mit der Veröffentlichung seines obszön zynischen Satirestücks Doktor Bahrdt mit der eisernen Stirn, das mit dem Pseudonym  Knigges auf der Titelseite erscheint, seine Karriere als Schriftsteller. - In Coburg wird im Schloss Ehrenburg Leopold I von Sachsen Coburg (St) als jüngster Sohn von Herzog Franz von Sachsen Coburg Saalfeld (St) (40) und Gräfin Auguste von Reuß zu Ebersdorf (30) geboren. - In Nürnberg wird die englische und ekklektische Freimaurerloge Zu den drei Pfeilen von deren Schatzmeister Paul Wolfgang Merkel (34) und Paul Joachim Siegmund Vogel gegründet. - Die französische Nationalversammlung beschließt die Säkularisierung von Kirchengütern, die Unterteilung des Landes in 83 Departements und die Abschaffung aller Adelstitel wie prince, duc, comte, marquis, vicomte, vidame, baron, chevalier, messire, écuyer und noble und die Rechte Adelstitel zu verleihen oder zu empfangen, was nur kurzzeitig eingehalten wird. - In Amberg stellt die amberger Fayencemanufaktur des amberger Bürgermeister Hezendörfer (--) auf die Produktion von Steingut alias Majolika um. - In Nürnberg schreibt Johann Wolfgang von Goethe (40) Nürnberg hab ich diesmal infaustis omnibus gesehen und der böse Eindruck hat mich weg gejagt. - In Regensburg stirbt der Botaniker und Erfinder Jacob Christian Schäffer (72). - In Neuburg an der Donau soll für die Könige von Ungarn und Neapel die Stadt mit Lampen beleuchtet werden, was in der Kürze der Zeit nicht möglich ist und deshalb aus München 100 eiserne Laternen angeliefert werden, wodurch die Stadt eine Nachtbeleuchtung erhält. - In Neuburg an der Donau wird der neuburger Beamte Franz Christoph von Reisach-Steinberg in den Grafenstand erhoben. -  Auf Wolfsegg wird der Freiherrnsohn und neuburger Hofmarksrichtersohn Freiherr xxx von Oberndorf in den Grafenstand erhoben. - Johann Conrad Cnopf ist nürnberger Markts Adjunkt und Genannter des Größeren Rates. - In Regensburg logiert der salzburger Musiker Wolfgang Amadeus Mozart (34) logiert im Gasthaus Zum weissen Lamm Ecke Weiße Lamm Gasse/Weiße Hahnen Gasse 2 auf seiner Reise nach Frankfurt zur Kaiserkrönung. - In Berg wird der Generalmajor Georg Josef von Lehmeier geboren. - In Regensburg steht in einer Dienstinstruktion für den Klosterbräumeister im Schottenkloster St Jakob: Immer, so lang er in solchen Diensten stehet, einen lautteren, geschmacken, kräftigen und Pfening vergeltlichen (billigen) Trunke zu erzeigen. und Der geschmacke Trunk mundete auch den Reichstagsgesandten. - In Altdorf hat der Botanische Garten einen Bestand von 2.500 Pflanzenarten. - In Nürnberg eröffnet der weißenkirchberger Dorfpfarrersohn und Kunsthändler Johann Friedrich Frauenholz (32) im Haus seines Lehrherrn am Obstmarkt 1 eine Kunsthandlung, in der er hauptsächlich Kupferstiche verkauft und wird in die Freimaurerloge Zu den drei Pfeilen aufgenommen. - In Nürnberg logiert der in Wien geborene römischdeutsche Kaiser Leopold II von Lothringen Habsburg Österreich (St) (43) im Gasthaus Zum Roten Ross alias Rotes Ross am Weinmarkt 12a, 14 und 16. - In Nürnberg logiert Johann Wolfgang von Goethe (41) im Gasthaus Zum Roten Ross alias Rotes Ross am Weinmarkt 12a, 14 und 16. - In Amberg wird der als Hobbybühnenautor mit historischen Stoffen tätige, in München geborene bayerische  Hofkammerratssohn Joseph Anton von Destouches (23) neuer Rentkammerrat, wo er Karriere bis in höchste Regierungskreise macht. - In Regensburg kommt der im Allgäu geborene Geigenbauer Joseph Fischer (--) aus Wien angereist und gilt als Nachfolger von Kossler und Widhalm. Er baut hauptsächlich Stradivarimodelle nach. Weil die Stradivarikopien so perfekt sind, beginnt ein illegaler Handel der Instrumente als italienische Originale. - In Amberg ist Professor Knoppler (--) als einziger Amberger zur Kaiserwahl nach Frankfurt eingeladen. - In Nürnberg besteht die Nürnberger Gesandtschaft, die die Reichskleinodien zur Wahl und Krönung nach Frankfurt bringt, aus dem geheimen Kriegsrat Friedrich Karl Scheurl von Defersdorf (--), dem Landpfleger Friedrich Wilhelm Karl Tacher von Simmelsdorf (--), dem Losungerrat Johann Siegmund Christoph Kreß von Kressenstein (--), dem Spital Pfleger Johann Chri?toph Sigmund Joachim Haller von Hallerstein (--) und dem Rats Syndicus Johann Chri?toph Friedrich Schmidt (--). Als Kronkavaliere nehmen Johann Christoph Siegmund von Holzschuher (--), Karl Friedrich Wilhelm von Löffelholz (--), Johann Sigmund von Haller (--), Georg Friedrich von Stromer (--), Georg Karl Wilhelm von Löffelholz (--), Georg Friedrich Karl von Grundherr (--), Karl Friedrich von Behaim (--) und Christoph Georg Friedrich von Behaim (--) teil. Sie fahren mit zwei Sekretären, einem Feldscherer, dem Stadtschlosser und seinem Gesellen, 10 Dienern, einem Wachtmeister, zwei Corporals und einem Trompeter. - In Regensburg Sinzing gründet der in Niedersachsen geborene regensburger Apothekergehilfe David Heinrich Hoppe (30) mit Ernst Wilhelm Martius, Johann August Stallknecht, Heinrich Christian Funck in einer Höhle während eines Gewitters Schutz suchend die Regensburger Botanische Gesellschaft, deren Direktor er nicht, sondern erst nach 22 Jahren wird. Er ist ein leidenschaftlicher Pflanzensammler und beginnt sein Botanisches Tagebuch zu veröffentlichen, was er 21 Jahre fortführt. Erster Direktor wird der aus der Stuttgarter Gegend stammende zweite Stadtphysikus und Arzt Johann Jakob Kohlhaas (43), der auch noch mit der evangelischen regensburger Superintendententochter alias Pfarrrerstochter xxx (--) verheiratet ist. - In Oberferrieden wird der spätere nürnberger Bürgermeister Jakob Friedrich Binder als protestantische Pfarrersohn geboren. - In Amberg beginnt die amberger Fayencemanufaktur vor dem Ziegeltor die Produktion auf Steingut umzustellen. - In Röthenbach an der Pegnitz ist das Schloß Heimendorf von einem doppelten teils gemauerten Schloßgraben mit Zugbrücken umgeben. Die beiden Spitztürmchen sind fast doppelt so hoch wie (20 23). - In Deining Siegenhofen beginnt Michael Bögerl (--) in seiner Wohnung die Kinder aus Siegenhofen und Umgebung zu unterrichtet, weshalb sie nicht mehr nach Deining laufen müssen. - Der habsburger wiener Hofmeistersohn und österreichische Verleger Franz Johann Joseph von Reilly (St) (24) erstellt eine Karte von Bayern und der Oberpfalz Der Bayerische Kreis Nro. 155. - In Regensburg darf sich der kaiserliche Vertreter beim Reichstag und im Reichsfürstenrat Freiherr Egid Valentin Felix von Borie Schönbach (71) als Exzellenz ansprechen lassen. - In Nürnberg trägt die berittene Stadtgarde roten Rock mit schwarzem Innenfutter und schwarzem Revers, rote Hosen und schwarzen Dreispitzhut mit schwarzroter Quaste.

1789 Wetter: In Neumarkt ist der Winter so kalt, dass im neumarkter Braunbierbräuhaus die Maischkufen bersten. Nasse Erntezeit. Schlechte Weinlese in Würzburg. - Französische Revolution. - Die bayerische Regierung befiehlt eine allgemeine Urkundenabschrift der Rechte der Märkte und Städte. - Der letzte Markgraf Karl Alexander von Zollern Brandenburg Ansbach Bayreuth (St) (42) reist nach Neapel. - Der letzte Markgraf Karl Alexander von Zollern Brandenburg Ansbach Bayreuth (St) (42) lässt feinwollige Merino Schafe aus Spanien nach Ansbach bringen und dort in den Gemeinden verteilen, was der ansbacher Physikus Dr Heerwagen kontrolliert. - Der in Neumarkt geborene Opernsänger Alois Muck (28) wird nach München berufen. - Der bayerische und pfälzer Kurfürst Karl Theodor von Wittelsbach (St) (65) kauft seinem Sohn die Herrschaften Bretzenheim und Zwingenberg am Neckar von Kaiser Joseph II von Lothringen Habsburg (St) (48). - Der in Freystadt geborene Organistensohn und französische Hofmusikintendant Jean Paul Egide Martini (48) flieht vor der französischen Revolution nach Lyon. - In Neumarkt betreibt den Tabakladen im Rathaus der neue Pächter Krämer Franz Ludwig (--). - In Berlin lässt der preußische König Friedrich Wilhelm II von Zollern (St) (45) ein Anatomisches Theater anlegen, das nicht nur Studenten, sondern auch Laien wie allen Arten von Barbieren und Hebammen unentgeldlich zugänglich ist. - Im kulmbacher Kloster Langheim wird der übertrieben strenge in Bamberg geborene Abt Johann Nepomuk Pitius (45) wegen Verschwendung beim Umbau des Klosters suspendiert. Er schaffte während seiner Amtszeit neben Gebäuden, Gärten, Gemälden, Juwelen und Uhren, 7.000 Bücher an und gab den herrlichsten Gesellschafter, der durch edles Betragen, Sanftmut und besonderer Schönheit und einem aussergewöhnlich sportlichen Körperbau auffiel. Seine Anhänger werden ihrer Ämter enthoben und die übergangenen Mitbrüder befördert. - In Neumarkt sind Johann Martin Frießl, Georg Wilhelm Pollinger und Johann Balthasar Rösler Bürgermeister und Michael Götz (--) ist Posthalter. - In Ansbach leben 60 jüdische Familien. - In Bamberg werden 2.241 Ochsen, 335 Kühe, 3.228 Kälber, 2.117 Schweine, 809 Hammel, 238 Lämmer und 281 Ziegen geschlachtet. - In Regensburg wird die Lehrsche Behausung in der Ostengasse 13 mit Empirestuck umgebaut. - In Nürnberg bekämpft der reformorientierte lutherische nürnberger Diakon Roth die Beichte, Tagämter, Frühchöre, Vesperchöre, Frühmessen, Messgewänder, Chorhemden, Kirchenornate, Lampen die beständig brennen, Lichter alias Kerzen beim Gottesdienst am hellen Tage und den lateinischen Gesang als Überbleibsel des Papsttums. - In Regensburg macht sich die Theatergruppe vom in Straubing geborenen und in Regensburg als Halbwaise aufgewachsenen Schauspieler Emanuel Schikaneder (38) auf den Weg zurück nach Wien. - In Rosenberg wird von der Königinmutter Maria Franziska von Wittelsbach Pfalz Sulzbach (St) (65) das Lustschlösschen errichtet. - In Ingolstadt beginnt der Hofschauspielersohn Alois Senefelder (18) ein Jurastudium an der Universität. - In Nürnberg verlassen die Freimaurermitglieder von Scheurl, von Wölckern, Kießling, Wittwer, von Geuder, von Welser, von Haller und von Scheidlin ihre nürnberger Freimaurerloge Joseph zur Einigkeit und gründen eine eigene Freimaurerloge Zu den Drei Pfeilen. - In Regensburg inszeniert der in Straßburg geborene Intendant des fürstlichen Hoftheaters Freiherr Theodor von Schacht (41) im Gasthof Zum roten Hahn Rote Hahnen Gasse 10 anlässlich der Vermählung des in Regensburg geborenen Erbprinz Alexander von Thurn und Taxis (St) (19) mit der Herzogstochter Prinzessin Therese Mathilde von Mecklenburg Strelitz (St) (16) eine Theateraufführung. - In Hersbruck stirbt der in Nürnberg geborene lutherische Archidiakon Gustav Philipp Mörl (39) als einziger Sohn des lutherischen ersten Sebaldus Prediger Johann Siegmund Mörl (79), des Vorsitzenden des Nürnberger Geistlichen Ministeriums, das die öffentliche Moral bestimmt und der somit oberster Richter über Zucht und Moral ist. - In Nürnberg zeichnet der Lohgerbersohn und Graphiker Ambrosius Gabler (17) einen Galanterie Krämer in Kniebundhosen mit Bauchladen und Ersatzpeitschen vor dem Rathaus. - In Ansbach folgt die ansbacher Regierung der vom würzburger Fürstbischof Franz Ludwig von Erthal (59) bereits erlassenen Schulordnung in der der neugegründeten Industrieschule, lateinisch für Fleiß, mit den Unterrichtsfächern Nähen, Spinnen und Stricken für beide Geschlechter, damit bei der literarischen Erziehung der Kinder, diese nebenher nicht ihre Zeit vertrödeln zu lassen. - Der fränkische Reichskreis erstreckt sich in einem fast geschlossenen Gebiet rechtwinkelig von Eichstätt bis Hof im Osten und Meiningen bis Schwäbisch Hall im Westen. - In Trautmannshofen wird eine Orgel vom amberger Orgelbauer Johann Baptist Funtsch (--) in der katholischen Erzengel Michael Pfarrkirche eingebaut.

1788 Wetter: Gewitter mit hühnereigroßen Hagelkörnern in Amberg. Kälterekord am Jahresende. Schlechte Weinlese beginnt in Würzburg und dauert vier Jahre. - Der in Freystadt geborene Organistensohn Jean Paul Egide Martini (47) wird in Paris Surintendant de la musique du roi zuständig für Kirchenmusik und die pariser Bühnen. - Das erneuerte Zensuredikt des preussischen Königs Friedrich Wilhelm II von Zollern Brandenburg Preußen (St) (44) verbietet eigentlich u. a. die Verbreitung gemeinschädlicher praktischer Irrthümer über die wichtigsten Angelegenheiten der Menschen, zum Verderbniß der Sitten durch schlüpfrige Bilder und lockende Darstellungen des Lasters, zum hämischen Spott und boßhaften Tadel öffentlicher Anstalten und Verfügungen, wodurch in manchen nicht genugsam unterrichteten Gemüthern, Kummer und Unzufriedenheit darüber erzeugt und genährt werden, und zur Befriedigung niedriger Privat-Leidenschaften, der Verleumdung, des Neides, und der Rachgier, welche die Ruhe guter und nützlicher Staatsbürger stöhren, auch ihre Achtung vor dem Publiko kränken, besonders in den so genannten Volksschriften bisher gemißbraucht worden, wird aber tatsächlich zur Unterdrückung politischer Gedanken genutzt. - In Giggling wird der Freiherr Anton Maria von Gobel (--) der letzte  Besitzer seines Geschlechts, der aber nicht mehr als Landsasse seine Patrimonialgerichtsbarkeit ausübt, sondern sich dem Gericht des Amtes Pfaffenhofen unterstellt. - In Nürnberg wird von Dr Philipp Ludwig Wittwer auf seinem Haus ein Blitzableiter angebracht. - Johann Wolfgang von Goethe (39) übernachtet auf der Rückreise von Italien im Gasthof Zur Post, der th&t Posthalterei in Gunzenhausen und reist weiter nach Nürnberg, wo er drei Tage bleibt. - In Neumarkt sind Michael Rudiz, Johann Martin Frießl, Georg Wilhelm Pollinger und Weiß Bürgermeister. - Von Gräfenberg wird der auf der nürnberger Burg Hiltpoltstein geborene Pflegamtssohn Carl Haller von Hallerstein (14) an den Hof von Fürst Ludwig von Nassau Saarbrücken (St) (43) entsandt, wo er drei Jahre lang Pagendienste leistet. - In Amberg wird eine Seidenraupenzucht gegründet. - Der in Straubing geborene und in Regensburg als Halbwaise aufgewachsene Schauspieler Emanuel Schikaneder (37) wird in der regensburger Freimaurerloge Die Wachsende zu den drei Schlüsseln aufgenommen. - In Regensburg richtet die Ehefrau des weimarer Prinzenerziehers und kurbrandenburger Komitialgesandten am Immerwährenden Reichstag Graf Johann Eustachius von Schlitz (51), die bestvernetzte Carolin von Uechtritz (39), die Nachrichten im Auftrag ihres Mannes an die dort akkreditierten Gesandten weitergibt, einen Salon ein. Ihre gegenseitigen Liebesbriefe schreiben sie in französischer Sprache. Goethe und Lenz hält sie für skandalöse Persönlichkeiten. - In Regensburg ist der in Straubing geborene Wanderschauspieldirektor Emanuel Schikaneder (37) im zweiten Jahr mit seiner Schauspielergesellschaft Schikaneder von Fürst Carl Anselm von Thurn und Taxis (St) (55) im Theater Ballhaus am Ägidienplatz als Hoftheaterdirektor engagiert. - Der in Allersberg geborene Sänger und Schauspieler Dismas Fuchs (09) wird eichstätter Chroknabe. - In Amberg stirbt die Ehefrau des im Vorjahr verstobenen kurbayerischen Geheimen Rat Graf Joseph Clemens Franz Topor von Morawitzki (++), dessen Eltern nicht angegeben sind, die Grafentochter Maria Elisabeth Therese Josepha Felicitas von Rechberg (79). Sie ist die Mutter des in München geborenen bayerischen Geheimen Staatsminister und Konferenzminister Graf Theodor Heinrich Joseph Anton de Padua Dominicus Joseph und Maria von Topor Morawitzky (53). - Der nürnberger Patrizier Paul Carl Welser von Neunhof (66) stirbt. -  Der katholischkonvertierte wittelsbachkurpfalzbayerische Generalleutnant Fürst Friedrich Wilhelm von Isenburg (St) (58), seit 18 Jahren verheiratet mit der unehelichen bayerischen Kurfürstentochter Karoline Franziska Dorothea von Wittelsbach (St) (26), die fast taubstumm ist und die sich eigentlich Gräfin von Bergstein nennen muss, sich aber frech und nicht zutreffend Gräfin von Parkstein nennt und mit der er drei lebende Kinder hat, wird neuer Kommandant von fünf mit Nummern neubezeichneten Regimentern, die vertrieben aus den französischbesetzten Gebieten in die bayerischen Erblande verlegt werden, wo sie zur Ausrottung der Bettlern, Vagabounden und sonst liederlichen Gesindels benötigt werden, aber auch einen vom bayerischen General Josef von Gaza (21) ausgearbeiteten Verteidigungsgürtel, Militärischer Korodon, bilden sollen. Chevauleger Regiment Nummer 1 wird sein eigenes Kürassierregiment. Chevauleger Regiment Nummer 2 wird das Dragoner Regiment Taxis, das nach Bayern und die Oberpfalz verlegt wird. Chevauleger Regiment Nr 3 wird aus dem Chevauleger Regiment La Rosee gebildet, dann das Regiment Fugger und das linkrheinische Chevauleger Regiment Leiningen, das in die Oberpfalz verlegt wird und die Nummer 5 erhält. - In Altdorf stirbt der in Sulzbach geborene Gelehrte Johann Andreas Michael Nagel (78). - In Postbauer ist der Sitz des Deutschen Orden, der bis auf die Hohe Gerichtsbarkeit alias Blutsgerichtbarkeit alle Rechte besitzt, ein zweiflügeliges Schlößchen mit drei Türmen und einem Wassergraben, wo es nur einen Ordenspfleger alias Verwalter mit einem Amtsknecht, der auch Förster ist und einem Nachtwächter gibt. Man hat nur innerhalb des Schultheißenamtes Neumarkt Herrschaften über ganze Gemeinden, die über Buch, Kemnath und Schwarzach. Auf dem Nürnberger Territorium gibt es noch Besitzungen von 5 Höfen mit Gütern sowie in Etzelsorf, Steinbach und Westheid und westlich von zweien in Allersberg Röckenricht.

1787 In Neumarkt visitiert Graf xxx von Pappenheim (--) das Dragonerregiment Graf Wahl. Graf xxx von Pappenheim (--) logiert im Gasthaus Zur Goldenen Gans alias Zur Güldenen Gans Obere Marktstrasse 9 (20 17 Mittlerer Ganskeller). - Der in Erasbach geborene Komponist der Vorklassik Christoph Willibald Gluck (73) stirbt in Wien. - In Großschönbrunn wird ein Junge, der Feuer legt, enthauptet und sein Körper verbrannt. - Die Mätresse, englische Schriftstellerin und Autorin von Theaterstücken Elizabeth Craven (37) des letzten Markgraf Karl Alexander von Zollern Brandenburg Ansbach Bayreuth (St) (51) organisiert bis 17 91 in der markgräflichen Residenz in Ansbach das Nouveau Théathre de Societée d'Anspac et de Triesdorf, wo sie auch ihre eigenen Theaterstücke aufführen lässt. - In Nürnberg gibt es Aufruhr im nürnberger Größeren Rat gegen die Alleinherrschaft der Patrizier. - ln Altdorf errichtet die altdorfer Universität eine chirurgische Klinik, wo sofort Krankenmangel herrscht. - Der Sohn von Maximilian von Gumppenberg (31) und Marianne von Werneck (28), Freiherr Anton von Gumppenberg wird in Breitenbrunn geboren. - In Neumarkt hat der Abdecker neben seinen eigenen Hinterlassenschaften auch die Marktrinnen zu reinigen. - In Nürnberg stehen 279 Personen auf der nürnberger Genanntenliste, auf der 128 Patrizier, 118 Handwerker und 33 Kaufleute stehen. - In Pollanten kauft der uneheliche kaiserlichwittelsbacher Nachkomme Graf Maximilian Joseph von Holnstein aus Bayern (St) (27) verheiratet mit der unehelichen bayerischen Kurfürstentochter Gräfin Karoline Josepha von Bretzenheim (St) (19) das Schloß Pollanten Müllergasse 2. -In Nürnberg stellt der französische Flugpionier Jean-Pierre Blanchard (34) einen Heißluftballon auf dem Maxplatz aus und startet seine 28igste Ballonfahrt auf dem Judenbühl später Stadtpark, wobei 240 Stadtsoldaten die Veranstaltung mit 50.000 Besuchern sichern. In Boxdorf Braunsbach landet der Ballon. Jean-Pierre Blanchard (34) übernachtet bei seinem Veranstalter und Geldgeber Wilhelm Roth, dem Wirt des Gasthauses Zum Roten Ross alias Rotes Ross am Weinmarkt 12a, 14 und 16. - In Regensburg schreibt der Arzt Jakob Christian Gottlieb Schäffer: Braunes Bier ist der gewöhnliche Trank und wird bey uns sehr gut gebraut und unglaublich viel verbraucht und die meisten Kinder des Mittelstandes und der Tagwerker trinken Mittags braun Bier, einige auch weißes; die Kinder der Vornehmen werden meist an Wasser gewöhnt. - In Regensburg hütet sich der Scharfrichter Michael Widmann die leichtgläubigen und wundergläubigen Stadtbewohner zum Kauf von scheinbaren Arzneien wie Hundefett und Menschenfett zu animieren und konzentriert sich darauf die Landbevölkerung auszunehmen. - In Nürnberg wird der aus markgräflichen Diensten als Oboist in Durlach zurückgeehrte Kartenmacher, Fagottist und Stadtpfeifer Johann Matthäus Backofen (48) Kartenmachermeister. - In Neumarkt sind Johann Martin Frießl, Georg Wilhelm Pollinger und Weiß Bürgermeister. - Der regensburger Hofrat und th&t Leibarzt Jakob Christian Gottlieb Schäffer (35) beschreibt die Güte des regensburger Brunnenwassers als hervorragend, frisch und klar. Ein Onkel ist der Naturwissenschaftler, Erfinder und Pastor an der Neupfarrkirche in Regensburg Jacob Christian Schäffer (69), der Linsen und Prismen fertigt und Geräte wie Sägemaschinen, Backöfen und Waschmaschinen verbessert. Er versucht vergeblich aus Pflanzenfasern Papier herzustellen. Ein zweiter Onkel ist der regensburger Stadtarzt und Apotheker Johann Gottlieb Schäffer (57). - In Regensburg erscheint letztmals Staats-Relation der neuesten europäischen Nachrichten und Begebenheiten. - In Nürnberg logiert der französische Flugpionier Jean-Pierre Blanchard (34) während seiner 28. Ballonfahrt, bei der er Nürnberg überfliegt, im Gasthof Zum roten Ross am Weinmarkt 12. - In Fürth wird der Schauspieler und Theaterintendant Leonhard Meck geboren. - Nach seinem Engagement am Wiener Hoftheater und weil ihm der römische deutschrömische Kaiser Joseph II von Lothringen Habsburg (St) (46) Kaiser ein eigenen Theaterneubau am wiener Stadtrand verweigert, zieht der in Straubing geborene und in Regensburg als Halbwaise aufgewachsene Schauspieler Emanuel Schikaneder (36) mit seiner Theatertruppe nach Regensburg. - In Amberg besitzt Magistratsrat Christoph Iberl (30) die Aktiensäle. Die Gasse, in der er wohnte wird nach ihm genannt. - In Nürnberg gesteht der Totengräbersgehilfen Johann Philipp Feigel (22) nach einem intensiven Verhör seinen Vorgesetzten, den Totengräberoberknecht Carl Gottlob Langfritz, auf dessen Posten er spekulierte, im Totengräberhaus mit einer Pistole mit mehreren Schüssen im Schlaf verletzt, nach flehendem Bitten schließlich geschlagen und noch lebendig verscharrt zu haben. Der zunächst Verdächtige beichtet im Beisein des lutherischen sebalder Pfarrer Johann Ferdinand Roth (39). Man stellt Schmauchspuren fest und findet die Leiche nach intensiver Suche. Es werden Gerüchte gestreut, die Witwe habe den Liegeplatz der Leiche im Schlaf erfahren, die auch in Zeitungen verbreitet werden. Nach dem Urteil wird er gerädert und enthauptet. - In Sandersdorf wird das Schloss Sandersdorf des hohen Illuminatenordenmitglieds Thomas de Bassus, auf dem auch der in Mendorf geborene Lehrersohn und Komponist Johann Simon Mayr (24) wohnt, der im Vorjahr in Regensburg seine ersten 12 Lieder bei dem Clavier zu singen veröffentlicht hat, von bayerischen Beamten durchsucht und dabei umfangreiche geheime Illuminaten-Akten beschlagnahmt. Johann Simon Mayr (24) flieht zunächst in die Schweiz und dann nach Venedig, wo er Karriere macht und berühmt wird. Dem seit zwei Jahren verbotenen Orden, der oft seine Mitglieder aus den aufklärerischen Freimaurerorden rekrutiert hat, wird unterstellt, daß er Regierungen übernehmen will. - In Regensburg macht der Hoftenor Ludwig van Beethoven (17) Station auf der Rückreise von seiner Studenreise zu Wolfgang Amadeus Mozart (31) in Wien, wo er Komponieren lernen sollte und wohin ihn sein Mäzen, der danach völlig enttäuschte kölner Erzbischof Max Franz von Habsburg Österreich (31), der jüngste Sohn von Maria Theresia von Habsburg (++), geschickt hat. Seine Mutter stirbt drei Monate später an Schwindsucht alias TBC. Sein Vater ist Alkoholiker. Im Gegensatz zu seinen Lehrern, die für Cembalos komponieren, bevorzugt er als Organist spährische und nachhallende Klaviere mit Dämpungen, womit er im Folgejahr mit seinem ersten Klavierkonzert erfolgreich eine neue Musikrichtung bevorzugt. - In Nürnberg verkauft der weißenkirchberger Dorfpfarrersohn und Kunsthändler Johann Friedrich Frauenholz (29) den Nachlass des nürnberger Kupferstechers Johann Adam Schweickart (65). - In Amberg wird Karl Ernst Grießenbeck von Grießenbach als Sohn des kurfürstlich oberpfälzischer Regierungsrat Freiherr Franz Christoph Balthasar Grießenbeck von Grießenbach (48) geboren. - In Nürnberg ist Johannn Kurz (--) ein angesehener Geigenbauer. - In Regensburg beginnt der in Straubing geborene Wanderschauspieldirektor Emanuel Schikaneder (36) für zwei Jahre mit seiner Schauspielergesellschaft Schikaneder ein Engagement als Hoftheaterdirektor von Fürst Carl Anselm von Thurn und Taxis (St) (54) im Theater Ballhaus am Ägidienplatz, wobei es auf der Donauinsel Oberer Wöhrd unter den vielen großen Bäumen Freiluftinszenierung seines Schauspiels Dollinger und Krako gibt, in denen er richtige Turnierkämpfe und eine Siegertriumpffahrt von Dollinger mit dem Kaiser, begleitet von Minnesängern, geharnischten Rittern und Janitscharenmusik aufführt. 3.000 Zuschauern erbringen Sensationseinnahmen von 1.500 Gulden. - In Regensburg überzeugt der Leiter dees katholischen Stadtkrankenhauses Johann Gottlieb Schaeffer (67) Fürst Carl Anselm von Thurn und Taxis (St) (54) seinen Sohn Jakob Christian Gottlieb Schaeffer (35) als neuen th&t Leibarzt und Hofrat den Prinzen auf ausgedehnten Reisen durch Europa mitzugeben. - In Regensburg stirbt nach 47 jährigen Amtsgeschäften vorort der in Darmstadt geborene evangelische Gesandte und bevollmächtigte Minister für diverse Regierungen und seit einigen Monaten preußischer geheimer wirklicher Staats und Kriegsminister am Immerwährenden Reichstag Freiherr Joachim Ludwig von Schwartzenau (74), wonach seine Frau Eberhardine von der Streithorst (61) weiter in der Stadt bleibt. - In Nürnberg wird der Schwiegersohn Johann Tobias Eglert (--) alias Eckert alleiniger Besitzer der Fayencemanufaktur in der Karthäusergasse 18 (20 22 Gaststätte Bocksbeutel Stuben). - Der in Bayreuth geborene Jurist Johann Jakob Cella (31) bringt seine Abhandlung Über Verbrechen und Straf in Unzuchtsfällen heraus, in denen es um Homosexualität und Missbrauch geht.  - In Amberg stirbt der kurbayerische Geheime Rat Graf Joseph Clemens Franz Topor von Morawitzki (76), dessen Eltern nicht angegeben sind, verheiratet mit der Grafentochter Maria Elisabeth Therese Josepha Felicitas von Rechberg (78). - In Nürnberg erhält die Buchhandlung Felsecker als Hauptvertreiber eine neue Zeitung Staaten Journal zum Verkauf und Versand, die als eine Universalzeitung für jedermann interessant sein soll. Daneben verkauft die Buchhandlung Johann Adam Stein Patriotische Betrachtungen über das Besteuerungs Recht in Reichsstädten und die Buchhandlung Gratenauer Grundlagen der Finanz Administration und des Rechnungswesen für Reichsstädte an.

1786 Wetter: Wegen andauernder Regenfälle im Sommer werden in der neumarkter Pfarrkirche Bittgebete angeordnet. - In Neumarkt versucht der Gastwirt Zum Bären Zeller vergeblich ein eigenes Bräuhaus alias Brauerei zu bauen um Bier zu brauen. - In Eichstätt wird im eichstätter Schloß Willibaldsburg im Spitalbau ein Zuchthaus und ein Arbeitshaus alias Gefängnis eingerichtet. - In Neumarkt errichtet der Hofkammerrat Max von Stubenrauch eine Rauchtabakfabrik im neumarkter Schloß für 15 Jahre. Er hat die kurfürstliche Erlaubnis sogar Protestanten zu beschäftigen und zahlt anstatt 11 Gulden pro Zentner nur 24 Kreuzer Steuern. Hofkammerrat Max von Stubenrauch ist nur ein Strohmann mit einer jährlichen Rente von 500 Gulden für den jüdischen Unternehmer Wertheimer. - In Neumarkt wird vor dem Kapuzinerkloster ein Findelkind aufgefunden. - In Amberg wird Maria Emanuela Josepha von Holnstein aus Bayern (St) geboren als Tochter von Graf Clemens August Franz de Paula Aloys Anton de Padua Andreas Avelin Martin von Holnstein aus Bayern (St) (23) und Antonia Maria von Törring Jettenbach (St) (25) geboren. - In Nürnberg stirbt die ratsfähige adelige Familie Petzler aus. - In Nürnberg ist das Fechthaus Zuchthaus alias Gefängnis. - Der in Nürnberg geborene Geigenbauersohn und Komponist Johann Christoph Vogel (30) führt am königlichen pariser Theater seine Oper Das goldene Vlies auf. - In Amberg errichtet der kurfürstliche Kanzler Felix Adam von Löwenthal (--) auf einem Landgut ein Arbeitshaus und Zuchthaus. - Der übertrieben strenge, in Bamberg geborene Abt Johann Nepomuk Pitius (42) stellt das riesige Barockschloß Tambach fertig. - In Neumarkt sind Georg Wilhelm Pollinger, Wolfgang Huester und Weiß Bürgermeister. - In Neumarkt wohnt der Benefizitat Forster im völlig baufälligen Benefiziatenhaus in der Bräugasse 2, in dem nur ein Zimmer bewohnbar und kann nur unter Lebensgefahr über das Hinerhaus in den Garten. Gefällverwalter Weiß lässt trotz der Furcht Forsters obdachlos zu werden, das Haus abreißen und neu erbauen. - In Neumarkt sind fast alle Fensterscheiben der Hofkirche zerstört und bleiben bis 18 96 in diesem Zustand. - Der in Neumarkt geborene Komponist Josef Willibald Michl (41) führt am münchner Hof Der König auf Jagd auf. - In Regensburg zeigt der Naturwissenschaftler, Erfinder und Pastor an der Neupfarrkirche in Regensburg Jacob Christian Schäffer (68), der Linsen und Prismen fertigt und Geräte wie Sägemaschinen, Backöfen und Waschmaschinen verbessert, dem Dichter Johann Wolfgang von Goethe (37) sein Naturalienkabinett in der Pfarrergasse 5. Johann Wolfgang von Goethe (37) logiert im Gasthaus Zum weissen Lamm Ecke Weiße Lamm Gasse/Weiße Hahnen Gasse 2. - Der regensburger Hofrat und th&t Leibarzt Jakob Christian Gottlieb Schäffer (35) behandelt eine Häufung der ansteckenden viralen Keuchhustenfällen neben G. Guajac, G. Arabic. lent Tartar wochenlang mit Brechmitteln und Abführmitteln. Keuchhusten führt fast ausschließlich bei Säuglingen und Kleinkindern zum Tod. - Der Regierungskanzler Freiherr Felix Joseph von Löwenthal (44) wird auf Grund seiner Mitgliedschaft im seit einem Jahr verbotenen Illuminatenorden zwangsweise pensioniert. Dem Orden wird unterstellt Regierungen zu unterhöhlen. - Auf Schloss Schwarzenfeld wird Graf Karl Theodor von Holnstein aus Bayern (St) als Sohn von Graf Maximilian Joseph von Holnstein aus Bayern (St) (26) und der unehelichen bayerischen Kurfürstentochter Gräfin Karoline Josepha von Bretzenheim (St) (18) geboren, die bei seiner Geburt stirbt. - Der bamberger Fürstbischof Franz Ludwig von Erthal (56) löst seine Lotterie auf und schafft es, dass alle Lotterien im ganzen fränkischen Kreis verboten werden, da unter den Frauen ein fanatischer Glücksaberglaube ausgebrochen ist, der viele in den Ruin gestürzt hat und sie von ihren Männern nicht mehr zu zügeln sind. Im angrenzenden Bayern und der Oberpfalz bleibt die Lotterie erhalten. - In Fürth lässt der letzten Markgraf Karl Alexander von Zollern Brandenburg Ansbach Bayreuth (St) (50) von E. H. Saueracker, eine Geschichte der Hofmark Fürth erstellen, die im Nachhinein als für den Auftraggeber stark geschönt, wenig geschätzt wird. - In Altdorf wird der Philosoph Georg Andreas Gabler geboren. - In Coburg wird die spätere englische Königinmutter Victoire von Sachsen Coburg Saalfeld (St) geboren. - Der französische Koch Sebastien Mercier (46) beschreibt die neue Mode auf die beliebten riesigen Fleischberge zu verzichten und kleine Portionen, die zehn Mal soviel Kosten, zu servieren. - In Regensburg lobt der Dichter Johann Wolfgang Goethe (37) die Region Regensburg liegt gar schön, diese Gegend musste eine Stadt herlocken. - In Regensburg tritt ein starker Mann und eine starke lappländische Weibs-Person auf, die auf glühenden Pfannen barfuß läuft und an ihren Zöpfen einen Gaul in die Höhe hebt. - In Nürnberg logiert der Dichter Johann Wolfgang von Goethe (37) im Gasthhof Zum roten Hahn. - In Nürnberg reist die nürnberger Kupferstechertochter Ursula Magdalena Prestel (09) mit ihrem Vater zu ihrer vorgereisten Mutter nach Frankfurt. - In Amberg wird das Arbeitshaus und Zuchthaus Amberg eröffnet. - In Regensburg  ist Franz Spat (--) ein angesehener Instrumentenmacher. - Adam Weishaupt (38) behauptet stolz, daß 10 % der bayerischen Beamtenschaft seinem verbotenen Illuminatenorden angehören. - Der in Bayreuth geborene Jurist Johann Jakob Cella (30) bringt seine Abhandlung Über Kindermord und dessen Verhütung heraus. - In Nürnberg wird die aus mehr als 7.000 Prägestücken bestehende Münzsammlung des nürnberger Bankiers xxx Seufferheld (++) versteigert. - In Ingolstadt kostet eine Postkutschenfahrt über Neustadt nach Regensburg 3 Gulden 20 Kreuzer. - In Regensburg wird unter dem in Regensburg aufgewachsene Hofkavalier, Komponist und Oberleiter des Hoftheaters und Ballhauses Baron Theodor von Schacht (37) dieses Hoftheater am Ägidienplatz geschlossen. - In Ponholz passiert der Dichter Johann Wolfgang von Goethe (37) die katholische kaiserliche thurn und taxis Posthalterei Ponholz, die dem Gastwirt Johann Hartmann (--) gehört, auf seiner Reise nach Regensburg, auf der er um halb neun in Weyda, Nachts 1 Uhr in Wernberg, halb dreie Schwarzenfeld, halb fünfe Schwandorf, halb achte Bahnholz, um zehen in Regenspurg ist. - In Altdorf werden die Kanonen, die der finanziell maroden Stadt Nürnberg gehören, abgebaut und abtransportiert.

1785 Wetter: Warmer Winter. Im Januar treiben die Bäume aus. Ernteausfall durch andauernde Regenfälle im Sommer. Da kein Schnee fällt glaubt man in Deining dem Ende der Welt nahe zu sein. - Der Rat der Stadt Neumarkt ordnet öffentliche Bittgebete für die Ernte an. - Die Stadtmauer der Stadt Neumarkt ist vom Klostertor bis zur Herzwirtsgasse zusammengebrochen und wird erneuert. Das Isenburger Reiterregiment ist in der Stadt Neumarkt. Das Graf Wahl Dragonerregiment kommt in die Stadt Neumarkt, das von 19 Offizieren mit 6 Frauen und 9 Kindern begleitet wird. Oberstleutnant ist General Graf Fugger mit seinem Major von Rascka. - Im Herzogtum der oberen Pfalz ist Graf Maximilian Joseph von Holnstein auf Jettenhofen (St) (--) Statthalter der Oberpfalz. Vizestatthalter ist Graf Joseph Clemens von Topor Morawitzky (--), der Bruder der ehemaligen bayerischen Kurfürstengeliebten Maria Josepha von Topor Morawitzky (74), und neuer Kanzler wird der in Deining geborene Felix Adam von Löwenthal (43), der im Folgejahr zum Freiherrn erhoben wird und gegen den bereits intrigiert wird. Dessen Vater ist der Hauptmann im Morawitzky Regiment zu Fuß alias Infanterie Johann Adam Felix von Löwenthal (--). Oberschultheiß von Neumarkt ist der in Obertaufkirchen geborene kurpfalzbayerische und k&k Kämmerer und Generalmajor Graf Joseph Xaver von Fugger (St) (54), Schultheißenamtskommissar ist Joseph von Grauvogel (--), der auch Pfleger alias Amtmann von Wolfstein ist. Kastner ist Ferdinand Eisenhut (--) der auch Hauptmann der freystädtischen Landfahne ist. Mautner in Neumarkt und in Haimburg ist Ludwig Dubois (--). Stadtmedicus ist Johann Baptist Schaller (--) und Christian Bauer (--) ist Verwalter des weißen Bräuamtes alias Weißbierbrauhaus, wobei alle Amtspersonen in Bayern hier zu finden sind. In der Landgrafschaft Leuchtenberg ist Kommissär in Civilibus und Politicis Freiherr Gottlieb von Köpelle (--). Forstmeister in Deinschwang ist Georg Joseph Steinhauser (--). - Präsident der kurfürstlichen Regierung im Herzogtum Neuburg ist Seine Exzellenz Graf Sigmund von Spreti (--) und sein Vizepräsident ist Graf Leopold von Galler (--). - In Neumarkt werden bei Prozessionen ausufernde theatralische Darstellungen verboten und nur noch andächtiger Umgang im Gebet erlaubt. - Die neumarkter Appolonia Reinl (--) wird wegen Prostitution alias Sexarbeit ein Jahr in das neumarkter Arbeitshaus gesperrt. - In Nürnberg erhöht der Rat der Stadt Nürnberg ohne die Genannten zu befragen die Steuern, woraufhin die Marktvorsteher protestieren. - In Regensburg zieht sich Fürst Carl Anselm von Thurn und Taxis (St) (52) aus seinem sonntäglichen Hatztheater zurück. Sein Hatzmetzger Johann Lingauer (--) führt die Tierkampfarena auf eigene Rechnung weiter. - Der in Ingolstadt gegründete Geheimbund der Illuminati wird vom bayerischen und pfälzer Kurfürst Karl Theodor von Wittelsbach (St) (61) wegen staatsgefährdender Tendenzen verboten und und ihr Gründer Weißhaupt flieht nach Gotha. Der Geheimbund bleibt im Untergrund weiter bestehen. Es werden auch alle anderen Logen u.a. der Freimaurer wegen landesverräterischen Tendenzen verboten. - In Neumarkt ist Georg Wilhelm Pollinger Bürgermeister. - Die nürnberger patrizische Gutsbesitzertochter Amalie von Imhoff (09) wird aus einem legendären Luxusleben nach dem Verkauf von Rokokoschloß Mörlach von Goethe nach Weimar geholt. - In Ansbach stirbt der in Erlangen geborene Dichter und preußischer Gesandter beim Fränkischen Reichkreis Freiherr Karl Siegmund von Seckendorff (41). - In Amberg wird vom amberger Regierungskanzler Freiherr Felix Joseph von Löwenthal (43) ein Zuchthaus und Arbeitshaus auf einem Gut in der Katharinenfriedhofstrasse eingerichtet. - Der in Deining geborene amberger Regierungskanzler Freiherr Felix Joseph von Löwenthal (43) kritisiert die als öffentliche blutige Spektakel inszenierten Todesstrafen, bei denen unnötig geköpft und gehenkt wird, was aber auf völliges Unverständnis trifft. - In Regensburg tritt der aus Mainz stammende Opernsänger Ludwig Fischer (40) am Hof von Fürst Carl Anselm von Thurn und Taxis (St) (52) auf. Der in Wien geborene Komponist Joseph Fischer (05) ist sein Sohn. - In Altdorf übernimmt Christoph Bonaventura Hessel die Universitätsdruckerei seines Vaters. - In Regensburg zieht die böhmische Gesandtschaft aus der Schottenstrasse 2 aus. - In Amberg wird ein Landgut auf Anregung des kurfürstlichen Kanzlers Felix Adam von Löwenthal abgerissen und darauf das Arbeitshaus und Zuchthaus Amberg gebaut. - In Sulzbach übernimmt der Neffe Johann Esaias von Seidel (48) die Druckerei Seidel. - In Erlangen endet die 15 jährige Popularität der Fränkischen Liederschule. - In Nürnberg ist Conrad Christof Schmidt (--) Wirt im Gasthaus Zum wilden Mann Taubengasse oder Hintere Ledergasse 19. Er agiert auch als Schöffe. - Der in Straubing geborene ehemalige ingolstädter Student Freiherrnsohn Johann Nepomuk von Pelkoven (22) wird wegen seiner Zugehörigkeit zum Illuminatenorden nicht in den Staatsdienst übernommen. Der Orden wird gerade verboten und steht unter dem Verdacht Regierungen zu untergraben. - In Nürnberg stirbt der nürnberger Patrizier Carl Christoph von Oelhafen Schöllenbach Eismannsberg (76). - In Sulzbach lässt sich die in Schwetzingen geborene Herzogswitwe und Königinmutter Maria Franziska von Wittelsbach Pfalz Sulzbach (St) (61), die im sulzbacher Stadtschloß, ihren Sommerwohnsitz, das Schloß Franziskaruhe erbauen, was drei Jahre dauert, das sie Ihr Schlössl nennt und in eine Gartenanlage integriert wird. Sie lässt sich nicht selten in sechsspännigen Kutschen dorthin fahren.  - In Hohenburg wird eine Orgel vom amberger Orgelbauer Johann Baptist Funtsch (--) in der katholischen Friedhofskirche St Salvator eingebaut. - In Ingolstadt schreibt der Rechtsprofessor der Universität Ingolstadt Heinrich Jakob de Battis (57) das Geschichtswerk abhandlungen von den ältesten staatsveränderungen der oberen pfalz, ehe sie obere pfalz hieß, das er Graf Maximilian Joseph von Holnstein aus Bayern (--) (St) (25) alias Maximilian Joseph Anton Franz de Paula Johann Nepomuck widmet alias Seiner Exzellenz dem hochgebohrnen Herrn, Herrn Maximilian Joseph des heiligen römischen ReichsGrafen von Holnstein aus Baiern, Herrn der Herrschaft Holnstein auf Jettenhofen bei Freystadt und Stamsried bei Cham, Sr kurfürstlich Durchlaucht zu Pfalzbaiern ec.ec. Kammerer und wirklicher geheimer Rat, Statthalter der Herzogthümer der obern Pfalz und Sulzbach, auch Pfleger zu Hartenstein und Grafenwörth.

1784 Wetter: Raupenfraß an Kiefern und Föhren im Nürnberger Reichswald. Strengkalter Jahresanfang. Hochwasser in Amberg nach Tauwetter im Februar. Sechs Wohnhäuser werden in Regensburg nach einem Eisstoß, einer Flut nach einem Eis-Durchbruch auf der Donau von der Flut mitgerissen. Der regensburger Brückenturm wird beschädigt und abgerissen. Größtes Hochwasser aller Zeiten in Nürnberg, bei dem die Schleifmühle und der Pfannensteg zerstört wird und das Wasser auch den Hauptmarkt überschwemmt, Würzburg und Bamberg. - Hessennassauer Auswanderer ziehen durch Neumarkt nach Gallizien und wollen in der Stadt Neumarkt heiraten, werden aber, da sie gemischt protestantisch und katholisch sind vom Pfarrer nur gesegnet. - In Ansbach stirbt die Mutter von Markgraf Karl Alexander von Zollern Brandenburg Ansbach Bayreuth (St) (34), die auch die Schwester des preußischen König Friedrich von Zollern, der Große (St) (72) ist. - Karoline von Bretzenheim (St) (16) heiratet den unehelichen Kaiserenkel Graf Maximilian Joseph von Holnstein, den Statthalter der Oberpfalz (St) (--). - In Neumarkt wird der Gewinn im Weißbierbräuhaus durch das Abzweigen von nicht definiertem Dienstbier und Besoldungsbier dramatisch verringert, weshalb diese Privilegien abgeschafft werden und jeder an der Herstellung des Bieres Beteiligte nur noch eine bestimmte Menge an Bier erhält. - In Lengenfeld kommt das Barockschloss Helfenberg durch Heirat an Graf Franz Xaver von Seiboldsdorf Aibach. - Die ansbacher Markgräfin, preußischen Königstochter Friedrike Luise von Zollern Brandenburg Ansbach (St) (70) stirbt auf Schloss Unterschwaningen vor den Toren von Gunzenhausen. - In Nürnberg wird die Elisabethakapelle eingerissen und in der Karthäuserkirche abgehalten. - In Regensburg wird das von Fürst Carl Anselm von Thurn und Taxis unterhaltene sonntägliche Hatztheater alias Tierkampfarena von den Eisfluten schwer verwüstet. Die in ihren Käfigen gefangenen Tiere können nicht befreit werden. - In Weißrussland beginnt die in Regensburg geborene Fürstentochter Sophie Friederike von Thurn und Taxis (St) (26) auf dem Schloss ihres Ehemannes nach neunjähriger Ehe eine Affäre mit dem böhmischen Komponisten, Pianisten und Kapellmeister Jan Ludwig Dussek (24) und flieht mit ihm bis ins litauische Tilsit, besinnt sich und kehrt über Hamburg nach Regensburg zurück um sich mit ihrem Mann, dem polnisch litauischen Fürsten Karol Stanislaw Radziwill (25) zu versöhnen. - In Nürnberg wird im teilweise evangelisch genutzten Kartäuserkloster wieder katholischer Gottesdienst gefeiert. - In Neumarkt sind Georg Wilhelm Pollinger und Johann Geißler Bürgermeister. Johann Geißler stirbt nach 40 Jahren Magistratszugehörigkeit. Der Verweser Joseph Nikolaus Grauvogl ist Schultheiß. - In Bayreuth St Georgen lässt Markgraf Karl Alexander von Zollern Brandenburg Ansbach Bayreuth (St) (34) die bisher beherbergten geistig Kranken aus dem Zucht- und Arbeitshaus für 200 Häftlinge ins gegenüberliegende Prinzessinnenhaus verlegen. - In Neuburg an der Donau zerschellt ein Fahrgastschiff an einem Brückenpfeiler, wobei 15 Passagiere sterben und 16 gerettet werden. 5 Kinder, die ihre Eltern verloren, werden von Fürst xxx von Thurn und Taxis (St) (--) aufgenommen. - In Regensburg logiert die schwedische Delegation in der Pürkel Behausung in der Weitoldstrasse 16. - In Amberg heiratet der königlich bayerische Kämmerer  Freiherr Franz Christoph Balthasar Grießenbeck von Grießenbach (45) in zweiter Ehe die Freiherrentochter Sidonia von Streit. - In Ansbach lebt der bayreuther Hofmusikersohn, bayerische Ministersohn,  Komponist der Oper Superba und Schriftsteller mit dem Pseudonym Bruder Lustig, aber hauptsächlich als Übersetzer tätig, Karl Siegmund von Seckendorff (40), wo er im Folgejahr stirb. - In Regensburg führt die Wandertheatertruppe Schauspielergesellschaft Bock das Lustspiel und Trauerspiel Junge Helden,Chevalier, Deutsch-Franzosen, liederliche Burschen und Bediente auf. Der Schauspieler Giesecke (23), tritt als Mitglied der Wandertheatertruppe Schauspielergesellschaft Walther im Gasthaus Zum blauen Hecht mit dem Burlesken Stück Der Gläubiger und danach bei der Wandertheatergesellschaft Korndorfer im Gasthaus Zum roten Hahn auf. Gleichzeitig betätigt er sich als Theaterkritiker für das Regensburg Theater Journal. Theaterdirektor Korndorfer gibt an den beliebten Schauspier Felder die Direktion ab. - In Amberg wird die alte Veste von Freiherr Ludwig von Egcker (--), durch die  Heirat mit Gräfin Josepha Maria Magdalena Walburga Antonia Amalia Apollonia Agatha von Holnstein aus Bayern (18) ererbt. Sie ist die Tochter des verstorbenen Statthalters Franz Ludwig von Holnstein aus Bayern (St) (++) verheiratet mit seiner Cousine Anna Maria von Löwenfeld (--), die im Vorjahr gestorben ist, der unehelichen Tochter des verstorbenen kölner Kurfürsten Clemens August von Wittelsbach (St) (++) und der bonner Harfenspielerin Mechthild Brion. Die alte Veste wird zum adeligen Stadtpalais umgebaut. - Der in Bayreuth geborene Jurist Johann Jakob Cella (28) bringt seine Abhandlung Von Strafen unehelicher Schwängerung .... und Zwangskopulation heraus, bei der es um sexuelle Vergewaltigung geht. - In Amberg wird der in Deining geborene Felix Joseph von Löwenthal (42) neuer kurfürstlichbayerischoberpfälzer Kanzler. - In Neumarkt wird der burghausener Regierungsrat Ferdinand Eisenhut (--) neumarkter Schultheiß. - In Nürnberg dokumentiert der thurn und taxis Postkontrolleur von Lilien, dass der im Voraus bezahlte Pferdewcchsel tatsächlich kostenlos erfolgt, aber die Posthalter Trinkgeld und Schmiergeld, die spezielle Abgabe für das Schmieren der Radlager, verlangen.  - In Velburg heiratet die Erbtochter und Freiherrentochter xxx von Hegnenberg-Dux (--) Graf Franz Xaver von Seiboldsdorf Aibach (--) die Tilly Herrschaft Helfenberg.

1783 Wetter: Raupenfraß an Kiefern und Föhren im Nürnberger Reichswald. Jahresanfang nasskalt mit viel Schnee. Schnee im Mai. Nordlichter im Sommer mit schwefeligem Heerauch. Auf Island brechen im Juni mehrere Vulkane aus, die 8 Monate Feuer und Lava speien. Die Asche verursacht sauren Regen und Ernteausfälle was zu Hungersnöten auch in Europa führt. Strengkaltes Jahresende. - Neumarkt hat 2.444 Einwohner. - In Pölling wird eine Orgel vom amberger Orgelbauer Johann Baptist Funtsch (--) in der katholischen St Martin Kirche eingebaut. - In Ittelhofen stirbt der Besitzer des Landsassengutes Ittelhofen, der bayerische Offizier Freiherr xxx von Audritziki Audersee (--)., dessen Witwe das Gut an Graf Maximilan von Holnstein und seine vier Brüder verkauft. - Von den ansbacher Soldaten, die nach Nordamerika geschickt wurden, kommen etwas mehr als ein Drittel wieder zurück. - In Neumarkt wird das Wetterläuten, ein Warnsignal vor aufkommendem Gewitter deshalb verboten, weil es Blitze anziehen soll, wogegen sich die Bevölkerung lange beschwert aber ein Strafgeld von 20 Talern angesetzt wird. - In Nürnberg wird der Kupferstecher Johann Georg Amasöder (--) alias Ameisöder als selbständiger Kupferstecher ins Ämterbüchlein eingetragen. - Der auf Burg Greiz geborenen General Freiherr Christoph Ludwig Rudolph von Reitzenstein (47) kehrt von Nordamerika nach Ansbach zurück. - Der schwedische König Gustav III von Schleswig Holstein Gottorf (St), dessen Großonkel der preußische König Friedrich II von Zollern Brandenburg Preußen (St) (70) ist, kommt inkognito als Graf von Haga in Begleitung von Graf von Fersen nach Nürnberg und steigt im Gasthof Zum roten Hahn ab. - In Nürnberg ist von Lehrbach Landkomtur. - In Nürnberg wird der Exorzismus bei der heiligen Taufe abgeschafft. - In Nürnberg unterstützt der Rat der Stadt die Gründung einer Kattundruckerei. - Der in Neumarkt geborene Benediktinermönch Aegidius Barthscherer wird Abt von Kloster Michelfeld. - In Altdorf wird der lutherische Geistliche und Landschaftszeichner Johann Christoph Jakob Wilder geboren. - Der in Frankfurt geborene regensburger Maler Johann von Zoffany (50) geht für sieben nach Ostindien, wo er indische Fürsten und Dschungeljagden malt. - Im von Fürst Carl Anselm von Thurn und Taxis (St) (50) betriebenen Hatztheater am Steinweg wird der Kammerdiener Defraine Hatzdirektor. Defraine reitet nach Polen und kauft 9 Bären von denen 6 in Regensburg ankommen. Ein Begleiter stirbt von einem Bär schwer verwundet in Polen. - In Regensburg wird im von Fürst Carl Anselm von Thurn und Taxis (St) (50) unterhaltenen sonntäglichen Hatztheater alias Tierkampfarena 1 verwundeter Bär, 4 Hirsche, 2 Pferde, 2 Esel und 58 Hunde getötet. - In Regensburg heiratet Prinzessin Henrika Karolina von Thurn und Taxis (St) (21) Johann Aloys von Oettingen Oettingen und Oettingen Spielberg (St) (25). - In Neumarkt sind Georg Wilhelm Pollinger und Johann Geißler Bürgermeister. - Auf dem Rokokoschloß Mörlach erstellt der ehemalige Kolonialoffizier und Portraitmaler Freiherr Christoph Adam Carl von Imhoff (49) seine Mörlacher Porträtstudien mit der Feder, darunter die Tochter Amalie von Imhoff (07). - In Regensburg erscheint eine Ausgabe Wöchentliche Nachrichten von gelehrten Sachen, in der die Churpfälzischen Deutschen gelehrten Gesellschaft in Mannheim eine Denkmünze im Wert von 50 Ducaten für den besten Aufstatz über die deutschen Kulturepochen aussetzt. Die Zeitung wird eingestellt. - In Regensburg erscheint bis 1787 Staats-Relation der neuesten europäischen Nachrichten und Begebenheiten. - In Eichstätt unterstützt der Tuchmachersohn, Barockmaler, Engelmaler und Bürgermeister alias consul Willibald Wunderer (44) den eichstätter Fürstbischof Johann Anton III von Zehmen (68) bei der Errichtung einer Armenbeschäftigungsanstalt Webwarenfabrik im Speth´schen Hof in der Ostenvorstadt. - In Amberg ist der mecklenburgische Hofmusiker Karl Haydner Musikdirektor. - In Nürnberg schreibt Johann Kaspar Riesbeck (29) Nürnberg ist eine traurige Stadt, die immer mehr zerfällt. Einige hundert Häuser stehen ganz leer, und die übrigen sind fast durchaus nur von einzelnen Familien bewohnt. - In Nürnberg schreibt Christoph Friedrich Rinck (26) Ich bestieg einen Thurm, er war sehr hoch, und mir angenehm, von demselben die ganze Stadt Nürnberg übersehen zu können: sie ist viel schöner als Basel, oder Straßburg, ist regelmäßiger, die Gassen mehr gerad und weit von einander, alles ist neuer und schöner. - In Kloster Weltenburg wird die Schulerloch Höhle als Versteck der bayerischen Herzöge beschrieben. - In Nürnberg kommt die nürnberger Wochenschrift Wöchentlichen Unterhaltungen zum Nutzen und Vergnügen heraus. - Der intellektuell gut vernetzte, aufklärerische, evangelische Publizist, Pfarrersohn und Theologe August Ludwig von Schlözer (48) berichtet in seiner überregionalen gesellschaftskritischen Schrift Schlözers StatsAnzeigen von dem trinkfreudigen und geselligen katholischen roppersbucher (bei Eichstätt) Pfarrer Thomas Hartmann (60+), dem man eine Liebschaft mit seiner Haushälterin und einem daraus resultierenden bereits erwachsenen Kind unterstellte, dessen Flucht in eine Kloster-Freiung alias Asyl, wohin eigentlich nur Mörder fliehen, einem Versprechen alles in Ordnung zu bringen, einer mehrere Tage dauernden Folter im Stehen, und dass die katholischen Herren Commissarien sein umfängliches Geständnis lächelnd verkündet haben. Er beklagt, dass während der Pfarrer auf dem Luderplatz verscharrt wurde nur der Pöbel ihn verdammte, aber viele Vernüftige Tränen in den Augen gehabt haben. Da trotz Bittschriften der Verwandten das Urteil des Metropolitangerichts zu Mainz so ausgefallen war, bezeichnet er das Vorgehen der Geistlichkeit als dumm, boshaft und rachsüchtig und er berichtet, dass alle seine Bemühungen um Akteneinsicht um detailierter berichten zu können vereitelt wurden. Seinem Informanten musste er versprechen, dessen Namen geheim zuhalten, da dieser für sich die schlimmste Inquisition befürchtet. Zum Beweis veröffentlicht er die Bittschrift in der beschrieben wird, dass die Haushälterin in Rage nackt aus dem Pfarrhaus gestürmt ist und spricht von Justizmord. - In Regensburg versucht der münchner adelige Beamte Graf Joseph August von Toerring (30), der später säkularisierte Abteien sammelt, vergeblich die Klarissenordensschwestern im Kloster Magdalena dazu zu überreden eine Mädchenschule einzurichten, wogegen sie sogar den Papst bemühen und was erst durch die Vermittlung des Kardinalprotektors Salviati abgewendet wird. Die meist adeligen Ordensschwestern sind angeblich mit Meditation genug beschäftigt. - In Erlangen stirbt der in Thüringen geborene Lehrersohn, ehemalige ansbacher Hofgeiger und erlanger Musikdirektor Johann Heinrich Breul (49). - In Amberg stirbt Anna Maria von Löwenfeld (St) (--), die in der alten Veste wohnt und die uneheliche Tochter des verstorbenen kölner Kurfürsten Clemens August von Wittelsbach (St) (++) und der bonner Harfenspielerin Mechthild Brion, ist als Witwe von Statthalters Franz Ludwig von Holnstein aus Bayern (St) (++). - In Bernhardswald erheiratet der pfälzer Kämmerer Oberst Freiherr Friedrich Carl von Dallwig (--) das Hackenberger Schloss, das bisher Freiherr xxx von Höfen gehörte. - In Eichstätt erstellt der eichstätter Hofmaler Johann Michael Franz (68) das Porträt vom eichstätter Fürstbischof Johann Anton von Zehmen (68). - In Nürnberg tritt die blinde wiener Star Pianistin Maria Theresia von Paradis (24) zu Beginn ihrer Europatournee auf. Etwa einen Monat später kehrt sie von Bonn zurück in die nähere Umgebung nach Velburg zum Schloß Helfenberg und nach Regensburg, wo sie im Gasthaus Zum weißen Lamm Ecke Weiße-Lamm-Gasse/Weiße-Hahnen-Gasse 2 auftritt. - Die kaiserliche thurn und taxis Post hat Kayserliche Reichs ordinaire fahrende Posten alias Poststationen alias Relaisstationen mit und ohne der Möglichkeit der Einnahme von Speisen zu Mittag oder zur Nacht. Für das Essen dürfen 90 Minuten und für bloße Aufenthalte 30 Minuten nicht überschritten werden. Die Besitzer der privaten Poststationen heißen Posthalter, der Kutscher Conducteur und die Gehilfen heißen Packer. - Der ehemalige esterhazy Theaterdirektor und seit zwei Jahren neuer regensburger thurn und taxis Postkommissar Karl Michael von Pauerspach (46) befährt die Poststrecke alias Postkurs Regensburg~Nürnberg und erstellt darüber einen Visitationbericht Postakte 150 7: Auf der Strecke Regensburg~Winzer~Etterzhausen~Hohenschambach~Daßwang~Deining~Neumarkt~Postbauer~Feucht~Nürnberg sind der täglich reitende Postkurierdienst und der Ordinarien Postwagen größtenteils nachts unterwegs. Der Kaiserliche Dienst Ordinarien Postwagen fährt weitgehend bei Dunkelheit donnerstags von Nürnberg nach Regensburg und Freitags zurück. Für die drei Meilen entsprechend knapp 23 km lange Chaussee von Regensburg nach Stadtamhof, Winzer, Etterzhausen, Deuerling, Pittmannsberg nach Hohenschambach bei Hemau auf der späteren Bundesstrasse 8 benötigt man fünf Stunden und 45 Minuten. Der zweite Teil der Chaussee von Hohenschambach über Hemau, Willenhofen bis Daßwang ist zwei Meilen entsprechend 15 km lang, für die man 4 Stunden benötigt. Dabei ist die Chaussee  von Daßwang über Beratzhausen und durch Seubersdorf bis Deining besonders gut ausgebaut. In Batzhausen bei Beratzhausen müssen die Reisenden pro Pferd 9 Kreuzer Chausseegeld bezahlen auch in der Postkutsche. In Deining muss der Reisende erneut 2 Kreuzer Chausseegeld bezahlen. In Deining werden während einer Stunde Aufenthalt die Pferde gewechselt, in Neumarkt wird nur gehalten, ab Postbauer gibt es je nach Wetterlage zwei Routen. Bei schlechtem Wetter und im Winter wird die halb sandige und halb Chaussee Strecke über Ochenbruck alias Hohenbruck nach Feucht abgekürzt. Im Sommer nimmt man die längere Strecke über Oberferrieden, Pechhütten und Schwarzenbruck nach Feucht. Im ansbacher Rentamtsort Oberferrieden, in Feucht und in Altenfurth sind wieder 2 Kreuzer Chausseegeld fällig. Die Reisestrecke dauert 24 bis 26 Stunden. Abfahrtszeit ist in Regensburg für den Postwagen freitags zwischen 05:00 Uhr und 07:00 Uhr, der samstags zwischen 03:00 Uhr und 06:00 Uhr in Nürnberg ankommt. Abfahrtszeit ist in Nürnberg donnerstags 09:00 Uhr bis 10:00 Uhr für den Postwagen, der freitags zwischen 09:00 Uhr und 10:00 Uhr in Regensburg ankommt. In Hohenschambach gibt es eine besonders schlechte Anschlusspoststrecke über Hemau, Thonlohe, Dietfurt nach Beilngries. Am Streckenkreuz Deining gibt es ebenfalls eine Anschlussstrecke über Berching nach Beilngries. Die Ordinari Postkutsche kommt donnerstags Abends zwischen 07:00 Uhr und 08:00 Uhr an. Der Postillion übernachtet jeweils in Deining. (Nicht von Neumarkt sondern) von Deining geht die Postkutsche 3 Meilen in die andere Richtung nach Osten nach Kastl, von wo aus man nach Amberg weiterreisen kann. Die Strecke ist allerdings bergig und in schlechtem Zustand. - Postkommissar Karl Michael von Pauerspach (46) befährt die Poststrecke alias Postkurs Regensburg~Bayreuth über Ponholz, Schwandorf, Amberg, Hambach, Thumbach und Creußen nach Bayreuth und ertellt einen Visitationsbericht Postakte 150 6. Dazu erstellt er eine weitere Postakte 150 8 über die Postnebenroute Regensburg~Amberg~Nürnberg, die Postroute nach Waldmüchen und die Hauptpostroute nach München Postakte 150 9, die Postroute Nürnberg Hof Postakte 151 0, die Postroute Nürnberg~Schwabach~Roth nach Augsburg Postakte 151 1, die Postroute über Kitzingen nach Würzburg 151 2, die nürnberger Postrouten hält er in der Postakte 151 3 fest, wobei die Postroute Nürnberg~Uffenheim~Würzburg nach Frankfurt führt und die Postroute über Heilsbronn und Ansbach nach Straßburg. In Postakte 151 4 führen die Postrouten nach Coburg, nach Kronach und Bayreuth.  In Erlangen wird die thurn und taxis ReichsPost durch Landkutschen und Boten stark behindert, obwohl die Postrouten ausschließlich für sie lizensiert sind und Boten bei den Posthaltern Sondererlaubnisse einholen und bezahlen müssen. - In Neumarkt gehört die Reitende Post sowohl zum Oberpostamt Nürnberg als auch zum Oberpostamt Regensburg, die Fahrende Post allerdings nur zum Oberpostamt Nürnberg auf der Strecke Nürnberg~Regensburg. Eine Visitation alias Überprüfung seiner eigenen Behörde OberPostDirektion Nürnberg wird es aber in den folgenden 19 Jahren nicht geben. Ebensowenig die von Frankfurt. - In Regensburg Alteglofsheim, das Graf xxx von Königsfeld (--) gehört, betreibt die Posthalterwitwe Franziska Fürst (--) die erste Poststation auf der Route nach München in ihrem Gasthaus Zur Post Landshuter Strasse 1, das an einer gut ausgebauten Chaussee liegt. Sie hat 10 gut ernährte  Pferde, eine offene Kalesche und zwei halbgedeckte Kaleschen. Ihr Sohn betreibt den Poststall. Sie beschäftigt zwei Postknechte und einen Beiläufer. Zeimal wöchentlich kommt die Ordinarie Post durch Postillione, die, weil die Strecke ohne Conduktoren befahren wird, nach einem handgeschriebenen angeblichen amtlichen Taxen Zettel willkürlich schalten und walten und Geld verlangen können. Der Ertrag von Franziska Fürst (--) aus der Briefpost beträgt jährlich nur maximal 20 Gulden, bei Gesamtposteinnahmen von 668 Gulden, aus Rittsolarium, Estaffett und Ritt Verdiensten,  Fahrtsolarium und Schmierung. Sie verteilt die Post an 15 regionale Dörfer. Zu ihrem Einzugsbereich gehören rund 15 Dörfer mit ua Schlössern, worunter Langenerling dem Oberst Graf xxx von Königsfeld (--), Gebelkofen, Luckenpaint und Wolkering dem General Graf xxx von Lerchenfeld Gebelkofen (--), Scheyer alias Scheuer und Köfering dem Diplomaten Graf xxx von Lerchenfeld (--) und Niedertraubling Baron xxx von Berchem (--) gehören. - In Regensburg werden alle neuen Postwagen nach münchener Art mit neuartiger Dämpfung alias Postkutschen mit einer an vier Ketten hängenden Karosserie gebaut, allerdings mit einer geringfügig größeren Spurbreite, wogegen viele Menschen unbegründet wettern. - In Berching endet die Tätigkeit des berchinger Weinhändler und Gastwirt Anton Pettenkofer (--), dem auch die Ökonomie auf dem Hagenberg gehört, als katholischer kaiserlicher berchinger thurn und taxis Posthalter in der Posthalterei Gasthaus Pettenkofer Pettenkoferplatz 12 (10 24 Stadtverwaltung). - In Altdorf verkauft der ehemalige altdorfer Bürgermeister, Marmorhändler, Eisenhändler und Entdecker des altdorfer Ammoniten und Belemniten Marmors Kommerzienrat Johann Friedrich Bauder (70), den von ihm 10 Jahre zuvor gefundenen versteinerten Krokodilschädel für 200 Louis d'or entsprechend 3.000 € (20 24). - In Holnstein kaufen drei Jahre nach dem Tod ihre Vaters Graf Franz Ludwig von Holnstein (St) (++) dessen fünf Söhne, Max Joseph (St) (23), Friedrich August (St) (21), Klement alias Clemens (St) (20), Sigismund (St) (15) und Franz Xaver (St) (10) die benachbarte 5 km entfernte verfallene Burg Grünstein, um sie und das Brauhaus abzureißen.

1782 Wetter: Milder Jahresbeginn. Kälteeinbruchsrekord im Februar. - In Breitenbrunn wird der spätere möninger geistliche Kooperator Nikolaus Flierl geboren. - Die Anzahl der inhaftierten Zwangsarbetier, hauptsächlich Bettler, im nürnberger Arbeitshaus Katharinenkloster beläuft sich auf 9.000 Personen. Das Arbeitshaus rühmt sich drei bis vierhundert Personen des Gesindels jährlich entweder bei sich im Armenhaus alias Arbeitshaus oder im Fechthaus oder im Zuchthaus aufzubewahren, oder gekennzeichnet aus der Stadt und der Gegend zu verweisen. Ein Großteil der Armen sind Kinder. - In Nürnberg werden die Frühmessen als überflüssig eingestellt. - In Nürnberg gründet der Rat der Stadt Nürnberg eine Brandversicherungsanstalt für Gebäude. - In Regensburg wird der in Regensburg geborene und in Altdorf studierte Mediziner Jakob Christian Gottlieb von Schäfer Hofmedikus von Fürst Carl Anselm von Thurn und Taxis (St) (49). - Der Teilnehmer der Cooksüdseeexpedition Heinrich Zimmermann wird fürstlicher Schiffmeister auf dem Starnberger See, quittiert seinen Dienst und geht nach Triest. - Der in Nürnberg geborene altdorfer Student Johann Philipp Siebenkees (23) ist Hauslehrer einer deutschen Bankiersfamiliein Venedig. - In Neumarkt sind Georg Wilhelm Pollinger und Johann Geißler Bürgermeister. - In Regensburg stirbt der oberösterreichische Musiktheoretiker, Komponist und regensburger th&t Hofkapellmeister Joseph Riepel (73). - Der in Regensburg geborene Geiger, Komponist und Opernsänger Johann Christoph Kaffka (24) vertont die komische Operette Der Guk Kasten oder Das Beste kommt zuletzt. - Das Stift Kastl und alle übrigen oberpfälzischen Jesuitengüter werden vom pfälzer und bayerischen Kurfürst, sulzbacher und berger Herzog Karl Theodor von Wittelsbach (St) (58) mit dem Versprechen alles beim alten zu belassen den Maltesern und Johannitern übergeben, was sich der Magistrat sogar gefallen lässt. - In Regensburg erscheint das Blatt Wöchentliche Nachrichten von gelehrten Sachen, mit römischkaiserlichem Privileg, in dem Shakespears Theaterstück Hamlet beworben wird. - Der Sturm und Drang Schriftsteller Karl Philipp Moritz (26) bereist England, wo auf öffentlicher Strasse kein Degen getragen wird, sondern nur bei Hofgesellschaften. Duelle werden mit Pistolen ausgetragen. - In Amberg wird das Jesuitenkolleg den Maltheserrittern alias dem Maltheserorden eingeräumt. - In Neumarkt besteht nur eine Briefpostexpedition ohne Poststall. Es werden keine Pferde gewechselt. Die katholische kaiserliche thurn und taxis Postkutsche kommt nur 4 Mal wöchentlich durch. Nächste Poststationen mit Poststall sind Postbauer und Deining. In Deining kommt die Journaliere alias Postkutsche täglich nachts zwischen 10:00 und 12:00 Uhr aus Neumarkt an, verspätet sich dabei donnerstags und montags und geht nach einer Viertelstund Aufenthalt über Daßwang nach Regensburg wieder ab. Die Ordinaire kommt gelegentlich aus Beilngries abends zwischen 07:00 und 08:00 Uhr und retourt erst am Freitag morgen. - In Fürth heiratet der Brauer Wilhelm Humbser die Brauerwitwe Margarete Ursula Streeb und übernimmt die Brauerei Streeb. - In Nürnberg wird im Nachtkomödienhaus hinter der Lorenzkirche Lorenzer Platz/Ecke Theatergasse die Oper Alceste von dem in Erasbach geborenen Komponisten  Christoph Willibald Gluck (68) aufgeführt. - In Fürth wird die Brauerei Humbser gegründet. - In Regenstauf kauft der burglengenfelder Oberforstmeister Marquard von Großschedl von und zu Steinsberg (--), der auf Burg Burglengenfeld wohnt, das eher bescheidene Schloß Steinsberg, das er 19 Jahre bewohnt. - In Neumarkt ist die kaisrliche Thurn und Taxis Post bei der Wirtin Barbara Rößler (--) im Gasthaus Zum schwarzen Bären Obere Marktstrasse 26. - In Neumarkt Woffenbach gehört das Rittergut Hofmark Woffenbach dem sulzbacher Regierungs Vizepräsidenten xxx von Boslarn (--). - In Erasbach gehört das Rittergut alias die Hofmark Erasbach dem amberger Regierungsrat Franz Paul von Rupprecht (--). - In Sulzbürg ist das Dorf und das Schloß Sulzbürg im Privatbesitz von  pfälzer und bayerische Kurfürst, sulzbacher und berger Herzog Karl Theodor von Wittelsbach (St) (58). - In Regensburg ist Andreas Schopf (--) Schauspieltheaterdirektor. - In Preußen zwingt die Regierung die Postillione, die eigentlich zeitlich verbindlich getacktet auf festgelegten Postrouten von einer Pferdewechselstation zur anderen unterwegs sind, keine Pause machen dürfen und bei Verzug streng bestraft werden, im äußerst seltenen Fall, wenn ein Adressat zufällig auf dieser Strecke liegt, auch zwischen den Poststationen, Briefe oder Packete abzugeben oder aufzunehmen, wofür sie sich schon Kilometer vor dem Dorf, Flecken oder Hofgut durch das Blasen des Posthorns bemerklich machen müssen. - In Regensburg heiratet die französischschweizer Mezzosopranistin am regensburger Stadttheater und spätere münchener Hoftheatersängerin Elise Berner (16) ihren Kollegen, den Sänger Johann Nepomuk Peierl (21). - In Daßwang hat die dasswanger katholische kaiserliche thurn und taxis Posthalterei, die in sehr gutem Zustand ist und dem wittelsbachpfalzneuburger Untertan xxx (--) gehört, einen Wert von 13.000 Gulden. Die katholische thurn und taxis Postroute Nürnberg~Regensburg hat bei der Briefpost einen Umsatz von und nach Nürnberg von 56 Gulden und von und nach Regensburg 86 Gulden, dementsprechend insgesamt 142 Gulden, im Gegensatz zur Reitenden Post, die 1.500 Gulden Umsatz macht. - In Ponholz, das mit seinen 15 Häusern an der Postroute Regensburg~Bayreuth liegt, beklagt sich der katholische kaiserliche thurn und taxis Postmeister Johann Hartmann (--) über die große Konkurrenz bei Estafetten und Passagiers-Ritten durch die legalen privaten Lehenrößler alias Verleiher von Pferden im Auftrag von adeligen Grundherren bzw Hofmarken in Amberg und Regensburg und Stadtamhof, die ihm sein Geschäft kaputt machen und ihm seine Poststrasse kaputt machen, für die er verantwortlich ist um hauptsächlich amtliche Reichsterminpost pünktlich transportieren zu können, die aber trotzdem in schlimmstem Zustand sind. Auch daß sich Klosterpfarrer immer mehr als Postboten betätigen, ärgert ihn. Sogar sie dürfen ein Posthorn benutzen, weil es kein anderes Mittel gibt sich bemerkbar zu machen. Estafetten Briefe werden von wechselnden berittenen Boten an eine bestimmte Person geschickt und wenn sich diese nicht am Bestimmungsort befindet der Bestimmungsperson hinterhergeschickt, weshalb die Kosten aufgelistet werden, die der Empfänger bezahlen muss. Versender klären oft im Brief, wie die relativ hohen Kosten dem Empfänger möglicherweise zurückbezahlt werden. 

1781 Wetter: Frühling und Sommer trocken und heiß. Wassermangel. Geringe Ernte. - Am ansbacher Fürstenhof wird eine Witwenkasse und Waisenkasse für die weltliche Dienerschaft eingeführt. - Der pfälzer und bayerische Kurfürst, sulzbacher und berger Herzog Karl Theodor von Wittelsbach (St) (57) macht seine quirrlige und glanzvolle, aber durch einen Treppensturz an der Wirbelsäule verletzte illegitime Tochter Friederike Caroline Josephine von Bretzenheim (St) (10) zur Fürstäbtissin von Lindau. - In Neumarkt wird von der weltlichen Regierung die Fronleichnamsprozession mit von den Zünften auf Prunkwagen, Triumpfwagen und zu Fuß dargestellten lebenden Bildern nach dem Alten Testament, der Heiligengeschichte, der Weltgeschichte mit allen Schichten vom Kaiser bis zum Bauern selbst mit Jungfrauen, Juden und Türken verboten. - In Kadenzhofen wird der neumarkter Benefiziat Joseph Seitz geboren. - Maria Carolina von Savoyen alias Charlotta Antonia von Sardinien kommt mit ansehnlichem Gefolge nach Nürnberg, lässt sich das kaiserliche Ornat, die Reichsinsignien und Heiligtümer im Heiliggeistspital zeigen, frühstückt im Gasthof Zur goldenen Gans und reist nach Erlangen weiter. - In Neumarkt sind Georg Wilhelm Pollinger und Johann Geißler Bürgermeister. - Der herzberger Büchsenmacher Franke kann durch die Entwicklung eine konischen Zündlochs das gesonderte Aufschütten von feinem Zündkraut in die Pfanne überflüssig machen, indem das Zündkraut beim Ladevorgang durch das Rohr in die geschlossene Pfanne rieselt. - In Amberg bringt der Buchdrucker Georg Koch ein gemeinnütziges Wochenblatt heraus. - In Regensburg wird Staats-Relation der neuesten europäischen Nachrichten und Begebenheiten als historisches Journal vom regensburger Verleger und Buchdrucker Konrad Neubauer dreimal wöchentlich sonntags, mittwochs und freitags herausgegeben. - In Eichstätt bekämpft der eigentlich wegen seines Alters als Übergangskandidat gehandelte neue eichstätter Fürstbischof Johann Anton III von Zehmen (66) die in Ingolstadt gegründete Geheimgesellschaft Illuminatenorden, die ihre Mitglieder aus den Freimaurerogen abzieht. - In Bamberg gibt es keinerlei Industrie. - In Freystadt gibt es die erste Normalschule in der Oberpfalz. - In Nürnberg wird Hermann Hieronymus von Petz (27) Generalmayor des Fränkischen Kreises. - Der regensburger thurn und taxis Postbeamte Karl Michael von Pauerspach (44) kontrolliert im zweiten Jahr die Poststrecke alias Postkurs Regensburg~Nürnberg. - In Altdorf ist der Philosophieprofessor Jäger als Herausgeber eines statistischen Zeitungslexikons bekannt. Sein Kollege Professor Schwarz ist beneideter Besitzer einer großen Sammlung alter gedruckter Bücher. - In Neumarkt sind bayerische Dragoner stationiert. - In Neumarkt fängt die erst kürzlich reparierte Chausssee alias Hochweg Richtung Regensburg an. Auf der Chaussee liegt 9 bis 15 Zentimeter großer Schotter, der durch die Pferde glattgewalzt wird. - An der Grenze von Altdorf nach Neumarkt sind die oberpfälzischen Dächer im Gegensatz zu fränkischen Dächern neben Stroh auch auffällig mit Schindeln gedeckt. - Ab Hemau Richtung Regensburg sind auf vielen Dächern Bretter mit großen Steinen auf den Dachsparren immer häufiger zu sehen. Die Steine sind mit Holznägeln befestigt und sollen Windschäden verhindern. - In Deining gibt es eine Poststation. Fast alle Häuser sind aus Bruchsteinen gebaut und zweigeschossig. Die deininger Bevölkerung hat für den Reisenden Keysler eine typisch bayerisch sehnig kräftige bäuerlich stämmige Physiognomie. - In der Oberpfalz ist ein Drittel bis zur Hälfte des Geländes unbebaut. Es gibt nicht genug Nahrungsmittel. Die Landwirtschaft ist in schlechtem Zustand. - In Regensburg gibt es 2.000 bewohnbare Häuser. - In der Stadt Regensburg gibt es keine Patrizier mehr. Die Zandt, Auer, von der Donau und Lerchenfelder sind schon lange ausgestorben oder vertrieben worden. Das Ratskollegium besteht aus 16 Mitgliedern, darunter nur gelegentlich ein oder zwei Kaufleute unter den Rechtsgelehrten. 6 Räte bilden den geheimen Rat, dessen Vorsitzender der Stadtkämmerer ist. Auch Auswärtige können die Ämter besetzen, müssen aber langjährig in Regensburg tätgig sein. 30 % der Bürgerschaft sind Fremde. - In Regensburg hat das Wirthaus Zum Kreuz am Heidplatz viele moderne Zimmer und einen fürstlich gestalteten zweigeschossigen Tanzsaal. - In Regensburg ist die Gemahlin des sächsischen Gesandten Feiherr xxx von Hohenthal, eine Grafentochter, eine der schönsten Frauen der Stadt. Sie betätigt sich als Sängerin und lässt sich vom eichstätter Domherrn Graf xxx von Hatzfeld auf der Violine begleiten. Das Haus Hohenthal ist eines der gesellschaftlich beliebtesten regensburger Häuser, abseits der staatlichen steifen Etikette des Reichstags. - In Daßwang und Hemau werden bei der Post die Pferde gewechselt. - In der Oberpfalz ist der Aberglaube stark unter den Katholiken verbreitet, unter den Protestanten weniger, was Aussenstehende auf die vielen Prozessionen und Wallfahrten zurückführen und bereits den Kindern eingeimpft wird. - In Regensburg gibt es das Gasthaus Zu den drei Helmen. - Die Poststrecke von Nürnberg nach Regensburg wird weder nach Meilen noch nach Stunden sondern in Stationen berechnet. Je Station bezahlt man für das Pferd 1 Gulden und der Postillion erhält 30 Kreuzer Trinkgeld. In Nürnberg bezahlt man, wie in Franken üblich, das Postgeld im voraus und im bayerischen Regensburg, wie im größten Teil des Reiches üblich, am Ende der Reise. - In Altdorf hat die Universität 120 Studenten. - Altdorf hat 650 Einwohner. - In Altdorf baut man hauptsächlich Hopfen an, der betrügerischerweise häufig auch als böhmischer Hopfen verkauft wird, weil Biertrinker lieber Bier mit böhmischen Hopfen trinken. - In Altdorf gibt es eine Buchhandlung, die Buchhandlung Monath und zwei Druckereien, die Druckerei Hessel und die Druckerei Maier. - In Regensburg wird das ehemalige katholische Jesuitenkolleg in das katholische Priesterseminar Mittelmünster umgewandelt. - In Deining Lengenbachtal wird die Lengenbacher Wallfahrtskirche vom katholischen Weihbischof Felix von Stubenrauch eingeweiht. - In Nürnberg übernimmt mit dem Tod des Geigenbauers Leopold Widhalm (25) sein zweitältester Sohn Gallus Ignatius Widhalm (25) die väterliche Geigenbauwerkstatt. - In Regensburg Barbing bietet der katholische Deutsche Orden mit seinen 52 Untertanen auf den 12 Höfen, Reichstagsgesandten das Schloss Sarching als Unterkunft an. - In Eichstätt erstellt der eichstätter Hofmaler Johann Michael Franz (68) das Porträt vom eichstätter Fürstbischof Raymund Anton von Strasoldo (63). - In Allersberg wird der Sänger und Schauspieler Dismas Fuchs geboren. - In Regensburg wird der in Wien geborene ehemalige esterhazy Theaterdirektor Karl Michael von Pauerspach (44), verheiratet mit der in Regensburg geborene Ehefrau und Sängerin Maria Anna Tauber (--), neuer thurn und taxis Postkommissar in der kaiserlichen Reichspost, der im gesamten Postgebiet mit dem angrenzenden bedienten Ausland Visitationsberichte erstellt, wofür er seinen Beruf Theaterdirektor aufgibt. Seine erste Visitationsreise alias Testfahrt von Regensburg über Bayreuth, Bamberg, Nürnberg, Stuttgart, Straßburg, Frankfurt, Augsburg und zurück, muss er abbrechen, da er durch seine Anwesenheit eine 15 stündige Verspätung verursacht, wonach er wie eigentlich vorher verabredet nur noch in einer Kalesche hinterherfährt, worauf sich der neue nürnberger Oberpostamtsdirektor Freiherr Polykarp von Lilien (--) so beschwert, dass er seine Direktion nicht weiter prüft. Eine von wenigen darunter auch Frankfurt. - In Freystadt wird die erste oberpfälzer Normalschule alias Grundschule eröffnet. - In Altdorf wird eine Feuerordnung erlassen, die die Feuerwehrpflichten der Bürger beschreibt.

1780 Wetter: Erste gute Ernte nach 3 Jahren schlechter Ernte. In Amberg wird ein Strafarbeitshaus im ehemaligen kurfürstlichen Jagdhaus und späteren Fürstenhof errichtet. - In Ansbach gründet der letzte Markgraf Karl Alexander von Zollern Brandenburg Ansbach Bayreuth (St) (44) eine eigene Bank, die  Hochfürstlich-Brandenburg-Anspach-Bayreuthische Hofbanco um von jüdischen Banken unabhängig zu sein und als Privatbankier die Gewinne selbst einzustreichen. - Der uneheliche Königssohn Graf Ludwig von Holnstein (St) (--) stirbt und vererbt das Amt Holnstein an seine fünf Söhne, Max Joseph, Friedrich, Klement, Sigismund und Xaver. - Die ungarische, kroatische, böhmische und slawonische Königin Maria Theresia von Lothringen Habsburg (St) (63) stirbt in Wien. - Der erlanger Student C. Gleiß, Amicistenordensmitglied alias Martialis Schluck von Raufenfels publiziert die Schrift Dissertatio de norma actionum studiosorum seu von dem Burschen-Comment, in der auch das hospitium strictus bei dem alle Teilnehmer unbegrenzt zum Trinken gezwungen werden können, beschrieben wird. - Der römische deutschrömischen Kaiser und österreichischen Erzherzog Joseph II von Lothringen Habsburg (St) (39) steigt im Mai in Nürnberg incognito als Graf von Falkenstein im Gasthof Zum rothen Hahn am Kornmarkt ab. - In Nürnberg wird der Deutsche Hof alias das Deutsche Haus umgebaut und das Elisabetha Spital abgebrochen und in ein Männerspital und Weiberspital umgebaut. - Der in Fischbach bei Nittenau geborene Braumeister, ehemaliger Laienbruder des amberger Paulanerklosters und kloserneudecker Brauermeister in München Valentin Stephan Still (30) alias Frater Barnabas gibt zur Eröffnung des Ausschanes des Heilig-Vaterbieres alias Salvator dem pfälzer und bayerische Kurfürst, sulzbacher und berger Herzog Karl Theodor von Wittelsbach (St) (56) die erste Maß nach dem Erteilen der Ausschankgenehmigung. - Das Jägerhaus Theuern von Joseph Christian von Lochner wird vom kurfürstlichen Baumeister Wolfgang Diller aus Amberg in ein spätbarockes Schloss umgebaut. - In Neumarkt sind Georg Wilhelm Pollinger und Johann Geißler Bürgermeister. - In Bayreuth stirbt die in Bayreuth geborene württemberger Herzogin Elisabeth Friederike Sophie von Brandenburg Bayreuth (St) (48). - In Hemau beherbergt nach Nepomuk von Reisach der Hofturm alias Hexenturm Käfige zur Einkerkerung von Verurteilten und Folterwerkzeuge. Nach Johann Nepomuk Anton von Reisach in Kallmünz sind die Besitzverhältnisse der Landsassen im Herzogtzum Neuburg u.a. folgende: Parsberg ist in Besitz von Markgraf xxx von Schönborn, Allersburg gehört Freiherr Philipp von Guise, Bergstetten bei Laaber gehört einer von Flachner alias von Drechsl, ein Burggut in Callmünz gehört einer Familie von Schott, Carlstein gehört Freiherr von Schneid, Dietldorf gehört Freiherr Hektor Tänzl von Trazberg, Edlhausen gehört Freiherr von Hofmühlen, Embhofen gehört Freiherr Johann Nepomuk von Rummel, Kleinetzenberg und Großetzenberg gehören Ludwig von Pestalozza, Etritzhausen? bei Nittenau gehört Freiherr von Wildenau, Kronberg bei Schwandorf gehört Freiherr von Spirinck, Forstenberg bei Regenstauf gehört Freiherr Jakob von Schneid, Fünfstetten gehört dem augsburger Patrizier Freiherr von Rehlingen, Gannsheim bei Monsheim gehört Freiherr von Küllberg, Gundelsheim bei Monsheim gehört Graf von Fugger, Burg und Herrschaft Hackenberg ist im Besitz der Freifrauen von Höfen mit dem Hofmarksadministrator Baron Franz von Asch zu Hauzendorf, Haselbach bei Schwandorf gehört Freiherr von Spirinck, Haizenhofen bei Burglengenfeld gehört Freiherr von Strahl, Hauzenstein bei Regenstauf gehört Freifrau von Franken, Hochdorf bei Burglengenfeld gehört Freiherr von Karg von Bedenburg, Hirschling bei Burglengenfeld gehört Freiherr Joseph von Schneid, Lauffenthal bei Hemau gehört der Familie xxx von Geyer, Leonberg bei Burglengenfeld gehört Freiherr von Oerle, Loch bei Eichhofen bei Regensburg gehört Freiherr von Oberndorf, Lutzmannstein 6 km nordöstlich von Velburg gehört Freiherr von Giese, Markstetten gehört der Familie von Schott, die Herrrschaft Möhren bei Monsheim gehört Graf von Fugger Norrendorf, Möhrlach bei Hilpoltstein gehört Freiherr xxx von Imhof, Naderholz gehört Graf xxx von Bretzenheim, Neunkirchen ist im Besitz des schmidmühlener Schmieds Muckendorfer, Oberfrauendorf ist im Besitz der Bachner von Eggensdorf, Pernardswald bei Regenstauf gehört Freiherr Karl Georg von Stinglheim, Pettendorf bei Burglengenfeld gehört Freiherr von Schellerer, Pürkensee gehört freiherr von Franken, Plotzenau bei Monsheim gehört Ignatius von Pestalozza, Regendorf bei Zeitlarn gehört Freiherr von Oberndorf, Rohrbach bei Burglengenfeld gehört der Familien von Andriann, Rodenfels bei Neuburg gehört Graf von Taxis, Romspaur bei Burglengenfeld gehört Freiherr Joseph von Schneid, das Burggut Schmidmühlen gehört der Familie von Vischbach, Steinberg bei Wackersdorf gehört Freiherr Christoph von Reisach, Windbuch bei Burglengenfeld gehört Siegfried Teufel von Pürkensee, Wolfsegg gehört Freiherr von Oberndorf und Zell bei Hilpoltstein gehört Freiherr von Zehmen. - Die in Ingolstadt gegründete Geheimgesellschaft Illuminatenorden hat 60 Mitglieder. Viele davon ehemalige aufklärerische Freimaurer. - Reichsgraf Maximilian von Holnstein (--) wird bis 18 00 Statthalter in Amberg. - In Neuburg an der Donau wird Hörnla-Wein im Gasthaus Am Schlagbrückl Elisenplatz 16 ausgeschänkt. - Der uneheliche Kaisersohn und herzöglichbayerische General Graf Franz Ludwig von Holnstein (St) (57) stirbt. - In Sulzbach stirbt der Verlagsdrucker Georg Abraham Lorenz Lichtenthaler (69). Sein bei ihm lebender Neffe ist Johann Esaias Seidel (22). - In Regensburg kommt die erste Ausgabe der Zeitung Reichstagszeitung heraus. Untertiel ist Komitial-Nebenstunden. - In Regensburg logieren die speyerer und rothenburger Delegationen im Haus Zum Pelikan in der Keplersraße 11. - In Regensburg gibt es jährlich drei Jahrmärkte, einen im Winter um St Erhard um den 8. Januar, einen im Frühjahr um St Georg um den 23. April und einen im Herbst um St Emmeram um den 22. September. - In Regensburg Stadtamhof findet zweimal jährlich eine Dult statt. - In Eichstätt Roppersbuch wird der trinkfreudige und gesellige katholische Pfarrer Thomas Hartmann (60+) der Liebschaft mit seiner mit ihm verwandten Haushälterin und einem daraus resultierendem Kind beschuldigt. Die beschuldigte Frau, seine Tante, reißt sich in Rage die Kleider vom Leib und irrt durch den Ort. Pfarrer Hartmann flieht in eine Kloster-Freiung alias Asyl, wohin eigentlich nur Mörder fliehen. Er glaubt einem Versprechen, dass alles in Ordnung gebracht wird, wird auf der Strasse aufgegriffen, monatelang unter schlimmsten Bedingungen gefangen gehalten, mehrere Tage im Stehen gefoltert, woraufhin er gesteht. Die katholischen Herren Commissarien verkünden lächelnd sein umfängliches Geständnis. Eine Bittschrift der Verwandschaft bleibt unberücksichtigt. Pfarrer Hartmann wird auf dem Luderplatz verscharrt. Alle Beteiligten fühlen sich zum Stillschweigen von der Inquisition bedroht. - In Sulzbach erscheint die letzte Ausgabe Churfürstliches Intelligenz- und Adreß-Comtior. - In Regensburg eröffnet in einem klösterlichemmeramer Sommerhaus mit Lustgarten die Gaststätte Zur grünen Allee im Volksmund Prinzengarten nach dem Besitzer Jakob Baltasar Prinz benannt. Auf dem Gelände wird das erste Volksfest der Stadt Regensburg abgehalten. - In Amberg stellt Johann Thumberg (--) Geigen her. Er ist der Sohn des Geigenbauers Johann Georg Thumberg (--), der aber qualitativ höher eingeschätzte Instrumente baut. Unerscheidbar sind die Geigen von Johann Thumberg (--) durch ein höher gewölbte Bauform. - In Nürnberg baut der langenfelder Geigenbauer J M Scheinlein kurzfristig Geigen. - In Ingolstadt verleiht Adam Weishaupt (32) an Graf Franz Xaver von Seyboldsdorf Aibach (--), dem das Barockschloss Helfenberg in Lengenfeld gehört, einen Doktortitel. - Der in Ingolstadt geborene ingolstädter Kirchenrechtsprofessor Adam Weishaupt (32) wirbt erfolgreich den Revolutionär und Kritiker des Adels, den dieser als Hofgeschmeiss verhöhnt, Freiherr Adolf von Knigge (28) alias Adolf Freiherr Knigge, der nur auf das von, nicht aber auf das Freiherr verzichtete und der am Hof von Wilhelm von Hanau in Ungnade gefallen war und sich auf der Flucht befindet, in seinen in Ingolstadt gegründeten Geheimbund der Illuminati an. - In Regensburg Alteglofsheim, das Graf xxx von Königsfeld (--) gehört, stirbt der Posthalter Anton Fürst (--), dessen Witwe Franziska Fürst (--) die erste Poststation auf der Route nach München nach 40 Jahren übernehmen darf, weil sie ein Vermögen von 10.000 Gulden nachweisen kann. - In Amberg erbaut der nürnberger Niederadelige und fürstlichwürzburger Truchseß Joseph Christian Lochner alias Joseph Christian von Lochner (--) für seinen Sohn das Schloß Theuern außerhalb der Stadt.

1779 Wetter: Das erste Halbjahr ist trocken. Andauerndes Regenwetter im Juli und August. - Der Bayerischen Erbfolgekrieg alias Kartoffelkrieg wird ohne eine militärische Schlacht beendet. - In Neumarkt beantragt die verwitwete Gräfin Maria Carolin von Seeau (--) beim Rat der Stadt Neumarkt erneut eine Schankkonzession und eine Branntweinbrennkonzession. Die Regierung in München alias Hofkammeramt erteilt die Genehmigung unter der Bedingung dass sie das Haus an einen Bürgerlichen verkauft. - 96 Tage Soldatenwerbung in Neumarkt. - In Altdorf stirbt der in Nürnberg geborene altdorfer Mathematikprofessor, Astronom und Doktor der Medizin Michael Adelbulner (77), der Sohn eines Buchdruckers. - In Neumarkt kauft Graf xxx von Fugger Zinnenberg (--) die Grafschaft Wolfstein. Die Gerichtsbarkeit über die Grafschaft Wolfstein bleibt bei der kurfürstlichen ? Regierung in Amberg. - In Regensburg lässt der Rat der Stadt Regensburg alle 115 Sperrketten mit einem Gewicht von 3 Tonnen entfernen, wobei nur eine am Rathaus belassen wird. - In Regensburg lässt Fürst Carl Anselm von Thurn und Taxis (St) (46) eine Allee um die Stadt Regensburg herum anlegen. - Der bei Brüssel geborene pfalz sulzbacher und kurpfälzer Herzog Karl Theodor von Wittelsbach (St) (43) erhebt seine in Mannheim geborene Kanzlistentochter und schöne und kluge Mätresse Maria Franziska Seyffert alias Freifrau Maria Franziska von Heydeck nach der Stadt Heideck zur Gräfin Maria Franziska von Heideck. - In Nürnberg installiert der beringersdorfer protestantische Pastorssohn und Mediziner Georg Friedrich Kordenbusch später von Buschenau und Thumenberg (48) ein Hydrometer alias Wasserstandsmessgerät. - In Neumarkt sind Georg Wilhelm Pollinger und Johann Geißler Bürgermeister. - Der in Erlangen geborene Dichter Freiherr Karl Siegmund von Seckendorff (35) bringt seine Oper Superba heraus. - Der bamberger Domherr und ehemalige Reichstagskommissar Franz Ludwig von Erthal (49) wird bamberger und würzburger Fürstbischof. Mit der Übernahme seiner Regenstschaft kehrt Traurigkeit und Einförmigkeit ein. Es werden Jagdausflüge, Hoftheater abgeschafft. Theateraufführungen in seinem Einflussbereich werden verboten. Der Theaterfundus wird zugunsten eines Waisenhauses verkauft. In der Residenz werden unsittliche Bilder entfernt. Die Bamberger weichen in das Dorf Lug eine halbe Stunde von Bamberg aus, in dem jeden Nachmittag getanzt wird und dabei Hofkavaliere und Handwerker, gnädige Fräuleins und Kammerzofen ohne Ceremoniel durcheinanderhüpfen. - In Bamberg sind nach 10 Jahren 1.523 Todesurteile gefällt worden, in den nachsten 10 Jahren werden es nur noch 765. - In Regensburg Pondorf stirbt der katholische Pfarrer, Exorzist und Wunderheiler Joseph Gaßner (52). - In Regensburg bemühen sich die Juden nach dem Verbot von Lessings Buch Nathan der Weise vergeblich mit einer Eingabe um mehr Toleranz ihnen gegenüber. - Der kurbayerische Kämmerer, Wirkliche Geheime Rat und Generalleutnant Graf Max Emanuel Franz von Lerchenfeld (St) (--) heiratet in zweiter Ehe die Freiherrentochter Franzisca von Leoprechting.  - In Regensburg richtet sich die kölner Gesandtschaft in der Dompopstei am Domplatz 6 ein. - In Regensburg verlässt die würzburger Delegation die Gumprecht Behausung Neue Waag Gasse 1. - In Regensburg gibt es am Königshof den Hundsgraben, der mit Wasser gefüllt ist. - In Altdorf stirbt der ledige General Feldmarschall Leutnant Georg Christoph von Oelhafen (69). - In Regensburg wird der in Sachsen-Anhalt geborene verarmte Archidiakonssohn und Neupfarrkirchenpfarrer Jakob Christian Schaeffer (61) Superintendent der evangelischen Gemeinde, der die moralischen Richtlinien der Gläubigen bestimmt.

1778 Wetter: An Pfingsten zerstört ein Unwetter mit Wasserfluten von Nürnberg bis Erlangen einen großen Teil der Feldfrüchte, Gartenfrüchte, Gebäude und Waldungen. In Gräfenberg kommen 7 Einwohner bei einem Hochwasser ums Leben. Das Vieh ertrinkt. Sehr trockener Sommer. Schädlinge vernichten spärliche Ernte. - In Berching Holnstein Staufersbuch erhalten die geistliche Gefälleverwaltertochter xxx  Hayer zu Velburg (--) und ihr Mann Anton Michl Mayer (--) als Gefälleverwalter die Lehensbriefe der Hofmark mit Landsassenfreiheit Staufersbuch vom pfalz sulzbacher und kurpfälzer Herzog Karl Theodor von Wittelsbach (St) (42) und des ehemaligen Adelsitzes Burg Schellenstein in Seubersdorf Wissing. Als Witwe wird ihr die Landsassenfreiheit verweigert. - In Nürnberg erwähnt der reichstädtische Waagmtmann und Zollamtmann Christoph Gottlieb von Murr (45) in seiner Beschreibung der vornehmsten Merkwürdigkeiten in der freien Reichsstadt Nürnberg unter Nr 23, S 438, dass es 15 76 in der privaten Bibliothek des nürnberger Patriziers xxx Ebner (--) die Papierhandschrift in folio Chronica der Stadt Neumarkt in der oberen Pfalz, gegeben hat. - In Regensubrg wird der seit dem Vorjahr euphorisch gefeierte Schauspieler, Publikumsliebling und eigenverantwortliche neue Theaterdirektor Felder nach 232 Vorstellungen im Gasthaus Zum roten Hahn durch Intrigen des Adels abgesetzt, dem der von ihm zur Schau gestellte Stolz nicht passt. Frau Bock übernimmt erfolglos für sechs Monate den Theaterbetrieb. -- Im Bayerischen Erbfolgekrieg erhebt Österreich Ansprüche auf Niederbayern und die Oberpfalz und österreichische Truppen unter dem deutschrömischen Kaiser und österreichischen Erzherzog Joseph II von Lothringen Habsburg (St) (37) rücken im Januar in die Oberpfalz ein. Die Stadt Straubing wird Zentrum von Österreichisch Bayern. Die Markgraftümer Ansbach und Bayreuth werden für Preußen bestätigt. Die Kurwürden von Bayern und der Pfalz werden zusammengelegt. Die gegenseitige Erbfolge der wittelsbacher Linien wird anerkannt. - In der Stadt Neumarkt sind während des ganzen Jahres keine Soldaten stationiert. Der Bürgersohn Alois Bernmüller verspottet die bürgerliche Wachmanschaft als Rußige und wird dafür einen Tag in der Hauptwache am Unteren Tor eingesperrt und eine Stunde in den Stock gesperrt. Der fahnenflüchtige Dyer wird begnadigt, da ein Dragoner seiner Mutter die Hand abgehackt hat und deshalb erwerbsunfähig ist. Der Stadtfurier, der für die Zuordnung von Unterkünften für die Soldaten zuständig ist, ist vom Wachdienst befreit. Fahnenflüchtige schleichen sich nachts in die Stadt, werden aber vom Bürgermeister am frühen Morgen heimlich aus der Stadt geschafft. - In Kloster Kaisheim bei Donauwörth ist der salzburger Wolfgang Amadeus Mozart (22) Gast des Reichsprälaten Cölestin Angelprugge. - Der schwerkranke Baron von Strahlenfels überträgt alle seine Güter seinem Bruder Johann Gustav Adolph von Strahlenfels (52) verheiratet mit der berühmten Johanna Louise Gräfin du Quesne, dem gesellschaftlichen Mittelpunkt Erlangens. - In Kastl wird der spätere eutenhofener Pfarrer Josef Schwarzfärber geboren. - In Neumarkt sind Georg Wilhelm Pollinger und Johann Geißler Bürgermeister. - Der in Regensburg geborene Geiger, Komponist und Opernsänger Johann Christoph Kaffka (24) vertont Die Zigeuner von Heinrich Ferdinand Möller (33). - In Nennslingen kauft Johann Daniel Gloßner die Brauerei von Friedrich Treiber. - In Amberg werden Franz Michael Girisch, Johann Joseph Mayr, Adam Bernhard Faßmann und Eustach Fleischmann zu Bürgermeistern gewählt. - In Bamberg wird in der Nähe des ehemaligen Jesuitentheatergebäudes ein Allgemeines Comödienhaus errichtet. - In Ingolstadt wird Maximilian Emanuel von Lerchenfeld als Sohn des ingolstädter Pflegers und Hofkastners Freiherr Max Joseph von Lerchenfeld  geboren. - In Neumarkt werden Georg Wagner, Franz Kerschenbeck und Balthasar Löw wegen Schatzgräber verhaftet. - In Ansbach wird die Freimaurerloge Alexander zu den drei Sternen zur Direktorial-Mutterloge Anarcharsis zum erhabenen Zweck für Franken erhoben, in der der in Ansbach geborene letzte Markgraf und Graf von Sayn Karl Alexander von Zollern Brandenburg Ansbach Bayreuth (St) (42) das Großmeisteramt niederlegt und Protektor der Loge wird, der die erlanger Freimaurerloge Libanon zu den drei Cedern und die nürnberger Freimaurerloge Joseph zur Einigkeit unterstehen. - In Regensburg wird Andreas Schopf (27) Leiter der Thurn und Taxis Nationalschaubühne und Franz Paul Sadlo (27) wird Musikdirektor am Regensburger Hoftheater. - In Regensburg findet der fertige leipziger Theologiestudent Carl Theodor Gemeiner (22) keine Anstellung, setzt sich ins Stadtarchiv und verfasst eine Abhandlung über die Geschichte der Juden der Stadt, für die er als Anerkennung dort eine Anstellung erhält. - In Nürnberg wird der Mundartdichter Johann Friedrich Rietsch geboren. - In Regensburg stirbt das uneheliche Erziehkind Johann Wagner nach drei Jahren im Waisenhaus an den Spätfolgen ein Pockenerkrankung alias Blattern mit höchstens 14 Jahren. Er ist der uneheliche Sohn des Schulhalters Elias Wagner im Oberen Wöhrd. Seine Mutter ist unbekannt. Das Waisenhaus für Erziehkinder und Exulantenkinder bzw für die Armen Kinder mit durchschnittlich 9-11 Pfleglingen leitet ein Ehepaar, der Waisenvater alias Paedagog und die Waisenmutter. - In Amberg wird das seit Jahren leerstehende Zeughaus als Zeughaus aufgelöst. - In Regensburg kehrt der in Wien geborene erfolglose ehemalige esterhazy Theaterdirektor Karl Michael von Pauerspach (44) nach der Heirat in Wien im Stefansdom mit der ebenfalls erfolglosen Sängerin Maria Anna Tauber (--)  in deren Geburtsort Regensburg zurück, wo er aber beruflich keine Chancen hat und sich mit dem Schreiben ua von Opernlibrettos beschäftigt. - In Velburg ist Freiherr Edmund Ferdinand von Schatte (--), Pfleger und Kastner, Steuer- und Umgeldseinnehmer. - In Nürnberg Gostenhof, der nürnberger Vorstadt, steht der seit mindestens 17 20 nachgebaute Obelisk der Rennbahn von Konstantinopel alias Istanbul als Sehenswürdigkeit im Volkamer Garten.

1777 Wetter: Schlechte Ernte. - In Regensburg endet eine Ära der Dominz französischer und italienischer Operisten im Komedienhaus alias Ballhaus, tatsächlich Hoftheater, wo die Schopfische Schauspielergesellschaft, finanziert von Fürst Carl Anselm von Thurn und Taxis (St) (44), nach sieben Jahren 311 Vorstellungen, darunter 50 Trauerspiele, 199 Lustspiele, 34 Singspiele, 25 Dramen und drei Prologen abgeliefert hat, über die sich xxx Nikolai in seiner Reisebeschreibung höchst unzufrieden äußert, ihre letzte Vorstellung gibt. Zehn Wochen später gibt die Waltherische Schauspielergesellschaft ihre erste Vorstellung im Gasthaus Zum blauen Hecht, die hauptsächlich Stücke mit einem Kapserl als Hauptfigur haben. Weil sich die an italienische Qualität gewohnten Zuschauer beschweren, wird die Schauspiergesellschaft Walther aufgelöst, wobei die besseren Schauspieler abgeworben werden und unter xxx Rohrndorfer im schicken Gasthaus Zum roten Hahn wieder italienisches operettenhaftes Theater unter dem neuen Publikumsliebling und neuen Theaterdirektor Felder eigenfinanziert geboten wird, der bis zum Januar des Folgejahres 232 Vorstellungen gibt. - In Regensburg sind bisher in den letzten Jahren die Sartor-Moser Schauspielergesesllschaft und die Bornerische teutsche Schauspielergesellschaft in einem Gasthaus aufgetreten. - Mit dem Tod von bayerischer Kurfürst Maximilian III Joseph von Wittelsbach Bayern (St) (50) stirbt das Geschlecht aus und Bayern droht in Österreicher aufzugehen. Bayern und die Oberpfalz fallen an den pfälzer Kurfürst Karl Theodor von Wittelsbach (St) (53), der die Residenz des neuen Doppelstaates Kurpfalz-Bayern nach München verlegt. - Markgräfliche Hilfstruppen in britischem Sold, 2 Infanterieregimenter und ein Jägerregiment ziehen von Ansbach aus u.a. mit dem auf Burg Greiz geborenen Major Freiherr Christoph Ludwig Rudolph von Reitzenstein (41) nach Nordamerika. - Der in Neumarkt geborene Wundersopran Eugen Pausch (19) tritt in das Kloster Waldsassen ein, erhält die Leitung des Musikchores und beginnt mit der Komposition von 18 Messen, einem Tedeum, einem Vesperwerk mit 28 Psalmen und 12 Operetten. - Der bayerische Generalmajorssohn Maximilian von Montgelas (18), aus dem Landadel von Savoyen, erhält ein Diplom an der Universität Ingolstadt mit außerordentlichem Lob. - Das Reichslehen Wolfstein Sulzbürg Pyrbaum wird vom Kaiser als heimgefallenes Reichslehen eingezogen und einem Kommissar unterstellt. - Der aus Sigras bei Vilseck stammende Peter Altenburger, unehelicher Sohn des Ritters des Goldenen Militärs und lateranischer Graf Joseph von Schepper aus Sigras und der Pflastererstochter A M Schlez wird legitimiert. - In Neumarkt wird der spätere waltersberger Pfarrer Philipp Anton Herrmann geboren. - Beratzhausen wird bayerisch. - In Nürnberg stirbt die ratsfähige adelige Familie Tilli aus. - In Regensburg unterhält Fürst Carl Anselm von Thurn und Taxis (St) (44) ein sonntägliches Hatztheater alias eine Tierkampfarena mit seinem Kammerdiener Hilt als Hatzdirektor, dem Metzger Johann Lingauer als Hatzmeister und Hatzknechten die von der fürstlichen Theaterintendanz geleitet werden. Hatzzettel alias gedruckte Handzettel werden mit Trommlern verteilt. Die Tierhatz wird vom Rat der Stadt verboten, muss aber auf Druck von Fürst Carl Anselm von Thurn und Taxis (St) (44) zumindest während seiner Anwesenheit in Regensburg die Veranstaltungen erlauben. Bären, Stiere, Wölfe und Wildschweine werden zusätzlich mit Feuerwerkskörpern und Eisenspitzen gequält aufeinandergehetzt. - In Nürnberg stirbt der nürnberger Goldschmied Paulus Holzhamer (52) und wird ohne Leichengesang und ohne die Anwesenheit eines Geistlichen auf dem Johannisfriedhof begraben. - In Neumarkt sind Georg Wilhelm Pollinger, Rößler und Johann Geißler Bürgermeister. - In Bamberg lässt sich der erlanger Historienmaler Conrad Geiger (26) nieder. - Graf Friedrich Ludwig Carl Christian von Castell (31) tritt auf der meininger Elisabethenburg in dem Stück Der Graf von Waltron oder die Subordination von Heinrich Ferdinand Möller als  Baron von Helsinghör auf und trennt sich kinderlos von seiner zweiten Frau Karoline Friederike von Voss. - Auf Rokokoschloss Mörlach bei Hilpoltstein, auf dem er ein Luxusleben führt, lässt sich der ehemalige Kolonialoffizier und Portraitmaler Freiherr Christoph Adam Carl von Imhoff (46) im Glauben ein ungeheures Vermögen zu erhalten von seiner ersten Frau, Frau Anna Maria Apollonia Chapusset de St. Valentin (31), die er auf seiner Kolonialreise kennengelernt und geheiratet hatte und die nicht mehr in sein Weltbild passt, unter fadenscheinigen Ausreden scheiden und sichert so seine Ehe mit der in weimar geborenen Hofdame Luise Franziska Sophie von Schardt (27) aus dem Freundeskreis von Goethe (28) ab, mit der er auch seit zwei Jahren verheiratet ist. - Die bayerisch Infanterie wächst mit der pfälzer Infanterie um acht Regimenter und übernimmt von den Pfälzern ein helleres Blau als Rockfarbe. - In Erlangen nimmt die Freimaurerloge Log u. a. die Brüder von Seckendorff, von Aufsess, von Pöllnitz, von Trockau auf. - In Erlangen wird das Berufsverbot für jüdische Ärzte auf dem Land aufgehoben. - In Sulzbach propagiert der Mediziner, Goldkreuzer und Rosenkreuzer Bernhard Joseph Schleiß von Löwenfeld (46) unter dem Pseudonym Carl Hubert Lobreich von Plumenoek den Orden der Goldkreuzer und Rosenkreuzer, einer Tarnorganisation des Jesuitenordens, die mit Geisterzauber, Illusionisten und Bauchrednern beeindrucken, die Aufklärung ablehnen und sich auf die Bibel beziehen. - Das pfalzneuburger Beratzhausen fällt an Kurbayern.  - In Regensburg ist der Orgelbauersohn und Klavierbauer Franz Jakob Späth (63) Hersteller der beliebtesten Klaviere von Wolfgang Amadeus Mozart (21). - In Regensburg ist Andreas Jakob Stadler Besitzer des Brauereigasthofs Zum Bären an der Kette in der Ostengasse 16. Es hat Rokokotzereien. - In Ansbach macht sich der evangelische Landarztsohn und spätere Bankier Johann Lorenz Schaezler (15) nach Frankfurt auf um dort eine Kaufmannslehre zu beginnen. - In Ingolstadt trifft sich der Illuminatenorden im kleinen Rückgebäude des Wohnhaus von Franz Riedmaier alias Augsburger Bote Theresienstrasse 23. - In Ingolstadt wird Graf Maximilian Emanuel Heinrich Anton de Padua Franz Xaver von Topor Morawitzky  (33) Obristwachtmeister im Regiment Kurprinz. 13 Jahre später ist er Oberst im bayerischen Hofkriegsrat. - In Schmidmühlen übernimmt das regensburger Adelige Damenstift Niedermünster Niedermünstergasse 6 das Obere Schloss. - In Fürth stirbt der in Lauf geborene Webermeistersohn und Brauersohn Johann Heinrich Mannert (53), der in Altdorf bis 17 56 das Fortunabad Untere Badgasse 5 besessen hat, dort einen unehelichen Sohn zurückgelassen hat und wieder nach Lauf zurückgekehrt ist, wo er als Bader, Chirurg und Wundarzt gearbeitet hat, aber einen sehr schlechten Ruf hat, denn seine unerhörte Leichtsinnigkeit und sein lasterhaftes Leben bracht ihn um alles. Seine Ehegattin ließ sich von ihm scheiden und er mußte auch seinen Stab ergreifen und weiterer Auskunft suchen. - In Mühlhausen ist das evangelische Klösterchen Grab bzw dessen Kapelle am südlichen Waldrand des Schlüpfelbergs nur noch eine Ruine ohne Dach, Türen und Fenster, dass man die Kanzel mit einer Leiter besteigen muss, weshalb der evangelische bachhausener Pfarrer die drei jährlichen Gottesdienste an Ostern, Himmelfahrt und Michaeli nur bei schönem Wetter auf dem freien Feld hält.

1776 In Neumarkt wird die Apotheke im Erdgeschoss des neumarkter Rathauses geschlossen. - Der Hofkriegsrat in München befiehlt die Räumlichkeiten der neumarkter Hauptwache am Unteren Tor, die Offiziersstube auf 8x5 Meter und die Mannschaftsstube auf 8 x 6 Meter zu vergrößern und Oberst von Kolf fordert mehr Kerzen wegen mehr nächtlicher Rundgänge. Die Wachsamkeit wird durch die Entfernung der Matrazen durch lederne Schlafsessel erhöht. - Die ungarische, kroatische, böhmische und slawonische Königin Maria Theresia von Lothringen Habsburg (St) (59) schafft die Folter ab. - In Nürnberg wird der Landschaftsmaler und Kupferstecher Christian Meichelt geboren. - In Neumarkt fließt laut einer Zeichnung von Jocher frisches Quellwasser durch unterirdische Röhren vom Fuchsberg durch die Rosengasse in die Stadt zum Brunnen vor Oberer Markt 11, dann zum Brunnen vor dem Eingang des Rathauses, wo sich die Röhrenleitung aufteilt. Ein Teil fließt Richtung Johanniskirche bzw Badgasse und ein zweiter zum Brunnen vor Untere Marktstrasse 4, von wo es in die offen Wasserinne in der Mitte der Marktstrasse läuft, die rechts neben dem Unteren Tor in den Leitgraben fließt. Das Quellwasser ist wesentlich sauberer als das Grundwasser in den anderen neumarkter Brunnen. - In Ingolstadt versucht der Offizier Ecker, Mitglied einer burghausener Loge, die sich mit Goldmacherei beschäftigt, vergeblich die Mitglieder zu werben, mit denen zum Schutz der Aufklärung vor den trotz Verbotes verschworenen Jesuiten der ingolstädter Kirchenrechtsprofessor Adam Weishaupt (28), der alleiniges nicht jesuitisch geprägtes und daher isoliertes Mitglied an der Universität Ingolstadt ist, den Geheimbund der Illuminati gründet. Der Geheimbund der Illuminati alias Illuminatenorden ist ein Weisheitsbund, der Zugang zu kirchenkritischer Literatur ermöglichen soll und der den freimaurerischen Rosenkreuzerorden bekämpfen will, der das Goldmachen durch Frömmigkeit und Kasteiung ermöglichen soll. Viele Freimaurer treten ihm bei. Durch die gesellschaftlich besonders hochstehenden Mitglieder wird ihm bald unterstellt Regierungen untergraben zu wollen. - Der Malteserorden kauft Burg Randeck im Altmühltal vom Kurfürstentum Bayern. - Der in Frankfurt geborene regensburger Maler Johann Zoffany (43) portraitiert die ungarische, kroatische, böhmische und slawonische Königin Maria Theresia von Lothringen Habsburg (St) (59) und wird von ihr in den erblichen Adelsstand erhoben. - In Regensburg lässt Fürst Carl Anselm von Thurn und Taxis (St) (43) ein Hatztheater, alias eine Tierkampfarena erbauen. - Die Ehefrau des Generalerbpostmeisters und Prinzipalkommissars beim Immerwährenden Reichstag in Regensburg Fürst Carl Anselm von Thurn und Taxis (St) (43), seine Cousine Auguste von Württemberg (St) (42) begeht ihren letzten von mehreren erfolglosen Mordversuchen an ihrem Ehemann, wofür dieser sie unter strengen Hausarrest nach Schloss Trugenhofen alias Schloss Thurn und Taxis bringen lässt. Er erstattet keine Anzeige. - In Ellingen kauft ein Gastwirt das Palais Landauer, eine ehemalige Landkomturei, und führt es als Gasthaus  Römischer Kaiser. - In Neumarkt sind Georg Wilhelm Pollinger und Johann Geißler Bürgermeister. - Maria Anna von Boslarn kommt in den Besitz des Schlossgutes Woffenbach. - Graf Friedrich Ludwig Carl Christian von Castell (30) holt den erlanger Historienmaler Conrad Geiger (25) in die Grafschaft Castell. - Der zwielichtige Geschäftsmann Freiherr Christoph Adam Carl von Imhoff (42) zieht mit seiner Frau Anna Maria Apollonia Chapusset de St. Valentin (29) und seiner Tochter Amalie von Imhoff (01) in das Rokokoschloss Mörlach bei Hilpoltstein und führt dort ein Luxusleben. - Der bamberger Domherr Franz Ludwig von Erthal (46) wird Reichstagskommissar. - In Erlangen nimmt die Freimaurerloge Libanon zu den drei Cedern u. a. die Brüder von Seckendorff, von Aufsess, von Pöllnitz und von Trockau auf. - In Regensburg Pondorf wird der Exorzist, Wunderheiler und katholische Pfarrer Joseph Gaßner (49) durch den römischdeutschen Kaiser Joseph II von Lothringen Habsburg (St) (35) aus Regensburg verbannt und in die Pfarrei Regensburg Pondorf strafversetzt. Seine Heilmethoden sind umstritten. Er bedient sich der Hypnose und starrt dabei seine Patienten an, schüttelt sie und wendet den Stirngriff und den Karotisgriff alias Nackengriff an, bei dem die Patienten kurzzeitig bewußtlos werden. - Das Thurn und Taxis Hausgesetz regelt die Erbmodalitäten. - In Nürnberg Beerbach begeht der in Poppenreuth geborene evangelische Pfarrersohn, beerbacher und neunhofer Pfarrer und Familienvater Johann Christoph Sigmund Löhner (36) Selbstmord durch Erschießen. - In Nürnberg stirbt der aus Österreich zugezogene Geigenbauer Leopold Widhalm (54). Seine Söhne Martin-Leopold Widhalm (29), Gallus-Ignatius Widhalm (24) und Veit-Anton Widhalm (20) führen seinen Betrieb erfolgreich fort. Während seine Brüder ein tiroler Modell weiterbauen, kopiert Veit-Anton Widhalm das Stradivari Modell von 16 93. - In Regensburg wird die Kleinwüchsige Katharina Helen Stöber ausgestellt. - In Altdorf wohnt der Fechtmeister  Johann Christian Hoffmann im Professorenhaus. - In Regensburg Stadtamhof stellt der Geigenbauersohn Josef Buchstetter (--)  qualitativ hochwertige Geigen her. - In Nürnberg übernimmt mit dem Tod des Geigenbauers Leopold Widhalm (54) dessen Sohn Martin Leopold Widhalm (29) die väterliche Geigenbauwerkstatt in Gostenhof Hauptstrasse 1. - In Erlangen gründet der in Thüringen geborene Lehrersohn, bayreuther Hofgeiger Johann Heinrich Breul (42) ein Studentenorchester, das Collegium musicum. - Die in Regensburg geborene Prinzessin Marie Therese von Thurn und Taxis (St) (19),  Tochter des in Frankfurt geborenen Fürst Carl Anselm von Thurn und Taxis (St) (43) und seiner Ehefrau und Cousine, der in Stuttgart geborenen Herzogstochter Auguste Marie Elisabeth Luise von Württemberg (St) (42), stirbt. - In Amberg erhält Freiherr Felix Adam von Löwenthal (--) nach 10 Jahren als unbesoldeter Regierungsrat auch Geld, weshalb er Christine von Merz Zogenreuth (--) heiraten kann. - In Streitberg an der Postroute Nürnberg~Hof kommt es zu einem Postraub, wobei die katholische kaiserliche thurn und taxis Postkutsche überfallen und ausgeraubt wird. - In Altdorf erstellt der altdorfer Bürgermeister, Marmorhändler, Eisenhändler und Entdecker des Ammoniten und Belemniten Marmors Johann Friedrich Bauder (63), der gerade einen versteinerten Krokodilschädel bei einer Wanderung in der Umgebung gefunden hat, eine Abhandlung Kurze Abhandlung von der besten Art den Hopfen zu erbauen, wofür er zum Kommerzienrat ernannt wird.

1775 In Neumarkt gehen die neumarkter Bürger Johann Kandler (--), Bartholomäus Löw (--), Franz Gerschabeck (--) und Joseph Hirschreiter (--) auf verbotene Schatzsuche. Nach ihrer Entdeckung flieht Hirschreiter ins Fürstentum Ansbach und Kandler flieht vor einer Strafe nach Holland. - Der Rat der Stadt Amberg erhält über die Hammerstatt an der Neumühle die Landsassenfreiheit. - Die anbacher und erlanger Katholiken erhalten das Recht auf freie Religionsausübung. Die ansbacher Katholiken bauen sich eine eigene neue Kirche, die spätere Pfarrkirche. - In Neumarkt wird Johann Konrad Frisch, der spätere Pfarrer von Darshofen, geboren. - Der in Ansbach geborene letzte Markgraf und Graf von Sayn Karl Alexander von Zollern Brandenburg Ansbach Bayreuth (St) (39), der seine Residenz Ansbach meidet und von seinem Landsitz Triesdorf aus regiert, wird von seiner Geliebten, der Schauspielerin Claire Clairon (52) dazu überredet die Konzessionsurkunde, die die Rechte der Katholiken stärkt, zu unterschreiben. Claire Clairon (52) führt den Abenteurer, Geheimagenten, Alchemisten, Okkultisten und Komponisten Graf von Saint Germain in Triesdorf ein und erlaubt ihm mit Farbstoffen experimentieren, was er schon öfters an anderen Höfen erfolglos praktizierte. In Nürnberg stellt der Graf von Saint Germain dem ansbacher Markgraf und Graf von Sayn Karl Alexander von Zollern Brandenburg Ansbach Bayreuth (St) (39), den russischen Generalfeldzeugmeister Grigori Grigojewitsch Orlow (52), den ehemaligen Geliebten von, der in Stettin geborenen Herzogin von Holstein-Gottorf und russischen Zarin Katharina II, der Großen (St) (46) vor. - Der aus Bublitz stammende regensburger Kaufmann, bayerische Hofkammerrat und Hofbankier Georg Friedrich Dittmer (48) beginnt mit dem Umbau von mehreren Patrizierhäusern zum Thon-Dittmer-Palais. - In Bayreuth wird der dem barocken Lustschloß Ordensschloß St Georgen vorgelagerte Brandenburger Weiher, auf dem bis zu sechs größere Segelschiffe mit eigenen Mannschaften fuhren, die Schiffahrt stillgelegt. - In Neumarkt sind Georg Wilhelm Pollinger und Johann Balthasar Rösler und Johann Geißler Bürgermeister. - In Mörlach bei Hilpoltstein erbaut Christoph Adam Carl von Imhoff (41) anlässlich seiner Rückkehr aus Indien und zu seiner Vermählung mit Luise Franziska Sophie von Schardt (25), aus dem Freundeskreis Goethes (26), ein Rokokoschloss. - Der ansbacher Markgraf und Graf von Sayn Karl Alexander von Zollern Brandenburg Ansbach Bayreuth (St) (39), wird von dem in Ansbach geborenen markgräflichansbachbayreuther Justizratspräsident Karl Friedrich Reinhard von Gemmingen (36) auf seiner Italienreise begleitet, auf der Karl Friedrich Reinhard von Gemmingen (36) schwer erkrankt und dessen Schwager Kammerherr von Reitzenstein verstirbt. - Der in Neuburg an der Donau mit der sächsischen Kurfürstentochter Maria Amalie von Wettin (St) (18) verheiratete Karl II August von Wittelsbach Pfalz Birkenfeld Bischweiler (St) (29) erbt das Fürstentum Pfalz Zweibrücken beim Tod seines alchimie- und porzellansüchtigen Onkels Christian IV von Wittelsbach (St) (53), der nur uneheliche Kinder mit einer mannheimer Tänzerin Marianne Camasse (41) hat, und wird ein absolutistischer Despot und Tyrann, der sich riesige Jagdhundmeuten hält, das Land terrorisiert und unter dem Schimpfnamen Hundskarl bekannt wird. - In Amberg kommt der jesuitische gottesgelehrte Doktor Georg Urban an und wird Beichtvater im amberger Nonnenkloster. - In Regensburg betätigt sich der katholische Pfarrer Joseph Gaßner (48), der glaubt sich durch seinen Exorzismus von seinen höllischen regelmäßigen Kopfschmerzen bei Kirchenbesuchen geheilt zu haben, als Teufelsaustreiber und Exorzist. Die Bevölkerung hält ihn für einen Wunderheiler. Um es sicher mit Satan zu tun zu haben, befiehlt er diesem im Namen Jesu, die Symptome wieder zu erzeugen. Der erblindete regensburger Bischof Graf Anton Ignaz Graf von Fugger (St) (64) lässt sich vergeblich von ihm behandeln. Es kommen täglich bis zu 1.500 Kranke und Schaulustige. Er zieht nach Sulzbach. - In Nürnberg lässt sich der Kupferstecher und freie Kopien-Maler Johann Gottlieb Prestel (36) abwerben. Er geht nach Zürich. - In Regensburg wird im 14 Jahrgang des Regensburger Diariums angegeben, welche Persönlichkeiten in welchem Gasthaus logiert haben und durch welches Tor sie Regensburg betreten oder wieder verlassen haben, dabei die steinerne Brücke, die hölzerne Brücke, das Ostentor, das St Petertor und das Jacobertor. Unter Avertissements alias Werbung vermittelt das Zunkel Address Comptoir Hausverkäufe, die Witwe von Bernhard Friedrich verkauft den aktuellen Kalender, mit den Namen der Gesandten, ihren Wappen und ihren Titeln und es werden aktuelle Haushaltsauflösungen gemeldet, wie die von Senator Harrer nähe Spiegelgasse, wo es verschiedene sehr gute und schöne Mobilien, bestehend in schönen Manns- un Frauenskleidungen, Zinn, Kupfer, Leinwand, Wäsche, Tapetten, Gemählden, Uhren, Spiegeln, Sesseln und schönen eingelegten Kästen, NB Meisterstücke wie auch andern nutzbaren Hausrath an den Meistbiethenden gegen baare Bezahlung gibt. Ein genaues Verzeichnis gibt der Wachtschreiber Holzmann gratis aus. - In Hemau ist Schloß Laufenthal im Besitz von Johann Nepomuk von Geyer (--). - Der Markt für Prücken geht in Paris um 90 % zum Vorjahr dramatisch zurück, weshalb die Perückenmacher sich als Barbiere verdingen. - In Regensburg tritt die venezianische Sängerin Maddalena Allegranti (21) auf. - Weil es in Neumarkt keine Juden gibt, wird das Verbot, Juden auf Reisen, die normalerweise nur bei Juden unterkommen, in christlichen Gasthäusern zu beherbergen, für eine Nächtigung gelockert.

1774 In Neumarkt wirbt ein Werbeoffizier 114 Tage lang für das Regiment Preysing und logiert dabei im Gasthaus Zum Brunnen in der Brunnenwirtsgasse alias beim Brunnenwirt Peter Ferschl (--), der aber nur 19 Soldaten anwerben kann. - In Nürnberg sterben 987 Personen. - Karl II August von Wittelsbach Pfalz Birkenfeld Bischweiler (St) (28) heiratet die sächsische Kurfürstentochter Maria Amalie von Wettin (St) (17) und zieht mit ihr in das Schloss von Neuburg an der Donau. - Philipp Karl von Giese von Lutzmannstein 6 km nordöstlich von Velburg ist herzöglichneuburger Rat. - In Castell wird die Fürstliche Castell Bank mit dem Ziel den Wucher in der Grafschaft zu verdrängen und die weitere Verarmung der bäuerlichen Untertanen zu verhindern gegründet. - Die Anzahl der inhaftierten Zwangsarbetier im nürnberger Arbeitshaus Katharinenkloster beläuft sich auf 3.464 Personen. - In Nürnberg löst sich die Gesellschaft der Meistersinger auf. - In Amberg wird die Schranne, die auf den Platz an dem sogenannten städtischen Baustadel verschoben ist, wieder auf ihren Ursprungsplatz zurückversetzt. - Der in Fischbach bei Nittenau geborene Braumeister und Laienbruder des amberger Paulanerklosters Valentin Stephan Still (25) alias Frater Barnabas wird an das münchner Kloster Neudeck abberufen. - In Neumarkt sind Johann Balthasar Rösler und Johann Geißler Bürgermeister. - Der in Mörlach geborene Kolonialoffizier der British Ostindia Company in Madras und Portraitmaler Carl von Imhoff  (--) kehrt in Begleitung von zwei indischen Jungen als Bedienstete auf das Familiengut nach Mörlach zurück, wo er seinen Brüdern von einen immensen in Madras erworbenen Reichtum erzählt, auf den er warte. Der erwartete Geldsegen bleibt aus. - Der in Frankreich gesuchte Abenteurer, Hochstapler, Alchemist und Okkultist Graf von Saint Germain (64) führt am Triesdorfer Hof des in Ansbach geborenen letzten Markgraf und Graf von Sayn Karl Alexander von Zollern Brandenburg Ansbach Bayreuth (St) (38), Farbpigmentexperimente durch. - In Regensburg lässt der bei Ingolstadt geborene Förderer von Wissenschaft und Schulwesen emmeramer Fürstabt Frobenius Forster (63) für seinen in Nürnberg Sündersbühl geborenen Klosterbruder Professor für Physik, Astronomie und Mathematik Coelestin Steiglehner (36), der seit drei Jahren tägliche Wetteraufzeichnung betreibt, die Ecktürme des Hauptgebäudes von St Emmeram zu Sternwarten umfunktionieren und mit einer guten Uhr, einem 3 schubigen Spiegelteleskop, einem Spiegelsextanten und einem 8 schubigen Tubus mit Okularmikrometer einrichten. - In Neumarkt wird das Kurgästebadhaus zum Kurbad Wildbad Wildbadstrasse 1 ausgebaut. - In Österreich und den unter habsburgischer Herrschaft stehenden Länder führt Maria Theresia die Allgemeine Schulpflicht ein. In deutschen Normalschulen, Hauptschulen und Trivialschulen muss jedes Kind mindestens 6 Jahre zur Schule gehen. - Der in Fürth geborene ehemalige Leiter der nürnberger Sternwarte Georg Moritz Lowitz (52) wird als Mitglied der st petersburger Akademie der Wissenschaften von aufständischen Kosaken ermordet. - In Regensburg wird auf dem grossen Begräbnisplatz bei den Bahnarbeiterhäusern vor Kumpfmühl ein römischer Grabstein des Legionssooldaten Aurelius Victorinus entdeckt. - In Sulzbach-Rosenberg wird die sulzbacher Fayencemanufaktur im Philippsburger Hammer endgültig aufgegeben. - Der in Neumarkt Erasbach geborene Förstersohn und Komponist der Vorklassik Christoph Willibald Gluck (60) wird zum k&k Hofkomponisten in Wien ernannt. - Für Perücken gibt es in Paris verschiedene Formen, je nach Stand alias Adel, Kleriker und dem Rest. - In Regensburg wird der in Regensburg aufgewachsene Hofkavalier, Komponist und Intendant der Hofmusik Baron Theodor von Schacht (25) zum Oberleiter des Hoftheaters und Ballhauses am Ägidienplatz ernannt. 

1773 Wetter: Der Main ist zugefroren. Hungersnot in Altdorf. Die Getreidepreise in Ansbach sind wieder auf Normalstand. Wetterschäden um Nürnberg. Faulfieberepidemie in Nürnberg. - In Nürnberg sterben 1.061 Personen. - In Nürnberg wird ein Dankfest im September angeordnet. - In Neumarkt nennt sich der neumarkter Maurersohn Johann Krauser vor der Wache Baron Fotzenhuet alias Vaginahüter und wird dafür 3 Tage bei Wasser und Brot in den Gefängnisturm für Bürger alias Pulverturm alias Zuchthaus und dabei auch täglich zu einer Stunde in den Stock gesperrt. - Der Jesuitenorden wird im HRR aufgelöst und der letzte Rektor des amberger Jesuitenkollegs Pater Ignaz Bonschab wird feierlich verabschiedet. In Eichstätt übernimmt der jesuitisch studierte, eichstätter Fürstbischof Raymund Anton von Strasoldo (55) die Jesuiten einfach als Professoren am fürstbischöflichen Gymnasium academium Collegium Willibaldinum. - Graf Friedrich Christian Wilhelm Karl von Seckendorff wird auf der Wülzburg bei Weißenburg als Sohn von Graf Philipp Gustav Friedrich von Seckendorff (St) (54) geboren. - In Regensburg stirbt der Prinzipalkommissar beim Immerwährenden Reichstag Fürst Alexander Ferdinand von Thurn und Taxis (St) (44). - Der in Ansbach geborene letzte Markgraf und Graf von Sayn Karl Alexander von Zollern Brandenburg Ansbach Bayreuth (St) (37), der seine Residenz Ansbach meidet und von seinem Landsitz Triesdorf aus regiert, lädt seine Geliebte die Schauspielerin Claire Clairon (50) nach Triesdorf, wo sie das Rote Schloss bewohnt, 13 Jahre lang ihren Liebhaber manipuliert und sogar öffentliche Termine wahrnimmt. - In Nürnberg brennt die Negeleinsmühle mit verschiedenen Gebäuden ab. - Der in Nürnberg geborene lutherische Christoph Gottlieb von Murr (40) kommt in Kontakt mit dem Jesuitenorden und fördert ihn publizistisch. - Der in Fischbach bei Nittenau geborene Braumeister Valentin Stephan Still (24) tritt als Laienbruder in das Paulanerkloster Amberg ein. - In Neumarkt ist Johann Geißler Bürgermeister. - In Deining erhält Johann Feihl mit dem Gasthaus Zur Post als kaiserlicher Reichsposthalter von Generalerbpostmeister Karl Anselm von Thurn und Taxis (47) das Postpatent. - In Ingolstadt führt der eppsteiner Hammerschmiedsohn und verheiratete ingolstädter Universitätsdirektor Johann Adam von Ickstatt (71) eine neuartige, nach den Bedürfnissen der Gesellschaft ausgerichtete Realschule nach berliner Vorbild ein. Sein Sohn ist der spätere Geheimbund Illuminati Gründer Adam Weishaupt (25). - In Regensburg wird der in Straßburg geborene Freiherr Theodor von Schacht (25) Hofintendant. Er soll ein italienisches Opernensemble aufbauen. - In Bayern stellt die Post Frauen ein. - In Regensburg wird die Amtsladervereinigung von der Möbelspedition Krebs und Meyer Thurmayerstrasse 7 gegründet. - In Nürnberg wird der lutherische nürnberger Geistliche Johann Siegmund Mörl (63) Vorsitzender des Nürnberger Geistlichen Ministeriums, das die öffentliche Moral bestimmt und somit oberster Richter über Zucht und Moral ist. - In Regensburg gibt der langjährige Schriftgießer Christian Elias Schurig seinen Betrieb auf und geht nach Hamburg. - In Ansbach Dennenlohe wird das frührokoko Schloss Dennenlohe mit Orangerie an Johann Graf von Fries verkauft, der den rokoko Garten in einen englischen Landschaftsgarten umgestalten lässt. - In Bayern wird eine erste befestigte Strassen mit Schotteroberfläche alias Chaussee zwischen Nördlingen und Öttingen gebaut. - In Regensburg wird der in Regensburg aufgewachsene Hofkavalier und Komponist Baron Theodor von Schacht (24) zum Intendanten der Hofmusik ernannt.

1772 Wetter: In Ansbach beendet eine gute Ernte die Hungernot. Die Getreidepreise fallen. Hungersnot in Altdorf. - Das Brotgetreide geht zur Neige. Schlechte Ernährung führt zu Krankheiten. Ein tödliches Faulfieber grassiert in Neumarkt. Es wird gewuchert. Getreide wird mit einer Schrannenpflicht belegt, wodurch es nur noch auf Schrannen verkauft werden darf und Getreidehändler müssen sich ausweisen. Kartoffeln und Feldkräuter dienen als Ersatz für Getreide. - In Nürnberg sterben 1.889 Personen und in Regensburg sterben 560 katholische Personen, ein 10 Jahres Maximum, wogegen 214, ein 10 Jahres Minimum, geboren werden. - In Neumarkt wird der zukünftige bayerisch münchner Hofbibliothekar Martin Willibald Schrettinger geboren. - Der in Neumarkt geborene Anton Gentner ist Mautner im ungarischen Pösnig. - In Ansbach sind am ansbacher Hof 40 Cavaliere ausschließlich für den in Ansbach geborenen letzten Markgraf und Graf von Sayn Karl Alexander von Zollern Brandenburg Ansbach Bayreuth (St) (36) zuständig. - In Amberg wird die Schranne auf den Platz an dem sogenannten städtischen Baustadel verschoben. - Die Ehefrau des Generalerbpostmeisters und Prinzipalkommissars beim Immerwährenden Reichstag in Regensburg Carl Anselm von Thurn und Taxis (St) (39), die auch seine Cousine ist, Prinzessin Auguste von Württemberg (St) (38) gebärt ihm sein letztes von acht Kindern. - In Neumarkt ist Johann Geißler Bürgermeister. - Der in Neumarkt geborene Komponist Josef Willibald Michl (27) führt am münchner Hof Il barone di torreforte im Salvator-Theater auf. - Die in Adelmannsfeden geborene Freifrau Franziska von Bernerdin (24) lässt sich in beiderseitigem Einverständnis scheiden und wird, nach der Trennung von seiner Geliebten Teresa Bonafoni, die offizielle Mätresse des Herzog Carl Eugen von Württemberg (St) (44), der sich von seiner in Bayreuth geborenen Ehefrau Elisabeth Friederike Sophie von Brandenburg Bayreuth (St) (40) nicht scheiden lassen kann. - Freiherr Johann Wilhelm von der Horst folgt Freiherr Georg Ignaz von Sickenhausen im Besitz von Burg Hackenberg. - In Bamberg wird das Jesuitentheatergebäude abgerissen. - Die Schlieffmühle bei Gnadenberg ist im Besitz des altdorfer Bürgers, Bäckers und Bierbrauers Georg Tröster, der mit der altdorfer Mathilda Barbara Weber verheiratet ist. - In Regensburg stirbt die in Prag geborene Generalerbpostmeisterehefrau und Fürstin Henriette Josepha von Fürstenberg Stühlingen alias Henriette Josepha von Thurn und Taxis (St) (40). - In Postbauer beginnen Verhandlungen wegen des Übergangs an das Herzogtum Bayern und des Baus einer barocken Kirche durch den katholischen Deutschen Orden. - In Regensburg wird der Orgelbauersohn und Konstrukteur von mechanischen Musikinstrumenten Johann Nepomuk Mälzel im Haus Unter den Schwibbögen 7 geboren. - In Nürnberg wird der nürnberger Patrizier Christoph Siegmund von Holzschuher (43) nach 16 Jahren als Besitzer der Herrschaft Vestenbergsgreuth in die Reichsritterschaft aufgenommen. - In Amberg kauft der Regierungsadvokat Johann Kaspar Wolf (43) das Fenzl Haus Georgenstrasse 33 vom kurfürstlichen Kämmerer Freiherr Franz Gustav von Gobel Hofgiebing und lässt es im Rokoko Stil umbauen. - In Kallmünz ist Freiherr Franz Sigmund von Wildenau (--) Richter am Landgericht im Raitenbucher Schloß. Gleichzeitig ist er Pfleger von Burglengenfeld, Kallmünz und Schmidmühlen. - In Neumarkt wird Graf xxx von Berchem (--) neumarkter Schultheiß. - In Aldorf verfasst der altdorfer Bürgermeister Johann Friedrich Bauder (59) sein Werk Relation des Fossiles decouvertes depuis quelques annees dans les Eniron d'Altdorf in französischer Sprache. In Jena kommt die deutsche Version heraus.

1771 Wetter: Schlechte Witterung führt zu großen Ernteausfällen und zur größten Hungersnot seit 100 Jahren. Hungersnot in Altdorf. - In Nürnberg sterben 1.833 Personen und in Regensburg sterben 445 Personen, wogegen 296 geboren werden. - In Nürnberg werden Verordnungen gegen die Wucherpreise von Nahrungsmittel erlassen. - In Altdorf haben sich die Getreidepreise verzehnfacht. - In Neumarkt entdeckt nach einem Sturm und Gewitter der Türmergehilfe Johann Schneider im Pfarrkirchturm ein durch einen Blitz verursachtes Feuer, wofür ihn der Rat der Stadt mit 1,5 Gulden belohnt. - Der evangelische nürnberger Großhändler und fürstlich sachsencoburgsaalfelder Geheimrat Johann Friedrich Wilhelm Buirette von Oehlefeld wird in den Freiherrenstand erhoben. - Die Verwendung von Korn und Kartoffeln zum Branntweinbrennen wird mit beispielloser Strenge verfolgt und geahndet. - Der in Kissingen geborene Wilderer und Räuberhauptmann Matthias Klostermayr (35) alias der Bayerische Hiasl, der vor allem Amtstuben ausraubte und durch reiche Geschenke an die Bevölkerung verehrt wurde, wird in Dillingen an der Donau erdrosselt, gevierteilt und geköpft. - In Eichstätt lässt der in Wien geprägte, katholisch jesuitisch studierte, eichstätter Fürstbischof Raymund Anton von Strasoldo (53) von Holland, Italien und Sachsen Getreide einführen und zum halben Preis an die Bevölkerung verkaufen. - In Nürnberg wird ein Patent vom Rat der Stadt Nürnberg in französischer und deutscher Sprache veröffentlicht. - Eine bewaffnete Streife aus Fürth beginnt eine Schießerei mit nürnberger Truppen bei Thon. - In Neumarkt ist Johann Geißler Bürgermeister. - Der katholische bayerische Kurfürst Maximilian III Joseph von Wittelsbach Bayern (St) (48) verbietet alle Passionsspiele. - In Neumarkt ist das Schultheißenamtshaus im Besitz von Georg Rumer. - In Altdorf wird der Präfektensohn Martin Carl Wilhelm Woelckern (16) gratis an der Universität Altdorf immatrikuliert. - In Schwabach stirbt Joshua Heschel Aaron Levouf ou Lwow, der ehemalige Landesrabbiner von Ansbach, Ur-Ur-Großvater von Karl Marx. - In Sulzbach erscheint die erste Ausgabe des Churfürstliches Intelligenz- und Adreß-Comtior. - In Ingolstadt wird in der Universität das Fach Handelsrechnen aufgenommen. Der augsburger Bäckersohn und Augustinermönch Vincelin Schlögl (28) beschäftigt sich mit Renten- und Versicherungsrechnung. - In Bayern werden unter dem eppsteiner Hammerschmiedsohn und verheirateten ingolstädter Universitätsdirektor Johann Adam von Ickstatt (69) die von Jesuiten geführten Schulen reformiert. Die Jesuiten behalten das Kanonische Recht alias Kirchenrecht. - In Altdorf werden Versteinerungen in den Marmorsteinbrüchen gefunden. - In Nürnberg wird der nürnberger Bankier Michael Seufferheld (28) geadelt. - In Neumarkt Pelchenhofen Steinberg schrauben die Bewohner ein Bild des gekreuzigten Jesus an einen Baum (20 23 Kapelle) um dort um Linderung der Not zu bitten, was aber die Kirche wieder entfernen lässt, wonach man eine kleine hölzerne Kapelle als Wallfahrtsstätte baut. - In Neumarkt wird Franz Xaver von Wisinger (--) neumarkter Schultheiß. - In Regensburg wird der in Regensburg aufgewachsene Komponist Baron Theodor von Schacht (22) von Fürst Alexander Ferdinand von Thurn und Taxis (St) (42) fzum Hofkavalier ernannt.- In Regensburg wird die thurn und taxis Postkutsche zwischen Deuerling und Etterzhausen überfallen.

1770 Wetter: große Ernteausfälle durch Dürre führen zu einer Hungersnot. Wegen großer Trockenheit beschließt der Rat der Stadt Neumarkt eine Bittprozession nach Velburg zum Herzjesuberg. Hungersnot in Altdorf. - In Nürnberg sterben 1.106 Personen. - In Neumarkt serviert Prosper Ehrlich als erster Wirt Kaffee. - In Neumarkt erhält der aus Garmisch stammende Früchtehändler Sebastian Ille das eigentlich den Pfragnern verliehene Monopol zum Verkauf von gesiegelten und gestempelten alias fälschungssicheren Spielkarten. - In Sulzbürg fallen die sulzbürger Bürger durch höhere Einkäufe an Getreide und Frucht, als sie selbst verbrauchen können, auf und geraten somit in den Verdacht an fremde Gebiete zu verkaufen. - In Neumarkt wird der Hausaus alias Sperrstunde durch Glockenläuten verkündet. Die Strafe bei Missachtung beträgt 1 bis 2 Gulden oder ein bis 2 Tage Arrest im Bürgerturm, sowohl für den Gast als auch für den Wirt. - In der Stadt Neumarkt gibt es vier Schreinermeister, die sich gegen den Wunsch des Schreinergesellen Jakob Mayr ebenfalls Schreinermeister zu werden stellen und ihn weiter auf Wanderschaft schicken. - In Bayern wird die Einfuhr von fremdem Tabak verboten. - In Nürnberg wird neben den beiden Krankenhäusern, dem Schauhaus alias Infektionshaus und dem Sebastiansspital bei der Kaserne, in dem bisher langfristig Kranke unentgeltlich gepflegt wurden, das ehemalige Wirtshaus Zur weißen Krone in der Judengasse zu einem eigens für chronische und nichtansteckende Krankheiten ausgelegten Krankenhaus umgebaut. - In Nürnberg wird im Katharinenkloster ein Armenhaus und ein Arbeitshaus alias Zuchthaus, in dem hauptsächlich Textilien hergestellt werden, eingerichtet. - In Neumarkt ist Johann Geißler Bürgermeister. - In Österreich wird ein Hinterladergewehr mit Crespiverschluß eingeführt. - In Regensburg Barbing wird das thurn und taxis Gut Barbing zu einem Schloss ausgebaut. - Windöfen verändern durch höhere erreichbare Temperaturen die Küchenkultur. - In Nürnberg lässt sich der Kupferstecher und Maler Johann Gottlieb Prestel (31) nieder. - In Regensburg stirbt der in Neumarkt geborene katholische Komponist von opernhafter Kirchenmusik, ehemalige Kapellmeister am Sulzbacher Hof und ehemalige Domkapellmeister Johann Joseph Ildefons Michl (62). - In Regensburg zieht die braunschweiger Gesandtschaft im Gasthaus Zum goldenen Apfel in der Gesandtenstrasse 8 aus. - In Regenstauf geht das Schloss Spindlhof, das wegen seiner Blumen, Kräutervielfalt und über 200 Obstbäumen bekannt ist, von der Familie von Schellerer an den regensburger Weihbischof Valentin Anton von Schneid über. - In Regensburg ist Ferdinand Andreas Koßler (--) seit 7 Jahren Geigenbauer. - In Erlangen wird die Fränkische Liederschule populär. - In Nürnberg wird das Herrenhaus Müller-Vargeth Freihaus in der Kornburger Strasse 31 als Gasthaus Zum goldenen Schwan vom nürnberger Patrizier xxx von Holzschuher (--) gekauft. - In Regensburg beginnt im Komedienhaus alias Ballhaus, für die Schopfische Schauspielergesellschaft eine siebenjährige Dauerpräsenz, die ein herbeigesehntes deutschsprachiges Theater bietet, was aber von der höheren Gesellschaftsschicht als minderwertig betrachtet wird. - In Regensburg wird der aus der Stuttgarter Gegend stammende Medizinstudent Johann Jakob Kohlhaas (23) Hofmeister alias Privatlehrer für Adelige, was er fünf Jahre bleibt. - In Nürnberg stirbt der Fayencefabrikgründersohn Johann Andreas Christoph Marx (--). Mitbesitzer ist xxx Mayer (--). - In Ansbach wird Johann Gottfried Popp (--) neben Georg Christoph Popp (--) Mitbesitzer der ansbacher Fayencemanufaktur. - In Sulzbach-Rosenberg gibt nach zwei Jahren der langjährige Strippenzieher Hofkammerrat in Lohr am Main Kilian Joseph von Hann Lohr (--) in der sulzbacher Fayencemanufaktur im Philippsburger Hammer auf. Auch dessen Günstling, der amberger Werkmeister und frühere Pächter Andreas Windschügel (--), wird nicht noch einmal eingestellt.  - In Nürnberg lässt sich der in Kitzingen geborene Porträtmaler Georg Anton Abraham Urlaub (26) nieder, wo er 10 Jahre bleibt. Zunächst kommt er beim Stadtgerichtsschreiber Johann Carl Ludwig (--) unter. - In Regensburg vertritt, weil sein Vorgänger die Ansiedelungen im Banat in Rumänien fördern muss, der am Bodensee geborene neue österreichische und burgunder Komitial- und Direktorialgesandte beim Reichstag und im Reichsfürstenrat Freiherrer Egid Valentin Felix von Borie Schönbach (51) den römischdeutschen Kaiser Joseph II von Lothringen Habsburg (St) (29). - In Altdorf erhält die nürnberger Universität in Altdorf alias Altdorfina die vom adeligen Geheimrat Christoph Jakob von Trew (++) geschenkte Privatbibliothek und Naturaliensammlung. - In Eichstätt stirbt der in Mainz geborene bamberger und eichstätter Dompropst Graf Marquard Wilhelm von Schönborn (87).

1769 Wetter: große Ernteausfälle durch nasses Wetter. - In Nürnberg sterben 1201 Personen. - In Neumarkt beantragt die verwitwete Gräfin Maria Carolin von Seeau (--) beim Rat der Stadt Neumarkt vergeblich eine Schankkonzession und eine Branntweinbrennkonzession. Sie nimmt dafür obwohl sie eigentlich nur einer Familie untervermieten darf vier Familien mit 34 Personen Anhang auf, die in Neumarkt betteln und stehlen. - In Neumarkt wird das Gasthaus Zum Elephanten, das Antonie Grünhuber gehört, vom Rat der Stadt Neumarkt als Werbehaus zugewiesen, wo Werber auch mit unlauteren Mitteln in den Militärdienst locken. Die Angeworbenen werden dort untergebracht. - In Sulzbürg schafft es der bayerische Kurfürst Maximilian III Joseph von Wittelsbach Bayern (St) (46) nach  29 Jahren Kabinettsherrrschaft die wolfsteiner Allodgüter, Schloss Niedersulzbürg, Schloss Obersulzbürg, Kastnerhaus, Amtskechtshaus, Ziegelhütte, Hirtenhaus und 65 ehemalige evangelische und 24 jüdische Haushalte in seinen Besitz zu bringen. - Der bayreuther Friedrich Christian von Zollern Brandenburg Bayreuth (St) (55) stirbt ohne männlichen Erben weshalb der letzte ansbacher Markgraf Karl Alexander von Zollern Brandenburg Ansbach Bayreuth (St) (33) das Fürstentum Bayreuth erbt. - Der in Neumarkt geborene Eugen Pausch (11), ein sängerisches Wunderkind mit einer aussergewöhnlichen Sopranstimme, kommt in das neuburger Studienseminar. - In Neumarkt wird beim Tod des Bürgermeisters auf Klagflor verzichtet aber der gesamte Rat der Stadt wird verpflichtet in schwarzer Kleidung zu erscheinen. - In Berching Holnstein wird das neue Schloß mit Bogengang zur Kirche und zum Oratorium auf der Empore gebaut. - In Neumarkt wird der spätere berger (bei Neumarkt) Pfarrer Georg Adam Westermaier geboren. - Karl Ignaz von Tänzl, der erst als Witwer Priester wurde, stirbt als kallmünzer Pfarrer. - In Nürnberg wird im Katharinenkloster ein Arbeitshaus eingerichtet, in dem Strassenbettler und Arbeitslose für nürnberger Textilhändler und Textilhandwerker zu arbeiten und zu beten gezwungen werden. - Der in Frankfurt geborene regensburger Maler Johann Zoffany (36) wird in die englische Royal Academie aufgenommen. - Der aus Bublitz stammende regensburger Kaufmann und Bankier Georg Friedrich Dittmer (42) wird bayerischer Hofbankier. - Der beringersdorfer Pastorssohn und nürnberger Mediziner Georg Friedrich Kordenbusch (38) untersucht den physikalischen und moralischen Zusammenhang von Kometenerscheinungen. - In Nürnberg wird auf der Ostermesse der Verkauf von ansbacher und bayreuther Fayenceware erlaubt. Andere fremde Ware darf nicht verkauft werden. Auf ein Gerücht hin, die Ansbacher würden ihre Fayenceerde und ihre Tigelerde aus dem Reichswald und Wikelraid holen, wird der Reichswald von den Nürnbergern nach diesen Erden durchsucht. - In Neumarkt ist Johann Geißler Bürgermeister und Dominik Jakob Rösler löst Konrad Carl als Posthalter ab. - Der in Wieseth geborene brandenburgansbacher Wildmeistersohn Georg Carl Kleindienst (26) ist Berginspektor im Alaunwerk und Vitriolwerk in Crailsheim. - Graf Friedrich Ludwig Carl Christian von Castell (23) lässt sich von Gräfin Friederike von Reuß (--) wegen Kinderlosigkeit scheiden. - In Erlangen organisiert sich eine Gruppe von Studenten aus Ansbach als Ansbacher Kränzchen. - Der verschuldete und auf Schlloss Wilhermsdorf geborene Graf Philipp Ferdinand von Limburg-Styrum (St) (35), verheiratet mit der nürnberger Patriziertochter Dorothea Marie Kreß von Kressenstein, verkauft Schloss Wilhermsdorf an den fuldaischen Geheimrat Freiherr Wurster von Kreuzberg. - In Sulzbach Rosenberg Haunritz verkauft der edle Johann Michael von Löffler (--) das Ritter- und Landsassengut alias Schloss an Johann Kaspar von Schönberg (--), der eine Spiegelglasfabrik und eine Tabaksdosendreherei aufbaut. - In Regensburg heiratet der thurn und taxis Fürstenberatersohn Freiherr Alexander Ferdinand von Lilien (27). die lothringer Grafentochter Klara von Ligneville. - Der in Nürnberg geborene, altdorfer Privatstudent, der einige Vorlesungen an der lutherischen altdorfer Universität hörte, und ebenrieder lutherische Pfarrer Johann Christoph Martini (37) wird Stiftsrat und Syndikus alias Rechtsanwalt des katholischen böhmischen Prämonstratenserklosters Hradisch. - Der in Fürth geborene ehemalige Leiter der nürnberger Sternwarte Georg Moritz Lowitz (47) beobachtet als st petersburger Akademie der Wissenschaften Expeditionsleiter den Venustransit, die Passage der Venus vor der Sonne, am Kaspischen Meer. - In Ansbach zieht der in Thüringen geborene Lehrersohn, bayreuther Hofgeiger Johann Heinrich Breul (35) mit den anderen Mitgliedern der aufgelösten bayreuther Hofkapelle wegen der Zusammenlegung der Fürstentümer am ansbacher Hof ein. - In Ansbach kauft der Porzellanmaler, Commerzienkommissär und bisherige Pächter Georg Christoph Popp (--) für 4.500 Gulden die Fayencemanufaktur. - In Nürnberg bricht der Kupferstecher Heinrich Guttenberg (20) auf um seinem Bruder Carl Gottlieb Guttenberg (24) nach Paris zu folgen. Er ist zu Fuß unterwegs und in Frankfurt geht ihm das Geld aus, weshalb er einige Wochen arbeitet. In Paris angekommen beginnt er wie sein Bruder bei dem bei Gießen geborenen französischen Hofkupferstecher Johann Georg Wille (56) zu arbeiten. - In Neumarkt wird der Wirt Dominicus Jacob Rößler (--) vom Gasthaus Zum schwarzen Bären Obere Marktstrasse 26 neuer kaiserlicher Thurn und Taxis Posthalter und Briefexpediteur, was er 6 Jahre bleibt, wonach seine Witwe Barbara Rößler (--) die Postexpedition bis 17 84 weiterführt. - In Sulzbach kommt es beim Hartmannshof zu einem Postraub, wobei eine katholische kaiserliche thurn und taxis Postkutsche überfallen wird. - In Kastl gibt es ein Jesuiten Collegium im Kloster.

1768 In Nürnberg sterben 1.101 Personen. - In Eichstätt wird der abergläubische Brauch neugeborene ungetauft verstorbene Kinder an Wallfahrtsorten herumzutragen, angeblich, um sie zur Taufe wieder lebensfähig zu machen, verboten. - In Nürnberg ist der Buchhändler und Verleger Joseph Ehrenreich Ammermüller mit der Seifensiedertochter Maria Magdalena Bläsel verheiratet. Das Anwesen Pfannenschmiedsgasse 12 im Hinterhaus Brunnengasse ist ihre Mitgift. - Im nürnberger Vorort Poppenreuth stirbt ein nürnberger Weber, den nürnberger Truppen versuchen in die Stadt Nürnberg abzutransportieren. Ansbacher Truppen von Markgraf Karl Alexander von Zollern Brandenburg Ansbach Bayreuth (St) (32) attackieren sie und es kommt zu einem blutigen Gefecht. - In Nürnberg wird die Zinnfigurenmanufaktur C Ammon gegründet. - In Neumarkt ist Johann Geißler Bürgermeister. - In Eichstätt lässt der katholisch jesuitisch studierte eichstätter Fürstbischof Raymund Anton Graf von Strasoldo (50) in seiner eichstätter Residenz den Spiegelsaal und seidentapetengeschmückte Nebenräume erbauen. - Graf Friedrich Ludwig Carl Christian von Castell (22) wird kaiserlicher Hauptmann. - Beim Tod des irischen Schriftstellers Laurence Sternes (56) ist sein Werk Yoricks empfindsame Reise durch Frankreich und Italien das Kultbuch und Schlüsselwerk der Reiseliteratur. - Der in Koblenz geborene mainzer Erzbischof  Emmerich Joseph von Breidbach zu Bürresheim (61) hebt die Immunität der Jesuiten auf. - In Regensburg erscheint bis 17 75 Wöchentliche Nachrichten von gelehrten Sachen. - In Roth erbaut der markgräflichrother Oberamtmann Robert von Seckendorff (--) in der neuen Vorstadt am Neuen Tor alias Hilpoltsteiner Strasse das Seckendorffschlösschen. - In Erlangen erwirbt Reichspostmeister Ruprecht Wels das Rokokohaus. - Der uneheliche Kaisersohn und herzöglichbayerische General Graf Franz Ludwig von Holnstein (St) (45) wird in den Reichsgrafenstand erhoben. - In Erlangen ist Georg Friedrich Ayrer (24) Hofmeister von Graf Christian Wilhelm August von Brockdorff und von Freiherr Friedrich Carl von Rotenhan. - In Regensburg wird das Gasthaus Zum eisernen Steg Badstrasse 38 gegründet. - In Hersbruck Reichenschwand wird der Kaufmann xxx von Furtenbach Reichenschwand (--) in die gerichtsfähigen nürnberger Geschlechter aufgenommen, dem zweiten Stand nach dem nürnberger Patriziat. - In Sulzbach-Rosenberg übernimmt der langjährige Strippenzieher Hofkammerrat in Lohr am Main Kilian Joseph von Hann Lohr (--) den Pachtvertrag der sulzbacher Fayencemanufaktur im Philippsburger Hammer vom erfolglosen ehemaligen amberger Werkmeister Andreas Windschügel (--). - In Altdorf kauft die Universität Altdorfina für das Anatomische Theater einen präparierten menschliche Fötus, der in einem Glasschrank aufbewahrt wird. Dazu gibt es ein weibliches Skelett.

1767 Die neumarkter Bürger beabsichtigen die Miete für Offiziersquartiere zu erhöhen und werden so stark eingeschüchtert, dass sie es unterlassen. - In Habsberg erhält die im Bau befindliche katholische Rokoko Wallfahrtskirche eine Orgel des amberger Orgelbauers Johann Baptist Funtsch (--). - In Freystadt übernimmt der eichstätter Fürstbischof Graf Raymund Anton von Strasoldo (49) das Amt Jettenhofen wegen der ehemaligen gräflichhirschberger Vogteirechte über einen Staatsvertrag mit dem bayerischen Kurfürst Maximilian III Josef von Wittelsbach (St) (39), wodurch er endgültig nach jahrhundertelangen Steitereien die Landeshoheit über Burg Lauterbach und andere Orte in der Nähe  erzwingt. - In Amberg wird im September die jugendliche pullacher Tagelöhnertochter Margareta Distler (13) wegen Doppelmordes an zwei Knaben mit dem Schwert hingerichtet. - In Ansbach gibt der Hofweber Frickinger ein Weberbuch mit Bildern, Zeichnungen, Kupferstichen und Mustern heraus. - Grenzverträge betreffend das Schultheißenamt Neumarkt mit Eichstätt. - In Neumarkt werden auf den Jahrmärkten Naberschmiedarbeiten alias das Schmieden von Räbern und das Bohrern von Zapfen und Pfeifen und von Tirolern steirische Eisenarbeiten und Schlosserarbeiten angeboten. Die einheimischen Schmiede müssen dies dulden, da Jahrmärkte öffentlich sind. - In Sulzbach wird der spätere neumarkter Stadtpfarrer Franz Kellermann geboren. - Nach Auseinandersetzungen am Fluß Pegnitz an der Grenze zwischen Nürnberg und Fürth zwischen Markgraf Karl Alexander von Zollern Brandenburg Ansbach Bayreuth (St) (31) und dem Rat der Stadt Nürnberg eskalieren wobei bis zu 1.000 ansbacher Soldaten eingesetzt werden und den nürnberger Truppen drei Schiffe abgenommen werden kommt es zu Friedensverhandlungen. - In Würzburg veranstalten die Jurastudenten eine Studentische Faschingsschlittenfahrt, bei der der Pedell der Universität für die Absperrung der Strassen sorgt, die studenten die Schlitten und die pferde schmücken und ausglost wird, welcher Student mit welchem Mädchen durch die Strassen schlittern darf. - Der aus Bublitz stammende regensburger Kaufmann und Bankier Georg Friedrich Dittmer (40) wird kurbayerischer Hofkammerrat. - Der bei Brüssel geborene pfalz sulzbacher und kurpfälzer Herzog Karl Theodor von Wittelsbach (St) (43) erhebt die in Mannheim geborene Kanzlistentochter und seine schöne und kluge Mätresse Maria Franziska Seyffert zur Freifrau von Heydeck nach der Stadt Heideck. - Philipp Andreas von Ellrodt (70) stirbt als einer der engsten Mitarbeiter und faktisch Regent des Fürstentums Ansbach von brandenburgbayreuther Markgraf Friedrich III von Zollern Brandenburg Bayreuth (St) (56). - In Neumarkt ist Johann Geißler Bürgermeister. - Der erlanger Historienmaler Conrad Geiger (16) geht beim fürstbischöflichwürzburger Hofmaler Christoph Fesel in die Lehre. - In Regensburg erscheint Staats-Relation der neuesten europäischen Nachrichten und Begebenheiten. - In Pont a Mousson wird der uneheliche Karl Friedrich Stephan als Kind von Pfalzgraf Friedrich Michael von Wittelsbach Pfalz Birkenfeld (St) (43) und Louise Chaveau geboren. Pfalzgraf Friedrich Michael von Wittelsbach Pfalz Birkenfeld (St) (43) ist einer der bestaussehendsten Männer seiner Zeit und der Geliebte seiner Schwägerin Kurfürstin Elisabeth Auguste von Wittelsbach Sulzbach (St) (46). - Der auerbacher Stadtschreiber Johann Samuel Martin Schenkl kauft das Landsassengut Hopfenohe und den damit verbundenen erblichen Adelstitel. - In Sulzbach darf die sieben Jahre lang in Klöstern gefangengehaltene in Schwetzingen geborene Herzogswitwe und Königinmutter Maria Franziska von Wittelsbach Pfalz Sulzbach (St) (43) ihren Witwensitz nach dem Tod ihres ehrgekränkten Ehemannes nehmen. Ihr Verbrechen war ein Verhältnis mit einem mannheimer Schauspieler, von dem sie ein uneheliches Kind bekam, das man ihr weggenommen hat und das verschwand. - Der in Konzell geborene Soldat und Spion Johann Kaspar Thürriegel (45) beginnt mit der Umsiedelung von 7.000 Siedlern in der Sierra Morena und Andalusien, wo 15 neue Städte entstehen. - In Regensburg wird die bürgerlich dominierte zweite Freimaurerloge Wachsende zu den drei Schlüsseln ungesetzmäßig gegründet. - In Regensburg wird die Fürstentochter Elisabeth von Thurn und Taxis (St) als Tochter des in Frankfurt geborenen Fürst Alexander Ferdinand von Thurn und Taxis (St) (63) und der in Regensburg geborenen Fürstentochter Maria Henriette von Fürstenberg (St) (35) geboren. - In Regensburg zieht die kurbayerischwittelsbacher Gesandtschaft aus dem Thon-Dittmer-Palais Haidplatz 8 aus. - In Ansbach beginnt die ansbacher Fayencemanufaktur Ansbach die Modellreihe Türkische Figuren in Porzellan herzustellen. - In Bamberg ist Graf Marquard Wilhelm von Schönborn (84) bamberger Dompropst. Er ist auch eichstätter Domprobst.

1766 Wetter: Ganzes Jahr Dürre. Nur im Juli Regen. - In der Stadt Neumarkt sind während des ganzen Jahres keine Soldaten stationiert. Die Tore werden von Bürgern bewacht. - Der evangelische nürnberger Großhändler und fürstlich sachsencoburgsaalfelder Geheimrat Johann Friedrich Wilhelm Buirette von Oehlefeld kauft das Rittergut Rathsberg bei Erlangen. - In Eichstätt wird das von der Bevölkerung geliebte Theaterspiel zur Karfreitagsprozession verboten. - In Freystadt wird der spätere gnadenberger Pfarrer Fredinand Specius geboren. - Der neue römischdeutsche Kaiser Joseph II von Lothringen Habsburg (St) (25) verzichtet auf die Huldigung der nürnberger Bürger. - In Amberg und von Amberg aus beginnt der bayerische Kurfürst Maximilian III Josef von Wittelsbach (St) (38) in der Oberpfalz einen jahrzehntelangen Ausbau von erhöhten Strassen durch die kostenlose Arbeitsleistung der Amtsuntertanen 4 Stunden rechts und links der Strassen von Amberg aus in alle Richtungen, die 22 Fuß breit sind, einen festen Untergrund haben, mit Brücken und Gräben versehen sind und einer kurfürstlichen Oberstrassendirektion unterstellt sind. Zum Bau alias Scharwerk werden alle Amtsuntertanen, welche 4 Stunden rechts oder links der Straße begütert sind, unentgeltlich verpflichtet. - In Österreich wird die Folter bei Prozessen abgeschafft. - In Altdorf erschießt sich der Geschichtsprofessor Johann Gottfried Bernhard (--) um nicht verhungern zu müssen. Die altdorfer Lehrerschaft wird äußerst schlecht bezahlt. - In Nürnberg sollen Handwerker auf Anweisung des Rates der Stadt Nürnberg auf dem Fluß Pegnitz an der Stadtgrenze zu Fürth Bäume und Büsche, an denen sich Eisschollen verhaken könnten, entfernen, die aber von Truppen des letzten Markgraf Karl Alexander von Zollern Brandenburg Ansbach Bayreuth (St) (30) vertrieben werden. Mit militärischer Verstärkung kehrern sie zurück und werden wieder vertrieben. - In Neumarkt sind Johann Balthasar Rösler, Gentner und Johann Geißler Bürgermeister und Johann Andreas von Velhorn ist Schultheiß. - In Eichstätt verbietet der jesuitisch studierte eichstätter Fürstbischof Raymund Anton Graf von Strasoldo (48) alle schauspielerischen Darstellungen bei Prozessionen in seinem Bistum Eichstätt. - Gegen den neumarkter Bürgermeister Weiß wird wegen Amtsführung ohne Amtsrechnungen ein Amtsenthebungsverfahren eingeleitet. - In Amberg lässt der amberger Statthalter Graf Franz Ludwig von Holnstein aus Bayern (St) (43) das kurfürstliche Schloss umbauen und dabei den ältesten Teil zu Gunsten eines Barockgartens abreißen. - Der würzburger und bamberger Fürstbischof Adam Friedrich von Seinsheim (56) führt eine Lotterie ein. - Zwischen Neumarkt und Deining wird der aus Postbauer stammende Postknecht Sigmund Mörder überfallen und die Postkutsche samt Inhalt geraubt. - Hexenverbrennung in Bayern. - In Sulzbach gründet Georg Abraham Lorenz Lichtenthaler (53) eine Verlagsdruckerei. - In Nürnberg wirbt der in Wien geborene Schauspiel Direktor Bernardon alias Joseph Felix von Kurz (49) für seine Komödien und Lustspiele. - In Nürnberg findet die letzte Theateraufführung im Fechthaus auf der Insel Schütt statt. - In Grünsberg überlässt Sophie Paumgartner ihrem Schwiegersohn Karl Christoph Stromer von Reichenbach die Burg Grünsberg und Schloss Holnstein. - In Regensburg ist die Postroute zwischen Stadtamhof und Etterzhausen mit einem Unterbau aus Bruchsteinen ausgebaut, auf dem eine Schicht Schotter liegt. - In Regensburg beginnt man die Geburten und Sterbefälle der Katholiken in den wöchentlichen Nachrichten zu veröffentlichen. - In Amberg beginnt der bayerische Kurfürst Max Joseph III von Wittelsbach (St) (39) die wichtigen oberpfälzer Strassen von Amberg aus zu erhöhen und die 22 Fuß breiten Strassen mit einem festen Grundbau zu versehen, wobei Brücken und Gräben einer neu errichteten kurfürstlichen Oberstrassendirektion unterstellt werden. - In Velburg ist der Besitzer von Tillyschloss und Barockschloss Helfenberg in Lengenfeld Freiherr Georg Sigismund von Hegnenberg Dux (66), verheiratet mit Maria Adelheid von Lerchenfeld (27), verstorben. Er war Nachfahre des unehelichen wittelsbacher Herzogssohnes Georg von Hegnenberg (++). - In Amberg wird der in Deining geborene kaiserliche Hauptmannssohn und Jurist Felix Adam von Löwenthal (--) kurfürstlichbayerischoberpfälzer Regierungsrat. - In Dietfurt gibt es den Preudoni alias Brauer Anton xxx (--), dessen Bier es bis 19 26 gibt.

1765 In Ansbach werden die Bezüge der Schüler und Alumni am Gymnasium um 20 % erhöht. Die Verköstigung umfasst Rindfleisch, Dörrfleisch, Klöße mit Bratwurst, Leberkuchen, Auflauf, Dampfnudeln, Pasteten, Torten, Speckkuchen, Hefeküchlein, Schneeballen, Gänse, Wein und Bier. - Der Sohn des Generalerbpostmeisters und Prinzipalkommissars beim Immerwährenden Reichstag in Regensburg Carl Anselm von Thurn und Taxis (St) (32) stiftet in Regensburg die Freimaurerloge Charles de la Constance. - In Neumarkt sickert das Wasser des Stadtgrabens in die Keller der Häuser. - In Neumarkt wird am Rödelberg in Ischhofen Goldsand gefunden und neun Jahre lang erfolglos ausgebeutet. - Der in Wien geborene österreichische Erzherzog und neue römischdeutsche König Joseph II von Lothringen Habsburg (St) (24) wird in Frankfurt neuer Kaiser, wofür der nürnberger Septemvir Georg Burckhard Haller von Hallerstein und das Innereratsmitglied Karl Friedrich Behaim von Schwarzbach als Gesandten die Reichskleinodien unter Kanonendonner nach Frankfurt bringen. - In Regensburg zerbricht das zum Aufziehen alias Ausrenken der Schultergelenke verwendete Folterwerkzeug. - In Regensburg beginnt Michael Widmann sein Amt als Scharfrichter. - In Regensburg stirbt der ansässige Barockmaler Martin Speer (64). Er ist der Urheber des Seitenaltarbildes in der Pfarrkirche in Sulzbürg. - In Allersberg stirbt der wirkliche geheime Rat und Pfleger in Allersberg Freiherr Wilhelm von Leoprechting (--). - In Neumarkt sind Eder, Rößler und Weiß Bürgermeister. Der Wirt des Gasthauses Zum Bären ist Jakob Rösler. - In Regensburg wird Isaak Alexander (43) erster Rabbiner seit der Vertreibung von 15 19. - In Kloster Ensdorf stirbt der in Amberg geborene Benediktinermönch Bonaventura Engl (68), der künstlerisch wertvolle Uhren und mechanische Gegenstände herstellte. - In Regensburg wird die Freimaurerloge Drei Schlüssel zum aufgehenden Licht gegründet. - In Nürnberg klebt der aus Österreich zugezogene Geigenbauer Leopold Widhalm (43) gedruckte Geigenzettel an die Innenseiten des Bodens seiner Instrumente. Seine Initialen werden mit einem Reichsadler in der Mitte mit einem Brandeisen eingebrannt. - In Daßwang wird wegen der Verlegung der Poststrecke über Hemau die Kaiserliche Reichspostanstalt Daßwang im Fürstentum Pfalz-Neuburg eröffnet. Nebenan gibt es das vornehme Gasthaus Zur Post, in dem die Bürgerschaft und der Pfarrer verkehren und eine Brauerei. Neuer daßwanger Posthalter wird der ehemalige parsberger Posthalter Johann Jakob Götz, der sein Haus Nr 1 (20 18 Gasthof Zum goldenen Schwan) an seinen Onkel, den parsberger Weißbrotbäcker Peter Diebold abgibt. - In Deining Lengenbachtal beginnt mit der Fertigstellung der katholischen Lengenbacher Wallfahrtskirche durch den deininger Pfarrer Johann Georg Zinkl und einem Eremiten, der dort wohnt, eine professionelle Wallfahrt. - In Kallmünz erheiratet Anton von Reisach (--) das Silbermann Schlösschen Lange Gasse 21. - In Eichstätt beginnt der eichstätter Hofmaler Johann Michael Franz (50) Stadtansichten der fürstbischöflicheichstätter Städte Eichstätt, Beilngries mit Hirschberg, Berching, Abenberg, Greding, Ornbau und Spalt zu erstellen, womit er im Folgejahr fertig wird. - In Altdorf brennen in der Gasse Obere Wehd die nördlichen Fachwerkhäuser ab, die in Sandstein wieder aufgebaut werden, darunter das Haus 233 von Wagner Johann Abraham Wunder in der Treuturmgasse 2, der es im Folgejahr wieder aufbaut, das Haus 231 in der Obere Wehd 6, das der Schlosser Johann Conrad Bauer zwei Jahre später wieder aufbaut, das Guldenhaus 230 Obere Wehd 2 mit Zwei Löwen und einer Breze als Hauswappen, das im Folgejahr der Bäcker Martin Schüsselbauer wieder aufbauen lässt. Die Pferdeschemme Wehd befindet sich an der Kreuzung Obere Wehd bzw Untere Wehd/Oberer Brauhausstraße bzw Plätzl. - Die Poststrecke Neumarkt~Deining ist als Königsstrasse bekannt. - In Batzhausen ist die Stecke Batzhausen~Eichenhofen als Alter Poststeig bekannt. - In Daßwang wird im Rahmen des Ausbaus der katholischen kaiserlichen thurn und taxis Poststrasse Neumarkt~Regensburg eine kerzengerade Kunst-Chaussee nach Seubersdorf angelegt, bei der eine Mindestbreite der Strasse und ein Unterbau der Schotterdecke genau festgelegt sind. Die Posthalter sind für den Zustand ihrer Poststrassen verantwortlich. Sie sind auch gezwungen festgelegte Terminpläne einzuhalten, bei deren fahrlässigen Nichteinhaltung sie schwer bestraft werden. - Nach den verheerenden Überschwemmungen in Deining im Vorjahr verlegt die katholische kaiserliche thurn und taxis Post ihre Postroute Regensburg~Etterzhausen~Deuerling~Laaber~Beratzhausen~Parsberg~Batzhausen~Deining~Neumarkt, die zT durch die feuchten Täler der Schwarzen Laber mit Abfluß in die Donau führt, auf die westlich anschließende Wasserscheide zur Wissinger Laber bzw Unterbürger Laber bzw Weiße Laber mit Abluß in die Altmühl, wodurch man nur noch in Deuerling und Deining ein fließendes Gewässer kreuzt, wodurch die wesentlich trockenere Streckenführung Regensburg~Deuerling~Hemau~Daßwang~Seubersdorf~Batzhausen~Deining~Neumarkt entsteht. - Auf der Poststrecke Neumarkt~Nürnberg werden keinerlei Veränderungen an der Streckenführung vorgenommen, führt die Handelsstrasse doch konsequent ebenfalls immer an den Wasserscheiden entlang, wobei nur in Pölling, Postbauer, Schwarzenbruck und Feucht Fließgewässer gequert werden müssen. Zwischen Pölling und Postbauer gibt es sogar einen 2.000 m langen kontinuierlichen Anstieg von 100 Höhenmetern und einen 500 m landen steilen Abstieg über einen Bergrücken nur um die vom Dillbergmassiv abfließenden  Bäche nicht kreuzen zu müssen, obwohl es nur 1.500 m neben der Strecke bei Tyrolsberg ein Tal gibt, durch das 100 Jahre später die Bahntrasse führen wird. 

1764 Wetter: Außerordentlich viel Schnee. Totale Sonnenfinsternis in Nürnberg wegen Bewölkung nicht sichtbar. - In Amberg schlägt bei einem Gewitter auf dem Mariahilfsberg der Blitz in die Kirche während eines Gottesdienstes ein. Der Hochaltar schlägt Funken und fängt Feuer und der Pfarrer bleibt unverletzt, was zu Gottesfürchtigkeit und Dankbarkeit gegenüber Maria führt. In Neuburg an der Donau beschädigt hoher Eisgang die Donau die Donaubrücke und macht sie unpassierbar, weshalb eine Schiffsbrücke aufgebaut werden muss. - Der in Neumarkt geborene neumarkter Gastwirtssohn der neumarkter Gastwirtschaft Zur goldenen Gans Obere Marktstrasse 9 (20 17 Mittlerer Ganskeller) und Bürgermeistersohn, mit der ratsverwandten amberger Apothekertochter Theresia Lang verheiratete amberger Rentkammerrat Johann Kaspar Wiltmeister (58) wird geadelt. - Der in Wien geborene österreichische Erzherzog Joseph II von Lothringen Habsburg (St) (23) wird in Frankfurt neuer römischdeutscher König. Auf seiner Rückreise nach Wien über Nürnberg passiert er die Stadt Regensburg mit einer Flotte aus 30 Lustschiffen, die von der Bevölkerung mit Begeisterung bejubelt wird. - In Nürnberg stirbt die ratsfähige adelige Familie Pfinzing aus. - In Nürnberg wird das nürnberger Klaviergenie und Bäckersohn Johann Siebenkees (50) Organist an der Lorenzkirche. - Die Ämter Hiltpoltstein und Hohenstein nordöstlich von Nürnberg werden zusammengelegt. - In Neumarkt ist Weiß Bürgermeister. - In Neumarkt reitet bei einer Prozession der Corporischristibruderschaft der Pfarrkirche der Tod zu Pferde mit Standarte mit vier Totenköpfen mit. - Im Bistum Eichstätt lässt der katholische jesuitisch studierte, eichstätter Fürstbischof Raymund Anton von Strasoldo (46) 111 Kilometer neue Strassen mit steinernem Untergrund erbauen und mit Alleebäumen bepflanzen. - Der in Amberg geborene Jesuitenmönch Daniel Stadler (59) stirbt im schweizer Jesuitenkloster Pruntrut. - In Nürnberg tritt der Schauspieler Bernardon alias Joseph Felix von Kurz (47) auf. - Sigmund Pfinzing wird in Henfenfeld begraben. Seine Tochter Maria Salome Pfinzing (32) ist mit Christoph Johann Sigmund von Holzschuher und seine Tochter Anna Luzia Helena Pfinzing (27) ist ledig. - In Nürnberg stirbt der Komponist und sebalder Organist Wilhelm Hieronymus Pachelbel (78). - Der nürnberger Pariziersohn Christoph Wilhelm Kress von Kressenstein (29) reist zur Königskrönung von Joseph II von Lothringen Habsburg (St) (23) nach Frankfurt und der 6 Jahren zuvor geadelte, in Nürnberg geborene Jurist am Reichskammergericht in Wetzlar Gustav Georg von Königsthal (47) wohnt dort als Baron von Königsthal bei Johann Wolfgang Goethe (15). - In Nürnberg wird der nürnberger Patrizier und gräfenberger Pfleger Carl Christoph von Oelhafen Schöllenbach Eismannsberg (55) Oberamtmann des sebalder Stadtwaldes. Er übersetzt französische Forstliteratur ins Deutsche. - In Nürnberg wird der Kaufmann, Spielzeughändler und Verleger Georg Hieronymus Bestelmeier als Sohn der verwitwen Weißbierbrauertocher Anna Barbara Margaretha Welsch (--) und dem Rothbierbrauer Johann Michael Bestelmeier (--) geboren. - In Amberg ist das Haus Geintzen, die Ratstrinkstube Markt 3 (20 22 Vera Moda) als dreigeschossiges Gebäude fertiggestellt. - In Regensburg lässt sich der winterthurer Maler Anton Graff (28) für einige Zeit nieder, der zwei Jahre später dresdner Hofmaler wird. - In Beilngries erstellt der eichstätter Hofmaler Johann Michael Franz (49) das Deckenfresko Opferung der Iphigenie im Rittersaal im Schloss Hirschberg. - In Freystadt praktiziert als Jurist der in Deining geborene, vom deininger Ortspfarrer Georg Zinkl und am katholischen Gymnasium in Ingolstadt unterrichtete und an der dortigen Universität in Philosophie und Rechte studierte Felix Adam von Löwenthal (--). - In Pirkensee beantragt der Posthalter der katholischen kaiserlichen thurn und taxis Poststation und Gastwirt Wolfgang Wilhem Laßleben (--), die Witwe seines Vorgängers geheiratet hat, die Verlegung der Station von Pirkensee ins zwei Kilometer entfernte Ponholz alias Bonnholz, das, wie er betont, genau vier Stunden von Schwandorf und Regensburg entfernt liegt, obwohl das bei Pirkensee ebenfalls zutrifft. Um die Lizenz zu erhalten verspricht er auch die Strassen auszubessern. - In Nürnberg kommt der in Neumarkt Erasbach geborene Förstersohn und Komponist der Vorklassik Christoph Willibald Gluck (50) mit seinem Gönner, dem kaiserlichen Geheimrat Graf Giacomo Durazzo (47) mit einer ordentlichen katholischen kaiserlichen thurn und taxis Postkutsche von Frankreich über die frankfurter Krönungsfeierlichkeiten an, wo sie nach Regensburg weiterreisen und sich spätestens in Neumarkt trennen, wo Christoph Willibald Gluck (50) mit seinem Leibdiener Simon Handlos (--) Richtung Ingolstadt umsteigt um sein Geburtshaus, das seligenporteneer Försterhäusl Försterhaus Weidenwang 42 später B 10 bei Erasbach bei Berching, in dem der Holzförster Johann Georg Dötzer (--) wohnt, zu besuchen, wonach die beiden erst wieder in Regensburg zusammentreffen, wo die beiden wieder gemeinsam im Gasthaus Zum weißen Lamm logieren. Von Berching nach Regensburg begleitet ihn der berchinger Weinhändler, Gastwirt und katholische kaiserliche berchinger thurn und taxis Posthalter Anton Pettenkofer (--),mit Familie und Bekannten in der Postkutsche, mit der diese erst nach fünftägigem Aufenthalt wieder zurückfahren. In Weidenwang gibt es das Gasthaus Zur Linde und in Erasbach das Gasthaus Zum Unterwirt und das Gasthaus Zum Oberwirt. In Berching ist die katholische kaiserliche thurn und taxis Posthalterei das Haus Pettenkoferplatz 12 (20 24 Stadtverwaltung). - Mit dem Tod von xxx Pfinzing (--) stirbt der Hauptzweig des nürnberger Patriziergeschlecht Pfinzing aus, woraufhin die Brüder der Witwe xxx Haller von Hallerstein (--) ua das Pfinzingschloss in Simmelsdorf erben.

1763 Wetter. Sommer und Herbst sehr heiß. - Ende Siebenjähriger Krieg. - In Neumarkt versucht die Stadt durch den Verkauf von Gebäuden und Grundstücken mit zerfallenen Aufbauten ihre Kriegsschulden abzuzahlen, was von der Regierung abgelehnt wird. Dafür wird die Gemeindeumlage erhöht, wodurch auch Weißbier höher besteuert wird. - Der neumarkter Apotheker Martin Pausch verliert seinen Liefervertrag von Arzneien an die Garnison in der Festung Rothenberg an die Stadtapotheke Amberg und erhält daher einen Steuernachlass. - In Plankstetten wird dem klosterplankstettener Abt Dominikus von der Regierung in München der Titel geheimer Rat verliehen. -  In Neumarkt, Landshut, München und Wasserburg am Inn wird das Kürassier Regiment Graf Minucci, später Königlich Bayerisches 1. Chevaulegers Regiment, das in Neustadt an der Donau und in der Hallertau stationiert war, in den folgenden Jahren immer wieder abwechselnd stationiert..- In Amberg wird der berüchtigte Wildschütze Johann Burgstaller wegen fünf Morden mit dem Schwert hingerichtet. In den letzten Minuten vor seinem Tod wird er reuemütig. - Der letzte Markgraf Karl Alexander von Zollern Brandenburg Ansbach Bayreuth (St) (27) kommt von England zurück. - Friedrich Christian von Zollern Brandenburg Bayreuth (St) (55) übernimmt die Regierung in Bayreuth, beginnt einen dramatischen Sparkurs, stellt alle Arbeiten an den Schlössern und Gärten ein, reduziert den Hofstaat, weshalb fast alle Künstler u.a. Carl von Gontard an den berliner Hof von  Friedrich von Zollern Preußen der Große (St) (27) ziehen und macht Bayreuth wieder zu einer Provinzstadt. - In Amberg wird der Grafsohn Clemens August Franz de Paula Aloys Anton de Padua Andreas Avelin Martin von Holnstein aus Bayern (St) als Sohn von Graf Franz Ludwig von Holnstein aus Bayern (St) (40) und Anna Maria von Löwenfeld (St) (--) geboren. - Die vom preussischen Generalmajor verschleppten nürnberger Geiseln, der nürnberger Losunger von Pfinzing, der Kirchenpfleger von Welser und der Kriegsrat von Haller kehren aus der Gefangenschaft zurückt. - In Nürnberg stirbt der Fayencemaler Georg Kordensbusch (--). - Der markgräflichbayreuther Erste Minister und Landschaftspräsident und markgräflichbayreuther Gesandter am Wiener Hof Graf Philipp Andreas von Ellrodt den Anteil an Reipoltskirchen des schwedischem Graf Löwenhaupt heiratet dessen Tochter Christine Wilhelmine Luise von Löwenhaupt und zieht mit ihr auf das neu erbaute Schloss Drossenfeld. - In Regensburg führt der in Thüringen geborene Pastorensohn und Apotheker der Elefantenapotheke Johann Gottlieb Schäffer die Impfung gegen Blattern ein. - In Neumarkt sind Eder und Weiß Bürgermeister. - In Neumarkt stiftet die Witwe Gmelch des Gasthauses Zum Lamm ihr Altsilber der Corporischristibruderschaft. - In Amberg wird eine Spitzenmanufaktur und Zwirnmanufaktur gegründet, die im Folgejahr schon wieder schließen muss. - Der bayerische Kurfürst Maximilian III Josef von Wittelsbach (St) (35) entlässt auf Befehl des Jesuitengenerals Lorenz Ricci (60) seinen in Österreich verhassten Beichtvater, den in Amberg geborenen Jesuitenmönch Daniel Stadler (58) mit hunderten Gulden Reisegeld. - Die in Nürnberg geborene Schauspielerin und spätere Theaterdirektorin Maria Barbara Wäser (14) heiratet ihren Kollegen. - In Ansbach wird die markgräfliche ansbacher Fayencemanufaktur in das Jagdschloss Bruckberg verlegt. - Die Familie Tucher kauft die gräflich Wolfsteinschen Lehen in Kirchensittenbach. - Der uneheliche Kaiserenkel Graf Clemens August Franz de Paula von Holnstein aus Bayern (St) wird geboren. - Der in Nürnberg geborene unverheiratete Patrizier Generalleutnant Freiherr Philipp von Imhoff (61) kauft die Herrschaft Hohenstein bei Coburg. - In Fürth gründet der in Prag geborene Israel Lichtenstadt ein deutschlandweit erstes jüdisches Waisenhaus, das er 8 Jahre bis zu seinem Tod selbst führt und in dem nur männliche Waisen untergebracht wurden. Die religiöse Erziehung ist oberstes Erziehungsziel. - In Ansbach beginnt man nach der Fayence Manufaktur Ansbach auch im Schloss Brucksberg echtes Porzellan herzustellen. - Ansbach gilt als pietistisch geprägte Provinz. - In Amberg wird die neuerbaute Alte Münze eingeweiht. - In Sulzbach-Rosenberg wird der Pachtvertrag der sulzbacher Fayencemanufaktur im Philippsburger Hammer vom Faktor Eberhard Pantzer (--), dessen Erzeugnisse sehr schlechten Ruf haben, auf den entlassenen amberger Werkmeister Andreas Windschügel (--) übertragen.  

1762 Wetter: Kein Regen von März bis Juni in Amberg gefolgt von einem Kälteeinbruch, der die Getreideblüte zerstört, führt zu Teuerung und Hungersnot. Brot muss aus Hafer gebacken werden. - Siebenjähriger Krieg. - In Regensburg erklärt der Reichstag seine  Neutralität. - In Nürnberg kommen die Truppen von Graf Christian Carl von Stolberg (St) (38) beim Rückzug aus Böhmen an, wo die Konvention zur Einstellung der Feindseligkeiten mit den Preußen bekannt gegeben wird. - Der salzburger Wolfgang Amadeus Mozart (06) reist mit seinem Vater und seiner Schwester für drei Wochen nach München und die Kinder Wolfgang Amadeus und seine Schwester spielen dem erstaunten bayerischen Kurfürst Maximilian III Josef von Wittelsbach (St) (34) ein Klavierkonzert vor. - Die Stadt Nürnberg hat durch ferne Kriegseinsätze kein stationiertes Heer. Vor den Toren der verteidigungsunfähigen Reichsstadt Nürnberg erscheint im November ein preußisches Korps unter Generalmajor Ewald Georg von Kleist (64), der unter falschen Versprechungen die Kapitulation erreicht. Tatsächlich rauben 1.500 eingedrungene Preußen alle Geschütze im Zeughaus, plündern und verursachen einen Schaden von mehreren hunderttausend Gulden. Alle öffentlichen Kassen werden geleert und die nürnberger Geschlechter zu Zahlungen erpresst. Dafür werden der nürnberger Losunger xxx von Pfinzing, der Kirchenpfleger xxx von Welser und der Kriegsrat xxx von Haller als Geiseln verschleppt. - Kommunbrauhaus in Nittenau. - In Nürnberg stellt der Rat der Stadt Nürnberg um das Rathaus herum sechs Öllaternen auf. - In Nürnberg wird in der Oper eine Heizung eingebaut. - In Fürth wird der jüdische Kaufmannssohn Elkan Henle geboren. - Der ansbacher Magistersohn Geheimer Rat und Konsistorialpräsident Wolfgang Friedrich Ellrod wird in den Adelstand erhoben. - Der enge Mitarbeiter von brandenburgbayreuther Markgraf Friedrich III von Zollern Brandenburg Bayreuth (St) (42) Philipp Andreas von Ellrodt (46) wird in den Grafenstand erhoben. - In Regensburg erscheint bis 17 98 das Regensburgisches Diarium. - In Bad Windsheim wird Karoline Franziska Dorothea von Parkstein als uneheliche Tochter von pfälzer Kurfürst Karl Theodor von Wittelsbach von Bayern (St) (38) und seiner Geliebten Françoise Després-Verneuil, die er dafür zur Freiherrntochter alias Freifrau von Parkstein erhebt, geboren. - Der uneheliche Kaiserenkel Graf Friedrich August von Holnstein aus Bayern (St) wird als Sohn des unehelichen Kaisersohnes und kurfüstlichen Statthalters der Oberpfalz mit Sitz in Amberg Franz Ludwig von Holnstein aus Bayern (St) (39) geboren. - In Regensburg tritt im Gasthaus Zum schwarzen Bären ein besonders schwerer Junge (07) mit 57 Kilo und Vollbart auf. - In Regensburg wird im Gasthaus Zum Pfauen Bernhard Leiberguer (08) mit drei Beinen ausgestellt. - In Deining Lengenbachtal beauftragt der deininger Pfarrer Johann Georg Zinkl den deininger Maurermeister Leonhard Preindl mit dem Ausbau der Lengenbacher Wallfahrtskapelle. - In Regensburg wird der Geschlechterturm Baumburger Turm Am Watmarkt 4 in eine Spenglerei umfunktioniert. Die Rundbogenlaube im ersten Stock und die Fenstergruppen sind wegen der Kaminwirkung zugemauert.

1761 Wetter: Frostwinter bis März. - Der Rat der Stadt Neumarkt erhält den Salzpfennig zur Kriegsschuldentilgung. - Siebenjähriger Krieg. - In Neumarkt liefert er neumarkter Bürgermeister Franz Gentner beim bayerischen Kurfürst Maximilian III Josef von Wittelsbach (St) (34) Kriegsschulden durch Zahlungen des neumarkter Weißbierbrauhauses ab. - In Neumarkt singt Eugen Pausch (03) eine einmal gehörte Arie fehlerfrei nach und wird zum Wunderkind. - Der in Amberg geborene Anselm Desing wird klosterensdorfer Abt. - Die Stadt Nürnberg wird durch die angedrohte Exekution ihrer Bürger im Pflegamt Lichtenau zur Zahlung von Fouragelieferungen nach Fulda und Hanau im Wert von einer Tonne Gold und 100.000 Reichstalern gezwungen, wodurch sich die Reichsstadt Nürnberg hoch verschulden muss. - In Nürnberg wird eine Freimaurerloge im Gasthaus Zum Roten Roß gegründet und ihr Meister wird Georg Jacob Sündersberger. - Das nürnberger Klaviergenie und Bäckersohn Johann Siebenkees (47) beginnt in der Herrentrinkstube Oratorien zu veranstalten. - In Stein beginnt der Schreiner Kapar Faber mit der Herstellung von Bleistiften. - In Regensburg lässt der Rat den Juden Alexander Meyer ein Jahr im Schuldturm auf der Steinernen Brücke büßen, wo ihn die böse Jungs mit den Worten Jud, mach auf, da hast´ ne bratwurst necken. - Die rachsüchtige regensburger Dienstmagd Maria Aschenbrenner schlägt unerkannt ihre Dienstherrin, die Wirtin Zum schwarzen Bären in einem finsteren Winkel und danach in der Küche mit dem Schürhaken brutal nieder, wofür sie zu einer einstündigen Prangerstrafe und einer Stäupenstrafe alias Prügelstrafe auf dem Köpfstock und einer Stadtverweisung bestraft wird. - Ein bayerischer Erlaß verfügt: Weißes Weizenbier zu sieden ist im ganzen Lande weder zum Verschleiß noch Haustrunck jemand berechtigt, sondern dieses gebühret obverstandenermassen der gnädigsten Landesherrschaft ganz allein. - In Erlangen verklagen die Bürger den Bürgermeister und den Rat der Stadt wegen der Verwahrlosung des Bürgerwaldes. - In Nürnberg wird der Krughändler Georg Salomon Kees Teilhaber an der nürnberger Fayencemanufaktur Karthäusergasse 18. - In Neumarkt sind Rößler und Eder Bürgermeister. - In Neumarkt beginnen die Kapuziner Bier zu brauen. Obwohl ihr Bier wesentlich besser als das der übrigen Bierbrauer ist müssen sie den Preis angleichen. Sie müssen keine Biersteuer bezahlen. - Das als Lustschloss umgebaute Schloss Deberndorf wird unter dem neuen Besitzer dem in Ansbach geborenen brandenburgansbacher Markgraf Karl Alexander von Zollern Brandenburg Ansbach Bayreuth (St) (25) eingeweiht. - Der in Ansbach geborene markgräflichansbacher Hofjunker Karl Friedrich Reinhard von Gemmingen (22).wird Kammerjunker des in Ansbach geborenen ansbacher Markgraf Karl Alexander von Zollern Brandenburg Ansbach (St) (25). - In Nürnberg wird die Freimaurerloge Joseph zur Einigkeit im Gasthaus Zum Roten Ross am Weinmarkt gegründet. - In Nürnberg werden Johann Georg Tucher (25) nach dem Übertritt zum katholischen Glauben die Stiftungsgelder der Familie verweigert, worum er jahrelang prozessieren muss. - In Regensburg wird der französische Musiker Joseph Touchemoulin (34) Violinist in der fürstlichen Hofkapelle von Generalerbpostmeister Fürst Alexander Ferdinand von Thurn und Taxis (57). - Über Regensburg erscheint ein Artikel in der Zeitung Reichs Post Reiter, geschrieben Reuter, entwickelt aus dem Post Courier, den es seit 16 96 in Altona gibt. - In Neumarkt wird im katholischen Kapuzinerkloster eine Brauerei erbaut. - In Regensburg und in Wien verlegt der Buchhändler Emrich Felix Bader (--) das Buch Neuvermehrtes und verbessertes Reales Staats-Zeitungs und Conversation Lexicon des bereits 17 31 verstorbenen Johann Hübner (++).

1760 Wetter: Sturmnacht im Juli in Amberg mit 7 Blitzeinschlägen ohne Schäden. Großes Fisch- und Krebssterben in der Altmühl. - Siebenjähriger Krieg. - In Neumarkt leidet die Stadt unter einer etwa 10 % igen allgemeinen Geldabwertung. - In Trautmannshofen erhält die katholische Pfarrkirche Mariä Namen ihre Stuckausstattung mit aufwendigen Fresquen. - In Habsberg beginnt man mit dem Bau einer neuen Wallfahrtskirche, die mit aufwendigen Fresquen und Stuckelementen ausgestattent wird., was bis 17 69 dauert. - In Ansbach brennen die Söhne des Brauereibesitzers Dallhammer das verschuldete elterliche Brauhaus nieder um die Brandkasse zu betrügen und werden enthauptet. - In Stein bei Nürnberg beginnt der Schreiner Kaspar Faber (31) mit der Herstellung von Bleistiften alias Bleiweißstefften in der Bleistiftfabrik A. W. Faber. - In Beilngries lässt der in Wien geprägte, jesuitisch studierte, katholische eichstätter Fürstbischof Graf Raymund Anton von Strasoldo (42) von seinem in Como geborenen Hofbaudirektor Maurizio Pedetti (41) hoch über der Stadt die ehemalige Stammburg Hirschberg zu einem dreiflügeligen Rokoko Jagdschloss mit einer dreieinhalb Kilometer langen Fürstenallee umbauen, was 5 Jahre dauert, wobei er die Schildmauer und die beiden Wehrtürme und das markante Pflegerhaus mit Sufengibeln abreißen lässt. Der eichstätter Hofbildhauer Johann Jakob Berg ist jahrelang mit der Stuckausstattung beschäftigt. - Der in Wien geborene österreichische Erzherzog Joseph II von Lothringen Habsburg (St) (19) heiratet in Wien die schwermütige und depressive Maria Elisabetha von Bourbon Parma (St) (18). - In Nürnberg muss die Stadt Nürnberg eine Extra Kriegssteuer bezahlen. - In Nürnberg richtet der aus Coburg stammende neue Zinngießermeister und Neubürger Andreas Hilpert eine Werkstadt für Zinngeräte und Zinnfiguren ein. - In Erlangen stirbt der personaladelige Konsistorialpräsidentensohn Theologieprofessor Germann Ellrodt (51), der eine Erhebung in den Adelsstand ablehnte. - In Bayreuth wird die Synagoge eingeweiht. - In Amberg verlegt nach 28 Jahren Abwesenheit der amberger Statthalter Graf Franz Ludwig von Holnstein aus Bayern (St) (37) seinen Wohnsitz wieder zurück nach Amberg. - In Altdorf studiert Goethes Freund und späterer Schwager Johann Georg Schlosser (21). - In Allersberg erbaut der aus Mailand stammende Leonische Waren Fabrikant und seit dreiJahren adelige Reichsritter Jacob Gilardi (60) das Rokoko Schlösschen Appelhof als Sommersitz. - Der uneheliche wittelsbacher Kaiserenkel Graf Maximilian Joseph von Holnstein aus Bayern (St) wird als Sohn des unehelichen wittelsbacher Kaisersohnes und neu ernannten kurfüstlichen Statthalters der Oberpfalz mit Sitz in Amberg Franz Ludwig von Holnstein aus Bayern (St) (37) geboren. - In Nürnberg wird die Serienmörderin Anna Margaretha Schönleben alias Anna Margaretha Zwanziger geboren. - In Nürnberg baut der aus Österreich zugezogene Geigenbauer Leopold Widhalm (38) die besten deutschen Geigen der Zeit. Er verwendet einen außergewöhnlichen Geigenlack und hat nach dem Tod seines Kollegen Leonhard Maussiell (75) keine ernsthafte Konkurrenz mehr. - In Regensburg stirbt der Orgelbauer Johann Jakob Späth (88). - In Regensburg richtet sich die kurbrandenburger Gesandtschaft im Zanthaus Gesandtentrasse 3 ein. - In Regensburg zieht die dänische Gesandtschaft aus der Aukofer Behausung in der Glockengasse 1 aus. - In Regensburg wird im Gasthaus Zur goldenen Krone ein türkischer Kleinwüchsiger mit knapp 30 cm Körpergröße und einem Aussehen eines 80 jährigen ausgestellt. - In Regensburg tritt vor dem Gasthaus Zum blauen Hecht ein Seiltänzer mit seinen beiden neun und fünf jährigen Kindern auf. - In Regensburg treten die Balanace-Turner Francesco Pergami und Sohn in türkischer Kleidung auf. - In Pyrbaum wird gegen den Protest des evangelischen Bevölkerungsteils ein katholisches Kapuzinerhospiz im Oberhembacher Weg 2 erbaut und es werden öffentlichkeitswirksam Bittgänge und Prozessionen durchgeführt und Bildstöcke und Kreuze aufgestellt, was zu einem jahrelangen Konflikt führt, weshalb das Corpus Evangelicorum in Regensburg eingeschaltet wird. - In Nürnberg wird der nürnberger Patrizier Christoph Siegmund von Holzschuher (31) nürnberger Amtmann. Weil er nicht heiratet, darf er kein höheres Amt im Magistrat der Stadt Nürnberg ausüben. - In Nürnberg ist Andreas Ernst Kram (--) ein leidenschaftlicher Zitherbauer. - In Regenstauf kauft der kurpfälzer Kämmerer, geheime Rat und Landschaftscomisarius Freiherr Philipp Anton Leopold von Oberndorff (--) das Schloß Rosenhof. - In Nürnberg stirbt der Gründersohn Johann Andreas Marx (--) als Inspektör der nürnberger Fayencemanufaktur in der Karthäusergasse 18 (20 22 Gaststätte Bocksbeutel Stuben). - In Sulzbach-Rosenberg wird der Pachtvertrag der sulzbacher Fayencemanufaktur im Philippsburger Hammer auf den Faktor Eberhard Pantzer (--) alias Geschäftssführer übertragen. Seine produzierte Fayenceware wird aber immer schlechter.  

1759 Wetter: Hornissenplage in Franken. Schneereiches, kaltes Jahresende. - Siebenjähriger Krieg. - In Ansbach wird die Getreideschranne, eine Scheune, in der alles Getreide gehandelt wird, in Brand gesteckt. - Ernst Ludwig von Wildenstein darf an den evangelischen nürnberger Großhändler und fürstlich sachsencoburgsaalfelder Geheimrat Johann Friedrich Wilhelm Buirette von Oehlefeld (--) seine Burg Strahlenfels verkaufen. - In Nürnberg wird im April das Hauptquartier der vereinigten kaiserlichen Armee und der Reichsexekutionsarmee aufgegeben und nach Bamberg verlegt. - Der in Frankfurt geborene regensburger Maler Zauffaly zieht mit seiner Frau nach London, ändert seinen Namen von Johann Zauffaly in Johann Zoffany (26). - In Nürnberg werden die von der Fleischerzunft organisierten Tierhatzen von Ochsen und Bären durch Hunde im Fechthaus auf der Insel Schütt vom Rat der Stadt wegen Randalen verboten. - Der enge Mitarbeiter von brandenburgbayreuther Markgraf Friedrich III von Zollern Brandenburg Bayreuth (St) (48) Philipp Andreas von Ellrodt (52) wird in den Freiherrenstand erhoben. - In Neumarkt sind Rößler, Weiß, Eder und Stigler Bürgermeister. - In Neumarkt glaubt der aus Mümster bei Rain am Lech stammende neumarkter Stadtarzt Michael Ignaz Krabler, der von seiner späteren Ehefrau ein Stipendium und Kleidung erhalten hat, einen Vorrang vor den vier neumarkter Bürgermeistern zu haben, wird aber nach einem münchner Geheimratsbeschluß gezwungen sich bei Prozessionen und feierlichen Ämtern doch hinter dem Bürgermeistern und dem Syndikus und im Mantel einzureihen. - Der auf dem coburger Schloss Ehrenburg geborene Friedrich Josias von Sachsen Coburg Saalfeld (St) (22) wird von der in Wien geborenen römisch deutschen Kaiserin Maria Theresia von Habsburg Österreich (St) (42) zum Oberst des Ansbachischen Kürassiersregiments ernannt. - In Amberg eröffnet der Bürgermeister Simon Hezendörfer (--) mit kurfürstlicher Konzession die Fayencemanufaktur in einem Gartenhaus vor dem Ziegeltor. - Der im Vorjahr geadelte in Nürnberg geborene Jurist am Reichskammergericht in Wetzlar Gustav Georg von Königsthal (42), wird in den vererbbaren Adelsstand erhoben, wonach er als Baron von Königsthal auftritt. - In Nürnberg wird Johanna Seufferheld als Tochter des nürnberger Bankiers und Handelsgerichtsbeisitzers Michael Seufferheld (--) geboren. - In Neumarkt ist Dominicus Rößler Wirt vom Gasthaus Zu den goldenen Rosen. Er kauft auch  das Gasthaus Zum schwarzen Bären Obere Marktstrasse 26. Einer der vier neumarkter Bürgermeister ist Johann Jakob Rößler. - In Mühlhausen ist das evangelische Klösterlein Grab am südlichen Waldrand zu einer Ruine verfallen.

1758 Wetter: Fast kein Schnee während des ganzen Winters in Neumarkt. März bis Juni Dürre. Nachtfrost im Juni. Trockenes Jahr. Nachtfrost Ende Juli führt zu Schäden bei Hülsenfrüchten. - Siebenjähriger Krieg. - In Eichstätt lässt der in Wien geprägte, jesuitisch studierte katholische eichstätter Fürstbischof Raymund Anton von Strasoldo (40) ein Waisenhaus in der Ostenstrasse bauen und den Brauch des Osterlichts, bei dem mit Kerzen am Karsamstag Betteln und Wahrsagen betrieben wird und das Adamundevaspiel, das von beiden Geschlechtern aufgeführt wird, verbieten. - In Bayreuth wird mit dem Tod der bayreuthkulmbacher Markgräfin, preußische Königstochter Friedrike Sophie Wilhelmine von Zollern Brandenburg Preußen (St) (47) der Theaterbetrieb im bayreuther markgräflichen Opernhaus eingestellt. An ihrem Todestag wird ihr jüngerer Bruder, der preußischen König Friedrich von Zollern, der Große (St) (46) am frühen Morgen in der für Preußen schicksalhaften Schlacht von Kirchkirch vom Kaiser Franz Stephan von Lothringen Habsburg (St) (50) überfallen. - Der königlichpreußische Obristleutnant Johann von Mayr nimmt Bamberg, das kapituliert, im Mai ein. Im Juni ziehen sich die preußischen Truppen nach Sachsen zurück. Im Oktober wird in Nürnberg das Hauptquartier der vereinigten kaiserlichen Armee und der Reichsexekutionsarmee nach Bamberg verlegt. - In Regensburg wird Sophie Friederike von Thurn und Taxis (St) als zweites von acht Kindern geboren. - In Bayreuth ist das Neue Schloss Bayreuth nach fünfjähriger Bauzeit fertiggestellt. - In Waltersberg wird die barocke Pfarrkirche mit kostbarem Deckenfresko im französischen Stil erbaut, wofür in Neumarkt der neumarkter Kunstschreiner Ulrich Wiest (--) den Altar, die Seitenaltäre und die Beichtstühle herstellt.  - In Neumarkt wird bei der Fronleichnamsprozession der Corporischristibruderschaft der Pfarrkirche zusätzlich zu den beiden Bühnen vor den Stadttoren eine dritte Bühne vor dem Rathaus aufgestellt. - In Regensburg erscheint der Staats-Relation der neuesten europäischen Nachrichten und Begebenheiten. - In Roth wird am Alten Rathaus Hauptstrasse 14 der barocke Nordbau mit Giebelfigur Justitia erbaut. - In Ansbach wird von Logengroßmeister Markgraf Karl Alexander von Zollern Brandenburg Ansbach Bayreuth (St) (22) die Freimaurerloge Zu den drei Sternen in der Weinschenke Beisbarth  des Wirts Beisbarth als Patenloge zur bayreuther Freimaurerloge Zur Sonne gegründet. - In Sünching lässt der kurbayerische Kriegsminister Graf Joseph Franz Maria von Seinsheim (St) (51) zur Heirat mit Josepha Maria Anna von Hoheneck (27) vom münchner Hofbaumeister François de Cuvilliés dem Älteren (--), der in München am Schloss Nymphenburg baut, eine Rokokowasserburg mit Kachelöfen, Papiertapeten in chinesischen Zimmern und Chinoiserien in den Holländerzimmern und zwei Bibliotheken  und Schlossgarten mit Pavillons erbauen. - Der in Nürnberg geborene Jurist am Reichskammergericht in Wetzlar Gustav Georg König (41) wird zum nicht vererbbaren Gustav Georg von Königsthal geadelt und tritt danach als Baron von Königsthal auf.  - In Nürnberg stirbt der in Ansbach geborene ansbacher Hofjurist und Dichter Johann Friedrich von Cronegk (27) an Pocken. - In Nürnberg verheiratet der Weißbierbrauer Joachim Welsch seine Tochter Anna Barbara Margaretha Welsch mit dem windsbacher Rotbierbrauer und Zur goldenen Sonne Gasthausbesitzersohnes Johann Jacob Gefröhrer.  - In Amberg wird die Salesianerkirche alias Schulkirche nach dem Tod im Vorjahr der Superiorin Angela Viktoria von Orban (++), der Tochter des Regierungskanzlers in Amberg, im Rokokostil umgebaut, wobei Franz Joachim Schlott die Bildhauerarbeiten und Schreinerarbeiten und der Hofmaler Gottfried Bernhard Götz die größtenteils vergoldeten Fresken erstellt. - In Sulzbach-Rosenberg werden in der sulzbacher Fayencemanufaktur im Philippsburger Hammer der bereits als Wochenlohnarbeiter eingesetze Gründer Christian Gottlieb Otto (--) und seine Ehefrau entlassen, wonach er wegzieht und seine Formen mitnimmt. Einige lässt er da, darunter für Puppenfiguren und Handgriffen von Gartenscheren. Der Faktor Eberhard Pantzer (--) alias Geschäftssführer erhält einen Vorschuß, aber die Geschäfte werden schlechter. - In Neumarkt Sindlbach erstellt der eichstätter Hofmaler Johann Michael Franz (43) das Deckenfresko der Pfarrkirche. - Der in München geborene und in Ingolstadt studierte Graf Theodor Heinrich von Topor Morawitzky (23) wird in München Hofrat, wo er eine steile Karriere macht. - In Regensburg Pfatter kommt es zu einem Postraub, wobei die katholische kaiserliche thurn und taxis Postkutsche überfallen wird.

1757 Wetter: Extrem heißer Juli. - In Amberg taucht ein Polarlicht im September am Himmel auf. - Siebenjähriger Krieg. - In Freystadt ziehen im Franziskanerkloster Freystadt, das ursprünglich für  straffällige Franziskanermönche, die dort ihre Sünden abbüßen und deshalb schwerkranke Wallfahrer betreuen, 16 81 gegründet wurde, tatsächlich Ordenszeuglinge aus dem abgebrannten Kloster Kemnath bei Bayreuth ein, was den Ruf des Klosters verbessert. Trotzdem dürfen die Franziskanermönche sonntags um 10:00 Uhr keine Messe halten, sondern müssen sie dem Stadtpfarrer von Eichstätt überlassen und in ihrer eigenen Kapelle im Klostergarten Gottesdienst abhalten. - In Nürnberg behauptet der Büchersammler xxx Schöpflin (--) die ersten beiden gedruckten Bücher der Weltgeschichte in seinem Besitz zu haben, ua das Buch Liber de Miseria humane condiconis, das Friedrich Creusner (++) 14 77 in Nürnberg gedruckt hat. - Die Kompagnie Bechmann vom Infanterieregiment unter Oberstleutnant Morawitzky liegt in Neumarkt. - In Neumarkt zieht im August  der große und der kleine Stab des Dragonerregiment Preysing neben einer Eskadron Soldaten in die Stadt Neumarkt ein. Eine weitere Eskadron liegt in Amberg. Beide Eskadronen mit 70 Pferden werden bei den Bürgern einquartiert, wonach die bayerische Regierung im Juli unter hohen Strafandrohungen verbietet Lebensmittel nach Nürnberg zu verkaufen. Die hinzukommenden Taxiskürassiere werden ebenfalls bei den neumarkter Bürgern untergebracht. - Die Stadt Neumarkt wird vom bayerischen Kurfürst Maximilian III Josef von Wittelsbach (St) (30) zur Stellung eines lesefähigen, schreibfähigen Handwerkers mit einer bestimmten Körpergröße und für 6 Jahre als Soldaten gezwungen, weshalb der Rat der Stadt den Schlossergesellen Martin Kürber auswählt, ihn mit Kleidern, Nahrungsmitteln und Geld ausstattet und ihm verspricht ihn auch nach der Dienstzeit zu unterstützen. - In Neumarkt lassen sich der jüngere Sohn des neumarkter Bürgermeister Weiß und der junge Georg Dyer von einem preußischen Werber anwerben, worauhin sie ihn bis Oberferrieden begleiten, bis sie der neumarkter Dominik Rößler dort mit 86 Gulden noch freikaufen und zurückholen kann. Handgeld hatten sie noch gar nicht erhalten. - Das Militärlazarett mit Militärarzt und Militärapotheker wird von Dietfurt nach Neumarkt verlegt. - In Neumarkt erscheint im November der bayerische Kurfürst Maximilian III Josef von Wittelsbach (St) (30). - Der letzte Markgraf Karl Alexander von Zollern Brandenburg Ansbach Bayreuth (St) (21) verspricht den Österreichern 300 ansbacher Husaren für den Kampf gegen den preußischen König Friedrich von Zollern, der Große (St) (45). Der preußische Freibataillonskommandeur Johann von Mayr nähert sich Ansbach, woraufhin der markgräfliche Hofstaat nach Steft flüchtet bis die Gefahr vorüber ist. Der preußische Freibataillonskommandeur Johann von Mayr umzingelt die Stadt Nürnberg und brandschatzt nürnberger Gebiet. - In Eichstätt wird der in Wien geprägte, jesuitisch studierte katholische eichstätter Domdekan Raymund Anton von Strasoldo (39) als Unterstützer der österreichischen Seite mit Maria Theresia von Habsburg (St) (40) neuer eichstätter Fürstbischof, wonach er für das mit Frankreich verbündete Reichsheer in Eichstätt Truppen ausheben lässt, die dann vernichtend geschlagen werden. - Der in Konradsreuth geborene nürnberger Patrizier Johann Karl Heinrich Muffel tritt aus der preussischen Armee aus und in die russische Armee ein. - Der uneheliche Kaisersohn Franz Ludwig von Holnstein aus Bayern (St) (24) heiratet die kölner Erzbischofstochter Anna Maria von Löwenfeld. - In Ansbach werden städtebauliche Winkel und Verstecke, die Räuber nutzen könnten, entfernt. - Der in Ansbach geborene mit der preußischen Königstochter Friedrike Luise von Zollern Brandenburg Preußen (St) (43) verheiratete jähzornige ansbacher Markgraf Karl Wilhelm Friedrich von Zollern Brandenburg Ansbach (St) (45) alias der Wilde Markgraf hinterlässt bei seinem Tod in seinem Jagdhaus in Gunzenhausen seinem Sohn Karl Alexander von Brandenburg Ansbach Bayreuth (St) (21) Schulden in Höhe von 2.300.000 Reichstalern. - Reichsexekutionskrieg. - In Nürnberg werden Sympathiebekundigungen egal welcher Seite verboten. - Der neue letzte Markgraf und Graf von Sayn Karl Alexander von Zollern Brandenburg Ansbach Bayreuth (St) (21) meidet seine Residenz Ansbach und regiert von seinem Landsitz Triesdorf aus, wo er das Rote Schloss bewohnt. - Nürnberg zahlt um eine Belagerung durch Preußen zu verhindern. - Nach dem Abzug der Preußen kommt der kaiserliche Generalfeldmarschall Prinz Joseph Friedrich von Sachsen Hildburghausen (55) nach Nürnberg. Hinzu stösst das nürnberger Kontingent unter ihren Majoren den nürnberger Patriziern Herr von Fürer und Herr von Kreßin. Verbündet mit Frankreich werden 25 % der Truppen in der Schlacht bei Roßbach in Sachsen Anhalt im November von den Preußen niedergemetzelt. - In Regensburg verbietet das Ordinariat die Aufführung des theaterartigen Passionsspiels, dennoch werden beim Karfreitagsumzug von dichten Massen am Strassenrand abgeschirmt von Kostümierten Bibelszenen nachgestellt. - In Regensburg wird Prinzessin Marie Therese von Thurn und Taxis (St) als Tochter des in Frankfurt geborenen Fürst Carl Anselm von Thurn und Taxis (St) (24) und der in Stuttgart geborenen Herzogstochter Auguste Marie Elisabeth Luise von Württemberg (St) (23) geboren. - In Bayreuth wird der in Winterthur geborene Anton Graff (21) Schüler des Hofmalers Johann Leonhard Schneider (41) und muss reihenweise Portraitkopien des preußischen König Friedrich II von Zollern Preußen (St) (45) anfertigen. - In Amberg werden mit der Errichtung eines kurbayrischen Salzamtes die Einnahmen aus dem wichtigsten Handelsgut dem Magistrat entrissen und verstaatlicht. - In Roth wird am Marktplatz der Markgrafenbrunnen mit einer barocken Brunnensäule als Geschenk für den ansbacher Markgraf Karl Wilhelm Friedrich von Zollern Brandenburg Ansbach (St) (45) alias der Wilde Markgraf erbaut. - In Amberg wird das Kollegialgebäude alias Regierungsgebäude um das Haus des Rentkammerrats Mayer erweitert. - In Erlangen stiftet der in Hamburg lebende Markgrafensohn Friedrich Christian von Zollern Brandenburg Bayreuth (St) (55) eigentlich nicht nur für Gelehrte und Studenten, sondern auch für Bürger und andere Leute die Freimaurerloge Libanon zu den drei Cedern, die das Brandenburger Haus, Goethestrasse 16 als Logenhaus bezieht. Die Loge findet regen Zulauf, hat aber nach zwei Monaten nur 43 adelige und studentische Mitglieder und Ehrenmitglieder. - Der in Pleinfeld geborene wunderheilende jesuitische Abt des Klosters Beilngries Maurus Xaverius Herbst (56), der auch die Fähigkeit in Seelen zu schauen haben will, stirbt im Kloster Marienburg bei einem Exorzismusversuch an einer Nonne und wird im Kloster Plankstetten beigesetzt. - In Nürnberg präsentieren sich die Anspachischen Hochfürstlich Privilegierten Hof-Comödianten im Nachtkomödienhaus hinter der Lorenzkirche Lorenzer Platz/Ecke Theatergasse mit Balletten und Schauspielen. - Die in Neustadt an der Aisch geborene verschwenderische und strenge Etikkette versessene älteste Markgrafentochter und sachsenhildburghausener Prinzessin Christiane Sophie Charlotte von Zollern Brandenburg Bayreuth (St) (24) heiratet und stirbt im Wochenbett ihrer Tochter Friederike Sophie von Sachsen Hildburghausen (St). - In Pyrbaum wird ein eigener katholischer Friedhof eingerichtet. - In Ansbach beginnt die ansbacher Fayencemanufaktur auch echtes Porzellan herzustellen. - In Velburg ist das Tillyschloss und Barockschloss Helfenberg in Lengenfeld im Besitz von Freiherr Georg Sigismund von Hegnenberg Dux (57), der nach dem Tod seiner ersten Frau Maria Anna von Lerchenfeld (++) Maria Adelheid von Lerchenfeld (18) heiratet. Er ist Nachfahre des unehelichen wittelsbacher Herzogssohnes Georg von Hegnenberg (++). - In Sulzbach-Rosenberg wird in der Fayencemanufaktur im Philippsburger Hammer der Faktor Eberhard Pantzer (--) als Geschäftssführer eingesetzt. Der bisherige Gründer und Leiter Christian Gottlieb Otto (--) muss nach vier Jahren Betrieb akzeptieren, nur wöchentlich entlohnt und weiterbeschäftigt zu werden. - In Ansbach wird der winterthurer Maler Anton Graff (21) bei Hofmaler Johann Leonhard Schneider (--) angestellt, wo er 2 Jahre bleibt. - In Allersberg wird xxx Gilardi (--) als Ritter in den Adelstand erhoben. - In Regensburg und in Wien verlegt der Buchhändler Emrich Felix Bader (--) das Buch Neuvermehrtes und verbessertes Reales Staats-Zeitungs und Conversation Lexicon des bereits 17 31 verstorbenen Johann Hübner (++). - In Eichstätt wird der in Graz geborene eichstätter Domherr Graf Raymund Anton von Strasoldo (39) neuer eichstätter Fürstbischof, der sich offen auf die Seite der Habsburger gegen die Zollern in Preußen schlägt.

1756 Wetter: Ende Januar blühen Blumen. Nach mildem Winter kommt sehr heißer Sommer. - Siebenjähriger Krieg beginnt zwischen Preußen und England einerseits und Habsburg, Frankreich Russland andererseits. Der in Darmstadt geborene evangelische hessendarmstädter Gesandte am Immerwährenden Reichstag in Regensburg Freiherrensohn Joachim Ludwig von Schwartzenau (43), verheiratet mit Eberhardine von der Streithorst (31), nimmt offen Partei für die Politik Preußens, woraufhin ihm das Votum als bevollmächtigter Minister für Hessen-Darmstadt, Sachsen-Weimar und Holstein Gottorp entzogen wird. Sein Vater, der hessendarmstädter Kanzler Kilian Schwarzenau (69) finanziert ihn weiter. - Die katholische bayerische Regierung macht den Lebenswandel der Bevölkerung für das Erdbeben von Lissabon, das auch in Bayern zu spüren ist, verantwortlich. All das ist für nichts anderes anzusehen als für eine erschreckliche Stimme des Herrn, durch welche der allerhöchste Gott Himmels und der Erden seine obriste Gewalt und förchterliche Ermanhungen zu Besserung des sündhaften Lebens zu erkenn gibt! woraufhin Tanzveranstaltungen, alle Lustbarkeiten, die Fastnacht, alle Märkte an wochentäglichen Feiertagen und alle Hochzeiten verboten werden. Wirte, die das Verbot übertreten zahlen 6 Gulden Buße, Musikern werden die Instrumente abgenommen und die Tänzer werden sogar mit 1,5 Gulden bestraft. - Die Stadt Neumarkt ist ohne Garnison, weshalb die neumarkter Bürger Georg Kerl und Stephan Ludwig als Torwächter angestellt werden und sogar das Kapuzinertörchen wird von der grün uniformierten neumarkter Bürgerwehr gesichert. Weil der neumarkter Hutmacher die grüne neumarkter Bürgerwehr nach Bürgerneister Johann Jakob Weiß, der die braune Farbe bevorzugt, verächtlich eine Schergenkompanie nennt, sperrt man ihn in den Bürgerturm alias Pulverturm. - Die Taxiskürassiere treffen in einer soldatenlosen Stadt Neumarkt ein. - Um das Wildererunwesen zu bekämpfen werden Ertappte für drei Jahre zum Militärdienst eingezogen oder Untaugliche zum Wehrdienst auf der Festung Rothenberg verurteilt. - Der neumarkter Organist und das Magistratsmitglied Anton Leonhard Michl verliert seine Frau Barbara Dorothea Bartscherer, bleibt mit seinen 5 Kindern zurück und schreibt verarmt und lungenkrank einen Bittbrief an den Rat der Stadt Neumarkt. - In Neumarkt beziehen 20 Geistliche und 6 Wirte ihr Bier von auswärtigen Brauereien aus Mühlhausen, Lengenfeld und Möning. - In Neumarkt wird der neumarkter Pfarrer Eugen Pausch geboren. - Im markgräflichen Opernhaus in Bayreuth lässt die mit dem in Weferlingen geborenen bayreuther Markgraf Friedrich III von Zollern Brandenburg (St) (45) verheirateten Wilhelmine von Zollern Brandenburg Bayreuth alias Wilhelmine von Zollern Brandenburg Preußen (St) (47) ihr Singspiel alias Libretto zur Oper Amalthea in drei Aufzügen auf Befehl ihrer königlichen Hoheit aufführen. - Der Codex Maximilianeus Bavaricus Civilis tritt in Kraft. - In Neumarkt wird wegen des Krieges bei der Fronleichnamsprozession und Karfreitagsprozession der Corporischristibruderschaft auf Theatervorführungen verzichtet. - In Neumarkt liegt das 8. bayerische Infanterieregiment, dann die Taxiskürassiere. - In Neumarkt ist das Schultheißenamtshaus im Besitz von Leonhard Schneider. - In Amberg wird der mit Theresia von Wildenau verheiratete Florian Christoph von Franck Regierungskanzler, der faktisch die Regierung leitet. - Die in Bayreuth geborene württemberger Herzogin Elisabeth Friederike Sophie von Brandenburg Preußen Bayreuth (St) (24) will sich die vielen Mätressen ihres Ehemannes Herzog Carl Eugen von Württemberg (St) (28), und, dass dieser ihre Freundin, die Kammerssängerin Marianne Pirker (39) einfach einkerkern lässt, nicht mehr gefallen lassen und zieht zu ihrer in Potsdam geborenen Mutter Markgräfin Elisabeth Friederike Sophie von Brandenburg Bayreuth (St) (47) nach Bayreuth. Außerdem ziehen ihr Mann Herzog Carl Eugen von Württemberg (St) (28) und sein Bruder Ludwig Eugen von Württemberg (St) (25), der im Bündnis mit französischen Truppen Menorca besetzt, gegen Preußen in den Krieg. - Große Not in Roth. - In Nürnberg gibt die in Bologna geborene italienische Kammervirtuosin auf Chemabalo und Violoncello Anna Bon di Venezia (18) ein Konzert. Kartenvorverkauf ist im Haus von Drucker und Verleger Baltasar Schmidt. - In Regensburg bedrängen zwei katholische Jesuiten eine schon im Sterben liegende lutherische Frau zum Konvertieren, was der in Regensburg geborene lutherische Prediger an der Neupfarrkirche Christian Gottlieb Dimpfel (47) bemerkt, verhindert und in seinen Predigten mit dem Vergleich von reissenden Wölfen, die er verscheucht hat, bezeichnet. Für die Katholiken ist Christian Gottlieb Dimpfel (47), der mit Freude jeden Austritt aus dem Kloster der überstrengen Karthäuser mit dem Spruch Carthäußer Vögelein suchet die Freiheit kommentiert, ein Seelenfänger. - In Regensburg ist der englische Riese Cornelius Magrat, der vorher in Nürnberg sein Unwesen trieb, als Betrüger entlarvt und muss fliehen. Ein hamburger Kaufmann in der Stadt behauptet dazu, er sei eine Frau. - In Pyrbaum wird neben der bestehenden evangelischen auch eine katholische Schule mit einem katholischen Lehrer eignerichtet. - In Nürnberg kauft der nürnberger Patrizier Christoph Siegmund von Holzschuher (27) als Sohn des Geheimen und Obersten Kriegsrates Patrizier Karl Siegmund von Holzschuher (--), die Herrschaft Vestenbergsgreuth, eine eigene Herrschaft, um in die Reichsritterschaft aufgenommen werden zu können, was aber noch 16 Jahre dauert. - In Altdorf gründet der bei Fürth geborene lutherische Geschichts Universitätsprofessor Georg Andreas Will (29) die Altdorfische teutsche Gesellschaft, die als Ortsgruppe die deutsche Sprache, gegen das Französische und Lateinische besonders in der Poesie fördert und deren Sekretär der in Nürnberg geborene Student Johann Christoph Martini (22) wird. Georg Andreas Will (29) wird von Fürst Johann Friedrich von Schwarzburg-Rudolstadt (St) (35) zum kaiserlichen Hof- und Pfalzgrafen ernannt und erstellt ein Mundartlexikon alias Idiotikon. - In Nürnberg wird der in Ansbach Lichtenau geborene Militärgarnisonswagenknechtssohn Johann Christoph Gatterer (29) Professor der Reichsgeschichte und Diplomatik am Auditorium Aegidianum alias lutherischen Egidiengymnasium und Vater der Dichterin Philippine Gatterer später Philippine Engelhard. - In Nürnberg wird der regensburger stadtamhofer Geigenbauer Veit Anton Widhalm geboren. - In Nürnberg ist Michael Vogel (--) ein geschätzer Geigenbauer. - In Ansbach gibt der in Ansbach geborene Dichter und ansbacher Hofjurst Johann Friedrich von Cronegk (25) die Ausgabe des moralischen Wochenblatts Der Freund in der Druckerei Posch einem Gegenpol zur höfischen Gesellschaft nach drei Jahren auf. - In Nürnberg beginnt die in Bologna geborene Musikerin und Opernsängerin Anna Bon (18) ihre Kammersonaten, die sie in Bayreuth komponiert, ua Opus I für Flöte und Violoncello oder Cembalo bei Balthasar Schmidt (--) drucken zu lassen. - In Sulzbach-Rosenberg übernimmt der pfalzsulzbacher und kurpfälzer Herzog Karl Theodor von Wittelsbach (St) (32) in Mannheim die sulzbacher Fayencemanufaktur zwei Jahre lang selbst. Sein bisheriger Fayencemanufakturgründer und Leiter Christian Gottlieb Otto (--) wird zum Werksleiter degradiert, der mit einem Porzellandreher, zwei Porzellanmalern und zwei Lehrjungen weiterarbeitet. - Der Jurist Johann Jakob Cella, der sich mit sexualisierter Gewalt beschäftigt, wird in Bayreuth geboren. Sein Vater ist Kammerdiener und Unterdirektor der französischen Komödie am Bayreuther Markgrafen-Hof und ist im Bayreuther Hofkalender  17 40 noch Domestik. Seine Mutter ist Kammerfrau. - In Altdorf verlässt der umtriebige und verruchte in Lauf geborene Webermeistersohn und Brauersohn Johann Heinrich Mannert (32), verheiratet mit einer wohlhabenden in Nürnberg Wöhrd geborenen Bäckertocher und Besitzer des Fortunabades Untere Badgasse 5 fluchtartig wegen seines unehelichen Kindes Konrad Mannert (00) die Stadt und kehrt nach Lauf zurück, wo er wieder als Bader arbeitet. - In Nürnberg wird die Dichterin Philippine Engelhard geboren. - In Altdorf  wird der Badersohn und Chirurgensohn Konrad Mannert geboren.

1755 Wetter: Schneereicher und kalter Jahresbeginn. Erdbeben in Lissabon. Ein fühlbares Nachbeben erschreckt die Bevölkerung in Bayern zur Jahreswende. Ein kurzer Winter und ein früher Frühling führen zu einer frühen Blüte, nach der im Mai mit Nachtfrost und wochenlangem Regen alle Früchte zerstört werden. - In Ansbach wird in der Infanterikaserne ein Mohr alias Schwarzer auf den Namen Karl Friedrich Ansbach getauft. - In Neumarkt wirtschaftet der neumarkter Bürgermeister als Verwalter des neumarkter Weißbierbrauhauses schlecht und betrügt die Anleger durch Nachlässigkeiten um ihren Verdienst und finanziert damit seinen Haushalt und Kleiderluxus. Die Anleger klagen erfolglos. Gerstenbier wird wieder beliebter. - In Nürnberg ist Anton Alter Schützenmacher. - In Neumarkt verkauft der Hutmacher Gabriel Thomas in der Hutmachergasse Hüte. - Die Kaisertochter Marie Antoinette alias Maria Antonia Josepha Johanna von Lothringen Habsburg Österreich (St) wird in Wien geboren. - In Regensburg findet in der Spitalamtsstube eine Bierprobe statt, bei der der bischöfliche Braumeister zugeben muss, dass sein Bier weit milder ist als ein Vergleichsbier der Pfründner, woraufhin die Beschwerden in Anbetracht der drohenden Strafe verstummen. - Reskript des preußischen Königs Friedrich an den Gesandten am Regensburger Reichstag von Plotho wegen des angeblichen Übertritts seiner Schwester Wilhelmine von Zollern Brandenburg Bayreuth (St) (46) und deren Gemahl, des bayreuther Markgraf Friedrich III von Zollern Brandenburg (St) (44), zur katholischen Religion. - In Neumarkt sind Rößler, Weiß, Eder und Stigler Bürgermeister. - Die brandenburgbayreuther Markgräfin Wilhelmine von Zollern Preußen (St) (46) wohnt beim Theaterstückverfasser und unglücklichen französischen Diplomaten Marquis Jean Baptiste Francois Joseph de Sade (53) bei einer Italienreise. Sein Sohn der berüchtigte Marquis de Sade (15) ist ein wegen seiner außergewöhnlichen Schönheit bewunderter Jüngling. - In Fürth besucht der jüdische frankfurter Geldwechslersohn Meyer Amschel Rothschild (11) die Jeschiwa alias jüdische Hochschule alias Talmudschule. - In Nürnberg ist der nürnberger Kammmachersohn und ehemalige altdorfer Student Wolfgang Magnus Büchner (28) Zuchthauskatechet. - In Erlangen beschließt der Rat der Stadt den Pfingstmarkt aus der Stadt auf den Burgberg zu verlegen und gründet damit die Erlanger Bergkirchweih. - In Ansbach wird Freiherrnsohn Carl von Drais Sauerbronn, der Vater von Carl Drais geboren, der 18 17 das Fahrrad alias Draisine erfinden wird. - In Nürnberg Schwaig werden die Bastionen um Schloss Malmsbach abgetragen und darauf Wohngebäude für Nachtwächter, Gärtner und Verwalter erbaut. Schloss und Tor müssen rund um die Uhr überwacht werden. - In Sulzbach-Rosenberg erhält die sulzbacher Fayencemanufaktur auf dem Philippsburger Hammer weitere Vorschüsse von der Regierung des pfalzsulzbacher und kurpfälzer Herzog Karl Theodor von Wittelsbach (St) (12) in Mannheim, die ein Verbot von fremden Porcelain von Majolika verkünden lässt, weil das hiesige Porzellein von viel besserer Güte als das fremde geworden ist. Andreas Herbst (--) flieht aus der Manufaktur. Danach versucht der kaltenbrunner Fayencefabrikbesitzer Andreas Windschügel (--)  vergeblich die sulzbacher Fayencemanufaktur zu übernehmen. - Die kaiserliche Reichspost führt Postkutschen ein. - In Berching wird der berchinger Weinhändler und Gastwirt Anton Pettenkofer (--), dem auch die Ökonomie auf dem Hagenberg gehört, katholischer kaiserlicher berchinger thurn und taxis Posthalter im Gasthaus Pettenkofer Pettenkoferplatz 12 (20 24 Stadtverwaltung).

1754 Wetter: Frühjahr und Sommer verregnet. Schneereiches und kaltes Jahresende. - In Erasbach übernimmt der geadelte kurfürstliche Regimentsratssohn Josef von Rupprecht (--) das väterliche Hofgut Erasbach, wofür auch er 200 Gulden für die Landsassenfreiheit an die Regierung bezahlen muss. Als Adeliger beansprucht er nicht nur das Recht der Mühlbeschau sondern besonders das der Kleinen Jagdbarkeit, worum er einen erbitterlichen Kampf mit der Regierung führt. - Im markgräflichen Jagdschloß Falkenhaus im Mönchswald bei Gunzenhausen lernt der Erbprinz Markgraf Karl Alexander von Zollern Brandenburg Ansbach Bayreuth (St) (18) die englische Schriftstellerin und Autorin von Theaterstücken Elizabeth Craven (14) kennen und macht sie zu seiner Mätresse. - In Neumarkt ist die Schuld des münchner Hofkammerrats Johann Senser für Tabak seit 17 06 nicht beglichen. - In Nürnberg veranstaltet der altmühltaler Kantonsritterhauptmann Freiherr Ludwig von Seckendorff eine Geburtstagsfeier für den ansbacher Markgraf Karl Wilhelm Friedrich von Zollern Brandenburg Ansbach (St) (42) alias der Wilde Markgraf ein Gartenfest auf der Hallerwiese mit einem Feuerwerk auf der Pegnitz. - In Altdorf macht der in Nürnberg geborene Christoph Gottlieb von Murr (21) seinen Doktor in Rechtswissenschaften. - In Neumarkt wird wegen des Krieges bei der Fronleichnamsprozession und Karfreitagsprozession der Corporischristibruderschaft auf Theatervorführungen verzichtet. - Der in Ansbach geborene Karl Friedrich Reinhard von Gemmingen (15) wird Hofjunker des ansbacher Markgraf Karl Wilhelm Friedrich von Zollern Brandenburg Ansbach (St) (42). - In Erlangen beginnt Johann Georg Tucher (19) ein Universitätsstudium. - In Bayern lässt der kurbayerische Kriegsminister Graf Joseph Franz Maria von Seinsheim (St) (47) 4000 Soldaten ausheben und vom französischen König Ludwig XV (St) (44), der gerade die bürgerliche Heereslieferantentochter Madame Pompadour (33) zu seiner Mätresse gemacht hat, in Nordamerika im Siebenjährigen Krieg einsetzen. - In Nürnberg präsentieren sich die Anspachischen Hochfürstlich Privilegierten Hof-Comödianten im Nachtkomödienhaus hinter der Lorenzkirche Lorenzer Platz/Ecke Theatergasse mit Balletten und Schauspielen. - In Neumarkt nutzt der kleinwüchsige katholische Kleriker Klemens von Royer die Streitereien innerhalb der katholischen Pfarrei Neumarkt um die Bedeutung der Hofkirche indem er sie eigenmächtig praktisch zu seiner Kirche macht, obwohl er wie man meint eigentlich körperlich für die Liturgieämter wenig geeignet ist, was man ihm sehr übel nimmt. - In Nürnberg stirbt der bischöflichwürzburge und kurfürstlichbayerische Hofkammer Medailleur Andreas Vestner (46). - In Ansbach tritt der in Ansbach geborene Dichter Johann Friedrich von Cronegk (23) eine Stelle als Hofjurist an, wobei er aber auch die erste Ausgabe des moralischen Wochenblatts Der Freund in der Druckerei Posch herausbringen lässt, wobei sich ein Freundeskreis regelmäßig beim Hofkammerrat Hirsch trifft, der einen Gegenpol zur höfischen Gesellschaft bildet. - In Regensburg treten der venzianische Theaterdirektor Girolamo Bon (--) und seine Tochter Anna Bon (16) mit ihrer Wanderschauspielergesellschaft alias Wandertheater alias Wanderoper als Italienische Operisten Seiner Hochfürstlichen Durchlaucht von Thurn und Taxis im Gefolge von Fürst Alexander Ferdinand von Thurn und Taxis (St) (50) auf. - In Sulzbach-Rosenberg betreibt der Maler Christian Gottlieb Otto (--) erfolgreich die sulzbacher Fayencemanufaktur auf dem Philippsburger Hammer mit Andreas Herbst (--), wo er gebrauchsfertige weiße Ware, aber auch bemalte Fayencen wie Teetassen, Kaffeetassen, Zuckerbüchsen, Teekannen, Kaffeekannen, Spülkumnen, Milchhäfen, Teile von Eßservisen, Maßkrüge, Seidelkrüge, Blumenkrüge, Leuchter, Nachttöpfe, Schreibzeuge, Waschschalen, Dockenguth alias Figuren und Schnecken bei einer amtlichen Besichtigung vorweisen kann. Andreas Herbst (--) wird aus der Firma gedrängt, darf aber weiter dort arbeiten. - In Nürnberg stirbt der Fayencemaler und Porzellanmaler Andreas Kordenbusch (--). Sein Bruder ist der nürnberger Mediziner Georg Friedrich Kordenbusch (24).

1753 Wetter: Verregnete Ernte. - In Neumarkt ist die Kapuzinerbrücke in einem lebensgefährlichem Zustand und der Hofkastner Anton Friedrich von Löwenthal (--) schlägt vergebens vor die Brücke aus Stein zu bauen, da Holz aus dem Staatswald teuer und knapp ist. - Der Erbprinz Markgraf Karl Alexander von Zollern Brandenburg Ansbach Bayreuth (St) (17) kehrt von einer Frankreichreise und Italienreise im Oktober kränklich zurück und erkrankt im November an den Pocken. Sein Reisebegleiter und geheimer Sekretär Mayer wird vom Vater, Markgraf verantwortlich gemacht, nach Altenkirchen, in der Grafschaft Sayn im Westerwald, gebracht und dort hingerichtet. - Der in Neumarkt geborene ehemalige Chordirigent Ferdinand Jakob Michl stirbt in München als kurbayerischer Hofmusikus und münchner Vizekonzertmeister und hinterlässt 12 Synphonien und das Singspiel Tobias und Sara. - Der in Freystadt geborene Organistensohn Jean Paul Egide Martini (11) kommt in das Jesuitenseminar nach Neuburg an der Donau, wo er bereits als Organist agiert. - In Neumarkt kauft der Färber Rößler das Hofbräuhaus, in dem Bier gebraut wurde, und wandelt es in eine Scheune um. - In Neumarkt wird der spätere plankstettener Prior Joseph Raumer geboren. - In Neumarkt wird der spätere erasbacher Pfarrer Joseph Ruffin Widmann geboren. - In Nürnberg stirbt die ratsfähige adelige Familie Rieter mit dem Tod des altmühlkantoner Ritterhauptmannes Herrn Johann Albrecht Andreas Adam von Rieter aus. - In Regensburg werden von der Stadt die Bierkoster Matthäus Grießmann und Johann Christoph Nierenberger. - In Regensburg treten in der Fechtschule Luftsprungakrobaten auf. - In Regensburg tritt die Schauspielertruppe unter dem wiener Theaterdirektor Johann Michael Brenner in der Fechtschule, die dieser für sich umbauen lässt, auf, flüchtet aber nach katastrophalen Zuschauerzahlen alleine, woraufhin der Rat der Stadt die Kostüme der anderern Schauspieler konfisziert. - Der Sohn des Generalerbpostmeisters und Prinzipalkommissars beim Immerwährenden Reichstag in Regensburg Carl Anselm von Thurn und Taxis (St) (20) heiratet seine Cousine, die Fürstentochter Prinzessin Auguste von Württemberg (St) (19). - In Würzburg stirbt der bedeutendste süddeutsche Barockbaumeister und Rokokobaumeister und Baumeister der würzburger Residenz Balthasar Neumann (66) als Oberst des würzburger Militärs. - Der Codex Maximilianeus Bavaricus Judiciarii erscheint. - In Neumarkt sind Eple, Weiß und Stigler Bürgermeister. - In Amberg wird ein neues Salzhaus erbaut. Der Salzhandel ist wichtigstes rentables Handelsgut, da der Bergbau darniederliegt. - Der würzburger Fürstbischof  Carl Philipp von Greiffenclau (26) verbietet jeglichen Handel mit Lebensmitteln in die protestantische Reichsstadt Schweinfurth. - In Regensburg tritt der in Wien geborene Schauspieler Bernardon alias Joseph Felix von Kurz (36) auf. - In Altdorf druckt der Universitätsdrucker Johann Adam Hessel seine 53.000 ste Bibel. - In Ingolstadt übernimmt der verheiratete ingolstädter Universitätsdirektor Johann Adam von Ickstatt (51) die Patenschaft für seinen eigenen verwaisten Enkel und späteren Illuminatiordengründer Johann Adam Weishaupt (05). - In Regensburg treten der venzianische Theaterdirektor Girolamo Bon (--) und seine Tochter Anna Bon (15) mit ihrer Wanderschauspielergesellschaft alias Wandertheater alias Wanderoper als Italienische Operisten Seiner Hochfürstlichen Durchlaucht von Thurn und Taxis im Gefolge von Fürst Alexander Ferdinand von Thurn und Taxis (St) (49) auf. - Der Bernardon-Darsteller und Schauspieler Johann von Kurtz (36) flieht nach seiner Verbannung bzw dem Verbot der Figur Bernardon aus Wien nach Regensburg. - In Regensburg tritt ein türkischer Seiltänzer auf dem Haidplatz auf. - In Sulzbach stiftet die verwitwete sulzbacher Herzogin Eleonore Philippine von Hessen Rheinfels Rotenburg  (St) (41), die kinderlose Cousine und zweite Gemahlin von Herzog Johann Christian von Sulzbach (St) (++) ein Salesianerinnenkloster. - In Pyrbaum fürchten die katholischen freystädter Franziskaner wegen des Baus einer Kapelle in Pyrbaum und deren Almosengaben um ihr Einkommen. - In Regensburg befindet sich in der Wohnung des Stadtkämmerers Gläzel im Untere Bachgasse 10 eine römische Fahnenträger Weihinschrift, die über der Stubentür eingemauert ist (verlorengegangen). - In Burglengenfeld gibt es das Gasthaus Zu den drei Kronen Hauptstrasse 1. - In Berching gibt der Gastwirt Anton Pettenkofer (--) sein Gasthaus Rumpf später Zur blauen Traube gegenüber von Pettenkoferplatz 12 auf.

1752 Wetter: Verregnete Ernte. - In Neumarkt lockt der Herrenmühlsohn Joseph Gmelch lockt Soldaten aus der eigenen Mühle heraus um sie vor Schaden und Plünderung zu bewahren und wird dafür im Amtshaus eingesperrt, worüber sich die neumarkter Bürgerschaft beschwert. Der Pulverturm wird wie früher wieder als Bürgergefängnis alias Zuchthaus hergerichtet. - Die neumarkter Kaserne im Schloßviertel ist ausbesserungsbedürftig. Der Rat der Stadt Neumarkt lehnt eine vorübergehende Unterbringung der Soldaten bei der Bürgerschaft ab und begründet das damit, dass das Kasernservicegeld schon schwer genug aufzubringen ist, woraufhin die Soldaten im Schloß und anderen herrschaftlichen Gebäuden untergebracht werden. - Der falsche Graf Managetta von Lerchenau wird als Betrüger entlarvt, an den Pranger gestellt, mit Ruten geprügelt, auf der Stirn mit einem Galgen gebrandmarkt und auf der Festung Wülzburg bei Weißenburg lebenslänglich eingekerkert. - In Neumarkt wird die Sperrzeit von Mai bis August um 22:00 Uhr und sonst um 21:00 Uhr der beiden Tore durch ein Generalmandat geordnet. Wer nach der Sperrzeit in die Stadt hinein will muss für sich eine Strafe von einem Kreuzer und für das Pferd zwei Kreuzer Strafe bezahlen. Nächtliche Ankömmlinge müssen warten bis der Schlüssel im Rathaus geholt wird. Der neumarkter Bürgermeister Georg Eder vernachlässigt die Öffnungszeiten und wird dafür mit einer 3tägigen Haftstrafe im Rathauskerker bei Wasser und Brot bestraft. Wer die Strassenreinigung vernachlässigt muss einen Reichstaler Strafen zahlen. - In Neumarkt vrlangen die neumarkter Bürger wieder ein eigenes Bürgergefängnis alias Zuchthaus. Bürger dürfen normalerweise nicht in Gefängnissen in unterirdische Zellen inhaftiert werden. - In München wird eine neue Kleiderordnung erlassen, die die Verwendung von gesponnenem Gold und Silber nur dem Adel, höheren Offizieren, Beamten und Bürgermeistern von Hauptstädten und ihren Familienangehörigen erlaubt. Gemeine Bevölkerungsschichten ist nur Stoff erlaubt, der 2 Gulden pro Elle nicht übersteigt. Ausländische Wolle ist verboten. Seide ist nur an Knöpfen, Schnüren, Bändern, Hosenträgern, Halstüchern und Hauben erlaubt. Vornehmeres Stadtvolk und Marktvolk vom Unteroffiziersweib aufwärts darf auch feinere Tuche und Wolle tragen. Zwar ist ihnen Seide mit Samt erlaubt aber Gold und ausländische Spitze streng verboten. Um die Stände klar und deutlich unterscheiden zu können muss sich jeder, der Samt und Seide tragen will beim Rat der Stadt Neumarkt melden. Die Namen werden an die Regierung in Amberg gemeldet und geprüft. - In Regensburg verbietet das Ordinariat die Aufführung des theaterartigen Passionsspiels. - In Regensburg wird der aus Bublitz stammende deutsche Kaufmann und Bankier Georg Friedrich Dittmer (25) vom regensburger Kaufmann Johann Eberhardt eingestellt. - Freiherr Johann Christoph von Forster zu Burglengenfeld heiratet Gräfin Maria Therese Johanna Eberhardine von Oettingen. - In Neumarkt ist J E Stigler Bürgermeister und Konrad Carl Posthalter bis 17 69. - In Würzburg erschafft der in Venedig geborene Maler Giovanni Battista Tiepolo (56) im Auftrag des auf Schloss Vollrads geborenen würzburger Fürstbischof  Carl Philipp von Greiffenclau (25) in der würzburger Residenz ein riesiges barockes Deckengemälde. - Kaiser Franz Stephan von Lothringen (St) (44) eröffnet in seinem Schlossgarten Schönbrunn einen eigenen Tiergarten. - In Roth ist der Gasthof Zur Krone von Johann Michael Fuchs heruntergekommen.. - In Regensburg tritt im Gasthaus Zum grünen Kranz der Italiener Antonio Martinelli aus Cremona mit einem parasitären Zwilling am Körper auf. Seine beiden Kinder müssen ihn als Monster präsentieren und halsbrecherische seltsame Künste darbieten. Frauen ist der Zutritt nicht gestattet, da man befürchtet, der Anblick könnte zu Missbildungen ihrer Kinder führen. - In Deinig wird der Verwandte der lengenfelder Brauerfamilie Yberle Johannes Sebastian Yberle neuer Pfarrer und Kämmerer. - Der bayerische Kurfürst Max III. Joseph von Hohenzollern (St) (25) ist von der Zerstörung und flächendeckenden Abholzung der bayerischen Wälder so geschockt, dass er eine eigenen Forstbehörde aufstellt, die den Staatsforst schützt und Richtlinien für die Forstämter aufstellt. - In Regensburg Stadtamhof stellt der Instrumentenmacher Gabriel David Buchstetter (--) ua qualitativ hochwertige Geigen her, die er auch aus minderwertigerem Tannenholz fertigt, was einen scharfen Ton erzeugt. Er gilt als einer der besten seiner Zunft. - In Nürnberg wird der zweite Sohn Gallus Ignatius Widhalm des Geigenbauers Leopold Widhalm (25) geboren. - In Regensburg wird das Ausflugslokal Prinzengarten von Gastwirt und Brauer Jakob Balthasar Prinz eröffnet. - In Nürnberg Schwaig sind die Balken  der Wirtschaftsgebäude von Schloss Schwaig, die in Fachwerk ausgeführt sind und fünf Jahre zuvor wegen Feuchtigkeitsproblemen mit Flachziegeln alias Bieberschwanzziegel verblendet wurden, völlig verrottet, weshalb Christoph Jakob Waldstromer sich entscheidet sie bis zum zweiten Obergeschoss durch Steinwände zu ersetzen, wobei man die Decken mit Rokokostuck verziert. - Der im Kloster Heilsbronn ausgebildete nürnberger Fayencemanufakturporzellandreher Andreas Herbst entdeckt bei Sulzbach brennbare Erde, woraufhin er erfolgreich den pfalzsulzbacher und kurpfälzer Herzog Karl Theodor von Wittelsbach (St) (28) überreden kann in der Stadt Sulzbach-Rosenberg auf dem Philippsburger Hammer die sulzbacher Fayencemanufaktur zu gründen, wofür er sich mit dem Maler Christian Gottlieb Otto (--) verbindet und den existierenden Hochofen zu einem Brennofen umbaut. Weil sie kein Geld haben erbitten sie zunächst 200 Gulden Vorschuß, und lassen sich darauf ein diesen gegen Wochenlohn zu betreiben. Weil der umgebaute Hochofen nicht funktioniert wird in kleineren Brennöfen gebrannt. - In Nürnberg wird die vom nürnberger Patrizier Christoph Imhof (++) gestiftete Sammlung Bibliotheka rerum Nurembergensium mit nur Nürnberg betreffende Sammelstücken wie 349 Handschriften, darunter 49 orientalische, Porträts, Münzen und Kupferstiche von dessen Schwiegersohn und nürnberger Losunger Hieronymus Wilhelm Ebner von Eschenbach (--) wie im Testament verfügt in Form einer öffentlichen Bibliothek zugänglich gemacht, in der sich auch das Buch Chronica der Stadt Neumarkt, in der Oberpfalz 15 76 befindet.

1751 Wetter: Frost im April. Sommerhitze. - In der amberger Franziskanerkirche wird die Bruderschaft des heiligen Erzengel Michael mit ihrem ersten Präfekten, dem kurfürstlichen münchner Hofkammerrat und herzöglichen Zahlmeister der Oberpfalz, Johann Paul von Gutmann gegründet. Das höchste Oberhaupt der Bruderschaft ist Pfalzgraf Herzog Wilhelm. - Der letzte Markgraf Karl Alexander von Zollern Brandenburg Ansbach Bayreuth (St) (15) gründet in Ansbach eine Porzellanfabrik. - In Ansbach führt der elpersdorfer Pfarrvikar Frobenius 2 Hexer und 4 Hexen zum Scheiterhaufen. - Markgraf Karl Wilhelm Friedrich von Zollern Brandenburg Ansbach (St) (39) bekommt und übersteht in Ansbach die Windpocken. Die Krankheit wird angeblich durch zweimal tägliches Beten abgewendet. - In Eichstätt dokumentiert der fürstbischöfliche Hofbaumeister Mauritio Pedetti die verfallende Willibaldsburg in einer Tuschezeichnung. - In Eichstätt wird der Maler Johann Michael Franz (36) zum fürstbischöflich eichstätter Hofmaler ernannt. - In Eichstätt kehrt der am kaiserlichen Hof in Wien geprägte eichstätter Domherr Raymund Anton von Strasoldo (33) von seinem Studium am Jesuitenkolleg in Rom zurück und verbietet als neuer Domdekan den jungen eichstätter Theologiestudenten den Besuch von Gasthäusern und erlaubt den Domherren nur die Herrentrinkstube alias heutiges Dompfarramt. - In Kurbayern werden die Hexenprozesse mit neuem Recht beibehalten. - In Nürnberg tauchen ansbacher und bamberger Soldaten auf, die den Beitrag zum Reichskreis eintreiben. - Der in Fürth geborene Astronom und Geograph Georg Moritz Lowitz (29) wird Leiter des nürnberger Aegidiengymansiums dessen Sternwarte. - Der in München geborene Giuseppe Appiani (45) malt das Deckengemälde von Schloss Seehof. - Der Codex Maximilianeus Bavaricus Criminalis erscheint. - In München wird das Neue Opera Hauß als barockes Opernhaus von François Cuvilliésd.Ä. für den bayerischen Kurfürst Maximilian III Josef von Wittelsbach (St) (24) erbaut. - In Amberg wird Thesesia Franziska Topor von Morawitzki als Tochter von Graf Josef Clemens Franz von Topor Morawitzky (40) und der Grafentochter Maria Elisabeth Therese Josepha Felicitas von Rechberg (42) geboren. - In Deining wird Johann Feihl (--) mit dem Gasthaus Zur Post als kaiserlicher Reichsposthalter auf Generalerbpostmeister Fürst Alexander Ferdinand von Thurn und Taxis (St) (47), in dritter Ehe mit der in Prag geborenen Maria Henriette Josepha von Fürstenberg-Stühlingen (19) verheiratet, vereidigt. - In Pyrbaum hält seit der Reformation im Getreidekasten ein sulzbürger Kapuzinermönch wieder eine katholische Messe, dem im Folgejahr eine ständige Wohnung eingerichtet wird und der die Messe im alten Schloss abhält. - In Nürnberg wird der in Fürth geborene neue Leiter des Aegidianums Georg Moritz Lowitz (29) ebenfalls Leiter der nürnberger Sternwarte. - In Regenstauf kauft Franz Friedrich von Singer (--) aus Mossau das Schloss Rosenhof und die Hofmark Loch. In Neumarkt kauft der ledige freystädter Bürger Johann Conrad Carl (--) das Gasthaus Zur goldenen Gans Obere Marktstrasse 9 (20 17 Mittlerer Ganskeller) vom neumarkter Bürgermeister Johann Jakob Weiß (--). - In Regensburg wird der Diplomatensohn Carl Ludwig Friedrich von Schwarzenau geboren. - Kürn gehört Baron xxx von Stingelheim (--).

1750 Wetter: Trockener und milder Jahresanfang. Kälteeinbruch im April. Trockener und heißer Sommer. - Der aus Regensburg stammende Franz Anton Huber schleicht sich in den markgräflichen Hof in Ansbach als vermeintlicher Graf Managetta von Lerchenau ein. - In Nürnberg spielt Johann Friedrich Müller den Harlekin. - In Regensburg wird die verhaftete Bordellbetreiberin Dorothea Maria Bächlein auf dem Pranger ausgepeitscht und ihr körperlich behinderter Mann verliert den Torhüterposten. - Die regensburger Bürger huldigen ihrem Principalkommissar Alexander Ferdinand von Thurn und Taxis (St) (46) vor dem ehemaligen Freisinger Hof, Emmeramsplatz 9. - Valentin Stephan Still wird in Fischbach bei Nittenau als Sohn des Brauers Georg Still geboren. - In der würzburger Residenz malt Giovanni Battista Tiepolo das Deckengewölbe mit 677 qm. - In Altdorf studiert der protestantische beringersdorfer Pastorssohn Georg Friedrich Kordenbusch (19) Medizin. Sein Bruder ist der Fayencemaler und Porzellanmaler Andreas Kordenbuschwar  (39).  - Der enge Mitarbeiter von brandenburgbayreuther Markgraf Friedrich III von Zollern Brandenburg Bayreuth (St) (39) Philipp Andreas von Ellrodt (43) wird in den Adelsstand erhoben. - In Neumarkt sind JE Stigler, Johann Ägidius Eder, Rösler und Johann Balthasar Wildtmeister Bürgermeister und Johann Karl von Itten ist bis 17 64 Schultheiß. - Die frobergischen Kürassiere Joseph Ignatius von Schallern und Joseph Anton von Schallern verkaufen Schloss Schallern an Freiherr Joseph Heinrich von Freudenberg. - In Regensburg erscheint Wöchentliche Nachrichten von gelehrten Sachen. - Der preußische König Friedrich von Zollern, der Große (St) (38) verbietet das Degentragen an Universitäten instinctement, nimmt jedoch adelige Studenten davon aus. In England trägt der Student traditionell keinen Degen sondern betreibt country sports wie Jagen, Reiten, Rudern und Kricket. - In Coburg wird im Schloss Ehrenburg Franz von Sachsen Coburg Saalfeld (St) als ältester Sohn von Herzog Ernst Friedrich von Sachsen Coburg Saalfeld (St) (40) und Herzogstochter Sophie Antonia von Braunschweig Wolfenbüttel (St) (26) geboren. - In Regensburg richtet sich die kurbraunschweigische Gesandtschaft in der Wildenschen Behausung am Arnulfsplatz 4 ein.. - In Eichstätt wird ein städtisches Waisenhaus gegründet, in dem katholisches klösterliches Pflegepersonal arbeitet. - In Regensburg wird der Wagenbau Orttenburger Domstrasse 1, der Kutschen baut, gegründet. - In Ansbach Dennenlohe beendet der Bankier und auritzer Freiherr Paul Martin von Eichler (--) den Umbau seines frührokoko Schloss Dennenlohe mit dem Aufbau einer Orangerie. - In Neumarkt Berg kauft der kurbayerische Leibarzt Fuchs (--) das Schloß Berg Im Schloß 1. - In Regensburg stirbt die in Wien geborene Maria Ludovika Anna von Lobkovitz (67), die Witwe von Anselm Franz von Thurn & Taxis (++). - In Dietfurt ist man sich über die Arbeit der Biersetzer alias Qualitätsprüfer und den daraus folgernden Preisfestsetzungen nicht einig, weswegen der Stadtrat eine Bierprobe durchführt, bei das Bier von xxx Stauner (--) alias Stauners Pier etwas bitter befunden wird, das Bier von xxx Forster (--) wird als leer, doch lauter, das von xxx Niedermeier (--) als ehrlicher Trunk und das von xxx Kunstmann (--) als ein Geschmäckl beschrieben, - Mit dem Tod von Freiherr Wilhelm Gottfried von Heideck (--) erlischt auch die preußische Linie der Familie Heideck. - In den Schultheißenämtern Neumarkt und Pfaffenhofen-Haimburg gibt es folgende Adelige mit ihren Besitzungen: xxx von Boslarn (--) hat Besitzungen in Woffenbach, Pelchenhofen, Pölling, Sondersfeld, Eispertshofen und Trautmannshofen,  Graf xxx von Holnstein (St) (--) hat Besitzungen in Altmannsberg, Biermühle, Butzenberg, Dietersberg, Eißmannsberg, Freihausen, Großalfalterbach, Grubach, Hennenberg, Hermannsberg, Holnstein, Ittelhofen, Kreismühle, Labermühle, Metzenhof, Pirkach, Pollanten, Rasch, Riedhof, Ritzermühle, Roßthal, Schnutenhofen, Simbach, Staufersbuch Thann, Thannbrunn, Wachtlhof, Wackersberg, Waldkirchen, Waltersberg, Wattenberg, Wiesenhaid, Wissinge und Wolfersthal. xxx von Holzschuher (--) hat Besitz in Berngau, xxx von Notthafft (--) hat Besitz in Ittelhofen und Wissing, xxx von Lonley (--) besitzt das Landsassengut Erasbach, xxx von Loefen (--) hat Besitz in Laaber und Pilsach Eschertshofen, Heimhof, Richt und Thonhausen, xxx von Löwenthal (--) hat Besitz in Deining, Leutenbach, Mittersthal und Unterbuchfeld, xxx von Orban (--) hat Besitz in Pilsach und Ischhofen, xxx von Ruprecht (--) hat Besitz in Erasbach, Bachhausen, Großberghausen, Kösenhill, Mörsdorf und Weihersdorf, xxx von Führer (--) hat Besitz in Dippersricht, xxx von Gobl (--) hat Besitz in Giggling, xxx von Giese (--) hat Besitz in Allersburg und Berghausen, xxx von Törring (--) hat Besitz in Unterölsbach und Unterwall, xxx von Truchseß (--) hat Besitz in Richtheim und xxx von Tucher (--) hat Besitz in Richtheim. - In Neumarkt wird eine Orgel vom amberger Orgelbauer Johann Baptist Funtsch (--) in der späteren katholischen Krankenhauskapelle St Anna eingebaut. - In Nürnberg stirbt der nürnberger Astronom Gabriel Doppelmayr (65), der eigentlich Himmelgloben und Erdgloben baut, bei einem elektrischen Experiment mit einem Kondensator Leidener Flasche an einem Stromschlag. Man versetzt Menschen zur Belustigung der Zuschauer mit Stromschlägen, wodurch sie ihre Körper nicht mehr unter Kontrolle haben und wild zucken. 

1749 In Ansbach wird das Diebespärchen Johann Nikolaus Uz und Kunigunde Schneeberger am Hofgericht gehenkt. - In Nürnberg erstellt der norwegische Medailleur Gabriel Lunder für den lorenzer Prediger Johann Meyer eine Portraitmedaille und bleibt bis 17 82. - Weltweit gibt es bereits 669 Jesuitenschulen. - Das als Jagdschloss genutzte markgräflichansbacher Unterreichenbacher Schloss vor den Toren von Schwabach wird vom in Ansbach geborenen ansbacher Markgraf Karl Wilhelm Friedrich von Zollern Brandenburg Ansbach (St) (37) alias der Wilde Markgraf verkauft. - In Neumarkt bezichtigt ein Mädchen zwei Frauen der Hexerei. - In Nürnberg wird der mehrmals verbannte nürnberger Goldschmiedemeister Ulrich Sebastian Beck wieder aufgegriffen, ins Zuchthaus geworfen, ausgepeitscht und vor der Stadt ausgesetzt. - In Regensburg betreibt die st peter Torschreiberehefrau Dorothea Maria Bächlein ein illegales Bordell mit 19 Prostituierten, weswegen der evangelische Prediger Christian Gottlieb Dimpfel, der sich um die Unschuld der jungen Mädchen sorgt, sich beim mit Anna Ursula Dimpfel verheirateten regensburger Kammerer alias Bürgermeister Johann Georg von Selpert (28) beschwert. Wegen ihrer ehrbaren Kundschaft wird Dorothea Maria Bächlein erst nach längerer Zeit verhaftet, der Hurerey angeklagt, die Huren mit Schandglöckchen an Stangen aus der Stadt Regensburg geprügelt. - Der ehemalige regensburger Domprediger, der in München geborene ehemalige ingolstädter Theologiestudent und Jesuit Leo Rauch (53) wird Beichtvater des sächsischen Kurfürsten und polnischen Königs Friedrich August II von Wettin (53) in Dresden. - Im würzburger Kloster Unterzell schlägt dessen Superiorin Maria Renata Singer von Mossau (70 ) eine Mitschwester mit einem Disziplinenhieb alias Geißelpeitsche ins Gesicht und wird als letzte Hexe Frankens nach 11 Konfliktjahren nach einem klösterlichen Verhör zum Tod auf den Scheiterhaufen verurteilt, aber erst doch geköpft und dann verbrannt. - In Neumarkt sind Johann Georg Grueber, Rösler, Johann Ägidius Eder und Johann Balthasar Wildtmeister Bürgermeister. - In Regensburg wird der oberösterreichische Musiktheoretiker, Violonist und Komponist Joseph Riepel (42) Hofkapellmeister von Principalkommissar Alexander Ferdinand von Thurn und Taxis (St) (45). - Mit dem Tod von Freiherr Lorenz Gottfried von Leoprechting fällt Schloss Hillstett an seinen Sohn Johann Joseph von Leoprechting, der sich aber mit seinen drei Stiefgeschwistern aus der Ehe des Johann Lorenz mit Sara Genofeva von Satzenhofen auseinandersezten muss. - In Regensburg erscheint Wöchentliche Nachrichten von gelehrten Sachen. - In Regensburg kommt der schwedischpommerische Reichstagsgesandte August von Greifenstein in den Besitz des Wasserschlosses Pürkelgut Einhauser Strasse 2. Er beginnt für die regensburger Reichstagsgesandten regelmäßig standesgemäße Feste zu veranstalten. - In Regensburg folgt der evangelische regensburger Pastorensohn und Diplomat Friedrich Melchior Grimm (26) seinen Freund Grafensohn Gottlob Ludwig von Schönberg nach Paris, wo er in die Gesellschaft eingeführt wird. - In Regensburg wird der oberösterreichische Bauernsohn, Schankwirtsohn und katholische Jesuitenkollegiat Josph Riepel (40) Hofkapellmeister. - In Regensburg logiert der Taschenspieler und Alchemist Thomas Peladine im Gasthaus Zum goldenen Rädel. Er behauptet ein Buch in Eichenholz und einen Küchenjungen in einen Frischling, alias junges Schwein verwandeln zu können. - In Schwabach wird das markgräfliche Jagdschloss Unterreichenbach von dem in Ansbach geborenen leidenschaftlichen Jäger Markgraf Karl Wilhelm Friedrich von Zollern Brandenburg Ansbach (St) (37), verheiratet mit der stoffwechselkranken preußischen Königstochter Friedrike Luise von Zollern Preußen (St) (33), die er haßt, an einen Privatmann verkauft. - In Regensburg übernimmt der in Sachsen-Anhalt geborene verarmte Archidiakonssohn und ehemalige Elefanten Apotheke Mitarbeiter und Arzt Johann Gottlieb Schaeffer (29) die Leitung des Katholischen Stadtkrankenhauses. Sein Bruder ist Pfarrer an der Neupfarrkirche.

1748 Wetter: Kälteeinbruch und Wärmephase wechseln sich im März und April ab. Mai trocken und heiß. Im Hochsommer Heuschreckenschwärme aus dem Osten. Totale Sonnenfinsternis in Nürnberg. - Polnischer Thronfolgekrieg - In Neumarkt ist im Sommer um 22:00 Uhr und im Winter um 21:00 Uhr Polizeistunde. - Die österreichischen Husarenregimenter Ghylary und Nadasty logieren auf ihrem Weg in den Schlesischen Krieg in Neumarkt. - Der kaiserliche Generaloberpostmeister Fürst Alexander Ferdinand von Thurn und Taxis wird zum Prinzipalkommissar ernannt und verlegte aus diesem Grund die Residenz seiner Familie von Frankfurt nach Regensburg. - In Neumarkt wird vor dem Anwesen des neumarkter Ulrich Haas ein Findelkind aufgefunden, das von der Frau des neumarkter Bürger Hans Kastner aufgezogen wird. - In der markgräflichen Stadt Bayreuth wird ein Opernhaus mit dreistöckigen Logen für die drei Stände und mit einer Fürstenloge für den calvinististischen Markgraf Friedrich III von Zollern Brandenburg Bayreuth (St) (37) und seiner musikalisch geprägten Frau, der preußischen Königstochter Wilhelmine von Zollern Brandenburg Preußen (St) (39), die fast nie benutzt werden wird, fertiggestellt und mit den Opern Il trionfo d'Ezio des aus Rom stammenden wiener Hoflibrettisten Pietro Metastasio (37) und Artaxerxes des englischen Komponisten Thomas Arne (38) mit einer Inszenierung von Johann Adolf Hasse eröffnet. Das Libretto zu Artaxerxes verfasst Wilhelmine von Zollern Brandenburg Preußen (St) (39) persönlich. Die Eröffnungsfeier ist das glanzvollste Fest in der Geschichte des Fürstentums. - Die in Bayreuth geborene markgräflichbayreuther Erbtochter Elisabeth Friedrike Sophie von Zollern Brandenburg Bayreuth (St) (16) heiratet in Bayreuth den württemberger Herzog Karl Eugen von Württemberg (St) (20), dessen Mutter die in Frankfurt geborene Reichspostgeneralstochter Maria Augusta von Thurn und Taxis (St) (42) ist. - In Regensburg kommt der seit drei Jahren von seinem Amt enthobene Principalkommissar als Vertreter des Kaisers auf dem Immerwährenden Reichstag Alexander Ferdinand von Thurn und Taxis (St) (44), der Bruder der Reichspostgeneralstochter Maria Augusta von Thurn und Taxis (St) (42) von Frankfurt mit zwölf Schiffen am regensburger Weintor an und wird mit einer sechsspännigen Kutsche und von städtischer Kavallerie begleitet zum angemieteten Freisinger Hof, der dem regensburger und freisinger Bischof Johann Theodor von Wittelsbach von Bayern (St) (45) gehört, gebracht. Er ist neuer Besitzer des 500 Zimmer umfassenden heruntergekommenen Klosters St Emmeram, das er in eine hochadelige Residenz umbauen lässt. Mit ihm kommt der Architekt und Hofbaumeister Anton Franz Zauffaly an. Sein Sohn Johann Zoffany (15) alias Johann Zauffaly beginnt eine Lehre in der Werkstatt des regensburger Kunstmaler Martin Speer (47) am Brixner Hof. Ferdinand von Thurn und Taxis (St) (44), hat sein Amt durch auswändige Verhandlungen am wiener Hof und gravierenden Zugeständnissen im Bereich der Post ua der Einrichtung von Schwarzen Kabinetten zur Briefüberwachung zurückerhalten und beginnt mit der Zerstreuung und Unterhaltung der Gesandten von Reichstagssitzungen durch Galasoupers und seine Hofmusikkapelle. - In Regensburg organisiert während der Fastnacht der Commissär Freiherr von Palm eine feierliche Schlittenfahrt nach Prüfening die im Redoutensaal bei einem Maskenball endet. - In Neumarkt sind J E Stigler, Johann Sebastian Weiß, Stigler, Balthasar Weiß, Rösler und Johann Balthasar Wildtmeister Bürgermeister. Johann Sebastian Weiß stirbt. - In Neumarkt lässt sich J M Forster als Chirurg, der für offene Wunden zurständig ist, nieder. Er wird den neumarkter Rotgerber Johann Leonhard Kün wegen unerlaubter medizinischer Betätigung anzeigen, da dieser behauptet ein Geheimmittel zur Abtötung von Würmern zu besitzen, das er gegen Selbstkosten verteilt. - In Adelmannsfelden wird Freifrau Franziska von Bernerdin geboren. - In Nürnberg findet eine Redoute als Faschingsveranstaltung der höheren bürgerlichen Schicht statt. - In Nürnberg bringt Johann Steins Witwe das Buch Natürliches Zauberbuch heraus, das Taschenspieler-, Rechen-, physikalische, Karten- und Würfeltricks beschreibt. Billard und viele andere Spiele werden genau erklärt. Es erklärt auch die Herstellung von Schminkfarben und Parfum. - In Ingolstadt wird der Juraprofessorensohn und Aufklärer Adam Weishaupt geboren. - In Regensburg tritt die Theatergesellschaft von Franz Schuch (32) auf. - In Staufersbuch wird der Verwandte der lengenfelder Brauerfamilie Yberle Johannes Michael Yberle neuer Pfarrer. - In Nürnberg trägt der protestantische vogtländische Sattlersohn und Theologe Johann Gottfried Biedermann (53) aus bewährten Urkunden, Kauflehen und Heyrathsbriefen, gesammleten Grabschriften und eingeholten genauen Nachrichten ein Geschlechtsregister des Hochadelichen Patriciats zu Nürnnberg mit den Gräflich-Freyherrrlichen und Edlen Häusern zusammen und lässt es in Bayreuth bei Dietzel drucken, wobei er auch gerne Fakten erfindet um besonders lange Stammbäume präsentieren zu können, was aktuelle Kritiker aufgrund fehlender schriftlicher Quellennachweise und angemaßter eigener wissenschaftlicher Deutungshoheit verreißen, obwohl auch ihre Quellen bewußt manipuliert wurden. - Die in Eichstätt Titting geborene Johanna Sophie Kettner (22), die als Mann verkleidet 14 Jahre lang Dienst in der kaiserlich österreichischen Armee geleistet hat, wird während einer Krankheit enttarnt, aber auch ehrenvoll als Korporal entlassen. - In Nürnberg wird der nürnberger Patrizier Carl Christoph von Oelhafen Schöllenbach Eismannsberg (39) Pfleger des Amtes Gräfenberg. - In Velburg tritt Freiherr Xaver von Haslang (--)  seinen Anteil von Burg Helfenberg in Lengenfeld für 25.000 Gulden an Freiherr Georg Sigismund von Hegnenberg Dux (48) ab.

1747 Polnischer Thronfolgekrieg - Prinzessin Maria Antonia Walpurga von Wittelsbach Bayern (St) (21) durchreist im Juni auf dem Weg zu ihrer Trauung nach Sachsen die Stadt Neumarkt Richtung Amberg und im Juli reist die sächsische Herzogstochter Prinzessin Maria Antonia Sophia von Sachsen (19) über Neumarkt nach München, wo sie den Kurprinzen heiratet. Der Geistliche Rat des bayerischen Kurfürst Maximilian III Josef von Wittelsbach (St) (21) verbietet die Oberammergauer Passionsspiele, weil Frömmigkeit nicht auf die Theaterschaubühne gehört. - In Pilsach Eschertshofen kauft sich Wolfgang Wilhelm von Loefen (--) einen großen Hof, wodurch das ehemals leuchtenberger Lehnsgut in das Landsassengutsmatrikel aufgenommen wird. - In Ittelhofen ist die Ehefrau von  Maximilian von Notthafft im Besitz des Landsassengutes Ittelhofen. - Der bayerische Kurfürst Maximilian III Josef von Wittelsbach (St) (20) gründet die nymphenburger Porzellanmanufaktur in München. - Von der ansbacher Festung Wülzburg bei Weißenburg desertiert der Soldat Georg Kramer mit der 18 jährigen Dienstmagd Dorothea Lindner. Beide werden gefangen genommen und mit einem Schinderkarren durch die Stadt Ansbach zum Hofgericht gefahren und ohne ein Gerichtsverfahren aufgehängt. - In Ansbach wird die Ordnung der Begräbnisgesellschaft gedruckt. Zum Kreis der Beteiligten gehören der Auerochs, der Bärentaz, der Herrgottshöfer, der Halbritter, der Ratzenbeck, der Reindonner, die Böswillibaldin, die Eitelkotzin und die Einfaltin. - Der Familienälteste der Herren von Wildenstein versucht durch ein Verbot der amberger Regierung vergeblich das Rittergut Strahlenfels an das Kloster Weißenohe zu verkaufen. - Der uneheliche Kaisersohn Ludwig (24) erhält die Herrschaft Holnstein. - In Stadtamhof wird Johann Gottlieb Sturm der Hexerei beschuldigt und nach 15 Stockhieben aus der Stadt Regensburg ausgewiesen. - Der auf Schloss Georgenthal bei Ansbach morganatisch geborene Sohn Friedrich Karl von Falkenhausen (St) (14) von Markgraf Karl Wilhelm Friedrich von Zollern Brandenburg Ansbach (St) (35) und Freifrau Elisabeth von Falkenhausen alias Falknertochter Elisabeth Wünsch (37) wird vom mit der Kaisertochter Maria Theresia von Habsburg (St) (30) verheirateten Kaiser Franz Stephan von Lothringen (St) (39) in den Reichsfreiherrenstand erhoben. Der neun Monate alte Säugling Louise Charlotte wird krank, stirbt und wird auf Befehl von Markgraf Karl Wilhelm Friedrich von Zollern Brandenburg Ansbach (St) (35) wie eine Prinzessin in der gunzenhausener Stadtkirche bestattet. - An Nürnberg marschieren im Juni 37.000 russische Soldaten gegen Frankreich vorbei und im November zurück. - In Nürnberg stirbt die ratsfähige adelige Familie Nützel aus. - In Nürnberg wird der verbannte nürnberger Goldschmiedemeister Ulrich Sebastian Beck wieder aufgegriffen und zu einer Prangerstrafe verurteilt. - Seubersdorf, in der Herrschaft Holnstein, wird dem unehelichen Kaisersohn  Franz Ludwig von Holnstein (St) (24) als böhmisches Lehen übertragen. - In Neumarkt beteiligen sich bei der Fronleichnamsprozession der Corporischristibruderschaft der Pfarrkirche 30 Totengesichter, drei Teufelslarven, der höllische Rachen und 25 Totenkörper alias Skelette. - Der amberger Statthalter Graf Franz Ludwig von Holnstein aus Bayern (St) (24) trifft sich mit der bayerischen Prinzessin Maria Antonia Walburga (St) (23), die auf dem Weg zu ihrer Vermählung ist, in Amberg. Er übt dort sein Amt nicht aus. - In Nürnberg Schwaig werden Teile der Wirtschaftsgebäude von Schloss Schwaig wegen Feuchtigkeitsprobleme mit Flachziegeln alias Bieberschwanzziegel verblendet, wodurch innerhalb von fünf Jahre die dahinterliegenden Balken völlig verrotten. - In Ansbach wird der Porzellanmaler Georg Christoph Popp (--) zum Porzellanverwa1ter der ansbacher Fayencemanufaktur ernannt. In Regensburg ist Pferdewechsel in der Posthalterei auf dem neuen Postkurs Regensburg~Amberg~Hahnbach~Kirchenthumbach über Bayreuth nach Hof. - In Velburg übernimmt Freiherr xxx von Hegnenberg-Dux (--) die drei Jahre zuvor ausgestorbene Tilly Herrschaft Helfenberg.

1746 Wetter: Milder, sehr trockener Sommer. - Polnischer Thronfolgekrieg - Schatzsuche mit Teufelsbeteiligung in Kemnath. - Freiherr Ignaz Joseph von Gumppenberg erbaut in Breitenbrunn das zweigeschossige Schloss Gumppenberg. - In Nürnberg lassen sich der Kommissar und geheime Rat Graf Franz Siegmund Siegmund von Sazenhofen auf Bertholdshofen und Bettendorf auf einem Thron mit den Herren von Voit, den Baronen von Milchling und von Andlau von der nürnberger Bürgerschaft, d.h. alle Männer über 13 Jahren stellvertretend huldigen. Es wird befohlen die Pechpfannen und Nachtlaternen anzuzünden. - In Nürnberg wird der nürnberger Goldschmied und Goldarbeiter Ulrich Sebastian Beck, der bei seiner Meisterprüfung mit einer Arbeit eines Mitarbeiters betrogen hat, aus der Stadt verbannt, weil er die nürnberger Catharina Ebersberger geschwängert und eine andere Frau in Markt Neuhaus geheiratet hat. - In Neumarkt sind J E Stigler und Johann Balthasar Wildtmeister Bürgermeister und der Verweser Joseph Kormann ist Schultheiß. - In Neumarkt beteiligen sich bei der Fronleichnamsprozession der Corporischristibruderschaft der Pfarrkirche der Tod zu Pferde mit Standarte mit vier Totenköpfen und zwei Sanduhren. - In Erlangen diffamiert der Herausgeber der Gazette d’Erlangen Johann Gottfried Groß zweimal wöchentlich Friedrich den Großen weshalb dieser sich in einem Brief an seine Schwester  Wilhelmine von Zollern Brandenburg Preußen (St) (37) über den unverschämten Lümmel von Zeitungsmacher aus Erlangen, der mich zweimal wöchentlich öffentlich verleumdet beschwert und sie in ihrer Funktion als Markgräfin von Bayreuth bittet diesem Treiben ein Ende zu setzen. Johann Gottfried Groß darf sich immer wieder kurzzeitig in die benachbarte freie Reichsstadt Nürnberg zurückziehen. - In Nürnberg wird das Gasthaus Zum Reichsadler in der Adlerstrasse als Wirtshaus Erster Klasse geführt. - In Amberg wird Reichsgraf Franz Ludwig von Holnstein Statthalter in Amberg und Graf Joseph Clement von Morawitzky (35), der Bruder der bayerischen Kurfürstengeliebten Maria Josepha von Topor Morawitzky (32), wird Vicestatthalter in Amberg, wofür er sich ein Stadtpalais auf dem Holzmarkt erbaut. - In Regensburg erscheint die Zeitung Staats-Relation der neuesten europäischen Nachrichten und Begebenheiten. - In Tauernfeld hält Johann Plamenhofer Schule im Mesnerhaus. - In Fürth heiratet der aus Weinzierlein zugezogene Braumeistersohn Johann Adam Humser die Brauereitochter Margarete Hörnlein und übernimmt die Brauerei Hörnlein seines Schwiegervaters Gartenstrasse 16/Wasserstrasse 9. - In Nürnberg ist das Gasthaus Zum goldenen Bären in der Hans Sachs Gasse 17 ein Wirtshaus 4. Klasse. - In Regensburg richtet sich die schwedische Gesandtschaft im Auerhaus am Römling 12 und die kursächsische Delegation im Löschenkohlpalais alias Löschberg Palais am Neupfarrplatz 14 ein. - In Nürnberg berichtet die Zeitung Nürnberger wochentliche ordinaire Postzeitung vom Verkauf einer Schriftgießerei inklusive vieler hebräischer Schriftsätze. - In Nürnberg heiratet der Geigenbauer Leopold Widhalm (24) die nürnberger Geigenbauertochter Barbara Sybilla Schelle (24) und eröffnet in Gostenhof in der Hauptstrasse 1 eine Geigenbauwerkstatt. - In Regenstauf kauft Freiherr Joseph von Schneid, dem auch das regenstaufer Schloß Ramspau gehört, auch das Schloß Hirschling. - Der niederadelige nürnberger Joseph Christian Lochner wird als Regierungsrat Joseph Christian von Lochner (31) Truchseß vom katholischen würzburger Fürstbischof Friedrich Carl von Schönborn (--). - In Ansbach wird eine jüdische Synagoge eröffnet.

1745 Polnischer Thronfolgekrieg - Im Januar stirbt der antihabsburgische Kaiser Karl VII von Wittelsbach (St) (48). Sein Sohn Maximilian III Josef von Wittelsbach (St) (19) verzichtet unter dem Eindruck des Österreichischen Erbfolgekrieges und wegen mangelnder französischer Unterstützung auf die Kaiserkrone, überlässt sie der mit Franz Stephan von Lothringen (St) (28) verheirateten Maria Theresia von Habsburg (St) (28), wird Kurfürst von Bayern und bringt seinen in Amberg geborenen antiösterreichisch eingestellten jesuitischen Beichtvater Daniel Stadler (40) mit, der großen Einfluß auf seine Politik sucht. Maria Theresia von Habsburg (St) (28) startet auf ihrer Reise nach Frankfurt um 06:00 Uhr in Regensburg, passiert Deining und die Posthalterei und Gasthaus Zur Post an der Hauptstrasse beim thurn & taxischen Posthalter Stephan Götz (--), wo sie einer pfalzneuburger Abordnung aus den Herrenständen des Ober- und Unterlandes sogar erlaubt ihr Handküsse zu geben und erreicht Nürnberg um 18:00 Uhr. Protokollarisch vermerkte Pferdewechselstationen auf der ausgebauten Poststrasse Regensburg~Nürnberg sind Laaber, Parsberg, Deining und Postbauer. - Die katholischen österreichischen Soldaten verlassen im April Neumarkt und stehlen dabei 200 Decken, 310 Leintücher, 163 Strohsäcke, 167 Kopfkissen, 29 kupferne Schiffchen, 20 Töpfe und 44 Bettgestelle. - Der katholische österreichische General von Thüngen zieht im Januar mit mehreren tausend Soldaten vor die Stadt Neumarkt und schießt vom Kapuzinerkloster aus mit 5 Kanonen eine Bresche in die Stadtmauer. Die belagerten Truppen ergeben sich nach einem Sturmangriff und die Bevölkerung wird verschont. - Das Getreidelager des neumarkter Bierbrauer Johann Leonhard Preysinger stürzt ein. - In Ansbach wird die neue Synagoge erbaut. Die amberger Regierungsräte Joseph von Orban und Franz Xaver von Orban erben Pilsach. - Johann Franz Joseph Ignaz von Gumppenberg stirbt als Besitzer der Herrschaft Breitenbrunn. - Burg Rosenburg über Riedenburg ist Winterquartier der katholischen österreichischen Armee. -  In Deining wird der jung verstorbene Offizier Johannes Andreas Felix von Löwenthal beerdigt, dessen Frau Maria Theresia Wanner ihn bis 17 63 überlebt. - Amberg wird im Januar von kaiserlichen Truppen belagert und übergeben. - In Nürnberg hält der altdorfer Universitätsprofessor ein lateinisches Panegyrikum. - Vilshofen wird von den Österreichern im Sturm erobert. - In der Schlacht bei Pfaffenhofen werden die Franzosen vernichtend geschlagen. - In Nürnberg wird Maria Theresia von Habsburg Österreich (St) (28) die zukünftig Kaiserin im September im nürnberger Rathaus mit feierlicher Beleuchtung und Vivat-Rufen bewirtet, betet in der Kapelle des Deutschen Hauses und zieht weiter nach Frankfurt. Zur Krönung liefern die Nürnberger Gesandten Siegmund Friedrich von Behaim von Schwarzbach und Johann Karl Welfers von Neunhof mit acht Kavalieren die Reichsinsignien. - Frieden im Dezember. - In Nürnberg entfachen die Orthodoxen gegen den in Nürnberg geborenen Schneidersohn und Pietisten Georg Jakob Schwindel (61), der in der Spitalkirche predigt, erfolgreich eine öffentliche Hetzjagd an deren Ende dieser sich vor Gericht verantworten muss. - Jahrtausendfeier des Bistums Eichstätt. - In Neumarkt ist Johann Sebastian Weiß (--) Bürgermeister. - Die kaiserlichkurbayerischen Truppen werden wieder zu Bayerischen. - In Nürnberg schreibt Johannes Wynistorff, der ohne Arme geboren wurde, als Sensation mit dem Fuß. Auch Schere und Zirkel sind kein Problem für ihn. - Graf Johann Georg von Königsfeld (St) (63) verliert sein Reichsvizekanzleramt. - In Regensburg wird der evangelische regensburger Pastorensohn und Diplomat Friedrich Melchior Grimm (22) für 4 Jahre Hauslehrer bei Graf xxx von Schönberg. - Der Immerwährende Reichstag wird von Frankfurt nach Regensburg zurückversetzt. - In Nürnberg ist Sebastian Schelle (--) nach 45 Jahren erfolgreicher Arbeit einer der berühmtesten Lautenmacher und Geigenbauer seiner Zeit. Selbst seine gebrauchten Geigen werden mit bis zu 100 Reichstaler gehandelt. - In Nürnberg werden Gaststätte in vier Klassen neu eingeteilt, wobei die erste Klasse Gasthöfe mit dem Recht zur Beherbergung von Reisenden mit Wagen sowie zur Ausrichtung von Hochzeitsfeiern bilden, die zweite Klasse Weinschenken zT mit dem Recht zu Kochen, Hochzeitsfeiern und der Beherbergung von Reisenden zu Fuß, die dritte Klasse reine Weinschenken ohne Kochrecht und die vierte Klasse Wirtshäuser und Garküchen mit Bierausschank, zT mit dem Recht der Hausschlachtung, Kochen und Beherbergung von Reisenden zu Fuß sind. In Eichstätt wird die Jahrtausendfeier des Bistums Eichstätt gefeiert, wobei im Dom der Willibaldsaltar im Rokokostil aufgestellt wird. - In Nürnberg führen 11 steinerne und 7 hölzerne Brücken über die Pegnitz. Die Regierungsform ist eine gemäßige Aristocratie. Die Stadt wird von einem Rat bestehend aus 42 Personen, darunter 34 Adelige oder Patrizer, der Rest ehrbare Handwerker, regiert. - In Regensburg und in Wien verlegt der Buchhändler Emrich Felix Bader (--) das Buch Neuvermehrtes und verbessertes Reales Staats-Zeitungs und Conversation Lexicon des bereits 17 31 verstorbenen Johann Hübner (++). Darin wir die Stadt Neumrakt so beschrieben Neumarck, Novoforum, Schloß, Stadt und Pflege- Gericht in der Ober-Pfalz, 5 Meilen von Nürnberg und 7 Meilen von Regensburg. Weitere 9 Orte, die ebenfalls Neumarck geschrieben werden, gibt es in Hinter-Pommern, Tyrol, Schlesien, Ober-Steyermarck, Siebenbürgen, Thüringen, Vogtland, Niederbayern und im Preußischen Polen. Der einzige Ort der Neumarckt geschrieben liegt in Pilsen. - In Schloss Obersulzbürg wird ein Schlosskaplan angestellt, der nur für die Familie des kurbayerischen Administrators Johann Franz Balthasar von Griesenbeck (--) Gottesdienst hält.

1744 Wetter: Schneereicher Jahresbeginn. Großer Komet im November in Amberg und Weiden über längere Zeit sichtbar. - Polnischer Thronfolgekrieg - Ein katholisches österreichisches Heer mit 3.000 ungarischen Soldaten zieht vor Neumarkt und lagert am Wildbad Wildbadstrasse 1. Die bayerische Stadt Neumarkt ergibt sich und leiht sich in Nürnberg die geforderte 2.000 Gulden um einer Plünderung durch General Tüngen und Feldmarschall Mercy zu entgehen. - Im Dezember wird die Stadt Neumarkt von 2.000 bayerischen und französischen Truppen unter französischem Kommando besetzt. - Das Getreidelager des neumarkter Bierbrauer Johann Leonhard Preysinger wird von den Franzosen überladen. - In Ansbach beschuldigt der getaufte Jude Alexander Neumann seine Glaubensgenossen in ihren Schulen ärgerliche Gebete wie das Fluchgebet Alenu, in dem Jesus von Nazareth als der Gehenkte, der vertilgt zu werden verdient hatte, weil er sich nicht helfen will oder kann, verunglimpft wird, zu murmeln, woraufhin die Juden mit Geldstrafen von 10.000 Reichtalern und 1.000 Talern jährlich bestraft werden. - In Ansbach ärgert sich der Wirt Heumann lautstark über einen einfachen Soldaten, der seine Zeche geprellt hat. Markgraf Karl Wilhelm Friedrich von Zollern Brandenburg Ansbach (St) (32) lässt den Zechpreller spontan vor der Gaststätte am Oberen Tor, des Wirtes Heumann in Ansbach hängen. - Die bayerische Stadt Neumarkt fällt an Österreich. - Der bayerische Freikorpsführer Johann Michael Gschray gewinnt die Stadt Neumarkt zurück. - In Eichstätt erwirbt Graf Johann Leopold von Khevenhüll zu Aichelberg den Domherrrnhof Dietrichstein. - In Velburg geht mit dem Tod von Maria Anna Katharina von Tilly alias Gräfin Maria Anna Katharina von Montfort, mit der das Geschlecht von Tilly und Breitenegg ausstirbt, das Tillyschloss und Barockschloss Helfenberg in Lengenfeld in den Besitz von Freiherr Xaver von Haslang (--) und Freiherr Georg Sigismund von Hegnenberg Dux (44), einem Nachfahren des unehelichen wittelsbacher Herzogssohnes Georg von Hegnenberg (++), verheiratet mit Maria Anna von Lerchenfeld (25) über. - In Erlangen wird der bayreuther Hofmusikersohn, Ministersohn und spätere Komponist und Schriftsteller mit dem Pseudonym Bruder Lustig Karl Siegmund von Seckendorff geboren. - In Lauf Schnaittach wird die bayerische Festung Rothenberg von Preußen während des Sommers belagert. Preußen fällt in Böhmen ein. Die Oberpfalz wird von preußischen Truppen unsicher gemacht. - In Nürnberg brennt bei einer Feuersbrunst die Gegend des Unschlitthauses ab. - In Würzburg wird die Residenz von Balthasar Neumann (57) vollendet. - In Regensburg werden drei Prostituierte aus der Stadt geprügelt. - In Würzburg lässt der würzburger Fürstbischof Graf Friedrich Karl von Schönborn Buchheim (St) (70) von einem Hochstapler dem Maler Giuseppe Visconti, der fremde Skizzen als die eigenen ausgibt, die Fresken in der Würzburger Residenz gestalten. Nach verschiedenen dilletantischen Versuchen werden seine Fressken wieder von den Decken abgeschlagen und Giuseppe Visconti verjagt. - In Regensburg wird der in München geborene ehemalige ingolstädter Theologiestudent und Jesuit Leo Rauch (48) Domprediger. - Baron Freiherr Johann Josef Wenzeslaus von Schönprunn beherbergt über Sylvester den Adjutanten von Maria Theresia von Habsburg Österreich (St) (27) Simeon Pisevic auf Burg Miltach. - In Nürnberg stirbt der aus Berlin stammende zu lebenslanger Haft im Männerschuldturm auf der Insel Schütt verurteilte Fälscher und Betrüger Christian Ludwig Kauliz (51), der Dank seiner kalligraphischen Fähigkeiten seine 23 jährige Haft mit dem Kopieren von Landkarten für den Rat der Stadt und reichen Patrizier verbracht hat. - In Erlangen findet ein Redoute als Faschingsveranstaltung der bürgerlichen Obgerschicht statt. - In Langenzenn erhält der unglücklich verliebte Brauergesell Johannes Eckart (18) der Sohn des Bäckers und Bierbrauers, Melbers alias Mehlhändler und Ratsherrn Sebastian Eckart seine Gesellenurkunde und einen Wanderstab und begibt sich Raus! Raus! Raus"! Zum Abschiedstor hinaus! Der liebe Gott behüte den Krauter und sein Haus, er schickt uns fremde Handwerksburschen zum Abschiedstor hinaus singend auf Wanderschaft. - In Sulzbach wird eine Poststation eingerichtet. - Der in Neumarkt geborene katholische Komponist und Chrorregent Ferdinand Jakob Michl (21) wird Organist an der münchner Jesuitenkirche. - In Helfenberg stirbt Anna Maria Katharina von Tilly Montfort (St) (--) auf Schloss Helfenberg. - In Sulzbach wird eine Poststation eingerichtet. - In Nürnberg wird in der Kornburger Hauptstrasse 29 das Herrenhaus Müller-Vargeth Freihaus vom nürnberger Kaufmann Vargeth (--) übernommen. - Der in Nürnberg geborene ansbacher Hofmaler im französischen Stil Johann Carl Zierl (65) stirbt in Weißenburg. - In Regensburg heiratet die Bankierstochter den evangelischen Prediger und späteren Superintendenten Ulrich Wilhelm Grimm (28). - In Breitenbrunn stirbt Gräfn Anna Maria Theresia T’Serclaes von Tilly (--) als letzte Namensträgerin des Geschlecht und Regentin der Herrschaft Helfenberg. - Der in Nürnberg geborene langjährige aber in Ungnade gefallener zollerner Hofmaler Johann Carl Zierl (66) stirbt, nachdem er unzählige Ölporträts im französischen Stil erstellt hat, in Weißenbrug.

1743 Wetter: Trockenes und mildes Jahr. - Polnischer Thronfolgekrieg - Die bayerischen Truppen der Garnisonsstadt Neumarkt kommen der Stadt Amberg zu Hilfe. - Der österreichische Generalfeldzeugmeister von Thüngen alias von Düngen zieht mit 3.000 Mann, Reiter, Panduren und Fußvolk vor die wehrlose bayerische Stadt Neumarkt, die kapituliert und 4000 Gulden Brandschatzung zahlt. Der österreichische Generalfeldzeugmeister von Thüngen alias von Düngen lässt einen Leutnant mit 30 Mann zurück und lässt den österreichischen Kommandanten Graf Rannsau weiter nach Amberg ziehen. - Der bayerische Freikorpsführer Johann Michael Gschray erobert von Berching aus durch eine Überfall des aus der Oberpfalz stammenden Offiziers Jakob von Loefen von Ebermannstorf mit 20 Mann zu Pferde die österreichisch besetzte Stadt Neumarkt zurück. tötet mit dem Säbel im Mund und den Pistolen in der Hand mit berittenen Metzgersknechten und berittenen Studenten am oberen Tor die wachhabenden Panduren, nimmt die Wachen gefangen, besetzt das Kommandantenhaus, fängt die Rekruten im Rathaus und besetzt das untere Tor. Die übrigen österreichischen Garnisonstruppen erwarten ein Heer und verstecken sich. Der österreichische Kommandant versteckt sich im Orgelkasten der Pfarrkirche. Ein österreiches Heer kommt von der demütigenden Einnahme informiert zurück und dringt mit seiner Übermacht kampflos in die Stadt Neumarkt, die Johann Michael Gschray mit seinen 20 Mann nicht halten kann, ein. Die Stadt Neumarkt wird daraufhin mit Kriegskosten von 183.000 Gulden bis 17 45 bestraft. - Das Jesuitenkolleg in Amberg brennt nieder. - Der preußische König Friedrich von Zollern, der Große (St) (31) kommt nach Ansbach. Ihm zu Ehren wird die Orangerie illuminiert und darin getanzt. - Ein aus Ansbach mit der Kompagniekasse geflohener Gardfurier, der die Unterkunft der Soldaten zuzuteilen hat, wird in Regensburg aufgegriffen, verhaftet, nach Ansbach zurückgebracht und am Hochgericht gehängt. - In Ansbach kommt das Gerücht auf, dass man das ungeborene Kind im Bauch der Ehefrau des Schuhmachers Wirth schon dreimal weinen zu hörte. - Der klosterensdorfer Abt Anselm Meiller richtet eine Prunksakristei ein. - Die Universität in Bayreuth wird trotz Widerstand der Lehrerschaft von Markgraf Friedrich III von Zollern Brandenburg Bayreuth  (St) (32) nach Erlangen verlegt. - Mit Ritter Ludwig Christoph Adam von Lindenfels auf der Stammburg Nairitz stirbt der oberpfälzer Stamm der Familie von Lindenfels aus. - Prinz Karl von Lothringen überfällt im Mai die Bayern, Pfälzer und Hessen, besiegt sie bei Simpbach und vertreibt die Franzosen über den Rhein. In Ingolstadt kapitulieren die Franzosen und Böhmen und Bayern wird von Böhmen und Bayern befreit und fallen an Österreich. - In Nürnberg wird der Rüstmeistersohn, Maler und Zeichner Nicolaus Friedrich Eisenberger gezwungen die hildburghausener Bürgermeistertochter Anna Maria Otto zu heiraten. - In Bayreuth lässt die Ehefrau von Markgraf Friedrich III von Zollern Brandenburg Bayreuth  (St) (32) Wilhelmine von Zollern Preußen (St) (34), in die Parkanlage Eremitage das antike Ruinentheater Sanspareil vom französischen Architekten Joseph Saint-Pierre (34) einbauen. Ihr jüngerer Bruder, der preußische König Friedrich von Zollern, der Große (St) (31) kommt mit Voltaire (49) zu Besuch. Wilhelmine von Zollern Preußen (St) (34) tritt gemeinsam mit Voltaire (49) im politischen antihabsburgischen Intrigenstück Bajazet auf, das in Istanbul spielt. - In Neumarkt ist Graf Fugger Schultheiß. - Im Mai verliert der bayerische Kurfürst und Kaiser Karl Albrecht von Wittelsbach Bayern (St) (45) mit seinen hessischen Verbündeten die Schlacht bei Simbach am Inn und muss sich aus fast ganz Bayern in die linksrheinischen kurpfälzer Gebiete zurückziehen. - Der in Augsburg geborene Pastorensohn und Theologe Johann August Urlsperger (15) verlässt die Fürstenschule  Neustadt an der Aisch. - In Ansbach wird Salomon Christoph Müller Hochfürstlichbrandenburgansbachischer Hoffechtmeister und bleibt es bis 17 63. - In Neumarkt erhält der thurn und taxis Briefpostexpediteur Johann Baptist Stigler sein Patent und seine Privilegien. - Der in Ansbach geborene und nach Ansbach zurückgekehrte halbwaise ansbacher Goldschmiedssohn, Chemischen Laboratoriumsinspektorsohn, Jurist und Dichter Johann Peter Uz (23) zieht wieder zu seiner Mutter und seiner Schwester und beginnt als Justizreferendar zu arbeiten. - In Amberg werden aus dem  Zeughaus Waffen und Kriegsgerät entfernt, wodurch es seine Funktion verliert.

1742 Wetter: Strenger schneereicher Winteranfang bis Mai und Frost im Juni. - Polnischer Thronfolgekrieg - Ankunft einer französischen Armee in Amberg. Die Besatzung wird bei der Bürgerschaft einquartiert und schleppt eine epidemische Krankheit ein, die zu 12.000 Toten führt. Bis 17 44 sterben auch 400 amberger Bürger und Einwohner. - Der ansbacher Stadtvogt begeht aus Verzweiflung Selbstmord indem er sich die Halsschlagadern aufschneidet. - In Bayreuth wird eine Universität vom in Genf calvinisch geschulten Markgraf Friedrich III von Zollern Brandenburg Bayreuth (St) (31) dem Enkel der 17 37 verstorbenen Sophie Christiane von Wolfstein Sulzbürg (St) (++) gegründet. - In Nürnberg sind die nürnberger Patrizier Hieronymus Wilhelm Ebner von Eschenbach und Sigmund Friedrich Behaim von Schwarzbach Septemvir. - In Nürnberg eröffnet der Lautenspieler Johann Ulrich Haffner eine Musikalienhandlung. - In Regensburg stirbt der berühmte Büchsenmacher Johann Christoph Kuchenreuter. - In Nürnberg gibt der nürnberger Astronom Gabriel Doppelmayr (65) einen Himmelsatlas heraus. - Die Universität Ingolstadt soll nach Eichstätt verlegt werden. - Die Franzosen unter dem französischen Bevollmächtigten General Charles Louis Auguste Fouquet de Belle-Isle (58) ziehen durch nürnberger Gebiet nach Böhmen. - In Neumarkt ist Johann Balthasar Wildtmeister Bürgermeister. - Der bei Brüssel geborene Herzogssohn Karl Theodor von Wittelsbach von Pfalz Sulzbach (St) (18) heiratete seine Cousine, die pfalzsulzbacher Prinzessin Elisabeth Auguste von Wittelsbach (St) (21), wird neuer Kurfürst und übernimmt den kurfürstlichen Beichtvater, den schweizer Jesuitenmönch Franz Joseph Seedorf (51). - Der bayerische Kurfürst Karl Albrecht von Wittelsbach Bayern (St) (45) wird zum Kaiser gewählt. Den Vater seiner Geliebten und Mätresse Gräfin Maria Josepha von Morawitzky (28), der er Burg Hexenagger bei Kelheim geschenkt hat, der kaiserliche Feldzeugmeister Freiherr Theodor Heinrich von Morawitzky Rudnitz (62), verheiratet mit der französischen Grafentochter Maria Josepha Monika Caroline le Danois, Comtesse de Cernay (--),  erhebt er in den Grafenstand. Obwohl der neue HRR Kaiser mit der Nichte der die halbe Welt regierenden Maria Theresia von Habsburg Österreichs (St) (25) Prinzessin Maria Amalie von Habsburg Österreich (St) (41) verheiratet ist, ist er machtpolitisch völlig unbedeutend. - Die kurbayerischen Truppen werden zu kaiserlichen, was auch durch neue Fahnen mit kaiserlichem Doppeladler und goldenen Abzeichen propagiert wird. - In Donauwörth wird die donauwörther Fayencemanufaktur geschlossen. - In Deining Lengenbach lebt ein Eremit. - Graf Johann Georg von Königsfeld (St) (63) wird Reichsvizekanzler. - In Deining wird Felix Joseph von Löwenthal geboren. - In Nürnberg wird nach 55 Jahren in Stettin die zweite deutsche Handlungsdiener Hilfskasse für junge Kaufleute in Not gegründet. - In Nürnberg wird der königlich bayerische Major aD Sigmund Ferdinand Wilhelm Furtenbach Reichenschwand geboren. - In Nürnberg wird der kaiserliche Postdirektorensohn Alexander Ferdinand von Lilien geboren. - In Neumarkt kauft wegen des Krieges Johann Jacob Weiß das Gasthaus Zur goldenen Gans mit Posthalterei Obere Marktstrasse 9 (20 17 Mittlerer Ganskeller), die er seit 2 Jahren für die Regierung nur als Relaisstation für den Extra Post Kurs Amberg~Neumarkt~Ingolstadt zum Pferdewechseln und der Verköstigung der Fahrgäste betreibt und bietet sich mit den vom ihm organisierten Pferdewechselstationen in Kastl beim seinem Bekannten und Wirt Georg Dionysius Reißer (--) vom Gasthaus Zum Raben und in Beilngries bei seinem Bekannten und Wirt Michael Aichele (--) vom Gasthaus Zum Hirschen auch der Thurn und taxis Post alias kaiserlichen Reichspost an, deren Generalpostmeister in Regensburg diese Gelegenheit gerne annimmt sein Netz zu erweitern, wogegen der postbauerer Posthalter Johannes Götz (--) und der deininger Posthalter Stephan Götz (--), die die Strecke Nürnberg~Neumarkt~Regensburg bedienen und Konkurrenz befürchten, vergeblich vorgehen. Die Postillione müssen ihre transportierten Briefe an der selbständigen kaiserlichen  Briefpostexpedition abgeben, die auch die Briefverteilung alias Distribution übernimmt und aus deren Geschäften Johann Jacob Weiß (--)  sich laut Vertrag heraushalten muss. Er darf nur pro Meile 30 Kreuzer pro Person Rittgeld verlangen. Die Postmeister von Deining und Postbauer wollen aber vergeblich seine Postaushänge alias Werbung verbieten lassen und scheitern auch mit einer Limitierung seiner Lizenz bis Kriegsende. - In Pirkensee erhält der Gastwirt Johann Hartmann (--) eine Konzession für die Gründung einer katholischen kaiserlichen thurn und taxis Poststation von Fürst Alexander Ferdinand von Thurn und Taxis (38). Im nahegelegenen Schwandorf erhält xxx (--) ebenfalls eine Erstonzession für eine Poststation. - In Regensburg stürut der Wohnturm am Patrizierhaus Erlbeck Ecke Haidplatz/Weingasse ein.

1741 Wetter: Nebel im Sommer. - Polnischer Thronfolgekrieg - In Trautmannshofen wird eine Orgel von Johann Baptist Funtsch (--) in der katholischen Kirche eingebaut. - Die Grafschaft Sayn Altenkirchen im Westerwald fällt an den letzten Markgraf Karl Alexander von Zollern Brandenburg Ansbach Bayreuth (St) (05). - In Ansbach werden alle Huren alias Prostituierte alias Sexarbeiterinnen an einen Karren gespannt, auf den sie an Ketten festgemacht den Kot auf den Strassen aufladen müssen. Begleitet werden sie von einem Bettelvogt und dem Stadtknecht. - Eine französische Armee stellt unerfüllbare Forderungen an die Stadt Weiden. - In Nürnberg wird der Büchsenmacher und Feuerschloßmacher Johann Adam Alter, der am Zeughausgraben alias Kornmarkt wohnt und ältester Zeugwart ist, in das Nürnberger Meisterbuch eingetragen. - In Kastl wird der spätere geistliche Rat, Dechant und Stadtpfarrer Georg Balthasar Reiser geboren. - In Bamberg wird das Aufsessianum mit 36 männlichen Schülern, drei Präfekten und ihren Seminardirektor Friedrich Günther gegründet. - In Bayreuth wird der Hugenotte Alexander Gontard (35) bayreuther Ballettmeister am markgräflichen Theater. - In Ellingen kauft der jüdische Hoffaktor Samuel Landauer das Palais Landauer, lässt es in ein Barockpalais umbauen und benutzt es als jüdischen Betsaal. - Der in Polen geborene Unteroffizierssohn und meissener Fayencemaler Adam Friedrich von Löwenfinck (27) flieht von Ansbach nach Fulda. - In Neumarkt sind J E Stigler, Johann Balthasar Wildtmeister, Johann Georg Grueber und Johann Balthasar Weiß Bürgermeister. - Im Nymphenburger Vertrag verbünden sich Spanien und Bayern, denen später Preußen, Frankreich, Sachsen, Schweden, die Kurpfalz und Kurköln beitreten, gegen Maria Theresia von Habsburg Österreich (St) (24), die sich mit dem in Hannover geborenen englischen König und braunschweiglüneburger Kurfürst Georg II (St) (58), der bereits im Krieg mit Spanien und Neffe von König Friedrich  II von Zollern Brandenburg in Preußen (St) (29) ist, und den selbständigen Niederlanden verbündet. - In Regensburg erscheint mit kaiserlichem Privileg Wöchentliche Nachrichten von gelehrten Sachen. - In Ansbach wird die Freimaurergroßloge Zur Sonne gegründet. - In Bayreuth wird die Freimaurerloge Aleusis zur Verschwiegenheit gegründet. - In Neumarkt wird der Komponist Ferdinand Jakob Michl (18) Chorregent. - In Regensburg besorgt der in Sachsen-Anhalt geborene verarmte Archidiakonssohn und neue Neupfarrkirchenpfarrer Jakob Christian Schaeffer (23) seinem jüngeren Bruder Johann Gottlieb Schaeffer (21) eine Anstellung bei der  Elefanten Apotheke. - In Nürnberg stirbt der katholische kaiserliche thurn und taxis Postmeister Mattäus Brauns (--) als Oberpostmeister, woraufhin der als thurn und taxis Hofpage geadelte thurn und taxis Sekretär Franz Michael Florenz von Lilien (45) neuer nürnberger Oberpostmeister im an die St Salvatorkirche angebauten Gasthof Zum goldenen Reh am Roßmarkt alias Josephsplatz 3 mit Rückgebäuden zur Karolinenstrasse 36 wird. Er ist auch Herr von Laer und Borg. - In Dietfurt besteht die Gasthaus Niedermeier mit Brauerei Hauptstrasse 25.

1740 Wetter: Jahresanfang mit Kälterekord. Winter bis Juni. Kühler Sommer durch Ostwinde. - Polnischer Thronfolgekrieg - In Neumarkt wütet im Dezember ein drei Tage langer Sturm. In Nürnberg wird im November wegen schlechter Ernte und Ungezieferbefall ein zusätzlicher Bußtag angesetzt. - In Wien stirbt ... höchstwahrscheinlich ist es ein Mordanschlag ..... Kaiser Karl VI von Habsburg (St) (55) an einer Pilzvergiftung durch Knollenblätterpilze und damit das Haus Habsburg im Mannesstamm aus, wodurch ein weltweiter Konflikt ausgelöst wird. König Friedrich  II  von Zollern Brandenburg in Preußen (St) (28) mit pfalzwittelsbacher Wurzeln besetzt nach einem Ultimatum für die Anerkennung einer weiblichen Nachfolge von Maria Theresia von Habsburg Österreich (St) (23) Schlesien. - In Mühlhausen stirbt Graf Christian Albrecht von Wolfstein (68), womit das evangelische Geschlecht der Wolfsteiner ausstirbt. Er hinterlässt seine Ehefrau Auguste Friederike von Hohenlohe Oehringen (63). Das Erbe wird von Kaiser Karl VI von Habsburg (St) (55) eingezogen und an den bayerischen Kurfürst Karl Albrecht von Wittelsbach (St) (68), ihren Schwiegersohn Graf Karl August von Hohenlohe Kirchberg (St) (33), Witwer von Charlotte Amalie von Wolfstein Sulzbürg (++) und Graf Karl Maximilian von Giech (68), verheiratet mit Henriette von Wolfstein Sulzbürg (33) verlehnt. Ein langer Rechtsstreit um den wolfsteiner Allodialbesitz beginnt, weshalb er unter einer Kabinettsherrschaft regiert wird, die 29 Jahre betrieben wird. Die Reichsherrschaft Wolfstein Sulzbürg umfasst die zwei Hochgerichtsbezirke Sulzbürg mit dem Hauptort Mühlhausen im Sulztal und Pyrbaum. Grafensohn Christian Friedrich Karl von Hohenlohe Kirchberg (St) (34) erbt über seine Mutter Charlotte Amalie von Wolfstein Sulzbürg (++) den Grafentitel und wird Graf von Wolfstein und Herr von Pyrbaum.  - In Nürnberg wird die protestantische Herrnhuter Brüdergemeine verboten. - Der altaicher Abt Maria Pausch logiert im Gasthaus Zum Blauen Elefanten in der Stadt Neumarkt. - Große Teuerung in Amberg. Ein Blitzeinschlag in der amberger Pfarrkirche St Martin führt quer durch die gesamte Kirche und endet ohne Schaden anzurichten im Glockenturm. - Der ansbacher Jude Isaak Nathan wird des Betruges mit Juwelen und unterschlagenen Schatullgelder beschuldigt und auf der Festung Wülzburg hingerichtet. - In Ansbach erscheint das Ansbacher Wochenblatt mit Stellengesuchsanzeigen. - In Ansbach wird ein herrschaftliches Brauhaus und eine Getreideschranne erbaut. Zusätzlich wird ein Auktionsordnung erlassen. - Graf Christain Albrecht von Wolfstein (68) stirbt. - Die französische Armee setzt Glashandgranaten ein, die spezielle Infanteristen alias Fußsoldaten tragen und deshalb Grenadiere alias Granadiere heißen. Grenadiere tragen im Gegensatz zu normalen Infanteristen Säbel. - In Neumarkt ist das Ratsmitglied Johann Jakob Weiß Wirt des Gasthauses Zur goldenen Gans.Obere Marktstrasse 9  (20 17 Mittlerer Ganskeller). - Der altdorfer Professor Johann Heinrich Schulze entdeckt, dass Silbersalze lichtempfindlich sind. - In Nürnberg wird der Wismutmaler Leonhard Höfler nach Verbüßen seiner Strafe gezwungen Barbara Vogel, die er geschwängert hatte, zu heiraten. - Der in Nürnberg geborene protestantische kursächsische Kammerherrnsohn und zum Katholizismus konvertierte Ludwig von Zinzendorf (20) reist als neu ernannter Unterleutnant der Leibgarde nach Österreich zu seinem Großonkel Franz Ludwig von Zinzendorf, der kommandierender General in Mähren und Kommandant der Festung Spielberg ist.  - In Neumarkt sind Johann Georg Grueber, Johann Sebastian Weiß, J E Stigler und Johann Balthasar Weiß Bürgermeister. - In Neumarkt behauptet der an Steinleiden erkrankte neumarkter Stadtarzt und Garnisonsarzt von Neumarkt, der Festung Rothenberg bei Lauf und von Freystadt Dr Dominik Fassing (--), das möninger weiße Gerstenbier vertrage sich im Gegensatz zum neumarkter mit seiner Krankheit und erhält sogar die Erlaubnis sich fässerweise im Schloss beim Schultheiß xxx (--), der als Besitzer der Brauerei das Recht hat, für sich und Kranke das möninger Bier einzuführen, abzuholen. Die Regierung in Amberg toleriert die Vorgehensweise trotz des Unmutes der Bürgerschaft. - In Regensburg erscheint mit kaiserlichem Privileg die erste Ausgabe Wöchentliche Nachrichten von gelehrten Sachen. - In Donauwörth wird die donauwörther Fayencenmanufaktur eröffnet. - In Altdorf entdeckt Bürgermeister Johann Friedrich Bauder (27), dass in vielen Bauernhäusern Marmor verbaut ist. Er macht sich auf die Suche nach den Marmorsteinbrüchen und findet sie in Heimburg, Oberölsbach, Hagenhausen und Gnadenberg, weshalb er eine Manufaktur aufbaut, die Tischplatten herstellt, die aber wegen der Konkurrenz in Bayreuth wenig Absatz findet. - In Altdorf gehört der Gasthof Zum goldenen Stern Oberer Markt 6 später Gasthof Zur goldenen Sonne der Ehefrau von Dr Hildebrand. - In Altdorf ist die ehemalige Bäckerei Hübner Oberer Markt 13 im Besitz des Stadtkochs, Bierbraueres und Melbers Paulus Eckstein (20 19 Gasthaus Alte Nageschmiede). - In Amberg stellt Johann Thumberg (--) Geigen her. - In Ansbach stellt die ansbacher Fayencemanufaktur aus Porzellan einen Jagdkrug in der chinesischen Mode der Grünen Familie mit einem Förster und seinem Jagdhund in Muffelfarben her, wobei etwa fünf Grundfarben auf weißem Untergrund angewendet werden. - In Neumarkt gibt es noch keine kaiserliche Reichspoststation, deshalb muss die Regierung für den Krieg einen vertrauensvollen Bürger finden, der kurzfristig für den Extra Post Kurs Amberg~Neumarkt~Ingolstadt übergangsweise eine Poststation einrichtet und dazu einen Poststall betreiben kann, weshalb der neumarkter Schultheiß den Wirt Johann Jacob Weiß (--) vom Gasthaus Zur goldenen Gans mit Posthalterei Obere Marktstrasse 9 (20 17 Mittlerer Ganskeller) auswählt, der schon nach drei Monaten für seine Boten erfolgreich Pferdewechselstationen in Kastl beim seinem Bekannten und Wirt Georg Dionysius Reißer (--) vom Gasthaus Zum Raben und in Beilngries bei seinem Bekannten und Wirt Michael Aichele (--) vom Gasthaus Zum Hirschen organisiert. Die Postknechte alias Postillione tragen ihre Posthörner an weißblauen Schnüren. - In Beilngries erbaut Gabriel de Gabrieli (69) das Rathaus, was zwei Jahre dauert. - In Pirkensee beantragt der Gastwirt Johann Hartmann (--) beim in Frankfurt geborenen kaiserlichen Reichsgeneralpostmeister Fürstensohn Alexander Ferdinand von Thurn und Taxis (36) die Errichtung einer katholischen kaiserlichen Poststation, da es zwischen der freien Reichsstadt Regensburg und der kurfürstlichen Regierungsstadt Amberg keine Poststation gibt.- In Hemau wird zum neuen prüfeninger Propsteigebäude Probsteigasse 2 eine unterirdische kreisrunde, 4 m tiefe und mit trocken gemauerten Auswänden mit geschichteten Kalksteinplatten ausgelegte Zisternenanlage angelegt, die eine Pumpanlage mit einer Holzdeichsel verwendet und zur Wasserversorgung dient. - In Altdorf findet der sechs Jahre Zuvor zugewanderte hersbrucker Lebküchnergeselle, aber auch Metallhändler Johann Friedrich Bauder (27) bei der Suche nach Versteinerungen typisches altdorfer Marmorgestein mit eingeschlossenen Versteinerungen. 

1739 Wetter: Kühler Sommer durch Ostwinde. Strenger Winter von Oktober bis in den Mai. In Amberg erfrieren Reisende im Wagen mit den angespannten Pferden. Starke Stürme verursachen in Neumarkt große Schäden an Gebäuden, Feldfrüchten und Wäldern. Jahresende mit Kälterekord. - Der in Neumarkt geborene amberger Ratsherr Kaspar von Wiltmaister (33) wird kurfürstlich wirklicher Rentkammerrat in Amberg und schreibt eine Chronik von Amberg. - Zur Hochzeit des neumarkter Seifensieders Eder (--) erhält seine Braut als Brautausstattung ein Bett mit zwei blauen und einem weißen Überzug, einen schön mit Holz eingelegten Kasten, einen einfach anderen, 12 Hemden, 9 benutzte Betttücher, 8 Tischtücher, 14 Handtücher, 8 weiße Hauben, 6 Feiertagshauben, 4 Backhauben, 2 Halsgräss alias Halskränze, ein silbernes Plattenhalsgehänge, 6 Leibstücklein, 3 Mieder, 8 Karisedlen, 10 Röcke, 3 seidene Tüchlein, 3 neue Schuhe, 2 Pantoffeln, 12 Fürtücher alias Schürzen, 20 Strähnen gesponnenen Flachs und 30 Reischen alias ungesponnenen Flachs. - Der Maler Johann Michael Franz (24) kommt nach Eichstätt. - In Neumarkt wird der spätere neumarkter Benefiziat Anton Forster geboren. - In Nürnberg beginnen die Orthodoxen den in Nürnberg geborenen Pietisten Georg Jakob Schwindel (55) mit Ehebruch, Häresie, Gotteslästerung, Zauberei und Umgang mit dem Teufel zu verleumden. - In Regensburg verbietet das Ordinariat die Aufführung des theaterartigen Passionsspiels. - In Regensburg wird der ingolstädter Student Anton Raab wegen Kirchenraubes in Straubing zum Tode verurteilt. Am ersten Tag ereicht Anton Raab sogar vom Richtplatz wieder zum Henkersmal ins Ratshaus zurückgebracht zu werden. Erst am zweiten Tage wird das Urteil vollstreckt. - In Neumarkt sind Johann Georg Grueber, Johann Balthasar Wildtmeister und Johann Balthasar Weiß Bürgermeister. - In Eichstätt wird der Tuchmachersohn Willibald Wunderer geboren. - In Deining leistet Stephan Götz (--) den Diensteid als fürstlich thurn und taxis Posthalter. - In Amberg wird Graf Johann Georg von Königsfeld (St) (60) Landschafts-Unterlands-Präsident. - In Regensburg treffen sich die regensburg Diplomaten in der Bösner Behausung in der Goldenen Börenstrasse 12. - In Regensburg stellt man den wegen der schwimmenden Pulvermühle benannten Pulverturm den regensburger Ärzten als Theatrum Anatomicum  für anatomische Experimente zur Verfügung, weswegen dieser zum Anatomieturm umbenannt wird. - In Nürnberg übernimmt der Apotheker Sohn Johann Ambrosius Beurer (25) die väterliche Spitalapotheke und heiratet die berliner Apothekertochter Johanna Dorothea Werneberg. Johann Ambrosius Beurer (25) ist leidenschaftlicher Naturkundler und sammelt Merkwürdigkeiten für sein Naturalienkabinett. - In Deining ist Stephan Götz (--) katholischer kaiserlicher thurn und taxis Posthalter.

1738 Wetter: Mildes Jahresende. - In Ansbach erhält der verfolgte wertheimer Bibelübersetzer Johann Lorenz Schmidt (20) Schutz vor den Katholiken, indem man ihm vorgeblich Stadtarrest gibt, in die Festung Wülzburg bringt und dort noch Reisegeld zusteckt damit er heimlich das Weite suchen kann. - In Ansbach wird eine Schloßbibliothek und ein Münzkabinett alias Münzsammlung angelegt. - In Preußen beginnt der Anbau der Kartoffel in großem Stil. - Der lutherisch getaufte und zum katholischen Glauben übergetretene bamberger und würzburger Domherr Freiherr Jodokus Bernhard von Aufseß (67) stiftet kurz vor seinem Tod in Würzburg mit fast seinem ganzen Vermögen von 300.000 Gulden an der Stelle einer klostermichelsberger Pilgerherberge in der Aufseesgasse alias Aufseßstrasse ein Studentenseminar in Bamberg. - Der Gatte alias Ehemann der ehemaligen kurbayerischen Kurfürstengeliebten und Mätresse Gräfin Maria Josepha von Morawitzky (24) erhält Burg Hexenagger zum Geschenk. - In Regensburg wird das Schülerfest am Gregoriustag mit braunem Bier und Strizeln, Speckkücheln oder Kreuzersemmeln aus dem Vermächtnis des reichen regensburger Handelsmann und Ratsherrn Johann Anton Kuefner (--) gefördert. - Der in Regensburg geborene der Arzt und Botaniker für vegetative Vermehrung Georg Andreas Agricola (--) stirbt. Er hatte behauptet eine vegetabilische Mumie gefunden zu haben und versprochen in kürzester Frist Bäume und verschiedene Sorten Obst auf einem Baum wachsen zu lassen und mit seinen angeblichen Künsten und Schriften darüber viel Geld erschwindelt. - In Neumarkt sind Johann Georg Grueber (--), Johann Balthasar Wildtmeister (--), Johann Balthasar Bartscherer (--) und Johann Balthasar Weiß (--) Bürgermeister. - Der preußische Kronprinz wird Freimaurer. - In Regensburg wird der in Regensburg geborene lutherische Pfarrer Christian Gottlieb Dimpfel (31) Pfarrer an der Neupfarrkirche, wo er leidenschaftlich und ohne Skrupel gegen den Katholizismus hetzt. Er vergleicht die Katholiken mit dem wahrhaftigen Bösen, hält sie für listige Intriganten mit ärgerlichem Lebenswandel und unterstellt ihnen politische Staatsstreiche mit gefährlichen Anschlägen. - In Regensburg wird der in Neumarkt geborene katholische Komponist und ehemalige Kapellmeister am Sulzbacher Hof Johann Joseph Ildefons Michl (30) Domkapellmeister. Er komponiert opernhafte Kirchenmusik. - In Amberg erhält das Salensianerinnenkloster Mariae Heimsuchung eine Vergrößerung, zwei Wohnhäuser, eine 20 Schuh hohe Mauer und einen Keller auf Anordnung der Superiorin Angela Viktoria von Orban (--), der Tochter des Regierungskanzlers in Amberg. Ihr Vater ist Lehensprobst

1737 Wetter: Nach mehrere Tage anhaltenden Regen folgt in Regensburger Hochwasser. - In Ansbach wird als Ersatz für die klosterheilsbronner Fürstenschule ein neues Gymnasium Illuste Carolinum mit 6 Klassen eingeweiht. - Judenordnung in Ansbach. - In Ansbach erscheint das erste Adreßbuch. - Die auf Schloß Obersulzbürg geborene Witwe von Markgraf Christian Heinrich von Zollern Brandenburg Kulmbach (St) (+), die wolfsteiner Grafentochter Sophie Christiane von Wolfstein Sulzbürg (70) stirbt auf Burg Freidensburg in Dänemark. - Die Stadt Neumarkt besitzt zwei große Wasserkünste alias Feuerpumpen. Zwei kleine Wasserkünste alias Wasserpumpen befinden sich im Spital und eine im Bruderhaus. - Burg Thurn wird von einem Mitglied des bamberger Domkapitels in ein fürstbischöflichbamberger Lustschloß umgebaut. - In Nürnberg stellen fast alle Handwerker auf dem Christkindlsmarkt aus. - In Nürnberg stirbt die ratsfähige adelige Familie Schürstab aus. - Der südtiroler Maler Johann Evangelist Holzer (26) wird Hofmaler des Jesuiten und eichstätter Fürsbischofs Johann Anton II von Freyberg (63), dessen Sommerresidenz er mit einem Deckenfresko schmückt. - Auf Schloss Rügland bei Ansbach wird der Crailsheimer Brudermord begangen. Ein Rechtsgutachten entscheidet ob der Kriminalfall, in den ein reichsfreier Adeliger verwickelt ist, von Reichsständen behandelt werden darf. Die Verhandlungen ziehen sich zwei Jahre hin. - In Bayreuth lässt sich der Kriegskommissarius und Pächter der bayreuther Fayencemanufaktur Johann Georg Knöller (--) sein eigenes Wappen brennen. - In Neumarkt sind Johann Balthasar Wildtmeister, Johann Balthasar Bartscherer und Johann Balthasar Weiß Bürgermeister. - Die in Ansbach geborene Caroline von Zollern Brandenburg Ansbach (St) (54) stirbt als Kurfürstin von Hannover und englische Königin. - In Amberg eröffnet der amberger Stadtpfarrer Dr Johann Heinrich Werner (56) im ehemaligen Anwesen von Freiherr Philipp von Wildenau neben der Taverne Zur Krone ein Waisenhaus mit der Aufnahme von neun Jungen und fünf Mädchen. - In Nürnberg ist der Wismutmaler Leonhard Höfler auf der Großen Kindleinsmarckt-Liste mit einer Bude auf dem Christkindlsmarkt notiert. - In Roth wird eine Synagoge in der Kugelbühlstrasse 44 erbaut. - In Hamburg wird eine Freimaurerloge gegründet. - In Altdorf verkauft der wegen Ehebruchs seiner Frau geschiedene und dadurch ruinierte Drucker Jobst Wilhelm Kohles die Universitätsdruckerei an Johann Adam Hessel. - In Regensburg gründet Leopold Montag eine katholische Buchhandlung. - Erbprinz Karl Friedrich August von Zollern Brandenburg Ansbach (St) (04) stirbt. Sein in Ansbach geborenen jüngerer Bruder Karl Alexander von Zollern Brandenburg Ansbach (St) (01) wird neuer Erbprinz. Die Eltern hassen sich wie die Pest und haben nur zur Fortpflanzung Sex. - In Nürnberg dürfen 140 Personen als Marktbeschicker auf dem Christkindlsmarkt Waren anbieten. - In Nürnberg lässt der neue Graf Karl August von Hohenlohe Kirchberg (St) (30), Witwer der Grafentochter Charlotte Amalie von Wolfstein (St) (++), hohenloher Münzen mit seinem Bildnis für den Geldverkehr herstellen, weil sein Vater schon seit Jahren keine Münzen mehr schlagen ließ.

1736 Goldmünzen und Silbermünzen werden abgewertet. - In der Garnisonsstadt Neumarkt lässt Kommandant Freiherr von Berndorf das Klostertor wegen häufiger Fluchtversuche der Soldaten überwachen, wobei der Rat der Stadt Neumarkt von November bis Februar für den wachhabenden Korporal und fünf Soldaten Unschlittkerzen zur Beleuchtung stellen muss. - In Ansbach gibt es eine Witwenkasse für die Hofdienerschaft. - Der nürnberger Arzt Christoph Jakob von Trew (--) wird Leibarzt von ansbacher Markgraf Karl Wilhelm Friedrich von Zollern (St) (24). - In Nürnberg stirbt die Patrizierfamilie Tetzel aus. - In Regensburg treten in der Fechtschule Luftspringerakrobaten auf. - In Bayreuth läßt Wilhelmine von Zollern Preußen (St) (25), die Schwester von Friedrich dem Großen (St) (24), verheiratet mit dem calvinisch erzogenen Markgraf Friedrich III von Zollern Brandenburg Bayreuth  (St) (25) die Parkanlage Eremitage von dem berliner Architekten Johann Friedrich Grael (29) umbauen. - In Ingolstadt erstellen die Brüder Asam Cosmas Damian Asam (50) und Egid Quirin Asam (44) Fresken in der Kirche Maria de Victoria. - Der in Polen geborene meissener Fayencemaler Adam Friedrich von Löwenfinck (22) flieht nach Bayreuth. - Johann Konrad Grübel dichtet in nürnberger Mundart. - In Neumarkt sind Johann Balthasar Wildtmeister, Johann Balthasar Bartscherer, Erhard Matthias Schlela und Johann Balthasar Weiß Bürgermeister. - Die uneheliche wittelsbacher Kurfürstentochter Gräfin Maria Josepha von Hohenfels in Bayern alias Comtesse de Hohenfels de Bavière (St) (16) heiratet ihren unehelichen aber legitimierten Onkel und kurfürstlichen wittelsbacher Lieblingssohn Emmanuel-François-Joseph Comte de Bavière (St) (41). - Der schweizer Jesuitenmönch Franz Joseph Seedorf (45) wird Beichtvater des in Neuburg geborenen pfälzer Kurfürst Karl III Philipp von Wittelsbach (St) (75). - In Nürnberg wird der Harnischmachersohn, Harnischmacher, Stadtflaschner alias Klempner, Volksdichter und Mundartdichter Johann Conrad Grübel geboren. - In Regensburg Stadtamhof gründet Gottfried Langwerth von Simmern als Administrator in spiritualibus, Weihbischof und Konsistorialpräsident und eigentlicher Leiter des katholischen Bistums Regensburg das katholische stadtamhofer Waisenhaus. - In Regensburg wird das Gasthaus Zum goldenen Ritter in der Rote Hahnengasse 2 gegründet. - In Regensburg wird das Gasthaus Weigert in der Nürnberger Strasse 99 gegründet. - In Regensburg wird die Apotheke von Fürst Alexander Ferdinand von Thurn und Taxis (St) (27) in der Abtei St Emmeran eröffnet. Ein zylindrisches, 20 cm hohes Apothekergefäß Albarello aus Steingut alias Majolika, das an einem extra angebrachten Rand mit Pergament verschlossen werden kann, stammt aus Amberg.

1735 Wetter: Bei einem Sturm schlägt in Amberg ein Blitz in das Pulverlager im Vilstor ein woraufhin zur Verblüffung der Bevölkerung aber keine Explosion stattfindet. - Der in Neumarkt geborene amberger Ratsherr Kaspar von Wiltmaister (29) heiratet die amberger Stadtapothekertochter Theresia Lang. - Das Palais Holnstein wird in München für den unehelichen Königssohn Graf Franz Ludwig von Holnstein (St) (12) erbaut. - Der eichstätter Fürstbischof Schenk Franz Ludwig von Castell (64) erbaut sich in Eichstätt eine Sommerresidenz heutiges Verwaltungsgebäude der Universität und einen Hofgarten. - Die Regierung in Amberg befiehlt den Adlholzern ihr Bier im Regierungsbereich von Amberg zu kaufen und nicht wie bisher im bambergischen Vilseck, woraufhin die Adelholzer im zu Amberg gehörigen Schlicht ihr Bier kaufen. Die Vilsecker drohen mit einem Einfall um alles schlichter Bier wegzutrinken.  Die Adlholzer verhandelten daraufhin mit den nahen Schlichter Brauern, die schon zum Regierungsbezirk Amberg gehörten. Prompt drohten ihnen die Vilsecker öffentlich, dass sie, falls sie tatsächlich Schlichter Bier kaufen würden, sie alle nach Adlholz kämen, dort einfallen und alles auffindbare Bier austrinken würden. - Mit dem Tod des auf Schloss Obersulzbürg geborenen Markgraf Georg Friedrich Karl von Zollern Brandenburg Bayreuth (St) (57) in Bayreuth beginnt seine Schwiegertochter, die musikalisch geprägte preußische Königstochter Wilhelmine von Zollern Brandenburg Preußen (St) (26) Bayreuth im Rokokostil zu modernisieren. - In Regensburg wird der Brixner Hof neu erbaut. - In Regensburg verbietet das Ordinariat die Aufführung des theatralen Passionsspiels. - In Regensburg stirbt der Scharfrichter Johann Fuchs. Sein Sohn, der praktizierende regensburger Arzt Johann Mathäus Fuchs bittet vergeblich für seinen Vater ein ehrenhaftes Begräbnis mit Leichenschmaus abhalten zu dürfen. Die Leiche wird vor Morgengrauen auf den Friedhof aus der Stadt gebracht, wobei aber einige Rastsherren und ehrbare Persönlichkeiten den Sarg begleiten. - In Altdorf kommen 14 protestantische Exulanten aus dem katholisierten Salzburger Land an. Sie sind vorwiegend Schnitzer, Drechsler und Schachtelmacher aus der Holzspielzeugwarenherstellung. - In Bayreuth schenkt der in Weferlingen geborene neue calvinisch erzogene Markgraf Friedrich III von Zollern Brandenburg Bayreuth (St) (24) die Parkanlage Eremitage seiner Ehefrau Wilhelmine von Zollern Preußen (St) (26), der Schwester von Friedrich dem Großen (St) (23). - Die Brüder Asam Cosmas Damian Asam (49) und Egid Quirin Asam (41) erstellen Fresken in der Klosterkirche Weltenburg. - In Neumarkt sind Johann Balthasar Wildtmeister, Erhard Matthias Schlela, Johann Balthasar Bartscherer und Johann Balthasar Weiß Bürgermeister. - In Neumarkt verkauft xxx Tänzl von Tratzberg das Schlossgut Woffenbach an Friedrich Anton Albrecht von  Löwenthal (27). - In Amberg wird Graf Johann Georg von Königsfeld (St) (56) Vizestatthalter. - In Regensburg wird der katholische Erbfürst Joseph von Fürstenberg Stühlingen (St) (36) Nachfolger seines katholischen Onkels Froben Ferdinand von Fürstenberg Mößkirch (St) (71) als katholischer kaiserlicher Prinzipalkommissar. - In Nürnberg Laufamholz kommt die Familie xxx Petz von Lichtenhof in den Besitz des Herrenhaus Unterbürg. - In Kallmünz Duggendorf kauft sich der kurtrierer und bamberger Reichstagsgesandte Freiherr Georg Karl von Karg, das eher bescheidene und renovierte Schloß Hochdorf. - Der neue Besitzer der Herrschaft Parsberg, der in Mainz geborene katholische würzburger und bamberger Fürstbischof Friedrich Carl von Schönborn (62), der in Wien erzogen wurde und zwei Jahre zuvor die Wahl zum mainzer Erzbischof verloren hat, empfängt weil seine neue Residenz in Würzburg seit 17 20 eine einziger große Baustelle ist und auch erst 17 44 der Rohbau stehen wird, auf seinem Schloß Weißenstein bei Pommersfelden die preußische Soldatenkönigstochter und zollernbrandenbayreuther Markgräfin Wilhelmine von Zollern Brandenburg Preußen (St) (27), die ihn als genialen, gelehrten und schlauen aber auch heimtückischen, falschen und heimtückischen Mann beschreibt. Wilhelmine von Zollern Brandenburg Preußen (St) (27) ist mit Friedrich III von Zollern Brandenburg Bayreuth (St) (24) verheiratet. - In Nürnberg tritt der frisch versetzte evangelische Geistliche Friedrich Kordenbusch (40), verheiratet mit der nürnberger Gastwirtstochter Margaretha Regina Weber (--), seine Stelle an. Sein Sohn Andreas Kordenbusch (--) wird Fayencemaler und Porzellanmaler,  Im Folgejshr stirbt er.

1734 Wetter: Milder regnerischer Jahresanfang. Kühler regnerischer Sommer mit schlechter Ernte. - In der Stadt Neumarkt zerstört ein schwerer Sturm mit Platzregen das Dach der Hofkirche und des Organistenhauses. - In Ansbach wird eine Fayencefabrik gebaut. - Der bei Brüssel geborene pfalz sulzbacher Herzog Karl Theodor von Wittelsbach (St) (10) erhält eine strenge jesuitische Ausbildung. - In Neumarkt wird der neumarkter Schreiner Franz Hausner durch ständiges Vorhalten der Verfehlungen seiner Frau einer ehemaligen Prostituierten durch das öffentliche Vorlesen des Schwarzen Buches, in dem die unehrenhaften Mitglieder der Zunft aufgeführt werden, aus der Stadt Neumarkt verdrängt, obwohl er eigentlich, da er von dem sittenlosen Vorleben seiner Frau nichts gewußt hat, weiter seine Zunftrechte ausüben darf. - Vor Parma stirbt der auf Burg Obersulzbürg geborene und in Bielefeld aufgewachsene unverheiratete Markgraf Albrecht Wolfgang von Zollern Brandenburg Bayreuth (St) (45), der Sohn von Gräfin Sophie Christiane von Wolfstein (St) (73) im Kampf. - Die markgräflichansbacher Falknertochter Elisabeth Wünsch (24) gebärt dem in Ansbach gebornenen, jähzornigen vorletzten Markgraf Karl Wilhelm Friedrich von Zollern (St) (22), der wahllos Menschen erschießen, hängen, lebendig rädern und verbrennen lässt auf Schloss Georgenthal bei Ansbach den unehelichen Sohn Friedrich Karl von Falkenhausen (St). Markgraf Karl Wilhelm Friedrich von Zollern (St) (22) geht mit Elisabeth Wünsch eine morganatische zweite Ehe unter dem Namen eines Unteroffiziers Falk ein und erhebt sie als Freifrau Elisabeth von Falkenhausen in den Adelsstand. - In Ansbach beginnt der Bildhauer und Stuckateur Diego Francesco Carlone (60) seine Arbeiten an der Residenz. - In Regensburg erstellen die Brüder Asam Cosmas Damian Asam (48) und Egid Quirin Asam (42) Fresken in der Augustinerkirche. und in der Schloßkapelle St Anna in Maxhütte-Haidhof-Pirkensee. - In Neumarkt sind Johann Balthasar Wildtmeister, Johann Balthasar Bartscherer und Johann Balthasar Weiß Bürgermeister. - In Erlangen erhalten zusammen mit den französischen Hugenotten auch die Reformierten aus dem Rheinland eine eigene Kiche am Bohlenplatz. - In Velburg schenken zwei gläubige Bürgerstöchter zwei Äcker alias Pilgerraum am hinteren Stadttor der katholischen Kirche Sankt Wolfgang, wo die Wallfahrer aus Nürnberg und Weißenburg lagern können. - In Hilpoltstein Mörlach wird Carl von Imhoff auf dem väterlichen Gut als Sohn des hessenkasseler nürnberger Patrizier Christoph Albrecht Carl von Imhoff (--) und Maria Juliana Sopohia von Calenberg (--) geboren. - In Ansbach Dennenlohe beginnt der Bankier und auritzer Freiherr Paul Martin von Eichler (--) seine renovierte Burg in das frührokoko Schloss Dennenlohe mit Schlossgarten umbauen. - Der in Neustadt an der Waldnaab geborene Fürst Ferdinand August Leopold von Lobkowitz (79), Sohn der in Sulzbach geborenen fast unvermögenden calvinischen pfalzsulzbacher Pfalzgrafherzogstochter Auguste Sophie von Wittelsbach (St) (++), lässt sich den ehemaligen Sklaven und Hofmohr Angelo Soliman (13) schenken. - Die Herrschaft Parsberg fällt 4 Jahre nach dem Tod des letzten Parsbergers Johann Wolfgang von Parsberg (--) an den in Mainz geborenen katholischen würzburger und bamberger Fürstbischof Friedrich Carl von Schönborn (60), der in Wien erzogen wurde und im Vorjahr die Wahl zum mainzer Erzbischof verloren hat. Bei Verhandlungen erzielt er mit Pfalz Neuburg einen Ausgleich. Seine würzburger Residenz ist seit 17 20 in Bau und der Rohbau wird erst 17 44 fertiggestellt. Er empfängt im Sommer gelegentlich Besuch auf Schloß Weißenstein in Pommersfelden.

1733 Wetter: Nachfrost im Mai. Juni kühl. Gefrorener Ackerboden im September gefolgt von mildem Winter. - In Ansbach werden 4 Diebe gehängt. - Der pfalzsulzbacher geheime Rat und Pfleger alias Amtmann Freiherr Maximilian Adolph von Boslarn auf Moos und Tammelsdorf stirbt in Weiden. - Das Palais Holnstein wird in München für den unehelichen Königssohn Graf Franz Ludwig von Holnstein (St) (--) erbaut. - Der in Sulzbach geborene pfalzsulzbacher Herzog Johann Christian Joseph von Wittelsbach (St) (33) stirbt in Sulzbach. - Der nürnberger Büchsenmacher Alter beginnt mit der Produktion von Schußwaffen. - Der jähzornige vorletzte brandenburgansbacher Markgraf Karl Wilhelm Friedrich von Zollern Brandenburg Ansbach (St) (21), der wahllos Menschen erschießen, hängen, lebendig rädern und verbrennen lässt und wenn er barmherzig ist sich damit begnügt Nasen und Ohren abschneiden zu lassen, schwängert die Tochter seines markgräflichansbacher Falkners Elisabeth Wünsch (--) nach der Geburt seines Sohnes Erbprinz Karl Friedrich August von Zollern Brandenburg Ansbach (St) mit seiner Ehefrau, der stoffwechselkranken, hinkenden preußischen Königstochter Friedrike Luise von Zollern Brandenburg Preußen (St) (23), die er seit der Hochzeit haßt und mit der er nur Sex hat um sie zu schwängern. - In Breitenbrunn erbaut Gräfin Maria Anna Katharina von Montfort alias Maria Anna Katharina von Tilly das zweigeschossige fünfachsige Tillyschloss. - Die Familie von Tänzl verkauft die Hofmark Traidendorf im Vilstal. - In Neustadt an der Aisch wird Christiane Sophie Charlotte von Zollern Brandenburg Kulmbach (St) geboren. - Der böhmischungarische Webersohn und Barockmaler Johann Kupetzky (66) lässt sich in Nürnberg nieder. - In Neumarkt sind Erhard Matthias Schlela, Johann Balthasar Wildtmeister, Franz Joseph Mayr, Johann Balthasar Bartscherer und Johann Balthasar Weiß Bürgermeister. - Der Theaterstückverfasser und französischen Diplomat Marquis Jean Baptiste Francois Joseph de Sade (31) macht Caroline-Charlotte von Hessen Rheinfels Rotenburg, Fürstin von Condé (St) (15), zu seiner Geliebten. - Zedleriana Dinkelmehl ist heller, leichter und schmackhafter als Weizenmehl, wird aber wegen seines geringeren Nährwerts gemieden und soll Verstopfung hervrorufen. - In Regensburg is die benediktinerabteiische Emmeramsbasilika im Barockstil fertiggestellt. - In Nürnberg verweigert die Tucherstifung jedem Familienmitglied Geldzuwendungen, wenn es sein Bürgerrecht oder die evangelisch lutherische Religion aufgibt. - In Ingolstadt wird der schweizer Jesuitenpriester und Logik Professor Jacques Dedelley (39) auch Professor für Metaphysik. - In Neustadt an der Aisch wird die erste Tochter Christiane Sophie Charlotte von Zollern Brandenburg Bayreuth (St) von Markgraf Friedrich Christian von Zollern Brandenburg Bayreuth (St) (25) und der Fürstentochter Prinzessin Viktoria Charlotte von Anhalt Bernburg Schaumburg Hoym (St) (18) geboren. - In Regensburg gründen die Tabakfabrikanten Gebrüder Bernard in der Gesandtenstrasse 3 eine Aktiengesellschaft. - In der Fayencemalerei wird die ausschließlich tiefleuchtende Blaumalerei, bei der nur ab und zu Manganviolett vorkommt, mit den Farben Grün und Gelb erweitert. - In Eichsstätt wird der Komponist Anton Fils als Sohn des eichstätter Hofkapellcellisten Johann Georg Fils (--) geboren. - In Nürnberg wird das Juweliergeschäft Haeberlein Ecke Eaiserstrasse/Museumsbrücke gegründet. - In Altdorf ist der ewige Student Michael Adelbulner (31) vom durchreisenden schwedischen Astronom Anders Celsius (31) so begeistert, dasss der nürnberger Buchdruckereibesitzersohn eine astronomische Fachzeitschrift Commercium litterarium ad astronomiae incrementum alias Mitteilungsblatt zur Förderung der Astronomie herausgibt.

1732 Wetter: Extremes Hochwasser in Ansbach und auf dem Main. Starke Unwetter in Mittelfranken im September. - In Erasbach kauft sich Egidius von Vallade (--) einen Hof  für 2.793 Gulden aus der Hofmark Erasbach von Adam Rupprecht heraus (--) und eröffnet in Konkurrenz zur Hofmark Erasbach einen zweiten Adelshof mit großem Grundbesitz und zwei Grundholden, der ebenfalls fjür 200 Gulden die Landsassenfreiheit erhält. - In Amberg erhält der unehelichen Sohn und seit 8 Jahren auch Graf Franz Ludwig von Holnstein (St) (11) von seinem Vater, dem bayerischen Kurfürst und Herzog Karl Albrecht VII von Wittelsbach (St) (35) die erbliche Statthalterschaft der Oberpfalz. - In Ansbach steht auf dem unteren Markt der Gasthof Zur Goldenen Krone. - Cajetan Anton von Notthafft (62) wird berchtesgadener Fürstpropst. - Die Grafschaft Breitenegg mit Sitz in Breitenbrunn fällt an Freiherr xxx von Gumppenberg (--). - In der Stadt Neumarkt wird wegen der neu erlassenen Kleiderordnung letztmals nur noch eine Verwarnung ausgesprochen. Der neumarkter Bürgermeister Wildtmeister warnt seinen eigenen Schwiegersohn Anton Zismeister und seine Frau wegen übermäßiger Kleiderpracht vor einer ernsten Strafe. - In Eichstätt errichtet Gabriel de Gabrieli (61) für den eichstätter Domizellar Graf Franz Karl Hannibal von Dietrichstein die östliche Hälfte des Domherrrnhof Dietrichstein. - In der Zedleriana, einem umfänglichen Universal-Lexikon werden die Bierhefen in Unterhefen, die sich am Boden von Wein und Bier absetzen alias Bottichhefen und Spundhefen, die bei Weizenbier eingesetzt, oben aus dem Spundloch ausgeworfen werden, eingeteilt. Hefe wird zur Reinigung von Kupfer und Messinggefäßen verwendet. Branntwein wird mit Bierhefe und Weinhefe hergestellt, wobei der mit Weinhefe besser ist. Spundhefe wird zur Hautkosmetik verwendet. Bier mit einem zu großen Anteil an Roggen und Hafer ist ungesund. Wasser wird wegen dessen Verschmutzung als Getränk nicht empfohlen. Der Wissensstand der Bierherstellung ist langen und unermüdlichen Forschungen zu verdanken. Die Qualität des Bieres hängt vom Wasser ab. Frisches Wasser ergibt frisches Bier und warmes faules Wasser ergibt weiches weniger haltbares Bier. Bei härterem Wasser muss das Bier länger gekocht werden. Brunnenwasser und Quellwasser wird Bachwasser vorgezogen, weil es nicht so leicht fermentieret. Mineralreiches Wasser und kalkhaltiges Wasser ist ungeeignet. Woher die regionalen Bierunterschiede bei gleichen Zutaten kommen weiß man nicht. Es gibt braunes Bier und weißes Bier. Braunes Bier ist stärker gehopft. Das starke Bier wird Doppelbier genannt. Weißbier übertrifft Braunbier an Wärme, Stärke und Nahrung. Weil Weizenbier so süffig ist verursacht es Verstopfung, Engbrüstigkeit und einen schweren Atem. Weizenbier ist am gesündesten, darf aber nicht zu jung aber auch nicht zu alt getrunken werden, muss klar sein und viel Gischt alias Schaum geben, gelblich sein und einen angenehm scharfen Geschmack haben. Braunbier macht beim Genuß durch den bitteren Hopfen leichter betrunken und bereitet eher Kopfschmerzen und Leibschmerzen. Betrügerische Braunbierbrauer geben Ochsengalle mit in das Bier. Braunbier wird in die drei Sorten Schwach alias cervisiam primariam, Mittel mediam und Schwach tenuam eingeteilt. Ein gutes und gesundes Bier ist erstens klar, denn dicke und trübe Biere machen fett, verstopfen und machen Blähungen, wird zweitens nur aus guten Gerste, Weizen und Hafer gekocht, muss drittens lange genug gekocht sein, da es sonst Blähungen verursacht und muss viertens alt, abgelagert und von den Hefen gereinigt sein, denn das verursacht Leibesbeschwerden. Von den bayerischen Bieren wird das Bier aus Burglengenfeld hervorgehoben: Burglangenfeld in der jungen Pfaltz an der Nabe machet man auch gutes Bier. Ein besonderes stärker gehopftes, vor dem Abfüllen länger gegärtes und im Fass mit drei Fingern Luft im März abgefülltes braunes Bier, bei dem sich die Hefe absetzt und das sehr viel länger haltbar ist, nennt man Lagerbier. Kieselsteine mit Lindenblättern und Beifuß oder ein frisches Brot auf dem Spundloch helfen schales Bier zu retten. Bierdestillat ähnelt Weindestillat. Es gibt medizinisches Kräuterbier z.B. Wermutbier. Kräuterbier wird mit Wermuth, Näglein ,Zimt Coriander Saffran, Zucker und Honig versetzt. Süßgräser wie Trespe und Rade sollen stärkere berauschende Wirkung haben. Brauzeiten sind der Anfang und das Ende des Winters. - In der Zedleriana, einem umfänglichen Universal-Lexikon werden nur Sehhilfen für Weitsichtige als Brillen bezeichnet, kurzsichtige Sehhilfen bezeichnet man als Augengläser. Eine Armee besteht aus doppelt so vielen Infanteristen als Reiter. Die Rüstung der Reiterei alias Kürassiere besteht aus Helm, Rückenstück und Bruststück, was durch das tagelange Tragen beschwerlich wird. Ihre Trutzwaffe alias Offensivwaffe ist der Degen. - In Bayreuth wird das einzige Kind Elisabeth Friedrike Sophie von Zollern Brandenburg Bayreuth (St) vom in Weferlingen geborenen bayreuther Markgraf Friedrich III von Zollern Brandenburg (St) (21) verheiratet mit Wilhelmine von Zollern Brandenburg Bayreuth alias Wilhelmine von Zollern Brandenburg Preußen (St) (23), der Schwester des preußischen König Friedrich II von Zollern Brandenburg Preußen (St) (20) geboren. - Münzverordnung des Fränkischen Kreises. - In Neumarkt sind Erhard Matthias Schlela, Franz Joseph Mayr, Johann Balthasar Bartscherer und Johann Balthasar Weiß Bürgermeister. - In Amberg führt Karl Rösler eine Oper auf. - In Neumarkt Ziegelhütte planen beim Wirt Löwenwastel alias Gregori Grünenhueber beim Tischacken-Kartenspiel Georg Schmidt, Wirt zu Mitterrohrenstatt, sein Schwager Georg Härmer aus Stöckelberg und der Jäger von Hausheim einen Überfall auf einen thurn und taxis Briefboten alias Ordinari Postknecht und stehlen kaiserliche Korrespondenzen mit Duplonen und Dukaten aus Wien und Regensburg mit den Niederlanden und England bei Grünberg kurz vor Postbauer. 100 Briefe Beute werden zunächst bei Hausheim versteckt. Die Briefe verbrennen sie. Das Geld behalten sie. Kaiser Karl VI von Habsburg (St) (47) setzt 1.000 Speciesdukaten Belohnung aus. Der feuchter Wirt Franz Stör vom Gasthaus Zum roten Ochsen gibt den ausschlaggebenden Tip, muss aber 7 Jahre auf eine Belohnung warten. Drei verdächtigte Bäckerwandergesellen werden unschuldig im nürnberger Lochgefängnis gefoltert. - Das Freiherrengeschlecht Sazenhofen wird in den Grafenstand erhoben. - In Amberg wird in der Waisenhausgasse vom katholischen kurfürstlichbayerischen Regierungsrat und amberger Pfarrer Johann Heinrich Werner (48) ein Waisenhaus von seiner Waisenhaus Stiftung gegründet. - In Regensburg wird die Kolonialwarenhandlung Pflaum in der Drei Mohren Strasse 1 gegründet. - In Sulzbach übernimmt der Buchdruckersohn Georg Abraham Lichtenthaler (48) die väterliche Druckerei Lichtenthaler. - In Allersberg baut der Barockarchitekt Gabriel de Gabrieli (61) das Gilardihaus, was 5 Jahre dauert.

1731 Wetter: langer schneereicher Winter. - In Ansbach wird auf der Nürnberger Höhe eine Windmühle aufgestellt. - Der ansbacher Markgraf Karl Wilhelm Friedrich von Zollern (St) (19) verschenkt Bauplätze in Ansbach. - In München wird eine neue Kleiderordnung erlassen und dabei den Schneidern verboten andere als die erlaubte Kleidung herzustellen. In der Stadt Neumarkt wird im Rathaus die Kleiderordnung vorgelesen und gedroht allen die Kleidung wegzunehmen und zu konfiszieren, die der Ordnung widerspricht. Silberborten dürfen nur noch Magistratsmitglieder tragen. Der Hersteller von Goldschmuck und Silberschmuck an Kleidungsstücken, der neumarkter Goldblätterer Anton Petiquiad fühlt sich wegen seines Gewerbes an das Verbot nicht gebunden wird aber vom Rat der Stadt solange gezwungen schmucklos wie alle anderen in der Öffentlichkeit aufzutreten, bis eine anders lautender Gerichtsentscheid erlassen wird. - In Neumarkt trägt ein Schuhknecht einen Degen und einen Hut mit Silberborte. - Sophie Christine Luise von Zollern Brandenburg Bayreuth (St) (22) heiratet Fürst Alexander Ferdinand von Thurn und Taxis (St) (22) und ihr Bruder Friedrich III von Zollern Brandenburg Bayreuth (St) (20), der designierte Margraf, heiratet Wilhelmine von Zollern Brandenburg Preußen (St) (22), die eigentlich englische Königin werden sollte, da sie bereits seit 14 Jahren mit ihrem Cousin, dem designiertren englischen Thronfolger Friedrich Ludwig von Hannover (St) (24) verlobt ist, unter der väterlichen Drohung ihre Hofmeisterin und Freundin Dorothea Luise von Sonsfeld in einem Spinnhaus für öffentliche Huren einkerkern zu lassen. - Bei Kelheim macht der bayerische Kurfürst und Herzog Karl Albrecht vonWittelsbach (St) (34) seiner Geliebten und Mätresse Gräfin Maria Josepha von Morawitzky (17) Burg Hexenagger und in München das Palais Porcia zum Geschenk. Ihr Vater ist der kaiserliche Feldzeugmeister Freiherr Theodor Heinrich von Morawitzky Rudnitz (51), verheiratet mit der französischen Grafentochter Maria Josepha Monika Caroline le Danois, Comtesse de Cernay (--). - In den Dörfern um Regensburg erhält bei Hochzeiten der Bräutigam vom Brautführer auf dem Weg vom Altar zurück zur Bank eine ordentliche Backpfeife um den Moment und dessen Tragweite nicht mehr zu vergessen. - In Bayreuth arbeitet der nürnberger Fayencemaler Georg Friedrich Grebner (--). - Der in Weferlingen geborene und in Genf calvinisch geschulte Markgrafensohn  Friedrich III von Zollern Brandenburg Bayreuth (St) (20) kommt erstmals nach Bayreuth. - In Regensburg wird das Kloster Sankt Emmeram zur Fürstabtei erhoben und die Klosterkirche von den Brüder Asam Cosmas Damian Asam (45) und Egid Quirin Asam (39) in eine Barockkirche mit Fresken umgebaut. - In Neumarkt sind Erhard Matthias Schlela, Franz Joseph Mayr, Eder, Johann Balthasar Bartscherer und Johann Balthasar Weiß Bürgermeister. - In Neumarkt verbinden sich innerhalb der Corporischristibruderschaft 25 Mitglieder zur besonderen Verrehrung des Sakraments zum Liebesbund. - In Neumarkt stellt Pfarrer Nieberlein die Gruft der Georgskirche in der Hallertorstasse wieder her. - Nach der Zedleriana, einem umfänglichen Universal-Lexikon wird im Milch-Caffee Kaffepulver in Milch gebrüht, im Gegensatz zum Türkischen Caffe, der mit Wasser gekocht wird. - In Bamberg wird im Schloss Seehof ein Heckentheater aufgeführt. - Kuckeladel bezeichnet Frauen, die ihren Adel nicht ererbt oder erheiratet haben. Sie dürfen wie Ratsherren, Ritter und Zunftmeister goldene Ringe tragen. Beischläferinnen von adeligen Herren werden lebenslang als Freigeborene betrachtet. Goldene Ringe zu tragen kann den Adelsstand anzeigen muss es aber zwangsläufig bei Frauen nicht. - Der in Hersbruck geborene Gelehrte und als Hofnarr missbrauchte und als Witz geadelte preußische Hofrat Freiherr Jacob Paul von Gundling (58) stirbt in seinem Bett neben einem jahrelang aufgestellten zum Sarg umgestalteten Weinfass, in dem er dann auch beerdigt wird. Die evangelischen Geistlichen weigern sich das Fass zu beerdigen, weshalb acht Schneider das Weinfass zu einem Viehwagen tragen, der von Schweinen zur Dorfkirche gezogen wird. - In Neuburg an der Donau wird nach dem Tod des in Paris gestorbenen, in Bad Schwalbach geborenen, geistig behinderten und in böser Umwelt verkümmerten Landgraf Wilhelm II von Hessen Wanfried Rheinfels (St) (60) nach kinderloser Ehe in St Goar auf Burg Rheinfels seine Witwe, die Pfalzgrafentochter Ernestine Theodora von Wittelsbach Pfalz Sulzbach (St) (34) gezwungen in das Karmelitinnenkloster in Neuburg an der Donau einzutreten, wo sie Nonne wird und 44 Jahre leben wird. - In Regensburg wird das Waisenhaus Komkapitel-Waisenhof St Salvator gegründet. - In Regensburg gründete Gottfried Langwerth von Simmern als Administrator in spiritualibus, katholischer Weihbischof und Konsistorialpräsident und eigentlicher Leiter des katholischen Bistums Regensburg beim Minoritenkloster St Salvator ein katholisches Waisenhaus für ehelich geborene Kinder von katholischen Eltern zusätzlich zu den beiden anderen für uneheliche katholische und uneheliche evangelische Kinder. Der Stifter verlangt, daß Kinder von Konvertiten und solche, bei denen die Lebensumstände eine Erziehung im evangelischen Glauben vorausahnen lassen, bevorzugt aufgenommen werden. - In Regensburg wird die Einsturzgefahr der Augustiner Klosterkirche behoben, woraufhin die Gebrüder Asam mit der barocken Umgestaltung der Kirche beginnen. - In Parsberg übernehmen die Wirte Jakob Götz, Leonhard Diepold, Johann Fleischmann, Johann Georg Schmitt und Johann Michael Meges das Kommunbrauhaus und schwören so ein gutes Bier zu brauen, dass kein Nachbarbier im herrschaftlichen Gebiet mehr bestehen kann. - In Nürnberg bringt der laufer Apothekersohn und altdorfer Medizinlehrer Christoph Jacob Trew (36) eine wöchentliche Medizinzeitschrift Commercium litterarium ad rei medicinae et scientiae naturalis. heraus. - In Regensburg absolviert der nürnberger Spital Apotheker Sohn Johann Ambrosius Beurer (15) eine dreijährige Apotheker Ausbildung. - In Allersberg wird das Schulhaus Hinterer Markt 24 erbaut. - In Nürnberg wird in der Kornburger Hauptstrasse 29 das Herrenhaus Müller-Vargeth Freihaus vom nürnberger Kaufmann Tobias Gottlieb Müller (--) erbaut, der dabei das Herrenhaus in der Kornburger Hauptstrasse 16 kopiert, das im Besitz von Freiherr xxx von Seckendorff (--) ist. - In Bernhardswald kauft Freiherr Franz Wilhelm von Sickenhausen (--) seinem Vetter, dem Regierungsrat in Straubing Hans von Lueger (--) das Hackenberger Schloss ab. - In Nürnberg übernimmt mit dem Tod des  Krughändlers Christoph Marx (71) dessen Witwe Ursula Marx (--) die Anteile an der nürnberger Fayencemanufaktur. - In Altdorf hat die Bürgerwehr 240 Mitglieder, die Waffen besitzen dürfen. Es gibt 4 Nachtwächter.

1730 Wetter: Schneefreier Jahresbeginn. Frühling verregnet. Sehr dürrer Sommer. Kälteeinbruch Ende September bis Ende Oktober. - Hundertjähriges Jubiläum der Jesuiten in der pfalzsulzbacher Stadt Amberg dauert 8 Tage lang. - Im seit 17 24 wieder katholischen wittelsbachkurbayerischen Freystadt wird im Franziskanerkloster Freystadt, das ausschließlich als Hospiz für die Wallfahrer dient, wird ein Brauhaus eingerichtet. - Ferdinand Jakob Michl, der Bruder des neumarkter Chordirigenten Johann Johann Jakob Michl ist neuer neumarkter Chordirigent. - In Greding hält der eichstätter Fürstbischof Schenk Franz Ludwig von Castell (59) eine prunkvolle Hofjagd ab. - In der wittelsbachpfalzneuburger Stadt Neumarkt wird in der Hofkirche das religiöse Erbauungsstück Die obsiegende Liebe aufgeführt. - Die Tochter Sophie Magdalena von Zollern Brandenburg Kulmbach (St) (30) von Gräfin Sophie Christiane von Wolfstein und ihrem Ehemann Herzog von Schleswig und Holstein, Graf von Oldenburg und Delmenhorst und dänischen und norwegischen Kronprinzen Christian VI von Dänemark und Norwegen (St) (31) leben radikal pietistisch und zwingen ihr Volk zu Kirchenbesuchen. - Das nürnberger Klaviergenie und Bäckersohn Johann Siebenkees (16) gibt ein Klavierkonzert in Dresden vor dem sächsischen Kurfürst und ponischen König August II dem Starken und dem preußischen König Friedrich Wilhelm, bleibt aber auf Rat seines Vaters Bäcker. - In Neumarkt sind Franz Joseph Mayr und Johann Balthasar Bartscherer Bürgermeister und P W Raydt von Raydestein auf Bodenstein wird bis 17 43 Schultheiß. - In Neumarkt wird von der Corporischristibruderschaft der Pfarrkirche das Passionsspiel Die obsiegende Liebe aufgeführt, in dem König Camysius sein Reich mit seiner Tochter Isabella teilt. Isabella lässt sich mit dem Feind ein, bringt dadurch dem Reich Unglück, wird aber gerettet und erlöst. - Der in Neuburg geborene neuburgpfälzer Kurfürstensohn, mainzer Erzbischof Franz Ludwig von Wittelsbach von der Pfalz Neuburg (St) (66) erbaut das Deutschordenshaus in Mainz. - Mit dem Tod von Johann Wolfgang von Parsberg (--), der sich wahrheitswidrig als Freiherr bezeichnet hat und auch für Freiherren üblich in roter Farbe gesiegelt hat, stirbt das nur zum Ritter geschlagene Geschlecht aus. Schon seit etwa 16 50 haben sich seine Vorfahren als Freiherren bezeichnen lassen. Wer zum Ritter geschlagen wird, ist automatisch adelig, aber nicht umgekehrt. Die dänische Linie stirbt ebenfalls aus. Der katholische würzburger und bamberger Fürstbischof Friedrich Karl von Schönborn Buchheim (St) (56) erhält Parsberg als Reichsherrschaft alias nur dem Kaiser unterstellte Herrschaft. - In Gunzenhausen Laufenbürg ist Schloss Laufenbürg mit Lustteich und Torbau im Besitz von brandenburg ansbacher Obristbaudirektor Carl Friedrich von Zocha (47). - In Nürnberg wird die Familie Petz für gerichtsfähig erklärt. - In Velburg wird Freiherr Thomas Constantin von Quentl Pflegamtsadministrator, Pfleger wird Freiherr Carl von May (--). - In Erlangen wird die Brauerei Erichbräu gegründet. - In Ansbach wird in der ansbacher Fayencemanufaktur ein schlanker Enghalskrug aus Fayence alias Porzellan hergestellt, der nach Augsburg transportiert wird und in Augsburg vom Hausmaler Bartholomäus Seuter (52) mit einer barock umrahmten griechischen Göttin Flora mit nackten Brüsten in Muffelfarben bemalt. Muffelfarben werden in der ansbacher Fayencemanufaktur selbst nie verwendet. Bartholomäus Seuter (52), der nur einige wenige Stücke mit BS signiert, hat mit seiner purpurnen, eisenroten, grünen, gelben, blauen, braunen and schwarzen Farbe die nürnberger Hausmaler abgelöst. Außerdem ist er Goldschmied, Emailleur, Seidenfärber und Kupferstecher. Er verarbeitet auch Weißware alias Rohlinge aus Hanau, Frankfurt und Nürnberg. - In Nürnberg wechselt der in Blaumalerei erfahrene Porzellanmaler Georg Friedrich Grebner (--) an die bayreuther Fayencemanufaktur, wo er mit Muffelfarben erfolgreich wird.

1729 Wetter: Sehr kalter Jahresanfang fast ohne Schnee. Februar Tauwetter. März Kälteeinbruch mit Eistreiben. - Grafentochter Charlotte Amalie von Wolfstein Sulzbürg (St) (23) bringt in ihrer Ehe mit Karl August von Hohenlohe Kirchberg (St) (22) ihren Sohn Christian Friedrich Karl von Hohenlohe Kirchberg (St) zur Welt und stirbt. - Die Herrschaft des in Ansbach geborenen jähzornigen vorletzten Markgraf Karl Wilhelm Friedrich von Zollern (St) (17) beginnt. Er lässt wahllos Menschen erschießen, hängen, lebendig rädern und verbrennen. Wenn er barmherzig ist begnügt er sich damit Nasen und Ohren abschneiden zu lassen. - Der vorletzte in Ansbach geborene Markgraf Karl Wilhelm Friedrich von Zollern (St) (17) heiratet die vererbt stoffwechselkranke, hinkende und oft in Ohnmacht fallende Königstochter Prinzessin Friedrike Luise von Zollern Preußen (St) (19), die Schwester von Friedrich von Preußen, der Große alias Friedrich von Zollern (St) (17). Schon bei der Rückfahrt von der Hochzeit beschwert er sich von seinem Schwiegervater betrogen worden zu sein und haßt seine Frau, die schlechte Zähne haben soll und mit der zunächst keinen Sex haben will. - Die nürnberger Familie Waldstromer von Reichelsdorf kommt in den Inneren Rat der Stadt Nürnberg. - In der Stadt Neumarkt wird für die Fronleichnamsprozession eine eigene Ordnung erlassen, nach der von den Zünften abwechselnd geeignet Handwerker lebende Bilder nach dem Alten Testament, der Heiligengeschichte, der Weltgeschichte mit allen Schichten vom Kaiser bis zum Bauern selbst mit Jungfrauen, Juden und Türken dargestellt werden. - Der bayerische Kurfürst und Herzog Karl Albrecht von Wittelsbach (St) (32) lässt die Ganerbenburg Rothenberg zu einer Festung nach französischem Vorbild gegen Nürnberg ausbauen. - In Beilngries baut der Barockarchitekt Gabriel de Gabrieli (58) das bischöflicheichstätter Schloss Hirschberg um. - Zollbeschränkungen von Österreich. - In Nürnberg schlägt das Klaviergenie und Bäckersohn Johann Siebenkees (15) eine Berufung nach St Petersburg aus. - In Regensburg ist am Kurfürstenbrunnen eine Putte alias Engelsfigur mit 6 Fingern angebracht, da man in ihr einmal ein totes Kind mit sechs Fingern fand. - In Neumarkt sind Erhard Matthias Schlela, Johann Balthasar Wildtmeister, Hans Leonhard Preisinger, Johann Balthasar Bartscherer, Franz Joseph Mayr und Johann Balthasar Weiß Bürgermeister. - In Neumarkt marschieren Soldaten mit Hostien auf den Patronentaschen bei Prozessionen mit. - Der in Sulzbach geborene Erbprinz und Herzogssohn Joseph Karl von Wittelsbach Pfalz Sulzbach (St) (35) stirbt in Oggersheim. Neuer Pfalzgraf Herzog wird sein in Sulzbach geborener jüngerer Bruder Johann Christian von Wittelsbach von der Pfalz Sulzbach. Sein Barockschloss Oggersheim bleibt danach 22 Jahre lang bis 17 51 verwaist. - Im Zimmermannschen Kaffeehaus in Leipzig musiziert die Collegia musica unter der Leitung von Johann Sebastian Bach. - Zur Verfolgung von etwa 20.000 Menschen, die heimlich den protestantischen Glauben ausüben, holt der salzburger Fürst und Erzbischof Leopold Anton von Firmian (50) Jesuiten ins Land, die eine Hetzjagd mit Glaubensprüfungen beginnen. Der salzburger Fürst und Erzbischof Leopold Anton von Firmian (50) beginnt die Protestanten mit einer Frist von 8 Tagen statt der erlaubten 3 Jahre auszuweisen, wodurch die Immobilienpreise abstürzen. - In Nürnberg wird das Lokal Zum blauen Glöcklein alias Bratwurstglöcklein Sebalder Platz links neben der Sebalduskirche an der Moritzkapelle verkauft. - In Nürnberg lehnt der Magistrat den Vorschlag eines Goldschmieds zu einer Lotterie an Weihnachten auf dem Markt ab. - In Nürnberg Behringersdorf wird am tucherschen Herrenhaus Schwaiger Strasse 22 heimlich weitergearbeitet, was dem Maurer einen 2 tägigen Arrest einbringt. - In Fürth wird die Brauerei Timmich in der Bäumenstrasse gegründet. - In Erlangen eröffnet Georg Vierzigmann eine weitere Brauerei, die spätere Hofbräu. - Der regensburger Geigenbauer und als Hemauer Spielmann bekannte Joseph Hädl (--) stirbt. - In Nürnberg droht der Niedergang der Weihnachtsmesse alias Christkindlsmarkt. Trotzdem lehnt der Rat den Vorschlag eines Goldschmieds für eine Marktlotterie ab. Der Bruder der ehemaligen kaiserlichwittelsbacher Mätresse und münchener Hofdame Maria Caroline Charlotte von Ingenheim (25) und des münchener Hofpagens Karl Wilhelm von Ingenheim (23) heiratete die münchener Hofdame Maria Johanna Ludovika Violanta von Hegnenberg-Dux (--), eine Nachfahrin des unehelichen wittelsbacher Herzogssohnes Georg von Hegnenberg (++). - Der nürnberger Fayencemaler Valentin Bontemps (--) arbeitet in Heidelberg. - In Regensburg wird das Jahrhunderte alte Fährmonopol im Besitz von Kloster Prüfening für die Bürger von Mariaorth aufgehoben, allerdings nur für das Übersetzen von katholischen Wallfahrern, womit es vor und nach der Naabmündung eine Donaufähre gibt. 

1728 Wetter: Milder Jahresanfang. Sehr kaltes Jahresende. - In der pfalzneuburger Stadt Amberg wird die Trinkstube erbaut und bei einer Erweiterung der alte Friedhof entdeckt. Nachmittags gibt es Wein, Käse und Brot für 21 Pfennig. Vor dem Versuch das Schwert zu zücken warnt eine Tafel mit einer abgehackten Hand, die man nur für 50 Gulden Strafe behalten kann. - Der Erbsohn Friedrich Wilhelm Anton von Wolfstein Sulzbürg (12) stirbt vor seinem Vater Graf Christain Albrecht von Wolfstein (56). - Die ingolstädter Handelszunft wirbt mit billigerem Tabak als der nürnberger Händler. - In der Stadt Neumarkt stirbt nach dem Auffinden vor dem Oberen Tor ein einjähriges Findelkind. - In Nürnberg wird der Wildrufdreher alias Wildpfeifendreher und Horndreher Abraham Mader, der in der Neuen Gasse auf dem Steig alias Entengasse wohnt, in die Meisterliste eingetragen. - Anna Maria Grüner ist Gutsfrau von Gut Itlhofen. - Das Landsassengut Wolframshof kommt aus dem Besitz der Familie von Lüschwitz in den Besitz von Karl Christian Ernst von Lindenfels. - In Nürnberg beginnt der nürnberger Astronom und Direktor der Sternwarte im Vestnertor Gabriel Doppelmayr (51) mit dem Waffenschmiedsohn und Kupferstecher Johann Georg Puschner (48)  Erdgloben und Himmelsgloben zu bauen. - In Bayreuth pachtet der Kriegskommissarius Johann Georg Knöller (--) die bayreuther Fayencemanufaktur. - In Nürnberg werden koblenzer und hanauer Fayencewaren des frankfurter Geleitsreiter Jäger konfisziert. Das Rohmaterial kommt aus dem patrizischpfinzigischen Burgstall. - In Neumarkt sind Johann Balthasar Wildtmeister, Hans Leonhard Preisinger, Erhard Matthias Schlela und Johann Balthasar Weiß Bürgermeister. - Freiherr Gerlach Adolph von Münchhausen (40) wird kurbraunschweiger Gesandter beim Immerwährenden Reichstag  in Regensburg. Er ist Onkel des Lügenbarons. - Der in Amberg geborene Jesuitenmönch Daniel Stadler (17) schreibt ein Traktat über die Duellführung De Duello. - In Erlangen erbaut die Familie Winkler von Mohrenfels ein Palais Ecke Friedrichstrasse 26/Fahrstrasse. - In Regensburg lässt sich der reiche regensburger Kaufmann Johann Jakob Pürkel das Schloss Pürkelgut erbauen. - In Regensburg wird das Schloss Alteglofsheim von Graf Johann Georg von Königsfeld (St) (49) beträchtlich ausgebaut und neu ausgestattet. - In Regensburg logiert die französische Delegation im Haus Zu den 3 Hacken in der Rote Hahnengasse 2. - In Regensburg erbaut sich der schwerreiche regensburger Kaufmann Johann Jakob Pürkel das Gut Einhausen Einhauser Strasse 2 und baut es zu einem Barockschloss um. - In Nürnberg erhält der aus Schweinfurt stammende nürnberger Lebkuchenbäcker,  nürnberger Stadtstempelschneider und bischöflichwürzburger und kurfürstlichbayerischer Hofkammer Medailleurs Georg Wilhelm Vestner (51) ein kaiserliches Privileg Medaillen in seiner eigenen Werkstatt prägen zu dürfen, woraufhin er seine Lebkuchenbäckerei aufgibt. - In Amberg wird das abgerissenes Haus Geintzen, die ehemalige Ratstrinkstube, in der auch Krämerläden und die obere Apotheke waren, neu erbaut und in den folgenden Jahrzehnten zu einem dreigeschossigen Gebäude aufgebaut. - In Sulzbürg heiratet der einzige Grafensohn und Erbgraf Karl August von Hohenlohe Kirchberg (St) (21) die Grafentochter Charlotte Amalie von Wolfstein (St) (22), eine der beiden Töchter von Herr von Ober-Sulzbürg und Pyrbaum Graf Christian Albert von Wolfstein (St) (57). - In Nittenau darf der katholische kaiserlicher thurn und taxis Posthalter Hans Wolf Kellner (--) im Gasthaus Zur xxx an der Prager Strasse, seine Posthalterei mit der Erlaubnis des regensburger thurn und taxis Oberpostmeisters xxx an seine Tochter übergeben, die aber den katholischen Wirtssohn Johann Michael Camermayr (30) heiraten muss, der auch schreiben kann. - In Berching wird ein Grundstück alias Flurstück Am Druidenberg verkauft.

1727 Wetter: Trockener Sommer. Mildes Jahresende. - Der zum Hochstift Bamberg gehörige vilsecker Kastners hat die Gerichtsbarkeit und Polizeigewalt über den Ort Adlholz und verbietet seinen Untertanen dem amberger Kurfürsten zu huldigen, woraufhin vier amberger Amtsknechte und 30 hahnbacher Bürger alle adlholzer Bürger verhafteten und zur Huldigung des neuen bayerischen Kurfürst und Herzog Karl Albrecht von Wittelsbach (St) (30) zwingen.  - Der katholische Stadtpfarrer der Stadt Neumarkt Nieberlein zählt 2215 Kommunizierende. - Im pfalzsulzbacher Burglengenfeld wird Joseph Grabenstetter als Hexer verhaftet. - Die vogtländische Gerichtsdirektortochter und Leiterin einer Wandertheatergruppe Caroline Neuber (30) zieht zwischen den Städten Dreseden, Hannover, Hamburg und Nürnberg umher. - In Ansbach wird die von Zocha gegründete Lederfabrik ein finanzielles Desaster. - In Nürnberg doziert der nürnberger Stadtarzt Christoph Jakob von Trew (--) öffentlich an einer Leiche und unterrichtet Badergesellen und Hebammen bis zur Gesellenprüfung. - Fürther Bürger greifen nürnberger Handwerker, die von nürnberger Millitär geschützt werden bei Flußuferbereinigungen an, woraufhin die aus Fürth kommenden ansbacher Geleitskommandotruppen die nürnberger Schutztruppen vorübergehend gefangennehmen. - In Neumarkt sind Hans Leonhard Preisinger, Johann Balthasar Wildtmeister und Erhard Matthias Schlela Bürgermeister. - Die in Ansbach geborene Caroline von Zollern Brandenburg Ansbach (St) (44) wird als Ehefrau vom in Hannover geborenen Georg II (St) (44) Kurfürstin von Hannover und englische Königin. - Der in Amberg geborene Jesuitenmönch Daniel Stadler (16) beendet sein Studium der Philosophie und Mathematik an der Universität Ingolstadt. - Der bayreuther Hofnarr und Hoftaschenspieler Joseph Fröhlich (33) siedelt nach Dresden um, wo er Königlich-kurfürstlicher Hoftaschenspieler wird. - In Regensburg kommt Kurtz-gefasste historische Nachrichten zum Behuf der neuern europäischen Begebenheiten beim Verleger Christian Joseph Seiffart heraus. - In Siegenhofen wird Maria Blomenhofer in der Nacht überfallen und ermordet. - In Neuburg an der Donau gibt es das Gasthaus Hennewirt. - In Kallmünz ist das Raitenbucher Schloß, das Schloß zu Callmünz heißt, im Besitz von xxx von Marckstetten. - In Berching übernimmt der Gastwirt Anton Pettenkofer (--) das Gasthaus Rumpf später Zur blauen Traube gegenüber Pettenkoferplatz 12. - In Lauterhofen wird in der katholischen Pfarrkirche eine Orgel von Jakob Berns (--) eingebaut.

1726 Wetter: Jahresbeginn schneereich. Wintersaat wird geschädigt. - In Neumarkt werden der Reichsstadt Neumarkt die Reichsprivilegien von Kaiser Karl VI von Habsburg (St) (41)  bestätigt, ohne zu erwähnen, dass Prinzessin Eleonore Magdalene von Wittelsbach Pfalz Neuburg (St) (++) seine Mutter war und der Reichsschultheiß der einzige kaiserliche Beamte in der wittelsbachisch dominierten Stadt Neumarkt ist und dieser seit Jahrhunderten nur eine Statistenrolle hat. - In Ansbach wird die Orangerie errichtet. - Der reichsstädtisch-nürnbergisch-altdorfer Universitätprofessor Johann David Köler (41) veröffentlicht die Historia Genealogica Wolfsteiniana. - In Ansbach gibt es die zwölf Gastwirtschaften alias Tavernenwirtschaften: Brandenburgerhaus, Zur Sonne, Zur Krone, Zum Adler, Zum grauen Wolf, Zum wilden Mann, Zum Bär, Zum Zirkel, Zum Lamm, Zum Löwen, Zum Schwan und Zum Hirsch. - In Berlin wird Friedrich Heinrich Ludwig von Zollern Brandenburg Preußen (St) geboren und mit der Hofsprache Deutsch und Französisch aufgezogen. Er hat hugenottische Erzieherinnen. Schulsprache ist Französisch. - In Neumarkt sind Erhard Matthias Schlela, Hans Leonhard Preisinger, Johann Balthasar Wildtmeister und Johann Balthasar Weiß Bürgermeister. - In Neumarkt fühlt sich der in München geborene Feldgeistliche und Hofkapellenbenefiziat Ignaz Anton Valentin wegen seiner gelegentlichen Jagdausflüge und der daraus resultierenden Androhung des Rates der Stadt seine Hunde zu erschießen, gedemütigt. Er prangert deshalb die allgemein übliche Praxis des Bierverkaufs in fast allen Privathäusern in der Stadt Neumarkt an, da Bierverkauf nur in Gaststätten legal sei. - Jonathan Swifts Gullivers Reisen kommt heraus. - In Amberg wird der Bibliothekssaal mit Stukkaturen von Jakob Appiani (39) und drei Deckengemälde von Johann Gebhard aus Prüfening (50) ausgestaltet. - In Bayreuth stirbt der in Bayreuth geborenen Markgraf Georg Wilhelm von Zollern Brandenburg Bayreuth (St) (48). - In Grünsberg lässt die nürnberger Patrizierin Sophia Maria Nützel Haller von Sündersbühl nach dem Tod ihres Ehemannes Gatten Johann Paul III. Paumgartner (--) die Einfassung der Sophien-Quelle in Form eines barocken Amphitheaters fertigstellen. Mit dem Tod von Johann Paul III. Paumgartner (--) ist das Geschlecht ausgestorben. - In Eichstätt arbeitet Antonius Zacher (--) seit 20 Jahren  als erfolgreicher Geigenbauer. - In Altdorf Eismannsberg erbaut Christoph Elias von Oelhafen Schöllenbach (--), verheiratet mit der nürnberger Eva Maria Gwandschneider (--) neben seinem Herrenhaus Eismannsberg in der Von Oelhafen Strasse 11 das neue dreigeschossige Schloss Eismannsberg. Im alten Herrrenhaus wird eine Brauerei eingerichtet. - In Regenstauf ist die alte Burg Ramspau nach 34 Jahren völlig abgetragen und als neues Barockschloß Ramspau im Regental wieder aufgebaut. - In Breitenbrunn baut der Polier Johann Rigalia (--) von Barockarchitekt Gabriel de Gabrieli (55) den Pfarrkirchenturm. - In Nürnberg stribt deer nürnberger Patrizier Christoph Imhof (--), der eine eigene und erste der Stadt Nürnberg Bibliotheka rerum Nurembergesium, eine Bibliothek, die nur Nürnberg betreffende Sammelstücke wie Handschriften, Porträts, Münzen und Kupferstiche beinhaltete, mit dem Imhof Haus bei St Lorenz der Stadt Nürnberg vermacht, die die Erben, der nürnberger Losunger Hieronymus Wilhelm Ebner von Eschenbach (--) und sein Bruder Johann Karl Ebner von Eschenbach (--) in Form einer öffentlichen Bibliothek zugänglich machen müssen.

1725 Wetter: Sehr kühler Sommer. Raupenfraß an Kiefern und Föhren im Nürnberger Reichswald. - In Eichstätt stirbt der in Mainz geborene halbseitig gelähmte aber an seiner Macht hängende eichstätter Fürstbischof Johann Anton Knebel von Katzenelnbogen (79) in der Willibaldsburg an einem zweiten Schlaganfall. Sein angehäuftes Vermögen, das er eigentlich unter den Armen verteilen lassen wollte, wird von den Bediensteten veruntreut. Der ehemalige ingolstädter Student und neue eichstätter Fürstbischof Schenk Franz Ludwig von Castell (54) verlegt den bischöflich eichstätter Hof in die Stadt. - Der nürnberger Kupferstecher Johann Georg Puschner (--) bringt mehre Kupferstiche über das leben der Studenten in der Universität Altdorf heraus. - In Nürnberg wird im Haus der Marktvorsteher die Banchiere des Banco Publico aufgenommen. - Letzter Hexenprozess im nürnberger Gebiet endet mit der Freilassung des Beschuldigten Hans Fahner aus Stettenberg, der sich des Bundes mit dem Teufel selbst bezichtigt, von dem die juristische Fakultät der Universität Altdorf aber zu dem Urteil kommt, dass er ein simpler Mensch mit reger Phantasie ist. - Im Regensburg im Steinweg im Garten des Gasthofs Zur blauen Traube gibt es ein hölzernes Amphi-Theater als Tierkampfarena mit einer Fürstenloge. - In Nürnberg stirbt der aus Redwitz stammende Verleger und Kupferstecher Christoph Weigel der Ältere (71). - In Neumarkt sind Johann Balthasar Wildtmeister, Erhard Matthias Schlela und Johann Balthasar Weiß Bürgermeister. - Der in Amberg geborene Jesuitenmönch Daniel Stadler (14) beginnt sein Studium der Philosophie und Mathematik an der Universität Ingolstadt. - Der bayreuther Hofnarr und Hoftaschenspieler Joseph Fröhlich (31) geht für erste Auftritte an den sächsischen Hof. - Unterbuchfeld brennt ab. - In Berching wird die Brauerei Schuller gegründet. - In Nürnberg reist der in Schweden geborene Porträtmaler George Desmarees (28) nach Venedig ab. - In Wolfsegg gibt Albert Ignaz von Silbermann die Burg an den laaberer und lupburger Pfleger Freiherr Philipp Anton Leopold von Oberndorf ab. - In Berchng wird die Brauerei zur Krone gegründet. - In Regensburg wird im Gasthaus Zum grünen Kranz eine sechsbeinige abgerichtete Kuh ausgestellt, die bereits in ganz Sachsen alias Polen zur Schau gestellt wurde. - In Regensburg tritt der starke Mann Johann Karl Eckenberg auf. Er zerreißt zwei Zoll dicke Stricke, hebt Pferde in die Höhe und lässt, mit Kopf und Füßen auf zwei Stühlen, auf seinem Körper Eisen entzwei schlagen und auf seinen Bauch 300 Kilo schwere Ambosse setzen. - In Regensburg gründet der Direktor des Almosenamtes Michael ein neuerbautes Waisenhaus in der Lederergasse bzw Brunnleite für sogenannte Erziehkinder, also protestantische Waisen oder Halbwaisen, deren Eltern nicht Bürger der Stadt sind. Ihr Essen, ihre Kleidung und ihre Unterbringung ist wesentlich schlechter als die der Regensburger Bürgerkinder, die in das bereits 16 66 gestiftete Waisenhaus, das dem Vormundschaftsamt untersteht, kommen. - In Regensburg ist der im Allgäu geborene Geigenbauer Joseph (--) ein renommierter Instrumentenbauer, der als Lehrer der Brüder Engleder gilt. Er kennzeichnet mittlerweile seine Instrumente mit einem Doppeladler mit Krone. Wegen der Perfektion der Stradivari Kopien, die er seit 35 Jahren hergestellt hat, gibt es unzählige davon auf dem Markt, die illegalerweise als Originale gehandelt werden. - In Ansbach endet langsam die Mode Porzellan nur im blauweißen Dekor aus dem französischen Rouen in der ansbacher Fayencemanufaktur herzustellen und man beginnt weitere Farben wie Mangan, Gelb und Grün ins Sortiment aufzunehmen.

1724 Wetter: Kein Winter. Im Februar blühen die Veilchen. - In Regensburg gibt es ein Adreßbuch mit ca. 480 Personen: Der Hansgraf Ruprecht Sigmund Häberl ist auch Direktor des städtischen Weißbierhandels. Matthias Heydinger ist Weinschenk und Weißbierschenk im Heiliggeistgäßchen. Es gibt folgende Gasthäuser: Zum goldenen Lämml, Zur goldenen Hacke Silberne Kranzgasse 1 (20 17 Roberts Weinkistl), Zur goldenen Krone Kepplerstrasse 3 (20 17 Orange Bar), Zur roten Fahne, Zum Schiff, Zum goldenen Adler Goldene Bärenstrasse 5, Zur weißen Rose Neupfarrplatz 5 (20 17 Hofjuwelier Josef Pleyer), Zum roten Ochsen Weißgerbergraben 5, Zum goldenen Bären Goldene Bärenstrasse 5, Zur weißen Taube Tändlergasse 4, Zum roten Hirsch Ostengasse20, Zum Pfau Pfauengasse 6 (20 17 Galeria Kaufhof)., Zur silbernen Gans Werfstrasse 3, Zum schwarzen Bären, Zum Storch, Zum göldenen Brunnen Prüfeninger Strasse 5 Zur weißén Lilie, Simadergasse 4, Zum Mohren, Zum silbernen Fisch Silberne Fischgasse 5, Zum schwarzen Rößl Ostengasse 8, Zum göldenen Ochsen Am Weinmarkt 2, Zum schwarzen Lämml, Zum grünen Baum Drei Mohrenstrasse 5, Zur silbernen Kanne, Ostengasse 17, Zum grünen Kranz Obermünsterstrasse 9, Zum roten Löwen, Rote Löwenstrasse 12, Zum Kranich, Zum blauen Hecht, Kepplerstrasse 7, Zum roten Herz, Zum weißen Lämml, Zum Posthorn, Zum weißen Hahn Unter den Schwibbögen 1 (20 17 Cafe Picasso), Zum roten Stern, Zum Prebrun, Zur goldenen Sonne Schmerbühl 2, Zu den drei Kronen, Zum Wallfisch, Unter den Schwibbögen 21 (20 17 Dudes4), Zur blauen Lilie Blaue Liliengasse 4, Zum weißen Hirsch, Zur göldenen Kanne Am Römling 1 (20 17 Kneipe Banane), Zum weißen Rößl, Zu den leeren Stutzen, Zur goldenen Gans Zieroldplatz 3, Zum Fuchs, Zum goldenen Falken, Zum göldnen Rädl, Zum weißen Ochsenkopf, Zum Buxbaum Maximilianstrasse 8 (20 17 electro wheels), Zum wilden Mann Brückstrasse 4, Zum Stigl, Zum goldenen Löwen, Fröhliche Türkenstrasse 5, Zur Waag, die Herrentrinkstube, Zum Löwen im Gitter Kalmünzergasse 3, Zum Einhorn, Zum goldenen Greiff, Kepplerstrasse 9, Zum roten Hahn Rote Hahngasse 14, Zum schwarzen Elefanten Weingasse 8, Zum Strauß, Zum schwarzen Raben, Zum fröhlichen Mann Fröhliche Türkenstrasse 3, Zum Schwan, Zur goldenen Ente Baumhackergasse 7, Zum goldenen Engel Pfarrergasse 1, Landshuter Herberge und das Gasthaus Zum weißen Kreuz Haidplatz 7. In allen Gasthäusern gibt es Weißbier alias Weizenbier. - In Eichstätt erleidet der in Mainz geborene eichstätter Fürstbischof Johann Anton Knebel von Katzenelnbogen (78) einen Schlaganfall, bleibt einseitig gelähmt, will sich aber nicht durch einen Koadjutor vertreten lassen. - In Ansbach wird der Prinzengarten mit einem Lusthaus für den Erbprinzen angelegt. - Mit dem Tod von Graf Ferdinand Lorenz von Tilly (--) stirbt das Geschlecht im Mannesstamm aus, weshalb der bayerische Kurfürst und Herzog Karl Albrecht VII von Wittelsbach (St) (27) das Amt Holnstein seinem unehelichen Sohn  Franz Ludwig von Holnstein (St) (03) verleiht und ihm den Titel Graf von Holnstein aus Bayern gibt. Die Stadt Freystadt fällt zurück an den katholischen bayerischen Kurfürst Maximilian Emanuel von Wittelsbach (St) (62). - Im pfalzsulzbacher Deining verbreitet der katholische deininger Pfarrer Peter Zinkl (--) den Kartoffelanbau. - Der regensburger Landschaftsmaler Christoph Ludwig Agricola (59) stirbt in Regensburg. - Burg Hexenagger wird nach dem Aussterben der Muggenthaler an den neuen bayerischen Kurfürst und Herzog Karl Albrecht vonWittelsbach (St) (27) verkauft. - In Bayreuth wird vom in Bayreuth geborenen Markgraf Georg Wilhelm von Zollern Brandenburg Bayreuth (St) (46) das Ordensschloß St Georgen in ein barockes Lustschloß umgebaut. Auf dem vorgelagerten Brandenburger Weiher fahren sechs größere Segelschiffe mit eigenen Mannschaften. - In Regensburg ist Cornelius Kleinuhrmacher, Jacob Bölleth ist Bierkoster, Gottfried Samuel Böhme ist Peruquenmacher alias Perückenmacher, Peter Brander ist Büchsenmacher, Friedrich Gast ist Schumacher, Philipp Jacob Kiepecke ist Barbier und Wundarzt und Hans Fuchs ist Scharfrichter. - In Neumarkt sind Johann Balthasar Wildtmeister und Johann Friedrich Ganz Bürgermeister. - Der aus Neapel stammende starke Raucher, Papst Benedikt XIII (75) erlaubt das Rauchen in Kirchen, wofür man bisher sogar exkommuniziert wurde. - In der Nähe von Würzburg stirbt der in Würzburg geborene würzburger Fürstbischof Johann Philipp Franz von Schönborn (St) (51). Seine Residenz ist ein riesiger Bauplatz. Sein Nachfolger Graf Anselm Franz von Ingelheim ist geldgierig, beschäftigt sich mit Goldmachen und Alchemie und ist an einem Weiterbau der Residenz nicht interessiert. - In Kloster Waldsassen beginnt der Stukkaturen Jakob Appiani (37) mit der Ausgestaltung der Bibliothek. - Bei Berneck lässt der in Bayreuth geborene Markgraf Georg Wilhelm von Zollern Brandenburg Bayreuth (St) (46) 15 Zigeunerinnen, die sich nicht ausweisen lassen wollen, hängen. - Der in Hersbruck geborene evangelische Dorfpfarrersohn, unfreiwillige preußische Hofnarr und Scherzhofrat Jacob Paul Gundling (51), wird als lebende Spottfigur vom preußischen Soldatenkönig Friedrich Wilhelm von Zollern (St) (36) zum Scherz geadelt und zum Freiherrn erhoben, wodurch er wie erhofft zur Belustigung des Hofes das Leben eines einflußreichen Herrn mit eigenen Kutschen und Dienstboten führt. - In Nürnberg besucht der in Schweden geborene Porträtmaler George Desmarees (27) die Zeichenakademie. - In Eichstätt bauen die Nonnen von Kloster Herz Jesu unter ihrer Oberin Freiherrntochter Maria Anna Charlotte Knebel von Katzenelnbogen (St) (39) in der Nähe des Klosters für eichstätter Mädchen ein neues Schulhaus (20 16 zweites evangelisches Pfarrhaus). - In Grünsberg wird neben der Burg Grünsberg und dem barocken Himmelgarten mit sieben Terrassen (20 17 Tierfriedhof) die Sophienquelle von Johann Paul Baumgärtner von Holnstein und Grünsberg angelegt. - In Helfenberg wird Anna Maria Katharina von Tilly Montfort (St) (--) neue Besitzerin von Schloss Helfenberg. - In Erlangen übernimmt Georg Vierzigmann die Brauerei Oehlefeldt. - In Grünsberg beginnt der nürnberger Patrizier Johann Paul III. Paumgartner (--) für seine Ehefrau Sophia Maria Nützel Haller von Sündersbühl eine Quelle in Form eines barocken Amphitheaters, die Sophien-Quelle, zu bauen. - In Neumarkt gipfeln die Streitereien innerhalb der katholischen Pfarrei. Anton Valentin weigert sich an der Messe in der katholischen Pfarrkirche teilzunehmen und hält stattdessen eigenständig Gottesdienst in der für ihn nicht ausreichend gewürdigten Hofkirche, was ihm aber vom Ordinariat verboten wird. Gottesdienst wird auch noch in der Kreuzkirche gehalten. - Der in Sulzbach geborene Diplomat und sulzbacher Superintendentensohn Joachim Brawe (61) wird geadelt. - In Regensburg stellt der Instrumentenmacher Gabriel David Buchstetter (--) ua qualitativ hochwertige Geigen her, die er auch aus minderwertigerem Tannenholz fertigt, was einen scharfen Ton erzeugt. Er gilt als einer der besten seiner Zunft.  - In Regensburg stellt der Instrumentenbauer Gotthard Ebner (--) qualitativ hochwertige Geigen nach Stainermodellen her, die er auch aus minderwertigerem Tannenholz fertigt, was einen scharfen Ton erzeugt. Er ist der Lehrling des noch im Vorjahr tätigen Georg Ebner aus einer Geigenbauerdynastie und er gilt als einer der besten seiner Zunft. - In Regensburg wird der Freiherrensohn Pandolphus von Dornberg alias Dörnberg als Sohn von dem bei Schwalmstadt geborenen Freiherr Johann Caspar von Dornberg (--)  geboren. - In Ingolstadt wird ein Kaiserliches Thurn und Taxis Reichspostamt mit drei eigenen Postillionen, 13 Pferden, einem bedeckten Viersitzwagen, vier halbgedeckten Wagen und zwei Kaleschen alias leichtem vierrädrigem Kutschwagen eröffnet, das zum Oberpostamtsbezirk München gehört. Da Ingolstadt nördlich der Donau liegt, wird täglich vom südlich gelegenen Geisenheim die Post nach Regensburg München und Augsburg verteilt. Ein 16 gr schwerer Brief kostet von Ingolstadt nach Regensburg 4 Kreuzer. Eilbriefe transportieren die Couriere, die für zwei deutsche Meilen alias vier Stunden Rittzeit 1 Gulden verlangen. - In Nürnberg stirbt der im Unterallgäu geborene katholischprotestantisch konvertierte nürnberger Notar, Verleger und Kartenhändler Johann Baptist Homann (60). - In Dietfurt gibt es die Burg Altenburg alias Oberbürg im Besitz xxx von Tilly (--). - In Velburg fällt mit dem Tod von Ferdinand Lorenz von Tilly (--) die Herrschaft Helfenberg an seine Schwester Anna Maria Katharina von Tilly (--)., die sie bis 17 44 unverheiratet weiterregiert.

1723 Wetter: Nasser Frühling. Trockener Sommer gefolgt von mildem Winter - In der Stadt Amberg wird neben dem Gymnasium aber abgetrennt ein Lyceum, eine philosophe und theologische Fakultät für Priester ohne akademische Freiheiten, erbaut. - Graf Albrecht Ludwig Friedrich von Pappenheim wird als Sohn von Sophie Luise von Wolfstein (29), die noch im selben Jahr stirbt, und Graf Friedrich Ernst von Pappenheim (31) geboren. - Der neumarkter Maler Christian Pöhl (--) malt im Ort Oberbuchfeld den Altar. - Der in Ansbach geborene hallenser Alchemist, Chemiker, Mediziner, Metallurg, königlich preußische Hofarzt und durch den Tod von zwei Ehefrauen im ersten Kindbett zum Misanthropen gewordene Georg Ernst Stahl (64), entdeckt die Herstellung von Essigsäure durch feste Acetate mit Schwefelsäure. Er ist Mitbegründer des Phlogiston-Irrtums, nach dem alle brennbaren Körper in das entweichende Phlogiston zerfallen und unbrennbare Asche zurückbleibt. - Die vom bayerischen Thronfolger Prinz Karl Albrecht von Wittelsbach (St) (26) mindestens zum zweiten Mal geschwängerte kurfürstlichbayerische protestantische hugenottische Stallmeistertochter Hofdame Mätresse Maria Caroline Charlotte von Ingenheim (St) (19), die seit vier Jahren Hofdame ist, heiratet mit Erlaubnis des Kurfürsten drei Tage vor der Geburt ihres zweiten unehelichen Kindes den in Ravenna geborenen kurfürtlichen Kammerherrn Graf Hieronymus von Spreti (25). Obwohl ihr Sohn Franz Ludwig von Holnstein nun eigentlich ehelich geboren wird, bleibt er wie das Geschwister ein Stiefkind. Die Mutter bekommt noch 14 Kinder weitere Kinder. - Die Stadt Nürnberg verlegt alle Verhandlungen der Kriminialgerichtsbarkeit in die Stadt Nürnberg. - In Regensburg tritt der Scharfrichter Johann Fuchs (--) sein Amt an. - In Regensburg begeht der regensburger Freibankmetzger Friedrich Lößel (--) im Vollrausch nach dem Karfreitagszug, an seinem Vetter einen grausem Axtmord, wofür er mit dem Schwert auf der Köpfstätte vor dem Jakobstor gerichtet wird. - Im amberger Vorort Raigering erhält der Besitzer der Hofmark, der kurfürstliche Kämmerer und Vizestatthalter in Amberg, Graf Johann Tobias Ignatz Nytz von Wartenburg (--) vom in München geborenen bayerischen Kurfürst Maximilian II Emanuel von Wittelsbach Bayern (St) (61) die Braugerechtigkeit und die Konzession zur Errichtung eines Brauhauses in Raigering.  - In Neumarkt sind Johann Balthasar Wildtmeister (--), Erhard Matthias Schlela (--) und Johann Balthasar Weiß (--) Bürgermeister. - Der im markgräflichbrandenburgansbacher Caldozburg geborene Kantorensohn und Hochbarockkomponist Johann Georg Pisendel (46) wird Konzertmeister der dresdner Hofkapelle.  - In Laaber wird das Landsassengut Bergstetten zu einem Barockschloss umgebaut. - In Neumarkt befindet sich die Apotheke am Unteren Markt 7. - In Preußen wird die Ausfuhr von Wolle bei Todesstrafe verboten. - In Deining kommt der neue Pfarrer Zinckel (--) an, fördert den Kartoffelanbau und bleibt 51 Jahre lang Pfarrer. - In Eichstätt wird die letzte Hexe Walburga Rung hingerichtet. - In Nürnberg stirbt die Komponistentochter und Malerin Amalia Pachelbel (35). - In Regensburg wird der evangelische regensburger Pastorensohn und Diplomat Friedrich Melchior Grimm geboren. - In Neumarkt wird der Komponist Ferdinand Jakob Michl geboren. - In Regensburg richten sich die mainzer und trierer Gesandtschaften im Äußeren Palais am Emmeransplatz 8 ein. - In Regensburg logiert die dänische Delegation im Haus Zu den 3 Hacken in der Rote Hahnengasse 2. - In Regensburg wird im Gasthaus Zum roten Hahn ein schön gewachsenes künstliches Pferd, das Französisch und Deutsch versteht, die Zuschauer begrüßt, Geld in einer Büchse sammelt und durch Reifen springt, ausgestellt. - In Altdorf findet am Brauereigasthof Zum schwarzen Bären Oberer Markt 2 der Reitunterricht der Universität Nürnberg in Altdorf statt. - In Regensburg wird die Buchdruckerei Egenhofer Am Ölberg 3 gegründet. - In Amberg verleiht der katholische bayerische Kurfürst Maximilian Emanuel von Wittelsbach (St) (61) eine Braugerechtigkeit an den kurfürstlichen Kämmerer und stellvertretenden Statthalter in Amberg Graf Johann Tobias Ignatz Nytz von Wartenburg (--), der einen Felsenkeller anlegen lässt. - In Burgthann ist die Burg völlig baufällig. - In Nürnberg erstellt der Kupferstecher Johann Christoph Weigel (62) für den rund 20 Jahre alten Text Atlas Portatilis Germanicus alias deutsches Postwesen des Geographen Johann Gottfried Gregorii (--) zwei Stiche der kleinen Postroutenkarten von Adam Friedrich Zürner (--). - In Schwabach wird die Nadelfabrik Schmauser als erste in Süddeutschland gegründet. - In Amberg baut der aus München stammende Johann Josef von Dyrr (--) das zwei Jahre zuvor übernommene Hofgut Ebermannsdorf 8 km südöstlich von Amberg in ein barockes Schloß um.

1722 Der auf Burg Obersulzbürg geborene Markgraf Georg Friedrich Karl von Brandenburg Kulmbach (St) (34) versucht erfolgreich aber unter finanziellen Zugeständnissen den auf Burg Schönberg bei Lauf abgeschlossenen Schönberger Vertrag aufheben zu lassen, wodurch seine Kinder wieder Erben des Fürstentums Bayreuth werden können. - In Regensburg gibt es ein Adreßbuch mit ca. 450 Personen. Die Stadt Regensburg ist nach Wachten eingeteilt. Die Westner-Wacht mit dem Gasthaus Zum goldenen Löwen (20 23 unbewirtschaftet) und dem Gasthaus Zum roten Löwen (20 23 unbewirtschaftet), die Scherer-Wacht mit dem Gasthaus Zum grünen Baum, dem Gasthaus Zum goldenen Lamm, dem Gasthaus Zum roten Hahn und dem Gasthaus Zum silbernen Fisch, die Donau-Wacht mit dem Gasthaus Zum roten Ochsen und dem Gasthaus Zur goldenen Ente im oberen Wöhrd, die Wittwanger-Wacht mit dem Gasthaus Zum Posthorn und dem Gasthaus Zur blauen Lilie, die Pauluser-Wacht mit dem Gasthaus Zum Buxbaum und dem Gasthaus Zum weißen Rößl, die Wahlen-Waacht mit der Landshuter Herberge, dem Gasthaus Zur weißen Rose und dem Gasthaus Zum Strauß,die Wildsvercher-Wacht mit dem Gasthaus Zum Spiegel, die Ostner-Wacht mit dem Gasthaus Zum Walfisch, dem Gasthaus Zum Löwen im Gitter, dem Gasthaus Zum Schwan am unteren Wöhrd und dem Gasthaus Zum Schiff am unteren Wöhrd. Es gibt Gasthäuser mit und ohne Symbolschild. Gasthäuser ohne Schild sind nach dem Wirt oder der Wirtin benannt. Francois Livir ist Fechtmeister, Johann Adam Friedl ist Bierbrauer, Johann Bachhuber ist Weinschenk und Bierschenk im Gasthaus Zum goldenen Lambl, Wolff Bauer ist Hufschmied und Waffenschmied, Gottfried Samuel Böhme ist Perückenmacher, Peter Brandner ist Büchsenmacher, Balthasar Epperl ist Weinschenk und Weißbierschenk im Gasthaus Zur weissen Taube, Matthias Epperl ist Weinschenk und Weißbierschenk im Gasthaus Zum rothen Hirsch, Johann Ludwig Christoph ist Weinschenk und Weißbierschenk im Gasthaus Zur weissen Rose, Paul Dürschner ist Weinschenk und Weißbierschenk im Gasthaus Zum göldenen Bären und Johann Ludwig Christoph ist Weinschenk und Bierschenk im Gasthaus Zum goldenen Adler. Die in Regensburg lebenden Adeligen sind: der preußische geheime Rat Coch von Lundt, der braunschweiger Gesandte August Adolph von Cram, der hessenkasseler Gesandte Johann Caspar von Döhringenberg, der kursächsische Gesandte Freiherr Christoph Friedrich von Gersdorff, der sachsengothaer Gesandte Heinrich Richard von Hagen, der würzburger Gesandte Joseph Leonhard Hieronymo von der Halden wohnt im Freisinger Hof bei St Emmeran, der hollsteiner Gesandte Johann Jacob von Holtze, der bamberger Gesandte Georg Karl Karg von Bebenburg wohnt beim kaiserlichen Reichspostamt, kaiserlicher Kommissar Michael Achatio von Kirchner, der kurbayrische Gesandte Graf Johann Georg Joseph Antoni Maria von Königsfeld, der Deutschmeistergesandte Johann Jacob Albrecht von Lauterburg, der kurbayerische Hofkammerrat Johann Helwig Laelius von Lilienfeld, freisinger Gesandter Graf von Lerchenfeld wohnt neben dem Gasthaus Zum schwarzen Bären, der hessenkasseler Gesandte Curth Hilmar von der Malsburg, der wormser Gesandte Joseph Kasimir von May, der kurbrandenburger Gesandter Graf Ernst von Metternich, und der brandenburgkulmbacher Gesandte Freyherr Wolff von Metternich, der pappenheimer Erbmarschallamtsdirektor Edler Sigmund von Nefftzer, der kurkölner Gesandte Freyherr Johann Wolfgang Ignatio Egon von Neuhauß, der augsburger Gesandte Freiherr Franz Jakob Valentin von Oexel im Gasthaus Zum goldenen Stern am Kornmarkt, der kurmainzer Direktor Baron Ignatio Antonio von Otten im neuen Gebäude bei St Emmeram, der aremberger und salmer Gesandte Christoph Ignatio Planer von Plan, münsteraner Gesandte Freiherr Friedrich Christian von Plettenberg wohnt bei D Koch am Eck der Spiegelgasse, der kaiserliche Prinzipalkommissar Christian August von Sachsen, der trienter Gesandte Freiherr Johann Joseph von Sauer wohnt im Gasthaus Zum goldenen Rößl in der Wallerstaße, der württemberger Gesandte Freiherr Johann Heinrich von Schütz, der schwedisch vorpommerne Gesandte Dietrich von Stade, der Gesandte des Wetterauer und Fränkischen Grafenvereins Philipp Ludwig von Ulner, der königlichböhmische Legationssekretär Johann Philipp von Widmann, der sachsenweimarer Gesandte Emmanuel von Wilisen am Haydplatz, der kurböhmische Gesandte Graf Franz Karl Wratislaus von Mittrowitz, der kurbraunschweiger Gesandte Rudolff Johann von Wrißberg, der österreichische Condirektor Freiherr Franz Philipp Maria Zech von Deybach in der Glockengasse, der salzburger Gesandte Sebastian Anton von Zillerberg und der kurpfälzer Gesandte Christoph Heinrich von Zeller. - In Postbauer wird die Burg, die Außenstelle der nürnberger Kommende des Deutschen Ordens, zu einem dreiflügeligen Barockschloss umgebaut. - Der pietistisch erzogene kurfürstliche Geheimratssohn Graf Nikolaus von Zinzendorf (22) heiratet die Tochter Erdmuhte Brenigna von Zinzendorf (St) (22) von Erdmuthe Dorothea von Solms Laubach (St) (--). - In Fürth wird der Astronom und Geograph Georg Moritz Lowitz geboren. - In Nürnberg geben die Eltern des Fayencemaler Justus Alex Ernst Glüer (--) das nürnberger Bürgerrecht auf und wechseln beim Umzug nach Erlangen zum katholischen Glauben über, während er in Nürnberg bleibt und eine große Fayenceplatte mit blauer, gelber und rosa Verzierung herstellt. - In Regensburg ist Johann Leonhard Ramlaurer vereidigter Bierkoster. - In Neumarkt sind Johann Balthasar Wildtmeister, Hans Leonhard Preisinger, Erhard Matthias Schlela und Johann Balthasar Weiß Bürgermeister. - In Neumarkt stirbt die postbauerer Deutschordenspflegertochter und Frau von neumarkter Stadtarzt und Garnisonsarzt von Neumarkt, Festung Rothenberg und Freystadt Dr Dominik Fassing nach der Geburt eines männlichen Zwillingspaares. - In Regensburg wird der zukünftige jüdische Rabbiner Isaak Alexander geboren. - In Regensburg gibt es eine Fechtschule. - In Fürth gründet die Familie Lederer eine Brauerei in der Bäumenstrasse. - In Hemhofen kauft der Geheime Rat und nürnberger Marktvorsteher Wolfgang Christoph Winkler von Mohrenfels das Rittergut Hemhofen von Freiherr von Töstelberg und baut es zu einem barocken Schloss aus. - In Freystadt ist das Franziskanerkloster nur mit 12 Patres besetzt. - In Velburg wird Freiherr Heinrich von Giese Amtspfleger. - In Regensburtg logiert die russische Delegation im Rosenwirtsgarten im Minoritenweg 20. - In Röckersbühl brennt der halbe Ort ab. - In Nürnberg erneuert und präzisiert die nürnberger Börse ihre Wechselordnung, wobei sie ua mögliche andere Zahlungsorte verbietet, wodurch die jüdischen fürther Kaufleute ihre Geschäfte in Nürnberg abwickeln müssen. - In Rieden wird in der Pfarrkirche eine Orgel von Jakob Berns (--) eingebaut.

1721 Wetter: Milder Winterbeginn. Dauerfrost im Februar. Nasses Jahr. - Die Tochter Sophie Magdalena von Zollern Brandenburg Kulmbach (St) (21) von Gräfin Sophie Christiane von Wolfstein (St) (54) heiratet im sächsischen Pretsch, den Herzog von Schleswig und Holstein, Graf von Oldenburg und Delmenhorst und dänischen und norwegischen Kronprinzen Christian VI von Dänemark und Norwegen (St) (22). - Der regensburger Karmelitenmönch Pater Ulrich erfindet das Rezept für den Karmelitengeist-Schnaps. - In Regensburg verbietet das Ordinariat die Aufführung des theatralen Passionsspiels. - In Regensburg wird das Neue Rathaus mit einem neuen Pranger gebaut. - In Nürnberg wird der protestantische kursächsische Kammerherrnsohn Ludwig von Zinzendorf geboren. - Die Brüder Asam Cosmas Damian Asam (35) und Egid Quirin Asam (29) erstellen Fresken in der Klosterkirche Weltenburg. - In Neumarkt sind Johann Balthasar Weiß, Wolfgang Martin Scherer und Johann Friedrich Ganz Bürgermeister. - Der in Sulzbach geborene sulzbacher Erbprinz und Pfalzgraf Joseph Karl von Wittelsbach Pfalz Sulzbach (St) (27) wird  kaiserlicher Generalfeldwachtmeister. - In Neumarkt heiratet der in Landshut geborene Schuhmachermeistersohn und in Ingolstadt studierte neumarkter Stadtarzt und Garnisonsarzt von Neumarkt, Festung Rothenberg und Freystadt Dr Fassing (--)  die Tochter des in Neumarkt lebenden ehemaligen postbauerer Deutschordenspflegers Georg Wilhelm Pfo (--), Susanna Pfo (--). - In Nürnberg wird der aus Berlin stammende Fälscher und Betrüger Christian Ludwig Kauliz (28) verhaftet und in den Männerschuldturm auf der Insel Schütt eingesperrt, wo er eine lebenslange Haft verbüssen soll. Dank seiner kalligraphischen Fähigkeiten verbringt er seine Zeit mit dem Kopieren von Landkarten für den Rat der Stadt und reiche Patrizier. - In Nürnberg erlaubt Kaiser Karl VI von Habsburg (St) (36) den drei Vordersten Senatoren nach dem Beispiel der Reichsritterschaft sich Kaiserliche Räte und Verwahrer der Reichskleinodien nennen dürfen. - In Regensburg hat das Schloss Alteglofsheim von Graf Johann Georg von Königsfeld (St) (42) einen riesigen Barockgarten. - In Regensburg wird im Kamelitenkloster St Joseph Alter Kornmarkt 7 der Kräuterlikör Regensburger Karmelitengeist vom Apotheker Pater Ulrich Eberskirch erfunden. - In Fürth wird die Brauerei Geismann gegründet. - In Altdorf gehört der Gasthof Zum goldenen Stern Oberer Markt 6 (später Gasthof Zur goldenen Sonne) der Witwe des verstorbenen Universitätsprofessor Dr. Hildebrand. - In Regensburg ist das Gasthaus Zum schwarzen Ochsen in der Strasse Zur schönen Gelegenheit. - In Eichstätt Titting wird Johanna Sophie Kettner geboren, die 14 Jahre lang als Mann verkleidet in der kaiserlich österreichischen Armee Dienst leisten wird. - In Altdorf behauptet der in Jena geborene Physiker ehemalige Professor für Mathematik und Physik und seit 17 09 Professor für Theologie Johann Wilhelm Baier (46) in seiner Abhandlung Fossilia Diluvii Universalis Monumenta, dass Fossilien Relikte der Sintflut sind.

1720 Wetter: Milder Winter mit spätem vielen Schnee. Sommerhitze mit Gewittern. Die katholische kaiserliche Thurn und Taxis Post erhöht wegen gestiegener Futterkosten bei der Ordinari Post pro Person und Meile den Fahrpreis um einen halben Groschen, bei den Extraposten sogar um einen Groschen. - In Ansbach wird der Stadtgraben aufgefüllt und darauf ein Garten angelegt. - Der aus Tirol stammende Zwerg Perkeo alias der kleinwüchsige Johannes Colement ist Hofnarr und Kammerherr von Kurfürst Karl III Phillipp von Wittelsbach von der Pfalz Neuburg (St) (59). - Die Türme der schlossartig ausgebauten Burg Laaber werden abgetragen. - In Nürnberg lässt der Patrizier Jakob Friedrich Tetzel am Egydienberg ein Palais erbauen. - Die nürnberger Patrizierfamilie Groland stirbt aus. - In Regensburg wird die völlig verschuldete Regensburgerin Plest in den Schuldturm auf der Steinernen Brücke eingesperrt. Der mittellosen Plest bringt man einen Strohsack, eine grobe Wolldecke, ein Spinnrad und den Rat laut um Almosen zu rufen in den Turm, aus dem immer ein Klingelbeutel durch das Fenster hängt. - In der Nähe von Forchheim läßt sich der in Steinheim geborene bamberger Fürstbischof und katholische mainzer Kurfürst und Erzbischof Lothar Franz von Schönborn (St) (65) das Lustschloß und Jagsdschloß Jägersburg von Freiherr Ritter Anselm Franzu von zu Guenstein erbauen. - In Neumarkt ist Johann Balthasar Weiß Bürgermeister. - Der in Sulzbach geborene Erbprinz und Herzogssohn Joseph Karl von Wittelsbach Pfalz Sulzbach (St) (26) lässt das Barockschloss Oggersheim erbauen. - In Ansbach wird der Rokokodichter Johann Peter Uz geboren. - Die vom bayerischen Thronfolger Prinz Karl Albrecht von Wittelsbach (St) (20) geschwängerte kurfürstlichbayerische protestantische hugenottische Stallmeistertochter Hofdame Mätresse Maria Caroline Charlotte von Ingenheim (16) gebärt ihre Tochter später französische Comtesse Maria Josepha de Hochenfels de Bavière, weil ihr Vater aus Metz stammt, alias Gräfin Maria Josepha von Hohenfels von Bayern noch keinen Namen. - Burg Hackenberg brennt ab. - Deining brennt bis auf die Kirche ab. - In Wilhermsdorf bezieht die Kanzlei des Ritterkanton Altmühl das Ritterhaus. - In Nürnberg bringt die Komponistentochter und Malerin Amalia Pachelbel (32) eine Näh- und Stickanleitung, das Neh- und Stickbuch heraus. - Mit dem Tod durch einen Schlaganfall der Kaiserin Eleonore Magdalene Therese von Wittelsbach Pfalz Neuburg (St) (65) wird der auf 30 Mitglieder des Hochadels limitierte Damenorden Orden der Sklavinnen der Tugend aufgelöst. Sie selbst wird in einem einfachen hölzernen Sarg im Gewand des Ordens der Sklavinnen Marias beigesetzt. - In Langenzenn bricht ein Großfeuer aus, das einen Großteil des Ortes zerstört. - In Grünsberg gibt der nürnberger Patrizier Johann Paul III Paumgartner (--) den Auftrag für seine Ehefrau Sophia Maria Nützel Haller von Sündersbühl eine Quelle in Form eines barocken Amphitheaterszu planen. - In Altdorf verlässt der in Nürnberg geborene Patrizier Freiherrnsohn Philipp von Imhoff (18) die Universität und geht zum Militär nach Braunschweig. - In Ansbach wird der Jurist und Dichter Johann Peter Uz als Sohn des ansbacher Goldschmieds und Inspektors des markgräflichen chemischen Laboratoriums Friedrich August Uz (--) geboren. - In Nürnberg stirbt mit dem Tod des nürnberger Patriziers Paul Groland von Oedenberg, der am Paniersplatz 20 wohnt, das Geschlecht aus, wobei traditionell bei der Beisetzung in Mögeldorf der Wappenschild der Groland zerbrochen wird, gerufen wird Heute Groland und nimmermehr!, der Helm zerbrochen wird und die Insignien in das Grab geworfen werden. Mit dem Tod Paul Groland von Oedenberg fällt der Weiler Oedenberg im Erlenstegener Forst an den katholischen eichstätter Bischof Johann Anton Knebel von Katzenelnbogen (--) zurück, der es an seine eigene Familie weiterverlehnt. - In Regensburg Köfering schließt Graf xxx von Lerchenfeld (--) den 40 Jahre dauernden Umbau von Wasserschloß Köfering ab. - In Bernhardswald ist das Hackenberger Schlosses abgebrannt, wonach es drei Jahre lang wieder  aufgebaut wird. - In Nürnberg ist Christoph Andreas Leitzel (--) Porzellanmaler an der nürnberger Fayencemanufaktur in der Karthäusergasse 18 (20 22 Gaststätte Bocksbeutel Stuben) und Georg Michael Tauber (--) bemalt walzenförmige Krüge sogar an der Innenseite. - In Schmidmühlen übernimmt Freiherr Carl Wilhelm von Spier (--) das Obere Schloss vom kurfürstlichen Rat und Kämmerer Freiherr Wilhelm Franz von Spiering (--), der auch Herr von Fronberg ist. - In Nürnberg stirbt der nürnberger Patrizier Johann Christoph Volkamer (--), der in seinem Lustgarten vor dem Spitaltor alias Spittlertor einen nachgebauten Obelisk der Rennbahn von Konstantinopel alias Istanbul als Sehenswürdigkeit aufgestellt hat. - In Altdorf wird der sachsenanhalter Schneidersohn Johann Heinrich Schulze (33), der 17 17 nachgewiesen hat, dass Silbersalze lichtempfindlich sind, womit die Grundlage der Fotografie gelegt wird, neuer Professor an der Universität Altdorf alias Altdorfina.

1719 In Neumarkt wird die Stadtmauer ausgebessert. - In Ansbach brennen 11 Häuser nieder. - In Ansbach wird ein Türke getauft. - In Neumarkt arbeitet der Beindrechsler Johan Merkl (--) die kleine Wasserkunst alias Feuerspritze um. Der Rat der Stadt Neumarkt schärft den neumarkter Bürgern ein nicht mit offenem Licht alias offenem Feuer an Spanholz auf die Strasse zu gehen. Es gibt noch keine öffentliche Beleuchtung. Bei drohendem schweren Gewitter sind gefüllte lederne Wassereimer bereitzuhalten. - Der wagemutige Soldat Simon Thomas erleidet in der Stadt Neumarkt bei einem Feuer bei der verwitweten Elisabeth Kühn schwere Brandwunden und erhält 3 Gulden Belohnung aus dem Almosenamt. - Erste Bleistiftmacher in Stein bei Nürnberg. - In Altdorf verfasst der Numismatiker, Historiker, Heraldiker und Universitätsprofessor der Altdorfina Johann David Köhler (35) einen Bequemen Schul- und Reisen-Atlas aller zu Erlernung der alten, mittlern und neuen Geographie dienlichen Universal- und Particular-Charten. - In Nürnberg arbeitet der Porzellanmaler, Fayencemaler und Porträtist alias Contrefayer Georg Michael Tauber (--) in der nürnberger Fayencemanufaktur in der Karthäusergasse 18 (20 22 Gaststätte Bocksbeutel Stuben) als Blaumaler. - In Nürnberg erfindet Abraham Helmhack (65) die Kunst rotes Glas herzustellen wieder. - In Neumarkt sind Johann Balthasar Weiß, Wolfgang Martin Scherer, Johann Friedrich Ganz und Georg Hager Bürgermeister. - Daniel Defoes Robinson Crusoe kommt heraus. - In Würzburg beginnt der in Würzburg geborene würzburger Fürstbischof Johann Philipp Franz von Schönborn (St) (46) mit dem Bau der Residenz. - In Amberg wird die barocke Paulanerklosterkirche fertiggestellt. - Die Gemeinde Stauf verliert einen Rechtsstreit gegen die Stadt Neumarkt um den damals im Moorgebiet südlich der Stadtmauer neu angelegten riesigen Moosweiher, der die Weideflächen der staufer Landwirte reduziere. - Der in Bayreuth geborene bayreuther Markgraf Georg Wilhelm von Zollern Brandenburg Bayreuth (St) (41) eröffnet im neu erbauten Redoutenhaus das erste Carneval als höfische Faschingsveranstaltung. - In Sulzbach teilt die Regierung die Gegend in jüdische Handelsdistrikte für jeweils einen Juden ein, den dieser vererben oder verkaufen kann. - Der in Brüssel geborene bayerische Kurfürstensohn und regensburger Fürstbischof Clemens August von Wittelsbach (St) (19) gibt sein Amt als regensburger Fürstbischof auf und wird dafür Fürstbischof von Münster und Paderborn. Sein jüngerer Bruder Johann Theodor von Wittelsbach von Bayern (St) (16) wird neuer regensburger Fürstbischof. - In Nürnberg wird der Komponist Wilhelm Hieronymus Pachelbel (78) sebalder Organist. - In Sulzbach-Rosenberg Haunritz wird neben dem in eine Papiermühle umgewandelten Eisenhammer ein Schloss erbaut. - Der bayerischen Thronfolger Prinz Karl Albrecht von Wittelsbach (St) (19) schwängert die kurfürstlichbayerische protestantische hugenottische Stallmeistertochter Hofdame Mätresse Maria Caroline Charlotte von Ingenheim (15). Ihre Mutter ist die hessenkasseler Landgrafentochter, die ehemalige Prinzessin, Freiherrenehefrau Maria Anna von Hessen Wanfried (St) (34), die wegen ihrer nicht standesgemäßen Heirat seit Jahren das ihr verwehrte Heiratsgeld vergeblich einfordert. - In Hohenburg wird das Schwarze Rathaus im Barockstil umgestaltet. Die Fassade erhält Voluten. - In Neumarkt, wo seit 15 92 Jahren in jedem der etwa 150 Bürgerhäuser entlang der Marktstrasse und der Seitengassen ein Chevauleger alias berittener Soldat oder mehrere zwangsweise zur Verhinderung jeglicher katholikenfeindlicher, wittelsbachfeindlicher und regierungsfeindlicher Aktivitäten einquartiert ist, errichtet der Maurermeister Konrad Wutzer (--), der seit dem Vorjahr die barocke Mariahilfkirche baut, zur 55 m langen Kaserne westlich des Schloßes ein zweites 35 m langes zweigeschossiges mit Stockbetten vollgestopftes Kasernengebäude Kaserngasse 7a unmittelbar vor den Stadtmauerturm und Gefängnisturm der Kaserne, womit man Liegestätten für 464 Männer hat. Dass die südliche Hausmauer Teil der Stadtmauer sein soll, ist wohl ein Irrtum, würde sonst der Turm vor der Stadtmauer gestanden habe. Es muss deshalb einen anderen Grund für die Gebäudeanomalie geben. Die Soldaten, die bisher mit Kost und Logis auf Kosten ihrer Wirtsleute lebten, förderten bisher durch ihre Anwesenheit ausdrücklich nicht die neumarkter Wirtschaft, sondern verhinderten absichtlich ihre wirtschaftliche, kulturelle und religiös vielfältige Entwicklung zu einer prosperierenden Reichsstadt, die sie offiziell noch ist, anders als aus den Beschreibungen von Kurt Romstöck (++)  in seinem Kompendium Die bayerischen Chevaulegers, Eskadron Neumarkt uminterpretiert wird. In der ganzen Stadt wird die Gesamtzahl der militärisch genutzten Pferdeboxen auf 426 erhöht, von denen ein Teil im Kasernenhauptgebäude später Evangelisches Altersheim westlich des Hofplan später Residenzplatz untergebracht wird. 

1718 Wetter: Große Dürre führt zur Halbierung der Ernte. - In Frankreich wird Papiergeld ausgegeben. - Das eichstätter Domkapitel legt gegen seinen in Mainz geborenen Fürstbischof Johann Anton Knebel von Katzenelnbogen (St) (71) eine förmliche Beschwerde wegen Korruption und Misswirtschaft ein. - In Beilngries werden Schauerämter eingeführt. - Der eichstätter Dom erhält seine barocke Westfassade. - Der in Ansbach geborene ansbacher Markgraf Wilhelm Friedrich von Zollern Brandenburg Ansbach (St) (32) führt die kaiserlichen Ansbach Dragoner an. - In Nürnberg arbeiten in der nürnberger Fayencemanufaktur der Fayencemaler Johann Wolf und die Fayencearbeiter Jakob Hörmann, Christoph Fritz, David Geyer, Martin Reuter und die aus Ansbach gekommenen Johann Georg Bayer und Johann Georg Kunstmann. - In Bayreuth wird vom in Bayreuth geborenen Markgraf Georg Wilhelm von Zollern Brandenburg Bayreuth (St) (40) in die Parkanlage Eremitage ein Wasserturm für Wasserspiele und Wasserversorgung gebaut. - In Pommersfelden wird der Bau von Barockschloß Weißenstein vom bamberger Fürstbischof und mainzer Kurfürst Lothar Franz von Schönborn (St) (63) fertiggestellt. - In Neumarkt sind Georg Hager, Wolfgang Martin Scherer, Johann Balthasar Weiß und Hans Georg Ganz Bürgermeister und Graf von Costa ist Schultheiß. - In Erlangen erbaut sich Freiherr Carl Maximilian von Eggloffstein das Palais Egloffstein. - In Nürnberg Gostenhof besteht ein Hesperidengarten mit Gartenhäusern an der Landstrasse. - Der regensburger und kölner Kanoniker Josef Antonin August von Lobkowitz (36) stirbt nach einer schweren Verwundung in Belgrad. - In Daßwang zeigt das Salbuch sehr viele katholische religiöse Veranstaltungen wie Heiligenverehrung, Herrgottswinkel, Wallfahrten, Umritte, Bruderschaftsfeste, Weihnachtskrippen, Heiige Gräber, Kreuzgänge, Passionsspiele, Bittgänge und Prozessionen auf (19 93  In der Chronik Seubersdorf als Frömmigkeit der Bevölkerung ausgegeben). - Der in Altdorf geborene altdorfer Professorensohn Leonhard Christoph Sturm (49) veröffentlicht sein Architekturbuch Vollständige Anweisung Grosser Herren Palläste, in dem er neben drei Beispielen von Fürstenpaläste, klein mittel und riesig, nauch eine wassergespülte gebrannte Toilettenschüssel mit Abfluß in ein Röhrensystem ausführlich beschreibt, die die Toilettenstühle mit System Nachttopf ablösen soll.

1717 Wetter: Kalter langer Winter. Weihnachtsflut in Niederdeutschland. - In Amberg, das zu Pfalzsulzbach gehört, wird über dem Spitalgraben am Ziegeltor eine Kaserrne errichtet. Die beide Kasernen, Spitalgraben und Stadthalterei, bestehen aus 73 Zimmer, 16 Küchen und 2 Wachhäusern, in denen auch der Statthalter wohnt. - In Ansbach findet ein Strassenkünstler, der einen auf Maulbewegungen abgerichteten Hund vorführt,  großes Interesse. - In Nürnberg erwägt die Stadt aus Finanznot das städtische Weizenbräuhaus alias Weizenbrauhaus zu verkaufen. - Josef Friedrich Wilhelm von Hohenzollern Hechingen (St) der Sohn von kaiserlicher Generalfeldmarschall Fürst Hermann Friedrich von Hohenzollern Hechingen (St) (42) und Gräfin Josepha von Oettingen (St) (21) wird in Bayreuth getauft. - Der in Bayreuth geborene bayreuther Markgraf Georg Wilhelm von Zollern Brandenburg Bayreuth (St) (39) macht sich einen Spaß daran vor den Toren der Stadt Nürnberg Hasen freizulassen um sie dann abschießen zu lassen, wonach er vom Kaiser Karl VI von Habsburg (St) (32) zu Schadensersatz verpflichtet wird. - In Nürnberg wird dem großenbacher Johann Philipp Latour (--) verboten mehrere Kisten mit Steingeschirr und Fayencegeschirr zu verkaufen. - In Neumarkt sind Georg Hager, Wolfgang Martin Scherer und Hans Georg Ganz Bürgermeister und Johann Franz von Löwenthal ist Schultheiß. - Der in Sulzbach geborene sulzbacher Erbprinz Joseph Karl von Wittelsbach Pfalz Sulzbach (St) (23) heiratet die neuburger Prinzessin  Elisabeth Auguste Sofie von Wittelsbach von der Pfalz (St) (24). - In Nürnberg stirbt der altdorfer Universitätsprofessor und evangelischlutherische Theologe Christoph Sonntag (63). - In Nürnberg Behringersdorf verbietet das Waldamt dem Erb-Neffen Christoph Wilhelm Tucher (31) den Weiterbau seines illegitim errichteten Herrenhauses Schwaiger Strasse 22. - Der in Brüssel geborene bayerische Kurfürstensohn und regensburger Fürstbischof Clemens August von Wittelsbach (St) (17) geht zum Studium nach Rom. - In Grünsberg wird die Burg Grünsberg vom letzten Patrizierfamilienmitglied Johann Paul III Paumgartner erweitert. Sie erhält barocke Stuckdecken. - In Amberg Ensdorf wird das Schloss Leidersdorf vom ensdorfer Klosterabt Anselm Meiller von Baron xxx von Reiz (--) wieder zurückgekauft. - In Neumarkt Holzheim eröffnet das Gasthaus Rupp. - In Altdorf duelliert sich der Jurastudent Zacharias Schaudig (--) der nürnberger Universität Altdorf alias Altdorfina im Gasthof Zum goldenen Stern Oberer Markt 6 später Gasthof Zur goldenen Sonne mit seinem Kommilitonen Hofmann (--), der bei der wildenen Rauferei die Dienstmagd Anna Bachofer (--) schwer verletzt, die aber trotz großen Blutverlustes überlebt. Schaudig (--) wird dazu verurteilt alle Kosten zu tragen. Beide werden zu einer Universitäts Haftstrafe im Karzer verurteilt, da die Universität eigenem Recht unterliegt. - In Nürnberg arbeitet Leopold Holmer (--) als bürgerlicher Lauten- und Geigenmacher. - In Ansbach hält sich der in Hessen geborene Johann Heinrich Wachenfeld (23) auf, der sich schon zwei Jahre später als Porzellanunternehmer in Straßburg versucht, dem aber der Brand seiner Produkte zunächst nicht gelingen will. Erst weitere zwei Jahre später schafft er es. - Der hessenkasseler Landgraf Karl von Hessen Kassel (St) (--) unterhält eine Postroute seiner Hessischen Post nach Regensburg, die über Nürnberg und Coburg führt.

1716 Wetter: Der Main ist 10 Wochen lang zugefroren. Schlechte Ernte. -  In Burg Pyrbaum stirbt der unverheiratete Grafensohn Philipp Friedrich von Wolfstein als Kind des auf Burg Wolfstein verstorbenen Graf Albrecht Friedrich von Wolfstein, Freiherr von Obersulzbürg und Birnbaum (++) und der Grafentochter Sophie Luise von Castell Remlingen (73). - In Freystadt wird das streng abgeschirmte katholische Franziskanerkloster Freystadt, das bis zum Vorjahr noch ein Franziskanermönchsgefängnis war, in dem nach Kirchenrecht abgeurteilte Mönche ihre Sünden abarbeiten konnten, durch eine dreibogige gemauerte überdachte Brücke mit der atemberaubenden Wallfahrtskirche verbunden, damit die Patres ungesehen direkt in den ersten Stock und dort zur Orgelbalustrade Zugang haben. Die 10 Franziskanermönche bilden zwar offiziell einen Mini-Klosterkonvent bleiben aber weiterhin Streitpunkt mit der freystädter Pfarrkirche, die ihnen immer wieder den Zugang zur Wallfahrtskirche verbietet, und die ihren Klostergottesdienst dann in der Klosterkapelle im Garten abhalten müssen. Weil die Wallfahrer oft mit schlimmsten ansteckenden Krankheiten ankommen, ist der Kontakt mit den Hospizpatres nicht ungefährlich. - In Amberg, das zu Pfalzsulzbach gehört, wird auf dem Areal der heruntergekommenen und unbewohnbaren Statthalterei eine Kaserne errichtet. Graf von Niz muss als erster Statthalter vom neuen Schloss in die Kaserne ziehen. - Der jüngste Sohn und das letzte Kind Friedrich Wilhelm Anton von Wolfstein von Graf Christian Albrecht von Wolfstein (St) (44) wird geboren. Seine Schwester Sophia Christiana Antonetta von Wolfstein (St) (03) stirbt. - Der in Weiden geborene wiener Fürstbischof Freiherr Franz Ferdinand von Rummel (72) stirbt. - In Amberg wird der Kartoffelanbau eingeführt. - Der in Amberg geborene und im Jesuitengymnasium eingeschulte Johann Caspar Anselm Meiller wird neuer benediktinischer Abt von Kloster Ensdorf. - In Nürnberg gründet der nürnberger Malersohn mit böhmischen Wurzeln Daniel Preissler (50) die Zeichenschule für Handwerkslehrlinge. - In Fürth leben etwa 400 jüdische Familien. - In Nürnberg wird die Hinrichtung einer angeblichen Kindsmörderin und ihrer Gehilfin als Tötung von Unschuldigen öffentlich diskutiert. - In Kloster Ensdorf werden Totenroteln, gedruckte Betversprechen für verstorbene Mitbrüder, gesammelt. - Die Brüder Asam Cosmas Damian Asam (30) und Egid Quirin Asam (24) erstellen Fresken in der Klosterkirche Weltenburg. - In Neumarkt sind Erhard Matthias Schlela, Wolfgang Martin Scherer, Johann Balthasar Weiß und Johann Friedrich Ganz Bürgermeister. - In Nürnberg grenzt die Barfüßerklosterkirche direkt an das Zuchthaus. - In Berngau wird eine Orgel angeschafft. - Der in Hersbruck geborene unfreiwillige preußische Hofnarr und zum Spaß geadelte Freiherr Jacob Paul von Gundling (43), der regelmäßig als Mitglied im Lustigen Rat, dem preußische Hofrat, als lebende Spottfigur beim Tabakskollegium zu groben Späßen missbraucht wird, flieht zu seinem Bruder Professor Nikolaus Hieronymus Gundling nach Halle, wird aber wegen Fahnenflucht zurückgebracht. - In Nürnberg wird Sybilla Eleonora Tucher (22) aus Krankheitsgründen im Bett kopuliert alias mit dem Witwer Karl Benedikt Geuder von Heroldsberg verheiratet. Zwei Drittel aller Töchter bleiben wegen der hohen Mitgift unverheiratet. - Der in Brüssel geborene bayerische Kurfürstensohn Clemens August von Wittelsbach (St) (16) wird Fürstbischof von Regensburg. - Das Rosenkranzfest wird zum Dank des Sieges über die Türken von Papst Klemens XI  (67) eingeführt. - In Regensburg tritt der Rumpfmensch Matthias Buchinger ohne Beine und Hände auf. - In Nürnberg beginnt der Kirchendekorateur Donato Polli (49) mit den Stuckarbeiten in der abgebrannten und ursprünglich spartanisch ausgestatteten und als protzende Barockkirche neuerbauten Pfarrkirche Sankt Egidien, die ua ein riesiges Deckengemälde mit überlebensgroßen Engeln im Langhaus umgeben. Er dekoriert praktisch alle Oberflächen in der gesamten Kirche mit floralen und architektonischen Stuckelementen, was acht Jahre dauert.

1715 Wetter: Totale Sonnenfinsternis in Nürnberg. - Der ehemaligen Reichsstadt und wittelsbachpfälzer Stadt Neumarkt wird wieder, seit der Verpfändung 13 01, zugestanden, dass ihre Bürgermeister nicht gegen ihren Willen eingesetzt werden dürfen. - In Freystadt wird das Franziskanermönchsgefängnis Freystadt, das seit 17 10 von Graf Ferdinand Lorenz von Tilly (--) erbaut und bezahlt wurde, obwohl nur 10 Franziskanermönche und 6 Laienbruder darin leben um den schlechten Ruf loszuwerden zu einem richtigen Franziskanerkloster erhoben. Diese verwalten das neue Klosterhospiz mit 55 Zimmern für die Wallfahrer. - Der ansbacher Oberstallmeister Marschall Ebeneth (56) stirbt an Fettsucht. - Die feuchtwanger Bürger schenken dem in Ansbach geborenen ansbacher Markgraf Wilhelm Friedrich von Zollern Brandenburg Ansbach (St) (29) einen Beutel mit 12 Species Dukaten, den dieser demonstrativ wegwirft. Ein weiterer Versuch mit 100 Dukaten, dem sich die gunzenhäuser, rother und windsbacher Bürger anschließen ist erfolgreich. - In der ansbacher wird bei einem Streich mit einer in einem Kirchenkissen versteckten Gabel ein Hoffräulein verletzt. - In Ansbach wird ein entlarvter Laborant beim Versuch Goldmachen aus Quecksilber zu lehren im Gasthaus Zum schwarzer Adler verprügelt. - In Regensburg lässt der kunstsinnige regensburger Abt Coelestin I Mermos das Schloss zu einer prächtigen Residenz mit großem Festsaal in Formen des Rokoko ausschmücken. - In Ansbach hat der spätere Orgelbauer Friedrich Siegmund Prediger (15) Zinn aus der Küche seiner Mutter geklaut, damit Orgelpfeifen gegossen und eine Orgel gebaut, die sein Vater aus Wut zerschlug. - In Erbendorf erhält der Bäcker Johann Hirschmann die Taverngerechtigkeit für seinen Gasthof Zum roten Rößlein alias Gasthof Rotes Ross. - In Nürnberg werden die Löffelholz in den Freiherrnstand erhoben. - In Nürnberg wird der nürnberger Kartograph Johann Baptist Homann kaiserlicher Kartograph. - Die nürnberger Patrizierfamilie Starck stirbt aus. - Die ehemalige bayerische und an Nürnberg vergebene Festung Rothenberg muss die Stadt Nürnberg nach dem Frieden zwischen Frankreich und Österreich wieder zurückgeben. - Die Stadt Nürnberg hat aus vergangenen Kriegen über 7 Millionen Gulden Schulden angehäuft. - In Bayreuth wird vom in Bayreuth geborenen Markgraf Georg Wilhelm von Zollern Brandenburg Bayreuth (St) (37) ein Tiergarten, ein riesiges Wildgehege zur adeligen Jagd, in die Parkanlage Eremitage umgebaut. - In Neumarkt ist Johann Balthasar Weiß Bürgermeister. - Die reichsfreie Stadt Donauwörth wird bayerisch. Eine Garnison wird für die bayerischen Truppen erbaut. - Graf Marquard von Wartenberg wird bayerischer Statthalter in Amberg. - In Bayreuth St Georgen wird ein Zucht- und Arbeitshaus für 200 Häftlinge eröffnet. - In Nürnberg Behringersdorf beginnt der Erb-Neffe Christoph Wilhelm Tucher (29) mit dem Bau eines Herrenhauses Schwaiger Strasse 22, gibt aber vor nur einen Wintergarten beheizen zu wollen. - In Happurg wird der Tuchersommersitz umfassend renoviert. - In Erlangen gibt es in der Altstadt statt zwei Bürgermeister, die alle vier Wochen wechselen, vier Bürgermeister. - In Nürnberg sind Bayer (--) und Kunstmann (--) Porzellanmaler in der nürnberger Fayencemanufaktur Karthäusergasse 18 (20 22 Gaststätte Bocksbeutel Stuben). - In Neumarkt wird Friedrich Anton von Löwenthal Woffenbach (--) neumarkter Schultheiß. - In Nürnberg stirbt der Elfenbeinschneider alias Elfenbeinschnitzer Stephan Zick (76), der viele Kunstaugen verkauft. Weniger bekannt sind seine medizinischen Anschaungsobjekt wie Ohren, oder aufklappbare ganze menschliche Körper, in denen die Organe oder Föten freiliegen. Sein Sohn Zick übernimmt seine Werkstatt beim Mohrenköpfleinszwinger.

1714 Wetter: Ende der Pest in Regensburg mit Dankesfeier im April. - Der in Düsseldorf geborene pfälzer Kurfürst Johann Wilhelm von Wittelsbach von der Pfalz Neuburg (St) (54) muss die Oberpfalz und daher auch die Stadt Neumarkt, die Stadt Amberg und die Grafschaft Cham kriegsbedingt an den bayerischen Kurfürst Maximilian II Emanuel von Wittelsbach Bayern (St) (52) zurückgeben bzw herausgeben. - In Neumarkt Erasbach wird der Komponist der Vorklassik Christoph Willibald Gluck als Sohn eines Försters geboren und danach in Berching Weidenwang getauft. - In Freystadt wird das Franziskanermönchsgefängnis Freystadt, in dem seit 16 81 straffällig gewordene Franziskanermönche zum Abbüßen ihrer Sünden die Wallfahrer betreuen müssen und das seit 17 10 von Graf Ferdinand Lorenz von Tilly (--) zu einem großen Wallfahrerhospiz mit 55 Zimmern für die Wallfahrer erbaut und bezahlt wurde, mit 6 Franziskanermönchen und 2 Laienbrudern eröffnet. Es ist ausdrücklich noch kein Kloster. Erst im Folgejahr wird man das Hospiz um den schlechten Ruf loszuwerden und den Streit mit der freystädter Pfarrkirche zu vermeiden, in ein Kloster umwandeln. Die angrenzende atemberaubende neu barocke Wallfahrtskirche gehört zur freystädter Stadtpfarrkirche. Die Patres sind dort nur geduldet. Die Stadt Eichstätt gehört Graf Frerdinand Lorenz von Tilly (--). - In Ansbach streiten sich ansbacher Ärzte Dr Cramer und Dr Eckart handgreiflich öffentlich über die Sauerbrunnenkur des Markgrafen. - Der pfalzsulzbacher Herzog Theodor Eustach von Wittelsbach (St) (55) erhält die Huldigung der weidener Bürgerschaft, weil es ihm gelingt das Gemeinschaftsamt Weiden Parkstein abzulösesen. - Der in Meßstetten geborene Pfarrer und Globusmacher Magister Johann Ludwig Andreae kommt nach Nürnberg. - Der Generalerbpostmeister und Leiter der Kaiserlichen Reichspost Fürst Anselm Franz von Thurn und Taxis (St) (33) übernimmt die Bayerische Post und nimmt alle bayerischen Poststrecken und Streckenposten unter kaiserlichen Schutz. - In Nürnberg setzt sich die restrikitve Politik des Rugamtes alias Finanzamtes gegen die Innovationen der Marktvorsteher durch, die jegliche Neuerung stark behindert oder verhindert. - In Regensburg wird ein neuer Pranger an die Mauer des abgebrannten Marktturms gebaut. - In Nürnberg werden bei einem Glückshafen Fayencewerke u.a. aus der Hand des in Ansbach geborenen nürnberger Fayencemanufakturmitarbeiter Johann Roßbach verlost. - Die Brüder Asam Cosmas Damian Asam (28) und Egid Quirin Asam (22) erstellen Fresken in Bamberg und der Klosterkirche Ensdorf. - Der in Kronach geborene und in Wien, Rom und Paris studierte kurmainzer und bamberger Oberbaudirektor Johann Maximilian Welsch  (43) wird von Kaiser Karl VI von Habsburg (St) (29) zum Ritter geschlagen und mit dem Prädikat Edler von Welsch geadelt. - In Neumarkt sind Wolfgang Martin Scherer, Martin Wolf und Johann Friedrich Ganz Bürgermeister. - In Neuburg Bertoldsheim lässt der ehemalige kurpfälzische General und kaiserliche Generalfeldzeugmeister Franz Fortunat von Ysselbach (50) das Barockschloss Bertoldsheim mit einem 85.000 qm großen Park erbauen. - In Ansbach Rügland lässt Freiherr Hannibal Friedrich von Crailsheim das mehrflügelige Schloss Rügland mit Parkanlage mit Sandsteinfiguren auf den Resten der Wasserburg Rosenberg erbauen. - Der in Brüssel geborene bayerische Herzogssohn Karl Albrecht von Wittelsbach (St) (17) sieht seinen Vater den bayerischen Kurfürst Maximilian II Emanuel von Wittelsbach Bayern (St) (52) und dessen zweite Ehefrau, seine in Warschau geborene Mutter Therese Kunigunde von Polen (St) (38) nach 8 Jahren wieder. - In Ansbach erlässt der durchlauchtigste Fürst und Herr Markgraf Georg Wilhelm von Zollern Brandenburg Bayreuth (St) (36) eine Feuerordnung. Er nennt sich Wir Wilhelm Friderich von Gottes Gnaden Marggraff zu Brandenburg, Herzog in Preussen, zu Magdeburg, Stettin, Pommern, der Cassuben und Wenden, zu Mecklenburg, auch in Schlesien und zu Crossen, Burggraff zu Nürnberg, Fürst zu Halberstadt, Minden, Camin, Wenden, Schwerin und Razeburg, Graff zu Hohenzollern und Schwerin, Herr der Lande Rostock und Stargard. Markgraf Georg Wilhelm von Zollern Brandenburg Bayreuth (St) (36) interpretiert die vorausgehenden zahlreichen Brände als Strafe des gerechten Göttlichen Gerichts für die üppigen Lasster und die sündhafte Entheiligung des Sabbaths. Brandursachen sind u.a. unvorsichtiger Umgang mit Lichtern alias Kerzen, fehlende Blechverkleidungen bei offenem Licht aber auch das Tobackschmauchen, das im Stall strengstens verboten ist. - In Nürnberg präsentieren sich die Hochfürstlich Bayreuthischen Hofkomödianten im Nachtkomödienhaus hinter der Lorenzkirche Lorenzer Platz/Ecke Theatergasse. - In Nürnberg stellt der Büchsenmacher Johann Georg Romsteck (--) einen Raketenständer Kaliber 3,3 her.

1713 Wetter: Feuchter Juli in Regensburg. - Pestepidemie in Nürnberg, Velburg und Regensburg. - Während in der Stadt Regensburg die Pest wütet ist Stadtamhof am anderen Ende der steinernen Brücke pestfrei. Trotz geschlossener Brückentore wird eine Postkette zwischen den beiden Städten zur Kommunikation benutzt. Die Apotheke Zum schwarzen Mohren am Kohlenmarkt von Johann Wilhelm Weinmann (31) wird zur Lazarettapotheke bestimmt. - Durch die Pragmatischen Sanktionen setzt Kaiser Karl VI von Habsburg (St) (28) die weibliche Erbfolge durch indem er vorgibt nur die Unteilbarkeit habsburger Gebiete zu beabsichtigen. - Feuersbrunst in Neumarkt. Da der neumarkter Kapuzinermönch Ulrich Walpurgisöl ins Feuer schüttet und das Feuer danach zurückgeht wird eine Wundergeschichte verbreitet. - In Neumarkt baut die katholische Kirche am Münsterplatz 1 ein neues katholisches Pfarrhaus - In Ansbach wird das ansbacher Schloss wieder aufgebaut. - In Eichstätt wird die Dominikanerkirche im Barockstil umgebaut. - In Neumarkt ist Hans Georg Reindl Bürgermeister. - In Neumarkt erhalten die Corporischristbruderschaftler, die sich auch während der Prozessionen geißeln, kostenlos Salben aus der Apotheke. - In Regensburg bricht die Pest im Juli aus. Von 42 Erkrankten sind bis Anfang August 27 tot. Die Juden in der Oberstadt unweit des Judensteins werden verantwortlich gemacht. Die Kranken werden in das bürgerliche Krankenhaus bei Pfündhof alias Pestinhof gebracht. Die Wohnhäuser der Kranken werden gesperrt. Durch die Menge der Kranken wird ein Lazareth auf dem Unteren Wöhrd eingerichtet. Im August wird der Immerwährenden Reichstag nach Augsburg verlegt. Die Stadt wird von den umliegenden bayerischen Dörfern durch bewaffnete Husaren abgeschottet. Arbeitslose Handwerksgesellen werden Stadtpolizisten. Almosenempfänger werden zum Leichtransport gezwungen. Im September bis zu 40 Tote täglich. Im November nur noch bis zu 13 Tote täglich. Im Dezember ist die Pest fast überwunden. Alle Ärzte haben überlebt. - In Roth heiratet der thalmässinger Bierbrauer Johann Michael Fuchs die Witwe und Wirtin Anna Däffner vom Gasthof Zur goldenen Krone. - Der in Hersbruck geborene Gelehrte Jacob Paul von Gundling (40) wird vom preußischen Soldatenkönig Friedrich Wilhelm von Zollern (St) (25) Mitglied im Lustigen Rat, dem realen preußische Hofrat, wo er als lebende Spottfigur zu entwürdigenden groben Späßen missbraucht wird. - In Nürnberg wird am Dutzendteich das steinerne Gasthaus Wirtshaus am Dutzendteich errichtet. - In Velburg lebt der katholische Eremit Bruder Leonhard Schaydack auf dem Hohenberg alias Kalvarienberg. - In Wendelstein Kugelhammer wird die 4 Jahre zuvor in die Schlüsselfelder Familienstiftung umgewandelte Munitionsfabrik Kugelhammer von einem Administrator, Christoph Michael Kreß von Kressenstein (--) übernommen. - In Altdorf gibt der in Altdorf geborene Medizinprofessorensohn Universitätsmediziner und Chemiker Moritz Hoffmann (60) seine Posten an der Universität Altdorf alias Altdorfina auf und wird neuer Leibarzt des in Ansbach geborenen Markgraf Wilhelm Friedrich von Zollern Brandenburg Ansbach (St) (27), wofür er nach Ansbach zieht. - In Nürnberg beginnen der in Hanau geborene nürnberger Fayencemanufakturbesitzer Porzellanmanufakturbesitzer Porzellanmalermeister Johann Caspar Ripp (St) (32), Krughändler Christoph Marx (53), Heinrich Gottfried Anton Hammon (57) und Johann Conrad Romedi (--) zu streiten, woraufhin Johann Caspar Ripp (St) (32) im Gefängnis landet, wonach er aber zurück nach Frankfurt fliehen kann. - In Nürnberg stirbt der reiche nürnberger Bierbrauereibesitzer Johann Schmausens (--), der sogar vor dem Laufer Tor einen Lustgarten mit vielen geistlichen und weltlichen Statuen und Grotesken besitzt. - In Altdorf wechselt der ehemalige Direktor der nürnberger Sternwarte am Vestnertor Johann Heinrich Müller (42) an die neu eröffnete Sternwarte alias Observatorium der Universität Altdorf alias Altdorfina mit vielen Instrumenten ein, in der es den 16 95 von reichen nürnberger Kaufmann Andreas Ingolstetter (--) und dem Astronomen Jakob Grassel (--) geschenkte Messinghimmelskugel alias Globus gibt. Bisher wurde die alte Sternwarte in einem der Stadtmauertürme, dem Trew Turm, genutzt. - In Altdorf darf nürnberger Kupferschmiedssohn Michael Kelsch (20) ohne einen Gymnasiumsabschluß, der eigentlich zwingen notwenidig ist, an der Universität Altdorf alias Altdorfina studieren.

1712 Wetter: Andauernd starke Regenfälle. - Der herzoglichwittelsbachbayerische neumarkter Schultheiß Johann Georg von Neumayer (--), der 16 97 den Möningerberg gekauft, darauf ein Brauhaus, in dem er eigentlich nur zum Eigenverbrauch Bier brauen darf, und 16 99 auf dem Berg auch sein eigenes Schloß erbaut hat, wird von der Konkurrenz, alias dem eichstätter Fürstbischof xxx beschuldigt, die Wirte der Umgebung zu zwingen, sein Bier zu kaufen. - In Ittelhofen ist die Witwe Grüner (--) die Besitzerin des Landsassengutes Ittelhofen. - Der evanglische ansbacher Superintendant Händel (--)  hält eine öffentlichen Schmährede und wird dafür lebenslang auf die ansbacher Festung Wülzberg bei Weißenburg gebracht. - In Ansbach wird der ansbacher Rabbiner Hirsch Fränkel wegen des Besitzes von zauberischen und lästerlichen Büchern auf dem Marktplatz vom Henkersknecht ausgepeitscht. Er wird lebenslänglich im schwabacher Gefängnis alias Zuchthaus eingesperrt. - In Nürnberg wird das städtische Weizenbräuhaus alias Weizenbrauhaus durch Kelleranlagen mit Eisgruben erweitert. - Auerhähne und Auerhennen tauchen im Wald Miß bei Neumarkt auf und dürfen während der Brutzeit nicht gestört werden. - In Neumarkt wird der Mesner vom Rat der Stadt wiederholt getadelt, weil er beim Wetterläuten, dem Warnsignal vor aufkommendem Gewitter, zu nachlässig ist. - In Neumarkt wird nach 9 jähriger Pause wieder ein Schützenfest mit Musik und Fahnenzug veranstaltet, wofür der Rat der Stadt Neumarkt 150 Liter Weißbier alias Weizenbier spendet. - Der münchner Hofkammerrat Johann Senser, der große Mengen Tabak von der Stadt erhalten hat weigert sich selbst bei einem Besuch des neumarkter Bürgermeisters Scherer die ausstehende Forderung von 4.100 Gulden zu bezahlen. - In Amberg bezichtigt sich die an Epilepsie leidende ledige Margarete Heyr selbst der Hexerei und wird mit dem Schwert hingerichtet. - Die auf Schloss Obersulzbürg geborene, mit Graf Karl Ludwig von Hohenlohe Weikersheim (38) verheiratete Dorothea Charlotte von Brandenburg Kulmbach Bayreuth (St) (21) stirbt nach einjähriger Ehe kinderlos. - Der in Jena geborene Physiker Johann Wilhelm Baier (37) aus einer nürnberger Kaufmannsfamilie deutet in seiner Abhandlung  Fossilia Diluvii Universalis Monumenta  Fossilienfunde als Belege der Sintflut. - Im nürnbergerer Vorort Hummelstein erhält das Gasthaus Hummelsteiner Park das Schankrecht und wird beliebtes sonntägliches Ausflugsziel. - In Ansbach beginnt der Verkauf von verurteilten Gefangenen auf venezianische Galeeren. - Der in Ansbach geborene ansbacher Markgraf Wilhelm Friedrich von Zollern Brandenburg Ansbach (St) (26) kauft für 5.000 Reichstaler das Unterreichenbacher Schloss vor den Toren von Schwabach und lässt es zum Jagdschloß umbauen. - In Freystadt wird neben der von Giovanni Antonio Viscardi (67) neu erbauten Barockwallfahrtskirche Mariahilf ein Franzikanerkloster erbaut um den Ansturm von Wallfahrern zu betreuen. - In Nürnberg gründen Christoph Marx und Johann Konrad Romedi eine vom Rat der Stadt geförderte Porcelaine Fabrique. - In Nürnberg kommt Kaiser Karl VI von Habsburg (St) (27) zu Besuch. - In Nürnberg spielt der Bäckersohn Johann Siebenkees (12) vor dem in Dresden geborenen und pietistisch erzogenen kurfürstlichen Geheimratssohn Graf Nikolaus von Zinzendorf (12) ein Klavierkonzert. - In Nürnberg gründen die venediger Glashändler und Krughändler Christoph Marx, Heinrich Gottfried Hemmon und Johann Conrad Romedi mit der Unterstützung des hanauer Fabrikanten Johann Kaspar Ripp gegen den Widerstand der nürnberger Hafner aber mit der Erlaubnis des Rats in der Kartäusergasse 18 die nürnberger Fayencemanufaktur. Sie liefern zT nur die Rohware, die sie dann wie ua Frankfurt und Hanau bisher an Hausmaler geben, die sie dann bemalen und ihren kleinen Muffelöfen fertigbrennen. Hausmaler sind meist ehemalige Glasmaler, die sich mit Muffelfarben und besonders dem Schwarzlot auskennen  oder Goldschmiede, die das Emaillieren erlernt haben. Christoph Marx kommt aus einer alten nürnberger Zinngießerfamilie und liefert die Zinnapplikationen an Krügen. - In Neumarkt sind Georg Hager, Wolfgang Martin Scherer, Johann Friedrich Ganz und Hans Georg Reindl Bürgermeister. Gegen Bürgermeister Hager wird ein Verfahren wegen Schädigung des städtischen Waldes alias Holzdiebstahls eingleitet. - Der schweizer Jesuitenmönch Franz Joseph Seedorf (21) beginnt ein Studium an der Universität Ingolstadt. - In Neumarkt befindet sich die Apotheke im Waaghaus in der Klostergasse 4. - In Nürnberg stirbt Christoph Sigmund Tucher (55) ohne männlichen Erben. Seine drei Töchter sind mit den nürnberger Patriziern Imhoff, Pömer und Scheurl verheiratet. Trotzdem fällt das Erbe ungeteilt an den Neffen Christoph WilhelmTucher (29). - In Nürnberg ist die Pegnitz durch Sand, Steine, Bau-Holz, Kehrig, Strohe, Federn, Abhäuig, Geberlohe, Seegspän und Waid, auch totes Aas so zugemüllt, dass die Mühlen ihren Betrieb einstellen müssen. - In Eichstätt beginnt die eichstätter Fürstbischofsnichte Freiherrntochter Maria Anna Charlotte Knebel von Katzenelnbogen (St) (27) mit dem Bau des Kloster Herz Jesu, dessen Bau sich bis zum Einzug in das unfertige Haus am Graben über 4 Jahre hinzieht. - In Erlangen gründen Leonhardt Weynand Buirette von Oehlefeld und Christoph Bever eine Brauerei. - In Schwabach verkauft Johann Adam Permayr (--) das Schloss Unterreichenbach an den in Ansbach geborenen Markgraf Wilhelm Friedrich von Zollern Brandenburg Ansbach (St) (26), der es in ein Jagdschloß umbaut. - In Nürnberg gründet der ansbacher Gründungsporzellanmalermeister Fayencemaler Johann Caspar Ripp (St) (31) nach zwei Jahren mit dem  Krughändlern Christoph Marx (52), Heinrich Gottfried Anton Hammon (56) und Johann Konrad Romedi (09) die nürnberger Fayencemanufaktur Porzellanmanufaktur in der Karthäusergasse 18 (20 22 Gaststätte Bocksbeutel Stuben). Das Rohmaterial holt man vom Pfinziger Grund bei Burgstall. - In Ansbach erstellt der Fayencemaler Johann Caspar Ripp (St) (31) die blau bemalte Ansbacher Schüssel mit gebogenem barockem Pflanzenwerkrand und chinesischen Blumen im Spiegel. Zum Teil signiert er seine Werke mit dem zollernbrandenburger Wappen. - In Ansbach lässt der ansbacher Markgraf Wilhelm Friedrich von Zollern Brandenburg Ansbach (St) (26) verkünden, daß das in seinem Porzellan Haus hergestellte Porzellain nun erkennbar besser als frankfurter und hanauer Ware ist. Fremdes Porzellan alias Fayence darf nicht mehr angeboten, verkauft oder gekauft werden und wird sofort konfisziert. - In Eichsstätt wird der bisherige Vizehofkapellmeister Joseph Meck (--) neuer Hofkapellmeister des in Mainz geborenen eichstätter Fürstbischof Johann Anton Knebel von Katzenelnbogen (66). Gleichzeitig wird er dessen Kammerdiener. Er bleibt bis zu seinem Tod fürstbischöflicher Kammerdiener für vier Fürstbischöfe. Als Hofkapellmeister gibt er wöchentlich drei Konzerte, dazu Unterhaltungsmusik bei Tafeln und Hofbällen. Die Domgottesdienste begleitet er nur, wenn der Fürstbischof selbst predigt. Die Hofkapelle besteht aus vier bis sechs Kapellknaben, die Sopran und Alt singen, drei Vokalsolisten und bis zu elf Instrumentalisten mit Violine, Viola, Cello, Kontrabass, Violone, Cembalo und Fagott. Vier Trompeter und ein Paukist kommen bei festlichen Anlässen dazu. - In Regensburg kauft der aus Sachsenanhalt stammende regensburger Apothekergehilfe Johann Wilhelm Weinmann (29) die bankrotte Apotheke Zum schwarzen Mohren. - In Nürnberg Kraftshof lässt der nürnberger Patrizier Georg Adolf Kreß von Kressenstein (--) an der Stelle der früheren Ökonomiegebäudes neben dem abgebrannten Herrenhaus Kraftshof ein zweigeschossiges barockes Herrenhaus erbauen.

1711 In Freystadt steht die zu einer atemberaubenden Barockkirche umgewandelte größere Wallfahrtkapelle kurz vor ihrer Fertigstellung und die zT schwerkranken Wallfahrer strömen schon in Massen heran. Weil das neue seit 17 05 aus einem kleinen Mesnerhäuschen bestehende 16 81 gegründete Franziskanergefängnis Freystadt alias Aussenlager für durch die Apostolische Pönitentiarie abgeurteilte straffällig gewordene Patres, wo strafgefangene Franziskanermönche ihre Sünden abarbeiten dürfen, mit einem großen schloßähnlichen barocken Wandelgarten und einem Baumgarten dahinter von diesen  fertiggestellt, vor dessen Eingang die ab 17 00 von Graf Ferdinand Lorenz Xaver von Tilly und Breitenegg nach Plänen des graubündener Giovanni Antonio Viscardi (65)  für deren Wallfahrer die gefallenen Franziskanerpatres die Betreuung in einem von ihnen erbauten Hospiz übernehmen müssen, die noch 16 44 eine kleine Kapelle war. Alle Gebäude haben etwa 8 m Abstand zur hohen Klostermauer, die auch den gesamten Garten umgibt. Nur über eine überdachte gemauerte Brücke haben die Franziskanerpatres Zugang zur Wwallfahrtskirche, was dem freystädter Pfarrer xxx (--) nicht gefällt. - In Amberg wird die letzte evangelische Kirche, die Spitalkirche, von Weihbischof Graf Albert Ernst von Wartenberg wieder mit dem neuen Pfarrer Samuel Specht katholisch geweiht. - Die auf Schloss Obersulzbürg geborene Dorothea Charlotte von Brandenburg Kulmbach Bayreuth (St) (20) heiratet Graf Karl Ludwig von Hohenlohe Weikersheim (37). - In der Universität Altdorf alias Altdorfina wird die Zweite Altdorfer Universität gebaut und sie erhält ein Observatorium alias Sternwarte. - In Neumarkt werden für die Karfreitagsprozession zwei Bühnen aufgebaut, in der lebende Bilder dargestellt werden. Zur Fronleichnamsprozession werden Soldaten abkommandiert, die Salut schießen. - In Eichstätt wird ein Augustinerinnenkloster Notre Dame du Sacré Coeur mit Mädchenvolksschule und Pensionat gegründet. - Der in Rochefort geborene Fürst Maximilian Karl von Löwenstein Wertheim Rochefort (St) (55) wird für seine Treue zum habsburger Kaiserhaus vom deutschen Kaiser Joseph I von Habsburg (St) (30) in den Fürstenstand erhoben. - Der deutsche Kaiser Joseph I von Habsburg (St) (30) erkrankt an Pocken, verspricht seiner Frau seine Mätresse vom Hofzu jagen sollte er überleben und stirbt. - In Altdorf kommt der Numismatiker, Historiker und Heraldiker Johann David Köhler (27) sn die Universität Altdorf alias Altdorfina. - Beim größtenteils lutherischen Dorf Pommersfelden beginnt der bamberger Fürstbischof und mainzer Kurfürst Lothar Franz von Schönborn (St) (56) mit dem Bau von Barockschloß Weißenstein als privaten Landsitz auf seinem Familiensitz durch den Jesuiten Loison. - Der Barockkirchenmaler Hans Georg Asam (62) stirbt in Sulzbach. - In Neumarkt sind Martin Wolf, Johann Friedrich Ganz und Georg Hager Bürgermeister. - In Neumarkt wird wird der von der Regierung in Amberg entlohnte Posthalter Johann Baptist Stigler (--) neuer thurn und taxis Briefpostexpediteur allerdings ohne Patent alias ohne Privilegien. - Die amberger Regierung beansprucht das Besetzungsrecht für die Pfarreien Neumarkt und Berngau, dem sich das Kloster Waldsassen wiedersetzt. - Die sazenhofener Hofmark Plößberg wird an Johann Christoph Erdmann von Lindenfels auf Thumsenreuth verkauft. - In Sulzbach stirbt der Maler Hans Georg Asam (62). - In Eichstätt gründet die Nichte des in Mainz geborenen eichstätter Fürstbischof Johann Anton Knebel von Katzenelnbogen (St) (65) Maria Anna Charlotte Knebel von Katzenelnbogen (St) (26) das Kloster Herz Jesu, du Sacré Cœur. - In Wolfsegg erhalten Gottfried Albert von Silbermann und sein Bruder Albert Ignaz von Silbermann das erledigte Mannlehen Wolfsegg durch den Kurfürst. - In Ansbach Dennenlohe kauft der Bankier und auritzer Freiherr Paul Martin von Eichler (--) die Burg Dennenlohe aus dem Besitz von Graf xxx von Castell und beginnt sie zu einem barocken Schloss auszubauen. - In Sulzbach muss wegen der Rekatholisierung der Hofbäckersohn, Küchenmeistersohn der Raugräfin Luise von Degenfeld (--), Verwaltersohn von Schloß Holnstein und Sohn der sulzbacher Bürgermeistertochter Rosina Burckardt, der pfalzsulzbacher Superintendent Johann Lorenz Jan (43) die Stadt verlassen, woraufhin er im Folgejahr Superintendent in Öhringen wird. Er ist verheiratet mit der pfalzgräflichen Hofratstochter Rosina Barbara Kolb (--). - In Nürnberg beginnt der Kirchenbaumeister Gottlieb Trost (39) mit seinem Teil des von seinem Vater begonnen Neubaus der abgebrannten evangelischen Pfarrkirche Sankt Egidien zu einer mit Verzierungen und zweistöckigen Emporen protzenden Barockkirche.

1710 In Erasbach darf der kurfürstlichbayerische Regimentsrat Adam Rupprecht (--) das Hofgut Erasbach kaufen, wofür auch er 200 Gulden für die Landsassenfreiheit an die Regierung bezahlen muss. - In Freystadt ist der Andrang von Wallfahrern der seit 10 Jahren zu einer atemberaubenden Barockkirche umgewandelten größeren Wallfahrtkapelle kurz vor ihrer Fertigstellung und die zT schwerkranken Wallfahrer strömen schon in Massen heran. Weil die Betreung der Wallfahrer nur aus zwei Patres und einen Laienpriester, die im seit 17 05 aus einer kleinem kleinen Mesnerhäuschen bestehenden 16 81 gegründeten Franziskanergefängnis Freystadt alias Außenlager für von der Apostolischen Pönitentiarie abgeurteilte strafgefangene Franziskanermönche, die dort ihre Sünden abarbeiten dürfen, besteht, genehmigt der eichstätter Fürstbischof Johann Anton Knebel von von Katzenelnbogen (St) (64) einen Neubau hinter dem Mesnerhäuschen, einen schloßähnlichen barocken Klosterkomplex mit 55 Räumen und mit Wandelgarten und einem Baumgarten, in dem die Wallfahrer meist gegen Bezahlung aber auch karitativ untergebracht werden und den Graf Ferdinand Lorenz von Tilly (--) erbaut und bezahlt. Weil Streit mit der Stadt Freystadt, die Graf Ferdinand Lorenz von Tilly (--) auch gehört  um die Nutzung der Wallfahrtskirche vorprogrammiert ist, wird in der hintersten Ecke auch eine kleine Kapelle errichtet, wo im Notfall die Patres ihren Gottesdienst halten können. - In Amberg wird im Salesianerinnenkloster eine Orgel von Jakob Berns (--). - Der Kupferstich Landkarte nach Halma von Petrus Schenk (50) zeigt die bayerischen Grenzstädt zum preußischen Bündnisgebiet, wobei nur die Städte Neuburg an der Donau, Ingolstadt, Neumarkt und Amberg bayerisch sind. Nur wenige km nördlich ist schon feindliches Aussland. - In Ansbach brennt das markgräfliche Schloss ab und wird durch den Barockarchitekt Gabriel de Gabrieli (39) wieder aufgebaut. - Der eichstätter Fürstbischof Johann Anton Knebel von Katzenelnbogen (St) (63) veranstaltet eine prunkvolle Hofjagd, bei der neben 170 Hirschen auch 2 Wölfe erlegt werden. - In Nürnberg wechselt der nürnberger Sternwartendirektor Johann Heinrich Müller (39) an die Universität Altdorf alias Altdorfina. - In Bogen wird ein Junge als Hexer auf dem Scheiterhaufen verbrannt. - In Nürnberg erlässt der Rat der Stadt Nürnberg eine Hochzeitsordnung. - In Altdorf beginnt der in Frankfurt geborene Mediziner Lorenz Heister (27) als neuer Professor für Anatomie und Chirugie, nachdem er in London den Cambridgeprofessor Isaac Newton (66) kenngelernt hat. - In Neumarkt ist Georg Hager Bürgermeister. - Der ehemalige kaiserliche Wirkliche Rat und Ritterhauptmann des Kantons Altmühl, Freiherr Christoph Sigmund von Seckendorff Aberdar (81) stirbt. - Leutenbach brennt ab. - Der in Amsterdam geborene uneheliche aber legitimierte kurfürstliche Lieblingssohn Emanuel Francois Joseph (St) (15) beginnt amouröse Abenteuer mit Madame de Charolais (15). - Die Familie Knebel von Katzenelnbogen wird in den Freiherrnstand erhoben. - Die Künstlerfamilie Adam verlässt Breitenbrunn. - In Ansbach gründet Markgraf Wilhelm Friedrich von Zollern Brandenburg Ansbach (St) (27) die ansbacher Fayencemanufaktur, für die er den in Hanau geborenen frankfurter Fayencemaler Johann Caspar Ripp (St) (29) als Porzellanmalermeister engagiert. - In Regensburg lässt sich der sachsenanhaltiner Johann Wilhelm Weinmann (27) als Apothekengehilfe nieder. - In Nürnberg kostet der Transport eines 50 kg Paket von Nürnberg nach Bayreuth 3 Gulden entsprechend 60 Euro. - In Erasbach lebt der adelige Adam Rupprecht auf seiner Burg Erasbach, dessen Familie bis zum Ende der Patrimonialgerichtsbarkeit dort lebt. - In Ansbach ist der in Nürnberg geborene Maler Johann Carl Zierl (25) zollerner Hofmaler, der in den nächsten Jahren die gerade an ihren Geburtsort zurückgekehrte Markgrafentochter, Prinzessin und verwitwete ehemalige württembergwinnetaler Herzogin Eleonore Juliane von Brandenburg Ansbach (St) (47) im Französischen Stil malen wird. Sie wird dort am Ansbacher Hof bis zu ihrem Tod 17 24 bleiben, sich um ihre Tochter kümmern und angeblich geistliche Gedichte verfassen.

1709 Wetter: Jahresbeginn mit sehr kaltem Winter, bei dem in Venedig die Kanäle zufrieren, bis März. In Regensburg türmen sich Eisschollen bis zur Kirchturmspitze von Schwabelweis. Bodensee fast ganz zugefroren. In den Ställen erfrieren Haustiere. - Das ansbacher Waisenhaus wird mit Kapelle und Pfarrer, Schullehrer, Verwalter und 2 Waisenmütter von der verwittweten Obervögtin Sopie Magdalene von Crailsheim, geborene von Hüssel, gestiftet. Mittwochs und samstags ist Badetag. Die Kinder müssen zur Schule gehen. Die Jungen müssen Holz sägen, im Garten arbeiten, beim Ernten helfen und Stricken. Die Mädchen müssen kochen, nähen, spinnen und ebenfalls stricken. Die Kinder bleiben bis zu ihrem 13 ten Geburtstag und werden dann entweder Handwerker oder Dienstboten. - In Ansbach hinterlässt ein Pfarrer einen lateinischen Beschwerdebrief über die bestechliche und korrupte Geistlichkeit, die Hilfsbedürftige im Stich lässt. - Der Barockarchitekt Gabriel de Gabrieli (38) wird markgräflicher Oberbaudirektor. - Mit dem Tod von Hans Karl Schlüsselfelder sterben die Patrizier Schlüsselfeler aus. Das Nassauerhaus heißt Schlüsselfelder Stiftungshaus. - In Fürth ißt der in Ansbach geborene ansbacher Markgraf Wilhelm Friedrich von Zollern Brandenburg Ansbach (St) (32) in einem Gasthaus und gibt dabei einen als nürnberger Ratsherrn verkleideten Affen der Lächerlichkeit preis. - In Neumarkt sind Johann Peter Schella und Konrad Wolf Bürgermeister. - Nach dem Tod von Generalfeldmarschall des Fränkischen Kreises Paulus XII Tucher (53) übernimmt Oberst Christoph Berthold Tucher (42) dessen Regiment. - Die Winterkönigenkelin und Witwe des Bruders von Ludwig XIV (St) (71) Liselotte von der Pfalz (St) (57) erwähnt in einem Brief einen kleinen Weihnachtsbaum. - In Neuburg stirbt die in Gießen geborene pfalzneuburger Kurfürstin hessendarmstädter Landgrafentochter Elisabeth Amalie von Hessen Darmstadt (St) (74). - In Neumarkt wird die Untere Kaserne Kaserngasse 7a östlich anschließend an den dazugehörigen Turm errichtet. - In Ansbach wird die ansbacher Fayencemanufaktur gegründet, wobei man Porzellan im blauweißen Dekor aus dem französischen Rouen herstellt. - In Burggriesbach lässt der bürgerliche Wirt Michael Hilpoltsteiner (--) vom Gasthaus Eichstätter Taferne als fürstbischöflicheichstätter Pächter von Burg Lauterbach das Herrenhaus und den Stadel verfallen. - In Amberg kommt xxx Lochner Hüttenbach (--) in den Besitz des Dorfes Theuern. - In Altdorf berichtet der evangelische nürnberger Kaufmannssohn und neue Theologieprofessor der Universität Altdorfina Johann Wilhelm Baier (34) vom strengen vergangenen Winter in einer eigenen Schrift De frigore proximi mensis Ianuarii insolito alias über den strengen Winter jenes Jahres. 

1708 Wetter: Wintereinbruch mit tiefen Temperaturen im Oktober. Jahresende mit sehr kaltem Winter. In Neuburg an der Donau beginnt zu Dezemberanfang ein 130 Tage dauernder strenger Winter. - General Arnan im Regiment Caraffa, und General Tucher sind in Neumarkt stationiert. - Der Rat der Stadt Neumarkt verbietet dem Riemer alias Riemenhersteller Leonhard Preißinger auf Klage von Johan Eder Kunden auf der Strasse lauthals für seinen Laden zu werben. - Der katholische Kaiser Joseph von Habsburg (St) (30) übergibt in Amberg in der inneren Ratsstube vertreten durch seinen kaiserlichen Administrator Graf xxx von Löwenstein-Wertheim die kaiserlichösterreichische Oberpfalz an den in Düsseldorf geborenen pfälzischen Kurfürst Johann Wilhelm von Wittelsbach (St) (50) vertreten durch Graf Wiser in Anwesenheit des neumarkter Amtsbürgermeister Predauer. Der pfälzische Kurfürst Johann Wilhelm von Wittelsbach (St) (50) wird Erztruchsess des Reiches erhält auch die Grafschaft Cham. - Joseph Johann Michl wird als Sohn des neuen neumarkter Chordirigenten Johann Jakob Michl geboren. - Die kaiserlichösterreichische Garnisonsstadt Neumarkt kommt wie die gesamte Oberpfalz unter die Herrschaft von Kurfürst Johann Wilhelm von Wittelsbach von der Pfalz Neuburg (St) (48). - In Neumarkt nehmen die Dragoner Gäste die die Sperrstunde missachten zum Missfallen des Rates der Stadt mit auf ihre Wache. Der Rat versucht ihnen nur eine Aufforderung nach Hause zu gehen zuzugestehen. - Der neumarkter Stadtknecht Adam Springer erhält eine dreitägige Haftstrafe und den Stock zwei Stunden vormittags und nachmittags für unehelichen Geschlechtsverkehr. - In Neumarkt übernimmt die Stadt Neumarkt den Eisenhandel und schädigt damit die Eisenhändler. - In Neumarkt wird gerne Hering gegessen. - Die neumarkter Vierziger, eine Abordnung der Bürger, lobt das Weißbierbräuhaus als ihr bestes Kleinod alias Schatz. - In Neumarkt werden die Torwärter vom Rat der Stadt Neumarkt angewiesen nur noch unverdächtige Handwerksburschen und abgedankte Landsknechte mit echten Pässen in die Stadt zu lassen. - In Neumarkt verlangt der neue Stadtarzt J J Treyling vor seinem Amtsantritt, dass den Badern und Hebammen innere Medizin verboten und daß gegen das Hausieren mit Arzneimitteln eingeschritten wird. - In Eichstätt gibt es eine Thurn und Taxis Poststation. in Nürnberg behauptet der Sohn des Predigers Tobias Winkler bei den Treffen der Pietisten, Jesus habe sich ihm offenbart, woraufhin der Rat der Stadt Nürnberg alle weiteren Veranstaltungen verbietet. - Der nürnberger Patrizier Georg Wilhelm Löffelholz wird für seinen Einsatz in den Türkenkriegen in den Freiherrenstand erhoben. - In Neumarkt sind Johann Friedrich Ganz, Georg Hager, Konrad Wolf, Matthäus Bredauer, Hans Georg Ganz und Hans Georg Reindl Bürgermeister und der kaiserliche General Graf von Haubner ist bis 17 14 Schultheiß. - Auf der fürstbischöflichbamberger Residenzburg Veldenstein schlägt ein Blitz im Pulverturm ein und zerstört die Burg. Graf Friedrich von Aufseß wird österreichischer Vicestatthalter in Amberg. - In Deining verweigert der deininger Wirt Severin Hirn 5 Bewaffneten von Graf Ferdinand Lorenz Xaver von Tilly ein Pferd und wird von ihnen erschossen. - In Sulzbach wird die Lindenallee angelegt. - In Neumarkt wird der Komponist Johann Joseph Ildefons Michl geboren. - In Breitenbrunn wohnt die Künstlerfamilie Adam. - In Sulzbach wird der Buchdruckersohn und Buchdrucker Johann Jakob Lichtenthaler Hofbuchdrucker. - In Nürnberg Schwaig wird das Herrenhaus zum Schloss Schwaig (2021 Zustand) von Johann Georg Dietherr erweitert, der im Folgejahr stirbt. - In Nürnberg gießt der Glockengießer und Stückgießer Johann Balthasar Herold (--) zwölf Feldschlangen aus Bronze, die Johann Georg Romsteck (--) ziseliert. - In Nürnberg besitzt laut Kupferstich Nürnbergische Hesperides von J. C. Volkamer der nürnberger Patrizier xxx Löffelholz Kolberger (--) den von einer Burgmauer umgebenen dreistöckigen viereckigen Wasserschloßturm Gibitzenhof. Im als Burgstall bezeichneten Anwesen gibt es eine Parkanlage mit Bäumen, Rosenlauben und eine Kapelle neben dem Hauptportal. Der Burggraben ist gemauert. - In Eichstätt wird eine katholische kaiserliche thurn und taxis Poststation mit Posthalter Willibald Holzamer (--) eröffnet. - In Schwabach wird zum zweiten Mal das Gasthaus Fürsenherberg am Königsplatz 29 die schwabacher katholische kaiserliche thurn und taxis Posthalterei. - In Neumarkt wird die Wildbad Quelle vom ingolstädter Professor Jakob Freiling (--) gefördert.

1707 Wetter: Milder Winter mit früher Baumblüte. - Der neumarkter Schultheiß heißt David Hain. - Amberg ist Sitz einer kaiserlich-österreichisch Regierung der Oberpfalz. - Letzter Landtag in Amberg. - Neumarkt wird pfälzisch. - Der neumarkter Johann Jakob Michl heiratet die neumarkter Chordirigententochter und wird dadurch selbst neuer neumarkter Chordirigent. - In Neumarkt spricht der Bürger Nikolaus Bermiller, der zu den Vierzigern gehört, den neumarkter Bürgermeister unangemessen gekleidet alias ohne Mantel auf offener Strasse zu einer Amtsangelegenheit an, wofür er zu drei Stunden Haft verurteilt wird. - Im nürnberger Vorort Maiach erbaut die nürnberger Patrizierfamilie Tucher ein Schloß. - In Nürnberg gibt der nürnberger Scheibenzieher alias Drahzieher, Meistersinger, Hochzeitslader und Leichenbitter Hans Leonhard Beck eine Chronik der Stadt Nürnberg mit der Vorliebe für Skandale, Verbrechen, Hinrichtungen und Unglücksfälle heraus. - In Nürnberg gibt der von Jesuiten erzogene Dominikanermönch und übergetretene Protestant Johann Baptist Homann einen Atlas mit 40 Karten heraus. - In Nürnberg wird die Brasilholzstossmühle in Betrieb genommen, die Brasilholz alias Rotholz für die Farbenherstellung pulverisiert. - In Nürnberg verbietet der Rat der Stadt Nürnberg öffentliche chiastische Äußerungen, die behaupten, dass eine bevorstehende Rückkehr Jesu Christi unmittelbar bevorsteht. - Die nürnberger Doktoren beschweren sich vergeblich über ihre Standesrückstufung. - In Neumarkt sind Konrad Wolf, Matthäus Bredauer, Hans Georg Ganz und Hans Georg Reindl Bürgermeister. Der neumarkter Hofkastner David Hain aus Woffenbach stirbt und erhält eine Gedenktafel in der Hofkirche, wodurch auch der jahrelange Streit mit dem Rat der Stadt Neumarkt wegen des Brauens von Dünnbier endet. - Der in Düsseldorf geborene und teilweise auch in Neuburg aufgewachsene pfälzische Kurfürst und pfalzgräfliche Herzog Johann Wilhelm von Wittelsbach Pfalz Neuburg (St) (49) erhält kriegsbedingt die früheren kurpfälzischen Territorien Oberpfalz und Grafschaft Cham zurück, die er 17 14 wieder verliert. - In Nürnberg gehört das Gasthaus Zur Baumwolle Adlerstrasse 18 dem Bierwirt Kolb. - In Altdorf wird die Druckerei Jobst Wilhelm Kohles offizielle Universitätsdruckerei. - In Regensburg Wörth wird für den Rebellenanführer und amberger Regierungskanzlersohn Pfarrer Florian von Miller (39) im Gefängnisturm des Schlosses Wörth das Ritterstüberl im 4. Stock zu einer Gefängniszelle umgebaut, wo er 7 Jahre festgehalten wird. - In Nürnberg wird Andreas Vestner als Sohn des 3 Jahre zuvor aus Schweinfurt zugezogenen Lebkuchenbäckers und  nürnberger Stempelschneiders Georg Wilhelm Vestner (30) geboren. - In Burgthann ist die Burg von Kriegsschäden verschont geblieben. Nur ein paar Wirtschaftsbauten werden repariert. - In Neumarkt wird Johann Georg Thumann (--) neumarkter Schultheiß. - In Regensburg ist zur Reitenden Post auch für die Fahrende Post alias Postkutsche Pferdewechsel für die katholische kaiserliche thurn und taxis Poststrecke München~Regensburg~Schwandorf~Weiden~Mitterteich~Eger. - In Deining gibt es das Gasthaus Zum Hahn (20 24 Zum Hahnewirt) Untere Hauptstrasse 2, das dem Wirt Simon Hirn (--) gehört. - In Nürnberg veröffentlicht der In Kirchensittenbach geborene evangelische Pfarrerssohn Nikolaus Hieronymus Gundling (--), sein Buch Historische Nachricht von dem Ursprunge und Wachstum der HRR freyer Stadt Nürnberg, das 17 78 als voll Fehler und Parachronismen vernichtend beurteilt werden wird. Sein Bruder, der unfreiwillige und zum Spaß und zur Demütigung geadelte Tabakskollegium Narr Jakob Paul Gundling (--) alias Jakob Paul von Gundling arbeitet seit dem Vorjahr am Oberheroldsamt in Berlin. - In Bamberg wird auf ein Theologisches Gutachen des in Altdorf geborenen evangelischen Theologen Johann Faber (63) alias Johann Fabricius hin, das keine Gefahren für die Gesundheit attestiert, die streng protestantisch erzogene welfische Prinzessin Elisabeth Christine von Braunschweig Wolfenbüttelel (St) (16) zum Wechsel zum katholischen Glauben gezwungen, damit sie den späteren katholischen Kaiser Karl heiraten kann.

1706 Wetter: Trockener Winter und sehr heißer und trockener Sommer. Eine 15 minütige totale Sonnenfinsternis im Mai versetzt abergläubische Menschen in Nürnberg in Angst und Schrecken. Die nürnberger Astronomen Rost, von Wurzelbau, P. Müller, u.a. können die Planeten, Venus und Saturn, und einige Fixsterne, am Himmel, sehen. Die Tulpen in den Gärten schließen sich, die Tagvögel verstummen und die Fledermäuse und Nachtvögel fliegen umher. - Bayerische Volkserhebung - In Neumarkt wird Johann Kaspar Wiltmeister als Sohn des Johann Kaspar Wiltmeister senior und späteren neumarkter Bürgermeisters, des Besitzers der Gastwirtschaft Zur goldene Gans geboren. - Charlotte Amalie von Wolfstein Sulzbürg wird geboren. - Der in Weiden geborene ehemalige ingolstädter Student, kaiserliche Erzieher Freiherr Franz Ferdinand von Rummel (62) wird wiener Fürstbischof. - Über den katholischen bayerischen Herzog Maximilian II Emanuel von Wittelsbach (St) (44) wird die Reichsacht verhängt. - Die Kinder des geflohenen katholischen bayerischen Herzog Maximilian II Emanuel von Wittelsbach (St) (44) werden vom katholischen Kaiser Joseph von Habsburg (St) (28) nach Klagenfurt gebracht und von Jesuiten unterrichtet und erzogen. - Die kaiserlichösterreichische oberpfälzische Stadt Neumarkt liefert dem münchner Hofkammerrat Johann Senser große Mengen Tabak, die dieser aber nicht bezahlt. - In Nürnberg wird das Hummelsteiner Schlösschen umgebaut. - In Regensburg wird dem Scharfrichter verboten als Wundarzt zu arbeiten. Lediglich der Verkauf von Hundefett und Menschenfett ist ihm gestattet. - In Regensburg brennt mit dem Marktturm auch der Pranger ab. - In Neumarkt sind Konrad Wolf, Matthäus Bredauer und Hans Georg Reindl Bürgermeister. - In Erlangen wird die Orangerie bis 17 55 zur Pommeranzenzucht genutzt. - In Bayreuth wird von Hofbildhauer Elias Räntz der Hugenottenbrunnen erbaut, dessen Basis aus vornehmen Hugenottenfamilien besteht. - In Neumarkt wird Kaspar von Wiltmeister geboren. - In Nürnberg ist der Brauch des Fischerstechens verboten. - In Nürnberg stirbt der Komponist und sebalder Organist Johann Pachelbel (53). - In Parsberg ist die Posthalterei, die von der Posthalterwitwe Johanna Götz geführt wird, dem Reichsoberpostamt Nürnberg unterstellt. - In Erlangen brennt ein Großteil der Altstadt nieder. - In Regensburg Wörth wird nach der Eroberung von Cham durch Rebellen der wohlhabende in den erblichen Ritterstand aufgenommene amberger Regierungskanzlersohn Pfarrer Florian von Miller (38) als Rebellenanführer im Gefängnisturm des Schlosses Wörth inhaftiert. - In Nürnberg heiratet der in Nürnberg Wöhrd geborene lutherische Aegydien Physik Gymnasiallehrer Johann Heinrich Müller (35) nach dem Tod des nürnberger Gründers und Leiters der Sternwarte auf der Vestnertorbastei Georg Christoph Eimmart (--) die leidenschaftliche Hobby Astronomin Maria Clara Eimmart (29), die Zeichnungen der Mondoberfläche, von Kometenschweifen und der Ringe des Saturn angefertigt hat, und die die Geburt ihres Sohnes im Folgejahr nicht überlebt. - In Nürnberg wird die jüdische Malerin und Zeichnerin Barbara Regina Dietzsch als älteste Tochter des jüdischen nürnberger Malers, Zeichners und Radierers Johann Israel Dietzsch (--) geboren. - In Regenstauf kauft der protestantische wolfenbütteler Gesandtschaftssekretär Johann Günter de Stahl (--) das eher bescheidene Schloß Steinsberg, wofür er auch die Edelmannfreiheit erhält. - In Nürnberg betreibt die thurn und taxis Post alias Fahrpost sechs Strecken, ua nach Leipzig und Frankfurt. - In Regensburg brennt der Marktturm ab, woraufhin der Wohnturm Goldener Turm in der Wahlenstrasse 14 neuer städtischer Wachtturm wird. Der Marktturm wird rückstandslos abgerissen. - In Nürnberg wird der obreste thurn und taxis Sekretär Matthäus Brauns (--) neuer katholischer kaiserlicher nürnberger thurn und taxis Postmeister, der auch die neugegründet thurn und taxis Postwagenanstalt in  Nürnberg einführen soll, wobei es wieder heftigen Streit mit dem evangelsichen Magistrat gibt, weil die Post eine eigene Gerichtsbarkeit hat und der Rat seit Jahrzehnten vergeblich die kaiserlich zugestandene Besetzung durch einen nürnberger Bürger einfordert. Er ist für den Postwagenkurs Regensburg~Deuerling~Laaber~Beratzhausen~Parsberg~Eichenhofen~Deining und Deining~Neumarkt~Postbauer~Feucht~Nürnberg und die zugehörigen Posthalterien verantwortlich.

1705 Wetter: Schneefall während der Kornblüte. - Bayerische Volkserhebung - Der in Bayreuth geborene markgräflichbayreuther Erbprinz Georg Wilhelm von Zollern Brandenburg Bayreuth (St) (27) gründet den höfischen ritterlichen Roten Adlerorden, dessen Mitglieder verpflichtet sind ihn ständig zu tragen. - Der älteste Sohn von Pfalzgräfin und Kaiserin Eleonore von Wittelbach Neuburg (St) (50) und Kaisersohn Joseph I von Habsburg (St) (24) wird Kaiser. - Das herzöglichbayrische München ist von kaiserlichen österreichischhabsburger Truppen besetzt. Nürnberger Truppen verursachen hauptanteilig beim Befreiungsversuch durch 3.000 isarwinkler Bauern in der Sendlinger Mordnacht ein Massacker. - In Freystadt ist nach 5 Jahren der Umbau der kleinen Wallfahrtskirche in eine atemberaubende Barockkirche  so weit fortgeschritten, dass schon Scharen von Wallfahrern kommen, weshalb sich die Stadt gezwungen sieht, die Franziskanermönche, die sie, weil sie drei straffällige und nach Freystadt strafversetzte dietfurter Franziskanermönche waren, wieder zurückzuholen. Weil Wallfahrer zumeist schwerstkranke Menschen sind, werden sie auch wieder im ehemaligen Mesnerhaus, dem Wohnhaus und ab 16 81 katholischen Franziskanermönchsgefängnis Freystadt alias Aussenlager für von der Apostolischen Pönitentiarie abgeurteilte straffällig gewordene Franziskanermönche, gepflegt. - In Nürnberg stirbt das Patriziergeschlecht Derrer aus. - In Nürnberg ziehen die Marktvorsteher in ein Haus mit Gewölbe am Herrenmarkt. - In Regensburg entrüstet sich der Rat der Stadt über eine junge Braut, die vorgibt eine Jungfrau zu sein, obwohl sie schon ein Kind erwartet, sperrt sie ins Gefängnis und ordnet nach einigen Tagen die Heirat an, wobei ein entehrender Spezialplatz vor dem Altar aufgebaut wird und das Hochzeitsmal verboten wird. - In Neumarkt sind Johann Peter Schella, Konrad Wolf, Matthäus Bredauer und Hans Georg Reindl Bürgermeister. - Amberg wird kaiserlichösterreichisch. - Donauwörth wird wieder reichfrei. - In Amberg wird der Jesuitenpater Daniel Stadler geboren. - In Nürnberg fährt die Fahrende Post des Heiligen Reichs Erb General Postmeister Amt zu Nürnberg nach Regensburg mittwochs 13:00 Uhr ab, über Feucht, Postbauer, Neumarkt, Deining, Parsberg, Laaber. Ankunft in Regensburg ist mit Übernachtung in der fahrenden Kutsche donnerstags vormittags. - In Deining untersteht der katholische kaiserliche thurn und taxis Posthalter und Wirt des Gasthauses Zur goldenen Ente später Zur Post Hans Eichseer (--), der Schwiegersohn von Rochus Schuster (--) dem nürnberger Postmeister Matthäus Braun. - In Eichstätt wird der Hexenjunge Balthasar Gorck (15) wegen Hexerei geköpft. - In Eichstätt wird der in Mainz geborene reisefreundliche Kunstsammler, der sogar auf das Domdechantenamt verzichtet hat um weltlich mobil zu sein und jährlich eine längere Kur macht, eichstätter Stiftscantor Johann Anton Knebel von von Katzenelnbogen (St) (44) nach dem Tod des in Mörnsheim geborenen Bischofs Johann Martin von Eyb (St) (73), obwohl er gar kein Priester sondern kaiserlicher Geheimer Rat ist, in zweiter Wahl neuer eichstätter Fürstbischof, weil der zuerst gewählt Nachfolger, der mainzer Dompropst, Geheimrat und trierer Chorbischof Freiherr xxx von der Leyen (--) die Wahl abgelehnt hat. - In Regensburg Sünching wird Freiherr Maximilian Franz von Seinsheim Sünching zum Graf Maximilian Franz von Seinsheim Sünching (--) erhoben. - In Nürnberg ist Anton Vogler (--) ein geschätzer Geigenbauer.  - In Nürnberg eröffnet die thurn und taxis Post alias Fahrpost ihre Strecke nach Augsburg. Eine Postkutschenfahrt kostet pro bayerischer Meile entsprechend 7,42 km den Betrag von 20 Kreuzer, wobei ein Kreuzer -,35 Euro entspricht. Jeder Passagier darf ein Handgepäck von 12,5 kg mitführen. - In Neumarkt wird David von Haim Woffenbach (--) neumarkter Schultheiß. - In Nürnberg wird zur berittenen katholischen kaiserlichen thurn und taxis Botenpost eine dauerhafte Postwagenroute Nürnberg~Würzburg und Nürnberg~Regensburg zur Personenbeförderung eingerichtet, wogegen sich der Rat der Stadt heftig zur Wehr setzt, indem er die nürnberg Bürger auffordert, sich den neuen Landkutschen in den Weg zu stellen, die Passagiere und die Waren aber freundlich durchzulassen, was auch an den Stadttoren passiert, weshalb die Postkutschen in Gostenhof halten müssen und dort eine neue Postwagenabfertigung alias Posthalterei im Gasthaus Zum Mondschein eingerichtet wird, wo sie zunächst drei Jahre bleibt. - In Regensburg beschließt die katholische kaiserliche thurn und Taxis Post die Brief- und Reit- und Fahrpost auf die Route Deuerling~Hohenschambach~Hemau~Daßwang zu verlegen, wodurch die Postkutsche durch Deuerling fährt, wofür aber erst noch die Poststrasse angelegt werden muss. Die Poststrassen im im Unterlauf stark mäandernden Labertal führen durch moorähnliche Abschnitte, haben lange und viele Überflutungsphasen, sind nicht gewartet, sind von starkem Verkehr gezeichnet und haben viele ausgefahrene und teils bis zu 1 m tiefe Schlaglöcher. Weil bei diesen Umständen die Poststrassen für die neuen Postkutschen nicht geeignet sind und die Amtspost nicht nur nicht einigermaßen pünktlich sondern nur stark verspätet befördert werden kann und eine Ausweichroute nicht existiert, wird eine neue Postroute über das regional bedeutendste Hemau und Seubersdorf über die trockeneren Höhenzüge mit chausseeartigen streckenweise kerzengeraden Abschnitten befestigten Untergründen und gleichmäßiger Schotterschicht an bestehenden kleinen Dörfern vorbei geplant. Die Positionen der neu anzulegenden Posthaltereien werden nicht nach Bedeutung des Ortes, sondern nur noch nach festglegten gleichen Streckenzeitabschnitten für den reibungslosen Pferdewechsel festgelegt. Mit der höheren Geschwindigkeit von 5,2 km/Stund sind je nach Gelände Pferdewechsel im Abstand von 2 bis 2,5 Meilen möglich.   

1704 Die zwei erstgeborenen Söhne von Graf Christian Albrecht von Wolfstein Sulzbürg (32) und seiner Ehefrau Auguste Friederike von Hohenlohe Oehringen (27) sterben. - Der bayerische Herzog und Kurfürst Maximilian II Emanuel von Wittelsbach (St) (42) flüchtet in die Niederlande, seine Frau Therese Kunigunde von Polen flieht nach Venedig. - In Nürnberg wird der nürnberger Malersohn mit böhmischen Wurzeln Daniel Preissler (38) Direktor der Nürnberger Malerakademie. - In Altdorf wird der in Jena geborene Physiker Johann Wilhelm Baier (29) aus einer nürnberger Kaufmannsfamilie neuer Professor für Mathematik und Physik. - In Erlangen wird das markgrärliche Schloss fertiggestellt. - Der kaiserlicher Generalfeldmarschall Fürst Hermann Friedrich von Hohenzollern Hechingen (St) (39) heiratet Eleonore von Zollern Brandenburg Bayreuth (St) (31). - Der in Rochefort geborene Fürst Maximilian Karl von Löwenstein Wertheim Rochefort (St) (31) wird Statthalter in der kaiserlichen habsburgischen Oberpfalz. - In Nürnberg ist der älteste Kaisersohn Joseph von Habsburg (St) (23) zu Gast, der vom Frauentor bis zur Burg die Sehenswürdigkeiten besucht. Der Bauernpranger auf dem Markt wird für ihn kurzfristig entfernt. - In Nürnberg findet ein Fischerstechen auf der Pegnitz statt. - In der Schlacht bei Höchstädt unterliegen Bayern und Frankreich der Haager Allianz aus England kaiserlichen, Niederländern und Preußen und haben 40.000 Tote Soldaten. Der französische König Ludwig XIV (St) (66), mit habsburgösterreichischer Mutter, verliert seine unbesiegbare Grande Armee. Bayern wird von den Österreichern besetzt. - Die Donau wird wieder von Prebrunn zum Oberen Wöhrd mit Schiffsketten aus dem Gewölbe der Fechtschule gesperrt. - In Nürnberg wird der Bauernpranger auf dem großen Markt zur Ankunft des ältesten Kaisersohn Joseph von Habsburg (St) (23) wieder abgebaut. - Graf von Löwenstein wird kaiserlicher Statthalter in Amberg. - In Nürnberg kommt die homosexuelle Soldatentochter Catharina Margaretha Linck (17) als Mann verkleidet mit einer radikalpietistischen Sekte an, wo sie sich den Täufern anschließt und als Anastasius Lagrantinus Rosenstengel getauft wird. Sie gibt sich als Prophet aus und zieht nach Hannover, wo sie sich als Soldat anwerben lässt und mehr als 7 Jahre als männlicher Soldat lebt. Bei ihrer Enttarnung desertiert sie und wird, weil sie eine Frau ist, nicht getötet sondern freigelassen. Sie wird insgesamt viermal getauft und heiratet zweimal dieselbe Frau. Sie wird 17 Jahre später von ihrer Schwiegermutter enttarnt und wegen Sodomie vom Inquisitionsgericht als letzte Frau in Europa hingerichtet. - In Nürnberg siedelt sich der aus Schweinfurt stammende Lebkuchenbäckersohn, Lebkuchenbäcker und Medailleur Georg Wilhelm Vestner (27) an und arbeitet für den Magistrat nebenbei als Stempelschneider. - In Schwabach wird das Gasthaus Zum Ochsen die schwabacher katholische kaiserliche thurn und taxis Posthalterei. - Der nach Forchheim geflüchtete eichstätter Fürstbischof Johann Martin von Eyb (--) kehrt nach Herrieden zurück und stirbt bevor er nach Eichstätt zurückkehren kann. - In Deining erhält der Nachfolger und Schwiegersohn von Postmeister Rochus Schuster (--), der auch Wirt des Gasthauses Zur goldenen Ente später Zur Post ist, Hans Eichenseer (--), einen katholischen thurn und taxis Posthalterjahressold von 150 Gulden. - In Dietfurt erstellt der in Nabburg geborene dietfurter Maler Franz Widtmann  (--) die Altarbilder für die katholische döllwanger Kirche und die beiden katholischen wappersdorfer Kirchen.

1703 Wetter: Stenge Kälte im Januar. - Schlacht bei Höchsstädt an der Donau im September, wobei 17.000 katholische kaiserlichhabsburger Soldaten von einer katholischen wittelsbachbayerischfränkischen Armee besiegt werden.   Der römischdeutsche Kaiser ist Leopold von Habsburg (St) (63). Maria Anna von Wittelsbach (St) (++) war seine Großmutter. - Die wittelsbachkurbayerische Garnisonsstadt Neumarkt steht unter dem Befehl von Oberstleutnant Graf Wolf Michael von Drechsel Neustädt mit wenigen kurfürstlichbayerischen Soldaten und landsässigen Jägern. Im März marschieren die katholischen kaiserlichen Streitkräfte unter Feldmarschall Graf Hermann Otto II von Limburg Styrum (55) und dem in Bayreuth geborenen kaiserlichösterreichischhabsburger Feldmarschall Markgraf Christian Ernst von Zollern Brandenburg Bayreuth (St) (59), von Dietfurt auf Neumarkt zu, belagern die Stadt Neumarkt. In Pölling befindet sich sein Hauptquartier. In Woffenbach unterzeichnen nach fünf Tagen Oberstleutnant Graf Wolf Michael von Drechsel Neustädt, der neumarkter Schultheiß alias kurfürstlichbayerischer Schultheißenamtskommissar Adam von Wildburg, der Hofkastner alias Hofamtmann Pembler von Stepperg und der Magistrat der Stadt die Kapitulation unter folgenden Bedingungen: . Die bayerischen Soldaten dürfen ehrenhaft und mit Musik und zwölf Schüssen zur bayerischen Festung Ingolstadt abziehen. Die landsässigen Jäger unter ihrem Hauptmann deinschwanger Forstmeister Georg Adam Kandler gehen mit dem Versprechen innerhalb eines Jahres nicht gegen den Kaiser zu kämpfen nach Hause. Die kurpfälzischbayerischen Beamten Adam von Wildburg, Pembler von Stepperg und der Forstmeister Hans Heinrich von Löwenthal zu Deining, der Gerichtsschreiber Johann Andre Pleyer, der Oberaufschläger Johann Ferdinand Rödel, der Oberumgelder Michael Heinrich Berthinger und alle Gegenschreiber, Einspänninger, Gerichtsdiener und andere Diener der Stadt und auf dem Lande bleiben in ihren Ämtern aber ihrer Dienste entlassen. Der Schultheiß Adam von Wildburg und sein Sohn Johann Friedrich Adam von Wildburg bleiben lebenslang im Besitz des Salzhandels von Kelheim in die fränkischen Lande. Die Religion wird nicht angetastet. Es wird nicht geplündert und niemand muss Soldaten einquartieren. Doch am folgenden Tag besetzen die Österreicher die Stadt Neumarkt, entwenden 18 Kanonen, plündern das bürgerliche Zeughaus, reißen an einigen Stellen die Stadtmauer ein und werden durch Verleumdung einiger städtischen Beamte dazu gebracht die Bürger wegen angeblicher feindlicher Gesinnung und Untreue zu quälen. Der Forstmeister Hans Heinrich von Löwenthal zu Deining wird als Geisel nach Nürnberg gebracht und gezwungen seine eigenen Haftkosten zu tragen. Die Beamten Muffel und Schilling von Osternohe werden neue Forstmeister. Bis 17 07 entstehen der Stadt für die Verpflegung der Besatzer, die Winterquartier der hohenzoller Truppen der Stadt 88.000 Gulden. - Amberg wird von einer katholischen österreichischen Armee belagert und nach einem wochenlangen Kanonenbeschuß gestürmt, wobei 32 Bürgeranwesen in Flammen aufgehen. - Der ansbacher Bürger Häffelein lässt sich angeblich mit dem Teufel ein und wird hingerichtet. - Der hochverschuldete Markgraf Christian Heinrich von Brandenburg Kulmbach (St) (42) verheiratet mit der wolfsteiner Grafentochter Sophie Christiane von Wolfstein Sulzbürg (36) schließt den Schönberger Vertrag auf Burg Schönberg bei Lauf ab, in dem er auf die ihm zustehenden fränkischen Fürstentümer Ansbach und Bayreuth zugunsten Preußens verzichtet und den standesgemäßen Adelssitz Weferlingen annimmt. - Die bayerische Garnisonsstadt Neumarkt wird im Spanischen Erbfolgekrieg nach fünftägiger Belagerung von österreichischen Truppen und Truppen des fränkischen Reichskreises unter Feldmarschall Graf Hermann Otto II von Limburg Styrum (55) besetzt. -  Die Schlüssel der Stadt Regensburg werden auf der Steinernen Brücke kampflos an den bayerischen General Alessandro Maffei übergeben. Der katholische bayerische Kurfürst Maximilian II Emanuel von Wittelsbach (St) (41) fordert erfolgreich, dass keine der beiden Kriegsparteien mehr die Brücke benützen kann und gesteht Regensburg dafür die Neutralität und seinen Truppenabzug zu. - Der eichstätter Fürstbischof Johann Martin von Eyb (73) flieht vor den Franzosen nach Herrieden und weiter nach Forchheim. - Burg Rosenburg über Riedenburg wird durch die katholischen österreichischen Truppen erobert. - In Nürnberg wird von Ruprecht Götz eine Spiegelmanufaktur in Gleishammer an Stelle eines alten Hammerwerks errichtet. - Kaiserliche Truppen des fränkischen Kreises unter Oberst Paulus XII Tucher (47) erobern unter Beteiligung von nürnberger Truppen die vor Nürnberg gelegene bayerische Festung Rothenberg nach 23 wöchiger Belagerung und Kaiser Leopold von Habsburg (St) (50)  übergibt die geschleifte Festung Rothenberg der Reichsstadt Nürnberg. - Europaweite Finanzkrise durch einen Schuldenschnitt beim Tod des jüdischen wiener Hoffaktors Samuel Oppenheimer (73). - In Regensburg beendet Hanns Fischer alias Hans Fischer sein Amt als Scharfrichter. - In Nürnberg stirbt der Waffenschmied Gottfried Hautzsch (69), der das konische Zündloch zur Erhöhung der Ladegeschwindigkeit bei Pistolen erfunden hat. - In Neumarkt sind Johann Peter Schella, Konrad Wolf, Matthäus Bredauer, Georg Hager und Hans Georg Reindl Bürgermeister. - In Nürnberg stirbt der in Sulzbach geborene ehemalige schwedische und venezianische General, kaiserlicher Oberbefehlshaber der Kavallerie, französische, schwedische und bayerische Militär, der jüngste sulzbacher Pfalzgrafensohn Philipp Florinus von Wittelsbach (St) (73). - In Amberg fordern feindliche Österreicher unter Führung von Graf Herbeville die Übergabe der Stadt, was aber der kaiserliche Kommandant in der Stadt Amberg Graf San Bonifazio ablehnt. Graf Herbeville quartiert sich in Kümmersbruck ein und beginnt mit der Beschießung der Stadt Amberg, wodurch ein Loch beim Nabburger Tor in der Stadtmauer entsteht, 112 Häuser abbrennen und die anderen schwer getroffen werden. Eine Kanonenkugel trifft die österreichischen Angreifer, die im Refektorium des Franziskanerklosters auf dem Mariahilfberg beim Essen zusammensitzen und bleibt im Raum liegen. Trotz Vorbereitung und Gegenwehr muss die Stadt Amberg übergeben werden. - Der Ritterkanton Altmühl verlegt seine Kanzlei von Rügland nach Schloss Wilhermsdorf. - In Erlangen kauft der in Bayreuth geborenen Markgraf Christian Ernst von Zollern Brandenburg Bayreuth (St) (59) das noch unfertige Schloss Erlangen seinem Sohn Georg Wilhelm von Zollern Brandenburg Bayreuth (St) (25) für seine 3. Ehefrau Elisabeth Sophie von Zollern Brandenburg (29), Halbschwester des selbstgekrönten König von Preußen Friedrich von Zollern Brandenburg (46) ab. - In Ansbach wird der neu erbaute Brandenburger Hof Neustadt 4 als neue Posthalterei der Postexpedition als repräsentatives Gebäude fertiggestellt. - In Hersbruck Reichenschwand wird das Schloss Reichenschwand geplündert und leergeräumt.  - In Amberg wird das Gasthaus Zum Wilden Mann später Alte Münze Bahnhofstrasse 10 zertört. - Der polnische König und sächsische Kurfürst August der Starke (St) (59) schickt seinen Kommandeur Freiherr Matthias Johann von der Schulenburg (42) mit seinem Reichskontingent in die Oberpfalz, dessen Schwester Ehrengard Melusine von der Schulenburg (36) die Mätresse des in Hannover geborenen hannoveraner Kurfürsten und späteren englischen Königs Georg von Hannover (43) ist, mit der dieser einige uneheliche Kinder hat. - In Ansbach erbaut Gabriel de Gabrieli (32) die Posthalterei alias das Gasthaus Brandenburger Hof. - In Nittenau ist Hans Wolf Kellner (--) katholischer kaiserlicher thurn und taxis Posthalter im Gasthaus Zur xxx an der Prager Strasse, der auch die Witwe Pockh (--) seines Vorgängers geheiratet hat. - In Herrieden flüchtet der eichstätter Fürstbischof Johann Martin von Eyb (--) vor den französischen Truppen nach Forchheim. - Der katholische bayerische Kurfürst Maximilian II Emanuel von Wittelsbach (St) (41), der bereits im Februar das Herzogtum Pfalz-Neuburg und dort ua das wittelsbachkurpfälzische Velburg erobert hat, will seine Nachbarn nördlich von Neumarkt, die des fränkischen Reichskreises angreifen, woraufhin kaiserlichhabsburger Truppen unter General Styrum die wittelsbachkurbayerische Festung Neumarkt erobern und zwei Wochen später das wittelsbachkurbayerisch besetzte Velburg befreien, wobei der kaiserliche General Feldmarschall Leutnant Markgraf Georg Friedrich von Zollern Brandenburg Ansbach (St) (25) fällt. Zwei Tage später kommt es zur Schlacht bei Schmidtmühlen, wo zwar die wittelsbachkurbayerischen Truppen die kaiserlichhabsburger Truppen wieder besiegen, aber danach wieder abziehen müssen, weil sie an der bayerischen Südfront gebraucht werden, wodurch der größte Teil der Oberpfalz wieder unter kaiserliche Vorherrschaft bleibt. - In Dietfurt Mallerstetten findet die Schlacht von Mallerstetten statt, die erste kurbayerische Feldschlacht im Spanischen Erbfolgekrieg. - In Bamberg wird auf ein Theologisches Gutachen des in Altdorf geborenen evangelische Theologe Johann Faber (59) alias Johann Fabricius hin die welfische Prinzessin Elisabeth Christine von Braunschweig Wolfenbüttelel (St) (70)  . - Markgraf Georg Friedrich von Zollern Brandenburg Ansbach (St) (25) hat sich vom in Nürnberg geborenen zollerner Hofmaler Johann Carl Zierl (25) porträtieren lassen. Johann Carl Zierl (25) wird in Ungnade fallen und vom Hof gejagt, weshalb er durch Deutschland zieht. - Der in Altdorf geborene evangelische Theologen Johann Faber (59) alias Johann Fabricius erstellt einGutachten von der streng protestantisch erzogenen welfischen Prinzessin Elisabeth Christine von Braunschweig Wolfenbüttelel (St) (12) um die Frage, ob ein Wechsel zum katholischen Glauben ihre Gesundheit gefährden würde, damit sie den späteren katholischen Kaiser Karl heiraten kann.

1702 Wetter: Kälteinbruch im März mit wochenlangem Schnee. - Nach der Besetzung von ua Regensburg und Neuburg durch bayerische Truppen wird der Reichskrieg gegen das Bündnis Bayern, Kurköln und Frankreich erklärt. -  Der nürnberger Röhrenmeister und Brunnenmeister Martin Löhner erbaut für das Schloß Schillingsfürst ein ochsentretradbetriebenes Pumpwerk für Wasserspiele. - In Nürnberg gründet der von Jesuiten erzogene Dominikanermönch und übergetretene Protestant Johann Baptist Homann ein eigenes Handelshaus für Landkarten und Globen, die er selbst erstellt. - In Regensburg wird einem Wiederholungsdieb, dem man schon in Braunau die Ohren abgeschnitten hatte, ein Galgenmal auf den Rücken gebrannt. Er wird gestäupt alias mit der Peitsche verprügelt und aus der Stadt verbannt. - In Regensburg werden zwei Grenadiere der Regensburger Stadtgarnison als Deserteure mit gefälschten Pässen verhaftet. Die Deserteure werden an den Pranger gestellt, ihre Degen symbolhaft als Ausdruck des Ausschlusses aus der Truppe zerbrochen, jedem ein Ohr abgeschnitten und beide aus der Stadt verbannt. - In Regensburg werden vom Rat der Stadt die Gassenketten und dazugehörigen Schlösser visitiert. - In Neumarkt sind Konrad Wolf, Matthäus Bredauer, Georg Hager, Johann Peter Schella und Hans Georg Reindl Bürgermeister und Adam Wild von Wildburg ist Schultheiß. - In Nürnberg erfindet der Waffenschied Gottfried Hautsch (68) das Konische Zündloch, bei dem die Pfanne sich selbst beschüttet und dadurch seine Pistolen eine dreifache Ladegeschwindigkeit haben. - In Nürnberg heiratet der Rotschmied und Leuchtermachermeister Johann Georg Romstöck die Leuchtermachertochter Kunigunde Reschl, der bei seiner Wanderschaft bis Schlesien kam. - In Eichstätt wird das Heiliggeistspital mit katholischem klösterlichem Pflegepersonal gegründet. - In Parsberg kauft Ludwig von Rumel das Schloss Herrnried. - In Nürnberg gründet der im Unterallgäu geborene streng katholisch jesuitisch erzogene, zum Protestantismus übergetretene Buchhändlersohn und nürnberger Notar Johann Baptist Homann (38) einen Handel und einen Verlag für Kartographie, der auch Globen verkauft und unterbietet seine holländische und französische Konkurrenz bis er der bedeutendste deutsche Herausgeber von Landkarten und Atlanten ist. - Der nürnberger Goldschmied und Silberschmied Sigmund Bierfreund (--) stirbt als Meister der Tulpenkuppen alias Pokalen in traditioneller Silberschmiedekunst gearbeitet. Er benutzte die Meisterpunze mit seinen Initialen SBF und ist einer der letzten, die noch keine neueren Materialien verarbeiteten.  - In Nürnberg eröffnet die thurn und taxis Post alias Fahrpost ihre Strecke nach Coburg. - In Nürnberg erhält der postamtserbberechtigte Johann Franz Somigliano (--) auf Befehl des Kaisers das Amt des nürnberger Postmeisters gegen die Interessen der Familie Thurn und Taxis, was sich aber drei Jahre hinzieht und er sich danach doch mit 14.000 Gulden auszahlen lässt. Gleichzeitig wird zur berittenen Post eine dauerhafte Postwagenroute Nürnberg~Coburg~Jena~Leipzig zur Personenbeförderung eingerichtet. - In Parsberg Herrnried erhält Wilhelm Ludwig von Rummel (--) drei Viertel von Schloss Herrnried, wobei er sechs Jahre später den Rest dazubekommt,

1701 Wetter: Kein Winter in Weiden. - In der Stadt Neumarkt gibt es ein Gasthaus Zum Schwarzer Bären. - Der in Leipzig geborene nürnberger Instrumentenbauer Johann Christoph Denner (46) hat die Klarinette erfunden. - Der in Neumarkt geborene ingolstädter Universitätsprofessor Johann M. Roß stirbt. - In Burglengenfeld nennt sich das Landgericht seit Jahrhunderten Landgericht auf dem Nordgau. - Der mit Leopoldine Eleonore von Wittelsbach Pfalz Neuburg (St) (22) verheiratete bayerische Kurfürst Maximilian II Emanuel von Wittelsbach (St) (39), der schon Statthalter der spanischen Niederlande ist, verbündet sich im Spanischen Erbfolgekrieg, wegen des eigentlichen aussterbenden Hauses Habsburg, mit dem von Maria Theresia von Habsburg Spanien (St) (+16 83) verwitweten französischen König Ludwig XIV (St) (62), dem Schwiegervater seiner verstorbenen Schwester Maria Anna von Wittelsbach (St) (+16 90), der vermeintlichen zukünftigen französischen Königin, kehrt mit seinem umfangreichen Hofstaat von Brüssel nach München zurück und spekuliert im Falle eines Sieges auf ein Königreich Bayern. - In Neumarkt werden die Aborte morgens bis 07:00 Uhr geleert. - In Neumarkt rauchen sogar schon Bauern. Der neumarkter Bürger Kaspar Schwember verklagt seinen Nachbarn, den Bäcker Jakob Reichenbacher, da dieser in seinem Haus einen Tanzsaal eröffnet hat und Kaspar Schwember ein mögliches Feuer durch Rauchen fürchtet. - In Neumarkt reißt der neumarkter Bürger Ludwig Schneider einem Soldaten, der bei ihm im Zimmer eine Tabakpfeife raucht, diese aus dem Mund und zieht ihn an den Haaren herum, wofür er mit zwei Stunden im Stock im Amtshaus bestraft wird. - In Riedenburg findet ein Hexenprozess wegen Schatzgräberei statt. - Kaiser Leopold von Habsburg (St) (48)  erlaubt dem zollernbrandenburger Markgraf Friedrich III von Zollern Brandenburg (St) (44) eine Standeserhöhung zum König von Preußen. - In Nürnberg finden im Haus des Pietisten Wirth private Bibelstunden statt. - In Neumarkt sind Konrad Wolf, Matthäus Bredauer, Hans Gerog Ganz, Martin Eder und Hans Georg Reindl Bürgermeister und xxx von Ulm ist Schultheiß. - In Neumarkt beginnt der neue Stadtarzt alias Stadtphysikus Anton Winter mit folgender Gebührenordnung: Der erste Krankenbesuch kostet 45 Kreuzer, jeder weitere 10 Kreuzer, Besichtigung des Harns 10 Kreuzer. - In Labersricht gibt der Bader Johann Luzner einer an Fieber leidenden Frau ein Brechmittel, wonach sie stirbt. Er wird in Neumarkt angeklagt. - In Neumarkt macht der Wunderheiler Johann Turlavius mit seiner Tinktur von sich reden, weshalb die angeblich Geheilten, besonders der Kupferschmied Balthasar Geisler vor den Schultheiß zitiert und vernommen werden. Nach drei Monaten fordert der Stadtarzt ein Einschreiten gegen Turlavius. - In den spanischen Erfolgekriegen tauscht der neunte Fürstensohn und preußische General Fürst Leopold von Anhalt Dessau (25) auf eigene Kosten die hölzernen Ladestöcke seiner Musketen durch Eisenkopfstöcke aus und kann dadurch bis zu 3 Mal in der Minute schneller schießen als seine Gegner. - In Erlangen gründet der markgräfliche Stadtdirektor Christoph Adam Groß von Trockau (52) eine Ritterakademie für junge Adelige, in der Reiten, Fechten, Tanzen und militärisches Exerzieren gelehrt wird, was die Universitäten nicht anbieten. - Der in Mainz geborene Freiherr Friedrich Karl von Schönborn Buchheim (St) (27) und sein in Steinheim geborener Vater, der kurmainzischen Staatsminister Freiherr  Melchior Friedrich von Schönborn-Buchheim (St) (57) werden in den Grafenstand erhoben. Johann Philipp Franz von Schönborn (St) (28) ist Domherr in Würzburg und lebt in der Residenz. Der kaiserliche Kämmerer und Reichshofrat  Rudolf Franz Erwein von Schönborn (St) (24) erheiratet Wiesentheid durch die Verehelichung mit der Witwe Gräfin Eleonore von Hatzfeld alias Eleonara von Schönborn (St) (22). Sie hat bereits 3 verstorbene Kinder. - In Nürnberg tritt der Wandermarionettenspieler und Komödiant Johann Baptist Hilverding mit 1 Meter großen Marionetten und Bühnenmaschinerie für verschiedene Szenen auf. Er handelt auch mit optischen Geräten und Branntwein. - In Regensburg kommt es zur Affäre Kardinal Graf von Lamberg (50), dem in Wien geborenen katholischen kaiserlichen Principal-Commissär, worüber extra ein Kupferstich erstellt wird. - In Erlangen gibt es in der Neustadt vier Bürgermeister und acht Räte, die zwei Jahre amtieren. - In Regensburg Nittendorf Schönhofen verkauft der Hammerwerksbesitzer Hans Walter Sauerzapf (--) den verfallenen Eisenhammer Schönhofen an den allinger Bauern Sebastian Poschenrieder (--), der ihn wieder aufbaut und ein neues Hammerhaus baut. - In Nürnberg stirbt der katholische thurn und taxis Postmeister Wolfgang Anton von Öxle von Friedenberg (--) mit Postamt im an die St Salvatorkirche angebauten Gasthof Zum goldenen Reh am Roßmarkt alias Josephsplatz 3 mit Rückgebäuden zur Karolinenstrasse 36 unerwartet jung. Weil die Franzosen in Brüssel in die Zentrale der kaiserlichen thurn und taxis Post einmarschiert sind, fürchtet man längere Zeit, dass sich die oberste Postleitung mit ihrem ebenfalls katholischen papsttreuen Gefolge in der evangelischen Stadt Nürnberg niederlässt und beschwört schon apokalyptische Zustände. Tatsächlich wird der langjährige oberste Sekretär Joachim Heinrich Nagel (--) neuer nürberger Postverwalter, bis man den turn und taxis Erbprinz xxx nach Nürnberg schicken und die ehemalige nürnberg Postmeisterfamilie Somigliano mit Johann Franz Somigliano (--) wieder als Postmeister einsetzen kann, die eine Erbanwartschaft auf das Postmeisteramt hat, der aber unerwartet vertröstet wird, weil das Amt für die thurn und taxis Familie vorgesehen sei und sogar ausbezahlt werden könnte. Das Postamt zieht in das Gasthaus Zur goldenen Gans in der Winklerstrasse um, das JA Böner (--) auf einem Stahlstich dokumentiert. - In Altmannstein, das ein Markt ist, bestehen die Reste der niedergebrannten Burg Altmann bis zum ersten Stock, wo auch der Abtrittserker noch zu sehen ist und die Burgmauern mit niedergebrannten Verteidigungsanlagen. Der Bergfried ragt doppelt so hoch über der Ruine. - In Schwandorf gibt es das seit 15 99 bestehende Hammerschloß Ettmannsdorf Ettmannsdorfer Straße 86 und gegenüber das neuerbaute Schloss von Freiherr Peter Wenzel von Rußwurm (--) Ettmannsdorfer Straße 131 (20 24 Musikakademie).

1700 Wetter: Sonniges Jahr mit guter Weinernte. - Neumarkt hat 2.686 Einwohner. - Erbtochter Sophe Luise von Wolfstein wird geboren. - Sophie Magdalene von Zollern Brandenburg Kulmbach (St) wird als Kind von Christian Heinrich von Zollern Brandenburg Kulmbach (St) (39) und seiner Frau Sophie Christiane von Wolfstein (33) geboren. Sie wird Königin von Dänemark. - In Ansbach wird ein türkisches Mädchen getauft. - Der in Neumarkt geborene spanische Hauptmann Johann Christoph Reindl macht in Neumarkt eine Stiftung. - Der Rat der Stadt Neumarkt wird von der Regierung in München beauftragt die Tabakproduktion zu verwalten und den Tabak nach München zu liefern. Adam Roth wird Tabakfaktor. - In Neumarkt wird ein Findelkind vor dem Kapuzinerkloster gefunden. - In der Landgrafschaft Leuchtenberg wird Katharina Winter der Behexung eines Neubaus eines Nachbarn beschuldigt. Es kommt nicht zum Prozess. - In Kötzting findet ein Hexenprozess statt. - In Nürnberg verbietet der Rat der Stadt der Theatergruppe Johann Veltens unter der Führung von Gabriel Möller und Christian Möller ärgerliche Gebärden und Mimiken. - In Nürnberg erwirbt der in Marktredwitz geborene augsburger Kupferstecher Johann Christoph Weigel (39) das Bürgerrecht und heiratet die Schreibmeistertochter und Rechenmeistertochter Barbara Magdalena Schwab. - In Ansbach wird der Orgelbauer Friedrich Siegmund Prediger geboren. - In Freystadt beginnt Graf Ferdinand Lorenz Xaver von Tilly und Breitenegg (--) nach Plänen des graubündener Giovanni Antonio Viscardi (65) mit dem Bau der atemberaubenden Wallfahrtskirche Mariahilf, wohl wissend, dass die zu erwartenden Masse an Wallfahrern betreut werden muss, was bisher bis 16 87 bei der kleinen Wallfahrtskirche drei von Dietfurt strafgefangene und strafversetzte Franziskanermönche, die im ehemaligen Mesnerhaus untergebracht waren, zur Abbüßung ihrer Sünden leiseten, aber von der Stadt Freystadt 16 87 vertrieben wurden. Nur deshalb wird der Neubau, der eigentlich zur Stadtpfarrkirche gehört, durch den Ansturm der Wallfahrer 17 05 von den zurückgekehrten Franziskanermönchen wieder mitgenutzt werden. - In Weiden erwirbt die Familie Stöckel das Gasthaus Hennerloch in der Türlgasse 7 und nennt das Gasthaus in Stöckelbrauhaus. - In Sulzbach wird der pfalzsulzbacher Pfalzgraf-Herzog Johann Christian Joseph von Wittelsbach (St) geboren. - Die Familie von Guttenberg wird in den Freiherrstand erhoben. - Der baufreudige, in Hanau Steinheim geborene bamberger Fürstbischof und mainzer Kurfürst und Erzbischof Lothar Franz von Schönborn (St) (45) erläßt ein Gesetz, daß dergleichen öede Hofstätte alias zerstörte Bauten aus dem 30 jährigen Krieg inner Jahr und Tag angebauet oder in unterbleibendem fall von hoher Obrigkeits wegen eingezogen und käufflich begeben werden sollen. - In Neumarkt sind Konrad Wolf, Matthäus Bredauer und Hans Georg Reindl Bürgermeister. - In Neumarkt beteiligen sich 25 Corporischristbruderschaftler, die sich auch während der Prozessionen geißeln oder große Kreuze tragen. - In Fronberg hat Johann Michael von Schallern das Schallernschloss fertiggestellt. - Bajonette müssen beim Ladevorgang nicht mehr abgenommen werden. - Der reichsstädtische reichenecker Amtspfleger Johann Gottlieb Tucher (38) kauft das sogenannte Weihergut mit dem Schloßel von Johann Georg von Preysing und baut im Garten ein Herrenhaus mit getönten Flächen und hellen Bänderungen. - In Nürnberg wird die Anzahl von Rotbierbrauereien auf 24 und die von Weißbierbrauereien auf 11 beschränkt. - In Regensburg Steinweg wird die Brauerei Auer Bräu gegründet. - Der in St Georgen geborene, in Regensburg aufgewachsene und in Altdorf studierte Gastwirtssohn, Schreibersohn und volkstümliche Erzähler Johann Beer (45) stirbt bei einem Jagdvergnügen, einer m Vogelschießen. - In Regensburg Stadtamhof wird die Weizenbierbrauerei St Magn gegründet. - In Regensburg wird das Gasthaus Zur weißen Lilie Fröhliche Türken Strasse 4 gegründet. - In Schwabach kauft Christian Hannibal Steinmark die Schriftgießerei Schütz im Seiler Dillmeyer Haus für 1740 Gulden. - In Nürnberg wird die Museumsbrücke erbaut und Josephsbrücke oder Königsbrücke genannt. - In Regensburg ist Joseph Hädl (--) als Geigenbauer tätig. Er ist der Sohn oder Bruder von Johann Hädl. Ausserdem ist er als Hemauer Spielmann bekannt. - In Nürnberg arbeitet Sebastian Schelle (--) als Geigenbauer. - In Nürnberg revidiert die nürnberger Börse die Wechselordnung in bezug auf Indossamente. - In Nürnberg Erlenstegen wird das Renaissance Schloss Oberbürg Oberbürger Strasse 1 von Graf xxx von Polheim (--) in ein Barock Schloss umgebaut. - In Regensburg Köfering lässt Graf xxx von Lerchenfeld (--) nach 20 Jahren Umbau von Wasserschloß Köfering einen barocken Park mit Gartenpavillon anlegen. Der Umbau wird weitere 20 Jahre dauern. - In Ansbach erbaut Gabriel de Gabrieli (29) das barocke Adelspalais Jaxtheim in der Platenstrasse. - In Schwabach wird das Gasthaus Zum schwarzen Adler in der Zöllnertorstrasse 1 die schwabacher katholische kaiserliche thurn und taxis Posthalterei.

1699 Wetter: Totale Sonnenfinsternis in Nürnberg. - Das Hofbräuhaus in Neumarkt gehört dem katholischen bayerischen Kurfürst Maximilian II Emanuel von Wittelsbach (St) (37). - Der neue herzoglichwittelsbachbayerische neumarkter Schultheiß Johann Georg von Neumayer (--), der zwei Jahre zuvor den Möningerberg gekauft und ihn sofort abgeholzt hat, beginnt sich darauf ein eigenes Schloß mit einer Schloßkapelle zu bauen. Obwohl er dort schon seit dem Kauf  16 97 ein eigenes Brauhaus besitzt, in dem er eigentlich nur zum Eigenverbrauch möninger Weißbier für sich brauen darf oder es  als Arzneimittel an persönliche Freunde nach Neumarkt ausführen darf, verkauft er dieses billige Bier in weiteren Kreisen in der Region, wogegen sich sofort der Rat der Stadt Neumarkt zu wehren beginnt. - Der in Burg Obersulzbürg geborene unverheiratete Grafensohn Wolfgang Ludwig von Wolfstein (24), der Sohn des 16 93 verstorbenen Graf Albrecht Friedrich von Wolfstein, Freiherr von Obersulzbürg und Birnbaum (++) und der Grafentochter Sophie Luise von Castell Remlingen (55) stirbt. - In Nürnberg wird Paul Martin Alberti offizieller Militärgeistlicher. - In Amberg wird der spätere klosterensdorfer Abt Anselm Desing geboren. - Der bei Hof festgenommene Räuberhauptmann Nikol List (43) wird gerädert. - In Nürnberg gründet der Rat durch Johann Konrad Feuerlein eine Armenschule um die von den Pietisten befürchtete Verwahrlosung der armen Kinder. - In Nürnberg bringt der Kupferstecher und Kunsthändler Johann Alexander Böner (52) hunderte Ansichten von Nürnberg in seinem Werk Des heiligen römischen Reichs Stadt Zierdte heraus. - In Nürnberg bringt der Verleger Wolfgang Moritz Endter das Johann Pachelbel (46) Werk für Orgel Hexachordum Apollinis inklusive der berühmten Aria Sebaldina heraus. - In Neumarkt sind Konrad Wolf, Matthäus Bredauer, Hans Georg Ganz und Hans Georg Reindl Bürgermeister. - Der neumarkter Hofkastner David Hain aus Woffenbach (--) erhält vom Rat der Stadt Neumarkt wegen des Brauens von Dünnbier ein Brauverbot. - In Bayreuth lässt sich der in Bayreuth geborenen Markgraf Christian Ernst von Zollern Brandenburg Bayreuth (St) (55) als Triumphator über die Türken auf dem Markgrafenbrunnen verewigen. Neben ihm steht sein Kammerzwerg Johann Tramm aus Stammbach, der wie sein Herr vergoldet ist. - Laut Zedleriana (von 17 31) werden bis ins nächste Jahr alle Musketen mit Luntenschlössern von den mit Steinschlößern versehenen Finten ersetzt und höchsten als Festungswaffen verwendet, obwohl sie ein höheres Kalilber verschießen, weiter schießen und bei den Zündvorgängen und beim Zielen viel zuverlässiger sind. Alle Fuß-Knechte erhalten Flinten. - In Nürnberg kauft Georg Rochus Weber die Gaststätte Bratwurstglöcklein Sebalder Platz links neben der Sebalduskirche an der Moritzkapelle, die auf dem sebalder Friedhof stand. - Der in Hersbruck geborene spätere unfreiwillige preußische Hofnarr beim Tabakskollegium Jacob Paul Gundling (26) begleitet den nürnberger Patrizier Jacobus von Tetzell bei seiner Reise nach Holland und England. - Die in Ansbach geborene Markgrafentochter Dorothea Frederike von Brandenburg-Ansbach (St) (23) den in Baden geborenen Graf Johann Reinhard III von Hanau (St) (34). - In Velburg zieht der aus Ostpreußen stammende katholische Eremit Konstantin Plack auf den Hohenberg alias Kalvarienberg. - In Sulzbach-Rosenberg Haunritz wird der Eisenhammer in eine Papiermühle umfunktioniert. - In Amberg wird die Fronfeste erbaut und als Gefängnis alias Zuchthaus genutzt. - In Nürnberg heißen laut der historischen Karte Hegel / Egloff von 18 74 Strassen und Plätze folgendermaßen: Der Hauptmarkt heißt nur Markt, der Hans Sachs Platz heißt Spital Kirchhof, die Martin Treu Strasse heißt Zotenberg, die Theresienstrasse heißt Diligengasse, die Rotschmiedsgasse heißt Unteres Taschenthal, die Tucherstrasse heißt Alte Ledergasse, die Innere Cramer Klett Strasse heißt Beim Werderthürl, Rosental heißt Elende Gasse, die Lorenzer Strasse heißt Lorenzer Platz, die Peter Vischer Strasse heißt Catharinen Graben, die Königstrasse ist dreigeteilt und heißt von Norden nach Süden Unterhalb Lorenzen, Oberhalb Lorenzen und ab der Mauthalle Bei dem Frauen Thor, die Karolinenstrasse heißt Am Fischbach, die Brunnengasse heißt Roth Gasse, die Adlerstrasse heißt Rossmarkt, die Kaiserstrasse heißt Unter den Hutern, der Josephsplatz heißt Kornmarkt, die Kurt Schumacher Strasse heißt Kohlhütten, die Jakobstrasse heißt Auf dem Steig, die Färberstrasse heißt Auf der Walch, die Ottostrasse heißt Lodergasse, die Ludwigstrasse heißt Schmidtgasse, die Karl Grillenberger Strasse heißt Beim Bräuhaus. Westtor und Mohrengasse gibt es noch nicht, die Obere Kreuzgasse heißt Bei der Kalkhütte, die Mittlere Kreuzgasse heißt Kreuzgasse, die Untere Kreuzgasse heißt Auf der Sägmühl, die Maxbrücke heißt Steinernebrücke, der Maxplatz heißt Neuerbau, die Neutorstrasse und die Lammsgasse heißt Hintere Füll, die Agnesgasse heißt Hundsgässchen, die Albrech Dürer Strasse heißt Zisselgasse, der Albrecht Dürer Platz heißt Milchmarkt, die Bergstrasse heißt Beim Thiergärtnerthor, der Paniersplatz heißt Ponersberg, die Schildgasse heißt Drahtschmiedgasse, die Burgstrasse heißt Unter der Veste, die Theresienstrasse heißt Diligengasse, der Egidienplatz heißt Diligenhof, der Theresienplatz hießt Heumarkt, der Weberplatz heißt Schwabenberg und die Museumsbrücke heißt Barfüßerbrücke. - In Regensburg Regendorf verkauft Franziska Adelheid von Braittenburg (--) das Schloss Regendorf an den oberpfälzer Freiherr Philipp Anton Leopold von Oberndorff (--). - In Nittenau stirbt der Posthalter Johannes Andre Pockh als das Kellergewälbe seines thurn und taxis Posthauses alias Gasthaus Zur .. an der Prager Strasse einstürzt. Er hinterlässt eine schwangere Witwe und drei eigene Kinder. Der zuständige katholische regensburger thurn und taxis Postmeister Baron xxx von Sickenhausen (--) genehmigt, dass die Witwe die Posthalterei weiterführt. - In Mülhausen ist die Burg Wappersdorf seit einigen Jahrzehnten zu einem kleinen Schlösschen umgebaut, wobei sich über dem Eingangsportal das Wappen von xxx von Freistatt befindet.

1698 In Oehringen heiratet der in Burg Obersulzbürg geborene Graf Christian Albrecht von Wolfstein Sulzbürg (26) die Grafentochter Auguste Friederike von Hohenlohe Oehringen (21). - Der in Neumarkt geborene klosterwaldsassener Abt Albert Hausner (51) lässt mit 15 barocken Gebetssäulen einen Rosenkranzstationsweg vor der Dreifaltigkeitskirche Kappl errichten. - In Neumarkt wird von Balthasar Böck ein fahrbarer Drache und ein Einhorn zur Karfreitagsprozession bemalt. - In Nürnberg werden die fürstlich sachsen zaitzischen Comoedianten verpflichtet keine Obszönitäten zu zeigen. - In Nürnberg erwirbt der in Redwitz geborene augsburger Kupferstecher Christoph Weigel (44) das Bürgerrecht und verlegt sein erstes Buch Bilderlust von etwa 70 Büchern. Sein Buch Abbildung der gemeinnützlichen Hauptstände erscheint in Regensburg. - In der Gegend von Bayreuth treiben Nikol List (42) und seine Räuberbande ihr Unwesen. Nikol List (42), der in Sachsen einen Gasthof zur Tarnung betreibt, begeht den größten Kirchenraub aller Zeiten in Lüneburg, wo er mit einem Nachschlüssel 5 Kilogramm Gold, Silber, Perlen und Edelsteine stiehlt. Der Räuberhauptmann Nikol List (42) und zwei seiner Bandenmitglieder werden bei Hof gefangen genommen. Der Räuber Horn wird in Hof hingerichtet. Nikol List (42) wird nach Celle ausgeliefert und dort gefoltert. Während der Folter wird Opium bei ihm gefunden, was erklärt, dass er sich vor der Folter nicht fürchtete. - Der aus Hilpoltstein stammende lutherische Theologe und Inspektor der Alumnen in Altdorf Gustav Georg Zeltner (21) wechselt von Altdorf als Vikar und Metaphysikprofessor nach Nürnberg an das Aegideumgymnasium. - In Nürnberg steigt ein Dieb durch den Ofen der Sakristei in die Kirche St Johannis ein und entwendet silberne und goldene Kannen und Löffel für 200 Gulden. - In Nürnberg schafft der Rat der Stadt die Fechtschulen ab. - Burg Kürn brennt durch einen Blitzschlag ab. - Der klosterlangheimer Abt Gallus Knauer stellt den Ostbau des Barockschloß Tambach fertig. - In Neumarkt sind Konrad Wolf, Matthäus Bredauer und Hans Georg Reindl Bürgermeister. - In Nürnberg wird ein großes Schauturnier abgehalten. - In Amberg werden auf der Stadtbrille die beidseitigen Türmchen und das dritte Geschoß über dem mittleren Joch abgerissen und die Anlage wird einheitlich bedacht. - In Hemau wird das zerstörte Schloß Laufenthal wiederaufgebaut. - Die katholische kaiserliche thurn und taxis Post und mit ihr ihre Postillione hat mit Autoritätsproblemen zu kämpfen. Die von ihr eingerichteten Poststellen werden korrumpiert, erpresst und ignoriert. Auch die extra angelegten Poststrassen werden zugebaut. Dazu halten sich die Reisenden nicht an die Leihordnung. Sie reiten mit überladenen Pferden über Abkürzungen und teils doppelte und dreifache Strecken, wodurch die Pferde zu Tode geritten werden.  - In Nürnberg beginnt der Augsburger Matthäus Seutter (20) eine Weiterbildung beim katholischprotestantisch konvertierten nürnberger Notar Johann Baptist Homann (34), wo er sich mit der Erstellung von Landkarten beschäftigt.

1697 Reichskrieg gegen den französischen König Ludwig XIV. - In Neumarkt kauft sich der herzoglichwittelsbachbayerische neumarkter Schultheiß Johann Georg von Neumayer (--) den Mönigerberg von der katholischen Geistlichen Verwaltung in Neumarkt und dem Deutschordenspflegamt Postbauer und baut darauf ein Brauhaus. Weil er den Baumbestand auf dem Berg abholzt, aber den Neubruchzehent dem katholischen Kloster Seligenporten als auch dem katholischen möninger Pfarrer xxx (--) verweigert, gibt es sofort Ärger. - In Ansbach ersticht der adelige Page Leonhard von Eyb (--) seinen Schuhknecht im Jähzorn, wofür er einen halbjährigen Arrest erhält und als zusätzliche Strafe an drei Türkenfeldzügen teilnehmen muss. - In Nürnberg wird auch dem ehrbaren zweiten Stand aufgrund vielfacher interner Hochzeiten zugebilligt sich wie der erste ratsfähige Stand der Stadt Nürnberg, das Patriziat als edel zu titulieren. - Der in Mörsheim geborene Johann Martin von Eyb (66) wird neuer eichstätter Fürstbischof. - Der Grafensohn Christian Albrecht von Wolfstein Sulzbürg (25) tritt nach einer Kavaliersreise nach Belgien und Italien die Herrschaftsnachfolge an und wird zu Graf Christian Albrecht von Wolfstein Sulzbürg (25). - In Neumarkt wird das Kupferdach des Schlossturms abgenommen und verkauft. - In Nürnberg ist der Name Christkendleinsmarck alias Christkindlsmarkt etabliert. - Der katholische bayerische Kurfürst Maximilian II Emanuel von Wittelsbach (St) (35) gründet die Bayerische Post als Konkurrenz zu Thurn und Taxis. - In Nürnberg findet der Streit zwischen Stadtadel alias Patizier und Landadel alias reichsritterlichem Adel ein offizielles Ende, indem Kaiser Leopold von Habsburg (St) (44)  den Rat der Stadt Nürnberg das Prädikat Edel verleiht, was aber auch zur Folge hat, dass kein adeliger Patrizier mehr Geschäften nachgehen darf. - In Amberg wird den ehemalgien Franziskanermönchen nächst dem marianischen Gotteshaus eine Wohnung eingeräumt. - Die Familie Voit von Rieneck wird von Kaiser Leopold von Habsburg (St) (44) in den Grafenstand erhoben. - Der zweitältesten sächsischen Kurfürstensohn und streng lutherisch erzogenen polnische König August II von Wettin alias August der Starke (St) (27) verheiratet mit  Christiane Eberhardine von Zollern Brandenburg Bayreuth  (St) (26) konvertiert heimlich bei Wien zum katholischen Glauben und wird König von Polen und Großherzog von Litauen. - In Nürnberg brennt die Egydienkirche nieder. - Der in Bamberg geborene Johann Friedrich Karg von Bebenburg (49) wird vom in München geborenen kölner Erzbischof Joseph Clemens von Wittelsbach Bayern (St) (26) in den Freiherrnstand erhoben. - In Deining baut Johann Franz von Löwenthal das Deininger Schloss wieder auf. - In Ansbach gibt Friedrich Heinrich von Seckendorff (St) (24) seinen Dienstauf und wechselt zur kaiserlichen Armee unter dem habsburger Feldherrn  Eugen von Savoyen (St) (34). - Die bei Hamburg geborene Tochter und ehemalige pfalzneuburger Pfalzgräfin der ehemaligen in Sulzbach geborenen österreichisch tiroler habsburger Erzherzogin Hedwig von Wittelsbach Pfalz Sulzbach (St) (++) Anna Maria Franziska von Sachsen Lauenburg (St) (25) heiratet den homosexuellen und letzten Großherzog Gian Gastone de’ Medici von Toskana (St) (26), wobei sie mit ihm in 40 jähriger Ehe keine Kinder zeugen wird, wodurch die Medicis 17 37 aussterben. - In Nürnberg erhält Juliana Dorothea Tucher (43) die Erlaubnis unter Stand den nürnberger Truppenleutnant Johann Georg Vogel zu heiraten, den man zum Unterkommandanten der nürnberger Festung Lichtenau befördert, wohin sie ihn begleitet. - In Erlangen gibt es in der Neustadt vier Bürgermeister, die ein Jahr amtieren, davon drei Franzosen und ein Deutscher. - Der in Nürnberg geborene altdorfer Universitätsprofessor Johann Christoph Wagenseil (64) erwähnt in seiner  nürnberger Stadtgeschichte De ... civitate norembergensis commentatio .. den Christkeindleinsmarck alias Christkindlesmarkt. - In Regenstauf lässt Freiherr Johannes Jakobus von Bazendorf und seine Frau Maria Katharina Elisabeth Sybille  ihr Schloß Hirschling in den Stil des Barocks umbauen. - In Nürnberg gibt es einen gedruckten Fahrplan für die Verbindung der thurn und taxis Postkutsche alias Fahrpost Nürnberg~Dresden, wobei die durchschnittliche Reisedauer mit 65 Stunden angegeben wird, die kaum eingehalten wird. - In Altdorf wird die nürnberger Universität in Altdorf alias Altdorfina zur Volluniversität erklärt, was mit der Erlaubnis Doktoren der Theologie zu ernennen, verbunden ist.

1696 Reichskrieg gegen den französischen König Ludwig XIV. - Der Grafensohn Christian Albrecht von Wolfstein Sulzbürg (24) macht eine Kavaliersreise nach Belgien und Italien. Sein Vater ist Graf Albrecht Friedrich von Wolfstein (--). Seine Mutter ist die Grafentochter Sofie Luise von Castell Remlingen (--). die Tochter von Graf Wolfgang Georg von Castell Remlingen (++) und Grafentochter Sophie Juliane von Hohenlohe Waldenburg Pfedelbac (++). -  In Neumarkt wird ein türkischer Kriegsgefangener auf den Namen Joseph Bernhard Neymarker (--) alias Neumarkter getauft. Sein Taufpate ist Generalfeldmarschall xxx von Souyer (--). - In Ansbach sterben fast alle verhexten Kinder des Stadtmusikanten Kirchner. - In Neumarkt wird in einer Feuerverordnung vor zu trockenem Tabak, den jeder Bürger anbauen und unterm Dach trocken darf, gewarnt. - In Nürnberg wird das Patriziergeschlecht Rieter in den Freiherrenstand erhoben. - In Neumarkt wird der Türke Alba Gracia zu Joseph Bernhard Neumarkter getauft. - In Velburg baut Graf Ferdinand Lorenz Xaver Tilly und Breitenegg (--) mit Hilfe des Barockbaumeister Giovanni Antonio Viscardi (--) Burg Helfenberg in Lengenfeld in das Barockschloss Helfenberg um, das 365 Fenster und 3 Stockwerke hat und 120 Schuh lang ist. - In Nürnberg wird im Februar die Theateraufführung des Handwerkers Georg Hengel d. Ältere (--) und seiner Truppe nur genehmigt um die Bürger, die sonst in die Wirtshäuser auf dem Land ausweichen, in der Stadt zu halten. - In Nürnberg wird auf Anregung der theaterinteressierten Großkaufleute die Oper Die Eroberung Jerichos im Fechthaus aufgeführt, wofür mit beträchtlichen finanziellen Mitteln extra ein junger Kastrat geholt und dieser von einem Musiklehrer geschult wird. - In Eichstätt wird der Brauch des Brautausstoßens, bei dem zuhause die Braut aus der Gemeinschaft der Ledigen ausgestoßen wird, verboten. - In Eichstätt wird der Löll oder Döll, ein Strohmann, verboten. Während der Fastnacht wird er eigentlich durch die Strassen geführt, die Bevölkerung richtet über seine Verfehlungen und am Ende wird er für seine Schandtaten verbrannt. - In Eichstätt gibt es 15 Bäcker, 8 Melber, 25 Metzger, 14 Bierbrauer, 22 Wirte, 23 Schuster, 11 Rotgerber, 6 Weißgerber, 13 Maurer, 8 Tuchmacher, 13 Weber und 17 Krämer mit einem Großkaufmann.- In Nürnberg tritt der Vordere Losunger Paul Albrtecht Rieter nach der Ablehnung seiner Verbesserungsvorschläge für die unglaubliche Verschuldung Nürnbergs zurück. - In Nürnberg wird die Poststelle von der Hirschelgasse an die Salvatorkirche verlegt. - In Amberg ist der Doktor der Medizin und amberger Stadtphysikus alias Stadttarzt Jakob Vellhorn Präfekt der grösseren Kongregation Mariä Verkündigung. - Im nürnberger Dominikanerkloster Burgstrasse 6 wird die Kirche außen renoviert und wegen des Brandschadens an der Egidienkirche dem Aegidianum  zur Nutzung überlassen. - In Nürnberg wird für die Post ein neues Gebäude am Roßmarkt alias Josephsplatz 3 errichtet, das Kaiserliches Oberpostamt alias Briefpost heißt und das zum Gasthaus Zum goldenen Reh. gehört. - In Neumarkt ist Hans Georg Reindl Bürgermeister. - In Nürnberg betreiben Konrad Stör und der Zuckerbäcker Georg Albrecht ein Kaffeehaus hinter dem Rathaus in Richtung Obstmarkt. - Laut dem Koch Johann Peter Albrecht sind Kaffee, Tee in Verruf. - In Velburg errichet man auf dem Hohenberg drei Kreuze und macht ihn damit zum Kalvarienberg, wodurch der Berg zu einem Wallfahrtsort wird, wodurch die Pfarrkirche in Geldsorgen kommt. - In Döllwang bei Deining stürzt bei der Kirchenerweiterung der Kirchturm ein, wobei der Chor und die Sakristei verschüttet werden. - In Altdorf erhält die nürnberger Akademie in Altdorf alias Altdorfina die vom Apotheker und Poet Johann Leonhart Stöberlein (++) vermachte Privatbibliothek philosophischer Bücher und Blättern, auf denen ua eine zweiköpfige Schlange aus Panana abgebildet ist. - In Nürnberg tritt der ungarische Kapellmeister Johann Sigismund Kusser (36) auf, der ua schon am Ansbacher Hof tätig war. - In Allersburg bei Hohenburg wird mit dem Führen eines Kirchenbuches begonnen, in dem Taufen bis 19 19, Trauungen bis 19 61 und Beerdigungen bis 19 07 aufgeführt werden, Geburtstage aber nicht.

1695 Reichskrieg gegen den französischen König Ludwig XIV. - In Amberg schenkt der amberger Spitalpfarrer Wolfgang Jakob Seldlmayer (--) der amberger Pfarrkirche, die noch den Status einer normalen Kirche hat, ein Marienbild mit Kind, das er selbst von einem kastler Bürger geschenkt bekommen hat und das durch angeblich übernatürliche Kräfte beim Bildersturm nicht verbrannt sondern nur angesengt im Kloster Kastl 15 90 gefunden worden sein soll. Das Bild wird öffentlich ausgestellt und initiiert eine Marienverehrung. - In Neumarkt baut der Schreiner Hans Hausner zur Karfreitagsprozession ein fahrbares Fegefeuer. - In Neunburg vorm Wald wird der neunburger Hüttenmeister Franz Wagner, der nach Plößberg zu einer Wahrsagerin geritten war, vom Landrichter zu zwei Wochen Gefängnis alias Zu chthaus verurteilt. - In Altdorf wird der hilpoltsteiner Predigersohn und lutherische Theologe Gustav Georg Zeltner (--) neuer Inspektor der Alumnen. - In Nürnberg explodiert die Pulvermühle am Sandbühl. - Der Rat der Stadt Nürnberg ordnet für das nürnberger Militär einen sonntäglichen Gottesdienst in der Salvatorkirche an. - In Nürnberg wird der nürnberger Organist Johann Pachelbel (42) Organist in der Sebalduskirche. - Die Kupferstechertochter Maria von Sandrart heiratet Wolfgang Moritz von Endter. - Das Wucherverbot mit Androhung von Kirchenbann wird durch ein Reichszinsedikt aufgehoben. - In Nürnberg wird ein Reithaus im Marstall erbaut. Im Schuldnerturm müssen die Gefangenen um Almosen betteln. - In Bayreuth wird vom in Bayreuth geborenen Markgraf Christian Ernst von Zollern Brandenburg Bayreuth (St) (51) für den angrenzende Brandenburg Weiher vor dem Ordensschloß St Georgen mit dem Bau von Segelschiffen begonnenum mit den auf dem Würmsee fahrenden Prunkschiff Bucentaur mit 64 Ruderern, das bereits 16 65 vom Stapel lief, mitzuhalten. . - Der in Kronach geborene und in Wien, Rom und Paris studierte kaiserliche Militär Johann Maximilian Welsch  (24) ist für den Festungsbau zuständig. - In Neumarkt ist Hans Georg Reindl Bürgermeister. - In Nürnberg ist in der Stadtbibliothek das mit Handkurbeln und Zahnradgetriebe betriebene Dreirad des durch Unfall oder Geburt verkrüppelten Uhrmacher Stephan Farfler (++) ausgestellt. - Der resignierte würzburger Domherr Graf Johann Otto von Dernbach alias Graf von Franken heiratet Gräfin Maria Eleonora Charlotta von Hazfeld. Ihre Mutter ist Baronin Catharina Elisabetha von Schönborn. - In München wird der uneheliche Sohn Emanuel-Francois-Joseph (St) des in München geborenen bayerischen Kurfürst Max Emanuel von Wittelsbach Bayern (St) (32) und dessen langjährigen adligen wallonischen Mätresse Agnes Le Louchier alias Gräfin Agnes Franziska von Arco.(St) (35), provisorisch verheiratet mit einem seiner Offiziere Graf Ferdinand von Arco, gezeugt, zur Verschleierung in Amsterdam geboren und als Eques Bavariae legitimiert. - In Sulzbach gibt der pfalzsulzbacher Herzog Christian August von Wittelsbach (St) (73). verheiratet mit der Grafentochter Amalie von Nassau Siegen (St) (80). ein Festbankett. Beide sind zum katholischen Glauben konvertiert. Sein einziger Sohn Theodor Eustach (St) (36) ist verheiratet mit Prinzessin Marie Eleonore von Hessen Rheinfels Rotenburg (St) (73). Seine einzige Tochter Amalia Sophia Maria Therese von Wittelsbach (St) (44) ist Nonne in der Kupfergasse in Köln. Drei seiner Kinder sind bereits tot. - In Schwabach wird das Schloss Unterreichenbach an den aus einer österreichischen Exulantenfamilie stammenden Johann Adam Permayr (--) verkauft. - In Nürnberg stirbt der katholische thurn und taxis Postmeister Johann Jakob von Öxle von Friedenberg (--), woraufhin sein Sohn Wolfgang Anton Öxle von Friedenberg (--) neuer nürnberger Postmeister im Postamt im Gasthaus Hirschvogelhaus in der Hirschelgasse 21, das dem nürnberger Patrizier xxx Rieter(--) gehört, wird. Den eigentlich erbberechtigte Johann Franz Somigliano (--) , der im kaiserlichen Heer dient, hält man für verschollen. Der Verwandte Paul Albrecht von Rieter (--) wird im Folggejahr vorderster nürnberger Losunger und Schultheiß ist, weshalb es keine der üblichen Ratsproteste gibt und obwohl Wolfgang Anton Öxle von Friedenberg (--) ebenfalls im Folgejahr in den auf 12 Jahre gemieteten unmittel an die St Salvatorkirche angebauten Gasthof Zum goldenen Reh am Roßmarkt alias Josephsplatz 3 mit Rückgebäuden zu Karolinenstrasse umzieht, der der lorenzer Kirchenpredigerfamilie Wülfer gehört und extra für die Postzwecke umgebaut wird. Nur den Kauf des Anwesens durch einen Nichtbürger versucht der evangelische Rat zu verhindern und kauft es deshalb selbst für 13.000 Gulden. - In Schwabach ist das Gsthaus Fürsenherberg am Königsplatz 29 die schwabacher katholische kaiserliche thurn und taxis Posthalterei. - In Heilsbronn besucht der evangelische Theologensohn und spätere Physiker Johann Wilhelm Baier (16) die Fürstenschule.

1694 Reichskrieg gegen den französischen König Ludwig XIV. - In Ansbach ersticht der Ballmeister Mayer den fremden Fechtmeister Gerlach bei einem Duell, wofür er einen halbjährigen Arrest erhält und als zusätzliche Strafe an drei Türkenfeldzügen teilnehmen muss. - Grenzverträge betreffend das Schultheißenamt Neumarkt mit Eichstätt. - Der evangelische nürnberger Großhändler und fürstlich sachsencoburgsaalfelder Geheimrat Johann Friedrich Wilhelm Buirette von Oehlefeld kauft das Rittergut Wilhelmsdorf bei Emskirchen. - In Eichstätt wird der alte Brauch des Pfingstvogels bei dem sich am Pfingstmontag vom Kirchengewölbe eine Taube als Heiliger Geist niederlässt und dabei einem emporschauenden Kirchenbesucher ein Wasserguss treffen muss, weshalb dieser dann als Pfingstvogel entsprechend ausstaffiert zum Tanz geführt wird, verboten. - Der nürnberger Johann Löhner wird Organist an der nürnberger Kirche St Lorenz. - In Sulzbach wird der Erbprinz pfalzsulzbacher Pfalzgraf-Herzog Joseph Karl Emanuel August von Wittelsbach (St) geboren. - In Neumarkt sind Hans Georg Reindl, Heinrich Michael Löhel und Hans Leonhard Schneider Bürgermeister. - Der mit der als nicht standesgemäß empfundenen Grafentochter Sophie Christiane von Wolfstein Sulzbürg (St) (27) verheiratete Markgraf Christian Heinrich von Brandenburg Kulmbach (St) (33) zieht von Schwarzenbruck ins markgräfliche Schloss Schönberg über der Stadt Pegnitz. - In Nürnberg wird die Bäckerherberge gestiftet. - In Regensburg wird im Dominikanerkloster Ägidienplatz 2 im mittelalterlichen Hörsaal eine Kapelle eingerichtet. - In Regensburg erbt Graf Johann Georg von Königsfeld (St) (15) das Gut Alteglofsheim.  - Im Deining Lengenbachtal hadert der oberbuchfelder Dorfhirte Johann Brand, der ein gelähmtes Kind, mit seinem Schicksal. Nach einem schweren Gewitter hat er einen Traum und beginnt als Buße für das vermeintlich von ihm verschuldete Unglück mit dem Bau einer Kapelle in Form einer Martersäule, was ihm der Bischof auch erlaubt. Der Bau wird zu einem Wallfahrtsort. - In Nürnberg stirbt die bürgerliche österreichische Hofkammerprokuratorentochter alias Rechtsanwalt, in der protestantischen Mystik verwurzelte geistliche Lyrikerin und verwitwete Freifrau Catharina Regina von Greiffenberg (61) nach 15 Jahren in Nürnberg. - In Regensburg gibt es am Königshof den Hundsgraben, der mit Wasser gefüllt ist. - In Regenstauf ist Graf Johann Siegmund Anton Franz von Reisach (24) neuer Besitzer von Burg Ramspau, die in 33 Jahren abgetragen und als neues Barockschloß Ramspau im Regental wiederaufgebaut wird. - In Regenstauf besitzt der Landsasse Josef von Reisach (--) das eher bescheidene Schloß Steinsberg. - In Neumarkt wird Sebastian Pemler von Stepperg und Bemels (--) neumarkter Schultheiß.

1693 Reichskrieg gegen den französischen König Ludwig XIV. - Die Stadt Neumarkt besitzt: Rathaus, Stadtschreiberei alias Bürgerhof, Waaghaus in der Klostergasse 4, 3 Braunbierbrauhäuser, Malzmühle alias Sägmühle am unteren Tor, Haus des Türmers in der Türmergasse 10, Haus des Marktknechts, Haus des Wasenknechts alias Pfändknechts, Haus des Maulwurffängers in der Bräugasse, in dem die Hebamme wohnt, Haus des Nachtwächters in der Zißlergasse, Haus für beide Hirten bei den Lündten, Stadtschule und Lateinschule, Ziegelhütte, Wildbad, Haus Grießmayer alias Kommandantenhaus des Garnisonskommandanten Obere Marktstrasse 22 (20 24 Fielmann). - Graf Albrecht Friedrich von Wolfstein Sulzbürg (49), verheiratet mit Sophie Luise von Castell Remlingen (48) stirbt. - In Neumarkt baut der Schreiner Hans Hausner zur Karfreitagsprozession ein fahrbares Herz in welchem Jesus ruht. - In Kelheim wird die angesehene städtische Beisitzerin und Kapellenmeisterwitwe Maria Barbara Reichwein und ihr Freund Joseph Iganz Rieder wegen Zauberei als Hexe verhaftet aber wieder entlassen. - Das Pfarrdorf Kemnath mit Poststation bei Neunburg vorm Wald erhält die Braugerechtigkeit. - In Nürnberg wird der Bauernpranger wieder auf dem Markt aufgestellt. - In Amberg ist der kurfürstliche Rat und Regierunssekretär Herr Dominikus Felix Ignaz Brandstetter Präfekt der grösseren Kongregation Mariä Verkündigung. - In Nürnberg wird der Bauernpranger wieder auf dem großen Markt aufgestellt. - In Bayreuth heiratet Christiane Eberhardine von Zollern Brandenburg Bayreuth (St) (22) den zweitältesten sächsischen Kurfürstensohn und streng lutherisch erzogenen August II von Wettin alias August der Starke (St) (23), der schon zwei Wochen nach der Heirat alleine nach Venedig zum Karneval reist. - In Neumarkt sind Heinrich Michael Löhel und Konrad Kolb Bürgermeister. - In Deining verkauft Kaspar Geisler das Rittergut an den ehemaligen neumarkter Forstmeister, ehemaligen Schultheißenamtskommissär und Hauptpfleger von Wolfstein Johann Heinrich Franz von Löwenthal (--). - In Winterstein stirbt Gratianus Tucher (76), der die Sezierung seiner Leiche zur Ergründung seiner zeitlebens kränklichen Zustandes bestimmt, wodurch Blasensteine und ein Pankreasgeschwür festgestellt werden. - Der Witwer und katholische bayerische Kurfürst Maximilian II Emanuel von Wittelsbach (St) (31) verlobt sich mit der in Düsseldorf bereis zwei Jahre lang schwer an TBC erkrankten und wieder leicht genesenen, in Neuburg geborenen Prinzessin Leopoldine Eleonore von Wittelsbach von der Pfalz Neuburg (St) (13), die 3 Wochen später nach einer Woche Fieber in Düsseldorf stirbt. - Der Enkel der vom Rittergut Pilsach vertriebenen Adelsfamilie Senfft von Pilsach, Adam Ernst Senfft von Pilsach (45) verschafft seiner Familie wieder ein eigenes Rittergut, allerding in Löbnitz bei Leipzig. Das Rittergut in Pilsach ist seit 5 Jahren verkauft. - In Hohenfels Raitenbuch geht die Hofmark Raitenbuch in den Besitz des regensburger Domkapitels über. - In Nürnberg verlässt der Glasmaler Johann Ludwig Faber (--) die Stadt.

1692 Reichskrieg gegen den französischen König Ludwig XIV. - Die Familie von Seiboldsdorf wird in den Grafenstand erhoben. - In Nürnberg wird der Maler, Portraitist und Vollwaisenkind Justus Amling (--), der beim Fechthaus wohnt, Spitalmaler und darf im Heilig Geist Spital die Malerarbeiten ausführen. - In Nürnberg errichtet der nürnberger Kaufmann Johann Philipp von Wurzelbau (41) eine Sternwarte auf seinem Haus am Spitzenberg. Das Dach ist aufklappbar. - In Nürnberg wird die Dienstmagd Dorothea Kaufmann als Hexe laut einem Gutachten von Theologen bezichtigt. Der nürnberger Ratskonsulent Dr Scheurl (--) begutachtet die Vernehmungsprotokolle und veranlasst sie freizulassen. - In Neumarkt sind Hans Georg Ganz, Hans Georg Reindl, Heinrich Michael Löhel und Konrad Kolb Bürgermeister. - Der in Herzogenaurach geborene preußische Geheimrat Veit Ludwig von Seckendorff (66) wird Gründungskanzler der Universität Halle. - In Amberg wird auf Wunsch des katholischen bayerischen Kurfürst Maximilian II Emanuel von Wittelsbach (St) (30) das Salesianerinnenkloster Maria Heimsuchung gegründet. Die Oberin Rosa Adelheide von Wartenberg kehrt nach 7 Wochen Unpäßlichkeit wieder nach München zurück. Es erhält das ehemalige Kloster Seligenporten als Besitz. Knapp ein Drittel des klösterlichseligenportener Besitzes ist bereit in den Besitz des Klosters Gnadenberg gekommen. - In Nürnberg ist der Georg Christoph Pömer West-Indienfahrer. - In Nürnberg findet der in Stuttgart bedienstete Komponist Johann Pachelbel (39) Zuflucht vor einer drohenden französischen Invasion. - In Eichhofen wird das Brauereigebäude errichtet. - In Nittenau quartiert der nittenauer Bürgermeister xxx einen Reiter mit vier Soldaten Begleitung mit Kost und Logis für vier Wochen bei dem von ihm wenig geschätzten katholischen kaiserlicher thurn und taxis Posthalter xxx (--) im Gasthaus Zur xxx an der Prager Strasse ein, obwohl Posthalter eigentlich vor derartigen Verpflichtungen befreit sind und eigentlich kaiserliche Beamte sind, was sich dieser nicht gefallen lässt und erst beim zweiten Versuch unter Waffengewalt zulässt.

1691 Reichskrieg gegen den französischen König Ludwig XIV. - In Neumarkt wird von dem katholischen bayerischen Kurfürst Maximilian II Emanuel von Wittelsbach (St) (29) ein Soldatengefängnis alias Zuchthaus eingerichtet, wobei der Turm in der unteren Kastengasse zur Kaserne gehört, während alle anderen zur Stadt gehören. Die Frohnfeste, der Ostflügel im Pfalzgrafenschloß, dient als landesherrliches Gefängnis, in dem im Keller auch gefoltert werden darf, während städtische Gefängnisse bei geringeren Vergehen nur oberirdisch gelegen sein dürfen, und wo nicht gefoltert werden darf, was beides nicht immer eingehalten wird. Man hilft sich auch gegenseitig aus. - In Neumarkt wird eine türkische Kriegsgefangene auf den Namen Maria Franziska (16) getauft, bei der als Taufpatin die Frau des Schultheißen Maria Franziska von Neumaier (--) wirkt. - In der Hofkirche wird ein Armenseelentheater aufgeführt, bei der Seelen im Fegefeuer, wohin sie durch die Entscheidung des Partikulargerichts (mit seiner Seelenwägung) – das Eingangsportal des Fegefeuers – gelangt sind, dargestellt werden. Dort erleiden sie die gleichen Qualen wie die Verdammten der Hölle, dies aber hoffnungsfroh, weil diese aus der eigenen Unwürdigkeit heraus entstanden sind und die Seelen nicht endgültig im Fegefeuer festgehalten werden, sondern immer die Gewissheit haben, daraus in den Himmel entlassen zu werden, den einzigen Ausgang des Fegefeuers. Gebete von Lebenden, besonders im Rahmen des Memorialwesens, helfen, diese Zeit zu verkürzen, und sie aus ihren Qualen zu erretten. In der Liturgie wird der Armen Seelen zu Allerseelen und im Requiem gedacht. Aufbau und Abbau dauern vier Tage. - Auf Schloss Obersulzbürg wird Dorothea Charlotte von Brandenburg Kulmbach Bayreuth (St) als Tochter von Markgraf Christian Heinrich von Brandenburg Kulmbach (St) (30) und der wolfsteiner Grafentochter Sophie Christiane von Wolfstein Sulzbürg (24) geboren. - In Neumarkt hat die Stadtmauer 18 Türme und 16 Rondelle. - In Straubing nimmt der von Katharina Grüber mit Geistererscheinungen initiierte vierjährige Hexenprozess mit der Enthauptung und Verbrennung fast aller Beschuldigten ein Ende. Alle Kinder gestehen sexuellen Kontakt mit dem Teufel. Ein siebenjähriges Kind wird freigesprochen. Das Hexenhaus wird abgerissen. - Im Buch Vollständig Nürnbergisches Kochbuch werden edle Rezepte von Lebkuchen beschrieben. - In Nürnberg wird der Gottesdienst besonders im Kirchensprengel St Jakob so stark vernachlässigt, dass ganze Gassen nicht mehr zum Gottesdienst kommen. - In Altdorf wird es Theologiestudenten ermöglicht eine Aubildung zu machen um Gemeindegottesdienste zu halten. - In Amberg ist der kurfürstliche Regierungsadvokat und Richter des löblichen Stifts Kastl Herr Barholomäus Mayer Präfekt der grösseren Kongregation Mariä Verkündigung. - In Neumarkt sind Hans Georg Reindl, Heinrich Michael Löhel und Konrad Kolb Bürgermeister. Freiherr Heinrich von Löwenthal ist Forstmeister. - Der mit der als nicht standesgemäß empfundenen Grafentochter Sophie Christiane von Wolfstein Sulzbürg (24) verheiratete Markgraf Christian Heinrich von Brandenburg Kulmbach (St) (30) wird vom bayreuther Hof vertrieben und zieht nach Schwarzenbruck. - In Nürnberg gibt Kaspar von Stieler ein deutsches Wörterbuch heraus. - In Nürnberg wird die Gaststätte zweiter Klasse Zur Schranke am Tiergärtnertorplatz in Gasthaus Zum goldenen Rößlein umbenannt. - In Sulzbach stürzt der Kirchturm nach einem Blitzschlag ein. - In Ingolstadt beginnt Freiherr Franz Xaver Josef von Unertl (16) mit seinem Jurastudium. - In Nürnberg bringt der Verleger Wolfgang Moritz Endters das Kochbuch Vollständiges Nürnberger Kochbuch heraus. - In Nürnberg Altenfurt bauen die nürnberger Patrizierfamilien Haller und Nützel das ehemalige egidienklösterliche Herrenhaus in den späteren Scheurl Herrensitz (20 21) Zustand aus. - In Altdorf dient die Apotheke  in der Neubaugasse 3 später Alte Apotheke als Lieferant für die Universität. - In Altdorf gibt es das Gasthaus Zum roten Ochsen Unterer Markt 16 später Zum goldenen Ochsen und das Gasthaus Zum grünen Baum Obere Badgasse 1. - In Lengenfeld verkauft der nürnberger Patrizier xxx Haller von Raitenbuch (--) das Landsassengut Lengenfeld an Graf xxx von Tilly (---), wo dieser das Pflegschloß Lengenfeld später Obere Wirtschaft Helfenbergstraße 9 für die Verwaltung erbaut.  

1690 Reichskrieg gegen den französischen König Ludwig XIV. - Der in Nürnberg geborene altdorfer Universitätsprofessor Johann Christoph Wagenseil (57) erfindet mit der Hydraspis Wasserski, Schwimmgürtel und Schwimmflossen. - In Beilngries und Berching wird die Wohltätigkeitsstiftung Pracher für arme Knaben eingerichtet. - In Eichstätt gründet sich die Schützenbruderschaft. - In Sulzbach arbeitet der nürnberger Orgelbauer Michael Kürschner. - Im nürnberger Opernhaus führt der lorenzer Organisten Johann Löhner (45) seine nach italienischem Vorbild antiken Stoff verarbeitende Stücke Der gerechte Zeleukus und Theseus auf. - Der italienische Stukkateur Donatus Polli zieht nach Nürnberg und erhält auf Grund seines katholischen Glaubens da nürnberger Bürgerrecht nicht. - In Neumarkt ist Heinrich Michael Löhel Bürgermeister. - In Neumarkt lässt Oberst Spielberger seinen Sohn in der Annakapelle bestatten. - In Woffenbach wird Dragonerhauptmann David Hain (--) alias Heim neuer Gutsbesitzer. - Die bei Hamburg geborene Tochter der ehemaligen in Sulzbach geborenen österreichisch tiroler habsburger Erzherzogin Hedwig von Wittelsbach Pfalz Sulzbach (St) (++) Anna Maria Franziska von Sachsen Lauenburg (St) (18) heiratet den in Neuburg geborenen Pfalzgraf Philipp Wilhelm von Wittelsbach Pfalz Neuburg (St) (22). - In Altdorf diskreditiert der Drucker Schönnerstädt in einer Monatsillustrierten den Bruder des Staatsrechtlers Samuel von Pufendorf mit einem Bild einer an der Folter händenden Prostituierten und den Worten giftiger Wurm, worauf die Illustrierte vom Rat der Stadt Nürnberg eingestellt wird, Schönnerstädt seine Druckerei an Jobst Wilhelm Kohles verkaufen muss und Schönnerstädt bei der Konkurrenz arbeiten muss. - In Erlangen erhält der preußische geheime Kriegsrat Buirette von Oehlefeld die Erlaubnis, ein Brauhaus (später Reifbräu) in der Neustadt, östlich angrenzend an das Buirettsche Palais am Hugenottenplatz zu erbauen. - In Eichstätt verzichtet der eichstätter Domdechant Johann Anton Knebel von von Katzenelnbogen (St) (44) auf sein Amt, weil er nicht Priester werden will. - In Neumarkt hält die thurn und taxis Poststrecke alias Postrozte Regensburg~Laaber~Parsberg~Deining~Postbauer und von dort entweder über Feucht oder Stein nach Nürnberg nicht. - In Nürnberg wird der von einem wiener Briefträger gekaufte und an der Universität Altdorf unterrichtete türkische Junge Pery Cherbi öffentlich auf den Namen Georg Gottlieb Scherbius getauft. - In Nürnberg eröffnet die katholische thurn und taxis Post alias Fahrpost für Personenbeförderung ihre Strecke Nürnberg~Würzburg~Frankfurt, die wegen Unwirtschaftlichkeit wirder eingestellt wird.

1689 Reichskrieg gegen den französischen König Ludwig XIV. - In Neumarkt ist den Schwarzfärbern wie Tuchmachern und Zeugmachern das Färben von Wollstoffen verboten. - Auf Schloss Obersulzbürg wird Albrecht Wolfgang von Brandenburg Kulmbach Bayreuth (St) als Sohn von Markgraf Christian Heinrich von Brandenburg Kulmbach (St) (28) und der wolfsteiner Grafentochter Sophie Christiane von Wolfstein Sulzbürg (22) geboren. Er wird kaiserlicher Generalfeldmarschallleutnant. - In Straubing beobachtet Katharina Grüber Geistererscheinungen. Die ganze Familie und die beobachteten Personen werden verhaftet und vier Jahre lang verhört. - In Sulzbach stirbt der deutsche Dichter und Schriftsteller Christian Knorr von Rosenroth (54) als pfalzsulzbacher Hofrat und Kanzleirat. - In Nürnberg ist der Rotbierbrauer Lorenz Schmiedlein Stadtlieutenant. - Der Rat der Stadt Nürnberg verbietet fremden Juden den Aufenthalt auf öffentlichen Plätzen zur Mittagszeit. - In Nürnberg ist der Organist und Komponist Johann Löhner (44) so betrunken, dass ihn die Wache an der Bärenschanze verhaftet und in die Hauptwache Rathausplatz 1 gegenüber dem Rathaus sperrt. - In Nürnberg lässt der Löw alias auf der Fleischbrücke Schmähschriften verbrennen. - Der mit Scholastika von Faber verheiratete kelheimer Landrichter und Pfleger Hans Wolfgang von Leoprechting stirbt. - In Neumarkt ist Heinrich Michael Löhel Bürgermeister. - In Nürnberg wird der Tritonbrunnen auf dem Maxplatz von Johann Leonhard Bromig für den Sieg über die Türken bei Mohacz aufgestellt. - In Allersberg gründet der Bürgermeister, Bierbrauer, Gastwirt und Landwirt Johann Georg Heckel eine leonische Drahtzieherei und stellt den in Freystadt gelernten Drahtzieher Konrad Deuerlein ein. Die versilberten und vergoldeten Borten und Litzen werden für Uniformen, Tressen, Bordüren, Schmuck und Fahnen in Heimarbeit weiterverarbeitet. - In Regensburg arbeitet Johann Hädl (--) als Geigenbauer, der ziemlich hoch gewölbte Geigen herstellt. Ausser Violinen und Violoncelli baut er auch Liebesgeigen.

1688 Reichskrieg gegen den französischen König Ludwig XIV. - Um eine Brandschatzung durch den französischen General Fequejeres zu verhindern bezahlt die Stadt Ansbach 10.000 Gulden Auslöse. - Auf Schloss Obersulzbürg wird Georg Friedrich Karl von Brandenburg Kulmbach Bayreuth (St) als der Sohn von Markgraf Christian Heinrich von Brandenburg Kulmbach (St) (27) und der wolfsteiner Grafentochter Sophie Christiane von Wolfstein Sulzbürg (21) geboren. - Adam Ernst Senfft von Pilsach (40) verkauft Pilsach an den amberger Bürgermeister Georg Meiler, dessen Tochter es als Mitgift in die Ehe mit dem kurfürstlichen Regierungskanzler von Orban in Amberg einbringt. - In Neumarkt wird in der Kastengasse 4 der fürstbischöflich eichstätter Getreidekasten mit drei Speicheretagen errichtet. - In Nürnberg stirbt die Patrizierfamilie Koler aus. - In Regensburg kommt es zu einer Mißachtung des Kirchenasyls, wobei zwei Diebe in Niedermünster Geld und Wertsachen stehlen und ins Kapuzinerkloster in der Ostengasse flüchten. Der Streit um das Asylrecht schüchtert den Rat der Stadt Regensburg so ein, dass er die beiden Kirchendiebe nicht töten sondern sie mit Schlägen und dem Diebesmal eines Galgens auf der Stirn laufen lässt. - In Neumarkt ist Konrad Kolb Bürgermeister. - Im württembergischen Esslingen versuchen die adeligen Ritter vergeblich eine eigene Körperschaft für den Reichsritterstand ähnlich der Reichsstädte zu gründen, da ihnen bürgerliche Pfeffersäcke ständig vorgezogen werden. -  Johann von Leoprechting erwirbt von seiner Schwester Elisabeth Sara Zollnerin, der Witwe des Gerhard Zollner, Burg Hillstett. - In Deining gibt es einen Schulmeister. - In Nürnberg präsentiert der in Nürnberg geborene Organist Johann Löhner (43) das Singspiel Theseus im Nachtkomödienhaus hinter der Lorenzkirche Lorenzer Platz/Ecke Theatergasse in einer Uraufführung auf. - Das kurbrandenburgische Sklavenschiff Braunfisch geht bei einer Sklavenrevolte verloren. - In Nürnberg wird der von einem wiener Briefträger gekaufte türkische Junge Pery Cherbi vom nürnberger Buchhändler Johann Georg Endter an den altdorfer Universitätsrektor Georg Richard Kammer übergeben, der ihn knapp zwei Jahre christlich unterrichtet. - In Ansbach wird die Kronenbrauerei gegründet. - In Regensburg wird der hessenkasseler Reichstagsgesandte und Diplomat Johann Joachim d`Orville (55) ausserhalb der Stadt auf dem Gesandtenfriedhof im Stadtpark bei der Dreieinigkeitskirche begraben. - In Altdorff Eismannsberg verkauft Hieronymus Felix Welser (--) das Herrenhaus Eismannsberg in der Von Oelhafen Strasse 11 an Marquard Leopold Schütz von Pfeilstadt (--). - In Nürnberg erstellt der Glasmaler Johann Ludwig Faber (--) einen in Schwarzlot bemalten Enghalskrug. - In Nürnberg wird zur berittenen katholischen kaiserlichen thurn und taxis Botenpost eine erste dauerhafte Postwagenroute Nürnberg~Coburg~Jena~Leipzig zur Personenbeförderung eingerichtet, die sich aber nicht als wirtschaftlich erweist und im selben Jahr wieder aufgegeben wird. - In Döllwang ist der Schullehrer, ein guter alter Mann, der 25 Schüler hat und in einem schlecht gedeckten Friedhofturm wohnt.

1687 Der preußische Mönch Konstantin Plack bewirbt sich nach dem Tod des Vorgängers erfolgreich beim Rat der Stadt Neumarkt um die Stelle als Einsiedler auf dem Kalvarienberg. Der Rat der Stadt Neumarkt baut ihm außerdem eine Klause und eine hölzerne Kapelle. Der bayerische Kurfürst Maximilian II Emanuel von Wittelsbach (St) (24) schenkt der Kapelle ein Marienbild und initiiert damit einen Marienkult mit Spenden bis zu 300 Gulden und eine Änderung des Namens des Berges in Mariahilfberg. - Im Schloß Obersulzbürg heiratet Markgraf Christian Heinrich von Brandenburg Kulmbach (St) (26) die auf Burg Obersulzbürg geborene wolfsteiner Grafentochter Sophie Christiane von Wolfstein Sulzbürg (20). - In Hemau wird eine Akte über ein Hexe angelegt. - In Nürnberg stirbt das Patriziergeschlecht Topler alias Toppler, Nachfahre des rothenburger Bürgermeisters Heinrich Toppler, wohnhaft Toplerhaus Paniersplatz, Untere Söldnersgasse 17 aus. - In Nürnberg wird ein Springbrunnen alias Fontaine auf dem Platz Neuer Bau aufgestellt. - In Nürnberg macht der zweitälteste sächsische Kurfürstensohn und streng lutherisch erzogene August II von Wettin alias August der Starke (St) (17) Station auf seiner Grand Tour und reist nach Augsburg und München weiter. - In Neumarkt sind Balthasar Huber und Heinrich Michael Löhel Bürgermeister. - In Caldozburg wird der Kantorensohn und Hochbarockkomponist Johann Georg Pisendel geboren. - In Bamberg lässt der bamberger Fürstbischof  Marquard Sebastian Schenk von Stauffenberg (43) Schloss Seehof mit einem Garten nach französischer Art erbauen. - In Regenstauf wird das Hofgut Spindlhof von Hans Christoph von Diemantstein zu einem Schloss umgebaut. - In Nürnberg wird der im Unterallgäu geborene streng katholisch jesuitisch erzogene Buchhändlersohn Johann Baptist Homann (23) nach seinem Übertritt zum Protestantismus nürnberger Notar, der sich aber für Kupferstiche und Globen interessiert. - In Regensburg wird der in Oberdorf im Allgäu geborene und in München streng katholisch jesuitisch geschulte Karl Meichelbeck (18) Novize, der bereits Tonsur trägt, im Kloster Prüfening. - In Burgthann wird die Burg umgebaut. - In Altdorf Gnadenberg wird ein Kupferstich des Ortes angefertigt, der in der Sammlung Churbaierischer Atlas des in München geborenen Anton Wilhelm Ertl (33) erscheint. - In Freystadt müssen die nach Kirchenrecht strafgefangenen und abgeurteilten dietfurter Franziskanermönche, die zur Abbüßung ihrer Sünden die Betreuung der zT schwerstkranken Wallfahrer im ehemaligen stadtpfarrkirchlichen Filialmesnerhäuschen hinter der Wallfahrtskapelle übernommen haben, wegen der massiver Proteste des katholischen freystädter Pfarrers xxx (--), der in seiner Kirche diese Strafgefangenen nicht dulden will, auf Anordnung des eichstätter Fürstbischof Marquard II. Graf Schenk von Castell (82) nach 6 Jahren wieder verlassen. 

1686 Ofen Pest wird von den Türken befreit. - In Neumarkt veranstalten die Bürger zum Dank für die glückliche Heimkehr eine Wallfahrt nach Bettbrunn alias Kösching. Bei der Prozession der Corpischristibruderschaft werden vor den Stadttoren Bühnen aufgebaut auf denen das Leben von Jesus mit römischen Soldaten mit Papprüstungen und der Hohepriester Kaiphas mit dem Judenrat in rotweißgelbblau gestreiften Röcken dargestellt werden. - Die Jagd nach dem ansbacher Werwolf durch Jäger und Bauern endet indem ein Hund einen Hahn verfolgt und dabei in einen Brunnen fällt. Der Hund wird gesteinigt, nach Ansbach gebracht. Man scheidet ihm die Schnauze ab, häutet ihn, stopft ihn aus, klebt ihm einen Bart an, setzt ihm eine Maske mit einem menschlichem Gesicht auf, setzt ihm eine Perücke auf, zieht ihm Leinenkleidung und hängt ihn an den Galgen auf dem Nürnberger Berg vor der Stadt Ansbach. - In Regenstauf beginnt eine vierjährige Phase von Hexenprozessen. - Der lutherisch getaufte und zum katholischen Glauben übergetretene bamberger Domherr Freiherr Jodokus Bernhard von Aufseß (15) wird würzburger Domherr. - In Nürnberg erhält der nürnberger Handelsmann und Rechenpfennighändler Johann Ferber das kaiserliche Privileg Denkmünzen auf die Siege der christlichen Heere gegen die Tüken zu prägen. - In Neumarkt sind Friedrich Stemmer, Heinrich Michael Löhel und Georg Gulden Bürgermeister. - In Nürnberg und Regensburg werden Kaffeehäuser eröffnet. In Regensburg ist des Cafe Prinzess Conditorei, Rathausplatz 2, wo Pralinen hergestellt werden. - In Altdorf werden im Steinbruch Löwengrube mit Hofmeister Johann Christian Christ und mit Baron Friedrich Gottlieb von Löwenstein in dessen Sandsteinbruch Studentenfeste und Studentenduelle abgehalten. - In Nürnberg betreibt der Glasschneider Heinrich Schwanhardt das von ihm erfundene Glasätzen. - In Nürnberg schreibt Edward Browne (42) Nürnberg ist unter allen Städten, die ich jemals in Teutschland gesehen habe, die allerschönste. - In Erlangen wird die Neustadt Christian Erlang gegründet, wo sich frankzösisch-reformierte Flüchtlinge alias Hugenotten ansiedeln. - In Nürnberg präsentiert der in Nürnberg geborene Organist Johann Löhner (41) das Singspiel Der gerechte Zeleukus im Nachtkomödienhaus hinter der Lorenzkirche Lorenzer Platz/Ecke Theatergasse in einer Uraufführung auf. - In Nürnberg wird mit kaiserlicher Genehmigung eine regelmäßige thurn und taxis Fahrpost auch für Kleingüter wie Wertbriefe, Pakete, Fässer oder Ballen mit Leipzig eingerichtet, gegen die sich der Rat wehrt, der die Einkünfte seiner städtischen Botenfuhrwerkedienste, die mit einem städtischen Monopol ausgestattet sind, in Gefahr sieht. 

1685 In Neumarkt wird Weinwirten und Tafelwirten verboten gefüllte Gläser zu servieren. Die Getränke müssen in Kännchen neben den leeren Gläsern serviert werden. - In Neumarkt betrügt der Ganswirt Johann Baader mit zu kleien Maß und Halbseidelweinmaß bei Wein und Bier,wird zunächst mit 45 Kreuzern abgestraft und ihm wird bei einem weiteren Verstoß das Maß abgenommen. - Der neumarkter Poet J.B Gallanda erhält für sein deutsches Gedicht über die Auferstehung Christi vom Rat der Stadt Neumarkt 1,5 Gulden. - Die Türmer um den auch als Musiklehrer arbeitenden Zuner beschweren sich beim Rat der Stadt Neumarkt über den Geiger Hans Dollinger in Neumarkt und fürchten um ihr Einkommen, da Hans Dollinger so beliebt ist, dass ihn fast alle Zünfte engagieren, woraufhin der Rat tatsächlich Hans Dollinger nur noch an Wochenmärkten und Jahrmärkten und wenn die Türmer schon ausgebucht sind spielen lässt. Darüber hinaus muss Hans Dollinger das bei den Zünften verdiente Geld an die Türmer abliefern und jede Tanzmusik bei ihnen wie angeblich jahrhundertelang praktiziert anmelden. - Die ansbacher Bürger fallen einem Gerücht zum Opfer, dass der Leichnam des verstorbenen Bürgermeisters und Kastenpflegers alias Amtmann sich im Dachfenster seines Hauses in einen Wolfsmenschen verwandelt hätte. Der Werwolf reißt und frißt angeblich in den nächsten 18 Monaten 4 Kinder und verletzt mehrere Menschen. - Freilaufende Hunde müssen in Neumarkt um das Wildern zu verhindern ein Halsband mit laufhindernden Holzstäben tragen. - Die Tochter und Insekten Malerin Maria Sibylla Merian (38) des Kupferstechers Matthäus Merian der Ältere trennt sich in Nürnberg von ihrem Mann dem Maler Johann Andreas Graff (50) zieht nach Lieuwerd und schließt sich der Sekte der Labadisten, einer Kommune von 350 Urchristen mit ihrer Mutter und ihren zwei Töchtern an. Ihr Mann Johann Andreas Graff (50) wird vom nürnberger Rat für seine Nürnberger Ansichten geehrt. - In Nürnberg wird trotz des Verbotes des Kindtaufanblasens wird es von den Ratsherren weiter zelebriert. Es dürfe nur dann stattfinden, wenn der Bürgermeister, der Stadtschreiber oder der Stadtarzt Taufpate sei, sonst drohe eine Strafe. - In Neumarkt klagt Jakob Pendler, Reinlsches Anwesen am oberen Markt, dass der bei ihm einquartierte Reitknecht von Oberst Latour ihn bedrohe, leichtsinnig mit Feuer und Licht umginge ihn ständig an Leib und Leben bedrohe und schon 10 Gulden Schaden verursacht hätte. - In Burglengenfeld werden Christoph Huber und Magdalena Hafenbauer wegen Hexerei hingerichtet. - In Nürnberg gewährt der Rat der Stadt Jakob Kuhlmann und seiner bande hochteutscher comoedianten eine Genehmigung unter der Bedingung, dass die Stücke keine Obszönitäten enthalten. - Eichstätt erhält ein Wiederaufbauprogramm um die vielen Brandstätten aufzufüllen, in dem nur noch mit Ziegeln statt Schiefer gedeckte dreistöckige Häuser gebaut werden dürfen, Bauholz kostenlos, die Bauplätze billig und 20 Jahre steuerfrei sind. - Der in Heidleberg geborene, an Pocken erkrankte und gezeichnete pfälzer Kurfürst Karl II von Wittelsbach (St) (34) stirbt in Heidelberg, wodurch die calvinische Linie ausstirbt und die katholische Linie mit dem neuen antifranzösischen jesuitisch geprägten pfälzer Kurfürst Phililpp Wilhelm von Wittelsbach (St) (60) an die Macht kommt. - Der in Herzogenaurach geborene Staatsmann und Gelehrte Freiherr Veit Ludwig von Seckendorff (39) bringt sein Hauptwerk Teutscher Fürstenstaat heraus. - In Sulzbach führt der deutsche Dichter, Schriftsteller und als pfalzsulzbacher Hofrat und Kanzleirat Christian Knorr von Rosenroth (49) allegorisches Lustspiel Die Vermählung Christi mit der Seele zum Geburtstag der Herzogin Marie Elisabeth auf. - In Nürnberg führt Georg Scheurer mit seiner Schauspieltruppe die Barockoper Das beneidete, doch unverhinderte Ehrenglück des frommen und lieben Jakobsohnes Joseph, dessen Test vom Dichter Joachim Müller und die Musik vom ansbacher Hofkomponist Johann Fischer stammt, auf. - Der in Regensburg geborene Graf Georg Philipp von Ortenburg (St) (30) heiratet die in Regensburg geborene Gräfin Amalia Regina von Zinzendorf (St) (22). - In Neumarkt sind Heinrich Michael Löhel (--) und Hans Leonhard Schneider (--) Bürgermeister und Georg von Neumayer (--) Schultheiß. - In Neumarkt wird bei der Fronleichnamsprozession der corporischristibruderschaft ein Drache alias Lindwurm und eine Feuersäule mitgeführt. Voran gehen eingladene Landpfarreien mit Kreuz. Es folgt ein berittener Führer, zwei Trompeter, ein Reiter mit der Fahne der corporischristbruderschaft, die Zünfte der Schneider, Schuster, Schmiede, Zimmerleute, Wagner, Bäcker, Metzger und Maurer, bei denen die Gesellen vor den Meistern laufen, jede Zunft eine Kapelle hat und einen biblischen Motivwagen. - Der eichstätter Fürstbischof Schenk Johann Euchar von Castell (22) lässt in Berching die Stadtmauer ausbessern. - In Nürnberg Rückersdorf kommt der kaiserliche Obrist Gottlieb Tucher (--) mit drei kriegswaisen türkischen Kindern vom Kriegsdienst zurück und lässt sie taufen. - In Regensburg wird Freiherr Georg von Königsfeld (St) (--) zum Reichsgrafen erhoben. - In Neuses bei Kronach verschleppt laut Flugblättern ein Wolf kleine Kinder. Er fällt in einen Brunnen, wird von Bauern erschlagen und anschließend als Mensch verkleidet und gehenkt. - In Sulzbach heiratet der sulzbacher Superintendentensohn und sulzbacher Kammersekretär Joachim Brawe (22) die sulzbacher Hofkammerratstochter Maria Sybilla Ströbel (22). - In Neumarkt wird Rudolf Eberhart von Miltenberg (--) neumarkter Schultheiß. - In Burglengenfeld gibt es das Gasthaus Zum Hirschen später Zur Post (20 16 Modegeschäft). - In Ansbach kommen evangelische französische Flüchtlinge alias Hugenotten an.

1684 Wetter: Ein besonders trockener Sommer führt zu Futtermittelmangel. Die Regierung beschlagnahmt Heu. - Der in Weiden geborene ehemalige ingolstädter Student Weltpriester Freiherr Franz Ferdinand von Rummel (40) wird Erzieher und Religionslehrer des zukünftigen Kaiser Joseph von Habsburg (St) (06). - Neumarkt hat 2.175 Einwohner, darunter 655 Kinder. - Vor den Toren der Stadt Nürnberg stellen fahrende Handwerker alias Stümpler als Konkurrenz zu den organisierten nürnberger Schellenmachern und Knopfmachern eine bedrohliche Konkurrenz dar, die die italienischen Handelsfirmen, fürther Juden und sogar nürnberger Kaufleute nutzen. Die nürnberger Marktvorsteher erstellen Gutachten, zeigen kartellartige Strukturen auf und schlußfolgern einen Handelsrückgang, da die Preise künstlich hoch gehalten werden und somit die ehemaligen Kunden von Regensburg bis Amsterdam mittlerweile selbst günstiger produzieren. - In Regensburg wird kurz vor ihrer Enthauptung eine Kindsmördering durch das Erbeten von Gnade durch die slowenische Gräfin von Windischgrätz vor der Todesstrafe errettet und am nächsten Tag in ein Kloster außerhalb der Stadt verbracht. - In Amberg stirbt der konvertierte, katholische, mit Gräfin Maria Katharina von Fugger Kirchberg und Weißenhorn (--) verheiratete Statthalter des Fürstenturms Oberpfalz mit Sitz in Amberg Graf Christian von Ortenburg (St) (68) ohne direkten Erben und seinen gesetzlichen Erben, den evangelischen Neffen Graf Georg Philipp von Ortenburg enterbt er, woraufhin der Großteil der Grafschaft Ortenburg an die Grafen von Salm zu fallen droht. - In Neumarkt sind Heinrich Michael Löhel, Konrad Kolb, Hans Leonhard Schneider und Georg Gulden Bürgermeister. - In Roth wird das alte Gasthaus Zum Hirschen Münchner Strasse 5 abgerissen und neu erbaut. - In Neustadt an der Waldnaab werden alle Juden vertrieben. Sie fliehen u.a. nach Floß. - In Altdorff Eismannsberg verkauft die Witwe Maria Monica Wurmrauscher (--) das Herrenhaus Eismannsberg in der Von Oelhafen Strasse 11 an Hieronymus Felix Welser (--).

1683 Der lutherisch getaufte Freiherr Jodokus Bernhard von Aufseß (12) tritt zum katholischen Glauben über und wird bamberger Domherr. - Die Türken besetzen als französische Verbündete vergeblich die katholische kaiserliche Hauptstadt Wien. - In Amberg wird die Marianenkongregation für Sodale in Studenten und Herren und Bürger geteilt. - In Regensburg baut der Deutsche Orden das Alte Deutsche Haus am Ägidienplatz 6. - In Regensburg wird Hanns Fischer alias Hans Fischer neuer Scharfrichter. - In Neumarkt ist Heinrich Michael Löhel Bürgermeister. - Der in München geborene zweitälteste bayerische Kurfürstensohn Joseph Clemens von Wittelsbach Bayern (St) (12) ist für den geistlichen Stand bestimmt, will eigentlich lieber Soldat werden, erhält seine erste Tonsur und wird Koadjutor für das Bistum Regensburg. - In Ansbach tritt der Komponist Johann Sigismund Kusser (23), der die französische Art zu Komponieren erlernt hat, eine Reise durch Deutschland an. - In Erlangen wird nach dem Tod von Ludwig Junge (--) dessen 30 Jahre bestehende Schriftgießerei Junge nicht unter 6.000 Gulden an Franz Stenz (--) verkauft. - In Nürnberg erstellt der Glasmaler Johann Ludwig Faber (--) einen in Schwarzlot bemalten Teller. 

1682 Wetter: Hochwasser in Amberg. - In Burg Obersulzbürg stirbt die Grafentochter Sophie Juliane von Hohenlohe Waldenburg Pfedelbac (62) als Ehefrau von Graf Wolfgang Georg von Castell Remlingen (++) und Schwiegermutter von dem in Remlingen geborenen Graf Albrecht Friedrich von Wolfstein (38) verheiratet mit der Grafentochter Sofie Luise von Castell Remlingen (37). -- In Neumarkt werden acht neue rot und weiß sowie gelb und blau gefärbte Judenröcke zur Karfreitagsprozession angeschafft. - Grafensohn Johann Gustav von Seckendorff wird als Sohn von Graf Hans Joachim von Seckendorff (67) geboren. - In Nürnberg erbaut der Bierbrauereibesitzer Johann Schmaus in Mögeldorf ein eigenes Schloss. Das Schmausenschloss liegt in in der Ziegenstrasse 12. - Johann Georg Portner errichtet ein Jägerhaus im Hammergut Theuern. - In Nürnberg  befinden sich um die Rückseite der Sebalduskirche herum Brotlauben. Der Platz vor dem Rathaus heisst Herrenmarkt. - In Neumarkt sind Heinrich Michael Löhel, Konrad Kolb und Georg Gulden Bürgermeister. - In Neumarkt schaffen die Mitglieder der Corporischristbruderschaft in der Pfarrkirche spezielle rotweißgelbblaugestreifte Röcke zur Darstellung von Juden bei Prozessionen an. - In Neumarkt ist die Georgskapelle an der Hallertorstrasse öd und unrepariert. - Der Markt Kastl erhält seine Rechte von den amberger Jesuiten zurück. - In Nürnberg experimentiert der Optiker Franz Gründel mit einem Fadentelefon. - In Ansbach heiratet Eleonore Juliane von Zollern Brandenburg Ansbach (St) (19) den württemberger Herzog Friedrich Karl von Württemberg-Winnental (St) (30). - Der in St Georgen geborene, in Regensburg aufgewachsene und in Altdorf studierte Gastwirtssohn, Schreibersohn und volkstümliche Erzähler Johann Beer (27) erstellt sein Werk Teutsche Winternächte. - In Ochenbruck erhält C F Schmidmayer für seine Schankwirtschaft ein Schild Zu den 3 Eichen.. - In Altdorf baut die Universität Altdorf alias Altdorfina ein chemisches Laboratorium, das größte und sicherste chemisches Laboratorium seiner Zeit.

1681 In Freystadt erwirkt die Tochter Maria Theresia T'Serclaes von Tilly (--) des katholischen Feldherrn Johann T'Serclaes von Tilly (++), der Regent der Herrschaft und Stadt Freystadt ist, die mit dem Leid der Menschen konfrontiert ist, dass nach Kirchenrecht drei straffällig gewordene und abgeurteilte Franziskanermönche aus Diefurt das kleine stadtpfarrkirchliche Filialmesnerhäuschen hinter der Wallfahrtskapelle übernehmen dürfen um die zT schwerkranken Wallfahrer betreuen zu können, was dem Pfarrer nicht gefällt. Die städtischfreystädter Wallfahrtkapelle wird mit den Steinen des eingestürzten Möninger Franziskanerklosters vergrößert. 20 24 wird der katholischen freystädter Pastoralverband nur die Wunderheilungen und das Erscheinen eines leuchenden Sterns über der Wallfahrtkirche verbreiten, die zwangsweise Arbeit der Mönche als Krankenpfleger aber verschweigen. - In Neumarkt wird, obwohl der katholische neumarkter Stadtpfarrer Zinserer (--) den Bau einer Grabkapelle auf dem Mariahilfberg für völlig unnötig hält, vom katholischen Fürstbischof Graf Marquard II Schenk von Castell (76) der Bau genehmigt und nur das Abhalten von Messen darin verboten. - Ernst Senft von Pilsach (--) ist in sächsischen Diensten. - In Neumarkt wird eine neue Feuerlöschordnung erlassen, bei der der auf dem Pfarrkirchturm wohnende Türmer im Brandfall Sturm zu läuten, mit der Trompete zu blasen hat, seine Helfer den Brandort durch eine rote Fahne tagsüber und eine Laterne in Himmelsrichtung des Brandes nachts anzeigen müssen und bestimmte Männer in den Vierteln Feuerhaken und Leitern herbeizuschaffen haben. Die Feuerspritzen werden im Bürgerhof aufbewahrt. Die städtischen Feuereimer werden von den Pfragner alias Krämern und Salzknechten aus dem Salzhaus geholt. Die Bader werden dazu verpflichtet im Feuerfall ihre Badewannen auf die Gasse zu stellen und mit Wasser zu füllen. - In Nürnberg verfasst der Johann Cardiluci das Buch Heilsame Arzneykräfte des nürnbergischen Wildbades. - In Nürnberg wird die nürnberger Patrizierfamilie Behaim in den Freiherrenstand erhoben. - Der in Steinheim geborene kurmainzer Amtmannssohn Lothar Franz von Schönborn (St) (26) wird bamberger Domherr. - In Neumarkt ist Konrad Kolb Bürgermeister. - Der in St Georgen geborene, in Regensburg aufgewachsene und in Altdorf studierte Gastwirtssohn, Schreibersohn und volkstümliche Erzähler Johann Beer (26) erstellt sein Werk Narren-Spital. Er tritt unter den Aliasnamen Hans Guck in die Welt, Expertpertus Rupertus Ländler, Amandus de Amanto und Alamodus Pickelhering auf. - In Altdorf  übersetzt und veröffentlicht der in Nürnberg geborene altdorfer Universitätsprofessor Johann Christoph Wagenseil (48) die jüdische antichristliche Schrift Tela Ignea Satanae alias Die Feuerpfeile des Satans, in der die polemische Jesus Geschichte Libellus Toldos Jeshu Jesus als Sohn des römischen Legionärs Pandira und einer Hure darstellt. - In Schwabach ist der Gastwirt Johann Philipp Haidingsfelder (--) katholischer kaiserlicher thurn und taxis Posthalter.

1680 Wetter: In Amberg ist bei strengem Frost ein großer Komet 31 Tage lang mit einem kleinen weißen hellen Stern sichtbar. In Weiden herrscht im Dezember ausserordentlich strenger Frost. - Die freystädter Schumacher beschweren sich auf dem neumarkter Jahrmarkt darüber, dass die obligatorischen Prüfungen so lange dauerten, dass ihnen nur eine Stunde Zeit bleibt ihre Waren zu verkaufen. - Im Franziskanerkloster Dietfurt werden jährliche Ölbergspiele aufgenommen. - In Neumarkt sind Schweineställe im Haus verboten und es dürfen nur noch 2 Schweine im Stall gehalten werden. - In Neumarkt lassen sich die Reiter von Graf Bonifacio über die Sperrstunde hinaus Musik aufspielen, was die Stadtknechte absichtlich übersehen und wofür sie mit Schellentragen bestraft werden. - In Neumarkt werden die zum katholischen Glauben übergetretenen Hans Rumbel von Mühlhausen und der Gärtner Hans Reinhard als Bürger aufgenommen. - In Neumarkt wird der abgedankte Feldscher Georg Friedrich Kopp, der mit einer neumarkter Bürgerstochter verheiratet ist, aufgenommen bis er in die Kompagnie von Graf Bonifacio eintreten kann. - In Neumarkt wird der Wachtmeister Jakob Pendler junior für 24 Taler Bürgergeld wieder in die Stadt aufgenommen. Jakob Pendler hatte das Reinlsche Haus am oberen Markt gekauft und steckt in Geldschwierigkeiten, weshalb ihm das Braurecht abgesprochen und eine Beteiligung am Bräuhaus verweigert wird. - In Neumarkt wird der Sohn von Hans Dollinger vom Rat der Stadt Neumarkt zum Erlernen eines Handwerks gezwungen. Der Sohn ist ein begnadeter Geiger und spielt eigentlich im Duett mit Dollingers Schwager Christian Ziegler, der deshalb alleine musizieren muss. - Der helfenberger Pfleger alias Amtmann Johann Panzer begründet die Habsbergwallfahrt wegen seines in der Kapelle angeblich geheilten Gichtleidens. - Der leipziger Chirurgensohn und Kaufmannssohn Johann Christian Schamberg studiert an der Universität Altdorf. - In Neumarkt arbeitet der nürnberger Orgelbauer Michael Kürschner. - In Regensburg geht eine Bitte an den Rat der Stadt ein, ihren Scharfrichter Philipp Teuber, der als Wundarzt berühmt ist, zu Oberst Augustin Fristsch aD nach Weiden zu schicken um eine Kugel, die nach 28 Jahren im Kopf furchtbare Schmerzen hervorruft, entfernen zu lassen. - Der konvertierte katholische mit Gräfin Maria Katharina Fugger zu Kirchberg und Weißenhorn verheiratete Graf Christian von Ortenburg (St) (64) wird Statthalter des Fürstentums Oberpfalz mit Sitz in Amberg. - Lauf ist berühmt für seinen Hopfenanbau. - Der in Regensburg geborene nürnberger Glasmaler Abraham Helmhack (26) bemalt in Schwarzlottechnik. - In Neumarkt sind Konrad Kolb, Georg Gulden und Michael Cröner Bürgermeister. - Ein Gesuch der Stadt Neumarkt an die bayerische Regierung in Bayern Dominikanermönche für den Unterricht in der Lateinschule abzustellen wird wegen geringer Schülerzahlen verwehrt. - Das Schloss Woffenbach wird wesentlich kleiner wieder aufgebaut. - Der resignierte würzburger Domherr Freiherr Johann Otto von Dernbach wird kaiserlicher Kammerherr und Geheimer Rat und erblicher Hofmarschall des Herzogtums Franken wird in den Grafenstand erhoben. - Ludwig Ebernard von Mildenberg ist Kastner in Neumarkt. - In Nürnberg verfasst der vom nürnberger Rat angestellte Jongleur Ballenmeister sein Buch Unterricht im Ballenspiel. - In Burgthann Oberferrieden wird die Brauerei Weißer Löwe gegründet. - In Nürnberg stellt der Silberschmied Hermann Lang einen silbernen Römer-Becher in Form eines Römer-Wein-Glases her. - In Oberferrieden gibt es den Weißbierbräu alias Gasthaus Zum weißen Löwen in der Nürnberger Strasse 29. - In Nürnberg wird der Gasthof Zum roten Hahn gegründet. - In Regensburg wird das Weinrestaurant St Hubertus Schäffnerstrasse 16 gegründet. - In Nürnberg tauchen drei Geigen des tiroler Geigenbauers Jacob Stainer alias Jacobus Stainer (61) auf. - In Regensburg Köfering beginnt Graf xxx von Lerchenfeld (--) den Umbau von Wasserschloß Köfering, der sich 40 Jahre hinzieht. - In Amberg sind Simon de Flauigni, Jacob Mohr und Georg Meiller Bürgermeister. Das Wort Bürgermeister wird Burgermaister geschrieben. - In Velburg Unterwiesenacker ist die Kirche St Georg, die anstelle der ehemaligen Burg Hofberg erbaut wurde, ebenso völlig verschwunden. Fast das ganze Hofberg Gelände ist im Besitz des unterwiesenackerer Bauern Hans Vogl (--).

1679 Der Rat der Stadt Neumarkt versucht vergeblich die Zahl von Gastronomiebetrieben zu beschränken. - Beim neumarkter Messerschmied Kürchhover werden bei einer Durchsuchung durch den Rat der Stadt 70 nicht in Neumarkt hergestellte Klingen gefunden, weshalb Kürchhover mit dem Turm bestraft wird. Der unnachgiebige Messerschmied Kürchhover verweigert auch den auf den Jahrmärkten durch Los zugewiesene Verkaufsstand, weshalb er mit einem Taler bestraft wird. - In Erasbach darf der pfaffenhofen-haimburger Pfleger Karl Tuntzler (--) das Hofgut Erasbach kaufen, wofür auch er 200 Gulden für die Landsassenfreiheit an die Regierung bezahlen muss. - In Ansbach wird ein Kunstkabinett eingerichtet. - Der bayernleuchtenberger Herzog Maximilian Philipp Hieronymus von Wittelsbach (St) (41) übernimmt die Bayerische Regierung als Vormund. - Maria Sibylla Merian (32) begründet mit ihrem Buch über die Schmetterlingsraupen die Wissenschaft der Insektenkunde. Das Volk liebt sie dafür. Von den Wissensschaftlern erfährt sie nur Verachtung. In Nürnberg herrscht eine Naturfrömmigkeit, die Gott in den unbedeutendsten Kreaturen sucht. - In Neumarkt setzt sich am Weihnachtsabend Anna Barbara Hertl nackt an den Tisch und ruft den Teufel an, wofür sie in die Geige gesperrt wird und zwei Tage Gefängnis alias Zuchthaus bei Wasser und Brot erhält. - In Neumarkt erhalten der ehemalige Landsknecht und haffnerische Trommler Hans Anton Muthi und drei weitere ehemalige Soldaten vom Rat der Stadt ein befristetes Bleiberecht, falls sie sich ordentlich führen. - In Nürnberg bringt Wolfgang Eberhard Felsecker die tägliche Kaiserliche Reichs Oberpostamtszeitung heraus. Sie ist eine gedruckte Tageszeitung. - In Neumarkt sind Hans Leonhard Schneider, Hans Georg Scherrer, Georg Gulden und Michael Cröner Bürgermeister. - In Neumarkt herrscht Schulpflicht, die mit Strafandrohung durchgesesetzt wird. - In Neuburg wird Leopoldine Eleonore Josepha von Wittelsbach von der Pfalz Neuburg (St) als letztes Kind von 17 des pfälzer Kurfüst Philipp Wilhelm von Wittelsbach von der Pfalz Neuburg (St) (64) und der in Gießen geborenen hessendarmstädter Landgrafentocher Elisabeth Amalia Magdalena (St) (44) geboren. - Weltweit gibt es 16.755 katholische Jesuiten, darunter 7870 geweihte Pirester. - In Nürnberg kommt die durch die Gegenreformation in den Ruin getriebene bürgerliche österreichische Hofkammerprokuratorentochter alias Rechtsanwalt und protestantische Mystikerin Freifrau Catharina Regina von Greiffenberg (46) an, wo sie sich gesellschaftlich betätigt. - In Nürnberg heiratet der nürnberg Kaufmann Adam Negelein (23) als Celadon und als Neumitglied des Pegnesischen Blumenordens die nürnberger Kaufmannstochter Christina Magdalena Matt (23) mit dem Ordensnamen Chlorinda, die schon zwei Jahre später stirbt. Der in Nürnberg Kraftshof geborene evangelische nürnberger Pfarrer und Dichter Martin Limburger (42) steuert ein Hochzeitsgedicht mit Schüttelreim bei. - In Rosenberg wird der evangelische Theologe, sulzbacher Hofbibliothekar Vikar und Mitglied des Sulzbacher Musenhofs Franz Philipp Florinus (30) neuer Pfarrer. - In Nürnberg wird der Maler Johann Carl Zierl geboren. - In Erasbach lebt der haimburgpfaffenhofener Pfleger Karl Tuntzler auf seiner Burg Erasbach.

1678 Pest in Wien. - Reichskrieg gegen den französischen König Ludwig XIV. - In Burg Obersulzbürg kommt die Grafentochter Charlotte Juliane von Wolfstein als Kind von Graf Albrecht Friedrich von Wolfstein, Freiherr von Obersulzbürg und Birnbaum (34) und der Grafentochter Sophie Luise von Castell Remlingen (33) zur Welt, die nur elf Wochen alt wird. - Die vom ersten Superior des neumarkter Kapuzinerklosters Pater Gabriel von Braunau in einem mystischen Traum auf dem Mariahilfberg gesehenen drei Kreuze sind aufgestellt und werden angebetet. - In Nürnberg richtet der in Regensburg geborene Kupferstechersohn, Mathematiker und Kupferstecher Georg Christoph Eimmart (40) auf der Vestnertorbastei der nürnberger Burg eine Sternwarte ein. - In Nürnberg führt der Bleistiftmacher Friedrich Staedtler auf der ABC-Brücke einen Kramladen. - In Nürnberg wohnt der Stadtdienersohn, Maler, Zeichner und Kupferstecher Thomas Hirschmann mit seiner Familie im Zachariasbad Ecke Weintraubengasse und Karlstrasse. - In Nürnberg arbeitet der aus Schweden zugezogene Hermann Benckert als Hausmaler. - In Neumarkt sind Hans Leonhard Schneider und Michael Cröner Bürgermeister. - In Habsberg erbaut der helfenberger Pfleger alias Amtmann Johann Panzer wegen seines Gichtleidens eine Kapelle. - In Nürnberg will die ehemalige nürnberger Postmeisterwitwe Somigliano nach Augsburg (--) umziehen, weshalb sie das weiterhin als Posthaus alias Postamt genutzte Gasthaus Hirschvogelhaus in der Hirschelgasse 21 verkaufen will. Der evangelische Rat der Stadt Nürnberg ermahnt deshalb seine Bürger wieder, um wieder Einfluß auf die Besetzung des Posten des Postmeisters zu erhalten, und auch wieder vergeblich ihre Gebäude nicht an den katholische thurn und taxis Postmeister Johann Jakob von Öxle von Friedenberg (--) zu verkaufen.

1677 Reichskrieg gegen den französischen König Ludwig XIV. - In Neumarkt steht die Hofkirche leer und wird nicht mehr benutzt. Bei Einbrüchen werden die katholischen Altäre gestohlen. - In Sulzbach lässt der alchemiebegeisterte deutsche Dichter, Schriftsteller und als pfalzsulzbacher Hofrat und Kanzleirat Christian Knorr von Rosenroth (41) anlässlich der Hochzeit von Kaiser Leopold von Habsburg (St) (24) das alchemistische Theaterstück Conjugium Phoebi et Palladis drucken. - In Nürnberg wird der nürnberger Kaufmannssohn und Astronom Gabriel Doppelmayr geboren. - In Neumarkt ist Hans Leonhard Schneider (--) Bürgermeister. - In Hamburg eröffnet ein Kaffeehaus. - In Nürnberg stirbt der Glasmaler Georg Guttenberger. - In Nürnberg stirbt der katholische auswärtige kaiserliche nürnberger thurn und taxis Postmeister Giovanni Abondio von Somigliano (--), dessen Amt aber nicht in der Familie weitergegeben werden kann, da sein Neffe Johann Franz Somigliano (--), der zwar eine Erbanwartschaft auf das Postmeisteramt hat, aber noch zu jung ist und deshalb an Jakob Öxle von Friedenberg (--)  in Vertretung vergeben wird. Auch der kurpfälzer Mitbewerber Sekretär Isenbroth (--) wird nicht berücksichtigt das Postamt in der Hirschelgasse 21 im Gasthaus Hirschvogelhaus zu übernehmen. Wie seit Jahrzehnten legt die Stadt Nürnberg Protest, aber ebenfalls vergeblich, gegen Auswärtige als nürnberger Postmeister ein.

1676 Reichskrieg gegen den französischen König Ludwig XIV. - In Burg Obersulzbürg kommt die Grafentochter Johanne Eberhardine von Wolfstein als Kind von Graf Albrecht Friedrich von Wolfstein, Freiherr von Obersulzbürg und Birnbaum (32) und der Grafentochter Sophie Luise von Castell Remlingen (31) zur Welt, die nur drei Wochen alt wird. - In Nürnberg tagt der Gesellschaft Pegnesischer Blumenorden im Irrhain, den man vom Kraftshof durch ein Tor betreten kann. - Der neubesetzte Ratsherr und Patrizier Sebatian Löffelholz nimmt eine aussergewöhnliche Stelle im Rat der Stadt Nürnberg ein. - In Paris wird die Giftmischerin und Mehrfachmörderin Marie Madeleine de Brinvilliers gefoltert und hingerichtet. - In Neumarkt sind Hans Leonhard Schneider, Hans Georg Scherrer und Georg Gulden Bürgermeister. - In Passau heiratet der deutsche Kaiser Leopold von Habsburg (St) (23) in dritter Ehe die in Düsseldorf geborene pfalzneuburger Kurfürstentochter Eleonore Magdalene von Wittelbach (St) (21) um die antihabsburgische Allianz zu schwächen und um endlich männlichen Nachwuchs zu bekommen, gegen deren Willen. Sie legt sich, um einen Sonnenbrand zu bekommen und deshalb dem Kaiser nicht zu gefallen, in die Sonne und verletzt sich als Buße mit ihrem eigenen spitzen Schmuck. - In Regensburg kommt der französische Geandte Robertus de Gravel am Immerwährenden Reichstag an. Er bringt Pralinen mit. Der regensburger Magistrat wird dazu verpflichet für sämtliche Beratungen Konfekttischchen zu unterhalten. - In Erlangen gründet Christoph Adam Groß von Trockau (27) ein Auditorium publicum. - In Deining ist der Wirt des Gasthauses Zur goldenen Ente später Zur Post Rochus Schuster (34) nicht nur reicher katholischer deininger thurn und taxis Posthalter sondern auch regelmäßiger Trauzeuge. - In Nürnberg müssen diejenigen Kinder des verstorbenen Patariziers Karl Tucher VI (66) 5.000 Gulden zurückzahlen, wenn sie keine Adelige(n) oder Ratsfähigen heiraten. - Die in Nürnberg geborene Maria Magdalena Tucher (34) heiratet den fuggerschen Pfleger in Glött Martin Mulzer, weshalb sie zum katholischen Glauben übertreten muss. - In Regensburg gibt es Pralinen. - In Regensburg wird die Buchdruckerei Mayr Andreasstrasse 24 gegründet.

1675 Reichskrieg gegen den französischen König Ludwig XIV. - In Neumarkt ist auf einer Karte der Mathematikerturm zu sehen, der sich unmittelbar links hinten an der Hofkirche befindet, während rechts vorne der Turm der Hofkirche ist. - In Burg Obersulzbürg kommt der Grafensohn Wolfgang Ludwig von Wolfstein als Kind von Graf Albrecht Friedrich von Wolfstein, Freiherr von Obersulzbürg und Birnbaum (31) und der Grafentochter Sophie Luise von Castell Remlingen (30) zur Welt. - Maria Sibylla Merian (28) erstellt in Nürnberg das Neue Blumenbuch, ein Musterbuch mit bekannten und unbekannten Blumen für stickende Damen. Zu ihren Schülerinnen gehört die Patrizierin Clara Regina Imhoff (48). - Am kammerforster Berg bei Ansbach werden unergiebige und auf Gerüchten basierende Konzessionen zum Abbau von edlen Erzen wie Gold und Silber ausgegeben. - In Nürnberg wird der aus Saaz stammende böhmische Federfechter Ernst Mäßl als Meister des langen Schwerts und Riemer vom Kupferstecher Johann Alexander Böner (28) portraitiert. - In Nürnberg führt der Dichter und Lehrer Johann Ludwig Faber (40) sein Singspiel Herodes, der Kindermörder auf. - In Neumarkt ist Hans Georg Scherrer Bürgermeister. - In Neumarkt stirbt der Statthalter und neumarkter Schultheiß Graf Christian von Hohenlohe (St) (48), Sohn von Graf Georg Friedrich von Hohenlohe Schillingsfürst und Dorothea Sophia von Solms Hohensolms (St) (++). Er ist Kammerherr des bayerischen Kurfürst Ferdinand Maria von Wittelsbach (St) (39). - In Hopfenohe erbt Hans Peter von Schlammersdorf (--) Hopfenohe von seinem Onkel die Hofmark Hopfenohe. - In Nürnberg stirbt der ehemalige nürnberger Reichsschultheiß Burkhard Löffelholz von Kolberg (St) (76). - In Sulzbürg gehört das Gasthaus Gerichtstaverne am Marktplatz 8 Leonhard Lederer, der Marktgerichts Beysitzer und Gotteshauspfleger ist.

1674 Reichskrieg gegen den französischen König Ludwig XIV. - In Burg Pyrbaum kommt der Sohn Philipp Friedrich von Wolfstein als Kind von Freiherr Albrecht Friedrich von Wolfstein, Freiherr von Obersulzbürg und Birnbaum (30) und der Grafentochter Sophie Luise von Castell Remlingen (29) zur Welt. - In Nürnberg wird die Roßmühle zur Mälzerei des Städtischen Weizenbräuhaus alias Weizenbrauhaus für Weizenbier umgebaut. - In Nürnberg zieht die Malerakademie ins Barfüßerkloster um. - Die Tochter und Malerin Maria Sibylla Merian (27) des Kupferstechers Matthäus Merian der Ältere bringt ihr Werk Das neue Blumenbuch in Druck heraus. - In Regensburg werden ein regensburger Stadtsoldat und seine Tochter wegen Blutschande gefoltert. Beide gestehen vor dem Gericht und werden auf dem Scheiterhaufen verbrannt. Die Ehefrau wird der Stadt verwiesen. - In Neumarkt sind Hans Georg Scherrer, Georg Gulden, Michael Cröner und Johann Strommer Bürgermeister. - In Velburg wird Freiherr Franz Wolfgang von Giese Pfleger. - In Nürnberg erhält der Kaufmann und Dichter Andreas Ingolstetter (41) als Poliander vom in Eger geborenen protestantischen nürnberger Dichter Sigmund von Birken (48) die Dichterkrone. Beim Eintritt seiner Frau Helene Ingolstetter in den Pegnesischen Blumenorden erhält diese den Namen Philinde.  - In Sulzbach wird der in Westfalen geborene eismannsdorfer Vikar Franz Philipp Florinus (25) neuer Rektor der Hofbibliothek. Er ist Mitglied des Sulzbacher Musenhofs.

1673 Der in Remlingen geborene Freiherrensohn Albrecht Friedrich von Wolfstein (29) wird in den Grafenstand erhoben und nennt sich nun Graf Albrecht Friedrich von Wolfstein mit Sitz im Reichstag. - Von den neumarkter Kapuzinermönchen, die mit 13 Mönchen in einem baufälligen Haus in einer schlechten Wohnung wohnen, sterben vier Mönche an einer pestartigen Krankheit. - In Neumarkt gründet Dekan Dr Friedl mit 300 Gulden die Friedlnagengaststiftung, die jährlich ausschließlich den Verwandten der Familien zugute kommen soll. - In Nürnberg wird im Barfüßerkloster ein Zuchthaus und Werkhaus errichtet alias Arbeitshaus. - In Nürnberg wird die erste deutsche Wochenzeitung, der Teutsche Kriegskurier, von Wolfgang Eberhard Felsecker gedruckt. - In Regensburg stürzt der in Grenoble geborene Augenarzt aber auch Seiltänzer Charles Bernovin bei einen spektakulären Seilakt als lebender Feuerwerkskörper mit 10 Kilogramm Pulver vom Turm des Gasthauses Zum goldenen Kreuz Haidplatz 7 quer über den Haidplatz, schon nach wenigen Metern ab und brennt wie eine lebende Fackel ab. Derselbe Raketentrick mit einer Katze wird daraufhin ausgesetzt. - In Neumarkt ist Georg Gulden Bürgermeister. - In Nürnberg wird die Roßmühle zur Mälzerei des Städtischen Weizenbräuhaus alias Weizenbrauhaus für Weizenbier umgebaut. - In Nürnberg zieht die Malerakademie ins Barfüßerkloster um. - Die Tochter und Malerin Maria Sibylla Merian (27) des Kupferstechers Matthäus Merian der Ältere bringt ihr Werk Das neue Blumenbuch in Druck heraus. - In Regensburg werden ein regensburger Stadtsoldat und seine Tochter wegen Blutschande gefoltert. Beide gestehen vor dem Gericht und werden auf dem Scheiterhaufen verbrannt. Die Ehefrau wird der Stadt verwiesen. - In Neumarkt sind Hans Georg Scherrer, Georg Gulden, Michael Cröner und Johann Strommer Bürgermeister. - Die in Sulzbach geborene fast unvermögende calvinische pfalzsulzbacher Pfalzgrafherzogstochter Auguste Sophie von Wittelsbach (St) (50) muss miterleben, wie ihr unstandesgemäßer, schlesischer, leidenschaftlich katholischer Ehemann, Hofkriegsratspräsident Fürst Wenzel Eusebius von Lobkowicz (66), vom in Wien geborenen Kaiser  Leopold von Habsburg Österreich I (St) (34) wegen Hochverrats mit Frankreich seines Amtes als erster Minister alias Obersthofmeister des Geheimen Rates enthoben, sein Herzogtum Sagan verliert. - In Bremen wird das Kaffeehaus Schütting eröffnet. - In Nürnberg gründet Wolff Eberhard Felsecker (47) die Zeitung Nürnberger Friedens- und Kriegskurier, die zum Nürnberger Kurier wird. - In Hersbruck wird der Dorfpfarrersohn, Gelehrte und unfreiwillige preußische Hofnarr Jacob Paul Gundling geboren. - In Nürnberg wird eine Buchdruckerordnung erlassen, die auch für die Universität Altdorf gilt. - In Nittenau kauft Franz Jakob das schon zwei Jahre bestehende Braune Kommun Brauhaus. - In Nürnberg heiratet der in Nürnberg geborene Kapellmeister und Berufssoldat Daniel Eberlin (26) Franzisca Wihelmina Frischleben (--). - In Burgthann Oberferrieden wird die Lindenbrauerei gegründet.

1672 Frankreich ist mit den Türken gegen Kaiser Leopold von Habsburg Österreich I (St) (33) verbündet. Turqueries sind in Mode. - In Amberg wird neben dem Jesuitenkollegium ein Gymnasium erbaut. - In Nürnberg ist die Einfuhr von auswärtigem Weizenbier verboten. - In Nürnberg wird im Heiliggeistspital Weizenbier gebraut. Zur Erhaltung des Weizenbiermonopols erbaut die Stadt Nürnberg das Städtische Weizenbräuhaus alias Weizenbrauhaus für Weizenbier in der Weizenstrasse alias Karl Grillenberger Strasse 3 alias Graben der vorletzten Stadtbefestigung auf dem der Hornstadel abgerissen wird und stellt eine aus drei Patriziern bestehende Deputation zum Weizenbräuhaus ein, die vor allem die Finanzen prüft. Die Fassade hat Volutengiebel. - Der lutherische Theologe Gustav Georg Zeltner wird in Hilpoltstein als Predigersohn geboren. - Das Jesuitenkolleg Ingolstadt kauft Burg Randeck im Altmühltal. - In Nürnberg wird der Kassierer des Leihhauses Jeremias Imhoff wegen Betrugs enthauptet. - In Regensburg wird der Arzt und Botaniker für vegetative Vermehrung Georg Andreas Agricola geboren. Er ist der jüngere Bruder des in Regensburg geborenen Landschaftsmaler Christoph Ludwig Agricola (07). - In Neumarkt ist Georg Gulden Bürgermeister und Graf Christian von Hohenlohe (St) (45) konvertiert zum katholischen Glauben und wird neumarkter Schultheiß und bayerischer Kammerherr. Seine Ehefrau ist Gräfin Lucia von Hatzfeld (St) (38). - In Neumarkt beteiligen sich 60 Corporischristbruderschaftler der Pfarrkirche an einer Prozession, bei der sie sich geißeln oder große Kreuze tragen. - In Freystadt wird die Brauerei Betz gegründet. - Der Vollwaise Paulus XII Tucher (16) wird Leibpage des Obristleutnant Graf Johann Wilhelm von Sinzendorf. - In Grünsberg erbt der Schwiegersohn Johann Paul II Paumgartner von Holnstein (--) die Burg Grünsberg und nennt sich nach ihr Johann Paul II Paumgartner von Holnstein und Grünsberg (--). - In Regensburg wird die Brauerei Emslander Arnulfsplatz 6 gegründet. - In Schwandorf wird die Brauerei Hubmann gegründet. - In Nürnberg tritt der Kaufmann und Dichter Andreas Ingolstetter (39) dem Pegnesischen Blumenorden mit dem Namen Poliander bei. - In Nürnberg arbeitet Ernst Heinz Konrad Henz (38) als Geigenbauer.

1671 Der in Neumarkt geborene Georg Wirsing stiftet der katholischen Pfarrkirche in Neumarkt für 900 Gulden einen Hochaltar. - Der Rat der Stadt Neumarkt richtet eine Bitte an den bayerischen Kurfürst Ferdinand Maria von Wittelsbach (St) (35) ein Kloster für die Kapuzinermönche neben der Hofkirche bauen zu dürfen. Kapuzinerklöster befinden sich fast alle außerhalb der Stadtmauer, weil deren Mönche als Eremiten und gute Gärtner gelten. - Der Ort Oberbuchfeld hat in 23 Häusern wieder 26 Familien mit 130 Menschen. - In Nürnberg wird die Barfüßerkirche durch einen Brand zerstört. - In Nürnberg gibt der nürnberger Patrizier Wolf Albrecht Stromer sein Werk Edle Gartenwissenschaft über die heimische Pflanzenwelt heraus. - In Amberg wird der Marianische Pakt alias Seelenpakt errichtet. - In Regensburg beendet Philipp Teuber sein Amt als Scharfrichter. - In Nürnberg wird ein Spinnhaus alias Zuchthaus für faule Weibspersonen eingerichtet. - In Neumarkt sind Michael Cröner, Johann Strommer, Heinrich Bartscherer und Martin Wolf Bürgermeister. - Die königlich französischen Füsiliere erhalten Bajonette, wodurch die Pikeniere, die die Musketiere während des Ladevorgangs schützen, arbeitslos werden. Die Bajonette müssen beim Ladevorgang abgenommen. - In Postbauer wird eine Kaiserliche Posthalterei mit Pferdewechsel an der Postlinie Regensburg-Neumarkt-Nürnberg errichtet. - In Bayreuth wird Christiane Eberhardine von Zollern Brandenburg Bayreuth (St) geboren. - In Nürnberg stellt der Geigenbauer Johann Roht (--) eine Viola her. - In Regensburg ist Pferdewechsel für die katholische kaiserliche thurn und taxis Poststrecke München~Regensburg~Schwandorf~Weiden~Mitterteich~Eger.

1670 In Mühlhausen bei Schloß Obersulzbürg wird die Freiherrenttochter Friederike Florentina von Wolfstein als Tochter von Freiherr Albrecht Friedrich von Wolfstein  (26) und der Grafentochter Sofie Luise von Castell Remlingen (25) geboren. - Der altdorfer Student und Doktor der Rechte Gottfried Wilhelm Leibniz (24) wird kurfürstlicher Berater des mainzer Erzbischof Johann Philipp von Schönborn (St) (62). - Die Tochter und Malerin Maria Sibylla Merian (23) des Kupferstechers Matthäus Merian der Ältere siedelt mit ihrem Mann dem Maler Johann Andreas Graff (35) von Frankfurt in die Reichsstadt Nürnberg um. Als Frau darf sie nur kleine Aquarelle auf Papier oder Pergament herstellen. Mit Ölfarben auf Leinwand zu malen ist ihr verboten. Maria Sibylla Merian (23) handelt mit Farben und Malerutensilien. - In Nürnberg wird ein Spinnhaus für faule Weibspersonen im Barfüßerkloster eingerichtet. - In Kelheim werden zwei Hexenprozesse geführt, die glimpflich ausgehen. - Bei einem Prozess wegen Schatzgräberei werden 19 Personen verurteilt und zu Schandstrafen und Gefängnisstrafen alias Zuchthausstrafen verurteilt. Ein Ratsherr, ein Richter und ein Schulmeister verlieren ihre Stellungen. - Der in Frankfurt geborene und in Nürnberg bei Peter Isselburg gelernte protestantische Maler und Kupferstecher Joachim von Sandrart (64) verkauft sein  Schloss Stockau bei Ingolstadt an den befreundeten herzöglichbayerischen regensburger Reichstagsgesandten, den geheimen Rat Franz von Mayer, der eine der wertvollsten Privatsammlungen an Gemälden von Lodovico, Annibale Carracci, Poussin, Lorrain, Elsheimer, Bocksberger, Sandrart, Romano, Tintoretto, Veronese und viele andere beginnt. - Der in Altdorf geborene Jurist und Kartograf Nikolaus Rittershausen sirbt in Altdorf. Bei den von ihm kopierten Karten werden allgemein kritisiert die Fehler mitkopiert. - In Sulzbach etabliert der alchemiebegeisterte deutsche Dichter und Schriftsteller Christian Knorr von Rosenroth (34) als pfalzsulzbacher Hofrat und Kanzleirat einen anerkannten Musenhof. - In Nürnberg erhält die Mühle in der Tullnau vom Rat der Stadt Nürnberg die Erlaubnis Papier aus weißen Hadern herzustellen. - In Nürnberg wird die Anatomie vom Barfüßerkloster in das Katharinenkloster verlegt. - In Nürnberg brennt das Zuchthaus und Werkhaus, in dem Tabakwaren hergestellt werden, nieder. - In Nürnberg wird die erste Ausgabe der Zeitung, Deutsche ordinar und extraordinar Friedens- und Kriegskurier herausgebracht. - In Neumarkt sind Michael Cröner und Heinrich Bartscherer Bürgermeister. - In Neumarkt wird eine Brauordnung erlassen. - In Neuburg wird Dorothea Sophie von Wittelsbach von der Pfalz Neuburg (St) als Tochter des pfälzer Kurfüst Philipp Wilhelm von Wittelsbach von der Pfalz Neuburg (St) (55) und der in Gießen geborenen hessendarmstädter Landgrafentocher Elisabeth Amalia Magdalena (St) (35) geboren. - Die Stadt Amberg erhält ein Monopol auf den Salzhandel. - In Deining brennt fast der ganze Ort ab. - In Regensburg beginnt der Hofkapellmeister Kaspar Prentz mit der Aufführung von vier eigenen Dramen auf der Jesuitenbühne. - In Postbauer hat das Deutschordenspflegamt Postbauer Besitzungen in Buch, Ezelsdorf, Hausheim, Heng, Pavelsbach, Postbauer, Pölling, Reckenricht, Reckenstetten, Schwarzach, Sondershof, Steinbach, Voggenhof und Westhaid unter pfalzbayerischer oder ansbachischer Hochgerichtsbarkeit. - In Regensburg tagt die kaiserliche Kommission im Territorialstreit zwischen Kurbayern und Herzog Christian August von Wittelsbach von der Pfalz Sulzbach, bei der die neuburgische und nicht die calvinische Kirchenordnung eingeführt werden soll. - In Altdorf übernimmt die Familie Meyer die Druckerei Scherff. - In Ansbach wird das Markgräfliche Hofbräuhaus Fischstrasse 15 gegründet. - In Fürth werden viele geflüchtete wiener Juden aufgenommen. - In Regensburg ist Georg Müller (--) ein angesehener Geigenbauer. - In Nürnberg stirbt der Glasmaler Georg Guttenberger. - In Nürnberg wird der katholische auswärtige kaiserliche thurn und taxis Postmeister Giovanni Abondio Somigliano (--) geadelt. - In Alttdorf stirbt der in Altdorf geborene Juraprofessor, dreifache Universitätsrektor und Genealoge Nikolaus Rittershusius (75) alias Rittershausen und hinterlässt ua eine Karte vom Schultheißenamt Neumarkt alias Newenmarck aus dem 15. bzw 16 Jhd mit der Sammlung (accurata descriptio) von ganz Franken später archiviert unter Altbayern Reihe I Heft 16: Neumarkt, auf der der Moosweiher südlich der Stadtmauer bis Hasenheide zu sehen ist. Sein Bruder ist der Jurist und 16 53 geadelte zollernbrandenburgkulmbacher Rat Georg von Rittershausen (--).

1669 In Burg Obersulzbürg kommt die Tochter Albertine Juliane von Wolfstein als Kind von Freiherr Albrecht Friedrich von Wolfstein, Freiherr von Obersulzbürg und Birnbaum (25) und der Grafentochter Sophie Luise von Castell Remlingen (24) zur Welt. - Der aus Speyer stammende protestantische Hofleibarzt und Mathematiker Johann Joachim Becher (34), der seine erste studentische Vorlesung über den Stein der Weisen gehalten hat, entdeckt bei der Suche nach dem unbekannten Verbrennungsprodukt Phlogiston, das sich als wissenschaftlicher Irrtum erweisen wird, das brennbare Gas Ethen bei Experimenten mit Alkohol und Schwefelsäure am Hof des bayerischen Kurfürst Ferdinand Maria von Wittelsbach (St) (33) in München, wo er ein großes alchemistisches Laboratorium eröffnet. Seine Erfolge des Goldmachens machen ihnen zum Berater von Graf Friedrich Kasimir von Hanau (St) (46), der ihn in Guyana eine eigene Kolonie gründen lässt, wodurch die Grafschaft Hanau in Konkurs gerät. - In Altdorf wechselt der nürnberger Kaufmannssohn Johann Wilhelm Baier (22) als Magister der Philosophie von der Universität Altdorf alias Altdorfina an die Universität Jena. - In Nürnberg verkauft der nürnberger Patrizier Joachim Nützel das Burggrafenschlößchen bei St Jakob an den nürnberger Bierbrauer Golling. - In Neumarkt sind Johann Strommer, Heinrich Bartscherer und Martin Biehl Bürgermeister. - Der in Neumarkt geborenen Balthasar Bartscherer von Löwencron ist in Prag kaiserlicher Taxator. - Die oberpfälzer Ordensgemeinschaften erhalten ihre Klöster zurück. Kloster Speinshart wird den Prämonstratensern zurückgegeben. Die Benediktiner erhalten die Klöster Ensdorf bei Amberg, Kloster Michelfeld in Auerbach, Kloster Reichenbach am Regen und Kloster Weißenohe nördlich von Nürnberg zurück. Die Zisterzienser erhalten Kloster Walderbach bei Cham und Kloster Waldsassen bei Tirschenreuth zurück. - Der eichstätter Fürstbischof Marquard II. Graf Schenk von Castell (64) ist kaiserlicher Prinzipalkommissar am Immerwährenden Reichstag in Regensburg und vertritt den Kaiser, wozu er sich ständig in Regensburg aufhält. - In Regensburg nehmen bei der Karfreitagsprozession 230 Kreuzschlepper und Geißler teil. - In Amberg ist der kurfürstliche Rat Georg Meiller auf Pilsach neuer Bürgermeister. - In Altdorf muss der Komponist Johann Pachelbel (16) sein Studium an der Universität Altdorf nach neun Monaten wegen finanzieller Probleme seiner Familie aufgeben und wechselt auf das lutherische Gymnasium Poeticum in Regensburg. - In Heitzenhofen verkauft die Erbmarschallin Margareta Maria Elisabeth von Pappenheim, das im Vorjahr gekaufte Anwesen mit seit dem 30 jährigen Krieg stillgelegter Eisenproduktion im Hammer an Siegmund Friedrich von Kuchler von Jochenstein. - In Nürnberg erbaut der wohlhabende nürnberger Unternehmer  Georg Vargeth (--) auf dem Gelände der ehemaligen Seuchenquarantänestation Kontumazinstitut vor dem späteren Westtor das Vargethschloss, ein Herrenhaus mit vier Ecktürmchen mit Weiher. 

1668 In der Stadt Ansbach gibt es 8 Juden. - Der schwedische König Karl von Wittelsbach XI (St) (13) initiiert eine wahre Hexenjagd, die als det stora oväsendet in die schwedische Geschichte eingeht. Acht Jahre lang, bis zur Absetzung seines schwedischen Reichskanzler im Umfeld eines desolaten Militärwesens wird das ganze Land systematisch nach Hexen, die Kinder für den Teufel suchen und entführen, wobei fast immer Kinder von Bettlern mit Essen geködert und mit Essen für eine Beschuldigung belohnt werden, was ohne weitere Beweisführung zu einer Verurteilung führt, da Kinder nach Ansicht der Kirche nicht lügen könnten, durchsucht. Die Angeklagten sind geitig Zurückgebliebene und asoziale und renitente Randgruppen. - Der in Neumarkt geborene Romedius wird Kapuzinermönch und ein geschätzter Übersetzer. - In Nürnberg wird das Nachtkomödienhaus am Lorenzer Platz als neuer Aufführungsort für Schauspiele der Egidienschule anstatt des großen Saals des Augustinerklosters erbaut. - In Nürnberg lässt der Rat der Stadt Nürnberg zwei Wanderschauspielgruppen miteinander konkurrieren und nimmt dann die mit den besseren materias und den kostbareren Kleidern. - Junge Patrizier spielen Johann Geuders Stück Macarie zu Ehren der patrizischen Obrigkeit auf. - Der in Pirna geborene Historienmaler Johann Heinrich Am Ende alias Amende alias Emendo kommt nach Nürnberg und ist Gast des nürnberger Stadtmusiker Jacob Lang. Gleichzeitg entstehen die Bildnisse des Patriziers Andesas Imhoff V und des Kaufmanns Benedikt Winkler. - Der aus Speyer stammende protestantische und zum Katholizismus übergewechselte bayerische Hofleibarzt und Mathematiker Johann Joachim Becher (33), der seine erste studentische Vorlesung über den Stein der Weisen gehalten hat und auf der Suche nach dem Verbrennungsprodukt Phlogiston, einem wissenschaftlichen Irrtum, ist, geht an den Hof des bayerischen Kurfürst Ferdinand Maria von Wittelsbach (St) (32), wo er glaubt das Geheimnis des Goldmachens aus Schwämmsand der Donau vor Wien, Silber und diverse Ingredenzien, gefunden zu haben, nicht ahnend, dass sich das Gold in Spuren bereits im Sand befindet. - Der Hofkriegsrat und Landobrist Friedrich Eberhart von Tänzl auf Traidendorf erheiratet durch die witwe des Johann Ernst von Rautenstein das Landgut und die Hofmark Dietldorf. - Der Rat der Stadt Nürnberg wird vom Prinzipal Karl Paul überzeugt in der Stadt Nürnberg ein beheizbares Komödienhaus zu bauen, in dem nachts und im Winter gespielt werden kann, wodurch ein Stadel hinter der Lorenzkirche Lorenzer Platz/Ecke Theatergasse, in dem Schanzwerkzeuge gelagert sind zum Nachtkomödienhaus, dank künstlicher Beleuchtung auch nachts bespielbar, mit einem elipsenförmigen Zuschauerraum, einem Rang und einer Galerie, umgebaut wird. - Der Prinzipal Michael Treu und seine Schauspielertruppe führt Stücke von Moliere (46) und der nürnberger Stadtmusikus Jakob Lang ein Kinderballett mit 67 Kindern auf. - In Nürnberg wird die Anatomie in das Barfüßerkloster verlegt. - In Nürnberg wird der Losungsamtmann Johann von Wimpfen (--) der Unterschlagung angeklagt und in den Wasserturm gesperrt. - In Neumarkt sind Heinrich Bartscherer, Martin Biehl und Martin Wolf Bürgermeister. - In Neuburg wird Philipp Wilhelm August von Wittelsbach von der Pfalz Neuburg (St) als Sohn des pfälzer Kurfüst Philipp Wilhelm von Wittelsbach von der Pfalz Neuburg (St) (53) und der in Gießen geborenen hessendarmstädter Landgrafentocher Elisabeth Amalia Magdalena (St) (33) geboren. - Der italienische Arzt und Medicinalleibarzt Francesco Redi (42) widerlegt die Theorie der Urzeugung durch Maden in Fleischtöpfen. - In Sulzbach wird der evangelische Dichter und Kirchenlieddichter Christian Knorr von Rosenroth (53) Hofrat und Kanzleirat. - In Nürnberg kommt die erste Ausgabe des Simplizissimus von Grimmelshausen heraus. - In Sulzbach heiratet die in Sulzbach geborene bereits verwitwete katholische österreichisch tiroler habsburger Erzherzogin wieder als sulzbacher Pfalzgrafentochter Hedwig Augusta von Wittelsbach von der Pfalz Sulzbach (St) (18) den in Prag geborenen katholischen Herzog Julius von Sachsen Lauenburg (St) (27). - In Nürnberg heiratet Helena Vogel (--), die Tochter des esvangelischen Pfarres, Inhaber der nürnberger Dichterkrone und Rektors der Sebaldusschule Johannes Vogel (79), den ürnberger Kichenschriftsteller und evangelischen Diakon Wolfgang Gundling (31).

1667 In Neumarkt rechtfertigt der katholischen bayerischen Kurfürst Ferdinand Maria von Wittelsbach (St) (31) die Bestrafung der Reichsstadt Neumarkt von 16 63, dass sie nur für die pfälzischen wittelsbacher Untergebenen, also die neumarkter Bürger und den Magistrat gilt, aber nicht dem kaiserlichen neumarkter Schultheiß, der schließlich Reichsbeamter des katholischen Kaiser Leopold von Habsburg (St) (27) ist. ohne zu erwähnen, dass dessen Großmutter Maria Anna von Wittelsbach Bayern (St) (++) ist. - In Burg Obersulzbürg kommt die Tochter Sophie Christiane von Wolfstein als Kind von Freiherr Albrecht Friedrich von Wolfstein, Freiherr von Obersulzbürg und Birnbaum (23) und der Grafentochter Sophie Luise von Castell Remlingen (22) zur Welt. - In Altdorf erwirbt der leipziger Rechtsgelehrtensohn und Universalgenie Gottfried Wilhelm Leibniz (21) an der Universität Altdorf alias Aldorfina seinen juristischen Doktorgrad, lehnt aber eine angebotene Professur ab. Gottfried Wilhelm Leibniz (21) verspottet die Alchemistische Geheimgesellschaft der Altdorfina. - In Mähring im Stiftland Waldsassen wird nach 13 jährigen Hexereibeschuldigungen die Beschuldigerin Magdalena Taubner, die die Ehe ihres Sohnes mit der Witwe Merzan zu behindern versucht hat, bestraft. - Im nürnberger Fechthaus tritt die Wanderschauspieltruppe von Carl Andreas Paulsen (47) auf. - Der Rat der Stadt Nürnberg beauftragt den Stadtmusikus Jacob Lang zu Ehren der Geburt des Erbprinzen, der Kaiserin Margarita Teresia eine Art Festspiel mit Ballettpartien und Gesangspartien mit den Söhnen der obersten zwei Stände der nürnberg Familien aufzuführen. - Die Sachsen-Gothaische Kleiderordnung verbietet Frauen in der dritten Classe samtene oder auch weiße Schuhe bei einer Strafe von 10 Reichstalern zu tragen. Die vierte Classe darf keine hohen weißen oder ausgesteppten Schuhe tragen. Dienstmägde und Bauersmägde dürfen überhaupt keine gesteppten und ausgehackten Schuhe tragen. Die Schuhmacher dürfen auch nur für bestimmte Gesellschaftsklassen Schuhe anfertigen und werden sonst mit Gefängnis alias Zuchthaus und Berufsverbot bestraft. Denunziation des Tragen falscher Schuhe wird finanziell mit 50 % des Schuhneuwertes belohnt. - Der regensburger Barockschriftsteller Johann Ludwig Prasch (30) veröffentlicht in Regensburg Tragödia Tullia. - In Nürnberg befindet sich das Zachariasbad in der Weintraubengasse Ecke Karlstrasse. - In Regensburg gibt es das Gasthaus Zum goldenen Spiegel. - In Regensburg ordnet der Rat der Stadt an, dass Bräute die nach auswärts heiraten Zoll auf ihre Aussteuer bezahlen müssen und nur auf das Brautbett eine Ausnahme gemacht wird. - In Regensburg wird ein Krankenhaus für arme katholische Dienstboten unter dem Patronat St Josef vom Domkapitel mit Hilfe der Bürger und dem Adel in der Ostengasse 27 errichtet. - In Neumarkt sind Michael Cröner, Heinrich Bartscherer, Martin Biehl und Martin Wolf Bürgermeister. - In Regensburg wird das katholische Krankenhaus vom Domkapitel mit Hilfe von Gräfin Maria Eva Elisabeth von Tiefenbach in der Ostengasse eröffnet. - In Regensburg lebt eine kriegerische und mordlustige Bevölkerung, in der sich seit dem 30 jährigen Krieg Adelige, Bürger und Handwerker selbst für geringste Dinge gegenseitig zu Duellen und Prügeleien provozieren. Auf dem Immerwährenden Reichstag in Regensburg wird drei Tage lang über ein Gesetz zum Verbot der Duelle diskutiert, das wegen Gerangel um Zuständigkeiten und Standesvorbehalte nicht zustande kommt. Es wir ernsthaft diskutiert, ob Soldaten davon ausgenommen sein sollen und wie welcher Stand bestraft werden soll. Für das gleiche Delikt will der Adel begnadigt werden, während Handwerker mit dem Tode bestraft werden sollen. Viele Fürsten sehen überhaupt keinen Bedarf für ein Verbot und lassen ihre Richter willkürlich entscheiden. - In Freystadt findet die erste Ratssitzung im neuen Rathaus statt. - In Sulzbach werden drei Mitglied des Sulzbacher Musenhofs wegen Sektiererei und falscher und schwarmgeisterischer Lehren angeklagt. Der in Westfalen geborene unglaublich strenge, bereits einmal von seinem Pfarreramt vertriebene, evangelische Pfarrersohn und evangelische sulzbacher Stadtpfarrer Johann Jakob Fabricius (47) muss sich sowohl von der evangelischen Gemeinde, als auch von der katholischen Gemeinde beurteilen lassen, die ihn kollektiv bis auf einen einzigen evangelischen Bürger unterstützen. Trotz eines poitiven Entlassungszeugnisses wird er vertrieben, woraufhin er zu seinem schon zuvor aus Sulzbach vertriebenen in Regensburg geborenen mitangeklagten Freund Johann Georg Gichtel (29), der sexuelle Askese predigt und glaubt, dass der Glaube nur in der Seele stattfindet und alle Christen als Maulchristen beschimpft und sie einschüchtert und bedroht, nach Amsterdam reist. - In Sulzbach wird ein erstes Buch im Kreis des Sulzbacher Musenhof gedruckt. Das vom flämischen Philosophen und Diplomaten Franciscus Mercurius van Helmont (27) der persönlich vom Herzog nach Sulzbach eingeladen war, verfasste Werk Kurtzer Entwurff des Eigentlichen Natur-Alphabets der Heiligen Sprache : Nach dessen Anleitung man auch Taubgebohrne verstehend und redend machen kan lehrt wie man in geheimen hebräischen Büchern, die angeblich in der Göttlichen Sprache geschrieben sind, die Geheimnisse Wunder zu bewirken und Gold zu machen entdecken kann. - In Nürnberg Schwaig beginnen die Schwiegersöhne von Johann Christoph Hardesheim (++), Johann Georg Dietherr (42) und Jacob Fetzer (--), ihr stark zerstörtes Herrenhaus später Schloss Schwaig provisorisch mit rund 170 Stämmen aus dem Reichswald provisorisch wiederaufzubauen. - In Nürnberg trifft der katholisch konvertierte Diplomat und Staatspolitikwissenschaftler  Freiherr Johann Christian von Boyneburg (45), verheiratet mit der hessischen Hofgerichtspräsidententochter Anna Christine Schütz von Holzhausen (--) den in Leipzig geborenen Philosoph Gottfried Wilhelm Leibniz (21).  Drei Jahre später arbeitet dieser für ihn in kurfürstlichmainzer Diensten.

1666 Der pfalzsulzbacher Herzog Christian August von Wittelsbach Pfalz Sulzbach (St) (34) erlaubt die Ansiedelung von Juden im Herzogtum Sulzbach. Er ist religiöser Mystik völlig verfallen und glaubt fanatisch an die Möglichkeit des Goldmachens, dessen Geheimnis seiner Meinung nach in geheimen hebräischen Büchern zu finden ist. Hebräisch soll die Göttliche Sprache sein, weshalb er sich mit vielen Theologen, die des Hebräischen mächtig sind, umgibt. - Der nürnberger Zirkelschmied Hans Hautsch (71) baut einen mit einem Uhrwerk angetriebenen Triumpfwagen. Der französische Reisende Balthasar de Monconys veröffentlicht im Journal des Voyages, einem Reisemagazin, dass Hans Hautsch (71) betrüge und einen Jungen im Inneren des Triumpfwagens vermute. - Der leipziger Rechtsgelehrtensohn und Universalgenie Gottfried Wilhelm Leibniz (20) geht an die Universität Altdorf alias Aldorfina. . In Nürnberg wird der Wirt des Gasthof Stern für eine ungenehmigte alias verbotene Theaterauffühung im Rahmen einer Hochzeit mit schweren Verweisen belegt und die Mitwirkenden werden eingehend verhört. Teilnehmer sind der Wirt vom Gasthaus Zum Radbrunnen und der Hochzeitlader Köhler. - In Nürnberg wird der Goldschmied und Silberarbeiter Joachim Gottlieb Lüther alias Luther (20), der auf dem Neuen Bau alias Maxplatz wohnt, gezwungen die Wirtstochter vom Gasthaus Zum Wolf, Äußere Laufer Gasse, Helena Katharina Brait zu heiraten. - Im nürnberger Vorort Ziegelstein erbaut die nürnberger Patrizierfamilie Imhoff das Imhoffschloss Ziegelstein. - Der nicht regierende jüngere Bruder Georg Albrecht von Zollern Brandenburg Kulmbach (St) (47) stirbt in Bayreuth. - In Neumarkt sind Johann Strommer und Heinrich Bartscherer Bürgermeister. - Die Familie Breitensteiner auf Burg Breitenstein stirbt aus. - Der italienische Kardinal Francesco Maria Brancaccio setzt sich im Streit der Jesuiten, pro Schokolade gegen die Dominikaner, contra, für das Teufelszeug ein, das Papst Clemens VIII schmeckt Es wäre eine Sünde den köstlichen Trank den Ungläubigen zu überlassen. Wir wollen den Satan bewzingen und ihn taufen. - In Amberg wird Freiherr xxx von Gleiß (--) Vicestatthalter in Amberg. - In Regensburg wird ein Waisenhaus gegründet, das dem Vormundschaftsamt untersteht. - Der nürnberger Patrizier, nürnberger Diplomat Tobias von Oelhafen Schöllenbach (65), der 8 Jahre zuvor den Westfälischen Frieden mitunterzeichnete, stirbt. - In Nürnberg stirbt der in Nürnberg geborene Kunsthändler und Verleger Paul Fürst (58), dem seit 13 Jahren die Siebmacher Kupferdruckplatten der deutschen Wappen gehören.

1665 Wetter: In Amberg sind an einem Tag zur Mittagszeit vier Sonnen am Himmel zu bestaunen. Orkan in Nürnberg. - In Amberg beginnen die Jesuiten mit dem Bau ihres neuen Kollegium mit kurfürstlichen Mitteln aus dem Einkommen von Kloster Reichenbach. - In Hemau wird eine Akte über eine Hexe angelegt. - In Regensburg errichtet der in Neumarkt geborene und mit der regensburger Bürgerin Apollonia Pesendorfer verheiratete Bildhauer Hans Plötzinger (30) am Neupfarrplatz  eine Bildhauermeisterwerkstatt. - In Regensburg wird der Landschaftsmaler Christoph Ludwig Agricola geboren. - Der in Paris geborene Theaterdirektor Jeam Bapriste Poquelin alias Moliere (43) stellt in seiner Komödie Don Juan die Maßlosigkeit des Adels dar, der in Form eines Verführers, der weder im Glauben noch in der Welt noch im Zwischenmenschlichen Grenzen kennt und auf sie mit Zynismus reagiert. - In Altdorf bezeichnet die Frau des Fechtmeisters eine Professorenfrau als Hexe, weshalb das Gericht der Universität Altdorf die Frau des Fechtmeisters dazu verurteilt mit einer Geige gefesselt Altdorf zu durchqueren. - In Regensburg erhält der Schuldturm auf der Steinernen Brücke einen neuen Ofen. - In Neumarkt sind Heinrich Bartscherer und Martin Biehl Bürgermeister. - Der in Innsbruck geborene katholische Bischof von Augsburg, Gurk und Trient, der niemals eine Priesterweihe empfangen hat, Sigismund Franz von Habsburg Tirol (St) (36) heiratet nachdem er die calvinische Hedwig von Hessen Darmstadt nicht heiraten kann, im Juni in der sulzbacher Hofkapelle per procurationem die katholische in Sulzbach geborene Hedwig Augusta von Wittelsbach von der Pfalz Sulzbach (St) (15) und stirbt drei Wochen später, woraufhin Tirol an Kaiser Leopold von Habsburg (St) (25) fällt. - Der französische König Ludwig XIV (St) (26) lässt durch seinen Kriegsminister Le Tellier alle von ihm verbotenen Steinschloßmusketen zerstören und durch Luntenschloßgewehre ersetzen. -  Amberger Bürger beschweren sich wegen zweier Salzscheiben bei den Schwandorfern. - In Regensburg legt sich der regensburger Steuerbeamtensohn, Mystiker, Spiritualist und Kritiker der Maulchristen Johann Georg Gichtel (27), der die Ehe ablehnt und sexuelle Enthaltsamkeit fordert, wie bereits zuvor in Nürnberg in Schmähschriften mit der Geistlichkeit an, weil er glaubt, dass Gott in der Seele des Gläubigen wohnt und jedes äußere Kirchentum abzulehnen ist, woraufhin er verhaftet und aus Regensburg ausgewiesen wird. - In Regensburg wird der wernberger Graf Wolf Heinrich Nothafft (--) neuer erblicher Erbtruchseß des Bistums Regensburg. Dazu ist er Herr von Runding, Aholming, Raindorf und Eistein, Kurfüstlicher Kämmerer, Erbmarschall des Bistums Passau, Hofrat und Vitztum in Straubing. Sein Vater, der wernberger Graf Johann Heinrich Nothafft hat 35 Jahre für den katholischen Kaiser in Wien gearbeitet. Von den ausstehenden 17.000 Gulden Sold hat seine Witwe trotz vieler Bittgesuche nur 2.000 Gulden erhalten.

1664 Die nürnberger Bürger Putz und Ott erfinden das Hinterladergewehr, das sie sich vom katholischen Kaiser Leopold von Habsburg (St) (24) patentieren lassen. - Der nürnberger Zirkelschmied Hans Hautsch (69) baut ein mechanisches Puppenhaus mit Figuren, die etwa 100 Bewegungen ausführen können. - Der aus Speyer stammende protestantische und zum Katholizismus übergewechselte Hofleibarzt und Mathematiker Johann Joachim Becher (29), der seine erste studentische Vorlesung über den Stein der Weisen gehalten hat und auf der Suche nach dem Verbrennungsprodukt Phlogiston, einem wissenschaftlichen Irrtum, ist, geht an den Hof des bayerischen Kurfürst Ferdinand Maria von Wittelsbach (St) (28). - Der niederösterreichische Barockschriftsteller Wolf Helmhardt von Hohberg (24) flieht als Exulant nach Regensburg. - In Frauenaurach heiratet die niederösterreichische Exulantin Catharina Regina von Greiffenberg (30) ihren Onkel und Vormund Johann Gottfried von Greiffenberg (55) durch den bareuther Hof. - In bamberger Kloster Langheim stirbt Abt  Mauritius Knauer (50), der Verfasser des Hundertjährigen Kalender alias Calendarium oeconomicum practicum perpetuum, der das Wetter in Franken vorhersagen soll um die klösterliche Landwirtrschaft zu verbessern. - In Nürnberg wird der in Hamburg geborene Fayencemaler Johann Schaper (43) vorübergehend für den französischen Gesandten Gravelle in Regensburg tätig. - In Neumarkt sind Johann Strommer, Martin Biehl und Martin Wolf Bürgermeister. - In München wird der Bau von Schloss Nymphenburg vom in München geborenen bayerischen Kurfürst  Ferdinand Maria von Wittelsbach Bayern (St) (28) als Geschenk an seine Frau Adelheid von Savoyen (St) (28), der ehemaligen französichen Königstochter für die Geburt des Thronerben Max Emanuel von Wittelsbach (St) (02) aus kelheimer Kalkstein in Auftrag gegeben. - In Neuburg wird Franz Ludwig von Wittelsbach von der Pfalz Neuburg (St) als Sohn des pfälzer Kurfürst Philipp Wilhelm von Wittelsbach von der Pfalz Neuburg (St) (49) und der in Gießen geborenen hessendarmstädter Landgrafentocher Elisabeth Amalia Magdalena (St) (29) geboren. - Der in Bamberg geborene Johann Friedrich Karg von Bebenburg (14) beginnt ein Studium an der Universität Bamberg. - Anton X Tucher (48) kämpft als Wachtmeister für die Reichsstadt Nürnberg gegen die Türken und zieht sich danach ins Privatleben zurück. - In Sulzbach erhält der bei Plößberg geborene und in Ingolstadt ausgebildete Drucker Abraham Lichtenthaler ein Druckprivileg um für den nürnberger Verleger Endter alchemistische, iatrochemische und geheimwissenschaftliche Schriften herstellen zu lassen, bei der der Hintergedanke hauptsächlich die Goldmacherei ist. - In Regensburg richtet der kaiserliche Generalpostmeister Lamoral Claudius von Thurn und Taxis (43) ua einen neuen Postkurs Regensburg~München ein, wobei München für den bayerischen Kurfürsten Ferdinand Maria von Wittelsbach (St) (28) neues Zentrum für Postverkehr wird. - In Nürnberg bringt eine Bötin die regelmäßigen zwei Zeitungen und Briefe in einer zupitschierten hülzernen Schachtel nach Auerbach. - In Lauf Simmelsbach verliert der nürnberger landadelige xxx Lochner (--) die Burg Winterstein, die seit 15 19 im Besitz seiner Familie war. - In Altdorf beginnt der evangelische nürnberger Kaufmannssohn Johann Wilhelm Baier (17) sein Studium der Phlologie und der Philosophie, wonach er evangelischer Theologie wird.

1663 In Neumarkt überfallen altdorfer Studenten zum Spaß mit gezogenen Säbeln an der Kuhbrücke vor dem unteren Tor den neumarkter Hirten Stefan Hager (--). - Der nürnberger Zirkelschmied Hans Hautsch (68) baut für den französischen König Ludwig XIV (St) (25) eine mechanische Spielzeugschlacht mit etwa 462 Silbersoldaten. - In Nürnberg ist der nürnberger Stecher, Typograph und fahrende Buchdrucker Jacob II Ammon (--) ein vom Luthertum zum Katholizismus übergetretender Konvertit, der später im schweizer Kloster Einsiedeln stirbt. - In Nürnberg arbeitet der nürnberger Scheibenzieher alias Drahtzieher, Meistersinger und Leichenbitter Hans Leonhard Beck als Hochzeitslader. - In Regensburg wird Gräfin Amalia Regina von Zinzendorf (St) geboren. - In Weiden wird das Simultaneum eingeführt. - In Nürnberg bemalt der in Hamburg geborene nürnberger Fayencemaler Johann Schaper (42) importierte Fayencerohware in Schwarzlottechnik. - In Neumarkt ist Johann Strommer Bürgermeister. - In Neuburg wird Alexander Sigismund von Wittelsbach von der Pfalz Neuburg (St) als Sohn des pfälzer Kurfüst Philipp Wilhelm von Wittelsbach von der Pfalz Neuburg (St) (48) und der in Gießen geborenen hessendarmstädter Landgrafentocher Elisabeth Amalia Magdalena (St) (28) geboren. - Ein Reitpostkurs auf der Strecke Nürnberg Regensburg wird gegründet. - In Parsberg wird eine Posthalterei der th&t kaiserlichen Reichspost eröffnet, wobei die Poststrasse über Beratzhausen, See, Parsberg, Eichenhofen und Deining nach Neumarkt verläuft. Erster Posthalter wird Konrad Götz. - In Deining wird eine Reichsposthalterei eingerichtet und der Wirt des Gasthauses Zur goldenen Ente Hauptstrasse zum Posthalter ernannt. - In Nürnberg Erlenstegen wird Johanna Maria Tucher alias Johanna Maria Löffelholz von Strassenräubern überfallen und tödlich verletzt. - In Altdorf druckt der Universitätsdrucker Johann Göbel (34) ein Buch von Theodor Hakspan mit griechischen, hebräischen, arabischen und syrischen Schriftzeichen. - In Regensburg residiert der salzburger erste Prinzipalkommisar im Salzburger Hof in der Salzburgergasse 1. - In Sulzbach wird der Diplomat Joachim Brawe als Sohn des Magisters, sulzbacher Superintendenten (oberster evangelisches Kirchenverwalter) und Mitglieds des Sulzbacher Musenhofs Justus Brawe (48) geboren. - In Nürnberg stirbt der Mitunterzeichner des Westfälischen Friedens Jobst Christoph Kreß von Kressenstein (66). - In Regensburg wird der Immerwährende Reichstag eingerichtet, weshalb ein Nachrichtennetz für die Gesandten zu ihren Herkunftsländern nötig wird. Eine Postroute Regensburg~Nürnberg wird mit 6 Posthaltereien im Abstand von 2 Meilen entsprechend 16 Kilometer eingerichtet, worunter Neumarkt ausdrücklich nicht ist.

1662 Wetter: Lange Dürre zerstört Getreideernte. - Am kaiserlichen Hof wird der Orden der Sklavinnen der Tugend durch die in Mantua geborene strengreligiöse katholische verwitwete Kaiserin Eleonore (St) (34) eingeführt, die in Regensburg mindestens zwei, und diese 16 53 und 16 54, ihrer vier Kinder zur Welt gebracht hat. - Die weidener Bürgerschaft ist bettelarm. - In Nürnberg werden alle mittellosen Geisteskranken auf Beschluß des Rates der Stadt Nürnberg aus der Stadt geschafft. - Zum Reichstag in Regensburg werden die Untertanen in der Umgebung ermahnt Lebensmittel nach Regensburg zu liefern. - Die Hausiererin Schwender beklagt sich erfolgreich beim neumarkter Bürgermeister, der alle nicht autorisierten Hausiererinnen vertreibt. - In Neumarkt verlangt der Rat der Stadt, dass die Beichtzettel von neumarkter Kindern, die sich an nichtkatholischen Orten aufhalten, abzugeben sind. Wer Protestanten heiratet muss auf sein Erbe verzichten. - In Amberg müssen täglich 10 kräftige Männer aus Neumarkt und dem neumarkter Schultheißenamt mit 2 Gespannen bei Befestigungsarbeiten mithelfen. - Joachim Ludwig Pangratz Stiebar und Georg Pangratz Stiebar verkaufen die Herrschaft Lutzmannstein 6 km nordöstlich von Velburg für 19.000 Gulden an den neuburger Oberkanzler und Hofkammerpräsidenten und hemauer Pfleger alias Amtmann Franz von Giese von Sinning und Seibertsdorf. - Zigeuner wahrsagen in der Stadt Neumarkt. - Der neumarkter Paul Pärtl, seine Frau und seine Tochter beschuldigen die halbe Stadt Neumarkt der Hexerei und Frau Pärtl behauptet von ihrer Nachbarin krank gehext worden zu sein, wofür Paul Pärtl zu Gefängnis alias Zuchthaus bei Wasser und Brot und seine Frau zur Geige verurteilt werden. - In Neumarkt sind spitzige Hauben und fliegender Flor für Bürgersfrauen verboten und Hüte, die mehr als 1 Gulden kosten und von hausierenden Juden und Welschen verkauft werden. Die Verkäufer dieser unsittlichen Tracht werden geprüft und enteignet. - Die neumarkter Melber alias Mehlhändler liefern so schlechte Qualität, dass die Bürger bei den Bäckern, denen eigentlich verboten ist Mehl zu verkaufen, Mehl einkaufen. Die neumarkter Melber verklagen erfolgreich die neumarkter Bäcker werden aber auch vom Rat für das Qualitätsdefizit gerügt. - In Nürnberg bittet Johann Kirchhof und seine Schauspieltruppe den Rat der Stadt vergeblich im Fechthaus auftreten zu dürfen, baut trotzdem auf und wird von den Stadtschützen arretiert und nach einer Strafzahlung der Stadt verwiesen. - Der in Paris geborene Theaterdirektor Jeam Bapriste Poquelin alias Moliere (40) wirbt mit seiner Komödie Die Schule der Frauen für das Recht von Frauen auf eine Liebesheirat. - In Nürnberg gründen der in Frankfurt geborene und in Nürnberg bei Peter Isselburg gelernte protestantische Maler und Kupferstecher Joachim von Sandrart (56) der auf Schloss Stockau bei Ingolstadt residiert, sein Neffe Jacob von Sandrart in Nürnberg die erste Deutsche Kunstakademie. - In Nürnberg wird der protestantische deutsche Dichter, Schriftsteller, Prinzenerzieher, Pfarrersohn und geadelter Hofpfalzgraf Sigmund von Birken (36) Präsident der Fruchtbringenden Gesellschaft. Er wird die Mitgliederzahl vervielfachen und auch Frauen aufnehmen. Bei der Hochzeit des in Bayreuth geborenen Markgraf Christian Ernst von Zollern Brandenburg Bayreuth (St) (18) und der streng lutherisch erzogenen und calvinismuskritischen Erdmuthe Sophie von Sachsen (St) (18) in Dresden führt er sein Tanzspiel Ballet der Natur auf, das er mit Poesie untermalt und somit Sprache und Ballett kombiniert. - Der nürnberger Verlag Endter publiziert die Geistlichen Sonnette, Lieder und Gedichte der Exulantin Catharina Regina von Greiffenberg (29). - In Neumarkt sind Heinrich Bartscherer, Martin Biehl und Martin Wolf Bürgermeister. - Der in Sulzbach geborene ehemalige schwedische und veneziansche General, jüngster sulzbacher Pfalzgrafensohn Philipp Florinus von Wittelsbach (St) (32) begibt sich in militärische kaiserliche Dienste. - Der nürnberger Patrizier Karl VI Tucher (52) kauft das Rittergut Winterstein, Ritterkanton Gebirg, der Judenhof bei Utzmannsbach von den Erbtöchtern von Wolf Pankraz von Hüttenbach. - In Altdorf erhält der Drucker Johann Göbel (33) den Auftrag neun Dissertationen zu drucken. - In Ansbach wird eine Feuerverordnung erlassen. - Die in Düsseldorf geborene Kaiserin Eleonore Magdalene Gonzaga von Mantua Nevers (St) (32) gründet den auf 30 Mitglieder des Hochadels limitierten Damenorden Orden der Sklavinnen der Tugend. - In Altdorf Stöckelsberg wird die Schule wiedereröffnet. - In Hohenburg ist das Schwarze Rathaus erbaut. - In Lauf Simmelsdorf werden die Burg Winterstein und die Burg Hüttenbach vom nürnberg landadeligen xxx Lochner (--) an die Familie Tucher verkauft, weshalb der nürnberger Patrizier xxx Tucher (--) sich zur Unterscheidung xxx Tucher von Simmelsdorf und Winterstein (--) nennt und die Burg als Jagdschloss nutzt. Trotzdem nennt sich xxx Lochner (--) weiterhin xxx Lochner von Hüttenbach. - In Altdorf wird im seit 15 99 geführten Kirchenbuch zusätzlich zu Taufen und Trauungen auch die Beerdigung eingetragen, die Geburtstage aber nicht.

1661 In Neumarkt erkrankt die Frau des Bortenwirkers Sebastian Thurn überraschend an Lepra. - Der Verkauf und die Ausfuhr von Gerste, Malz, Hafer, Korn ins Ausland wird mit Enteignung bedroht. Der neumarkter Rat geht gegen Verstöße rücksichtslos vor. - Der neumarkter Stadtfurier, der für die Zuteilung der Unterkünfte zuständig ist, Konrad Albertin wird der Bestechlichkeit überführt, bleibt aber trotzdem im Amt weil sich kein Ersatz für ihn findet. Den Soldaten etwas zu leihen ist verboten. Dem neumarkter Peter Gebertshammer wird von seinem militärischen Hausgast der Schädel eingeschlagen. Der neumarkter Christoph Guldenkopf wird von einem Soldaten mit einem Messer bedroht. Christoph Guldenkopf flieht woraufhin sein Kind im Bett erstochen wird. - Bei Lippertshofen reißen zwei Wölfe die Kuh von Hans Vogl, die ohne Glocke alias Schelle im Wald vom Hirten Leonhard Dürnhofer gehütet wird, der dafür Schadensersatz leisten muss. - Das gebrandschatzte Kloster Waldsassen wird rekatholisiert und wiederbesiedelt. - Grenzverträge betreffend das Schultheißenamt Neumarkt mit der Reichsstadt Nürnberg. - In Neumarkt wird das Barbaraglöcklein, die kleinste Glocke im Pfarrturm traditionell eine Stunde lang am dritten Dezember zur Mitternacht geläutet, ohne dass irgendjemand den Grund kennt oder den Mesner, der die Glocke läutet bezahlt. Wer beim Läuten des Englischen Grußes oder der Türkenglocke nicht betend verharrt wird sofort zur Strafe ins Narrenhäuschen gesperrt. - Der Rat der Stadt Neumarkt wird mit der Klage über das Verhalten von neumarkter Bürgern, die sich hemmungslos und rücksichtslos zu Tanzveranstaltungen und Hochzeiten einschleichen und die Gäste vertreiben konfrontiert. - Tabakrauchen wird von der bayerischen Regierung verboten. Dennoch wird in Neumarkt Tabak von Krämern und Soldatenfrauen verkauft. - In Kelheim wird eine Frau der Hexerei bezichtigt aber der Kläger bestraft. - Der frankfurter Stadtarztsohn, Nationalökonom und Kameralist Philip Wilhelm von Hornick (22) macht seinen Doktor in Rechtswissenschaften in Ingolstadt. - In Eschenau bei Erlangen stirbt der nürnberger Patrizier Christoph Jakob Muffel von Eschenau und Ecklenhaid (60), der mit der Patrizierin Klara Magdalena Pfinzing von Henfenfeld (59) verheiratet ist und 18 Kinder mit ihr hat. 12 davon sterben früh. - Der Jahresetat des ansbacher Hofes beträgt 120.000 Gulden. - In Amberg wird der Coetus angelikus für die jüngeren Schüler errichtet. - In Neumarkt ist Heinrich Bartscherer Bürgermeister. - In Auerbach stiftet Barbara Merkel eine Pestsäule an der Michelfelder Strasse zum Dank dafür, dass sie von der Pest verschont blieb. - Der ehemalige neumarkter Bürgermeister Reinl stiehlt einen herrenlosen Grabstein und muss dafür 10 Gulden bezahlen. - In Neuburg wird Karl III Philipp von Wittelsbach von der Pfalz Neuburg (St) als Sohn des pfälzneuburger Herzog Philipp Wilhelm von Wittelsbach von der Pfalz Neuburg (St) (46) und der in Gießen geborenen hessendarmstädter Landgrafentocher Elisabeth Amalia Magdalena (St) (26) geboren. - Der ellwangener Fürstpropst Johann Johann Christoph von Freyberg (45) lässt seine Stiftskirche im Frühbarockstil umbauen. - In Altdorf gründet Johann Göbel (32) eine Druckerei und erhält den Auftrag vier Dissertationen zu drucken. - In Pyrbaum verlassen die letzten Katholiken den Ort. - Der Arzt, Berater und Diplomat des zu den Katholiken übergetretenen pfalzsulzbacher Herzog Christian August von Wittelsbach von der Pfalz Sulzbach (St) (27) ohne Sitz im Fürstenkolleg und ohne offizielle Reichsbelehnung wird in Kitzingen von Soldaten des jesuitischen katholischen pfalzneuburger Herzog Philipp Wilhelm von Wittelsbach Pfalz Neuburg (St) (46) festgenommen, nach Rom verschleppt und von der Inquisition vernommen, gefoltert und erst nach achtzehn Monaten wieder freigelassen. - In Neumarkt verbietet der Rat der Stadt, Juden über Nacht zu beherbergen. - In Nürnberg stirbt der in Neumarkt geborene Spitalarzt Konrad Rummel (64) alias Rhumelius.

1660 In Amberg verhandelt der Rat der Stadt Nürnberg mit dem bayerischen Kurfürst Ferdinand Maria von Wittelsbach (St) (24) über die Konfessionsgrenzen. - Ein Marienbild im Besitz der neumarkter Kapuziner in der Hofkirche bringt eine Marienwallfahrt in Gang. - Der nürnberger Zirkelschmied Hans Hautsch (65) baut einen flügelschlagenden mechanischen Adler für den Besuch von Kaiser Leopold von Habsburg (St) (20) in Nürnberg. Die Maschine wird später irrtümlich als Flugmaschine interpretiert. - In Dietfurt wird das Franziskanerkloster Dietfurt gegründet. - Grenzverträge betreffend das Schultheißenamt Neumarkt mit der Reichsstadt Nürnberg. - Der nürnberger Verleger Johann Jacob Schollenberg bringt ein Buch über Vögel heraus, das Neue Vögel Büchlein, nach dem Leben gezeichnet. - In Nürnberg baut der neue Röhrenmeister für den lorenzer Stadtteil Martin Löhner vor seinem Wohnhaus auf der Insel Schütt einige Wasserkünste mit beweglichen Figuren und eine Wasserorgel die mehrere Lieder spielen kann. - In Eichstätt wird im Dominikanerkloster der gothische Lettner entfernt. - In Nürnberg erstellt der in Neumarkt geborene Holzbildhauer Georg Wirschingerstellt den Hauptaltar für die Sebalduskirche. - In Nürnberg ist der nürnberger Schuhmacher und Meistersinger Georg Aichler Wirt des Gasthauses Zur grünen Weintraube am alten Weinmarkt Karlstrasse 11. - In Nürnberg werden Meistern nur noch ein Lehrling erlaubt. - In Nürnberg wird ein Hexenprozess durchgeführt, bei dem der Nagelschmied Hans Hess wegen Teufelspakts enthauptet wird. - Der nürnberger Patrizier Johann Michael Welser (--) kauft den geuderschen Herrensitz Neunhof bei Lauf. - In Regensburg beginnt Philipp Teuber als neuer Scharfrichter. - In Neumarkt beginnt Imhoff mit dem Wiederaufbau des Schloßgutes Woffenbach. - Der Deutschordenskomtur Philipp Jakob von Kaltenthal erbaut die erste barocke Kuppelkirche im Kloster Maria Birnbaum nördlich der Alpen. - In Amberg wird der Jurist und Regierungskanzler Johann Jakob Miller (--) in den erblichen Ritterstand erhoben, wodurch er sich Ritter Miller Edler von Altammerthal und Fronhofen nennen darf. - In Amberg Altammerthal ist die Burg Spitz völlig zerstört. - In Neumarkt besitzt Johann Christoph Zeiler das Gut Woffenbach. - In Sulzbach wird der wegen seiner mystischen Religiosität berüchtigte und bereits einmal vertriebene Pfarrer Johann Jakob Fabricius (40) vom pfalzsulzbacher Pfalzgraf Christian August von Wittelsbach Pfalz Sulzbach (St) (38) als sulzbacher Stadtprediger angeworben und in den Sulzbacher Musenhof aufgenommen. - Der hildesheimer Postmeister Hinüber (--) richtet eine protestantische gemeinsame herrschaftlich Ordninari Post, wobei die Verbündeten Schweden, Zollern Brandenburg, Braunschweig und Hessen-Kassel sind, auf der Strecke Hamburg~Frankfurt~Nürnberg ein, wobei nördlich von Frankfurt die katholische kaiserliche Thurn und taxis Post verboten ist und selbst auf Umwegen keine Post mehr transportieren kann. Für 30 km muss man 1 Taler bezahlen.

1659 In Neumarkt stirbt der in Vilseck geborene Feldmarschallleutnant und ehemalige neumarkter Schultheiß, kurbayerische Kriegsrat und Pfleger zu Wolfstein Georg von Druckmüller Freiherr zu Prunn (64), wo er in der Schlosskirche, wo sein Totenschild hängt, mit seiner Frau Katharina Dorothea von Breitenbach und ihren sieben Kindern abgebildet ist. - Die Grafen von Castell führen die Silvaner Weintraubensorte in Deutschland ein. - In Ansbach wird der Alchemist, Chemiker, Mediziner, Metallurg und ansbacher Hofratssekretärssohn Georg Ernst Stahl geboren. - Wolf Christoph von Seckendorff verkauft seine Besitzungen in Hohenfeld an den kurpfälzischen Erbtruchseß Friedrich von Hirschhorn. - Graf xxx T'Serclaes von Tilly, der Besitzer von Schloss Holnstein, will das Malefizrecht alias einen Hexenprozess führen, was ihm der Gutsherr von Itlhofen verweigert, weil das dem Schultheißen von Neumarkt zustünde. - Im oberpfälzischen Sulzbach wird der pfalzsulzbacher Pfalzgraf-Herzog Theodor Eustach von Wittelsbach (St) als Kind des pfalzsulzbacher Pfalzgraf Christian August von Wittelsbach Pfalz Sulzbach (St) (37) geboren. - In Nürnberg wird ein Hexenprozess gegen Margarete Mauter geführt die als Hexe verdächtigt wird. Sie wird im Lochgefängnis gefoltert bis die Lochschöffen ihren Tod befürchten. Die Geistlichkeit und die Ratskonsulenten kommen zur Empfehlung sie zu erwürgen und zu verbrennen. - In Nürnberg findet ein Hexenprozess gegen Maria Mettmann statt, die sich trotz Folter weigert den Vorwurf der Hexerei zu gestehen. Der Rat der Stadt Nürnberg übergibt sie zwei ebalder Diakonen, die sie weiter verhören sollen. Beide kommen zum Ergebnis, dass sie zum Tode verurteilt werden muss aber aus Gnade mit dem Schwert gerichtet wird. - In Neumarkt sind Martin Wolf, Martin Biehl und Erhard Lehel Bürgermeister und Wilhelm Culler alias Euller Schultheiß. - in Amberg wird Johann Heinrich Haan von der ganzen Gemeinde zum Bürgermeister gewählt. - In Regensburg kauft Freiherr Johann Georg von Königsfeld das Gut Alteglofsheim.  - In Regensburg übernachtet der schottische Pilger aus Aberdeen James Fraser (25) im Schottenkloster. St Jakob, wo er das Alltagsleben der Mönche, die Kirche, die Sitzordnung bei Tisch, den Speiseplan, die wirtschaftlichen Einkünfte des Kloster beschreibt und von der Persönlichkeit des Abtes Macarius Chambers begeistert ist, der alles übermütig und fröhlich segnet, der ihn kräftig zu essen einlädt und den er als Seine Lordschaft anspricht. Jeder Mönch trinkt aus seinem eigenen silbernen Humpen auf seinem Tranchierbrett. Auf elf Seiten schildert er in seine dreijährige Triennal travels. - In Kelheim werden Wolfsnetze für 136 Gulden hergestellt und an die bayerische Regierung verkauft. - In Neumarkt beginnt der neumarkter Stadtsyndikus und Stadtschreiber Balthasar Ankensteiner (--) ein Bürgerbuch zu führen. Er ist auch kufürstlicher Advokat alias Rechtsanwalt. Wer neumarkter Bürger werden will, muss geloben mindestens zwei Jahre in der Stadt Neumarkt zu bleiben und einen Bürgerschwur alias Bürgereid auf Gott und alle Heiligen, die natürlich katholisch sind, leisten, allerdings nicht zuerst auf die Stadt, sondern auf die Landständische Herrschaft, womit der bayerische Kurfürst und nicht der Kaiser gemeint ist, obwohl die Landstände eigentlich die untersten berechtigten adeligen Lehensnehmer von Grafen und Fürsten sind, zB Niederadel, Freiherren und Ritter und dann auf die Stadt. Diese Adelsschicht ist in der Oberpfalz von der Familie Wittelsbach praktisch ausgerottet. Ua verpflichtet er sich auch Wehrdienst für die Stadt zu leisten, jegliche Gefahren zu melden und jeden, der über die Stadt und besonders den Amtsbürgermeister schlecht redet, anzuzeigen. - Weil der Pfleger des Amtes Holnstein, das dem belgischen Graf xxx T'Serclaes von Tilly (--) gehört, nicht vor dem landesherrrlichwittelsbacher Landgericht Hirschberg erscheint, beschwert sich der bayerische Kurfürst Ferdinand Maria von Wittelsbach (St) (23), der das Landgericht Hirschberg als übergeordenete Gerichtsinstanz über die Adelsgerichte durchsetzen will. 

1658 Kaiser Leopold von Habsburg (St) (18) wird zum deutschen Kaiser gekrönt und besucht Nürnberg, wo er zum ersten Mal in seinem Leben mit einem evangelischen Pfarrer, in der Person von Johann Michael Dilherr (54), parliert. - In Neumarkt wird in der Pfaffengasse 6 und 7 ein Weißbierbrauhaus errichtet. Der Kessel fasst 10 Eimer alias 60 Liter d.h. 600 Liter und die Pfaffengasse wird in Bräugasse umbenannt. Der Braumeister stammt aus Italien und ist aus Regensburg angeworben. Ein Umbau des Hofbräuhauses wird als zu teuer erachtet. Der öffentliche Ausschank wird erlaubt und der Verkauf von Weißbier in nicht von Amberg versorgte Gebiete erlaubt. - Der neumarkter Ganswirt Scherrer legt 100 Gulden im neuen Weißbierbrauhaus an. - Der weidener Bürgermeister Böttiger und der weidener Stadtsyndikus Wolfhard werden nach München abtransportiert, weil sie dem bayerischen Kurfürst Ferdinand Maria von Wittelsbach (St) (22) den Vikariatstitel verweigern. - Das Franziskanerkloster Kemnath wird vom Rat der Stadt Kemnath mit dem bayerischen Kurfürst Ferdinand Maria von Wittelsbach (St) (22) und dem Bruder seines Großvaters, dem regensburger Bischof Franz Wilhelm von Wartenberg (St) (65) eröffnet. - Im nürnberger Augustinerkloster besteht der große Theatersaal aus einem eigenen Bühnengerüst mit zwei Aufgängen, einer Oberbühne, einer Vorderbühne, einer Hinterbühne und mittleren Vorhängen. Als Dekoration sind an Seilen aufgehängte Teppiche mit einem Patium, einer Landschaft, einem Kloster, einem Garten, einer Schiffartsszene, einer Kirche und einem alten Baum. Der Hintergrund besteht aus einem Himmel aus Papier und zwölf Wolken aus Wolle. Als Lichtquellen dienen zwei blecherne Laternen, dreizehn blecherne Wandlaternen und 48 große und kleine Stehlampen. - In Nürnberg wird der Tünchersohn, Schweinestechersohn, Tüncher und Maler Heinrich Ammon vor das Rugamt geladen, weil er am Wirtshaus Zum Störchlein, ehemals Innere Laufer Gasse 26 welsche alias italienische Fensterumrahmungen, den Storch am Hinterhaus zur Judengasse und darum einem Rautenkranz gemalt hat, was eigentlich Flachtüncherarbeit ist. - In Nürnberg, befindet sich in der vorderen Sterngasse das Gasthaus Zum blauen Stern. - Der nürnberger Scheibenzieher alias Drahtzieher und Meistersinger Christoph Engelhard Beck tritt der Meistersingergesellschaft bei. - In Nürnberg legt der Goldschmiedsgeselle Oswald Mair (68) die Meisterprüfung ab und wird dadurch gezwungen zu heiraten, was er ohne Meisterprüfung nicht durfte. - In Regensburg wird der trunksüchtige Kufner Hanns Georg Hofinger damit bestraft, dass seine Prangertafel in den Gastwirtschaften aufgehängt wird. - In Nürnberg tragen im Februar zwölf Metzgerknechte zum Maskeradentanz eine Riesenbratwurst mit einer Länge von 658 Ellen etwa 427 Meter und einem Gewicht von 514 Pfund. Die Tragestangen sind 49 Schuhe. Die Wurst ist oben grün bestecket und die Träger haben in den Händen Gabeln, damit sie ruhen können. Die nürnberger Metzgerzunft besteht aus 95 Fleischern und 5 Witwen. - Nicolaus Rittershausen (--) zeichnet seine Karte vom Kreis Neumarkt alias Territorii Novoforensis alias Newenmarck. - In Freystadt besitzt der bürgerliche Leonhard Dengler (--) das Herrenhaus von Burg Lauterbach. 

1657 In Neumarkt herrscht Mangel an Bier. Trotz Weißbierbrauverbot werden im neumarkter Rathauskeller 200 Eimer Weißbier ausgeschänkt, wogegen sich unter der Führung von Hans Wolf (--) vier neumarkter Wirte beschweren, die für Fremde jede Maß einzeln vom Rathauskeller holen müssen. Das Ratsmitglied Ganswirt Scherrer (--) und die Brunnenwirtin xxx (--) erhalten vom Rathauskeller dagegen Weißbier faßweise. Hans Wolf (--) fordert dem Rathauskeller den Bierausschank zu verbieten und allen Wirten der Stadt den Weißbierverkauf zu erlauben. Die Regierung glaubt den neumarkter Wirten. Der Rat der Stadt Neumarkt leugnet alles und erklärt die Verwirrung nur durch den gelegentlich Ausschank durch den Ganswirt Scherrer (--) an Fremde. Nach Monaten fordert der Rat der Stadt Neumarkt erfolgreich von bayerischer Kurfürst Ferdinand Maria von Wittelsbach (St) (21) ein Weißbierbrauhaus in dem Weizenbier gebraut wird. - In Neumarkt werden zur Karfreitagsprozession lebende Bilder, die den Fall Christi darstellen, mitgefahren. - In Neumarkt tragen die Amtsknechte schwarz und weiß verbrämte rotwollene Mäntel mit grünem Futter. Die neumarkter Bürger tragen schwarze Mäntel. Die neumarkter Ratsherren werden unter Strafandrohung gezwungen einen Degen anzulegen. - Der bayerische Kurfürst Ferdinand Maria von Wittelsbach (St) (21) genehmigt das Weißbierbrauhaus in Neumarkt in der Pfaffengasse als eine Art Aktienbrauerei mit Geldeinlagen der neumarkter Bürger zu betreiben, wobei für jeden Sud 10 Gulden festgelegt werden, so dass ein Einlagegeld von 50 Gulden jährlich zu 5 Suden berechtigt. - In Nürnberg werden die Doktoren und ihr Familienanhang in den 2. Stand zurückgestuft alias degradiert. Die Anreden Herr Doktor mit Frau und Jungfrau wird zu Doktor, Weib und Tochter. - In Nürnberg wird der Bauernpranger auf dem großen Markt abgebaut. - In Neumarkt gibt es im Rathaus elf kleine Läden, eine Bäckereifiliale und die Fleischbank. - In Nürnberg wird Sophia Katharina Tucher geboren. Sie wird unstandesgemäß wider der Freunschaft Wissen und Gefallen heiraten, weshalb sie aus der Familiengeschichte gestrichen wird. - In Regensburg arbeitet Hans Wöndner (--) als erfolgreicher Geigenbauer, der wenig gewölbte, fast flache Geigen herstellt. - In Altdorf eröffnet der in Brandenburg geborene Bürgermeistersohn und Arzt Moritz Hoffmann (35) ein Anatomisches Theater der Universität Altdorfina in Form eines Amphitheaters. Durch die fehlende Kühlung werden Leichen nur kurzfristig genutzt. Der Raum ist nur mit Kerzen ausgeleuchtet und es stinkt fürchterlich. - In Nürnberg beginnt der in Nürnberg geborene Komponist Johann Philipp Krieger (08) mit Musikunterricht bei dem Musiklehrer Johann Drechsel alias Dretzel.

1656 Das reichsunmittelbare Herzogtum Neuburg Sulzbach entsteht, hat aber nie einen Sitz im Fürstenkolleg, da keine Reichsbelehnung stattfindet und der in Sulzbach geborene Pfalzgraf Christian August von Wittelsbach Pfalz Sulzbach (St) (34) wird erster sulzbacher Herzog. - Der pfalzsulzbacher Pfalzgraf Christian August von Wittelsbach Pfalz Sulzbach (St) (34) wird pfalzsulzbacher Herzog und besucht Weiden. - In Ittelhofen ist Johann Grüner (--) Besitzer des Landsassengutes Ittelhofen. - Der botanische Garten zur Züchtung von Heilpflanzen in Altdorf ist der größte seiner Zeit. - In Nürnberg bringen Johann, Andreas und Michael Endter Zeitungen alias Zeitungsblätter heraus, wodurch die nürnberger Novellanten Johann Baldauf und Gottfried Riegel ihre Existenz gefährdet sehen und beim Rat der Stadt Nürnberg erfolgreich ein Verbot der Zeitungen erwirken. - In Fürth Oberndorf stirbt Katharina Tucher bei der Aufsicht von Wäscherinnen in einer Waschgrube. - In Neuburg an der Donau hat der Weinberg (ab 18 05 Arcoschlösschen) als Hörnlein oder Herrla bezeichnet elf Morgen bzw dreieinhalb Hektar. - In Neuburg wird Maria Adelheid Anna von Wittelsbach von der Pfalz (St) als zweites Kind und zweite Tochter geboren. Nach 11 Monaten stirbt sie in Düsseldorf. Ihre ältere Schwester wird römischdeutsche Kaiserin. -  In Altdorf wird ein Überwinterungshaus von Universitäts Professor Mauritius Hoffmann bei Erweiterungen des Botanischen Gartens erbaut. - In Nürnberg stellt der Geigenbauer Paul Hiltz ua eine Diskantviola da Gamba und eine Viola da Gamba her. - In Hohenburg Adertshausen wird die pfalzneuburger Burg Adertshausen, bei der schon das Dach eingefallen ist, abgerissen und die Steine des romanischen Portals zum Bau der katholischen Wallfahrtskirche Stettkirchen benutzt. - In Parsberg Herrnried erhält Wolf Wilhelm von Maffei (--) vom katholischkonvertierten pfalzneuburger Herzog Philipp Wilhelm von Wittelsbach Pfalz Neuburg (St) (41) das Schloss Herrnried,

1655 Wetter: Schnee bis in den Frühling verhindert das Wachstum des Winterweizens. Das gesamte Winterkorn ist ruiniert. Hochwaser in Nürnberg. - Das in Neumarkt gebraute Bier ist so gesundheitsschädlich, dass Schultheiß Georg von Druckmüller behauptet, dass das Bier Gesunde krank mache und Kranke sich zu Tode trinken. - In Neustadt Opf wird der spätere Prinzipalkommissar am Immerwährenden Reichstag Ferdinand August Leopold von Lobkowitz. - Das Rittergut Strahlenfels ist im Besitz der zum Katholizismus konvertierten Brüder Hans Christoph von Wildenstein und Friedrich Oktavian von Wildenstein. - In Amberg wird die wetterfelder Ursula Zanner wegen Wetterzaubers und verzauberten Wölfen auf dem Scheiterhaufen verbrannt. Ihr Ehemann und ihre drei Kinder werden wegen Diebstählen und Zauberei inhaftiert. - In Mähring im Stiftland Waldsassen wird Ulrich Maierhofer der Hexerei beschuldigt aber der Beschuldiger Matthes Rautter bestraft. - In Mähring im Stiftland Waldsassen versucht Magdalena Taubner die Ehe ihres Sohnes mit der Witwe Merzan zu verhindern und veschuldigt sie des Liebeszaubers. - In Wetterfeld wird Ursula Zanner als Hexe verbrannt. - Der kurfürstliche Kämmerer, Hofkriegsrat, Pfleger alias Amtmann in Frohnstein und Kastner in Laaber Karl Siegmund von Tänzl kauft die Hofmark Traidendorf im Vilstal. - In Nürnberg stirbt der in Kulmbach geborene nürnberger Komponist und Organist Sigmund Theophil Staden (42). - In Regensburg wird Graf Georg Philipp von Ortenburg (St) geboren. - In Altdorf konstruiert der durch Unfall oder Geburt verkrüppelte Uhrmacher Stephan Farfler (21) ein Dreirad mit Handkurbeln und Zahnradgetriebe und danach ein vierrädrige Gefährt. - In Nürnberg zeichnet der aus Frankfurt stammende Kupferstecher Jacob von Sandrart (25) das Anwesen des nürnberger Patriziers Christoph Peller. Alle Gebäude haben Fachwerk. Das lange Hauptgebäude hat zwei Türmchen und ist im Innenhof mit Kletterpflanzen bewachsen. Eine Sandsteinbalustrade mit Zapfen und zwei Tore mit riesigen Pfeilern trennen den hoch umwachsenen Hauptgarten mit rechteckig angeordneten Beten ab. Pflanzbeete mit Zuchtkulturen sind von erhaben in gleichmäßigen Abständen angeordneten Tonkrügen mit maximal 3 Meter hohen Bäumchen aber auch besonderen Pflanzen wie Kakteen umringt. - In Regensburg ist in der Badstrasse 26 das Schiffsmeisterhaus. - In Neumarkt werden die evangelischen Bürger, die nicht katholisch werden wollen, und auch nicht wegziehen durften, per Erlass ausgewiesen. - In Altdorf führt der in Brandenburg geborene Bürgermeistersohn und Universitätsmediziner Moritz Hoffmann (33) eine öffentliche anatomische Leichensezierung durch. - In Schwabach wir das Schloss Unterreichenbach vom dem österreichischen Exulanten Johann Matthias Händel von Gobelsburg (--) fertiggestellt. - In Nürnberg lässt sich der in Hamburg geborene Fayencemaler Johann Schaper (34) nieder. - In Neustadt an der Waldnaab wird Ferdinand August Leopold von Lobkowitz als Sohn der in Sulzbach geborene fast unvermögenden calvinischen pfalzsulzbacher Pfalzgrafherzogstochter Auguste Sophie von Wittelsbach (St) (31) geboren. - In Schmidmühlen stirbt Bartholome Hausner von Winbuch (--) wodurch das Obere Schloss in den Besitz von Christoph von Kürmreuth (--) kommt. - In Parsberg Herrnried kauft Freiherr Carl Sigmund von Tänzl Tratzberg (--) das Schloss Herrnried,

1654 In Neumarkt wird in der Kirche St Jobst vor dem Oberen Tor mit einer Orgel die Liturgie abgehalten. - Die Stadt Neumarkt erbittet mit ihrem Gesandten, Bürgermeister Löhel in München vom bayerischen Ferdinand Maria von Wittelsbach Bayern (St) (18) zu dessen Volljährigkeit vergeblich die Wiedererstattung ihrer Rechte und den Landtag. - In Nürnberg wird der protestantische deutsche Dichter, Schriftsteller, Prinzenerzieher und Pfarrersohn Sigmund von Birken (28) in den Adelsstand zum Hofpfalzgrafen erhoben. - Graf Hans Joachim von Seckendorff wird als Sohn von Graf Julius Friedrich von Seckendorff (24) geboren. - In Nürnberg eröffnet der Apotheker Kaspar Wittig eine Apotheke gegenüber dem Rathaus und benutzt eine Kugel aus Symbol. - In Regensburg führt der in Magdeburg geborene Diplomat, Physiker und Luftpumpen Erfinder Otto von Guericke (52) spektakuläre Luftdruckexperimente im Vakuum am Haidplatz Kaiser Ferdinand III von Habsburg (St) (47) während des Reichstags vor. Unter anderem zeigt er mit seiner Luftwaage, dass voluminösere Behältnisse unter einer luftleeren Glasglocke weniger Auftrieb haben als kleinere. - In Neumarkt ist Johann Heinrich Griesmayer Bürgermeister. - Von Amberg zieht der elsäßische Jesuitendichter Jacob Balde (31) unter Beifallbekundungen von nürnberger Ratsherren und altdorfer Professoren zu seiner neuen Stelle als Hofprediger und Beichtvater des neuen pfalzneuburger Herzog Philipp Wilhelm von Wittelsbach (St) (39) nach Neuburg. - In Vohenstrauß und Altenstadt führt der Jesuit Theodor Rhay mit einer Kutsche aus Sulzbach kommend das Simultaneum ein, woraufhin die lutherschen Christen das Protestlied Erhalt uns Herr, bei deinem Wort, und steur des Papsts und Türken Mord, die ]esus Christus deinen Sohn, wollen stürzen von seinem Thron singen. Feste müssen unter militärischen Schutz gestellt werden. Um die Pfarrhöfe lässt er losen, wobei zunächst der alte Pfarrhof in der Pfarrgasse katholisch und mit billigen Bettelorden Kapuziner besetzt wird und die Lutheraner das Kaplanhaus am Marktplatz gewinnen. Da beiden Pfarrhöfe nebeneinander liegen müssen, kaufen die Lutheraner ein bürgerliches Anwesen durch den reichen böhmischen Adeligen Freiherr Hans Carl von Czernin, der von Vohenstrauß aus seine Güter verwaltet. - In Regensburg siedeln sich die Unbeschuhten Karmelitermönche an. - In Nürnberg wird der in Eger geborene protestantische wildsteiner Ortspfarrersohn, nürnberger Dichter und Prinzenerzieher Sigmund Birken (28) geadelt, wodurch er sich Sigmund von Birken nennen darf. - In Nürnberg werden an der nürnberger Börse die Vorschriften für Wechselgeschäfte denen der italienischen Medici Regentin angepasst. - In Regensburg bringt Kaiserin Eleonora Gonzaga (St) (26) als dritte Frau von Kaiser Ferdinand III von Habsburg (St) (46)  ihr drittes Kind Maria Anna Josepha von Habsburg Österreich (St) zur Welt. - In Nürnberg heiratet den arme altdorfer Juraprofessor Ernst Cregel (26).die reiche junge Welser-Patrizier-Witwe Margarete Kobe (--), wonach er im Folgejahr den neuen Lehrstuhl für Öffentliches Recht an der nürnberger Universität in Altdorf Altdorfina erhält und auch Ratskonsulent der Stadt Nürnberg wird.

1653 Die Truppen von rheinischer Pfalzgraf pfälzischer Kurfürst Karl Ludwig von Wittelsbach (St) (36) verlassen die Stadt Weiden. Die Stadt Weiden wird wieder pfalzsulzbacher Territorium. - In Nürnberg wird der Weinhändlersohn Komponist des Canon in D und Organist Johann Pachelbel geboren. - Im Stiftland (entsprichtdem Landkreis Tirschenreuth) wird eine eigene Brauordnung erlassen, in der der Brauablauf und der Bierpreis festgelegt wird. Die Maß kostet zwei Kreuzer. Gebraut werden darf nur vom 29. September bis zum l. Mai. Jeder brauende Bürger war verpflichtet, genügend Bier herzustellen. Am 25. Juli muss jeder Brauer noch mindestens drei Eimer zu etwa 60 Litern im Keller haben. Jeder Brauer ist verpflichtet seinen kalten Keller mit den Nachbarn zu teilen. Der Ausschang ist nur im eigenen Haus erlaubt. - In Nürnberg stirbt der letzte nürnberger Scholarch alias Schulherr, der als vorerster Losunger und Reichsschultheiß Nürnberg regiert. - In Basel und Rottenburg wirbt die englische Schauspieltruppe Jolly mit einer Kulissenbühne nach italienischer Manier und mit rechten Frauenzimmern nach französischer Manier. - Der nürnberger Kartograf Ludwig Rittershausen verkauft sein Haus in Nürnberg, Eckhaus Neue Gasse 16 für 1.100 Gulden, das er 16 38 für 1.700 Gulden gekauft hat. - Der auf dem rienecker Schlösschen geborene Philipp Valentin Voit von Rieneck (41) wird neuer bamberger Fürstbischof. - In Regensburg kommt Oberst Günther von der Sittau mit seiner Forderung auf seinen ausstehenden Sold mit einem kaiserlichen Beamten so in Rage, dass er ihn erschlägt. Oberst Günther von der Sittau wird verhaftet, zum Tode verurteilt und um Aufsehen zu vermeiden im Hof des Altmannschen Hauses in der Neue Waaggasse 2 geköpft. - Im regensburger Hatzhaus wird ein Tierkampf zwischen einem Stier und einer Löwin; die sich aber aus Angst vor dem Stier versteckt, gezeigt, woraufhin die Zuschauer ihr Eintrittsgeld zurückfordern. - In Regensburg stirbt Graf Martin Franz von Oettingen zu Baldern. - Der regensburger Domkanoniker Hans Paul von Leoprechting auf Oberellenbach erhält eine kaiserliche Wappenmehrung wegen des Absterbens eines anderen Familienzeiges. - Die in Sulzbach geborene fast unvermögende calvinische pfalzsulzbacher Pfalzgrafherzogstochter Auguste Sophie von Wittelsbach (St) (29) heiratet den unstandesgemäßen, schlesischen, leidenschaftlich katholischen Fürst Wenzel Eusebius von Lobkowicz (44), der seit 16 46 im Besitz des wallensteinschen Herzogtums Sagan ist. - In Regensburg wird Eleonora Gonzaga (St) (25) als Gemahlin von Kaiser Ferdinand III von Habsburg (St) (45) zur Kaiserin gekrönt, wo die in Mantua geborene strengreligiöse katholische neue habsburger Kaiserin Eleonore  nach dem Tod ihres ersten Kindes Theresia (St) (01) ihr zweites Kind Eleonore Maria Josepha von Habsburg Österreich (St) zur Welt bringt. - Der in Neuburg geborene Philipp Wilhelm von Wittelsbach von der Pfalz Neuburg (St) (39) heiratet in Schwalbach die hessendarmstädter Landgrafentocher Elisabeth Amalia Magdalena (St) (18), die er 23 Mal schwängert. - In Regensburg ist Antonio Bertali Hofkapellmeister am Hof Thurn und Taxis und führt die Oper L´inganno d´amore auf. - In Illschwangf wird der Jesuitenpfarrer Ray eingeführt. - Christoph Albrecht von Sazenhofen erhält Burg und Hofmark Wildenau. - In Amberg beklagt sich der Jesuit Christoph Pflaumer (57) über die Duldung von zwei oder drei christlichen Religionen nebeinander und setzt sich dafür ein die Untertanen zum Glauben zu zwingen um einen befürchteten Atheismus zu vermeiden. - In Nürnberg weigert sich der in Fischbach geborene Dichter und lutherische nürnberger Patrizier Georg Philipp Harsdörffer (44) alias Georg Philipp von Harsdorf in der von den Protestanten eingeführten und aus Meißen und Schlesien stammenden mitteldeutschen Schriftsprache zu schreiben und benutzt lieber Oberdeutsch alias katholisches Jesuitendeutsch. - In Nürnberg kauft der in Nürnberg geborene Kunsthändler und Verleger Paul Fürst (45), die Siebmacher Kupferdruckplatten der deutschen Wappen. - In Alttdorf beginnt der in Altdorf geborene Juraprofessor und Genealoge Nikolaus Rittershusius (56) alias Rittershausen sein Hauptwerk Geuealogiae Imperatorum, Regum, Ducum, Comitum, Procerum ab a. 1400—1653 das er ständig aktualisiert und verbessert, aber auch auf Einwirkung der bezeichneten Familien manipuliert. Sein Bruder ist der Jurist Gerog Rittershausen, der als zollernbrandenburgkulmbacher Rat geadelt wird und sich Georg von Rittershausen (58) nennen darf. - Graf Werner Wentzel T’Serclaes von Tilly (54), stirbt, woraufhin sein Sohn Ernst Emerich T'Serclaes von Tilly und Breitenegg (23) erbt und neuer Graf von Tilly wird.

1652 In Neumarkt ist die Stadt Neumarkt praktisch entvölkert und hat nur noch 283 männliche Einwohner. - In Erasbach darf der protestantische nürnberger Bürger Christof Ludwig Gugl (--) nach zwei Jahren Streit mit der katholischen bayerischen Regierung die Hofmark Erasbach in Besitz nehmen, weil der Pfleger von Velden geworden ist. - Die Paulaner werden von Neunburg vorm Wald in die Hauptstadt Amberg versetzt und das Paulanerkloster erbaut. - Die Stadt Weiden huldigt dem Gesandten Dr Hans Ludwig von Wieg des rheinischen Pfalzgraf pfälzischer Kurfürst Karl Ludwig von Wittelsbach (St) (35). - Der fürstlich württembergische Rat Georg Friedrich von Holz auf Aldorf tauscht die ererbten absberger Güter an den Deutschorden. - In Absberg findet der katholische Gottesdienst mit einem Geistlichen aus Ellingen, Spalt oder Sankt Veit im Saal des Schlosses statt. - Der Rat der Stadt Nürnberg verwehrt englischen Komödianten den großen Saal des Augustinerklosters und verweist sie ins Fechthaus auf der Insel Schütt. - Albrecht Sigismund von Wittelsbach Bayern (29) wird neuer regensburger Fürstbischof. - In Amberg ist Ernst von Pelchenhofen Präfekt der grösseren Kongregation Mariä Verkündigung. - In Regensburg wird der Hof des Altmannschen Hauses in der Neue Waaggasse 2 zu Fechterspielen geräumt und die alten Harnische zum Einschmelzen gebracht. - In Schweinfurt wird die Academia Naturae Curiosorum gegründet. - Der in Weismain geborene klosterlangheimer Abt  Mauritius Knauer (38) kämpft um die Rechte seines Klosters gegen den bamberger Bischof Philipp Valentin Voit von Rieneck (40). - Der aus Prag stammende Maler Daniel Preissler lässt sich in Nürnberg nieder. - In Neumarkt sind Sebastian Lichtenberger, Erhard Lehel, Johann Heinrich Griesmayer und Jobst Stromer Bürgermeister. - In Nürnberg wird der Pferdemarkt alias Rossmarkt an der Adlerstrasse vor die Stadttore nach St Leonhard verlegt. - In Sulzbach bestimmt der pfalzsulzbacher Herzog Christian August von Wittelsbach Pfalz Sulzbach (St) (30) das Simultaneum auf den Rat seines Freundes und Philosophen Franciscus Mercurius van Helmont (38), bei dem Katholiken und Protestanten Kirchen und Schulen gemeinsam benutzen, was aber auf starken Widerstand der Lutheraner stößt. - Tabakverbot in Bayern.

1651 In den Markgrafschaften Ansbach und Bayreuth herrscht eine Wolfsplage. - In Neumarkt tritt der neumarkter Stadtpfarrer Mathias Faber (--) in den eichstätter Jesuitenorden ein, weshalb er seine Hofmark Erasbach, die er 21 Jahre besessen hat, an den katholischen Orden übergibt, der ihn aber an den protestantischen nürnberger Bürger Christof Ludwig Gugl (--) verkauft, was zum Streit mit dem katholischen bayerischen Herzog Maximilian von Wittelsbach Bayern (St) (78) führt, der aber stirbt, was den Streit bis 16 53 hinauszögert. - Der deininger Pfarrer Matthäus Dollinger findet in Oberbuchfeld nur noch 33 ältere Leute, einen jüngeren Burschen und 20 Kinder als Einwohner vor. - Der nürnberger Zirkelschmied Hans Hautsch (56) baut einen mit einem Uhrwerk angetriebenen Triumpfwagen. Der in Fischbach geborene nürnberger Patrizier und Literat Georg Philipp Harsdörffer (44) alias Georg Philipp von Harsdorf bezichtigt Hans Hautsch (56) des Betruges, da er einen Jungen im Inneren des Triumpfwagens vermutet. - Der in Krems geborene Grafensohn Ernst Emerich T'Serclaes von Tilly und Breitenegg (21) besitzt Breitenbrunn. Er ist der Sohn von Graf Werner Wentzel T’Serclaes von Tilly (52), der zwei Jahre später stirbt. - In Nürnberg stirbt Georg Ayermann verarmt und verschuldet. Seine adeligen Schuldner zahlen grundlos nichts zurück. - Der nürnberger Patizier Jobst Kreß von Kressenstein kauft das Schloss Dürrenmungenau. - In Amberg ist Nicolaus Johannes Frieddrich Engelhard Notthafft auf Weissenstein in Gruebb und Tüllersdorf Präfekt der grösseren Kongregation Mariä Verkündigung. - In Neumarkt sind Sebastian Lichtenberger und Jobst Stromer Bürgermeister. - In Neumarkt bezahlt die Gefällverwaltung den Stadtpfarrer, den Kooperator, den Rektor chori, den Organisten, den Kantor, den Diskantisten, den Musikus Simon Vischer, den Posaunisten, den Kalkanten, den Pfarrmesner, den Hofkapellmesner und den Heiligkreuzmesner mit Gold oder Korn. - Die Rotgerber der Städte Nürnberg und Neumarkt liegen im Streit. - In Prag heiratet die in Regensburg geborene Herzogstochter Maria Benigna Franziska von Sachsen Lauenburg (St) (16) den kaiserlichen Generalwachtmeister Octavio Piccolomini (52). - In Regensburg dürfen nur noch Lutheraner öffentliche Ämter begleiten. - In Ingolstadt stirbt der bayerische Herzog Maximilian von Wittelsbach Bayern (St) (78). - In Lengenfeld stimmt der vertriebene Gastwirt Hans Georg Yberle der Erweiterung des Friedhofes über seinen Kellern zu und wird deshalb wieder in seine Besitzungen eingesetzt. - In Burgthann wird die Burg wieder aufgebaut, was zwei Jahre dauert. - In Nürnberg wird der nürnberger Patrizier und neue Besitzer und neue eismannberger Stammherr im Schloss Eismannsberg bei Aldorf Johann Ernst von Oelhafen Schöllenbach Eismannsberg (--) Abgesandter Nürnbergs am regensburger Reichstag. - In Regensburg wird die Wurstküche vor der Brücke abgerissen und neu erbaut.

1650 In Nürnberg wird auf der Burg der FriedensExekutionsHauptrezess abgehalten. Dabei wird ein riesiges Feuerwerk abgebrannt. - Der katholische bayerische Herzog Maximilian von Wittelsbach Bayern (St) (77) verheiratet mit seiner Nichte Maria Anna von Habsburg Österreich (St) (40), verheiratet seinen ältesten Sohn Ferdinand Maria von Wittelsbach Bayern (St) (14) mit Adelaide von Savoyen (St) (14). - Der protestantische schwedische Befehlshaber Major von Hagen übergibt unter Protest von pfalz neuburger Pfalzgraf Wolfgang Wilhelm von Wittelsbach Pfalz Neuburg (St) (72) die Stadt Weiden an Truppen von rheinischer Pfalzgraf pfälzer Kurfürst Karl Ludwig von Wittelsbach (St) (33). - In Nürnberg baut der nürnberger Zirkelschmied Hans Hautsch (55) eine Feuerspritze mit kontinuierlichem 20 Meter hohen Wasserstrahl. 28 Männer pumpen dabei einen Windkessel, einen Druckbehälter auf. - In Altdorf errichtet die Universität Altdorf alias Altdorfina einen Fachbereich Anatomie mit einem anatomischen Theater mit Bildern, Skeletten und Präparaten ein. - Herzog Albrecht von Leuchtenberg alias Albrecht VI von Wittelsbach tauscht die Landsgrafschaft Haag seines Bruders des bayerischen Herzog Kurfürst Maximilian von Wittelsbach Bayern (St) (77) mit der Landgrafschaft Leuchtenberg, die dieser seinem zweitgeborenen Sohn Maximilian Philipp Hieronymus von Wittelsbach (St) (22) übergibt, der damit bayernleuchtenberger Herzog wird. - In Nürnberg beginnt der Rat der Stadt Nürnberg alle Wanderschauspielgruppen vor ihren Auftritten zu prüfen. - In Nürnberg veranstaltet der katholische kaiserliche Abgesandte Octavio Piccolomini (51) veranstaltet ein Festbankett für die Teilnehmer des Friedenskongresess auf dem Schießplatz in St Johannis. Mit einem großen Feuerwerk ist der Krieg beendet. - In Nürnberg erlaubt die Versammlung des Fränkischen Kreises Männern zwei Ehefrauen und gestattet katholischen Priestern die Ehe. - In Nürnberg findet eine Wiederholung des Historischen Konzerts von 16 43 statt. - In Amberg ist Johannes Lobenhofer Präfekt der grösseren Kongregation Mariä Verkündigung. - In Regensburg stellt der Stadtschlosser Jakob Raab einen spanischen Reiter und geschraubte Stiefel zur Folter her. - In Regensburg wird Unter den Schwibbögen das römische Nordtor an der Donau Porta Praetoria zugemauert, wonach es in Vergessenheit gerät und erst 18 85 wieder entdeckt wird. - In Nürnberg wird mit der Planung des Neptunbrunnens begonnen und der nürnberger Bildhauer Georg Schweigger (37) und seinem Schüler Jeremias Eißler, der nürnberger Goldschmied Christoph Ritter (40) und Johann Wolrab erstellen die Entwürfe. - Der Obristleutnant Vinzenz Essig erheiratet den Herrensitz Schwarzenbruck. - In Sulzbach wird Hedwig von Wittelsbach Pfalz Sulzbach (St) als Kind des pfalzsulzbacher Pfalzgraf Christian August von Wittelsbach Pfalz Sulzbach (St) (28) geboren. - In Amberg wird Graf Maximilian von Wolfsegg Herr zu Waltburg wird Statthalter. - In Lengenfeld widersetzt sich der Gastwirt Hans Georg Yberle der Erweiterung des Friedhofes über seinen Kellern und wird deshalb von Graf Werner von Tily (St) (--) aus seinen Besitzungen vertrieben. - Pölling wird katholisch. - In Deutschland führt die reine Briefpost Thurn und Taxis Postkutschen ein, wodurch auch Pakete befördert werden können. - In Nürnberg wird das Ende des Dreißigjährigen Krieges mit dem Westfälischen Frieden gefeiert, bei der Lustbarkeiten veranstaltet werden, bei denen rund 1.000 kleine Jungen auf hölzernen Steckpferden vor der Wohnung des kaiserlichen Gesandten Amalfi (--), der vorbereitete viereckige Silbermünzen, die sogenannten Jubelklippen, sogenannte Steckenreiter, verteilen lässt. Diese haben eine Diagonale von 1 Zoll und auf ihnen ist ein Steckenpferdreiter zu sehen. - In Amberg wird der protestantisch calvinistische Küfermeistersohn und Komponist Bartholomäus Pawer alias Bartholomäus Agricola geboren, der für seine Musikausbildung nach Italien auswandert, zum katholischen Glauben konvertiert und deshalb von seiner Familie verstoßen wird. - In Nittenau gibt es eine Poststation für die katholische kaiserliche thurn und taxis Amtspost.

1649 Wetter: Pest in Pfreimd, Vohenstrauß, Regensburg und Cham. - Der katholische pfalz neuburger Pfalzgraf Wolfgang Wilhelm von Wittelsbach Pfalz Neuburg (St) (71) hat beim katholischen bayerischen Herzog Kurfürst Maximilian von Wittelsbach Bayern (St) (76) etwa 80.000 Gulden Kriegsschulden, für die er Hemau verpfändet. - In Amberg zahlt die Weißbräugesellschaft den beteiligten Bürgern eine Dividende von 113 % auf das von ihnen gebraute Weizenbier. - Der nürnberger Zirkelschmied Hans Hautsch (54) baut einen Krankenfahrstuhl für Gichtkranke. - Karl Gustav von Wittelsbach Pfalz Zweibrücken Kleeburg (St) (27) wird vom schwedischen Reichstag zum Thronfolger und Erbprinzen ernannt. - Der in Neumarkt geborene, protestantischkatholisch konvertierte größte deutsche gegenreformatorische katholische Propagandist, Philologe und Publizist, der 16 19 zum totalen Krieg gegen die Protestanten aufgerufen hat, Caspar Schoppe (73) Scioppius stirbt in Padua, wo er sich seit 16 36 versteckt hat, als Graf Caspar von Clara-Valle, weil er sich mit rund tausend Schriften, die er unter mehreren Dutzend Pseudonymen geschrieben hat, alle Kriegsparteien zu Todfeinden gemacht hat. - In Sulzbach fordern der bayerische Feldmarschallleutnant Georg von Druckmüller von Mühlburg (--) und General Holz (--) vom Rat der Stadt mehr Verpflegung als ihnen zusteht und drohen mit Plünderung. - In Regensburg wird der morganatische Sohn von Prinz Ferdinand von Wittelsbach Bayern (St) (++) und Maria von Pettenbeck (--) Graf Franz Wilhelm von Wartenberg (St) (56) neuer regensburger Bischof. Er ist durch seine eiserne Hand im Kampf für die Gegenreformation berüchtigt. - In Viechtach wird Anna Bhämerl (--) wegen Zauberei festgenommen und des Landes verwiesen, was für die Frau ein schutzloses, rechtloses Leben in schlimmster Armut und höchstwahrscheinlich Prostitution bedeutet. - Die pillinger Maria Sterber wird der Zauberei verdächtigt. Sie wird nach der Begleichung der Gerichtskosten aus dem Land verwiesen. - In Eichstätt wird die Domkapiteltrinkstube wieder aufgebaut. - Bei Ingolstadt verlässt der in Frankfurt geborene und in Nürnberg bei Peter Isselburg gelernte protestantische Maler und Kupferstecher Joachim von Sandrart (43) seine Residenz Schloss Stockau und zieht wieder nach Nürnberg. - In Nürnberg lädt der schwedische Generalissimus Karl Gustav von Wittelsbach Pfalz Zweibrücken Kleeburg (St) (27) zu einem großen Friedensmahl im Rathaus ein. Unter vier Chören trägt auch der protestanische wildsteiner Ortspfarrersohn Dichter, Schriftsteller und Prinzenerzieher Sigmund Birken (23) mit seinen Schülern Lobgesänge auf den katholischen Abgesandten vom in Graz geborenen Kaiser Ferdinand III von Habsburg (St) (41) Generalwachtmeister Octavio Piccolomini (50) und sein Friedensspiel Teutscher Kriegs Ab- und Friedens- Einzug vor. Die Musikalische Leitung hat der in Kulmbach geborene nürnberger Komponist und Organist Sigmund Theophil Staden (42), der viele selbst kompnierte Friedensgesänge beisteuert. Nebenbei werden Nachverhandlungen für den Westfälischen Frieden geführt. Für die Bevölkerung werden vor dem Rathaus Ochsen gebraten und Wein ausgeschänkt. Der Maler Joachim von Sandrart (43) hält das Fest in einem Bild fest. - Georg Ayermann versucht Nürnberg zu verlassen und wird überfallen und ausgeraubt, weshalb er gezwungen ist nach Nürnberg zurückzukehren. - Der englische König Karl (St) (49) wird wegen Hochverrats vom englischen Lordprotektor Oliver Cromwell hingerichtet. - In Nürnberg stehen über 1.000 schwedische Soldaten beim Trauerzug nach dem Tod des in Sulzbach geborenen schwedischen General Johann Ludwig von Wittelsbach Pfalz Sulzbach (St) (24) beim Auszug aus Nürnberg am Frauentor Spalier. Der in Nyköping geborene Oberkommandierende des schwedischen Heeres, der rheinische Pfalzgraf, Graf von Velden, Sponheim, Mark und Ravensburg Karl Gustav von Wittelsbach Pfalz Zweibrücken Kleeburg (St) (27) und der kaiserliche Statthalter Generalwachtmeister Octavio Piccolomini (50) nehmen am Trauerzug teil. - Feucht verlassen im September die schwedischen Truppen. - In Bayreuth stirbt dier Ehefrau von Markgraf  Christian von Zollern Brandenburg Kulmbach Bayreuth  (St) (31) Marie von Zollern Preußen (St) (70) geboren. - In Neumarkt sind Hieronymus Mörsberger, Jobst Stromer und Christoph Hirschauer Bürgermeister. - Das Deutschordensschloss Ickelheim in Bad Windsheim wird aufgelöst. - Der Hauptmann Christian Weber kauft auf dem Landtag in Neuburg Burg und Herrschaft Hackenberg. - In Solnhofen besteht eine Glasindustrie, die vom österreichischen Exilprotestanten Hans Greiner aus Konstein gegründet ist. - Der Westfälische Frieden erklärt das Jahr 16 24 zum Normaljahr. Wer in diesem Jahr evangelisch war, darf es auch bleiben. - Im sulzbachischen Vohenstrauß müssen die Jesuiten abziehen und die ehemaligen Lutheraner dürfen wieder ihren Glauben ausüben. - In Nürnberg findet in der Rosenau ein Feuerwerk anlässlich der Beendigung des 30 Jährigen Krieges statt. - In Nürnberg beginnt im April der 15 Monate dauernde Nürnberger Exekutionstag oder Friedensexekutionskongress mit Vertretern des protestantischen Schweden, des katholischen Frankreich und dem katholischen Kaiser. Es drohen ständig neue Kriegshandlungen. - Neumarkt wird wieder katholisch. - In Regensburg wird die Brauerei Bischofshof Heitzerstrasse 2 gegründet. - In Regenstauf kauft der Oberstwachtmeister Peter Melchior Rebecco (--) das eher bescheidene Schloß Steinsberg. - In Amberg bekommt der amberger Posthalter Sigmund Pleyer (--) den Regierungsauftrag die entbehrlichen neumarkter Gelder von einem Postillion nach Nürnberg in Sicherheit bringen zu lassen, weil man Unruhen befürchtet. - In Nürnberg setzt der evangelische Rat der Stadt aus religiösen Gründen seinen Streit gegen den katholischen auswärtigen kaiserlichen thurn und taxis Postmeister Giovanni Abondio Somigliano (--) mit seinem Postamt in der Hirschelgasse 21 alias Gasthaus Hirschvogelhaus fort und verbietet den nürnberger Bürgern an ihn zu vermieten, weshalb dieser sogar erwägt die Post auf das exteritoriale Gelände des katholischen Deutschordenhauses zu verlegen. - In Deining schlägt laut Pfarrachiv der Donner alias Blitz in der Straußenmühle ein und tötet den Müller Hans Polster (--) in seiner Stube. - In Neumarkt ziehen die Schweden wieder ab.

1648 Im Januar steht eine geschlossene Front von Weißenburg bis Altdorf. Im März besetzen die Schweden die Stadt Neumarkt. Der schwedische General Hans Christoph von Königsmark (43) nimmt die Stadt Neumarkt in seinen Besitz. Burg Sulzbürg wird besetzt, die neumarkter Schutzburg Haimburg bei Berg wird nur deshalb gesprengt, weil die Stadt Nürnberg ihnen ihren Sold von 500 Gulden verweigert. Der schwedische General Wrangel (--) lässt im April die Stadt Neumarkt in den Verteidigungszustand versetzen zieht ab und lässt als schwedischen Kommandanten der Stadt Neumarkt den Oberstleutnant Andreas Gaudi (--) zurück. Bürgermeister Reindl hat ein gutes Verhältnis zu Oberstleutnant Andreas Gaudi. Wer beim Schanzenbau zu träge arbeitet wird auf den Esel gesetzt. Die Schweden benutzen gemeinsam mit den katholischen Kapuzinern die Hofkirche und behandeln alle Geistlichen rücksichtsvoll. Bis April findet in der neumarkter Pfarrkirche katholischer Gottesdienst statt. Ab Mai predigt der altdorfer Prädikant immer in der Pfarrkirche. Viele Neumarkter werden wieder lutherisch und manche denunzieren die Katholiken, wo diese ihre Wertsachen verstecken. Der katholische Pfarrer Mittner (--) beklagt sich über den sittlichen Verfall, da sich viele verheiratete Frauen prostituieren. Im Mai schlägt der katholische amberger Kommandant Augustin von Fritsch (--) vor die Stadt Neumarkt und das Schultheißenamt dem schwedischen Oberstleutnant Andreas Gaudi (--) zu überlassen. - Zum Friedensschluß ziehen die Schweden wieder ab. 100 protestantische alias lutherische und calvinische Landsassen alias adelige Familien werden gezwungen aus der Oberpfalz auszwandern. Etwa 66 % der Bevölkerung Deutschlands sind tot. - Im Mai zieht die katholische kurpfalzbayerische Armee unter Oberst Waldpott (--) aus Weiden ab. Der schwedische General Hans Christoph von Königsmark (43) nimmt die Stadt Weiden in seinen Besitz und lässt 200 Planwagen und Getreide einziehen um die Stadt Eger mit Proviant zu versorgen. - Der rheinische Pfalzgraf Karl Ludwig von Wittelsbach (St) (31) erhält die Kurpfalz und die achte Kurwürde zurück. Die Oberpfalz behält der katholische bayerischen Kurfürst Maximilian von Wittelsbach Bayern (St) (75). - Der Besitz von Oberst Georg von Druckmüller (--) Burg Prunn wird vom bayerischen Feldmarschallleutnant Andreas Kolb (--) aus Rache für den der Meuterei beschuldigten General Johann von Werth (56) und den Tod des Sohnes von Feldmarschallleutnant General Andreas Kolb, den Druckmüller in einem Duell getötet hatte, belagert und gestürmt. General Johann von Werth (56) heiratet die minderjährige niederösterreichische Grafentochter Susanna Maria von Kuefstein (15), die ihren Ehemann verabscheut. Ihr Vater wurde als erfolgreicher Türkengesandter 16 34 in den Grafenstand erhoben. - Im nürnberger Vorort Fischbach siedeln sich österreichische Exulanten alias Vertriebene an. - In Amberg ist Christoph Zecheter (--)  Präfekt der grösseren Kongregation Mariä Verkündigung. - In Regensburg werden mit dem Kriegsende die Schiffsketten wieder in den Gewölbekeller der Fechtschule gebracht. - Auf der Plassenburg über Kulmbach, der Landesburg des in Cölln geborenen Vaters Fürst und Markgraf Christian von Zollern Brandenburg Bayreuth (St) (57) kommt es zu einem Pistolenduell zwischen dem ältesten überlebenden Sohn, dem in Bayreuth geborenen Erbprinz Erdmann August von Zollern Brandenburg Bayreuth (St) (33) und seinem jüngeren nicht regierenden Bruder Georg Albrecht von Zollern Brandenburg Kulmbach (St) (29). - In Fürth, Schwabach und Sulzbürg werden Juden schikaniert. - In Woffenbach leben nur noch 8 Familien in baufälligen Häusern. - Der protestantische sulzbacher Chronist, bayreuther Pfarrer und Superintendent Johannes Braun (77) überreicht in Bayreuth im Exil dem Sohn seines Auftraggebers, Pfalzgraf Christian August von Sulzbach (St) (26) seine Nordgau-Chronik, in der er auch Wallfahrten mit Opfergaben anprangert.  - In Nürnberg wird im Gasthaus Essigbrätlein am Weinmarkt 3 Sauerbraten angeboten. - Graf Karl Ludwig Ernst von Sulz (53) wird Vitztum in Amberg. - In Neumarkt und in Kastl werden die Posthalterstellen wegen Mangels an Fahrgästen aufgelöst. - Der katholische Friedrich Wilhelm von Schlammerstorf (--), Sohn des ehemaligen lutherischen Landrichters, erhält die eingezogene Hofmark Hopfenohe zurück. - In Nürnberg wird der Goldspinnersohn Georg Caspar Wecker (16) ein anerkannter Organist. Sein Lehrer ist der in Nürnberg geborene Kammachersohn Komponist Johann Erasmus Kindermann (32). - In Neumarkt werden noch evangelische Gottesdienste abgehalten. - In Nürnberg muss der nürnberger Patrizier und Mitunterzeichner des Westfälischen Friedens Jobst Christoph Kreß von Kressenstein (51) das ihm vom protestantischen schwedischen König Gustav Adolf (St) (++) geschenkte bamberger Hofgut Sambach zurückgeben. - In Neumarkt Pilsach betreibt Georg Lang (--) eine Bäckerei in der Hofmühlstrasse 2 (20 23 Älteste durchgehend im Familienbesitz bestehende Bäckerei Deutschlands). - In Auerbach werden die zwei laufenden Postboten und die fahrende Extrapost, die für kriegswichtige Nachrichten vom Magistrat gestellt wurden, wieder aufgegeben, wodurch Auerbach wieder keine Poststation mehr hat. Nur der Amtsbote des auerbacher Landrichters Lorenz Kuchenreuter (--) bleibt in Bereitschaft um ab und zu Briefe zuzustellen. - In Freystadt baut Bürgermeister Kreichwich (--) an der Stelle, wo der katholische Bildstock steht ein Kapellchen. - In Plankstetten treffen sich die katholischen Pfarrer aller oberpfälzischen Pfarreien der Diözese Eichstätt. Eine davon ist wegen Personalmangel nicht besetzt. - In Lauterhofen beginnt man das wiederaufgebaute Jagdschloß Deinschwang als Forstamt zu nutzen.

1647 Im Januar zieht General August von Fritsch (31) durch Neumarkt nach Sulzbürg und erobert Sulzbürg. - 2.000 Schweden kommen nach Ansbach und dringen plündernd nur bis in die ansbacher Vorstadt vor. - Im oberfränkischen Pilgramsreuth werden Kartoffeln angebaut, nicht als Nahrungsmittel, sondern wegen ihrer schönen Blüten. - In Bamberg wird eine theologische und philosophische Akademie alias Universität gegründet. - Kloster Waldsassen wird von schwedischen und evangelischen Truppen gebrandschatzt. - Der Bauernsohn General Johann von Werth (56) wechselt unglücklich erfolglos, da von seinen Soldaten nicht unterstützt, nach dem Ulmer Waffenstillstand im März, bei dem der bayerischen Kurfürst Maximilian von Wittelsbach Bayern (St) (74) das Bündnis mit Ferdinand III von Habsburg (St) (39) für aufgelöst erklärt und die französischen und schwedischen Truppen dafür Bayern verlassen, die Seiten und in die Dienste von Kaiser Ferdinand III von Habsburg (St) (39), woraufhin der bayerischen Kurfürst Maximilian von Wittelsbach Bayern (St) (74) General Johann von Werth (56) in die Reichsacht stellt und im Juli die Amberger Regierung auffordert den Besitz Gut Bodenstein bei Nittenau von General Johann von Werth (56) zu beschlagnahmen und niederzubrennen und die Ächtung Werths öffentlich zu machen, was General Georg von Druckmüller von Mühlburg ablehnt, weil er befürchtet, dass als Racheakt sein Schlosses Prunn durch Anhänger Werths in der bayerischen Armee zerstört würde. - General Georg von Druckmüller von Mühlburg tötet den Sohn des Bayerischen Feldmaraschallleutnant Andreas Kolb in einem Duell. - Mit dem Aussterben der Herren von Absberg fällt die Herrschaft als erledigtes Reichslehen an den benachbarten Deutschorden in Ellingen. - Der Pfarrhof in Dietkirchen hat weder Türen noch Fenster und die Stube gleicht einem Stall. - In Pilgramsreuth werden Kartoffeln angebaut. - Der nürnberger Notar und Kartograf Ludwig Rittershausen erstellt eine Karte der nürnberger Festung Lichtenau. - Der schaffhausener Ratssohn, Arzt und Pathologe Johann Jakob Wepfer (27) macht anatomische Studien von Blutgefäßen und erkennt den Zusammenhang von Schlaganfällen und Gefäßverstopfungen im Gehirn. Er führt begeistert Versuche mit Giften wie Arsen und Eisenhut durch. - In Amberg ist Ernst von Pelchenhofen Präfekt der grösseren Kongregation Mariä Verkündigung. - In Regensburg stirbt Graf Maximilian Ernst von Oettingen zu Baldern. - In Neumarkt ist Balthasar Steinhauser Bürgermeister. - Das neu erbaute Schloss Deberndorf geht nach dem Tod des Erbauers, des nürnberger Patriziers und kaiserlichen Rittmeister Sebastian Welser (--) an Lazarus von Neuenburg (--) über. - In Nürnberg stirbt der nürnberger Patrizier Hieronymus Anton Welser (30), verheiratet mit Margarete Kobe (--). - In Nürnberg wird vom nürnberger Dichter Georg Philipp Harsdörffer (40) alias Georg Philipp von Harsdorf das Werk Poetischer Trichter. Die Teutsche Dicht- und Reimkunst, ohne Behuf der lateinischen Sprache, in VI Stunden einzugießen veröffentlicht, was zur Redewendung Nürnberger Trichter führt. - In Neumarkt holt der Rat der Stadt den deininger Bader zur Krankenversorgung für täglich 18 Kreuzer. - Anna Sophie von Wittelsbach von der Pfalz Sulzbach (26) heiratet Graf Joachim Ernst von Oettingen-Oettingen. - In Murach Schwarzhofen überfallen, berauben und ermorden Soldaten des katholischen bayerischen Regiments Ullrich von Württemberg unter Oberstleutnant Dunkel die Ehefrau von Hans Tucher von Schoberau und Schwester des bayerischen Oberstleutnant Kürmreuther in Begleitung der muracher Pflegerehefrau von Sazenhofen während des Waffenstillstands. In der Schlegelsmühle ziehen sie die Frau des Adam Prunner nackt aus und verprügeln sie. In Neumarkt drohen sie mit Brand und Totschießen. Oberstleutnant Dunkel lässt die Räubereien zu und kommt dafür in Untersuchungshaft. - In Regenstauf besitzt der Mundschenk, Hofrat und pielenhofener Pfleger Graf Julius Viskonti (--) das eher bescheidene Schloß Steinsberg. - In Neumarkt wird Martin Riegl (--) neumarkter Schultheiß.

1646 Der ehemalige Page von König Gustav Adolf von Schweden II, der schwedische General Graf Lennart Torstenson von Ortala (43) bedroht die Oberpfalz. Der bayerischen Kurfürst Maximilian von Wittelsbach Bayern (St) (73) beauftragt General Huyn Geleen mit einem Gegenvorstoß. - Im Februar kommt die ganze kurpfalzbayerische Armee aus Böhmen nach Weiden. - Im Februar bringen die Kapuzinermönche in Neumarkt eine Kiste mit kirchlichen Gegenständen nach Ingolstadt in Sicherheit. Im März liefert sich ein Reiter aus dem Reiterkorps von Oberst von Gelling namens Johann Müller ein Säbelduell, das er nicht überlebt. Im September macht das Heer von Kaiser Ferdinand III von Habsburg (St) (38), das zur Donau marschiert Halt in Neumarkt und ein französischer Diplomat kommt per Schiff in Ingolstadt an, der als Friedensunterhändler zu Ferdinand III von Habsburg (St) (38) will. Im Oktober wird Oberst Georg von Druckmüller Kommandant der ganzen Oberpfalz. Im November fordern 50 Schweden aus Weißenburg kommend von der Stadt Neumarkt vergeblich Kontributionszalungen, woraufhin sie das Dorf Lähr niederbrennen. - Die Zimmerer in Neumarkt weigern sich vergeblich vor dem Rat der Stadt ihren Mitzimmermannsmeister Erhard Götz weiter an ihren Versammlungen teilnehmen zu lassen, da dieser die Kinder von Nikolaus Mayer aufgenommen hat. Nikolaus Mayer war mit der Scharfrichtertochter, der Löwin, verheiratet. - Der von den Jesuiten ausgebildete Johann Martin von Eyb (16) wird katholischer eichstätter Domherr. - Der Kommandant der ganzen Oberpfalz Oberst alias Feldmarschallleutnant Georg von Druckmüller erhält Burg Prunn. - Der letzte Landgraf Maximilian Adam von Leuchtenberg (36) alias Max Adam von Leuhtenberg stirbt in Nördlingen, womit das Geschlecht der Landgrafen von Leuchtenberg ausstirbt. Der mit Mechthild von Leuchtenberg verheiratete Albrecht IV von Wittelbach Bayern, der Bruder des bayerischen Kurfürst Maximilian von Wittelsbach Bayern (St) (73) erbt die Landgrafschaft und nennt sich Herzog Albrecht von Leuchtenberg. - Der protestantische Dramatiker und glogauer Archidiakonssohn Andreas Gryphius (30) schreibt das erste deutsch Trauerspiel Leo Armenius im Eindruck der Vergänglichkeit durch den 30 jährigen Krieg und von Metaphysik, in dem Zauberer, Scharfrichter und Gespenster wichtige Rollen im direkten Umgang mit Führungseliten einnehmen. - In Amberg ist Nicolaus Dorn Präfekt der grösseren Kongregation Mariä Verkündigung. - Die Rotgerber der Städte Nürnberg und Neumarkt liegen im Streit. - In Roth hat der Gasthof Zum Cornet Allersberger Strasse 1 große Stallungen. - In Nürnberg schließt bach dem Tod von Thomas II Tucher (82) die letzte Handelsgesellschaft. - In Regensburg kommt eine neue Strafprozeßordnung heraus: Der ReichsStatt Regenspurg Peinlicher Gerichtlicher Proceß. - Neumarkt wird protestantisch. - In Nürnberg stirbt der nürnberger Postmeister Jakob le Febuer (--), überraschend, woraufhin sein Schwager Giovanni Abondio Somigliano (--) auch wieder gegen den Willen des Rates als Ausländer neuer katholischer nürnberger thurn und taxis Postmeister mit seinem Postamt in der Hirschelgasse 21 alias Gashaus Hirschvogelhaus wird.

1645 Im Januar zieht bei schlimmen Wetterverhältnissen das kaiserliche Regiment von General Johann von Werth aus 3.000 Reitern und 2.000 Fußsoldaten durch Neumarkt. Im November kommt der Bruder Leopold Wilhelm von Habsburg Österreich (St) (31) von Kaiser Ferdinand III von Habsburg (St) (37) mit General Octavio Piccolomini (46) nach Neumarkt. Seine Truppen lagern trotz winterlichen Klimas vor der Stadt oder werden in Stauf, Woffenbach, Loderbach, Dietkirchen und Ammelhofen untergebracht. - Die Bevölkerung der Ämter Pfaffenhofen, Haimburg, Helfenberg und Freystadt werden zu Befestigungsarbeiten der Stadt Neumarkt verangezogen. - Der Protestant Oberst Georg von Druckmüller von Mühlburg im katholischen bayerischen Heer wird Schultheiß und Kommandant der ganzen Oberpfalz. - Der ellwanger Organistensohn Wilhelm Bauz wird wegen eines Bündnisses mit dem Teufel heimlich hingerichtet. - Zigeuner wahrsagen in der Stadt Neumarkt. - In Nürnberg werden vom Rat der Stadt wieder Theateraufführungen zugelassen. - Nach dem Tod seines Schwiegervaters erbt der in Frankfurt geborene und in Nürnberg bei Peter Isselburg gelernte protestantische Maler und Kupferstecher Joachim von Sandrart (39) das Schloss Stockau bei Ingolstadt erhält dort die Religionsfreiheit, den Titel pfalzneuburger Rat und die Hofmarksgerechtigkeit um Fronarbeiten einfordern und die niedere Gerichtsbarkeit ausüben zu können. - In Amberg sind folgende Menschen mit einem zurückgelassenen Gesamtvermögen von 35.500 Gulden wegen ihrer Religion emigriert: der Herr Wolfgang Dengler nach Nürnberg, der amberger Herr Doktor Johann Ulrich nach Nürnberg, der Kupferschmied Ruprecht Bachmann nach Neustadt/Kulm, Valentin Weigls Erben nach Hellmansberg, Philipp Jakob Bauer nach Hersbruck, Hans Krunckel nach Hersbruck, Daniel Dollnsteiner nach Regensburg, Daniel Fegkher nach Regensburg, Theophilus Richius nach Regensburg, Johann Ladislaus nach Sachsen Anhalt, Herr Johann Stöckels Erben nach Nürnberg, Frau Doktor Inglstätter nach Nürnberg, Hans Chrisoph Klaiber nach Regensburg, Georg könig nach Nürnberg Johann Sallmuths Witwe nach Nürnberg, die Pruischenlechischen Erben nach Nürnberg, Kaspar Mayer nach Nürnberg, Georg Kräusner nach Hof, Zacharias Flaschners Tochter nach Hersbruck, die Georg Schulerschen Kinder nach Nürnberg, Georg Geiger nach Altdorf zum Studieren, Magdalena Seuger nach Hof, Anna Seuger nach Hof Hans Georg Seuger nach Hof, Veronika Agrikola und ihr Vormund Herr Wolfgang Perkhammer alias Pirkammer nach Nürnberg, Christoph Viechtner nach Nürnberg, Johann Ludwig Schwarz nach Bayreuth, Valentin Reits Witwe nach Hersbruck, Kaspar Cryneus nach Nürnberg, Georg Bochinger nach Regensburg, Michael Reutter nach Hersbruck, Georg Griener nach Regensburg, Hans Jakob Strinn nach Nürnberg, Ruprecht Buchensatl nach Regensburg, Frau Elisabetha von Kempen nach Nürnberg, Johnas Meußls Witwe nach Nürnberg, Zacharias Beuthl nach Regensburg, Barbara Selb nach Nürnberg, der Doktor der Medizin Herr Johann Agrikola nach Regensburg, Frau von Haußen nach Nürnberg, der eheamlige Predikant Johann Puchner nach Wunsiedel, die Plünerischen Erben nach Wunsiedel, Frau Kupelsperger nach Wunsiedel, Martin Seudl nach Kulmbach und Johanna Wittmann nach Gfraß. - In Amberg ist der in Sulzbach geborenen Graf Johann Ludwig von Wittelsbach Pfalz Sulzbach (St) (19) Präfekt der grösseren Kongregation Mariä Verkündigung. - In Regensburg wird vom Rat der Stadt eine Eisenkette quer über die Donau vom Prebrunn zum Oberen Wöhrd gespannt. - Erzherzog Leopold Wilhelm von Habsburg Österreich (St) (31) zieht mit 16.000 Mann und 57 Geschützen raubend in Begleitung des auerbacher Landrichters Georg von Sazenhofen und des Pflegers Fuchs von Hartenstein nach Furth im Wald, wobei sie in Schwabach, Pyrbaum, Neumarkt, Velburg, Hohenburg, Rieden, Ensdorf, Schwandorf, Bruck, Roding und Cham Quartier nehmen. In Gnadenberg wüten und zerstören sie mehr als die Schweden bisher, rauben 48 Pferde und erschießen den örtlichen Amtsknecht. - Der katholische Kaiser Ferdinand III von Habsburg (St) (37) führt eine neuen Postkurs für seine Amtspost mit der Thurn und Taxis Post Münster~Frankfurt~Nürnberg~Linz ein.

1644 Der in Altdorf geborene Notar und Genealoge Nikolaus Rittershusius (49) alias Rittershausen gibt eine Kopie der Kopie der 15 94 erstellten Holzschnitte der Pfinzing Karte Schultheißenamt Neumarkt unter dem lateinischen Titel territorii novoforensis in superiore Palatinatu accurat descriptio, wofür er vom Rentamt Amberg 25 Taler alias Thaler erhält, ohne den Urheber der Karte anzugeben. - In Pybaum stirbt die in Wien geborene Baronentochter Barbara Teufel von Guntersdorf (31) als Mutter von Freiherrensohn Albrecht Friedrich von Wolfstein, den sie zwei Wochen zuvor in Remlingen zur Welt gebracht hat und Ehefrau des in Obersulzbürg geborenen Freiherr Johann Friedrich von Wolfstein (42) ist. Ihre Zwillingsschwester Anna Eusebia Teufel von Guntersdorf (31) stirbt wenige Tage später in Madrid als Ehefrau des in Italien in Mantua geborenen lombardischen marchese di Grana e Savon Francesco Antonio del Carretto (54) alias lombardischen Markgraf von Grana und Savona Francesco Antonio del Carretto, der 16 51 in Wien stirbt. - Im Februar zieht das kaiserliche Regiment Spar durch Neumarkt. - In der Stadt Amberg schlägt ein Blitz im Mai im Schloss und im Spital ein, wodurch ein Feuer ausbricht, das das Jesuitenarchiv vernichtet, und wodurch das amberger Schloss samt Brücke abbrennt. Dass im Zeughaus gelagerte Schwarzpulver wird in die Vils geworfen. - In Nürnberg gründen der Patrizier Georg Philipp Harsdörffer (37) als Georg Philipp von Harsdorf und der Theologe Johann Klaj die literarische Gesellschaft Pegnesischer Blumenorden. - Der sechs Jahre zuvor  geadelte Augustin von Fritsch (--) ist Kommandant in Amberg. - Der schwer kriegsverletzte bayerische Feldmarschall Graf Joachim Christian von der Wahl (54) stirbt in Ingolstadt. - In Nürnberg ist kriegsbedingt Spielpause im Fechthaus. - Der in Kulmbach geborene nürnberger Komponistensohn und Stadtpfeifer Sigmund Theophil Staden (37) stellt seine vollständig erhaltene älteste deutsche Oper Seelewig fertig, zu der der nürnberger Patrizier und Barockdichter Georg Philipp Hardsdörffer (37) den Text schreibt. - In Regensburg steht der Pranger, eine auf einer gedrehten Säule zwiebelförmig überdachte Kanzel für drei Personen, an der Wand des Marktturms. - Burg Obersulzbürg wird belagert. - In Neumarkt wird der in Vilseck geborene Feldmarschallleutnant Georg von Druckmüller Freiherr zu Prunn (49) bis 16 50 Schultheiß. - Der in Neuburg geborene jüngste pfalzneuburger Pfalzgraf-Herzogsohn und pfalzhilpoltsteiner Pfalzgraf und Herzog Johann Friedrich von Wittelsbach Pfalz Hilpoltstein (St) (53) stirbt in seiner Residenz Hilpoltstein. Er und seine Witwe Sophie Agnes von Hessen Darmstadt (40) sind trotz 8 Geburten kinderlos. Kein Kind wurde älter als 3 Jahre. - In Deining Leutenbach besteht eine Wallfahrt. - In Amberg Ammerthal wird die Burg Spitz völlig zerstört. - In Eichstätt stirbt der katholische Dompfarrer Johann Reichard nach 20 jähriger Haft wegen des Hexerei-Verdachts im Kerker. - In Nürnberg ist der Lautenmacher und Violinenmacher Ernst Busch bereits 32 Jahre als Geigenbauer erfolgreich tätig. - In Nürnberg setzt der evangelische Rat der Stadt zwar seinen jahrelangen Streit mit der katholischen kaiserlichen thurn und taxis Postverwaltung wegen einer ehemals kaiserlichen Zusage nur nürnberger Bürger als Postmeister einzusetzen fort, verbietet der Besitzerin des Postamts Hirschelgasse 21 Witwe Barbara Bayer (--) ihr Gebäude Gasthaus Hirschvogelhaus der Post zu überlassen und mahnt sie sogar an, woraufhin sie sich aber nicht beirren lässt und er den Konflikt auch nicht weiter verschärft, sondern auch noch überraschend dem Postmeister Jakob le Febuer (--), der nicht seiner Gerichtsbarkeit untersteht, freistellt, wo er wohnen will.

1643 In Ansbach werden Juden angesiedelt, wogegen sich die Bürgermeister und der Rat vergeblich beschweren. - Der Rat der Stadt Nürnberg beginnt wieder mit dem Brauen von Bier. - Der Rat der Stadt Nürnberg beginnt im Heilig Geist Spital mit dem Brauen von Weizenbier, wo er ein eigenes Waizenbierbräuhaus erbaut. - In Nürnberg ist kriegsbedingt Spielpause für Theateraufführungen im Fechthaus. Die Fechtschulen werden wieder zugelassen. - In Nürnberg spalten sich die Lebküchner von den Bäckern ab und bilden eine eigene Zunft. - Der nürnberger Notar und Kartograf Ludwig Rittershausen erstellt eine Karte der nürnberger Landschaft. - In Nürnberg findet das Historische Konzert statt, das der aus Themar stammende nürnberger Theologe Johann Michael Dilherr (40) und der in Kulmbach geborene lorenzer Organist Sigmund Theophil Staden (36) im Ayermannschen Anwesen veranstalten, wobei Gabrieli, Gaßler und di Lasso gespielt werden. - In Nürnberg leben 769 reformierte adelige österreichische Glaubensflüchtlinge. - Ludwig XIV (St) (05) wird französischer König und seine in Valladolid geborene Mutter Anna von Habsburg Österreich (St) (42) übernimmt die Regentschaft. Sie ist die Schwester des spanischen König Philipp IV von Habsburg Spanien (St) (38). - In Nürnberg wird Gerorg Wilhelm von Elkershausen Deutschordenskomtur. - In Regensburg wird Wilhelm von Gumppenberg (34) wird jesuitischer Prediger. - In Nürnberg erhält die Stadt das Monopol auf Weißbier alias Weizenbier. - In Nürnberg wird der nürnberger thurn und taxis Postmeister Gisbert de Bois (--), der nicht einmal selbst Postpferde stellen kann, ua wegen Postgelddiebstahls abgesetzt und durch den katholischen Flamen alias Niederländer Jakob le Febuer (--) ersetzt, der sein neues Postamt in die Hirschelgasse 21 alias Gasthaus Hirschvogelhaus eröffnet und auch das Privatvermögen von Gisbert de Bois (--) konfisziert. - In Freystadt stellen die Jungen Friedrich Steinmetz (--) und Hans Popp (--) einen katholischen Bildstockes auf, was später zu einer Wallfahrt führt.

1642 Wetter: Wölfe treten bei Grafenau wieder häufiger auf. - Der Rat der Stadt Sulzbach bittet einen Bann für Amberg und Haselmühl wegen einer ausgebrochenen Seuche einzurichten. - Im Dezember ist der katholische kurbayerische General Johann Joachim von Wahl in Neumarkt. - Neumarkter Bürger werden für den Besuch einer lutherischen Predigt in der Umgebung mit einem Gulden bestraft. - In Straubing wird Wolf Khrumpdäzl, der Hüter von Großarnschlag wegen Zauberei angeklagt und als Hexer hingerichtet. - In England werden alle Schauspielvorführungen und Theateraufführungen verboten, wodurch alle Darsteller auf das Festland ausweichen. - Der nürnberger städtische Kapellmeister an der Frauenkirche Johann Andreas Herbst (54) erstellt das Sing Lehrbuch Musica practica. - Im nürnberger Vorort Ziegelstein wird ein Schloß der nürnberger Patrizierfamilie Haller zerstört und nicht wieder aufgebaut. - Im nürnberger Vorort Ziegelstein wird Burg Ziegelstein im Besitz des nürnberger Patrizier xxx Haller von Hallerstein (--) zerstört. - Der eitle Johann Michael Dilherr (38) wird vom Rat der Stadt Nürnberg mit der Reformierung des nürnberger Schulsystems beauftragt. - Der auf Burg Burghausen achtjährig eingekerkerte schwedische General Gustav Horn (50) wird gegen den von Richelieu in Frankreich vierjährig inhaftierten katholischen Reitergeneral Johann von Werth (51) freigelassen. - In Neumarkt ist Engelbert von Hirschau Schultheiß. - In Nürnberg ist der in Blaibach geborene und in Ingolstadt studierte Johann Heinrich Notthafft von Wernberg (38) kaiserlicher Gesandter. - Der schwedische Oberst Joachim Ludwig von Seckendorff wird wegen Verrats in Salzwedel enthauptet. Das schwedische Heer ist disziplinlos und schlecht bezahlt, die protestantische Front droht zu zerfallen und das Heer droht unter ihrem neuen herrschsüchtigen gichtkranken Oberkammandeur Torstenson zu meutern. Der kaiserliche Oberkommandeur Ocatavio Piccolomini (43) unterhält konspirativen Kontakt zu Joachim Ludwig von Seckendorf, der von einem Trompeter schon seine Familie in Sicherheit bringen lassen will. Der Trompeter verliert geheime Papiere, die von einer Katze in einem Misthaufen freigelegt werden. Bei einer Nachfrage nach seinem Trompeter wartet schon ein Kriegsgericht. - Der in Neuburg geborene Philipp Wilhelm von Wittelsbach von der Pfalz Neuburg (St) (28) heiratet in Warschau die titularlkönigliche schwedische und polnisch lithauische Königstochter Anna Catharina Constantia Wasa, die Tochter von Constanze von Habsburg Österreich. - In Altdorf wird der abgebrannte Brauereigasthof Zum schwarzen Bären Oberer Markt 2 wieder aufgebaut. - In Nürnberg ist die Herberge Zum Bitterholz in der Karlstrasse zwischen Unterer Karlsbrücke und Wasserturm direkt an der Pegnitz, das spätere Hotel Bayerischer Hof, eine Gastherberge erster Klasse, das nürnberger Luxushotel und bleibt dies 210 Jahre lang. - In Nürnberg Schwaig vererbt Johann Sigmund Fürer von Haimendorf (--). sein Schloss Malmsbach an seine Tochter Sybilla, die mit Sebastian Löffelholz Colberg (--) verheiratet ist.

1641 Amberg ist Pestfrei. - In Regensburg bauen bayerische und kaiserliche Truppen bei Mariaorth eine Holzbrücke über die Naab. - Der katholische Generalfeldmarschall Franz von Mercy (61) liegt mit seinem Regiment in Neumarkt. Oberst Gold, Oberst Freiherr Franz von Haslang und der bayerische Oberst Druckmüller kommen hinzu wodurch 1.400 Soldaten in der Stadt liegen. Jeder neumarkter Bürger muss 8-20 Soldaten aufnehmen. Zur Verpflegung werden täglich 35 Eimer Bier und wöchentlich 110 Metzen Hafer von der Stadt gestellt. - Der katholische bayerische Herzog Maximilian von Wittelsbach Bayern (St) (68) kommt in das calvinische Ansbach. - Im März werden 36 Mann mit 20 Pferden nach Holzheim verlegt, wo sie ein neues Haus niederbrennen. - In Nürnberg beginnt der Meistersinger und Lötschlosser Conrad II Amschel wieder für ein Jahr ein Engagement an Singschulen. - Der mit der aus Neumarkt stammenden Margaretha Metzger verheiratete nürnberger Striegelmacher und Meistersinger Paul Bernstein beginnt mit der Teilnahme an Zechsingen und Kransingen. Er ist mitveranstalter eines Gesellenkränchens. - Die Stadt Neunburg vorm Wald wird im März eingenommen. - In Nürnberg wird mit dem Brauen von Weizenbier im Heilig Geist Spital begonnen. - In Neumarkt sind Emmerich Khäler alias Kheler, Balthasar Steinhauser, Beitelrock und Hans Rheinl alias Reindl Bürgermeister. In Neumarkt stirbt Bürgermeister Beitelrock. - In Nürnberg heißt eine Gaststätte am Tiergärtnertorplatz durch die städtische Absperrung Zur Schranke. - Georg von Sazenhofen ist auerbacher Landrichter und Pfleger in Murach. - In Gnadenberg quartieren sich die Schweden zwei Monate lang ein. - Hans Georg Tucher wird Pfleger von Reicheneck und Hiltpoltstein. - In Regensburg wird die Karmelitengeistfabrikation im Karmelitenkloster Alter Kornmarkt 7 gegründet. - In Parsberg übernimmt Oberst Robert Vitus das Schloss Herrnried. vom anfänglich italienische Musikant, welsche maler Sadeler und pfalzneuburger Hofarchitekt Johann Lollio alias Sattler auf Gügelberg (31), der seinem Dienstherrn, dem katholischkonvertierten Herzog Wolfgang Wilhelm von Wittelsbach Pfalz Neuburg (St) (53) an dessen Hof in Düsseldorf gefolgt ist. - In Deining zieht der ehemalige Besitzer und Müller Thomas (--) von Großhöbing nach mehreren Jahren mit seiner neuen Frau Walburga Reindl (--) zurück in die bereits aufgegebene Greismühle später Kreismühle. (20 24 immer noch im Familienbesitz).

1640 In Neumarkt erhalten die Herren von Loefen nach dem Nürnberger Friedensexekutions Kongreß ihre mit der Rekatholisierung entzogenen Landsassengüter und Adelssitze wieder zurück. Otto von Loefen (--) kauft aber auch das Schloß Oberrohrenstadt dazu. - In Neumarkt liegt im Januar der katholische Hauptmann Kornbacher mit Offizieren und 20 Mann im Winterquartier und wird nach Cham abgezogen. Der katholische Hauptmann Pürk kommt mit 50 Männern und 12 Frauen nach Neumarkt und bleibt bis Juni. Im März stehlen herumstreifende katholische Soldaten aus dem Regiment Kolb, trotz des Verbots zu plündern Ochsen direkt von einem Wagen und plündern die Mühlen in der Umgebung. Die Regierung empfiehlt den Bürgern sich vor den Plünderungen der Soldaten zu schützen und ihnen die Beute wieder abzunehmen. Die Bürger trauen sich aber nicht. Im April erlässt Kurfürst ein Verbot aller Plackerei aller Räuberein. Im Mai fordert der katholische Hauptmann Pürk, begleitet von Soldaten des katholischen Regiment Franz von Mercy (43), die Schlüssel der Stadt Neumarkt. Der Rat der Stadt Neumarkt wagt es nicht sich zu weigern. Im Juni bringt der katholische Oberst Druckmüller seine Familie nach Neumarkt in Sicherheit, was eigentlich nicht üblich ist und von der Hofkammer in München genehmigt werden muss. - Die von Jesuiten streng katholisch erzogene Schwester Maria Anna von Habsburg (St) (30) von Kaiser Ferdinand III von Habsburg (St) (32) heiratet den katholischen bayerischen Herzog Maximilian von Wittelsbach Bayern (St) (67). - Der Sohn des vaihinger calvinischen Theologen Johann Valentin Andreae (54) altdorfer Student Gottlieb Andreae  (18) wird Magister. - Der nürnberger Arzt alias Medikus und Magister Johann Röder wird Doktor der Arzneykunst. - In Itlhofen gibt es ein Schloss und ein herrschaftliches Brauhaus. - In Neumarkt ist der neumarkter Ratsherr Johann Georg Scherer als Wirt des Gasthauses Zur goldenen Gans Obere Marktstrasse 9 (20 17 Mittlerer Ganskeller) registriert. - In Regensburg wird die regensburger Kindsmörderin Katharina Reitmeier, die man gerade noch vor einem Suizid in der Donau bewahren kann, begleitet von zwei Jesuitenpatres, von Scharfrichter Hanns Crafft alias Hans Kraft erst beim dritten Schlag mit dem Schwert geköpft. Der erste Schlag geht in die Schulter und Schlag zwei in die Backe, wofür Scharfrichter Hans Crafft von den Zuschauern beschuldigt wird das Martyrium absichlich in die Länge gezogen zu haben und von der Menge erschlagen wird. - Tabakanbau um Nürnberg. - In Neumarkt sind Emmerich Khäler alias Kheler, Hans Rheinl alias Reindl und Beitelrock Bürgermeister. In Nürnberg stirbt der kaiserliche Postmeister Jakob von Febuer, der eine Gedenktafel in der neumarkter Hofkirche erhält. - In Neumarkt beklagt Oberst Umgelter seit Schultheißenamtsantritt kein warmes Bad genossen zu haben. - In Ingolstadt wird Wilhelm von Gumppenberg (31) jesuitischer Prediger. - In Beilngries heiratet der scheyerner Matthias Schattenhofer Elisabeth Lederer und gründet die Brauerei Schattenhofer. - In Ansbach wird eine Feuerverordnung erlassen. - In Regensburg erstellt der in Basel geborene baseler Ratsherrnsohn und Kupferstecher Matthäus Merian Sen (47) seine dokumentarisches Bild Sitzung des Reichtags. - In Regensburg wird die Büchsenmacherei Kuchenreuter Schäffnergasse 6 gegründet. - In Beilngries übernimmt der ingolstädter Brauer mit Braurecht Matthias Schattenhofer mit der Heirat der Gastwirtstochter Elisabeth Lederer das Gasthaus Zum goldenen Hahn und verkauft Bier, das er im Stadtbrauhaus braut. - Für Trauerpost beginnt man schwarzen Siegellack zu verwenden. Dringliche Briefe werden mit cito oder besonders eilige Post mit cito, cito markiert.

1639 In  Neumarkt stürzt zwischen dem südlichen Oberen Tor und dem Irrgarten beim Schloß alias Labyrinth bei einem Sturm ein Stück der Stadtmauer ein. Der schwedische General Baner (43) kommt in die Gegend von Neumarkt. In Neumarkt ist der Stadtgraben zugewachsen. Da die neumarkter Stadtmauer zu dünn ist um einem Beschuß mit Kanonenkugeln standzuhalten und zum Ausbau keine Arbeiter verfügbar sind, werden nur die Zugbrücken, das Loch in der Stadtmauer und die Pallisaden ausgebessert. Die Hornwerke vor dem oberen Tor und dem unteren Tor werden sogar entfernt. Nur die Schanze vor dem Schloß bleibt bestehen. - Die Städte Neumarkt, Amberg und Kemnath werden vom katholischen bayerischen Herzog Maximilian von Wittelsbach Bayern (St) (66) verpflichtet sich gegenseitig beizustehen. - In Eichstätt beginnt der Wiederaufbau der Stadt und die eichstätter Hofmühle wird restauriert. - In Nürnberg gibt es den aus Rochlitz stammenden nürnberger Buchhändler Johann Tauber (--). - In Nürnberg stirbt der nürnberger Bortenmacher und Meistersinger als Gassenhauptmann in der Neuen Gasse auf dem Steig alias Entengasse. - In Regensburg sorgt die Kleiderpracht und der Luxus bei der Heirat der Tochter von Clemens Rot für Aufsehen und für die Forderung nach Strafen durch den regensburger Hansgraf. - In Regensburg ist die Köpfstätte vor dem Jakobstor ein rundes 3 Meter hohes mit Säulen umringtes Plateau mit Treppenaufgang. - In Neumarkt sind Emmerich Khäler alias Kheler, Hans Rheinl alias Reindl und Michael Pflieger Bürgermeister. - In Amberg erkranken im Juni zwei Bürgermeistersöhne. Der amberger Stadtarzt Dr. Lachner soll die Pestkranken behandeln, schließt sich aber ein. - In Deining wird wieder Sigismund Theophus Richius Gutsbesitzer. - In Hilpoltstein stirbt die Herzogenwitwe Dorothea Maria von Wittelsbach Pfalz Sulzbach alias Maria Dorothea von Württemberg (St) (80). Zwei ihrer 13 Kinder sind ihr geblieben. Sabine (50) ist bereits Witwe von Wartenberg und Susanna (48) trotz 4 Geburten erbenlose Pfalzgräfin von Veldenz. - In Amberg Ensdorf wird das Schloss Leidersdorf zertört. - In Regensburg erhält der Kastrat und Sopransänger Ludovico Aromantorio (--) eine Einladung nach München, wo er als Diskantist in die Kurfürstliche Hofkapelle augenommen wird und 165 Gulden verdient. - Die mehrseitige Ordinari Post-Zeitung berichtet wöchentlich aus Ambsterdam, Nürnberg, Franckfurt alias Frankfurt, Cölln, Leipzig und andern Orten

1638 Wetter: Hagelkatastrophe. - Der kurpfälzer Richter in Gnadenberg Hans-Michael von Loefen (60) stirbt. - In Altdorf gibt der in Ansbach geborene und seit 2 Jahren neuer altdorfer Mathematikprofessor an der Universität Altdorf alias Altdorfina, Astrologe und protestantische Theologe Abdias Trew (41) den ersten gedruckten altdorfer Stadtplan als Vogelschau heraus, die er ua dem altdorfer Pfleger Georg Pöhmer (--) ua widmet. Altdorf ist von einem Wassergraben mit 8 Türmen, inklusive des Universitätsturms an einer mit Schießscharten versehenen Stadtmauer umringt. Fast alle Häuser sind Fachwerkhäuser, die auf steinernen Erdgeschossen stehen. Nur auf der Marktstrasse sind etwa die Hälfte der Gebäude vollständige Steinhäuser, wobei alle giebelständigen Häuser Sichtfachwerk zeigen. Oberhalb und unterhalb des Marktbrunnes am südlichen Unteren Markt steht jeweil ein Ziehbrunnen. Der Universitätsturm hat eine Uhr. Am nördlichen Oberen und südlichen Unteren Tor gibt es  je eine Zugbrücke und einen mit Pallisaden umgebenen Zwinger. Die Lederesmühle ist das einzige Gebäude ausserhalb der Stadtmauer. - Im März nimmt der protestantische schwedische General Georg Christoph von Taupadel (38) den durch eine Kugel im Kopf verletzten Johann von Werth (47) gefangen. Der schwedische General Johann von Werth (47) kann zu General Johann Joachim von Wahl (--) fliehen, wird aber auf Verlangen des katholischen Kardinal Richelieu (53) an Frankreich ausgeliefert. - In Neumarkt werden insgesamt 69 Gulden Strafgelder für neumarkter Bürger verhängt, die sich der Osterkommunion verweigern oder die Fastengebote übertreten. - Rosenkränze werden Standardaccessoir.  In Neumarkt kaufen die neumarkter Kapuzinermönche über den Rat der Stadt Neumarkt 500 Rosenkränze. - Versprengte plündernde Soldaten aus dem Regiment Altwert und dem Regiment Druckmüller werden von den Bürgern der Städte Neumarkt, Freystadt und sulzbürger Einwohnern gemeinschaftlich unter der Führung des neumarkter Bürgermeisters Reindl (--) gejagt und bei Hilpoltstein gefangen genommen und viele von ihnen getötet. Die Regierung in Amberg beantragt die Todesstrafe, doch die Regierung in München lässt sie mit der Androhung von Konsequenzen im Falle einer Wiederholung zum Schock der neumarkter Bürger einfach frei. Georg von Druckmüller von Mühlburg ist einer der wenigen Protestanten im katholischen bayerischen Heer. - Die Pest bricht in Amberg und Weiden aus. - In Neumarkt tritt ein meißner Lutheraner mit seiner Frau zum Katholizismus über. - Die pfreimder Hofmagd Barbara Ziszler (--) wird der Hexerei bezichtigt. Es kommt nicht zum Hexenprozess. - In Berngau zerstört ein Blitz die Glocken und den Dachstuhl der Kirche. - Der nürnberger Strigelmacher und Meistersinger Paul Bernstein (--) heiratet die aus Neumarkt stammende Margarethe Metzger. - Der nürnberger Schuhmacher und Meistersinger Georg Aichler tritt in Nürnberg an einer Zeche als Singer auf. - Die Herren von Egloffstein lösen ihre Burg Gaillenreuth durch Tausch aus dem bischöflichen Lehensverband. - In Neumarkt sind Emmerich Khäler alias Kheler, Hans Rheinl alias Reindl, Michael Pflieger und Beitelrock Bürgermeister. - In Neumarkt verhängt die Corporischristibruderschaft 69 Gulden Strafgelder für diejenigen, die freitags Fleisch gegessen und zu Ostern nicht kommuniziert haben und ihr zweiter Präses wird der Hofkastner Rexrada. Präses werden nur höhere neumarkter Beamte wie Bürgermeister, Schultheiße, Hofkastner oder Stadtschreiber. - Kaiser Ferdinand III von Habsburg (St) (30) erhebt seinen Reichshofrat und Kommissaär, den in Blaibach geborenen und in Ingolstadt promovierten Militärarchitekten und mit Freiherrntochter Maria Eleonore von Zinzendorf verheirateten Freiherr Johann Heinrich Notthafft von Wernberg (34) in den Grafenstand. - Moritz III Tucher (17) segelt nach Brasilien, wo er auf einer Expedition stirbt. Der französische königliche Leibregimentssoldat Karl VI Tucher (28) kehrt nach Nürnberg zurück und wird Verwalter von Fürth Oberndorf. - In Nürnberg wird dem Dutzendteich Weihermeister ein Schankrecht erteilt. - In Nürnberg wird am Dutzendteich Baden und Bötchenfahren verboten. - In Hilpoltstein verliert der in Neuburg geborene lutherische pfalzhilpoltsteiner Pfalzgraf-Herzog Johann Friedrich von Wittelsbach Pfalz Hilpoltstein (St) (51) das letzte seiner 8 Kinder. Keines wurde älter als 3 Jahre. - Johann Heinrich Nothafft (--) wird für seine Verdienste in katholischen kaiserlichen Militärdiensten in den Grafenstand nach der ehemaligen Familienburg Wernberg bei Amberg erhoben, die aber seit 15 30 nicht mehr im Familienbesitz ist, sondern Landgraf Johann IV von Leuchtenberg (68) gehört. Er ist regensburger Erbtruchseß des Bistums Regensburg.   

1637 Wetter: In Neumarkt knickt ein Sturm 6.000 Bäume um. In Neumarkt herrscht eine Mäuseplage, die unglaublichen Schaden in den Getreidespeichern anrichtet. - Der neumarkter Stadtpfarrer und Weltgeistliche Matthias Faber wird Jesuit. Er will im Falle seines Austritts wieder nach Neumarkt zurückkehren. - In Neumarkt werden allzu freche Musiker streng bestraft. - In Ingolstadt wird eine Hausiererin (40) der Hexerei angeklagt. Die verwitwete Mutter von fünf Kindern wird nach 15 tägigen Leugnen mit Pfahlhängen gefoltert, woraufhin sie gesteht vor 18 Jahren nach einem Streit mit ihrem betrunkenen Ehemann den Teufel angerufen und ihn und ihre Kinder verflucht zu haben, woraufhin der Teufel in Gestalt eines Knechts zu ihr gekommen war und mit ihr Unzucht getrieben hätte. Sie bekennt vom Teufel Hexenpulver erhalten zu haben und von ihm getauft und danach oft und schwer geschlagen worden zu sein. Der Teufel besucht sie während der Haft und fordert sie auf Selbstmord zu begehen. Sie wird justifiziert alias hingerichtet. - In Hemau wird die Hirtenwitwe Barbar Kleusel wegen Hexerei angeklagt, gefoltert und begeht aus Angst vor der angedrohten erneuten Folter Selbstmord. - In Weiden will ein Landwirt sein gestohlenes Geld mit Hilfe einer Zauberin wieder beschaffen. Die Hexe wird verhaftet und verhört. - In Velburg kommt es zu einer Drillingsgeburt. - In Berching Holnstein Staufersbuch verschenkt der katholische bayerische Herzog und Kurfürst Maximilian von Wittelsbach Bayern (St) (64) die von den protestantischen Wildensteinern 16 28 wegen Angst vor religiöser Verfolgung verlassene Hofmark alias Landsassenhofgut Staufersbuch an die münchener St Georgen Bruderschaft, die es an den holnsteiner Pfleger und kurfürstlichen Rat Victor Gilg (--) verkauft. - Der ehemalige evangelische sulzbacher Pfarrer und Professor Johannes Braun (--) wird Superintendent in Bayreuth. - In Weiden liegt das Gasthaus in der Türlgasse 7 öde und unbewohnt. - In Regensburg wird eine Oberpfälzische Polizeiordnung herausgegeben, die den Maibaum als unflätig und unchristlich Ding abschaffen soll, was die regensburger Bevölkerung nicht tangiert, da sie den Maibaum als Brauchtum nicht kennt. Junge regensburger Männer stellen nur mit Musikbegleitung Bäumchen vor die Türen der Reichstagsgesandten. - Der in Graz geborene Kaiser Ferdinand II von Habsburg (St) (59) stirbt in Wien und sein Sohn aus der Ehe mit Maria Anna von Wittelsbach Bayern (St) (63), der in Graz geborene Ferdinand III von Habsburg (St) (29) wird neuer deutscher Kaiser. Die im Vorjahr nach Intrigen degradierte katholische kaiserliche thurn und taxis Postchefin Alexandrine von Thurn und Taxis (48) wird wieder mit allen Aufgaben voll betraut. Die städtischen Boten der Städte Nürnberg und Regensburg werden wieder verboten. - In Neumarkt sind Hans Rheinl alias Reindl, Michael Pflieger, Martin Stigler und Beitelrock Bürgermeister. Bürgermeister Martin Stigler stirbt. Der verwundete Oberst Jakob Umgelter (--) wird bis 16 40 Schultheiß. - In Neumarkt werden der Corporischristbruderschaft der katholischen Pfarrkirche monatliche Prozessionen erlaubt. 

1636 Wetter: Relativ gutes Weinjahr in der Oberpfalz. - Der neumarkter Schultheiß Wolf Jakob Ungelter wird gezwungen zum katholischen Glauben überzutreten. Seine protestantische Frau geht nach Altdorf in den Gottesdienst. - Versprengte Soldaten der katholischen Liga rauben und stehlen in der Umgebung von Neumarkt. - Nach schweren Differenzen unter den Maurern lässt der Rat der Stadt Neumarkt zwei Meister, nämlich Leonhard Greiß und Georg Firleger, aufstellen. Alle Maurerarbeiten müssen von ihnen genehmigt werden. - In Neumarkt wird von der Regierung in München das schwere Gewicht, das für Pech, Hopfen, Fleisch, Unschlitt, Schweineschmalz und Fische gebraucht wird beibelassen und das geringere Gewicht für alle anderen Waren abgeschafft. Um das Wiegen über das schwerere Gewicht durchzusetzen werden alle Gewichte in der Stadt Neumarkt eingesammelt. - In Osnabrück beschuldigt die Hexe Sara Baumeister in einem Brief an ihre Familie sexuellen Kontakt mit dem Teufel von einem Weihbischof gelernt zu haben. - Der Rat der Stadt Neumarkt verbietet die nürnberger Ordinarizeitung, die angeblich Lügen verbreitet. - In Neumarkt schickt der neumarkter Wirt Hans Karg die Meldezettel nicht an den Rat der Stadt Neumarkt und wird dafür mit einem Gulden bestraft. - Der nürnberger Johann Andreas Herbst (47) ist städtischer Kapellmeister an der Frauenkirche. - Der südholländische calvinische Emigrant, Kaufmann und Bankier Phillipp de Milkau erwirbt Schloss und Hofmark Stockau vom katholischen pfalzneuburger Pfalzgraf Wolfgang Wilhelm von Wittelsbach Pfalz Neuburg (St) (58). - Der nürnberger Notar und Kartograf Ludwig Rittershausen erstellt eine Karte des Pflegamts Hersbruck. - In Regensburg stellt die Stadt dem Reichsmarschall von Pappenheim den Ketzerturm zur Abstrafung von Delinquenten zur Verfügung. - In Neumarkt sind Hans Rheinl alias Reindl, Michael Pflieger, Martin Stigler, Leonhard Schlicker und Beitelrock Bürgermeister. - Das Stift Kastl wird den amberger Jesuiten durch den katholischen bayerischen Herzog Maximilian von Wittelsbach Bayern (St) (59) übergeben und der Ort despotisch regiert, sodass Bürgermeister und Rat des Marktes Kastl darüber bei der Regierung Klage einreicht. Die Jesuiten lassen den Wappenfries in der Klosterkriche übertüchen und dokumentieren die Wappen auf zwei Wappentafeln. - Die bayerische Kurfürstin Maria Anna von Wittelsbach Österreich (St) (26) verliert bei der Geburt ihres Sohnes Ferdinand Maria von Wittelsbach Bayern (St) das Sprachvermögen. Sie wird mit Reliquien behandelt. Ihr Ehemann, der bayerischen Herzog Maximilian von Wittelsbach Bayern (St) (59) stiftet für sie das neue Kloster de Paula in Neunburg vorm Wald . - In Neumarkt beklagt Pfarrer Mittner, dass die Kinderlehre alias Religionsunterricht nur von der Fastenzeit bis Pfingsten fruchtbar ist, danach aber die Kinder zur Ernte von Erdbeeren, Heidelbeeren in den Wald laufen, und fordert das Einschreiten der weltlichen Obrigkeit. - In Nürnberg muss Sebald Tucher XI (53) den Rat verlassen und zieht sich auf sein Gut Lonnerstadt Siegritzhof zurück. - In Regensburg krönt der katholische mainzer Erzbischof Anselm Casimir von Umstadt (St) (57) den zum römisch-deutschen König gewählten Ferdinand III von Habsburg (St) (28). - In Nürnberg erfüllt sich die Hoffnung von Posthalter Hans Praun (--) nicht nur thurn und taxis Postmeister zu werden nicht, sondern er soll das speziuell dafür erbaute Gebäude wieder abgerissen werden, weil man es nicht mehr braucht, weshalb er sich an den Magistrat wendet, der das Gebaren als Willkür tadelt, aber nichts ausrichten kann. Die Stadt kann ihr zugesagtes Recht auf einen nürnberger Bürger als Postmeister bis zum Errichtung einer Taxis Postwagenanstalt Anfang des 18. Jahrhunderts nicht mehr durchsetzen, weshalb sie dem thurn und taxis Postdirektor Gisbert de Bois (--) sogar das Posthaus verbietet. Weil sie weiß, dass er gar nicht ihrer Rechtsprechung bezichtigt sie ihn siderspenstig und hochmütig dem Ratspersonen gegenüber aufzutreten und behindert den Postmeister Grathwol (--), was per kaiserliches Mandat wieder verboten wird. - In Regensburg findet ein kurfürstlicher Kollegialtag statt. - In Regensburg verliert die katholische kaiserliche thurn und taxis Postchefin Alexandrine von Thurn und Taxis (47) durch Intriegen das Vertrauen von Kaiser Ferdinand II von Habsburg (St) (58) und darf nur noch die bürgerliche Post transportieren, während die Amtspost nur noch vom kaiserlichen wiener Hofpostmeister Johann Christoph von Paar befördert werden darf, der sich dafür den Grafentitel erhofft. - In Nürnberg fällt der im unterfränkischen Königstein geborene Apotherksohn, Chorknabe und späterer Komponist Wolfgang Carl Briegel (10) wegen seiner schönen Sopranstimme auf und wird in den Frauenkirchenchor aufgenommen. - In Parsberg begleitet der Besitzer von Schloss Herrnried, der anfänglich italienische Musikant, welsche maler Sadeler und Hofarchitekt Johann Lollio alias Sattler auf Gügelberg (25) den katholischkonvertierten Herzog Wolfgang Wilhelm von Wittelsbach Pfalz Neuburg (St) (55) an dessen Hof in Düsseldorf.

1635 In Altdorf wird Kloster Gnadenberg im April von nürnberger Truppen, die mit den Schweden verbündet sind, unter Hauptmann Burkhard Löffelholz niedergebrannt. In katholisch kaiserlichen Amberg werden evanglisch nürnberger hersbrucker Bürger als Geiseln festgehalten. - Im Mai erobert der katholische kurpfälzisch bayerische Generalfeldzeugmeister Graf von Waal alias Wahl mit zwei Regimentern die Stadt Weiden. In der Stadt Weiden wird nur ein Haus zerstört. Die Stadt Weiden wird geplündert und die Bevölkerung vergewaltigt und massakriert. Die evangelischen Kichen werden geschändet. - Im Juni räumt der protestantische schwedische Komandant der Stadt Neumarkt Hansen mit seinen Truppen die entvölkerte Stadt Neumarkt aus Angst vor einem Angriff der bayerischen Truppen von General Wahl, da seine Truppen nicht ausreichend Widerstand leisten können, woraufhin der Rat der Stadt Neumarkt eine Bürgerwehr aufstellt, die täglich mit 40 Mann Wache halten soll. - Der katholische bayerische General Graf Joachim Christian von Wahl erobert Gräfenberg, erobert Altdorf und nimmt Neumarkt kampflos in Besitz. Hiltpoltstein wird von Burg Rothenberg aus besetzt. Oberst von Münzingen wird Kommandant von Amberg. - In Neumarkt besitzt der Salpetersieder Christoph Guldenkopf ein Haus. - Im Juli kehren Soldaten der katholischen Liga und der geflohene katholische neumarkter Stadtpfarrer und Weltgeistliche Matthias Faber nach Neumarkt zurück. Der weltgeistliche Pfarrer Matthias Faber zwingt alle vom katholischen Glauben Abgefallenen zu widerrufen bevor sie Sakramente erhalten oder auszuwandern. Im September bezeichnet der jesuitische eichstätter Fürstbischof Johann Christoph von Westerstetten (72), der berüchtigte Hexenbischof, die Bürger von Neumarkt in einem Brief an den katholischen bayerischen Kufürst Herzog Maximilian von Wittelsbach Bayern (St) (62) als abgefallene Ketzer. Der neumarkter Schultheiß Reitmore berichtet, das die drei neumarkter Bürgermeister Albertit Beitelrock und Leonhard Schicker und 46 Bürger und 9 alleinstehende Frauen lutherisch sind und 5 neumarkter Bürger und 4 alleinstehende Frauen dem calvinischen Glauben anhängen, die sich für den Rückfall in den alten Glauben entschuldigen. Der katholische bayerische Herzog Maximilian von Wittelsbach Bayern (St) (62) gibt im September den Befehl zum Religionswechsel. Eine Weigerung hat die Vertreibung zur Folge. Wer nicht wechseln will flieht nach Nürnberg. Zur Rückkehr zum katholischen Glauben müssen die Bürger katholischen Unterricht bei den Kapuzinern nehmen. - Im August liegt der Obristleutnant Georg Geyer von Holz mit Teilen des Regiments Wahl in Neumarkt, erpresst den Rat der Stadt Neumarkt mit unmöglichen Forderung und droht zur Begleichung die Witwen der Geistlichen zu verhaften. - Im Oktober wird der katholische Oberst Wahl wegen der Klagen der amberger Regierung auf Befehl des katholischen bayerischen Kufürst Herzog Maximilian von Wittelsbach Bayern (St) (62) von Hauptmann Hans Sigmund von Leoprechting abgelöst. - In Weiden fordert die Pest von August bis November 1.800 Tote. - In Nürnberg beendet der Meistersinger und Lötschlosser Conrad II Amschel sein Engagement an Singschulen. - In Nürnberg tritt der nürnberger Bortenmacher und Meistersinger der Meistersingergesellschaft bei. - In Regensburg treffen mehrere hohe katholische kaiserliche Offiziere des kaiserlichen Heeres unter Bewachung ein, unter anderem der der Verschwörung mit Wallenstein und damit des Hochverrats beschuldigte eigentlich protestantische kaiserliche General Freiherr Hans Ullrich von Schaffgotsch (40), der trotz strenger Folter im regensburger Rathaus weder seine Schuld zugibt noch den von den anwesenden Jesuiten geforderten Religionswechsel zum Katholischen Glauben vollzieht. General Freiherr Hans Ullrich von Schaffgotsch (40), erkauft sich bei Scharfrichter Hanns Crafft alias Hans Kraft die Freiheit die Richtstätte mit schwarzem Tuch schmücken zu dürfen und im Sitzen geköpft zu werden. Der evangelische Pfarrer Christoph Sigmund Donauer begleitet ihn zur Köpfstatt. Beim Köpfen schießt das Blut wie eine Fontäne aus dem Körper, der einfach sitzen bleibt und sein Kopf bleibt im Hut stecken. Die trauernden Zuschauer sind von der Unschuld des Geköpften überzeugt und die blutüberströmte Leiche wird im Gasthaus Zum blauen Krebs ausgestellt. - Der katholische französische Kardinal Richelieu (50) tritt mit einem katholischen Bischof in den Krieg gegen den jesuitisch erzogenen Papst Urban VIII (66) alias Maffeo Barberini und den katholischen Kaiser Ferdinand II von Habsburg (St) (57) an der Seite des schwedischen Königs Gustav ein. - Der in Cölln geborene protestantisch calvinische Christian von Zollern Brandenburg Bayreuth (St) (44) wird vom katholischen Kaiser Ferdinand II von Habsburg (St) (57) abgesetzt, regiert aber folgenlos weiter. - In Neumarkt sind Konrad Alberti, Martin Stigler, Leonhard Schlicker und Beitelrock Bürgermeister. - In Neumarkt ist Christoph Mussinan Bürgermeister. - An der Universität Ingolstadt wird der elsäßische Jesuitendichter Jacob Balde (31) Rhetorikprofessor. - Holzschuher wird neuer Besitzer des Schlosses Woffenbach. - Der kinderlose Witwer und katholische bayerische Kufürst Herzog Maximilian von Wittelsbach Bayern (St) (62) heiratet die jesuitisch erzogene Maria Anna von Habsburg Österreich (St) (25), die Tochter seiner Schwester Maria Anna von Wittelsbach Bayern (St) (61) und des katholischen Kaisers Ferdinand II von Habsburg (St) (57). Beim Tod des Kaisers darf sie erben. - In Regensburg wird Maria Benigna Franziska von Sachsen Lauenburg (St) geboren. - Die Jesuiten übernehmen das neuburger Kloster Bergen. - Die streng religiöse katholische bayerische Herzogin Elisabeth Renata von Wittelsbach Bayern (St) (61) alias Elisabeth Renata von Lothringen stirbt. Wegen ihrer Kinderlosigkeit hat sie diverse Teufelsaustreibungen und Beschwörungen hinter sich. - In Nürnberg schließt die Imhoffsche Handelsgesellschaft als vorletzte vor Tucher. - In Gnadenberg wird das Kloster trotz versprochener Verschonung niedergebrannt, weil ein pfälzer Heckenschütze das Pferd des Trompeters von General Horn an Karfeitag erschossen hat. - In Nürnberg haben die Strassenkämpfe aufgehört und die Banco Publico ist bankrott, weil sich der Rat der Stadt an den Einlagen, die ihr gar nicht gehören, sondern die sie eigentlich schützen solle, für die Begleichung von Truppenverpflegung und Gewährung von Kriegsdarlehen vergriffen hat. Man verspricht allerdings die Gelder in monatlichen Raten zurückzuzahlen und zu einem noch größeren Schutz weitere Marktadjunkten aus der Kaufmannschaft einzusetzen. In Burgthann wird die Burg von der gegenüberliegenden Hochfläche aus geschossen und schwer beschädigt, wobei ein Teil der Hauptburg einstürzt und die Muslohe Vorburg zerstört wird. - In Haimburg wird der pfaffenhofener Pfleger Reitmeier auch zum Pfleger des Amtes Haimburg bestellt. - In Neumarkt wird Gabriel Rexrada von Scholonz (--) neumarkter Schultheiß. - In Nürnberg wird die von den Schweden eingerichtetete Postroute Nürnberg~Straßburg aufgegeben. Die schwedischen Postillione werden langsam durch reguläre Postillione alias Taxisposten verdrängt, das schwedische Postamt mitsamt Postmeister Christoph Albrecht (--) verschwindet spurlos. - Gisbert de Bois (--) erkauft sich das Amt des neuen nürnberger thurn und taxis Postamtsdirektors, wogegen die Stadt vorgeht, weil er kein nürnberger Bürger ist. Grathwol übernimmt die Stelle des Postmeisters, der die Posthalterei in seiinem Haus vor dem Wöhrder Türpförtlein einrichtet. Hans Praun (--) lässt in seinem Garten wieder an der Laufer Straße eine Posthalterei bauen, wo die Pferde untergebracht werden, wodurch er erhofft Postmeister zu serden. - In Nürnberg konnten die Marktvorsteher, die eigentlich die Bankaufsicht bilden sollte und die Kaufmannschaft vor den Zugriff und dem Eingriff des Rates bzw der Patrizier schützen sollten, sich nicht durchsetzen, weshalb die nürnberger Kaufleute einen unabhängigen Ausschuss bilden, aus dem der Rat zwölf Marktadjunkten auswählen kann, die die Zwölfer genannt werden und dem Marktvorsteher unterstützen soll,wobei die auch ein Recht auf Büchereinsicht haben und sie zusammen die Bankaufsicht bilden sollen. - Der in Neumarkt geborene eigentlich unerbittliche katholische Propagandist Caspar Schoppe (56) Scioppius, der jahrlang in hunderten Schriften und Briefen im Auftrag der Jesuiten antiprotestantische Propaganda betrieben und durch polemische Schriften den Ruf protestantischer Philosphen zerstört hat, veröffentlicht eine seiner letzten seit etwa 16 32 antikatholischen bzw antijesuitische alias Schriften gegen seinen früheren Auftraggeber, das Buch Arcana societatis Jesu alias Das Geheimnis der Jesuiten, in der er seinen ehemaligen Dienstherr schädigen will. Weil er sich in Lebensgefahr weiß, zieht er sich mit seinem 15 98 erworbenen Titel Graf Caspar von Clara-Valle, im Folgejahr nach Padua bis zu seinem Lebensende 16 49 zurück.

1634 Wetter: Strengkaltes Jahresende. - Im Januar kommt die calvinische wittelsbachpfälzisch birkenfelder Armee mit General Vitztum von Eckstädt nach Neumarkt. - Im Februar versucht der katholische wittelsbachbayerische Feldmarschallleutnant Graf Joachim Christian von der Wahl (44) von Amberg aus Vilseck von den Schweden zu befreien, gerät dabei in Gefangenschaft und wird von seinen Dragonern wieder befreit. - Im Februar fordert ein Trompeter der calvinischen pfälzisch birkenfelder Armee mit General Vitztum von Eckstädt mit verbundenen Augen erfolglos die Stadt Weiden zur Übergabe auf, die daraufhin erobert wird. - Im Februar wird Eichstätt von den Schweden erobert, geplündert und fast vollständig zerstört, wobei 444 Häuser und sechs Kirchen u.a. das Jesuitenkolleg niedergebrannt werden. Der Dom und 127 Häuser werden verschont. - In Neumarkt sterben 467 Menschen. Die meisten an der Pest. Im Oktober gibt es die meisten Toten. - Im Februar besiegt der Bauernsohn und bayerische General Johann von Werth (44) ein schwedisches Korps bei Herrieden und wird zum Generalwachtmeister befördert. - Regensburg wird im Mai von katholischen kaiserlichen und bayerischen Truppen unter dem in Graz geborenen Kaisersohn ungarischen, böhmischen und kroatischen König Ferdinand von Habsburg (St) (26) durch Verstärkung des spanischen Gouverneurs toledoer Erzbischof und spanischen Königssohn Ferdinand von Habsburg Spanien (St) (25) zurückerobert. - Der katholische Feldherr Albrecht von Wallenstein (51) wird in Eger von Kaiser Ferdinand II von Habsburg (St) (56) treu ergebenen Offizieren ermordet. - Im August erobert und plündert der Kommandant von Auerbach, der katholische Feldmarschallleutnant Graf Joachim Christian von der Wahl die Stadt Bayreuth. Sie rauben 700 Rinder, 300 Pferde und verschleppt den Superintendenten Magister Zacharias Seideln und neun Adelige als Geiseln nach Amberg. - Im September äschern kaiserlich kroatische Truppen den Ort Fürth ein. - Die Kapuzinermönche werden vom schwedischen Kommandanten Magnus Haesen aus Neumarkt vertrieben und fliehen nach Berching. - Im Oktober wird die Haimburg bei Berg, Sulzbach und Velburg von kaiserlichen Truppen zurückerobert. Burg Velburg wird zerstört und Burg Helfenberg übersteht die Angriffe unbeschädigt. - In Amberg verschlimmert sich die Pest von 20 Tote bis 40 Tote im Juli und August. Das Franziskanerkloster, das Spital, das Seelhaus, mehrere Gassen wie u.a. die Ziegelgasse und die untere Naabburgergasse sind völlig ausgestorben. - In Amberg bricht die Pest aus und fordert 856 Tote, darunter 363 Bürger. - Nach der Schlacht von Nördlingen im September, in der Erbprinz Friedrich von Zollern (St) (51) fällt, flieht die verwitwete Markgräfin Sophie nach Frankfurt. - Landgraf Wilhelm von Leuchtenberg stirbt in Ingolstadt als Franziskanermönch. - In Beilngries werden Bittgänge gegen die Pest nach Breitenbrunn eingeführt. - Im September werden in Eichstätt weitere 44 Häuser niedergebrannt. - In Eichstätt gibt es 982 Tote. - In Nürnberg arbeitet der auerbacher Lebküchnermeistersohn Hans Jäckel, heiratet die Lebkuchenfabrikantenwitwe Barbara Mair alias Barbara Nußberger von Lebkuchenfabrikant Christian Mair. - Der in Altdorf geborene Jurist und Kartograf Nikolaus Rittershausen erwirbt seinen Doktor der Rechte an der Universität Altdorf und erhält einen Lehrauftrag für Recht. - In Ansbach wird ein Taufbuch und ein Totenbuch in der Stadtpfarrkirche begonnen. - Burg Flossenbürg wird vom schwedischen General und protestantische Heerführer Bernhard von Sachsen Weimar (St) (30) niedergebrannt und nicht wieder aufgebaut. - Burg Obersulzbürg wird niedergebrannt. - Die Schacht bei Nördlingen, in der die untereinander zerstrittenen schwedischen Heerführer Bernhard von Sachsen Weimar (St) (30) und General Gustav Horn (42) gegen den katholischen Kaisersohn ungarischen, böhmischen und kroatischen König Ferdinand von Habsburg (St) (26) und den spanischen Gouverneur toledoer Erzbischof und spanischen Königssohn Ferdinand von Habsburg Spanien (St) (25) verlieren, führt zum Abzug der schwedischen Truppen aus Süddeutschland. Nürnberg bleibt schwedisch. General Gustav Horn (42) wird auf Burg Burghausen eingekerkert. - In Neumarkt sind Konrad Alberti und Martin Stigler Bürgermeister. Christoph Gabriel Gugl ist Schultheiß. - In Woffenbach brennt das Schloss ab. - In Regensburg bricht die Pest im Juli aus. - In Thumsenreuth stirbt Hans Kaspar von Lindenfels auf Nairitz (71) Vater von 5 Söhnen und 3 Töchtern. - Der nürnberger Patrizier Karl VI Tucher  (24) bricht nach dem Tod seines Vaters aus Geldmangel seine Kavalierstour durch Frankreich ab und wird Mitglied des Leibregiments von Ludwig XIII, gerät in Burgund in spanische Gefangenschaft, kann in Schlafhosen und Hemd fliehen und wird dafür ausgezeichnet. - In Nürnberg beginnt der Gehilfe Georg Grathwol für den erkrankten katholischen nürnberger thurn und taxis Postverwalter Virgilius Ehinger (70) alias Eger alias Egner den regulären Postdienst wieder aufzubauen. - In Nürnberg schickt der evangelische Rat der Stadt Gesandte zu den Friedensverhandlungen mit dem katholischen Kaiser Ferdinand II von Habsburg (St) (56) nach Dresden. - In Neumarkt Oberbuchfeld Rothenfels wird 130 Jahre nach der Zerstörung der Burg Rothenfels auch das gutsartige Schloß Rothenfels wieder niedergebrannt und nicht wieder aufgebaut.  - In Nürnberg heiratet die nürnberger Patriziertochter Susanna Fürer von Haimendorf (--) den in Fischbach geborenen nürnberger Patrizier Barockdichter Georg Philipp Harsdörffer (27) alias Georg Philipp von Harsdorf. - In Nürnberg wird der in Neumarkt geborene und in Altdorf praktizierende Arzt Konrad Rummel (37) alias Rhumelius neuer Spitalarzt. - Die mehreitige Ordinari Post-Zeitung berichtet wöchentlich aus Ambsterdam, Nürnberg, Franckfurt alias Frankfurt, Cölln, Leipzig und andern Orten.

1633 Wetter: Hochwasser im Januar in Marktbreit durch Tauwetter. Frost im September. - Im Februar bekämpfen die weidener Bürger erfolgreich das Eindringen von 600 Bewaffneten, die im März aber wieder zurückkommen und eingelassen und verpflegt werden. - Im April werden Neuburg, Eichstätt und die Willibaldsburg und Pappenheim erobert und zerstört. - Im April ist Augustin Fritsch mit 50 Soldaten des Regiments Reinach in Weiden einquartiert. - Im Mai erobern lutherische nürnberger Truppen die Burg Lutzmannstein 6 km nordöstlich von Velburg, die zur Kontrolle der Verbindung nach Regensburg dient, die von katholischen bayerischen Truppen daraufhin wieder zurückerobert wird. Die katholischen bayerischen Truppen aus Neumarkt erobern mit Hilfe von 400 Musketieren aus Ingolstadt die markgräfliche Burg in Burgthann, im Besitz der regierenden verwitweten Markgräfin Sophie von Brandenburg Ansbach alias Gräfin Sophie von Solms Laubach (St) (39). Ihr Bruder Friedrich von Solms Rödelheim (St) (--) unterstützt sie, da ihr Sohn Friedrich von Brandenburg Ansbach noch minderjährig ist. - Im Mai ziehen kaiserliche und bayerische Truppen mit 180 Gefangenen darunter in einem Wagen der eigene Obrist Graf Georg Wolmar von Fahrensbach (47), der versuchte zu den Schweden überzulaufen und dabei die Festung Ingolstadt verraten hat, nach Regensburg. Obrist Graf Georg Wolmar von Fahrensbach (47) logiert im Gasthaus Zum goldenen Kreuz am Haidplatz 7, wird von 2 katholischen Jesuitenpatres abgeholt, verunsichert den Henker bei seiner Hinrichtung auf dem Kornmarkt durch Wichtigtuerei so sehr, dass dieser nur seine Achsel trifft, und glaubt die Bestrafung überstanden zu haben. Der regensburger Stadtarzt Dr Andreas Ruland bereut noch seinen Ruf ihn noch heilen zu können bevor drei weitere Henkersknechte den Verräter totschlagen. Die von Kaiser Ferdinand II von Habsburg (St) (55) gewährte Begnadigung kommt einen Tag zu spät an. - Von Woffenbach und Pölling her ziehen im Juni schwedische Truppen auf die Stadt Neumarkt zu, in der das katholische Infanterieregiment von General Montecuccoli (51) mit 600 Mann und 100 Reiter des Regiments von General Salis (--) mit Oberstleutnant Kaspar von Royer (--) liegt. Nach Warnschüssen mit Kanonen fordert ein schwedischer Trompeter, der vor die Stadtmauer reitet, zur Kapitulation auf. Der katholische Befehlshaber des katholischen Kaiser Ferdinand II von Habsburg (St) (55) in Neumarkt Kaspar von Royer (--) weigert sich und lässt die rote Blutsfahne, die die Ablehnung einer Aufgabe symbolisiert auf dem Turm der Stadtpfarrkirche anbringen. Der leichtsinnige tiroler Kapuzinermönch Christoph wird auf dem Turm der Hofkirche tödlich angeschossen. Am folgenden Tag beginnt der Geschützfeuer der Schweden um 07:00 Uhr und nach 4 Stunden klaffen bereits grosse Breschen am oberen alias südlichen Torturm und am Strafturm in der Stadtmauer. Der katholische neumarkter Kommandant Kaspar von Royer und der neumarkter Schultheiß verbieten zunächst den Verteidigern die Aufgabe, beschließen aber nach einem Kriegsrat im Haus des neumarkter Bürgers Schlickar aufzugeben und übergeben gegen Mitternacht im Schloß die Kapitulation. Die Truppen dürfen unbewaffnet abziehen, laufen aber lieber über, da sie schutzlos befürchten niedergemetzelt zu werden. Nur die Offiziere fliehen mit kleinem Gefolge. Die Schweden dringen in die Stadt ein und General Gustaf Horn (41) lässt den strengkatholischen neumarkter Schultheiß Rosenhamer, der vom schwabacher Amtmann Hans Veit von Stibar als weitbekannten jesuitischen, schädlichen Praktikant bezeichnet wird, die gesamte Geistlichkeit und die Pfleger und Richter der Umgebung im Rathaussaal einsperren. - In Neumarkt zerstören die Schweden die Kirchen St Anna, St Jobst und das Heilig Geist Spital mit Spitalkirche vor dem Unteren Tor der Stadt Neumarkt. Sulzbürg wird erobert und Pyrbum geplündert. Täglich reiten Truppen durch die Gegend und Rädern oder Foltern mit Schwedentrunk alias Jauche die Bevölkerung. Die katholischen Kapuzinermönche dürfen weiter in ihrem Kloster bleiben, die Pfarrkirche wird lutherisch. Der katholische bayerische Herzog Maximilian von Wittelsbach Bayern (St) (60) befiehlt vergeblich dem katholischen Feldherrn Albrecht von Wallenstein (50) die Rückeroberung von Neumarkt, da dieser nicht kann oder will. - In Neumarkt ist im Juli Oberst Claus Hastver (--) Kommandant von Neumarkt. - In Nürnberg zählt die Pest seit 16 32 15.700 Tote. - Die lutherische Reichsstadt Regensburg wird von schwedischen Truppen erstürmt. - In Amberg kommen im November 200 Mann kaiserliche Truppen an. Ein Angriff auf Neumarkt unterbleibt. - In Amberg gibt es zu wenig Menschen die Felder abzuernten. Der Rat der Stadt Amberg lässt sich täglich die Todesfälle berichten. Sarg und Grab kosten etwa 10 Taler. - In Amberg verzichten die Protestanten auf einen Angriff auf die Stadt Amberg, weil General Graf von Wahl (--) die Stadt in den Verteidigungszustand vesetzt und alle Vorstädte, Gärten und Gartenhäuser niederreissen lässt. - In Amberg bricht die Ruhr aus. - Im November kommt Graf Philipp von Pappenheim (--) mit 600 Mann nach Weiden. - Im November wird die katholische bayerische Reichsstadt Regensburg durch Herzog Bernhard von Weimar (--) unter Beschuß genommen und erobert. Alle Klöster werden aufgehoben und in den Kirchen der evangelische Gottesdienst abgehalten. - Eichstätt und die Willibaldsburg werden von katholischen kaiserlichen Truppen zurückerobert. - Der ehemalige Page des verstorbenen König Gustav Adolf (St) (--) der schwedische General Graf Lennart Torstenson von Ortala (30) wird aus seiner ingolstädter Gefangenschaft entlassen. - Im November wird der neumarkter Kommandant Oberst Claus Hastver (--) von Bernhard von Weimar (--) aufgefordert Neumarkt bis auf den letzten Mann zu verteidigen. - Im Dezember erobert der neumarkter Kommandant Oberst Claus Hastver (--) von Neumarkt aus Burg Velburg durch eine Kriegslist. Der übergelaufene katholische velburger Kastner xxx (--) bringt einen auf Burg Velburg stationierten katholischen bayerischen Leutnant dazu, den angeblich von den Schweden verlassenen Ort Velburg zu besetzen und dabei die Burg zu verlassen, weshalb daraufhin 50 schwedische Musketiere die ungesicherte Burg Velburg einnehmen können. - Im Dezember werden alle katholischen Geistlichen Richtung katholisches Ingolstadt verlassen. Sie dürfen nur so viel mitnehmen, wie sie in einem Ranzen tragen können. - In Neumarkt wird zusätzlich zu einer alten kleinen Feuerspritze alias Wasserkunst eine neue größere Wasserkunst für 260 Gulden angeschafft. Zusätzlich müssen alle neumarkter Bürger lederne Feuereimer besitzen. - Der schwedische Kommandant Haßfeld erobert von Neumarkt aus Lauterhofen, Pfaffenhofen, Katl und Velburg. - In Eichstätt gibt es 827 Tote. - Der nürnberger Zinngießer und Meistersinger Kapar Enderlein stirbt. - In Regensburg lässt die schwedische Besatzung Steinsäulen mit Halseisen für übermütige Soldaten aufstellen. - In Regensburg erhält der Künstler Daniel Neuberger, der lebensgroße bewegliche Wachsfiguren herstellt, eine Aufenthaltsgenehmigung. - In Regensburg erobern die Schweden im Oktober Stadtamhof. - In Regensburg lässt der Rat der Stadt den Platz Unter den Linden vor dem Jakobstor abholzen um freies Schußfeld gegen die Schweden zu haben. - Dem sächsischen Kurfürsten Johann Georg von Wettin (--), der englische Hunde alias Deutsche Doggen liebt, werden vom dänischen Prinzen dreizehn Geierfalken, ein Hasenfalke und ein Schlagfalke übersand obwohl er gar keinen Falkenmeister hat. - Im Juni wird der protestantische Heerführer Bernhard von Sachsen Weimar (St) (29) mit dem neugegründeten Herzogtum Franken, das aus den Städten Bamberg und Würzburg besteht, belehnt, dessen Regierung er seinem Bruder Ernst I von Sachsen Gotha Altenburg (St) (32) überlässt. - In Nürnberg spaltet sich das nürnberger Aegidiengymanasium von der Universität Aldorf ab. - In Altdorf wird die protstantische Universität Aldorf nach Nürnberg zurückverlegt. - Bayern erhält einen ständigen Gesandten des mit Richelieu (48) verfeindeten spanischen König Philipp IV von Habsburg (St) (28). - In Neumarkt sind Konrad Alberti, Martin Stigler, Leonhard Schlicker und Beitelrock Bürgermeister. - In Regensburg verschanzt sich das kaiserliche Heer vergeblich auf dem Wasserschloss Pürkelgut, das völlig zerstört wird. - In Nürnberg wird der Kaufmann und Dichter Andreas Ingolstetter geboren. - In Neumarkt wird die Stadt von protestantischen schwedischen Truppen kampflos und ohne Ärger eingenommen, wonach der schwedische König Gustav Adolf (St) (39) im Gasthaus Zur goldenen Gans Obere Marktstrasse 9 (20 17 Mittlerer Ganskeller) logiert. Die Truppen bleiben bis ins Folgejahr. - In Amberg stirbt der erste amberger Posthalter und eigentlich calvinistisch protestantische aber sicherlich katholischkonvertierte und seit 16 23 ungeliebte Gastwirt und katholische kaiserliche thurn und taxis Posthalter im Spitalviertel Christoph Bayerschmid (--). Seine Frau Martha Bayerschmid (--) übernimmt die amberger thurn und taxis Posthalterei. - In Deining Siegenhofen berichtet der in Postbauer geborene Pfleger Fabian Adelmann  (--) Viele Einwohner haben keinen Bissen Brot mehr und kein Samenkorn. Weil sie sogar an Haberbrot Mangel litten, und sich mit anderen ungewöhnlichen Speisen erhalten mußten, starben viele. ... Die Leute aßen vor Hunger das Gras auf den Feldern. Wenn ein Soldatenpferd verendete, rauften sie sich um das Schinderfleisch. - In Parsberg ist der Besitzer von Schloss Herrnried, der anfänglich italienische Musikant und dann welsche maler Sadeler Johann Lollio alias Sattler auf Gügelberg (24) neuer pfalzneuburger Hofarchitekt  von pfalzneuburger Herzog Wolfgang Wilhelm von Wittelsbach (St) (54). - In Lauf wird der in Speyer geborene kaiserliche Rat der Reichsstadt Regensburg Johann Jakob Wolff von Todenwarth (48) von protestantischen schwedischen Truppen gefangen genommen und nach Mainz verschleppt, wo er 7 Monate wegen Spionage angeklagt in Kerkerhaft verbringt, wofür er später ein Schmerzensgeld von 20.000 Taler entsprechend xxx Gulden erhält.  

1632 Wetter: In Weiden führt ein Gewitter mit hühnereiergroßen Hagelkörnern zu Ernteausfällen und Hungersnot. - In Neumarkt, Schwandorf, Nabburg, Weiden, Tirschenreuth und Amberg befehligt der katholische bayerische Kurfürst Herzog Maximilian von Wittelsbach Bayern (St) (59) vom 15. Juni bis 10. Juli  seine Truppen. - In Sulzbach wird das Schloß mehrfach zwischen Juli und September von Amberg aus geplündert, weil Pfalzgraf August mit dem schwedischen König zusammenarbeitet, obwohl Sulzbach eigentlich offiziell neutral ist. - Im Januar steht der schwedische General Gustaf Horn (40) mit 20.000 Mann vor Würzburg. - In Bamberg werden im Februar die letzten 10 gefangenen Hexen aus dem katholischen bamberger Drudenhaus entlassen. Sie müssen schwören über ihre Behandlung stillschweigen zu wahren. - Der katholische Feldherrn Johann T’Serclaes von Tilly (73) quartiert sich mit 20.000 Soldaten in Altdorf ein. - Der katholische Feldherr Johann T’Serclaes von Tilly (73) kommt im Februar mit 20.000 Mann nach Neumarkt und zieht nach der Besetzung von Bamberg durch den rostocker, jenaer und tübinger Studenten, den schwedischen General Gustaf Horn (40) mit 20.000 Mann nach Norden kehrt aber wegen der anrückenden Schweden nach Neumarkt zurück um im April nach Ingolstadt weiterzuziehen. Sein Verfolger, der protestantische schwedische König Gustav Adolf (St) (38), trifft bei Neumarkt nur auf eine kleine Nachhut des katholischen Feldherrn Tilly (73) und erobert im Anschluß Donauwöhrd. Der katholische Feldherr Johann T’Serclaes von Tilly (73) wird von einer Falkonettkugel alias 90 Gramm schweren Hakebusenkugel am Bein getroffen und stirbt in Ingolstadt im ingolstädter Tillyhaus an Wundstarrkramf. Da er keine männlichen Erben hat und sein älterer Burder Jakob (--) bereits verstorben ist, erbt dessen Sohn Werner Wentzel von Tilly (33) die Ämter Freystadt mit der Stadt Freystadt, die kurbayerischwittelsbacher Lehen ist, Breiteneck inbegriffen die Grafschaft, Hohenfels, Helfenberg und Holnstein. Der Nachfolger als Feldherr wird der kaiserliche katholische Generalwachtmeister Freiherr Johann von Aldringen (35), der vom katholischen Kaiser Ferdinand von Habsburg (St) (54) dafür in den Grafenstand erhoben wird. - Der protestantische schwedische König Gustav Adolf (St) (38) zieht im März mit dem calvinischen Pfalzgraf Friedrich V von Wittelsbach (St) (36) in Nürnberg ein. Der schwedischen König Gustav Adolf (St) (38) befiehlt die Verschanzung der Stadt, mit der Graf Heinrich Wilhelm von Solms (St) (--) beginnt. - In Neumarkt kommt es im März zu einer Religionsmüdigkeit. Alle Pöllinger weigern sich zu Ostern nach Neumarkt zu kommen, wo sich alle katholischen Priester der Umgebung aufhalten. - Im Mai erobert der im pfalzgräflichen Jagdschloss Deinschwang bei Neumarkt geborene calvinische Pfalzgraf Friedrich V von Wittelsbach (St) (36) im Gefolge des protestantische schwedische König Gustav Adolf (St) (38) die bayerische Residenz München. Pfalzgraf Friedrich V von Wittelsbach (St) (36) erhofft vom protestantischen schwedischen König Gustav Adolf (St) (38) eine Wiedereinsetzung in seine pfälzischen Gebiete, bekommt aber nur ein Angebot sie als schwedisches Lehen zurückzuerhalten. - Im Mai und Juni streiten sich Soldaten in Neumarkt um ihren Sold und ihre Verpflegung und berauben wegen eines fehlenden Kompromisses die Bürger und sich gegenseitig. Die kroatischen kaiserlichen Truppen unter Graf Bathiany lagern vor der Stadt Neumarkt. - Der protestantische schwedische König Gustav Adolf (St) (38) zieht im Juni mit 40.000 Mann von seinem Lager Fürth vor der Stadt Nürnberg nach Süden Richtung Neumarkt um die Feindeslage zu erkunden, was viele Neugierige nach Nürnberg lockt. Unter ihnen die altdorfer Professoren Neßler und Agricola, die bei der Rückreise von den katholischen kaiserlichen kroatischen Truppen gefangengenommen werden und den Ausflug mit 1.200 Gulden Lösegeld bezahlen. - Im Juni vereinigen sich die Truppen des katholischen kaiserlichen Feldherr Albrecht von Wallenstein (49) mit den Truppen des katholischen bayerischen Kurfürst Herzog Maximilian von Wittelsbach Bayern (St) (59) bei Tirschenreuth. - Im Juli zieht der katholische kaiserliche Feldherr Albrecht von Wallenstein (49) nach Neumarkt woraufhin der protestantische schwedische König Gustav Adolf (St) (38) Hersbruck verlässt und ihm bis Altdorf entgegenzieht. - Im Juli erleidet der aus Brandenburg stammende schwedische General Georg Christoph von Taupadel (32) bei Neumarkt im Hinterhalt einer katholischen kaiserlichen Kroatenabteilung, in dem sein Dragonerregiment, von dem sich nur 40 verwundete Dragoner nach Altdorf retten können, eine dramatische Niederlage, wird gefangengenommen und zum katholischen kaiserlichen Feldherrn Albrecht von Wallenstein (49) nach Neumarkt gebracht, der den schwedischen General Georg Christoph von Taupadel sofort wieder nach Nürnberg schickt, um mit dem protestantischen schwedischen König Gustav Adolf (St) (38) diplomatische Verhandlungen zu führen. Der freigelassene schwedische General Georg Christoph von Taupadel greift mit Hilfe des ehemaligen kurpfälzischen Richters Gugel die Stadt Freystadt an, brennt dort die Hauptversorgunglager für Lebensmittel und Munition, die von 500 Mann beschützt werden nieder und tötet dabei einen eigenen katholischen Oberst Hans von Khevenhüll mit einem Schuß in die Schulter. Die Stadt Freystadt wird niedergebrannt und u.a. 400 Ochsen nach Nürnberg gebracht. Beim Rückzug werden die zuhilfe eilenden katholischen kaiserlichen Obristen Sparr, Tr?ka, Leslie und John Gordon vom protestantischen schwedischen König Gustav Adolf (St) (38) gefangen genommen. - Der katholische kaiserliche Feldherr Albrecht von Wallenstein (49) und der katholische bayerische Herzog und Kurfürst Maximilian von Wittelsbach Bayern (St) (59) halten vor Neumarkt eine Heerschau ab, wobei 300 Kornetten Reiter alias 20.000 Reiter und 200 Fahnen alias 42.000 Mann zu Fuß mit 80 Geschützen antreten. In Neumarkt logiert der katholische General Graf Gottfried Heinrich von Pappenheim (38) bei Hans Thumann und Oberst Graf Gallas beim neumarkter Bürger Reindl. Der neumarkter Bürger Nikolaus Thumann betätigt sich als Leichenbestatter und wird deshalb vom Hausherrn Paul Prunner nicht mehr in seinem Haus geduldet und deshalb vom Rat der Stadt Neumarkt beim neumarkter Bürger Hans Kettner einquartiert. - Der katholische Feldherr Albrecht von Wallenstein (49) lässt im Juli unzählige Dörfer rund um Nürnberg plündern, kommt mit.50 000 Soldaten in Neumarkt an, marschiert nach Altdorf, über Wendelstein, Kornburg und Katzwang ins protestantische Schwabach, das vergeblich auf Hilfe des protestantischen schwedischen König Gustav Adolf (St) (38) hofft und das er von den Kroaten völlig ausplündern und niederbrennen lässt. Die Kroaten erbeuten 40 Wagenladungen Wein und Früchte und verursachen daraufhin einen Lebensmittelengpass bei den Schweden. Neumarkter Bürger kaufen die erbeuteten Habseligkeiten. Die Stadt Roth wird ebenfalls eingenommen, geplündert und niedergebrannt. Die Bauern um Neumarkt werden von der Stadt trotz Todesstrafeandrohungen erfolglos aufgefordert einen Schutzwall aus Palisaden, Büschen und Stangen um die Stadt Neumarkt zu errichten und bleiben versteckt in den Wäldern. - Der aus Brandenburg stammende General Georg Christoph von Taupadel (32) erobert im August als General in schwedischen Diensten die kurbayerische Stadt Freystadt, die dem katholischen Feldherrn Johann T’Serclaes von Tilly (73) seit dem Vorjahr als Lehen gehört und macht große Beute in dessen Proviantlager, weshalb der katholische kaiserliche Feldherr Albrecht von Wallenstein (49) tragisch erfolglos dem katholischen General Sparr befiehlt General Georg Christoph von Taupadel (32) in Burgthann in einem Hinterhalt zu überfallen. - In Freystadt raubt der katholische General Georg Christoph von Taupadel (32) 300 beladene Proviantwagen und 900 Rinder. Freystadt wird geplündert und angezündet. - Einzelne schwedische Abteilungen zeigen sich im August vor den Toren der Stadt Neumarkt und ziehen sich nach Geschützfeuer zurück, erobern aber die Haimburg bei Berg, die der neumarkter Oberstwachtmeister auch mit 200 Soldaten nicht zurückgewinnen kann. Die katholische kaiserliche Armee plündert Kloster Engelthal. - Im September endet die Schlacht an der Alten Veste alias Schlacht bei Fürth alias Schlacht bei Zirndorf oder Schlacht bei Nürnberg nach nur 2.000 Toten im Dauerregen und der angreifende protestantische schwedische König Gustav Adolf (St) (38) verliert seinen Nimbus der Unbesiegbarkeit durch den katholischen Feldherrn Albrecht von Wallenstein (49). General Georg Christoph von Taupadel (32) verliert seinen rechten Arm. Im von Flüchtlingen überfüllten lutherischen Nürnberg bricht die Pest aus. - In Polen setzen die Jesuiten die Todesstrafe für den Abfall vom katholischen Glauben durch. - Der protestantische schwedische König Gustav Adolf (St) (38) stirbt im November in der Schlacht bei Lützen vor Leipzig ebenso wie der katholische kaiserliche General Graf Gottfried Heinrich von Pappenheim (38). Seine in Stockholm geborene Tochter Christina von Schweden (St) (05) übernimmt den Thron und lebt bei ihrer in Königsberg geborenen Königmutter Maria Eleonora von Zollern Brandenburg (St) (33). Der schwedische Reichskanzler Axel Oxenstierna (49) übernimmt die Regierung. - Der bayerische Hauptmann Hans Sigmund von Leoprechting ist mit seinem Bruder an der Plünderung des Schlosses in Sulzbach beteiligt. - Gerneralquartiermeister alias Obrist Lorenz Münch von Steinach verlangt beim Abzug seines Regiments aus der Stadt Neumarkt ein Geschenk vom Rat der Stadt Neumarkt in Form eines Fasses Bier mit einer Menge von 7,5 Eimern alias 450 Litern vom neumarkter Bierbrauer Ernsberger, was sich der Rat der Stadt Neumarkt nicht zu verweigern traut. - England entschließt sich in den Krieg einzutreten. - Der im pfalzgräflichen Jagdschloss Deinschwang bei Neumarkt geborene calvinische Friedrich V von Wittelsbach (St) (36) verheiratet mit der englisch-schottischen Prinzessin Elisabeth Stuart (36), Enkelin von Maria Stuart, stirbt im schwedisch besetzten Mainz an der Pest. - Das Wasserschloss Pilsach bei Neumarkt wird von schwedischen Truppen niedergebrannt. - Das Heer des katholischen kaiserlichen Oberst von Werth lagert vor der Stadt Ansbach. Oberst von Werth nimmt Geiseln und fordert 6.000 Taler um die Stadt nicht zu brandschatzen. Die calvinische Stadt Ansbach zahlt aber nur 750 Gulden und 50 Dukaten für Geiseln. - Der ehemalige Page von König Gustav Adolf (St) (38) der schwedische General Graf Lennart Torstenson von Ortala (29) kommt nach Ingolstadt in Gefangenschaft. - Die in Neumarkt stationierten Soldaten zerstören das neumarkter Narrenhäuschen. - In Neumarkt wird der Lehrer Pfister getadelt weil er in seinem Weinberg die Zeit verbringt anstatt in die Schule zu gehen. - In Eichstätt gibt es 494 Tote. - Das Hochstift Bamberg wird im Februar vom protestantischen schwedischen König Gustav Adolf (St) (38) besetzt und der jesuitisch studierte bamberger Fürstbischof Johann Georg II Fuchs von Dornheim (46) flieht mit einem Teil des Domschatzes. - In Nürnberg heiratet die Scharfrichtertocher Maria Schmidt den Lebküchnersohn, Maler, Radierer und Schauspieler Hans Ammon alias Peter Leberwurst, der kurz darauf im Haus des Schwiegervaters, des Scharfrichtersohnes, Scharfrichters und Henkers Franz Schmidt, Oberre Wörthstrasse 10 nach schwerer Krankheit stirbt. - In Nürnberg lässt der protestantische schwedische König Gustav Adolf (St) (38) einen Befestigungsring um die Stadt errichten. Ein Teil ist die Bärenschanze. - In Ansbach stehen 356 Sterbefällen nur 125 Geburten gegenüber. - Burg Gaillenreuth wird von katholischen kroatischen Truppen zerstört. - Der katholische bayerische Kurfürst Herzog Maximilian von Wittelsbach Bayern (St) (59) muss aus München fliehen und sucht Schutz in Braunau am Inn. - In Nürnberg ist auf der Insel Schütt ein Schnellgalgen aufgestellt. - In Neumarkt sind Konrad Alberti, Martin Stigler, Leonhard Schlicker und Beitelrock Bürgermeister. Schultheiß Rosenhammer. - Oberst Kratzenstein erobert Kastl und Burg Pfaffenhofen und logiert dort 2 Kompanien plündernder und brandschatzender Kroaten ein. - Kaiser Ferdinand von Habsburg (St) (54) erhebt seinen Reichshofrat und Kommissär, den in Blaibach geborenen und in Ingolstadt studierten und zum Militärarchitekten promovierten Johann Heinrich Notthafft von Wernberg (28) in den Freiherrnstand. - Der nürnberger Kaufmann Hans Eyser empfängt den schwedischen König Gustav Adolf (St) (38) auf seinem Herrensitz Schwarzenbruck. - In Nürnberg wird die Weinschenke Zum goldenen Rad in der Karolinenstrasse 43 betrieben. - In Nürnberg nennt der Wirt Hans Müllner seine Weinschenke Geiersberg 11 Zum Geier. - In Nürnberg existiert die Gaststätte Zur Schranke am Tiergärtnertorplatz. - In Nürnberg wird der Strassenräuber Balthasar Jakob von Schlammerstorf zu Hopfenohe städtischer Generalmajor. - In Nürnberg kauft die Familie Tucher die Brautkrone von Maria Pfinzing, die als Familienbrautkrone Verwendung findet. - Bei Nürnberg stirbt der in Erbach geborene schwedische Hauptmann Grafensohn Georg Friedrich von Erbach Erbach Freienstein (St) (25). - Gefecht bei Burgthann, bei dem viele kaiserliche Kosacken. - In Nürnberg erhält der nürnberger Patrizier Jobst Christoph Kreß von Kressenstein (35) vom schwedischen König Gustav Adolf (St) (38) das bamberger Hofgut Sambach zum Geschenk. - In Kastl ist Georg Spieß Posthalter. - In Neumarkt ist die neumarkter Posthalterei mit Soldaten belegt. - In Nürnerg wird der katholische kaiserliche nürnberger thurn und taxis Postverwalter Virgilius Ehinger (68) alias Eger alias Egner auf kaiserlichen Befehl nach sechs Wochen Gefängnis in Form von Turmhaft erst freigelsassen, nachdem er ein Dokument unterschrieben hat, in dem er bestätigt, dass er die Strafe wegen seiner katholischen Reden verdient hätte. Der nürnberger Rechtskonsulent Ölhafen (--) hatte ihm davor bescheinigt sich keiner Vergehen schuldig gemacht zu haben, wonach es mit dem zwischenzeitlich eingesetzen neuen nürnberger Postmeister Franz Christoph Albercht (--) zwei Postmeister gibt, was dem nürnberger Magistrat gefällt. Die ankommende Post wird nach der Konfession bearbeitet, wodurch es zu endlosen Streitereien kommt. - In Nürnberg wird während der Turmhaft des katholischen nürnberger thurn und taxis Postverwalter Virgilius Ehinger (68) alias Eger alias Egner vom zu den Schweden übergelaufenen ehemaligen frankfurer Oberpostmeister und neuem schwedischen Generalreichspostmeister Johann von den Birghden (49) der sechsjährige nürnberger untergebene Postschreiber und neue nürnberger Postverwalter Franz Christoph Albercht (--) eingesetzt, der sogar gegen ihn aussagt. Neuer regulärer thurn und taxis Postverwalter wird der katholische italienische nürnberger Seidenhändlersohn Benedikt Savioli (--), dem aber sogar verboten wird sein Amt auszuüben. Postpferde und Postillione werden einfach konfisziert, wodurch das Postamt am Laufer Tor und die Filiale am Heumarkt schließen muss. - In Dietfurt frühstückt der protestantische schwedische König Gustav Adolf (St) (38) im Gasthaus Zur Post, Hauptstrasse 25, was der pappenheimer Landvogt xxx (--) notiert. - In Beilngries brennt die Burg Hirschberg ab, wobei nur die Türme, das Pflegerhaus und die Kapelle verschont bleiben. Die Ursache soll ein Blitz gewesen sein. - In Nürnberg stirbt der Baumeister, Steinmetz und Karthograf Hans Bien (41). - In Parsberg schenkt der katholischkonvertierte Herzog Wolfgang Wilhelm von Wittelsbach Pfalz Neuburg (St) (53) dem Besitzer von Schloss Herrnried, der italienische Musikantem und welschen maler Sadeler Johann Lollio alias Sattler auf Gügelberg (23) eine Kette, wonach dieser sein Begleiter auf einer Reise nach Brüssel wird und danach zu seinem Hofstaat gehört, an dem der jesuitisch erzogene halbwaise Prinz Philipp Wilhelm von Wittelsbach Pfalz Neuburg (St) (16) schon sein ganzes Leben auch in aller Öffentlichkeit verprügelt und gedemütigt wird und das Drechsler Handwerk lernen muss. - Kroatische Truppen überfallen Studenten der altdorfer Universität und ihren Rrektor Nößler, auf ihrem Weg von Nürnberg nach Aldorf. Weil Rektor Nößler Arzt ist, wird er gezwungen sich dem Heer Wallensteins anzuschließen. Seine Studenten dürfen nach Nürnberg zurück. - Der in Neumarkt geborene eigentlich unerbittliche katholische Propagandist Caspar Schoppe (56) Scioppius, der bisher in hunderten Schriften und Briefen im Auftrag der Jesuiten aussergewöhnlich erfolgreich einen philosophischen totalen Krieg gegen die Protestanten entfesselt hat, beginnt in seiner eitlen philosophischen Selbstüberschätzung den Ruf seines eigenen ehemaligen Auftraggeber in seiner Schrift Actio perduellionis in Jesuitas Juratos Sacri Romani Imperii hostes alias Ein Verrat an den Jesuiten, den Geschworenen des Heiligen Römischen Reiches, als unparteiische Erinnerung und in seiner Schrift Flagellum Jesuiticum alias Die jesuitische Geißel, in der er sie praktisch als extremistische Mönche outet, die sich selbst geißeln alias mit Geißeln, an denen kleine Glassplitter befestigt sind, bis zur Bewußtlosigkeit züchtigen, zu zerstören, wie er es bereits bei vielen anderen protestantischen Gegnern, wie zB beim ehemals bedeutendsten protestantischen Philosophen Joseph Justus Scaliger (++), der in völliger Bedeutungslosigkeit 16 09 gestorben ist, getan hat.

1631 Wetter: Ungewöhnlich kalter Jahresbeginn. Kalter Frühling. Sehr heißer Sommer führt zu Viehfuttermangel. - In Neumarkt wird im Januar der Pestbann aufgehoben und es werden wieder Truppen stationiert. Die Torwärter dürfen die Tore für die in der Stadt stationierten Truppen nicht öffnen. - Rittmeister Haslang ist mit seinen Truppen in der Stadt Neumarkt. Seinen Vertreter, den Profoßleutnant zu verpflegen lehnt die Stadt Neumarkt ebenso ab, wie die Marketender, die sie begleiten. - In Nürnberg wird im Juli und August die Stadt auf dem fürther Schießanger vom aus einer verarmten Familie stammenden katholischen kaiserlichen Generalwachtmeister Freiherr Johann von Aldringen (34) mit 8.000 Soldaten bedroht. - In Neumarkt belagern Ligistischen Reiter alias Reiter der Katholischen Liga des katholischen General Feldherr Johann T’Serclaes von Tilly (72) von Mai bis August das Schloß Woffenbach. - Die Stadt Nürnberg schließt sich nach der Schlacht bei Breitenfeld im September im Oktober dem schwedischen König Gustav Adolf (St) (37) an. Auch in der Oberpfalz beginnt eine Fluchtwelle und der katholische Glauben wird an manchen Orten wieder abgelegt. - In Neumarkt ziehen im Sommer die katholischen Truppen von Graf Otto Heinrich Fugger (39) ein und verlassen die Stadt im November. - Im Dezember ergibt sich die Stadt Mergentheim dem schwedischen General Gustaf Horn (39). - In Neumarkt flieht der katholische neumarkter Stadtpfarrer und Weltgeistliche Matthias Faber (45) mit seinen Schriften und Predigten auf sein Gut in Erasbach, woraufhin eine Schmähschrift Ich bin der gute Hirte ..... an die erst wieder katholisch geweihte Pfarrkirche in Neumarkt geheftet wird. Die katholischen Kapuzinermönche dagegen bleiben und wollen sich dem Feind stellen. Tagtäglich kommt es zu verächtlichen Äußerungen gegenüber dem katholischen Glauben. Rittmeister Kaltenthal alias Kaltental liegt mit seinen katholischen Truppen in der Stadt Neumarkt. Auf der Stadtmauer werden acht Wachthäuschen aufgestellt. In Neumarkt wird die Einrichtung einer Poststation mit drei Pferden besprochen. Nach den Truppen von Rittmeister Haßlang kommt ein Regiment Reinach. - In Sindlbach stellt der Pfarrer eine eigene Wache auf. Die in Neumarkt stationierten Truppen reiten zu Plünderungen durch die Umgebung und wüten dabei in Möning, Stöckelsberg, Litzlohe und besonders in Traunfels. Die Plünderer in Traunfels lassen sich erst vom Ortspfarrer die Messe lesen und plündern danach den Ort aus, wobei sie dem Pfarrer sogar das Bett rauben. Hauptmann Benno Lichtenau zieht mit 200 Mann in Neumarkt ein. - Der katholische bayerische Hauptmann Hans Sigmund von Leoprechting ist in Amberg stationiert. - In Prag wird ein katholischer Geistlicher, der Beichtzettel an Personen verkauft, die nicht gewillt sind den aufgezwungenen katholischen Glauben auszuüben, wie die Käufer zum Tode verurteilt. - Der katholische General Feldherr Johann T’Serclaes von Tilly (72) von Kaiser Ferdinand von Habsburg (St) (53), plündert von Leipzig zurückkehrend das ansbacher Zeughaus und Kloster Heilsbronn und die markgräflichen zollernschen Grabmale. Der in Eichstätt zum Priester geweihte schweizer Jesuit Marc Cuenin (45) ist Beichtvater von Johann T’Serclaes von Tilly (72) bei der Einnahme Rothenburgs im Oktober. - Burg Prunn wird in ein bewohnbares Renaissanceschloss umgebaut. - Der katholische kaiserliche General Feldherr Johann T’Serclaes von Tilly (72) erhält im September das Amt Freystadt, das Amt Helfenberg mit den Orten Großalfalterbach, Günching, Lengenfeld, Deusmauer, Habsberg und Wiesenacker und die Ämter Hohenfels und Holnstein vom katholischen bayerischen Kurfürst Herzog Maximilian von Wittelsbach Bayern (St) (58) geschenkt. - Im katholischen bamberger Drudenhaus sind 20 Personen infhaftiert. - In Neumarkt verursacht Peter Grasenhüller in der Rosengasse einen Brand und muss dafür 5 Gulden Strafe zahlen. - In Neumarkt klagt der neumarkter Hans Ihrle gegen Dorothea Bischof und einige andere, die ihn verdächtigen sein Haus mit einem weißen Huhn auf dem Dach verhext zu haben, wofür Dorothea Bischof in die Geige gespannt abgeführt wird. - Im Juni werden die bamberger Hexenprozesse verboten, bloße Denunziationen reichen nicht mehr für Verhaftungen und Foltern und das Einziehen des Vermögens der Verurteilten wird verboten. Der kaiserliche Gesandte Anton von Popp droht bei Widersetzen dem jesuitisch studierten bamberger Fürstbischof Johann Georg II Fuchs von Dornheim (45) mit größtem Unheil und der weltliche fürstlichbamberger Rat Dr Anton Winter wird mit der Abwicklung der noch laufenden Prozesse beauftragt. - In Nürnberg werden Theateraufführungen und Schauspiele eingestellt. - In Eichstätt gibt es 178 Tote. - Der würzburger Fürstbischof Philipp Adolf von Ehrenberg (48) stirbt in Würzburg. - Im Herbst wird Zeil am Main vom schwedischen Obrist Claus Hastver eingenommen und geplündert. Zwölf überlebende Hexenprozessopfer werden aus den Gefängnissen alias Zuchthäusern befreit und nach Hause geschickt. - Der florentiner Kaufmannssohn Papst Urban VIII (63) drückt sein Freude über die Vernichtung des Ketzernestes Magdeburg, bei der 20.000 Menschen ermordet wurden, durch General Johann T’Serclaes von Tilly (72) und General Graf Gottfried Heinrich von Pappenheim (37) aus. - In Nürnberg lehrt Anna Köferl mit Puppenhäusern Töchtern höherer Familien Haushaltsabläufe und Hans Köferl erstellt dazu Skizzen. - Richelieu (46) lässt den katholischen bayerischen Kurfürst Herzog Maximilian von Wittelsbach Bayern (St) (58) fallen. - Im November erobert der katholische General Feldherr Johann T’Serclaes von Tilly (72) die nürnberger Festung Lichtenau. - In Neumarkt sind David Mayr, Leonhard Schlicker, Beitelrock und Johann Reinl Bürgermeister. - In Neumarkt belagern die sogenannten Ligistischen Reiter des Feldherrn Johann T’Serclaes von Tilly von Mai bis August das Schloß - In Neumarkt versucht der neumarkter Stadtschreiber, und Vater des kaiserlichen Kommissärs auf dem Reichstag in Regensburg, Jursiten und Schriftstellers Franz Matthias May, den Rat der Stadt Neumarkt beherrschen, geht gehässig gegen Widerstand vor, gibt aber zur Freude der Ratsmitglieder den Dienst auf. Sein Nachfolger aus Amberg Georg Hagen erhält kaum mehr als die Hälfte seines Gehalts. - Die Musketiere von König Gustav Adolf (St) (31) können ihre Gewehre mit der Schwedischen Packung schneller nachladen als ihre Gegner und brauchen Pulverladung, Zwischenmittel und Geschoss nicht mehr mühsam aus Fläschchen, Beuteln und Taschen zu kramen sondern laden ihre Musketen mit Patronen in Form kleiner Papiersäckchen. Vor dem Schuss wischt man mit dem Daumen alte Pulverreste aus der Zündpfanne und schüttet aus der Zündpulverflasche feines Zündkraut darauf. Eine Papierpatrone wird mit den Zähnen aufgerissen und der Inhalt, das Pulver, das Zwischenmittel und die Kugel nacheinander in den Lauf geschüttet. - In Weding hören die Hexenverfolgungen mit der Absetzung des Hexencommissarius Valentin Schmid durch Georg Pittinger auf. - In Deining wird Johann Christoph von Westernach Gutsherr. - In Nürnberg wird der in Nürnberg geborene Kammmachersohn Johann Erasmus Kindermann (15) Musiker an der Frauenkirche. Sein Lehrer ist der in Nürnberg geborene sebalder Organist Johann Staden (50). - In Nürnberg Schwaig verkauft xxxx Tucher (--) das Schloss Malmsbach an Johann Sigmand Fürer von Haimendorf (--). - In Nürnberg wird der Baumeistersohn Baumeister Johann Carl (44) nach Fertigstellung der regensburger Dreieinigkeitskirche städtischer nürnberger Zeugmeister. Er hat Erfahrungen als kurbrandenburger Festungsbauer und Feuerwerker. - In Nürnberg und Regensburg taucht der dresdner Malersohn und Zeichner Valentin Wagner (21) auf. - In Nürnberg verspricht der evangelische Rat der kaiserlichen Stadt den protestantischen Schweden eine Unterstützung der Kriegskasse mit 106.500 Gulden gegen den katholischen Kaiser trotz Mahnschreiben und Strafandrohungen. Der katholische kaiserliche nürnberger thurn und taxis Postverwalter Virgilius Ehinger (67) alias Eger alias Egner schwingt Reden für den Kaiser und gibt sich verächtlich trotzig dem Rat gegenüber, weshalb dieser dutzende Verfehlungen, von Feiern mit Prostituierten alias Sexarbeiterinnen bis hin zum Hochverrat, sammelt und ihm den Prozeß macht. - Wegen Unfleiß tadelt Kaiser Ferdinand von Habsburg (St) (53) seine Postämter in Nürnberg und Regensburg. - In Parsberg ist der Besitzer von Schloss Herrnried, der italienische Musikant Johann Lollio (22) alias Sattler auf Gügelberg, in bezahlten Diensten von Herzog Wolfgang Wilhelm von Wittelsbach Pfalz Neuburg (St) (53) dessen neue zweite protestantischreformierte Ehefrau Prinzessin Katharina Charlotte von Wittelsbach Pfalz Zweibrücken (St) (16), die er schon im Folgejahr schwängert, genau so alt ist wie sein Sohn Prinz Philipp Wilhelm von Wittelsbach Pfalz Neuburg (St) (16) den er immer noch streng jesuitisch erzieht, demütigt und zu einem Drechsler ausbilden lässt, vorgeblich um ihn auf seine Aufgaben als Nachfolger vorzubereiten. Sein neuer zweiter Schwiegervater Johann II von Wittelsbach Pfalz Zweibrücken (St) (47), der protstantische Vater von Prinzessin Katharina Charlotte von Wittelsbach Pfalz Zweibrücken (St) (16), hatte 21 Jahre zuvor den damals 32 jährigen Herzog Wolfgang Wilhelm von Wittelsbach Pfalz Neuburg (St) (53) wegen seiner heimlichen Konvertierung zum katholischen Glauben  bei der Vermundschaft für den im pfalzgräflichen Jagdschloss Deinschwang bei Neumarkt geborenen 14 jährigen calvinische kurpfälzer Prinz Friedrich V von Wittelsbach (St) (++) übergangen, was den 30 jährigen Krieg mitausgelöst hat. - In Altdorf droht im Novemberg der katholische Feldherr Graf Johann T’Serclaes von Tilly (64) mit seinen Truppen die Stadt und die Universität zu besetzen und zu plündern, was nach einem Lösegeld von 1.000 Reichstalern ausbleibt und die Truppen abziehen.

1630 Wetter: Polarlich im Januar über Marktbreit. Im Februar Orkan in Nordbayern. Im Juli Schwefelregen in Windsheim, Gunzenhausen und Augsburg. - Die Schrift Landt und Statt-Beschreibung der Statt Neumarkht Wie es vor ursprung In deß Landtfart und gelegenheit gehabt, die einen Zeitabschnitt bis 16 30 abdeckt, berichtet über Sagen über die Emtstehung der Stadt Neumarkt und die Verleihung der Stadtrechte im Jahr 11 26, und wird 18 58 so zitiert: Auf Schenkischem Boden wurde sofort Neumarkt, damals am Sand genannt, im J. 11 05 gebaut. Im Jahre 11 10 folgte der Bau der Stadtmauer und im Jahre 11 26 waren alle Mauern, Thürme, Graben, das Rathaus und andere öffentliche Gebäude vollendet. Die schöne wohlgebaute luftige Stadt wurde von den vornehmsten Familien und Rittern zum Aufenthalt gewählt. Unter dem zum Bau mitwirkenden adeligen Familien sind namentlich die Afalter von Afalterbach oder Alfalterbach alias Affalterbach, die Rosen von Berg und die Zißler genannt, von welchen letzteren die Rosengasse und Zisselgasse noch heut zu Tage die Namen führen. Auffällig ist, dass die Bedeutung der Freiheitsrechte Stadtluft macht frei nicht erwähnt wird, wurden sie der Reichsstadt Neumarkt ja von den Wittelsbachern Schritt für Schritt entzogen. - In Neumarkt kauft sich der neumarkter Stadtpfarrer Mathias Faber (--) die Hofmark mit Burg Erasbach von der Witwe xxx Deiblinger (--). - Im Mai zieht der katholische Feldherr Albrecht von Wallenstein (47) von Nürnberg nach Regensburg. - Im katholischen Fürstbistum Eichstätt werden 4 Männer und 3 Frauen nach kurzen Haft wegen Hexerei in Eichstätt auf dem Galgenberg hingerichtet. Mit den letzten beiden von diesen wird die Hexenverfolgung unter dem berüchtigten Hexenbischof, dem jesuitischen eichstätter Fürstbischof Johann Christoph von Westerstetten (67) im katholischen Fürstbistum Eichstätt beendet. - In Regensburg zwingen die Fürsten der Katholischen Liga, der mainzer Erzbischof Anselm Kasimir Wambolt von Umstadt (51), der kölner Erzbischof Ferdinand von Wittelsbach Bayern (St) (53), der trierer Erzbischof Philipp Christoph von Sötern (63), der würzburger Fürstbischof Philipp Adolf von Ehrenberg (51), erzogen vom ehemaligen würzburger Fürstbischof, Hexenverfolger und Großneffe von Julius Echter von Mespelbrunn (+), der regensburger Bischof Albert von Toerring-Stein (52), der gerade den erblichen Grafentitel erhalten hat und Andere Kaiser Ferdinand von Habsburg (St) (52) seinen von Jesuiten erzogenen und schwerer Kriegsverbrechen beschuldigten böhmischen adeligen Feldherrn Albrecht von Wallenstein (47) zu entlassen und seine eigenen habsburger Truppen zu reduzieren. - Der schwedische König Gustav Adolf (St) (36) landet im Juli mit 13.000 Soldaten auf der Ostseeinsel Usedom. - In Neumarkt wird die Stadtpfarrkirche wieder katholisch geweiht. Der katholische neumarkter Stadtpfarrer und Weltgeistlicher Matthias Faber (44) verlangt erfolgreich von der Regierung den Rückersatz der von den Calvinisten 16 06 nach Amberg gelieferten Ornate und Gerätschaften im Wert von 800 Gulden. - Die Stadt Neumarkt hat 1.776 Einwohner. 97 Familien mit 490 Personen im Johannesviertel, 146 Familien mit 677 Personen im Kreuzviertel, 85 Familien mit 452 Personen im Kastenviertel und 32 Familien mit 157 Personen im Schloßviertel. Die Vorstadt am Unteren Tor besteht aus 5 Häusern. - In der lutherischen Reichsstadt Regensburg errichten die lutherischen Bürger Barrikaden gegen die Prozessionen der selbstbewußter werdenden Katholiken. Der regensburger Bischof Albert von Toerring IV Stein (52) holt die Franziskaner und die Jesuiten zur Unterstützung nach Regensburg. - Der katholische Feldherr Johann T’Serclaes von Tilly (63) bleibt für mehrere Wochen mit Truppen der katholischen Liga in Neumarkt. Der Rat der Stadt Neumarkt und der Fürstenwirt verköstigen ihn. Die Torwächter sind angewiesen die Soldaten nicht aus der Stadt zu lassen. - Es gibt aus Geldmangel keinen Arzt in der Stadt Neumarkt. Der Rat der Stadt Neumarkt verpflichtet den Apotheker Heilmittel zu verteilen, Gabriel Pirkl (--) wird Pestbader, Totengräber und Krankenwärter. Der katholische Pfarrer und Weltgeistliche Matthias Faber (44) hält Predigten wie man sich während der Pestzeiten zu verhalten hat. Der innere Torwärter am oberen Tor alias südlichen Tor und seine Familie stirbt an der Pest, woraufhin der neumarkter Schultheiß Rosenhammer das Tor schließen und die ankommenden Fremden durch den äußeren Torwärter des oberen Tores zum unteren Tor leiten lässt und einen Pestbann für die Stadt Neumarkt, die ein völliges Kontaktverbot bedeutet hätte noch nicht für nötig hält. Er verbietet aber den neumarkter Bürgern nach Regensburg zu reisen, da dort ein Kurfürstentag ansteht. Die nächste neumarkter Pesttote Dormitz führt an einem Montag zu einem 11 wöchigen Pest-Bann. Die Wochenmärkte werden nach Pölling verlegt. Die Bauern dringen, weil sie ihre Waren unbedingt auf dem neumarkter Wochenmarkt verkaufen wollen, mit Gewalt in die Stadt Neumarkt ein, in der 2.500 Hektoliter Bier jährlich gebraut werden. Um eine Not der Einwohner und Arbeitslosigkeit und darausfolgend eine Not zu vermeiden wird ihnen erlaubt die Stadt zu verlassen, wenn sie keinen Kontakt zu anderen Menschen suchen. Kontakt wird aufs Stengste bestraft. Der Schultheiß verlegt, begleitet von einem berittenen Knecht und einem Schergen, seinen Sitz nach Berngau. Die neumarkter Bürger halten ihre Wochenmärkte in der abgeriegelten Stadt ohne Käufer ab und fürchten eine Hungersnot mehr als die Pest. Der neue mainzer Erzbischof Anselm Kasimir Wambolt von Umstadt (51) übernachtet im neumarkter Schloß. Im Haus der Dormitz kommt es zu weiteren drei Pesttodesfällen woraufhin die Stadt komplett abgeschottet und auch bewacht wird. - In Amberg kursieren erfundene Greuelmärchen über täglich 20 Pesttoten in Neumarkt. - Die Drohung einen Scharfrichter bei Übertretung des Pestbanns abzustellen führt zu einer totalen Isolierung der Stadt Neumarkt. - In der Stadt Neumarkt wird das Wildbad außerhalb der Stadt als Pestlazarett benutzt. - In Neumarkt predigen die katholischen Kapuziner gegen die katholische Pfarrkirche und ihren Pfarrer, den Weltgeistlichen Matthias Faber (44). In Neumarkt herrscht wieder Friede zwischen den katholischen Kapuzinern mit dem resoluten Pater. Dominikus und der katholischen Pfarrkirche vertreten durch den weltgeistlichen Pfarrer der Pfarrkirche Matthias Faber (44). Der katholische bayerische Kurfürst Herzog Maximilian von Wittelsbach Bayern (St) (57) hält zu den Kapuzinern und sorgt für eine Regelung, nach der sich die neumarkter Bevölkerung frei aussuchen kann, in welche neumarkter Kirche sie gehen will, aber die Anwesenheit bei der Predigt gemeinschaftlich geprüft wird um Schlupflöcher sich den Zwangsgottesdiensten zu entziehen zu verhindern. - In Amberg werden für ein geplantes Jesuitenkollegium 20 kleine Häuser angekauft. - Der kaiserliche General Herzog Albrecht von Friedland übernachtet einige Tage in Weiden. - In Neumarkt beschäftigt sich der Barbier und Chirurg Erhard Löhl (--) mit Kuren, was ihm eigentlich verboten ist. Der aus Eichstätt stammende neue neumarkter Stadtarzt, der durch die Finanznot der Stadt Neumarkt kein Amtsarzt geworden ist, beklagt sich über die Kuren beim Rat der Stadt. - Der römische Jusuitenstudent, würzburger Magister der Weltweisheit und für seine Engagement in der Gegenreformation verehrte und für die Hexenverfolgung gefürchtete bamberger Weihbischof Friedrich Förner (60) versucht vergeblich Kaiser Ferdinand von Habsburg (St) (52) zu überzeugen Nürnberg gewaltsam zu rekatholisieren. Er stirbt drei Wochen später. - In Ingolstadt wird ein Metzger (60) nach einer Denunziationen der Hexerei angeklagt und gefoltert. Der Ehemann und Vater eines 17 jährigen Kindes gesteht den sexuellen Verkehr mit mehreren Teufelinnen, von Jungfrauen bis verführerischen Frauen, mehrfache Morde, den Verzehr von ausgegrabenen Kinderleichen, Schadenszauber und stirbt im Amtshaus. - In Neumarkt wird zur Taufe vom Türmer das Kindtaufanblasen durchgeführt, das 24 Kreuzer kostet. - In Ingolstadt führen die Jesuiten ein Jesuitentheaterstück über das jüdische Mordritual an Werner von Oberwesel auf. - Der Astronom Johannes Kepler (59) kehrt nach Regensburg zurück und stirbt in Regensburg Keplerstrasse 5. - In Bamberg entbindet die ehemalige lutherische nürnberger Patriziertochter und Ehefrau des bamberger Ratsherrn Georg Heinrich Flock Dorothea Hofmann alias Dorothea Flock (27) im bamberger Hexenhaus ein Kind, das man ihr wegnimmt und dem Ratsherren Pankras Lorenz gibt. Bittgesuche des Reichshofsrats und des Rates der Stadt Nürnberg ignoriert der jesuitisch studierte bamberger Fürstbischof Johann Georg II Fuchs von Dornheim (44). - In Eichstätt gibt es 141 Tote. - Die Pest grassiert in Zeil am Main. Die regelmäßig 200 jährlichen Hexenopfer werden nach dem Köpfen in einem Ofen verbrannt. - In Nürnberg beantragt der Lebküchnersohn, Maler, Radierer und Schauspieler Hans Ammon alias Peter Leberwurst (--) die Scharfrichtertochter Maria Schmidt (--) zu heiraten, woraufhin zwei Jahre über den vom Kaiser wieder ehrlich gemachten Scharfrichter Franz Schmidt (79) beraten wird. - In Nürnberg ist der Feuerschloßmacher Georg Fröhlich mit der aus Pfreimd stammenden Magdalena Blöd verheiratet. - Der in Köln geborene Maler, Kupferstecher, Drucker und Verleger Peter Isselburg (50) kehrt nach Nürnberg zurück und stirbt dort. - Der Jesuitinnenorden wird von Papst Urban VIII (62) aufgehoben. - In Nürnberg dreht der Büchsenmacher Augustin Kotzer (--) seine Züge. - In Amberg wird in der Hofkapelle die Kongregation der schmerzhaften Mutter für Sodalen beiderlei Geschlechtes errrichtet. - In Regensburg werden alle lutherischen Pfründnern alias Altersheimsbewohner des Katharinenspitals vom stadtamhofer Pfleger alias Amtmann aus dem Spital verwiesen. Der Rat der Stadt Regensburg befiehlt den armen alten Leuten vergeblich zu bleiben, sie werden mit Gewalt vor die Tür gesetzt und vom Rat der Stadt Regensburg notdürftig untergebracht. - In Nürnberg ist Sebastian Heusler ein Bürger und freier Fechter. - In Bamberg gelingt der wegen Hexerei angeklagten, seit drei Jahren in Untersuchungshaft sitzenden und achtmalig gefolterten Wirtin des bamberger Gasthauses Zur Gans Barbara Schwarz die Flucht und flieht nach Regensburg, wo sie eine Petition an Kaiser Ferdinand von Habsburg (St) (52) beim Reichstag für ein gerechtes Verfahren einreicht. Sie wird freigelassen. - In Neumarkt sind David Mayr, Leonhard Schlicker, Beitelrock und Johann Reinl Bürgermeister. - Die lisieuxer Büchsenmacherfamilie Le Bougeoys ersetzt den spröden, leicht brechenden Schwefelkies durch den dauerhafteren Feuerstein oder Flint und baut die stählerne Schlagfläche und den Pfannendeckel mit Sprungfeder zu einer Batterie um und verlegt den Mechanismus nach innen. - Auf dem Regensburger Kurfürstentag wird der in Blaibach geborene und in Ingolstadt studierte Johann Heinrich Notthafft von Wernberg (26) zum wirklichen Reichshofrat ernannt und danach als kaiserlicher Kommissär nach Regensburg gesandt um zwischen Straßburg und den badischen Markgrafen zu vermitteln und die Konflikte in Regensburg, was die Religionsausübung betrifft, zu schlichten und die Rückgabe der Kirchengüter an den regensburger Bischof Albert IV von Toerring (52) zu erwirken. - In Neustadt an der Aisch ist Balthasar Jakob von Schlammerstorf zu Hopfenohe städtischer Oberhauptmann. - In Sulzbach wird der jüngste Sohn Philipp Florinus von Wittelsbach Pfalz Sulzbach des in Neuburg geborenen lutherischen sulzbacher Herzog August von Wittelsbach Pfalz Sulzbach (St) (48). - In Neukirchen ist die Tropfsteinhöhle Osterhöhle bekannt. - In Regensburg scheitert die Wahl des katholischen Kaisersohnes Ferdinand III von Habsburg (St) (28) zum römisch-deutschen König. - In Fürth wohnen sowohl Untertanen des Markgrafen, des nürnberger Dompropstes als auch der Stadt Nürnberg. Auf der ältesten Gesamtansicht des Marktfleckens mit evangelischer Kirche und rund 150 Gebäuden steht ein Maibaum auf dem Marktplatz. Es gibt keinerlei Wehreinrichtungen. - In Regensburg Stadtamhof wird vom morganatisch gezeugten Prinzensohn, regensburger Domherrn, katholischen kurkölner Premierminister, jesuitischen Bischof von Verden, Minden und Osnabrück, Kardinal Graf Wilhelm von Wartenberg (37) das Kloster St Kassian gegründet. - In Nürnberg stirbt der in Augsburg geborene Kunstschlosser Michel Mann (--), der für seine verzierten verschliessbaren Kästchen berühmt ist, die mit seinem Namen signiert sind. Einige sind feuervergoldet. - Auf der katholischen kaiserlichen Hofpoststecke Augsburg~Regensburg~Waldmünchen nach Prag übernimmt Alexandrine von Thurn und Taxis (41) die Leitung ihrer neuen zehn thurn und taxis Poststationen, auf denen sie auch ihre Posthalter warnt, dass lateinische Reiter alias ungeübte Herrschaften auf die Pferde gar stark loszuhauen pflegen und sie so schnell laufen ließen, wie sie wollen. - In Nürnberg lässt sich der in Altdorf geborene Notar und Genealoge Nikolaus Rittershusius (35) alias Rittershausen nach seinen Auslandreisen nach Frankreich, England, Holland, Polen, Dänemark und Italien nieder und heiratet. Seine Eltern waren der altdorfer Juraprofessor Konrad Rittershausen (++) und die protestantische sulzbacher Superintendententochter Helena Staudner (++). - In Erasbach lebt der neumarkter Stadtpfarrer Mathias Faber auf seiner Burg Erasbach. - In Altdorf betätigt sich der in Neumarkt geborene und in Heidelberg studierte Feldscher alias Wundarzt Konrad Rummel (33) alias Rhumelius als medizinischer Arzt und im Folgejahr bezeichnet er sich als praktischer Arzt.

1629 Wetter: Schlechter Mai, schöner Sommer und gute Ernte. - Der katholische Kaiser Ferdinand von Habsburg (St) (51) versucht gegen die Reichsstände das gesamte Heilig Römische Reich wieder zu katholisieren. Die von den Protestanten säkularisierten katholischen, aber rückeroberten geistlichen Besitzungen werden mit dem Passauer Vertrag den ursprünglichen Kirchen nicht wieder zurück gegeben, sondern den Jesuiten übergeben. - Im katholischen Fürstbistum Eichstätt wird 9 Männern und 4 Frauen der Hexenprozeß gemacht. Zwei Hexen werden in der katholischen Deutschordensgemeinde Herrieden und eine in Hirnstetten bei Kinding hingerichtet. - In Nürnberg werden die Lebküchner als eigene Zunft anerkannt. - Nach zweijähriger Pest sind 29 Personen rund um die Stadt Neumarkt an der Pest gestorben. - In Amberg taucht in einem Verwaltungsgewölbe eine Kiste mit Kircheninventar auf. - Der katholische Pfarrer Hell beschwert sich vergeblich über den Mangel an Stühlen in seiner lutherischen Pfarrkirche in Neumarkt und den Prunk den die Kapuzinermönche demonstrieren. - Der katholische postbauerer Deutschordenskomptur Johann Adolf Lösch von Hilgertshausen auf Altenburg kommt zu einer Fronleichnamsprozession in die neumarkter Hofkirche. - Die durch die Reformation säkularisierten kirchlichen Güter werden unter dem bayerischen Kurfürst Herzog Maximilian von Wittelsbach Bayern (St) (56), dem jesuitisch studierten bamberger Fürstbischof Johann Georg II Fuchs von Dornheim (43), dem regensburger Fürstbischof Albert von Toerring-Stein (52) und dem jesuitischen eichstätter Fürstbischof Johann Christoph von Westerstetten (66), ehemaliger ellwangener und eichstätter Kanoniker und führenden Hexenverfolger neu geordnet. - Vertreter der bayerischen Regierung des bayerischen Kurfürst Herzog Maximilian von Wittelsbach Bayern (St) (56), bezeichnen den Rat der Stadt Neumarkt und seine Bürger als unwürdig des Rechtes einen Stadtpredigerstelle zu besetzen. - In Neumarkt verteilen die Kapuziner eigene Beichtzettel, die bei der Beichte vom Pfarrer abgezeichnet werden. Verstöße führen zu Geldbußen. - Die Jesuiten verlassen die Stadt Neumarkt. - Der neumarkter Kapuzinerpater Dominikus lässt sich ein angeblich wiedergefundenes Marienbild vom neumarkter Bürger Hans Winter schenken und zu Dekozwecken Samt und Seide aus der amberger Hofschneiderei für das Bild anpassen, was zu Wallfahrten führt. - In Amberg wird der katholische Glauben wieder eingeführt. - Der unstandesgemäße Sohn von Ferdinand von Wittelsbach Bayern (St) (++) und Maria von Pettenbeck, der in München geborene osnabrücker Bischof Graf Franz Wilhelm von Wartenberg (St) (36) tauft den jüdischen Soldaten Petrus Franziskus Lythmann. - Im Mai wird Daniel Bittel (14), der mit 14 Jahren die Foltermündigkeit erreicht hatte und dessen Mutter und Schwester bereits als Hexen verbrannt wurden, in Bamberg wegen Hexerei angeklagt und gefoltert. Braun und ein Kommissar sind bei der Folter mit Daumenschrauben und Beinschrauben dabei. Daniel Bittel (14) nennt 36 Frauen und 19 Männer der Mittäterschaft. Er wird u.a. des Geschlechtsverkehrs mit dem Teufel in Gestalt seiner Schwester, die sich in eine eiskalte Leiche und in einem Drachenkörper mit skelletierten Händen verwandelt hätte, schuldig gesprochen. - Im rekatholisierten Reichertshofen vor der Stadt Ingolstadt wird die Bäckerin Barbara Kurzhals (40) der Hexerei angeklagt und peinlich befragt. Die vielfache Mutter gesteht schon mit ihrer Mutter, die bereits als Hexe hingerichtet worden war, zu Tanzveranstaltungen auf Mistgabeln geflogen zu sein und mit dem Teufel in Gestalt von Bekannten vielfach Geschlechtsverkehr gehabt zu haben. Sie habe sich für 5 Gulden dem Teufel versprochen, der ihr Hexensalbe, eine Gabel zum fliegen und ein Zauberpulver für Wettermachen und Schadenzauber gegeben hätte. Sie gibt weitere 43 Personen aus der Umgebung als Komplizen an. Bei den Verhören sind u.a. der Pflegeverwalter alias Amtswalter Jacob Kracker und der Malefizschreiber Kaspar Guthelm anwesend. - Der pfalzneuburger Pfalzgraf Wolfgang Wilhelm von Wittelsbach Pfalz Neuburg (St) (51) sendet um ein Exempel gegen die gemäßigten Tendenzen der ehemaligen jesuitischen ingolstädter Gelehrten Paul Laymann und Adam Tanner zu statuieren, seinen geistlichen Sekretär Christian Fischer mit Vollmacht nach Reichertshofen und gibt ihm den Jesuiten Michael Sibold mit. In Reichertshofen werden 13 Personen, denen vorgeworfen wird, Alpträume zu verursachen, auf Tieren zu reiten, die Zeugungskraft zu rauben, Wetter zu Machen, Kinder zu verspeisen, durch die Luft zu fliegen, sich in Tiere zu verwandeln und vieles mehr, hingerichtet. Die Verfolgungswelle geht bis 16 35 weiter. - In Neumarkt verbüßt der neumarkter Jörg Seigerlein wegen Ehebruchs eine Haftstrafe, während der er zum katholischen Glauben wechselt und sich außergewöhnlich eifrig gibt. - In Wemding findet ein Hexenprozess mit 39 Opfern statt. - In Bamberg wird die ehemalige lutherische nürnberger Patriziertochter und Ehefrau des bamberger Ratsherrn Georg Heinrich Flock Dorothea Hofmann alias Dorothea Flock (26), in der Langenstrasse 32 wegen Ehebruchs anonym angeklagt. Nach kaiserlichem Recht dürfen Schwangere nicht inhaftiert werden. Dorothea Flock ist schwanger stellt sich nach einem gelungenen Fluchtversuch und wird der Hexerei angeklagt. - In Bamberg wird ein zeitgenössisches Hexentraktat alias Nachrichtenflugblatt gedruckt, in dem die Zahl der in Bamberg vom jesuitisch studierten bamberger Fürstbischof Johann Georg II Fuchs von Dornheim (43) verbrannten Hexen die 600 Personenmarke erreicht hat. - In Nürnberg wird das Prellenbad in der Kothgasse abgerissen. - Der protestantische wildsteiner Pfarrersohn Sigmund von Birken (03) flieht nach Nürnberg, der Heimatstadt seiner Mutter. - In Augsburg werden im Jesuitentheater Titus japonicus Fortitudinis christianae Exemplum, die exotischen Erfahrungen und Leiden der Christen in Japan aussergewöhnlich lustvoll und die Grausamkeiten mit blutigsten Effekten inszeniert, woraufhin eine sorgfältig inszenierte angeblich spontane Bücherverbrennung stattfindet. - In Eichstätt fordert das Mitglied des eichstätter Jesuitenkollegs Pater Kaspar Hell die armen Weiber nicht mehr grausam abzuschlachten, woraufhin sich der jesuitischen eichstätter Fürstbischof Johann Christoph von Westerstetten (66), zornig an den Ordensgeneral Mutius Vitelleschi in Rom wendet. Dieser mahnt den Ordensprovinzial Walther Mundbrot dafür zu sorgen, dass der jesuitische eichstätter Fürstbischof Johann Christoph von Westerstetten (66) in allen Dienstleistungen zufriedengestellt wird. Der Einsatz für die Hexen wird als unkluger Eifer gerügt. Pater Kaspar Hell versucht weiter andere Personen für seine Meinung zu gewinnen und weicht trotz Ermahnung nicht von seiner Ansicht ab. Der Ordensprovinzial Walther Mundbrot droht mit Auferlegen von Stillschweigen, das der Gehorsamspflicht unterliegt und beim Bruch als Sünde geahnet wird. Bei weiteren Einmischungen sollen die Jesuiten in Eichstätt die Hexenverfolgung dem bayerischen Kurfürst Herzog Maximilian von Wittelsbach Bayern (St) (56) überlassen. - In Regensburg wird erstmals ein Elefant zur Schau gestellt. Er ist 10 Jahre alt und gibt dem Gasthaus am Wiedfang 1 den Namen Zum Schwarzen Elefanten. - Der für seine Hexenverfolgung gefürchtetete bamberger Weihbischof Friedrich Förner (59) erarbeitet eine Wiederinbetriebnahme des nürnberger Egydienklosters als katholisches Kloster in Nürnberg. - In Regensburg werden den lutherischen Pfründnern alias Altersheimsbewohner des Katharinenspitals die Pfründen gesperrt, wodurch sie der Rat der Stadt finanziell unterstützen muss. - In Nürnberg wird das Prellenbad in der Kothgasse neben der Brauerei Teufel abgebrochen. - In Neumarkt ist Leonhard Schlicker Bürgermeister. - In Neumarkt erhält jeder Pfründner des Heiliggeistspitals in der Spitalgasse 3 und 4 neben Wohnung und Beheizung täglich Fleischkost und ein Seidel Bier. - Der katholische pfaffenhofener Pfarrsitz brennt ab und wird nach Kastl verlegt. - In Neumarkt wird die Tradition Almosentuch im Wert von etwa 10 Gulden an die Armen zu verteilen wiederaufgenommen. - In Neumarkt wird die Kinderlehre alias Religionsunterricht für jeden Sonntag vorgeschrieben. - In Altdorf beginnt Hans Georg Tucher (16) ein Studium, das er nach einem Jahr wieder beendet um Soldat zu werden.. - In Nürnberg wird ein aus Amsterdam kommender Elefant an der Heuwaage neben der Heubrücke auf der Insel Schütt vor vielen Tausend Besuchern vür 2 Batzen zur Schau gestellt. - In Altdorf Gnadenberg ist seit 4 Jahren das Gasthaus Klostergaststätte geöffnet, das berüchtigt für verkommene Raufhändel ist. - In Regensburg wird die Elefantenenapotheke Glockengasse 1 gegründet. - In Neumarkt gibt es das Schwesternhaus in der Schwesterhausgasse 6.

1628 Wetter: Jahr ohne Sommer. Das Getreide wird nicht reif. - Im katholischen Fürstbistum Eichstätt werden 9 Hexen zum Tod verurteilt. - Die neumarkter Bürger, Hagen, Reindl und Weinmann verlassen wegen ihres lutherischen Glaubens die Stadt Neumarkt. Der neumarkter Apotheker Philipp Pleßner wandert nach Regensburg aus . Die Adeligen im Schultheißenamt Neumarkt Theodor von Hertesheim, Konrad von Knörringen, Kordula von Richius und Sigmund Theophilus von Richius, der Landsassengutsbesitzer, der in Deining das Schloss besitzen, Hans Georg und Wolf Christoph die Hofer, Erhart von Steinlingen, Wolf Dionisius von Haller, Simon Fischer von Reichartshofen, Gottfried von Freudenberg, der von Loefen, der Senft von Pilsach, der Boit von Berg, der Wildsteiner von Staufersbuch alias xxx von Wildenstein auf Staufersbuch, der Gugel aus dem Lande verlassen wegen ihres lutherischen Glaubens das Land. Bereits vorher ausgewandert sind die Itlhofer von Deining. - Die katholischen Jesuiten versuchen vergeblich für ihr Bekehrungsunternehmen in Neumarkt in der Bräugasse ein Kloster einzurichten, verursachen, weil man ihnen Güterklau unterstellt, beinahe einen Bürgeraufruhr und überlassen die Gegenreformation in Neumarkt den katholischen Kapuzinern. - In Neumarkt gibt es einen Pestfall im neumarkter Spital vor den Toren der Stadt. Die Stadttore bleiben für Verdächtige verschlossen. - In der katholischen neumarkter Pfarrkirche wird die Speisglocke aufgehängt. - Im Wirtshaus in Heng verursacht ein Feldscher alias Militärarzt mit Spekulationen, der bayerische Kurfürst und Herzog Maximilian von Wittelsbach Bayern (St) (55) könne gestürzt und die Stadt Neumarkt geplündert werden, Angst und Schrecken. - Im Herbst nimmt die Stadt Neumarkt die Truppen des Hauptmanns von Eroltsheim auf. Hauptmann xxx von Eroltsheim quartiert sich eigenmächtig beim neumarkter Bürger Leonhard Schicker ein und seine Truppen berauben in Gruppen von 50 Reitern von Neumarkt aus Bauern, Bürger und Kaufleute. In der Ziegelhütte finden drei Wanderburschen Schutz vor mit blanken Degen bewaffnetenTruppen durch die scharfen Hunde des Besitzers. Die zerlumpten Truppen verschwenden das Winterbrennholz der Bürger, erpressen Abgaben der Bauern, die zum Markt in die Stadt kommen und zündel mit allem Brennbaren. Der Rat der Stadt Neumarkt bittet den bayerischen Kurfürst Maximilian von Wittelsbach Bayern (St) (55) vergeblich um eine Reduzierung der Truppen in der Stadt. - In der neumarkter Apotheke im Schloßviertel werden neben Amuletten, auch Federn, Tinte und Siegelwachs verkauft. - Die Kapuzinermönche in der Hofkirche in Neumarkt werden durch den bayerischen Kurfürst Maximilian von Wittelsbach Bayern (St) (55) besonders gefördert. - In Neumarkt erhalten die Kapuzinermönche für ihre katholische Hofkirche eine Marienbild, das Gnade spenden soll und zur Attraktion wird. - Der neumarkter Schultheiß Eisenreich fragt den Rat der Stadt Neumarkt nach dem Ursprung des Braurechts der Stadt Neumarkt, der diesen auf die Urkunde von 13 08 zurückführt. - Im Archiv des neumarkter Rathauses finden sich sechs Kelche und als Reliquie ein Stück des Schädels des Heiligen Johannes des Täufers, die Pater Dominikus dem katholischen bayerischen Kurfürst Maximilian von Wittelsbach Bayern (St) (55) übersenden. Der bayerische Kurfürst Maximilian von Wittelsbach Bayern (St) (55) glaubt nicht an den Zufallsfund, der aus der neumarkter Hofkirche stammen soll. - Der katholische bayerische Kurfürst Maximilian von Wittelsbach Bayern (St) (55) befiehlt in Neumarkt den Religionswechsel. Pfarrseelsorge wird von den Jesuiten, die in der Pfarrkirche amtieren, ausgeübt und von den Kapuzinern beansprucht. - Die Lammsbrauerei wird in Neumarkt gegründet. - In Bamberg wird der bamberger Bürgermeister Johannes Junius (55) wegen seiner Gegnerschaft zum jesuitisch studierten bamberger Fürstbischof Johann Georg II Fuchs von Dornheim (42) als Hexer, der mit einer Hexe Unzucht getriebenhat und regelmäßig mit einem riesigen schwarzen geflügelten Hund zum Hexensabbath geritten ist, der Hexerei angeklagt und auf dem Scheiterhaufen verbrannt. Das bamberger Drudenhaus bezeichnet er in einem geheim zu haltenden Abschiedsbrief an seine Tochter nur als Gefängnis alias Zuchthaus und er bittet sie, die von ihm gestandenen Verbrechen, nicht zu glauben. - In Bamberg werden die Ehefrau und die Tochter des ehemaligen katholischen bamberger Hochstiftskanzler Georg Haan nach einem Hexenprozess auf dem Scheiterhaufen verbrannt. Der ehemalige katholische bamberger Hochstiftskanzler Georg Haan kehrt von einer öffentlichen Anklage des gegenreformatorischen katholischen jesuitisch studierten bamberger Fürstbischof Johann Georg II Fuchs von Dornheim (42) in Speyer wegen dessen Hexenpolitik zurück. Der katholische bayerische Kurfürst Maximilian von Wittelsbach Bayern (St) (55) versucht vergeblich den ehemaligen katholischen bamberger Hochstiftskanzler Georg Haan (60) nach Amberg zu schicken. Der Versuch wird vom jesuitisch studierten bamberger Fürstbischof Johann Georg II Fuchs von Dornheim (42) vereitelt. Georg Haan (60) wird als Hexer angeklagt, gefoltert und mit einer erfundenen Anschuldigung durch seinen Sohn Georg Adam Haan psychisch zum Geständnis gedrängt, wofür Georg Haan (60) in der alten Hofhaltung in Bamberg hingerichtet wird. Der jüngere Bruder des bayerischen Kurfürst Maximilian von Wittelsbach Bayern (St) (55), der Fürstbischof von HildesheimLüttichMünster und Bischof von Paderborn Ferdinand von Wittelsbach Bayern (St) (51) verschärft als führender Vertreter der Gegenreformation in Nordwestdeutschland nicht nur seine eigene von ihm selbst in Berchtesgaden verfasste Hexenprozessordnung, die gezielt Manipulationen bei den Prozessen erlaubt und die besondere Grausamkeiten bei der Folter fördert, sondern betreibt die meisten Hexenprozesse in ganz Deutschland (16 26 bis 16 31 nachgewiesene 574 Hexenprozesse mit tödlichem Ausgang). - Der letzte Landgraf Maximilian Adam von Leuchtenberg (17) übernimmt die Regierung. -  In Lengenfeld erbaut die Familie Yberle ein Gasthaus mit Brauhaus und lässt drei Bierkeller in den Sandsteinfelsen hauen. - In Nürnberg verbietet der Rat der Stadt jegliche Theateraufführungen im heilsbronner Hof oder im Hof des Gasthof Stern, die im Besitz des Markgrafen sind. - In Nürnberg führt der Magister Gottfried Bernhard mit seinen Schülern im Fechthaus die Stücke De Prisciano vapulante und Scholarum utilitate auf und darf die gesamten Einnahmen von 44 Gulden behalten um seine Kosten zu decken. - Der nürnberger Lebküchnersohn, Maler, Radierer und Schauspieler Hans Ammon (41) alias Peter Leberwurst ist Schauspieler in der Truppe von Hans Mühlgraf. - In Nürnberg nimmt der aus Fellach stammende Bortenmachergeselle und Meistersinger an Singschulen teil. - In Nürnberg erstellt der Novellant Georg Gratwohl eine Wochenzeitung, die 10 Gulden jährlich kostet. - In Regensburg werden die lutherischen Pfründner alias Altersheimbewohner des Katharinenspitals vom katholischen Spitalmeister gemobbt. - Im Feburar und März sind friedländische Truppen auf nürnberger Gebiet und werden von Truppen der katholischen Liga abgelöst. - In Neumarkt ist Beitelrock alias Beutelrock Bürgermeister. Matthias Rosenhamer wird bis 1633 Schultheiß. - In Neumarkt wird die katholische Corporischristibruderschaft auf Initiativ der Kapuziner in der Hofkirche für Prozessionen und Gottesdienste gegründet. Ihr erster Präses wird der aus Günzburg stammende Pater Dominikus alias Johann Habersack und er betreibt sie zum Missfallen der Jesuiten aussergewöhnlich erfolgreich. Die Bruderschaft sammelt zur Herstellung eines tragbaren Heiligen Grabes und Dekorationsmitteln für Prozessionen 528 Gulden. Die Hofkirche erhält auf Bitten der Kapuziner aus der amberger Verwaltung einige Reliquien. - Das Benediktinerkloster Kastl wird ebenso nicht dem urspünglichen Inhaber sondern dem amberger Jesuitenkloster, wie das Zisterzienserinnenkloster Seligenporten und das Brigittenkloster Gnadenberg dem münchner Salesianerinnenkloster zugeteilt. - Hans Griesmayr von Inkoven verkauft die Herrschaft Hackenberg wieder an Hans Ludwig von Eyb zu Runding und Wolfersdorf zurück. - In Wemding untersucht der kurfürstliche commissarius für das Hexenwesen Dr Wolf Kolb aus Ingolstadt die Lage und berichtet von einer hexenverseuchten Stadt. Nach einigen Monaten wird er auf Befehl vom katholischen bayerischen Kurfürst Maximilian von Wittelsbach Bayern (St) (55) von Dr Valentin Schmid abgelöst, der den Stadtrat die Anwesenheit bei seinen Verhören verbietet und mit Hexenprozessen (39 Verbrennungen bis 16 31) beginnt. - Der lutherische Christoph Bernhard von Schlammerstorf auf Hopfenohe will nicht konvertieren, wodurch Hopfenohe vom katholischen bayerischen Kurfürst Maximilian von Wittelsbach Bayern (St) (55) eingezogen wird. - Markus Lorenz Tucher (17) stirbt in einem dänischen Heer. - Der katholische bayerische Kurfürst Maximilian von Wittelsbach Bayern (St) (55) fordert die Stadt Regensburg als bayerisches Kriegspfand. - In Nürnberg wird auf der Hinteren Insel Schütt ein Fechthaus und Tagkomödienhaus mit über 3.000 Plätzen in drei Geschossen errichtet, in dem auch Artistik und Tierhatzen stattfinden. - In Lengenfeld treten der Gastwirt Michael und sein Sohn Georg Yberle zum katholischen Glauben über. - In Neumarkt beginnen Jesuiten und Kapuziner Bauern und Bürger gewaltsam zum katholischen Glauben zu zwingen. Der protestantische Adel darf auswandern. - In Parsberg fällt das Schloss Herrnried an das Fürstentum Pfalz Neuburg des 16 13 katholischkonvertierten pfalzneuburger Herzog Wolfgang Wilhelm von Wittelsbach Pfalz Neuburg (St) (53) zurück, das es in den folgenden Jahren an den italienischen Musikanten Johann Lollio (18)  alias Sattler auf Gügelberg verlehnt. Während der Herzog seinen Sohn Prinz Philipp Wilhelm von Wittelsbach Pfalz Neuburg (St) (13) streng jesuitisch erzieht und schon sein ganzes Leben auch in aller Öffentlichkeit verprügelt, demütigt und ihn sogar zum Drechsler ausbilden lässt, stirbt dessen Mutter, die in München geborene Prinzessin und Herzogstochter Magdalene von Wittelsbach Bayern (St) (31) in Neuburg. - In Nürnberg erbt der ursprünglich aus Kevenhüll stammende evangelische österreichische Flüchtling und Adelige xxx Kevenhüller von einem verstorbenen katholischen Emigraten das Schloss Oberbürg. - In Nürnberg wird die Magd Regina Susanna Harßdörffer von der jungen Bürgerstochter Susann Eleonora Erbs zum Kindlesmarck alias Christkindlsmarkt geschickt. - In Lutzmannstein 6 km nordöstlich von Velburg gibt Hans Veit Stiebar von Buttenheim (41) seinem Pfleger xxx (--) den Auftrag wenigstens einen Zentner groben Pulvers und zwei Zentner Blei zu kaufen, alldieweilen vfm Schloss Lutzmannstein weder ain Pulver oder bley vorhanden. - In Hohenfels erhält Graf xxx von Tilly (--) das kurpfälzer Schloss Raitenbuch.

1627 Wetter. Schnee an Ostern. - Im katholischen Fürstbistum Eichstätt wird 7 Männern und 15 Frauen der Hexenprozeß gemacht. 20 davon werden in Eichstätt auf dem Galgenberg auf dem Scheiterhaufen verbrannt. 2. höchstes Maximum der Hexenverfolgung im katholischen Fürstbistum Eichstätt unter dem berüchtigten Hexenbischof, dem jesuitischen eichstätter Fürstbischof Johann Christoph von Westerstetten (64). - Der Rat der Stadt Neumarkt beklagt, dass die neumarkter Bevölkerung am Hungertuch nage alias an Hunger sterbe. - In Neumarkt wird die Gegenreformation durchgesetzt und freigestellt auszuwandern. - Mücken und Flöhe führen zu Pestfällen in der Umgebung von Neumarkt. - Der katholische Feldherr Johann T’Serclaes von Tilly (60) erhält die Herrschaften Freystadt, Holnstein und Hohenfels als Lehen. - In Neumarkt amtieren die Jesuiten nur noch in der Pfarrkirche, da zwei Kapuziner zur Unterstützung nach Neumarkt kommen und in der Hofkirche predigen. - In Amberg wird Herr Nikolaus Klotz als erster Präfekt des jesuitischen Kollegiums vorgestellt -   Georg Thonauer von Berg und seine Frau Barbara verkaufen die ererbte oberbuchfelder Taverne an den neumarkter Bürger Hans Christoph Wolf, was der adelige neumarkter Schultheiß Georg Ulrich Eisenreich und die beiden neumarkter Bürger Lorenz Herdegen und Hans Sporrer bezeugen. - Die ehrbare nürnberger Familie Fürleger wird in den Adelsstand erhoben. - Der ehemaligen katholischen bamberger Hochstiftskanzler Georg Haan macht sich nach Speyer zum Reichskammergericht auf um die Hexenpolitik des gegenreformatorischen jesuitisch studierten katholischen bamberger Fürstbischof Johann Georg II Fuchs von Dornheim (41) anzuklagen. Seine Frau und seine Tochter werden der Hexerei angeklagt und gefoltert. - Der Vetter von Johann T’Serclaes von Tilly (--), Werner von Tilly (--), wird Kommandant der Festung Ingolstadt. - In Amberg gibt sich die ledige Anna Rumpff als Prophetin aus und wird verhaftet. - In Nürnberg wird auf der Insel Schütt das Fechthaus oder Tagkomödienhaus als erstes kommunales Theatergebäude mit bequemen und repräsentativen Logen erbaut, in dem öffentliche Zurschaustellungen von Fechtschulen, Akrobatikkünstler, Tierhetzen und Theateraufführungen stattfinden, das von Hans Mühlgraf und seiner Truppe mit mehr als 2.500 Zuschauern u.a. Landgraf Wilhelm von Hessen Kassel V eingeweiht wird und zwei Jahre intensiv betrieben wird. Fechthauswirt wird Hans Braun. Der Eintritt kostet etwa 6 Kreuzer. - Die militärische Lage in Franken verschärft sich im März, da das Gebiet der Reichsstadt Nürnberg dem brandenburger Markgraf Johann Georg und dem sachsen lauenburger Herzog Julius Friedrich als Musterungsplatz alias zur Aushebung von neuen Rekruten zufällt und die Reichsstadt Nürnberg ihre Bürger dort nicht mehr schützen kann. - In Zeil am Main werden 92 Menschen hingerichtet und ab April bamberger Hexenopfer in den zeiler Gefängnissen alias Zuchthäusern, dem Faulturm und dem Siechenhaus, verhört, gefoltert, hingerichtet und dafür u.a. für 550 Gulden eine neue Orgel angeschafft. - In Nürnberg stirbt der nürnberger Feldtrompeter Lucas Lütt. - Das altdorfer Schultheater, ausschließlich in lateinischer Sprache aufgeführt, wird nach mehr als 35 Aufführungen eingestellt. - In Nürnberg wird die Drutenzeitung alias Hexenzeitung alias Drudenzeitung verkauft. - Die englischen Wandertheaterschauspieler verlassen Nürnberg und tauchen erst 16 48 wieder auf. - Der katholische Papst Urban VIII (59) unterstützt die protestantische Nachfolge im kirchenstaatlichen Herzogtum Urbino gegen die katholischen Habsburger. - In Zeil am Main berichtet die Dominikanerschwester Maria Anna, dass man wieder begonnen hat Hexen zu verbrennen, da sie gestanden haben letztes Jahr die Früchte erfroren zu haben. - Der evangelische sulzbacher Pfarrer und Professor Johannes Braun wird vertrieben. - Die Stadt Velden schlägt die katholischen kaiserlichen Truppen zurück. - Dem Rat der Stadt Nürnberg wird durch ein vertrauliches Schreiben mitgeteilt, dass der jesuitisch studierte bamberger Fürstbischof Johann Georg II Fuchs von Dornheim (41) in Bamberg ein neues Gefängnis alias Zuchthaus für Hexen hat bauen lassen, in dem schon viele Hexen eingesperrt wären. - In Nürnberg erscheint eine Drudenzeitung alias Hexenzeitung, deren Ausgaben der Rat der Stadt Nürnberg einziehen und deren Druckstöcke er zerstören lässt. - In Amberg erhalten die zurückgerufenen Franziskanermönche ihr Kloster zurück und die Marianenbruderschaft zieht nach Sta Martin in das zu St martin gehörige Gebäude an der hölzernen Schulbrücke, wo einst die lutherischen Schulen gewesen waren. - Ein Jesuitenpater kommt nach Heideck. - Ein Jesuitenpater kommt nach Hilpoltstein. - In Herrieden sind ständig zwei Jesuiten. - In Regensburg wird eine neue Kirche ohne Säulen erbaut. - In Bamberg wird die Wirtin des Gasthauses Zur Gans wegen Hexerei. - In Aschaffenburg beginnt unter dem jesuitisch studierten mainzer Erzbischof Georg Friedrich von Greiffenclau Vollrads eine Serie von Hexenprozessen. - In Neumarkt hält die Corporischristibruderschaft der Hofkirche eine Fronleichnamprozession ab, bei der ein Heiliges Grab und Fahnen für 528 Gulden durch die Stadt getragen werden. - In Bergstetten bei Laaber wird der Hof von Abraham Sieghart an den Vizekanzler und Pfleger von Burgheim Simon de Labrique verkauft und vom pfalzneuburger Herzog Wolfgang Wilhelm von Wittelsbach (St) (49) zu einem Landsassengut mit niederer Gerichtsbarkeit erhoben. - In Burgthann betätigt sich Balthasar Jakob von Schlammerstorf zu Hopfenohe als Strassenräuber. - Der Reformationskommissar Simon de Labrique führt im Namen seines katholischen Landesfürsten Pfalzgraf Wolfgang Wilhelm von Wittelsbach Pfalz Neuburg (St) (49) die Gegenreformation ein, ersetzt die abgesetzten lutherischen Geistlichen Böhm, Wappmann und Walbrunn durch die katholischen Jesuiten Starzhauser und Lukas aus und zwingt der gesamten Bevölkerung katholischen Gottesdienst und katholischen Schulunterricht auf. Widerständler müssen ihren Besitz verkaufen und auswandern. Der in Neuburg geborene lutherische sulzbacher Herzog August von Wittelsbach Pfalz Sulzbach (St) (45) bringt seinen Sohn Christian August (St) (05) nach Bayreuth und die kleineren Kinder nach Nürnberg in Sicherheit und wehrt sich heftig. - In Regensburg Nittendorf Schönhofen tauscht der Hammerwerksbesitzer Adam Sauerzapf (30) das Hammerwerk Schönhofen gegen das Hammerwerk Lauf ein. - In Regensburg wird im Bärbingerhaus am Watmarkt 2 eine Schatztruhe mit 39 silbernen Schmuckstücken und Urkunden versteckt. - In Neumarkt wird das katholische Kapuzinerkloster mit Steinen der Burg Wolfstein erbaut. - In Neumarkt wird Ferdiand von Miltenberg (--) neumarkter Schultheiß. - In Velburg Unterwiesenacker wird im katholischen Visitationsbericht über den Zustand der katholische Kirchen St Georg, die erst im vorigen Jahrhundert anstelle der Burg Hofberg neu erbaut wurde, bemängelt, dass das dringend benötigte neue Gebälk des Dachstuhls vom velburger Pfleger xxx (--) verkauft und in Form von Alkohol vertrunken wurde.

1626 Wetter: Im Juli Sonnenhaloerscheinung in Marktbreit. In Weiden erfriert zu Pfingsten die Blüte des Wintergetreides. Hagelschlag reduziert die Ernte beträchtlich. In Bamberg erfriert der Wein. Hungersnot in Bayern. - Im katholischen Fürstbistum Eichstätt wird 1 Mann und 11 Frauen der Hexenprozeß gemacht. - Landtag in Amberg. - Der katholische bayerische Kurfürst Maximilian von Wittelsbach Bayern (St) (53) lässt in Amberg das Franziskanerkloster und die verwüstete Kirche wieder einräumen und mit Franziskanermönchen besetzen. - In Altdorf verlässt der nürnberger Patrizier Georg Philipp Harsdörffer (19) nach dreijährigem Studium die nürnberger Universität Altdorfina in Altdorf und wechselt nach Straßburg. - In Altdorf wird ein botanischer Garten zur Züchtung von Heilpflanzen angelegt. - In Dietkirchen wird im November der katholische Gottesdienst eingeführt. - Der Astronom Johannes Kepler (55) wohnt bis 1628 in Regensburg Keplerstrasse 2. - In Nürnberg stellt der Goldschmied Hans Mühlgraf bei der Präventivzensur einen Antrag für eine Schauspielaufführung und muss genau erklären, wovon das Schauspiel handelt und welche intermedia er gebrauchen will. - In Zeil am Main werden unter den Hexenopfern auch zwei Ratsherren nach nur 4 Wochen Prozessdauer verurteilt und verbrannt. - In Amberg gründen die Jesuiten aus einer Lateinschule das Gymnasium Martinschule. - Weltweit gibt es bereits 441 Jesuitenschulen. - In Amberg gründen die Jesuiten eine marianische Gemeinschaft statt einem Gymnasiums und Seminariums in den Räumen der vertriebenen und noch nicht wieder zurückgekehrten Franziskanermönche. - In Regensburg sollen mit Gewalt bayerische Truppen in der Stadt untergebracht werden, was zu Unruhen und einem Volksauflauf führt. - In Bamberg beginnt eine Hexenprozesswelle mit der Selbstbezichtigung von Hans Morhaubt. - In Neumarkt sind Leonhard Schicker, Castner, Hagen und Johann Heber Bürgermeister. - Rudolph von Donnersperg zu Ober- und Unteriglingen wird Vitztum in Amberg. - Der lutherische Balthasar Jakob von Schlammerstorf zu Hopfenohe wird dänischer Oberst und unterliegt u.a. mit Christoph Erasmus Tucher (31) in der blutrünstigen Schlacht bei Lutter beim Kampf gegen ein katholisches kaiserliches Heer unter Graf Johann T’Serclaes von Tilly (67). - Stanislaus Endres Tucher stirbt in Niederländisch Indien. - In Amberg werden Rudolph Bernhard von Sachsen-Weimar und Johann Müller die ersten Katholiken im amberger Bürgermeisteramt. - In Herzogenaurach wird der Freiherrensohn Veit Ludwig von Seckendorff geboren. - In Amberg gehört der Hofmarkt Preck dem ehemaligen kurfürstlichbayerischen Münzmeister Albrecht Sigmund Löwenthal (--), der für seine Tätigkeit in Prag und als Geldgeber in den Adelsstand erhoben wird. - In Regensburg ist die Wurstküche vor der Brücke auf einer Stadtansicht zu sehen. - In Amberg ist der eigentlich calvinistisch protestantische Gastwirt Christoph Bayerschmid (--) wieder amberger Posthalter, allerdings diesmal der katholischen kaiserlichen thurn und taxis Post. Seine Posthalterei befindet sich im Spitalviertel. - In Altdorf legt Ludwig Jungermann (--) außerhalb der Universität Altdorfina einen Botanischen Garten an.

1625 Wetter: Hagelschlag reduziert die Ernte beträchtlich. - Die bayerische Kompanie von Hauptmann Schmelzer ist in Neumarkt stationiert. Vor dem äußeren Schloßtor in Neumarkt erbaut der amberger Baumeister Sterer Palisadenbefestigungen. Das Heilig Geist Spital vor den Toren der Stadt Neumarkt ist mit einer Salvaguardia alias Schutzwache besetzt. Ein Kriegsheer passiert Neumarkt ohne Folgen nördlich der Stadt. - Der katholische bayerische Kurfürst Maximilian von Wittelsbach Bayern (St) (52) kauft nach dem Tod des calvinischen lauterhofener Pfarrers Schunk dessen Büchersammlung, davon 92 katholische und 22 ketzerische Bücher. - Die calvinische Schule in Neumarkt wird den katholischen Jesuiten übergeben. - In Neumarkt findet der jesuitische Gottesdienst durch die Jesuiten Weller und Neumann in der von allen Altären leergeräumten Pfarrkirche statt. - In Amberg wird von den übermächtigen ingolstädter Jesuiten wieder der erste katholische Gottesdienst in der Hofkapelle mit neuer Kanzel und neuem Hochaltar mit katholischen Soldaten abgehalten. - In Neumarkt werden nürnberger Zeitungen gelesen. - In Breitenbrunn gründet der katholische Feldherrn Johann T’Serclaes von Tilly (66) eine Rosenkranzbruderschaft. - Eine Frau aus Beilngries wird als Hexe zum Tode verurteilt. - In Deining wird die Katholische Relgionsübung wieder eingeführt. - In Hemau werden Hexenprozesse durchgeführt. - Kaiserin Eleonore macht eine italienische Opernaufführung am wiener Kaiserhof Kaiser Ferdinand II von Habsburg (St) (46) zum Geburtstagsgeschenk und initiiert eine Tradition bei allen großen Hoffesten Opern aufzuführen. - Freiherr Georg von Wolfstein Sulzbürg (St) (25) heiratet die Grafentochter Anna Sophia von Ortenburg (St) (16). - Die Stadt Nürnberg einigt sich mit Kaiser Ferdinand II von Habsburg (St) (42) und Albrecht von Wallenstein (42) wegen der Schonung der Stadt. - In Neumarkt sind Hagen und Johann Heber Bürgermeister. - In Sulzbach wird der Sohn Johann Ludwig von Wittelsbach (St) des in Neuburg geborenen lutherischen sulzbacher Herzog August von Wittelsbach Pfalz Sulzbach (St) (43).geboren. - Die Pfarrei Pfaffenhofen und der Markt Kastl erhalten den katholischen Pfarrer Georg Schwaiger und die calvinistischen Geistlichen werden fortgeschafft. - Hans Griesmayr von Inkoven kauft die Herrschaft Hackenberg von Hans Ludwig von Eyb zu Runding und Wolfersdorf. - In Amberg werden die Calvinisten gezwungen die Martinskirche für die Jesuiten zu räumen. - In Berngau predigt der erste katholische Pfarrer. - In Amberg werden unkatholische Religionsdiener ausgewiesen. - Freiherr Georg von Sulzbürg (St) (25) heiratet die Grafentochter Anna Sophia von Ortenburg (St) (16). - In Sünching wird die Schlossbrauerei Sünching gegründet. - In Altdorf Stöckelsberg ist die Hochgerichtsbarkeit vom ehemaligen pfalzgräflichen Pflegamt Pfaffenhofen-Haimberg an das kurfürstliche Amt Kastl übergegeangen und die Verwaltung des Güterbesitzes von Kloster Kastl hat ein Klosterrichter übernommen. - In Nürnberg ist der Baumeister Johann Carl (38) Zeugmeister, was er noch 40 Jahre bleibt. Er verwaltet ua Gewehre, Wallbüchsen, Geschütze, Lafetten und Schanzzeug. - In Nürnberg wird nach dem Tod des Postverwalters Hans Georg Haid (--) dessen Bruder David Haid (--) neuer kaiserlicher thurn und taxis Postverwalter, der aber auf Druck der Italiener durch den ledigen missionarisch katholisch veranlagten Virgilius Ehinger (62) alias Eger alias Egner abgelöst wird, der bald von der evangelischen Bevölkerung gehasst wird. - In Amberg ist der eigentlich calvinistisch protestantische aber sicherlich katholischkonvertierte Gastwirt Christoph Bayerschmid (--) seit zwei Jahren katholischer kaiserlicher thurn und taxis Posthalter im Spitalviertel, der aber gleichzeitig in der Vorstadt Wingershof in einem Gasthof auch feindliche alias protestantische Werber alias Passagiere befördert, wogegen die katholischen amberger Stadträte nach jahrelangem Kleinkrieg vorgen, ihm mit Gefängnis im Turm drohen und ihn erfolgreich zur Aufgabe seiner Poststation in Wingershof und zur Rückkehr hinter die Stadtmauern auffordern. Die Post befördert fast ausschließlich Amtspost, die meist zu Fuß aber auch zu Pferd transportiert wird. - Der in Neumarkt geborene lutherische Amtmannssohn Caspar Schoppe (49) Scioppius, der 15 97 nach seiner Konversion zum katholischen Glauben einer der schärfsten Propagandisten der Gegenreformation geworden ist, schon 16 19 mit seiner kriegshetzerischen Schrift  ... Classicum belli sacri alias Klassischer Heiliger Krieg, in der er zum totalen Krieg gegen die Protestanten aufgerufen hat, und sogar vom englischen König Jakob von England (++), dem Schwiegervater des in Neumarkt Deinschwang geborenen Winterkönig Friedrich V von Wittelsbach von der Pfalz (St) (29), symbolisch in effigie hingerichtet wurde, hat sich so viele Feinde gemacht, dass er nicht mehr nach Drutschland zurückkehren kann und vom Ausland aus agieren muss. 

1624 Wetter: Februar mit großer Kälte und viel Eis. - Im katholischen Fürstbistum Eichstätt wird 2 Männern und 13 Frauen der Hexenprozeß gemacht. - In Neumarkt schlägt der Münzmeister Johann Zisler Münzen. Nach ihm wird die Zißlergasse benannt. - Die katholischen Jesuiten werden in das Haus eines evangelischen Prädikanten neben der Hofkirche einquartiert. - In Nürnberg wird ein regelmäßiger Postdienst eingerichtet. - Der katholische bayerische Kurfürst Maximilian von Wittelsbach Bayern (St) (51) verleiht seinem katholischen Feldherrn Johann T’Serclaes von Tilly (65) die Ämter Freystadt, Breiteneck inbegriffen die Grafschaft, Hohenfels, Helfenberg und Holnstein. - Burg Breitenegg beginnt zu verfallen. - In Eichstätt wird der katholischer Stadtpfarrer am Spital Johann Reichardt wegen Hexerei verhaftet und 20 Jahre lang gefoltert. - Der Leiter der kaiserlichen Reichspost alias Generalpostmeister Leonhard II von Taxis (30) wird mit seinem Vater Lamoral von Taxis in den Reichsgrafenstand erhoben. - In Nürnberg singt der Meistersinger Jermias Amann sein einziges Mal an einer Zeche. - In Nürnberg beginnt der Meistersinger und Lötschlosser Conrad II Amschel an Singschulen teilzunehmen. - Tabakrauchen an heiligen Stätten wird von Papst Urban VIII (56) mit Exkommunizierung bestraft. - In Amberg ist Hans Wimber erster Bürgermeister, zweiter Bürgermeister ist Georg Kotz. Die anderen beiden Bürgermeister Kaspar Mayer und Johann Valentin Weich werden wegen ihrer Religion aus dem Rat vertrieben. Der amberger Syndikus ist Heinrich Sallmuth. Es gibt 14 Mitglieder des Inneren Rates: Klemann, Geisel, Konrad de Kempen, Jakob Wilhelm, Georg Jung, Preuschel, Beck, Dollsteiner, Kellner, Siber, Neuberger, Schreyer, Hagenbach, Schreiber und amberger Stadtschreiber ist Johann Preiss. - Der nürnberger Meistersinger Jeremias Amann, der eine Anzahl von Liedern dichtete, singt in Nürnberg an einer Zeche. - In Nürnberg findet ein Singschulenstreit der Meistersinger statt. Der nürnberger Dachdecker und Meistersinger Wolff Bauttner zählt zu den führenden konservativen Sängern und wird von Caspar Enderlein unterstützt. Wolff Bauttner komponiert bis zu seinem Tod 100 Meisterlieder. - In Nürnberg stirbt der in Venedig geborene nürnberg Großkaufmann und Millionär Barholomäus Viatis (86). - In Herrieden halten die eichstätter Jesuitenpatres Georg Agricola und Johannes Grenz mehrtägige Missionen. - In Nürnberg beschwert sich der Meistersinger Michael Frey man habe ihn mit unreinen Aderlaßeisen im Zachariasbad Traubengasse Ecke Karlstrasse mit einer Geschlechtskrankheit angesteckt. - In Regensburg schlägt ein Blitz in den Pulverturm bei Emmeram ein und hinterlässt ein großes Loch und lässt die angrenzende Wehrmauer mit Anbauten einstürzen. Die bis zu 25 kg schweren Trümmerteile fordern nur wenige Todesopfer aber fast alle Glasscheiben in der Umgebung zerbersten. Die Wehrmauer wierd sofort wieder aufgebaut. - Im münchner Jesuitenorden wechselt Gaf Christian von Ortenburg (St) (08) mit einer pompösen Feierlichkeit vom evangelischen zum katholischen Glauben. - Im Juli trifft sich der katholische bayerische Kurfürst und Führer der katholische Liga Maximilian von Wittelsbach Bayern (St) (51) mit seinem katholischen Feldherrn Johann T’Serclaes von Tilly (65) in Nürnberg. - Im oberpfälzischen Sulzbach wird die pfalzsulzbacher Pfalzgraf-Herzogentochter Auguste Sophie von Wittelsbach (St) geboren. - Der in Neuburg geborene lutherische pfalzhilpoltsteiner Pfalzgraf Herzog Johann Friedrich von Wittelsbach Pfalz Hilpoltstein (St) (37), der nur das Recht auf einen lutherischen Hausgottesdienst hat, heiratet in Darmstadt die lutherische Sophie Agnes von Hessen Darmstadt (St) (20). - Der aus Florenz stammende Papst Urban VIII (56) erlässt ein Rauchverbot in Kirchen in der Bulle Cum Ecclesia. - In Ingolstadt lassen die Jesuiten ihre Heiligkreuzkirche komplett mit Quadratur-, Blüten-, Blatt- und Fruchtmotiv-Stuck verzieren und an den Seiten Kapellen für die Altäre für anbauen. - In Amberg wird das Franziskanerkloster reformiert. - In Nürnberg trägt die Metzgerzunft eine 596 Ellen lange und 232 Pfund schwere Bratwurst während der Fastnacht durch die Stadt. - In Amberg wird die katholische Schule wiedereröffnet. 24 calvinische Zöglinge werden vertrieben und durch katholische Knaben ersetzt. - In Kastl übernachtet der abgedankte kurfürstlichbayerische Oberst Freiherr Gottfried von Pappenheim (--) während seiner Rückkehr von Hirschau nach Hause. Er transportiert seine Package auf Umzugswagen mit rund 50 Pferden Richtung Neumarkt, wo der neumarkter Schultheiß Georg Ulrich Eisenreich (--) und der neumarkter Bürgermeister Johann Heber (--) nicht einmal 3 Pferde stellen können, weil es in Neumarkt nur noch für die Feldarbeit benötigte Pferde gibt, weshalb Oberst Freiherr Gottfried von Pappenheim (--) einfach zwei Postpferde konfisziert, die er zurückgibt. - In Dietfurt gibt es die Burg Altenburg alias Oberbürg im Besitz Johann T’Serclaes von Tilly (--). - In Nürnberg lässt sich der evangelische Diplomatensohn und Universität Altdorf Student alias Altdorfina alias Norica Georg Achatz Heher (23) nach seinem Jurastudium als Rechtsanwalt nieder.

1623 Der Reichstaler wird Reichseinheitsmünze mit einem Wert von 1.5 Gulden. - Im katholischen Fürstbistum Eichstätt wird mindestens 15 Frauen der Hexenprozeß gemacht. Aus Beilngries wird Magdalena Kraisinger und aus Plankstetten Margaretha Daschner als Hexe hingerichtet. - In Neumarkt befindet sich die Apotheke im Schloßviertel mit Dienstwohnung im selben Haus. - Der neumarkter Bürgermeister Eisenreich wird von der Regierung wegen des Umgehens des Verkaufszwangs von Waren auf dem Wochenmarkt in Neumarkt und der dazugehörigen Bestechung ebenso wie der neumarkter Hofkastner Selder mit einem Verweis bestraft. Selder bedauert seine Bestechlichkeit aus Not wegen der Einquartierung der Jesuiten in seinem Haus. - In Ingolstadt wird ein Hexenprozess gegen sechs Waisenkinder aus dem Waisenhaus geführt. Der Verwalter des Waisenhauses und der Pfarrer der Moritzkirche Peter Steuart schaffen es, dass den unglaublichen Aussagen der Kinder kein Glauben geschenkt wird und sie zu Handwerkern in die Lehre gegeben werden. - In Burglengenfeld findet ein  Hexenprozess über Kunigunde Bierner statt. - In Nürnberg wird das Zeitungslesen in der Öffentlichkeit für Kaufleute verboten, da die daraus resultierenden Streiterein überhand nahmen. - Durch die Vororte Nürnbergs ziehen die Soldaten des katholischen Feldherrn Tilly (64). - In Nürnberg wird der Pranger auf dem großen Markt abgebaut und an das Rathaus verlegt, wo zusätzlich ein zweiter angebacht wird. - In Neumarkt ist Leonhard Schicker Bürgermeister. - Auf dem regensburger Reichstag stimmt der kaisertreue lutherische  Landgraf  Ludwig V von Hessen Darmstadt (St) (46) als einziger reformierter Fürst zusammen mit Kaiser Ferdinand II von Habsburg (St) (40) für harte Verfügungen gegen die Protestantische Union und Kurfürst  Friedrich von Wittelsbach von der Pfalz (St) (27). - Während der Feldherr der katholischen Liga Tilly und der kaiserliche Armee unter Wallenstein fast ganz Norddeutschland besetzen, überträgt in Regensburg Kaiser Ferdinand II von Habsburg (St) (40) nach einem Geheimvertrag unter Umgehung des Kurfürstenkollegium die pfälzer Kurwürde des geflohenen mit Elisabeth Stuart (St) (27) verheirateten, ehemaligen böhmischen Winterkönig, calvinischen Kurfürst Friedrich V von Wittelsbach von der Pfalz (St) (27) auf Lebenszeit auf den katholischen bayerischen Herzog Maximilian von Wittelsbach Bayern (St) (50), den Führer der katholischen Liga, und gibt ihm die eroberte Oberpfalz als Lehen.  Der katholische pfalzneuburger Pfalzgraf Herzog Wolfgang Wilhelm von Wittelsbach Pfalz Neuburg (St) (45) erhält die oberpfälzischen Ämter Parkstein, Peilstein und Weiden. - Auf dem Reichstag in Regensburg wird Graf Gottfried Heinrich von Pappenheim (29) vom katholischen Kaiser Ferdinand II von Habsburg (St) (40) zum Ritter geschlagen. - In Amberg wird der protestantische Kirchenrat aufgehoben. - In Amberg flieht der Bürgermeister Johann Valentin Weich wegen der katholischen Religion nach Regensburg. - Der katholische bayerische Herzog Maximilian von Wittelsbach Bayern (St) (50) beendet die Tradition der Landtage in der Oberpfalz. - In Rummelsberg erbaut der nürnberger Stadtschreiber Müllner ein eigenes Schloss. - In Nürnberg Wendelstein erbaut Hanns Albrecht Haller von Hallerstein (53), seit 10 Jahren verheiratet mit Felicitas Nützel, in seinem Kugelhammer, wo ua Pistolenkugeln und Kanonenkugeln hergestellt werden, eine Papiermühle. Sein Herrenhaus Kugelhammer erhält eine Schlossbrücke. - In Nürnberg wird 14 Lebküchnern erlaubt eine neue vereidigte Zunft zu bilden, die einem nürnberger Lebküchner auch verbietet nach Fürth zu ziehen. - In Nürnberg gibt Fortunatus Ried ein Konzert im Gasthaus Zur goldenen Gans Winklerstrasse 15, bei dem seine vier Kinder Maria, Adam, Matthias und Dorothea mitspielen. - In Süddeutschland werden schon seit Jahren Metzger, die für den Einkauf von Vieh auch abseits der Hauptstrassen und in den Städten, die keine förmliche Posthalterei besitzen, unterwegs sind, als Ergänzung des Botendienst für den thurn und taxis Postverkehr eingesetzt, weshalb die Regierung diese Städte verpflichtet, besonders durchreisende Metzger als Kuriere abzustellen. Aber auch einfache Bürger erhalten einfach von diesen Städten ein Pferd und werden auch für die Weiterbeförderung von Briefen losgeschickt. Die Metzger blasen Signale auf ihren Kuhhörnern um sich bemerkbar zu machen, was von den Taxis Boten, die eigentlich gar keine Privatpost befördern darf, aber reichsweit sogar auf Nebenlinien neue Poststationen eröffnen, zunehmend übernommen wird. - In Nürnberg gibt msn dem kaiserlichen thurn und taxis Postverwalter Hans Georg Haid (--) die Schuld am Tod eines kaiserlichen Kuriers mit wichtiger Post für Johann T’Serclaes von Tilly im Wald bei Erlangen wegen einem Pferdewechsel, der zu lange gedauert haben soll, weshalb man ihn sogar für einige Zeit ins Turmverlies sperrt, dann aber weiterarbeiten lässt. - In Burgfarrnbach und nicht in Fürth wird eine Posthalterei mit reitender und fahrender Post der katholischen kaiserlichen thurn und taxis Reichspostanstalt eingerichtet. - In Amberg ist der eigentlich calvinistisch protestantische Gastwirt Christoph Bayerschmid (--) kaiserlicher Beamter im Dienst der katholischen thurn und taxis Post, mit Posthalterei im Spitalviertel. In der Vorstadt Wingershof kauft er einen weiteren Gasthof, in dem er beginnt feindliche alias protestantische Werber alias Passagiere zu befördern und führt bis 16 25 erfolgreich mit den amberger Stadträten einen Kleinkrieg, weil er als kaiserlicher Beamter in Amberg praktisch unantastbar ist und auch nicht der lokalen Gesetzgebung unterliegt.

1622 Im katholischen Fürstbistum Eichstätt wird 8 Frauen und 1 Mann der Hexenprozeß gemacht. - Der katholische Feldherr Johann T’Serclaes von Tilly (63) erobert die pfälzische Hauptstadt Heidelberg. - Die Jesuiten in Neumarkt arbeiten als Militärseelsorger. - In Weiden übernachten 1.000 ausgezeichnet schöne Kürassiere unter Herzog von Holnstein ein. - Der römische Jesuitenstudent, würzburger Magister der Weltweisheit, für seine Engagement in der Gegenreformation verehrte und für die Hexenverfolgung gefürchtetete bamberger Weihbischof Friedrich Förner (52) versucht an der bamberger Kunigunde Kretz (--) einen Exorzismus anzuwenden. Kunigunde stirbt aber noch vor der Tortur in der Büttelstube. - In Nürnberg wird der in Köln geborenen Maler, Kupferstecher, Drucker und Verleger Peter Isselburg (42) vom Rat der Stadt Nürnberg wegen Schmähschriften ernsthaft verwarnt und flieht nach Bamberg. - Im oberpfälzischen Sulzbach wird der pfalzsulzbacher Pfalzgraf-Herzog Christian August von Wittelsbach (St) geboren. - In Nürnberg hat die banco publico Einlagen von 700.000 Gulden. - 6.000 katholische kaiserliche Kosaken alias Polen werden in Fürth einquartiert. Obwohl ihnen von der Stadt Fürth Verpflegung gestellt wird ziehen sie plündernd durch die Stadt und die Umgebung. - In Nürnberg findet ein Hexenprozess gegen den der Zauberei verdächtigten nürnberger Sixt Kuhn (--) statt, der danach geköpft und verbrannt wird. - In Nürnberg wird der Bauernpranger auf dem Markt aufgebaut. - In Regensburg tötet der Diener Petrus Plag (--) seinen Dienstherrn Johann Georg von Pöllnitz (45) einen kursächsischen Politiker, mit einem Messer. Dem geständigen Täter wird zunächst die Mordhand abgehackt und auf einer Bühne vor dem Rathaus eine Woche später der Kopf, der mit dem Messer auf der Steinernen Brücke aufgespießt ausgestellt wird. - In Nürnberg wird ein hölzerner Pranger mit Halseisen alias Bauernpranger auf dem großen Markt für diejenigen aufgestellt, die Lebensmittel zu billig oder zu teuer verkaufen oder Kupfergeld nicht nehmen. - In Neumarkt sind Christoph Friesl, Eisenreich, Hagen und Johann Heber Bürgermeister. Georg Ulrich Eisenreich wird bis 16 28 Schultheiß. - Der bayerische Herzog Maximilian von Wittelsbach Bayern (St) (49) erlässt ein Edikt zur General- und Spezialinstruktion über den Hexenprozeß. - Graf Wilhelm von Fugger zu Kirchberg und Weissenhorn wird Vitztum in Amberg und wird von Lorenz Wensing, Herr zu Alten Preysing abgelöst. - In Amberg wird in der amberger Frauenkirche der katholische Gottesdienst eingeführt und ein Fronleichnamszug organisiert. - In Nürnberg kauft Philipp Jakob Tucher (55) Reichslehen in Almoshof. - In Hemau kommt Schloß Laufenthal im Besitz von Simon von Labrique (--). - In Nürnberg stellen die Antorfer Boten, die die Strecke nach Antwerpen bedienen, wegen ihren Dienst nach dem Kampf mit dem kaiserlichn thurn und taxis Postverwalter Hans Georg Haid (--) ein. - In Neumarkt wird Hans Jakob Seltern (--) neumarkter Schultheiß. - In Deining Kleialfalterbach lassen die Calvinisten die Kirche eingehen und sie als Heustadel nutzen. - In Altdorf erhebt der katholische Kaiser Ferdinand II von Habsburg (St) (40) die protestantische nürnberger Akademie in Altdorf für 25.000 Gulden und gegen die Verpflichtung der Stadt Nürnberg aus der Protestantischen Union auszutreten heimlich zur Universität Aldorfina, wodurch das Institut auch Doktortitel in Medizin, Philosophie, Theologie, Jura und den Künsten vergeben darf. Damit der Handel nicht auffliegt, wird das Gründungsdatum in das Folgejahr verlegt. - Der in Neumarkt geborene Feldscher alias Wundarzt Konrad Rummel (25) alias Rhumelius von Graf Ernst von Mansfeld (--) wird von Graf Franz Albert von Sachsen Lauenburg (--) übernommen.

1621 In der Oberpfalz enden alle Kriegshandlungen erst einmal für mehr als ein Jahrzehnt. Sie verlagern sich in die Mitte und den Norden Deutschlands, dafür beginnen Truppendurchzüge. - Weil sich der katholische bayerische Herzog Maximilian von Wittelsbach Bayern (St) (48) von der neumarkter Bevölkerung verraten und hintergangen fühlt, macht er Neumarkt zu einer Kaserne bzw seiner Garnisonsstadt, deren Bewohner nur noch seine Soldaten beherbergen und mit Lebensmitteln versorgen dürfen. - Im katholischen Fürstbistum Eichstätt wird acht Frauen und einem Mann der Hexenprozeß gemacht. - In Neumarkt wird der in Neumarkt geborene und in Heidelberg studierte Arzt Konrad Rummel (24) alias Rhumelius Feldscher alias chirurgischer Wundarzt von Graf Ernst von Mansfeld (--). - .Im katholischen Fürstbistum Eichstätt wird 8 Frauen der Hexenprozeß gemacht. Barbara Reuter wird erst nach 7 Jahren auf dem Scheiterhaufen verbrannt. - Trotz bayernweiter katholischer kurfürstlicher Gegenreformation bleibt die Herrschaft Wolfstein Sulzbürg eine evangelische Enklave. - Der im pfalzgräflichen Jagdschloss Deinschwang bei Neumarkt geborene calvinische Friedrich V von Wittelsbach (St) (25) verheiratet mit der englischschottischen Prinzessin Elisabeth Stuart (25), Enkelin von Maria Stuart, flieht in die Niederlande ins Exil. - Die geschlagenen pfälzischen Truppen ziehen sich in die Oberpfalz zurück und werden vom aus Belgien stammenden katholischen Heerführer Johann T’Serclaes von Tilly (62) verfolgt. - Das neumarkter Fähnlein ist unter Führung des privaten Kriegsunternehmers, unehelichen und katholisch aufgezogene und wegen Erbstreitigkeiten zu den Protestanten übergelaufenen spanischluxemburger Statthaltersohn Söldnergeneral Graf Ernst von Mansfeld Ernst von Mansfeld (41), der bei Waidhaus den katholischen Feldherrn Johann T’Serclaes von Tilly (62) aufhält. Zwei neue Regimenter unter Oberst Schlammersdorf mit 1.000 Musketieren und Oberst Pöblis werden in der Oberpfalz angeworben. Für die Truppen von Oberst Schlammersdorf bezahlt die Stadt Neumarkt und seine Umgebung 3.500 Gulden. Die Stadt Neumarkt wird Laufplatz und Musterplatz für die Soldaten. Graf Ernst von Mansfeld (--) beendet Verhandlungen zum Kaiser überzulaufen, erpresst von der Stadt Neumarkt 6.000 Gulden, zerstört das Schützenhaus und marschiert in die Rheinpfalz. Der Seitenwechsel hätte das Ende des Krieges bedeutet. Kaiser Ferdinand II von Habsburg (St) (40) überträgt seinem Schwager, dem bayerischen Herzog Maximilian von Wittelsbach Bayern (St) (48), die Kurwürde, woraufhin dieser aufbricht die Oberpfalz zu erobern und dabei von Amberg aus nach Neumarkt zieht und die Stadt Neumarkt besetzt. Der neue bayerische Kurfürst Maximilian von Wittelsbach Bayern (St) (48) lässt die Gegend um Neumarkt entwaffnen. Sein jesuitischer Militärpfarrer Johann Einslein hält in der neumarkter Pfarrkirche den ersten katholischen Gottesdienst. Die zwei in Neumarkt stationierten Jesuiten bekehren bis Weihnachten 80 Personen zum Katholizismus. - Vorübergehende Talphase der Hexenverfolgung im katholischen Fürstbistum Eichstätt. - Die katholischen Truppen von General Graf Cratz von Scharfenstein (bei Wiesbaden) lässt seine katholischen Truppen auf dem Rückmarsch von Nürnberg plündernd durch die Oberpfalz ziehen, wo sie u.a. Etzelwang plündern, auf offenen Felde vergewaltigen und die Bauernhäuser anzuzünden drohen, falls man ihnen nicht zu Willen ist. - 80 Kommunikanten in Neumarkt. - Kaiser Ferdinand II von Habsburg (St) (40) zwingt die Stadt Nürnberg zum Austritt aus der protestantischen Union. - Der calvinische ansbacher Markgraf Joachim Ernst von Zollern (St) (38) mit Sophie von Solms Laubach verheiratet, distanziert sich von den protestantischen Alliierten, da er für den Ausbruch des 30 jährigen Krieges mitverantwortlich gemacht wird. - In Nürnberg wird eine öffentliche Bank Banco Publico zum Kamp gegen Wipper und Kipper eingerichtet, wofür auch ein neues Amt, das des Marktvorstehers eingeführt wird. Der nürnberger Marktvorsteher Bartholomäus Viatis (83) hat diese Gründung angeregt hat, die als städtische Girobank, bargeldlosen Zahlungsverkehr mit Handelspartnern ermöglicht, und über die nürnberger Kaufleute Geld einlegen und all ihre Geschäfte über mehr als 200 Gulden abwickeln müssen, so wie in Amsterdam, Hamburg und Venedig. Die gesetzlichen Grundlagen stammen von Andreas III Imhoff (--). Der Rat holt die nürnberger Börse vom Herrenmarkt in das Rathaus, wo ein eigenes Bancoamt aus zwei Ratsmitgliedern, zwei Juristen und den Marktvorstehern die Überwachung übernimmt, wodurch sich die Stadt auch problemlos an den Einlagen vergreifen kann, was sie auch gelegentlich tut. - Der neumarkter Bürgermeister Borcke wehrt sich gegen die Einquartierung von 700 Reitern und erklärt es gäbe keinen Platz, da die Stallungen größtenteils verbaut seien. - In Nürnberg wird der Rat der Stadt im Sommer mit einem lateinischen Traktat bedroht, weshalb der Stadtrichter Endres Tucher von Simmelsdorf eine Untersuchung anordnet. - Der Söldnergeneral Graf Ernst von Mansfeld (41) flieht über Nürnberg, Windsheim und Rothenburg. Sein katholischer Verfolger Feldherr Johann T’Serclaes von Tilly (62) verwüstet zehn Tage lang die Umgebung von Nürnberg. - Urbaniritt in Nürnberg. - Im kampflos von bayrischen Truppen übernommenen Amberg beginnen die begleitenden feldgeistlichen Jesuiten unter Pater Johann Einslin und danach Christoph Steber und Georg Ernst von Ingolstadt kommend mit der Bekehrung der Ketzer alias ihrer Missionarsarbeit und errichten ein Kollegium. Die Truppen gründen eine Garnison. Eine Militärselsorge wird eingerichtet. Zwei Jesuiten werden nach Neumarkt abkommandiert. - Im Oktober quartiert der protestantische General Graf Ernst von Mansfeld Ernst von Mansfeld (41) seine Truppen in Feucht ein. - Die Stadt Nürnberg verlässt die Protestantische Union. Den Jesuiten wird das Schloss zugewiesen. Die Hofkapelle, die als Pferdestall genutzt wird, übernehmen sie als katholisches Gebetshaus. - In Neumarkt sind Hagen und Johann Heber Bürgermeister. - Der lutherische waldsassener Forstmeister Christoph Bernhard von Schlammerstorf erhält nach der Ächtung seines Bruders Balthasar Jakob von Schlammerstorf zu Hopfenohe die Hofmark Hopfenohe übertragen. - In Amberg  wird der im Vorjahr nach Breslau geflohene calvinistisch protestantische Gastwirt Christoph Bayerschmid (--) bis zur katholischen Besetzung Ambergs wieder amberger Posthalter der protestantischen Post, wodurch er den Amtsposttransport wieder aufnimmt und sogar eine Postverbindung zum protestantischen böhmischen Feldlager einrichtet. Protestantische Mansfelder Truppen töten einen seiner Postillione bei Vohenstrauß, der als Ausweispapier einen vom protestantischen General Graf Ernst von Mansfeld Ernst von Mansfeld (41) unterschriebenen Geleitsbrief mit sich führt, den sie aber für gefälscht halten. 

1620 Bei der Schlacht am Weißen Berg vor Prag im Novemberg verliert das 13.000 Mann starke calvinische geführte böhmische Heer mit seinem Befehlshaber, dem calvinischen neumarkter Statthalter Christian von Anhalt (51) gegen die anstürmenden 39.000 katholischen Truppen von Befehlshaber bayerischer Herzog Maximilian von Wittelsbach Bayern (St) (47). - In Pilsach wird Otto von Loefen (--) mit den Gütern in Eschertshofen belehnt. - Der Jesuitenpater und herzögliche Beichtvater Drexel begleitet den bayerischen Herzog Maximilian von Wittelsbach Bayern (St) (47) Christian von Anhalt (51) fällt wie sein Landesherr, der calvinische pfälzer Kurfürst und böhmische König Friedrich V von Wittelsbach (St) (23) alias Winterkönig unter die Reichsacht. 22 böhmische Adelige und 5 deutsche protestantische Adelige werden exekutiert. Der katholische Obristleutnant Graf Gottfried Heinrich von Pappenheim (26) wird schwer verwundet und überlebt nur, weil er unter seinem toten Pferd nicht erfriert. - Höhepunkt der Hexenverfolgung im katholischen Fürstbistum Eichstätt unter dem berüchtigten Hexenbischof, dem jesuitischen eichstätter Fürstbischof Johann Christoph von Westerstetten (58). - Johann Albrecht von Wolfstein (46) verheiratet mit Anna Sophie von Mansfeld Arnstein (56) stirbt kinderlos in Crailsheim. - Die Schwägerin des verstorbenen Pfalzgrafen Friedrich von Vohenstrauß Anna Maria von Liegnitz stirbt in Weiden. Zur Beerdigung erscheinen Pfalzgraf Herzog August von Wittelsbach Sulzbach, Pfalzgraf Herzog Johann Friedrich von Wittelsbach Hiltpoltstein, Pfalzgraf Herzog Georg Otto und Pfalzgräfin Sabina, der liegnitzer Gesandte, der parksteiner Landrichter Georg Peter von Sazenhofen, der Pfleger von Flossenbürg Hans Joachim von Warnstett. Weitere Teilnehmer sind der neuburger Hofjunker Hans Thoma von Bertoltshofen (Oberviechtach), Hans Assmus von Preising (Döllnitz) der parksteiner Landrichter Hans Christoph Raiser, der sulzbacher Landrichter Freiherr Marschall Wolf Philipp von Brandt auf Burg Neidstein, Rittmeister Hans Jakob Hundt (Püchersreuth), der neuburger Hofmeister Wilhelm von Schlammersdorf (Eschenbach), Hans von der Grün aus Amberg, Hans Fabian von Schirnding, der burgthanner Kammerjunker Hans Georg von Mussloe, Wolf Wilhelm von Kreut, Christoph Philipp von Sazenhofen (Püchersreuth), Caspar Friedrich Pellkofer, Erdmann von Warnstett (Rupprechtstein) Veit Hans Sauerzapf, Wolf Heinrich von Trautenberg, Hans Paulus Schlaher von Röthenbach, Hans Adam von Sparneck. - In Ingolstadt werden Margarethe Schwarz und Anna Lorentzi und ihre drei Kinder der Hexerei angeklagt. Margarethe Schwartz wird freigelassen und Anna Lorentzi lebenslänglich ins Spital in Ingolstadt eingesperrt, wo auch ihre Kinder erzogen bzw in die Lehre gehen. - Der bayerische Herzog Maximilian von Wittelsbach Bayern (St) (47) enteignet die Familie der Ritter von Wildenstein, deren Güter er dem katholischen Truchsess Eytel Hanns von Höfingen verlehnt. - Englische Soldaten führen das Tabakrauchen in Deutschland ein - In Nürnberg werden massenhaft Pasquillen alias Schmähschriften über das Finanzgebaren des Rates der Stadt besonders was den Neubau des Rathauses betrifft in Umlauf gebracht. - In Eichstätt wird die in Wemding geborene eichstätter Kochmichelswirtin in der Rosensgasse Eva Hohenschild (36),verhaftet, wegen Hexerei angeklagt und von Hexenkommisaren verhört. Der eichstätter Scharfrichter alias Löw M Mathes findet auf ihrer linken Hüfte ein weißliches Hexenmal. Der Besitz von 400 Gulden wird eingezogen. Eva Hohenschild wird verschärft befragt alias gefoltert, denunziert 56 Personen, gesteht Teufelsbuhlschaft alias Sex mit dem Teufel und Schadenszauber, wird mit dem Schwert hingerichtet und auf dem Scheiterhaufen verbrannt. Sie hat außer einer vorehelichen unehelichen im Haus lebenden Tochter keine Kinder während ihrer 16 jährigen Ehe mit dem Gastwirt Michael Hohenschild alias Kochmichel. - In Nürnberg geht Joachim von Sandrart (09) zum in Köln geborenen Maler, Kupferstecher und Verleger Peter Isselburg (40) in die Lehre. - In Nürnberg wird der alkoholkranke nürnberger Stadtwerkmeister Jacob Wolff junior vom Rat der Stadt Nürnberg wieder eingestellt, ihm das Vollsaufen verboten und seine Frau mit der Kontrolle beauftragt. - In Regensburg errichtet der Rat der Stadt mit landesherrlichem Privileg für Weizenbier ein Weißbräuhaus in der Weißbräuhausgasse 2. - In Nürnberg tagt die Protestantische Union. - Peter Paul Rubens (43) malt den Höllensturz des Teufels durch den heiligen Michael. - Freiherr von Preysing (--) wird erster bayerischer Vitztum in Amberg. - In Deining verkauft Michael Liedl das Rittergut an Sigismund Theophus Richius. - Balthasar Jakob von Schlammerstorf zu Hopfenohe ist Oberst in der Schlacht am Weißen Berg. - In Eichstätt sind beim Verhör der in Eichstätt geborenen kinderlosen Bäckersfrau Hexe Kunigunde Sterzl (76) aus der eichstätter Ostenvorstadt die Hexenkommissare D. Leythin, M. Haasen und M. Hanns anwesend. Kunigunde Sterzl (76)  wird nach 72 Tagen Haft, 29 Verhörtagen und 3 Tagen mit schweren Folterungen, bei denen sie 53 Frauen und 6 Männer der Hexerei bezichtigt, öffentlich vom Nachrichter alias Scharfrichter Matthias Hörmann auf dem Galgenberg enthauptet und verbrannt. Der Blutrichter bestätigt bei gleicher Gelegenheit den Tod der Hofratsfrau Helena Schneck, der eichstätter Apothekersfrau Barbara Frey und der Weinwirtin und Garköchin Eva Hohenschild aus der Rosengasse. - In Eichstätt werden an 9 Gerichtstagen neben anderen Todeskandidaten 24 Frauen und ein Mann wegen Hexerei hingerichtet. - In Altdorf siedelt sich der Drucker Balthasar Scherff dauerhaft an. - Der in Ingolstadt jesuitisch erzogene König von Böhmen, Ungarn und Kroatien und Erzherzg von Österreich Ferdinand von Habsburg (St) (42) schwört in Böhmen die Rekatholisierung einzuleiten und den Katholizismus als einzige erlaubte Konfession durchzusetzen. - In Regensburg wird in der Schwarze Bären Strasse 6 ein städtisches Weißbierbrauhaus eröffnet. - In Nürnberg pumpt das vierte Rad der Almosmühle in der Mühlgasse am Fischbach, die eine Mahlmühle ist und als Getreidespeicher dient und dem städtischen Almosenpfleger untersteht, Brunnenwasser in den Rathausbrunnen, der bis dahin nur durch eine Lochwasserleitung alias unterirdischen Wassergang von der Burg gespeist wurde. - Der bayerische Herzog Maximilian von Wittelsbach Bayern (St) (47) gründet den Hofkriegsrat. - Lotto wird in Italien erfunden. - In Haimburg wird die Burg Haimburg von katholischen bayerischen Truppen besetzt. - In Nürnberg gibt Fortunatus Ried ein Konzert im Gasthaus Zur goldenen Gans Winklerstrasse 15. - In Nürnberg endet die Ära  der feuervergoldeten, rechteckigen, truhenförmigen Schmuckkästchen des Goldschmied Michel Mann (--), der seine Preziosen immer mit einem M bezeichnet hat. Sein Bruder und diverse andere Goldshmiede kopieren seine Schmuckkästchen, die mit einem Schlüssel verschlossen werden können, ohne Signatur. - In Amberg  ist der calvinistisch protestantische Gastwirt Christoph Bayerschmid (--) amberger Posthalter ist, der den neubefohlenen Ausbau der Amtspoststrecke  nach Prag durchführt und sich im November sogar selbst auf den Weg nach Prag macht, um ein Schreiben des calvinischen pfalz zweibrückener Pfalzgraf Johann II von Wittelsbach Zweibrücken (St) (36) an seinen Dienstherrn. den neuen böhmischen König Friedrich V von Wittelsbach (St) (24) nach Prag zu bringen, mit dem er nach der Schlacht am Weißen Berg nach Breslau flieht. - In Lutzmannstein 6 km nordöstlich von Velburg beauftragt Hans Veit Stiebar (--) seinen Pfleger xxx (--) auf der Burg Lutzmannstein 6 km nordöstlich von Velburg bei Anzeichen von feindlichen Truppen Kanonenschüsse abzugeben, damit sich alle auf Schloss Lutzmannstein alias Burg Lutzmannstein in Sicherheit bringen, wo die Burgtorwache auf zwei Mann verstärkt wird. - In Nürnberg wird der neue nürnberger Baumeister, Steinmetz und Karthograf Hans Bien (29) nach seiner Wanderschaft ua nach Italien vereidigt. - In Dietfurt Ottmaring stirbt der Hauptpfleger auf der eichstätter Willibaldsburg xxx Rieter von Kornburg (--), aus einer eigentlich nürnberger Patrizierfamilie, im größeren Ottmaringer Schloß, das dieser von der hirschberger Pflegerwitwe Euphrosine von Donneck (--) gekauft hat. - Der in Neumarkt geborene erbitterte katholische Propagandist Caspar Schoppe (44) Scioppius vertreibt seine Schrift Examen Der Recepten und Medicamenten / so etliche Politische Medici vor die Böhmische Kranckheit oder Fieber geordnet . Notwendige Artztung / der zuvorhin vor lengstan- und auffgestochenen Pestilentzischen Gifft- und Bluttrieffenden Blatter und Eyterbeulen dess verfluchten Antichristischen Bapsthumbs, in der er den Protestantismus als Böhmische Krankheit und Antichristliches Papsttum verdammt. - In Altdorf verlässt der nürnberger Juristensohn und Diplomatensohn Georg Achatz Heher (19) die protestantische Akademie Altdorf Altdorfina alias Norica alias Nürnberg und begleitet seinen Vater, den Diplomaten Georg Heher (--) den Vertreter der evangelischen Städte des Schwäbischen Kreises an den Hof des katholischen Kaiser Matthias von Habsburg (St) (63) nach Wien. - In Amberg erbt Hans Michael von Loefen (--) den Landsassensitz Hofmark Ebermannsdorf später Schloß Ebermannsdorf 8 km südöstlich von Amberg vom seinem verstorbenen Vater Michael von Loefen (--).

1619 In Neumarkt lässt der neuen böhmische König Friedrich V von Wittelsbach (St) (23) eine protestantische Posthalterei mit Personal einrichten, dazu auch in Kastl. - Der in Neumarkt geborene lutherische Amtmannssohn Caspar Schoppe (41) Scioppius, der 15 97 nach seiner Konversion zum katholischen Glauben einer der schärfsten Propagandisten der Gegenreformation geworden ist, ruft von Pavia aus in seiner kriegshetzerischen Schrift  ... Classicum belli sacri alias Klassischer Heiliger Krieg zum totalen Krieg gegen die Protestanten auf und veröffentlicht danach Zum Regions Kriege Inn Teutschlande welchen unlangst der eifrige Catholische hochtreue Raht des Hauses Oesterreich Caspar Scioppius gemacht und durch gantz Europam hören lassen .. Erneuert un gebessert. - Im katholischen Fürstbistum Eichstätt wird sieben Frauen der Hexenprozeß gemacht. - Der katholische Kaiser Matthias von Habsburg (St) (62), der gleichzeitig böhmischer König ist, stirbt. Der im pfalzgräflichen Jagdschloss Deinschwang bei Neumarkt geborene calvinische pfälzer Kurfürst Friedrich V von Wittelsbach (St) (23) verhandelt in Neumarkt durch seinen kurpfälzischen calvinischen Hofrat Christoph von Dohna, dem Ehemann von Gräfin Ursula von Solms Braunfels (St) (25) mit den Böhmen und lässt sich von ihnen gegen den Willen anderer protestantischer Kurfürsten zum böhmischen König wählen. Die Böhmen holen ihren neuen König von Waldsassen mit einer 18 spännigen Kutsche ab. Der neue Kaiser Ferdinand II von Habsburg (St) (40) will auf die böhmische Königswürde nicht verzichten. Der calvinische pfälzer Kurfürst und neue böhmische König Friedrich V von Wittelsbach (St) (23) Oberhaupt der Protestantischen Union sucht vergeblich Unterstützung bei seinem Vetter, dem bayerischen Herzog Max von Wittelsbach Bayern (St) (46), dem Oberhaupt der Katholischen Liga durch den pfälzer Schultheiß Barcke in München. Kaiser Ferdinand II von Habsburg (St) (40) verspricht erfolgreich seinem Schwager dem bayerischen Herzog Max von Wittelsbach Bayern (St) (46) die bayerische Kurfürstenwürde und eine Gebietserweiterung. - In Nürnberg werden alle protestantischen Fürsten auf Rat des Kanzler Christian von Anhalt (51) des in Neumarkt Deinschwang geborenen Oberhaupts der Protestantischen Union und böhmischen Königs Friedrich V von Wittelsbach (St) (23) zu einer Beratung eingeladen um den sächsischen Kurfürsten Johann Georg und andere protestantische Fürsten zur Unterstützung zu bewegen, der aber nicht einmal einen Gesandten schickt. Die anwesenden Fürsten beschließen Friedrichs rheinische Gebiete während seiner Abwesenheit zu sichern. - Eine Abordnung von 100 neumarkter Bürgern versucht vergeblich den Rat der Stadt Nürnberg zu überreden, ein Bittschreiben den lutherischen Glauben wieder ausüben zu dürfen dem calvinische pfälzer Kurfürst und neuen böhmischen König Friedrich V von Wittelsbach (St) (23) zukommen zu lassen, während die Protestantische Union über die Unterstütztung des neuen böhmischen König Friedrich V von Wittelsbach (St) (23) berät. In der Bittschrift erbitten sie die Abschaffung der calvinischen Kirchendiener in der Stadt Neumarkt, in der alle Kirchen calvinisch sind. Sie bitten um das Recht auf eigene Kosten einen lutherischen Pfarrer anstellen zu dürfen und beim Abendmahl Oblaten empfangen zu dürfen. Die Bittschrift ist vom nürnberger Syndikus Schmied verfasst. Der neumarkter Bürgermeister Jobst Stromer verliest die Schrift vor dem Rat der Stadt Neumarkt, der sich nicht dazu äußern will. Der neumarkter Syndikus meldet erbost das Vorhaben seinem Dienstherrn, dem neumarkter Statthalter Christian von Anhalt (51). - Georg Sigismund Senft besitzt Pilsach. - Der Reichshofrat Graf Gottfried Heinrich von Pappenheim (25) beginnt unter dem neuen politisch inaktiven, gichtkranken und der Zersteuung des Hoflebens zugeneigten Kaiser Ferdinand II von Habsburg (St) (38) eine militärische Laufbahn. - In Nürnberg heiratet der Briefmaler Paulus Ammon die Witwe und Goldspinnerin Apollonia Karg und ist im Ämterbüchlein eingetragen. - In Altdorf wird das Stück Melancholicus an der Schulbühne der Academia Altdorfiana oder Academia Norica aufgeführt. - Die Jesuiten werden aus Böhmen, Schlesien, Mähren und Ungarn vertrieben. - Graf Reinhard von Solms (St) (--) ist amberger Landrichter. - Der neue böhmische König Friedrich V von Wittelsbach (St) (23) kommt zu Korrespondenzen der Lutherischen Union nach Nürnberg. - In Nürnberg behauptet ein selbst erwählter Prophet das Todesdatum von Kaiser Matthias von Habsburg (St) (62) voraussagen zu können und wird vom Rat der Stadt aus der Stadt Nürnberg verwiesen, woraufhin er nach Fürth zieht und dort mit seinem Unwesen fortfährt. - In Nürnberg wird auf der Insel Schütt ein Schnellgalgen für Söldner, die sich an den Armen vergreifen, aufgestellt. - Der nürnberger Organist Sigmund Theophil Staden (12) wird vom in Cölln geborenen Markgraf Christian von Zollern Brandenburg Bayreuth (St) (38) zu einer Orgelweihe mit dem köstritzer Heinrich Schütz (34), dem eisenacher Michael Prätorius (50) und der hallenser Samuel Scheidt (32) in die Residenz nach Bayreuth eingeladen. - In Nürnberg stirbt der alkoholkranke nürnberger Stadtwerkmeister Jacob Wolff junior. - Der in Neuburg geborene jüngste pfalzneuburger Pfalzgraf und Herzogsohn Johann Friedrich von Wittelsbach (St) (36) bezieht seine Residenz Hilpoltstein. - Hans Friedrich Fuchs von Wallburg, der Sohn von Sabina von Gumppenberg und Enkel von Catharina von Aufseß mit Starmmburg Winklarn wird Landmarschall der Oberpfalz. - In Nürnberg nimmt der Meistersinger und Schuhmacher Michael Rolck, verheiratet mit der Bäckerswitwe Drothea Maier unregelmäßig an Singschulen auf. - In Nürnberg erscheint ein Wochenzeitung. - In Nürnberg wird der in Nürnberg geborene sebalder Organist Johann Staden (38) zu Markgraf Christian von Zollern Brandenburg Kulmbach Bayreuth  (St) (38) zu einer Orgelweihe nach Bayreuth eingeladen. - In Regensburg ist der Salzstadel an der Steinernen Brücke überfüllt. Die Balken brechen und das Gebäude neigt sich Richtung Donau. - In Nürnberg wird die Wöhrdertor Bastei an der Beckschlagergasse errichtet. - In Batzhausen und Eichenhofen wird erst zwei Jahre nach dem Baefehl der evangelische Pfarrer durch einen katholischen Pfarrer ersetzt. - In Regensburg besichtigt der wandernde französische Philosoph und Söldner in der katholischen bayerischen Armee Renee Descartes (23), der drei Jahre zuvor an der Pariser Academie für junge Adelige einen Lehrgang in Fechten, Reiten, Tanzen und gutem Benehmen absolviert hat, das Arbeitszimer des Astronomen Johannes Keppler (48), wonach er eine universale Methode zur Erforschung der Wahrheit entwickelt.

1618 Beginn des 30-jährigen Krieges und Beginn einer Hyperinflation. - Im katholischen Fürstbistum Eichstätt wird 17 Frauen und 4 Männern der Hexenprozeß gemacht. Kunigunde Pronner aus Berching wird nach 136 Tagen Haft auf dem Scheiterhaufen hingerichtet. - Prager Fenstersturz, bei dem drei katholische Landesbeamte aus dem Fenster des prager Rathauses geworfen werden. - Die englische Prinzessin Elisabeth Stuart (22) hetzt mit den Worten Ich will lieber mit einem König Sauerkraut essen, als mit einem Kurfürsten Gebratenes ihren Ehemann, den calvinischen pfälzer Kurfürst Friedrich V von Wittelsbach (St) (22) in den Krieg. - In Nürnberg hat die Sandmühle alias Drahtziehermühle auf der Kleinen Insel Schütt später Hintere Fischergasse 3 und flußbegradigt nur noch 10 der ursprünglich 18 Mühlräder, ist aber immer noch die größte städtische nürnberger Getreidemühle. - In Fürth ist der evangelische Gottesdienst so unbeliebt, dass Pfarrer Paulus Sartorius die Kinder mit Geldgeschenken und Pfeffernüssen locken muss. - Der kurpfälzische Hofrat Christoph von Dohna, der Ehemann von Gräfin Ursula von Solms Braunfels (St) (24) verkündet die offene Kandidatur von dem im pfalzgräflichen Jagdschloss Deinschwang bei Neumarkt geborenen calvinischen pfälzer Kurfürst Friedrich V von Wittelsbach (St) (22) zum böhmischen König, und somit des Teils im HRR, das als Hausmacht der katholischen Habsburger gilt und in der Prag die katholische kaiserliche Residenz von Kaiser Matthias von Habsburg (St) (61) steht, der noch böhmischer König ist. Der pfälzer Kurfürst Friedrich V von Wittelsbach (St) (22) ist Führer der Protestantischen Union und unterstützt offen die böhmischen Rebellen gegen den katholischen Kaiser Matthias von Habsburg (St) (61). - 2. höchstes Maximum der Hexenverfolgung im katholischen Fürstbistum Eichstätt. - Das für Pastorenwitwenwohnungen genutzte nürnberger Klarissenkloster wird in ein Leihhaus umgewandelt. - In Velburg werden im Kirchenbuch neben Taufen Ehen verzeichnet. - In Nürnberg gibt der englische Dramatiker und Theaterschauspieler Robert Brown (55) ein Gastspiel im Mai. - In Salzburg wird am fürsterzbischöflichen Hof von Max Sittich von Hohenheim eine italienische Oper aufgeführt. - Sebastian von Rotenhan ist Burggraf auf der Ganerbenburg Rothenberg. - In Neumarkt steht ein Schützenhaus bei dem Vorthelschießen alias Preisschießen veranstaltet werden. - In Nürnberg wird der altdorfer Zimmermannssohn Johannes Saubert der Ältere (26) zum Professor der Theologie ernannt. - In Nürnberg wird eine Kleiderordnung für die 6 Stände in der Stadt erlassen. Der erste Stand sind die Patrizier, der zweite Stand die Großkaufleute mit Genanntenrang, der dritte Stand die Kleinkaufleute mit Genanntenrang und Handwerksherrn des Rats, der vierte Stand Kaufleute ohne Genanntenrang und Handwerker mit Genanntenrang, der fünfte Stand die Krämer und Handwerker und der sechste Stand die Gesellen und Dienstboten. - In Nürnberg stirbt der nürnberger Spätrenaissancegoldschmied und Zeichner Christoph Jamnitzer (55), der Schöpfer des Jamnitzer Mohrenkopfpokals. - In Nürnberg richtet der nürnberger Patrizier Holzschuher ein Leihhaus alias Monte di pieta, Domus Pietatis im ehemaligen Clarakloster mit Wohnungen für die Beamten ein. - In Neumarkt ist Georg Haumer Schultheiß. - In Sulzbach wird die mittelalterliche Burg abgebrochen und zu einem Renaissanceschloss umgebaut. - Hans Friedrich Fuchs mit Stammburg Winklarn wird Pfleger von Waldmünchen. - In der Fürstpropstei Ellwangen werden etwa 10 Hexenprozesse geführt. - In Neuburg an der Donau bittet der gundelfinger Bürgermeister mit seinem Stadtschreiber vergeblich um die Rücknahme der Entlassung der calvinischen Prediger. - In Amberg fällt die jährliche Bürgermeisterwahl aus. - In Schmidtmühlen wird in der Ortsmitte der Gasthof Zum goldenen Lamm als Tanzhaus mit dem Espachsaal eröffnet. - Der Sohn von Friedrich Thomas Senfft von Pilsach (--) Michael Albrecht Senfft von Pilsach wird geboren. - In Nürnberg gibt es den Lautenmacher Hans Gerlein (--) in der Kotgasse Nr 130 alias Brunnengasse aus der nürnberger Lautenmacherfamilie Gerle. - In Nürnberg hat der Taxis Post Dienst die wöchentlichen Verbindungen nach Frankfurt, die 1,5 Tage dauern, seit der Eröffnung drei Jahre zuvor auf zweimal wöchentlich verdoppelt. - In Nürnberg fährt, nachdem die Verlegung der kaiserlichen Residenz von Prag nach Wien abgeschlossen ist, die kaiserliche Reichspost mit Ordinarien alias kaiserliche Boten alias Postboten auf Befehl von Lamoral von Taxis (61) nicht mehr nach Prag, sondern nur noch nach Wien, wodurch die aufgegebenen Poststationen alias Pferdewechselstationen, die die Pferde gegen eine festgelegte Gebühr stellen, aufgegeben werden und auf die neue Postroute Nürnberg~Regensburg~Wien verlegt werden. Dort herrscht Streit, wer diese neuen Pferdewechselstationen wo betreiben darf, weshalb der Postverkehr nicht reibungslos funktioniert, was der Organisator Generalreichspostmeister Johann von den Birghden (35), der in Frankfurt sitzt, abstellen soll. Ab Regensburg führt die Route rechts der Donau über Pfatter nach Straubing. Die Stationen Waldmünchen, Bruck, Rötz und Kürn werden zB nach Pfatter, Straubing, Straßkirchen und Plattling verlegt. - In Daßwang wird erst ein Jahr nach dem Befehl der evangelische Pfarrer durch einen katholischen Pfarrer ersetzt. - In Mülhausen verkauft der katholische Wolfgang Reicharter (--) Burg Wappersdorf an den seligenportener Klosterrichter Wilhelm Ehrenreiter (--).

1617 In Eichstätt erbauen die Jesuiten  eine eigene Kirche, die Schutzengelkirche. - Im katholischen Fürstbistum Eichstätt wird 15 Frauen und 2 Männern der Hexenprozeß, mit der Todesstrafe auf dem Scheiterhaufen gemacht. - In Nürnberg beendet der Scharfrichter Meister Franz Schmidt (65) seine unehrliche Arbeit als Scharfrichter, lässt sich durch den Rat der Stadt Nürnberg wieder ehrbar machen und eröffnet eine Wundarztpraxis in der Oberen Wörthstrasse 10. - In Amberg erlaubt der im pfalzgräflichen Jagdschloss Deinschwang bei Neumarkt geborenen calvinischen pfälzer Kurfürst Friedrich V von Wittelsbach (St) (21) eine Weißbräugesellschaft zu gründen und Weizenbier zu brauen. - Der gegenreformatorische bamberger Fürstbischof Johann Gottfried von Aschhausen (37), wird mit jesuitischer Hilfe würzburger Fürstbischof. Im Hochsift Bamberg sterben 102 Hexen auf dem Scheiterhaufen. - In Nürnberg wird der alkoholkranke nürnberger Stadtwerkmeister Jacob Wolff junior vom Rat der Stadt Nürnberg entlassen. - Der frisch zum katholischen Glauben kovertierte Graf Gottfried Heinrich von Pappenheim (23) wird kaiserlicher Reichshofrat. - In Ingolstadt wird die Bürgermeistergattin Mayer und 23 weitere Frauen der Hexerei angeklagt. - In Nürnberg wird im Klarakloster alias Silberturmm ein Leihaus eingerichtet. - In Laaber wird die ledige Hexe und Zauberin Maria Fürter von Loch auf dem Scheiterhaufen verbrannt. - In Velburg kommt es zu einer Drillingsgeburt. - In Zeil am Main werden an neun Gerichtstagen 43 Menschen verbrannt. - In Neumarkt versucht der im pfalzgräflichen Jagdschloss Deinschwang bei Neumarkt geborene calvinische pfälzer Kurfürst Friedrich V von Wittelsbach (St) (21) die calvinische Lehre zur herrschenden zu machen, und befiehlt sie mit Gewalt durchzusetzen. Die calvinischen Prädikanten erhalten die Georgskapelle und die Kirche von St Helena und greifen schon in der ersten Predikt die lutherische Lehre so an, dass die vor der Kirche versammelte Bürgerschaft und das Landsvolk den Prädikant aus der Stadt zu prügeln droht, woraufhin ein calnistischer und ein lutherischer Prädikant aufgestellt werden. Die beiden Prediger erklären sich gegenseitig zu Ketzern und verlieren das Vertrauen des Volkes. - Der Pastor von Siegenhofen ist so arm, dass er obwohl er als Dorfbader, Schuster, Dorfmusiker, Erntehelfer und Schullehrer arbeitet, mit seiner Familie hungert. - In Neumarkt geben bis 16 21 zwei lutherische Pfarrer wegen Armut ihre Stelle auf. - Wolf Endres Stiebar ist Burggraf auf der Ganerbenburg Rothenberg. - In Herrieden missionieren die eichstätter Jesuitenpatres Melchior Wurm und Georg Moser. - In Painten/Hemau wird die der Hexerei bezichtigtigte Bäckerswitwe Euphrosina Koler mehrfach gefoltert, gesteht aber bis zum Schluß nicht. - In Nürnberg gibt es einen Hexenprozess in dem der Zauberer und Falschmünzer Georg Carl Lamprecht verbrannt wird. - In Nürnberg wird das Schallersche Anwesen zum Rathauskomplex hinzugekauft. - In Bamberg wird das Deckengewölbegemälde Himmelsgarten, das fast 600 Pflanzen zeigt, u.a. Baumwolle, Granatapfel, Tabak, Flieder, Jasmin und Goldregen und einheimische Pflanzen, fertiggestellt. - Im würzburger Dom wird verkündet, dass über 300 Hexen in diesem Frankenland und Bistum Würzburg in diesem Jahr verbrannt wurden. - In Eichstätt wird ein städtisches Waisenhaus gegründet, in dem katholisches klösterliches Pflegepersonal arbeitet. - In Nürnberg verkaufen nürnberger Büchsenmacher an das grazer Zeughaus 2.000 Pulverflaschen. - In Nürnberg richtet der kaiserliche thurn und taxis Postverwalter Hans Georg Haid (--) im Gasthaus Zum weißen Rösslein am Heumarkt alias Theresienplatz 9 eine kaiserliche thurn und taxis Postfiliale ein. wogegen sich der Rat ebenfalls nichts unternehmen traut. - In Amberg wird das Kommunbrauhaus gegründet (19 94 gibt die Schießl Brauerei auf, wodurch die 19 13 eingekaufte Brauerei Winkler Alleininhaber des Kommunbrauhauses wird und die Jahreszahl 16 17 im Hauswappen führt). - In Velburg erhält der velburger Amtmann xxx (--)  den Auftrag vom neuen pfalzneuburger Pfalzgraf Wolfgang Wilhelm von Wittelsbach (St) (39) das bemeldete Religionsexercitium einführen zu lassen, wobei aber in Daßwang im Folgejahr und in Batzhausen und Eichhofen erst zwei Jahre später der evangelische Pfarrer durch einen katholischen Pfarrer ersetzt wird. - Das Simultaneum, die Gleichstellung von evangelischem und katholischem Glauben wird nach zwei Jahren beendet. - In Altdorf distanziert sich der nürnberger  Waffenschiedssohn, Theologiestudent und Inhaber der nürnberger Dichterkrone Johannes Vogel (28) mühevoll und nach vielen Schikanen vom Sozianismus, der ua behauptet, Jesus hätte schon vor seiner Geburt gelebt. Trotzdem wird er vier Jahre später evangelischer Pfarrer an St Aegidien. - Der in Neumarkt geborene lutherische Amtmannssohn Caspar Schoppe (41) Scioppius, der 15 97 nach seiner Konversion zum katholischen Glauben einer der schärfsten Propagandisten der Gegenreformation geworden ist, betreibt von Mailand aus seine Propaganda gegen die Protestanten.

1616 Den Landschrannen wird in Niederbayern verboten weiter als Schöffen bis zu Strafsachen und der Malefizprozessordnung urteilend tätig zu sein. Niederbayern bildete die Ausnahme und widersprach kaiserlicher Gesetzgebung. - In Neuburg an der Donau wird die Gegenreformation durchgeführt. - Graf Gottfried Heinrich von Pappenheim (22) konvertiert zum katholischen Glauben. - Der bayerische Herzog Max von Wittelsbach Bayern (St) (43), erlaubt den Brauern dem Bier Salz, Wacholder und Kümmel beizumischen. - Grenzverträge betreffend das Schultheißenamt Neumarkt mit Eichstätt. - Der neumarkter Schultheiß Borke bestätigt, dass gegenseitige Beschimpfungen als Hexe üblich sind und dass den Männern am Galgen die Penisse abgeschnitten würden, die dann ins Biergehängt, den Absatz erhöhen. - In Hemau werden bis 16 17 fünf Frauen wegen Hexerei hingerichtet, wobei Magdalena Scherer die schärfste Folter ertragen muss. - Der Lebküchnersohn, Maler, Radierer und Schauspieler Hans Ammon (29) alias Peter Leberwurst wird mit dem Meisterstück Eine Nymphe hält ein Haupt in ihren Händen Malermeister. - In Zeil am Main beginnt eine Hexenverfolgung, bei der neun Frauen verurteilt und zunächst geköpft und danach verbrannt werden. - Der englische Begleiter von Elisabeth Stuart während ihrer Brautfahrt nach Heidelberg Sir Thomas Roe (35) ist Botschafter am indischen Hof und berichtet von einer Haremsdame, die sich vom Mogul beim Küssen eines Eunuchs erwischen ließ und dafür lebendig mit dem Kopf in der prallen Sonne begraben wurde. Der Eunuch wurde vor ihren Augen in kleine Stücke gehackt. Die Haremsdame überlebte nur 36 Stunden. - In Painten/Hemau wird die Bäckerswitwe Euphrosina Koler der Hexerei bezichtigt. - In Altdorf lässt der Rat der Stadt aus politischen Gründen die Schriften des sozinianistischen Medizinprofessors Ernst Soner öffentlich verbrennen, obwohl eigentlich die Akademie selbst die Zensurgewalt hat. - Der nürnberger Patrizier Paulus II Praun stirbt als Katholik in Bologna bei seiner Seidenfabrik obwohl er in Nürnberg gläubiger Lutheraner ist. - In Nürnberg beginnt der nürnberger Patrizier Eustachius Karl Holzschuher mit dem Neubau des Rathauses. - In Nürnberg veranstalten 100 Beckenknechte alias Bäckerknechte ihren jährlichen Umzug bei Hans Msder auf dem Steig mit Trommlern, Pfeifern, Geigern, Harfenspielern, Zitherspielern und der Gruppe Die bayerischen Buben mit Sackpfeifen und Schalmeien und feiern zwei Tage mit einer Braut, zwei Jungfern und den Töchtern der Meister. - In Nürnberg wird ein Vogelschießen am Gleishammer abgehalten, wobei die Grabenherren Ernst Haller von Hallerstein und Wilhelm Imhoff sen sind. - In der Fürstpropstei Ellwangen werden etwa 13 Hexenprozesse geführt. - In Amberg wird das kurfürstliche 38 x 27 m große freitragende Wagenhaus Schießlstadel erbaut. - In Regensburg beginnt die Stadt für den wiedererlangten Salzhandel mit dem Bau den Salzstadel auf dem Grund von Hans Fuchs, wobei die Nordseite mit Eichenpfählen stabilisiert und der angrenzende Bogen der Steinernen Brücke zugeschüttet werden muss. - In Feucht besitzt der markgräfliche solnhofener Pfleger Phillipp Jakob Grötsch, verheiratet mit Jakobina Welser, das Zeidlerschloss mit Vorkaufsrecht für nürnberger Bürger und Öffnungsrecht der Reichsstadt Nürnberg im Kriegsfall. - In Nürnberg hinterlässt der länger in Bologna tätige und dort verstorbene nürnberger Kaufmann Paul von Braun (68) mit seinem Tod eine umfangreiche Sammlung alter Meister, das Praunsche Kabinett. - Die in Neumarkt geborene Prinzessin Elisabeth Charlotte von Wittelsbach von der Pfalz (St) (19) heiratet den in Berlin geborenen brandenburger Kurfürst Georg Wilhelm von Zollern Brandenburg (St) (19). - In Regensburg wird wegen des Baus des Salzstadels laut Bauamtschronik die Wurstküche vor der Brücke abgebrochen. - In Nürnberg macht der seit dem Vorjahr neue kaiserliche thurn und taxis Postverwalter Hans Georg Haid (--) das Gasthaus Ochsenfelder Ecke Weintraubengässchen/Maxplatz, das auch einen großen Kramladen angeschlossen hat, ohne den Rat zu fragen aber mit kaiserlicher Anordnung zu seiner Poststation mit Poststube innerhalb der Stadtmauern, wogegen sich der nürnberger Bürgermeister Georg Christoph Volkamer (--) nicht vorgehen traut. - In Altdorf wird der evangelische nürnberger Juristensohn und Diplomatensohn Georg Achatz Heher (15) an der Akademie Altdorf Altdorfina alias Norica alias Nürnberg aufgenommen, wo er Jura studiert.

1615 In Neumarkt sind Karl Eisenkramer, Christoph Winckler und Georg Thuman neumarkter Bürger. - Der in Altdorf studierte Christoph von Dohna, der zukünftige Ehemann von Gräfin Ursula von Solms Braunfels (St) (21) wird kurpfälzischer Hofrat von im pfalzgräflichen Jagdschloss Deinschwang bei Neumarkt geborenen calvinischen Friedrich V von Wittelsbach (St) (22). - Der neue lutherische pfalzneuburger Pfalzgraf Wolfgang Wilhelm von Wittelsbach (St) (37) gibt seine Konversion zum katholischen Glauben bekannt und führt verspätet an Weihnachten den Gregorianischen Kalender ein, wodurch das Jahr nur 355 Tage hat und die 10 Tage davor einfach übersprungen werden. - Grenzverträge betreffend das Schultheißenamt Neumarkt mit Eichstätt. - Die der Hexerei verdächtigte geistig behinderte kaimlinger Bauerntochter Walburga Rösel aus Kaimling, Tochter des Bauern Heinrich Rösel, wird in die Obhut von zwei katholischen Patern gegeben. - In Nürnberg geht Joachim von Sandrart (09) in die Lehre. - Das altdorfer Theater alias Comoedia findet auf der Freilichtbühne im Hof der altdorfer Universität mit dem Stück Cornelius Relegatus von Albert Wichgrevius statt, dessen einzelnen Akten gereimte deutschsprachigen Inhaltsaangaben vorausgehen. Ein Student namens Cornelius treibt dabei ein unkonventionelles Leben und wird vor Frauen, Spielsucht und Alkohol gewarnt und bessert sich oder richtet sich zu Grunde. Während Euripides, Sophokles, Plautus und Seneca nur selten gespielt werden überwiegen neulateinische Dramen des evangelischen augsburger Lateinlehrers und Gymnasialprofessors Sixt Birck, Jakob Schoepper, Wilhelm Gnaphaeus, Nicodemus Frischlin, Georg Macropedius, des überzeugten englischen Calvinisten Johannes Fox, Cornelius Crocus, des lutherischen Theologen und Chronisten Daniel Cramer und Cornelius Schoenaeus. - In Auerbach arbeitet der Lebküchnermeister Joachim Jäckel. - Lamoral von Taxis von Köln richtet über Frankfurt, Aschaffenburg, mit Sitz des Reichskanzlers und mainzer Kurfürsten, über Nürnberg bis zur böhmischen Grenze eine mit einem Monopol versehene Ordinaripoststrecke ein, wodurch er auch die langsamen Metzgerboten alias Metzgerpost von den Hauptstrecken verdrängt. Diese Metzger kündigen die Post durch das Blasen auf Kühhörnern an. Zum Dank für die Einrichtung der Poststrecken erhält er das Amt des Generalpostmeisters als Erbmannslehen und er nennt sich Generalerbpostmeister. Kemnaten wird Poststation. Von der Genze bis Prag übernimmt die kaiserliche Hofpost vom in Wien geborenen Kaiser Matthias von Habsburg (St) (58) die Post. Hierfür beginnt man die in desolatem Zustand befindliche Via Publica, die einem breiteren Feldweg ähnelt, später Bundesstraße 8 so zur Poststraße auszubauen, dass die hochbezahlten Boten, die durchgehend vermögende Bürgersöhne sind und auch für die Vermögenswerte, die sie transportieren, Bürgschaften hinterlegt haben, Pferde mit mehr als doppelter Geschwindigkeit unterwegs sein können.   - In Nürnberg wird die Kalkhütte zur Kohlhütte, wo Kohle verkauft wird, umfunktioniert. - In Nürnberg zieht die Post vom Vorort Wöhrd in die Hirschelgasse 21 ins Gasthaus Hirschvogelhaus um. - In Nürnberg bringt der nürnberger Drucker Sebastian Heußler (34) ein Buch über das Fahnenexerzieren nach deutscher, französischer und italienischer Manier, New künstliche Fahnenbüchlein an fürstlichen Höfen und Universitäten und ein New künstlichen Fechtbuch heraus. - In Nürnberg wird im profan genutzten Karthäuserkloster wieder evangelischer Gottesdienst gefeiert. - In der Fürstpropstei Ellwangen werden etwa 33 Hexenprozesse geführt. - In Auerbach wird Balthasar Jakob von Schlammerstorf zu Hopfenohe als enger Vertrauter von Kurfürst Friedrich V von Wittelsbach (St) (22) Landrichter. - In Nürnberg beginnt Tobias Tucher IV Johann Georg Tucher seine sechsjährige Kavalierstour. - Die Postroute Frankfurt~Nürnberg~Prag wird aufgebaut. - In Regensburg ist Georg Kreys von Lindenfels im Besitz von Haus Heuport Domplatz 7. - In Nürnberg gibt es eine Botenanstalt, bei der vereidigte Städteboten unter einem Botenmeister die Ordinari-Boten ersetzen und die Post, sowohl Briefpost als auch Geld transportieren, dabei mit einem Botenstab bewaffnet sind und zweifarbige, rechts und links, Kleidung mit einem Stadtwappen auf der rechten Brust tragen. Die Briefe tragen sie in einer Botenbüchse. Als Dienstausweis führen sie ein Botenpatent alias Reisepass mit sich, mit dem auch Fürschub und Fürdernuß alias Unterstützung eingefordert werden kann. Besonders viele Städteboten gehen auch von Regensburg und Augsburg aus. Die Boten sind zu Fuß oder zu Pferd unterwegs. - In Nürnberg wird auf Anweisung des in Wien geborenen Kaiser Matthias von Habsburg (St) (58) ein kaiserliches Taxis Reichspostamt eröffnet, dem die Nürnberger mißtrauen, weil die nürnberger Kaufleute ihr funktionierendes Botensystem gefährdet sehen und die Boten arbeitslos werden können, obwohl bei Vorgesprächen versprochen wurde, dass das dadurch vermieden wird, dass die Taxis Post ausschließlich für Regierungszwecke und nicht dem Gemeinwohl eingesetzt wird, weshalb auch der Transport von privaten Briefen verboten wird. Den größten Widerstand leisten erfolglos die Handelsleuth-Potten, die Antorfer Boten, die den Briefverkehr nach Antwerpen abwickeln, weil sie die gleiche Strecke bedienen und schon nach kurzer Zeit sind sie in großer Bedrängnis, weil die Taxis Post sich nicht an die Absprachen hält und doch private Post transportiert, weil Kaiser Matthias von Habsburg (St) (58) seine Post nur unregelmäßig bezahlt. Schon nach wenigen Monaten sinkt die Zahl der Briefe die ein Bote der nürnberger Boten durchschnittlich transportiert um 100 auf 50, die die Strecke Nürnberg~Frankfurt in 4 Tagen bewältigt, auch weil die Taxis Post dafür nur 1,5 Tage benötigt, die zum Jahresende zusätzlich zu den wöchentlichen Verbindungen sogar Zusatzritte einführt. Dieser rasante Zuwachs resultiert aber auch aus Behinderungen der Boten durch kaiserliche Anweisungen, dass sie an Taxis-Post Tagen nicht fahren dürfen, ihnen das Wechseln der Pferde verboten wird und ihnen man sogar das Anhängen von Laternen verboten wird, damit sie nachts nicht fahren können. Kaiser Matthias von Habsburg (St) (58) verbietet den legitimierten städtischen Boten, denen man auch den kostenlosen Transport von Regierungspost auferlegt, auch den Transport von Paketen von mehr als 7,5 kg und Geld auf den Straßen, auf denen die Taxis Post unterwegs ist. Selbst kleinste wiederholte Verfehlungen können neben völlig überzogenen Strafen von 25 bis 50 Gulden den Entzug der Legitimation bedeuten. - In Neumarkt wird Sagitarius (--) neumarkter Schultheiß. - In Nürnberg baut der nürnberger Bürger, bamberger und eichstätter Domkastner und neue Postverwalter Hans Georg Haid (--) St Egidiengasse alias Theresienstrasseeinen Reichspost Hauptstützpunkt Sulzbacher Strasse 11 der kaiserlichen thurn und taxis Post vor dem Laufer Tor im Familiengarten an der Laufer Strasse mit ihren Bürgergärten, weil die Stadt die Post nicht innerhalb der Stadtmauern haben will, sie der Post die Stadttore nicht öffnen will und das arrogante Auftreten der kaiserlichen Postbeamten, die nicht ihrer Gerichtsbarkeit unterstehen, in der Stadt nicht dulden will. - In Burgfarrnbach kauft sich der aus Schwaben stammende und zwei Jahre zuvor geadelte David von Kresser (--) als nürnberger Patrizier das Rittergut Burgfarrnbach, wo er im Folgejahr die Wasserburg zu einem Schloß ausbaut und eine Brauerei gründet. - In Regensburg wird die katholische kaiserliche thurn und taxis Poststrecke Regensburg~Amberg mit Reitende Posten eröffnet. Diese Strecke trifft in Amberg auf die Poststrecke Nürnberg~Hersbruck~Sulzbach~Amberg, die über Schwarzenfeld nach Rötz führt, wo ein Anschluß an den bereits seit 15 27 bestehenden Postkurs über Waldmünchen nach Prag hat. - Das Simultaneum, die Gleichstellung von evangelischem und katholischem Glauben wird ein eingeführt.

1614 Wetter: Mißernte. - In Neumarkt beendet Sebastian Schweitzer seine fünfjährige Lehrtätigkeit und sein Amt als Vorsteher der neumarkter Fürstenschule. Er hat keinen Nachfolger. - Der berüchtigte katholische Hexenbischof, der jesuitische eichstätter Fürstbischof Johann Christoph von Westerstetten (51) holt die Jesuiten nach Eichstätt und gründet ein Jesuitenkollegium. Sie fungieren als Pfarrverweser, was bedeutet, dass nur sie trauen, taufen und beerdigen durfen. - Der frisch verheiratete calvinische Theologen und neue vaihinger Diakon Johann Valentin Andreae versucht sittlich und moralisch streng durchzugreifen, führt deshalb eine Kirchenzucht ein, bei der Fluchen, Trunkenheit und persönliche Streitereien von Pfarrer und Bürgermeister als Richter auf der Basis der Zehn Gebote  mit Geldstrafen, Arresten und Sozialarbeiten abgeurteilt werden und scheitert am Widerstand der Bevölkerung. - Landgraf Wilhelm von Leuchtenberg (--) kehrt nach Pfreimd zurück, verdrängt mit gewalttätigen Mitteln den bayerischen Kommissär und übernimmt die Regierung. - In Nürnberg wird die Marthakirche den Meistersingern nicht mehr als Singschule und Schauspiele zur Verfügung gestellt. - In Nürnberg heiratet der Kompassmachersohn und Sonnenuhrenmachersohn Hans Troschel (29) die neumarkter Bürgertochter Ursula Glatzmann. - In Nürnberg wird der aus Basel stammende Zinngießer, Kannengießer und Meistersinger Capar Enderlein (--) als gefreiter Singer in der Mitgliederliste geführt. - In Neumarkt ist Friedrich Borke Schultheiß. - Nach dem Tod des überzeugten Lutherischen pfalzneuburger Pfalzgraf Herzog  Philipp Ludwig von Wittelsbach  (St) (67) muss der älteste katholische pfalzneuburger Pfalzgraf und Herzogsohn  Wolfgang Wilhelm von Wittelsbach Pfalz Neuburg (St) (36) seinem lutherischen Bruder Johann Friedrich von Wittelsbach (St) (27) Hilpoltstein, Heideck und Allersberg als Deputat überlassen. Die Landeshoheit über Pfalz-Neuburg bleibt beim neuen neuburger Pfalzgraf-Herzog Wolfgang Wilhelm von Wittelsbach Pfalz Neuburg (St) (36), der trotz der Proteste die Gegenreformation in Form eines Landesgesetzes, das den Katholizismus in der südlichen Oberpfalz zur vorgeschriebenen Religion macht, einführt. Hier kommt der Katholizismus auch nicht zurück, wie ein Wikipedia-Autor 20 24 schreibt. Die Menschen werden mit Gewalt und Drohungen zwangskonvertiert. Der neue lutherische pfalzhilpoltsteiner Pfalzgraf-Herzog Johann Friedrich von Wittelsbach Pfalz Hilpoltstein (St) (27) behält nur das Recht auf einen lutherischen Hausgottesdienst. - In Nürnberg trägt die Metzgerzunft eine Bratwurst durch die Stadt. Die Schweinen Metzgers-knechte sind mit Schalmeyen und Sackpfeifen in der Stadt umbgangen, und haben eine Wurst vonn gutem Bratwurstzeug 493 Elen alias 320 m lang, welches sie gerne uf 500 Elen gebracht. Dazu sind kommen 183 pfund lauter gut Schweinen Fleisch und speck und darunter gethan 20 pf. gantzen pfeffer, das pf. umb 10 Patzen, und anderthalb pfund muskatblue. 12 Metzgerknechte mit Namen trugen: Lorenz Frosch, Hanß Schwartmeß, Niclaus Schneider, Christoph Pfefferla, Hanß Starckgraff, Georg Pfefferla, Peter Fleischmann, Georg Baur, Paulus Mair, Jakob Kalb, Conradt Prager und Hannß Baumann Haben dieselbe lange Wurst, welche mit Roßmarin und Schmecken oberlegt und gezieret, an einer langen Stangen, welche Rott und weiß angestrichen, und in mitten mit zweien Eisen zusammen gefaßt, daß sich die Stange, wen sie in eine gassen gangen, hat biegen können, uff den Achseln in der Stadt umbhergetragen, und vorher Ihre spielleut gehabt, die wacker uf gemacht, und ist von Mans und Weibs-Personen, von Jungen und Alten, von großen und kleinen, ein großes Zulauffen, und getrang in allen Gassen gewest, und Jederman die große lange Wurst sehen wollen, wie den in Wahrheit dieselbe Wurst mit Verwunderung als von Jungen Leuten erdacht und gemacht, wol zu sehen gewest; dieselben haben sie noch am Aschermittwoch zu Abents zerschnitten, und den Herrn Eltern, und andern Herrn des Raths auch Iren Freunden und Bekannten, etliche Elln davon verehret und die übrigen Drummer bei Iren Tantz, welchen sie Im wirts Hauß zur Ploben Flaschen (Blaue Flasche) am Kolen Marckh gehalten, In Froligkeit mit einander verzert, und damit gute Faßnacht gehalten. - In der Fürstpropstei Ellwangen werden etwa 27 Hexenprozesse geführt. - In Nürnberg steht der Meistersinger und Schuhmacher Lorenz Rolck auf der Liste der gefreieten Meistersingergesellschaft. - In Regensburg erlangt die Stadt nach 21 Jahren wieder die Herrschaft über den Salzhandel. - Das nürnberger Wechsel- und Bankhaus Bosch und Föhrenberger stellt für die Kavalierstour vom protestantischen als 22 zigstes Kind geborenen Grafensohn Georg Albrecht von Erbach (St) (17) alle notwendigen Wechselbriefe und Empfehlungsschreiben aus. Die Reisegesellschaft ändert ihre Reiseroute und wird nach 3 Jahren an der Südküste Siziliens versklavt. - In Regensburg erstellt der Kupferstecher Hans Georg Bahre (--) einen Vogelschauplan der Stadt. - In Nürnberg wird der Baumeistersohn Johann Carl (27) beim Bau des Rathauses eingesetzt. - In Schmidmühlen stirbt Georg Hausner von Winbuch (--), der Pfleger in Regenstauf ist und seit 14 Jahren in seinem neuerbauten Burg, das Obere Schloss, lebt.

1613 Wetter: Harter strenger Winter in Kelheim, der das Mälzen von Getreide verhindert. - Katharina Kolbenhofer aus Pfahldorf wird im katholischen Fürstbistum Eichstätt als Hexe auf dem Scheiterhaufen hingerichtet. - Pest in Neumarkt. Der neumarkter Bürger August Georg Hager ist an der Pest erkrankt. Die durchschnittliche Krankheitsphase und der Versuch sie zu heilen kosten zwischen 100 und 600 Gulden. - Die Pest in Amberg fordert 600 Tote. - Der calvinische pfälzer Kurfürst Friedrich V von Wittelsbach (St) (17) heiratet in London die englisch-schottische Prinzessin Elisabeth Stuart (17), die Enkelin von Maria Stuart. Sie fördert seine waghalsige Kriegsbereitschaft nach Friedrich Schiller mit den Worten: Konntest du dich vermessen, [...] die Hand einer Königstochter anzunehmen, und dir bangt vor einer Krone, die man freiwillig dir entgegenbringt? Ich will lieber Brod essen an deiner königlichen Tafel, als an deinem kurfürstlichen Tische schwelgen. Die wahren Gründe für die waghalsige Standeserhöhung sind Machthunger und religiöser Fanatismus. - Der lutherische designierte pfalzneuburger Pfalzgraf Wolfgang Wilhelm von Wittelsbach (St) (35) heiratet zwar noch als Protestant die in München geborene katholische Herzogstochter Prinzessin Magdalene von Wittelsbach Bayern (St) (26), konvertiert danach aber heimlich zum katholischen Glauben, was er erst im Folgejahr offiziell bekanntgibt. Bis dahin bleibt seine Pfalz - Der Leineweber Georg Schweitzer verlegt sich auf das welsche alias italienische oder französische Wollkämmen und stellt für Würdenträger Dirmatei, einen groben Leinenstoff mit 50 % Wolle und Hauswurschat mit etwa 25 % Wolle her und wird von den Tuchmachern, die das Privileg auf Wolle besitzen angefeindet. - Pest in Weiden. - Der streng katholische Landgraf Georg Ludwig von Leuchtenberg stirbt in Wien an der Pest. - Hinrichtung des für die Hexenprozesse in Wemding verantwortlichen Richters Gottfried Sattler. - In Berngau wird eine Schule eröffnet. - In Nürnberg heiratet der Wirtssohn des Gasthauses Zum Schwarzen Kreuz und Maler Conrad Ammon die Notartochter Barbara Oertel. - Der nürnberger Lebküchnersohn, Maler, Radierer und Schauspieler Hans Ammon (26) alias Peter Leberwurst ist an der Restaurierung des großen nürnberger Rathaussaales beteiligt. - In Nürnberg besteht der Goldschmied, Silberarbeiter und Meistersinger Paulus Baier die Meisterpfüfung mit Spezialisierung von Traubenpokalen auf denen er das sprechende Zeichen eines Bärenkopfs verwendet. - Das regensburger Weißbierbrauhaus in Wörth, das dem regensburger Bischof gehört, gibt eigene Hefe alias Zeugs ab, wodurch die Probleme beim kelheimer Weißbierbrauhaus aufhören. Die Bierproduktion ist auch für den Reichstag in Regensburg ausgelegt. - In Nürnberg findet die erste deutsche Fechtschule mit öffentlichen Fechtvorstellungen in Konkurrenz zu den Federfechtern ein Ende. - In Regensburg wird der Dom ausgebaut und mit einer barocken Vierungskuppel ausgestattet. - Auf seiner Reise von Straubing nach Regensburg umgeht Kaiser Matthias von Habsburg (St) (56) das Dorf Pfatter, wo die Pest herrscht. In Regensburg herrscht die Pest von Juli bis Dezember. - In München lässt der bayerische Herzog Maximilian von Wittelsbach Bayern (St) (40) den Hofgarten anlegen. - In der Fürstpropstei Ellwangen werden etwa 50 Hexenprozesse geführt. - In Deining stirbt oberbuchfelder Tagewerkhausfrau Brigitte Kuntze an der Pest. - In Berngau wird eine Schule erwähnt. - In Regensburg siedeln sich auf Anordnung von Kaiser Matthias von Habsburg (St) (56) die Kapuzinermönche an. - Die Pfalzgrafentochter Susanna von Pfalz Sulzbach (St) (22) heiratet Pfalzgraf Georg Johann II von Veldenz Lützelstein (St) (27), Sohn der schwedischen Königstochter. - In Regensburg entdeckt der Astronom Johannes Kepler (42) im Regensburger Dom Sonnenflecken in Sonnenscheiben durch brüchig gewordene Glasfenster auf dem Fußboden. - In Nürnberg kauft der Juwelier Paul Kandler (--) das Haus im Gemsenthal Karlstrasse 13, das früher der Patrizierfamilie Haller gehörte, renoviert es und lässt die Fassade im Stil der italienischen Renaissance mit reich verziertem Giebel umgestalten. - In Nürnberg wird der aus Schwaben stammende David Kresser (--) in den Adelsstand erhoben, woraufhin er als David von Kresser in den Rat der Stadt aufgenommen wird. - In Kürn beklagt sich der kürner kaiserliche Posthalter Wolf Weigl (--), dass er seit vier Jahren und 5 Tagen nicht mehr bezahlt worden ist und 770 Gulden ausstehen.

1612 Wetter: Das Jahr beginnt mit einem strengen Winter. - In Neumarkt sterben 64 Menschen an der Pest. - Der Vormund des calvinischen pfälzer Kurfürst Friedrich V von Wittelsbach (St) (16) der pfalz zweibrückener Pfalzgraf Johann II von Wittelsbach (St) (28) wird Reichsvikar des HRR. - In Eichstätt stirbt nach einer einjährigen unerklärlichen Krankheitsphase der prunksüchtige katholische eichstätter Fürstbischof Johann Konrad von Gemmingen (50), der sich gerade eine mit 1.400 Perlen, 350 Diamanten, 250 Rubinen und anderen Edelsteinen besetzte Prunkmonstranz für 150.000 Gulden, entsprechend 525 kg Gold entsprechend 42 Millionen Euro (20 24) gekauft hat und seine Residenz Willibaldsburg seit 16 09 zu einem Renaissanceschloß umbauen ließ, aber sich seit drei Jahren weigert der Katholischen Liga zur Verteidigung des Katholischen Papsttums beizutreten. Ihm folgt der begeisterte Gegenreformationsanhänger und jesuitische ehemalige ellwangener Fürstpropst Johann Christoph von Westerstetten (49). Hat sein Vorgänger in 4 Jahren zwischen 16 03 und 16 06 gerade einmal 20 Hexen auf den Scheiterhafen gebracht, hat dieser in den Jahren 16 11 und 16 12 etwa 260 Hexen hinrichten lassen, weshalb man ihn ab seiner Weihe zum Fürstbischof auch Hexenbischof nennt. Er bringt auch einen Jesuiten als Beichtvater mit. Jesuitische Mönche haben die päpstliche Legitimation ... alle .... Mittel für den Kampf gegen die Protestanten einzusetzen. Alle Sünden, auch Mord und Totschlag, die sie dabei begehen, oder von denen sie andere mit der Beichte lossprechen, werden vom Papst generell erlassen. Die Hexenverfolgungen hören in Ellwangen schlagartig auf und beginnen in Eichstätt. - Die Kürschner aus Neumarkt, Amberg, Auerbach, Eschenbach, Hirschau und Freystadt verdrängen erfolgreich ihre Konkurrenz auf den Wochenmärkten aus Pfalz-Neuburg mit Heideck, Hilpoltstein und Allersberg, die nur noch in den hinteren Verkaufsreihen ausstellen dürfen. - Während der Heirat des calvinischen ansbacher Markgraf Joachim Ernst von Zollern (St) (29) mit Sophie von Solms Laubach findet in Ansbach das letzte Ritterturnier statt. - Der einbecker Braumeister Elias Pichler wird nach München abgeworben, wo er im Hofbräuhaus beginnt Bockbier zu brauen. - In Chammünster wird gegen eine Frau Roßmann aus Chammünster ein Hexenprozess geführt. - In Nürnberg sitzt im nürnberger Strafturm Luginsland der aus Aldendorf in Hessen stammende Goldschmied Melchior Mager (37) eine Gefängnisstrafe alias Zuchthausstrafe ab. - Im Hochstift Bamberg unter dem gegenreformatorischen bamberger Fürstbischof Johann Gottfried von Aschhausen (37) flammt eine zweijährige Hexenverfolgungswelle auf. - Pest in Amberg und Neumarkt. - In Traunstein wird das neue Weiße Brauhaus alias Weißbierbrauhaus fertiggestellt. - Der bayerische Herzog Maximilian von Wittelsbach Bayern (St) (39) behält den Bieraufschlag von 6 Schilling pro Eimer bei, aber der Aufschlag wird vom Anfangsprodukt Malz aus gerechnet alias der Bieraufschlag wird zum Malzaufschlag. Der Haustrunk alias das Bier, das während der Arbeit getrunken wird, wird aber abgezogen. Zusätzlich bleibt die Einfuhr von Weißbier aus Cham und Weißbier aus dem Bistum Eichstätt alias Wettstetten verboten. Haferbier bleibt verboten. - In Kelheim schweißt der Büchsenmacher Christoph Finzl die Stadtwaage, die beim Hopfenmessen zerbrochen war. - In Kelheim erhöht der Zimmermann Andreas Thanner die Dächer der drei Darren um einen knappen halben Meter weil sie zu fest gedörrt hätten. - Auf dem Landtag wird dem bayerischen Herzog Maximilian von Wittelsbach Bayern (St) (39) von den Ständen unterstellt über den Privatverbrauch hinaus Weizenbier in seinen Weissbräuhäusern brauen zu lassen und vorgeschlagen die Weißbierproduktion zu senken um die Versorgung mit Nahrungsweizen und den Verkauf von Braunem Bier sicherzustellen, doch der Herzog hält die zahlreich illegal erbauten Braunbierbrauhäuser für den Preiskampf verantwortlich und betont, dass das neue Weißbier einen Umsatzanstieg zur Folge gehabt hätte und das Weißbier, das neuerdings im Sommer ausgeschenkt werden kann doch besser ist, als das braune Märzenbier, das im Sommer regelmäßig ausgeht. - Im kelheimer Weißbierbrauhaus kommt es zu Problemen mit der verwendeten Hefe alias Zeug, weshalb vergeblich vom ebenfalls bayerischen Weissbierbrauhaus Gosserdorf Hefe geholt wird, danach vom degenberger Brauhaus in Schwarzach und danach sogar u.a. von der Brauerei Geisenhausen alias dem biertechnisch feindlichen Ausland Regensburg das der bayerische Herzog Maximilian von Wittelsbach Bayern (St) (39) eigentlich wirtschaftlich verdrängen will. Der Hopfen stammt ausschließlich aus Klattau in Böhmen. - In Bayreuth wird Magdalena Sibylle von Brandenburg Bayreuth (St) als Tochter von Markgraf Christian von Zollern Brandenburg Kulmbach Bayreuth  (St) (31) und Marie von Zollern Preußen (St) (33) geboren. - Der in Wien geborene Kaiser Matthias von Habsburg (St) (55) besucht Nürnberg. - In Nürnberg ist Johann Konrad Schutzbar genannt Milchling Deutschordenskomtur. - In Bamberg führen die Jesuiten in einem eigenen Gebäude im Hof, westlich der Strasse An der Universität ihr Jesuitentheater auf. - In der Fürstpropstei Ellwangen unter ellwangener Fürstpropst Johann Christoph von Westerstetten (48) werden etwa 160 Hexenprozesse geführt. - In Amberg fällt die jährliche Bürgermeisterwahl wegen der Pest mit 600 Toten aus. - In Regensburg hat die Bürgerwehr 12 Rotten Musketiere und Schützen, darunter die Zithermacher Georg Stadlmayer und Simon Stadlmayer. - In Altdorf gerät der sozinianische unterfränkische Predigersohn Johannes Crellius (22) nach seinem altdorfer Studium als Theologische Inspektor unter Verdacht ein Calvinist zu sein, weswegen man ihn schikaniert und er aus Altdorf flieht.

1611 Wetter: Juli und September sehr nass und windig und kalt. Das Jahr endet mit einem strengen Winter. - In Nürnberg erfindet der nürnberger Nikolaus Grün den Wildruf, eine Pfeife mit der Wild angelockt werden kann. - In Altdorf wird an der Akademie Altdorfina der vom altdorfer Theologen und Professor Jakob Schopper geförderte altdorfer Zimmermannssohn Johannes Saubert (19) zum Magister der Theologie ernannt. - In England führt William Shakespeare (45) sein Stück Sturm auf, in dem sogar der mailänder Herzog ein Zauberer ist. In dem Stück spielen eine Hexe, ein Luftgeist, der in einen Baum verwandelt wird, Nymphen und Geister wichtige Rollen. - In Nürnberg wird der Wirtssohn des Gasthauses Zum Schwarzen Kreuz und Maler Conrad Ammon mit dem Probestück Die Flucht nach Ägypten Malermeister. - In Nürnberg kehrt der als Sklave verschleppte nürnberger Landsknecht Hans Wild (28) nach 2 jähriger Rückreise nach Nürnberg zurück und schreibt seine Erlebnisse nieder. Er widerlegt das Gerücht, das der metallene Sarg des Propheten Mohammed in Mekka über einem riesigen Magnetstein schwebt. - In Nürnberg baut der Nürnberger Christian Mair (--) einen Lebkuchenfabrik auf. - In Hemau wird der hauptangeklagte Mann (77) zum Tod auf dem Scheiterhaufen verurteilt. Die belasteten weiteren 8 Beschuldigten werden gegen Kaution oder Urfehde freigelassen, was der örtliche Diakon als mildes Urteil mit Argwohn betrachtet. - Der bayerische Herzog Maximilian von Wittelsbach Bayern (St) (38) verbietet die Einfuhr ausländischen Biers und das Brauen von weissem und braunem, sog. Mischlingsbier. - In der Fürstpropstei Ellwangen unter ellwangener Fürstpropst Johann Christoph von Westerstetten (48) werden etwa 100 Hexenprozesse geführt. - Der bayerische Herzog Maximilian von Wittelsbach Bayern (St) (38) erlässt ein Edikt zur Bekämpfung des Aberglaubens. - In Nürnberg wird das Essen und Trinken im Leichenhaus verboten. Trauerbezeugungen dürfen nur 7 Tage dauern. Leichentücher dürfen nicht aus Samt, Seide oder Gold sein, sondern nur aus schwarzer oder grauer Wolle und Schilder dürfen nicht mehr als drei Gulden kosten. - In Nürnberg kauft der Juwelier Paul Kandler das Haller Haus Karlstrasse 13 (20 19 Spielzeugmuseum) von der nürnberger Patrizierfamilie Haller. - In Altdorf Stöckelsberg gibt es eine Schule. - In Nürnberg wird für den Kollegientag der Kurfürsten, auf dem die nächste Königswahl beschlossen wird, ein  thurn und taxis Postinstitut eröffnet, das danach wieder geschlossen wird. - In Eichstätt wird der prunksüchtige katholische eichstätter Fürstbischof Johann Konrad von Gemmingen (49) plötzlich ein Pflegefall und muß im Rollstuhl residieren, bis er im Folgejahr stirbt. Obwohl er von der katholischen Kirche 20 24 als sparsamer und erfolgreicher Finanzmann bezeichnet wird und angeblich deshalb der Katholischen Liga nicht beigetreten ist, aber von seiner Familie als die Person bezeichnet wird, die dem Fürstbistum Eichstätt goldene Zeiten beschert haben soll, kauft er eine Prunkmonstranz für 150.000 Gulden, entsprechend 525 kg Gold entsprechend 42 Millionen Euro (20 24) mit einer Rebstockapplikation, von der ein Stern von Diamanten zu 66 Weintrauben ausgeht und die mit 1.400 Perlen, 350 Diamanten, 250 Rubinen und anderen Edelsteinen besetzt ist, die er schon im Vorjahr bestellt hat.

1610 Wetter: Jupitermonde und Saturnringe werden entdeckt. - Der in Amberg geborene calvinische pfälzer Kurfürst Friedrich IV von Wittelsbach (St) (36) stirbt an den Folgen eines ausschweifenden Lebenswandel alias Alkoholismus und im Streit mit seinen lutherischen Verwandten Wolfgang Wilhelm von Wittelsbach Pfalz Neuburg (St) (32). Sein Sohn, der im pfalzgräflichen Jagdschloss Deinschwang bei Neumarkt geborene calvinische kurpfälzer Prinz Friedrich V von Wittelsbach (St) (14) wird neuer pfälzer Kurfürst unter der Vormundschaft des calvinischen pfalz zweibrückener Pfalzgraf Johann II von Wittelsbach Zweibrücken (St) (26). Der lutherisch gesinnte Wolfgang Wilhelm von Wittelsbach Pfalz Neuburg (St) (32), der rechtlich als nächster männlicher Verwandte sein Vormund werden sollte wird übergangen, was verheerende Folgen hat. - In der erneuerten Stiftskirche in Ansbach wird eine neue Orgel eingebaut. - Ein kölner Gesandter erhält als Abschiedsgeschenk in Ansbach Reliquienteile des heiligen Gumbertus in einer kleinen Truhe mit Kopf, Arm, Zahn, Kreuz und Kruzifix. - Graf Gottfried Heinrich von Pappenheim (16) wechselt von der evangelischen Universität Tübingen an die evangelische Universität Altdorf. - In Neumarkt ist die Mikwe, ein rituelles jüdisches Bad im Keller des Schreiberhauses in der Bräugasse, zugeschüttet. - In Wittenberg führt der Wundarzt Jeremias Trautmann einen Kaiserschnitt durch. - Joachim Christoff von Seckendorff ist Burggraf auf der Ganerbenburg Rothenberg. - In Nürnberg werden beim Kindleinsbescheren alias Christkindlsmarkt unzüchtige Artikel beschlagnahmt. - Im pfalzneuburgischen Hemau wird ein Hexenprozeß gegen einen Mann (77) geführt. - In Kelheim ist Qualität des Weißbieres des neuen Weißbierbrauhauses so schlecht, dass die bayerische Hofkammer den degenberger Braumeister Leonhard Penzkofer entlassen will. Der alte Braumeister Penkofer wirft den Brauknechten schlechte Arbeit vor und bemängelt die Qualität des Wassers, wird aber nicht entlassen sondern wieder nach Zwiesel zurückgeschickt und mit dem neuen zwieseler Braumeister Johannes Steger ausgetauscht. Der neuer Brauereiverwalter Penderrieder wird eingesetzt. - In Roth leben 10 jüdische Familien. - In Berg, Burkhartshof und Hausheim kauft Philipp Jakob Tucher (43) die Voitschen Lehen von Gilg Bastian Voit. - In Regensburg wird am Wiedfang ein steinerner Ziehbrunnen aufgestellt. - In Nürnberg stellt die Familie Goess Lebkuchen her. - In Regensburg wird an der Steinernen Brücke auf Grund von lebensgefährlichen Strudeln, die durch den Bau entstanden sind, für die hölzerne Seilwinde das Ohmwerk für die stromaufwärts betriebenen Treidelschiffe, am südlichen Brückenkopf ein eigener Turm erbaut. - In Nürnberg druckt Wolfgang Drechsel für Kaufleute einen Botenplan für 16 nationale und internationale Verbindungen mit 3 Gasthäusern. Von Köln kommt man samstags im Gasthaus Zum Wonen an und fährt mittwochs ab. Von Venedig kommt man freitags im Gasthaus Zur goldenen Gans an und fährt mittwochs ab. Die einzige Kurzstrecke nach Regensburg wird vom Gasthaus Am Bitterholz unregelmäßig bedient. - Kaiser Rudolf II von Habsburg (St) (58) ernennt den brüsseler Generalpostmeistersohn Lamoral von Taxis (53) zum kaiserlichen Hofpostmeister. - Der bayerische Herzog Maximilian von Wittelsbach I (St) (37) überträgt die Führung der Katholischen Liga und die Umformung des bayerischen Heeres an Johann T’Serclaes von Tilly (51).

1609 Die Katholische Liga wird gegründet, der der katholische eichstätter Fürstbischof Johann Konrad von Gemmingen (47) nicht beitritt, der sich  16 05 vor den Toren Eichstätts ein Jagdschloss bauen liess und gerade die eichstätter Willibadsburg in eine Renaissance Prunkresidenz umzubauen beginnt, von der katholischen Kirche 20 24 aber als vorsichtiger und erfolgreicher Finanzmann, der auch die protestantischen Nachbarn nicht gegen sich aufbringen will, bezeichnet wird, besitzt er tatsächlich kein eigenes schlagkräftiges Militär, sondern nur militärisches Dienstpersonal. - Der gegenreformatorische comburger Ritterstiftdekan Johann Gottfried von Aschhausen (34), der die Jesuiten in sein Stift geholt hat, wird auf Veranlassung des katholischen bayerischen Herzog Maximilian von Wittelsbach I (St) (36) bamberger Fürstbischof. - Der neumarkter Stadtarzt Johann Konrad Rhumel (--) geht eine zweite Ehe ein und erhält die Erlaubnis sich zuhause vom Dekan trauen zu lassen. - Die Stadt Nürnberg tritt in Schwäbisch Hall der Protestantischen Union bei. - Hans Kaspar II von Lindenfels heiratet Martha Cordula von Künsberg Weidenberg. - Der protestantische Graf Johann Ludwig von Nassau Hadamar (St) (19) bereist Regensburg, Amberg und Nürnberg. - In Parsberg wird dem Biersieder und Schankwirt Georg Ferstl mit kaiserlichem Wappenbrief das Recht zu brauen bestätigt. - Der verwitwete Pancras Stiebar von Buttenheim (55) stirbt als Besitzer von Schloß Lutzmannstein alias Burg Lutzmannstein 6 km nordöstlich von Velburg.

1608 Wetter: Jahresanfang mit kältestem Winter Europas seit 07 63. - Auf dem Reichstag wird erstmals kein Kompromiss zwischen der Katholischen Liga und der Protestantischen Union erzielt. - Die neumarkter Bürger Ulrich Karg, Georg Silbermann und Christoph Frieß sind neumarkter Ratsherren. - Die Witwe xxx Kastner (--) von Carolus Apianus (++) verkauft das Landsassengut Itttelhofen an Christof Kastner (--). - In Riedenburg führt der Hexenprozess zu Geldstrafen für einige Bürger. - In Laaber wird ein Hexenprozess gegen Maria Walter geführt. - Das Landgericht Hirschberg grenzt im Westen an das zeitweise mit Hirschberg in Personalunion vereinigte graisbacher Landgericht bei Donauwörth, im Norden an das burggäflichnürnberger Landgericht und das sulzbacher Landrichteramt, im Osten an Pfalz Neuburg und die Oberpfalz und im Süden an das kurbayerische Landgericht Kehlheim mit dem Burgfrieden von Ingolstadt. - Der Astronom Johannes Kepler (59) erstellt ein Horoskop für den von Jesuiten erzogenen Albrecht von Wallenstein (25). - Der in Wesel geborene Brillenmacher Jan Lippershep alias Hans Lippersheim (38) erfindet das Fernrohr mit vierfacher Vergrößerung durch das Zusammensetzen von käuflichen geschliffenen Linsen. - Christoph Paur von Ezenberg alias Ezberg zu Azenzell wird Kastner von Kelheim. - Im kelheimer Weißbierbrauhaus tritt der degenberger Braumeister seinen Dienst an. - Der katholische bayerische Herzog Maximilian IV von Wittelsbach (St) (35) erwirkt die Gründung einer strengreligiösen Corporischristibruderschaft in München, bei der besonders Laien mit eingebunden werden um die Tradition zu pflegen, die Sakramente zu verehren und dafür einen vollkommenden Ablaß zu erhalten. - In Nürnberg betätigt sich der nürnberger Stadtpfeifer Friederich Lang (--) als Geigenbauer, wobei er Geigen und Lauten herstellt. - In Deining Siegenhofen fällt die Tochter des Müllers Wolf (--) in den Dorfbrunnen und ertrinkt. - In Beratzhausen wird mit der Führung eines Kirchenbuches begonnen, in dem Taufen bis 19 00, Trauungen bis 19 31 und Beerdigungen bis 19 12 eingetragen werden, das Geburtsdatum aber nicht. 

1607 Wetter: Beginn des kältesten Winters Europas seit 07 63. - Am Jahresende ordnet der in Amberg geborene calvinische pfälzer Kurfürst Friedrich IV von Wittelsbach (St) (34) um der Pest entgegenzuwirken Bettage und Fasttage an, die sein Statthalter in der Oberpfalz Christian von Anhalt (39) auch einführt. Christian von Anhalt (39) lässt alle Menschen täglich in die Kirchen gehen um dort in den beiden täglichen Bußpredigten gemeinsam zu beten. Schießen, Kegeln und Tanzen werden verboten. - Der nürnberger Peter Dömbler stellt geräuscharme Windbüchsen zu Kriegszwecken her. Die Luftdruckgewehre sind durch die Materialien Messing und Leder nur begrenzt einsatzfähig. Der Vorteil liegt im fehlenden Mündungsfeuer und der fehlenden Rauchentwicklung. Der Druckzylinder muss mit mehreren Hundert Pumpstößen wieder aufgeladen werden. Die 13 mm großen Bleikugeln treffen auf 150 Meter noch genau. - Graf Gottfried Heinrich von Pappenheim (13) wechselt von der jesuitischen Universität Ingolstadt an die evangelische Universität Tübingen. - Der bayerische Herzog Maximilian IV von Wittelsbach (St) (34) gründet das Weiße Brauhaus alias Weißbierbrauhaus in Kelheim in den angekauften Häusern von Hans Notthafft (--) und Hans Hundert, als Verteidigungsmaßname gegen vier neue regensburger Weissbierbrauhäuser, die mit bayerischem Weizen brauen. - Die Jesuiten werden aus Polen vertrieben. - In Regensburg wird der Hof des Altmannschen Hauses in der Neue Waaggasse 2 zur Fechtschule. - In Nürnberg wird die Neue Münze am Marstall erbaut. - Der Besitzer von Schloss Woffenbach Rumrodt fordert Scharwerkdienst auch von den landesherrlichen Bauern, die sich dagegen wehren. Als Strafaktion lässt er den Meierhof im Bühl zerstören, macht daraus zusätzlich sieben kleine Güter, wodurch die Dorfweide zu klein wird und lässt die protestierenden Bauern verhaften. Die Regierung in Amberg interveniert und befreit sie. - In Nürnberg verbietet der Rat der Stadt die von Peter Dömbler gebauten Windbüchsen, weil man mit solch mörderisch Waffen einen Menschen unvermerkt wo es herkomme hinrichten könne. - Die Reichsstadt Donauwörth wird von Kaiser Rudolf II. geächtet. Der bayerische Herzog Maximilian von Wittelsbach Bayern (St) (34) vollstreckt die Reichsacht und rekatholisiert die Reichsstadt von der die Hälfte der Bevölkerung abwandert. - In Würzburg wird eine Ritterakademie Kollegium St Kilian für junge Adelige gegründet. - Der jüngere Bruder des bayerischen Herzog Maximilian von Wittelsbach Bayern (St) (34), der kurkölner Administrator von Berchtesgaden Ferdinand von Wittelsbach Bayern (St) (30) verfasst eine Hexenprozessordnung, die gedruckt im ganzen Herzogtum als verpflichtendes Regelwerk verteilt wird. - In Regensburg wird die Mohrenapotheke Pfluggasse 1 gegründet.  - In Neumarkt ist Burg Wolfstein 103 Jahre nach der Zerstörung nur noch eine Ruine. - In Nürnberg Schwaig kauft Katharina Tucher (--) Schloss Malmsbach von ihrem Bruder Karl Imhof (--). - Der in Neumarkt geborene lutherische Amtmannssohn und berüchtigtste zum Katholizismus konvertierte polemische Propagandist Caspar Schoppe (31) Scioppius schreibt im Dienst der Jesuiten eines seiner letzten Bücher Scaliger hypobolymaeus alias über die Kurve, die in den Abgrund führt alias den endgülten Niedergang seines früheren Förderers und protestantischen philosophischen Kontrahenten Joseph Justus Scaliger (67), der zwei Jahre später stirbt. 

1606 Wetter: In Amberg beschädigt ein Sturm Bäume und Häuser. - Pest in Altdorf. - In Regensburg wird die Kuroberpfälzische Malefizordnung als neue Strafordnung der kaiserlichen peinlichen Halsgerichtsordnung durch den in Amberg geborenen calvinischen Kurfürsten Friedrich IV von Wittelsbach von der Pfalz (St) (48) eingeführt, wodurch Hexenprozesse dem Landgericht entzogen werden. Die Verordnung wird in Amberg vom Buchdrucker Michael Forster in den 5. Teil des Landrechts eingefügt. - Im katholischen Fürstbistum Eichstätt wird die Hexe Magdalena Bruckmair aus Eichstätt auf dem Scheiterhaufen hingerichtet. - In Donauwörth alias Schwäbischwerth sind erste Scharmützel die Vorboten des 30 Jährigen Kriegs. Die übriggebliebene katholische Minderheit provoziert gezielt eine unüberlegte Aktion des Stadtrates um als Märtyrer hervorzugehen und sich vom katholischen Kaiser Rudolf von Habsburg Österreich (St) (54) und den Jesuiten retten zu lassen. -  Hans Georg von Rumrodt ist kurpfälzischer Rat und Schultheiß von Neumarkt. - Die Pestfälle in der Umgebung fordern den neumarkter Torwärter Friedrich Grimman so stark, dass er um eine Gehaltserhöhung ersucht. Die Stadt bleibt pestfrei. - Die neumarkter Calvinisten schaffen Ornate und kirchliche Gerätschaften nach Amberg. - In Nürnberg lebt der Glasmaler Cornelius Ampler. - Der pfalzneuburger Landschaftskommissär Kaspar Griebel (86), der auf Schloss und Hofmark Stockau residiert stirbt, woraufhin sein erbenloser Sohn Sophorus Schloss und Hofmark Stockau an den katholischen pfalzneuburger Pfalzgraf Wolfgang Wilhelm von Wittelsbach Pfalz Neuburg (St) (28) verkauft. - Der als Sklave nach Istanbul verschleppte nürnberger Landsknecht Hans Wild (23) wird nach Kairo gebracht und an einen persischen Kaufmann verkauft, der Karawanenhandel betreibt. - Im nürnberger Vorort Katzwang sterben 168 Personen an der Pest. - In Amberg wird der Getreidemarkt in der breiten Gasse bei der Apotheke gegenüber dem Spital gehalten. - In Neumarkt sind Jobst Stromer, Stephan Eisenmann und Hans Schmid Bürgermeister. - In Neumarkt kommt das Schultheißenamtshaus Obere Marktstrasse 8 in den Besitz der Stadt. - In Donauwörth wird durch das gewaltsame Kreuz- und Fahnengefecht zwischen Katholiken und Protestanten eine katholische Prozession gestört. - In Herzogenbusch wird Franz IV Tucher (36) von drei Holländern ermordet. - Die Herzogenwitwe Dorothea Maria von Wittelsbach Pfalz Sulzbach alias Maria Dorothea von Württemberg (St) (47) zieht auf ihren Witwensitz Burg Hilpoltstein und lässt ihn großzügig ausbauen. Von ihren 13 Kindern sind ihr die drei Töchter Dorothea Sophie (18), Sabine (17) und Susanna (15) geblieben. - In Hohenfels Raitenbuch wird Schloss Raitenbuch abgebrochen. - In Altdorf wird der in Nürnberg geborene ehemalige altdorfer Student Daniel Schwenter (21) Hebräisch Professor an der altdorfer Universität. - In Dietfurt ist der erste Adelssitz Schloß Ottmaring 170 m westlich der Dorfkirche und der zweite Adelssitz Wasserschloß Schlössl Ottmaring südlich der Dorfkirche, der 7 Stuben, 5 Kammern, ein Gewölb und Stallung, sowie einen doppelten Wassergraben, Garten, Stadl, Backofen und Waschhaus hat, das ein 18 × 15 m großes Steinhaus mit Treppenturm, mit einer großen Halle mit quadratischen Fliesen und mit Kreuzgratgewölbe im Erdgeschoss ist. - Der in Neumarkt geborene lutherische Amtmannssohn und nach seinem Übertritt 15 97 zum Katholizismus erbitterte katholische Propagandist Caspar Schoppe (30) Scioppius wird vom Maler Peter Paul Rubens (29) im katholischen Rom porträtiert.

1605 Der wegen Grausamkeit und übertriebener Strenge abgelöste katholische wiener Jesuitenrektor Georg Scherer (65) stirbt bei einer Hexenhetzrede auf der Kirchenkanzel an einem Herzschlag. - In Augsburg beginnen die Jesuiten den Trienter Ritualmord von 14 75 als Jesuitendrama unter der Autorenschaft des Jesuiten Jeremias Drexel oder Kaspar Rhey neu aufzuführen. - In Nürnberg veranstalten der Schuldiener der Lateinschule und Bassist von St Lorenz Johann Ludwig und der Rektor der Lateinschuld von St Egidien Konrad Schramm gleichzeitg öffentliche Schauspiele für die sie mit Handzetteln und Getrommel werben. Konrad Schramm versucht die Konkurrenz verbieten zu lassen. Der Magister und Prediger von St Egidius Paul Schneider erfindet ein Gespenst mit Glöckchen das gegen die Schauspielpläne der St Lorenz Kirche erscheint. Der Rat der Stadt Nürnberg schreitet vergeblich dagegen ein. - Die Jesuiten werden aus der Republik Venedig vertrieben. - Die englischen Wanderschauspieler wechseln zur deutschen Sprache über. - In Nürnberg verweigert der Rat der Stadt dem nürnberger Goldmaler, Ätzmaler und Kupferstecher Hans Wandereisen Gemälde früherer Schembartgesellschaften und Gesellenstechen öffentlich zu verkaufen. - Der bayerische Herzog Maximilian von Wittelsbach Bayern (St) (32) verhängt ein Einfuhrverbot ausländischen Weißbieres nach Bayern. - In Nürnberg wird der Rastkonsulent Nikolas von Gülchen wegen Meineid, Unterschlagung, Ehebruch und Blutschande auf Grund einer Privatklage verhaftet und in den Luginsland geführt und nach sieben Verhören ins Lochgefängnis gebracht, wo er dann nach weiteren drei Verhören und neunmaliger Anwendung der Tortur gesteht und mit dem Schwert hingerichtet wird. - In Regensburg lässt der Rat der Stadt Regensburg Fässer mit schlechtem Bier vor das Rathaus bringen und den Boden einschlagen. - In Nürnberg beginnt der in Nürnberg geborene Johann Siebmacher (44) mit seinem großen neuen Wappenbuch. - In Würzburg wird ein Jesuitenseminar aufgebaut. - In Neumarkt ist Michael Gantz Bürgermeister. - In Neumarkt ziehen die Calvinisten mit einer Marienfigur aus der Hofkirche durch die Stadt. - Der Kurfürst besetzt die Stelle des neumarkter Stadtschreibers, der eigentlich vom Rat eingesetzt wird, selbst um dessen kritische Äußerungen abzustellen. - In Nürnberg erfindet der Geigenbauer Hans Heyden (65) sein mechanisches Musikinstrument Geigenwerk, den Vorgänger des Bogenflügels. - In Nürnberg wird das Pellerhaus fertiggestellt. - In Burgfarrnbach muss der aus Nürnberg stammende Rittergutsbesitzer Wolf von Wolfsthal (--) eine Strafe von 2.000 Gulden für den Mord an seinem Diener bezahlen, woraufhin er finanziell ruiniert ist und das Rittergut und den Ort Burgfarrnbach an xxx von Crailsheim (--) verkauft. - Katharina von Rosenau (--), die Frau von Pancras Stiebar von Buttenheim (51), dem Besitzer von Schloß Lutzmannstein alias Burg Lutzmannstein 6 km nordöstlich von Velburg stirbt.

1604 Wetter: Supernova. - Neumarkt wird als Peststadt berüchtigt und von der Bevölkerung der Umgebung gemieden. - Der auf Burg Sulzbach residierende lutherische pfalz sulzbacher Pfalzgraf Otto Heinrich II von Wittelsbach, Ottheinrich II (St) (48) stirbt trotz 13 Kindern ohne männlichen Erben. Drei Töchter sind ihm geblieben Dorothea Sophie (16), Sabine (15) und Susanna (13). Pfalz Sulzbach fällt an seinen Bruder den lutherischen pfalzneuburger Pfalzgraf Philipp Ludwig von Wittelsbach (St) (57). - In Ansbach lässt sich der Buchbinder Paul Böheim nieder. - Graf Gottfried Heinrich von Pappenheim (10) wird an der jesuitischen Universität Ingolstadt immatrikuliert. - Der nürnberger Landsknecht Hans Wild (21) in Diensten des katholischen Kaiser Rudolf von Habsburg Österreich (St) (52) wird bei Budapest von den Ungarn gefangen genommen und als Sklave nach Istanbul verkauft. - In Thüringen behauptet der lutherische nebraer Stadtpfarrer David Meder durch die Warnung vor Hexerei die Menschen retten zu wollen. Obwohl er zugibt, dass die Bevölkerung das Hexenbrennen ablehnt, hält er Hetzreden gegen das Mordreich des Teufels, erklärt nach langen Bedenken von Gelehrten überzeugt worden zu sein und berichtet, dass in den katholischen Diözesen Mainz und Trier Tausende von Hexen entdeckt wurden und das beweist, dass Aberglaube und Zaubermittel wie Segenspenden, Weihen, Heilige Kräuter wie Nachtschatten, Eisenkraut,Wülkraut, Farnkraut und Absiz und besonders Weihrauch ein Nährboden für Hexen ist. Da es Hexen tatsächlich gibt und Gott selbst zwar Böses zulassen kann aber nichts Böses selbst erschaffen kann, beweist er den Calvinisten, dass ihre Predestinations-Lehre, dass Alles von Gott vorbestimmt ist, falsch sein muss. Seine eigenen Lutheraner warnt er vor rituellen Handlungen mit Salz und Brot. - Georg Sebastian Stiebar ist Burggraf auf der Ganerbenburg Rothenberg. - Der in Ingolstadt jesuitisch eingeschulte innerösterreichische Erzherzog Ferdinand von Habsburg (St) (26) lässt sich mit seinem Hofzwerg portraiteren. - Der in Cölln geborene bayreuther Fürst und Markgraf Christian von Zollern Brandenburg Bayreuth (St) (23) heiratet auf der Plassenburg Marie von Zollern Preußen (St) (25) und verlegt die Residenz des Fürstentums Bayreuth von Kulmbach nach Bayreuth, wobei die Plassenburg über Kulmbach Landesfestung bleibt, aber das Füststentum nach der neuen Hauptstadt Bayreuth benannt wird. Sein ebenfalls in Cölln geborener Bruder Joachim Ernst von Zollern Brandenburg Ansbach (St) (10) übernimmt die Regierung des Fürstentums Ansbach. - Der aus Nürnberg stammende Händler Knop verkauft an den sächsischen Herzog Christian von Wettin (St) (44) einen vergoldeten Harnisch für seinen Bruder zu dessen Hochzeit. - In Neumarkt sind Hag und Schmidt Bürgermeister. Der aus Nürnberg stammende neumarkter Stadtschreiber Worster schlägt auf der neumarkter Spitalkirchweih Pfarrer Spatz von Tauernfeld, bleidigt Bürgermeister Schmid, der ihm einen Becher ins Gesicht schlägt. - In Nürnberg wird das Gasthaus Zum schwarzen Bären am Rossmarkt alias Adlerstrasse betrieben. - In Pielenhofen lässt der katholische pfalzneuburger Pfalzgraf Wolfgang Wilhelm von Wittelsbach Pfalz Neuburg (St) (26) einen von den Klostermöchen neun bis zehn Wochen pro Jahr betriebenen Hochofen bei der Klostermühle errichten, der aus dem Eisenerz der Grube Kallmünz Krachenhausen und auch von weiter nördlich über die Naab verschifftes Eisenerz aus Sulzbach und Amberg täglich ca. 610 kg Roheisen verarbeitet, das in Pielenhofen, Edlhausen und auf einen Zainhammer in Laaber zu Schmiedeeisen, Zaineisen und Stahl veredelt wird.

1603 In Berching Holnstein Stauferbuch muss Hans Georg von Guttenberg (--) die Hofmark Staufersbuch wegen finanzieller Nöte an xxx von Wildenstein (--) verkaufen, dessen Familie aber wegen Angst vor religiöser Verfolgung 16 28 flieht. - In Nürnberg werden die Frauen aus dem Barrettleinmacherhandwerk ausgeschlossen. - Das amberger kurfürstliche Schloss erhält hohe Volutengiebel an einem mächtigen Satteldach. - Pestausbruch in Freystadt fordert 226 Tote in 2 Jahren und dezimiert die Bevölkerung um 50 %. - Der ellwangener Fürstpropst Johann Christoph von Westerstetten (40), der gleichzeitig eichstätter Rat ist, baut die Burg Ellwangen in ein vierflügeliges Renaissance Schloss mit achteckigen Eckturmaufsätzen um. - Im katholischen Fürstbistum Eichstätt wird 19 Frauen der Hexenprozeß gemacht. - Die Statue Justizia in Amberg auf dem Schloßtorbogen fällt bei einem Sturm herunter und wird schwer beschädigt. - In Nürnberg wird das Schauspielgesuch von hans Gretschman im November abgelehnt, da er ein seltsamer Gesell sei und sich schon einiges zu Schulden kommen hat lassen. - Der nürnberger Neubürger Hans Peter Amschler handelt mit Glaswaren. - Der englische Schauspieler und Theaterdirektor Robert Brown (40) gastiert im Februar in Nürnberg im Ensemble der Englischen Komoedianten von Landgraf Moritz von Hessen Kassel. - Der in Cölln geborene protestantisch calvinische Christian von Zollern Brandenburg Bayreuth (St) (12) wird Markgraf des fränkischen Fürstentums Bayreuth. - In Neumarkt versucht der Bürgermeister, der sich übergangen fühlt, den Statthalter, der persönlich Truppen aus der Bürgerschaft ausheben will, zu brüskieren und ordnet an ohne Waffen und Rüstung und in langen Mänteln zur Musterung zu erscheinen. Erst kurz vor der Musterung befiehlt er doch in Rüstung zu erscheinen. - In Neumarkt beleidigt der aus Nürnberg stammende neumarkter Stadtschreiber Worster angetrunken Pfarrer Spatz von Tauernfeld als Narr, Flegel, Pfaff, grober Bengel und Fuchsschwänzer, ohrfeigt ihn und bedroht ihn mit dem Leben. - In Freystadt bricht in fünf Häusern die Pest aus, woraufhin in der Berchinger Strasse ein Pestfriedhof angelegt wird, da von den 500 Einwohnern bis 16 05 mehr als die Hälfte stirbt. - In Nürnberg hinterlässt Paulus Tucher IV (54) mit der Tucherschen Handelsgesellschaft 30.000 Gulden an Einlagen an seine Söhne Anton IX Tucher (41) und und Thomas II Tucher (39). Die Tucher und die Imhoff sind die einzigen Großhändler der Stadt. Arbeit ist für Adelige nicht standesgemäß. - In Mainz lässt der mainzer Erzbischof Johann Adam von Bicken  (St) (39) den reformierten Pfarrer Anton Praetorius (43) als Hexenprozessgegner und folglich für ihn als Hexer inhaftieren und nach Protesten des in Amberg geborenen calvinischen Kurfürsten Friedrich IV von Wittelsbach von der Pfalz (St) (45) wieder frei. - In Regensburg ist Georg Rapolt (--) als Leuermacher bekannt, was Leier oder Laute bedeuten kann. - In Nürnberg wird der Jörg Hardtman (--) Ätzmalermeister, wobei er einen Harnisch gestaltet. - In Eichsätt fährt der ehemalige Page der im Sterbenen liegenden englischen Königin Elisabeth (St) (70) und seit 15 94 katholischer eichstätter Fürstbischof Johann Konrad von Gemmingen (42) an Neujahr mit mit einem sechsspännigen Jubelwagen und weiteren sechs Kutschen mit insgesamt 91 Personen und 83 Pferden nach Ingolstadt, wo er sich ua von 18 adeligen Studenten der Universität bejubeln lässt und bis 16 06 mindestens 20 Frauen aus Eichstätt, Enkering, Landershofen, Dollnstein und Eitensheim als Hexen foltern und lebendig auf dem Scheiterhaufen verbrennen lassen wird.

1602 Mit dem Tod von Hans Siegmund von Degenberg stirbt das Geschlecht der Degenberger aus und der bayerische Herzog Maximilian von Wittelsbach (St) (29) setzt die Anwartschaft durch. Sein Privileg des alleinigen Weißbierbrauens in Bayern nördlich der Donau fällt an den bayerischen Herzog Maximilian von Wittelsbach (St) (29), der ein Weißbiermonopol in München einführt. Der degenberger Braumeister Wolf Peter aus Schwarzach beginnt in München Weißbier zu brauen. - Der neumarkter Schultheiß Georg von Rumrodt kauft Burg Woffenbach und beginnt umfangreiche Renovierungen, zu denen er die woffenbacher Bevölkerung zwingt. - Der neumarkter Bürger Heinrich Worster ist neumarkter Ratsschreiber. - Der Rat der Stadt Neumarkt verbietet den Leinwebern die Herstellung von zweimännigem Tuch. Der Leinweber Leonhard Gar, der sich dem Verbot widersetzt, kommt in Haft und drei neumarkter Tuchmachermeister konfiszieren in Begleitung eines Stadtknechtes das Tuch. - Der morganatische Sohn von Ferdinand von Wittelsbach Bayern (St) (52) und Maria von Pettenbeck, Franz Wilhelm (St) (09) erhält wie seine Geschwister den Adelstitel Graf und wird Graf Franz Wilhelm von Wartenberg (St) (09). - Der katholische bamberger Fürstbischof Johann Philipp von Gebsattel (57) beginnt den Bau der Neuen Residenz in Bamberg im Renaissance-Stil. Er verweigert die energische Verfolgung der Gegenreformation und hält sich Konkubinen. - In England wird eine scharfe Verordnung gegen die Jesuiten erlassen. - Beim Jesuitentheaterstück Cenodoxus inszeniert der Jesuit Jacob Bidermann (23) in Augsburg die Geschichte vom heuchlerischen Doktor von Paris, der für einen Heiligen gehalten wird, der aber von Gott wegen seines Hochmuts und seiner Heuchelei auf ewig verdammt wird, und löst unter den Zuschauern Angst und Schrecken aus. Spontan kehren viele Zuschauer zum Katholischen Glauben zurück. - In Amberg huldigen auf dem Marktplatz die amberger Bürger ihrem in Amberg geborenen hochgeborenen pfälzer Pfalzgraf Kurfürst Friedrich IV von Wittelsbach (St) (28). - In Nürnberg wird der nürnberger Spätrenaissancegoldschmied und Zeichner Christoph Jamnitzer (39), der Schöpfer des Jamnitzer Mohrenkopfpokals, Genannter des Größeren Rates der Stadt Nürnberg. - In Neumarkt macht sich der Syndikus Linck unbeliebt, spricht ehrlos von den Ratsmitgliedern nur von dem Schuster, dem Gerber usw und wird ua auch wegen Faulheit entlassen. Der Rat will ihn nur noch als Advokaten und Ratgeber beschäftigen. - Die englische Königin Elisabeth (St) (69) weist alle katholischen Jesuiten aus England aus. - Vor den Toren der Stadt Bamberg wird Süßholz alias Lakritze angebaut. - In Neumarkt wird Leonhard Wenzels Mitwisserin, Hans Kunzens Frau aus Oberbuchfeld, hingerichtet. - In Deining gibt es eine Schule. - In Parsberg verliert das katholische regensburger Bistum alle Ansprüche an Schloss Herrnried an das wittelsbacher Fürstentum Pfalz Neuburg. - Die Herrschaft der Wolfsteiner wird geteilt, wobei Johann Albrecht von Wolfstein (St) (--) das Reichslehen Pyrbaum erhält und Hans Adam von Wolfstein (St) (--) Sulzbürg. Die Einkünfte aus dem evangelischen Klösterchen Grab teilen sich xxx und der Abt von Kloster Plankstetten. - In Hohenburg Adertshausen tauscht der katholische regensburger Bischof xxx die Burg Adertshausen ein und erhält sogar noch 850 Gulden vom katholischen pfalzneuburger Pfalzgraf Wolfgang Wilhelm von Wittelsbach Pfalz Neuburg (St) (24), der sie vom Hohenburger Pflegschaftsamt verwalten lässt. - In Amberg verlehnt pfälzer Pfalzgraf Kurfürst Friedrich IV von Wittelsbach (St) (28) seinen Landsassensitz Hofmark Ebermannsdorf später Schloß Ebermannsdorf 8 km südöstlich von Amberg an Michael von Loefen (52).

1601 Wetter: Erdbeben in Ansbach. - In Nürnberg werden die Frauen aus dem Bortenwirkerhandwerk ausgeschlossen. - In Königsberg erstellen 3 Metzgermeister und 81 Gesellen eine etwa 500 Meter lange Riesenbratwurst. - Der unstandesgemäße Sohn von Ferdinand von Wittelsbach Bayern (St) (51) und Maria von Pettenbeck, Franz Wilhelm (St) (08) beginnt ein Studium an der Jesuitenschule Ingolstadt. - Der streng katholische Reichshofpräsident Landgraf Georg Ludwig von Leuchtenberg geht an den Kaiserhof von katholischen Kaiser Rudolf von Habsburg Österreich (St) (49) in Prag. - Das Theaterstück des nürnberger Theaterdirektors Jacob Ayrer (--) Der abhanden gekommene Jann zeigt keinerlei Lebensfreude des traditionellen nürnberger Fastnachtsspiels mehr. Er orientiert sich an den englischen Dramatikern Shakespeare (37) und Robert Brown (38). - Die Familie von Freudenberg verlässt Burg Rupprechtstein bei Etzelwang. - Der katholische bayerische Herzog Maximilian von Wittelsbach (St) (28) kauft Schloss Weichs vor den Toren der Stadt Regensburg und richtet eine Weißbierbrauerei ein, zu der Quellwasser aus Pfaffenstein mit Fässern transportiert wird. - In Regensburg verleitet ein Scharfrichtermangel zu einer kuriosen Scharfrichterwettstreitlegende, nach der drei Kandidaten ihre Arbeit als Scharfrichter an drei Verbrechern prüfen lassen und der beste zusätzlich zum letzten Verbrecher auch noch die beiden unfairen Mitkandidaten in einem Streich köpft. - Jakob Fuchs von Wallburg wird Landmarschall der Oberpfalz. - In Neumarkt wird Leonhard Wenzel aus Arzthofen wegen Inzest mit seiner Schwägerin enthauptet. - In Heidelberg stirbt Ludwig Philipp von Veldenz (St) (23) bei einem Ritterturnier durch eine Augenverletzung. - In Nürnberg gibt es auf Jakob Stromers Plan zwischen dem östlichen Vorort Wöhrd und dem westlichen Vorort Doos zwölf Mühlenanlagen mit 131 Wasserrädern. - In Regensburg wird begonnen im katholischen Kloster Prüll die Klosterkirche St Vitus mit reichem völlig weißen Renaissancestuck sechs Jahre lang auszuschmücken. - In Regensburg stellt der Instrumentenmacher Georg Veichtner (--) auch Geigen her. - Dem in Neumarkt geborenen lutherischen Amtmannssohn und katholischen polemischen Propagandisten Caspar Schoppe (25) Scioppius, beginnt im Dienst der Jesuiten den Ruf des 15 62 vom Katholizismus zum Protetantismus übergetretenen, bedeutendsten, adeligen und reichen Philosophen und Rhetorikers seiner Zeit Joseph Justus Scaliger (61) alias della Scala zu zerstören, der ihn noch 15 95, vor dessen Übertritt 15 98 von Protestantismus zum Katholizismus, durch höchstes Lob gefördertert hat indem er mit seinem in Universitätskreisen und der Politik weitverbreiteten Büchlein Scaliger hypobolimaeus  alias Der untergeschobene Scaliger, ihn auf 100 Seiten von philosophisch getarnten Beschimpfungen, einer erfundenen adeligen Herkunft und auch unnachprüfbare Fake-News bezichtigt. Weil Joseph Justus Scaliger (61) alias della Scala den Gegenbeweis nicht antreten kann, zieht er sich nach einige literarischen Rechtfertigungsversuchen und Gegenbeschuldigungen zurück und wird 16 09 bedeutungslos sterben. - In Nürnberg wird der eangelische Juristensohn und Diplomatensohn und spätere Diplomat und Kanzler Georg Achatz Heher geboren, der bei seinem Großvater in Altdorf aufwächst.

1600 Wetter: Schlechtes Getreidejahr. - In Nürnberg herrscht die Pest. Flüchtigen, die nach Neumarkt wollen wird der Einlaß in die Stadt verweigert. - In Nürnberg ist der Goldschmied Michel Mann (--) für seine mit rotem Seidenrisp ausgekleideten, feuervergoldeten, rechteckigen, truhenförmigen Schmuckkästchen aus Messing oder Kupfer auf Kugelfüßen  berühmt. Er ist auch in Fürth und Augsburg tätig. - Der Uhrmacher und Organist von Graf Oktavian II Fugger (--), der nürnberger Johann Leo Hasler (36) beginnt mit leichteren Melodien in evangelischen Kirchenliedern. - Der nürnberger Henker Meister Franz Schmidt (50) richtet in Nürnberg den Roßtäuscher Veit Willet von Güntersbühl, der zuvor wegen Betruges in Pappenheim ausgepeischt wurde und dem in Schwabach schon beide Ohren abgeschnitten worden waren, mit dem Schwert. Der Tätigkeitsbereich des Henkers umfasst den Pranger am Hauptmarkt, vor dem Rathaus und auf der Fleischbrücke, wo in Ketten gelegt oder Schandmaske aufgesetzt werden. Dafür wird außerhalb der Stadt am Galgenhof gehängt und gerädert und in Flaschenhof bei den Holzstößen geköpft und verbrannt. - Der Rat der Stadt Nürnberg bestimmt Festpreise für Speisen, Getränke und Übernachtungen. - Das Augustinerchorherren-Kloster Schamhaupten steht kurz vor der Auflösung (16 06). - Hexenprozesse in München. - Der regensburger Stadtobrist und Hexenjäger Alexander von Haslang verhaftet als Pfleger alias Amtmann von Altmannstein und Abensberg wegen Mordes, Raubes und Hexerei in Tettenwang bei Riedenburg die fahrende Kesselflickerfamilie Pämb, die sich gelegentlich als Pappenheimer alias Abortgrubenleerer verdingt, auf Grund einer Denunziation eines Diebes kurz vor dessen Hinrichtung. Ihr Sohn Hans (10) wird bei einer Befragung ausgepeitscht und dazu gebracht zu behaupten, seine Mutter Anna Pämb alias Anna Pappenheimer (40) hätte mit einer ortsansässigen als Hexe bekannten Frau Ziegler schwarze Magie mit angeblich zerstoßenen Kinderhänden betrieben. Die Regierung in München wird auf den Fall aufmerksam, holt die Familie nach München und veranstaltet unter ihrem Ankläger Wangereck einen Schauprozeß mit aussergewöhnlich grausamen Verhörmethoden im münchner Falkenturm bei dem Anna Pämb (40) zugibt ihren Sohn Hans (10) schon im Mutterleib dem Teufel geweiht zu haben. Der Vater Paulus Pämb, der zugibt ein Serienmörder zu sein, denunziert einen Müller, dessen Frau und ihre kleine Tochter, mit denen er Streit hat. Der Müller wird zwei Tage lang zu Tode gefoltert. Drei weitere kleine Handwerker werden gefoltert. Ein Schneider aus Tettenwang bei Riedenburg reist nach München und reicht ein Bittgesuch für die drei Handwerker ein. Alle vier gestehen unter der Folter Hexenmeister zu sein. Die Tochter Pämb wird von Ankläger Wangereck monatelang im Kerker festgehalten und gesteht nachdem ihr vorgegaukelt wird, der Teufel hätte ihren Vater umgebracht und ihre Mutter sie der Hexerei bezichtigt alles was man von ihr hören will. Die ganze Familie wird bei lebendigem Leib verbrannt. - In Neumarkt wird Hans Zängerlein alias Teufelskaspar, aus Kreusing wegen Diebereien aller Art, die er im Bund mit dem Teufel begangen haben soll, mit dem Schwert hingerichtet. - Hexenprozess in Vohburg. - Der in Amberg geborenen pfalz-sulzbacher Pfalzgraf und Herzog und auf Burg Sulzbach residierende Otto Heinrich II von Wittelsbach Ottheinrich II (St) (41), Vater von drei überlebenden Töchtern von insgesamt 12 Kindern, bekommt von Dorothea von Württemberg (St) (38), seinen dritten Sohn Friedrich Christian von Wittelsbach, der noch im ersten Jahr stirbt als letztes Kind. - In Altdorf peitscht der protestantische Gutsbesitzersohn und typisch studentisch arrogante an der Akademie Altdorfina Albrecht von Waldstein alias Wallenstein seinen Diener so sehr aus, dass er in Nürnberg von  einem Arzt behandelt werden muss, weil dieser nicht wie von ihm befohlen neben seinem Schlitten hergelaufen ist. Er flucht in der Öffentlichkeit, rauft und säuft mit seinen Kumpels, wird nur zu einer Geldstrafe und zu Stubenarrest bestraft und muss Altdorf verlassen, während seine Freunde in Nürnberg ins Gefängnis geworfen werden. - Erzherzog Ferdinand II  von Habsburg Österreich (St) (22) heiratet die Schwester Maria-Anna von Wittelsbach (St) (26) seines Vetters Maximilian von Wittelsbach (St) (27) mit dem er 15 87 zusammen in Ingolstadt studiert hat. - Der Ketzerhammer, alias malleus haereticorum, Metzgersohn, ehemalige ingolstädter Universitäts-Rektor und salzburger Erzbischof Martin Brenner (52) führt innerhalb eines halben Jahres in der Steiermark die Gegenreformation durch. - Das wiederbelebte Wallfahrts-Kloster Marienburg mit dem Grab der verehrten Gräfin Stilla von Abenberg hat wieder 24 Nonnen. - In Ingolstadt wird das Kaisheimer Haus in der Harderstrasse für die Fugger erbaut. - Der an der Universität Padua lehrende Spanier Girolamo Fabrizio (67), der in einem Theater Anatomie lehrt, bringt neben einer Schrift über die Anatomie der Augen eine Schrift über die Entwicklung von Embryos heraus und vergleicht sie mit denen von verschiedenen Tierarten. - Der mit Marie Salome von Baden verheiratete Landgraf Georg IV Ludwig von Leuchtenberg verzichtet endgültig auf seine Erbansprüche auf die Herrschaft Pleystein an der Markgrafschaft Baden. - Der ehemalige ingolstädter Student, ellwangener Fürstpropst Wolfgang von Hausen (47) wird Bischof von Regensburg. - Der nürnberger Pädagoge, Dichter und Dramatiker Georg Mauritius (61) kehrt als neuer Rektor der nürnberger Schule zum Heiligen Geist nach Nürnberg zurück. Während seiner unglücklichen dritten Ehe hat seine Ehefrau verschiedene Affären. - Georg Albrecht von Wolfstein wird als Sohn von Johann Adam von Wolfstein (27) und Elisabetha von Limpurg-Speckfeld geboren. - Die Diener und Hofkomödianten des hessischen Landgrafen Moritz aus Kassel bauen im Augustinerkloster in Nürnberg ihre Bühne auf. Es spielen Webster, Hull, Machin und Berhard Sandt. - Der nürnberger Stadtphysikus, ehemaliger Feldarzt im französischen Krieg stirbt. Unter den Anatomen herrscht Verwirrung durch willkürliche Bezeichnungen einzelner Körperteile. - Der von den Lutheranern und den Calvinisten exkommunizierte katholische Mönch und Astronom Giordano Bruno (52), der seinen paduaer Lehrstuhl an Galileo Galilei (36) verloren hat, wird in Rom als Ketzer und Magier auf dem Scheiterhaufen verbrannt, weil er u.a. behauptete, dass das Weltall unendlich ist und es unendlich viele Wesen im Universum gibt, eine auf die Erde beschränkte Gottheit somit beschämt wäre, Gott in allem innewohnt und alles aus der Natur von der göttlichen Einheit von Materie und Dunkelheit abstammt. - In Altdorf beginnt der ehemalige Hauslehrer in einem adeligen Haushalt, der in Nürnberg geborene Ambrosius Metzger (27), ein Studium an der Akademie Altdorf, ab 16 22 Universität Altdorfina. Er wird ein bekannter nürnberger Meistersinger. - In Freystadt fragt der Rat der Stadt Neumarkt nach, welche Erfahrungen dort mit dem obergärig gebrauten Weizenbier gemacht wurde. Weizenbier wird von der Stadt Neumarkt ferngehalten. - In Neumarkt wartet der Geldfälscher, Räuber und Mörder Beßler (--) aus Weißenburg, der mit seiner Mutter Margaretha Beßler (--) die Gegend unsicher machte, auf seine Aburteilung. - Dem neumarkter Juwelier Jakob Meusenholl, diesmal als Adeliger, wird vom amberger Hofkastner Adolf Weinhauß sein gesamter Besitz beschlagnahmt. - Nach dem Mord an dem neumarkter Gerichtsschreiber Christoph Bernauer entflieht der Täter Melchior Wolf nach Roth. Die beiden Mittäter Elias Sigler und Michael Hanold werden in Neumarkt verhaftet. Der neumarkter Schultheiß versucht leidenschaftlich das Bahrrecht, einen Aberglauben, wonach die Mörderhand auf der Wunde des Opfers diese wieder zum Bluten bringe, anzuwenden, wogegen sich die beiden Angeklagten erfolgreich wehren, da dem Rat der Stadt dieses uralte Rechtsmittel fremd ist. - In Nürnberg finden im Augustinerkloster Schauspielvorstellungen speziell von englischen Komödianen statt, später im Heilsbronner Hof, da der Rat der Stadt Nürnberg dort nicht die volle Verfügungsgewalt besitzt und der Wirt dort als markgräflicher Beamter vor Ort ist. - Der Rat der Stadt Nürnberg erlaubt die Aufführung englischen Komödianten nur deshalb, weil sonst das Volk aufs Land läuft und dort sein Geld verzehrt. - In Nürnberg ist der hessische Landgraf Moritz von Hessen Kunde des nürnberger Münzmeister, Juwelier und Händler Benedikt Ammon. - In Nürnberg stirbt der hochgebildete ehemalige Sprecher der bayerischen Landstände, der protestantische Graf Joachim von Ortenburg (70). - In Nürnberg beschreibt der Meistersinger und Fechter Hans Fenitzer einen Messertanz. - In Nürnberg ist der aus Zürich stammende Christoph Maurer Glasmaler. - In Neumarkt ist Staudach Bürgermeister. - In Neumarkt ist Hans Georg Rumrodt (--) Schultheiß. - In Hemau erbaut die Stadt Hemau das neue Schloss. - In Deining übernimmt Michael Liedl das Rittergut. - In der Klosterkirche Speinshart wird der kinderlose Philipp von Lindenfels (St) (--) beigesetzt. Sein Neffe, der klosterspeinsharder Klosterrichter Hans Kaspar von Lindenfels II, erbt. - Marschall Maximilian von Pappenheim (St) (--) heiratet Elisabeth von Sayn Wittgenstein (St) (19), die unmittelbar nach der Hochzeit stribt. - In Amberg ist der rechte Torbogen der Stadtbrille zugemauert. - 1 Rheinischer Gulden entspricht 4,50 Euro (19 82). - In Schmidmühlen baut Georg Hausner von Winbuch (--), der Pfleger in Regenstauf ist, das Obere Schloss mit einem Rittersaal. - In Hohenburg erstellt Christoph Vogel (--) die Landkartenskizzen mit detaillierten Darstellungen der Häuser für die Tabella Geographica deß Regenspurgischen Bischefflichen Pflegambts Hohenburg auf dem Nordgeu im Fürstentumb Neuburg und dessen Landgericht Lengfeld, die von Matthäus Stang (19), gedruckt wird. Am Vormarkt steht ein Bildstock alias Marterl später ersetzt durch Fuchskapelle. Weil in Hohenburg der bischöflichregensburger Pfleger xxx (--) seinen Amtssitz von der Burg Hohenburg hinunter in das Dorf Hohenburg verlegt, wo 15 72 das neue Schloß Hohenburg steht,, ist die Burg Hohenburg unbewohnt. - In Deining Siegenhofen ist der evangelische Pfarrer so arm, dass er auch als Dorfbader und Schuhmacher arbeitet. Dazu erwirtschaftet er sich als Musikant im Gsthaus Zum xxx ein Trinkgeld. - In Schwandorf ist das neue Hammerschloß Ettmannsdorf Ettmannsdorfer Straße 86 von Wilhelm Neumayer (--) für die Eisenerzfertigung fertiggestellt.

1599 Wetter: Seuchenjahr in Nürnberg. - In Altdorf schreibt sich der protestantische böhmische Gutsbesitzersohn und königlich böhmischer Kreishauptmannssohn Albrecht von Waldstein alias Wallenstein (16) in die Altdorfer Matrikel ein und wird nach der Verwicklung in die Ermordung des altdorfer Bürgerwehrfähnrichs Wolf Fuchs (--) durch den Studenten der eigentlich nürnberger Akademie in Altdorf Altdorfina ab 16 22 Universität Altdorfina, Johann Hartmann von Steinau (--) trotz seiner mutwillig aufrührerischen Art nur mit einem kurzen Hausarrrest bestraft. Bei einem weiteren Saufgelage ziehen sie vor das Haus des altdorfer Professor Jakob Schopper (54), werfen die Fensterscheiben ein und zertrümmern Fenster und Türen, wofür sie der Rat der Stadt Nürnberg gefangennehmen lässt, wobei sie einen Soldaten in den Fuß stechen, und müssen für kurze Zeit ins Gefängnis, was der Juraprofessor Scipione Gentilis (36), der selbst regelmäßig völlig betrunken mit gezückten Degen durch Altdorf wankt und jeden niederstechen will, der ihm vor den Degen kommt, erfolglos laut schimpfend verhindern will. - In Neumarkt wird die Stadt  von Kurfürst Friedrich gezwungen ihre Güter in Eschertshofen an den mit der Verwaltung des aufgelösten Klosterstifts Kastl betrauten kurfürstlichen Geheimrat Michael von Loefen (--) zu verkaufen, der bereits im Besitz der Burg Heimhof bei Kastl ist, für die er die Landsassenfreiheit erhält und mit der Errichtung des neuen Schlosses im Renaissance-Stil mit Wandstukkaturen und Deckenstukkaturen beginnt. - Der adelige schweizer Gutsbesitzersohn, ingolstädter und altdorfer Student Melchior Goldast (25) forscht in der Stiftsbibliothek St Gallen, stiehlt dort seinen Grundstock an Büchern und entwickelt sich zu einem Bibliomanen. - Der nürnberger Maler Martin Beheim (27) ist Vorstand der nürnberger Malerzunft. - Shakespeares Hamlet wird in London uraufgeführt, bei dem der Geist des Vaters des dänischen Königs seinem Sohn Hamlet seine Ermordung mitteilt und dieser sich deshalb sogar rächt. - Das Mönche des unter weltlicher Verwaltung des bayerischen Herzogs stehendene Benediktinerkloster Münchsmünster verlassen ihr Kloster, das zum ingolstädter Jesuitenkolleg kommt. - Der jesuitische Universalgelehrte Delrio ist der angesehendste Hexenverfolgungsbefürworter der Zeit. - Hans Bernhard Notthafft von Wernberg Schönach (--) und Aholming ist Erbtruchseß des Hochstifts Regensburg. - Der Medizinstudent Johann Schreck ist Magister an der Universität Altdorf. Er wird zum Schrecken von Galileo Galilei zum katholischen Glauben konvertieren, Jesuit und Missionar in China werden. - Trotz des Verbotes von Misthaufen in der Stadt Nürnberg gibt es noch 339 bürgerliche, 25 öffentliche und 22 einspännige. - Eine Pestepidemie in Prag zwingt Kaiser Rudolf II von Habsburg (St) (47) mit seinem Hofstaat nach Pilsen umzuziehen. - Das Weihnachtslied Es ist ein Ros entsprungen taucht in einem katholischen speyerer Gesangsbuch auf und wird 16 09 in eine evangelische Version umgedichtet. Bei der evangelischen Version von Michael Praetorius wird das Blümlein fehlen. - In Neumarkt Katharina Mair wartet wegen Inzest mit ihrem Sohn Georg auf das Todesurteil durch das Schwert. Den Vorschlag, dass Auspeitschen und ein Landesverweis genügen könnte hält das Gericht für eine Frechheit. - Die nürnberger innere Ratsfamilie Fürer von Haimersdorf wird geadelt. - Der in Antwerpen geborene spanische Jesuit und Hexentheoretiker Martin Anton Delrio (43) bringt sein Hauptwerk, das Hexentraktat Disquisitionum magicarum libri sex heraus, in dem er auf der Basis von Glauben von Besessenheit und Teufelsaustreibungen in der christlichen Lehre Ketzerei, Heräsie, Zauberei, Schwarze Kunst und Weiße Kunst als verfolgungswürdig erachtet und damit alle der katholischen Kirche zuwider Denkende und Handelnde zu verfolgen auffordert. Darin behauptet er dreist, dass Teufel Ungeheuer hervorbringen, dass eine Frau in Brixen 15 72 einen Hund zur Welt gebracht hat, dass eine Frau in Augsburg einen Menschenkopf, eine zweifüßige Schlange und ein Schwein geboren hat, das eine Frau auf einer von Affen bewohnten Insel gestrandet Kinder gezeugt und der Affenvater diese nach der Rettung der Frau ins Meer gestürzt hat. Er behauptet der Teufel raubt von irgendeinem schlafenden Man den Samen und führt ihn beim Beischlaf der Frau ein, die gesteht, dass der Samen kalt ist und ihnen deshalb kein Lustgefühl bereitet. Er behauptet eine flandrische Wirtin verwandelte sich mit Hilfe des Teufels in eine Katze und nachdem die Katze mit Messerstichen getötet im Wasser versank wurde die Wirtin mit Messerstichen tot im Gasthaus gefunden. Weiterhin können Hexen weder Brennen an den Füßen noch Schläge spüren bis man ihnen mit einem geweihten Wachsbild im Nacken die Zauberkraft raubt. Er glaubt an das Wiedererscheinen von Toten, erzählt tollste Geschichten über Gespenster und, dass Diebe mit Hexenkerzen ihre Opfer einschläfern, dass zur Reinigung von Liebeszauber die Monatsblutung, Samen oder Kot benutzt wird, dass Hexen kleine Kinder kochen und aufessen, dass sorglose Sprüche auf den Teufel tötlich enden können. Seine Verhörmethoden verbieten Lügen, erlauben aber Doppeldeutigkeiten und seine Folterrichtlinien erlauben die schwere Folter, bei Augenzeugen, bei zwei Nichtaugenzeugen, bei Feindschaft, bei üblem Ruf, bei Flucht, bei Freundschaft, bei geheimen Besprechungen und bei Zauberbuchfund bei unversehrtem Leib alias Gelenkausrenkung. Die Schweigsamkeit bei der Folter führt er auf ein Zaubermittel aus ungetauften Kinderleichen bereitet zurück und Hexen werden zunächst gewaschen um aufgetragene Zaubersalbe zu entfernen. Er fordert die Hexen zu töten, selbst wenn sie kein Verbrechen begangen haben nur weil sie mit dem Teufel im Bunde sind und wer dies tut tut ihnen sogar etwas Gutes, weil er sie vor weiteren Verbrechen bewahrt. Zu zaghafte Richter werden vor dem Jüngsten Gericht streng bestraft. Der Richter kann 3 Mal foltern aber selbst die Regeln der Folter bestimmen und mit Reliquien oder kalten Wassertropfen foltern lassen oder den Folteropfern Heiligenbildchen umhängen. Ist die Folter wegen der Anzahl der Verbrechen an einem Tag nicht zu schaffen, wird sie am nächsten Tag fortgesetzt. Delrio drängt auf genaue Nachfragen beim Geschlechtsakt mit dem Teufel. - Weltweit gibt es bereits 245 Jesuitenschulen. - In Regensburg wird das Narrenhäuschen unter den Reichssaalerker verlegt. - In Amberg wird der Kammmacher und Freifechter Hans Reindahler auf der Richtstatt hingerichtet, der vor der Exekution noch ein selbst erdichtetes Lied singt. - Hans Georg von Rumrodt wird Besitzer des heruntergekommenen Schlosses Woffenbach und zwingt seine grundhörigen Bauern ihm das Schloss wieder aufzubauen. Sie wehren sich, ihre Rädelsführer Jakob Rauch, der große und kleine Moritz und der Schafhensel werden inhaftieren und erst nach einer Strafzahlung wieder freigelassen. - Die Stadt Bamberg hat 11.500 Einwohner. - In Nürnberg wird das Gasthaus Zum Herrenkeller Theatergasse 17 gebaut. - In Nürnberg erhält die im Vorjahr erneuerte Fleischbrücke ein seitliches Portal, auf dem ein steinerner Ochse liegt. - Der in Neumarkt geborene deutsche gegenreformatorische Propagandist Caspar Schoppe (23) Scioppius hat wegen seiner gnadenlosen Aggressivität als Konvertit das Interesse von Papst Clemens VII erweckt, woraufhin er berühmt, aber auch wegen seiner hemmungslosen höchstbeleidigenden Hohn- und Spottattacken berüchtigt wird, wofür er auf einer Italienreise zum Graf  von Clara-Valle erhoben wird. - In Altdorf wird mit dem Führen eines Kirchenbuches begonnen, in dem nur Taufen und Trauungen eingetragen werden, die Geburtstage aber nicht.

1598 Wetter: Seuchenjahr in Nürnberg. Die Getreideernte ist katastrophal. - In Neumarkt wird der Arzt Konrad Rummel geboren. - In Kastl wird der in Trier geborene Michael von Loefen (48) neuer evangelischer Administrator des Stifts Kastl, der im Folgejahr die Landsassenfreiheit für seine Güter in der Oberpfalz erhält. - Der aus Hahnbach stammende Andreas Raselius erstellt eine Chronik der Stadt Regensburg. - Der hahnbacher Renaissance-Komponist Andreas Raselius ist Hofkapellmeister in Heidelberg. - In Nürnberg wird Elisabeth Aurholt wegen des Gebrauchs zauberischer Mittel zur Schatzsuche und Teufelsbeschwörung als Hexe hingerichtet. - In Ingolstadt findet ein Hexenprozess statt. - Der regensburger Bischof Philipp von Wittelsbach Bayern (St) (22) stirbt. Sein Nachfolger wird Sigmund Fugger von Kirchberg und Weißenhorn (56), der ein hochverschuldetes regensburger Hochstift übernimmt. - Das völlig entvölkerte Augustiner-Chorherrenstift-Kloster Paring bei Kelheim wird aufgehoben und die Besitzungen dem Kloster Andechs übertragen, das dort einen Gutsbetrieb betreibt. - Die Güter des aufgelösten Kloster Münchsmünster werden dem Jesuitenkolleg Ingolstadt übergeben. - In Neumarkt beschreibt der neumarkter Stadtarzt und pfalzgräfliche Leibarzt Doktor Johann Konrad Rumel das Wildbad in Neumarkt. - Auf dem Landtag in Neumarkt beschweren sich die Bürger über die Übergriffe der Beamten bei der Durchsetzung des Calvinismus. Auf dem Landtag in Neumarkt wird gefordert, dass die Einfuhr von Weizenbier und das Brauen von Weizenbier nach böhmischer Art als ausländisches Bier verboten werden soll, was zu Gewaltätigkeiten führt. Es herrscht eine Art Bierkrieg. - Wilhelm Wurmrauscher von Hausheim aus dem Rittergeschlecht der Wurmrauscher nimmt am Landtag in Neumarkt teil. - In Tübingen wird klassisches Tennis mit Schläger mit Darmsaiten und Netz im Ballhaus des Collegium Illustre gespielt - Der nürnberger Arzt Joachim Camerarius (64) stirbt in Nürnberg. Er hinterlässt den ersten wissenschaftlich geordneten botanischen Garten in der Stadt Nürnberg in der u.a. der Blumenkohl, der aus Kleinasien stammt, aufgeführt wird. Sein Sohn und Doktor der Rechte alias Rechtsanwalt Ludwig Camerarius (25) tritt in die Dienste des pfälzer Kurfürst Friedrich IV von Wittelsbach (St) (25). - Der Wohltäter des katholischen abenberger Kloster Marienburg wirkt in Nürnberg als Unterstützer der heimlichen katholischen Gemeinde und bringt Sakralgegenstände und Kreuze in Sicherheit. - Die Hugenotten erhalten Rechtssicherheit. - In Nürnberg werden die Stücke von Meistersinger Jakob Ayrer (54) Von der schönen Melusina., einer Wasserfee und Von dreien bösen Weibern. aufgeführt. - In Pölling vor den Toren der Stadt Neumarkt herrscht die Pest, breitet sich aber nicht auf die Stadt Neumarkt aus. - Landtag in Amberg. - In Nürnberg erstellt der Kompassmacher Taschensonnenuhren aus Elfenbein. - Der ehemalige gräflichwolfsteiner Pfleger alias Amtmann auf Burg Obersulzbürg und kurpfälzische Richter des säkularisierten Klosters Speinshart Philipp von Lindenfels stirbt und wird in der Klosterkirche Speinshart begraben. - In Nürnberg wird der zugezogene Maler Nicolaus Besolt Wirt des Gasthauses Zum gülden Lemmlein alias Zum goldenen Lamm in der Kotgasse jetzt Breite Gasse 58. - Der neue bayerische Herzog Maximilian von Wittelsbach (St) (25) ordnet auf Grund von zunehmenden Kriegsentbehrungen, Pest und gefährlichen Suchten und Krankheiten, die Gott als Strafe für Gottlosigkeit und Sünden einer verruchten Welt gesandt hat, die Zwangskatholisierung des Adels, der Verwaltung und der Stadt Donauwörth an. Ketzerische Schriften werden verboten. Der Kontakt mit dem protestantischen Ausland wird eingeschränkt. Verstöße gegen religiöse Gebote, wie Fleischenthaltung, Sonntagsruhe, Hochamtsbesuche, Predigtbesuche, Beichten, Kommunion zu Ostern und Prozessionsteilnahme werden streng bestraft. Am herzoglichen Hof wird die Anwesenheitspflicht für den Adel bei religiösen Festen eingeführt. Unzucht, Fluchen und Lästern wird streng bestraf. Kurze Röcke und das gemeinsame Baden junger Menschen beiderlei Geschlechts, Völlerei und Kartenspiel werden verboten. Hausddurchsuchungen, Spitzel und Denunziation sollen die Einhaltung überwachen. Familienväter werden in Verantwortung gezogen. - In Neumarkt wird ein Badhaus für Kurgäste erbaut. - In Kloster Speinshart stirbt die Frau des kurpfälzischer Richter des säkularisierten Klosters Speinshart Philipp von Lindenfels. - Die nürnberger Patrizierfamilie Tucher kauft das türriegelsche Rittergut mit Wasserburg Simmelsdorf. - In Neumarkt wird auf dem Landtag eine neue Landes- und Polizeiordnung verkündet. - In Beratzhausen stiften die Stauff von Ehrenfels auf Köfering einen Abendmahlskelch. - In Pottenstein bei Neunburg vorm Wald stirbt Johann Bernhard von Stauff, Besitzer eines Hofs in Regensburg und eines Gutes in Dieterskirchen ohne männliche Erben, auf seinem Landsitz. Sein ehemaliger Besitz Ehrenfels wird nicht in das Herzogtum Pfalz Neuburg inkorporiert, sondern bleibt pfalzgräfliches Reichslehen. Beratzhausen wird Sitz eines neuburger Pflegamtes. Besser eine Wüste regieren als ein Land voller Ketzer. - Der in Ingolstadt jesuitisch eingeschulte innerösterreichische Erzherzog Ferdinand von Habsburg (St) (20) schwört Besser eine Wüste regieren als ein Land voller Ketzer. - Der Landtag in Neumarkt beschäftigt sich mit der Landes- und Polizeiordnung. - In Altdorf ist der in Neumarkt geborene lutherische Amtmannssohn Caspar Schoppe (22) Scioppius Schüler an der Akademie Altdorfina.

1597 In Reichertshofen stirbt mit xxx von Reichertshofen (--) das Diensmannengeschlecht aus, dessen Besitz von xxx von Wolfstein übernommen wird. - In Nürnberg wird Elisabeth Aurholt als Hexe angeklagt und gefoltert. - Das Reichsgut Reichertshofen bei Sengenthal wird wolfsteiner Lehen. - Parkstein, Weiden und Vohenstrauß fällt mit dem Tod von xxx an den pfalzneuburger Herzog Philipp Ludwig von Wittelsbach (St) (50) zurück. - In Neumarkt wird Elisabeth Charlotte von Wittelsbach von der Pfalz (St), die Tochter von pfälzer Kurfürst Friedrich IV von Wittelsbach (St) (24) die spätere Herzogin von Preußen und Kurfürstin von Brandenburg und Prinzessin Luise Juliana von Nassau Oranien (St) (21) geboren. - Der in Neumarkt geborene spätere größte deutsche gegenreformatorische Propagandist Philologe und Publizist Caspar Schoppe (21) Scioppius konvertiert in Prag zum Katholischen Glauben und wird im Kreise der Anhänger des fanatischen Hexenverfolgers, des bayerischen Thronfolgers Maximilian von Wittelsbach (St) (24) einer der glühendsten Verfechter der Gegenreformation und schärfster Kritiker der Calvinisten, und wird sogar 16 19 einen Totalen Krieg gegen die Protestanten fordern. - Der englische Schriftsteller, Arzt Reginald Scott (59) bekämpft mit seinem Buch Dämonologie betrügerische Zauberei und Hexerei, indem er Taschenspielertricks, Münztricks, Kartenspielertricks, Seilkunststücke und den Enthauptungstrick alias Enthauptung Johannes des Täufers erklärt. - Der Navigator und Karthographen Pieter Dirkszoon Keyser entdeckt bei einer holländischen Handelsexpedion in die Südsee 135 neue Sterne, erfindet zwölf neue Sternbilder und überträgt sie auf seinen Himmelsglobus. Der niederländische Auftraggeber Petrus Placinus veröffentlicht die neuen Daten. - Der an der Universität Padua lehrende Spanier Girolamo Fabrizio (64) lehrt mit einer neuartigen Unterrichtsmethode Anatomie in einem eigens dafür erbauten Theater. - In München lassen die Jesuiten den Triumph des Heiligen Michael anlässlich der Einweihung der gleichnamigen Kirche aufführen, wobei prachtvolle Bühnenbilder und Bühnenshoweffekte wie Blitze und Donner, feuerspeiende Drachen, an Seilen fliegende Engel die Zuschauer so emotional beeindrucken sollen, dass sie zum alten Glauben zurückfinden. Es finden sogar Spontanbekehrungen statt. - Der eichstätter Fürstbischof Johann Konrad von Gemmingen lässt vom nürnberger Basilius Besler, der in Nürnberg die Apotheke Zum Marienbild betreibt, auf der Willibaldsburg über Eichstätt einen berühmten 10.000 qm großen botanischen Garten anlegen. - In Sulzbürg wird die Steuer u.a. von zwei Lebkuchen des Kloster Seligenporten durch die Abgabe von Geld ersetzt. - Thomas Sackville und seine Theatergruppe feiern im nürnberger Egidienkloster mit der Hauptfigur Jan Posset Begeisterungsstürme. - In Nürnberg wird das Handwerk der Goldspinnerinnen zum geschworenen Handwerk erhoben und jeder Goldspinnerin acht Dienstboten zugestanden. Die Goldspinnerinnen können bis zur Goldspinnmeisterin aufsteigen und selbst ausbilden. - Shakespears Romeo und Julia wird in London uraufgeführt. - Nach dem Tod des ehemaligen schneidigen neumarkter Syndikus und Stadtschreibers Dr Matthias Feldweger klagt seine Witwe erfolgreich auf Erstattung ihrer Kosten durch den Rat der Stadt Neumarkt, die sie für die Haft und deren Folgen aufzubringen hatte und wodurch sie verarmte und der pfälzer Kurfürst Friedrich IV von Wittelsbach (St) (24) erkennt an, dass Feldweger keineswegs wie vom Rat der Stadt Neumarkt behauptet eigenmächtig das unheilvolle Bittgesuch an den geisteskranken katholischen Kaiser Rudolf von Habsburg Österreich (St) (49) geschrieben hatte und nur das Bauernopfer war und deshalb ihre Kinder von der Stadt Neumarkt zu unterstützen seien. - In Neumarkt werden aus Furcht vor der Pest die Strassen gereinigt, Kranke abgetrennt und Sperren eingerichtet. - Im Dauerstreit der Tuchmacher, die ausschließlich mit Wolle produzieren und Leinenweber, die ausschließlich mit Flachs arbeiten versuchen in Neumarkt die Tuchhändler Urban Michael und Erhard Schneider vom Rat der Stadt die Erlaubnis für den Verkauf von gesprengtem Meißner Tuch, das die Leute lieben und deshalb sogar in Nürnberg kaufen, wenn es in Neumarkt nicht zu haben ist, zu erhalten. In Neumarkt wird bei einigen Tuchmachern einmänniges Tuch gefunden, woraufhin sie bestraft werden. - Der neue Rat der Stadt Amberg erlässt eine neue Kirchenordnung und Schulordnung und setzt die anwesenden lutherischen Prediger ab. - In Ansbach werden die Juden dazu aufgefordert in die christlichen Kirchen zu gehen und dort um Vergebung für ihren ketzerischen Glauben zu bitten. - In Neumarkt wird das Siblaufen als Strafe veranstaltet. - In Neumarkt wird die neumarkter Witwe von Georg Hemmerlein angeklagt ein neugeborenes Kind 15 93 in einer Wiege vor der Stadt ausgesetzt zu haben. - In Nürnberg heiraten der Kompassmacher Hans Troschel der ältere und die bamberger Bürgertochter Barbara Rottenberger. - In Altdorf wird der spätere Jurist, Kartograf, Juristensohn und sulzbacher Pfarrerstochtersohn Nikolaus Rittershausen geboren. - Graf Julius Joachim von Seckendorff wird geboren. - Die pfalzneuburger Burg Laaber, auf der ein Pflegamt unterhalten wird, wird schlossartig ausgebaut. - Der aus Brügge stammende Goldschmied Renier Volckert stirbt in Neumarkt. - In Neumarkt ist Martin Wirsing Bürgermeister. - In Nürnberg schreibt Jacque Esprinchard (24) Die Stadt Nürnberg ist zweifellos eine der herrlichsten und vornehmsten Städte Deutschlands, sowohl an Gebäuden, die alle fast wie große Paläste sind und sich aneinanderreihen, als auch hinsichtlich der Strassen und der Größe des Umfangs. - In Amberg werden wieder wie üblich jährlich 4 statt 5 Bürgermeister gewählt. - In Nürnberg gibt es 35 Rotbier- und 11 Weißbierbrauereien und das städtische Weizenbrauhaus. - In Ansbach wird Johann Papius (38) Leibarzt des in Ansbach geborenen brandenburgansbacher Markgraf Georg Friedrich von Zollern (St) (57). - Die die in Delft geborene pfälzer Kurfürstin Luise Juliana von Oranien Nassau (St) (21) verheiratet mit dem in Amberg geborenen pfälzer Kurfürst Friedrich IV von Wittelsbach von der Pfalz (St) (23) ermöglicht der Köchin Anna Wecker/in ein erstes von einer Frau verfasstes Kochbuch zu veröffentlichen. - In Nürnberg benimmt sich der als Trunkenbold bekannte altdorfer Juraprofessor Scipione Gentilis (34) so schlecht, dass ihn die Wirtin vom Gasthaus Trinkstube im Rathaus als einen ihrer schlimmsten Gäste bezeichnet, der sogar einem ihrer Gäste seinen Degen ins Gesicht stach. In Altdorf wird er trotzdem zum Rektor des nürnberger Gymnasiums später Altdorfina gewählt und im Folgejahr zum Prorektor. - In Eichstätt lässt der ehemalige Page der englischen Königin Elisabeth (St) (64) und seit 15 94 eichstätter Fürstbischof Johann Konrad von Gemmingen (35), der mit fürstlichem Luxus protzt und der in Eichstätt auch einen Botanischen Garten, wie der Kaiser in Wien haben will, halbkreisförmig um die Willibaldsburg innerhalb der Befestigungsmauern vom in Nürnberg geborenen Buchverlagsbesitzer und Apotheker der nürnberger Apotheke Zum Marienbild Basilius Besler (35), der schon einen eigenen Botanischen Garten besitzt, einen Botanischen Garten für seine in Antwerpen, Brüssel und Amsterdam für Unsummen gekauften exotischen Pflanzen anlegen, der aus acht unregelmäßig nebeneinander und übereinander gelegenen Terrassengärten besteht, wobei für jede Abteiung ein Mönch als Gärtner zugewiesen wird. Die vielen Zierpflanzen wärmerer Gegenden stehen in Töpfen und Kübeln auf Mauern und Dächern von Wallgängen. Die Zierpflanzen aus dem Dschungel und Wüsten sind in mehreren extra errichteten Treibhäusern untergebracht, wofür extra eine Wasserleitung gebaut wird. Im hinteren Schloßgarten stehen seine Nelken und Kakteen. Seine Mönche müssen für ihn alle seine neuen Pflanzen, darunter Oragenbäume, Zitronenbäume, Granatapfelbäume, wilder Jasmin, amerikanische Agaven, Papageifedern, Wunderblume, spanischer Pferfferbaum, Kartoffel, drei Arten von Tabak, Rosen, Hyazinthen, Narzissen, Orchideen, Anemonen, Lilien und Tulpen zeichnen, katalogisieren und beschreiben, was Basilius Besler (35) in sündhaft teuren Zeichensammlungen veröffentlicht. Die Bevölkerung bekommt weder die Zeichnungen noch die Pflanzen zu Gesicht.   

1596 Wegen Pestwellen in Heidelberg zieht der calvinische pfälzer Kurfürst Friedrich IV von Wittelsbach (St) (23) nach Amberg. Im pfalzgräflichen Jagdschloss Deinschwang bei Neumarkt wird Friedrich V von Wittelsbach (St) als Sohn von pfälzer Kurfürst Friedrich IV von Wittelsbach (St) (23) und der in Delft geborenen Prinzessin Luise Juliane von Nassau Oranien (St) (20), deren Mutter eine uneheliche Schwester des verstorbenen gewählten französischen König Franz I (St) (++) ist, geboren und in Amberg im Martinsmünster getauft. - Die letzte lebende Nonne des katholischen Kloster Pillenreuth übergibt den Klosterbesitz der protestantischen Stadt Nürnberg, die ihn wieder verkauft. - In Burglengenfeld werden drei Frauen der Zauberei verdächtigt. - Der heidelberger Student Johannes Cisnerus verlässt die Universität und engagiert sich in Hessen im Kampf gegen Hexenprozesse und Folter. - Die letzte Nonne des unter der Verwaltung des eigens geschaffenen Klaraamtes stehende nürnberger Klarissenklosters St Klara stirbt und das nürnberger Klarissenkloster St Klara wird aufgelöst. - Der in Ingolstadt studierte leidenschaftliche Gegenreformer und mit Marie Salome von Baden verheiratete Landgraf Georg IV Ludwig von Leuchtenberg (32) erbaut das Franziskanerkloster Pfreimd mit Sebastianskapelle, Badstube, Krankenzimmer und Bibliothek. - Burg Randeck wird von Alexius Fugger an den bayerischen Herzog Wilhelm V von Wittelsbach Bayern (St) (38) verkauft, der sie sofort mit Johann Wolf Freymann gegen dessen Schloss Mühlfelden tauscht. - Der klostergotteszeller Abt Achatius Einspeck übernimmt das heruntergekommene und nur noch mit einem Mönch besetzte Kloster und kehrt die Entwicklung um. - Dem Mord von 15 92 in Tirschenreuth folgt die Vollstreckung der Urteile. Fünf Haupttäter werden hingerichtet und die Hinrichtung von vielen weiteren gnädigerweise in einen lebenslangen Landesverweis umzuwandeln. Ihr halbes Vermögen wird eingezogen oder drastische Geldstrafen verhängt. Die Stadt Tirschenreuth erhält ebenfalls eine hohe Geldstrafe, die als Winsheimische Umlage über Geldanleihen von den Bürgern über Jahre zurückgezahlt werden muss und verliert ihre wichtigsten Freiheitsrechte. - In Neumarkt findet ein calvinischer Bildersturm statt. - In Neumarkt wird die Steuer für das Kastenhaus, das im Besitz von Kloster Seligenporten ist und durch die Abgabe von Lebkuchen erfolgt, abgeschafft, weil geistliche Güter nicht steuerpflichtig sind. - Christoph II Notthafft Weißenstein (--) muss wegen hohen Schulden Thumsenreuth an den mit Martha von Seckendorff verheirateten Hans Georg Schlaher verkaufen. - Die Theatergruppe von Thomas Sackville feiert im nürnberger Egidienkloster mit der Hauptfigur Jan Posset Begeisterungsstürme. Es folgen die Diener und Hofkomödianten des hessischen Landgrafen Moritz aus Kassel, die auch im Heilsbronner Hof in Nürnberg auftreten. - In Ingolstadt führt der ingolstädter Jesuit, Jakob Gretser (29) sein Jesuitendrama De Alberto Magno in lateinischer Sprache auf. - In Neumarkt wird Hans Grauser von Reichertshofen wegen Ehebruchs zum Tod verurteilt. Trotz Bittgesuchen konnten selbst tübinger Universitätsgelehrte keinen Milderungsgrund finden. - Der Rat der Stadt Amberg wird abgesetzt und verliert viele Privilegien. - Die letzte nürnberger Klarissennonne stirbt in Nürnberg. - In Amberg findet ein Schützenfest alias Preisschießen statt. - In Nürnberg beginnt der in Nürnberg geborene Johann Siebmacher (35) mit seinem Wappenbüchlein. - In Neumarkt sind Staudach und Hans Schmid Bürgermeister. - In Hersbruck wird der Berufsdieb Joachim Wildt von Ermreuth durch den nürnberger Scharfrichter Meister Franz Schmidt (46) erhängt. - In Pyrbaum köpft der nürnberger Scharfrichter Meister Franz Schmidt (41) den Berufsdieb Georb Braun aus Windischhembach. - In Nürnberg erschießt der nürnberger Berufsdieb Christof Hoffman bei Schießübungen mit Büchsen auf der Deutschherrenwiesen einen Komplizen, dene er einfach in die Pegnitz wirft. Ein weiterer Komplize, der aus Kemnath bei Postbauer-Heng stammende Hans Krauß, wird ebenfalls mit Christof Hoffman vom nürnberger Scharfrichter Meister Franz Schmidt (41) geköpft. - In Velburg wird eine Superintendenz eingerichtet, deren Leiter M Johann Lauchius wird.

1595 Wetter: Hochwasserkatastrophe in Nürnberg. Der hölzerne Schleifersteg wird zerstört. Schaden von 400.000 Gulden. In Amberg hat die Vils so starkes Hochwasser, dass viele Gebäude einstürzen. - Um Neumarkt herum werden Besitzungen des xxx von Ittelhoffen (--) für 3.00 rheinischen Gulden verkauft. - In Nürnberg werden beim Einsturz des nürnberger Henkerstegs vom Unschlitthaus zum Trödelmarkt am Henkerturm acht Schaulustige durch den Aufprall einer großen Eisscholle in die Fluten gerissen und vier von ihnen getötet, darunter der in Augsburg geborene Ätzmaler, Zeichner, Dichter und Schauspieler Daniel Holzmann. - Der nürnberger Henker Meister Franz Schmidt (40) richtet in Nürnberg den pöllinger Bauernknecht Hans Siegert, der während des ganzen Weges zur Hinrichtungsstätte weint, für einen Mord an einem Schneider in Sündsbühl, den er mit einem Zaunpfosten erschlagen hat, mit dem Schwert. - Die in Ansbach gefangen genommene Erbmarschällin Cäcilie von Pappenheim (73), die von bereits überführten Hexen in der katholischen Deutschordenskomturei Ellingen, der katholischen Enklave Abenberg und Schwabach auf Hexentänzen gesehen worden sein soll, wird nach einem Gutachten der Altdorfer Universität nach dem Tod des eichstätter Fürstbischof Kaspar von Seckendorff wieder freigelassen. - Eine Hexenverbrennung findet in Bamberg statt. - In Ansbach bittet der Ehemann, der Karrenmann Peter Dürr für seine gehbehinderte und bucklige, 15 94 der Hexerei angeklagte Ehefrau Anna Dürr (60), die trotz einjähriger Haft und Folter nicht gesteht, den brandenburg-ansbacher Markgraf Georg Friedrich von Zollern (St) (56) um Gnade. - Der in Neumarkt geborene spätere größte deutsche gegenreformatorische katholische Propagandist Philologe und Publizist Caspar Schoppe Scioppius setzt nach seinem Studium der Philologie in Altdorf sein Studium auf der Jesuitenakademie Ingolstadt fort. - In Ingolstadt werden die acht Unholde aus Vohburg gefangengehalten. - In Neumarkt erhält der neumarkter Bürgermeister Hans Schmid (--) und sein Rat vom Kartograf und Mitglied des Inneren Rates der Stadt Nürnberg Paul Pfinzing (41) dessen mehrfarbig gemalte Landkarte Schultheißenamt Neumarkt von 15 94, auf der es eine Legende zur Erklärung des Stadtgründers, der weiteren Herrscher, der Herren und der Symbole gibt. Der nürnberger Kupferstecher und Drucker Rittershusius (--) alias Rittershausen erstellt davon eine vereinfachte einfarbige Kopie in Form einer Holzschnittdruckplatte, deren Abdrucke auf Pergament von seinem Nachbarn Philipp Imhoff zum Enß Pühl (--) an die Amtspersonen zum Gebrauch verteilt werden, die aber keinerlei Legende, dafür aber einen zeitüblichen Rahmen mit geographischen Daten haben. Obwohl es nur eine gemalte Originalkarte mit Gründerangabe gibt, aber unzählige Kopien ebenfalls wie üblich ohne diese Information in Umlauf gebracht werden, diskreditiert der neumarkter Stadtarchivar Dr Frank Präger (20 24) weiter wie seine zT unbekannten Vorgänger die Legende der Originalkarte Die politischen Gegebenheiten zur ihrer Entstehungszeit schwächen die Bedeutung der Karte ohne logische Herleitung als politisch motivierte Fälschung, obwohl der katholische Kaiser Rudolf II von Habsburg (St) (43), Schutzherr der nur mehrheitlich protestantisch bewohnten Stadt Nürnberg ist, was ebenfalls weiter dazu führt, dass die Stadt nicht einmal das Todesdatum 11 37 ihres Gründers Kaiser Lothar III als Gründungsdatum feiern kann, sondern das Datum einer bedeutungslosen Urkunde von 11 60, auf der nur der Ortsname als Namensbestandteil erwähnt wird. Weil die Medien (20 24) mittlerweile zwischen Gründungsdatum und Erster urkundlichen Erwähnung unterscheiden, rangiert Neumarkt mit der Ersterwähnung der neumarkter Stadtrechte 12 35 hinter der von Nürnberg von 12 19, was das Team Öffentlichkeitsarbeit der Stadt Neumarkt auf meine Anfrage hin zwar traurig findet, es aber mit einem Zwinker-smiley weiter warten will, bis eine neue und verlässlichere Urkunde auftaucht. - In Neumarkt wird im Rathaus der Stadt Neumarkt ein Archiv mit verschiedenen Laden für Gerichtsakten von Kriminalfällen, Missivladen für Sendschreiben, Laden der expedierten bürgerlichen Sachen und eine Lade für Ratschläge geführt. - Johann Rudolf von Haslangg und Georg von Rindersbach verkaufen ihr Viertel an der Herrschaft Breitenegg an den bayerischen Herzog Wilhelm V von Wittelsbach Bayern (St) (37). - Der ingolstädter Jesuit, der Metaphysik lehrt, Jakob Gretser (33) führt in München vor den Söhnen des bayerischen Herzog Wilhelm V von Wittelsbach (St) (47), dem ingolstädter Studenten und älteste bayerischen Herzogssohn Maximilian von Wittelsbach (St) (22), dem katholischen regensburger Bischof Philipp Wilhelm von Wittelsbach Bayern (St) (19), dem ingolstädter Studenten Ferdinand von Wittelsbach Bayern (St) (18) und Albrecht VI von Wittelsbach (St) (11) sein verschollenes Jesuitendrama Ludovicus Redivivus in lateinischer Sprache auf. Das Stück ehrt die Gründung der Universität Ingolstadt 14 72 durch den bayerischen Herzog Ludwig, der Reiche. - Die in Nürnberg geborenen Brüder Hans Leo Haßler, Komponist, Uhrmacher, Musikautomatenhersteller und augsburger Kammerorganist beim augsburger Stadtbaumeister und städtischen Amtmann Graf Oktavian II von Fugger, Jakob Haßler und Leo Haßler, Komponist für Orgel und Cembalo werden von Kaiser Rudolf II von Habsburg (St) (43) in den Adelsstand erhoben. - In Neumarkt steht M.J. Schultesius der neu gegründeten Fürstenschule vor. - In Neumarkt werden Obstdiebe und Gemüsediebe in einem Korb vor dem Rathaus ausgestellt. - In Neumarkt arbeitet Jakob Meusenholl, der auch auf der Messe in Frankfurt seine Waren verkauft, als Juwelier. - Johann Konrad Rhumel ist neumarkter Stadtarzt. - Shakespears (31) Stück Der Widerspenstigen Zähmung wird aufgeführt, in dem Manipulation des Geistes ein Stilmittel ist. - In Regensburg bezichtigt sich ein geistesgestörtes Mädchen mit dem Teufel in Gestalt einer Mücke öfters in die Hölle gefahren zu sein. In der Überzeugung eine weniger gefährliche Hexe vor sich zu haben fordern Juristen nicht den Scheiterhaufen sondern Besserung durch Folter um sie dann an den Pranger zu stellen, ihr Löcher in die Backen zu brennen und sie dann zu verbannen. - Der nürnberger Rechenmeister Balthasar Gerner, der in der Weißgerbergasse wohnt, arbeitet als Visierer alias Eichmeister. - In Neumarkt ordnet Bürgermeister Hans Schmid an, dass jeder Schütze des Vorthelschießen alias Preisschießens 6 Pfennige dazuzahlen muss. - In der klosterheilsbronner Fürstenschule wird Sophonias Haselmüller mit seinen Kommilitonen Seber, Pfister, Steub und Wolf wegen Trunkenheit und Exzessen in den Karzer eingesperrt und schreibt humoristische lateinische Verse über sein Vergehen an die Türen und Wände. - Im nürnberger Lochgefängnis wird der nürnberg Goldschmied Hans Krieger verhört, weil er die Witwe des Goldschmieds Hans Beer geschwängert haben soll. Hans Krieger wird später erneut verhaftet. - Der in München geborene Jesuitenschüler und freisinger, hildesheimer, lütticher Fürstbischof und kölner Kurfürst Ernst von Wittelsbach Bayern (St) (41), zieht zu seiner Mätresse Gertrud von Plettenberg nach Arnsberg. - In Nürnberg stirbt die letzte Priorin des Katharinenklosters Cordula Knörr. - In Bamberg beginnen die Hexenprozesse unter Neidhard von Thüngen (50), dem ehemaligen Rektor der Universtität Würzburg. - In Neumarkt ist Hans Schmid Bürgermeister. - In Neumarkt gräbt der Maurer Leonhard Schneider im Keller von Georg Mühlner 1.250 Gramm Silbergeschirr und einen Guldenring aus, verschweigt den Schatzfund, prahlt aber damit und und muss sich vor dem Bürgermeister verantworten, mit dem er den Fund teilt. Als bei Georg Mühlner weitere Silbergegenstände auftauchen wird Leonhard Schneider der Unterschlagung verdächtigt, kurzzeitig eingekerkert, aber nach einer Sicherheitszahlung wieder freigelassen. - In Neumarkt wird das Schultheißenamtshaus der Kinder von Thomas von Wildenstein Oberer Markt 8 von einem Vormund an den Hofkaplaneiverwalter verkauft. - Schloss Schwarzenbruck ist im Besitz von dem mit Margarethe Pfinzing verheirateten adeligen Montanunternehmer Endres Schmidmayer alias Endres von Schwarzenbruck. - Der fanatische Hexenverfolger und bayerische Thronfolger Maximilian von Wittelsbach (St) (22) heiratet in Nancy die französische Königsenkelin Elisabeth von Lothringen (St) (21). - In Ingolstadt lassen die Jesuiten in ihre Heiligkreuzkirche einen neuen modernen Hochaltar des eichstätter Jesuitenbruder Stephan Huber mit kostbaren Schnitzereien in Gold und Säulen aufstellen. - In Nürnberg bezeichnet der nürnberger Henker Meister Franz Schmidt (45) die Stelle auf der Steinernen Brücke, an der Verurteilte, wenn kein Pranger frei ist, angekettet werden als Calvinischen Predigtstuhl. - Im protestantischen Nördlingen sterben die Hexenrichter Röttinger und Graf, wodurch die von ihnen initiierte sechsjährige Hexenverfolgungswelle endet. - In Nürnberg ist der nach Augsburg gezogene oder wegen Schulden geflohene Grafiker Lorenz Stöer (--) wieder zurück. Er ist anerkannter konstruktivister Künstler, der phantsievolle Bilder mit Rechenkünsten verbindet und dessen Bilder in Möbeln als aufwendige Intarsien zu finden sind. - In Deining Siegenhofen verkauft Jacob von Ittlhofen (--) seine siegenhofener Besitzungen an den pfälzer Kurfürst Friedrich IV von Wittelsbach (St) (21).

1594 Der gefürstete Landgraf Georg Ludwig von Leuchtenberg (St) (31) beginnt mit dem Bau des Franziskanerkloster und dem Bau der Klosterkirche St Johannis Baptist in seiner Residenzstadt Pfreimd und wird neuer Reichshofrat auf dem regensburger Reichstag. - Der geisteskranke an Schizophrenie leidende Kaiser Rudolf II von Habsburg (St) (42), der aussergewöhnliche Angst vor Hexerei und Vergiftung hat, besucht den Reichstag in Regensburg, der danach immer in Regensburg stattfindet. - In Nürnberg zählt man 118 Brunnen und 14 hölzerne Wasserleitungen. - In Crailsheim wird die gehbehinderte und bucklige Anna Dürr (60) der Hexerei angeklagt. - Die aus Petersaurach stammende unverheiratete Margarete Buckl wird nach einer Denunziation durch einen Bekannten wegen Hexereiverdachts einen Monat lang in den Kerker gesteckt und heftig gefoltert. Sie lässt einen Bittbrief an den brandenburg-ansbacher Markgraf Georg Friedrich von Zollern (St) (55) verfassen, in dem sie zwar zugibt im Zorn gelegentlich manches gesagt zu haben, was man ihr vorwerfen könne, sich aber über die ungerechtfertigte Festnahme, die Verhöre und die Folter beschwert, die immensen Gerichtskosten vom Denunzianten zurückfordert und fordert, dass der Denunziant die Verdächtigung öffentlich zurücknimmt. Der Denunziant wird ebenfalls befragt, zeigt sich unnachsichtigt und hält sie für unzurechnungsfähig. Nach dem Prozess ist die Grundlage ihrer Existenz zerstört. - Hexenprozess in Regensburg, Vohburg und Ingolstadt. - Burg Randeck wird von Otto Heinrich von Schwarzenberg an Alexius Fugger verkauft. - Der altdorfer Professor David Köler beschreibt nach einem alten Holzschnitt von einem unbekannten Verfasser die Grenzen des Reichsschultheißenamtes xxx mit den dazugehörigen Ämtern Wolfstein, Haimburg und Pfaffenhofen, begrenzt von neun Grenzsteinen, beginnend mit Dürrstein, über Lengenfeld, Molsberg, Poplohe, Schützendorf, Schwandt, der Martersäule von Schwandt, Ochenbruck und Altdorf auf einer Mappa. - Der in Amberg geborene Medizinersohn Johann Georg Agricola (36) wird nach einem Studium in Heidelberg und Wittenberg Stadtphysicus in Amberg. - Ferdinand von Wittelsbach Bayern (St) (17) verlässt die jesuitisch geführte Universität Ingolstadt. - Der mit Marie Salome von Baden verheiratete katholische Landgraf Georg Ludwig IV von Leuchtenberg ist Rat des bayerischen Herzog Wilhelm V von Wittelsbach Bayern (St) (36) und Obermarschall des mainzer Jesuitengymnasiasten und würzburger Bischofs Julius Echter von Mespelbrunn wird zum Reichshofrat gewählt. - Der älteste bayerische Herzogssohn Maximilian von Wittelsbach (St) (21) wird Mitregent. - In den lutherischen, markgräflichen Residenzen Ansbach und Kulmbach werden Konsistorien mit kirchenleitenden Befugnissen eingeführt. - Dem Mord von 15 92 in Tirschenreuth folgen nach 2-jährigen Untersuchungen und dem Verhör von 100 Zeugen die Empfehlungen der Universität Heidelberg, die empfiehlt sechs der Haupttäter mit dem Schwert zu töten, der jesuitisch geführten Universität Ingolstadt, die empfiehlt einen Täter zu rädern, vier Täter mit dem Schwert zu töten und einen nach dem Pranger des Landes zu verweisen, der Universität Altdorf, die empfiehlt fünf Täter mit dem Schwert zu töten und einen des Landes zu verweisen und der Universität Marburg, die empfiehlt vier Täter zu rädern und zwei mit dem Schwert zu töten. Die Regierung in Amberg ignoriert die Empfehlungen und fällt selbst die Urteile. - Der mit Margarethe von Wittelsbach Pfalz Veldenz (St) (22) verheiratete lutherische Großonkel Reichard von Wittelsbach von Pfalz Simmern (St) (72), ehemaliger Administrator von Kloster Waldsassen, der sich seit 15 92 vergeblich um die Vormundschaft des eigentlich schon volljährigen calvinisch erzogene neue pfälzer Kurfürst Friedrich IV von Wittelsbach (St) (20) bemüht, erleidet seinen ersten einer Reihe von Schlaganfälle, wird regierungsunfähig und muss sein lutherisches Teilherzogtum dem calvinischen pfälzer Kurfürst Friedrich IV von Wittelsbach (St) (20) unterordnen. - Die amberger Kaufmannschaft leidet wie 15 92 unter Handelshindernissen, die durch verschiedene Vorwände verursacht werden. Die Amberger beschweren sich erfolgreich bei Kaiser Rudolf II von Habsburg (St) (42), der ihnen volle Sicherheit gewährt. - Der nürnberger Patrizier Paul Pfinzing (40) erstellt als Waldherr der beiden nürnberger Reichswälder den Pfinzingatlas. - Der berühmte süditalienische Komponist, Fürst und Mörder seiner untreuen Ehefrau Carlo Gesualdo (28) schreibt Responsarien, Motetten und Madrigale und wird einer der berühmtesten Musiker seiner Zeit. - Der aus ärmlichen Verhältnissen aus Schwaz stammende österreichische Jesuit und Rektor des Ordenshauses der Jesuiten in Wien Georg Scherer wird wegen Grausamkeit abgelöst. - In Neumarkt ist die Pfarrkirche für 110 Gulden erneuert. - Nach Streitereien innerhalb der Schuhmacherzunft in Neumarkt wird die Sohlenschau alias Qualitätsprobe wieder eingeführt, die kaum noch praktiziert wurde. Die Militärschuster dürfen mit den gewöhnlichen Schustern nicht konkurrieren. Die Flickschuster dürfen keine Schuhe herstellen und die Schuster dürfen den Flickschustern keine Arbeit übertragen. Schuster Bernhard Rhom lässt sich von seiner Schwägerin an mehreren Tagen pro Woche beim Schuhe nähen helfen um rechtzeitig zur Trautmannshofener Kirchweih fertig zu werden, was ihm eine Geldbuße einbringt. - Landtag in Amberg. - Der streng katholische Landgraf Georg Ludwig von Leuchtenberg wird Reichshofpräsident und erbaut das Franziskanerkloster in Pfreimd. - In Regensburg bezichtigt sich die geistigt behinderte Anna Püchel (36) selbst der Hexerei. Das Mausmädchen wird im regensburger Faulturm lebenslänglich inhaftiert und wird Die letzte Hexe von Regensburg. - In Bamberg beginnt der römische Jesuitenstudent, würzburger Magister der Weltweisheit Friedrich Förner (24) eine 36 jährige Amtszeit als bamberger Domprediger und fanatischer Hexenprediger, der seine sonntäglichen Predigten als Flugschriften drucken lässt. - In Eichstätt werden die Stadtwärter, die auch vom Domkapitel ausgewählt werden, von vier auf sechs aufgestockt. - Der englische Schauspieler und Theaterdirektor Robert Brown gastiert in Nürnberg. - Alexius Fugger kauft Burg Randeck im Altmühltal von Otto Heinrich von Schwarzenberg. - In Neumarkt ist Hans Schmid Bürgermeister. - In Neumarkt wird im September für den Türkenkrieg jeder 10 Bürger von Hauptmann Kaspar Schopp zur Musterung ausgehoben. Der Hinweis, dass Musterung den Stadthauptleuten zusteht, wird ignoriert. - Mordanaschlag auf den französischen König durch einen Jesuiten in Paris. - In Nürnberg werden der Parchentweber Christof Mayer und sein Freund Hans Weber bei homosexuellen Handlungen in einer öffentlichen Gasse erwischt. Sie geben unter der Folter durch den nürnberger Scharfrichter Meister Franz Schmidt (39) weitere Sexualpartner aus den letzten 20 Jahren preis. Christof Mayer wird geköpft und Hans Weber neben dem toten Körper seines Freundes lebendig verbrannt. - In Kemnath wird auf Burg Waldeck der Grafensohn Heinrich VII von Ortenburg (St) geboren. - In Daßwang lässt der pfalzneuburger Pfalzgraf Philipp Ludwig von Wittelsbach (St) (47) die Taverne und das parsbergische Gut in Daßwang einziehen, das Wappen der Parsberger vom Wirtshaus abschlagen und den Wirt Hans Osner einkerkern. Hans Osner wird erst mit der Zahlung von 1.000 Talern wieder freigelassen. Daßwang gehört zur Adelburg und nicht zu Velburg. - In Nürnberg hat der Geigenbauer Hans Vogel (--) innerhalb von 5 Jahren an die stuttgarter Hofkapelle ua eine grosse Viola für 50 Gulden, ein Klavicord für 5 Gulden, eine Orgel für 130 Gulden und einen Doppelbass hergestellt. - Das bayerische Monopol auf den Salzhandel beendet die Schlüsselstellung Passaus im Salzhandelstransit. - In Nürnberg erstellt der Kartograf und Mitglied des Inneren Rates der Stadt Nürnberg Paul Pfinzing (40) die mehrfarbige gemalte Karte Schultheißenamt Neumarkt, auf der er in der Legende die Stadt Neumarkt als eine Gründung von Kaiser Lothar III (St) (++) bezeichnet: Diese Kaiser haben Newenmarck befreiet und ist Lottharius der erste Römische Kaiser gewest so die Statt mit dem Adler begabt. Die auch im Pfinzing Atlas veröffentlichte Landkarte zeigt keinerlei Straßen, sondern nur Gewässer und Brücken, Städte, Dörfer und die dazugehörigen Mühlen. Seltsamerweise ist Norden bzw Mitternacht nicht ganz getroffen, sondern nach Osten verdreht. Südlich vor der Stadt Neumarkt ist der Moosweiher eingezeichnet, der nach Norden als Schwarzach und nach Süden in die Sulz abfließt. Diese drei Gewässer führen direkt und jederzeit sichtbar von der Donau an den Main. Unmittelbar westlich der Stadt Neumarkt muss die Schwarzach schon über eine Brücke gequert werden. Eine nächste Brücke südlich befindet sich in Sengenthal. - In Nürnberg veröffentlicht Martin Sebald (--) sein Heldengedicht noribergensi descriptio civitatis norinbergae, emporii totius germaniae celeberrimi alias Beschreibung der Stadt Nürnberg, des berühmtesten Kaufhauses in ganz Deutschland.

1593 In Altdorf bringt der altdorfer Professor und nürnberger Astronom Meister Johann Prätorius einen Kalender ohne astrologische Phantasien heraus. - In Nürnberg erfindet der Zuckerbäcker Hans Schneider Schauessen mit lebenden Tieren zwischen den angerichteten Speisen auf den Tischen. - Hexenprozesse in Windsbach und Heilbronn. - In Crailsheim werden vier Hexen verbrannt. - Der Sohn des Hexenwahngegners Johann Weyer Johann Weyer wird Landrichter und Amtskastner in Neunburg vorm Wald. - Dem eichstätter Fürstbischof Kaspar von Seckendorff wird sein Nachfolger Johann Konrad von Gemmingen (31) als Koadjutor beigestellt. - In Wiesent füttert Margarete Hefel ihr Vieh mit Taufwasser und Hostien um sie zu schützen und wird wegen Zauberei sieben Wochen ins Gefängnis alias Zuchthaus gesteckt. - Der in Amberg geborene pfälzer Kurfürst Friedrich IV von Wittelsbach (St) (20) heiratet in Dillenburg Luise Juliane von Oranien-Nassau (St). - Der adelige schweizer Gutsbesitzersohn Melchior Goldast (25) wechselt von der jesuitisch geführten Universität Ingolstadt zur lutherischen Universität Altdorf. - Der regierende Herr von Pappenheim zieht von der Höhenburg in sein neues Stadtschloss im Tal um. - Der Bauer Georg Rummel aus Petersaurach verklagt beim heilsbronner Klosterverwalter seine Nachbarin Margarethe Buckel, weil sie seinen Acker verflucht haben soll. - Schützenfest in Amberg. - Die Stadt Amberg huldigt im Einvernehmen dem in Amberg geborenen pfälzer Kurfürst Friedrich IV von Wittelsbach (St) (20). Die Stadt Amberg streitet mit dem Landrichter in Amberg wer auf dem Markt Metzger, Fischer und Fremde richten darf. Die Regierung entscheidet, dass die Metzger gemeinsam und alle anderen vom Landrichter abgeurteilt werden sollen. - Der aus Bamberg stammende Jesuit, Mathematiklehrer und Astronom Christopherus Clavius verwendet beim Schreiben von Dezimalzahlen den Punkt. - In Nürnberg gibt erstmals eine englische, die Schauspieltruppe von Robertus Brown mit einer überlegenen Professionalität Vorstellungen und entfesselt Begeisterungsstürme. Sogar der Rat der Stadt Nürnberg, der für fahrende Spielleute wenig aufgeschlossen ist, gibt ihnen für die folgende Frankfurter Messe ein Empfehlungsschreiben. Es werden Stücke von Christopher Marlowe, wie Faust und Jude von Malta, John Still und William Shakespear aufgeführt und der Geist der bürgerlichen Renaissance - das können wir auch - führt zu Begeisterungsstürmen. - Der wegen Gottlosigkeit angeklagte Christopher Marlowe lässt seine Figur Tamburlaine die Türken besiegen, den Koran verbrennen, seinen eigenen zu weichlichten Sohn töten und verkünden grossartiger als Gott zu sein. Es werden Stücke des nürnberg Bildhauersohnes Meistersinger Jakob Ayrer (49) aufgeführt, in denen vom 15 76 verstorbenen Meistersinger Hans Sachs inspiriert, Rollenspiel und Singspiel abwechseln. - In Neumarkt existiert eine Schule mit einem eigenen Schulgebäude. - Der geisteskranke an Schizophrenie leidende Kaiser Rudolf II von Habsburg (St) (41), lässt sich die Teufelsbibel alias Codex Gigas aus dem prager Kloster Breunau in die kaiserliche Kuriositätensammlung der prager Residenz bringen. - In Regensburg wird der Galgen erneuert, wobei ein 49 Quadratmeter großes Terrain aufgeschüttet, ummauert und mit einem Treppenaufgang versehen wird. Auf den Ecken und dazwischen werden Steinsäulen aufgerichtet worüber die Balken des Galgens gelegt werden an denen Haken angebracht werden. - Der in Bamberg geborene Jesuitenpater Christophorus Clavius (55) verwendet in seinen Sinustabellen seines Astrolabiums den Dezimalpunkt. - Der Jesuit und Mathematiker Adrian van Roomen (32), der Pi auf 16 Stellen bestimmen kann, wird an die jesuitisch geführte Universität Würzburg berufen. - In Neumarkt ist Hans Schmid Bürgermeister. - In Nürnberg wird der Fälscher und Kreditbetrüger Gabriel Wolff, der unter vielen falschen Namen auftrat, vom nürnberger Scharfrichter Meister Franz Schmidt (38) geköpft. - Die nabburger Aufrüher vom Vorjahr werden  heimlich von Nabburg nach Neumarkt, Kastl und Lauterhofen verlegt, wo die Haupttäter mit dem Schwert hingerichtet werden und die Mittäter gestäupt alias vom Henker mit einem Staupbesen, einer großen Ruthe aus Birkenreiß oder aus zusammengewundenem Draht an einem Pfahl öffentlich mit bloßem Rücken ausgepeitscht und danach des Landes verwiesen alias verbannt werden. Wegen der Gefangenen Hans Eberl und Jacob Lang veranlaßt die Stadt Neumarkt in Ingolstadt ein juristisches Gutachten. - Der in Neumarkt geborene spätere größte deutsche gegenreformatorische Propagandist Philologe und Publizist Caspar Schoppe (17) Scioppius wird von seinem Vater, einem calvinisierten lutherischen neumarkter Amtsmann, von der katholischen jesuitisch geführten ingolstädter Universität Jesuitenakademie Ingolstadt genommen und auf die lutherische Akademie Altdorfina geschickt um ihn dem Gedankengut der Jesuiten zu entziehen. Der Aussenseiter, der sogar seinen Rektor in einem Gedicht belehrt, er möge doch seinen Kommilitonen die nächtlichen Saufgelage verbieten, zeichnet sich durch Scharfsinn und Belesenheit, weshalb er schon sein erstes Buch herausbringt, aber auch durch Eitelkeit und Selbstgefälligkeit aus.  

1592 In Nabburg wird ein stuttgarter Schustergesellen wegen seiner Laienpredigten gegen den Calvinismus vom calvinische Pfarrverweser Sebastian Breitschedl ins Gefängnis gesteckt, der überheblich den Widerspenstigen die Häuser anzuzünden droht, woraufhin sich ein 100 Mann starker Mob bildet, der Bürgermeister und der Rat der Stadt nicht einschreitet, der Mob den Pfarrverweser zuhause aus seinem Versteck auf dem Dachboden zieht, die Treppe hinunterwirft und vor dem Haus ein Eisentor auf in legt und darauf tottrampelt. Auch die reisenden Adeligen Veit Hans von Brand und Thomas von Sparneck werden schwer verprügelt. Die Haupttäter fliehen Richtung böhmischer Grenze, werden aber dort aufgegriffen und nach Nabburg zurückgebracht, wo sie eingesperrt werden. - In Nabburg wird der calvinische Stiftshauptmann Windsheim ermordet. - In Nürnberg wird ein medizinisches Kollegium, das eine Ordnung für Apotheker, Materialisten, Barbiere, Kräuterweiber und Zuckerbäcker herausgibt, eingesetzt. - Der wegen Untreue verurteilte ehemalige Stadtrichter und Patrizier Hans Stromer stirbt nach dem Verzehr von 28.000 Bratwürsten während seiner jahrzehntelangen Haft im Turm. - In Nürnberg werden fünf Hexen verbrannt, von denen drei vorher erwürgt werden. - In Cadolzburg wird die fürther Margarethe Fleischmann der Hexerei bezichtigt und begeht aus Angst vor der Folter Selbstmord. Der Rat der Stadt Nürnberg lässt ihre Leiche exhumieren um nach Hexenzeichen zu suchen. Der brandenburg-ansbacher Markgraf Georg Friedrich von Zollern (St) (53) will das Vermögen einziehen, was nur bei einer Hexe rechtens ist. - In Schwabach werden mindesten sieben Hexen verbrannt. - Hexenprozesse in Hohentrüdingen und Fürth (Amt Cadolzburg). - In Ansbach wird auf die Beschuldigung eines Schäfers hin Erbmarschällin Cäcilie von Pappenheim (70), die von bereits überführten Hexen in der katholischen Deutschordenskomturei Ellingen, der katholischen Enklave Abenberg und Schwabach auf Hexentänzen gesehen worden sein soll, gefangen genommen und bis 15 95 inhaftiert. - In Amberg bricht im Februar ein bewaffneter Aufstand beim Versuch der Wiedereinführung des Calvinismus aus. - Die Bäckerfrau Barbara Hedler wird in der Markgrafschaft Ansbach wegen Hostienfrevels und Teufelsbuhlschaft alias sexuellem Verkehr mit dem Teufel angeklagt. Ihr Mann Sebastian Hedler fordert finanziellen Ersatz für die Gerichtskosten und eine Rehabilitierung für Schande und Spott. - In Nabburg wird der calvinische Pfarrverweser bei einem Aufstand wegen des Bildersturms ermordet. - In Nabburg wird der calvinische Stifthauptmann Windsheim bei einem Aufstand wegen des Bildersturms ermordet. - In Ingolstadt wird Ursula Mathes Siebenburger wegen Hexerei angeklagt und lebedig auf einer Leiter verbrannt. - Im vollständig lutherischen Regensburg darf der Statthalter des gegenreformatorischen katholischen regensburger Bischof Philipp Wilhelm von Wittelsbach Bayern (St) (16), der tridentinische allgäuer Dr Jakob Müller (52) als regensburger Dompropst erstmals eine Infula tragen. - Nach dem Hexenprozess gegen Ursula Mathes Sibenburger wird in Ingolstadt eine Erleichterung durch Strangulieren vom Gericht abgelehnt. Sie wird lebendig auf einer Leiter verbrannt. - Nach dem Tod des reformierten calvinischen Vormund Pfalzgraf Johann Kasimir von Wittelsbach (St) (49) bekämpft der bis zu seinem 9. Lebensjahr lutherisch, dann aber reformiert, calvinisch erzogene neue pfälzer Kurfürst Friedrich IV von Wittelsbach (St) (17) seinen lutherischen Großonkel, den ehemaligen Administrator von Kloster Waldsassen Reichard von Wittelsbach Pfalz Simmern (St) (71), der mit Margarethe von Wittelsbach Pfalz Veldenz (St) (21) verheiratet ist und trotz weniger verbleibenden Wochen die Vormundschaft, die ihm auch rechtlich zusteht, einfordern will um sie bis zum 25 Lebensjahr auszudehnen, erfolgreich. - In Vohburg besticht der Gastwirt xxx (--), dessen Frau unter Hexereiverdacht gekommen ist, den Landrichter. - Ein ingolstädter Universitätsgutachten über die in Hexereiverdacht geratene Frau eines abensberger Gastwirtes wird durch dessen Bestechung manipuliert. - Die nürnberger Arzt Joachim Camerarius (58) und der in Altdorf geborene, in Padua ausgebildete und in Nürnberg zugelassene Arzt Georg Palma (49) in Nürnberg erfolgreich die Gründung des Collegium medicum an. Das Collegium medicum ist eine städtische Ärztekammer, der sich alle nürnberger Ärzte anschließen. Ärzte sind meistens studierte Theoretiker, die nur Tinkturen bzw Medizin verordnen und fast immer zur Ader lassen, was tatsächlich fast immer einen erkennbaren beruhigenden, aber meist kontraproduktiven Effekt hat, weil der Blutdruck gesenkt wird, was aber den Organismus schwächt. Chirurgische Eingriffe in den Körper sind verboten. Offene Wunden oder Brüche versorgt ein Arzt nur, wenn er auch ehemaliger Feldscher alias chirurgischer Wundarzt mit Kriegserfahrung ist. - Von der amberger Regierung wird der Oberamtmann oder Stiftshauptmann Valentin Winsheim nach Tirschenreuth geschickt um den Calvinismus notfalls mit Gewalt durchzusetzen. Valentin Winsheim droht der Bevölkerung den Ort niederzubrennen, falls sie nicht kooperiert und wird von den wütenden bewaffneten Bürgern auf dem Marktplatz von Tirschenreuth erschlagen. Die calvinische amberger Regierung lässt die Bürgermeister und die Räte absetzen und entzieht der Stadt alle Rechte. - Ein weidener Schütze gewinnt bei einem Schützenfest in Auerbach. - In Neumarkt wird die wirtschaftliche Situation durch das Verbot der Wochenmärkte so schwierig, dass die Bürger sich bewaffnen und die Stadt um das kurfürstliche Schloss herum befestigen und die Strassen mit Ketten abgesperrt. Ein Gerücht, der lutherische Pfarrer würde entführt und die lutherische Pfarrkirche gewaltsam in ein calvinisches Gotteshaus umgewandelt, und die Beschlagnahme der Wertsachen, die Syndiku Feldweger nach Nürnberg schaffen lassen will, führt zu Aufruhr, der mit der Bewaffnung von einigen Bürgern aus dem Zeughaus alias Reitstadel und dem Aufstellen von Kanonen endet. Zur Abschreckung feuern die rebellischen Neumarkter Kanonensalven ab, was aber dazu führt, dass der Vitztum die neumarkter mit 60 Bewaffneten aus Berngau sichern lässt, was die neumarkter Bürger dazu bringt eine Kanone direkt vor der Residenz in Stellung zu bringen und dort zu belassen. - In Nabburg kommt es beim Versuch mit Gewalt den Calvinismus einzuführen, zu einem Aufstand der Bevölkerung gegen den calvinischen Pfarrer Sebastian Breitschedl, den sie lyncht. - In den nürnberger Reichswäldern steht die Hochwildjagd dem brandenburg-ansbacher Markgraf Georg Friedrich von Zollern (St) (53) zu, Kleinwild besonders Vögel darf auch von nürnberger Bürgern gefangen aber nicht geschossen werden. Gegen die Zerstörung der Vogelfanganlagen alias Vogelherde durch den brandenburg-ansbacher Markgraf Georg Friedrich von Zollern (St) (53) erhebt die Stadt Nürnberg Klage vor dem Reichskammergericht. - Der pfalzsulzbacher Herzog Otto Heinrich II von Wittelsbach Ottheinrich II (St) (36) schickt 12 Jünglinge an die Universitäten von Wittenberg, Leipzig, Jena, Straßburg und Tübingen. - Der lutherische Großonkel, der ehemalige Administrator von Kloster Waldsassen Reichard von Pfalz Simmern (St) (71) verbietet der Stadt Amberg erfolglos seinem Neffen, dem in Amberg geborenen pfälzer Kurfürst Friedrich IV von Wittelsbach (St) (17) zu huldigen. Die Stadt Amberg besteht auf ihrem Recht erst nach der Erteilung des Freiheitsbriefes huldigen zu müssen. Die Regierung des pfälzer Kurfürst Friedrich IV von Wittelsbach (St) (17) in Amberg unter denen viele bereits neu eingesetzte Calvinisten sind, flieht nach Neumarkt und regiert von Neumarkt aus. Die Katholiken, Lutheraner und Calvinisten und ihre Priester in Amberg geraten untereinander in Streit. Die amberger Kaufmannschaft leidet unter Handelshindernissen, die durch verschiedene Vorwände verursacht werden. Die Amberger beschweren sich erfolgreich bei Kaiser Rudolf II von Habsburg (St) (40). - Der katholische betagte Witwer von Rosina von Wildenstein Karl von Welden verkauft seine Hälfte der Herrschaft Breitenegg mit Burg Breitenegg an den lutherischen pfalzneuburger Pfalzgraf Philipp Ludwig von Wittelsbach (St) (45), ein Viertel verbleibt bei Johann Rudolf von Haslangg und Georg von Rindersbach. - Der ingolstädter Jesuit, Jakob Gretser (25) führt in Ingolstadt die Stücke De conversione Sancti Pauli, und De conversione Sancti Augustini auf, alias die Bekehrung des Heiligen Paulus und die Bekehrung des heiligen Augustinus als erste Bekehrungsdramen ein. - Der von den Lutheranern und den Calvinisten exkommunizierte katholische Mönch und Astronom Giordano Bruno (44) verliert seinen paduaer Lehrstuhl an Galileo Galilei (28). - In Neumarkt wird die Bürgermiliz alias Bürgerwehr, die einheitlich einen grünen Rock und eine rote Weste trägt, entwaffnet. - Der calvinische Statthalter von Neumarkt Pfalzgraf Johann Kasimir von Wittelsbach (St) (49) stirbt. - Der Rat der Stadt Neumarkt liefert nach einem Bittgesuch von Bürgermeister Stephan Eisenmann das zum kurfürstlichen Mißfallen nur 226 von 700 Bürgern unterschrieben haben, zur Aussöhnung mit pfälzer Kurfürst Friedrich IV von Wittelsbach (St) (19) den Verfasser des Bittbriefs an den Kaiser von 15 91, den mittlerweile schwer erkrankten ehemaligen neumarkter Stadtschreiber und Syndikus Feldweger, der für die Schließung der Wochenmärkte in Neumarkt verantwortlich gemacht wurde, gegen den eigenen Willen aber dem Willen der Bevölkerung aus. Auf Bürgermeister Wirsing wird ein Kopfgeld von 100 Gulden ausgesetzt. - Der lutherisch geborenen aber calvinisch erzogene pfälzer Kurfürst Friedrich IV von Wittelsbach (St) (17) lässt durch den Einsatz anderer lutherischer Fürsten den neumarkter Bürgern den lutherischen Glauben, lässt aber nach den Rädelsführer fahnden, ihr Vermögen beschlagnahmen und verpflichtet die lutherischen Prediger sich in Amberg einer Prüfung zu unterziehen, die weitere Aufhetzung verhindern soll. - Der pfälzer Kurfürst Friedrich IV von Wittelsbach (St) (19) lässt die Residenz in Neumarkt mit Schützen und die Burg Wolfstein mit Schützen und einer Kanone besetzen. Beim Anmarsch von helfenberger Truppen an einem Wochenende holen die neumarkter Bürger eine Kanone hervor und besetzen die Mauern. Ein vorlauter neumarkter Büchsenträger, ein Messerschmied, wird verwundet woraufhin sich die neumarkter Bürger zurückziehen. Der Rat der Stadt Neumarkt geht auch wegen der wirtschaftlichen Not ohne seinen Bürgermeister in die Residenz und bittet um Gnade. - Der lutherische Pfarrer Hahnhöfer wird als ein Rädelsführer der Unruhen in Neumarkt entlassen. - Die Stipendiaten der lutherischen Stadtschule in Neumarkt werden von calvinischen Inspektoren als schlecht unterrichtet, schmutzig, an Fleisch unterernährt und ständig mit Brettspielen mit den Soldaten beschäftigt, verrissen. - Der neumarkter Schultheiß Sigmund von Plieningen streitet mit dem Rat der Stadt Neumarkt wer das Halsgericht leiten und Zeugen verhören darf. Einmischungen der Schultheißenehefrau schätzt der pfälzer Kurfürst Friedrich IV von Wittelsbach (St) (17) nicht. - In der neumarkter Pfarrkirche besteht immer noch ein Großteil der 12 Altäre. - Die Städte Amberg, Auerbach, Eschenbach, Kemnat, Nabburg und der Markt Kirchenthumbach verbünden sich und sind eifersüchtig auf das stehende Heer in Neumarkt. - In Nürnberg gründet der Arzt, Botaniker und Naturforscher Joachim Camerarius (58) das Collegium Medicum Norimbergense, wird dessen erster Dekan und legt einen botanischen Garten an. - Dem neumarkter Bäcker Meusel verweigert der Rat der Stadt Neumarkt einen Vormund, da er nicht lesen kann. - Der römische Jesuitenstudent Friedrich Förner (22) wird in Würzburg erster Magister der Weltweisheit. - Ein englischer Reisender ist überrascht, dass obwohl die Deutschen, sowohl Männer als auch Frauen, kein Wort der englischen Theaterschauspieler verstehen von ihren Gesten und ihren Aktionen auf der Bühne so begeistert sind, dass sie in Beifallsstürmen ausbrechen. Im Gegensatz zu den Theateraufführungen der nürnberger Meistersinger tritt das gesprochene Wort in den Hintergrund und wird von einer neuen Körperbeherrschung ersetzt, bei der extensiv gelacht, geweint, gefallen, gebetet, Unwillen ausgedrückt wird. Theaterblut fließt wie echtes Blut. Die Schauspieler üben wie Profis im Gegensatz zu den Handwerksgesellen der nürnberger Meistersinger. Der Clown nimmt eine exponierte Stellung ein. - In Regensburg wird trotz eines Eheversprechens einer regensburger Bürgerstochter ihr wegen Mordes an einem Tuchknappen Verlobter Wolf Reuther mit dem Schwert enthauptet. - In Regensburg erhält der öffentliche, über eine Wasserleitung versorgte Justitiabrunnen einen schmiedeeisernen Gitterrand. - In Neumarkt sind Eisenmann, Hans Schmid und Martin Wirsing Bürgermeister. - Wiesen von Kloster Gnadenberg werden verkauft. - In Nürnberg kommt die 15 33 iger Kirchenordnung modifiziert heraus, nach der Frauen bedeckt in der Kirche zu erscheinen haben. Wer sich gegen Fleischverbote wehrt, Obrigkeit, Fasten und Beichten ablehnt und das als christliche Freiheit fordert wird als Pöbel diffamiert und muss bestraft werden. Eheschließungen müssen angemeldet werden und finden in den Städten und Flecken einmal jährlich und auf den Dörfern dreimal jährlich in den Kirchen statt, wo sie verkündet werden. Bei negativem Entscheid wird die möglicherweise aus Unwissenheit geschlossene Ehe mit Schimpf und Schande wieder geschieden. - In Coburg wird Burg Callenberg vom sachsencoburger Herzog Johann Casimir von Wettin (St) (26) zu einem Renaissancejagdschloss umgebaut. - In Nürnberg veranstaltet man ein Fischerstechen um das traditionelle Gesellenstechen in anderer Form fortzuführen. - In Langenzenn werden Margaretha Ammon und Barbara Hörnlein als Hexen hingerichtet. - In Oberferrieden gibt es das Gasthaus Zum weißen Löwen in der Nürnberger Strasse 29. - In Regensburg wird die Katharinen Spital Brauerei Am Brückenfuß 1 gegründet. - In Neumarkt kauft Paul Sigmund Castner von Schnaittenbach, dessen Schwiegervater der nürnberger Patrizier Sigmund Holzschuh ist, das Gut Woffenbach. - In Neumarkt wird Georg von Göring (--) neumarkter Schultheiß. - In Schwabach, das im Markgraftum Brandenburg-Ansbach liegt, werden fünf weibliche Hexen hingerichtet. - In Dietfurt Ottmaring kauft der hirschberger Pfleger Ferdinand von Donneck (--), verheiratet mit Euphrosine von xxx (--), das untere südliche größere Ottmaringer Schloss.

1591 In Nürnberg werden auf der Fleischbrücke zwei Säcke gefälschter Saffran verbrannt. - Der Urheber der Denunziation als Hexe der ehemaligen stettiner Stadthauptmannsfrau Elisabeth von Doberschütz, die die Enkelin Herzogin Erdmuthe von Pommern (St) (29) von brandenburg-ansbacher Markgraf Georg Friedrich von Zollern (St) (52) durch einen Hexentrank unfruchtbar gemacht haben soll, der politische Konkurrent um die Gunst des Herzogs und erfolgreicher Nachfolger, der nach der Amtseinführung selbst Hexenhinrichtungen durchführt, Jakob von Kleist erreicht ihre Verhaftung. Ihre Kommunikation mit anderen angeklagten Hexen im Kerker und deren unter der Folter erzwungenen schweren Beschuldigungen führen zu ihrer Verurteilung als Hexe und ihrem Todesurteil. - In Nürnberg wird Barbara Schindler durch eine Denunziation unter der Folter einer Frau aus Heilsbronn, verhaftet. - In Nürnberg wird die lichtenauer Apollonia Hoffer als Hexe verhört. - In Nürnberg werden mindestens fünf Hexen auf dem Scheiterhaufen verbrannt. - Hexenprozesse im lutherischen Schwabach, Langenzenn, 2 km vom Heimatort des neuen katholischen eichstätter Fürstbischofs Kaspar von Seckendorff, Heilsbronn mit einer markgräflichen Fürstenschule im Kloster Heilsbronn, und der markgräflichen Residenzstadt Ansbach bis 15 92. - Der fanatische Kanzler Graf xxx von Oettingen versucht in Schwabach dem zweifelnden ansbacher Kanzler Stadtmann, die Beweiskraft von Hexenzeichen zu erklären und zu überreden ein Strafurteil zu unterschreiben. - Johann Weyer, der Sohn des Hexenwahngegners Johann Weyer wird Pfleg-Verwalter in Cham. - In Eichstätt wird der eichstätter Domherr Johann Otto von Gemmingen (--) zum Fürstbischof gewählt, lehnt das Amt aber ab. - Die alchemiebegeisterte pfalzneuburger Pfalzgrafentochter Barbara von Wittelsbach (St) (32) heiratet Graf Gottfried von Oettingen-Oettingen (37). - Der deutsch Philologe, Pädagoge, Physiker und Geschichtsschreiber Esrom Rüdinger geht nach einem Herzinfarkt, mit Folgen von Lähmungserscheinungen an Händen und Füßen, nach Altdorf, wo er stirbt. - In Nürnberg stirbt der schweizerisch-deutsche Zeichner und Kupferstecher Jost Amman (52). - In Ingolstadt wird ein Hexenprozess gegen Anna Berlin und Katharina Hertz geführt. Beide Frauen werden nach persönlich vom bayerischen Herzog Wilhelm V von Wittelsbach der Fromme (St) (43) gerichtet und lebendig auf dem Scheiterhaufen verbrannt. Der bayerische Herzog Wilhelm V von Wittelsbach der Fromme (St) (43) ist auch noch oberster Richter bei Hexenprozess in Abensberg, Tölz, Weilheim. - Im katholischen Ingolstadt werden nach dem Prozeß gegen Kue Matheiss bzw. Barbara Mantler und Anna Hueber Goll beide Frauen lebendig auf dem Scheiterhaufen verbrannt. - In Ingolstadt wird dem herzöglichen Statthalter des Herzogs die Gefangennahme weiterer Hexen, wegen Bedenken vielleicht durch die große Zahl auch Unschuldige zu verfolgen, untersagt. - Die jesuitisch geführte ingolstädter Universität bezweifelt auf Anfrage das Hexenmal als Erkennungszeichen, indem sie die Fähigkeiten des Scharfrichters anzweifeln und verzögert so den Urteilsspruch um ein halbes Jahr. - Im unter der Verwaltung des eigens eingeführten Klaraamtes stehenden nürnberger Klarissenkloster St Klara werden Pastorenwitwenwohnungen eingerichtet. - Im regensburger Mittelmünsterstift brechen die Jesuiten die uralte Kirche ab und erbauen eine pompöse Pfeilerbasilika für ihren ansteigenden Zulauf. Die Klosterschule beherbergt bereits 200 Schüler. - Der neumarkter Pfleger Pfalzgraf Wolfgang lässt auf Anweisung von Pfalzgraf Friedrich IV von Wittelsbach (St) (17) innerhalb von zwei Monaten alle Juden aus Neumarkt durch den wolfsteiner Pfleger Egydius Stieblinger vertreiben. Ein Großteil flüchtet nach Sulzbürg. Die toleranten Bürger werden den religiösen Bekehrern gegenüber misstrauisch und es beginnen Unruhen. Juden dürfen sich nur an Markttagen in der Stadt Neumarkt aufhalten. - In Altdorf erhält der braunschweiger Collegiats-Senior-Sohn Konrad Rittershausen (31) einen Lehrstuhl für römisches Privatrecht an der Universität Altdorf. - Der älteste bayerische Herzogssohn Maximilian von Wittelsbach (St) (18) verlässt die jesuitisch geführte Universität Ingolstadt. - Im niederländischen Haarlem malt Cornelis van Haarlem (29) das Bildnis Der Mönch und die Nonne, bei der sich der Mönch sexuell an einer Nonne vergeht. - Der brandenburg-ansbacher Markgraf Georg Friedrich von Zollern (St) (52) will die hochschädlichen Personen, Zauberei und teuflisches Truttenwerk ausrotten und beauftragt den Titularabt Adam Francisci ein Theologisches Gutachten zu erstellen, da er das Ende der Welt und den Sieg des Teufels und seiner Helferinnen, der Hexen, befürchtet. - In Regensburg hat das katholische Jesuitenkolleg im ehemaligen benediktinischen Mittelmünsterkloster in einer überwiegend lutherischen Bürgerschaft über 200 Schüler im Rhetorikunterricht und die Schülerzahlen steigen im Jesuitenkolleg, dessen Ausbau der Rat der Reichsstadt Regensburg zu verhindern versucht, stark an. Trotzdem der Rat kein Baumaterial liefert, die Architekten aus der Stadt wirft, jesuitische Predigten und den Besuch von Kindern in der Jesuitenschule verbietet werden die Jesuiten bei den regensburger Bürger durch die feierliche und prunkvolle Liturgie immer beliebter. - Der brandenburg-ansbacher Markgraf Georg Friedrich von Zollern (St) (53) lässt rechtswidrig die Vogelherde alias Vogelfallen im nürnberger Reichswald, in dem er zwar das Hochwildjagdrecht, die Nürnberger aber Niederwild jagen dürfen, zerstören. Die Nürnberger, die jagen aber nicht schießen dürfen klagen vor dem Reichskammergericht. - Die bayerischen Landstände verhaften ohne Wissen seines Mäzens, des bayerischen Herzog Wilhelm V von Wittelsbach der Fromme (St) (43) den zypriotischen, in Venedig aufgewachsenen Hochstapler und Goldmacher Marco Bragadino (46), dem es nicht gelingt Gold herzustellen. Ein Geständnis unter der Folter öffnet dem bayerischen Herzog Wilhelm V von Wittelsbach der Fromme (St) (43) die Augen auf einen Betrüger hereingefallen zu sein, woraufhin er ihn in München zum Tod durch den Strick verurteilen lässt. Die Jesuiten erwirken den Tod durch das Schwert. Der Scharfrichter alias Henker verursacht auf dem münchner Weinmarkt einen Skandal, da er drei Schläge zum Köpfen braucht. - Deutschland erhält durch Papst Innozenz IX ein eigenes päpstliches Staatssekretariat. - Der Statthalter in Ingolstadt, der Geheime Rat Rudolf Freiherr zu Bollweiler und andere verordnete Räte in Ingolstadt bestätigen die von Anna Berlin ausgeübten Teufelskünste als wahr. - Der amberger Stadtprediger Martin Oberndorffer, ehemaliger wittenberger Schloßprediger und lutherischer Hoftheologe und von den Calvinisten stark angefeindet, stirbt in Amberg. - Der neumarkter Stadtschreiber und Syndikus Dr Matthäus Feldweger fordert die Absetzung des neumarkter Vitztums Plieningen und erwirkt während eines langen Aufenthalts am kaiserlichen Hof des katholischen Kaiser Rudolf von Habsburg Österreich (St) (39) in Prag einen kaiserlichen Schutzbrief für Neumarkt, der jegliche Gewalt der Beamten vom simmerner Pfalzgraf Johann Casimir von Wittelsbach (St) (48), dem Vormund des pfälzer Kurfürst Friedrich IV von Wittelsbach (St) (17) gegen die Religion mit 20 Mark Gold bestraft. Der simmerner Pfalzgraf Johann Casimir von Wittelsbach (St) (48) macht daraufhin seine Drohung wahr und verlegt die Wochenmärkte der Stadt Neumarkt, mittwochs nach Freystadt, samstags nach Lauterhofen und montags nach Berg bei Neumarkt, was am Rathaus und den beiden Kirchentüren angeschlagen wird. Den finanziellen Schaden fürchtend sucht der Rat der Stadt Neumarkt mit Bürgermeister Stephan Eisenmann vergeblich die Aussöhnung mit dem simmerner Pfalzgraf Johann Casimir von Wittelsbach (St) (48) und verwahrt sich gegen die Eigenmächtigkeiten des neumarkter Syndikus Dr. Matthäus Feldweger mit seiner Bittschrift. - Landtag in Amberg. - Im amberger kleinen Rathaussaal steht der neue steingeätzte, vergoldete und mit Ölfarbe bemalte Liedertisch in dem Noten und Text einer Motette für sechs Stimmen als Bekenntnis des amberger Rates zum Luthertum eingearbeitet sind. - Der Rat der Stadt Regensburg nimmt die wegen Zauberei der Stadt verwiesene alleine lebende Rosina Oelsperger wieder auf. - In Kemnath kauft die Wirtsfamilie Kormann des Wirthauses Zur goldenen Krone das angrenzende Wirtshaus Zum weißen Roß. - In Regensburg wird die Köpfstätte vor dem Jakobstor, auf der auch gerädert wird, erweitert. - In Nürnberg trägt die Metzgerzunft eine 60 Ellen etwa 39 Meter lange Bratwurst am Donnerstag nach Fastnacht durch die Stadt. - In Langenzenn werden Helena Enzmann, Barbara Kohlheimer, Elisabeth Maier, Apolonia Ammon, Christina Ammon und Lorentz Ammon als Hexen oder Hexer hingerichtet. - In Bayern werden Protestanten nicht mehr geduldet. - In Nürnberg nimmt der berühmteste Holzschneider seiner Zeit Jost Amman (52) den frankfurter Georg Keller (15) als Lehrling auf, der vier Jahre bleibt.

1590 Wetter: Kalter Winter im Januar. Sehr heißer Sommer verursacht Wassernotstand und ausgetrocknete Gewässer. Mühlen stehen still. Hervorragende Weinernte in Neumarkt. - Erdbeben in Neuengland mit Auswirkungen bis Wien. - In Nürnberg arbeitet ein Granatschneider und Rubinschneider. - In Eichstätt werden 64 Unholde innerhalb von fünf Monaten hingerichtet. In Eichstätt stirbt der eichstätter Fürstbischof Martin von Schaumberg (67) und wird durch den neuen eichstätter Fürstbischof Kaspar von Seckendorff aus der fränkischen Familie der Seckendorff bei Cadolzburg ersetzt. Der neue eichstätter Fürstbischof führt noch 4 Hexenprozesse in der katholischen Enklave Herrieden die spätestens 15 93 enden, als ihm eine Unterstüztzung im Amt zugeteilt wird. - Der nürnberger Rotschmiedsohn und praktizierende eichstätter Henkersknecht Friedrich Stigler betätigt sich als Hexenfinder und bezichtigt nach seiner Rückkehr nach Nürnberg nach Belieben bürgerliche Frauen und versetzt sie in Angst und Schrecken. Er behauptet in der Ledergasse und in der Schmiedgasse in Nürnberg würden sechs Hexen und fünf Hexenanwärterinnen leben. Der Rat der Stadt Nürnberg vermutet einen Anschlag des eichstätter Bischofs und findet heraus, dass Friedrich Stigler mit drei Frauen gleichzeitig verheiratet ist und mit Leichteilen der hingerichteten Hexen, die gegen Krankheiten helfen sollen, handelt. Friedrich Stigler wird als Betrüger mit zauberischen Dingen, übler Nachrede und Bigamie zur Abschreckung mit dem Schwert geköpft. Stigler berichtet, dass sein eichstätter Meister die verdächtigen Hexen im Gefängnis alias Zuchthaus auszieht und sie nach Hexenmalen absucht, um dann mit einem Nagel den Hexentest zu machen. - Eichstätter Hexenverfolgungswelle bis 15 93. - Im katholischen Spalt werden nach der Hinrichtung auf dem Scheiterhaufen von Anna Schütt im März im April Barbara Weiß und 11 weitere vermeintliche Hexen gleichzeitig auf dem Scheiterhaufen verbrannt. - In der katholischen Enklave Abenberg, das dem eichstätter Hochstift gehört, werden 16 Hexen an drei Gerichtstagen verbrannt. - Das Ingolstädter Universitäts-Hexengutachten wird durch Aussagen eines Kindes ausgelöst, bei dem der bayerische Herzog Wilhelm V von Wittelsbach der Fromme (St) (42) an einer finalen Lösung des Hexenproblems interessiert, ein schriftliches Gutachten der juristischen und der theologischen Fakultät über die richtige Bekämpfung von Hexerei beim Erzieher des bayerischen Herzogssohn Maximilian von Wittelsbach (St) (17) und der angesehendsten Hexerei-Koryphäe dem Jesuiten Georg von Valentia in Auftrag gibt, das auch zum Schluß kommt, dass es sich um das schlimmste Verbrechen handle, das es gibt und Hexerei auszurotten ist, weil Hexerei ja unleugbar in den angrenzenden Gebieten existiert. Ein Begleitschreiben erlaubt ausdrücklich die Verhaftung und Folter auf Grund von Denunziation ohne weitere Indizien und bleibt bis 16 01 so gültig. - Große Hexenverbrennungen in Heilsbronn. - Bayerische Hexenprozeßinstruktion für das Rentamt Landshut dient als Vorlage für die Verfolgung von Hexen. - In der oberen Markgrafschaft Bayreuth kommt es zu keinen Hinrichtungen. - In der Stadt Neumarkt finden bis 15 92 mehrere Hexenprozesse statt. - Die jesuitisch geführte Universität in Ingolstadt lehnt die Beweiskraft von Hexenzeichen ab. - Nach dem Tod seines Vaters bringt seine in München geborene Mutter den innerösterreichische Erzherzogssohn Ferdinand von Habsburg (St) (12) nach Ingolstadt und lässt ihn dort von den Jesuiten zu einem fanatischen Katholiken und prüden Menschen, der sogar Nacktbilder in seiner Residenz verbrennen lässt, erziehen. - Durch gezielte Denunziation seiner Frau Elisabeth von Doberschütz als Hexe fällt der neustettiner Stadthauptmann, als Fremder in Ungnade und wird mit seiner peinlich genauen und unnachsichtig strengen abergläubischen Frau aus Pommern verbannt. Ihr Opfer, die in Berlin geborene Tochter Herzogin Erdmuthe von Pommern (St) (29) der Halbschwester Sabine von Brandenburg (St) (55) von brandenburg-ansbacher Markgraf Georg Friedrich von Zollern (St) (51) soll sie durch einen Hexentrank nach einer Fehlgeburt vor Jahren unfruchtbar gemacht und den Ehemann des Opfers, den Herzog durch vergiftete Getränke betört haben. - Bei einem Hexenprozess im katholischen Vohburg werden 10 Personen angeklagt. - Der in Amberg geborene pfalzsulzbacher Pfalzgraf und Herzog und auf Burg Sulzbach residierende Otto Heinrich von Wittelsbach II, Ottheinrich II (St) (31), Vater einer überlebenden Tochter Sabine, bekommt von Dorothea von Württemberg (St) (28), seinen zweiten Sohn Otto Georg von Wittelsbach, der noch im ersten Jahr stirbt. - In Kloster Dettelbach wird an einer würzburger Frau erfolgreich der Exorzismus vollzogen, was überregional Bewunderung auslöst. - Der ehemalige jesuitische ingolstädter Dekan Michael Eiselin kehrt an die Universität Ingolstadt zurück und kümmert sich um rechtliche Streitfälle. - Johann Agricola, der Alchemist wird in Neunburg vorm Wald geboren. - In Ingolstadt werden Waldtburg Diepoldt und ihre Tochter Margreth und Korina Dintzlin nach ihrem Hexenprozess erdrosselt und dann auf dem Scheiterhaufen verbrannt. - In Ingolstadt wird Margreth Beml nach ihrem Hexenprozess lebendig verbrannt. - Die vom lutherischen zum calvinischen gezwungene Ehefrau des calvinischen simmerner Pfalzgraf Johann Casimir von Wittelsbach (St) (47), Elisabeth von Sachsen (38) stirbt in der Gefangenschaft ihres Ehemannes in Heidelberg für einen unterschobenen Ehebruch und ein unterschobenes Mordkomplott. - In Ingolstadt sitzen wegen Zauberei reiche Gastwirtinnen, in München Brauerfamilien, in Dillingen eine Patizierin mit Verwandschaft im Domkapitel, in Donauwörth die Tochter des Bürgermeisters, dem örtlichen Verantwortlichen für die Einführung der Reformation, die in der Haft Selbstmord begeht, in Freising die Hofwirtin und die Hofbräuwirtin in Haft. - Herzögliche Berater kritisieren die schleppende Akzeptanz von Anzeigen von Hexerei der Bevölkerung durch den Rat der Stadt Ingolstadt und bezeichnen sie als Taube und Blinde. - Der Rat der Stadt in der markgräflichen Residenzstadt Ansbach will ein Urteil in einem Hexenprozess nicht fällen, weil es die Aussagekraft eines Hexenzeichens bezweifelt. - Ferdinand von Habsburg (St) (12) wird nach dem Tod seines Vaters, des innerösterreichischen Erzherzog Karl II von Habsburg (St) (50) von seiner Mutter Maria von Wittelsbach Bayern (St) (49) den Jesuiten an der Universität Ingolstadt anvertraut, wo seine Cousins Maximilian von Wittelsbach (St) (17) und dessen Bruder Ferdinand von Wittelsbach Bayern (St) (13) seit 15 87 studieren. Ferdinand von Habsburg (St) (12) wird erzogen von seinem Hofmeister Graf Balthasar Ferdinand von Schrattenbach, besucht das Jesuiten-Gymnasium und hat einen 30-köpfigen Hofstaat. Sein Verhältnis zu seinem Cousin Maximilian von Wittelsbach (St) (17) ist kühl und distanziert. - Ein Mönch aus Kloster Weltenburg, der in Pondorf wohnende Johann Vehem von Ingolstadt führt im Kloster Schamhaupten eine Pfarrrevision durch. - Gebhard Ruland, Pfleger von Wolfstein, wird vom Vitztum und von den Räten der Stadt Neumarkt angewiesen härter gegen das vernachlässigte geistliche Leben und die Trinksucht der Neumarkter vorzugehen und mit Turmstrafen und Strafen bei Wasser und Brot zu ahnden. - Der in Amberg geborene pfälzer Kurfürst Friedrich IV von Wittelsbach (St) (17) und der calvinische Eiferer amberger Statthalter Fürst Christian von Anhalt (22) zwingen der Stadt Neumarkt den Kofessionswechsel zum Calvinismus auf und erwecken damit den Unmut der Bevölkerung. - Der ehemalige Inquisitor Felice Peretti di Montalto in Spanien, Papst SixtusV stirbt in Rom als einer der reichsten Herrscher Europas. - Der älteste bayerische Herzogssohn Maximilian von Wittelsbach (St) (17) residiert im Neuen Schloß Ingolstadt. - Der reformierte Doktor der Rechte Johannes Althusius glaubt an den Teufelspakt. - Der katholische Jesuit Loos verfasst Zweifel an der Hexendoktrin, wird angegriffen, verfolgt, zum Widerruf gezwungen und als Ketzer behandelt. - Die ellinger Deutschordenskommende beschuldigt etwa 70 Personen der Hexerei und lässt sie auf dem Scheiterhaufen hinrichten. Dabei werden aus der benachbarten verfeindeten evangelischen Reichststadt Weißenburg ebenfalls viele Personen denunziert. Die katholische Deutschordenskommende Ellingen zwingt aufgrund deutscher Rechtsprechung, nach der alle Denunziationen verfolgt werden müssen die Reichstadt Weißenburg die unter der Folter erzwungenen Denunziationen als Hexenprozesse durchzuführen. Nach der Einholung von Rat der führenden Geistlichen der Reichsstadt Nürnberg, nach dem man besonnen vorgehen müsse, wird von einer Liste mit vielen Namen 2 Frauen der Prozess gemacht. Nach Spannungen zwischen den Orten wird nach der Folter nach einem weiteren Gutachten mit aller Strenge vorgegangen und die Frauen als Hexen verbrannt. Ein Scharfrichter aus Biberbach sucht nach Hexenzeichen und erhält dafür vier Gulden. Ein Scharfrichter aus Lauingen begutachtet und ein Scharfrichter aus Nördlingen erzwingt die Geständnisse und führt die Bestrafung und Verbrennung durch. - In Neumarkt schenkt neben der Kreuzkapelle das Gasthaus Zum Fürstenwirt Bier aus. - Der berühmte süditalienische Komponist und Fürstensohn Carlo Gesualdo (24) tötet seine Frau, die er inflagranti erwischt, und lässt durch die übrigen Mitglieder seiner Jagdgesellschaft den Liebhaber und sein Kind, dessen Vaterschaft unklar war, töten. Es gibt eine Untersuchung aber keine Anklage, da Ehrenmorde unter Adeligen nicht gesühnt werden. - Der in Wonsses bei Kulmbach geborene und dichterisch begabte Lateinschüler Friedrich Taubmann (25) absolviert die Fürstenschule Kloster Heilsbronn und wird Hofmeister bei diversen fränkischen Adelsfamilien und kommentiert die sozialen Missstände. Er ist mehr Spottdichter als Hofnarr. - Der ingolstädter Jesuit, Jakob Gretser (28) führt in Ingolstadt die überarbeitete Version seines Jesuitendramas De Regno Humanitatis auf. - Der bayerische Herzog Wilhelm V von Wittelsbach der Fromme (St) (42) leidet an starken Kopfschmerzen, weshalb er den zypriotischen, in Venedig aufgewachsenen Hochstapler und Goldmacher Marco Bragadino (45), der mit Hilfe des Stein der Weisen, angeblich die toskanische Großherzogin Bianca Capello von der Unfruchtbarkeit geheilt hat, an seinen Hof in Landshut auf Burg Trausnitz holt, wo dieser verspricht Gold in großen Mengen herzustellen. - Der Vorsteher des jesuitischen Ordenshauses der Jesuiten in Wien Georg Scherer beginnt eine Schreckensherrschaft. - Der von den Lutheranern und den Calvinisten exkommunizierte katholische Mönch und Astronom Giordano Bruno (42) kommt nach seiner Flucht wegen des Verdachts auf Ketzerei und Magie aus Rom und einer jahrelangen Reise an viele Herrscherhäuser quer durch Europa nach Frankfurt, wo der Mönch der bezweifelt, dass Jesus Gottes Sohn ist, der behauptet die Erde bestehe aus verschiedenen Sphären und die Welt sei unendlich, was die Existenz von Himmel und Erde ausschließt, ebenfalls nicht gerne gesehen ist. Seine besonderen geistigen Fähigkeiten durch eine spezielle Mnemotechnik helfen ihm zu überleben umgeben ihn aber mit einer gefährlichen Aura der Magie. - Der neumarkter Stadtsyndikus Feldweger fordert einen neuen Durchbruch der Stadtmauer an der Breiten Gasse alias Viehmarkt. - Georg Mair und Wolf Reichart sind Bürger der Stadt Neumarkt. - Der zum Katholizismus konvertierte Markgraf Jakob von Baden-Hachberg (St) (28) wird mit dem Gift Arsentrioxid ermordet. Die Herrschaft übernimmt sein calvinischer Bruder Ernst Friedrich von Baden Durlach (St) (30), der auch die Kinder unter seine Vormundschaft nimmt. - Auch der zweite englische Kolonisierungsversuch erweist sich als Die verlorene Kolonie gescheitert. Nach dem ersten Versuch mit 15 Männern bleiben 90 Männer, 17 Frauen und elf Kinder spurlos verschwunden. - In Neumarkt erlässt der Rat der Stadt Neumarkt eine Stadtordnung und verbietet den Wirten, Personen mit unsittlichem Lebenswandel zu beherbergen und Unehelichen zu heiraten. Sperrstunde ist im Sommer um 09:00 Uhr, im Winter um 08:00 Uhr. Das Schießen in der Stadt ist verboten. Ehebruch wird mit dem Tod bestraft. Auswärtigen ist das Betteln innerhalb der Stadt Neumarkt verboten. Bürgschaften für Auswärtige müssen vom Bürgermeister genehmigt werden. Maurerarbeiten ausserhalb der Stadt müssen dem Bürgermeister gemeldet werden. Der Moosweiher darf nicht gemäht oder beweidet werden. - Zwei Bauern fangen einen Marder und lösen einen langjährigen Streit zwischen dem neumarkter Amtsrichter Solbach und dem Rat der Stadt Neumarkt, der behautet ein Marder gehöre zum kleinen Waidwerk und jeder Bauer dürfe sogar in seiner Scheune dieses schädliche Tier töten. - Chordienstknaben werden für die Hofkirche in Neumarkt ausgebildet. - In Neumarkt wird die Trauung vor dem Rat der Stadt mit der Dokumentation des Stadtschreibers um 10:00 Uhr eingeführt. - In Neumarkt werden leibfarbene alias fleischfarbene und schwarze Strümpfe aus Tuch oder rote Strümpfe aus Wolle und rotem Hengel getragen. Stoffe aus London sind beliebt. Die Sitzflächen der Hosen bestehen aus Kalbsleder. - In Regensburg muss die alleine lebende Rosina Oelsperger die Stadt wegen Zauberei verlassen. - SechskammerTrommelrevolver erlauben Schnellfeuer. - In Ingolstadt werden Margaretha Rem, Barbara Kräl, Barbara Kreus und Ursula Steffani wegen Hexerei angeklagt, gefoltert und nach ihrer Urgicht alias Geständnis nach Eichstätt zur Exekution gebracht. Da der ingolstädter Gefängnisturm, der Striglsturm als Gefängnis alias Zuchthaus nicht mehr ausreicht werden die Hexen im Neuen Schloß eingesperrt. - In Altdorf fragen die Präzeptoren bei den Scholarchen nach, ob die Bühne für die Comoedia im auditorio Welseriano alias Welserhörsaal oder uff dem Pfarrhaus oder bei der Freilichtbühne im Hof aufbewahrt werden soll. - In Regensburg wird im Gebäude der Kneitinger Brauerei am Arnulfsplatz 3 Bier gebraut. - In Bayreuth schafft der evangelische Dekan Konrad Bauerschmidt die lateinischen Gesänge in der Beichtvesper ab und besteht auf deutschen Liedern. Dabei legt er sich mit dem Generalsuperintendenten Streitberger in Kulmbach an. - Der nürnberger Patrizier Wolf Topler alias Toppler, Nachfahre des rothenburger Bürgermeisters Heinrich Toppler, erwirbt das Toplerhaus in Nürnberg am Paniersplatz, Untere Söldnersgasse 17 und lässt es vom bamberger Renaissancearchitekten Jakob Wolff umbauen. - Der adelige altdorfer Rektor des akademischen Gymnmasiums Matthias Indenius verlässt mit wenig Ehrbarkeit heimtückischer Weise alias trotz neuem Doktortitel keinen höherer Verdienst Altdorf. - In Nürnberg stirbt die letzte Äbtissin des St Clara Klosters Ursula Muffl, die Schwester von Jakob Muffel. - Die Grafen von Pappenheim errichten das gräfliche Brauhaus alias Rotes Brauhaus in Pappenheim. - Der aus Genua stammende Papst  Urban VII (69) verbietet den Gläubigen unter Androhung der Exkommunikation das Rauchen von Tabak in Kirchen. - In Nürnberg stellt der Büchsenmacher Michael Mann Modellkanonen und Miniaturpistolen her. - Im protestantischen Nördlingen tauchen die Juristen Röttinger und Graf als Hexenrichter auf und initiieren eine Hexenverfolgungswelle. - In Regensburg wird die Löwenapotheke Watmarkt 9 gegründet. - In Nürnberg stirbt der nürnberger Lautenmachersohn Melchior Neusiedler (--). - In Nürnberg Schwaig baut Hans Christoph Gugel (--) sein unbequemes Herrenhaus später Schloss Schwaig um, wobei zwei größere Erker und drei Gauben abgebrochen und durch vier Türmchen an den Ecken ersetzt und im Osten ein neuer Abort errichtet werden.

1589 Wetter: In Neumarkt werden laut dem Pächter Kanzler Fröher die kurfürstlichen Weintrauben auf dem Risselberg alias Weinberg nicht reif. - In Langenzenn ruft der Scharfrichter Graf Friedrich von Oettingen-Oettingen zu einem Hexenprozessurteil. Der eichstätter Scharfrichter, der für seine magischen Zeremonien berühmt wird, wird gerne für die Überführung von Hexen herangezogen. Verfolgungseifrige Beamte von brandenburg-ansbacher Markgraf Georg Friedrich von Zollern (St) (50) gesellen sich zum auf Burg Nassenfels geborenen eichstätter Bischof Martin von Schaumberg, dem Deutschen Orden der Region, der örtlichen Reichsritterschaft und der Reichsstädte und dem Grafen von Oettingen-Wallerstein. Die Reichsstadt Nürnberg zeigt sich verfolgungsunwillig und wird dafür verspottet. - Der ansbach-bayreuther Markgraf lässt seine Prozesse durch den eichstätter Scharfrichter durchführen. - Der bayerische Thronfolger Maximilian von Wittelsbach (St) (16) wird in Ingolstadt von den Jesuiten erzogen und studiert in Ingolstadt. Die Jesuiten nehmen ihn zu einem Hexenverhör mit, das er seinem Vater mit großer Gefühlskälte in allen Einzelheiten beschreibt. Er bleibt ein eifriger Hexenverfolger. - Im katholischen Ingolstadt werden bis 15 91 zweiundzwanzig Frauen als Hexen hingerichtet. - In Neumarkt wird die Familie Zübers wegen Schatzgräberei in der Brandmühle in Haft genommen. - In Kallmünz wird Frau Kiener und ihre Tochter wegen Zauberei denunziert, was in Burglengenfeld verhandelt wird. - Der simmerner Pfalzgraf Johann Casimir von Wittelsbach (St) (46), der nur eine 8-jährige Tochter Dorothea hat, unterschiebt seiner lutherischen Ehefrau, der sächsischen Kurfürstentochter Elisabeth von Sachsen (37) einen Ehebruch und ein Mordkomplott gegen ihn, den sogar ihr Bruder glaubt, und lässt sie verhaften. - Im Heidelberger Schloß lässt der kurpfälzer Administrator das erste große Fass mit etwa 127.000 Liter von einem Küfer herstellen. - Der ingolstädter Student Maximilian von Wittelsbach (St) (16) beschwert sich bei seinem Vater, dem bayerischen Herzog Wilhelm V von Wittelsbach der Fromme (St) (41), dass der Rat der Stadt Ingolstadt nit vil lust zu Verhaftung und Folter von Hexen zeigt. - In München wird aufgrund von Sparmaßnahmen von bayerischer Herzog Wilhelm V von Wittelsbach (St) (40) das Hofbräuhaus gebaut um das importierte einbecker Bier durch münchner Braunbier zu ersetzen. Das münchner Braunbier wird von Heimeran Pongratz gebraut und entspricht dem Rotbier, das in Nürnberg gebraut wird. - Der eichstätter Dominikanerkonvent im Dominikanerkloster Eichstätt ist von 42 Migliedern von 15 20 auf zwei Ordensbrüder geschrumpft. - In Neumarkt werden in allen Kirchen die Bilder abgenommen, in einer Kammer zusammengetragen und bis zu ihrer Verbrennung 16 04 gelagert. - Der ehemalige landshuter Vitztum Hans Heinrich von Wackerstein zieht sich nach 25 Dienstjahren als straubinger Regimentsrat vilshofener Amtmann und landshuter Vitztum auf Burg Wackerstein zurück. - Wegen des erledigten Lehens Burg Heimhof bei Kastl vergleicht sich die Regierung in Amberg mit der Haupterbin Sibilla, der Witwe des streitsüchtigen hochbetagten und ständig auf die Ausweitung seiner Hofmarks-Gerichtsbarkeit über seine Grenzen auszudehnen suchenden Georg II Ettlinger und dem weiteren Erben, dem Kämmerer des zweitältesten bayerischen Herzogssohn Ferdinand von Wittelsbach (St) (39). - In der lutherischen Reichsstadt Schwäbisch Hall predigt Jacob Gräter von Hexen und Unholden. - In Ingolstadt wird der Jesuit und markdorfer Bürgermeistersohn, Magister der Philosophie Jakob Gretser (26) zum Priester geweiht. - Andreas Imhoff ist Hauptmann und Losunger der Reichsstadt Nürnberg. - Schützenfest in Sulzbach. - Fünf Kilometer flußaufwärt von Eichstätt werden im katholischen Dorf Dollnstein 10km vom Geburtsort des eichstätter Fürstbischofs Martin von Schaumberg (66), Hexen auf dem Scheiterhaufen verbrannt. - Die Witwe von Hans Sigmund von Preysing übergibt Burg Lichtenegg an ihren Sohn Hans Adolf von Preysing. - Der osternoher Verwaltersohn Franz Seibold von Strahlenfels aus Gräfenberg ermordet aus dem Hinterhalt mit 4 Kugeln seinen Vater beim Leeren der Vogelfallen in einem Baum. Auf seiner Flucht verliert der Mörder seinen vom gräfenberger Schneider geflickten Handschuh, den eine Frau findet und er deshalb in Verdacht gerät. Nach seinem Geständnis, bei dem er auch zwei Mordversuche mit Gift zugibt, wird er dreimal mit einer glühenden Zange am Körper gezwickt, auf ein Rad gebunden, ihm die überstehenden Arme und Beine gebrochen, die durch die Speichen geflochten werden. Lebend wird er von Gräfenberg nach Nürnberg gebracht, wo das Rad an einer Stange aufgestellt wird. - In Neumarkt wird Dr Matthäus Feldweger zum Stadtschreiber und Syndikus ernannt. - Katharina von Medici (70) stirbt. Sie liebte den Damensattel, den sie den Holzstühlen auf Pferden vorzog, und konnte somit an Jagden teilnehmen, führte die italienische Küche in Frankreich ein und machte Schnupftaback hoffähig. Das Schneuzen ins Tischtuch ist nicht mehr hoffähig. - Der jesuitische ellwangener Kanoniker Johann Christoph von Westerstetten (26) wird zum Priester geweiht und Kanoniker in Eichstätt. - Der nürnberger Bildhauer und Erzgießer Benedikt Wurzelbauer (51) stellt seinen Tugendbrunnen, zur Stärkung der Sitten, fertig. - In Eichstätt werden Barbara Müller und Margaretha Lüdl der Hexerei verdächtigt und zum Verhör nach Ingolstadt gebracht. Nach der Urgicht alias Geständnis werden sie zur Exekution wieder nach Eichstätt zurückgeschafft. - In Regensburg wird der Domherr Sebastian Kölderer wegen unerlaubter Verehelichung mit einer Nonne aus dem Domkapitel ausgeschlossen. - Das Markgrafentum Ansbach verzichtet noch auf die Aufnahmne des Delikts Aberglaube, mit Wahrsagerei und Zauberei in der Polizeiordnung. - In Ingolstadt sind die katholischen Jesuiten mit ihrer Heiligkreuzkirche fertig. Die flache Kassettendecke ist mit Engeln in Ölfarbe bemalt. Auf alles Terrestrische wird verzichtet. Die Hieronymuskapelle bildet die Eingangshalle. Die Fensterfront wird von Pilastern unterteilt. - In Nürnberg vergeht sich der bürgerliche Schneider und Froeschturmwärter Gabriel Heroldt an seiner Gefangenen Catarina Reichl. Erst nach weiteren Vergewaltigungsversuchen an seiner jugendlichen Hausmagd (13) wird er vom nürnberger Scharfrichter Meister Franz Schmidt (34) geköpft. - In Velburg verleiht der Pfleger Adam von Wildenstein den Leinweber ihre Handwerksbriefe. - In Langenzenn wird Margaretha Eckl als Hexe hingerichtet. - In Regensburg wird das katholische Jesuitengymnasium St Paul eröffnet. - In Amberg legt der Organist und Komponist Mathias Gastritz (54) nach 28 Jahren sein Amt als amberger Stadtorganist nach Rechtsstreitigkeiten und persönlichen Beleidigungen und Kränkungen nieder. - In Nürnberg kauft der in Venedig geborene nürnberger Großkaufmann Bartholomäus Viatis (51), der im Viatishaus Königstrasse 2 wohnt, den Herrensitz Schoppershof in der Elbinger Strasse 16.

1588 Wetter: In Neumarkt werden laut dem Pächter Kanzler Fröher die kurfürstlichen Weintrauben auf dem Risselberg alias Weinberg nicht reif. - In Nürnberg wird eine neue Bettelordnung eingeführt. - In Nürnberg betteln Handwerker in Kirchen herumsitzend um Almosen. - In Nürnberg wird eine neue Schulordnung eingeführt, bei der Schüler auch singend durch die Gassen ziehen müssen. - In Nürnberg wird Margaretha Horning als Hexe wegen Diebshehlerei mit zauberischen Mitteln ertränkt. - Der gefürstete gegenreformatorische Landgraf Georg Ludwig von Leuchtenberg (25) wird Reichsfürst. - In Regensburg wird der schwäbische jesuitische gegenreformatorische Propagandist Conrad Vetter regensburger Domprediger und durch seine mundartlich ruppige Art, die sogar in den eigenen Reihen Kritik auslöst, berüchtigt. - Die augsburger Fugger unterrichten sich, dass die augsburger Welser Gesellschaft kurz vor dem Bankrott steht. - Der zweitälteste bayerische Herzogssohn alias bayerische Prinz Ferdinand von Wittelsbach (St) (38) heiratet gegen den Willen seiner Familie die haager Landrichtertochter Maria von Pettenbeck (15) in einer morganatischen Ehe, weswegen er nach den Hausgesetzten nicht ebenbürtig verheiratet ist, seine Nachkommen nicht erbberechtigt sind und er die Thronfolge aufgeben muss. Trotzdem erhält er große Ländereien und die vertragliche Zusicherung der Erbfolge im Falle des Todes seines älteren Bruders Wilhelm V von Wittelsbach (St) (40). Sein Bruder, bayerischer Herzog Wilhelm V von Wittelsbach (St) (40) schenkt ihm die Grafschaft Haag und ernennt seine Kinder 16 02 zu Grafen von Wartenberg. - Das verlassene Wallfahrts-Kloster Marienburg mit dem Grab der verehrten Gräfin Stilla von Abenberg wird wieder Anziehungspunkt für viele Wallfahrer und deshalb mit acht Schwestern aus dem katholischen eichstätter Kloster Marienstein und vier reichen adeligen Witwen besetzt. - Im regensburger Mittelmünsterstift errichten die Jesuiten-Mönche eine Schule mit drei Klassen. - An der münchner Universität wird die gesamte Philosophische Fakultät den Jesuiten übertragen. - Der Jesuitenorden beginnt im Süden Paraguays mit der Christianisierung der Guarani-Indianer und arbeitet auf die Errichtung eines Jesuitenstaates hin. - Unter der Leitung des ehemaligen ingolstädter Studenten ellwangener Fürstpropst Wolfgang von Hausen (35) wird in Ellwangen die Hebamme Elisabeth Fürst, alias Mundistin als Hexe verbrannt. - Der zweitälteste bayerische Herzogssohn Ferdinand von Wittelsbach (St) (38) beendet siegreich den Kölner Krieg, bei dem er im Nordwesten des Heiligen Römischen Reichs den Katholizismus bewahrt, dem Kurfürstentum Köln die Umwandlung in ein weltliches protestantisches Fürstentum erspart und seinen Bruder, den ehemaligen ingolstädter Jesuitenschüler, als neuen kölner Erzbischof Ernst von Wittelsbach (St) (35), stützt. - Die letzten Mauern des aufgehobenen Kloster Wülzburg über der Stadt Weißenburg werden eingeebnet und vom lutherischen brandenburg-ansbacher Markgraf Georg Friedrich von Zollern (St) (49) gegen den Willen der Reichsstadt Weißenburg, des Deutschen Ordens, des eichstätter Fürstbischof Martin von Schaumberg und der Marschälle von Pappenheim eine neue Festung errichtet. - In Ingolstadt wird der Jesuit und markdorfer Bürgermeistersohn Jakob Gretser (26) Magister der Philosophie. Er ist leidenschaftlicher Verfechter der Jesuitischen Disziplin, einer Buß- und Strafaktion bei der zum Gefallen Gottes mit Binsenruten, Eisenketten oder gespickten Peitschen der eigene Körper oder andere Personen verprügelt werden. 16 08 veröffentlicht er sein Regelhandbuch der Flagellation Virgidemia Volciana und verwehrt sich gegen Vorwürfe sexueller Motivation. Durch eine fehlende Kontrollinstanz nimmt der Missbrauch stark zu. - Der ingolstädter Jesuit, der Metaphysik lehrt, Jakob Gretser (26) führt in München vor den Söhnen des bayerischen Herzog Wilhelm V von Wittelsbach (St) (40), dem ingolstädter Studenten und älteste bayerischen Herzogssohn Maximilian von Wittelsbach (St) (15), dem katholischen regensburger Bischof Philipp Wilhelm von Wittelsbach Bayern (St) (12), dem ingolstädter Studenten Ferdinand von Wittelsbach Bayern (St) (11) und Albrecht VI von Wittelsbach (St) (04) sein Stück De Regno Humanitatis in lateinischer Sprache auf. - Pfalzgraf Johann von Wittelsbach Pfalz Zweibrücken (St) (38) ersetzte in seinem Fürstentum Pfalz Zweibrücken das lutherische Bekenntnis seines Vaters durch das reformierte, und belastet dadurch seine Beziehungen zu seinen Brüdern nachhaltig. - In Nürnberg wird die Kartoffel angebaut. - In Nürnberg wird die Zunft der Fladenbäcker aufgelöst und die Herstellung des Mürbeteigbackwerks, wie Fladen, Speckkuchen und süße Mürbeteigbrezeln, die samstags auf dem Markt verkauft werden durften, an die acht ältesten Bäckermeister der Stadt Nürnberg übertragen. - Der in Ingolstadt geborene Komponist Kapellmeister, Chorleiter, Organist und Schüler Orlando di Lassos (56) Michael Tonsor (42) beendet sein Jahrzehnte andauerndes Amt als Organist der dinkelsbühler Georgskirche. Die Reichsstadt Dinkelsbühl hat einen hauptsächlich lutherische Bürgerschaft und wird von einem katholischen Magistrat regiert. - Der Arzt Andrea Cesalpini glaubt, die Lungen seien nicht dazu da das Herz sondern nur das erhitzte Blut zu kühlen. - Der ehemalige ingolstädter Student und Reichshofrat Peter Obernburger stirbt. Der Beamtensohn ist im Besitz des Reichsadelsstandes, des kleinen Palatinats und der Edelmannsfreiheit. - In Amberg wird das neben der Katharinenkirche befindliche Neue Haus erbaut und als Militärkrankenhaus und als Spinnhaus alias Arbeitshaus für Knaben und Mädchen armer Eltern oder Waisen genutzt, die dort für ihren Unterhalt und Nahrung arbeiten müssen. - Der streng katholische Landgraf Georg Ludwig von Leuchtenberg wird in den Fürstenstand erhoben. - In Berching finden Quatembergottesdienste der Zünfte statt. Montags der Sattler, mittwochs der Müller und Bäcker, donnerstags der Schmiede, freitags der Leineweber und samstags der Schuhmacher. - In Amberg wird der Superintendent Lorenz Codomann von den Calvinisten vertrieben. - Der altdorfer Inspektor der Alumnen in Altdorf Johann Ingolstetter wird College an der Fürstenschule Amberg. - In Nürnberg wird ein Spinnhaus für Kinder eingerichtet, in dem bettelnde Kinder eingesperrt werden und arbeiten müssen. - In Nürnberg wird ein Selbstmord mit einer Faustfeuerwaffe begangen. - In Neumarkt ist Johann Parst (--) Bürgermeister. - Das katholische Baden-Baden stellt den vermuteteten Schadenszauber unter Strafe. Es wird von geistiger Unzucht gesprochen. - In Altdorf raubt der in Erlangen-Bruck geborene Räuber und Kindermörder Georg Hörnlein (--) einen Fuhrwagen mit Wein und in Schweinau einem Goldschmiedsgesellen einen Rapierdolch und den Mantel dazu. Der Strassenräuber schreckt selbst am hellichten Tage nicht davor zurück, jegliche Spaziergänger zu überfallen. Der nürnberger Scharfrichter Meister Franz Schmidt (33) schlägt ihm zunächst nur das rechte Bein und den rechten Arm ab. Danach wird er gerädert. In Nürnberg raubt der Pflasterer und Marxbruder Stoffel Weber (--) mehrere Mäntel. - In Velburg ist Adam von Wildenstein (--) regierender Pfleger, der den Küfnern ihre Handwerksbriefe überreicht. - In Regensburg wird das erloschene Kloster Mittelmünster in ein katholisches Jesuitenkolleg umgewandelt. - In Regensurg werden Brillenmacher wegen ihrer Qualität gerühmt. - In Deining Arzthofen verbreitet Lorenz Zötl (--) das Gerücht, wenn er in eine Kirche gehe, werde er sterben, woraufhin er beim arzthofener Müller Lorenz Kaiser (--) auf der Hochzeit erscheint und bei der Hochzeitsfeier im arzthofener Gasthaus Seitz von Hans Seitz (--)  tatsächlich stirbt. - In Nürnberg verbietet der Rat der Stadt der männlichen Stadtjugend in der Öffentlichkeit das Zukhen, Raufen, Werfen, sowohl Dolche, Kugeln und andere Waffen bei ernster Strafe. - In Altdorf tritt der französische Professor Hugo Donellus (61) an der Akademie Altdorfina seinen Dienst an.

1587 Wetter: In Neumarkt werden laut dem Pächter Kanzler Fröher die kurfürstlichen Weintrauben auf dem Risselberg alias Weinberg nicht reif. - Eine Windhose alias Tornado über Augsburg wird in einer Flugschrift von Hans Schultes als Strafe des Himmels interpretiert und sorgt für Angst und Schrecken. - Der nürnberger Henker Meister Franz Schmidt (32) hängt in Nürnberg den nürnberger Büttner und Berufsdieb für fortgesetzte Kleiderdiebstähle in Badestuben, nachdem er trotz Stadtverbots rückfällig geworden ist. - In Nürnberg wird der heuchlinger Heinz Zitzmann als Hexer wegen Teufelsbund und Diebstahl mit Ruten verprügelt. - In Rothenburg ob der Tauber wird Jams Gackstatt und seiner Mutter Magdalena wegen Hexerei der Prozess gemacht. - In Neumarkt berichtet der Statthalter an Johann Casimir von Wittelsbach (St) (44), dass verschiedene Häftlinge aus den Türmen nur mit der Hilfe des Teufels entfliehen konnten. - Der in Amberg geborene pfalz-sulzbacher Pfalzgraf und Herzog Otto Heinrich von Wittelsbach II, Ottheinrich II (St) (31) bekommt von seiner Ehefrau Dorothea von Württemberg (St) (28), seinen ersten Sohn, der noch im ersten Jahr stirbt, nachdem schon zwei Töchter ebenfalls kurz nach der Geburt gestorben sind. - Der spätere kölner Erzbischof und erfolgreichste Hexenverfolger Deutschlands, der 16 07 die Anwendung der Folter erleichtert, Ferdinand von Wittelsbach Bayern (St) (10) kommt in das Jesuiten-Gymnasium in Ingolstadt. - In Ingolstadt beginnt der älteste bayerische Herzogssohn Maximilian von Wittelsbach (St) (14) ein Studium. Alle Lehrer und Erzieher müssen ihn fragen, ob er dies oder jenes lernen möchte. Um ihm Respekt zu lehren, ermächtigt sein Vater, der bayerischen Herzog Wilhelm V von Wittelsbach (St) (38) Hofmeister von Lachen schriftlich zu einer härteren Gangart bei der Erziehung, der ihm den berühmtesten Fachmann in Hexendingen und Hexenverfolger der Zeit, den Jesuit Georg von Valentia, zur Seite stellt, der ihn zu einem gefühlskalten Menschen und ebenfalls zu einem Hexenverfolger erzieht. Der älteste bayerische Herzogssohn Maximilian von Wittelsbach (St) (14) wohnt im Lichtenauer Haus (Harderstr.6) und studiert Rechtswissenschaften, Militärwesen, Italienisch und Französisch bei Privatlehrern. Der Doktor beider Rechte Johann Baptist Fickler erteilt ihm Privatstudien. Der bayerische Herzogssohn Maximilian von Wittelsbach (St) (14) besucht die öffentlichen Ethikvorlesungen von Jesuit Mätschberger. - In Ingolstadt werden Widertäufer hingerichtet. - Das erste Volksbuch von Johann Fausten dem weitbeschreyten Zauberer und Schwarzkünstler alias Faust späterer Goethes Faust wird in Frankfurt veröffentlicht. - In Regensburg wird erfolgreich mit Hilfe des bayerischen Herzog Wilhelm V von Wittelsbach (St) (39) ein Jesuitenkloster im alten Nonnenkloster Mittelmünster gegründet. - Der berühmte Doktor der Rechtswissenschaften und überzeugte Calvinist Hugo Donellus steht im Verdacht ein englischer Verschwörer zu sein und flieht von der holländischen Universität Leiden an die Universität Altdorf. - An der Universität Ingolstadt studieren 40 junge Mönche aus verschiedenen bayrischen Klöstern. - Der Rektor der hersbrucker Stadtschule Magister Georg Krieg äußert, man müsse den Leib Christi nicht im Brot auf Erden suchen und wird prompt beurlaubt. - Der in nürnberg lebende züricher Maler und Kupferstecher Jost Amman (31) illustriert das 2.000 Rezepte umfassende Kochbuch des aus Ungarn stammenden kurmainzer Mundkochs alias Hofkoch des Erzbischofs Marx Rumpolt. - Der ingolstädter Jesuit, Jakob Gretser (25) führt in Ingolstadt sein Jesuitendrama De Regno Humanitatis und seine Jesuitenstück Udo, über einen bereits als Sage bekannten fiktiven trunksüchtigen und spielsüchtigen magedburger Erzbischof und dessen Einzug in die Hölle trotz himmlischer Warnung, in lateinischer Sprache auf. Die sexuelle Beziehung zu einer fiktiven Äbtissin Osterholz lässt er weg, fügt aber einen Lehrer ein. Das Höllenfeuer auf der Bühne wird mit rotem Glas gefärbt, Türen und Fenster mit Vorhängen dargestellt. Alle bis zu 40 Schauspieler ziehen zu Beginn des Stücks, das mehrere Stunden dauert, gemeinsam auf der Bühne ein. Die Musik spielt eine wesentliche Rolle, da nämlich neben kirchlichem Chor mit unterschiedlichen Personenzahlen auch Trinklieder und Volkslieder vorkommen, die aber wie andere Elemente des Theaters im Vergleich zum Volkstheater, das das allgemeine Leben wiederspiegelt nicht zur Unterhaltung sondern hauptsächlich zur Moralkritik dienen. Parasiten werden komisch dargestellt. Der Wortwitz schreckt sogar ab. Triumpfmonologe kommen vermehrt vor. Jesuitendramen sollen den Zuschauer dazu bringen die Zucht zu verehren und werden dazu perfektioniert. - Der bayerische Herzog Wilhelm V von Wittelsbach (St) (39) beginnt ein Leben in ehelicher Keuschheit mit seiner Frau Renata von Lothringen. Der Tagesablauf für beide: jesuitische Meditation, Tageszeitengebet, mindestens zwei Messen, eine Gewissenserforschung. Einmal pro Woche Beichte und Kommunion. Zum regelmäßigen Fasten kommt Selbstgeißelung. - Der schwedische Königssohn Sigismund Wasa III wird mit Hilfe des polnischen Kanzlers Jan Zamoyski und dem päpstlichen Legaten in Polen, dem Sohn des Papstes Silvestro gewählt. - In Dillingen wird die Hebamme und verarmte langjährig verwitwete Hebamme Walpurga Hausmann (60) der Hexerei, des Vampirismus und des Kindesmords unter der Aufsicht des augsburger Bischofs Marquard vom Berg (59), einem ehemaligen jesuitisch gelehrten ingolstädter Studenten, angeklagt und sie gesteht unter fortgesetzter Folter immer detailierter eine sexuelle Beziehung mit einem Teufel mit Ziegenbeinen, der sie sogar nachts während der Haft besuchte. Der dillinger Stadtschreiber verstößt gegen seine Verschwiegenheitspflicht und gewährt Einblick in die Prozessakten wodurch Einzelheiten, wie der mit verhextem Gold bezahlte Sex mit dem Teufel, ein Flug auf einer Mistgabel, das Nichtherunterschlucken von Hostien bei der katholischen heiligen Messe, Neugeborenen das Blut ausgesaugt zu haben, der Verzicht auf Salz und die Gewaltandrohung durch den Teufel, in der Hexenzeitung, einem Holzschnittflugblatt veröffentlicht werden und von der Fuggerzeitung landesweit verbreitet werden. Die offensichtlich während zahlreicher Vergewaltigungen während der Haft der Frau in den Mund gelegten Einzelheiten des Geständnisses werden die klassische Vorlage für unzählige Hexenprozesse und die Teufelsfigur wird während der Folter immer weiter ausgearbeitet. Walpurga Hausmann (60) werden auf dem Weg zum Scheiterhaufen nacheinander beide Brüste mit glühenden Eisen verbrannt. - In Märingen bei Augsburg wird eine siamesische Kuh geboren. Die Flugschrift des augsburger Hanns Schultes bezeichnet die wahrhafte newe zeytung alias das Ereignis als übernatürlich und abscheulich und fragt was ihnen Gott mit einem derartigen Wunder andeuten möchte. - Der lutherische nürnberger Renaissancemaler Andreas Herneisen (49) beendet die Dienste für den katholischen jesuitischen Gymansiasten, würzburger Fürstbischof Julius Echter von Mespelbrunn (42), der gleichzeitig Herzog in Franken ist. - In München kämpft auf dem neuen Haupthochaltarbild der jesuitischen Michaelskirche der heilige Michael mit dem Teufel. - In Nürnberg köpft der nürnberger Scharfrichter Meister Franz Schmidt (32) gnadenhalber die ketzerische Bauernmagd Gertraud Schmidt, wegen jahrelanger Unzucht mit Vater und Bruder, die eine Woche später in Langenzenn lebendig verbrannt werden. - In Birnbaum versucht der Raubmörder Martin Merz aus Salberg, der in Kalkreuth wohnt, mit einer Armbinde getarnt, das Schloss auszuspieren, wird ertappt und vom nürnberger Scharfrichter Meister Franz Schmidt (32) in Birnbaum gerädert. - In Nürnberg wird Hurenwirtin Ursel Grimm alias die Blob, Wirtin des Gasthauses Zum roten Herz am Lorenzer Platz, die gerne zur Ankurbelung ihres Geschäfts bei unbekannten Freiern Hand anlegte um sie dann zu ihren Prostituierten zu schicken, wegen Kupplerei, Ehebruch und Unzucht, vom nürnberger Scharfrichter Meister Franz Schmidt (32) ausgepeitscht, beide Backen durchbrannt und an den Pranger gestellt. - In Nürnberg ist Zacharias Ruchsgewand (--) Lautenmacher, der die von ihm hergestellten Saiten auch an den Stuttgarter Hof verkauft. - In Nürnberg wird vom Postmeister eine handgeschriebene Zeitung mit dem Postilllon nach Leipzig geschickt. Postmeister gelten als bestinformierte Menschen.

1586 In einer augsburger Flugschrift von Hanns Schultes wird von einer unerhört greulichen und erschrecklichen Wolkenformation über der nordböhmischen Stadt Tachen berichtet, die über zwei Tage lang zwei steigende Pferde mit einen Löwen dazwischen zeigt. - In Freystadt Jettenhofen wird der Turmhügel Gutser Schloss an den in Nassenfels geborenen eichstätter Fürstbischof Martin von Schaumberg (--) verkauft. - In Freystadt kauft der eichstätter Fürstbishof Martin von Schaumberg (--) von den vier Erbtöchtern von Hirnheim ihre Burg Lauterbach und ihre nur 1.000 m entfernte Burg Burggriesbach auf halbem Weg nach Berching.- In der protestantischen Stadt Coburg werden zwei Hexen hingerichtet. - Der aichacher Dr Kaspar Hell wird Professor in Ingolstadt und wird 16 01 wegen Bestechlichkeit, Hochverrats und Begünstigung der Hexerei abgesetzt. - Im vollständig lutherischen Regensburg wird der Statthalter des katholischen regensburger Bischof Philipp Wilhelm von Wittelsbach Bayern (St) (10) vom tridentinischen allgäuer Dr Jakob Müller abgelöst. - Der erbitterte Unterstützer der katholischen Gegenreformation Landgraf Georg Ludwig von Leuchtenberg (23) übernimmt die Herrschaft in Pfreimd und lässt zur Kenntlichmachung seiner katholischen Gebiete überall Grenzsteine aufstellen. - Der würzburger Bischof Julius Echter von Mespelbrunn (41) befiehlt seiner Stadt Dettelbach die Rückkehr zum katholischen Glauben, woraufhin die Gläubigen einfach in die evangelische Nachbargemeinden gehen. Die Stadt Dettelbach versucht vergeblich sich mit der protestantischen Stadt Nürnberg zu verbünden, woraufhin nach vergeblichen Bekehrungsversuchen des Jesuitenpfarrers Gerhard Payer 70 protestantische Familien auswandern. - Der in der Schweiz geborene nürnberger Zeichner und Kupferstecher Jost Amman (47) illustriert das Modebuch oder Trachtenbuch Im Frauwenzimmer wirt vermeldt von allerley schönen Kleidungen und Trachten der Weiber, das der frankfurter Buchdrucker Sigmund Feyrabend herausgibt. - Der Vorderste Losunger und nürnberger Reichsschultheiß Balthasar Derrer stirbt und wird von dem neuen Vordersten Losunger und neuen nürnberger Reichsschultheiß Hans Nützel abgelöst. - Die calvinischen Pfarrer in Neumarkt wollen die Bilder aus der Kirche in St Helena und Holzheim abhängen. Der Rat der Stadt Neumarkt beschwert sich erfolgreich beim Pfalzgraf. - An der Universität Ingolstadt studieren 30 junge Mönche aus verschiedenen bayerischen Klöstern. - Der bayerischer Herzog Wilhelm V von Wittelsbach (St) (38) schickt seine Söhne Philipp Wilhelm von Wittelsbach (St) (10), Ferdinand von Wittelsbach Bayern (St) (09) und Karl (St) (06) an das ingolstädter Jesuitenkolleg um dort Schulunterricht in lateinischer Sprache zu erhalten. Ferdinand von Wittelsbach Bayern (St) (09) wird maßgeblicher Förderer von Hexenverfolgung und Folter als Erzbischof in Köln. - In Ingolstadt führt der Jesuit und markdorfer Bürgermeistersohn Jakob Gretser (24) sein erstes Jesuitendrama Regnum Humanitatis auf. - Der weidener Schwarzfärber Jakob Immer gewinnt in Sulzbach beim Schützenfest das erste Best, einen ungarischen Ochsen in rotem Tuch im Wert von 24 Gulden, weshalb pfalz-sulzbacher Pfalzgraf und Herzog Otto Heinrich II von Wittelsbach, Ottheinrich II (St) (30) den weidener Bürgermeister beauftragt ebenfalls ein Schützenfest auszurichten, bei dem dieser dem pfalzsulzbacher Pfalzgraf und Herzog Otto Heinrich II von Wittelsbach Ottheinrich II (St) (31) und seiner Gemahlin die heimischen Fische, Hecht, Barbe, Braxe, Nerfling und Karpfen und ausserdem Krebse vorsetzt. - Der mit Anna Jakobäa von Fugger verheiratete Graf Heinrich VII von Ortenburg (--) ist Rat des pfälzer Kurfürst Friedrich IV von Wittelsbach (St) (12) und waldecker Landrichter und waldecker Pfleger, alias Amtmann. - Der berchinger Schulmeister stirbt und seine Witwe heiratet den philos. baccal. Christoph Groß von Kösching. Unter den Gästen sind der berchinger Stadtprediger Johann Widmann, der Abt von Kloster Plankstetten und der Stadtpfarrer. - In Neumarkt wird der spätere Jesuitenpriester Matthias Faber geboren. Er wird Student in Ingolstadt und durch seine polemischen Predigten auffallen. - In Poppenreuth versuchen zwei Schützen einen Knecht zu verhaften. Weil sie dem Bauern den Grund der Verhaftung nicht verraten wollen oder können, auf arrogante Weise er würde es schon noch rechtzeitig genug erfahren mit ihm verfahren und ihm auch nicht erlauben wollen den Knecht in die Stadt Nürnberg zu begleiten um dort dessen Rechtsangelegenheiten zu verhandeln, greift der Bauer und seine Nachbarn mit Mistgabeln an und verprügelt sie. Stadtknechte sind verhaßt, werden beschimpft, angegriffen, mit Steinen und Schneebällen beworfen oder verprügelt. - Tabakrauchen wird, in London von Kolonisten aus Virginia eingeführt, zur Mode. - Der gunzenhausener Mathematiker, Astronom und Arzt Simon Marius (13) besucht bis 16 01 die Fürstenschule Heilsbronn. Er wird die Monde des Jupiters mit ihrem eigenen System entdecken und daraus das Heliozentrische System entwickeln. - In Regensburg wird eine Glückshafentombola nach dem Stahlschützenfest durchgeführt. Der Glückshafengulden mit dem Abbild der Glückslose und der Losbehälter wird vom Münzmeister Jakob Fischer geprägt. - In Velburg bricht die Pest aus. - Der antikatholische straßburger Holzschneider und Buchdrucker Bernhard Jobin erarbeitet ein illustriertes satirisches jesuitisches Prognostikon, in dem die Jesuiten mit ihrem teuflischen Werk mit Waffengewalt Unheil überdie Christenheit bringen.  - In der fürstbischöflichwürzburger Stadt Gerolzhofen wird unter dem jesuitischen Gymnasiasten und würzburger Füstbischof Julius Echter von Mespelbrunn (40) die lutherische Bevölkerung gezwungen zum katholischen Glauben zu konvertieren oder auszuwandern. - In Altdorf köpft der nürnberger Scharfrichter Meister Franz Schmidt (31) den altdorfer Student Benedict Pegnitzler von Waldenburg, aus dem Herzogtum Württenberg, der einen altdorfer Bader erstochen hat. - In Sulzbach köpft der nürnberger Scharfrichter Meister Franz Schmidt (31) den in Sulzbach aufgewachsenen Stefan Schwab alias Bettelschwab.

1585 Wetter: In Amberg und Umland gibt es große Schäden durch Unwetter. - Der amberger Syndikus Dienstbech bricht als Vertreter von amberger und neumarkter Bürgern mit einer Bittschrift um Schutz vor dem neumarkter Statthalter, dem calvinischen simmerner Pfalzgraf Johann Kasimir von Wittelsbach (St) (41), nach Prag zum geisteskranken Kaiser Rudolf von Habsburg (St) (33) auf, der den calvinischen simmerner Pfalzgraf Johann Kasimir von Wittelsbach (St) (41), den Vormund des pfälzer Kurfürst Friedrich IV von Wittelsbach (St) (11) anweist die Stadt Neumarkt in ihrer religiösen Orientierung nicht einzuschränken. - Kutschenfahrer in Nürnberg. - Teuerungswelle - In Nürnberg stirbt der Goldschmiedemeister Menzel Jamnitzer. - Nach einer Welle von Sterbefällen wird öffentlicher Tanz in der Stadt Nürnberg verboten. - Seuchenjahr in Amberg. - Die Freiherren Rummel von Lonnerstadt sind im Besitz der Burg Zant bei Ursensollen. - Der illegitime geisteskranke Sohn Julius Caesar von Österreich (St) des geisteskranken Kaiser Rudolf von Habsburg (St) (33) und seiner Geliebten Katharina Strada wird geboren. Julius Caesar von Österreich (St) wird 16 08 seine Geliebte bestialisch ermorden. - Der Metzgersohn und ehemalige ingolstädter Universitätsrektor Martin Brenner wird Erzbischof von Salzburg. - Der adelige dänische Astronom Tycho Brahe (39), der bei einem Duell seine Nasenspitze verloren hat, und der Landvermesser und Astronom Nicolaus Reimers (33) streiten sich gerichtlich um die Urheberschaft des geozentrischen Planetensystems bei dem sich Mond und Sonne um die sich ortsfest drehende Sonne bewegen und der Rest der Planeten um die Sonne. - Der sittenstrenge ehemalige Inquisitor Felice Peretti di Montalto in Spanien führt sich als neuer Papst SixtusV mit der Hinrichtung vieler römischer Banditen ein und verhängt drakonische Strafen auf alle Sexualstraftaten, wie Ehebruch, Homosexualität, Abtreibung, Inzest und Kuppelei und bindet dabei sogar Selbstbefriedigung mit ein. - In Nürnberg wird der Kompass- und Sonnenuhrmachersohn Hans Troschel geboren. Hans Troschel wird Kompassmacher und Kupferstecher. - Der nürnberger Maler und manieristische Zeichner Hans Hoffmann wird Hofmaler des geisteskranken Kaiser Rudolf von Habsburg (St) (33) am kaiserlichen Hof in Prag. - In der katholischen spalter Enklave in Güsseldorf werden Margaretha Fünklein und Anna Maul als Hexen verhaftet und auf dem Scheiterhaufen verbrannt. - Der regensburger Domherrn Achatz Nothafft zum Weißenstein hinterlässt ein Ewiges Licht mit ganz neuen enkaustischen Fenstern und eingeschmolzenem Wappen und eine umfangreiche Bibliothek, welche der Regensburger Dompropst an sich nimmt. - In Nürnberg wird der 12 fache Räuber und 3 fache Mörder Friedrich Werner, der seinen Gesellen bei Buch beraubt und erschlagen, einen Knaben im Fischbacher Wald mit einem Stein erschlagen und seine Ehefrau im Schwabacher Wald halbtot geschlagen hat im Rathaus gerichtet. Nach dem Urteil wird er auf einen Wagen, auf dem mehrere Priester, der Löw alias Henkersknecht und der Henker sitzen, gesetzt und Richtung Lorenzkirche gefahren. Während der Fahrt wird er mit einer glühenden Zange am Körper gezwickt. An der Lorenzkirche wird er ein zweites Mal gezwickt. Der Rat der Stadt Nürnberg erlässt ihm gnadenhalber den dritten Zwick, lässt ihn durch das Frauentor zum Galgen beim Grubelstein führen. Abweichend von der üblichen Praxis unterhält sich Friedrich Werner vor der Hinrichtung nach einem Gespräch mit dem Priester lange mit dem Henker, seinem Schwager. Der Mörder und Räuber Friedrich denunziert noch seine Bandenmitglieder, von denen er Falschspielen und Stehlen gelernt haben will. 31 Mal bricht ihm der Henker mit dem Rad die Glieder und flechtet sie auf das Rad. - In Italien werden nach dem Gelehrten Tomaso Garzoni bei den Mahlzeiten Hofnarren gelehrten Poeten, Rednern und Philosophen vorgezogen. - In Amberg enden Verhandlungen über die Religionsfrage mit der Zusicherung der freien Wahl der Prediger, die Neumarkter sind dabei nicht vertreten. - In Velburg kommt es zu einer Drillingsgeburt. - In Nürnberg wird mit Willibald Schlüsselfelder ein Scholarch vorderster Losunger und Reichsschultheiß. 68 weiter Scholarchen folgen. - Eine Gruppe von nürnberger Handwerksgesellen erbittet in Frankfurt erfolgreich, aber nur einmalig, beim Rat der Stadt Frankfurt die Erlaubnis während der Ostermesse in einer Bude am Main die traditionell moralisierenden züchtigen Stücke von Meistersinger Hans Sachs wie Der Eulenspiegel mit den Blinden und Das Narrenschneiden aufführen zu dürfen. Das Begehren wird als lästig empfunden und den Handwerksgesellen geraten zu Hause zu bleiben. - In Straßburg zieht eine antikatholische Zeitung alias Flugschrift mit Bild die Aufmerksamkeit durch ein Wunder einer Jungfrau im pfälzischen Schmittweiler, die sieben Jahre lang nichts gegessen, getrunken und auch nichts von sich gegeben haben soll, auf sich, um erst im anhängenden Text einschränkend zu erklären, dass es sich wohl doch um ein Krankheitsbild handeln könnte, und deshalb zwei Ärzte eine Untersuchung führen. - In schwandorfer Haselbach sind Rockenstuben vom Schlossherrn Juncker Anton Rußwurm abgeschafft. - Hans von Steinau ist Burggraf auf der Ganerbenburg Rothenberg. - In Weiden betreibt der Metzger Wolf Koch (--) das Gasthaus in der Türlgasse 7. - Der nürnberger Meistersinger Hans Arnold ist Nürnberg in der Liste der Meistersinger verzeichnet. - In Regensburg wird der salzburger Maler Melchior Bocksberger zur Ausstaattung der Neuen Waag am Haidplatz für großflächige Fresken angestellt. - Heinrich VIII von Ortenburg (29) heiratet in Amberg Gräfin Anna Jakobäa Fugger von Kirchberg und Weissenhorn (St) (38). - In Nürnberg stirbt der in Wien geborene Goldschmied und Kupferstecher Wenzel Jamnitzer (33). - In Neumarkt wird die Tradition Almosentuch an die Armen zu verteilen aufgegeben. - In Nürnberg erhängt der nürnberger Scharfrichter Meister Franz Schmidt (30) erstmals zwei Frauen. Die besonders gewalttätigen Räuberinnen, Huren und Diebinnen, Maria Kürschner (--), der bereits die Ohren abgeschnitten wurden und Catharina Schwerz (--) alias Bauernknätterlein, waren mit ihrer Bande in zahlreiche Bürgerhäuser eingebrochen. - In Nürnberg prophezeit der zum Tode verurteilte Dachdecker Hans Meller (--) von Gostenhof, ein Dieb, Falschspieler, der mit drei Frauen Verhältnisse hat, den Schöffen ein Schicksal mit dem Schwarzen Teufel. - In Nürnberg köpft der nürnberger Scharfrichter Meister Franz Schmidt (30) den aus Lauf stammenden Geiger Michel Poytt (--) alias Lobensteiner, der seinen Gesellen erstochen hat, schon auf der Flucht war, sich aber dann gestellt hat. - In Freystadt Jettenhofen fällt mit dem Tod von xxx von Hirnheim (--) das Lehen Jettenhofen als erledigtes Lehen an den Bischof zurück, der es nicht mehr als Lehen ausgibt, sondern ein bischöfliches Kastenamt daraus macht. - Nürnberger Kaufleute und ihre italienischen Handelspartner regen die Einrichtung einer Frankfurter Börse an. - Der calvinische simmerner Pfalzgraf Johann Kasimir von Wittelsbach (St) (41), verfügt in der Oberpfalz als Administrator der Pfalz und Kurfürstenvormund eine allgemeine Verleihung des Blutbanns an die Pfleger und die Richter. - In Amberg gesteht nach der Folter im Diebsloch im Rathausgefängnis im Vorjahr Wolf Steinlinger (--) alias Wolf von Steinling Sinnleithen (--) nach der pfalzsulzbacher Burg Steinling seinen Bruder getötet und mit seiner Schwägerin xxx von Plassenberg (--) Blutschande alias Ehebruch begangen zu haben. Da der Sex von Frauen nicht strafbar ist, wird nur er gefoltert und zum Tode verurteilt, sie nur ausgepeitscht und verbannt, weshalb sie nach Burg Steinling  zurückkehren kann. Seine Hinrichtung durch das Schwert findet auf dem Marktplatz statt. Die Burg Steinling erbt der Sohn ihres Schwagers Jobst Christoph von Steinling (--). Der Prozess wird vom amberger Notar Philipp Göschl in seinem Tagebuch dokumentiert. - In Freystadt stirbt der letzte männliche Besitzer der Burg Burggriesbach xxx von Hirnheim, weshalb die Burg und das Dorf Burggriesbach als erledigtes Lehen an den in Ansbach geborenen, kinderlosen und von Familienpolitik und Familienprosperität besessenen fettleibigen Markgraf Georg Friedrich von Zollern Brandenburg Ansbach Kulmbach (St) (41), in zweiter kinderloser Ehe verheiratet mit der welfischen Prinzessin Sophie von Braunschweig Lüneburg (St) (22), zurückfällt, die anstelle eines Kindes ihre kleine Schwester Sibylle (03) drei Jahre später bei sich aufnehmen wird. Der zeitgemäße Grund für Impotenz ist meist eine Geschlechtskrankheit.

1584 In Nürnberg wird die verheiratete Annela Moser (--) angeklagt mit 21 verheirateten Männern und jungen Gesellen Unzucht getrieben zu haben und vom städtischen Henker Franz Schmidt (29) mit dem Schwert gerichtet. Ihr Ehemann Jeronimus Peyelstein (--), der seiner Meinung nach unschuldig ausgepeitscht wird, schreibt auf ihren Grabstein, dass er unschulidg ist und ihr Vater und ihr Sohn als Zuhälter die Verantwortung hätten. - Pest in Heilsbronn. - Der nürnberger Henker Franz Schmidt (29) wird städtischer Henker auf Lebenszeit. - Der hahnbacher Renaissance-Komponist Andreas Raselius ist Kantor an der Neupfarrkirche in Regensburg. - In Neustadt an der Waldnaab sterben bis 15 85 102 Personen an der Pest, darunter nur 17 Erwachsene. - In Parsberg wird Burg Adelenburg alias Adelburg zerstört. - Der in Amberg geborene Bibeldrucker Hans Lufft (89) stirbt in Wittenberg. - Pfalzgraf Philipp Ludwig muss die von Hans Heinrich Notthafft (--) beanspruchte aber von pfalzneuburger Pfalzgraf Philipp Ludwig von Wittelsbach (St) (37) als erledigtes Mannlehen eingezogene Herrschaft Velburg für 35.000 Gulden ablösen. - Der in Nürnberg geborene Organist Hans Leo Hassler (20) erhält bei Anderea Gabrieli in Venedig Musikunterricht. Er wird in Nürnberg bis zu 16-stimmige Werke erschaffen und Orgelautomaten entwickeln. - In Ingolstadt wird eine Predigt gedruckt, in der eine Jungfrau von 12652 Teufeln besessen sein soll. - Der regensburger Domherr Achatz Nothafft zum Weißenstein hat die zwei Sitze Thann und Flischbach inne. - Ernst von Crailsheim ist Statthalter von lutherischen brandenburg-ansbacher Markgraf Georg Friedrich von Zollern (St) (45) in Ansbach. - Der südtiroler Musiker und Komponist Leonhard Lechner (31), ein Schüler des geadelten Musikers Orlando di Lasso (31) verlässt Nürnberg und wird Hofkapellmeister am von der Reformation unberührten hohenzollerner Hof des Kulturmäzens und Musikmäzens Graf Eitel Friedrich von Hohenzollern, der Prächtige (39) in Hechingen, der ihn aber nach Streitigkeiten mit ihm entlässt und für vogelfrei erklärt. Leonhard Lechner (31) flieht in die reformierte Universitätsstadt Tübingen. - Der Rat der Stadt Neumarkt schafft den Exorzismus bei der Taufe ab. - Der hugenottische französische Diener des calvinischen neumarkter Schultheißen Plieningen bricht eigenständig in die neumarkter Kirche St Jobst ein und zerstört die Bilder droht Bürger zu erstechen und die Stadt anzuzünden, und erschießt den Hund des neumarkter Bürgers Truchsaßer. - In Neumarkt wird eine Bierordnung für Braunbier aus Gerste erlassen, die für verschiedene Berufsgruppen und Bevölkerungsgruppen die Biermenge und den Bierpreis festlegt. - In Neumarkt wird an der Stadtpfarrkirche eine von Bas. Held gestiftete Sonnenuhr angebracht. - Die an den amberger Regierungskanzler Doktor Knod verkaufte Neumühle mit Hammer wird von dessen Witwe Ursula Knod an die Stadt Amberg verkauft. - Der helmstedter Medizinuniversitätsprofessor Hermann Neuwalt schreibt ein Werk über die Wasserprobe an Hexen. - In Nürnberg ist das Gasthaus Zur goldenen Sichel am alten Milchmarkt. - In Nürnberg wird der Lebküchner und Meistersinger Linhart Ferber Büchsenmeister alias Kassenwart der Meistersingergesellschaft. - Der Markt Kastl darf 4 Bürgermeister und 8 Räte wählen, die auch die niedere Gerichtsbarkeit haben. - In England stimmt das Parlament der Vorherrschaft von Königin Elisabeth I (St) (51) über die Kirche und die Religion zu. - In Nürnberg wird der meineidige Dieb und Räuber und nürnberger Schütze Linhardt Herdel (--) , der bereits 7 Jahre auf der Galleen (Galeere?) war, vom nürnberger Scharfrichter Meister Franz Schmidt (29) geköpft. - In Ansbach Rügland vekauft Hans von Vestenberg (--) die Burg Rosenberg an seinen Vetter und ansbacher Statthalter Ernst von Crailsheim. - In Nürnberg Wendelstein baut Hans Nützel (--) im turmhänliche Voitshaus, das seinen Kugelhammer am Gauchsbach überwacht, herrschaftliche Räumlichkeiten ein, wodurch es zu einem Herrenhaus wird. - Auf halber Strecke der Strasse Sulzbach~Auerbach stirbt Wilhelm Steinlinger alias Wilhelm von Steinling (--), verheiratet mit xxx von Plassenberg (--), auf seiner Burg Steinling und weil er nur eine Erbtochter hat, erbt sein Bruder Wolf Steinlinger (--) alias Wolf von Steinling Sinnleithen (--) gegen den in Amberg ein Bürgschaftsverfahren läuft und der deshalb nicht ohne die Erlaubnis des Landrichters Amberg verlassen darf. Weil ihm nachgesagt wird mit seiner Schwägerin ein sexuelles Verhältnis gehabt und Ehebruch betrieben zu haben, was mit der Todesstrafe bedroht ist, flieht er lieber auf sein pfalzsulzbacher Schloss Sinnleithen, weshalb der Amberg Landrichter xxx auf Befehl des lutherischen Statthalter der Oberpfalz in Amberg und simmerner Pfalzgraf Kurfürst Ludwig VI von Wittelsbach (St) (45) 50 Männer in pfalzsulzbacher Ausland Schloß Sinnleithen des pfalzsulzbacher Pfalzgraf und Herzog Otto Heinrich II von Wittelsbach Ottheinrich II (St) (31) schickt um ihn gefangen zu nehmen, was zu diplomatischen Protesten führt. Nach einer weiteren Flucht ins katholische fürstbischöflichbamberger Ausland Vilseck und der Verfolgung durch Militär stellt sich Wolf von Steinling Sinnleithen (--) dann doch in Amberg, wo er in das Gefängnis Fuchssteiner Turm, wo normalerweise die vornehmen Leute ihre Strafen absitzen, gesteckt wird, wonach ihm aber auch noch Beihilfe zum Gattenmordes mit Gift durch seine Schwägerin xxx von Plassenburg (--), die bereits vom sulzbacher Amtsrichter, der ebenfalls einen eigenen Prozess führen will, im sulzbacher Rathaus mit zwei Ketten angeschmiedet wurde, vorgeworfen wird, weshalb er in den Keller des Diebslochs alias amberger Rathausgefängnises gebracht wird, wo er unter der Folter alles mögliche gesteht. Nach der Auslieferung nach Amberg erhält seine Schwägerin xxx von Plassenburg (--), die wegen des Ehebruchs nicht bestraft werden darf, trotz des Vorwurfs des Gattenmordes seltsamerweise nur eine Leibesstrafe alias wird ausgepeitscht und des Landes verwiesen, darf also ins Sulzbacherische Ausland auf ihre Burg Steinling zurückkehren, die der Sohn ihres Schwagers Jobst Christoph von Steinling (--) erbt.

1583 Der brustleidende lutherische Statthalter der Oberpfalz und simmerner Pfalzgraf Kurfürst Ludwig VI von Wittelsbach (St) (44) heiratet Anna von Ostfriesland (21). - Mit dem Tod des lutherischen Statthalters der Oberpfalz und simmerner Pfalzgraf Kurfürst Ludwig VI von Wittelsbach (St) (44) ist das lutherische Zwischenspiel in der Kurpfalz zu Ende. Die Kurpfalz wird mit dem in Amberg geborenen neuen lutherisch erzogenen pfälzer Kurfürst Friedrich IV von Wittelsbach (St) (09) unter der Vormundschaft seines reformierten calvinischen Onkels, simmerner Pfalzgraf Johann Kasimir von Wittelsbach (St) (40) calvinisch und eine calvinische Regierung und ein calvinischer Kirchenrat eingesetzt bzw die lutherischen Mitglieder, ausgetauscht, was die Bevölkerung empört, die sich dem Calvinismus verweigern und dabei passiven aber auch aktiven Widerstand leistet, wogegen wieder calvinische Visitationskommissionen in alle Ortschaften entsandt werden um öffentliche Prüfungen der Gläubigen aber auch der Pfarrer abzuhalten. Die Lutheraner werden als Ketzer mit Schimpfreden gedemütigt. Die übriggebliebenen Katholiken gehen in den Untergrund oder fliehen. - In Deining Kleinalfalterbach, das kirchlich von Kirchort Großaffalterbach getrennt ist, macht der lutherische deininger Pfarrer xxx (--) den vierten Konfessionswechsel nach 15 48, 15 67, 15 77 nicht mit, weshalb man ihn verjagt und den Gottesdienst vom 13 48 abgetrennten calvinistischen großaffalterbacher Pfarrer Kemnitius (--) abhalten lässt. - Der ehemalige ingolstädter Student, der gefürstete Landgraf Georg Ludwig von Leuchtenberg (St) (20) zieht zur Regierungsübernahme nach Pfreimd. - Der in Nassenfels geborene eichstätter Fürstbischof Martin von Schaumberg führt als Vorreiter den 15 82 verordneten Gregorianischen Kalender mit dem in Bamberg geborenen Jesuitenpater Christophorus Clavius (45) ein. - Der chamer Caspar Poißt wird neuer Pfleger in Werdenfels bei Schongau wo er sich als Hexenfinder auszeichnet und bis 1631 49 Frauen wegen Hexerei anklagt und auf dem Scheiterhaufen verbrennen lässt. - In Amberg findet ein Hexenprozess statt. - Gegen den Anspruch von ansbacher Markgraf xxx spricht das Reichsgericht die Oberhoheit über das Dorf Schwarzenbach der Stadt Nürnberg zu, dennoch bleiben ständige militärische Händel zwischen dem nürnberger Pfleger und dem markgräflich-ansbacher Amtmann in Burgthann. - Kaiser Rudolf II von Habsburg (St) (31) verlegt seine Residenz nach Prag. - Der Konvent des regensburger st Maria Magdalenakloster zählt 18 Schwestern. - Das einzige protestantische Mitglied des geschlossenen Landberger Bundes, Reichsstadt Nürnberg verlässt das Bündnis. - Der Rat der Stadt Nürnberg lehnt es ab den Exorzismus alias Teufelsaustreibung, bei der Kindstaufe zu verbieten, den die niederländischen Calvinisten in Nürnberg ablehnen. - Der in Nürnberg geborene lutherische Theologe Lorenz Dürnhofer wird mit der Einführung der Priesterordination an der Universität Altdorf betraut. - Mit dem Tod des katholischen Graf Georg Ernst von Henneberg sterben die Henneberger aus. Ein Großteil wird als würzburger Lehen eingezogen. - Der bayerische Herzog Wilhelm V von Wittelsbach der Fromme (St) (45) handelt mit dem leidenschaftlichen Förderer der Jesuiten Papst Gregor XIII wesentliche Hoheitsrechte über die Kirche in Bayern aus. - Der bayerische Herzog Wilhelm V von Wittelsbach der Fromme (St) (45) lässt zur Darstellung seiner Macht und Herkunft, die er bis zu Kaiser Justitian zurückführt die münchner St Michael Kirche erbauen. Ihr Bau wird erst in seinem Todesjahr 15 97 mit ihrer Weihe beendet. - In Neumarkt wird einem Calvinisten von einem Lutheraner das Gesicht mit einem Messer aufgeschlitzt. - Der aus ärmlichen Verhältnissen aus Schwaz stammende österreichische Jesuit Georg Scherer hetzt in Wien von der Kanzel gegen die Hexen im Allgemeinen und eine von ihrem katholischen trunksüchtigen Schwiegersohn denunzierte 70 jährige protestantische Elisabeth Plainacher, die danach auf dem Scheiterhaufen verbrannt wird. - Pölling wird calvinisiert. Berngau bleibt lutherisch. - In Amberg wird gegen die heidnischen Mißbräuche der Fastnacht und Mummerei alias Maskerade vorgegangen. - Eine Befragung der Bürger durch den Rat der Stadt Neumarkt ergibt, dass niemand den calvinischen Gottesdienst in der Hofkirche alias Schlosskirche besuchen will. Der Rat der Stadt Neumarkt widersetzt sich dem neumarkter Vitztum Plieningen. Der Statthalter von Neumarkt Johann Kasimir von Wittelsbach Simmern (St) (39) lässt seinen unbeugsamen Willen zur Durchsetzung des Calvinismus verkünden und droht der Stadt Neumarkt mit einer Strafe von 2.000 Gulden und dem Verbot von Märkten in der Stadt. Der in der neumarkter Residenz wohnende Vitztum von Neumarkt rät um den widersetztlichen Willen der Neumarkter zu brechen, dass nur noch Spieße, Stangen und Büchsen helfen können. Die Stadt Neumarkt zieht vor das Reichskammergericht und erwirkt eine Androhung der Reichsacht durch den katholischen Kaiser Rudolf II von Habsburg (St) (31) sollte der calvinische simmerner Pfalzgraf Johann Kasimir von Wittelsbach (St) (40) ihre Religionsfreiheit nicht wahren. Der neumarkter Notar Johann Locher übergibt das Schreiben in Beisein der neumarkter Bürger Georg Breuschel und Wolf Kleindienst von Velburg dem calvinischen neumarkter Vitztum Plieningen, der wiederum fälschlich behauptet, der katholischen Kaiser Rudolf II von Habsburg (St) (31) hätte in persönlichen Verhandlungen mit seinem Herrn, dem calvinische simmerner Pfalzgraf Johann Kasimir von Wittelsbach (St) (40) die Ordnung des Kirchenwesens in den Landen seines Mündels, des pfälzer Kurfürst Friedrich IV von Wittelsbach (St) (09) freigestellt. Der calvinische simmerner Pfalzgraf und Statthalter von Neumarkt Johann Kasimir von Wittelsbach (St) (40) erhebt Einspruch gegen die seiner Meinung nach beleidigende Entscheidung des Reichskammergerichts und die kirchliche Amtsanmaßung der Stadt Neumarkt, die nur auf die Reichsstände übergegangen sei. Die Stadt Neumarkt versucht wieder Reichsstadt zu werden. - Die Stadt Neumarkt fordert von den neumarkter, wolfsteiner, pfaffenhofener und haimburger Untertanen eine Galgensteuer ein. Hinrichtungen am Galgen dürfen nur in Neumarkt stattfinden. - Der streng katholische Landgraf Georg Ludwig von Leuchtenberg zieht nach Pfreimd und übernimmt die Regierung. - In Neumarkt wird das Blockhaus am unteren Tor als Gefängnis alias Zuchthaus erbaut. - In Regensburg wird für den neugeborenen Diakon alias für den geistlichen Weg bestimmten regensburger Adeligen JOhann Hakob Kölderer alias Kelderer eine Grabplatte im Regensburger Dom ausgestellt und die Umstände seiner Geburt in Geheimschrift verewigt. Die Umstände sprechen für eine Vaterschaft des regensburger Domherrn Sebastian Kölderer oder des aus dem regensburger Vorort stammenden barbinger Rentamtspflegers Judas Machabäus Kölderer zu Burgstall. - In Altdorf köpft der nürnberger Scharfrichter Meister Franz Schmidt (28) den altdorfer Metzger und Streithammermörder Hans Rumpler. - In Nürnberg wird der Rotschmied Hans Popp, der mit falschen Schlüsseln unzähliche Einbrüche begangen hat, vom nürnberger Scharfrichter Meister Franz Schmidt (28) geköpft. - In Lauf brennt die die bereits in Würzburg ausgepeitschte Anna Bischof alias die Feyl, deren Backen bereits mit einem glühenden Eisen durchlöchert sind, einen Stadel wegen eines vermeintlich gestohlenen Beutels nieder und wird dafür in Nürnberg vom nürnberger Scharfrichter Meister Franz Schmidt (32) nach einerm dreimonatigen Aufschub wegen angeblicher Schwangerschaft geköpft, der Körper verbrannt und der Kopf auf das hohen Gericht genagelt. - Die Heilige Wilgefortis wird ins Maryrologium Romanum aufgenommen. Sie ist eigentlich eine unbestätigte Gekreuzigte. - In Regensburg wird die Engelapotheke Tändlergasse 22 gegründet. - In Nürnberg wird für die im Frauentorzwinger in Verlängerung der Vorderen Sterngasse entdeckte Quelle ein Wassertur mit Pumpwerke in die Stadtmauer eingebaut.  - In Nürnberg beginnt die nürnberger Börse am Herrenmarkt Wechselkurse auf Anzeigetafeln zu veröffentlichen. 

1582 In Neumarkt wird Gebhard Ruland (--), der aus Herzogenau stammt, neumarkter Schultheiß. -  In Nürnberg wird Brautleuten, die schon vor der Hochzeit Sex hatten, verboten Kränze zu tragen und auf dem Lande müssen sie Strohkränze tragen. - In Nürnberg wird im Haus Zum blauen Stern ein Wasserwerk eingerichtet. - Der neuburgsulzbacher Herzog Philipp Ludwig von Wittelsbach (St) (35) übergibt feierlich senem Bruder Otto Heinrich II von Wittelsbach, Ottheinrich II (St) (26) von Neuburg kommend Burg Sulzbach und heiratet in Stuttgart Dorothea von Württemberg (St) (23). - Der in Amberg geborene pfalz-sulzbacher Pfalzgraf und Herzog Otto Heinrich II von Wittelsbach, Ottheinrich II (St) (26) lässt Burg Sulzbach von seinem Architekten Adam Schwarz (--) grundlegend umbauen und beginnt mit der Gründung von Pfarreien, Schulen und einer öffentlichen Bibliothek. Der geheime Rat und Doktor der Rechte Karl Reichard (--) wird Kanzler. Der Landrichter Hans von Freudenberg zum Ruprechtstein (--) (bei Etzelwang) und Neukirchen wird pfalzsulzbacher Hofmeister. Die kirchlichen Angelegenheiten wie das Ernennen von Pfarrern regelt das gemeinschaftliche Consistorium in Neuburg an der Donau. Die Einführung und Einsetzung wird allerdings für Sulzbach und Hilpoltstein von Superintendent Dr Johann Jugler in Sulzbach vollzogen. - Die alte Müllerin in Mitterteich steht im Verdacht mit Flüchen Krankheiten hervorrufen zu können und Vieh zu segnen ist weit verbreitet. - In Wondreb beschwert sich ein Hammermeister, dass eine Frau seinen Hammer verhext hat und geht zu einer anderen Frau um den Zauber mit einem Gegenzauber aufzuheben. - Der lutherische Statthalter der Oberpfalz in Amberg und simmerner Pfalzgraf Kurfürst Ludwig VI von Wittelsbach (St) (43) erlässt eine Große Landesordnung und ein Religionsmandat, in dem er gegen den religiösen Sittenverfall vorgeht. - Das verlassene Kloster Frauenzell wird vom regensburger Bischof bayerischer Herzogssohn Philipp Wilhelm von Wittelsbach (St) (06) wiederhergestellt. - Der Rat der Stadt Neumarkt schafft den Exorzismus bei der Kindstaufe ab, weil sich die neumarkter Calvinisten darüber aufregen, dass der Täufling vom Teufel besessen sein soll. - Der heilbronner Stadtarzt Jeremias Eisenmenger dokumentiert Krankengeschichten und beschreibt seine Behandlung in einem Buch. - Der Jesuit Matteo Ricci kommt in Macao an. - In Nürnberg testet der nürnberger Rotschmied Georg Labenwolf einen neuen Röhrenbrunnen für den dänischen König. Bei den Bauarbeiten für ein Holzaquädukt für den Fischbach, der Wasser in die Stadt leitet, werden reiche Quellen entdeckt. Das neu erbaute Blausternwerk ist ein fünfstöckiger Wasserturm mit Pumpwerk, das durch ein Wasserrad angetrieben wird und das neu entdeckte Quellwasser in die Wasserleitung pumpt. - Der pfalz-sulzbacher Herzog Otto Heinrich von Wittelsbach II, Ottheinrich II (St) (26) hält sich als Landesvater nicht an die mit seinem Bruder neuburg-sulzbacher Herzog Philipp Ludwig von Wittelsbach (St) (35) vertraglich vereinbarte Kirchliche Oberherrschaft durch dass Kirchenamt in Neuburg an der Donau indem er eine Tochterkirche in Edelsfeld bestellt und die Einkünfte der Stadtpfarrei Sulzbach deutlich verbessert. - Die katholischen Orte der Pfarrei Breitenbrunn, die im Fürstentum Pfalz-Neuburg liegen werden lutherisch. - Die spanische Karmeliterin und katholische Heilige und Kirchenlehrerin Teresa von Avila stribt und hinterlässt eine Litanei an menschenverachtenden Ordensregeln mit Strafen z. B. bei unerlaubtem Aufenthalt im Sprechzimmer wird die Nonne durch die Priorin vor allen Mitschwestern gegeißelt, zu tagelangem Fasten bei Wasser und Brot gezwungen. Sie verliert ihre Stimme im Kapitel und im Refektorium alias Speisesaal treten ihre Mitschwestern sie während sie am Boden liegt. - In Würzburg wird eine Universität mit einer theologischen und einer philosophischen Fakultät gegründet und von Jesuiten geleitet. Das Domkapitel, das einen zu hohen Einfluß der Jesuiten fürchtet, überlegt, ob es der Gründungsfeier fernbleiben soll. Erster Rektor wird ihr Gründer, der würzburger Fürstbischof Julius Echter von Mespelbrunn (37). - Der calvinische Verwalter von Neunburg vorm Wald, Johann Kasimir von Wittelsbach Simmern (St) (39) wird Statthalter von Neumarkt und gibt dafür Neunburg vorm Wald auf. Johann Kasimir von Wittelsbach (St) (40) kommt zur Huldigung nach Neumarkt und der neumarkter Sänger Johann Bleydner begrüßt ihn mit einem für ihn komponierten lateinischen Begrüßungslied. Er will damit die ehemaligen Wittümer von Dorothea von Wittelsbach in Besitz nehmen und eine calvinische Verwaltung und aufbauen. - In Neumarkt beschimpfen sich lutherische und calvinische Prediger wüst von der Kanzel. Der calvinische kurfürstliche Kanzler Johann Albrecht (--) kommt nach Neumarkt und fordert Predigten gegen den Calvinismus und Beschimpfungen zu unterlassen, erlaubt aber weiterhin den lutherischen Gottesdienst und will auch nichts an der Relgionsausübung ändern. Die Bürger von Neumarkt missverstehen das als allzeit gültiges Zugeständnis für einen freien lutherischen Gottesdienst. Nach einem halben Jahr beauftragt er den Statthalter Wambold von Umstatt, den Kanzler Witzendorf, den Rentmeister Sigmund von Plieningen u.a. die Untertanen der Wittümer auf ihn zu verpflichten und die Untertanen von Neunburg vorm Wald auf den Kurfürsten. Dabei sollen allen Untertanen die Regeln der neue Religion alias Calvinismus gehalten werden. Der kurfürstliche Kanzler Johann Albrecht (--) kehrt mit seinem Gefolge im Wirtshaus Zur goldenen Gans Obere Marktstrasse 9 (20 17 Mittlerer Ganskeller) in Neumarkt ein. Der neue calvinische Superintendent für Neumarkt, Georg Lopichius (--) gesteht den auf dem Schloßplatz versammelten Bürgern von Neumarkt ihre Rechte und Freiheiten zu, bis auf die religiösen. Der Rat der Stadt Neumarkt verweigert dem neuen Superintendenten Georg Lopichius in der Stadtpfarrkirche zu predigen und dem kurfürstlichen Kanzler Johann Albrecht seinen neugeborenen Sohn darin taufen zu lassen, weshalb die calvinische Abordnung zur Hofkirche alias Schloßkirche zieht und dort ihren Gottesdienst abhält. Plieningen, Lopichius (--) und Weizendorf (--) ziehen durch das gesamte neumarkter Schulheißenamt und setzen calvinische Pfarrer ein, die meist ungebildet und wegen ihres Lebenswandels von der Bevölkerung nicht geschätzt werden. In Freystadt sperren Plieningen (--), Lopichius (--) und Weizendorf (--) den Bürgermeister, den Rat und den Richter solange im Rathaus ein, bis diese die Schlüssel zur Kirche herausgeben. Nach Neumarkt zurückgekehrt finden sie den neumarkter Rat von einer Menschenmenge beschützt vor. Nach zwei Wochen ersetzen sie den lutherischen Stadtpfarrer und versuchen vergeblich den neuen calvinischen Stadtpfarrer in dessen Wohnung einzuquartieren. Das rebellische Verhalten mit beleidigender Schmähschrift führt man auf lutherischen Einfluß aus Nürnberg zurück. Eine schriftliche Entschuldigung des Rates der Stadt Neumarkt mit dem Beharren auf freie Religionsausübung an Johann Kasimir von Wittelsbach Simmern (St) (39) in Lautern bleibt erfolglos. Der Rat der Stadt Neumarkt unterstützt die bisherigen lutherischen Prediger und toleriert offenes Beten gegen den Calvinismus. - Die Stadt Neumarkt bezahlt 835 Gulden Türkensteuer von der niemand ausgeschlossen ist. - In Neumarkt sterben 4 Personen an der Pest. - Der römisch deutsche Kaisersohn Ferdinand II von Habsburg Tirol (St) (53) heiratet die strenggläube und von Jesuiten aufgezogene Tochter seiner zweiten Schwester Eleonore von Gonzaga alias Eleonore von Habsburg (St) (48), Anna Caterina Gonzaga (St) (16) die nur auf Bitten ihres Vaters die Ehe eingeht. - Die neumarkter Schuhmacher beginnen in Gnadenberg und Trautmannshofen den sulzbacher Schuhmachern mit Gewalt ihre gestempelten Stulpenstiefel abzunehmen, weil sie ihren eigenen Absatz dadurch fördern wollen, weshalb sich die Sulzbacher beim neumarkter Schultheiß Georg Thomas von Wildenstein beschweren. Die Übergriffe gehen noch mehrere Jahre weiter. - Der nürnberger Musikinstrumentenmacher Gerog Ammon verkauft das elterliche Anwesen in der Judengasse 14 alias Wunderburggasse 17 in Nürnberg und zieht nach Erfurt. - In Neumarkt ist Sigmund von Plieningen Schultheiß. - Die in Nürnberg geborene Helene Magenbuch (--) alias Witwe Helene Osiander, verheiratete Helene Ruckher (39) wird in Stuttgart Apothekerin. - Im lutherischen Markgraftum Ansbach ist nach der Peinlichen Halsgerichtsordnung tatsächlich erwiesener immanent erfolgter Schadenszauber mit der Feuerstrafe zu bestrafen, weiße alias nichtschädigende Magie nicht. Die bloße vermutete Absicht alias der transzendete Aspekt von durch Hexerei verursachtem Schadenszauber steht nicht unter Strafe. - Die calvinistische Kurpfalz stellt den vermuteteten Schadenszauber unter Strafe. - In Nürnberg köpft der neue nürnberger Scharfrichter Meister Franz Schmidt (27) den verheirateten nürnberger Bürger Bortenwirker Sebalt Kayser wegen Vergewaltigung einer 14 jährigen. - In Nürnberg ist die Pegnitz so zugemüllt, dass die Mühlräder steckenbleiben. - In Neumarkt verkauft Hans Leonhard Bocksteiner alias Pocksteiner das völlig verwahrloste Woffenbach, wo die Fischteiche versandet sind und die Gebäude einzustürzen drohen, an den pfälzischen Rat und neumarkter Schultheiß Hanns Georg von Rumroth. - In Nürnberg arbeitet Sebastian Landauer (--) als Lautenmacher. - In Nürnberg wird der Bauernhof in der Bismarckstrasse 36 von Augustin Schürnberger in den Herrensitz Schübelsberg Schlösschen umgebaut. - In Nürnberg Wendelstein stellt Carl Fürer von Haimendorf (--) in seinem Kugelhammer am Gauchsbach ua Pistolenkugeln und Kanonenkugeln her. Über allem thront ein einfaches turmähnliches Gebäude. - In Kallmünz erhält das Silbermann Schlösschen Lange Gasse 21 einen dreistöckigen Turm mit hohem Spitzdach. - In Freystadt hat die Mehrheit den calvinistischprotestantischen Glauben.

1581 In Neumarkt logiert im Gasthaus Zur Glocke der einem Zauberglauben mit Kindern und Herzen anhängende 544 fache Serienmörder Peter Nirsch. Er wird im Badehaus von Regensburg nach Nürnberg ziehend nach sechsjähriger Mordserie und alleine 200 Toten am Rhein an seinen zwei krummen Fingern, einer Schramme an der Backe und seinem Desinteresse an den Mordgerüchten von zwei Badegästen erkannt. Er gaukelt den Menschen vor sich verwandeln zu können und tötet sie, wenn sie hinter sein Geheimnis kommen. Der Wirt des Gasthauses Zur Glocke findet in seiner Tasche mumifizierte Kinderhände und Herzen, woraufhin Peter Nirsch vom Pfleger festgenommen und zwei Tage lang gefoltert wird. Er gesteht nach zweitägiger Folter auf einem heißen Messingpferd alias Rösslin, heißem Öl in den Wunden und flüssigem Blei an den Fußsohlen 520 Morde und 24 Schwangeren die Phöten zu Zauberzwecken aus den Bäuchen herausgeschnitten zu haben um sie bei Zaubereien zu gebrauchen. Er wird beim Rädern 42 Mal gestoßen. Seine Körperteile werden an allen 4 Ausfallstrassen der Stadt Neumarkt auf Pfähle gesteckt. - In Nürnberg  kauft die nürnberger Patrizierfamilie Schlüsselfelder von Kirchensittenbach das Nassauerhaus. - In Nürnberg werden mit zwei Prostituierten und einer Diebin durch den städtischen nürnberger Henker Franz Schmidt (26) erstmals seit langer Zeit wieder Frauen gehängt. - Der Hofkapellmeister Orlando di Lasso unternimmt mit seinem in Landshut geborenen neuen Dienstherrn, bayerischer Herzog Wilhelm V von Wittelsbach der Fromme (St) (33) eine Wallfahrt nach Altötting - Der lutherische pfalzneuburger Pfalzgraf und Herzog Philipp Ludwig von Wittelsbach (St) (34) handelt als Vormund mit seinen Brüdern einen verhängnisvollen Vertrag aus, der ihm das Vorrecht bei Streitfragen einräumt. - Der in Nürnberg lebende züricher Maler und Kupferstecher Jost Amman (31) illustriert das 2.000 Rezepte umfassende Kochbuch des aus Ungarn stammenden kurmainzer Mundkochs alias Hofkoch des Erzbischofs, Marx Rumpolt. - In Neumarkt werden alle Kirchendiener u.a. der Superintendent Simon Harderdey vom Hofprediger Johann Schechsius und dem kurfürstlichen Abgeordneten Andreas Mulzer überrumpelt die Konkordienformel von 15 77 ohne Wissen des Rates der Stadt Neumarkt zu unterzeichnen. - Weltweit gibt es bereits 150 katholische Jesuitenschulen. - Die Klosterschule in der zollern-nürnberger Grablege Kloster Heilsbronn wird von Georg Friedrich von Zollern Brandenburg Ansbach Kulmbach (St) (42), Markgraf zu Brandenburg, in Preußen, zu Stettin, Pommern, der Cassuben und Wenden, auch in Schlesien zu Jägerndorf Herzog, Burggraf zu Nürnberg und Fürst zu Rügen, in eine vierklassige Fürstenschule, d.h. für jeden Lehrer ein Klassenzimmer, mit ihrerm ersten Rektor Franziskus Raphael umgewandelt. Konrektor Johannes Codomanus und dem Tertius alias dritten Lehrer Wenzelslaus Gurkfelder. - Der in Straubing geborene Landsknecht Mitbegründer von Buenos Aires und Konquistador Ulrich Schmidl (71) stirbt in Regensburg. - In Nürnberg wird das Herrenbrauhaus für Weizenbier in der Waizenstrasse 1 vom Bierbrauer Conrad Wurm in Betrieb genommen. - In Neumarkt ist Kauffmann Bürgermeister. - In Nürnberg köpft der Scharfrichter Meister Franz Schmidt (26) den nürnberger Geiger, Trommelschläger und Stocknarren bei Hochzeiten Christof Hauk alias Geigenschuster wegen unzähliger Diebstähle. - In Nürnberg wird der Beutlersgeselle Michel Paselt, der mit seiner Ehefrau und Meisterin und ihrer Tochter gleichzeitig Sex hat, vom nürnberger Scharfrichter Meister Franz Schmidt (26) geköpft und der Körper auch noch verbrannt. - In Regensburg müssen im Stift Unserer Lieben Frau zur Alten Kapelle erstmals alle der durchschnittlich 15 Kanoniker Priester sein. - In Altdorf verkündet die Akademie Aldorf ein Jahr nach der Erhebung ihre erste Promotion in der Philosophischen Fakultät. - In Hemau wird zusätzlich zum 15 75 eingeführten Taufbuch ein Trauungsbuch und ein Beerdigungsbuch später Kirchenbuch angelegt, in dem auch nicht der Geburtstag eingetragen wird. Die Eintragungen werden bis 19 06 geführt.

1580 Wetter: Mondfinsterin. Komet am Himmel über Augsburg. - In Neumarkt stirbt die verwitwete ehemalige Kurfürstin und dänische Königstochter Dorothea von Wittelsbach (St) (60), die bis zu ihrem Tod die Entfernung von katholischen Bildern und Kultgegenständen und die Einführung des Calvinismus in Neumarkt verhindert hat. Die Stadt Neumarkt erbt der familiär weitentfernte Verwandte, fanatische Calvinist, simmerner Pfalzgraf Johann Kasimir von Wittelsbach (St) (37) und lässt die Geistlichen und Beamten austauschen. Die neumarkter Hofkirche wird calvinisch, aber die neumarkter Bürgerschaft beginnt sich dauerhaft zu wehren, indem sie sich auf ihre ehemaligen, aber eigentlich verlorenen Rechte als Reichsstadt beruft. - Der geisteskranke an Schizophrenie leidende Kaiser Rudolf II von Habsburg (St) (28) wird für entweder einen Hexer oder das Opfer von Hexerei gehalten. - In Nürnberg erreicht der Scharfrichter Meister Franz Schmidt (25) für verurteilte Kindsmörderinnen eine Humanisierung der Bestrafung dadurch, dass sie nicht mehr qualvoll ertränkt sondern mit dem Beil enthauptet werden. - Seuchenjahr in Amberg. - Die Grafschaften Nassau-Dillenburg, Sayn-Wittgenstein, Solms-Braunfels, Wied, Isenburg-Büdingen, Hanau-Münzenberg, Moers, Pfalz-Zweibrücken, Pfalz-Simmern, Anhalt, Tecklenburg, Bremen, Bentheim, Lingen und Lippe übernehmen den Heidelberger Katechismus. - Die regensburger st Maria Magdalena kloster Äbtissin Margarethe Weigel flieht mit Geld und Preziosen mit zwei Schwestern aus dem Kloster und tritt zum Protestantismus über während das Kloster unter die Observation des bayerischen Herzogssohn Philipp Wilhelm von Wittelsbach (St) (04) gestellt und mit vier neuen Nonnen aus Kloster Valduna besetzt wird und einen neuen Aufschwung erlebt. - Der Herr von Sulzbürg unterschreibt die Konkordienformel und zwingt auch seine Prädikanten dazu. - Der Facharzt für Zahnmedizin Peter Monau (39) wird Leibarzt des geisteskranken, an Schizophrenie leidenden, Kaiser Rudolf II von Habsburg (St) (28) wird. - Landgraf Georg IV Ludwig von Leuchtenberg (St) (17) erhebt vergeblich Erbansprüche auf die Markgrafschaft Baden. - Hexenverfolgungswelle. - In Nürnberg wird der Familie Scheurl die Gerichtsfähigkeit zuerkannt. Die Mitgliedschaft im Rat bleibt ihr versagt. - Der nürnberger Patrizier, Großkaufmann und Kunstsammler Willibald Imhoff (61) stirbt in Nürnberg. Willibald Imhoff (61), dessen Taufpate Albrecht Dürer war, sammelt unter anderem auch antike Marmorbüsten. - Albrecht Notthafft (--) und seine Söhne Jeremias Notthafft (--), Hans Notthafft (--) und Sebald Notthafft (--) verkaufen ihre Häuser in Amberg an die Stadt Amberg. - Der nürnberger Kaufmann Hans von Furtenbach verkauft Burg Lichtenegg, Haunritz und Högen ohne Zustimmung des neuburg-sulzbacher Herzog Philipp Ludwig von Wittelsbach (St) (33) an Hans Sigmund von Preysing. - Der nürnberger Feilenhauer alias Feilenhersteller, nürnberger Meistersinger Wolf Most von Salzburg versucht sich trotz seines Spielverbotes mit einer neuen Komödienschauspieltruppe in Nürnberg einzuschmuggeln und wird entdeckt. - In Nürnberg beschweren sich Bürger, weil sie bei der Eidablegung alias Losungsschwur neben dem Löw, dem Henkersknecht stehen müssen. Der Rat entscheidet Eide des ehrlosen Löws und des Henkers getrennt abzunehmen. - Die spätere katholische Heilige, Tochter des Kommandanten von Cortona Maria Magdalena von Pazzi (14) tritt in das florentiner Karmeliterinnenkloster St Johann ein. Sie wird die Wundmale Christi zur Schau stellen, Versuchungen widerstehen, sich von ihrer Priorin mit auf dem Rücken gebundenen Händen vor allen Mitschwestern den Genitalbereich und die Oberschenkel auspeitschen lassen und tagelang in Ekstase verharren. - In Neumarkt wird ein neues Gefängnisgebäude, das Blockhaus am unteren Tor als Zuchthaus erbaut. Weiter Gebäude die als Gefängnisse genutzt werden sind der Bürgerwehrarrestturm in der Pulverturmgasse 3, das Amtshaus in der Unteren Kastengasse 4, die Amtsknechtsstube und das Schloß alias Residenz, in dem der Kerker Krautloch genannt wird. - Nach dem Tod seiner Frau, der nicht standesgemäßen Kaufmannstochter Philippine Welser (53) versucht der römisch deutsche Kaisersohn Ferdinand von Habsburg II Tirol (St) (51) seine Nichte Maximiliana von Wittelsbach (St) (28) zu heiraten. Die Ehe kommt trotz kirchlichem Dispenz durch den Einspruch ihrer Mutter, seiner Schwester der bayerischen Herzögin Anna von Wittelsbach alias Anna von Habsburg-Österreich (St) (52) nicht zustande, da sie ihn für sittlich ungeeignet für ihre Tochter hält. Die nahe Verwandschaft ist kein Grund. - In Neumarkt wird der Kantor, der Bakkalaureus und der Apotheker von der Kirche geprüft. - In Amberg werden viele Erwachsene vom Ausschlag alias Krätze befallen. Amberger Kinder leiden an Blattern. - In Bruck wird öffentlich verbreitet, dass alte Fetlein vorhanden seien und dass man auch den Drachen fliegen sehen könne. - Achtkammer Luntenschlossrevolver tauchen in Deutschland auf. - Der antikatholische zunächst lutherische und danach calvinische straßburger und pfälzer Schriftsteller Johann Fischart (34) bringt das Gedicht Das Jesuitenhütlein heraus, in dem er den Papst und die Jesuiten mit Lucifer und seiner Höllenmacht gleichstellt. Der Jesuitenhut dient als Erkennungszeichen für den gehörnten Satan. - Balthasar von Seckendorff ist Burggraf auf der Ganerbenburg Rothenberg. - In Neumarkt ist das Gasthaus Zur goldenen Gans Obere Marktstrasse 9 (20 17 Mittlerer Ganskeller) neben der Kreuzkapelle im Besitz des Fürstenwirts. - In Amberg wird das kleinste Stadttor alias Wingershofertor im Renaissancestil erbaut. - In Neumarkt klagt Bürgermeister Johann Parst (52) den aus Nürnberg stammenden neumarkter Stadtschreiber der Urkundenfälschung an. - In Nürnberg ist Hans Vogel (52) ein wenig geschätzer Geigenbauer. Er arbeitet hauptsächlich für fremde Höfe. - In Amberg erhält die Stadtbrille auf beiden Seite die flankierenden krönenden Türmchen und die Wassertorbögen werden um je ein Geschoß erhöht, der mittlere um zwei. - Wolf Steinlinger alias Wolf von Steinling (--) nach der Burg Steinling wird auf Befehl von Pfalzgraf Johann Kasimir von Wittelsbach (St) (37) von den Ambergern gefangen genommen und im amberger Fuchssteinerturm eingesperrt, wonach er wegen Blutschande mit der Frau seines Bruders Heinrich von Steinling, die er auch angestiftet haben soll ihren Ehemann zu ermorden, angeklagt wird, was er unter Folter gesteht. - In Altdorf erlaubt der nürnberger Magistrat erst nach fünf Jahren Geheimhaltung mitzuteilen, dass Kaiser Maximilian II von Habsburg (St) (++) das nach Altdorf verlegte protestantische nürnberger Aegidien Gymnasium bereits 15 75, ein Jahr nach der Eröffnung, zur Akademie Aldorf erhoben hat.

1579 Wetter: Unergiebige Ernte. - In Nürnberg wird Balthasar Derrer Vorderster Losunger. - Auf der nürnberger Hallerwiese vor der Stadt werden bei einem großen Armbrustschießen als Hauptgewinn 100 Gulden, die ein augsburger Bogenschütze erhält, versprochen. - Der nürnberger Henker Meister Franz Schmidt (25) heiratet in Nürnberg Maria Beck. - In Forchheim wird die Brauerei Hebedanz gegründet. - Der in der Stadt Neumarkt geborene pfalzgräfliche Richtersohn und spätere renaissance Bildhauermeister Hans Pötzlinger (44) ist nach seinen Hauptwerken, den Kenotaphen für Graf Joachim von Ortenburg und seinen Sohn Anton von Ortenburg aus Ortenburg nach Regensburg zurückgekehrt. - In Wondreb versuchen sich zwei Frauen wegen einer Teufelserfahrung aufzuhängen. - In Tirschenreuth ergibt eine kirchliche Visitation, dass es im Umkreis keine Sektierer, Calvinisten, Wucherer oder Zauberer gibt. - In Grießbach wird eine Zauberin zur Strafe an die Kette gelegt. - Der regensburger Bischof David Kölderer von Burgstall stirbt und durch die Wahl des dreijährigen bayerischen Herzogssohn Philipp Wilhelm von Wittelsbach (St) (03) will das Hochstift seine Schulden reduzieren und sich gegen die lutherische Übermacht wehren. Sein Statthalter wird der gegenreformistische italienische Dominikaner-Bischof Felizian Ninguarda, ein enger Freund der Landgrafen von Leuchtenberg. - In Nürnberg illustriert der geborene Züricher, Zeichner und Kupferstecher Jost Amman (40) ein Wappenbuch und Stammbuch, das Modebuch oder Trachtenbuch Insignia Sacrae Caesareae Majestatis. - Burg Heimhof bei Kastl gelangt von den Herren von Ettling an die Familie von Loefen. - Jeremias Eisenmenger wird Stadtarzt in der Stadt Heilbronn. - Der bayerischer Herzog Wilhelm V von Wittelsbach der Fromme (St) (31) lässt in seiner münchner Residenz ein Ballhaus erbauen, in dem klassisches Tennis gespielt wird. - Mit dem Tod seines Vaters, dem verschwenderischen bayerischen Herzog Albrecht V von Wittelsbach (St) (51) wird der in Landshut geboren Wilhelm V von Wittelsbach der Fromme (St) (31) neuer bayerischer Herzog, zieht von Landshut nach München und treibt trotz Forderungen nach religiösen Veränderungen, die in ganz Bayern aufflammen, die Gegenreformation mit den Jesuiten voran. - Der stellvertretende Statthalter der Oberpfalz in Amberg, der klosterspeinsharter Abt Johann Georg von Gleißenthal (72) beendet krankheitshalber sein Amt und kehrt in sein Kloster zurück. Das Amt des Statthalters der Oberpfalz bleibt bis 15 83 unbesetzt. - Der neue bayerische Herzog Wilhelm V von Wittelsbach der Fromme (St) (31) unternimmt eine Wallfahrt nach Tuntenhausen, bei der er sein Pferd dem Priester überlässt und nur noch schlichte Kleidung trägt. - Papst Gregor XIII verbietet den Badern schwerere, kompliziertere Operationen zugunsten der vor medizinischen Fakultäten eingeschworenen Wundärzte. - Der amberger Stadtprediger Martin Oberndorffer, ehemaliger wittenberger Schloßprediger und Hoftheologe und von den Calvinisten stark angefeindet wird Mitglied des amberger Kirchenrates. - In Neumarkt versucht der Schultheiß Hans Georg von Rumroth vergeblich den historischen Platz der Verkündung von Gerichtsurteilen von der Schranne, im Freien, in die Kommissionsstube des Rates ins Rathaus der Stadt Neumarkt zu verlegen. - Der neumarkter Dichter Sebastian Pistorius erhält vom Rat der Stadt Neumarkt für ein Gedicht rund 1 Schilling. - In der Stadt Neumarkt werden die Waren für den Wochenmarkt schon vor den Toren der Stadt verkauft, wodurch es selbst der katholischen Kurfürstenwitwe und dänischen Königstochter Dorothea von Wittelsbach (St) (59) schwerfällt ihren Bedarf zu decken. - Landtag in Amberg. - Barbara von Raz ist Äbtissin in Kloster Niedermünster. - Der in Straubing geborene und wegem seines lutherischen Glaubens nach Regensburg gezogene zurückgekehrte argentinische und paraguayische Konquistador Ulrich Schmidl (69) stirbt schwerreich in Regensburg. - Im evangelischen schwandorfer Haselbach sind laut Visitationsbericht Tänze zwar abgeschafft, doch in der Winterzeit werden Rockenstuben und Spinnstuben beim Mulzer neben dem Schloß gehalten, was der Schlossherrin Rußwurm sehr gefällt. - In Nürnberg findet ein Schützenfest alias Preisschießen statt. - In Neumarkt stirbt der laufer Hammerwerksbesitzersohn, Arzt, Mathematiker, Sammler, Globushersteller und ehemaliger Leibarzt der Kurfürstin Dorothea, Dr med Melchior von Ayrer (59). - In Nürnberg köpft der neue nürnberger Scharfrichter Meister Franz Schmidt (24) den nürnberger Dieb Ekhardt Eberl stehend. - In Hersbruck ertränkt der nürnberger Scharfrichter Meister Franz Schmidt (24) die aus Hennefeld stammende Kindsmörderin Margaretha Wallenfelser, die ihrem Kind den Kopf eingedrückt hat. - In Eichhofen vollendet Ambrosius Raiger den Bau von Schloss Eichhofen. - In Nürnberg gibt es 35 Rotbier- und 42 Weißbierbrauereien. - In Grünsberg erbt Schwiegersohn Sigmund Haller von Hallerstein die Burg Grünsberg. - In Regensburg beginnen nach 37 Jahren die katholischen Johanniter alias Malteser wieder in ihrer bisher lutherisch genutzten Leonhard Kirche ein Mal pro Woche katholischen Gottesdienst zu halten. - In Bayern wird ein Bote, der die Post transportiert, in Gulden, Schilling, Pfennig und Heller bezahlt. Pro Meile alias knapp 8 Kilometer erhält er 17 Heller entsprechend 5 Kreuzer, bei Eilbriefen oder in der Nacht gibt es 21 Pfennig entsprend 6 Kreuzer. Für Übernachtungen erhält Zehrgeld, das 28 Pfennig bzw 8 Kreuzer entpricht. - In Regensburg kehrt der in Neumarkt geborene adelige pfalzgräfliche Richtersohn und langjährige regensburger Bildhauermeister Hans Pötzlinger (43) von jahrelangen Aufträgen von Graf Joachim von Ortenburg (49) in sein Atelier am Neupfarrplatz zurück, bleibt aber nur drei Jahre bis er Regensburg wieder für neue Aufträge Richtung Klosterneuburg verlassen muss.

1578 Wetter: Sehr nasser Sommer mit Hochwasser. In Amberg und Weiden ist ein Komet für etliche Wochen sichtbar. Sein grauer Schweif zeigt nach Osten. - Der englische Seefahrer Martin Frobisher nimmt für die englische Königin Elisabeth I (St) (45) tatsächlich Grönland in Besitz, das er für die Phantominsel Friseland des Kartenfälschers Zeno hält, da er sich auf seine Mercatorkarte verlässt. - In Neuburg an der Donau wird Wolfgang Wilhelm von Wittelsbach (St), der Sohn von pfalzneuburger Pfalzgraf und Herzog Philipp Ludwig von Wittelsbach (St) (31) geboren. - Die zollern-nürnberger Grablege Kloster Heilsbronn wird aufgelöst. - Die Stadt Merkendorf, die zum Besitz von Kloster Heilsbronn gehört wird vom lutherischen brandenburg-ansbacher Markgraf Georg Friedrich von Zollern (St) (39) in Besitz genommen. - Der Rektor der hersbrucker Stadtschule Valentin Link zeugt im Ehebruch ein Kind und muss die Schule verlassen. - In Nürnberg führt Jörg Frölich nach seiner Sperre wieder unsittliche Stücke auf, wird wieder vom Rat der Stadt in den Turm gesperrt und für immer gesperrt. - In Rom werden in einem Labyrinth tausende angeblich christliche Märthyrer-Skelette entdeckt, mit unglaublichem Aufwand von Künstlern mit Juwelen verziert, in kostbare Gewänder gehüllt, über die Alpen gebracht und dort als wiedergefundene oder gerettete Reliquien fast 30 Jahre lang zur Verehrung demonstrativ ausgestellt, bis sie nach aufkommenden Zweifeln als Fälschungen oder blosse Artefakte heimlich wieder zerstört und versteckt werden. - Die spätere katholische Heilige, Tochter des Kommandanten von Cortona Maria Magdalena von Pazzi (12) schwört in ihrem Elternhaus Jesus Christus ewige Jungfräulichkeit, beginnt mit strenger Askese und Selbstgeißelung und trägt dabei eine Dornenkrone. - Die Witwe von Haug von Parsberg II stirbt und die zum Schloss ausgebaute Burg Pfalzpaint wird als Lehen an Georg Wurmrauscher gegeben. - Der preußische Hofwundarztsohn und Hofbarbiersohn Anton Müller (12) beginnt eine siebenjährige Malerlehre am kaiserlichen Hof des geisteskranken, an Schizophrenie leidenden Kaiser Rudolf II von Habsburg (St) (26) in Prag wo er viele Dürerkopien erstellt. - In Neumarkt gibt es 14 Schuster. - In Nürnberg wird der Münzmeister, Juwelier und Händler Benedikt Ammon mit einem hohen Bürgergeld von 10 Gulden Bürger der Stadt Nürnberg. - In Nürnberg gibt es in der Judengasse das Sonnenbadt alias Badestube Sonnenbad. - In Altdorf wird das ausgelagerte nürnberger Gymansium später Altdorfina vom geisteskranken, an Schizophrenie leidenden katholischen Kaiser Rudolf II von Habsburg (St) (26) zur ersten und einzigen protestantischen südostdeutschen Akademie erhoben, was bis 15 80 geheim gehalten wird, wodurch die Grade des Baccalaureus und des Magisters vergeben werden und die Klassen in Fakultäten eingeteilt werden können. Sie dient hauptsächlich zur Ausbildung von protestantischen Geistlichen, die staatliche Aufgaben übernehmen. Die Universitäten von Regensburg und Ingolstadt sind katholisch und dienen dort zur Ausbildung von katholischen Geistlichen, die ebenfalls für staatliche Aufgaben ausgebildet werden. - Der nürnberger Meistersinger und Zinngießer Pancratius Schleelein, von dem ein Lied überliefert ist zieht nach Neumarkt, wo er Zinngießermeister wird. - Der lutherische nürnberger Renaissancemaler Andreas Herneisen (40) tritt in die Dienste des würzburger Fürstbischof Julius Echter von Mespelbrunn (33), der gleichzeitig Herzog in Franken ist. - In Neumarkt ist Georg Thomas von Wildenstein Schultheiß. - Calvinische Visitatoren werden aufgefordert gezielt nach Zauberern, Gotteslästerern, Segensprechern, Wahrsagern, Freier, Ehebrecher, Wucherer und getrennt lebenden Eheleuten zu suchen. - In Nürnberg wird der bamberger Scharfrichtersohn Meister Franz Schmidt (23) zum städtischen Henker bestellt. Franz Schmidt (23) köpft den nürnberger Hans Müller alias Model wegen der Vergewaltigung einer 13jährigen Magd, der dieser den Mund mit Sand gefüllt hat, um sie am Schreien zu hindern. Franz Schmidt (28) erhängt den aus Hersbruck stammenden Dieb Michel Kraus alias Schlottern. Franz Schmidt (29) köpft die drei Kindsmörderinnen Margaretha Dörfler aus Ebermannsstadt, die ansbacher Elisabeth Ernst und die amberger Anges Lengin, die ihre Kinder im Schneee erfrieren liessen oder den Schädel eingedrückt haben. - In Hilpoltstein erhängt der nürnberger Scharfrichter Meister Franz Schmidt (23) Hans Dröschel, der 14 Pferde mit seinen Gesellen gestohlen hat. - In Sulzbürg erhängt der neue nürnberger Scharfrichter Meister Franz Schmidt (23) die beiden Diebe Oz Mayer von Lauterbach alias Kebelohr und Georg Sumler von Memmingen, die beim Gang zum Galgen Witze machen und jauchzen.

1577 Wetter: Relativ ergiebige Ernte. Der Großer Komet von 15 77 ist selbst bei Tageslicht hell am Himmel zu sehen. - Galileo Galilei hält ihn für ein optisches Phänomen. - In Regenstauf ist Burg Drackenstein aabgebrannt. - Der Hexenwahngegner Johann Weyer, der zehn Jahre zuvor Pfalzgraf von Simmern-Sponheim und pfälzer Kurfürst Friedrich III von Wittelsbach (St) dazu gebracht hat weitere Torturen, Folter und Todesstrafen bei der Hexenverfolgung abzulehenen, rühmt sich voreilig für den Erfolg seiner Bemühungen, dass Hexen milder behandelt und nicht mehr getötet werden. - Wolf Steinlinger wird in Sinnleithen bei Edelsfeld bei Sulzbach wegen Ehebruchs mit der Frau seines verstorbenen Bruders Wilhelm angeklagt und seine Kinder unter Vormundschaft gestellt. - In Altdorf wird am Gymnasium Altdorf später Universität Altdorfina das Torhaus mit einem Buchladen und die Wohnung des Pedells fertiggestellt. - Der neue lutherische pfälzer Kurfürst, Statthalter der Oberpfalz und simmerner Pfalzgraf Ludwig VI von Wittelsbach (St) (38) unterzeichnet die Konkordienformel, die eine Annäherung an die Reformierten unmöglich macht und die auch von Kursachsen, Kurbrandenburg, 20 Herzogtümern, 24 Grafschaften und 35 Reichsstädten unterzeichnet aber von Hessen, Zweibrücken, Anhalt, Pommern, Holstein, Dänemark, Schweden, der Reichsstadt Straßburg und der Reichsstadt Nürnberg ablehnt wird. - Mit dem Tod von Joachim von Parsberg stirbt das Geschlecht aus. - Der lutherische pfalzneuburger Pfalzgraf und Herzog Philipp Ludwig von Wittelsbach (St) (30) erlässt eine Eheordnung für seine Fürstentümer Neuburg und Sulzbach. - Der naumburger Hexenprediger David Meder zieht nach Ansbach. - Der prager Jesuitenkollegsprofessor Heinrich Blyssen lehrt Polemik und bringt seine Schrift Ecclesia Militante, die kämpfende Kirche, heraus. - In Nürnberg führt der Meistersinger Jörg Frölich alias Fröhlich in der St Martha Kirche am Frauentor im Gegensatz zum gerade verstorbenen Meistersinger Hans Sachs auch unsittliche Stücke auf, wird von benachbarten Kaufleuten angezeigt, vom Rat der Stadt für 8 Tage in den Turm gesperrt und für das ganze Jahr gesperrt. - Der Spielleiter der nürnberger Meistersinger Michel Vogel veruntreut Geld und verkauft Dramenbücher alias Regiebücher und wird deshalb aus seiner Zunft ausgestoßen. - Dem nürnberger Meistersinger Wolf Most von Salzburg wird das Theaterschauspielen in der Marthakirche wegen seiner Beteiligung an der Affäre Jörg Frölich alias Fröhlich verboten. Er sendet bis 15 98 regelmäßig aber erfolglos Bittgesuche an den Rat der Stadt Nürnberg. - Der Jesuit Petrus Canisius (56) beginnt im Zentrum der bayerischen Renaissancekultur, der herzöglich bayerischen Nebenresidenz Burg Trausnitz über Landshut des bayerischen Herzogssohn Wilhelm V von Wittelsbach der Fromme (St) (29) zu predigen und nach einem lebensbedrohlichen Fieber mit Todesahnung wechselt die Leidenschaft des bayerischen Herzogssohn Wilhelm V von Wittelsbach der Fromme (St) (29) von Malerei, Büchern und Kuriositäten, Hofnarren, Leibmohren, Kammerzwergen, exotischen Tieren wie Löwen, Leoparden, Elefanten, Papageien, Straußen und sogar einem sechsbeinigen Kalb grundlegend und dauerhaft zu leiblicher Askese und Exerzitien. - Der neumarkter Kastner verliert den Steuerstreit um Hintersassen des nürnberger Heilig-Geist-Spital in seinem Amtsgebiet. - Landtag in Amberg. - In Nürnberg wird dem Goldschmidgesellen Heinrich Maler die Abhaltung einer Fechtschule abgelehnt. - In Altdorf wird am Gymnasium der lateinische Theaterbetrieb mit dem Stück Tragicomoedia Susanna nach dem Stück von Sixt Birck in den Gymnasialklassen nach straßburger Vorbild eingeführt. - Auf dem Landtag in Neumarkt wird die Landordnung und eine Polizeiordnung besprochen. - In Regensburg besitzt der Wirt Leitgeb (--) das Gasthaus Zum roten Hahn in der Roten Hahnen Gasse 10. - In Bayern wird ein Bote, der die Post transportiert, in Gulden und Kreuzer bezahlt. Ein Gulden entspricht 60 Kreuzer. Pro Meile alias knapp 8 Kilometer erhält er 5 Kreuzer.

1576 Die nach Brüssel umgezogene regensburger Gürtlermeistertochter Barbara Plumberger alias Barbara Blomberg alias Schöne Barbara (50), Mutter des uneheliches Kaisersohnes Don Juan de Austria (29) des 15 58 verstorbenen Kaiser Karl V von Habsburg (St), Witwe eines kaiserlichen Musterungskommissars trifft zum ersten und einzigen Mal in ihrem Leben ihren Sohn Don Juan de Austria (29), der sie erfolgreich dazu bewegt in Spanien in ein Kloster zu gehen, das sie aber nach kurzer Zeit verlassen darf und danach eine eigene Hazienda anzunehmen. - In der lutherischen Stadt Neumarkt wird der schlimmste deutsche gegenreformatorische katholische Propagandist Philologe und Publizist Caspar Schoppe Scioppius als Sohn eines evangelischen neumarkter Amtmannes in unmittelbarer Nähe der unbeugsam katholischen Kurfürstenwitwe und dänischen Königstochter Dorothea von Wittelsbach (St) (56) geboren. Der alternative Geburtsort Pappenberg bei Weiden kennt ihn ebensowenig wie die Pappenberger Ortschronik. Außerdem wird sein Geburtsort 17 13 in der Zedleriana, als abgegangen bezeichnet. Seine Kritiker werden behaupten, dass sein Vater ein Totengräber gewesen wäre und seine Mutter im Ehebruch gelebt und mit einem Edelmann von Münster zugehalten hätte. - In Nürnberg wird die Schrift Chronica der Stadt Neumarkt in der oberen Pfalz erstellt, die 17 78 in der Schrift von Christoph Gottlieb von Murr (**) in seiner Beschreibung der vornehmsten Merkwürdigkeiten in der freien Reichsstadt Nürnberg  vermerkt wird. - Mit dem Tod von Kaiser Maximilian II von Habsburg (St) (49) in Regensburg folgt sein geisteskranker, herrischer, stolzer, schüchterner und depressiver Sohn Rudolf von Habsburg (St) (24) als neuer Kaiser. Der neue katholische Kaiser Rudolf von Habsburg (St) (24) hält entgegen der Goldenen Bulle seinen ersten Reichstag nicht in Nürnberg ab. Kaiser Rudolf von Habsburg (St) (24) wird Nürnberg nie besuchen. Kaiser Rudolf von Habsburg (St) (24) nimmt Gelehrte aller Konfessionen am prager Hof auf und weigert sich den Jesuiten die Prager Universität anzuvertrauen. - Der Tod von Kaiser Maximilian II von Habsburg (St) (49) beendet die Karriere des nürnberger Ratsmitglieds, Großkaufmanns, kaiserlichen Gesandtschaftssekretär am Hof des Sultans in Konstantinopel und den englischen, spanischen und portugiesischen Königshöfen Stefan III Praun. - Der von den Jesuiten aus Ingolstadt vertriebene überzeugte protestantische ingolstädter Universitätsprofessor, Mediziner, Astronom und Drucker Philipp Apian (45) erstellt für den bayerischen Herzog Albrecht V von Wittelsbach (St) (48) einen Globus, der im münchner Antiquarium aufgestellt wird. - In Altdorf wird am Gymnasium Altdorf alias Altdorfina der von Sebald Welser finanzierte Ostflügel mit dem großen Hörsaal fertiggestellt. - Mit dem Tod des calvinischen Pfalzgraf von Simmern-Sponheim und pfälzer Kurfürst Friedrich III von Wittelsbach (St) (61) wird dessen lutherischer Sohn, der Statthalter der heimlich lutherisch gebliebenen Oberpfalz und simmerner Pfalzgraf Ludwig VI von Wittelsbach (St) (37) neuer pfälzer Kurfürst und kommt mit seinem Bruder in Konflikt mit der Auslegung des väterlichen Testaments. - Der Astronom, Instrumentenbauer und Mathematiker Johann Richter (39) erhält über seinen Bruder Paul Paetorius eine Mathematikprofessur an der Universität Altdorf. - In München errichten die Jesuiten unter grossem Beifall ein neues Seminarium, eine neue Erziehungsanstalt. - In Gräfenberg wird Barbara Schwarzkopf wegen Zauberei verhaftet und muss nach dem Prozess das Land verlassen. - Mit dem Tod der letzten Äbtissin Anna von Kuedorf wird Kloster Seligenorten aufgelöst und an den Landesherren übertragen. - Mit dem Tod des calvinischen Pfalzgraf von Simmern-Sponheim und pfälzer Kurfürst Friedrich III von Wittelsbach (St) (62) macht sein brustleidender Sohn, der sich immer geweigert hat den calvinischen Glauben anzunehmen und mit der lutherischen Prinzessin Elisabeth von Hessen-Kassel verheiratete Statthalter der Oberpfalz und simmerner Pfalzgraf Kurfürst Ludwig VI von Wittelsbach (St) (37) die Oberpfalz wieder nach dem strengeren in Amberg ungeliebten Konkordienbuch lutherisch und schickt zur Erlernung der Veränderungen seinen amberger Kanzler und zwei Doktoren nach Quedlinburg. - Der kloster-speinsharter Abt Johann Georg von Gleißenthal (69) wird stellvertretend für den eigentlichen Statthalter der lutherisch gebliebenen Oberpfalz, den simmerner Pfalzgraf Ludwig VI von Wittelsbach (St) (37) bis 15 79 Statthalter der Oberpfalz in Amberg. - In Nabburg kommt es zum Bildersturm, bei dem bis auf eine hölzerne Madonna alles zerstört wird. - Regierungsrat Sebastian Sedlmayer verkauft seine Burg Lichtenegg dem nürnberger Kaufmann Hans von Furtenbach, der das Lehen zu einer Grenzfestung ausbauen muss. - In Nürnberg dürfen nur noch Gastwirte und Pferdhalter Misthaufen vor ihren Häusern aufhäufen. - Die katholischen Herren von Parsberg dulden in Parsberg den evangelischen Pfarrer Wolfgang Störzer haben aber ihren eigenen katholischen Schlossgeistlichen. - Nach pfalzneuburger Kirchenordnung sollen Zaubereidelikte und Hexerei mit dem Tod bestraft werden. Hauptgrund ist: Weil Gott es seinem Volk befohlen hat und ein weiterer Punkt, weil es mit kaiserlichem Recht übereinsimmt. - In Kloster Seligenporten stirbt die letzte Äbtissin. - Im nürnberger Vorort Katzwang sterben 128 Personen an der Pest. - Der nürnberger Renaissancemaler Andreas Herneisen (38) portraitiert Meistersinger Hans Sachs (82). Auf der Rückseite dokumentiert er dessen Verachtung für die Marxbrüder, einer nürnberger bürgerlichen Fechtschule. - Der nürnberger Organist Hans Heyden (40) stellt sein Geigenklavicimbel beim münchner Hofkapellmeister Orlando di Lasso (42) vor. - In Altdorf erhebt Kaiser Maximilian II von Habsburg (St) (49) das seit dem Vorjahr nach Altdorf verlegte protestantische nürnberger Aegidien Gymnasium in eine Akademie, die Akademie Aldorf, was bis 15 80 geheim gehalten wird.

1575 In Nürnberg wird das Unschlittamt (tierisches Fett) errichtet. - In Nürnberg wird das protestantische nürnberger Aegidien Gymnasium nach Altdorf verlegt. - In Nürnberg ziert die Fassade des Wirtshaus Zur Roten Glocke in der Bindergasse Ecke Fünferplatz eine Madonna von Adam Kraft. - Auf Burg Prunn findet der Kanzler der ingolstädter Universität Humanist und herzöglich-bayerischer Geschichtsschreiber vom bayerischen Herzog Albrecht V von Wittelsbach (St) (47) Wiguleus Hund eine Handschrift des Nibelungenliedes, den Prunner Codex. - Nach dem Tod zweier Küchenjungen in der Deutschordens-Burg Ellingen wird Othilie Baumgarten alias Weingarten nach schwerer Folter als Hexe verbrannt. - Die Söhne von Graf Johann Fugger-Kirchberg werden in Ingolstadt vom bei Ulm geborenenen Metzgermeistersohn und ingolstlädter Jesuitenstudenten Martin Brenner (28), dem späteren Ketzerhammer erzogen. - Cathay und China tauchen auf europäischen Seekarten auf. - Der nürnberger Stadtphysikus, Antaom und Vogelkundler Volcher Coiter (41) lässt sich vom calvinischen pfalz-lauterner Pfalzgraf Johann Casimir von Wittelsbach (St) (41) als Militärarzt in einem erfolglosen Feldzug gegen Frankreich rekrutieren und stirbt beim Rückzug. - In Kemnath nimmt das Singen besonders von Zigeunern so überhand, dass sich der Herr von Trautenberg dazu genötigt sieht in seinem Stiftungsbrief für das Spital in Kemanth das Singen zu verbieten. - Der südtiroler Musiker und Komponist Leonhard Lechner (22), ein Schüler des geadelten aus Mons stammenden Musikers Orlando di Lasso (41) tritt in den Kreis der vom nürnberger Patrizier Nikolaus Nützel begründeten ehrbaren musikalischen Versammlung zur privaten Pflege der musikalischen Kunst ein und bringt in Nürnberg seine Kompositionen Motectae Sacrae in einer Sammlung heraus. - In Amberg wird das Vilstor durch einen Waffenhof alias Barbakane verstärkt. - Der bayerische Herzog Wilhelm V von Wittelsbach der Fromme (St) (27) lässt auf der landshuter Burg Trausnitz lebensgroße italienische Renaissancewandmalereien mit einem Hofnarren Pantalone auf einem Esel in der Narrentreppe, die der niederländische Maler Friedrich Sustris entwirft und Alessandro Padovano ausführt, anbringen. - In Neumarkt werden drei Badestuben geführt. Die Badetage Montag und Mittwoch. Die Nachfrage mittwochs ist so stark zurückgegangen und unwirtschaftlich, dass die drei Badestubenbesitzer beim Rat der Stadt Neumarkt beantragen den Betrieb einstellen zu dürfen um Holz zu sparen und die Kosten für die zwei Knechte und Jungen. - Der begeisterte Hexenverfolger, der katholische Jesuitenmönch Johann Christoph von Westerstetten (12) wird Kanoniker des katholischen Stiftes Ellwangen. - Der augsburger Bischof, der jahrelang mit einer Mätresse zusammengelebt hat, Marquard von Berg (47) fordert alle katholischen Geistlichen in seinem Bistum dreimal auf ihre Konkubinen zu verlassen. - Vor der Stadt Nürnberg wird in der Bärenschanzstrasse 48 Bier gebraut. - Der nürnberger Meistersinger Jörg Frölich alias Fröhlich verstößt gegen die Sittlichkeitsvorgaben der Stadt Nürnberg in seinen Theaterstücken wogegen der Rat der Stadt ein Verbot ausspricht und zwei Jahre lang untersucht. Die moralisiernd braven Stücke von Hans Sachs (81) werden als positive Entwicklung gefördert, alles Anstößige unterdrückt. - In Regensburg tritt die Peinliche Gerichtsordnung der Stadt Regensburg in Kraft. Das Untersuchungsverfahren liegt in den Händen von Bürgermeister und Rat. Der Schultheiß und die Schöffen alias Hausgenossen führen den Prozess. - Der in Slowenien geborene deutsche kaiserliche Hofkriegsrat Andreas Eberhard Rauber von Thalberg und Weineck stirbt. Der überaus große Mann trägt als Markenzeichen einen meterlangen Bart. - In Nürnberg tritt der südtiroler Komponist und münchner Sängerknabe Leonhard Lechner (23) nach seinem Übertritt zum lutherischen Glauben der nürnberger Musikalischen Krentzleinsgesellschaft bei und wird deren Hauskomponist. - In Nürnberg erfindet der nürnberger Organist Hans Heyden (39) das Geigenklavicimbel, das lange anhaltende Töne erzeugen kann. - In Regensburg kommt der kölner Erzbischof Salentin von Isenburg (St) (43) in einer vierspännigen Kutsche beim regensburger Patrizier Chrisoph Schiltl im Waaggässchen 1 (20 17 Regensburger Hofbräuhaus) an, wo er auch logiert. - In Altdorf gibt es den Brauereigasthof Zum roten Ross Oberer Markt 5. - In Hohenburg wird Hans Heinrich von Notthafft Wernberg (--) neuer Besitzer von Burg Kirchenödenhart. - In Hemau wird ein Taufbuch später Kirchenbuch angelegt, in dem nicht der Geburtstag eingetragen wird.

1574 In Nürnberg erstellt Cimbrius Erasmus Michaelius (--) sein Buch VI laeti de republica noribergensium alias Die Laeten der Republik Nürnberg, das vom germanischen Stamm der Laeten in Nürnberg berichtet, aber kein Geschichtswerk sondern ein reines Lobgedicht ist. - In Nürnberg werden im Neubau des Sondersiechenhauses 2.540 arme Menschen verköstigt. - Die Pest tritt vereinzelt in der Oberpfalz auf, was dazu führt, dass äußerste Reinlichkeit befohlen wird und Misthaufen vor den Häusern innerhalb einer Woche entfernt werden müssen. - In Nürnberg wird beim Waaghäuslein eine öffentliche Brotwaage aufgehängt, wo man Brot nachwiegen kann. - Der hugenottische nürnberger Drahtziehersohn Georg Fournier (--) flieht aus dem nürnberger Schuldturm nach Roth und beginnt mt der Herstellung von leonischen Waren. - Im ungläubigen ketzerischen Velburg stirbt zum Calvinismus gewechselte Georg Hector Wispeck als letzter seineer Familie seit 15 07, bei einer Pestepidemie, und hinterlässt seiner Erbtochter den Gutsbesitz Krummennaab, die den herzöglich-bayerisch-landshuter Viztum Hans Heinrich Notthafft (--) heiratet. Die Herrschaft Velburg wird von pfalzneuburger Pfalzgraf Philipp Ludwig von Wittelsbach (St) (27) als erledigtes Mannlehen eingezogen, aber von Hans Heinrich Notthafft (--) beansprucht. Verwalter wird Sigmund Raming. - In Velburg vebrennen alle Kirchenbücher und Stadtbücher. - Die heidelberger pfälzischen Kommissare stellen in der Oberpfalz wegen Misserfolgen, zu hoher Kosten, fehlendem Gehorsam und Haßgefühlen ihnen gegenüber, ihre Visitationen ein, obwohl sie glauben, dass es nötig ist den Aberglauben und wildes Wesen abzuschaffen. - Hexenprozess in Oettingen. - In Schwandorf stirbt die Hexe Ventzelschneider. - In Schwandorf stirbt die Hexe Katherina Weber und wird ohne Geleit begraben. - In Schwandorf wohnt bei Johann Fridl ein ingolstädter Zauberer. - In Amberg wird Friedrich IV von Wittelsbach, der Sohn von simmerner Pfalzgraf Ludwig VI von Wittelsbach (St) (35) und Elisabeth von Hessen geboren. - Der calvinische Pfalzgraf von Simmern-Sponheim und pfälzer Kurfürst Friedrich III von Wittelsbach (St) (52) schickt seinen jüngsten Sohn Christoph von Wittelsbach (St) (23) in die Niederlande um die verfolgten Niederländer zu schützen, wobei Christoph von Wittelsbach (St) (23) fällt. - In Velburg besitzt der Bierbrauer und Schweinemetzger Gregor Gloßner (--) das Gasthaus Zum Traubenwirt. - In Velburg stirbt das Geschlecht der Ritter von Wiesbeck aus, wodurch Velburg an Pfalz Neuburg zurückfällt. - In Velburg bricht die Pest aus. - Der spanische Arzt und Sklavenhändler Nicolas Monardes vervollständigt seine Veröffentlichungen über amerikanische Pflanzen u.a. Mais, Ananas, Erdnuss, Coca und Tabak. - In Neuburg an der Donau heiratet der lutherische pfalzneuburger Pfalzgraf und Herzog Philipp Ludwig von Wittelsbach (St) (27) die wunderschöne Herzogstocher Anna von Jülich (22). Die Gäste sind der katholische bayerische Herzog Albrecht von Wittelsbach V (St) (46), seine Söhne, der bayerische Herzog Wilhelm V von Wittelsbach der Fromme (St) (26), und dessen Bruder, der bayerische Herzog Fedinand von Wittelsbach (St) (24), der amberger Statthalter simmerner Pfalzgraf Ludwig VI von Wittelsbach (St) (35), der Cousin des Bräutigams, der lutherischer Pfalzgraf Georg Johannes I von Wittelsbach Veldenz, der Herzog Ludwig von Württemberg, der Landgraf Wilhelm von Hessen und der Markgraf Philipp von Baden. - Der lutherische pfalzneuburger Pfalzgraf und Herzog Philipp Ludwig von Wittelsbach (St) (27) kauft die dem Rat der Stadt Nürnberg verpfändeten Städte Heideck, Hilpoltstein und Allersberg zurück. - Der bayerische Herzog Albrecht V von Wittelsbach (St) (46) erhält von Kaiser Maximilian II von Habsburg (St) (38) die Anwartschaft auf die Grafschaft Ortenburg. - Burg Lichtenegg von Regierungsrat Sebastian Sedlmayer brennt ab und wird nur notdürftig wieder aufgebaut. - Der münchner Maler Hans Donauer der Ältere (53) organisiert das Hochzeitsturnier des lutherischen pfalzneuburger Pfalzgraf und Herzog Philipp Ludwig von Wittelsbach (St) (27) in Neuburg an der Donau. - Der in Amberg geborene reiche Bürgersohn Sebastian Fröschel (74) stirbt als Archidiakon. - Die Kurfürstenwitwe Dorothea von Wittelsbach (St) (54) lässt den Rat der Stadt Neumarkt wegen zu nachlässigen Umgangs mit Pestkranken und Toten, die es um die neumarkter Residenz gibt, durch den Statthalter von Neumarkt simmerner Pfalzgraf Ludwig VI von Wittelsbach (St) (35) zurechtweisen, woraufhin der Rat der Stadt Neumarkt Pestillenzpillen und Schweißlatwerg durch den Apotheker ausgeben lässt. Ein türkisches Mädchen, das durch die Türkenkriege, nach Neumarkt gekommen ist stirbt an der Pest. - In der Stadt Neumarkt wird der Zwang zum Verkauf der Waren auf dem Wochenmarkt nicht mehr eingehalten, wodurch eine Preisbindung umgangen wird. Getreide wird dorthin gebracht, wo die Preise höher sind und dadurch werden auf den neumarkter Wochenmärkten weniger Waren umgesetzt. Der neumarkter Statthalter pfalzneuburger Pfalzgraf Philipp Ludwig von Wittelsbach (St) (27) ermahnt den Rat der Stadt Neumarkt Getreide nicht durch Bierbrauen zu verschwenden, weshalb der Rat der Stadt die Produktionsmengen zurückfährt. Der Bierpreis steigt dadurch und es muß sogar fremdes Bier eingekauft werden. - In Neumarkt wird Anna Mahler wegen Ehebruchs und Prostition angeklagt und verurteilt. Für Männer ist die Anklage Ehebruch tödlich. - In Velburg werden im neu angelegten Kirchenbuch und Taufbuch uneheliche Kinder vom gelehrten protestantischen Pfarrer Johann Schnabel mit aussergewöhnlich sauberer Schrift verkehrt herum eingetragen. - In Ingolstadt verteidigt der ingolstädter Pfarrer Hektor Wegmann seine 95 Thesen über Zauberei. - In Amberg verfaßt der Calvinismusgegner und Arzt Georg Agircola (44) Verhaltenmaßregeln bei der Seuche. - In Straßburg berichtet eine Zeitung alias Flugblatt mit Bild, dass in Augsburg eine Jüdin zwei Schweine geboren hat. Eine Missgeburt wird ausgeschlossen, da nichts Menschliches an den Föten, die nur eine Stunde gelebt hatten, zu erkennen war und so ein Wunder angenommen. - In Nürnberg wird die profanisierte Klosterkirche St Klara für lutherische Predigten genutzt. - In Neumarkt ist Martin Wirsing Bürgermeister. - In Alt Albenreuth bei Mähring werden in 9 Monaten 1.300 Gramm Gold bei 22 Karat gefördert. - Freiherr Johann Andreas von Wolfstein Obersulzbürg kauft von Freiherr Bernhard von Stauff Ehrnfels Ländereien und Güter. - In Velburg wird der letzte Pfleger aus dem Haus Wispeck zu Velburg vom Verwalter Sigmund Raming seit 15 07 abgelöst. - In Velburg bricht ein Großbrand aus. - In Regensburg wird die Bäckerei Hofmann Unter den Schwibbögen gegründet.

1573 Wetter: Das Winterkorn kann nicht ausgebracht werden und die Ernte geht nicht auf. - In Erasbach muss der studierte Jurist und hirschberger Kastner Georg Hofmann für seine drei Jahre zuvor erworbene Hofmark um die Landsassenfreiheit zu erhalten an Pfalzgraf xxx von Wittelsbach (St) (--) 200 Gulden bezahlen. - Die nürnberger Brüder Neumaier gehen mit einer Summe von 250.000 Gulden Bankrott. - In Nürnberg wird von Georg Malebrand und Stephan Quickelberger die erste Seidenfärberei errichtet. - In Nürnberg werden Geistliche gezwungen ein Verzeichnis von 12 Schriften, den späteren Nürnberger Normalbüchern, zu unterzeichnen. - In Niederwehbach wird der spätere bamberger Bürgermeister und 16 28 auf dem Scheiterhaufen als Hexer hingerichtete Johannes Junius, geboren. - Der päpstliche Gesandte Bartolomäus Portia, bezeichnet den regensburger Klerus um den regensburger Bischof David Kölderer von Burgstall als den verkommensten in ganz Deutschland. - In Nürnberg illustriert der geborene Züricher, Zeichner und Kupferstecher Jost Amman (34) das Kriegshandwerksbuch Von Wagenburg und Feldlager, das bedeutendste Werk des kaiserlichen Feldgerichtsschultheiß Leonhardt Fronsperger. - Der wiener Reichshofrat und Gegenreformator Georg Eder erregt zum Missfallen des auf Ausgleich bedachten Kaiser Maximilian II von Habsburg (St) (46) in ganz Europa Aufsehen mit seinem scharfen polemischen Werk Evangelische Inquisition wahrer und falscher Religion. Wider Das gemain unchristliche Claggeschray, Daß schier niemands mehr wissen künde, wie oder was er glauben solle. weshalb Kaiser Maximilian II von Habsburg (St) (46) alle Bücher wieder einsammeln lässt und Eder verbietet jemals wieder religiöse Schriften zu veröffentlichen. - Johann Adam von Wolfstein wird geboren. Seine Vater Johann Andreas von Wolfstein Sulzbürg ist mit Freiherrntochter Johanna Magdalena von Degenberg verheiratet. - Der Rat der Stadt Neumarkt erlaubt Hans Hofmann aus Neuenstadt bei Salzburg in und um Neumarkt wegen erfolgreicher chirurgischer Tätigkeit an zwei Bürgersöhnen als Steinschneider und Bruchschneider zu arbeiten. - Der mit einer Tochter des letzten Ritter von Laaber verheiratete Graf Konrad von Pappenheim verkauft Burg Breitenegg an das pfalzgräflich-wittelsbacher Ministerialengeschlecht von Wildenstein. - In Regensburg wird das Goliathhaus Watmarkt 5 von Melchior Bocksberger mit einem Monumentalgemälde der Szene David gegen Goliath bemalt. - Auf der Donau zwischen Regensburg und Kelheim stirbt der protestantische Graf Anton von Ortenburg (23). - In Neumarkt ist Heer Bürgermeister. - In Bamberg ersetzt der in Hof geborene Scharfrichtersohn Meister Franz Schmidt (18) seinen Vater und erhängt den Dieb Leonhardt Ruß von Geyern. - In Regensburg Hohengebrach baut der klosteremmeramer Abt Blasius Baumgartner sein drei Jahre zuvor erworbenes Gut Hohengebraching in ein Sommerschlösschen um.

1572 In Nürnberg beginnt der Scharfrichter Meister Franz Schmidt (18) mit seinem Dienstantritt ein Tagebuch, in dem er die Verbrechen und deren Bestrafung von 361 Personen mit dem Tode und von 345 Personen mit Leibstrafen, Prügelstrafen mit Ruten, abgeschnitten Ohren, und abgeschlagenen Fingern, bis zu seinem Dienstende 16 17 schildert. Alleine das Berühren eines Scharfrichters bewirkte eine Entehrung mit sozialer Isolation. Der Henker Franz Schmidt (18) wohnt im Henkerturm ist neben der Tätigkeit Scharfrichter für die Städtischen Hurenhäuser und für die Entsorgung von Fäkalien zuständig. Ein Scharfrichter verkauft Teile von Gehängten als Glücksbringer. Die Hand eines Toten soll eine Scheune vor bösen Mächten beschützen. Ein Finger eines Diebes unter der Theke eines Wirtes soll für ein florierendes Geschäft sorgen. - Im Gericht Schneeberg-Treffelstein wird der Landrichter, der der Hexerei angeklagte Frauen unbedingt hinrichten lassen will, belehrt, dass die Geständnisse durch die Folter aus geschöpfter fantasei und aberglauben herrühren. - Der geisteskranke Hans von Leuchtenberg (61) stirbt. - Die Supernovaerscheinung am Nachthimmel, die so hell wie die Venus leuchtet. - Die Kursächsische Kriminalordnung führt die Todesstrafe für Hexerei ein. - In der pariser Bartholomäusnacht erleiden die Protestanten eine schwere Niederlage und Frankreich bleibt katholisch. - Der Führer der lutherischen Stände Kurfürst August von Sachsen (46) erklärt die Calvinisten zu Staatsfeinden und folgt dem radikalen Gnesiolutheranern alias echten Lutheranern. - Die Nachkommen des nürnberger Patriziers Jakob Welser erwerben das Gut Wunderburg von den nürnberger Patriziern Pfinzing. - In Nürnberg geht durch die Eroberung von Anwerpen durch die katholischen habsburger Spaniens der Tuchhandel stark zurück. - In Nürnberg beschreibt der nürnberger Stadtphysikus, Antaom und Vogelkundler Volcher Coiter (38) die weiblichen Genitalien in seinem Buch Externarum et Internarum Principalium Humani Corporis. - Der streng jesuitisch erzogene Sohn des neuen fanatisch gegenreformatorischen Papst Gregor XIII wird Kastellan der Engelsburg. - Der pfalzneuburger Pfalzgraf Philipp Ludwig von Wittelsbach (St) (25) beansprucht nach dem Aussterben der Herren Wiesbeck von Velburg Burg Parsberg und die Herrschaft Parsberg des Ottheinrich von Parsberg und bestellt ihn auf den Landtag von Neuburg, wo dieser Steuern zahlen soll. Ottheinrich von Parsberg (--) weigert sich woraufhin pfalzneuburger Pfalzgraf Philipp Ludwig von Wittelsbach Pfalz Neuburg (St) (25) Burg Parsberg und den Ort Parsberg besetzt. - Der bayerische Herzog Albrecht V von Wittelsbach Bayern (St) (44) führt eine Steuer für einheimisches bayerisches Bier ein. - Der Pfarrhof in Dietkirchen brennt durch Blitzschlag ab. - Der herzöglichpfalzneuburger Landschaftskommissär Kaspar Griebel (25) baut ein Wasserschloss Stockau bei der Stockmühle vor Ingolstadt. - In Nürnberg beschwert sich der Rat der Stadt über die Rammelnächte in den verruchten Spinnstuben alias Rockenstuben, in denen junge Frauen und junge Männer ungezwungen verkehren und Mütter hinter dem Rücken ihrer Ehemänner die Ehen ihrer Töchter anbahnen können. Die Obrigkeit befürchtet einen sittlichen Verfall und warnt die Männer vor Raufereien und Schlägereien um die Frauen. - Die lutherisch geprägte kursächsische Kriminalordnung stellt die bloße vermutete Absicht alias den transzendeten Aspekt von durch Hexerei verursachten Schadenszauber unter Strafe. - In Coburg zieht der Waise, sachsencoburger Prinz Johann Casimir von Wettin (St) (08) in die Ehrenburg ein. - In Langenzenn wird Margaretha Träger als Hexe hingerichtet. - In Raitenbuch bei Hohenfels verkauft die Witwe Katharina von Parsberg (--) die Burg Raitenbucb an den kurpfälzer Rat Wolf Haller (--), weshalb der pfalzneuburger Pfalzgraf Philipp Ludwig von Wittelsbach Pfalz Neuburg (St) (25) die Chance sieht, sie zu beanspruchen und einen erfolglosen Streit beginnt. - In Nürnberg werden die Goldschmiedemeister in der Goldschmiedeordnung verpflichtet ihren Namen und ihr Zeichen auf zwei kleine schmale Kupferplättchen, die Nadeln genannt werden, anzubringen um die bisher benutzten Bleiplättchen abzulösen. - In Freystadt gründet der hugenottische nürnberger Drahtzieher Georg Fournier (--) eine Drahtzieherei, die leonische Waren herstellt.

1571 Wetter: Der Winter ist sehr kalt, dass Menschen und Vieh erfrieren. - Pestepidemie in Tübingen mit etwa 1.000 Toten. - In Nürnberg werden der sebalder Kaplan Adam Birkhamer und der egidier Kaplan Heinrich Firn wegen Irrlehren von ihren Diensten entlassen. - Im schweizer Zug sollen mit Blut gefüllt Birnen an den Bäumen wachsen und Blut vom Himmel regnen. - In Nürnberg werden erste Verbrecher zum Dienst auf Galeeren geschickt. - In Nürnberg brennt das Lazaret an der Weidenmühle ab. - Der nürnberger Patrizier und Vorderster Losunger der Stadt Nürnberg Andreas Imhoff wird Reichsschultheiß der Stadt Nürnberg. - In Weiden wird Jorg Ringhendlein Schatzgraben,Wahrsagen und Notzucht vorgeworfen. - Kloster Waldsassen wird evangelisches kurpfälzisches Pflegamt und das Stiftsland kommt an die Kurpfalz. - In Nürnberg beschließt der Rat der Stadt Nürnberger das nürnberger Aegidiengymnasium nach Altdorf zu verlegen. In Altdorf wird für das Gymnasium Altdorf alias Altdorfina der Grundstein für das durch Spenden des wohlhabenden nürnberger Patrizieres xxx Fürer finanzierte Kollegiengebäude gelegt. Die Spender erhalten dafür ein Wohnrecht für ihre studierenden Söhne. - Die Priorin des katholischen Kloster Marienburg kehrt mit einer Laienschwester aus ihrem eichstätter Exil nach Kloster Marienstein zurück. - In Neumarkt wird nach einer Reihe von Diebstählen und Raubzügen eine Räuberbande festgenommen. - In Oberbuchfeld verkauft Linhard Thanner (--) das Gasthaus Oberbuchfelder Taverne an den neumarkter Bürger und Rat Hans Roßkopf (--). - In Amberg verfaßt der Calvinismusgegner und Arzt Georg Agircola (41) eine Schulordnung und Verhaltenmaßregeln für die Seuche. - In Amberg besteht der amberger Magistrat aus den Bürgermeistern Leonhard Graf, Leonhard Grutz Georg Erring, Johann Grötsch, Christoff Koll, den inneren Ratsmitgliedern Bartels Puechner, Paulus Weigl, Hans Jakob, Georg Schweng, Balthasar Steinhauser und Gabriel Plech. Dazu kommen 8 Urteiler und die 24 Herren des äußeren Rates u.a. der Hammerschmied Ulrich Gleich, der Platner Sebastian STößl, der Sider Wolf Becker, der Lederer Georg Weber, der Blechzinnmeister Sebatian Praytenhard, der Tuchmacher Hans Zeydler, der Schneider Wolfgang Heltmann, der Glaser Balthasar Böll, der Tuchscherer Jakob Flaschner, der Schuster Jobst Wagner, der Fischer Hans Hurter, der Glaser Baltin Kuttner, der Bäcker Konrad Weigl, der Lederer Leonharad Rudner und der Blechschmidmeister Leonhard Hupfer. - In Regensburg überquert ein venzianischer Jude ohne Geleit alias ohne zu bezahlen die Steinerne Brücke und wird dafür an den Pranger gestellt und mit der Peitsche verprügelt. - Parsberg wird durch einen Großbrand fast völlig zerstört. - In Amberg stirbt der Hofmeister und kurpfälzer Rat Hans Schott von Schottenstein Stockenfels Fischbach. - In Regensburg wird das Gasthaus Zum Pfau Pfauengasse 6 eröffnet. - In Nürnberg regelt die Botenordnung, die die Briefpost regelt, nur die Höhe der Bürgschaft, die der vereidigte städtische Bote für die Briefe hinterlegen muss, die Verschwiegenheit, die Versorgung der Witwe im Unglücksfall, die den Botendienst erbt, und die Haftstrafen und die Länge der Berufsverbote bei Verzug. Der Lohn ist verhandelbar.  - In Altdorf beginnt der nürnberger Magistrat mit dem Neubau des protestantische nürnberger Aegidien Gymnasium um es dorthin zu verlegen. - Etwa auf halber Strecke der Strasse Sulzbach~Auerbach beginnt auf der Burg Steinling, die ein Lehen des im Vorjahr neuen neubursulzbacher Herzog Philipp Ludwig von Wittelsbach Neuburg Sulzbach (St) (24) ist, mit dem Testament von Johann von Steiling (--) alias Johann Steinlinger ein Familiendrama mit politischen Dimensionen, denn die kurpfälzer Regierung des Statthalters der Oberpfalz in Amberg und simmerner Pfalzgraf Ludwig VI von Wittelsbach (St) (32) beansprucht ebenfalls die Landeshoheit über die Burg.

1570 Der neue neuburg-sulzbacher Herzog Philipp Ludwig von Wittelsbach Neuburg Sulzbach (St) (23), besucht mit dem Statthalter der Oberpfalz in Amberg und simmerner Pfalzgraf Ludwig VI von Wittelsbach (St) (31) die Stadt Sulzbach. - In Erasbach kauft sich der studierte Jurist Georg Hofmann (--), der auch hirschberger Kastner ist, die Hofmark Erasbach. - In Amberg lehnt die Regierung exemplarisch die Durchführung eines Hexenprozesses ab. - In Nürnberg wird Kaiser Maximilian II von Habsburg (St) (43) feierlich empfangen. - In Nürnberg wird ein neues Waschhaus auf der Insel Schütt an der Pegnitz gebaut. - In Nürnberg bietet die Herberge Zum Roten Ross alias Rotes Ross am Weinmarkt 12a, 14 und 16, Platz für 24 Personen und 50 Pferde. - Die durch das Aussterben der Ritterfamilie Fraunberg von Haag auf Burg Prunn bei Riedenburg an den bayerischen Herzog zurückgefallene Burg Prunn bei Riedenburg wird an Karl Köckh von Mauerstetten und Bodenmais verkauf. - In Eichstätt spendet der eichstätter Fürstbischof Martin von Schaumberg dem Dom sechs Messgewänder mit seinem Wappen. - Der in Gunzenhausen geborene ingolstädter Professor für Medizin Johann Agricola (74), der das erste pharmazeutische Synonymwörterbuch erstellt hat, stirbt in Ingolstadt. In seinen Aufzeichnungen befinden sich u.a. Beschreibung und Anwendung von menschlichem Fett als Medizin. - In einer Doppelhochzeit heiratet die Kaisertochter Elisabeth von Habsburg (St) (26) den französischen König, den sie ungeniert in ihrer Verliebtheit sehr zur Belustigung der Menschen in aller Öffentlichkeit küsst. - Der Pfalzgraf von Simmern-Sponheim und pfälzer Kurfürst Friedrich III von Wittelsbach (St) (52) verheiratet auf dem speyerer Reichstag, praktisch dem Gegenreichstag der vereinigten Evangelischen seinen calvinischen Sohn Johann Casimir von Wittelsbach (St) (28) mit der lutherischen Elisabeth von Sachsen und provoziert damit die Katholiken in Deutschland. Johann Casimir von Wittelsbach (St) (28) versucht mit unedler Härte seine lutherische Ehefrau, die sächsische Kurfürstentochter Elisabeth von Sachsen (28) zum Calvinismus zu zwingen. - Der vom nürnberger Holzschnitzer und Drucker Johannes Petreius in Nürnberg durch den Druck seiner Werke berühmt gemachte mailänder Arzt, Mathematiker, Astrologe und Architekt Girolamo Cadano (69) wird in Bologna von der Inquisition verhaftet und kommt durch Vermittlung seiner päpstlichen Kardinalsfreunde nach drei Monaten wieder frei. - In Nürnberg sind sechs Faustgeschichten von Christoph Roßhirt mit fünf kolorierten Holzschnitten in Umlauf. - Nach dem Tod von Wolf Christoph von Trautenberg wird sein Bruder Heinrich von Trautenberg in Prag alleine mit dem böhmischen Außenlehen Burg und Herrschaft Reuth belehnt.  - Papst Pius V regelt mit der Einführung der Tridentinischen Messe für immer die Liturgie der Heiligen Messe im Römischen Ritus um sie vor Missbräuchen zu schützen und protestantische Einflüsse fernzuhalten. - Der pfalzneuburger Pfalzgraf und Herzog Philipp Ludwig von Wittelsbach (St) (23) lässt sich in Begleitung des Grafen von Falkenstein als Vormund seines Bruders Otto Heinrich II von Wittelsbach, Ottheinrich II (St) (14) von der Stadt Sulzbach im großen Rathaussaal huldigen. - In Nürnberg darf der Spielleiter der nürnberger Meistersinger Michel Vogel mit seinen Kollegen im Rathaussaal die Komödie von der Zerstörung Trojas aufführen. - In Nürnberg sind die Stadtknechte alias Polizei als ehrlose Hetzknechte des Henkers verschrieen. - Die verwitwete lutherische ehemalige pfälzer Kurfürstin Dorothea von Wittelsbach (St) (50) reist nach Nürnberg und wohnt bei Endres Imhof im Egydienhof. Sie trifft Kaiser Maximilian II von Habsburg (St) (43). Sie holt sich den laufer Hammerwerksbesitzersohn, Arzt, Mathematiker und Sammler Dr med Melchior von Ayrer (50) zum Leibarzt. - Der aus Würzburg stammende und als Dichterkönig ausgezeichnete Mediziner Johann Hag wird Stadtarzt in Neumarkt. - Der aus Nürnberg stammende neumarkter Worster erhält neben 52 Gulden, Korn, Holz, freie Wohnung und 16 Schilling für Papier wird Stadtschreiber mit einem Monopol auf Bittgesuche. - In Italien gibt es Radschlosspistolen mit drei Radschlössern. - Der Calvinismusgegner und Arzt Georg Agircola (40) darf seinen Doktor der Medizin machen und wird Stadtphyikus in Amberg. - In Nürnberg geht der spätere Physiker Wolfgang II Waldung in die Schule des Heiliggeistspitals. - In Neumarkt sind Georg Maier und Kauffmann Bürgermeister und der Notar Magister Worster wird bis 16 04 Stadtschreiber. - In Prag wird die Bruderschaft der Federfechter, eine Bezeichnung für ein Rapier, gegründet, die am Veitstag ihre Meisterprüfungen ablegen. - In Altötting wiederbelbt Canisius die Wallfahrt durch eine drei Tage dauernden erfolgreiche Teufelsaustreibung mit Gebeten und Beschwörungen an der besessenen Anna Bernhauser (17), Dienstmagd von Markus und Sybilla Fugger. - In Amberg erwirtschaftet die städtische Gemeine Gesellschaft im Bergbau 20.832 rheinische Gulden Umsatz. Verkaufsfilialen sind in Regensburg, Amberg und Kelheim. Der größte Abnehmer ist die freie Reichsstadt Ulm. - In Neumarkt kommt eine Chronica der Stadt Neumarkt heraus. - In Regensburg Hohengebrach verkauft der bayerische Herzog Albrecht V von Wittelsbach (St) (43) sein Gut Hohengebraching an den klosteremmeramer Abt Blasius Baumgartner. - In Nürnberg beherrschen die Fuhrleute die Beförderung von Waren, wobei die Fahrt von Nürnberg nach Braunschweig 16 Taler pro 100 kg kostet. Nach Hamburg betragen die Kosten 40 Taler. Die Fuhrleute nehmen auch bewaffnete Ordniari-Boten alias Briefboten oder Geldbote mit, wobei jeder Brief eingetragen wird. - In Regensburg isst im Evangelischen Bruderhaus jeder Bewohner 155 kg Fleisch pro Jahr (2024) 60 kg, wobei 150.000 bis 200.000 ungarische Ochsen nach Westen getrieben werden. - In Erasbach lebt der hirschberger Kastner Georg Hofmann alias Hans Thannhauser auf seiner Burg Erasbach.

1569 Wetter: Nach heißem Juni folgt ein nasser Spätsommer und Herbst, der in ganz Mitteleuropa die Ernte zerstört und im Winter in Nord-Italien zu Hungersnot führt. Die Getreidepreise steigen um 500 %. - Eine epidemische Schweinekrankheit grassiert in der Stadt Neumarkt. Die neumarkter Bäcker, die dazu verflichtet sich Schweine zu halten müssen ihre Schweine im Stall halten und dürfen sie nicht mit den Schweinehirten in den Wald schicken. - In Nürnberg wird vom aus der Gegend von Lyon stammenden Anthoni Fournier eine Werkstatt für Lyonische Waren gegründet. - Der pfalz-zweibrückender und neuburgerer Pfalzgraf und Herzog Wolfgang II von Wittelsbach (St) (40) unterstützt auch mit Kriegsgerät aus seiner Stadt Sulzbach die Hugenotten in Frankreich und stirbt bei Nexon an einem Fieber. - In Nürnberg werden den neuangekommenen englischen Tuchfärbern und niederländischen Tuchherstellern kostenlos Häuser gestellt und erbaut. - Im bayreuthischen Amt Creussen kommt es zu einem wichtigen Hexenprozess, bei dem sich der Markgraf für eine milde Kirchenbuße entscheidet. - Nach dem Tod seines Vaters des neuburger Pfalzgraf Wolfgang von Wittelsbach Pfalz Zweibrücken (St) (43) verheiratet mit Anna von Hessen (St) (43) wird sein ältester Sohn Philipp Ludwig von Wittelsbach (St) (22), Herzog von Pfalz- Neuburg-Sulzbach bis die anderen Söhne volljährig sind. Otto Heinrich II von Wittelsbach Ottheinrich II (St) (13) erhält die Stadt Sulzbach, das Landgericht Sulzbach und die Stadt Hilpoltstein und Friedrich von Wittelsbach (St) (12) Vohenstrauß, Floß, Parkstein und Weiden. - Der hahnbacher Andreas Raselius, der spätere Renaissance-Komponist, zieht mit seiner Mutter nach Amberg. - Die nach Brüssel gezogene regensburger Gürtlermeistertochter Barbara Plumberger alias Barbara Blomberg alias Schöne Barbara (43), deren uneheliches Kind Don Juan de Austria (22) des 15 58 verstorbenen Kaiser Karl V von Habsburg (St) wird Witwe und soll für einen großzügigen Unterhalt für ihre Kinder ins Kloster, was sie vehement ablehnt. - Auf Druck der Jesuiten muss der überzeugte protestantische ingolstädter Universitätsprofessor, Mediziner und Kartograph Philipp Apian (38) Ingolstadt verlassen. - Der in Amberg in den Diensten des brustleidenden simmerner Pfalzgraf und neuem Statthalter der Oberpfalz Ludwig VI von Wittelsbach (St) (43) stehende niederländische Arzt, Anatom und Vogelkundler Volcher Coiter (40) wird in Nürnberg Stadtphysikus und Anatom. - Papst Pius V droht allen Juden mit der Exekution falls sie nicht die katholischen Gebiete verlassen. - In Nürnberg wird die Artischocke angebaut. - In Nürnberg fällt der Schaupieler und Meistersinger Jörg Frölich wegen ständiger Verstöße gegen das Pressegesetz in Ungnade. - Die nürnberger Stadtknechte alias Polizei sind gefürchtet und werden auch bekämpft, da sie darauf aus sind Waffen abzunehemn, die sie dann behalten dürfen. Das Handwerk verweigert die Annahme von Stadtknechtskindern als Lehrlinge und junge Handwerksburschen suchen den offenen Konflikt mit den Stadtknechten. Es gibt nur 23 Schützen in der Stadt. - In Neumarkt verfasst der Schulmeister Schibel eine Schulordnung. - In Nürnberg ist in der Neutorstrasse das Gasthaus Zum goldenen Stern. - Hans Ludwig von Schaumburg ist Burggraf auf der Ganerbenburg Rothenberg. - In Nürnberg ist Paulus Pfinzing kaiserlicher Rat und geheimer Sekretär. - In Nürnberg übernimmt der venezianer Großkaufmann Bartholomäus Viatis (31) mit der Heirat der nürnberger Gewandschneiderwitwe Scheffer und der Erteilung eines kaiserliches Wappens das Viatishaus Königstrasse 2 an der Barfüßerbrücke. - In Regensburg Köfering erhält Graf xxx von Lerchenfeld (--) das Wasserschloß Köfering. - In Parsberg Herrnried erhält der katholische bischöflichregensburger Rat und Lehensprobst Polay Probst (--) Schloss Herrnried als Leibgeding, wonach es mit dem lutherischen Herzog Philipp Ludwig von Wittelsbach Pfalz Neuburg Sulzbach (St) (22)  von  Auseinandersetzungen gibt.

1568 Wetter: Unnatürliche Himmelzeichen. - In Nürnberg wird die erste Biersteuererhöhung durchgesetzt. - In Nürnberg wird das Alte Tuchhaus abgerissen. - In Nrnberg beginnt der Handeslsvorstand der nürnberger Börse im Haus Ecke Hauptmarkt 25/Waaggasse alias Herrenmarkt gegenüber dem Rathaus Beratungen abzuhalten. - Der geisteskranke spanische Infant Don Carlos von Habsburg (St) (23) wird wegen Hochverrats verhaftet, behauptet nicht verrückt zu sein und bezweifelt die Schuld seines Vaters, der seine Cousine geheiratet hatte, an seiner Krankheit. Der geisteskranke spanische Infant Don Carlos von Habsburg (23) versucht sich umzubringen indem er einen Diamantring verschluckt. Der geisteskranke spanische Infant Don Carlos von Habsburg (23) stirbt während er auf seinen Prozess wartet in Madrid, bei einen vermuteten Mordanschlag mit Gift seines Vaters, der ihm ein letztes versöhnliches Zusammentreffen verweigert. - Der Rat der Stadt Nürnberg verbietet in seiner Kleiderordnung das Tragen von goldenem und silbernen Textilien, von Samt, Atlas, Damast und Seide, außer Samatin. Die alten Geschlechter der Stadt dürfen nicht mehr als drei Ellen Samt oder Seide, die Kaufleute und Mitglieder des Großen Rates nicht mehr als zwei und die Diener des Rates, wie Gerichtsschreiber und Kanzlisten dürfen nicht mehr als eine Elle Samt oder Seide tragen. Allgemein dürfen Männer keine aufgeblasenen und aufgefüllten Hosengesäße aus Samt und Seide, Schuhe aus Samt und Seide und vergoldete Kreuze und Knöpfe an Waffen tragen. Das tragen von Kleidern und Hosen, deren Wert 4 Gulden übersteigt ist verboten. Nur noch Alte Herren dürfen Goldene Ketten tragen. Der Wert der Kette darf aber 100 Gulden nicht übersteigen. Schlitten zu vergolden ist verboten. Lange Pluderhosen sind verboten. Frauen und Jungfrauen dürfen keine Kleider aus Goldfasern, keine Samtkleider und auch keine Kleidung aus Atlasstoff, Damaststoff oder aus Seidenstoff tragen. Einzig Samatin ist zu tragen erlaubt. Frauen und Jungfrauen ist das Tragen von Stickereien mit Goldschmuck, Silberschmuck und Perlenschmuck verboten. Frauen dürfen keine Marderpelze tragen. Perlenhaarbänder im Wert von mehr als 20 Gulden sind verboten. Goldene Gürtel über 25 Gulden sind Frauen verboten zu tragen. - In Kallmünz findet ein Hexenprozess statt. - In Burglengenfeld führen der burglengenfelder Richter Mathes Altmann, und der amberger Landrichter Roches von Seckendorff einen Hexenprozess gegen den hochdorfer Schäfer Georg Pauls. - Der ehemalige Student der Universität Ingolstadt und ingolstädter Pfarrer Martin Eisengrein (33) wird Hofprediger von Kaiser Maximilian II von Habsburg (St) (41). - In Nürnberg stirbt der Astronom Wolfgang Fugger (--) in seinem Haus in der Judengasse. - An der ingolstädter Universität herrscht Angst vor jedem unüberlegten Wort. Die Studienzahlen sind um 80 gesunken. Eine päpstliche Bulle bestimmt, dass an der Universität Ingolstadt alle Professoren und Dozenten das katholische Glaubensbekenntnis ablegen und beschwören müssen. Die ingolstädter Universitätslehrer Tradel, Pröbstl und Philipp Apian weigern sich und müssen Ingolstadt verlassen. Der bayerische Herzog Albrecht V von Wittelsbach (St) (40) erwirbt von Philipp Apian ein Prachtexemplar seines Atlas für 200 Gulden. Die bayerischen Landsleute sind von den übrigen deutschen Landen isoliert und betrachten diese als fremdes Land. Das entfremdete Herzogtum Bayern wird verspottet. - Der bayerische Herzog Albrecht V von Wittelsbach (St) (40) lässt sich sechs kunstvolle ornamental und grotesk Brustpanzer für 1.325 Gulden vom landshuter Hofplattner Franz Großschedel schlagen. Einen davon trägt Wilhelm V bei seiner Hochzeit mit der Kaisertochter Renata von Lothringen. - In Pyrbaum wird ein neues Amtsgebäude, das spätere Rathaus erbaut. - In Nürnberg begründet der nürnberger Patrizier Nikolaus Nützel eine ehrbare musikalische Versammlung zur privaten Pflege der musikalischen Kunst. - Die Stadt Neumarkt streitet mit der Herrschaft Pilsach um die Fischereirechte in der Pilsach. - In Neumarkt erhalten die Schützen der Schützengesellschaft an ihrem Treffpunkt Schießhütte eine neue Ordnung. - Die neumarkter Hutmacher verlangen, das fremde Hutmacher, die seidene Hüte verkaufen, auf den neumarkter Märkten nicht zugelassen werden, weshalb der Rat der Stadt Neumarkt in Nürnberg und anderen Orten verkünden lässt, dass fremde Hutmacher in Neumarkt nicht erwünscht seien. - In Nürnberg wird die Musikalische Krentzleinsgesellschaft gegründet. - In Neumarkt ist Kauffmann Bürgermeister. - In Nürnberg beschreibt Hans Sachs (74) Alle Stände auff Erden: Der Papst ist geistiger Regent und für den Religionseinigkeit zuständig, ein Cardinal ist sein weiser Beamter und Nachrücker, die Pfaffen, vom Bischof erwählt, lehren die Untertanen im Sinne des Apostel Paulus, der Mönch, dessen Aufgabe Fasten, Wachen und Beten ist, hat nichts mehr viel Geistliches, die vielen Jakobsbrüder sind faule herumwandernde Sänger und Bettler, der Kaiser ist der Beschützer und Erhalter des Römischen Reiches, der die Ungerechtigkeit bekämpft und dadurch wie Julius Cäsar Ruhm und Ehre erlangt. der König, die römisch königliche Maiestät, bestraft die Ungehorsamen im Land und die Türkentyrannen, ein löblicher ehrenhafter Fürst ist, wer seinen Untertanen Gutes tut, ihnen ein guter Landesvater ist, die Strassen sauber hält und Mörder und Räuber vertilgt, der Gentelon alias Gentleman ist ein gwaltig reicher herrlicher Mann, zu dem jeder auffsieht und der hofft zum Herzog erhoben zu werden, der Doctor ist ein Arzneikünstler, der die Krankheit im Harn sehen kann und durch Syrup oder Recept, das die Krankheit gar nicht mag, den Mensch wieder gesund machen kann, der Apotheker macht nach des Arztes Rat und nach der Besichtigung des Brunnens Purgasen alias Abführmittel, Elixiere, Labungen um kranke Schwache zu stärken aber auch lieblich schmeckende Matery und Zucker mit Würzen, der Astronomus erkennt zukünftige Finsternis, Kriegsgefahr, Krankheit und Teuerung an Sonne, Mond und Gestirn nach einem ihrer ersten, dem keltischen Wahrsager Miled alias Milesius, der Prokurator ist ein Stellvertreter oder Helfer, der Balbierer alias Barbier macht Salben, richtet Brüche ein, behandelt Syphilis, sticht den Star, löscht den Brand, bricht Zähne aus und macht den Aderlaß, der Zanbrecher alias Zahnbrecher zieht Zähne, hilft bei den Wehen, hat Petrolium, Wurmsamen, Theriak, Mückenmittel, Flohsalen, Läusesalben und Pulver gegen Ratten und Mäuse, und der Jude ist ein Pfandleiher, der durch sein häufiges Auftreten viele Menschen zu Sittenverfall, Feiern, Freien und Saufen verdirbt. - Auf Burg Ehrenfels muss Johann Bernhard von Stauff Ehrenfels (--) wegen hoher Schulden die Reichsherrschaft Ehrenfels an den pfalzneuburger Herzog Wolfgang II von Wittelsbach (St) (42) verkaufen. - In Langenzenn wird Margaretha Bader als Hexe hingerichtet. - Der pfalzneuburger Herzog Wolfgang II von Wittelsbach (St) (42) kauft Beratzhausen. - Auf der bayerischen Landtafel von Philipp Apian hat neben dem Kloster Seligporten die schlossähnliche Anlage Burg Pyrbaum einen mächtigen Bergfried, ist mit einem hohen Walmdach gedeckt, hat vier flankierende Rundtürme, hat eine Kirche und wird über einen langen Steg über den vorgelagerten Weiher betreten.

1567 Wetter: Unnatürliche Himmelzeichen. - Die Stadt Gräfenberg brennt bei einem großen Stadtbrand nieder und vernichtet alle Häuser innerhalb der Stadtmauern. - Der tolerante gefürstete Landgraf Ludwig Heinrich, der beide Konfessionen duldete, stirbt. Sein Sohn ist erst vier Jahre alt. - Bei einer Reise findet der Kanzler der ingolstädter Universität Humanist und herzöglich-bayerischer Geschichtsschreiber des bayerischen Herzog Albrecht V von Wittelsbach (St) (39) und ehemaliger Rektor der Universität Ingolstadt Wiguleus Hund auf Burg Prunn eine Handschrift des Nibelungenliedes, den Prunner Codex. Wiguleus Hund ist Schwager des regensburger Bischof Veit von Fraunberg. Der regensburger Bischof Veit von Fraunberg. Das Rittergeschlecht der Fraunberger auf Burg Prunn bei Riedenburg stirbt mit Graf Ladislaus von Fraunberg zu Haag aus. Die Religionsfreiheit in der Grafschaft Fraunberg wird rückgängig gemacht. - Der ehemalige ingolstädter Student und neue regensburger Bischof David Kölderer von Burgstall wartet wegen Gerüchten einer Beziehung zu einer Nonne, bis 15 69 auf eine päpstliche Bestätigung im Amt. - Der Pfalzgraf von Simmern-Sponheim und pfälzer Kurfürst Friedrich III von Wittelsbach (St) (52) führt den Calvinismus der Reformierten offiziell in Amberg ein. Im Gegensatz zum Calvinismus, bei dem Widerstand gegen einen zum Tyrannen entarteten Herrscher erlaubt ist, um unrechtmäßige Gewalt abzuwehren, wird im Luthertum das Widerstandsrecht in ganz engen Grenzen gehalten. Die Kurpfalz unterhält eine Politik der Opposition gegen die Habsburger innerhalb des Heiligen Römischen Reiches Deutscher Nation und unterstützt die calvinischen Glaubensbrüder gegen die jeweilige tyrannische Obrigkeit im Ausland. Der Pfalzgraf von Simmern-Sponheim und pfälzer Kurfürst Friedrich III von Wittelsbach (St) (52) schickt zur Unterstützung der Hugenotten seinen Sohn Johann Casimir von Wittelsbach (St) (24) nach Frankreich, der aber erst nach einer Friedensschließung ankommt. - In Nürnberg werden Flugblätter verteilt, auf denen die Hexenverfolgung angeheizt wird, indem sie Hostienschändung durch Hexen mit dem Teufel darstellen. - Erstes kurpfälzer Gesangbuch. - Der Herzog von Alba, Fenando Alvarez de Toledo y Pimentel (60) beginnt als Statthalter der Niederlande ein Schreckensregiment über die aufständische Bevölkerung. - In Kloster Walderbach bei Cham werden auf Befehl von Pfalzgraf von Simmern-Sponheim und pfälzer Kurfürst Friedrich III von Wittelsbach (St) (52) die Bilder abgehängt. - In Kloster Michelfeld werden auf Befehl von Pfalzgraf von Simmern-Sponheim und pfälzer Kurfürst Friedrich III von Wittelsbach (St) (52) die Bilder abgehängt und zahlreiche Kunstwerke in der Klosterkirche zerstört. - Der Besitzer von Burg Wellheim Graf Sebastian von Helfenstein kehrt zum Katholizismus zurück. Sein Bruder Graf Ulrich von Helfenstein kehrt unter dem Einfluß seiner Frau Katharina von Montfort-Tettnang zum Katholizismus zurück. - Mit der Einführung der Muskete in Spanien können Musketiere bei einem Gewicht von 10 Kilogramm Geschosse mit 60 Gramm Harnische durchschießen. - Zaubereigesetzgebung in der lutherischen Kurpfalz. - In Nürnberg weigern sich die Handwerker der Stadt, die den Bauhof alias Peunt bewirtschaften arbeitslose Stadtknechte und Schützen, die sie offen verachten, als Tagelöhner zu beschäftigen. Die Söhne von Schützen finden keine Ausbildungsstellen und müssen bis zu 50 Meilen um Nürnberg herum nach einer Lehrstelle suchen. - Die Schriften Calvins führen auf der Synode von Verteuil zur Aufhebung des Zinsverbotes und berechtigen Zinsen bis zu einer bestimmten Höhe. - Die beiden Söhne Graf Christian von Hohenlohe-Bartenstein und Graf Ludwig Gustav von Hohenlohe Schillingsfürst zerstreiten sich mit ihrem evangelischen Vater Graf Georg Friedrich von Hohenlohe II-Waldenburg-Schillingsfürst, und kehren zum katholischen Glauben zurück. - In Würzburg übernehmen die Jesuiten die Partikularschule alias Gymnasium. - In Neumarkt sind Georg Maier und Kauffmann Bürgermeister. - Spanische Musketiere tragen bis zu 180 cm hohe und 8 kg schwere Waffen mit langen Kolben mit ausgeprägtem Hals für die Schusshand und einer Backe zum Anlegen an die Wange mit Vorderschaft auf einer Stützgabel mit ungefähr 2 cm Kaliber. Ein Pfund Blei reicht nur für zehn Kugeln, die nur auf 50 m genau schießen, dann aber jeden Harnisch und jedes gepanzerte Pferd stark zerdellen. - Um sich von den höfischen italienischen Fechtern von Caterina de Medici (St) (48) am Pariser Hof abzugrenzen, gründen die französischen Fechtmeister eine eigene Fecht-Akademie. - In Regensburg wird die Löwenapotheke Obere Bachgasse 2 gegründet. - In Regensburg wird die Metzgerei Wagner Fischmarkt 9 gegründet. - In Nürnberg Röthenbach wird nach 15 jährigem Wiederaufbau auch die letzte 5 jährige Erweiterung von Herrensitz Fürerschloss Haimendorf Am Wasserschloss 4 (20 21) beendet, weil der Administrator der Familienstiftung und nürnberger Patrizier Carl Fürer (--) und sein berittener Knecht auf dem Weg nach Haimendorf an der Straße von Schwaig nach Diepersdorf von Räubern erschlagen wird. Sein blutverschmiertes Pferd lief mitsamt dem Geld in den Satteltaschen allein nach Hause. - In Nürnberg bringt der Goldschmied und Grafiker  Johannes Lencker (34), der seit sieben Jahren Meister und seit sechs Jahren Bürger ist, sein Werk Perspectiva Literaria heraus. - In Beratzhausen Haderlsdorf wird die Herrschaft Ehrenfels mit der Burg Ehrenfels an den pfalz-zweibrückender und neuburger Pfalzgraf und Herzog Wolfgang II von Wittelsbach (St) (41) verkauft. - In Freystadt hat das Dorf Burggriesbach um die Burg Burggriesbach zwei Vierer als Vorsteher der bäuerlichen Dörfler unter denen es zwei Müller, einen Schmied und einen unehrlichen Abdecker, der in seinem Fallhaus wohnt, und ein Badehaus gibt.

1566 Wetter: Unnatürliche Himmelzeichen. - Der pfalz-zweibrückender und neuburger Pfalzgraf und Herzog Wolfgang II von Wittelsbach (St) (40) nimmt als kaiserlicher Kavallerie-Offizier im 86.000 Mann starken Heer am Türkenkrieg teil. Der folgende Frieden hält bis 15 91. - Mehrere lutherische Herzöge klagen Pfalzgraf von Simmern Sponheim und pfälzer Kurfürst Friedrich III von Wittelsbach (St) (51) für seine kirchlichen Änderungen bei Kaiser Maximilian II von Habsburg (St) (39) an und wegen einer Mehrheit der Fürsten gegen seinen Ausschluss scheitert eine Androhung der Reichsacht durch Kaiser Maximilian II von Habsburg (St) (39). Der Heidelberger Katechismus erfährt eine schnelle und weite Verbreitung. - Im Franziskanerkloster Amberg ist das so genannte Pädagogium als höhere Schule, Augsburger Konfession untergebracht. - Der bayerische Herzog Albrecht V von Wittelsbach (St) (38) erhält von Kaiser Maximilian II von Habsburg (St) (38) ebenfalls eine Anwartschaft auf die wolfsteiner Herrschaften Obersulzbürg, Untersulzbürg, Pyrbaum, Mühlhausen und Biberbach. - Der niederländische Arzt, Anatom und Vogelkundler Volcher Coiter tritt in Amberg in die Dienste des brustleidenden simmerner Pfalzgraf und neuem Statthalter der Oberpfalz Ludwig VI von Wittelsbach (St) (40). - Papst Pius V verbietet alle Messen, die in der Nacht abgehalten werden wie z.B. die Osternacht. - Der bayerische Herzog Albrecht V von Wittelsbach (St) (38) zensiert u.a alle Schriften der lutherischen Propagandisten die von Hosenteufeln,Spielteufeln, Hausteufeln, Tanzteufeln und Saufteufeln. Der lutherische Propagandist Jokok Hocker von Osnabrück verurteilt, obwohl er vor dem Teufel warnt, vor Hexenflügen und Werwolfgeschichten als Täuschung und Betrug. Alle erlaubten religiösen Bücher werden in einem Katalog aufgelistet. Kaiser Maximilian II von Habsburg (St) (39) bestätigt der Stadt Amberg ihre Rechte und Freiheiten. - Der Besuch einer der beiden Badestuben in der Stadt Neumarkt kostet 5 Heller. Der Rat der Stadt Neumarkt versucht vergeblich die Gebühr auf mehr als das Doppelte zu erhöhen. - Kaiser Maximilian II von Habsburg (St) (39) lässt erfolgreich auf dem Reichstag den Silbertaler mit 29,3 Gramm 889er Silber als allgemeine Währungsmünze im HRR einführen. - Die neumarkter Gerber, Schuster, Kürschner und Messerschmiede beantragen vergebens, dass fremde Konkurrenz zum Lichtmeßmarkt und zum Kelbelmarkt zugelassen wird. Auch Argumente, dass die fremden Meister kaum Ausgaben in der Stadt Neumarkt tätigen, die eigenen Aufwendungen sehr hoch sind und der Gewinn nach dem Winter die erste Einnahmequelle ist, können den Rat nicht umstimmen. - In Amberg wird das ehemalige Franziskanerkloster und neue lutherische Gymnasium mit Wohnungen für lutherische Prädiknten mit 50 calvinischen Alumnen oder Stipendiaten besetzt. - In Nürnberg heiratet der aus Kupferberg stammende Goldschmied und Juwelier Nikolaus Loneisen die nürnberger Büchsenschmiedtochter Maria Heufelder und erhält danach das Bürgerrecht. - Rochus von Seckendorff ist Vitztum von Amberg. - Der bayerische Herzogssohn und Sohn der Kaisertochter Anna von Habsburg Österreich (38) Ernst von Wittelsbach Bayern (St) (12) wird freisinger Bischof. - In Nürnberg wird das Lebküchnerhäuslein hinter der Frauenkirche erbaut. - In Neumarkt ist Kauffmann Bürgermeister. - Wolf Notthafft (--) ist im Besitz von Burg Thann. - In Amberg wird das calvinische Kurfürstliche Pädagogium nur von kurfürstlichen Beamtensöhnen und Ratssöhnen besucht. Die lutherisch gesinnte Stadtbevölkerung misstraut der calvinischen Lehranstalt. - In Ansbach gibt es das Haus Löwengrube Büttenstrasse 4. - In Nürnberg bekommen die nürnberger Obermarktherren, die Patrizier Martin Pfinzing und Hans Welser fünf Handelsleuten zur Unterstützung, die dann zusammen den Handelsvorstand der Börse bilden, der die Handelszeiten am Herrenmarkt auf 11:00 bis 17:00 Uhr beschränkt, wobei Beginn und Ende mit einem an einem Strebepfeiler der Sebalduskirche angebrachtem Marktglöcklein angezeigt wird, was der Taschner und Predigtstuhlmacher Hans Öfner übernimmt, der auch Strafen von einem Goldschilling verteilt. - In Lutzmannstein 6 km nordöstlich von Velburg wird Kaspar III Notthafft Wernberg (--) mit dem Zukauf des letzten Fremdanteils an der Burg Lutzmannstein alleiniger Besitzer.

1565 Wetter: Hochwasser in Nürnberg. - Johann Leonhard von Stauf von Ehrenfels übergibt seine Lehensherrschaft an die Kurpfalz ab. - In Nürnberg wird man für Fluchen und Gotteslästerung zur Strafe tagelang an die Kirchentüre gestellt. - In Nürnberg darf der Schwarzfärber Sebastian Gilcher wegen starken Bedarfs an Leinwand einen neuen Mang am Klettenberg errichten. - Nostradamus (52) erstellt für den schüchternen und depressiven Kronprinzen Rudolf von Habsburg (St) (13) ein Horoskop, das sich als völlig falsch erweisen wird. - Die Ketzerbewegung der Calvinisten wächst stark an. - Der mit der katholischen Mechthild von Wittelsbach Bayern (St) (34) verheiratete Regent der Markgrafschaft Baden Philibert von Baden (St) (29) will mit 1.500 Mann den Hugenotten in Frankreich zu Hilfe kommen was Kaiser Maximilian II von Habsburg (St) (38) verbietet. - Burg Randeck wird an Otto Heinrich von Schwarzenberg verkauft. - Der Jesuit und ehemalige Rektor der ingolstädter Universität Petrus Canisius (44) wird vom Ordensgeneral Franz Borgia zum Visitator der deutschen Jesuitenprovinzen ernannt. - Beginenverbot. - In der Stadt Neumarkt beschließt der Rat der Stadt Neumarkt das bereits geschlossene Badehaus auf der Ant alias Badehaus auf der Arth von Bader Sebastian Mulzner, der auch Steinschneider ist, wieder in Betrieb zu nehmen oder abzugeben. - In Neumarkt ist im Wildbad im Sande die Quelle mit 3 Holzkisten eingefasst. - Der Rat der Stadt Neumarkt ordnet die Kennzeichnung von Gasthäusern und Herbergen durch Schilder an den Eingängen an. - In Neumarkt wird ein Weber der Zauberei angeklagt und hingerichtet. - In Neumarkt wird auf dem Risselberg hinter dem Siechenhaus Hopfen angebaut. - Auf Burg Obersulzbürg ist Philipp von Lindenfels Pfleger alias Amtmann von Graf xxx von Wolfstein. Seine Frau Anna wird in Pyrbaum begraben. - In Neumarkt ist Kauffmann Bürgermeister. - Die lutherischen Visitatoren werden beauftragt den Beschwerden der Pfarrer und Kirchenpersonen besonders was öffentliche Gotteslästerung, Zauberei, Verachtung und Versäumnnis des Gottesdienstes und der Heiligen Sakramente, des Eheburuchs, der Völlerei und des Wuchers betrifft besondere Aufmerksamkeit zu widmen. - In Mörsdorf hält der Pfarrer U.L.F. von Ebenried an Ostern Gottesdienst und wird dafür an Christi Himmelfahrt in Pyrbaum verhaftet und zwei Tage bei Wasser und Brot eingesperrt. - Die katholische neumarkter Kurfürstenwitwe und dänischen Königstochter Dorothea von Wittelsbach (St) (45) lebt für einige Monate auf Burg Helfenberg. - In Nürnberg geht der in Antwerpen geborene lutherische Kaufmannssohn Johann von Bodeck (10) zur Schule. - In Regensburg Köfering gibt es das Gasthaus Zur Post. - In Pyrbaum wird die Ehefrau von Freiherr Johann Andreas von Wolfgang Sulzbürg (St) (24) die Grafentochter Anna von Isenburg Büdingen Langen Egelsbach (St) (29) beerdigt. - In Hohenfels erbaut Jörg Hektor von Wispeck Velburg das Schloss Kirchenödenhart. - In Regensburg eröffnet der in Neumarkt geborene pfalzgräfliche Richtersohn und Bildhauer Hans Pötzlinger (30) ein Atelier, der seit dem Vorjahr in zweiter Ehe mit der Regensburger Bürgertochter Apollonia Pesendorfer verheiratet ist. - In Hohenburg baut Jörg Hektor von Wißbeck (--) die Burg Kirchenödenhart in ein kleines Schlösschen um.

1564 Wetter: Aussergewöhnlich kalter Winter am Jahresende. - Adelsverschwörung in Bayern endet mit einem Sieg für die katholischen bayerischen Wittelsbacher über die Reformation. Der Sohn Oswald von Eck (--) von Kelheim des ehemaligen bayerischen Kanzlers muß Urfehde schwören und verliert dadurch fast sein gesamtes Vermögen. - Der nürnberger Patrizier und Kaufmann Andres Imhoff wird vorderster Losunger der Stadt Nürnberg. - In Nürnberg erfindet der Orgelmacher Georg Voll die kleinen Regalwerke in den Blasebälgen. - Der italienische Arzt Fallopia wendet mit Flüssigkeiten getränkte Leinensäckchen zum Schutz vor Syphilis bei über 1.000 Personen an. - In Nürnberg wird tagtäglich zum Spaß mit Büchsen auf Holztüren, Fahnen, Geflügel und Vögel geschossen und mit Schwertern, Messern, Degen oder anderen Waffen gedroht. Der Rat der Stadt Nürnberg erlässt eine Waffenordnung, bei der das Schießen für alle verboten wird. Selbst Büchsenschmiede dürfen ihre Waffen vor ihrer Schmiede nicht mehr testen. - In Eichstätt gründet der eichstätter Fürstbischof Martin von Schaumberg das erste Priesterseminar nördlich der Alpen, das Collegium Willibaldinum. - Kaiser Ferdinand von Habsburg (St) (61) stirbt. - Der Astronom Wolfgang Fugger kehrt nach Nürnberg zurück und bezieht sein Haus in der Judengasse. - Wegen der calvinischen Orientierung von Pfalzgraf von Simmern-Sponheim und pfälzer Kurfürst Friedrich III von Wittelsbach (St) (53) legt der Anführer der Ständevertretung. und Kirchen- und Kanzleirat in die Regierung der Oberen Pfalz, der kloster-speinsharter Abt Johann Georg von Gleißenthal (57) die Regierungsfunktion als Rat von Haus aus nieder, behält aber seine führende Position in der Ständevertretung. - Der Besitzer der Herrschaft Wiesensteig Graf Ulrich von Helfenstein XVII beschließt nach der Hexenverfolgung unter dem Einfluß seiner Frau Katharina von Montfort-Tettnang zum Katholizismus zurückzukehren. - Tennis wird mit einem Seil anstelle des Netzes gespielt. - Papst Pius IV verweigert die Priesterehe und die neue Form des Abendmahls. - Der nürnberger Arzt Joachim Camerarius (30) fordert eine Neuordnung des Medizinwesens. - In Amberg bilden die Metsieder und die Lebkuchembäcker eine gemeinsame Zunft. Es gibt 6 Lebkuchenbäcker. - In Hersbruck Reichenschwand wird Schloss Reichenschwand an den Kaufmannssohn Bonaventura II von Furtenbach  (--) übertragen, das die bereits entzogene ritterliche Gerichtsbarkeit wieder zurückbekommen hat. - Kaiser Maximilian II von Habsburg (St) (37) wünscht, dass der spanische Infant Don Carlos von Habsburg (St) (19) seine Tochter Anna heiratet. Der spanische König, Philipp II von Habsburg rät wegen schlechter Veranlagung, weshalb man ihm kein Weib geben könne Don Carlos von Habsburg (St) (19) trotz Verlobung nicht zu verheiraten. - Der Leibarzt des französischen König Heinrich IV, Nostradamus, der eigentlich Apotheker ist, verkündet, dass Navarra und Frankreich wieder vereint würden. - Der nürnberger Leinenweber Veit Fesselmann führt die Stücke des nürnberger MeistersingerHans Sachs (70) regelmäßig auf. - Der ehemalige kaiserliche Apotheker und kaiserliche Feldarzt, der in Brüssel geborene Arzt Vesalius, der Galen kritisierte, stirbt auf der Rückreise von Palästina. Seine Anatomischen Übungen wurden von Tizian bildlich festgehalten. - Die Witwe von Haug von Parsberg setzt das kaiserliches Gerichtverfahren, das ihr die Reichsunmittelbarkeit gegen die Ansprüche von Jörg Wiesback von Velburg, dem erfolgreichen pfalzneuburger Kommandanten, der Gebietserweiterungsambitionen hat, bestätigen soll, fort, was aber erst 17 36 sechs Jahre nach dem Aussterben und dem finanziellen Ruin der Familie mit Johann von Parsberg erfolgt. - Der magdeburger Erzbischof Sigismund von Zollern Brandenburg (St) (26) verbietet Vollbärte und befiehlt den Barbieren türckische und muscowitische Bärte und Knebel zu frisieren. - In Velburg bricht die Pest aus. - Der in der Stadt Neumarkt geborene adelige pfalzgräfliche Richtersohn und spätere renaissance Bildhauermeister Hans Pötzlinger (24) heiratet in zweiter Ehe die regensburger Bürgertochter Apollonia Pesendorfer. - In Nürnberg bewirbt sich der in Ansbach geborene Goldschmied Oswald Anderson vergeblich um das Bürgerrecht und erhält es erst nach einer bestandenen Meisterprüfung. - Der Jesuit Petrus Canisius (43) hält im augsburger Dom eine Hexenpredigt, in der er nach dem Grund fragt, warum Gott bösen Weibern unter Mitwirkung des Teufels gestattet die Luft zu betrüben, Hagel zu machen Getreide und Wein zu beschädigen, Krankheiten zu verbreiten und Frauen unfruchbar zu machen und klärt auf, dass das nur eine Täuschung ist und sie nur gelernte Teufelsbeschwörungen von sich geben. Der Jesuit Petrus Canisius (43) behauptet, dass der Teufel überhaupt keine Macht hat, sondern Gott dem Teufel erlaubt seine Macht durch die Zauberer und Hexen auszuüben. Diese glauben dann den Teufel durch Schriftzüge, Segnungen von Äpfeln und Birnen, durch Gürtel, durch fremde hebräische Namen der Engel, denen sie das Vaterunser beimischen und durch Sammeln von Kräutern am Johannistag beschwören zu können, zeigen sich damit und werden zu Recht nach kaiserlichem Gesetz bestraft. - In Würzburg übernehmen die Jesuiten das Agnetenkloster. - In Neumarkt ist Kauffmann Bürgermeister und der Notar Sebastian Wunderlein Stadtschreiber. - In Amberg gibt es u.a. 27 Bäcker, vier Bader, 30 Binder alias Böttcher, einen Buchdrucker, zwei Buchbinder, sechs Büchsenmacher, sechs Glaser, zwei Goldschmiede, einen Glockengießer, zwei Kupferschmiede, sechs Lebzelter alias Lebküchner, die auch Met ausschenken, 13 Lederer, vier Messerschmiede, die Messerklingen, Doche und Degenklingen herstellen, 17 Metzger, 15 Leinweber, einen Löffelschmied, einen Maler, zwei Nestler, die Beutel aus Lederstreifen herstellen, einen Orgelmacher, einen Panzermacher, einen Perlenmacher, einen Glasmacher für Perlen, einen Platttner, zwei Riemer, sechs Ringmacher, 12 Schlosser, 18 Schmiede, 36 Schneider, 13 Schreiner, 20 Schuhmacher, einen Schwertfeger, einen Seifensieder, 8 Seiler, zwei Siebmacher, vier Sporer, 13 Tuchmacher, zwei Uhrmacher, neun Wagner, drei Weißgerber, 10 Wirte und zwei Zinngießer. - In Georgensgmünd lässt sich der jüdische Apotheker Samuel nieder. - In Nürnberg Erlenstegen wird die Burg Oberbürg Oberbürger Strasse 1 von Georg Kanler in ein Renaissance Schloss mit Weiher umgebaut, mehrere Jahrzehnte dauert. - In Freystadt ist Burg Lauterbach vom geadelten untermässinger Richter Hans Rechler (--) in den Besitz von Rudolf von Hirnheim (--) Jettenhofen übergegangen. - In Seubersdorf beurteilt ein kufürstlicher Beamter bei seiner Prüfung der kurfürstlichen Straßen die Handelsstrasse später B 8 schon  als die schlechtesten in seinem Bereich, aber bei Seubersdorf so schlecht, dass bei schlechtem Wetter selbst mehr als 20 Pferde oft Mühe haben, auf dem von Straßenlöchern übersäten Abschnitt voranzukommen.  Die Strecke Seubersdorf~Daßwang ist von den Fuhleuten gefürchtet. Im Dorf Seubersdorf ist die Krugelgasse, in der sich das Gasthaus Zur alten Taferne Hausnummer 21 später Gerhard Götz befindet, unbefestigt.

1563 Adelsverschwörung in Bayern. - In Ingolstadt wird ein Landtag abgehalten. -Auf dem Konzil von Trient wird die Rückkehr zur Darstellung des Göttlichen durch Bilder beschlossen, wobei die Bischöfe zur Zensur ermächtigt werden. Außerdem wird auch die Führung von katholischen Kirchenbüchern eingeführt, wobei wie bei den Protestanten allerdings auch nur das Taufdatum und nicht das Geburtsdatum notiert, wodurch in Deutschland das korrekten Lebenalter noch 313 Jahre lang nicht festgestellt werden kann. - In Bayreuth findet eine Hexenhinrichtung statt. - Der Pfalzgraf von Simmern-Sponheim und pfälzer Kurfürst Friedrich III von Wittelsbach (St) (52) lehnt weitere Torturen, Folter und Todesstrafen bei der Hexenverfolgung nach dem Erscheinen des Buches De praestigiis daemonum des Hexenwahngegners Johann Weyer zunächst ab und der kurfürstliche Kanzler Christoph Prob verteidigt Weyers Auffassung auf dem rheinischen Kurfürstentag in Bingen am Rhein. - In Kallmünz findet ein Hexenprozess statt. - Der Rektor des Egydiengymnasiums, Kalenderschreiber, Astronom und Komponist in Nürnberg Joachim Heller (45) muss nach einem kirchlichen Streit um Matthias Flacius Nürnberg verlassen. - Pfalzgraf von Simmern-Sponheim und pfälzer Kurfürst Friedrich III von Wittelsbach (St) (52) lässt den calvinischen Heidelberger Katechismus als Bekenntnis des Reformiertentums ohne Prädestinationslehre und strenge Gemeindeprinzipien veröffentlichen, vorgeblich als eine Mischform zwischen synodaler Organisation von unten und den kirchlichen Führungsrechten des Kurfürsten. Die Lutheraner verlassen in Scharen das Land. - Der brustleidende mit Elisabeth von Hessen (St) (--) verheiratete simmerner Pfalzgraf Ludwig VI von Wittelsbach (St) (37) wird neuer Statthalter der Oberpfalz. - Auf dem Landtag in Ingolstadt fordern die Landstände die Freigabe des Augsburger Bekenntnisses, wodurch der Konflikt zwischen den evangelischen Adligen unter Führung von Graf Joachim von Ortenburg (St) (33), der in seiner eigenen Grafschaft Ortenburg, umgeben von Katholiken, gerade seinen ersten evangelischen Gottesdienst abhalten liess, und dem bayerischen Herzog Albrecht V von Wittelsbach (St) (35), der fordert dessen evangelische Gottesdienste abzustellen, eskaliert. Der bayerische Herzog Albrecht von Wittelsbach V (St) (34) besetzt die Stammburgen Burg Alt-Ortenburg und Burg Neu-Ortenburg aufgrund eines Öffnungsrechtes von 13 91. - Die auf Burg Ehrenfels bei Beratzhausen geborene Argula von Grumbach (70) liest in Köfering ihren Untertanen aufrührerische Bücher, die zum Abfall von der katholischen Kirche auffordern vor und wird in Straubing verhaftet. - Der bamberger Bischof Veit von Würtzburg besetzt und verwüstet Burg Egloffstein von Wilhelm III von Egloffstein  (--). - Eine habsburger Gesandschaft aus Konstantinopel bringt Tulpen an den Hof von Kaiser Ferdinand von Habsburg I (St) (60) in Wien. - Der in Wendelstein geborene Karthograph Georg Nöttelein erstellt eine Grundrisskarte des Territoriums der Stadt Nürnberg. - Die katholische Kirche beschließt auf dem Konvent von Trient, dass Ehen in Kirchen geschlossen werden müssen. - Landtag in Amberg. - In Pölling wird ein Kirchenbuch angelegt. - Der Jesuit und ehemalige Rektor der ingolstädter Universität Petrus Canisius (42) berichtet dem Ordensgeneral Laynez schriftlich seine Ansichten über die Hexen, deren Verfolgung und ihre Bestrafung dar und erhält von ihm die Wünsche die Heimsuchungen würden sich zum Besten Deutschlands wenden. - Der in Straubing geborene Landsknecht Mitbegründer von Buenos Aires, Konquistador und straubinger Patriziersohn Ulrich Schmidl (71) zieht nach Regensburg. - In Nürnberg wird nach dem Tod der Patrizierin Catharina Pirckheimer, die Patrizierin Ursula Muffel, die Schwester von Jakob Muffel, die letzte Äbtissin des St Clara Klosters. - In Nürnberg arbeitet der Erzgießer Pankraz Labenwolf. - In Neumarkt ist Kauffmann Bürgermeister. - Die englische Königin Elizabeth Tudor (St) (33), Tochter von Anne Boleyn, beschränkt teilweise die Todestrafe für Hexerei, auf Schadenszauber. - Mit dem Ende des Konzils von Tirent ist die Buße nach einer Beichte nicht mehr käuflich und eindeutig vom Ablass abgetrennt. - Der in Rodenbach im rienecker Schlösschen geborene bamberger Fürstbischof Philipp Valentin Voit von Rieneck (St) (51) erhält einen Fehdebrief von Cermas. -  In Nürnberg wird die Franziskanerklosterkirche in der Findelgasse wieder geöffnet und für protestantische Gottesdienste genutzt. - In Kastl muss der Klosterverwalter Euvelstätter der Regierung in Amberg eine Aufstellung über die dort lebenden Personen zukommen lassen, da die Regierung beabsichtigt das Kloster Kastl aufzuheben. - In Nürnberg arbeitet Hans Neusiedler als Lautenmacher und Musikant. - In Ansbach wird das ehemalige Benediktinerkloster St Gumbert säkularisiert.

1562 5. Große Pestwelle in Nürnberg. - Der Calvinismus, der von seinen Mitgliedern Arbeitseifer fordert und dessen sichtbaren Erfolg als eines der Zeichen der Auserwählung sieht, setzt sich in der Pfalz durch. - Der nürnberger Klerus schafft es nach eindringlichen Predigten, dass der Rat der Stadt Nürnberg das Frauenhaus mit Prostituierten im Maukenthal aufheben lässt. - In Nürnberg erfindet Paul Flint den gehämmerten Kupferstich. - Der geisteskranke spanische Infant Don Carlos von Habsburg (17), fällt eine Treppe hinunter, zieht sich schwere Kopfverletzung zu. Don Carlos von Habsburg (17) versucht man mit exzessivem Reliquienkult zu heilen. Don Carlos von Habsburg (17) gesteht in der Beichte seinen Vater tot sehen zu wollen und wird daraufhin festgenommen. - In Spalt findet ein Hexenprozess statt. - Der überzeugte protestantische ingolstädter Universitätsprofessor, Mediziner, Astronom und Drucker Philipp Apian (31) lässt seine mindestens 660 Wappen umfassende Wappensammlung als Holzschnitte anfertigen. - Der dreijährige ingolstädter Universitätsprofessor und Mitinitiator der Gegenreform Friedrich Staphylus (50) wird von Kaiser Ferdinand von Habsburg (St) (59) geadelt. - Der im Vorjahr in Nürnberg neuzugezogene schweizer Zeichner und Kupferstecher Jost Amman (23) übernimmt nach dem Tod des nürnberger Zeichner und Kupferstecher Virgil Solis (48), der vorallem durch skrupelloses Kopieren von Teilen von Arbeiten verstorbener Kollegen, vor allem Dürer, seine Arbeiten neu arrangiert, dessen Erbe und Nachfolger. - Das abenberger Wallfahrts-Kloster Marienburg wird von den Chorfrauen verlassen, die ins eichstätter Kloster Marienstein fliehen, wo die letzte im Jahr 15 74 stirbt. - In der Herrschaft Wiesensteig bei Göppingen  unter Graf Ulrich XVII von Helfenstein (--) Wiesensteig findet eine große ein Jahr dauernde Hexenverfolgungswelle statt, mit mindestens 63 Opfern, sowohl Frauen als auch Männer, die als Hexen und Unholde angeklagt werden. - Der Astronom, Instrumentenbauer und Mathematiker Johann Richter (25) zieht nach Nürnberg und entwirft mathematische und astronomische Geräte. - Die dillinger Universität wird den Jesuiten übergeben. - Im schwäbischen Eßlingen ruft nach schweren Unwettern der gebürtige straubinger reformatorische Oberpfarrer Naogeorgus (54) zu einer gnadenlosen Hexenverfolgung auf und wird danach vertrieben. - In Bayern leben 97 % der Geistlichkeit in Sünde, d.h. in einer Beziehung zu Frauen als Lebenspartner oder durch Besuche im Frauenhaus. - Der katholische Komtur des Deutschen Ordens in Ellingen fordert vergeblich von der protestantischen Reichstadt Weißenburg bei der Folter der Hexerei denunzierte Frauen auszuliefern und droht mit der Veröffentlichung der Namen. - In Nürnberg wird eine neue Bier- und Brauordnung erlassen. - In Nürnberg wird ein Frauenhaus wegen öffentlicher Proteste von Predigern und Rechtsgelehrten u.a. dem Nürnberger Konrad Klingenbeck (34) trotz der Bedenken des Rates über die Sicherheit und die möglichen Folgen der Schließung geschlossen. - Die Priorin des katholischen Kloster Marienburg verlässt als letzte mit zwei Laienschwestern ihr Kloster Marienburg und flieht wie bereits ihre Mitschestern in das eichstätter Kloster Marienstein. Das Kloster Marienburg steht bis 15 71 leer. - Im ersten Jahr seiner Volljährigikeit wird der ehemalige Vormund pfalzzweibrückener und neuburger Pfalzgraf und Herzog Wolfgang II von Wittelsbach (St) (36) von seinem Mündel und Cousin Pfalzgraf Georg Johannes von Wittelsbach Veldenz (St) (19) nach Sulzbach und weitere Städte und Flecken des Nordgaues begleitet. Pfalzgraf Georg Johannes von Wittelsbach Veldenz (St) (19) heiratet die schwedische Königstochter Anna Maria (17). - Der bayerische Herzog Albrecht V von Wittelsbach (St) (34) erhält von Kaiser Ferdinand von Habsburg (St) (59) die Anwartschaft auf die wolfsteiner Herrschaften Obersulzbürg, Untersulzbürg, Pyrbaum, Mühlhausen und Biberbach. - Der ehemalige Landschreiber und neue Regierungsrat Sebastian Sedlmayer kauft die zweite Hälfte von Burg Lichtenegg und baut die Wohnhäuser auf der Burg aus. - Der italienische Organist und Komponist Andrea Gabrieli (52) besucht den Komponisten Orlando di Lasso (30) in München. - Der katholische ingolstädter Superintendent und ehemalige lutherische Theologieprofessor Friedrich Staphylus (50) wird von Kaiser Kaiser Ferdinand von Habsburg I (St) (59) geadelt. - Der neumarkter Dichter Hartmann Schopper (20) erstellt in Frankfurt eine neue Version der Geschichte Reinecke Fuchs in lateinischer Sprache. - Der in Straubing geborene und nach Straubing zurückgekehrte Konquistador Ulrich Schmidl (52) muß wegen seines lutherischen Glaubens seinen Ratsherrnsitz in Straubing aufgeben und nach Regensburg umziehen, wo er sehr reich wird. - Im nürnberger Vorort Katzwang sterben 217 Personen an der Pest, Ruhr und Cholera. - In Nürnberg wird das gemeine Frauenhaus im Frauengäßchen aufgehoben. - Im kulmbacher Kloster Langheim wird der Abt Friedrich Marschalk wegen seines unrühmlichen Lebenswandels abgesetzt und später in der Ahnenreihe sogar unterschlagen. - In Neumarkt sind Konrad Cammerer und Kauffmann Bürgermeister und der Notar Sebastian Wunderlein ist Stadtschreiber. Der Bürgermeister Konrad Cammerer stirbt an der Pest. - Im württembergischen Wiesensteig, das erst seit 15 55 lutherisch geworden ist, werden mehr als 63 Frauen und Männer als Hexen und Unholde hingerichtet und 15 67 die Gegenreformation eingeführt. - In Leutenbach wütet die Pest. - Bernhard von Wolfstein erhält für seine Neffen, die Brüder Hans Endres von Wolfstein (--) und Erasmus Wilhelm von Wolfstein (--), stellvertretend die Lehensurkunden. Die Wittelsbacher erhalten die Lehensanwartschaft. - Freiherr Johann Andreas von Wolfgang Sulzbürg (St) (21) heiratet die Grafentochter Anna von Isenburg Büdingen Langen Egelsbach (St) (26). - In Nürnberg wird im Unschlitthaus am Unschlittplatz das Unschlittamt im Erdgeschoss als städtische Monopolbehörde für Unschlitt bzw Talg eingerichtet, wo alle Metzger ihr Abfallfett verkaufen müssen. - In Raitenbuch bei Hohenfels verkauft Ulrich von Raitenbuch (--) sein Schloss Raitenbuch an die verwitwete Katharina von Parsberg. - In Nürnberg ernennt der Rat die nürnberger Patrizier Martin Pfinzing und Hans Welser zu Obermarktherren, die die Einhaltung der Marktordnung überwachen.

1561 Wetter: Der nürnberger Briefmaler Hans Glaser berichtet im April in einer Flugzeitschrift alias Nachrichtenzettel mit Bild über eine dramatische Himmelserscheinung mit blutroten Wolken, Scheiben vor der aufgehenden Sonne und Kreuzen am ganzen Himmel über Nürnberg, die er, auf Grund ihrer Häufigkeit, als göttliche Aufforderung zur Buße und Warnung vor schrecklicher Strafe auffasst, seine weniger gottesfürchtigen Mitbewohner zu seinem Missfallen allerdings nur als Laune des Himmels interpretieren, weswegen er um sein ewiges Leben im Himmel nach dem Tod fürchtet.  - In Sulzbürg holt man den evangelischen Pfarrer Johann Huß aus Ebenried bei Allersberg, mit dem die Reformation sehr spät auch in Sulzbürg eingeführt wird. Die katholischen plankstettener Mönche verlassen das wolfsteiner Klösterchen Grab am südlichen Waldrand am Schlüpfelberg bei Mühlhausen Bachhausen, dessen eangelische Pfarrer dreimal jährlich an Ostern, Himmelfahrt und Michaeli noch einen Gottesdienst abhält. Die Einkünfte aus dem reichen Waldbesitz teilen sich der evangelische xxx von Wolfstein und der katholische plankstettener Abt xxx, die der Einfachheit halber jährlich abwechselnd abkassieren. - Freiherr Beer von Wolfstein stirbt und wird in Pyrbaum begraben. - Die nürnberger Patrizier führen ihr letztes Gesellenstechen in Nürnberg durch. - Die nürnberger Patrizierfamilie Pfinzing erwirbt das Petsche Herrenhaus in Schwarzenbruck. - Wetter: Der nürnberger Holzschneider und Buchdrucker, Briefmaler und Briefdrucker Hans Glaser, der in Nürnberg neben der nürnberger St Lorenzkirche seine Werkstatt hat, beobachtet Sonnenhalos mit roten und blauen Farben und Veränderungen auf der Mondoberfläche. - Der in Nassenfels geborene katholische eichstätter Fürstbischof Martin von Schaumberg setzt im eichstätter Dominikanerkloster den Prior ab und vertreibt widerspenstige Mönche. - In Kloster Bergen in Neustadt an der Donau wird das Ochsenwunder, bei der zwei Ochsen führerlos und selbstständig Steine solange vom Steinbruch zum Bauplatz der Basilika transportiert haben sollen bis alle Steine an der Baustelle waren, verbreitet. - Der nürnberger Schuhmachermeister, Spruchdichter, Meistersänger und Unterstützer der Reformation Hans Sachs (67) heiratet die junge Witwe Barbara Harscher. - Der schweizer Zeichner und Kupferstecher Jost Amman (22) kommt nach Nürnberg um mit dem nürnberger Zeichner und Kupferstecher Virgil Solis (47), der skrupellos Teile von Arbeiten verstorbener Kollegen, vor allem Dürer, kopiert, mit seinen Arbeiten neu arrangiert und durch das Anlegen von Passepartoutsvorlagen und einer Serienanfertigung hohe Stückzahlen seiner Arbeiten herstellt. Jost Amman (22) fertigt sein Bild vom Gesellen-Stechen auf dem nürnberger Hauptmarkt an. - Pfalzgraf von Simmern-Sponheim und pfälzer Kurfürst Friedrich III von Wittelsbach (St) (50) lässt den Abendmahlritus ändern und das Brotbrechen einführen. - Der nürnberger Münzmeister Christoph Dietherr erhält die Erlaubnis zur Errichtung einer Schmelz und Saigerhütte unterhalb des Kupferhammers am Dutzendteich. Die Müller im Stadtgebiet von Nürnberg erreichen, dass Mehl nicht mehr außerhalb der Stadtmauern gemahlen werden darf. - Freiherr Beer von Wolfstein-Obersulzbürg stirbt. - In Nürnberg wird den Stadtknechten das Zechen und Trinken in den Gasthäusern mit dem Nachrichter alias Henker, dem Löw alias Henkersknecht und den Pappenheimern alias Latrinenleerer verboten. - Der Rat der Stadt Neumarkt rügt die Ziegler wegen schlechter Qualität ihrer Ziegel. - Den Wirten de Branntweinschenken in Neumarkt wird unter Strafe eines halben Guldens eingeschärft, wonach unter der Predigt und den göttlichen Ämtern unter dem Tor und anderwärts verboten ist an irgend jemanden Branntwein zu verkaufen wobei der Pfändknecht die Hälfte der Strafgelder als Anreiz erhält. - Im schweizer Einsiedeln werden die Bücher eines reformerten Buchhändlers verbrantt und eine Zeitung alias Flugblatt mit Bild davon verbreitet. - Im nürnberger Vorort Mögeldorf wird eine Papiermühle errichtet. - Der nürnberger Rädleinmacher Asarias Wirsberger wohnt im Gasthaus Zum roten Rößlein am Weinmarkt 14. - In Nürnberg wird der laufer Hammerwerksbesitzersohn, ehemaliger nürnberger Spitalarzt, Mathematiker, Sammler und Globushersteller Dr med Melchior Ayrer (41) von Kaiser Ferdinand von Habsburg I (St) (58) geadelt. - In Neumarkt ist Kauffmann Bürgermeister. - Die Ruine Schwarzenbruck wird mit nürnberger Öffnungsrecht im Kriegsfall und einem Vorkaufsrecht für nürnberger Bürger an Sigmund Pfinzing verkauft. - Bernhard von Wolfstein (--), der Sohn von Wilhelm von Wolfstein (--), stirbt unverheiratet. - In Amberg wird der Organist und Komponist Mathias Gastritz (26) neuer amberger Stadtorganist, was er 28 Jahre bleiben wird. - In Nabburg verpraßt der Landrichter Jobst von Kindsperg (--) auf Kosten eines Angeklagten zu einem Gerichtstag mit den Beisitzern Wolf Satzenhofer, Cristoff Jacob von Plassenberg, Georg von Freudenberg, Wolff von Weyern, Hanns von Zandt, Wolff von Planckhenfelß, Caspar Eschenbeck, Balthaser Mendl, Andres Ködtnit, Cristoff von Planckenfels, Sixt Steinlinger, Hans Adam von Pertltzhoven und seinem Sohn Georg Raphael von Perltzhovens von Sonntagabend bis Dienstag früh mit ihren Knechten, dem Pfleger und den beiden Amtsknechten im Gasthof von Sixt Vischer mehr als 30 Gulden auf Kosten eines Angeklagten, was der Regierung gemeldet wird. - In Nürnberg lässt sich der in Würzburg geborene nürnberger Arzt Georg Marius (28) vom pfälzer Kurfürst Friedrich III von Wittelsbach (St) (50) nach Heidelberg abwerben.

1560 Pfalzgraf von Simmern-Sponheim und pfälzer Kurfürst Friedrich III von Wittelsbach (St) (49) lässt sich in Heidelberg überzeugen das Abendmahl zu reformieren und beruft mehrere Professoren nach Heidelberg um einen neuen Katechismus zu erarbeiten. - In Nürnberg wird bei der Beerdigung von Stadtrichter Georg Ketzel erstmals deutsch gesungen. - In Nürnberg wird erstamals das Marktglöcklchen an der Sebalder Kirche für die Kaufleute geläutet. - In Nürnberg erfindet Hans Lobsinger die Windbüchse, eine Metallfigurenpresse für Gold, Silber und Buntmetalle. - Der Rat der Stadt Nürnberg lässt eine neue Kleiderordnung ausrufen, die den nürnberger Frauen gar nicht passt. - In Nürnberg wird auf der Westseite des nürnberger Hauptmarktes alias Herrenmarkt die Nürnberger Börse eröffnet. - Der in Nassenfels geborene neue eichstätter Fürstbischof Martin von Schaumberg lässt im Bistum Dorfschulen errichten um die Bildung seiner Untertanen zu fördern. Der eichstätter Fürstbischof Martin von Schaumberg ist im Besitz von Burg Gutser bei Freystadt. - Das Kloster Himmelkron besteht noch aus zwei Nonnen und wird bis 16 00 eine Schule für adelige Mädchen und nimmt sogar Bürgerliche und Jungen auf. - Im Kloster Waldsassen werden vom in Amberg geborenen neuburger Pfalzgrafensohn Kurfürst Ottheinrich von Wittelsbach (St) (58) die letzten Mönche vertrieben. - Die Stadt Nürnberg ermöglicht dem halbweisen, zugereisten Salomon Alberti (20) die Aufnahme eines Medizinstudiums an der Universität Wittenberg, der sich der Anatomie verschreibt. - Die Jesuiten eröffnen das neue Gymnasium in München. - Der mit 12 Jahren vollverwaiste nürnberger Pfarrersohn und Schüler des nürnberger Rechenmeister Johann Neudörffer (43) Caspar Schleupner (25) verlässt als Deutschlehrer Nürnberg Richtung Oberschlesien. - Hans Herkules von Berlichingen wird Komtur der Deutschordenskommende Nürnberg. - Pfalz-zweibrückener und neuburger Pfalzgraf und Herzog Wolfgang II von Wittelsbach (St) (34) schenkt eine Hälfte der Burg Lichtenegg dem Landschreiber Sebastian Sedlmayer. - Der nürnberger Meistersinger Hans Sachs (66) beendet nach dem Tod seiner Ehefrau Kunigunde seine Karriere als Meistersinger. - In der nürnberger Weinordnung ist festgelegt, dass donnerstags Weinmarkt abgehalten wird und welcher Wein wo verkauft werden muss. Die mit Rheinwein, Elsässer Wein, Rheingauer Wein, Wormser Wein und Pfeddersheimer Wein beladenen Wagen mit dazugehörigen Ständen befinden sich an der Sebalduskirche. Die Weine vom Neckar, der Bergstrasse und Miltenberg werden gegenüber auf dem Kirchhof an der Moritzkapelle gelagert und angeboten. Die Weine von Königsberg und von der Tauber sind darunter an der Kirche vor dem Anwesen Kötzler angordnet. Die Frankenweine, der Forchheimer Wein und die Landweine werden vor dem Starken Haus angeboten. Vom Augustinerkloster zum Zachariasbad bis hin zum Säumarkt dürfen neue Weine verkauft werden. - Der Reformator Johannes Calvin (51) beschimpft die Schriftstellerin und Dichterin Louise Labe, die über die Liebe schreibt als gemeine Hure. - Hans Adam Wiesbeck, Herr von Velburg, der auch die Hohe Gerichtsbarkeit in der Herrschaft Parsberg wegen der in Zweifel gezogenen Reichsunmittelbarkeit beansprucht, stirbt. - Parsberg unter seinem Pfarrer Leonhard Metschel ist von der Reformation nicht betroffen und bleibt katholisch. - Der Reformator Johannes Calvin (51) lässt Abendmahlsmarken einführen, die zur Teilnahme am Abendmahl berechtigen und die nur der, der sich nichts zu Schulden kommen hat lassen, meist gegen eine Spende erhält. - In Nürnberg werden verschuldeten Metzgern in unterschiedlichen Abständen ihre Arbeitsgeräte die Waagen abgenommen um sie zur Begleichung ihrer Abgaben zu zwingen. - Der ehemalige lutherische Theologieprofessor und spätere katholische ingolstädter Hochschullehrer Friedrich Staphylus (45) nimmt am Wormser Religionsgespräch teil und polemisiert erfolgreich die Schwächen der Lutheraner. - Der neumarkter Bademagd wird verboten weiterhin ihre jährliche Sammlung zur Fastnacht durchzuführen. Den neumarkter Brauereiknechten ist ihre jährliche Sammlung bereits verboten. - Der Bruder von Kaiser Ferdinand von Habsburg (St) (57) Ferdinand II von Habsburg Tirol (St) (31) wird auf einer böhmischen Burg Vater des illegitimen Sohnes Karl von Burgau (St), den seine nicht standesgemäße Mutter Philippine Welser (33) als Findelkind in den eigenen Haushalt aufnimmt. - In der neumarkter Pfarrkirche wird die in Nürnberg gegossene Große Glocke aufgehängt. - Die Jesuiten beginnen mit dem Predigen von einer angeblichen Hexengefahr. - In Nürnberg beginnt das Einläuten für Kaufleute und die Börse durch das Marktglöcklein an der Sebalduskirche. Das Abläuten schließt den Börsenhandel. - In Neumarkt ist Kauffmann Bürgermeister. - Leicht unterkalibrierte Bleikugeln, die dadurch auch leichter geladen werden können, werden in kleine talggeschmierte Lederläppchen oder Stoffläppchen eingewickelt, übertragen den Drall an das stramm sitzende Geschoss so gut, dass Pflasterbüchsenschützen an den meisten Schießwettbewerbe nicht teilnehmen dürfen. - In Kastl wird Kloster Kastl nach dem Tod von Abt Hanauer aufgelöst. Die Klosterkirche wird von den Calvinisten geplündert, leergeräumt und zum Getreidelager und Pferdstall umfunktioniert. - In Nürnberg bitten 61 Kaufleute den nürnberger Rat eine Handelsordnung zu erlassen, die tatsächlich erstellt und auf dem Herrenmarkt vor dem Rathaus für alle sichtbar angebracht wird. - In Altdorf sind 140 Männer bei der Bürgerwehr eingetragen. Sie dürfen offiziell Waffen besitzen. - Die in Neumarkt 15 38 mit Hans Joachim Stiebar von Buttenheim (--) verheiratete Anna Notthafft Wernberg (--), die 17 Kinder, drei davon auf der Burg Rothenberg bei Lauf geboren hat, stirbt. Ihre Burg Lutzmannstein 6 km nordöstlich von Velburg wird von Pflegern verwaltet, während ihr Mann rothenberger Burggraf ist.

1559 Die erste Phase der Calvinisierung durch den Statthalter der Oberpfalz Pfalzgraf von Simmern-Sponheim und neuer pfälzer Kurfürst Friedrich III von Wittelsbach (St) (48) findet wegen des Meßgewands, der Meßliturgie und der Kommunion sub una in leeren kahlen übertünchten Kirchen mit einem Altar und einem Taufbecken wenig Resonanz in der Oberpfalz und in Amberg. Da die Calvinisten statt Hostien Brot während des Abendmahls zu sich nehmen werden sie verspottet: Dominus vobiscum, der Pfarrer läuft im Hemd herum, er hat ein Stück Brot im maul undschreit als wie ein Habergaul. Die Kirchen werden purifiziert, womit Altäre, Bilder, Statuen, Kruzifixe, liturgische Gewänder, Gefäße und Sakramentshäuschen verschwinden und ein einfacher Tisch und schlichtes Abendmahlgerät aufgestellt werden. Die etwa 40 pfälzer Klöster werden aufgelöst und Mönche und Nonnen mit physischer Gewalt vertrieben. Die Kirchengüter werden eingezogen und besonders darauf geachtet, dass sie nicht entfremdet werden. In Neumarkt verhindert die verwitwete lutherische ehemalige pfälzer Kurfürstin Dorothea von Wittelsbach (St) (39) die Einführung des Calvinismus auf ihrem Wittum. Die katholischer Bilder und Kultgegenstände bleiben in den Kirchen. In Amberg lässt der pfälzer Kurfürst Friedrich III von Wittelsbach (St) (48) ein calvinisches Pädagogium für 50 Schüler mit Rektor Christoph Schillinger einrichten, das kaum besucht und wenig geachtet wird. - Der nürnberger Patrizier, Stadtrichter und Ratsherr Hans IV Stromer von Reichenbach genannt Bratwurst-Stromer wird wegen Geheimnisverrats und unflätigen Redens zu lebenslanger Haft im Schuldturm verurteilt und hat als Patrizier einen Wunsch frei. Er erhält, auf Kosten der Stadt jeden Tag zwei Bratwürste bis zu seinem Selbstmord nach 33 Jahren Haft. - Die Stadt Nürnberg wird zur Legestadt ernannt. - In Nürnberg wird ein neues Schießhaus bei St Johannis gebaut. - Die Pfarreien von Kloster Schamhaupten wird visitiert und als streng katholisch eingestuft. - Der in Amberg geborene verwitwete inoffizielle Kurfürst Pfalzgraf-Kurfürst Ottheinrich von Wittelsbach (St) (57) stirbt in Heidelberg kinderlos und hinterlässt ein unvollendetes Reformwerk wodurch Unfrieden und Unordnung entsteht. - In Livland nimmt sich der nürnberger Patriziersohn, Student und Söldner, ehemaliger Amtmann in Hedingen Dr Georg Holzschuher als Kanzler des Bischofs von Hapsal, der unter dem Verdacht des Hochverrats des Fürstbischofs an die belagernden Russen in den Kerker gesteckt wird und dort die Qualen nicht erträgt, das Leben. - Die oberpfälzer Orte Amberg, Sulzbach, Neumarkt, Erbendorf, Weiden, Hilpoltstein und Allersberg holen sich für ihre Kriminalfälle juristische Auskünfte in der Reichstadt Nürnberg. - Der Dukaten alias Zechine löst den Goldgulden als Reichsmünze ab. - In Neuburg an der Donau wird die pfalz-zweibrücken-neuburger Pfalzgrafentochter Barbara von Wittelsbach (St) geboren. - Der Maler Michael Ostendorfer (65) stirbt in Regensburg. - Prior Erhard Prichsner muss mit den letzten drei verbliebenen Konventualen Kloster Schönthal verlassen. - In Kloster Rötz, das sich erfolgreich bis zum Entzug der Abgaben der Bauern der Reformation wiedersetzte, wird der Konvent von Friedrich III von Wittelsbach (St) (42) aufgelöst. - Die weltliche Herrschaft des Propstes über das mit einer Äbtissin besetzten Zisterzienserinnenkloster Pielenhofen bei Laaber sichert ihren katholischen Mitschwestern ein lebenslanges Bleiberecht und ungeschmälerte Erträge aus dem Klosterbesitz. - Die bayerischen Wittelsbacher erhalten die Anwartschaft auf die degenbergischen Besitzungen. - Der französische König stirbt bei einem Lanzenturnier. - Der in Nürnberg geborene Baumeister Paul Buchner (48) erbaut das schlossähnliche Zeughaus in Dresden, in dem Waffen gelagert werden. - In Rom führt Papst Paul IV eine neue Qualität der Buchzensur ein, die es erlaubt missliebige Schriften zu verbieten. - Der größte Teil der Grafschaft Rieneck wird als offenes Lehen eingezogen. - Die katholische Landgrafentochter Elisabeth von Leuchtenberg (St) (22) heiratet den lutherischen neuen Graf Johann von Nassau Dillenburg VI, Katzenelnbogen, Diez, Siegen und Hadamar (St) (23). - Mit dem Tod von Otto Rau wird dessen Hälfte von Burg Lichtenegg vom Vormund pfalz-zweibrückener und neuburger Pfalzgraf und Herzog Wolfgang II von Wittelsbach (St) (33) eingezogen und die andere Hälfte von Burg Lichtenegg erhält Hans Bernkloe als Lehen. Hans Bernkloe stirbt. - Der in Amberg geborene reiche Bürgersohn Sebastian Fröschel (74) widmet seiner Stadt Amberg aus Dankbarkeit und Anhänglichkeit seinen selbsverfassten evangelischen Katechismus. - Der ehemalige lutherische aus Oberfranken stammende Schneidergeselle Johannes Nas (25) wird Guardian im ingolstädter Jesuitenkloster. - Der ehemalige lutherische Theologieprofessor und Rat des bayerischen Herzog Friedrich Staphylus (47) wird Doktor der katholischen Theologie und Professor in Ingolstadt. - Durch die erfolgreiche heimische Ausbeutung von Silberlagerstätten besteht ein hoher Wertverlust von Silber. Kaiser Ferdinand von Habsburg I (St) (56) genehmigt, dass in Augsburg der feste Wechselkurs von Goldgulden und Silbergulden abgeschafft wird. Der pfälzer Kurfürst Friedrich III von Wittelsbach (St) (48) besteht auf der Beibehaltung des Goldguldens sein Wechselkurs zum Kreuzer wird von traditionell 72 auf 75 Kreuzer für einen Gulden erhöht. Die venetianische Gold-Münze Dukat alias Zechine, die als Welthandelsmünze im Umlauf ist wird wegen ihres stabilen Gehalts von 986er Silber bei einem Gewicht von 3,5 g und der daraus resultierenden Beliebtheit zur Reichsmünze erklärt. - In Neumarkt untersagt in einem Wirtschaftsstreit der neumarkter Stadtarzt Ehinger dem neumarkter Apotheker Arzneien ohne ärztliche Verordnung zu verkaufen, worüber ein langer Streit ausbricht. - In Deining wird ein Kirchenbuch angelegt. - In Regensburg rettet die mittellose nürnberger Katharina Leupold ihren Verlobten durch ein vor dem regensburger Rat abgegebenes Heiratsversprechen vor dem Galgen und der Rat lässt sogar noch die Strafe als Hochzeitsgeschenk nach. - In Nürnberg wird erfolglos ein Weinberg innerhalb der Burg angepflanzt. - Der protestantische ingolstädter Universitätsstudent Junker Anton von Ortenburg (09) erhält als Präzeptor alias Lehrer den unter Philipp Melanchton in Wittenberg studierten späteren protestantischen Hexenjäger Sebastian Röttinger (22). - In Neumarkt ist Hans Voit Stadtschreiber. - In Nürnberg baut der Baumeister Georg Unger um den quadratischen Neutorturm einen runden Turm herum, auf dem dadurch größere Geschütze postiert werden können. Es wird ein Zeltdach mit Laterne aufgesetzt. - In Regensburg wird an der Steinernen Brücke auf Grund von lebensgefährlichen Strudeln, die durch den Bau entstanden sind, eine hölzerne Seilwinde das Ohmwerk für die stromaufwärts betriebenen Treidelschiffe, am südlichen Brückenkopf eingesetzt. - In Regensburg heiratet der in Neumarkt geborene adelige pfalzgräfliche Richtersohn und Bildhauer Hans Pötzlinger (25) die regensburger Kürschnertochter Barbara Dirbeiss (--), wodurch er sich im Folgejahr das Bürgerrecht kaufen darf.

1558 Der Statthalter der Oberpfalz in Amberg Pfalzgraf von Neumarkt Wolfgang von Wittelsbach (St) (64) stirbt unverheiratet und kinderlos in Neumarkt auf dem Sande und wird in Heidelberg bestattet. - Friedrich III von Wittelsbach (St) (42) folgt ihm als Statthalter in die Oberpfalz. - In Nürnberg werden auf Veranlassung zweier Prediger von St Sebald und des Heilig-Geist-Spitals die ersten Kapläne zu Visitationen des Religionsunterrichts in die Schulen geholt. - Die letzten Placker Michael von Haußen und Hessel von Grumbach werden in Nürnberg enthauptet. - Der bayerische Herzog Albrecht V von Wittelsbach (St) (30) gründet in seiner Residenz München eine Hofbibliothek, die heutige Bayerische Staatsbibliothek. - In Neumarkt befindet sich Leonhard Kaldorfer wegen zauberischen Künsten als Hexer in Untersuchungshaft. - Freiherr Hans von Wolfstein stirbt und wird in Pyrbaum begraben. - Nach einem Amtsverzicht des in Gent geborenen im Endstadium gichtkranken Kaiser Karl V von Habsburg (St) (58) wird sein Bruder, der römisch deutsche König Ferdinand von Habsburg (St) (55) neuer Kaiser. - Der Bruder von Kaiser Ferdinand von Habsburg I (St) (55) Ferdinand II von Habsburg Tirol (St) (29) wird auf einer böhmischen Burg Vater des illegitimen Sohnes Andreas von Österreich (St), den seine nicht standesgemäße Mutter Philippine Welser (31) als Findelkind in den eigenen Haushalt aufnimmt. - Hans Thanhauser von Erasbach stiftet in Amberg für einen neumarkter Bürgerssohn und der eichstättischen Stadt Berching abwechselnd ein 5 jähriges Studium mit 32 Gulden jährlich, abwechselnd einer armen neumarkter und berchinger Bürgerstocher zur Verehelichung 20 Gulden und den Rest von 1.000 Gulden den Armen von Neumarkt. - In Kloster Michelfeld stirbt der letzte michelfelder Abt Friedrich von Aufseß. Da kein neuer Abt gewählt werden darf verwalten die übrig gebliebenen Mönche Kloster Michelfeld selbst, verlassen das Kloster Michelfeld oder heiraten. Die Rechtsprechung führen weltliche vom Pfalzgraf von Neumarkt Wolfgang von Wittelsbach (St) (64) eingeführte Richter durch. Die Bibliothek mit 450 bis 530 Büchern wird nach und nach nach Amberg ins kurfürstliche Pädagogium gebracht. - Der Leibarzt des Grafen von Henneberg, der Schweizer, paduaer Student und reformierte Theologe Thomas Erastus (34) wird Leibarzt des in Amberg geborenen inoffiziellen Kurfürst Pfalzgraf-Kurfürst Ottheinrich von Wittelsbach (St) (56) und Professor an der Universität Heidelberg und lehnt die Kirchenzucht ab. - In Brügge enttarnt ein Opfer die von Dominikanermönch Cornelis gegründete heimliche Geißlergemeinschaft, in der er Frauen dazu bringt sich nackt von ihm auspeitschen zu lassen. Um der Entdeckung zu entgehen denunziert er seine Opfer sogar erfolgreich von der Kirchenkanzel. Bis zu seinem Tod 15 63 wird er noch ein Held der Katholischen Kirche. - Der mit Margareta von Seckendorff verheiratete Johann von Wolfstein IV stirbt. - In Paris wird die Strassenbeleuchtung mit Öllampen eingeführt. - Der Rat der Stadt Neumarkt verurteilt den neumarkter Bürger Pröbster, der sich der Staatsgewalt widersetzt hat, aus Geldmangel dazu die Stadtmauer auszubessern. - Die verwitwete lutherische ehemalige pfälzer Kurfürstin Dorothea von Wittelsbach (St) (38) versucht vergeblich erst duch den Hofprediger und dann selbst den katholischen Konvent der standhaften Nonnen von Kloster Gnadenberg zum Übertritt zum lutherischen Protestantismus zu bewegen. Sie reist nach Heidelberg. - Christoph Senft von Pilsach besitzt ein Haus in Neumarkt. - In Neumarkt wird Leonhard Kaldorfer wegen zauberischer Künste festgenommen. - Der bereits mit fünf Jahren in der Ingolstädter Universität eingeschriebene Junker Anton von Ortenburg (08) studiert an der Universität Ingolstadt. - In Neumarkt sitzt Leonhard Kaldorfer wegen zauberischer Künste in Haft. - In Nürnberg baut der Baumeister Georg Unger um den quadratischen Frauentorturm einen runden Turm herum, auf dem dadurch größere Geschütze postiert werden können. Es wird ein Zeltdach mit Laterne aufgesetzt. - In Altdorf Eismannsberg setzt die Witwe von Caspar von Seckendorff (++) ihren Schwiegersohn Hieronymus Gregor von Eyb (--) als Lehnsträger für das turmartige Herrenhaus Eismannsberg in der Von Oelhafen Strasse 11 ein. - In Straubing Mötzing heiratet Anna von Seiboldstorff (--) Hans Bernhard Notthafft (--). Sie ist die Tochter von  Hieronymus von Seiboldstorff Schönaich Aiterhofen (--), der gerade seinen Landsitz in das Renaissanceschloß Schönach umbaut. - In Nürnberg wird der in Würzburg geborene Georg Marius (25) Arzt, der auch in Amberg praktiziert.

1557 Wetter: Hochwasser in Nürnberg. - Der inoffizielle Kurfürst Pfalzgraf-Kurfürst Ottheinrich von Wittelsbach (St) (55) führt in der Kurpfalz die lutherische Reformation ein. - Weil der bayerische Herzog Albrecht V von Wittelsbach (St) (29) unter finanziellem Druck steht, führt er auf dem Landtag für den Adel mit dem 60. Freibrief Steuern ein, wofür er den rittergebürtigen adeligen Besitzern von Hofmarken auf deren einschichtigen Gütern, die nicht wittelsbacher Lehen sind und  auf denen die Hofmarkgerichtsbarkeit ausgeübt wird, die nur auf die Person und nicht auf die Hofmark bezogene Edelmannsfreiheit ein und gesteht ihnen die Niedergerichtsbarkeit zu, die nicht mehr nur innerhalb des umzäunten Wohngebietes, sondern innerhalb der territorialen Grenzen gilt, womit deren Bauern nicht mehr dem Landgericht unterstehen, sondern direkt ihrer richterlichen Gewalt ausgesetzt sind, was zu Mißbrauch, nicht nur um die Steuern wieder hereinzubekommen, verführt. Mit dem Kauf von Territorien wird die Edelmannsfreiheit erweitert, und bei Verkauf verfällt sie wieder. Der einsetzende Kaufansturm und meist nicht freiwillige Verkauf führt zu großen Gebieten mit eigener Gerichtsbarkeit. Nur etwa 25 % aller Hofmarken sind einschichtig. - Der Patrizier, Kalligraph und astronomische Rechenmeister Wolfgang Fugger geht für vier Jahre nach Amberg. - Der lutherische Hofprediger Otmar Stab der dänischen Königstochter und verwitweten ehemalige pfälzer Kurfürstin Dorothea von Wittelsbach (St) (37), tritt in das Gefolge des protestantischen Sohn Friedrich III von Wittelsbach (St) (42) ein. - In Nürnberg brennt das Findelhaus am Eck der Weißgerbergasse ab, weshalb man die Findeleinrichtung für Mädchen in das Barfüßerkloster verlegt. - Der brandenburg-kulmbacher Markgraf Albrecht Alcibiades von Zollern (St) (35) stirbt in Pforzheim bei seiner Schwester. Der inoffizielle Kurfürst Pfalzgraf-Kurfürst Ottheinrich von Wittelsbach (St) (55) tritt das neuburger und sulzbacher Gebiet im Heidelberger Vertrag an den neuen neuburger Pfalzgraf Wolfgang von Wittelsbach Pfalz Zweibrücken (St) (31) ab, der es an seinen in Amberg geborenen Sohn Ottheinrich II von Wittelsbach (St) (01) abgibt. - In Hirschau berichtet der Ortspfarrer, dass der Rat zu nachlässig im Bestrafen von Lastern, Unzucht mit Gewalt, Zauberei und den Wiedertäufern ist. - Der katholische simmerner Pfalzgraf und Herzog Johann II von Wittelsbach Simmern (St) (65) stirbt. Sein protestantischer Sohn Friedrich III von Wittelsbach (St) (42) folgt ihm nach. - In Nürnberg veröffentlicht der Mediziner und Besitzer des Neuen Spitals Erasmus Flock eine Abhandlung über Kometen und die Erkenntnis, dass sie eine Erscheinung außerhalb der Atmosphäre sind. - Der inoffizielle Kurfürst Pfalzgraf-Kurfürst Ottheinrich von Wittelsbach (St) (55) empfängt die Führer der französischen Calvinisten, Beza und Farel, in Heidelberg, die um Hilfe bitten, überreicht ihnen aber nur ein Unterstützungsschriftstück. - Der inoffizielle Kurfürst Pfalzgraf-Kurfürst Ottheinrich von Wittelsbach (St) (55) lehnt den Vorschlag der Königin Elisabeth von England, ein protestantisches Bündnis gegen Habsburg und Frankreich aufzubauen, wegen seiner begrenzent territorialen Möglichkeiten ab und beschränkt sich bei Greueltaten außerhalb des Reiches auf christliches Mitleid und Fürsprache. - Der inoffizielle Kurfürst Pfalzgraf-Kurfürst Ottheinrich von Wittelsbach (St) (55) lädt nach Pfeddersheim zu einem Religionsgespräch seiner Theologen mit Täuferführern, kann sie aber nicht überzeugen zum Luthertum zu wechseln. Die Wiedertäufer werden nicht gern gesehen aber nicht verfolgt. Ebenfalls werden Gnesiolutheraner, Philippisten, Zwinglianer und Calvinisten geduldet. - Der Anführer der Ständevertretung. der klosterspeinsharter Abt Johann Georg von Gleißenthal (50) wird als Kirchen- und Kanzleirat in die Regierung der Oberen Pfalz zum Viztum der Oberen Pfalz in Amberg und damit zum obersten Verwaltungsbeamten in der Oberen Pfalz in Zeiten ohne Statthalter berufen und erhält mit Weib und Gesinde seinen Wohnsitz im Franziskanerkloster Amberg. - In Regensburg heiratet die katholische Prinzessin Mechthild von Wittelsbach Bayern (St) (25) den Regent der Markgrafschaft Baden Philibert von Baden (St) (21), der 3 Jahre am Hof seines Schwiegervaters aufwuchs, sich aber nicht zum katholischen Glauben bekehren liess. - In Nürnberg wird wegen Klagen aus der Nachbarschaft Breite Gasse das Tor zum Frauengässchen um 1 Uhr morgens bis 1 Stunde nachdem es dunkel geworden ist zu verschließen. - In Neumarkt verhindert die verwitwete ehemalige pfälzer Kurfürstin Dorothea von Wittelsbach (St) (37) eine Kirchenvisitation auf ihrem Wittum und damit die Entfernung katholischer Bilder und Kultgegenstände aus den Kirchen. - In Nürnberg wird Spargel angebaut. - In Nürnberg bekämpfen die armen Handwerker des Messerhandwerks und Schwertmacherhandwerks die Reichen wegen deren Ausbeuterei nach dem Zweiten Markgrafenkrieg und dessen Zerstörungen. - In Nürnberg wird die Findel Lorenzi in der Breiten Gasse alias Waisenhaus für Findelkinder in das verödete Barfüßerkloster verlegt. - Die an Nürnberg verpfändete Burg Veldenstein wird vom ehemaligen ingolstädter Studenten und bamberger Bischof Georg IV Fuchs von Rügheim (38) ausgelöst. - Der ehemalige lutherische Theologieprofessor und spätere katholische ingolstädter Hochschullehrer Friedrich Staphylus (45) nimmt am Wormser Religionsgespräch teil und polemisiert erfolgreich die Schwächen der Lutheraner. - Der 60. Landständische Freibrief trennt den bayerischen Adel in edelmannsfreie Familien ( bestehender alter Adel), und nichtedelmannsfreie Familien (die neu hinzukommen, wie Briefadel und standeserhobene bürgerliche Juristen sowohl erblich als auch auf Lebenszeit). - Der inoffizielle Kurfürst Pfalzgraf-Kurfürst Ottheinrich von Wittelsbach (St) (55) verbietet schändliche Kleidung und Pluderhosen um die Standesunterschiede in der Kleidung zu wahren. - Der römisch deutschen Königssohn Ferdinand II von Habsburg Tirol (St) (28) heiratet heimlich die nicht standesgemäße Kaufmannstochter Philippine Welser (30) . Die Ehe wird geheim gehalten. - In Neumarkt sind die Hebammen Margarethe Hofmann und Barbara Weiß, die einen Jahreslohn von 10 Gulden erhalten, von der Einquartierungspflicht von Soldaten befreit. - In Bridewell London wird das erste Gefängnis alias Zuchthaus in Betrieb genommen, in dem arbeitsunwillige Unschuldige eingesperrt und durch Folter, Prügel und Gewalt zur Arbeit gezwungen werden. Selbst Bauern können ihre arbeitsunwilligen Knechte und Mägde in diese Arbeitslager bringen und erziehen lassen und diese sind dort völlig unter der Gewalt des Aufsichtspersonal, das als Familienbetrieb arbeitet. - In Amberg schlägt im Schloß mit fünf steinernen Altanen der Blitz ein und zerstört es der angeschlosse Turm mit großem Gewölbe wird nicht mehr aufgebaut und zu einem Garten umfunktioniert. - Der inoffizielle Kurfürst Pfalzgraf-Kurfürst Ottheinrich von Wittelsbach (St) (55) verbietet die zur Verdunkelung benutzten Besuche während der Untersuchungshaft. - Die Stadt Nürnberg bezahlt mit den bamberger und Würzburger Bischöfen den Wiederaufbau der markgräflichbrandenburgkulmbacher Residenz Plassenburg. - In Amberg lässt der inoffizielle Kurfürst Pfalzgraf-Kurfürst Ottheinrich von Wittelsbach (St) (55) alle Kirchen und Kapellen außerhalb der Stadtmauer bis auf diejenigen, die als Leprosenhäuser genutzt werden, abreißen. - In Nürnberg baut der Baumeister Georg Unger um den quadratischen Spittlertorturm einen runden Turm herum, auf dem dadurch größere Geschütze postiert werden können. Es wird ein Zeltdach mit Laterne aufgesetzt. - In Nürnberg Schwaig ist das Herrenhaus später Schloss Schwaig bestehend aus einem Stall mit einer einzigen beheizbaren Stube darüber im Besitz von Paulus Lengenfelder ohne Kriegsschäden. - In Nürnberg gibt der Grafiker Lorenz Stöer (--) sein Bürgerrecht auf, zieht nach Augsburg und hinterlässt unbeglichene Schulden. Er ist Konstruktivist und verbindet phantsievolle Bilder mit Rechenkünsten. - In Straubing Mötzing baut Hieronymus von Seiboldstorff Schönaich Aiterhofen (--) seinen Landsitz in das Renaissanceschloß Schönach um, das zwei Jahre später fertiggestellt ist.

1556 In Neumarkt sind der dänischen Königstochter Dorothea von Wittelsbach (St) (36) die beiden Türme der 14 32 geweihten Hofkriche Münsterplatz 2 nicht hoch genug, weshalb man beginnt sie zu erhöhen, was erst 15 87 abgeschlossen ist. Nach dem Tod des katholischen Pfalzgraf und Kurfürst Friedrich II von Wittelsbach (St) (74), der weder für noch gegen das Luthertum war und die Ausbreitung des Luthertums in der Oberpfalz stillschweigend geduldet hat, dient die neumarkter Residenz als Witwensitz für die dänische Königstochter Dorothea von Wittelsbach (St) (36). Das Schultheißenamt und weitere Ämter der Umgebung einschließlich Wolfstein dienen zum Unterhalt. Dorothea von Wittelsbach (St) (36) beschäftigt ihren lutherischen Prediger Otmar Stab weiter. - Der neue pfälzer Kurfürst, pfalzneuburger Pfalzgraf Ottheinrich von Wittelsbach (St) (54) reist begleitet von Regierungsmitglied Johann Georg von Gleißenthal (49) zum Herrschaftsantritt nach Heidelberg. - Der neue pfälzer Kurfürst pfalzneuburger Pfalzgraf Ottheinrich von Wittelsbach (St) (54) schafft den katholischen Gottesdienst in Neumarkt ab. Er wiegt etwa 200 kg. Er übernimmt den bisherigen Hofmaler Hans Besser. - Der Turm an der neumarkter Pfarrkirche wird erhöht. - Eine kurfürstliche Kommission versucht vergeblich den Konvent der standhaften Nonnen von Kloster Gnadenberg zum Übertritt zum lutherischen Protestantismus zu bewegen. - Virgilius Solis bringt in Nürnberg das erste Wappenbuch als Kupferstich heraus. - In Amberg wird Ottheinrich II von Wittelsbach (St), der Sohn von Pfalzgraf und Herzog Wolfgang von Wittelsbach Pfalz-Zweibrücken (St) (30) geboren. - Kloster Waldsassen wird vom in Amberg geborenen neuburger Pfalzgrafensohn Kurfürst Ottheinrich von Wittelsbach (St) (54) säkularisiert. - In Ingolstadt werden Widertäufer hingerichtet. - Die neumarkter Juden werden aus allen pfälzischen Gebieten bis 15 77 ausgewiesen und ein Teil von ihnen wird von den Herren von Wolfstein in Sulzbürg aufgenommen. - Der ehemalige Rektor der Universität Ingolstadt Petrus Canisius (35) wird in Wien erster deutscher Ordensprovinizial der den Einfluß der Jesuiten für die Gegenreformation in Deutschland vorantreibt. Da er das Wort Ketzer nie benutzt hält man ihn für sanft. - Der in Gent geborene im Endstadium gichtkranke Kaiser Karl V von Habsburg (St) (56) Übergibt die Amtsgeschäfte an seinen Bruder Ferdinand von Habsburg (St) (53), womit das Habsburger Reich in eine spanische und in eine deutsche Linie mit Sitz in Wien geteilt wird. - Der Rektor des Egydiengymnasius, Kalenderschreiber, Astronom und Komponist in Nürnberg Joachim Heller (38), der wegen seiner Druckertätigkeit seinen Lehraufgaben vernachlässigt wird vom Rat der Stadt als Schulleiter abgesetzt. - Nostradamus (53) beobachtet über 53 Tage einen Kometen. - Der französische König umwirbt wegen seiner Anti-Hugenotten-Politik vergeblich den inoffiziellen Kurfürst Pfalzgraf-Kurfürst Ottheinrich von Wittelsbach (St) (54) für ein anti-habsburgisches Bündnis gegen Kaiser Karl V von Habsburg (St) (56). - Der kloster-speinsharter Abt Johann Georg von Gleißenthal (49) heiratet. - Im Kloster Schönthal wird die Reformation offiziell eingeführt das klösterliche Leben beendet und die Klosterbibliothek abtransportiert. - Mit dem Tod des kloster-weltenburger Abtes Michael Häusler sind unter dessen Verantwortung große Teile der Bibliothek von Kloster Weltenburg wegen finanzieller Schwierigkeiten verkauft und bis 16 00 mehrfach von Administratoren verwaltet. - In Kloster Walderbach, wo sich schon ein Großteil des Konvents zur neuen Lehre bekennt, wird die Reformation eingeführt, ein Klosterrichter eingesetzt und die Wallfahrten verboten. - Kloster Reichenbach am Regen wird aufgehoben. - Die Anwesenheit von Petrus Canisius (35) ist für die Jesuiten in Regensburg wegen des erbitterten Widerstands des Magistrats der Reichsstadt nicht erfolgreich. - Das Kloster Münchsmünster erlischt und der bayerische Herzog setzt einen weltlichen Verwalter ein. - Die Franziskaner werden aus der Oberpfalz vertrieben. - Das Franziskaner-Kloster Möningerberg, das Amberg unterstellt ist und Armut und Eremitentum propagiert und Wissenschaft ablehnt, wird mit den aufgenommenen aus Amberg aufgenommenen Franziskanern vom reformatorischen pfälzer Kurfürst pfalzneuburger Pfalzgraf Ottheinrich von Wittelsbach (St) (54) aufgelöst und verwüstet. - Der neumarkter Bürger Jeremias Ganz verweigert sich der neuen Kirchenagenda und emigriert in die katholische fürstbischöflich-eichstättische Stadt Berching. - Der neue pfälzer Kurfürst pfalzneuburger Pfalzgraf Ottheinrich von Wittelsbach (St) (54) hebt Kloster Michelfeld auf und lässt es von von weltlichen Administratoren verwalten. - Laienkelch, Priesterehe und das Brechen der Fastenregeln ist in Bayern straffrei, wenngleich verboten. - Gegen den Willen der ingolstädter Professoren übernehmen 18 Jesuiten die Universität Ingolstadt und halten theologische und philosophische Vorlesungen. - Kloster Weißenohe, in dem nur noch 2 Mönche leben, wird aufgehoben. Der Mönch Johann Modschidler bekennt sich zum Luthertum und wird Administrator. - Der neue pfälzer Kurfürst pfalzneuburger Pfalzgraf Ottheinrich von Wittelsbach (St) (54) führt in der Stadt Amberg die Reformation ein und macht sie lutherisch. - Die Männerklöster in der Oberpfalz, Reichenbach, Walderbach, Schönthal, Waldsassen, Speinshart, Michelfeld und Weißenohe werden reformiert. Den oberpfälzer Frauenklöstern gelingt es bei ihrem alten Glauben zu bleiben. Das Kloster Gnadenberg unter ihrer Äbtissin Ursula Preun und das Kloster Seligenporten erlangen die Erlaubnis mit ihren Nonnen im Kloster bleiben zu dürfen. - Der neue pfälzer Kurfürst pfalzneuburger Pfalzgraf Ottheinrich von Wittelsbach (St) (54) kommt in Begleitung von Pfalzgraf und Herzog Wolfgang von Pfalz Zweibrücken (St) (30) mit einem Gefolge aus Herzog Ludwig von Simmern, Rheingraf Philipp Franz, die Grafen von Leiningen, Oettingen, Löwenstein, Hartenstein, Falkenstein und Barby, der Hofmarschall Hans Bikhard, der Statthalter von Neuburg Philipp von Gemmingen (--), der Vitztum von Amberg Heinrich Riedesel (--), die Kanzler Asmus von Venningen, Dr Erasmus von Minkwitz, Vogt Christoph Arnold von Gundelfingen, Christoph Landschaden, Sigmund von Feilitzsch, der Pfleger von Parkstein Sebastian Irlbeck, der rothenburger Burggraf Leonhard Kemnather und Georg Fröhlich von der Lemnitz nach Sulzbach, wird feierlich von 250 bewaffneten Bürgern, mit Hakebusen, Harnisch und Hellebarden, und den vier Bürgermeistern Georg Glatz, Hans Kotz, Hans Schnepf und der greise Melchior Dotzler empfangen und nächtigt beim Landschreiber Georg Reuter, der Rest in den Wirtshäusern der Stadt Sulzbach. Nach der Abnahme der Huldigung und des Treueids begibt sich Pfalzgraf und Herzog Wolfgang von Wittelsbach Pfalz Zweibrücken (St) (30) als neuer Statthalter nach Amberg. Nach dem Ableben soll die Stadt Pfalzgraf und Herzog Wolfgang von Pfalz Zweibrücken (St) (30) huldigen. Nach drei Tagen besucht der neue pfälzer Kurfürst pfalzneuburger Pfalzgraf Ottheinrich von Wittelsbach (St) (54) Auerbach, Kemnath, Weiden, Nabburg, Amberg und Neumarkt und kehrt in seine neue Residenz Heidelberg zurück. - Der klosterreichenbacher Abt Michael Katzbeck heiratet die regensburger Bürgertochter Anna Hänsler. Das Kloster Reichenbach wird aufgehoben. - In Kloster Kastl wird das Luthertum eingeführt. Der Prior tritt zum Luthertum über und Caspar Euvelstätter wird neuer Aministrator, der die Einkünfte nach Amberg abführt. - Gottfried von Wolfstein stirbt in Bamberg. - Der waldsassener Hauptmann und Pfleger von Liebenstein Jobst von Brande unterstützt als Kunstmäzen den aus Amberg stammenden bürgerlichen Arzt und Komponisten Georg Forster (67), der sich beschwert, dass die Herren von Adel sonst keinerlei Interesse an der Unterstützung der Kunst haben und es sogar als Schande empfinden. - Im Kurfürstentum Sachsen wird erstmalige Gotteslästerung mit 14 Tagen Gefängnis alias Zuchthaus im Turm bei Wasser und Brot, eine Wiederholungstat mit einer Geldstrafe und die dritte Verfehlung mit dem Tode oder einer Verstümmelung bestraft. - In der Stadt Neumarkt werden 6 Jahrmärkte oder Freimärkte abgehalten, auf denen jedermarnn seine Waren verkaufen darf. Dazu gibt es den Weihnachtsmarkt und den Kelbelmontag. In Amberg lässt der katholischen Pfalzgraf und Kurfürst Friedrich II von Wittelsbach (St) (74) die Franziskanermönche aus dem Franziskanerkloster und der Stadt vertreiben. Das amberger Franzikanerkloster wird zu einem lutherischen Gymansium und ein Teil zu Wohnungen der lutherischen Prädikanten umgewandelt. - Weltweit gibt es bereits 33 Jesuitenschulen. - In Beilngries wird eine Schützengesellschaft gegründet. - In Kastl wird von einer kurfürstlichen Kommission die lutherische Kirchenordnung eingeführt, gegen die der in Amberg geborene kastler Klosterabt Michael Hanauer erfolglos E'inspruch erhebt. - In Nürnberg baut der Baumeister Georg Unger um den quadratischen Laufertorturm einen runden Turm herum, auf dem dadurch größere Geschütze postiert werden können.

1555 Ferdinand von Habsburg I (St) (52) beruft den Augsburger Religionsfrieden ein auf dem die lutherischen Territorien rechtlich anerkannt werden. - In Nürnberg werden im Oktober drei Hexen auf dem Scheiterhaufen verbrannt. Das Ereignis wird als Zeitung alias bebilderte Flugschrift verbreitet. - In einer Überarbeitung des Jus Reformandi wird festgelegt, dass der Landesherr die Religion seiner Untergebenen bestimmen darf. - Der Planer der nürnberger Bastionen, der Malteser Antonio Fazuni, bittet den Rat der Stadt Nürnberg, weil er im Welschland (als Italien übersetzt) beraubt worden sei und nun in Armut lebe, um Unterstützung. - Über brandenburg-kulmbacher Markgraf Albrecht Alcibiades von Zollern (St) (33), wird die Acht verhängt. - Der Rat der Stadt Nürnberg lässt Rundtürme an den Stadttoren errichten. - Der gefürstete Landgraf Georg III von Leuchtenberg stirbt. - Der in Amberg geborene neuburger Pfalzgrafensohn Ottheinrich von Wittelsbach (St) (21) betreibt ein professionelles alchemistisches Labor in seiner Burg Neuburg an der Donau mit umfangreichen Laborgegenständen wie Gläser, Zangen, Bohrer und Siebe. - Das Franziskanerkloster Amberg wird vom Rat der Stadt Amberg im Auftrag des Kurfürsten reformiert. Die Franziskaner müssen die Stadt verlassen um vom Kloster Möningerberg aufgenommen zu werden. Die Franziskaner fliehen aber nach Ingolstadt. - Der von Johannes Trithemius (+16 16) im Auftrag des brandenburger Kurfürst Joachim Nestor von Zollern Nürnberg (St) (+15 35) erstellte Antipalus maleficiorum, eine schlimmere Hetzschrift gegen Hexen als der Hexenhammer wird gedruckt. - In Rom agitiert der neue Papst Paul IV: Selbst wenn mein eigener Vater Häretiker wäre, würde ich das Holz zusammentragen, um ihn verbrennen zu lassen und führt für Juden die Pflicht ein in Ghettos zu leben. - In Amberg werden die Maße von Getreide, Mehl, Hopfen, Erz, Kohle und Ellen festgeschrieben und die Verhältnisse z.B. zu nürnberger Maßen der Kundschaft offengelegt. - Das Grundgehalt der von der Bevölkerung gehaßten und ausgestoßenen Schützen vervierfacht sich seit 15 45 und sie erhalten eine Art Beschäftigungsgarantie im Alter. - Die Jesuiten stellen heraus, dass es im 25 Jahre alten Augsburger Bekenntnis keinen Antichrist gibt und argumentieren, den Papst als Antichristen zu verleumden ist ein Staatsverbrechen, weil es den Augsburger Religionsfrieden bricht, da der Kaiser schließlich Anhänger des Papstes ist. - Der pariser Medizinprofessor Jacob Dubois Sylvius stirbt als erster französischer Arzt, der sich sein Wissen als Anatom an menschlichen Leichen erarbeitete, wobei er Injektionen in Blutgefäße durchführte. Weil er bedingungslos an die Alten Meister wie Galen glaubte missbrauchte er seinen Status und behinderte andere Mediziner wie den ehemaligen kaiserlichen Apotheker und kaiserlichen Feldarzt, den Brüsseler Vesalius, der Galen kritisierte. - Der Reformator Johannes Calvin (46) hetzt gegen seinen eigenen ehemaligen aus Savoyen stammenden Sekretär Sebastian Castellio (40), der selbst eine deutsche Bibelübersetzung herausbringt, und bezeichnet ihn als ein Werkzeug Satans. - In Neumarkt wird allen Bürgern verboten mehr als vier Ochsen, eigene oder fremde, im eigenen Stall über den Winter zu füttern. - In Nürnberg wird dem Briefmaler Barthelmes Mack, der in der Judengasse bei der Schmelzhütte wohnt, gestattet ein Weihnachtsspiel mit anderen Malern aufzuführen. - In Bamberg wird der Scharfrichtersohn Franz Schmidt geboren. - In Nürnberg wird mit dem Bau der vier runden Haupttortürme begonnen. - In Neumarkt ist Peter Steinhauser Bürgermeister. - Der nürnberger Goldschmied Heinrich Hofmann hält sich in Dresden auf. - Der regensburger Bischof Georg Marschalk von Pappenheim setzt sein ganzes Vermögen für neue Prozesse gegen den lutherischen Magistrat auf dem augsburger Reichstag ein. - In Amberg befiehlt der Kurfürst auf Betreiben des Magistrats die Unterverschlußlegung sämmtlicher Kirchengeräthe (katholischer), woraufhin die Franziskaner unter der Bedingung bei freiem Abzug ihr Kirchengerät mitnehmen zu dürfen das Kloster räumen. - Nostradamus (52) versucht sich als Koch und veröffentlicht Rezepte von Süßspeisen. - Auf dem Möningerberg wird das von Herzog Otto II von Wittelsbach Pfalz Mosbach Neumarkt Mathmatikus (St) (++) erbaute und mit dem von Papst Nikolaus V entsandten Inquisitor für Juden und Hussiten, Wundertäter und Heilsbringer, Johannes Capistranus, der die Anhänger von Jan Hus bekehren sollte, gegründete katholische Franziskaner-Hospitium, das Kloster Möningerberg nach 103 Jahren geschlossen, aufgehoben und vom in Amberg geborenen evangelischen neuburger Pfalzgrafensohn Ottheinrich von Wittelsbach (St) (21) zerstört. - In Altdorf Eismannsberg ist Caspar von Seckendorff (--) durch die Heirat mit der Witwe von Jörg Ratz (++), im Besitz des turmartigen Herrenhaus Eismannsberg in der Von Oelhafen Strasse 11. - In Hersbruck Reichenschwand erhält der Kaufmann Bonaventura Furtenbach, verheiratet mit der Nürnbergerin xxx Derrer für sein Schloss Reichenschwand und die dazugehörige Herrschaft die Gerichtsbarkeit von Kaiser Karl V von Habsburg (St) (55), die aber der Rat der Stadt Nürnberg nicht anerkennt.

1554 Der Pflegamtssitz für das Nürnberger Land Hohenstein Burg Hohenstein bei Kirchensittenbach wird vom brandenburg-kulmbacher Markgraf Albrecht Alcibiades von Zollern (St) (32) erobert und verwüstet, befindet sich aber nach dem Ende des Zweiten Markgrafenkrieges wieder im Besitz der Stadt Nürnberg und wird langsam wieder aufgebaut. - Unter ihrem Hauptmann Sebald Schirmer nehmen die Nürnberger die Burg Hohenlandsberg ein. - Mit der Einnahme der Plassenburg wird der Zweiten Markgrafenkrieg beendet. - In Nürnberg wird eine Landsteuer eingeführt. - In Forchheim wird die Brauerei Neder gegründet. - Der nürnberger Reichsschultheiß und Obrist der nürnberger Truppen gegen brandenburg-kulmbacher Markgraf Albrecht Alcibiades von Zollern (St) (32) Haug von Parsberg II alias Hugo von Parsberg stirbt im Feldlager vor Schweinfurt an den Folgen eines Lanzenstichs während der Meuterei seiner eigenen Söldner. Der pfalzneuburger Pfalzgraf Ottheinrich von Wittelsbach (St) (52) beginnt die Reichsunmittelbarkeit der Herrschaft Parsberg, deren Besitzer Haug II von Parsberg war, anzuzweifeln und fordert von den Parsbergern als Landsassen Steuern, was zu schweren Streitigkeiten und nach jahrhundertelangen Rechtsstreitigkeiten zum finanziellen Untergang der Familie führt. - Das Benediktiner-Kloster Ensdorf bei Amberg wird unter die weltliche Verwaltung des pfalzneuburger Pfalzgraf Ottheinrich von Wittelsbach (St) (52) gestellt. - Die Residenz von brandenburg-kulmbacher Markgraf Albrecht Alcibiades von Zollern (St) (32) Burg Plassenburg wird trotz moderner Bastionen nach sieben monatiger Belagerung mit einer Kapitulation gesprengt, mit der Nürnberger Schraube bearbeitet und niedergebrannt. - In Regensburg stirbt Titularlandgraf Christoph von Leuchtenberg (51) nachdem er den markgräflichen Militärdienst aus Gesundheitsgründen aufgegeben hat, verarmt in einem Gasthaus. - Der katholische simmerner Pfalzgraf und Herzog Johann II von Wittelsbach Pfalz Simmern (St) (62) heiratet nach 19 Jahren als Witwer die Grafentochter Marie Jakobine von Oettingen (31). - Der überzeugte lutherischprotestantische ingolstädter Universitätsprofessor, Mediziner, Astronom und Drucker Philipp Apian (23) erhält vom mit der Kaisertochter verheirateten bayerischen Herzog Albrecht V von Wittelsbach (St) (26) den Auftrag Bayern kartographisch zu erfassen und fertigt bis 15 63 bei 7 Sommerreisen mit seinem Bruder Timotheus Apian durch Oberbayern, Niederbayern, Oberpfalz, Salzburg, Eichstätt eine 5x5 Meter große Karte an. - Der nürnberger Buchdrucker Hans Daubmann wird von Herzog Albrecht von Preußen nach Königsberg abgeworben, wohin er mit seiner kompletten Druckerei zieht. - Das bamberger Zisterzienserinnenkloster Schlüsselau wird nach dem Tod der letzten Äbtissin Brigitta von Stiebar aufgelöst. - Der kloster-speinsharter Abt Johann Georg von Gleißenthal (47) lässt als Lutheraner die Lehren Luthers im Kloster Speinshart verkünden. - In Unterstall bei Neuburg an der Donau wird der katholische Pfarrer gegen den Willen der Bevölkerung durch einen protestantischen ersetzt. - In Nürnberg gehen die Prostituierten paarweise spazieren und in die Kirche, was ihnen bei Strafe des Lochgefängnisses alias Zuchthausstrafe verboten wird. - Der katholische Witwer König von Neapel und spanische Thronfolger Philipp II von Habsburg (St) (27) heiratet seine Tante 2. Grades, die neue katholische englische Königin Maria Tudor I (St) (38) und sie verliebt sich heftig in ihn. - Landgraf Christoph von Leuchtenberg (52) stirbt völlig verarmt in einem Gasthaus in Regensburg. Sein jüngerer Bruder Hans von Leuchtenberg (38) ist geisteskrank. - In Dietfurt ist Burg Wildenstein an der Altmühl zerstört und wird nicht mehr aufgebaut. Der Vogt wohnt unterhalb der Ruine. - In Nürnberg müssen die Stadtknechte alias Polizisten nur bei öffentlichem Tanz Wache halten, dürfen sich aber auch für die Sicherung von privaten geschlossenen Gesellschaften in Privathäusern anbieten. - In Amberg wird es der Bevölkerung erlaubt am evangelischen höfischen Gottesdienst teilzunehmen. - Der nürnberger Stadtknecht Florian Palmreuter, der für den Männerschuldturm verantwortlich ist, wird wieder einmal gerügt. Auf seine Forderung nach einer Abschrift der Schuldturmordnung für ihn bietet der Rat der Stadt Nürnberg ihm nur an sie ihm so oft es notwendig ist vorzulesen. - In Neumarkt wird der Goldschmied Georg Körner der Falschmünzerei überführt und kommt ins Gefängnis alias Zuchthaus. - Den oberpfälzer Bürgern verbietet der Statthalter Wolfgang das Jagen mit Selbstgeschossen, das freie Laufenlassen von Hunden und rät statt Windhunden und Streunern Rudelhunde zu verwenden - Der wolfsteiner Metzger Hans Bachsitz der Jüngere wird für das Wildern seines Hundes, der einen Hirsch tötet, nachdem Vertuschungsversuche scheiterten, zu einer Kerkerhaft und einer Geldstrafe von 30 Gulden verurteilt. - Grenzverträge betreffend das Schultheißenamt Neumarkt mit Eichstätt. - In Neumarkt werden Lichter alias Kerzen sowohl von Metzgern als auch von Krämern hergestellt und ihnen die Herstellung von Hellerlichtern verboten. Dafür sollen sie Pfenniglichter zu etwa 40 Gramm herstellen. - Der in Straubing geborene Patriziersohn, lutherische Konquistador Ulrich Schmidl (44) kehrt nur mit wenigen Beutestücken nach einem Landsknechtsleben das von Beutesuchen und Töten und Versklaven der Indianer in Argentinien und Paraguay bestimmt war, nach Straubing zurück und wird dort durch das Erbe seines Bruders ein reicher Ratsherr. - In Amberg wird der Calvinismusgegner und Humanist Georg Agircola (24) Lehrer der Oberklasse an der Martinschule. - Im nürnberger Vorort Almoshof sind alle vier Herrenhäuser der vier nürnberger Patrizierfamilien Holzschuher, Stromer, Praun und Imhoff niedergebrannt. - In Regensburg erhält das vom Almosenamt alias städtischen Wohlfahrtsamt errichtete eigene Brauhaus ohne Gewinnorientierung ausschließlich zum Ausschank an Arme die Anweisung, dass seine Bierbrauer allein Wasser, Malz und Hopfen verwenden dürfen. - Der regensburger Bischof Georg Marschalk von Pappenheim muss mitansehen wie reiche salzburger lutherische Flüchtlinge in Regensburg aufgenommen werden und Geld und Reichtum in die Stadt bringen. - In Berngau wird die Reformation eingeführt. - In Amberg erstellt Dr Johann Baptist Schenkl ein Stadt-Gesetzbuch von 1. Polizeisatzungen, 2. dünglichen oder sächlichen Verträgen, 3. Ehepakten, Erbschaften, Testamenten und Vormundschaften, 4 Bürgerrechten, deren Erwerbung und Verlust, 5. Schulden, Bürgschaften und Pfandschaften, 6. Bestandschaft, Leihe, Miethe, Hinterlegung und veruntreuten oder gestohlenen Gute, 7. Handwerkern, Tagelöhnern und Ehehalten, 8. Kramm- und Marktpolizei, 9. Ungesperrtheit und Reinlichkeit der Gassen und öffentlichen Plätze und 10. Privilegien des Rates und der Bürgerschaft und wozu man die Erlaubnis des Rates braucht. U.a. wird bestimmt: Einfache Gotteslästerung, Fluchen und Schwören auf Leiden, Wunden, Gliedern, Kraft, Macht und Sakramente wird mit einer Geldstrafe geahndet, Eltern haften für ihre Kinder. Bei schwererer Gotteslästerung mit Hexerei alias Malefitzdelikten werden Leibstrafen und Zunge abschneiden erst durch den Landrichter angeordnet. Wer in den Stock oder in die Halseisen gesteckt wird, verliert seine Ämter, Würde oder Bürgerrechte nicht. Sex ohne Ehegelöbnis ist absolut verboten, darunter außereheliche Verhältnisse. Mehr als 3 Gulden beim Glücksspiel zu verspielen ist verboten. Der erspielte Verlust- oder Gewinnbetrag muss an den Rat als Strafe gezahlt werden. Wer das Urteil von Schöffen und Gerichten anzweifelt, macht sich strafbar. An Feiertagen darf während der Morgenmesse kein Gast verköstigt werden und auf dem Markt darf nichts verkauft werden. Der Rat ordnet hiermit neu an, dass nach der Feuerglocke niemand ohne Licht auf die Gasse gehen darf und dabei auch still sein muss. Zur Fastnacht ist Schlittenfahren ohne Geläut oder eine brennende Fackel verboten. Sich dabei zu maskieren ist strafbar. Abendtänze und Kurzweiltänze sind nur mit stillen Seitenspielen oder Instrumenten von 01:00 bis zur Feuerglocke zulässig. Allein in Hose und Wams zu tanzen ist unzulässig, ebenso wie sportliche Figuren wie Drehen, Herumschwingen und Werfen der Tanzpartnerin. Kreuzsingen beim Abendreihen, bei dem eine Jungfrau einen Kranz wirft, wird mit Gefängnis bestraft. Schaidel oder Winckelrocken alias Rockenstuben sind verboten. Dort wird Unzucht getrieben und es werden heimlich Heiraten verabredet. Jeder Mulzner alias Brauereimalzhersteller alias Brauer muss beim Rat einen Eid ablegen nur nach Vorschrift zu arbeiten.

1553 Der Rat der Stadt Nürnberg verpflichtet die Schulmeister und Lehrmeister Luthers Kleinen Katechismus zu unterrichten und zu überwachen. - Der nürnberger Patrizier, Diplomat, Gelehrte, Staatsmann und älterer Bürgermeister von Nürnberg Erasmus Ebner (42) erfindet die Metalllegierung Messing. - Der Rat der Stadt Nürnberg lässt Pluderhosen bei hohen Strafen verbieten. - Der Markgraf Albrecht Alcibiades von Zollern (St) (31) nimmt Altdorf ein, lässt die Stadttore verschließen und zündet Altdorf an, wobei 306 Gebäude niederbrennen und 80 Personen sterben. - Der Markgraf Albrecht Alcibiades von Zollern (St) (31) nimmt Lauf wieder ein und zerstört die nürnberger Burg Wildenfels. - Bayreuth, Hof und Kulmbach mit der Plassenburg werden erobert und niedergebrannt. - In der rückeroberten Stadt Forchheim wird die südliche Grenzfestung um die Pfalz nach modernen italienischen Vorbildern begonnen. - Die Nürnberger nehmen Hersbruck wieder ein. - Der Maler Georg Oelinger malt unter anderem Tomaten. - In Amberg regelt Pfalzgraf und Kurfürst Friedrich II von Wittelsbach (St) (71) die niedere Gerichtsbarkeit durch einen Kodex von Verordnungen, eine Art städtisches Gesetzbuch für Leichtfertigkeiten. Der Rat der Stadt Amberg darf Ehebruch bestrafen, der Rat der Stadt Neumarkt nicht. - England wird unter der englischen Königin Maria Tudor I (St) (37) wieder katholisch. - Die brandenburgansbacher Burg Spieß wird von nürnberger Truppen gestürmt, geplündert und endgültig zerstört. - In Amberg stirbt der strenge katholische Stadtpfarrer Georg Helbling. Der katholische Gottesdienst wird verboten. Es gibt nur noch lutherischen Gottesdienst. - Der in Amberg geborene lutherische Geistliche und Komponist Caspar Othmayr (38), von Wie schön blüht uns der Maien, stirbt in Nürnberg. - Der brandenburg-kulmbacher Markgraf Albrecht Alcibiades von Zollern (St) (30) nimmt die eigentlich gut bewaffnete Burg Lichtenau ein, indem er droht, den gefangengenommenen Sohn des lichtenauer Amtmanns Ludwig Schmid hängen zu lassen und lässt sie total zerstören. - Viele Gesellen boykottieren die Städte, sodass durch Arbeitskräftemangel sich die Stadt Nürnberg als letzte gezwungen sieht die Gesellenschenken wieder zu öffnen. - Nach einem Streit mit dem ansbach-gunzenhausener Theologen Andreas Osiander (54) bringt der lutherische Theologieprofessor und spätere ingolstädter Hochschullehrer Friedrich Staphylus (40) eine Protestschrift gegen seinen Kontrahenten heraus, die zum Katholizismus tendiert. - In Neumarkt wird die Bernfurter Mühle vor den Toren der Stadt als Walkmühle benutzt. - Der bayerische Herzog Albrecht von Wittelsbach (St) (25) verbietet das Brauen von Bier wegen erhöhter Brandgefahr vom 24. April bis 28. September per Dekret. - In Nürnberg schreibt der nürnberger Meistersinger Hans Sachs (63) sein Stück Der Eifersüchtige, ein typisches Wirtshaustheaterstück und Bürgerstubentheaterstück, in mehreren hundert Versen, in dem zwar die alt hergebrachten Typen wie dummer Bauer, pfiffiger Bauer, Narr, Quacksalber, Frau Venus, böse Ehefrau, und ein eifersüchtiger alter Ehemann auftreten, aber dieser nicht schamlos Hörner aufgesetzt bekommt sondern die hübsche junge Ehefrau ihn durch tugendhaftes Verhalten von der Eifersucht kuriert. Die Theatergruppe um Hans Sachs (63) bestehend aus verschiedenen Handwerkern zieht zu ihren Aufführungen auch von Haus zu Haus alias von Gastwirtschaft zu Gastwirtschaft. - Der Rat der Stadt Nürnberg lässt den Berg Rechenberg abtragen. - Sebastian Erlbeck ist Burggraf auf der Ganerbenburg Rothenberg. - Hans Ludwig von Eyb (bei Ansbach) ist Burggraf auf der Ganerbenburg Rothenberg. - Der in Ansbach geborene brandenburg-kulmbacher Markgraf Albrecht Alcibiades von Zollern (St) (31) erobert die Stifte Würzburg und Bamberg. - Kaspar Lerchenfelder von Straubing kauft das Wasserschloss Gebelkofen. - In Altdorf existiert das Gasthaus Nürnberger Hof Unterer Markt 6. - In Regensburg wird in der ehemaligen katholischen Klosterkriche St Oswald evangelischer Gottesdienst abgehalten. - In Velburg bricht ein Großbrand aus. - In Regensburg werden Nikolaus Gallus und Hiltner entscheidende Gestalter der lutherische Kirchengemeinde. - In Regensburg kommt Graf xxx von Lerchenfeld (--) in den Besitz von Wasserschloss Gebelkofen. - In Regensburg stirbt Georg von Pappenheim, weshalb sein Bruder Veit von Pappenheim (St) (18) neuer Reichserbmarschall wird. - In Nürnberg stirbt der nürnberger Patrizier und Ratsassessor Johannes von Oelhafen Schöllenbach (33). - In Nürnberg Schwaig ist Anton Imhoff (--) Besitzer von Schloss Malmsbach. - In Altdorf wird das Schloß als Ersatz für den zerstörten Amtssitz als neues Wohnhaus und Amtshaus des nürnberger Pflegers xxx (--)  erbaut. Der bisherige Standort ist unbekannt. - In Amberg Fuchsstein heiratete Salomon Fuchssteiner alias Salomon von Fuchsstein (--), der Sohn von Sigmund von Fuchsstein  (--), die Witwe des lauterhofener Landsassen xxx von Tetzel (--).

1552 Das kompromisslose Verhalten von Kaiser Karl V von Habsburg (St) (52) führt die zerstrittenen lutherischen Protestanten wieder zusammen und sie gewinnen beim Fürstenaufstand sogar den katholischen französischen König König Heinrich II (St) (33) für die Bistümer Metz, Toul und Verdun als Verbündeten, woraufhin Kaiser Karl V von Habsburg (St) (52) nach Kärnten fliehen muss. - Die Orte Feucht und Ochenbruck und der Wallfahrtsort Affalterbach werden im Zweiten Markgrafenkrieg wie 15 04 zerstört. - Die Stadt Nürnberg bleibt im Bündnis mit dem würzburger Bischof und dem bamberger Bischof, löst aber ihr Bündnis mit dem eichstätter Bischof Moritz von Hutten, dem Bruder des verstorbenen venezuelanischen Statthalter Philipp von Hutten, in dessen Bistum die Stadt Nürnberg daraufhin u.a. Kloster Marienburg plündert. Der eichstätter Bischof Moritz von Hutten stirbt und hinterlässt ein Bistum Eichstätt, das 210 Pfarreien und 60 % des Gebietes verloren hat. - In Kastl brennt Kloster Kastl ab und wird gebrandschatzt. - Hans Wolf von Absberg und Hans Christoph von Absberg bewohnen Burg Rumburg widerrechtlich. - In Nürnberg wird weisses Bier alias Weizenbier alias Weissbier gebraut. - In der Stadt Nürnberg wird das Brennen von Branntwein in der Stadt verboten. - Die Stadt Nürnberg rüstet sich nach Kriegsdrohungen von brandenburg-kulmbacher Markgraf Albrecht Alcibiades von Zollern (St) (30), der sich über die Befestigungsmaßnahmen der Stadt Nürnberg ärgert. - Der brandenburgkulmbacher Markgraf Albrecht Alcibiades von Zollern (St) (30) verwüstet die Umgebung von Nürnberg, schickt der Stadt Nürnberg einen Absagebrief, einen Art Fehdebrief und beschießt die Stadt von einem befestigten Lager am Rechenberg aus mit Kugeln, die die eigentlich mit Nürnberg verbündete Reichsstadt Augsburg geliefert hatte. Nach einmonatigem Beschuß mit einer Vielzahl von Kanonen hat der brandenburg-kulmbacher Markgraf Albrecht Alcibiades von Zollern (St) (30) der Stadt Nürnberg einen Schaden von etwa 2.000.000 Gulden durch die Verwüstung und Zerstörung von 5 Klöstern, 2 Städten, 19 Burgen, 75 Herrensitzen, 17 Kirchen, aus denen sogar die Glocken gestohlen werden, 28 Mühlen, 23 Hammerwerke darunter der Messinghammer in Laufamholz und 170 Dörfer und Orte in denen alle Teiche und Weiher abgelassen wurden und im Wald riesige Flächen niedergebrannt worden sind, zugefügt. Nach Verhandlungen und der Zahlung einer hohen Summe überbringt der ältere nürnberger Bürgermeister und Patrizier Erasmus Ebner (41) die Kapitulation der Stadt Nürnberg. Der brandenburg-kulmbacher Markgraf Albrecht Alcibiades von Zollern (St) (30) zieht nach Fürth ab. - Die Stadt Forchheim wird vom brandenburg-kulmbacher Markgraf Albrecht Alcibiades von Zollern (St) (30) erobert. - Der nürnberger Holzschneider und Buchdrucker, Briefmaler und Briefdrucker Hans Glaser, beginnt mit einer umfangreichen Dokumentation über den Zweiten Markgrafenkrieg. - Hugo II von Parsberg alias Haug von Parsberg ist der Führer der Truppen der Reichsstadt Nürnberg gegen den brandenburgkulmbacher Markgraf Albrecht Alcibiades von Zollern (St) (30). - Die nürnberger Herberge Zum Roten Ross wird Rotes Rösslein genannt. - Der Hummelsteiner Herrensitz wird zerstört. - Der neuburger Pfalzgraf Ottheinrich von Wittelsbach (St) (50) kehrt aus dem Exil im weinheimer Karmeliterkloster, in dem er ein alchemistisches Labor betrieb wieder in seine Residenz Burg Neuburg zurück. - Die Witwe Barbara von Brandenburg-Ansbach (St) (57), von Georg III von Leuchtenberg stirbt in Karlsbad und wird in Pfreimd beigesetzt. - Der lutherisch-protestantische in Ingolstadt geborene sächsische Astronomensohn und Kartographensohn Philipp Apian (21) übernimmt die väterliche Druckerei in Ingolstadt und übernimmt eine medizinische Professur an der Universität Ingolstadt. - Der kaiserliche Neffe Maximilian II von Habsburg (St) (25) holt seine Frau, die in Madrid aufgewachsene Kaisertochter Maria von Habsburg Spanien (St) (24) mit dem Elefanten Soliman (12) einem Geschenk der Kaisertochter Johanna von Habsburg bei einem prachtvollen und aufsehenderregenden Einzug nach Wien. - Der brandenburg-kulmbacher Markgraf Albrecht Alcibiades von Zollern (St) (30) erobert die als Getreidespeicher und Gefängnis alias Zuchthaus verwendete Burg Dagestein alias Burg Vilseck. - Der katholische Koadjutor und Abt Johann Georg von Gleißenthal (45) wird Abt von Kloster Speinshart dessen Konvent nur noch drei Mitglieder zählt. - In Regensburg werden im leerstehenden Kloster St Peter aus taktischen Gründen die Klostergebäude von Graf Philipp von Eberstein in Brand gesetzt und die Steine zum Bau der Stadtbefestigung von Regensburg gegen den sächsischen Kurfürst Moritz von Sachsen (St) (31) und dem in Ansbach geborenen brandenburg-kulmbacher Markgraf Albrecht Alcibiades von Zollern (St) (30) benutzt. - Der Stammsitz der Grafen von Helfenstein, mit Wappentier Elefant, fällt ohne Belagerung in die Hände des brandenburg-kulmbacher Markgraf Albrecht Alcibiades von Zollern (St) (30), der sie nach schwerem Beschuß mit Steinkugeln bei einer folgenden Belagerung wieder aufgibt. Die Ulmer schleifen ihre eigene Burg. - Die Nürnberger zerstören alle Mühlenanlagen und die Vorstadt Wöhrd um dem brandenburg-kulmbacher Markgraf Albrecht Alcibiades von Zollern (St) (30) keine Möglichkeit zu geben sich dort zu verschanzen. - Wegen seiner hohen Verschuldung muss Bertold Pfinzing Burg Lichtenegg an seine Gläubiger Otto Rau und Hans Bernkloe abgeben. - Das im Besitz des nürnberger Rates befindliche aufgelöste Kloster Himmelthron brennt ab und wird fast vollständig zerstört. - Durch den Tod von Georg von Parsberg IV auf Burg Lupburg fällt die vergeblich von neuburger Pfalzgraf Ottheinrich von Wittelsbach (St) (50) beanspruchte Pfand-Herrschaft Lupburg zurück an die parsberger Linie mit Haug von Parsberg II. - Der ehemalige lutherische aus Oberfranken stammende Schneidergeselle Johannes Nas (18) alias Johannes Nasius tritt in das katholische münchner Franziskanerkloster ein. - Der münchner Hof hat 384 Hofbedienstete. - Der nürnberger Bäcker Hans Weber widersetzt sich den nürnberger Stadtknechten, die das Spielverbot auf dem Markt durchsetzen und stellt das Verbot als übertrieben in Frage. - Das amberger Rathaus erhält eine Altane mit Schneckenstiege. Im Erdgeschoss des Rathauses befindet sich die Stadtwaage, eine Frohnfeste und die Stadtknechtswohnung. Im Keller befinden sich gewölbte Gefängniszellen alias Das Loch alias Zuchthaus und im Hof eine Wasserleitung in Röhren. - Der nürnberger Vorort Pillenreuth mit Kloster Pillenreuth wird zerstört und nicht wieder aufgebaut. Nur Teile des Klosters bleiben bestehen. - Im nürnberger Egydiengymnasium hält der pfälzische Waffenschmiedsohn Philipp Melanchton (55) theologische Vorlesungen. - Der neumarkter Schultheiß Jörg Thomas von Wildenstein weigert sich bei Folterungen den Vorsitz zu führen. - Das nürnberger Schloss Schwarzenbruck wird niedergebrannt und nicht wieder aufgebaut. - In Regensburg wird Nicolaus Agricola Vorsteher der neuen evangelischen Schule und erster Lehrer. Er entwickelt ein neues Schulgesetz. Religiöser Unterricht wird von den Kirchen in die Schulen verlegt. - In Regensburg weigert sich die Bürgerschaft eine kaiserliche Compagnie zur Verteidigung gegen den protestantischen Kurfürst Moritz von Sachsen durch Heinrich von Meissen einzuquartieren. Sie will nicht gegen ihre Glaubensgenossen kämpfen. Heinrich von Meissen überredet den regensburger Bischof Georg Marschalk von Pappenheim den lutherischen Gottesdienst wieder zu gestatten und nachbarliche Freundschaft, soweit das Habsburg zulässt, wieder herzustellen. Der regensburger Prediger Zollner kehrt sofort zurück. Auch Kaiser Karl V von Habsburg (St) (52), der befürchtete, dass die Regensburger dem Feind ihre Tore öffnen, lobt sogar ihre Treue. Der protestantische Kurfürst Moritz von Sachsen bedroht Regensburg. In Regensburg werden Schuttbollwerke aufgetürmt. Kaiser Karl V von Habsburg (St) (52), gesteht den Lutheranern die Ausübung ihrer Religion ohne Gewaltandrohung zu. In Regensburg jubeln die Lutheraner. Alle gemeinschaftlichen Feste und Bräuche mit den Katholiken werden abgeschafft. - Der Maler Michael Ostendorfer (61) erstellt den Hochaltar in der evangelischen Neupfarrkirche in Regensburg. - In Nürnberg baut Peter Dürl Orgeln und Saiteninstrumente. - In Regensburg nimmt nach der Räumung des neuburger Territoriums von Truppen von Kaiser Karl V von Habsburg (St) (52) Johann Bernhard von Stauff auf Ehrenfels ertmals am Reichstag teil. Somit ist Ehrenfels Mitglied des Reichsstandes im bayerischen Reichskreis. - In Regensburg ist der Rat mehrheitlich lutherisch. - In Nürnberg Pillenreuth wird das Kloster Pillenreuth von den markgräflichen Soldaten gepündert und niedergebrannt. Die Nonnen fliehen ins Klarissinnenkloster in der Stadt. - In Nürnberg wird das Lusthaus Weigelshof mit den Bauernhöfen von nürnberger Truppen abgebrannt um freies Schussfeld zu haben. - In Nürnberg Behringsdorf fällt das kleine Herrenhaus Spitalsitzlein im Besitz von Hans Tucher (--) , für das seit 15 17 Nürnberg das Öffnungsrecht hat, öde und verschwindet.

1551 Wetter: Hochwasser in Nürnberg. - Der katholische französische König Heinrich II (St) (32) erklärt dem katholischen Kaiser Karl V von Habsburg (St) (51) den Krieg. - Der bayerische Herzog Albrecht V von Wittelsbach (St) (23) verbietet allen Juden im Herzogtum Bayern zu wohnen und verweist sie aus seinem Herrschaftsgebiet. Bei Reisen durch Bayern benötigen sie einen Passierschein und dürfen dabei nicht öfter als einmal an einem Ort nächtigen. - In Neumarkt wird auch der zweitälteste adelige amberger Münzmeistersohn Gabriel Kastner geboren. - Im  Schultheißenamt Neumarkt unterstehen dem Landgericht Hirschberg ua folgende Adelssitze: Bachhausen, Ittlhofen, Grünstein bei Wissing, Puech bei Buchberg, Holnstein, Altenburg, Deining, Leutenbach, Wappersdorf, Woffenbach, Wolfstein, Rothenfels, Pilsach, Berg mit zwei verschiedenen Familien, Heinrichsbürg, Postbauer, Tann, Rasch, Pyrbaum, Allersberg, Thannhausen, Reichertshofen, Sulzbürg mit zwei verschiedenen Familien, Hofen, Griesbach und Erasbach. - Im Schultheißenamt Neumarkt ist nicht nur die seit Jahrhunderten zuständige Gerichtsstätte Freystadt nicht mehr zuständig, es gibt vielmehr keine einzige Schranne mehr, an der auf einem Landgerichtsstuhl Recht gesprochen wird. Hirschberger Landrichter ist xxx. - Die regensburger Gürtlermeistertochter Barbara Plumberger alias Barbara Blomberg alias Schöne Barbara (25), deren uneheliches Kind Don Juan de Austria (04) von Kaiser Karl V von Habsburg (St) (51) in Spanien lebt, zieht mit ihrem Ehemann, einem kaiserlichen Musterungskommissar nach Brüssel. - Der Rektor des Egydiengymnasius, Kalenderschreiber, Astronom und Komponist in Nürnberg Joachim Heller (33) richtet sich eine eigene Druckerei ein und stellt Flugblätter und Kalender her. - Der Rektor der ingolstädter Universität, der Jesuit Petrus Canisius (30) fordert vom bayerischen Herzog Albrecht V von Wittelsbach (St) (23) vergeblich die Errichtung eines Jesuitenkollegs in Ingolstadt. - Pfalzgraf von Neumarkt Wolfgang von Wittelsbach (St) (50) beendet sein Amt als Statthalter der Oberpfalz in Amberg und es folgt der überzeugt Lutheraner zweibrückener Pfalzgraf Wolfgang von Wittelsbach, der in Amberg einen eigenen evangelischen Hofgottesdienst einführt. - Der brandenburg-kulmbacher Markgraf Albrecht Alcibiades von Zollern (St) (29) nimmt Hersbruck ein. Die Einwohner müssen schwören, dass sie pfalzgräfisch sein wollen. - Acht Nonnen fliehen aus dem katholischen Kloster Marienburg ins katholische eichstätter Kloster Marienstein. Viele verschwinden einfach. Die Priorin bleibt. - In Nürnberg finden wöchentlich Fechtstunden in der Fechtschule statt. Der Nürnberger Umbrecht nimmt drei seiner Freunde mit zur Fechtschule, denen allerdings die Teilnahme verwehrt wird, da sie nicht aus Nürnberg stammen. Gelegentlich kommt der rothenburger Fechtmeister Hans Haiden zu Besuch. - Die nürnberger Familie Waldstromer von Reichelsdorf erhält den Adelstitel. - Der bayerische Herzog Albrecht V von Wittelsbach (St) (23) erlaubt den Brauern dem Bier Koriander und Lorbeer  zuzusetzen, verbietet dagegen ausdrücklich Bilsenkraut und Seidelbast. - In Dortmund gibt der letzte Grutbierbrauer aus Altergründen sein Gewerbe auf. - Der in Augsburg geborene Bildhauersohn und Maler Andreas Loscher wohnt im Pfaffengäßlein. - In Regensburg errichtet das Almosenamt alias städtisches Wohlfahrtsamt ein eigenes Brauhaus ohne Gewinnorientierung ausschließlich zum Ausschank an Arme. - In Regensburg wird ein öffentlicher, über eine Wasserleitung versorgter Brunnen, der Justitiabrunnen, errichtet. - In Regensburg wird eine lutherische Schule erbaut. - Der regensburger Bischof Georg Marschalk von Pappenheim beschwert sich bei Kaiser Karl V von Habsburg (St) (51) böse über den Rat der Stadt Regensburg, der nur vorgäbe sich nach dem Interim zu richten. Der Rat seinerseits beschwert sich, dass der regensburger Bischof Georg Marschalk von Pappenheim keinerlei Zugeständnisse für eine gemeinsame Zukunft macht. Er breitet seine verbalen Anfeindungen sogar aus, tituliert sie als Frechlinge. Der neue Dompfarrer predigt noch aggressiver. - Die gesamte lutherische regensburger Lehrerschaft wird vor den Kaiser zitiert, was diese nur mit Angst tut, und tatsächlich die Rückkehr zur alkatholischen Religion oder wenigstens zur Interimsverordnung schwören müssen. - In Regensburg findet kein lutherisches Leben mehr statt. Glaubensgenossen werden verfolgt. Lutherische Handwerksgesellen lesen zum Missfallen des regensburger Bischof Georg Marschalk von Pappenheim biblische Verse, werden bedroht und verlegen ihre Predigt wieder in den mittlerweile vermieteten Stauferhof. - Die sächsische Landesordnung verbietet professionelle Spinnstuben alias Rockenstuben alias Spinnergänge alias Scheidabende (von Holzscheid bzw künstliches Licht), Datingörtlichkeiten in Hinterzimmern von Wirtshäusern, bei denen sich junge Mädchen zum Spinnen treffen aber auch von jungen Männern dabei besucht werden können und es dabei gewollt zu sexuellen Kontakten kommen kann, bei Gefängnisstrafen. Private Spinnabende ohne anzügliche Lieder und ohne nächtliches Heimgeleiten sind erlaubt. - In Ansbach führt Wolf von Crailsheim Neuhaus (--) auf der Wasserburg Schloss Sommersdorf die Reformation ein.

1550 In Neumarkt ist der Arzt Languis als Leibarzt von Pfalzgraf Otto so von der Heilung eines Wassersuchtpatienten durch das Wasser der Quelle am späteren Heilbad erfreut, das er es in seinen epistolis medicinalibus alias medizinischen Briefen mitteilt. Das wird Johann Baptist Scharauth (--) 18 58 behaupten und sogar weitere Kopien davon auflisten. Leider ist Pfalzgraf Otto in diesem Jahr bereits 51 Jahre tot. - In Nürnberg wird ein silberner Brautkelch, aus dem Braut und Bräutigam gleichzeitig trinken können, als Hochzeitsritual benutzt. - Der ehemalige katholische ingolstädter Universitätslehrer, ehemaliger geheimer Rat in Brüssel und kaiserlicher Botschafter Viglius Zichemus verfasst das Blutplakat, ein Edikt, das jede Häresie mit dem Tod bestraft, jeden dazu verpflichtet Ketzer anzuzeigen, reuige männliche Häretiker enthaupten lässt, weibliche Häretiker lebendig begraben lässt und Unbeirrbare auf den Scheiterhaufen bringt. - In Nürnberg wird die Orgel des aufgelösten Dominikanerklosters in die Lorenzkirche gebracht. - Der nürnberger Formschneider Hans Weigel veröffentlicht ein Bild von einer Giraffe. - Die Wildensteiner wenden sich dem lutherischen Protestantismus zu und verlieren die Kontrolle über ihr Herrschaftsgebiet Burg Breitenegg an die Wittelsbacher. - Die Reichsstadt Nürnberg kauft in Feucht 21 Anwesen um ihre Herrschaft im Ort abzusichern. - In Nürnberg legt der Rädleinmacher Hans Lobsinger dem Rat der Stadt Nürnberg eine ganze Reihe von Erfindungen vor u.a. Neuerungen bei Drechslerarbeiten, im Mühlenbau und in der Schreinerei um Kisten zu bauen, in den Wasserkünsten, im Brunnenbau und bei Pumpen, in der Bearbeitung von Metallen durch Pressen, Gießen, Formen, Löten, bei chemischem Bearbeiten durch Ätzen, bei der Herstellung von Farben, bei explosivem Pulver und Feuerwerk und im Musikinstrumentenbau. - Der nürnberger Leonhard Danner (52) erfindet eine Brechschraube alias Nürnberger Schraube mit der Festungsmauern durchbrochen werden können. - Der nürnberger Wolf Danner verbessert das Ausbohren und Schmieden von Büchsenrohren. - In Sandersdorf wird eine Schlossbrauerei gegründet. Auf Burg Sandersdorf wird die Schlossbrauerei gegründet. - Burg Roßstein brennt aus Unachtsamkeit ab. - In Zisterzienserinnenkloster Seligenporten wird die letzte oberpfälzer Äbtissin, die seligenportener Zisterzienserinnenklosteräbtissin Anna von Kuedorf gezwungen die kurpfälzisch-lutherisch- protestantische Kirchenordnung zu übernehmen, wodurch das Kloster Seligenporten in kurpfälzer Besitz übergeht. - Maximilian II von Habsburg (St) (46) reist aus Spanien zu einer Familienberatung über die Nachfolge seines Vaters zurück ins Reich nach Wien. - In Ingolstadt stirbt der nürnberger Bildhauer und Erzgießer Hans Vischer (61). - Der mit Jakobäa von Baden verheiratete bayerische Herzog Wilhelm IV von Wittelsbach Bayern der Standhafte (St) (57) stirbt in München. - Hans Hertl ist Bürger und Richter in Neumarkt. - Der Jesuit Petrus Canisius (29) wird Rektor an der ingolstädter Universität, obwohl Ordensangehörige ausdrücklich nicht dafür zugelassen sind. Er führt offen ein striktes Regiment der Verfolgung von Andersdenkenden. Die hauptsächlich ausländischen Jesuiten verdrängen Deutsch als Schriftsprache. Geschrieben wird in Latein. - In Nürnberg wird die Findel Sebaldi für Mädchen an der Ecke Weißgerbergasse und Maxplatz in das verödete Barfüßerkloster verlegt. - Der Maler Tizian kommt als kaiserlicher Hofmaler nach Augsburg. - In Amberg kommt eine strenge Anweisung vom Kurfürst Pfalzgraf Friedrich II von Wittelsbach (St) (68) zur Durchsetzung der katholischen Gottesdienste alias Interim, die aber vom Rat der Stadt Amberg nicht ausgeführt wird. - Der nürnberger Frauenwirt wird vom nürnberger Fünfergericht angeklagt und im nürnberger Lochgefängnis alias Zuchthaus verhört, wobei herauskommt, dass der nürnberger Stadtknecht Max Kiener sich vom Frauenwirt hat bestechen lassen um Unannehmlichkeiten zu entgehen. - In Nürnberg betrinken sich die Stadtknechte regelmäßig besinnungslos obwohl es sogar in den Stadtknechtspflichten mit Strafe bedroht wird. Da durch den Alkoholkonsum in großen Maße die Turmwachdienste vernachlässigt werden und individuelle Strafen sich als sinnlos erweisen wird eine einheitliche Strafe von 24 Tagen im Lochgefängnis alias Zuchthaus festgelegt. - In der Burg Sandersdorf vor den Toren von Kloster Schamhaupten wird Bier gebraut und eine Brauerei gegründet. - Der kurfürstliche Leibarzt Dr Lang veröffentlicht eine Schrift über heilkräftige Wirkung von in der Nähe von Neumarkt austretenden Quelle alias Wildbadquelle, da eine an Wassersucht leidende Badersfrau, deren Leiden sich nach dem Genuss des Wassers stark verbessert hat. - Die ehrbare nürnberger Ratsfamilie Gundelfinger flüchtet wegen Überschuldung für immer aus der Stadt Nürnberg. - Der eichstätter Fürstbischof Moritz von Hutten lässt in Eichstätt den Getreidespeicher am Residenzplatz erbauen (20 15) Altes Stadttheater und droht Wer sein Getreide versteckt, der sei verflucht unter den Leuten; Segen über das Haupt derer, die es verkaufen. in einer steinernen Inschrift. - In Nürnberg erlaubt der Rat der Stadt bei der Hochzeit des Goldschmieds, Goldscheiders und Münzmeisters Sebald Mader mit Brigitta Braunskorn ein Stubentänzlein. - In Neumarkt beginnt der Lehrer Georg Netzberger in der neu gegründeten Lateinschule seinen Unterricht. - Peter Apiano ist im Besitz der Burg Grünstein alias Zum Brunstein bei Holnstein. - In Neumarkt beharrt der Rat der Stadt Neumarkt darauf, dass der ehemalige neunburger Landrichter, der neumarkter Schultheiß Eustach von Liechtenstein, der die Stellung nur unter der Bedingung keine peinliche Verhöre führen zu müssen angenommen hat, nun doch den Vorsitz führt. Eustach von Liechtenstein berichtet von einem völlig intakten Wald in der Umgebung. - In Nürnberg befindet sich die Senzenwirts am Weinmarkt Eckbehausung am Weinmarkt 3. - Holländische Büchsenmacher kombinieren den federgespannten Hahn eines Radschlosses mit einer senkrechte Stahlplatte hinter die Pulverpfanne zu einem Steinschloss alias Schnapphahn. - Die Herrschaft Morsbach stirbt aus und fällt an das Hochstift Eichstätt zurück. - In Nürnberg bietet der Kunsthändler Paulus Fürst per Flugschrift Informationen über den lockeren Umgang in Spinnstuben in Nürnberg und Umgebung. - In Regensburg werden alle religiösen Freiheiten nach Interim wieder hergestellt und zwei weitere lutherische Priester eingestellt. Die katholischen Riten wie Levitenröcke, Lichter auf dem Altar, das Emporheben der Hostie und des Kelchs während der Einsegung und zum Teil auch der lateinische Gesang wird beibehalten und soll langsam abgeschafft werden. Es wird aber auch in deutsch gesungen. - In Deining übernimmt Peter Steinhauser das Rittergut. - Die elterliche Burg Wolfsegg, unter der sich eine 500 Meter lange Tropfsteinhöhle befindet, wird an den bayerischen Kanzlersohn, lengenfelder Landrichter und ingolstädter Universitätsrektor Oswald von Eck (--) verlehnt und aus Geldmangel die elterliche wolfsegger Bibliothek an den bamberger Domherrn Erasmus Neustetter (27) versteigert. - In Neumarkt wird die Mineralquelle Wildbad Quelle schriftlich erwähnt.

1549 In Neumarkt wird der älteste adelige amberger Münzmeistersohn Gabriel Kastner geboren. - Der hoch verschuldete, verarmte und gebrochene nürnberger Patrizier Lienhard III Hirschvogel (45) reist zur Familie seiner geschiedenen Frau, der augsburger Patriziertochter Sabine Welser nach Augsburg und stirbt dort. - Der Rat der Stadt Nürnberg verpflichtet die Schulmeister und Lehrmeister Gottesfürchtigkeit und Gehorsam gegenüber Eltern zu lehren. - Im Benediktiner-Kloster Ensdorf bei Amberg ist das letzte Konventsmitglied gestorben. - Die Witwe Barbara von Brandenburg Ansbach (St) (54), Witwe von Georg III von Leuchtenberg bittet ihre Verwandten für eine übereilte unbedachte und ohne Zustimmung der Verwandtschaft, durch ihren Bruder, den mit einer dänischen Königstochter verheirateten Deutschordenshochmeister Albrecht von Zollern alias Albrecht von Preußen (St) (39), vereinbarte Ehe ihres Sohnes mit der schwerreichen Mechthilde von der Mark durch Briefe um Entschuldigung, wodurch sie die Finanzen der Landgrafschaft Leuchtenberg wieder in Ordnung bringt. - Die Jesuiten Petrus Canisius (28), Alfons Salmero und Claudius Le Jay werden von Ignatius von Loyola an die Universität Ingolstadt geschickt und halten Vorlesungen vor dem großen Kollegium, zu dem jedoch nur 12 Studenten kommen, die noch dazu eine schlechte Allgemeinbildung haben. - Der Bildhauer Hans Mielich erstellt einen Holzschnitt von der Belagerung Ingolstadts. - Der aus Ingolstadt stammende Maler Ludwig Refinger (48) stirbt in München. - Der neumarkter Schultheiß Wolf von Mühlheim stirbt. Meister Loy Hering erstellt eine Grabplatte, die in der Pfarrkirche aufgestellt wird. - In Nürnberg spielt der lutherische Meistersinger Hans Sachs (55) die deutsche Fassung des katholischen niederländischen Dramatikers und Lateinschullehrers Georg Macropedius (62) das Theaterstück Hecastus, in dem ein reicher sündiger Mensch vor dem Tod alle seine Freunde und Beistände vor dem göttlichen Richterstuhl verliert, wo Tugend und Glaube gegen Tod und Teufel kämpfen. Der Priester Hieronymus zeigt ihm dann einen Weg wie der Tod nur noch seinen Körper bekommt, seine Seele aber in den Himmel kommt. - Siegmund von Failtsch ist Burggraf auf der Ganerbenburg Rothenberg. - In Nürnberg wird die Buchdruckerwitwe Anna Wandereisen wegen Verstoßes gegen die Druckzensur trotz eines Gesuchs an den Pranger gestellt. - In Neumarkt ist Christoph von Wildenstein Schultheiß. - In Regensburg müssen alle Priester vor dem katholischen Bischof erscheinen. - Der regensburger Rat gibt vor sich zur Einführung des Interims entschlossen zu haben und bittet Batholome Fabri, der im nürnberger Spital angestellt ist und Leopold Moser zurückzukommen. Sie trauen sich aber nicht und vertrauen dem regensburger Bischof Georg Marschalk von Pappenheim nicht. - Im Herzogtum Pfalzneuburg sind alle lutherischen Geistliche zwangsweise zum katholischen Glauben zurückgekehrt. - Der regensburger Bischof Georg Marschalk von Pappenheim verbietet dem Rat der Stadt Regensburg geflohene lutherische Priester zurückzuholen oder neue einzustellen und sieht sich als gottgegebenen obersten Geistlichen in der Stadt, dessen Aufgabe ist das Luthertum auszurotten und alles in die alte Weise zurückzulenken. Der Rat der Stadt widersetzt sich, öffnet die geschlossenen Kirchen und lässt wieder lutherische Gottesdienste abhalten. - Der regensburger Bischof Georg Marschalk von Pappenheim (--) lässt zwei lutherische Priester, die Messen abhalten, verhaften und beharrt darauf keinerlei lutherischen Riten zu dulden. - Der deutsche König Ferdinand von Habsburg (St) (46) bewahrt die Stadt Regensburg vor der gnadenlosen Säuberungsaktion des katholischen regensburger Bischofs Georg Marschalk von Pappenheim (--). - Heinrich Riedesel ist Vitztum in Amberg. - In Ingolstadt überlässt der bayerische Herzog Wilhelm IV von Wittelsbach Bayern der Standhafte (St) (--) seinem Kanzler, dem wittelsbachbayerischen Kanzler Leonhard von Eck (--) von Kelheim seine alte Residenz, Altes Schloß, und macht ihn zu einem der größten Grundbesitzer in Bayern mit insgesamt 13 Hofmarken und unzähligen Gütern und Lehensrechten.

1548 In Nürnberg weist der Rat der Stadt Nürnberg seine Kanzlei an Kaiser Karl V von Habsburg (St) (48) künftig mit dem Prädikat unüberwindlichst anzupreisen. - Die Stadt Nürnberg kauft das letzte Drittel von Gräfenberg von den nürnberger Familien Ketzel und Holzschuher. - In Nürnberg wird die gründlacher Mesnerfrau Margarethe Reinhart als Hexe gefoltert. - Der nürnberger Rat verbietet seinen Gästen viel oder mehr zu trinken als seine Notdurft erfordert, und droht mit der Festsetzung auf einem Turm für zwei Tage, droht beim zweiten Verstoß mit vier Tagen Haft im Turm, beim dritten Verstoß mit sechs Tagen Haft im Turm, bei Vollrausch sind fünf Tage Haft angesetzt. Der Rat der Stadt Nürnberg verpflichtet alle Beteiligten sogar die eigenen Kinder, Dienstboten und Knechte und das gesamt Hausgesinde dies anzuzeigen. - Der Rat der Stadt Nürnberg reglementiert Hochzeitsfeiern in einem Wirthaus bei der zum Frühmahl nicht mehr als 32 und zum Nachtmahl nicht mehr als 24 Personen erlaubt sind, verbietet Nachfeiern von Hochzeitsfeiern am nächsten Tag, verbietet öffentliche Tanzveranstaltung an Feiertagen mit 10 Gulden Strafe bei Verstößen, erlaubt aber private bescheidene Tanzveranstaltungen bei Hochzeiten im eigenen Haus oder Stadel ohne Geschrei und Getümmel, verbietet bei Kindstaufen die Anwesenheit von Männern und mehr als 10 Frauen. - In Ingolstadt findet ein Hexenprozess statt. - Die klosterpielenhofener Äbtissin Scolastica verkauft dem amberger Landrichter Erlbeck von Rosenberg und Albershof die Hofmark Eberhardsbühl. - Kaspar von Seckendorf wird mit den herrschaftlich abensberger Hofgütern in Eismannsberg durch Herzog Wilhelm belehnt. - In Kloster Himmelkron wird offiziell der lutherische Protestantismus eingeführt. - Die ingolstädter Theologieprofessoren Arnberger, Theander und Rudolf verlassen die Universität Ingolstadt. Der bayerische Herzog Wilhelm IV von Wittelsbach Bayern der Standhafte (St) (--) entsendet seinen Kanzler, den wittelsbachbayerischen Kanzler Leonhard von Eck (--) von Kelheim und erbittet Ersatz für die vakanten theologischen Lehrstühle in Ingolstadt. - Beim Geharnischten Reichstag in Augsburg bedroht der katholische Kaiser Karl V von Habsburg (St) (48) mit spanischen Truppen vor der Stadt alle anwesenden Fürsten und demütigt sie. Der erzwungene Kompromiss, dass den lutherischen Reformatoren der Kelch beim Abendmahll und die Priesterehe zugestanden wird, entrüstet die freiheitlich und mutig gesinnten Reformatoren und ebenso die Katholiken, denen das zu weit geht. - In Augsburg wird von den Spaniern eine Selbstgeißelungsprozession abgehalten, wodurch es zu Nachahmungen in weiteren Orten kommt. - Der Maler Tizian kommt als kaiserlicher Hofmaler nach Augsburg. - Haug von Parsberg beginnt ein kaiserliches Gerichtverfahren, das ihm die Reichsunmittelbarkeit gegen die Ansprüche der Nachbarschaft durch Jörg Wiesbeck von Velburg, dem erfolgreichen pfalzneuburger Kommandanten, der Gebietserweiterungsambitionen hat, bestätigen soll, was aber erst 17 36 sechs Jahre nach dem Aussterben der Familie erfolgt. - Haug II von Parsberg ist Schultheiß in Nürnberg. - Beim Oberpfälzischen Landtag in Amberg wird verkündet, dass sowohl der evangelische Gottesdienst als auch der katholische Gottesdienst zelebriert werden darf, jegliche Beleidigungen des katholischen Kaiser Karl V von Habsburg (St) (48) und des katholischen Papst Nikolaus V seien aber strengsten zu bestrafen. Der Rat der Stadt Amberg muss den Gottesdienst wieder in lateinischer Sprache abhalten lassen und bereits verbotene katholische Bräuche wieder einführen. Der den Evangelischgläubigen wohlwollende Landrichter ahndet Verstöße kaum. - Der in Amberg geborene lutherische Geistliche und Komponist Caspar Othmayr (33), von Wie schön blüht uns der Maien, wird Propst in Ansbach, muss aber den Posten wegen theologischer Differenzen bald wieder räumen. - Die Reichsgesetzgebung macht die bisher unehrlichen Berufe Leineweber, Barbier, Schäfer, Müller, Zöllner, Pfeifer, Trommler und Bader zunftfähig und damit ehrbar. - Hans von Degenberg erhält vom bayerischen Herzog Wilhelm IV von Wittelsbach Bayern der Standhafte (St) (55) das erbliche Privileg des alleinigen Weißbierbrauens links alias nördlich der Donau. Südlich ist Weißbierbrauen verboten. Das Privileg gilt als Zugeständnis des Herzogs an die Degenberger um das aussterbende Geschlecht und dessen unentschiedene Landeshoheit an den herzöglich bayerischen Hof zu binden. - Der dortmunder Stadtchronist Dietrich Westhoff beschwert sich, dass sein traditionelles Grutbier des edeln gruten beers wenig gebrouwert wert alias weniger gebraut wird. - Der eichstätter Bischof Moritz von Hutten (45) gründet die Singknaben für die Gesangsvorführungen an Feiertagen und bei Hof. - In Messina wird die erste Jesuitenschule eröffnet. - Der trunksüchtige regensburger Stadtarzt Albinus schlägt seine Frau, der Schwester des Hansgrafs, im betrunkenen Zustand im Ehebett mit einer Rute, flieht aber nach dem öffentlichen Geschrei zum Bischof, der ihm einstweilige Freiung alias Asyl gewährt. - Der in Gunzenhausen geborene nürnberger Prediger Andreas Osiander (50) verlässt nach jahrelangen Glaubensstreitereien mit dem Rat der Stadt Nürnberg die Stadt Nürnberg. - In Regensburg wird Georg Marschalk von Pappenheim neuer Bischof. - Kaiser Karl V von Habsburg (St) (48) bestimmt das Interim, das den ganzen römischkatholischen Ritus, die Messe, Bilder und die Heiligenanrufung wieder einführt und stellt die Gewalt der Bischöfe wieder her. Nur die Priesterehe und der Genuß des Abendmahls in zwei Gestalten wird den Protestanten zugestanden. Für Regensburg hätte das bedeutet, dass die abgesonderte lutherische Gemeinde aufgehoben, das Ehegericht abgeschafft, Messen eingeführt, geweihte Hostien angebetet, Prozessionen veranstaltet, gefastet, alle Kirchenfeiertage abgehalten, die Kinderfirmung abgehalten, alle Weihen vom Diözesan und dessen Weihbischof abgehalten, Sterbesakramente gegeben und für Verstorbene gebetet wird. Der lutherische Geistliche Noppus und der regensburger Ratskonsulent Hiltner verweigern die Anordnung. Der regensburger Magistrat sendet den Diakon Nicolaus Han oder Gallus nach Nürnberg zu Osiander und Veit Dietrich um Rat. Dieser rät die Änderungen heimlich und schrittweise zurückzunehmen und keine öffentlichen Erklärungen dazu zu verfassen, ganz im Gegensatz zum Interim, das die sofortige Änderung fordert. Die regensburger Gesandten Syndicus Sindersteter und der Hansgraf Chrisoph Amman werden jedoch zu einer Anwort mit Ja oder Nein innerhalb von 4 Tagen gezwungen. Hansgraf Chrisoph Amman übergibt dennoch ein ausweichendes Schreiben. Die Geistlichen fliehen mit Nopp nach Nürnberg. Regensburg ist die Stadt in Deutschland, die sich am stärksten widersetzt. Der lutherische Gottesdienst wird eingestellt. Dem Rat der Stadt Regensburg werden heimliche Kontakte mit Frankreich unterstellt. - In Amberg und in Neumarkt wird das Interim ohne Widerstände aber nur zum Schein eingeführt, was die regensburger Lutheraner aber nicht wissen und standhaft bleiben. In Regensburg schließt der Magistrat alle lutherischen Kirchen um sie nicht dem katholischen Bischof Georg Marschalk von Pappenheim zurückgeben zu müssen. Die lutherische regensburger Bevölkerung gibt jegliche Religionsausübung auf. Die katholischen regensburger Priester verweigern das Abendmahl in zweierlei Gestalt zu tolerieren. Barholomäus Fabri und Schmidt bleiben in Nürnberg. Der Rat sucht Interimisten, Priester, die das Interim nur spielen, die aber von den hartnäckigen Lutheranern verachtet werden. - In Nürnberg wird auf der Hinteren Insel Schütt der Mauerturm zu einem Geschützturm ausgebaut. - In Hersbruck Reichenschwand wird Bonaventura von Furtenbach als Besitzer von Schloss Reichenschwand von Kaiser Karl V von Habsburg (St) (48) geadelt.

1547 Freiherr Adam von Wolfstein-Obersulzbürg (62), ehemaliger nürnberger Reichsschultheiß, ehemaliger brandenburger Rat, erlanger Amtmann und kaiserlicher Landrichter, verheiratet mit Maria Salome von Nellenburg (27), stirbt. - In Nürnberg treffen sich Kaiser Karl V von Habsburg (St) (47), der deutsche König Ferdinand von Habsburg (St) (44) und der spanische Herzog Alba und es kommt zu kampfartigen Szenen. Eine Plünderung durch die Spanier kann man im letzten Moment durch Geschenke und Geld abwenden. - Haug von Parsberg alias Hugo von Parsberg ist nürnberger Reichsschultheiß. - Der Offizier des in Ansbach geborenen Markgraf Albrecht Alcibiades von Zollern (St) (25) Titularlandgraf Christoph von Leuchtenberg wird am Ende des Schmalkaldischen Krieg gegen Sachsen freigelassen, tritt in ein Kloster ein und wird später Prior. Markgraf Albrecht Alcibiades von Zollern (St) (26) holt seinen ehemaligen Offizier Titularlandgraf Christoph von Leuchtenberg aus dem Kloster und dieser wird Mitglied der Besatzung der Burg Plassenburg bei Kulmbach. - In Regensburg wird das uneheliche Kind von Kaiser Karl V von Habsburg (St) (47) und der Gürtlermeistertochter Barbara Plumberger alias Barbara Blomberg alias Schöne Barbara (21) aus der Kramgasse unter strenger Geheimhaltung geboren. Das uneheliche Kind Don Juan de Austria wird von seiner Mutter getrennt und nach Spanien gebracht. - Der Maler Michael Ostendorfer (53) zeichnet die pfälzer Kurfürstin und dänische Königstochter Dorothea von Wittelsbach (St) (27) als Holzschnitt kurz vor seinem Tod. Das Bild wird in Nürnberg von Hans Guldenmund gedruckt. - In Nürnberg stirbt der Kartograph, Astronom, Astrologe, Drucker und Herausgeber wissenschaftlicher Werke und der Ersteller des ersten Globus mit dem Kontinent Amerika Johannes Schöner (70) als Vater von drei ehelichen und drei unehelichen Kindern. - Der in Amberg geborene Arzt und Komponist, der Herausgeber der fünfbändigen mehrstimmig weltliche Liedsammlung Frische teutsche Liedlein Georg Forster (58) lässt sich als Stadtarzt in Nürnberg nieder und heiratet. - In der Schlacht von Mühlberg kämpfen mit zwei Pistolen bewaffnete Reiter mit einem Trabharnisch, die späteren Kürassiere. - Hans V Notthafft (--) lässt in Thumsenreuth den ersten lutherischen Gottesdienst abhalten. - Der französische Hofnarr Brusquet, der auch französischer Postmeister ist, leistet sich mit den Gästen des Königs derbe Scherze und verdient sehr gut dabei. Der Hofnarr Brusquet erregt Mißfallen beim französischen Hofmarschall, der seinerseits der Ehefrau des Hofnarren Brusquet dessen vermeintlichen Tod während einer Reise mitteilt und ihr erfolgreich gleichzeitig einen neuen Freier anbietet. - Das kaiserliche Heer zieht in Wöhrd bei Nürnberg ein. Der wöhrder Pfarrer Johann Funck (29), ein wöhrder Fischersohn, wird vom Rat der Stadt Nürnberg dazu aufgefordert keine hetzerischen antikatholischen Predigten zu halten. - In Neumarkt ist Hans Petzensteiner Bürgermeister. - Der mainzer Erzbischof Sebastian von Heusenstamm (38) erklärt gezogene Büchsen wegen ihrer Präzision für Teufelszeug, lässt zum Beweis einen Büchsenschützen mit geweihten harten leichten Kugeln aus Kirchensilber, die sich dadurch stark in die Züge und Felder des Rohrprofils pressen, gegen einen zweiten Büchsenschützen mit einfachen Bleikugeln antreten. Da das Experiment gegen die Silberkugel ausgeht, der mainzer Erzbischof Sebastian von Heusenstamm (38) aber uneinsichtig ist, lässt er gezogene Büchsenläufe kurzerhand verbieten. - Der Rat der Stadt Regensburg nimmt verfolgte lutherische Priester auf und weigert sich sie auszuliefern. - In Pilsach Habertshofen erhält der zum Ritter geschlagene und dadurch geadelte Lehensträger alias Besitzer, der ingolstätter Universitätsprofessor, kaiserliche Hofmathematiker Peter Apian (52) von Pfalzgraf Friedrich II von Wittelsbach (St) (59) die Hofmarksgerechtigkeit. Sein neues Wappen ist ein zweiköpfiger gekrönter Adler.

1546 Wetter: Hochwasser in Nürnberg. - Hungersnot in Regensburg. - Martin Luther (63) stirbt während des Regensburger Religionsgesprächs, was zu Verwüstung und Verfolgung der Lutheraner führt. - Das lutherisch protestantische Pfalz-Neuburg wird von Kaiser Karl V von Habsburg (St) (46) wegen der Unterstützung des Schmalkadischen Bundes gegen Kaiser Karl V von Habsburg (St) (46) erobert und der neuburger Pfalzgraf Ottheinrich von Wittelsbach (St) (44) gebannt und geächtet. Der neuburger Pfalzgraf Ottheinrich von Wittelsbach (St) (44) flieht zu seinem Onkel Pfalzgraf Friedrich II von Wittelsbach (St) (64) nach Heidelberg und danach ins weinheimer Karmeliterkloster ins Exil, wo er ein alchemistisches Labor einrichten lässt um Gold zu machen und den Stein der Weisen zu finden. - Kurfürst Pfalzgraf Friedrich II von Wittelsbach (St) (64) wird wegen der Einführung der lutherischen Reformation in der Pfalz geächtet, unterwirft sich Kaiser Karl V von Habsburg (St) (46) und rettet damit seinem Haus Besitzungen und Kurwürde. - Der Bergfried von Burg Wolfstein wird von einem Blitz getroffen und fängt Feuer. - In Nürnberg werden Prostituierte von Tanzveranstaltungen im Rathaus ausgeschlossen. - Im Schmalkaldischen Krieg gegen Sachsen werden Markgraf Albrecht Alcibiades von Zollern (St) (26) und sein Offizier Titularlandgraf Christoph von Leuchtenberg im Auftrag vom erwählten Kaiser Karl von Habsburg (St) (46) gefangen genommen. - In Regensburg veranstaltet Kaiser Karl V von Habsburg (St) (46) das Regensburger Religionsgespräch, an dem der aus Raubersried stammende Gelehrte, ehemalige nürnberger Schulrektor und persönlicher Feind Luthers Johannes Cochläus (67) alias Johannes Dobeneck teilnimmt, um von seinen Kriegsvorbereitungen für den Schmalkaldischen Krieg zur Niederschlagung der Reformation abzulenken. - In Neuburg an der Donau wird der spanische Humanist, Philologe und Prostestant Juan Diaz durch den Knecht seines katholischen Zwillingsbruders Alfonso Diaz durch mehrere Schläge mit einer Axt getötet. Der Prozess gegen Alfonso Diaz in Innsbruck verläuft im Sande, da dieser in Diensten von Kaiser Karl V von Habsburg (St) (46) gehandelt hat. - Neuburg an der Donau wird durch kaiserlich-spanische Truppen erobert und die Residenz zerstört. - Während des Reichstages in Regensburg verliebt sich Kaiser Karl V von Habsburg (St) (46) in die Gürtlermeistertochter Barbara Plumberger alias Barbara Blomberg alias Schöne Barbara (20) aus der Kramgasse und zeugt mit ihr im Gasthof Zum Goldenen Kreuz am Haidplatz 7, der vornehmsten Herberge der Stadt, das uneheliche Kind Don Juan de Austria. - Der deutsche Konquistador und kaiserliche Oberbefehlshaber, der spanischen Überseeprovinz Philipp Hutten (41), der Bruder des eichstätter Fürstbischof Moritz von Hutten (43) wird bei einer augsburger Welser-Expedition von seinem Rivalen Juan de Carvajal in Venezuela ermordet. - In Kinding kauft der eichstätter Fürstbischof Moritz von Hutten (43) die Rumburg. - In Nürnberg wird der Rektor des Egydiengymnasiums Joachim Heller offizieller Kalenderschreiber der Stadt. - In Regensburg scheitert ein Versuch der Jesuiten in Regensburg tätig zu werden. - In Nürnberg übernimmt der Mathematiker, Astronom, Dichter und Mediziner Erasmus Flock (32) das Neue Spital in Nürnberg. - In Eichstätt wird der Konvent des vor den Toren der Stadt Eichstätt liegenden Kloster Marienstein nach seiner Flucht vom Bendiktinerinnen-Kloster St Walburg. aufgenommen. - Kaiser Karl V von Habsburg (St) (46) hält Rain und Ingolstadt besetzt. Der bayerische Herzog Wilhelm IV von Wittelsbach (St) (53) verhält sich neutral. Das Heer der Schmalkaldener vereinigt sich bei Donauwörth und zieht nach Regensburg. Kaiser Karl V von Habsburg (St) (46) lässt westlich von Ingolstadt ein Heerlager errichten. Die lutherisch protestantischen Schmalkaldener ziehen von Gerolfing und Gaimersheim Richtung Ingolstadt und beschießen Ingolstadt vier Tage lang bis niederländische Hilfstruppen eintreffen. Die Schmalkaldener ziehen sich nach Wemding zurück und werden von Kaiser Karl V von Habsburg (St) (46) donauaufwärts verfolgt. - Die Brechruhr bricht erneut in Ingolstadt aus. - Kaiser Karl V von Habsburg (St) (46) beendet die Handelsblockade der freien bayerischen Städte durch den Landesherrn, den bayerischen Herzog Wilhelm IV von Wittelsbach (St) (53). - In Nürnberg wird der Familie Oelhafen die Gerichtsfähigkeit zuerkannt. Die Mitgliedschaft im Rat bleibt ihr versagt. - Der überzeugte Lutheraner, Pfalzgraf und Herzog Wolfgang von Pfalz-Zweibrücken (St) (20) verweigert dem Kaiser das Interim und will lieber Leib und Leben und sein angeerbtes Fürtentum als seinen Glauben und die Kirche verlassen. - Wegen seiner hohen Verschuldung muss Bertold Pfinzing die Güter Haunritz, Högen und Burg Lichtenegg als Sicherheiten stellen. - Der Sklavenhändler Lazarus Nürnberger (47) aus Neustadt an der Aisch beutet gemeinsam mit dem nürnberger Hans Tetzel Kupfervorkommen in Kuba aus. Sein Bruder Jobst Tetzel (--) ist der einflussreichste Juwelenhändler von Nürnberg. - In Eichstätt stirbt der Reformationsanhänger, Arzt und Leibarzt des katholischen Kaiser Karl V von Habsburg (St) (46) Johann Magenbuch (59) und wird auf dem nürnberger Johannisfriedhof bestattet. - Die Schützen alias Polizisten der Stadt Nürnberg beschweren sich über ihre schlechte Entlohnung und darüber, dass sie wegen ihrer fast ehrlosen Stellung sonst keine zusätzliche Arbeit mehr finden. - Der in Ansbach und Nürnberg tätige Renaissance-Architekt, Goldschmied und Silberschmied Peter Flötner (56) erstellt für König Karl V von Habsburg (St) (41) einen Triumpfbogen. - Der gebannte und geächtete neuburger Pfalzgraf Ottheinrich von Wittelsbach nimmt den in Ansbach gelernten und in Nürnberg tätigen Renaissance-Architekten, Goldschmied und Silberschmied Peter Flötner (56) bei seiner Flucht mit an den Heidelberger Hof seines Onkels, wo Peter Flötner (56) beim Umbau zu einem Renaissanceschloss stirbt. - In der kurpfälzer Kirchenordnung wird offen ein Zusammenhang zwischen menschlichem Fehlverhalten und sozialem Unglück wie Missernten und somit die Strafe Gottes formuliert. Kurfürst und Pfalzgraf Friedrich II von Wittelsbach (St) (64) droht willkürliche Bestrafung durch seine Beamten ohne Gerichtsurteil bei Übermäßigkeit und Verschwendung an. - Kurfürst und Pfalzgraf Friedrich II von Wittelsbach (St) (64) versucht das massenhafte Auftreten von Ehebruch, Sex ohne Trauschein und Zuhälterei durch härtere Strafen zu beenden. - Der Statthalter in der Oberpfalz Franz Konrad von Sickingen verbietet zur Eindämmung allen Luxus alle großen Heiratsveranstaltungen und lässt nur 24 Gäste und einen Tanztag im Tanzhaus zu. - Wolf Adolf von Waldenfels ist Burggraf auf der Ganerbenburg Rothenberg. - In Eichstätt muss nach sechsjähriger Epidemie der Ostengottesacker vergrößert werden. - Der in Gunzenhausen geborenen Reformator und Pfarrer der nürnberger Lorenzkirche Andreas Osiander (48) heiratet in dritter Ehe Helene Magenbuch (23), die Tochter des reformatorischen nürnberger Arztes Johann Magenbuch (59). - In Regensburg werden die herzöglichbayerischen Wirtschaftsrepressalien auf Druck von Kaiser Karl V von Habsburg (St) (46) eingestellt. - Der nürnberger Rat spendet der Stadt Regensburg Trost und Ermahnng. - Der katholische regensburger Klerus begehrt während der spanischen Besatzung gegen die evangelische Bürgerschaft auf. Die Dominikanerklostermönche und die Augustinerklostermönche sollen sich gegen die Benutzung ihrer Kirchen stellen. Die Stadt Regensburg wird vom Krieg verschont. - Der Rat der Stadt Regensburg beschließt den Hof des regensburger Bischof Pankraz von Sinzenhofen bei militärischern Hilfsgesuchen zu boykottieren. Lutherische Priester werden in Massen verhaftet. - In Altdorf wird eine Schützengesellschaft gegründet. - In Altdorf Eismannsberg erbaut Jörg Ratz, dessen Ahnen Burg Eismannsberg 15 04 verloren haben, in der Von Oelhafen Strasse 11 ein neues Herrenhaus mit Turm. - In Freystadt wird die Reformation eingeführt. Kaiser Karl V von Habsburg (St) (46) verbündet sich mit dem bayerischen Herzog Wilhelm IV von Wittelsbach (St) (53) und dem Papst. - Der aus Nürnberg stammende Hans Guldenmondt (--) der Jüngere, sticht in Frankfurt grundlos  mit einem Dolch jemanden nieder, wonach man ihn erfolglos peinlich befragt alias foltert, weil man den Grund wissen will. - In Seubersdorf umfährt ein Fuhrmann mit seinem Gespann über eine Wiese die schlechte Strasse alias B 8, wobei er vom Bauer Tangrindl (--) ertappt wird, der ihm dafür mit einem Beil in das Bein hackt, wofür er von der Herrschaft alias dem Lehnsgeber bestraft wird.

1545 Kurfürst und Pfalzgraf Friedrich II von Wittelsbach (St) (63) führt die lutherische Reformation in der Kurpfalz ein. - Der Papst beruft das längst vom Kaiser angestrebte Konzil von Trient ein, und weil die Leitung die Katholiken beanspruchen, nehmen die lutherischen Protestanten nicht teil. Es wird 18 Jahre dauern um zu beschließen die Lehren Luthers, Zwinglis und Calvins abzulehnen, die Rechte und Pflichten für Papst, Bischöfe, Äbte und Priester festzulegen, die lutherischen Protestanten zu bekämpfen und die katholische Kirche zu erneuern.  - In Nürnberg gibt es das Lusthaus Thumenberg am Platnersberg. - Ausarbeitung eines Programms zur Erneuerung der katholischen Kirche. - In Pölling wird die Reformation eingeführt. - In Nürnberg bricht im Rathaus Feuer aus und vernichtet einen Großteil von Schriften und Büchern. - Der überzeugte Lutheraner, Pfalzgraf und Herzog Wolfgang von Pfalz-Zweibrücken (St) (20) heiratet Anna von Hessen. - Pongraz Gluck ist Besitzer des Ortes Reichertshofen. - Die neuen vom Malteser Antonio Fazuni geplanten und vom mit der Oberaufsicht betrauten nürnberger Patrizier Wilhelm Schlüsselfelder gebauten Bastionen an der nürnberger Burg sind fertiggestellt. - In Nürnberg wird die Biersteuer eingeführt. - Der gefürstete Landgraf Georg III von Leuchtenberg (43) verheiratet mit Barbara von Zollern Brandenburg Ansbach Kulmbach (St) (50) lässt Münzen prägen. - Der Maler Michael Ostendorfer (51) zeichnet den rheinischen Pfalzgraf und bayerischen Herzog Wolfgang von Pfalz Zweibrücken (St) (20) und den böhmischen König Ferdinand von Habsburg (St) (41) als Holzschnitt. Die Bilder werden von Hans Guldenmund gedruckt. wird. Sein Holzschnitt vom leuchtenberger Landgraf und Graf von Hals Georg von Leuchtenberg wird von Hans Daubmann gedruckt. - In Ingolstadt werden Widertäufer hingerichtet. - Die Äbtissin Margarethe von Döhlau im Kloster Himmelkron wird von Markgraf Albrecht Alcibiades von Zollern (St) (25) abgesetzt. Das Kloster Himmelkron wird zur Übernahme des Unterhalts seiner Cousine Barbara aus Kloster Heilsbronn (+15 91) benutzt. - Der eichstätter Fürstbischof Moritz von Hutten (42) gibt dem Bildhauer Loy Hering (60) einen Auftrag für einen Altar nach einem Holzschnitt von Albrecht Dürer. - Der Drucker Hans Daubmann kommt nach Nürnberg erwirbt das Bürgerrecht und zieht in die Judengasse. - Kloster Pappenheim wird aufgelöst und kommt in den Besitz der Gründerfamilie. - In der Stadt Neumarkt wird das Interim eingeführt, die Messe deutsch gelesen und den Priestern erlaubt zu heiraten. - In Ingolstadt bricht die Brechruhr aus und die Professoren und Studenten flüchten nach Kelheim. - Der Reformator Martin Luther (62) bindet speziell Kinder an die Kirche, indem er seine eigenen Kinder vom Heiligen Christkind bescheren lässt. - Mertel Witz ist bayerischer Hofnarr. Mertel Witz wird von Hans Mielich portraitiert. - In Amberg wird der evangelische Gottesdienst in der katholischen Pfarrkiche eingeführt. - In Neumarkt ist die Orgel der Pfarrkirche in so schlechtem Zustand, dass die Bürger den Statthalter bitten ihnen die kleine Orgel von Kloster Ensdorf leihweise zu überlassen. - Der in Landsberg gebürtige kaiserlich gekrönte Poet Barholomäus Amantius kommt nach Nürnberg. - Martin Luther (62) veröffentlicht sein Traktat  Wider das Papsttum zu Rom, vom Teufel gestiftet. - In Eichstätt stirbt Graf Johann von Seckendorff (46). - Der nürnberger Meistersinger Hans Sachs (51) erdichtet Lass fechten gleich nur Kurzweil sein, ist doch die Kunst löblich und fein. - In Nürnberg ist der Herrensitz Thumenberg im Besitz von Jörg Thum ein Lusthaus. - Johannes Calvin (36) glaubt die erfolterten Geständnisse von Hexen, die die einjährige Pest in Genf verursacht zu haben gestehen, und ruft in Genf die Bevölkerung zur gnadenlosen Verfolgung von Hexen und deren Hinrichtung auf, woraufhin im Vorort Peney 34 Personen vor ihren Häusern gefoltert und auf Scheiterhaufen verbrannt werden. - Die Herrschaft Hackenberg wird reformiert. - Der Reformator Martin Luther (62) schreibt seine Hetzschrift Wider das Papsttum zu Rom, vom Teufel gestiftet. Er erwähnt Schaukelpferde und Puppen als Kinderspielzeug mit dem Kinder an St Nikolaus und dem Christkind zum Fasten angeleitet werden, um dann in der Nacht beschert zu werden, als Kinderspiel und Narrenspiel, das toleriert werden soll, aber vom Glauben differenziert zu betrachten ist. - In Regensburg wird ein förmliches Ehegericht errichtet. - In Regensburg werden das Klarakloster und das Heiligkreuzkloster vom Rat nach eingesperrten Nonnen untersucht. Drei Nonnen flüchten danach. - In Regensburg wandern viele begüterte Bürger aus. - In Regensburg verkaufen Bäcker und Metzger große Mengen in die kaiserlichen Erblande in den Niederlanden. - Der bayerische Herzog fördert vertragswidrig in der regensburger Zweimeilenzone in Stadt am Hof Bäcker, Metzger und Gewerbe um der Stadt Regensburg zu schaden. - Ein Gerücht sagt, dass Kaiser Karl V von Habsburg (St) (46) nur vorgibt protestantisch zu leben und eigentlich ihre Ausrottung beschlossen hat. - Der regensburger Bischof Pankraz von Sinzenhofen legt bei Kaiser Karl V von Habsburg (St) (46) vergeblich eine Klage gegen die Stadt Regensburg auf Rückgängigmachung der Religionsänderungen ein. - Am spanischen Hof von Kaiser Karl V von Habsburg (St) (46) in Valladolid wird mit Honig und Rohrzucker verfeinerte Schokolade getrunken. Pest in Waltersberg. - In Mörsdorf erhält Sebastian Öfele aus Mörlach die Taverne mit Erbschenkrecht. - In Nürnberg wird Wolfgang von Stetten, ein Verwandter und Anhänger des adeligen Raubritters Albrechts von Rosenberg gefangen genommen. Bei Unterhandlungen mit Unterstützung des Kaisers werden zur Freilassung noch 800 Goldgulden Lösegeld gezahlt, wodurch Hans Paumgärtner nach 14 Monaten Geiselhaft wieder freikommt.

1544 In Regensburg herrscht Nahrungsmangel. - In Neumarkt endet eine glanzvolle Hofhaltung. - Der neue pfälzer Kurfürst und Statthalter der Oberpfalz Pfalzgraf Friedrich II von Wittelsbach (St) (62), macht seinen Bruder, den ehemaligen würzburger Domherrn Pfalzgraf von Neumarkt Wolfgang von Wittelsbach (St) (50) zum Statthalter der Oberpfalz in Amberg (bis 15 51). - Nach dem Tod seiner Ehefrau Susanna von Wittelsbach Bayern (St) im Vorjahr verursacht der neuburger Pfalzgraf Ottheinrich von Wittelsbach (St) (42) einen Staatsbankrott. - Pfalzgraf Friedrich II von Wittelsbach (St) (62) wird Kurfürst. Der Maler Michael Ostendorfer (50) portraitiert den neuen Kurfürst Pfalzgraf Friedrich II von Wittelsbach (St) (62). - In Nürnberg wird die erste Feuerordnung gedruckt. - Das zollerner Zisterzienserinnen-Kloster Birkenfeld geht in den Besitz von Markgraf Albrecht Alcibiades von Zollern (St) (22) über, der in Neustadt an der Aisch seine Residenz hat, und wandelt das Kloster bis 15 54 in ein Gestüt um. - Als neuer Kurfürst verlegt Pfalzgraf Friedrich II von Wittelsbach (St) (62) seine Residenz von Amberg nach Heidelberg. - Der verwitwete neuburger Pfalzgraf Ottheinrich von Wittelsbach (St) (42) hat über eine Million Gulden Schulden. Nach Verhandlungen mit 600 Gläubigern auf Burg Neuburg übernehmen die Landstände die Schulden und die Regierung und verkaufen den Besitz von neuburger Pfalzgraf Ottheinrich von Wittelsbach (St) (42). - Der Rat der Stadt Nürnberg gibt eine neue Feuerverordnung alias Feuerbüchel heraus. Der Rat der Stadt Nürnberg verpflichtet jeden der sich in der Stadt befindet ein Register aus Pergament bei sich zu tragen, auf dem steht, wo sich die Feuerspritzen, die Wasserbottiche und die Feuerleitern befinden und wo das Wasser im Brandfalle zu holen ist. - Der Maler Michael Ostendorfer (50) zeichnet den pfälzer Kurfürst Ludwig V von Wittelsbach (St) (66) als Holzschnitt kurz vor seinem Tod und die Tochter Isabella von Habsburg von Kaiser Karl V von Habsburg (St) (45). Die Bilder werden in Nürnberg von Hans Guldenmund gedruckt. - Die neu eingesetzte Äbtissin Margarethe von Döhlau im Kloster Himmelkron muss Auflagen für ihre Amtsführung durch Markgraf Albrecht Alcibiades von Zollern (St) (24) akzeptieren. - Der in Hemau oder Ostendorf geborene neumarkter Hofmaler Maler Michael Ostendorfer verlässt Neumarkt. - Der eichstätter Fürstbischof Moritz von Hutten (41) erwirbt Titting, wo er alle Juden vertreiben lässt und Burg Bechthal. - In Nürnberg wird die vom Mathematiker und Weltuntergangserrechner Michael Stifel (57) erstellte Zusammenfassung der Rechenkünste Mathematikca integra mit Exponenten, Zahlenfolgen und Logarithmen und erstmals negativen Zahlen, die er als absurde Zahlen bezeichnet, verlegt. - Der nürnberger Patrizier Lorenz II Tucher vollendet den Bau des Tucherschlosses in der Hirsvogelgasse 9-11 mit einem Chor. - In der Stadt Neumarkt wird die freie Religionsaussübung praktiziert. - Der bayerische Herzog Wilhelm IV von Wittelsbach (St) (51) strebt vergebens die Kurwürde an. - In Amberg lässt Kurfürst Pfalzgraf Friedrich II von Wittelsbach (St) (62) die kurfürstliche Regierungkanzlei erbauen. - Der pfälzer Kurfürst Ludwig V von Wittelsbach (St) (66) erhält von Kaiser Karl V von Habsburg (St) (45) ein Privileg auf das Messerschmiedehandwerk und das Klingenschmiedehandwerk für seine Stadt Amberg. - Der katholische pfälzer Kurfürst Ludwig V von Wittelsbach der Friedfertige (St) (66) stirbt ohne Erben und hinterlässt seine Städte Amberg, Neumarkt, Cham, Nabburg, Weiden, Neuburg vorm Wald, Auerbach und Kemnath, in denen geduldet lutherischer Gottesdienst abgehalten wird. Sein Bruder, der neue Kurfürst Pfalzgraf Friedrich II von Wittelsbach (St) (62) erhält von Kaiser Karl V von Habsburg (St) (45) ein Privileg auf das Messerschmiedehandwerk und das Klingenschmiedehandwerk für seine Stadt Neumarkt und verleiht der Zunft ein Wappen mit einem Herz und zwei Schwertern, wodurch sie ihre Waffen im ganzen Reich verkaufen dürfen. - Der pfälzer Kurfürst Ludwig V von Wittelsbach (St) (66) erlaubt den Priestern zu heiraten, die Messe auf Deutsch zu lesen und das lutherische Abendmahl, woraufhin sich die Stadt Amberg zum Luthertum bekennt, den Gottesdienst in der Spitalkirche abhält, den Gottesdienst in der Barfüßerkitche verbietet und die katholischen Mönche auffordert auszuwandern. Die Mönche ziehen ins Kloster Möning und nach Nürnberg, wo sie freien Schutz erhalten. - Weil die Schützen alias Polizei in Nürnberg einen sehr schlechten Ruf haben wird in der Feuerverordnung auf den Einsatz von Schützen verzichtet und dafür werden drei Rotten Landsknechte eingesetzt. - Der neue Kurfürst Pfalzgraf Friedrich II von Wittelsbach (St) (62) errichtet zur Trennung von Hofhaltung und Verwaltung bis 15 47 die kurfürstliche Regierungskanzlei in Amberg im Stil der Renaissance als dreigeschossiges Giebelbau. - Der neumarkter Schultheiß verwehrt dem Rat der Stadt Neumarkt seine angestammten Rechte alias Siegelung von Güterkäufen und Marktrechte. - Im Ort Oberbuchfeld werden die Güter aus dem Besitz von Kloster Waldsassen und Heinrich Hartlieb (--) von Hans von Ittelhofen (--) an den pfälzer Kurfürst Ludwig V von Wittelsbach (St) (66) verkauft. - Jakob von Uttlhofen alias Ittlhofen ist Pfleger alias Amtman auf Burg Hohenfels. - Der patrizischen nürnberger Abgeordneten Hieronymus Paumgärtner (46)  wird vom mit Margaretha von Seckendorff verheirateten Ritter Albrecht von Rosenberg (25) bei Heilbronn wegen seines von der Pfalz und dem Schwäbischen Bund eingezogenen Familienbesitz Boxberg gefangen genommen. Ritter Albrecht von Rosenberg (25) wird finanziell entschädigt. - In Regensburg schenken die Barfüssermönche, Guardian Johann Erbern und die Conventualen Leonhard Kirchmaier und Georg Krügeln ihr Barfüsserkloster gegen einen lebenslänglichen Unterhalt dem Rat der Stadt, der darin die Druckerei des Hans Khol einrichtet. - In Regensburg werden Ehen vor dem Magistrat geschlossen. Winkelehen sollen nicht mehr unter der Kanzel geschlossen werden. - In Regensburg wird ein Reichstag abgehalten. - In Amberg lässt Kurfürst Pfalzgraf Friedrich II von Wittelsbach (St) (62) das Landeskollegiumsgebäude alias Regierungsgebäude erbauen, wodurch die von fürstlichen Räten besorgten Regierungsgeschäfte von Neumarkt nach Amberg verlegt werden. - In Erasbach lebt der kaiserliche Ministeriale Christoph von Eyb auf seiner Burg Erasbach. - In Sulzbach verlegt der wegen seines aufwändigen Lebensstils mit teurer Hofhaltung und Jagdvergnügen hoch verschuldete, in Heidelberg geborene Pfalzgraf Philipp von Wittelsbach Pfalz Neuburg (St) (41), seine neue Residenz offiziell bis zu seinem Tod 15 48 unmittelbar vor die Stadt in das von dem niederadeligen Hans Jakob von Ehrenreich alias Hans Jakob Ermsreicher zu Naabeck (--) neuerworbene wittelsbacher Lehen Hofmark Naabeck mit einer befestigten aber bescheidenen Burg. Um sich nicht mit ihren wütenden Gläubigern, den unterdrückten Landständen, auf deren Kosten sie jahrelang hemmungslos gelebt haben, herumschlagen zu müssen, ziehen Pfalzgraf Philipp von Wittelsbach Pfalz Neuburg (St) (41) und sein mächtiger aber ebenfalls hochverschuldeter Bruder, der neuburger Pfalzgraf Ottheinrich von Wittelsbach Pfalz Neuburg (St) (42), nach Heidelberg an den Hof ihres Onkels des pfälzer Kurfürst Pfalzgraf Friedrich II von Wittelsbach vorn der Pfalz (St) (62). 

1543 In Neumarkt verlegt Pfalzgraf Friedrich II von Wittelsbach (St) (61) seinen Regierungssitz von Neumarkt nach Amberg und zieht sich kurz mit seiner Ehefrau in sein neu erbautes Jagdschloss Dachsölder zurück, kann dort die Einsamkeit nicht ertragen, kehrt zurück nach Neumarkt und beginnt den Ausbau des Regierungssitzes in Amberg. In Neumarkt wird der Rüßelberg alias Weinberg mit Weinreben bepflanzt. Die Qualität bleibt stetig Essig. - In Nürnberg wird gemäß dem Testament des verstorbenen Markgraf Georg von Zollern Brandenburg Ansbach (St) (59) der kaiserliche nürnberger Landrichter Friedrich von Knobelsdorff (--) Statthalter und Regent des Fürstentums Brandenburg-Ansbach und der schlesischen Herzogtümer bis sein Sohn xxx volljährig ist. - In Nürnberg findet der letzte Reichstag statt. Die katholischen habsburger Kaiser vermeiden es Nürnberg zu besuchen. - Pölling wird lutherisch protestantisch. - In Unterstall bei Neuburg an der Donau wird der evangelische Pfarrer durch einen katholischen ersetzt. - Da der letzte Blechschmied der Stadt Nürnberg stirbt wird der Goldschmied Martin Kraft in den Rat der Stadt Nürnberg gewählt. - In Nürnberg wird der letzte Reichstag abgehalten. - In Nürnberg wird die erste gedruckte Hochzeitordnung veröffentlicht. - Der in Gunzenhausen geborenen Reformator und Pfarrer der nürnberger Lorenzkirche Andreas Osiander (45) sorgt dafür, dass Nikolaus Kopernikus beim nürnberger Drucker Johannes Petreius (46) in Nürnberg sein Papst Paul III gewidmetes Hauptwerke de Revolutionibus orbium Coelestium gegen den Willen von Luther und Philipp Melanchton (46) beim nürnberger Holzschnitzer und Drucker Johannes Petreius (46) bei einer Auflage von 400 Exemplaren veröffentlichen kann. Er diskreditiert aber das Werk in einem nicht autorisierten Vorwort als blosses theoretisches Rechenwerk um einen Konflikt mit Luther und dem Papst zu vermeiden. - In Frankfurt am Main ist der Henker dazu verpflichtet auffällige rote, grüne und weiße Streifen zu tragen, um die Bürger vor zufälligen Berührungen zu schützen, weil ein Henker nach altem germanischem Aberglauben ein Unberührbarer ist, der sich bei Hinrichtungen an unreinen Menschen, da nur der Körper getötet wird, angesteckt haben kann und nach der Hinrichtung die Toten Wind und Wetter und aasfressenden Vögeln wie Raben ausgesetzt werden. Ein augsburger Bürger nimmt sich nach einem zufälligen Zuprosten bei einem Trinkgelage sogar nach diesem Ehrverlust das Leben. - Nach einer unglücklichen 14 jährigen Ehe mit mehreren Fehlgeburten stirbt die Ehefrau Susanna von Wittelsbach Bayern (St) (41) von neuburger Pfalzgraf Ottheinrich von Wittelsbach (St) (41) in Neuburg an der Donau. - Pfalzgraf Friedrich II von Wittelsbach (St) (61) lässt den Abt von Kloster Waldsassen gefangen nehmen, besetzt das Kloster Waldsassen und setzt weltliche Grundbesitzverwalter ein. - Thomas von Redwitz erhält von Wolf von Thil einen Wohnsitz auf Burg Holnstein in der Oberpfalz. - Mit dem Tod des Gegenreformators Johannes Eck verliert die Universität Ingolstadt bis 15 49 ihre führende Stellung. - In Coburg eröffnet die Hof-Apotheke auf dem Hauptmarkt als Apotheke zum goldenen Strauß. - Pfalzgraf Friedrich II von Wittelsbach (St) (61) lässt alle seine Einwohner in der Stadt und Umgebung von Neumarkt fragen, wie sie ihren Abendmahl abhalten wollen und lässt daraufhin einen lutherischen und einen katholischen Gottesdienst am Sontag Oculi abhalten. - Mit den verachteten Dragonern, die zu Fuß kämpfen, werden Fußsoldaten mit leichten Troß- und Beute-Pferden eingesetzt um sie mobil einsetzen zu können. - Um lutherisches Gedankengut auszumerzen verbietet der bayerische Herzog Wilhelm IV von Wittelsbach (St) (50) als Landesherr bei strengen Strafen seinen bayerischen Untertanen die freien Städte zu besuchen und stellt jede laute mißfällige Äußerung unter Strafe. Durch die Handelsblokade werden keine Landprodukte mehr in die Städte gebracht und die städtische Geistlichkeit hat keine Einkünfte mehr. Die bayerischen Landsleute sind von den übrigen deutschen Landen isoliert und betrachten diese als fremdes Land. Das entfremdete Herzogtum Bayern wird verspottet. - Der Abt von Kloster Reichenbach Stephan Treutlinger wird der Unterschlagung verdächtigt und flieht. Der Prior Simon Cholner führt die Amtsgeschäfte weiter. - In Hessen führt die erstmalige Gotteslässterung zu einer Geldstrafe, der Wiederholungsfall zu einer Gefängnisstrafe im Turm alias Zuchthaus und die dritte Verfehlung zu einer Dorfverweisung oder Stadtverweisung. - Der neumarkter Bürger Kunz Kammerer kauft die Zehnten von Vogelbrunn. - Die durch Vitriolproduktion und Alaunabbau reich gewordene nürnberger Juristenfamilie, Geschäftspartner der Imhofschen Gesellschaft wird von Kaiser Karl V von Habsburg (St) (44) geadelt. - Die Hofkirche alias Residenzkirche in Neumarkt hat 7 Alltäre, eine unbrauchbare Orgel und ein Sakramentshäuschen, das bald verschwinden wird. - Pfalzgraf Friedrich II von Wittelsbach (St) (61) beschwert sich öffentlich über gesundheitsschädliches Bier in Neumarkt. - Der von Papst Paul III (75) alias Alessandro Farnese nach Deutschland gesendete gegenreformatorische Dr Bauchop und der ihn begleitende Jesuit Jaius werden aus der protestantischen Stadt ausgewiesen. - Die Stadt Dortmund gibt das Brauen von Grutbier wegen Absatzschwierigkeiten auf. - Vertrag der Gemeinde Dietkirchen mit dem Pfarrprovisor. - Die Beschränkung von maximal 60 Mönchen der Societas Jesu alias Jesuiten wird aufgehoben. - Das auf fünf Konventsmitglieder geschrumpfte nürnberger Dominikanerkloster, das allerdings schon lange nicht mehr nach Ordensregeln lebt, wird dem Rat der Stadt übergeben. - Der lutherisch gesinnte heilsbronner Klosterabt Sebastian Wagner, der aus bäuerlichen abenberger Verhältnissen stammt resigniert, heiratet und zieht nach Ansbach. - In Coburg lässt der in Coburg geborene Herzog Johann Ernst von Sachsen (St) (22) vom nürnberger Architekten Paulus Beheim Schloss Ehrenburg erbauen. - In Nürnberg konstruiert der nürnberger Waffenschmied Wolff Danner den Doppelabzug an Gewehrschlössern. - In Neumarkt ist Linhard Gantz Bürgermeister. - Der deutsche König Ferdinand von Habsburg (St) (40) setzt sich vergeblich für die Stadt Regensburg beim bayerische Herzog Wilhelm IV von Wittelsbach (St) (50) ein und vertröstet die Ratsherren auf den nächsten Reichstag. - In Regensburg unterdrücken die herzöglichbayerischen Beamten die regensburger Bürger. - In Regensburg verdammen sich der neue Domprediger Paul Hirschpek alias Hirschbeck und der evangelische Prediger Zollner gegenseitig. - In Regensburg wird der Guardian der Minoriten geisteskrank und predigt an einem Tag katholisch und am nächsten Tag lutherisch. Wegen seiner unbändigen Wut wird er vom Rat in Ketten gelegt. Der Minoriten-Guardian Wolf Hamberger heiratet und kleidet sich weltlich, woraufhin die zinsbaren Bauern ihre Gülten zu verweigern. - Martin Luther bringt seine Schrift Von den Juden und iren Lügen heraus. - In Ingolstadt geht mit dem Tod des Luthergegners Johannes Eck (57) die Universität teilweise in die Hände des Jesuitenordens über. - In Parsberg wird eine Brauereigerechtigkeit alias Braulizenz vergeben. - In Parsberg erhält der regensburger Hofmarschall Sebastian Thonhauser das Schloss Herrnried, das dem regensburger Bistum gehört. - Die Haupttransportgüter auf den oberpfälzer Handelsstrassen ua auch der B 8 sind Wein, Heringe, Honig, Öl, Wolle, Federn, Blei, Kupfer, Zinn, Schmalz, rauher Stahl, Messerklingen, Glas, Stockfisch, Eibenholz und Vieh.

1542 Regensburg hat 30.000 Einwohner. - Der nürnberger Pfarrer Georg Hartmann stellt Sonnenuhren und Kompasse her und stellt die Inklination der Magnetnadel fest. - Der große Förderer der Reformation und Freund Martin Luthers (59) Dr Christoph Scheurl stirbt in Nürnberg. - Die Pfalzgrafen bei Rhein, der neuburger Pfalzgraf Ottheinrich von Wittelsbach (St) (40) und sein Bruder Philipp verpfänden dem Rat der Stadt Nürnberg die Städte Heideck, Hilpoltstein und Allersberg für 134.000 Gulden, die damit auch die Reformation einführt. - In Freystadt steht neben der Burg Burggriesbach eine Ziegelei. - In Nürnberg lässt man mittags eine Glocke für ein Gebet gegen die Türken läuten. - Markgraf Albrecht Alcibiades von Zollern (St) (20) verlegt seine Residenz von Burg Plassenburg nach Bayreuth. - Der in Amberg geborene neuburger Pfalzgraf Ottheinrich von Wittelsbach (St) (40) führt per Erlass den lutherischen Protestantismus in seinem Herrschaftsbereich ein und entlässt den neuburger Pfarrer. Burglengenfeld ist eine seiner Nebenresidenzen. - Die Stadt Regensburg setzt sich gegen den geisteskranken katholischen regensburger Bischof Pankraz von Sinzenhofen durch und wird evangelisch. - Der neuburger Pfalzgraf Ottheinrich von Wittelsbach (St) (40) führt in Kloster Bergen in Neuburg an der Donau die Reformation ein. Aus Panik versenken die Nonnen ihre kostbarste Reliquie, Holzteile des Kreuzes Christi in ihrem neun Meter tiefen Klosterbrunnen. - Das Zisterzienserinnenkloster Pielenhofen bei Laaber wird unter eine weltliche Verwaltung eines Propstes von neuburger Pfalzgraf Ottheinrich von Wittelsbach (St) (40) gestellt, der auch in der Jesuitenstation Heideck die Reformation einführt. - Papst Paul III alias Alessanrdo Farnese legt die Congregatio Romanae et universalis Inquisitionis” gegen jegliche Form von Häresie und Ketzertum fest. - Unterstall muss den evangelischen Glauben des Landesherrn neuburger Pfalzgraf Ottheinrich von Wittelsbach (St) (40) annehmen, obwohl es aus grundherrlicher Sicht zum katholischen Domkapitel Eichstätt gehört. - In Regensburg wird der Konvent der Augustinernonnen vom Spital St Katharina, die gewöhnlich einen weißen Habit tragen,  aufgelöst und mit weltlichem Personal ersetzt. - In Burglengenfeld erhält der pfalzneuburger Markt Burglengenfeld Stadtrechte, die allerdings keine Freiheitsrechte beinhalten, sondern nur die wittelsbacher Verwaltung durch die eigenverantwortliche Wahl von Funktionären erleichtern. - Regensburg tritt zum lutherischen Glauben über und die an der Stelle der niedergebrannten Synagoge errichtete unvollendete Wallfahrtskirche wird die erste lutherische Neupfarrkirche in Regensburg. Der lutherische Küster lässt jährlich Totenzettel mit Verstorbenen, Geborenen und Getrauten drucken. - Kloster Kastl brennt ab. Johannes Menger ist Abt von Kloster Kastl. - Der deutsche König Ferdinand von Habsburg (St) (39) belehnt Christoph Joachim Notthafft von Wernberg (--) mit dem Erbtruchsessenamt des Hochstifts Regensburg. - In Nürnberg wirbt ein Engländer zahlreiche Bürger und Bürgersöhne alias Meistersinger oder Anhang als Spielleute für England an. Der nürnberger Rat Joachim Gundelfinger lässt sich für die Vermittlung bezahlen. Die neuen nürnberger Spielleute werden auf die Gefahren für sie in England aufmerksam gemacht und ziehen ihre Zusagen zurück. Der nürnberger Rat Joachim Gundelfinger bleibt auf seinen Auslagen sitzen und erhält zusätzlich vom Rat der Stadt Nürnberg einen ernsten Verweis für die Illoyalität. - In Amberg erhalten Lorenz Schütz und zwei weitere evangelische Priester die Erlaubnis zu predigen, provozieren aber einen Skandal, weil sie evangelische Kinder in deutscher Sprache taufen, wogegen der katholische Pfarrer Georg Helbling in Amberg, der auch seine Einkünfte gefährdet sieht, Sturm läuft. Der Rat der Stadt Amberg lässt aber folgenlos weiter die Taufe in deutscher Sprache zu, verbietet aber den evangelischen Gottesdienst in der katholischen Pfarrkirche. - Bildersturm in Nürnberg. Die Kirchenausstattung der Hauptkirchen St Sebald und St Lorenz bleibt weitgehend erhalten. - Die Pest in der Oberpfalz veranlasst Pfalzgraf Friedrich II von Wittelsbach (St) (60) von Amberg nach Neumarkt umzuziehen und eine Bannmeile um die Stadt zu ziehen, dass keine Pestinfizierten in die Stadt kommen können. - In Neumarkt wird der Dichter Hartmann Schopper geboren. - In Hilpoltstein wird ein Kirchenbuch angelegt. Die Reformation gestaltet das Kirchwesen neu, indem man die Kirchen renoviert und die Gläubigen dauerhaft organisiert, wobei man alle Taufen, Heiraten und Todesfälle in einem Buch notiert, dem Kirchenbuch. Kirchenbücher notieren aber nicht das Geburtsdatum, sondern nur das Taufdatum, was zur Folge hat, dass die hilpotsteiner Protestanten insgesamt 334 Jahre lang keine korrekten Lebenalter mehr angeben können. Da Kirchenbücher im Besitz der Kirche sind und die Betroffenen die Eintragungen sowieso nicht sehen, stört sich auch niemand daran. Im Buch werden uneheliche Kinder teils auf dem Kopf stehend eingetragen, bei ungewöhnlichen Todesfällen auch der Grund. - In Nürnberg flieht der in Mergentheim geborene Münzmeister und städtische nürnberger Eisengraber Hieronymus Andreae wegen schwerer Beleidungen dem Älteren Bürgermeister gegenüber aus der Stadt Nürnberg zum neuburger Pfalzgraf Ottheinrich von Wittelsbach (St) (40) und kann erst wieder nach dessen Bittgesuch und 14 Tagen in Turmhaft wieder zurück. - In Nürnberg stirbt der in Dachsbach bei Neustadt an der Aisch geborene gelernte Sattler, Beutler und bei einem Wohnungsbrand erblindete Landsknecht Jörg Graff (62), der seinen Lebensunterhalt als Bänkelsänger und Dichter von historischen Ereignissen, Schlachten, den Türkenkrieg und religiösen Stoffen in Meistersingertönen, wobei der sowohl lutherische als auch katholische Standpunkte vertritt und vom Publikum geliebt wird, verdient. - Die Scheinbeerdigung der katholischen Geliebten Eva von Trott (36) des letzten katholischen braunschweigwolfenbütteler Herzog Heinrich der Jüngere (St) (52) wird auf dem regensburger Reichstag bekannt. - In Regensburg lässt der reiche Bürger Haller (--) eine kleine Uhr auf die Spitze eines Turm setzen, weshalb der Turm seitdem Hallerturm heißt. - In Nürnberg wird auf der Insel Schütt das Lohnwaschen auf Steinen wegen vieler Beschädigungen und der Nutzung von Kalk und Waidasche als Waschpulver verboten. - In Neumarkt ist Hans Petzensteiner (--) Bürgermeister. - In Kastl brennt die Abtei Kastl völlig nieder. - Der englische König Heinrich VIII (St) (52) führt die Todestrafe für Hexerei ein. Die Möglichkeit durch Zitieren von einigen Zeilen der Bibel von der Todesstrafe befreit zu werden, wird abgeschafft. - In Regensburg feiert der junge Ritter alias Juncker Bernhardin von Stauf (--) aus Beratzhausen im Stauferhof, dem späteren Gasthof Zum grünen Kranz am Obermünsterplatz das lutherische Abendmahl mit 32 ehrbaren regenburger Bürgern, was vom Rat der Stadt Regensburg unter Androhung von Gewalt und mit kaiserlichem Gesetz verboten wird. Da sich niemand daran hält fragt die Stadt Regensburg in Nürnberg nach, wie man sich verhalten soll. Der deutsche König Ferdinand von Habsburg (St) (39) nimmt sich des Falles an, kommt nach Regensburg, lässt sich berichten, reitet nach Nürnberg und zurück nach Regensburg. Danach wird Bernhardin von Stauf (--) nicht mehr behindert und selbst Magistratsmitglieder kommen zu ihm. - In Regensburg erhält der lutherische Prediger Erasmus Zoller (--) die Erlaubnis in der Klosterkirche der Dominikaner zu predigen, was diese nur ungern dulden. Danach wird die Frauenkirche benutzt und gebeten einen gelehrten Doctor der Gottesgelahrheit aus Nürnberg zu senden, der auch in Form von Johann Forster für sechs bis acht Wochen kommt. Der regensburger Rat fasst in Anwesenheit des Reichshauptmanns Herrn xxx von Lorau (--) und der beiden Räthekammern mehrheitlich den Schluß den evangelischen Glauben einzuführen. Private Messen in Kapellen werden verboten. Nach nürnberger Vorbild wird in Unserer Frauenkirche eine Beichtvesper im lutherischen Glauben abgehalten, wobei diejenigen, die den folgenden Tag zum Tisch des Herrn gehen wollen, sich den Priestern zeigen und vor Forster (--), oder Erasmus Zollner (--) und dem beratzhausener Prediger Moser (--), ihre Sünden beichten müssen. Die Predigt wird in deutsch verlesen. Die Kommunikanten werden nach Geschlecht getrennt, die Männer kommen zuerst dran, dann die Frauen. Die Kindstaufe wird auf deutsch und durch einen Diacon abgehalten. Magister Nopp aus Wittenberg wird Superintendent und Nicolaus Gallus und Michel Fabri werden Diacone. Freiherr Bernhardin von Stauf aus Beratzhausen stirbt. Sein Vetter Johann Ruprecht von Stauf wird nach Beratzhausen zurückgefordert. Der deutsche König Ferdinand von Habsburg (St) (39) missbilligt die Vorgehensweise des Rates, befiehlt alle Änderungen unverzüglich zurückzunehmen und schickt eine bayerische Gesandschaft mit Herrn Johann von Laiter zu Bern und Vincenz, Herrn Bernhard von Schellenberg, den Straubinger Vitztum und Thomas Rudolf, den Kanzler zu Landshut. Der Rat der Stadt Regensburg beschwert sich über diese Behandlung und verweist auf den Kaiser und die nächste Reichsversammlung. - In Ingolstadt wird eine Druckschrift hergestellt, die in allen bayerischen Städten und Märkten angeschlagen wird und in der die Stadt Regensburg wegen der Änderungen und Neuerungen in der Religion gerügt wird und jeder der nach Regensburg fahren, gehen oder wohnen will gewarnt wird, als Verächter des bayerischen Herzogs gestraft zu werden. In Regensburg bricht daraufhin die Wirtschaft ein. Der katholische regensburger Bischof Pankraz von Sinzenhofen (--) beschwert sich über die Änderung bei der Kindertaufe und der regensburger Domporopst beginnt über seine neue Konkurrenz zu lästern. - In Deining wird die Reformation eingeführt. - Illschwang ist freie Hofmark des Klosters Reichenbach mit Niedergerichtsbarkeit. Der neuburger Pfalzgraf Ottheinrich von Wittelsbach (St) (40) erhält die Landsteuer. - Landtag in Amberg. - Landtag in Neumarkt. - In der politisch lutherisch dominierten Stadt Regensburg gibt es eine Mehrheit von 66 %, rund 20.000 Katholiken. - In Regensburg lassen die katholischen Johanniter alias Malteser widerstandslos zu, dass in ihrer Leonhard Kirche evangelischlutherische Gottesdienste gehalten werden. Sie selbst halten jahrzehntelang keine katholischen Gottesdienste mehr. - In Nürnberg wird die Oberbürg an den reichen und wegen seiner Spekulationsgeschäften berüchtigte Kaufmann Bonaventura Furtenbach (44) verkauft. Er besitzt bereits Schloss Reichenschwand bei Hersbruck, das er mit kaiserlicher Erlaubnis Schloss nennen darf. - In Nürnberg verbietet die Polizeiordnung Trinkgelage. Wer erwischt wird muss für zwei Tage bei Wasser und Brot in den Gefängnis Turm oder ein anderes Gefängnis.

1541 Die Türken erobern Ungarn. - Der Landtag in Amberg ordnet Truppenaushebungen an. - König Karl V von Habsburg (St) (41) wird in Nürnberg empfangen und ihm wird erstmal öffentlich gehuldigt. König Karl V von Habsburg (St) (41) ist mehrmals im Februar in Neumarkt. - Der Rat der Stadt Nürnberg verbietet jegliche Beerdigung in nürnberger Kirchen. - In Regensburg findet das regensburger Religionsgespräch zwischen Philipp Melanchton (44) und dem eichstätter Domherrn und ingolstädter Pfarrer Johannes Eck (55) in der Neuen Waag am Haidplatz statt, der eine Sammlung aller Vorwürfe gegen Juden als Antwort auf deren Verteidigung durch den lutherischen Reformator und Pfarrer der nürnberger Lorenzkirche Andreas Osiander (43) herausgibt. - Der geisteskranke regensburger Bischof Pankraz von Sinzenhofen lässt seinen Sohn legitimieren. - Nach dem durch neuburger Pfalzgraf Ottheinrich von Wittelsbach (St) (39) verursachten Staatsbankrott, wird der pfalzgräfliche Landrichter und Pfleger alias Amtmann von Burglengenfeld Hans Krafft von Vestenberg, der Vorsitzende der Landschaft und nach einem halben Jahr bis 15 52 der höchste Vertreter des Staates. - Regensburger Religionsgespräch zwischen Martin Bucer, Johannes Calvin, Philipp Melanchton (44) und Johannes Pistorius der lutherischen Protestanten und Johannes Eck (55), Johannes Gropper und Julius von Pflug, der Katholiken alias Altgläubigen. - Der ingolstädter Gegenreformator Johannes Eck hetzt in einer Publikation gegen die Juden, die Schuld an der Kirchenspaltung seien und unterstellt ihnen eine Weltverschwörung, da sie die Weltherrschaft anstrebten. - Der nürnberger Holzschnitzer und Drucker Johannes Petreius (44) druckt in Nürnberg das Buch Alchemie des Jâbir ibn Hayyân alias Geber. - Der ingolstädter Mathematikprofessor, Astronom, Kartograf, Drucker und Herausgeber Peter Apian (46) ist königlicher Hofmathematiker und wird von König Karl V von Habsburg (St) (41) auf dem Reichstag in Regensburg mit der Aufnahme in den Reichsritterstand geadelt und nach kurzer Zeit Hofpfalzgraf. Sein neues Wappen ist ein zweiköpfiger gekrönter Adler. - In Eichstätt ist die Kirche des ehemaligen Schottenklosters verfallen. - Die Jesuiten versuchen erfolglos in Regensburg tätig zu werden. - Der nürnberger Zimmermann und Händler Bartholomäus Blumenthal (35) wird als Conquistador Mitbegründer der Stadt Santiago de Chile und deren Stadtprokurator. - Der Rat der Stadt Nürnberg verbietet dem Nachrichter alias Henker und dem Löw, dem Henkersknecht das Spielen und Zechen und verbietet ihnen faktisch den Umgang mit den Stadtknechten. - In Nürnberg erstellt der in Ansbach gelernte Renaissance-Architekt, Goldschmied und Silberschmied Peter Flötner (51) für Kaiser Karl V von Habsburg (St) (41) einen Triumpfbogen. - Martin Luther (58) verwendet die Narrenschiffigur Hans Wurst. Martin Luther (58) warnt Philipp Melanchton (44) vor Giftanschlägen bei Gastmahlen. - Die neumarkter Bürgerin Anna Huwer beschuldigt die neumarkter Bürgerin Guntzenpach der gewerbsmäßigen Unzucht mit dem lutherischen Pfarrer oder seinem Hilfspfarrer. Da sich nichts beweisen lässt werden beide Frauen mit einer Geldbuße bestraft. - Freiherr Johann Andreas von Wolfstein Sulzbürg (St) wird als Sohn von Freiherr Adam von Wolfstein Sulzbürg geboren. Seine Mutter ist Maria Salome von Tengen und Nellenburg. - In Regensburg sind die Kirchen verwaist. An sechs öffentlichen Plätzen predigen lutherische Priester unter großer Anteilnahme der Bevölkerung. Der katholische regensburger Chronist Vikar Wiedmann besucht aus Neugierde den lutherischen Gottesdienst von Dr Johannes Track alias Draco in Regensburg. Dr Johannes Track hetzt gegen die katholischen Prozessionen in Regensburg und sogar Karl V von Habsburg (St) (41), der sich eifrig an den preozessionen beteiligt, indem er behauptet, alle Teilnehmer würden dem höllischen Feuer verfallen sein. - Der hessische Landgraf Philipp von Hessen (St) (37) feiert in Regensburg in seiner Herberge Zum Steyererhaus alias alte Synagoge das lutherische Abendmahl. - Die Herrschaft Lutzmannstein mit Burg Lutzmannstein 6 km nordöstlich von Velburg wird an den Schwiegersohn, den mit Anna Notthaft verheirateten Hans Joachim Stiebar verlehnt. - Der Genealoge und einer der Begründer der modernen deutschen Genealogie, Humanist, Historiker und augsburger Domher Matthäus von Pappenheim (83) stirbt. Sein Freundeskreis besteht u.a. aus dem Humanisten und augsburger Domcellerar Konrad Adelmann von Adelmannsfelden (79), dem Juristen, Humanisten und Antiquar und kaiserlichen Berater Konrad Peutinger (76), dem katholischen Theologen Dr Johannes Eck (45) und dem Hofhistoriographen Johannes Aventinus (64). - In Velburg wird ein Rathaus erbaut. - Martin Luther (58) kritisiert in seiner Schrift Wider Hans Worst, dass der ehebrecherische katholische braunschweigwolfenbütteler Herzog Heinrich (St) (38) den lutherischen sächsischen Kurfürst Heinrich Johann Friedrich (St) (38) als Ketzer beschimpfte. - In Coburg wird der in Coburg geborene sächsische Herzogssohn Johann Ernst von Sachsen (St) (20) erster Fürst des selbständigen Herzogtums Sachsen Coburg. - In Neumarkt ist Georg Maier (--) Bürgermeister. - In Regensburg predigt Wolfgang Musculus (--). - In Regensburg bezeichnet Kaiser Karl V von Habsburg (St) (41) den Gebrauch des Kelchs im Abendmahl für gut und christlich. - In Regensburg stirbt der niederländische Generalpostmeisterneffe Johann Baptista von Taxis (St) (71). - In Ingolstadt verlassen die Grafensöhne Philipp III von Hanau Münzenberg (St) (15) und Reinhard von Hanau (St) (13) die Universität Ingolstadt. - In Regensburg wird der Regensburger Vertrag geschlossen. - Der Landtag in Neumarkt beschäftigt sich mit der Tifung der Schulden von Pfalzgraf Friedrich. Die im Vorjahr gewährten 90.000 Gulden Schulden werden mit weiteren 60.000 Gulden erweitert und der Landtag bürgt dafür. Es wird eine Besteuerung um 20.000 Gulden festgelegt, darunter der Stadt Neumarkt mit 700 Gulden und der Bezirk Neumarkt mit 3.731 Gulden. Dafür werden die Steuern alias Umgeld erhöht: für eine Maß Welsch- und Süßwein 2 Pfennig, eine Maß Branntwein 1 Pfennig, von einem Eimer fränkischem und anderem Wein 20 Kreuzer, inländischem Met 1 Ort, von ausländischem Met 0,5 Gulden und von einem Eimer inländischen Bieres 0,5 Ort und ausländischem Bier 1 Ort. - In Heitzenhofen lässt der amberger Bergwerkbesitzer und Hammermühlenbesitzer Polley Probst von Hochdorf eine Brücke über die Naab bauen. - In Nürnberg erhält der Drucker Hans Glockendon (--) ein städtisches Privileg für gemalte Vogel alias bestimmte kolorierte Holzschnittmotive. - In Regensburg stirbt der Generalpostmeister Johann Baptist von Taxis (71), wonach das Familienunternehmen Kaiserliche Post für rund 100 Jahre mit großen politischen und wirtschaftlichen Problemen zu kämpfen hat. - In Neumarkt Oberbuchfeld wird der Schloß alias Hofgut Rothenfels unterhalb der Ruine Rothenfels als Lehen von Pfalzgraf Friedrich II von Wittelsbach (St) (59) vom neuen Besitzer, dem reichen neumarkter Kaufmann Georg Burkarter (--), zu einem repräsentativen Schloß wieder aufgebaut, obwohl dieser gar kein Adeliger ist.

1540 Wetter: Äußerst trocken und heiß von März bis September mit Hitzerekorden. - In Amberg bleibt ein Gesuch auf Wiedereinsetzung des evangelischen Priesters Andreas Hügel (--) bei der Regierung in Neumarkt erfolglos. - Wappersdorf kommt an die Reichart von Pechthal. - Bis auf die Vorburg brennt die Burg Rumburg durch einen Jäger nieder und der Besitzer Erasmus von Absberg stirbt ohne männlichen Erben, wodurch die verarmten Erben die Herrschaft Rumburg an das Bistum Eichstätt verkaufen. - Herzog Wilhelm IV von Wittelsbach schickt seinen Hofmaler, den nürnberger Maler und Kupferstecher Barthel Beham, zur Weiterbildung nach Italien, wo er nach kurzer Krankheit stribt. - Der homosexuelle badische Wunderheiler, Alchemist, Magier, Astrologe und Wahrsager Georg Faust, der sogar Geister in Klöster bannt, kommt in Staufen im Hotel Zum Löwen beim Versuch Gold zu machen bei einer Explosion ums Leben. - Für Kloster Walderbach wird ein Administrator eingesetzt. - In Nürnberg wird privaten Brauereien nicht nur in der Brauerei Bier zu zapfen, sondern auch an drei Schenken zu liefern erlaubt. - Reformationseinführung in Batzhausen bei Seubersdorf. - In Neumarkt gewährt Pfalzgraf Friedrich II von Wittelsbach (St) (58) die Bitte des Rates das Abendmahl unter beiderlei Gestalt empfangen zu dürfen. - In Nürnberg wird der nürnberger Zeichner und Kupferstecher Virgil Solis (26) Meister in der Kupferstecherzunft und wird mit seinen Söhnen bis zu 700 Holzschnitte und 1.300 Kupferstiche erstellen. - Der in Amberg geborene reiche evangelische Bürgersohn Sebastian Fröschel (40) predigt in Amberg. Der katholische Stadtpfarrer Georg Helbling verbietet auf Anordnung des Statthalters in Neumarkt die Predigten. - In Neumarkt lässt Pfalzgraf Friedrich II von Wittelsbach (St) (58) die Kleinen Stunden alias Viertelstunden vom Türmer der Pfarrkirche per Hand nachschlagen. - Die Klingenschmiede und Messerschmiede aus Wendelstein Kunz Schwingsherlein, K. Bauernfeind und Hans Hertl werden vom Rat der Stadt Neumarkt zum Zuzug durch Darlehen angelockt. - Grenzverträge betreffend das Schultheißenamt Neumarkt mit der Reichsstadt Nürnberg. - In Velburg kommt es zu einer Feuersbrunst. Das von den Notthaffts, Wiesbecks, Gumppenberger und Ehrenfelder erbaute Pflegamtsgebäude neben der Pfarrkirche bleibt leicht beschädigt verschont. - In Dietkirchen wird die Reformation eingeführt. - In Wittenberg werden Prista Frühbott und drei weitere Personen, unehrbare Abdecker, wegen angeblichen Wetterzaubers und Weidevergiftens an einem Tag lebendigwegen Hexerei auf dem Scheiterhaufen verbrannt. Der ebenfalls verdächtige flüchtige Scharfrichter Magnus Fischer wird fünf Wochen später ebenfalls lebendig verbrannt. Man achtet darauf, dass die Verurteilten auf eichenen Balken sitzen und besonders lange die Qualen in Feuer und Rauch ertragen müssen. Der Maler Lucas Cranach (68) ist Bürgermeister von Wittenberg und sein Sohn Lucas Cranach (35) Augenzeuge, der die Hinrichtung Malt und aus Angst vor Hexerei befürwortet. - Der heilsbronner Klosterabt Sebastian Wagner, der aus bäuerlichen abenberger Verhältnissen stammt beginnt seine Regierungszeit. - In Nürnberg erfindet der aus Eggolsheim stammende Georg Hartmann (51) den Kalibermessstab zur Bestimmung des Kugelgewichts. - In Neumarkt sind Hans Hanhöfer, Linhard Gantz, Georg Maier, Hans Petzensteiner und Hans Hell Bürgermeister. - Der in Nürnberg lebende, in Gunzenhausen geborene, lutherischen Reformator und Pfarrer der nürnberger Lorenzkirche Andreas Osiander (42) wird von Luther getadelt, weil er nicht an Poltergeister und Hexerei glaubt. - Die brandenburgnürnbergische Kirchenordnung lehnt den Taufritus, das Salz der Weisheit für das ewige Leben dem Täufling in den Mund geben, dann Speichel an beide Ohren und Nase schmieren um den Teufel zu vertreiben und dann mit Chrisam, einem geweihten Öl salben, als Aberglaube ab. - In Amberg ist Franz Konrad von Sickingen Vitztum. - Adam von Wolfstein ist Freiherr von Obersulzbürg und Hauptmann von Cadolzburg. - In Velburg bricht ein Großbrand aus. - In Nürnberg stellt Hans Ehrmann Zahlenschlösser her. - In Nürnberg Schwaig verliert der nürnberger Patrizier xxx Haller von Hallerstein (--) das Schloss Malmsbach. - In Nürnberg beerbt der bescheiden lebende Goldschmied Endres Dürer (56) seine Schwägerin, wodurch er sehr wohlhabend wird. - In Hohenburg wird der adelige xxx Wißbeck aus Velburg (--) neuer Besitzer von Burg Kirchenödenhart.

1539 Auflösung des Nürnberger Bund alias Liga von Nürnberg. weil der in Gent geborene katholische Kaiser Karl von Habsburg (St) (39) den versöhnlichen Frankfurter Anstand unterzeichnet um ein Bündnis des protestantischen Schmalkaldischen Bundes mit Dänemark und Frankreich zu verhindern, da er mit Frankreich Krieg führt. Sechs Monate lang soll es einen einstweiligen Religionsfrieden geben. Die protestantische Seite verspricht kein weiteres Kirchengut zu säkularisieren. Sowohl der Schmalkaldische Bund als auch der katholischen Nürnberger Bund versprechen keine weiteren Mitglieder aufzunehmen. - In Amberg verbietet Pfalzgraf Friedrich II von Wittelsbach (St) (56) dem evangelischen Prediger Andreas Hügel von Salzburg ohne die Erlaubnis des geisteskranken regensburger Bischof Pankraz von Sinzenhofen weiter zu predigen, lässt den evangelischen Gottesdienst einstellen und schickt Andreas Hügel wieder weg. Proteste in Neumarkt und in Heidelberg bleiben erfolglos. - Der eichstätter Bischof Marschall Christoph von Pappenheim (47) stirbt. Sein Epitaph erstellt der in Augsburg ausgebildete Renaissance-Bildhauer Loy Hering. - In Neuburg werden bis 15 46 große Wandteppiche, auf denen sich der in Amberg geborene neuburger Pfalzgraf Ottheinrich von Wittelsbach (St) (37) rühmen lässt, gefertigt. - Der homosexuelle badische Wunderheiler, Alchemist, Magier, Astrologe und Wahrsager Georg Faust, hat eine Gefängnisstrafe alias Zuchthausstrafe hinter sich, weil er dem leichtgläubigen wijchener Kaplan Johann Dorstenius die magischen Kräfte zu lehren versprochen hat. Der Kaplan veräzte sich dabei mit Arsenik die Haut. Georg Faust hatte ihm versprochen das Rasieren mit einer Klinge zu ersparen. - In Cham findet ein Hexenprozess statt, bei der Barbara Eyler Urfehde schwört. - Der Ältere Rat und nürnberger Filialleiter der Fuggerschen Handelshauses Gastulus alias Gastel Fugger vom Reh (57) stirbt in Frankfurt. - In Nürnberg druckt der Kartograph, Astronom, Astrologe, Drucker und Herausgeber wissenschaftlicher Werke und der Ersteller des ersten Globus mit dem Kontinent Amerika Johannes Schöner (62) das astrologische Werk Opusculum astrologicum des nürnberger Holzschnitzers und Drucker Johannes Petreius (42). In ihm werden Anleitungen zur Ermittlung astrologischer Daten bezüglich Kinderwunsch, Glück und Unglück, Aderlass u.v.a. als wissenschaftliche Fakten gegeben. - Der nürnberger Holzschnitzer und Drucker Johannes Petreius (42) druckt in Nürnberg die Werke des mailänder Mathematiker, Astrologe und Architekt Girolamo Cadano (42) und macht ihn damit zu einer europäischen Berühmtheit, die selbst Angebote als königlicher Leibarzt ableht und weiter in Bologna lehrt. - Abt Johann Georg von Gleißenthal (30) ist Koadjutor im Kloster Speinshart und Visitator des Ordens in Böhmen, Mähren, Schlesien und Ungarn. - Der in Gunzenhausen geborenen Reformator und Pfarrer der nürnberger Lorenzkirche Andreas Osiander (41) wird während der Maskerade in der Fastnacht aus der Stadt Neumarkt vertrieben. - In Nürnberg wird der traditionelle Schembartlauf, ein lustiges Maskentragen, verboten, weil der lutherische protestantische Hauptprediger in Nürnberg, der in Gunzenhausen geborenen Pfarrer der nürnberger Lorenzkirche Andreas Osiander (41) als Hölle dargestellt und verspottet wird. - Der nürnberger Feldhauptmann Haug II von Parsberg vergrößert seine Burg Pfalzpaint zu einem Renaissanceschloss auf seinem vorgelagerten Friedhof. - In Nürnberg wird der wegen Ehebruchs, Unterschlagung von Ruggeldern und ausfälligen Bemerkungen bei Spiel und Trunkenheit vorbestrafte, aber auch seit 19 Jahren unterbrochen im Diensten der Stadt Nürnberg beschäftigte Stadtknecht Hans Frenzel ausschließlich für das Eintreiben von Geldbußen des Fünfergerichts abgestellt. - Die Stadt Nürnberg stellt ihren langjährigen aber nach Hersbruck strafversetzten Stadtknecht Jeronimus Aiden wieder ein. Nach einigen Monaten streitet Jeronimus Aiden bei einem Zechgelage am Saumarkt mit einer Frau, beschimpft sie so derb, dass man ihn ins Lochgefängnis alias Zuchthaus sperrt und gegen eine Geldstrafe wieder freilässt. Er bleibt bis zu seinem Tod 15 54 Stadtknecht. - Die bayerische Brauordnung verbietet das Brauen von Bier wegen erhöhter Brandgefahr vom 24. April bis 28. September. - In Cham wird die Hutmacherwitwe Barbara Eyler gezwungen zu schwören, niemanden mehr zu behexen. - In Regensburg wird eine Wiederholungsdiebin zu Ohrenabschneiden oder Backendurchstechen verurteilt, was aber nicht durchgeführt werden kann, weil dies alles schon passiert ist, wodurch nur noch das Stäupen übrig bleibt. - In Neumarkt sind Ulrich Aipl, Linhard Gantz, Georg Maier, Hans Petzensteiner und Hans Hell Bürgermeister. - In Neumarkt sind im Zeughaus von Zeugmeister Hans Kobold 6 Falkonetten, 8 eiserne Haken, 2 Messinghaken mit langen Stielen, 1 kleine Messingbüchse, 1 kleine Eisenbüchse, 1.505 Landsknechtsspeere, 202 alte Speere, 725 Eisenkugeln, 317 Bleikugeln für das Falkonett, ein Mörser mit Stößel, 17 gute und zwei alte Hellebarden, dazu eine große Menge Eisenwerkzeug, Schaufeln, Hauen, 39 alten Bauernmesser, 37 Schweinsspieße, Pulver, Blei, zwei Fäßlein mit Handbüchsenkugeln, zwei Falkonettmodel, 6 Hakenmodel, 8 Model zu Handbüchsen, 25 Kilo Pulver in verschiedenen Fäßern und 9 Heringtonnen mit Pulver eingelagert. - Sebald Rech kauft von Konrad Waldstromer und Bertold Waldstromer ihre Besitzanteile an der Ruine Prackenfels. - In Donauwörth wird das Fuggerhaus erbaut. - In Ingolstadt beginnt der neuburger Pfalzgraf Ottheinrich von Wittelsbach (St) (37) mit dem Neubau des alten Schlosses mit einem großen, hohen und schönen Saal. - In Amberg wird die Spitalkirche zur abhaltung von lutherischen Gottesdiensten benutzt. - In Ingolstadt werden Festungsanlagen gebaut. - In Hersbruck wird die Probstei an die Stadt Nürnberg verkauft. - In Nürnberg stirbt der in nördlingen geborene Sixtus von Oelhafen Schöllenbach (71). - In Nürnberg stirbt die Dürerehefrau Agnes Frey (64). - In Amberg lebt Johann von Fuchsstein (--) als Doktor auf dem kurpfälzischwittelsbacher Landsassensitz Ebermannsdorf später Schloß Ebermannsdorf 8 km südöstlich von Amberg.

1538 Gründung des Nürnberger Bund alias Liga von Nürnberg als Gegenpart zum Schmalkaldischen Bund ohne Wissen von Kaiser Karl V von Habsburg (St) (38). - Pfalzgraf Friedrich II von Wittelsbach (St) (56) und seine Frau Dorothea von Dänemark (18) haben in Neumarkt hohe Schulden für ihren luxuriösen Lebensstil angehäuft und sind nicht mehr kreditwürdig. Sie beginnen eine Reise durch die Besitzungen ihrer Verwandtschaft. - In Nürnberg verspricht der Malteser Antonio Fazuni verspricht dem Rat der Stadt Nürnberg durch neue Bastionen mit Kasematten die Stadt Nürnberg zur bestbefestigten Stadt Deutschlands zu machen. Der nürnberger Patrizier Wilhelm Schlüsselfelder führt die Oberaufsicht beim Bau der vom Malteser Antonio Fazuni geplanten nürnberger Burgbasteien. - Der hoch verschuldete nürnberger Patrizier Lienhard III Hirschvogel (35) wird von seiner Ehefrau, der augsburger Patriziertochter Sabine Welser, geschieden. - Der nürnberger Rechenmeister und Kalligraph Johann Neudörffer, der Ältere, der in seinem Haus ein Internat für auswärtige Schüler unterhält, bringt sein Hauptwerk Fundament, ein Musterbuch für Handschriften in Kurrent und Fraktur heraus. - Nach dem Tod des regensburger Bischof Pfalzgrafensohn Johann III von Wittelsbach (St) (50) wird der geisteskranke regensburger Bischof Pankraz von Sinzenhofen durch Simonie gewählt. Seine Wähler belohnt er mit Pfründen. - Der Rat der Stadt Amberg bittet Martin Luther (55) und Philipp Melanchton (41) einen Prediger zu ihnen zu entsenden, die bedauern durch Mangel an Subjekten nur den unansehlichen und stimmschwachen Prediger Andreas Hügel von Salzburg schicken zu können, der eigentlich ihrer großen Kirche nicht geziemt und führen die Reformation in Amberg ein. - Der letzte katholische kloster-heilsbronner Abt Johannes Wenk stirbt in seiner Zufluchtsstätte Heilsbronner Hof in Nürnberg. Kloster Heilsbronn ist zollern-nürnberger Grablege. - Die erste Frau Dorothea von Absberg von Freiherr Adam von Wolfstein-Obersulzbürg stirbt. - Der wittenberger Lucas Cranach der Jüngere (24) malt ein zweites Mal Lucrecia Borgia nackt mit entblöster Scham. - Pankraz von Sinzenhofen, der einen unehelichen Sohn hat, erkauft sich durch großzügige Pfründe für die ihn wählenden Domkapitulare das Amt des regensburger Bischof. - In der Reichsstadt Weißenburg wird das Badehaus Wildbad mit einer Wildbadquelle genutzt. - Martin Luther (55) vermittelt der Stadt Amberg den gebürtigen Salzburger und evangelischen Prediger Andreas Hügel, der in Amberg in der Kleidung eines katholischem Pfarrers seinen ersten Gottesdienst hält und damit einen Skandal mit schlimmsten Drohungen und Verwünschungen durch das aufgerührte Volk, angeführt vom katholischen Pfarrer Georg Helbling und dem Franziskanerklosterguardian Franziskus Rock, auslöst. Andreas Hügel erhält vom Rat der Stadt Amberg Schutz. Der Rat der Stadt Amberg fordert seinerseits sogar den katholischen Pfarrer Georg Helbling auf sich der Reformation anzuschließen und verbietet ihm jegliche Behinderung von Andreas Hügel. - In Neumarkt übernimmt der Rat der Stadt die Verwaltung der Einkünfte der Pfarrei. - Dorothea von Absberg, die Ehefrau von Adam von Wolfstein stirbt. - Der amberger Bürgermeister und Chronist Michael Schwaiger und der Leiter der amberger Zinnblechhandelsgesellschaft veranlassen die Vertreter der oberpfälzischen Städte Amberg, Neumarkt, Cham, Nabburg, Weiden, Neunburg vorm Wald, Auerbach und Kemnath die Anstellung evangelischer Prediger bei der Neumarkter Regierung zu erbitten, was ihnen von den beiden regierenden Brüdern, Pfalzgraf Friedrich II von Wittelsbach (St) (56) und seinem Bruder, dem Statthalter, erlaubt wird. Das Abendmahl zu spenden und den Kelch an Laien zu reichen wird ihnen aber nicht erlaubt, aber auch nicht verboten, da sich jeder im christlichen Glauben wohl fühlen soll. Außerdem wird ihnen Schutz vor den empörten und aggressiven katholischen Bischöfen zugesichert. Das Schutzversprechen wird nicht eingehalten. - Der nürnberger Feldhauptmann Haug II von Parsberg ist in Besitz der Burg Pfalzpaint. - In Nürnberg halten die Bürgersöhne alias Söhne der Patrizier Hans Stark blau; Sigmund Pfintzing rot, weiß und grün; Wolf von Dill, blau, weiß und halb gelb; Marx Bucher von Leipzg gelb, grau, weiß; Jochim Bemer halb rot, blau und weiß; Christof Fürer schwarz; Gabriel Nützel halb rot, gelb und grün; Matthes Ebner blau und rot; ein Gesellenstechen alias Schaukampf ab. Der Beste des Ritterspiels erhält am Rathaus einen Ring mit einem Kranz. Der Meistersinger Hans Sachs (34) berichtet als Augenzeuge in Reimform. - In Regensburg stirbt der Maler, Kupferstecher und Baumeister Albrecht Altdorfer. - Dorothea von Absberg, die Ehefrau von Freiherr Adam von Wolfstein Sulzbürg stirbt. - Die Stadt Weiden brennt nach dem Wiederaufbau erneut fast vollständig nieder. - In Nürnberg wird die Katholische Liga, von Kaiser, dem bayerischen Herzog, Sachsen und Braunschweig gegen den Schmalkaldischen Bund gegründet. - In Neumarkt sind Georg Maier, Hans Leutenpeck, Hans Petzensteiner und Hans Hell Bürgermeister. - In Regensburg lässt sich der Maler, Ratsherr und Nachbar des Klosters Albrecht Altdorfer in der Augustinerklosterkirche am Neupfarrplatz beisetzen. - In Neumarkt verheiratet Hans VI Notthafft Wernberg (--) seine Tochter Anna Notthafft Wernberg (--) mit dem bischöflichbamberger und wittelsbachpfalzneuburger Geheimen Rat Hans Joachim Stiebar von Buttenheim (--), der 9 Jahre zuvor bei der Belagerung von Wien gekäpft hat.

1537 Wetter: Hochwasser in Nürnberg. - Neumarkt wird lutherisch protestantisch alias die Reformation eingeführt und die neumarkter Schützen müssen ihre Bruderschaft auflösen. Der Rat der Stadt Neumarkt konfisziert ihr Vermögen. - Das pöllinger Pfarrbuch von Pfarrer Johann Kaufmann dient als eine Art Steuerliste. - Die in Ansbach geborene Tochter Marie von Zollern (St) (17) von brandenburg-kulmbacher Markgraf Kasimir von Zollern (St) (31) heiratet in Kreuznach den späteren Kurfürst Pfalzgraf von Pfalz-Simmern-Sponheim Friedrich III von Wittelsbach (St) (17). - Nachdem die verarmten Brüder Erasmus von Absberg und Heinrich von Absberg das Geleitsrecht nach Nürnberg nicht mehr gewährleisten können zieht der bayerische Herzog es ein. - In Kloster Waldsassen wird von Pfalzgraf Friedrich II von Wittelsbach (St) (55) der Abt gefangengenommen und jede weitere Abtswahl verboten. - Der ingolstädter Gegenreformator Johannes Eck übersetzt die Bibel in den bayrisch-schwäbischen Dialekt, der zwar örtliche Schriftsprache ist und der kaiserlichen Kanzleisprache ähnelt und bis 16 30 mehrmals veröffentlicht wird, sich aber nicht durchsetzt und dadurch belächelt wird. - Papst Paul III alias Alessandro Farnese verbietet mit der Bulle Sublimis Deus die Versklavung der indianischen Ureinwohner und der Menschen überhaupt. - In Neumarkt errichtet der Rat das Untere Brauhaus in der Mißgasse. - Ingolstadt wird Landesfestung und bis 15 65 ausgebaut. - Philipp Melanchton (40) erlaubt den Landesherrn durch ein Gutachten über das Jus Reformandi gegen Kleriker bis hin zum Bischof vorzugehen, was bis dato als Amtsanmaßung empfunden wurde. - In Nürnberg wird während der Fastenzeit das Schembartlaufen ein Maskenumzug, bei dem das sich Maskieren als bedrohlich empfunden wird, vom Rat der Stadt Nürnberg verboten. Die lutherischen Kleriker verurteilen auch die derben, anzüglichen und unverschämten Themen des Zuges. - Das evangelische Kloster Heidenheim wird aufgelöst. - Die Stadt Nürnberg entlässt ihren Stadtknecht Jeronimus Aiden nach fast 20 jähriger Dienstzeit und schickt ihn zum Landpfleger nach Hersbruck. - In der Kurpfalz trägt nur der Adel verbrämte Kleidung. Studenten tragen lange schwarze Röcke. - In Neumarkt ist verbrämte Kleidung nur dem Adel erlaubt. Studenten tragen einen schwarzen langen Rock. - Hans Stiebar ist Burggraf auf der Ganerbenburg Rothenberg. - Trotz Beteiligung der patrizischen nürnberger Abgeordneten Hieronymus Paumgärtner (39) und Erasmus Ebner tritt die Stadt Nürnberg tritt dem Schmalkaldischen Bund nicht bei. - In Neumarkt sind Georg Maier, Hans Leutenpeck, Hans Petzensteiner und Hans Hell Bürgermeister. - Für Martin Luther (54) ist das Fegefeuer Teufelsgespinst. - In Regensburg wird das protestantische reichsstädtische Gymnasium Poeticum gegründet, dem ein Zöglingsheim zur Unterbringung auswärtiger Schüler angeschlossen ist. - In Amberg hat innerhalb von 5 Jahren die private Bergbaugesellschaft Kastner und Plech über 10.000 Gulden Gewinn erzielt und ebenso viel Lohn ausbezahlt. - In Nürnberg wird durch die zerstörte Burggrafenburg ein Hohlweg gebrochen. - In Nürnberg wird Buchführung nach einem aus dem Italienischen übersetzten Büchchen ausgeübt. - In Nürnberg versucht der Magistrat das neue Fabrikationsgeheimnis der Fingerhutmacher, Fingerhüte nicht mehr zu gießen, sondern das dehnbare Metall tiefzuziehen, zu schützen. Fingerhutmacher und ihre Arbeiter dürfen die Stadt nicht mehr verlassen und verlieren, wenn sie es doch tun, das Bürgerrecht, was etwa 200 Jahre funktioniert.

1536 Die nürnberger Patrizierfamilie Welser und die nürnberger Patrizierfamilie Tucher beteiligen sich an der Plata-Expedition, die erfolglos versucht Peru, das bereits von den Spaniern erobert ist, als Kolonie zu erwerben. - Der nürnberger Patrizier Lienhard III Hirschvogel (35) schickt seine Ehefrau, die augsburger Patriziertochter Sabine Welser, zurück nach Augsburg, weil ihr Vater Anton Welser die vereinbarte Mitgift nicht bezahlen kann. Anton Welser versucht die Ehe für ungültig erklären zu lassen. - Die markgräflich-ansbacher Krämer fordern vom Rat der Stadt Nürnberg im Wallfahrtsort Affalterbach Krämerwaren, Lebkuchen und Branntwein verkaufen zu dürfen, was zu andauerenden Schikanen beiderseits führt. - Der nürnberger Drucker Johannes Petreius (36) beginnt als Drucker in Nürnberg bis zu seinem Tod 15 50 mit dem Druck von 750 Büchern und 1.000 Musikstücken. - Adelheid Schneider wird in Röthenbach bei Sankt Wolfgang als Hexe wegen Viehzaubers, Ausfahrens mit dem Teufel und des Teufelsbundes verhaftet, nach Nürnberg ins Lochgefängnis alias Zuchthaus gebracht, mehrmals gefoltert und erhält eine schwere Leibesstrafe alias Prügel. Adelheid Schneider denunziert Els Schneider aus Gebersdorf, die ebenfalls mehrfach gefoltert nicht gesteht und die unterasbacher (bei Cadolzburg) Katharina Mayl, die ebenfalls verhaftet und mehrfach gefoltert nicht gesteht. Der nürnberger Jurist Dr Gugel fürchtet sich vor Geistern, die sich mit Menschen mischen können und fordet die Todesstrafe für Adelheid Schneider, wogegen der nürnberger Jurist Dr Christoph Scheurl wegen des Schadenzaubers mit Kräutern, an denen Vieh gestorben sein soll, den Scheiterhaufen fordert. Ein Ratskollegium bestehend aus den lutheraner Theologen der Pfarrkirche St Lorenz, Dr Pömer und der Pfarrkirche St Sebald, Venatorius und dem Prediger des Heilig-Geist-Spitals Dr Linck, glaubt fest an die Macht des Teufels, ist aber politisch unter Druck und rät dem Rat der Stadt Nürnberg zu Milde und die Angeklagten freizulassen um kein Aufsehen zu erregen. - Der ansbachkulmbachbrandenburger Markgraf von Friedrich von Zollern (St) (76) stirbt in Ansbach. - Der in Amberg geborene hochverschuldete korpulente neuburger Pfalzgraf Ottheinrich von Wittelsbach (St) (34) macht erfolgreich eine Krakaureise um den königlich-polnischen Schuldschein über 32.000 Gulden seiner Mutter einzulösen. Die Hoffnung den vereinbarten Zinszuwachs von etwa 170 000 Gulden miteinzufordern erfüllt sich nicht. Seine Reise beginnt mit den Stationen Burg Sandersdorf., Burg Riedenburg, Burg Burglengenfeld, Burg Schwandorf, Burg Nabburg, Burg Pfreimd ... , und endet mit Burg Bilseck, Burg Sulzbach, Burg Kastl, Burg Heideck und Eichstätt. Auf der Reise lässt er 50 Aquarelle der Städte anfertigen. - In Neumarkt wird der in Hemau oder Ostendorf geborene Maler Michael Ostendorfer neumarkter Hofmaler. - Die Schlüsselfelder von Kirchensittenbach steigen als letzte neue Familie bis 1729 aus der Ehrbarkeit ins nürnberger Patriziat auf. - Der mit der dänischen Königstochter Dorothea von Wittelsbach (16) verheiratete Pfalzgraf Friedrich II von Wittelsbach (St) (54) fordert den dänischen und norwegischen Thron zu besteigen. - Der nürnberger Rat lässt in Hersbruck eine deutsche Schule ausschließlich für Mädchen errichten und die Jungen bleiben in der bestehenden Lateinschule. - Lazarus Nürnberger (37) aus Neustadt an der Aisch betreibt Sklavenhandel und Sklavenlizenzhandel. - Der französische König macht den Wunderdoktor Brusquet, der durch seine absonderlichen Verordnungen und den daraus resultierenden Todesfällen beinahe gelyncht wurde, zu seinem Hofnarren. - In Neumarkt kostet ein Haus zwischen 6 und 200 Gulden. - Die Stadt Weiden brennt fast vollständig nieder. - In Amberg wird der katholische Magister Georg Helbing Stadtpfarrer von St Martin. - In Weiden brennen bis auf sieben Häuser alle Häuser der Stadt nieder. - In Bamberg wird der Mathematiker und Jesuitenpater Christophorus Clavius geboren. - In Neumarkt sind Georg Maier, Hans Leutenpeck, Hans Petzensteiner und Hans Hell Bürgermeister. Stadtschreiber Thomas Fleißmann bleibt bis 15 52 Stadtschreiber. - In Regensburg wird das Gasthaus Alte Mauth in der Nürnberger Strasse 182 eröffnet. - In Regensburg Schönhofen kauft Wolfgang Sauerzapf aus der Konkursmasse von Hans Pleyer den Eisenhammer und machte ihn zu einem wirtschaftlich erfolgreichen Unternehmen. - In Nürnberg Erlenstegen wird die Wasserburg Oberbürg Oberbürger Strasse 1 von Groland von Oedenberg (--) in eine Wehrburg umgebaut. - In Neumarkt findet ein Landtag statt. Die Gesandten sind meistens Bürgermeister, Räte oder Stadtschreiber. - In Regensburg Nittendorf kauft Wolfgang Sauerzapf (--) aus der Konkursmasse des regensburger Bürgers Hans Pleyer (--) den Eisenhammer Schönhofen und macht ihn zu einem wirtschaftlich erfolgreichen Unternehmen. Die benötigte Holzkohle kommt ua aus dem Forst Painten, wofür der Hammer Bezugsrechte hat.

1535 Wetter: Weinernte katastrophal. - Sultan Suleyman umbaut mit einer neuen viel zu großen Stadtmauer die Stadt Jerusalem als Symbol einer neuen osmanischen Herrschaft. - Der Reformatorische Bildersturm beginnt in Nürnberg und wird erst 15 46 enden. - In Nürnberg wird eine neue Handwerksordnung eingeführt. - Der in der Kurpfalz geborene Pfalzgraf Friedrich II von Wittelsbach (St) (52) heiratet in Heidelberg die katholische dänische Königstochter Dorothea von Wittelsbach (15), die Sympathien für die Lutheraner hegt, um dem erlöschenden pfälzer Haus neue Erben zu schenken. Dorothea ist die 8. Eheaspirantin. Der Hofkapellmeister Lorenz Lemlin wird mit Mich däucht ich wär schon im Himmel, als dieser Schall und süßer Gesang in meinen Ohren erklang gelobt. Das Paar vergrößert die Residenz und die Hofhaltung, kauft benachbarte Häuser hinzu, und lebt in Neumarkt hemmungslos luxuriös bis 15 38. - Der pfalzneuburger Pfalzgraf Philipp von Wittelsbach (St) (32) kehrte zurück und zwingt seinen Bruder das Fürstentum Pfalz-Neuburg wieder zu teilen. Der neuburger Pfalzgraf Ottheinrich von Wittelsbach (St) (33) erhält wieder den südlichen Landesteil um Neuburg, wo er in Neuburg mit dem Bau eines Renaissance-Schlosses beginnt und sein Bruder der neuburger Pfalzgraf Philipp von Wittelsbach (St) (32) den nördlichen Landesteil um Schwandorf, Burglengenfeld und Sulzbach. - Der nürnberger Patrizier Lienhard III Hirschvogel (35) heiratet die augsburger Patriziertochter Sabine Welser. - Beim Tod der Äbtissin Kunigunde von Gottsfeld des Zisterzienserinnen-Kloster Birkenfeld leben nur noch fünf Nonnen im Kloster. - Der brandenburgansbachkulmbacher Markgraf Georg von Zollern, der Fromme (St) (51), beginnt mit dem Erlös aus schlesischen Gebieten den Bau von Burg Ratibor, einem Jagdschloss in Roth. - In Nürnberg wird nach vielen Bestechungsversuchen und Vetternwirtschaft durch Brauer ein städtischer Anschicker eingesetzt, der nach einem Wechselsystem die Braumeister verteilt. - 25 amberger Bürger erforschen 8 Stunden lang erfolgreich nachdem sie gebeichtet hatten, mit Leitern, Strickleitern und einem Fäßchen Wein die Hallen und Grotten der 320 Meter langen Tropfsteinhöhle in Prendenwind alias Breitenwinn bei Velburg, finden Tierknochen und Menschenknochen und werden von Höhlenlehm verdreckt und zerschunden zurück in Amberg wegen ihres Mutes beglückwünscht. Das Ereignis wird vom Teilnehmer Bertholdt Puchner, Rentmeister zu Amberg als vierseitige Schrift herausgegeben. - Der Rat der Stadt Nürnberg weist seine Stadtknechte an aggressiv geggen Spieler vor dem Frauentor vorzugehen. Ihnen wird das Geld abgenommen, die Tische in die Gräben und die Spieler ins nürnberger Lochgefängnis alias Zuchthaus geworfen. Die Verhaftungensaktionen verursachen soviel gewaltätigen Aufruhr, dass der Rat der Stadt Nürnberg beschließt, die Spieler verkleidet aufzugreifen und vor das Fünfergericht zu holen. - Der Rat der Stadt Regensburg schickt den jüdischen Maler, Kupferstecher und Baumeister Albrecht Altdorfer als Gesandten mit einem Entschuldigungsschreiben wegen der politischen und religiösen Exzesse in Regensburge zum römisch-deutschen König Ferdinand von Habsburg (St) (32) nach Wien. - Pfalzgraf Friedrich II von Wittelsbach (St) (52) beschwert sich in Neumarkt über die Unordnung in der katholischen Stadtpfarrkirche an Weihnachten. - In Neumarkt verkaufen alle Bäcker, die nicht alle täglich backen, im Brothaus. Trotz sinkender Getreidepreise senken die neumarkter Bäcker die Brotpreise nicht und werden von Pfalzgraf abgemahnt. - Die Messerschmiede und Klingenschmiede von Amberg und Neumarkt erhalten ein eigenes Wappen und Monopol. - Die Stadt Neumarkt beteiligt sich am Zinnblechhandel in Amberg - In Neumarkt heiraten der verwitwete Messerschmied P Höflich und Margarethe Reinenfelder. Ihr Heiratsvertrag verpflichtet beide 20 Gulden Heiratsgut in die Ehe einzubringen. Sie dürfen sich gegenseitig beerben und bei Kindern wird das Stadtrecht angewendet. Die Kinder aus der ersten Ehe werden bei seinem Tod ebenfalls bedacht. - Der in Straubing geborene Patriziersohn, Landsknecht und Konquistador Ulrich Schmidl (32) mitbegründet die Stadt Buenos Aires. - Im nürnberger Vorort Wöhrd nimmt der nürnberger Meistersinger Hans Wandereisen an einer Singschule teil. - In Nürnberg heiratet der Panzermacher Hans Höfler Clara Zauter. - Das nürnberger Aegidianum stellt seinen Betrieb ein. - In Neumarkt sind Georg Maier, Hans Leutenpeck, Hans Petzensteiner und Hans Hell Bürgermeister. - Der nürnberger Patrizier Gabariel Imhof verliert bei einem RAub bei Kön eine ganze Wagenladung mit Silber und Spezereien. - Paulus Grundherr kauft Altenthann bei Burgthann. - In Neuburg an der Donau müssen Ratsmitglieder, die zu spät zu den Ratssitzungen im Frühling und Sommer am Mittwoch und Freitag, die um 06:00 Uhr beginnen und die der Mesner der St Peter Kirche eine halbe Viertelstunde alias rund 8 Minuten lang einläutet, kommen sechs Pfennig Buße bezahlen, wer fehlt 12 Pfennig. Im Herbst und Winter ist Ratsbeginn um 07:00 Uhr. Zerrissene Kittel und weiße Strümpfe sind verboten. Jeder Ratsherr muss in der Öffentlichkeit ein Seitengewehr tragen und er musste durch Hutabnehmen gegrüßt werden. Die Ratssitzung darf nicht länger als 3 Stunden dauern. - In  Nürnberg haben die Brillenmacher sich an eine Brillenmacherordnung zu halten, die ua die Lehrjungen,  die  Lehrjahre,  den  Glaseinkauf, Verkauf regelt und als Meisterstücke zwei  Brillen mit den Fassungen  verlangt, deren Material die Drahtzieher  und  Scheibenzieher liefern. - In Neumarkt ist der pfalzgräfliche Bildhauer Hans Pötzlinger geboren. Sein Vater ist der gleichnamige pfalzgräfliche Richter Hans Pötzlinger (--), der aus dem Rittergeschlecht Pötzlinger alias von Pötzling stammt und damit adelig ist. - Pfalzgraf Friedrich II von Wittelsbach (St) (52) unternimmt ein Reise nach Spanien.

1534 Wetter: Erdbeben. - In Neumarkt Oberbuchfeld verkauft Philipp Truchseß von Baldersheim (--) sein Schloss aliaas Hofgut Rothenfels unterhalb der Ruine Burg Rothenfels mit Zustimmung seiner Geschwister mit allen Besitzungen für 800 Gulden an den in Heidelberg geborenen Pfalzgraf und Kurfürst Ludwig V von Wittelsbach (St) (56) und seinen Bruder Pfalzgraf Friedrich II von Wittelsbach (St) (52), der in Neumarkt residiert, wodurch es von Rentamt Neumarkt aus verwaltet wird. - In Nürnberg erweitert der nürnberger Patrizier Lienhard III Hirschvogel (34) sein Haus Hirsvogelsaal für seine Vermählung mit der augsburger Patriziertochter Sabine Welser als privaten Festsaal. Der Festsaal wird im Stil der italienischen Renaissance eines der ersten Gebäude der Deutschen Frührenaissance. Der aus der Gegend von Ansbach stammende Maler Gerorg Pencz erschafft das Deckengemälde Sturz des Phaeton. Der über Ansbach, wo er sogar Möbel entwirft, und dann in Nürnberg als Meister angereist arbeitende Peter Flötner (44) erstellt als Architekt die Wanddekorationen. - Heimeran Notthafft von Wernberg (--) erwirbt Burg Ettling und Burg Wackerstein, das der herzöglichbayerische Rat Schmiechen bewohnt hatte, und macht es zu seinem Wohnsitz. Die Burgen bleiben bis 16 03 im Besitz der Familie Notthafft. - Die Geislochhöhle wird erwähnt. - Martin Luther (51) vervollständigt seine Bibelübersetzung. - In Neumarkt existiert das Hofbräuhaus neben dem Bürgerhof, in dem jeder Bürger brauen darf und dann mit einem Tannenbäumchen alias Grünen Buschen kennzeichen darf, dass in seinem Haus Bier ausgeschenkt wird. - Der münchner Stadtpoet Simon Schaidenreisser (37) wird als Stadtschreiber eingesetzt. - In Eichstätt wird der Domfriedhof zum Ostengottesacker verlegt. - In Nürnberg wird der Briefmaler Barthelmes Mack im Lochgefängnis alias Zuchthaus verhört. - Im streng katholischen Portugal werden alle Passionsspiele verboten, da sie Ungereimtheiten und Übertreibungen im katholischen Glauben darstellen, die im Glauben weniger gefestigte Personen nicht zu Gesicht bekommen sollen. - In Regensburg begeht der aus Dietfurt stammende unentdeckte Raubmörder vom Vorjahr und Glaser Hans Reichart im Haus des Kanonikers Sebastian Girstner einen Raubmord an dessen Köchin und danach an ihm selbst, wobei er mit seinem Opfer eine Treppe hinunterstürzt. Ein Junge beobachtet ihn während der Tat und bei seiner Flucht durch das Henkersgässchen. Durch sein Geschrei werden sofort die Stadttore geschlossen und Hans Reichart festgenommen. Nach seiner Verurteilung zum Tod durch das Rad wird er an seinen Tatorten mit glühenden Eisen traktiert und vor dem Rädern lebendig gepfählt. - In Neumarkt sind Georg Maier, Hans Petzensteiner und Hans Hell Bürgermeister. - In Regensburg stirbt der weitgereiste ehemalige ingolstädter Student und bayerische Geschichtsschreiber und Historiograph Johannes Aventin (57) völlig zurückgezogen und eingeschüchtert. - In Nürnberg gründet der nürnberger Patrizier Christoph Fürer von Haimendorf (55), der seit 14 91 die Technologie des Saigerns beherrscht, wodurch aus Eisenerz in Hochöfen der 0,5 %ige Anteil an Silber gewonnen werden kann, das Saigerhandelskartell.

1533 Wetter: Hochwasser in Nürnberg. - Die Pest fordert in Neumarkt innerhalb eines Jahres 800 Todesopfer. - In Kallmünz stellen die Bürger nach 34 Jahren ihre regelmäßigen Beschwerden ein, dass den traditionellen Fuhrleuten die Route Neumarkt~Kallmünz~Regensburg regelmäßig verboten wird und sie dadurch vom Fernhandel abgeschnitten werden. Die Fuhrleute wurden seit 14 99 amtlich gezwungen ihre traditionelle Route Neumarkt~St Helena~Oberbuchfeld~Lengenfeld~Rackendorf~Hitzendorf~Stetten~Raitenbuch~Effenricht~Kleinmittersdorf~Dinau~Kallmünz~Regensburg zu meiden und stattdessen auf die südliche Route über Hemau oder die uralte Route über Burglengenfeld durch das breite Lauterachtal mit Lauterhofen und Hohenburg auszuweichen. - Der nürnberger Patrizier Lorenz II Tucher (--) beginnt mit dem Bau des Tucherschlosses in der Hirsvogelgasse 9-11 in Nürnberg. - In Nürnberg stirbt der gebrandmarkte Bildhauer und Schnitzer Veit Stoß. - In Nürnberg erscheint das erste Lehrbuch für den Religionsunterricht an deutschen Schulen. - Der markgräfliche Anteil des eichstätter Bistums unter dem eichstätter Fürstbischof Gabriel von Eyb ist an die Anhänger von Martin Luther (50) verloren. - Der nürnberger Holzschnitzer und Drucker Johannes Petreius (36) druckt die Brandenburg-Nürnbergische Kirchenordnung. die vom brandenburgansbachkulmbacher Markgraf Georg von Zollern, der Fromme (St) (50) eingeführt wird. - Da der aus der Bibel errechnete Weltuntergang des von Martin Luther (50) protegierte Mathematiker und Priester Michael Stifel (40) am 19. Oktober nicht stattfindet wird dieser in seiner Gemeinde im sachsen-anhaltinischen Lochau, in der er massenhaft Beichten abgenommen hat, verhaftet. - In Kloster Frauenzell setzen die Herren von Brennberg teils weltliche teils lutherische Klosterverwalter ein. - Das Geschlecht der Herren von Absberg wechselt zum lutherischen Protestantismus. - Die katholische Enklave Deutschordenshaus in Nürnberg muss nach erfolglosem Protest dulden, dass in ihrer Jakobskirche evangelisch-lutherischer Gottesdienst abgehalten wird. Neumarkter Kapuzinermönche helfen katholischen Gottesdienst in der Elisabethkapelle hinter verschlossenen Türen abzuhalten. - Pfalzgraf Friedrich II von Wittelsbach (St) (51) lebt bis 15 38 in seiner Residenz Neumarkt. - In der reformierten Stadt Hersbruck ist der Schulmeister der lateinischen Stadtschule, der den Musikchor leitet, noch katholisch. - In Hersbruck sterben innerhalb von 8 Monaten über 300 Menschen. - Ottheinrich und sein Bruder Philipp erlassen in Neuburg an der Donau ein gedrucktes und mit der Einwilligung der beiden Pfalzgrafen, etlichen benachbarten geistlichen und weltlichen Fürsten und Reichsstädten das Landgebot, das u.a. Fluchen, Schwören alias Gotteslästerung und besonders das Zutrinken unter Strafe stellt. Selbst der Adel wird nicht ausgenommen. Arme werden in den Turm gesteckt und Kinder mit der Rute verprügelt. Das zerteilen von Münzen wird sogar für Goldschmiede unter Strafe gestellt. Die Maß oder der Kopf Bier darf im Winter nicht mehr als 1 Pfennig und das Sommerbier nicht über 3 Heller, entsprechend 2 Pfennig weißer Münze kosten. Die Bierbrauverordnung erlaubt nur Gerste, Hopfen und Wasser. Die Ausfuhr von Malz und Gerste ist verboten. Eingeführte Gerste darf aber verarbeitet und wieder ausgeführt werden. Die Gebote werden jährlich in der Kirche von der Kanzel aus vorgelesen. Um den städtischen Brauereien ihre Einnahmen zu sichern müssen alle Brauereien, die jünger als 10 Jahre sind geschlossen werden. - In Nürnberg beschwert sich ein Bürger über die Gewalttätigkeit eines Stadtknechts gegenüber seiner Frau. - Der letzte Abt von Kloster Heidenheim führt den lutherischen Gottesdienst ein. - In Amberg wird dem reichen amberger Bürgersohn Georg Fröschel (33) von der Regierung verboten seine vergifteten Winkelpredigten zu halten. - Der in Amberg geborene Sohn des Färbers Hans Forster, Doktor med Georg Forster studiert in Wittenberg und erhält von Martin Luther (50) den Auftrag Psalmen und biblische Texte zu vertonen. - Die oberpfälzer Ständevertreter bestehen u.a. aus dem klosterkastler Abt Leonhard, dem klosterspeinsharter Abt Johann, ... von Reitzenstein, Georg von Murach, Jobst von Dandorf, Ott von ..., und den Bürgermeistern und Räten von Amberg und Neumarkt. - Der neumarkter Stadtpfarrer Eckel stirbt und der Rat der Stadt Neumarkt konfisziert seinen Nachlass. Der neumarkter Schultheiß xxx von Mühlheim räumt übles Gesindel aus dem Pfarrhaus. Pfalzgraf Friedrich II von Wittelsbach (St) (51) wendet sich an den eichstätter Fürstbischof Gabriel von Eyb (68) um die Neubesetzung der Stelle als neumarkter Stadtpfarrer. - In Neumarkt wirken zwei Hebammen. 16 Frauen sterben in Neumarkt während der Geburt oder kurz danach. - Die Herren von Eyb erhalten das erbliche bischöflicheichstätter Schenkenamt. - Der neumarkter Stadtarzt Marcus Deas Vehinger alias Markus Beringer verfasst einen Verhaltenskodex, das Pestregiment mit Ratschlägen zur Vorbeugung und Heilung. - In Regensburg wird das Lochgefängnis mit der Fragstatt und dem Armensünderstübchen alias Richterstübl, in dem die zum Tode Verurteilten aufbewahrt werden, erbaut. - In Regensburg stiehlt der aus Dietfurt stammende Glaser Hans Reichart nach einem Gasthofaufenthalt dem Domkaplan Ulrich Widman in der Schäffnerstrasse 35 Gulden aus dessen Kiste, wird entdeckt, ermordet ihn mit einem Schnitt durch die Kehle und kann zunächst unerkannt entkommen. - In Neumarkt sind Simon Haubner, Georg Maier, Hans Hell, Hans Leutenpeck, Hans Petzensteiner und Werner Hausner Bürgermeister. - Der in Gunzenhausen geborene nürnberger Prediger Andreas Osiander (35) kritisiert, dass das einfältige Bauernvolk regelmäßig durch gottlose Wahrsager, Barillenseher und Teufelsbeschwörer verleitet, frömmste und unschuldige Leute der Hexerei und Zauberei beschuldigt. - In Roth wird das Alte Rathaus Hauptstrasse 14 mit brandenburgischem Adler und Zollernschild erbaut. - In Solnhofen wird die Reformation gegen den Wiederstand des Pfarrers und des Probstes eingeführt. - Die Burg Wolfsegg wird an den wittelsbachbayerischen Kanzler Leonhard von Eck (53) von Kelheim verlehnt. - In Kallmünz beklagen sich die Bürger erneut, dass die Fuhrleute auf amtliche Anweisung hin statt die alte Route Alte Strasse über Regensburg, Kallmünz, Raitenbuch, Holzheim Velburg, Lengenfeld den kürzeren und geraden Weg über Hemau, Willenhofen, Daßwang, Deining und Neumarkt (20 17 Bundesstrasse 8) nehmen müssen, wodurch der Verkehr stark nachlässt. - In Neumarkt ist Markus Deas Veringer Stadtarzt. - Mit der Eroberung von Peru hat der römischdeutsche Kaiser Karl V von Habsburg (St) (33) ein Weltreich aufgebaut, in dem die Sonne nicht untergeht. - In Hohenburg ist die bischöflichregensburger Burg Schauerstein ein unbewohntes ödes Schloss. In unmittelbarer Nähe gibt es die Schauerstein-Klause des regensburger Domkapitels, in der ein Eremit wohnt. - In Neumarkt besstimmt Pfalzgraf Friedrich II von Wittelsbach (St) (51) den ehemaligen neumarkter Chorherr Jakob Siegenhofer (--) alias Jakob von Siegenhofen zum kurfürstlicher Hofpfarrer in Heidelberg und Pfarrer von Lengenfeld und Kemnath, was er mindestens bis 15 37 bleibt. - Der nürnberger Maler und Kupferstecher Barthel Beham, der Hofmaler des bayerischen Herzog Wilhelm IV von Wittelsbach (St) (40), malt Pfalzgraf Friedrich II von Wittelsbach (St) (51). - In Regensburg kommt der völlig mittellose ehemalige wittelsbachpfälzische Kanzler und als Sträfling abgeschobene ehemalige württemberger Kanzler Johann von Fuchsstein (--) verheiratet mit xxx von Zant (--) als von der Stadt Regensburg gesuchter Verbrecher an, wo man ihn bis zu seinem Tod ohne Nachkommen 15 35 einsperrt.

1532 In Regensburg wird der pfalzneuburger Pfalzgraf Philipp von Wittelsbach (St) (29) wegen seiner militärischen Verdienste zum Ritter des Goldenes Vlieses geschlagen. - Ottheinrich von Wittelsbach (St) (33) lässt die Ottheinrich-Bibel mit Renaissance Bildern vervollständigen. - Die Äbtissin des nürnberger Klarissenkloster am Frauentor, die eichstätter Juristentochter und nürnberger Patriziertochter Äbtissin Caritas Pirckheimer (65) stirbt an einem Steinleiden und der Gicht und ihre jünge Schwester Clara Pirckheimer wird neue Äbtissin. - Der homosexuelle badische Wunderheiler, Alchemist, Magier, Astrologe und Wahrsager Georg Faust fordert nach seinem Besuch der Stadt Nürnberg Geleit, das die Stadt Nürnberg dem wenig geschätzten Sodomiten und Nigromantiker aber verweigert. - Auf dem Regensburger Reichstag wird von den Reichsständen die Peinliche Halsgerichtsordnung Constitutio Criminalis Carolina eingeführt, die nicht mehr nach dem Grundsatz Wo kein Kläger, da kein Richter vorgeht, sondern bei der die Obrigkeit jedem Verdacht nachgehen und selbstständig anklagen muss. Die Folter darf bei Schadenszauber im Falle einer Bedrohung, die sich erfüllt, angewendet werden und Einbrecher und Wiederholungsdiebe werden gehängt. Paragraph 116 bestraft Unkeuschheit wider die Natur, Sex mit Tieren, Sex unter Männer, Sex unter Frauen, mit dem Feuertod. Selbstmörder werden nicht mehr verbrannt. - In Nürnberg werden Selbstmörder nachts außen am Haus durch ein Fenster herabgelassen und über die Friedhofsmauer gehoben, damit der Geist nicht mehr zurückfindet. Der Selbstmörder wird mit dem Gesicht nach unten getragen. - In Nürnberg widmet der nürnberger Lehrer Helius Eobanus Hessus (--) alias Eoban Koch sein Heldengedicht Urbs Noriberga alias Stadt Nürnberg mit 31 Kapiteln, das Johann Petreius (--) illustriert hat, dem Magistrrat der Stadt Nürnberg. - Vorübergehende Entspannung im Konflikt der lutherischen Reichstadt Nürnberg mit dem katholischen habsburger Kaiserhaus. Kaiser Karl V von Habsburg (St) (32) schließt den Nürnberger Religionsfrieden mit den lutherischen Ständen des Reiches wegen der Türkengefahr wobei keine Seite in Gefahr gerät Territorien zu verlieren. - Der letzte katholische klosterheilsbronner Abt Johannes Wenk findet im Heilsbronner Hof in Nürnberg Zuflucht. - In Nürnberg läuft beim Schembartlauf ein Mann mit, dessen Kleidung aus Ablaßbriefen mit Siegeln besteht. - Bildersturm in Regensburg. - In Neumarkt sind auf 100 Gulden 3 % als Vermögenssteuer fällig. - Oberst Lorenz von Münch (--) fordert von der Stadt Neumarkt als Geschenk ein Fass Bier mit 7,5 Eimer Bier vom Brauer Ernsberger. Er fällt in seiner nächsten Schlacht, in der sein Oberstleutnant Georg Christoph von Haslang (--) schwer verwundet wird und Generalfeldzeugmeister Graf Ottheinrich Fugger (--) in Gefangenschaft gerät. Graf Ottheinrich Fugger (--) tötet seinen Bewacher bei einer Rangelei mit dem Degen. - In Neumarkt logiert Kaiser Karl V von Habsburg (St) (32). Er steht kurz vor der Eroberung Perus und hat damit in Reich, in dem die Sonne nicht untergeht. - In Nürnberg wird dem aus Schwaz in Österreich stammenden Goldschmied Jörg Alwein das Bürgerrecht zugesagt. - In der nürnberger Eisenmühle von Eobanus Hessus (43) wird ein Walzwerk mit Streckwerk und Schneidewerk betrieben. - In Neumarkt sind Georg Maier, Hans Leutenpeck, Hans Petzensteiner, Simon Hausner und Hans Hell Bürgermeister. - In Regensburg wird von Kaiser Karl V von Habsburg (St) (32) der auf eine Donauinsel verbannte spanischen Dichterfürst Garcilaso de la Vega (32) begnadigt. - Hans Präckendorfer ist Kastner und Landschreiber in Burglengenfeld. - In Würzburg ermordet Graf Christoph von Henneberg (--) zwischen 21:00 und 22:00 Uhr am Grafeneckhardsturm im Jährzorn einen Schaarwächter, flieht zunächst. Im Glauben nicht dafür belangt zu werden stellt er sich, wird aber dennoch vom unnachgiebigen würzburger Fürstbischof Konrad II von Thüngen, der bei Morden keinen gesellschaftlichen Unterschied machen will, trotz vieler Bittbriefe ins gemeine Gefängnis gesteckt. - ^^^^^1Gottfried, Johann und Beer von Wolfstein, alle Freiherren von Obersulzbürg übereignen gegen Jahresbezüge alle ihre Schlösser an ihren Bruder Adam von Wolfstein. - In Nürnberg erschafft der nürnberger Bildhauer und Erzgießer Hans Vischer (43) im Hof des nürnberger Rathauses den Apollobrunnen. - In Breitenbrunn Breitenegg stirbt Albrecht von Wildenstein  (50) verheiratet mit Felicitas von Eglofstein (--) in zweiter Ehe. Er wird neben seiner ersten Frau, der österreichischen Adeligen Agnes von Freundsburg (--) beerdigt. Felicitas von Eglofstein (--) stirbt schon drei Jahre später.

1531 Kaiser Karl V von Habsburg (St) (31) hebt die Verpfändung der Reichsstadt Neumarkt auf und bestimmt … daz wir den vorgemelten Pfalzgrafen Ludwig und Friedrich in Bayern die Ablösung ... so wir und unser  nachkommen Römische Kaiser Könige ... an und auf obgedachte Schloß und Stadt Neumarkt und Hofmark Berngau mit all ihr eingehorungen … von rechts wegen unwiderruflichen Kaufs erblich zustehen. - Der Raubritter Thomas von Absberg von Burg Absberg wird von einem Komplizen in Alten-Sedlitz ermordet. - In Nürnberg wird eine Frau Hirt aus Dormitz als Hexe verhaftet und gefoltert. - Der gefürstete Landgraf Johann IV von Leuchtenberg (61) stirbt und vererbt die Landgrafschaft an seinen Sohn Georg III von Leuchtenberg. Sein jüngerer Bruder Hans von Leuchtenberg ist geisteskrank. - Der Rat der Stadt Weißenburg lehnt die Anklageerhebung gegen eine hexerische Prostituierte ab. - In Ingolstadt werden Widertäufer hingerichtet. - Alle Klostergebäude von Kloster Neustadt am Kulm brennen nieder. - Protestantisches Bündnis alias lutherisches Bündnis gegen Kaiser Karl V von Habsburg (St) (29) und die katholischen Stände in Schmalkalden. - In Nürnberg wird der Baumeister Paul Buchner, der in London und Brüssel lernen wird, geboren. - In Amberg streiten sich wie 15 15 Bürgermeister, Rat und Gemeinde mit den amberger Bürgern Plechen, Kastner und Silber um Bergbauvorrechte und werden von Pfalzgraf Friedrich II von Wittelsbach (St) (52) ausgesöhnt. - In Hersbruck Reichenschwand kauft der reiche nürnberger Kaufmann Bonaventura von Furtenbach (33) Burg Reichenschwand von Ritter Ulrich von Ratz, dessen langjähriger Verwalter bzw Nutzer Hans von Seckenorff ist, Er lässt die Burg abreißen und ein neues Renaissanceschloss bauen. Kaiser Karl V von Habsburg (St) (31) erlaubt Bonaventura von Furtenbach (33) Burg Reichenschwand als Schloss zu bezeichnen und erhält die Ulrich von Ratz entzogene Gerichtsbarkeit wieder zurück. - Im Kurfürstentum Sachsen wird erstmalige Gotteslästerung mit 14 Tagen Gefängnis im Turm alias Zuchthaus bei Wasser und Brot, eine Wiederholungstat mit einer Geldstrafe und die dritte Verfehlung mit dem Tode oder einer Verstümmelung bestraft. - Kaiser Karl V von Habsburg (St) (31) macht seinen Bruder zum römischdeutschen König Ferdinand von Habsburg (St) (28). - In Neumarkt beschuldigt der Rat der Stadt Neumarkt den neuen Stadtpfarrer Honauer genußsüchtig zu sein. Der Rat der Stadt Neumarkt wird von Pfalzgraf Friedrich II von Wittelsbach (St) (49) gezwungen den vertriebenen Stadtpfarrer Eckel aus Kemnath zurückzuholen und ihm 160 Gulden zu bezahlen. Außerdem wird ihm sein Wunsch im Pfarramt zum Eigenverbrauch Bier brauen zu dürfen gewährt. - Der neumarkter Badstubenbesitzer Bernhatd Reinl wird vom Rat der Stadt angewiesen die vierte Badestube zu schließen. - Pfalzgraf Friedrich II von Wittelsbach (St) (49) verbietet das Betteln von Kindern und richtet einen Gemeinsamen Beutel für die Bedürftigen ein. Betteln und Müßiggang werden verachtet. - In Neumarkt werden die Benefizien und Seelpredigten abgeschafft und das gespendete Geld alias Vazierende Pfründe im Wert von 141 Gulden für den Stadtarzt, den Schullehrer, den Kantor und den Prediger verwendet. - Der Rat der Stadt Neumarkt ist stolz auf seinen montäglichen Wochenmarkt. - Pfalzgraf Friedrich II von Wittelsbach (St) (49) bestimmt für Neumarkt, dass das Winterbier 1 Pfennig und das Sommerbier 2 Pfennig kosten darf. - Pfalzgraf Friedrich II von Wittelsbach (St) (49) verbietet mit drastischen Strafen zum Schutz des Wildbestandes und um die Wilderei einzuschränken das Jagen von Hasen, Rebhühner und Enten mit Fallen und Gewehren und das Eiersammeln von Wildgeflügel während der Brutzeit. - Das Schultheißenamt Neumarkt handelt mit dem Deutschen Orden in Postbauer einen Vertrag über die niedere Gerichtsbarkeit aus. - Der bayerische Rat, bayerische Kanzler und Amtmannssohn Augustin Lösch (62) aus rothenburger Patriziergeschlecht wird mit dem Dorf Kinding belehnt. - Pfalzgraf Friedrich II von Wittelsbach (St) (49) gibt eine einheitliche Bierbrauordnung für die obere Pfalz heraus. - In Bamberg wird das Fürstbischöfliche Braune Bierhaus alias Klosterbräu erbaut. - In Regensburg verbannt Kaiser Karl V von Habsburg (St) (31) den spanischen Dichterfürsten Garcilaso de la Vega (31) auf eine Insel in der Donau, wo er eines der schönsten Loblieder auf die Donau komponiert. - In Regensburg steigt der österreichische Erzherzog, böhmische, ungarische, kroatische und slawonische König Ferdinand von Habsburg (St) (28), der Bruder von Kaiser Karl V von Habsburg (St) (31) im Gasthof Zum Goldenen Kreuz am Haidplatz 7, der vornehmsten Herberge der Stadt, ab. - Amberg hat 2.200 Einwohner. - Kaiser Karl V von Habsburg (St) (31) verkauft das Schultheißenamt Neumarkt mit der Stadt Neumarkt als Eigentum an den in Heidelberg geborenen Pfalzgraf und Kurfürst Ludwig V von Wittelsbach (St) (53) und seinen Bruder Pfalzgraf Friedrich II von Wittelsbach (St) (49) wodurch die Stadt Neumarkt ihren Status als Reichsstadt und Residenzstadt verliert und eine gewöhnliche Provinzialstadt wird. Nach der Zerstörung der Schlösser Haimburg und Heinsburg alias Heinrichsbühl. - In Nürnberg Schoppersdorf wird in der Elbinger Strasse 16 der Burgstall alias Herrenhaus Schoppersdorf, ein gräflichpappenheimer Lehen von Christoph Kreß (--) und seinem Bruder an den reichen nürnberger Kaufmann Bonaventura Furtenbach (33) verkauft, der diesen, anders als seine anderen Immobilien, im Familienbesitz behält. - In Nürnberg sind laut straßburger Armendiakon Alexander Berner die Handwerker wegen ihrer vielen Kinder und der Preisanstiege so verarmt, daß sie städtische Almosen annehmen müssen. Gleichzeitig profitieren die Kaufleute von hohen Gewinnen.

1530 Wetter: Hungersnot in Weiden. - In Nürnberg endet eine wirtschaftliche Blütezeit, die 60 Jahre gedauert hat. - Nach einer Vorlage des Registers der immensen Ausgaben, durch den in Heidelberg geborenen Pfalzgraf und Kurfürst Ludwig V von Wittelsbach (St) (52) und seinen Bruder Pfalzgraf Friedrich II von Wittelsbach (St) (48), die für den Schloßbau in Neumarkt verwendet worden sind, entscheidet Kaiser Karl V von Habsburg (St) (29), dass die Pfandschaft Neumarkt nicht eingelöst werden darf, wodurch das Schultheißenamt mit der Stadt Neumarkt und der Hofmark Berngau ihnen unwiderruflich zum Kauf übergeben wird. Die Stadt Neumarkt hört auf reichsunmittelbar zu sein und damit ist Neumarkt keine Reichsstadt mehr. - Im Pfalzgrafenschloss in Neumarkt ist ein Renaissance-Kamin vom in Augsburg ausgebildeten Bildhauer Loy Hering fertiggestellt. - Der nürnberger Maler und Kupferstecher Barthel Beham, ist Hofmaler des bayerischen Herzog Wilhelm IV von Wittelsbach (St) (37). Er malt Kaiser Karl V von Habsburg (St) (30). - Der in Amberg geborene neuburger Pfalzgraf Ottheinrich von Wittelsbach (St) (28) baut für seine Frau, die Witwe des brandenburgansbachkulmbacher Markgraf Kasimir von Zollern (St) Susanna von Wittelsbach Bayern (St) (28) das Jagdschloss und Wasserschloss Grünau mit einem Hofgarten. - Der in Leipzig lebende mit einer reichen leipziger Großhändlertochter verheiratete Heinrich Stromer aus Auerbach in der Oberpfalz erbaut den leipziger Handelshof Auerbacher Hof mit dem Auerbacher Keller. - Hexenprozess in Regensburg. - Der nürnberger Bildhauer und Erzgießer Hans Vischer (41) erstellt das Grabmal des 14 99 gestorbenen brandenburger Kurfürs Johann-Cicero von Zollern Nürnberg (St) (++). - Adam von Sulzbürg bekennt sich öffentlich zum Luthertum, was im neumarkter Schultheißenamt zur Nachahmung führt. - Die auf Burg Ehrenfels bei Beratzhausen geborene Argula von Grumbach (38) besucht Martin Luther (47) auf der Burg Coburg und führt mit ihm Gespräche. - Zwischen den Besuchen von Philipp Melanchton (33) in der Stadt Weißenburg wird in der Andreaskirche beschlossen evangelisch zu werden. - Pfalzgraf Friedrich II von Wittelsbach (St) (48) hält sich in seiner Residenz Neumarkt auf. - Kaiser Karl V von Habsburg (St) (30) bestätigt der Stadt Amberg ihre Freiheitsreichte. - In Nürnberg werden die Gefangenen im Schuldturm einmal pro Woche durch den Stadtknecht besichtigt. - In Beratzhausen schreibt der offen mit dem Leben bedrohte schweizer Wundarzt, Arzt, Alchemist und Astrologe Paracesus (37), der vehement den Theoretiker Galen, der nie einen Menschen seziert hat, und dessen vorherrschende Viersäftelehre Blut – süß, Schleim – salzig, gelbe Galle – bitter, schwarze Galle – sauer und scharf er so scharf kritisiert, dass er Bücher über Galens Lehren öffentlich 15 28 in Basel verbrannte und danach floh, eines seiner Werke in deutsch. Paracelsus (37), der mit 28 Jahren in Konstantinopel den Stein der Weisen geschenkt bekommen haben will, propagiert in seinen Vorlesungen auf deutsch, dass drei Grundsubstanzen im Körper Schwefel, Quecksilber und Salz, ausgeglichen sein müssen und die Krankheitseinflüsse Gestirne, Gifte, Vorherbestimmung, Geister und Gott berücksichtigt werden müssen und für die erfolgreiche Ausübung der ärztlichen Kunst neben der Gnade Gottes, die Weisheitsliebe, die Astronomie alias Astrologie, die Alchemie und die Redlichkeit nötig sind. Beispielsweise werden Herzkrankheiten mit herzförmigen Blüten geheilt und Bruststechen mit stacheligen Disteln behandelt. - Der bayerische Maler Paul Lautensack portraitiert den kursächsischen Hofnarren Claus von Ranstedt, der außergewöhnliche Ereignisse, Peinlichkeiten und Mißgeschicke genüßlich kommentiert und lächerlich macht. - Kurfürst Ludwig V von Wittelsbach (St) (52) und Pfalzgraf Friedrich II von Wittelsbach (St) (48) erbitten bei Papst Clemens VII alias Giulio de Medici (52) erfolgreich das bankrotte neumarkter Kloster-Spital Heilig Geist alias Armenspital von der Stadt Neumarkt verwalten zu lassen. Die Chorherren verlassen das Kloster. - Martin Luther (47) verwendet die Narrenschiffigur Hans Wurst. - Der Kanzler Hartmann von Eppingen schreibt ein lutherisches Buch, das zwar auf den Index gesetzt wird aber vom neumarkter Hartmann Schopper dennoch gedruckt wird. - Auf dem Kirchturm der neumarkter Pfarrkirche schlägt eine bereits alte Turmuhr stündlich. - Im neumarkter Stadtbuch steht, dass das von den neumarkter Tuchmachern hergestellt verplompte Tuch 42 Gänge und 16 Fäden haben muss. Den Wollhandel betreibt ausschließlich die Stadt Neumarkt. - In Eichstätt wird der Hochzeitsbrauch, schöne Messgewänder vor dem Altar zu tragen, abgeschaft und stattdessen ein Brautrock getragen - In Eichstätt wird das Steinhängen für Verleumdung eingeführt. Die Steine trägt man um den Hals. Sie werden unter den Fenstern des eichstätter Rathauses zur Warnung aufgestellt. - In Mimbach bei Amberg wird der Mediziner Georg Agicola geboren. - Die nürnberger Patrizierfamilie Kreß wird mit dem Adelsprädikat von Kressenstein geadelt. - In Regensburg wird der Bau von Basteien vor den Stadtmauer beendet. - Der aus dem Löwlerkrieg hochverschuldete Heinrich IV Notthafft (--) muss die Hofmark Niedertraubling an seinen Schwager Freiherr Christoph von Schwarzenberg verkaufen. - Die lutherischen Reichstände proklamieren in Augsburg, dass die Beichte nicht abgeschafft ist. - In Nürnberg wird obergäriges weißes Bier alias Weizenbier gebraut. - In Nürnberg Wendelstein kauft Heinrich Holzschuher (--) den Kugelhammer am Gauchsbach von Heinrich Meichsner, wo man Pistolenkugeln und  Kanonenkugeln herstellt, und modernisert das Hammerwerk. - In Nürnberg kauft der nürnberger Patrizier Martin Pfinzing (--) die 20 km nördlich gelegene Ministerialenburg Henfenfeld von xxx von Egloffstein (--), die deshalb Pfinzingschloss genannt wird.

1529 Wetter: Sehr früher Frühling und nasser Sommer. - Der österreichische Erzherzog, böhmische, ungarische, kroatische und slawonische König Ferdinand von Habsburg (St) (26), der Bruder von Kaiser Karl V von Habsburg (St) (29) will wieder das Wormser Edikt von 15 21 mit der Reichsacht für Luther und seine Anhänger einführen, wogegen einige Fürsten und Städte protestieren und damit der Name Protestanten entsteht. - In Schwabach findet im Gasthof Zum goldenen Stern am Marktplatz ein Konvent statt, bei dem die von Philipp Melanchton und unter Mitwirkung von Martin Luther (46) verfassten Schwabacher Artikel von sächsischer Seite den Abgeordneten der oberdeutschen Städte als Bundesbedingungen vorgelegt werden. - Pfalzgraf Friedrich II von Wittelsbach (St) (47) versucht aussichtslos mit 600 Mann die Osmanen vor Wien zu vertreiben. Er wird im Glauben gelassen, neuer römischer König werden zu können. - Die nürnberger Patrizierfamilie Behaim kauf die Ruine Burg Grünsberg von der Stadt Nürnberg. - Im Nachlass des nürnberger Patrizier Hieronymus Holzschuher befindet sich sein Portrait, gemalt von Albrecht Dürer. - Der pfalzneuburger Pfalzgraf Philipp von Wittelsbach (St) (26) vertreibt erfolgreich die durch eine Sprengmiene durch die Stadtmauer in die Stadt Wien eingedrungenen Osmanen als Oberbefehlshaber von zwei Regimenten. - In ihrer gepachteten Kolonie Venezuela alias Neu-Venedig wird von den patrizischen augsburger und nürnberger Welsern von ihrem Gouverneur Ambrosius Alfinger nach einer blutigen Schlacht gegen die Indianer die von der Stadt Neu-Augsburg politisch und juristisch abhängige Stadt Neu-Nürnberg später Maracaibo, die kein Rathaus besitzt, gegründet. - Hugo von Parsberg alias Haug von Parsberg kämpft für Kaiser Karl V von Habsburg (St) (29) vor Wien gegen die Türken. - Der neuburger Pfalzgraf Ottheinrich von Wittelsbach (St) (27) heiratet in Neuburg an der Donau die Witwe und fünffache Mutter von brandenburgansbachkulmbacher Markgraf Kasimir von Zollern (St) (48) Susanna von Wittelsbach Bayern (St) (27). Die Ehe bleibt nach 2 Fehlgeburten kinderlos und unglücklich. - Der ingolstädter Gastwirtssohn und Bürgermeistersohn Caspar Schober (25) wird Reichskammergerichtsassessor in Speyer. - Der nürnberger Bildhauer und Erzgießer Hans Vischer (40) übernimmt die väterliche Rotschmiede. - In Neumarkt errichtet der Rat das Obere Brauhaus am Eck der Kastengasse. - Der bayerische Geschichtsschreiber und Historiograph Johannes Aventin (52) wird offiziell wegen Fastenbruch inoffiziell aber weil er in seinem Eifer in seinem großen Werk klerikalische Verfehlungen aufdeckt, eingekerkert und fristet danach kränkelnd und eingeschüchtert sein Leben. - Der vorletzte katholische sulzbacher Stadtpfarrer Martin Wolf schreibt handschriftlich ein Buch über den Ablauf seines Gottesdienstes über das ganze Jahr mit Glockenzeichen um 03:00 Uhr und Chor morgens und abends. - Die Stadt Nürnberg erklärt sich lutherisch und der nürnberger Schuhmachermeister, Spruchdichter, Meistersänger und Unterstützer der Reformation Hans Sachs (34) wird zum Volkshelden. - Der letzte Abt von Kloster Heidenheim resigniert und heiratet. - Der gebürtige Ingolstädter Hans Mittermaier wird in Linz als Wiedertäufer mit 75 Glaubensbrüdern der Wiedertäuferbewegung hingerichtet. Einige von ihnen werden auf dem Scheiterhaufen verbrannt. - Der katholische Pfarrer Johann Schenker muss Hopfenohe verlassen. - Ritter Haug von Parsberg verteidigt in Wien das Kärntnertor und das Stubentor gegen die Türken und tritt nach der Rückkehr in die Dienste von neuburger Pfalzgraf Ottheinrich von Wittelsbach (St) (27). - In Neumarkt wird dem neuen Prediger Magister Heinrich Flöhl vom Rat der Stadt das Gehalt verweigert und der Bürgermeister droht ihm sogar Prügel an, wenn er sich beschweren würde. Der neumarkter Kaplan Ulrich Honauer lässt sich in Straubing mit guten Gehaltsversprechen von 4 Gulden Beichtgeld ködern, wird aber als ihm das Gehalt nicht ausgezahlt auch nicht wieder aus dem Kaplansamt entlassen. - In Neumarkt wird das Färbhaus vor dem Unteren Tor zur Schleifmühle und Poliermühle umgebaut. - Der nürnberger Patrizier und dritter Oberster Hauptmann der Reichsstadt Nürnberg Hieronymus Holzschuher (60) stirbt als einer der wenigen Katholiken. - In Regensburg wird der Bau von Basteien vor den Stadtmauer begonnen und auch die katholischen, regensburger Kleriker dazu aufgerufen sich finanziell zu beteiligen, was diese ablehnen und worüber sich die regensburger Bürger entrüsten. - Die Stadt Nürnberg schließt sich den protestierenden Ständen an. - In Nürnberg stirbt Willibald Pirckheimer. - In Nürnberg hat Melchior Pfinzing das Münzrecht. - In Regensburg überarbeitet der jüdische Künstler und Maler Albrecht Altdorfer als Stadtbaumeister die Befestigungsanlagen der Stadt. - In Nürnberg Schoppersdorf wird in der Elbinger Strasse 16 der Burgstall alias Herrenhaus Schoppersdorf, ein gräflichpappenheimer Lehen von Christoph Kreß und seinem Bruder an den reichen nürnberger Kaufmann Bonaventura Furtenbach verkauft, der den im Familienbesitz behält. - In Nürnberg wird der in Nürnberg geborene Maler und Kupferstecher Hans Sebald Beham (29) der Verbreitung sexueller Abbildungen alias Pornografie verdächtigt. Es gibt auf seinem Bild Narr und Närrin einen Dildo. Er wird aus der Stadt ausgewiesen. Auch in Ingolstadt kann er seine Werke, die dort seit zwei Jahren veröffentlicht werden, nicht mehr anbieten. - In Schwabach verfassen am Marktplatz im Gasthaus Zum goldenen Stern Philipp Melanchthon (32), Abgesandte des in Ansbach geborenen Markgraf Georg von Brandenburg Ansbach (St) (45), nürnberger Abgesandte und Martin Luther (46) die 17 Schwabacher Artikel für doe Confessio Augustana

1528 Pfalzgraf Friedrich II von Wittelsbach (St) (46) wird kaiserlicher Commissair bei der Reichsregierung und läs.st sich durch Versprechungen überreden Reichsfeldherr zu werden und mit 600 Mann der von den Türken belagerten Stadt Wien zu helfen. - In Pölling werden von Ulrich Seger 7 Güter verkauft. - In Nürnberg wird ein großes Spital am Fluß in Fachwerksausführung in ein großes Weinlager, den sogenannten Weinstadel umgewandelt. - Der augsburger Verwandte der nürnberger Patrizierfamilie Welser, der Besitzer der augsburger Welser-Gesellschaft, Bartholomäus Welser V (--), kauft nach einem Vertrag mit dem spanischen König für vier Jahre das Monopol 4.000 Negersklaven nach Südamerika in die spanischen Kolonien zu liefern, in einem Generalvertrag mit Kaiser Karl V von Habsburg (St) (28) die Statthalterschaft über die spanische Überseeprovinz Venezuela, erhält Venezuela befristet als Lehen und finanziert dafür eine Flotte mitsamt Besatzung und Ausrüstung. Der Ort Neu-Augsburg wird ihre Hauptstadt. - Guajakholz als Heilmittel gegen die aus Amerika eingeschleppte Syphilis wird für die Welser zum Importschlager. - Der ehemalige Raubritter Erasmus von Absberg von Burg Rumburg wird in Augsburg auf Grund seiner jugendlichen Unvernunft und weil er von seinem Verwandten Hans Thomas von Absberg (--) zu den Gewalttaten verführt worden sei, von der Reichsacht entlassen. - Anna Schwarz verlässt als einzige Nonne das nürnberger Klarissenkloster am Frauentor und erhält ihre Mitgift zurück. - In Nürnberg wird Katharina Leitschneider als Hexe verhaftet, dreimal gefoltert, erhält, weil sie nicht gesteht trotz eines Gnadengesuch des Ehemanns, eine längere Haftstrafe im nürnberger Lochgefängnis alias Zuchthaus. - Der Amtmann von Dietfurt und Altmannstein Erhard Muggenthaler, Mitglied der Ritterfamilie von Helfenstein verkauft Burg Hexenagger an den bayerischen Herzog Wilhelm IV von Wittelsbach (St) (35). - Der homosexuelle badische Wunderheiler, Alchemist, Magier, Astrologe und Wahrsager Georg Faust besucht das eichstätter Kloster Rebdorf und prophezeit Prior Kilian Leib wenn Sonne und Jupiter im gleichen Grad ein und desselben Sternzeichens stehen, dann werden Propheten geboren, zieht weiter nach Ingolstadt und wird dort wegen Wahrsagerei ausgewiesen. - In Ingolstadt findet ein Hexenprozess statt. - In Wien wird der ehemaliger ingolstädter Professor, Pfarrer Johannes Pettendorfer von ingolstädter Gegenreformator Johannes Eck als Widertäufer verbrannt. Er ist eigentlich sein Freund und Kollege. - Nach Auseinandersetzungen mit der katholischen münchner Universitätsführung wird der Mediziner und Pflanzenkundler Leonhart Fuchs (27) Leibarzt von brandenburgansbachkulmbacher Markgraf Georg von Zollern, der Fromme (St) (44). Er wird ein bedeutender Botaniker und langjähriger Rektor der Universität Tübingen. - Der ingolstädter Mathematikprofessor, Astronom, Kartograf, Drucker und Herausgeber Peter Apian (33) druckt eine Ungarnkarte. - Der Bildhauer Leonhard Sinninger (--) ist in Ingolstadt tätig. - In Ingolstadt wird die erste Karte von Ungarn die Tabula Hungariae vom ehemalige ingolstädter Student, kaiserlichen Leibarzt Georg Tannstetter (56) gedruckt. - Der ehemalige ingolstädter Student und Kommilitone von Johannes Eck, ehemalige regensburger Domprediger Balthasar Hubmaier (43) wird wegen des Vorwurfs des Aufruhrs, von seinem alten Feind, dem österreichischen Erzherzog, böhmischen, ungarischen, kroatischen und slawonischen König Ferdinand von Habsburg (St) (25) nach Kerkerhaft und Folter und seinem schriftlichen Bekenntnis zur Täuferbewegung als exkommunizierter Ketzerfürst in Wien auf dem Scheiterhaufen verbrannt und 3 Tage nach seiner Hinrichtung seine Ehefrau in der Donau ertränkt. Er prangerte die gewaltsame Bekehrung zum Glauben an und lehnte die praktizierte Gewaltlosigkeit der Täuferbewegung ab. - In Ingolstadt hat während der Fastnacht ein Handwerksgeselle öffentlich Sex, weshalb er aus der Stadt ausgewiesen wird. - Zum Mißfallen der Reichsstadt Nürnberg führt Pfalzgraf Friedrich II von Wittelsbach (St) (46) in der Stadt Neumarkt einen Pflichtweinmarkt für das Schultheißenamt Neumarkt mit Haimburg, Helfenberg, Holnstein, Freystadt, Pfaffenhofen, Velburg, Kloster Kastl, Kloster Seligenporten und Kloster Gnadenberg ein. - In Nürnberg überfällt ein Verwandter des Opfers Wilhelm Kalckreuther von 15 20 den Plattner Hans Luntz bei einem Racheakt, woraufhin dieser aus der Stadt Nürnberg verbannt wird und sich nur wieder in der Vorstadt Gostenhof niederlassen darf. - Das nürnberger Geschlecht Haller wird geadelt und erhält den Namenszusatz von Hallerstein. - In Nürnberg wird auf der Insel Schütt ein Waschhaus zum allgemeinen Gebrauch errichtet. - In Neumarkt ist Hans Wildenhaimer Stadtschreiber. - In Altdorf werden die Katholiken der Pfarrei Gnadenberg zugewiesen. - In Regensburg enden Versuche den Einfluß des katholischen Bischofs zu beschränken, Kirchen durch den lutherischen Rat zu übernehmen und Kleriker zu besteuern auf Druck des bayerischen Herzog Wilhelm IV von Wittelsbach (St) (35). - In Regensburg findet der Lutheraner Aventin Schutz vor Verfolgung. - In Regensburg lehnt der Maler Albrecht Altdorfer die Wahl zum Bürgermeister ab und beendet sein Werk Alexanderschlacht für den bayerischen Herzog Wilhelm IV von Wittelsbach (St) (35). - In Fürth nimmt der brandenburg ansbach kulmbacher Markgraf Georg von Zollern (St) (32) zwei Juden mit Familie aus Ansbach auf, die sich gegen Schutzgeld für sechs Jahre in der Stadt niederlassen dürfen. -  In Nürnberg stirbt der Kaufmann und nürnberger Patrizier Peter Imhoff (84), der mit seiner Handelsgesellschaft Peter Imhoff und Gebrüder das Alleinkaufsrecht auf die von den Portugiesen in Lissabon eingeführten Gewürze hat. - In Nürnberg wird der in Nürnberg geborene Maler und Kupferstecher Hans Sebald Beham (28) wegen des unerlaubten Kopierens alias Plagiat des Bildes Die Proportionen des Pferdes oder ähnlicher des im Sterben liegenden oder bereits verstorbenen nürnberger Malers Albrecht Dürer (57) aus der Stadt ausgewiesen. - In Lauf Simmelsbach kommt der nürnberger landadelige xxx Lochner (--), der bereits im Besitz der benachbarten Burg Winterstein ist, in den Besitz von Burg Hüttenbach.

1527 Der Gouverneur von Santo Domingo Juan Martin de Ampues, der den Sklavenhandel beenden will, besucht vergeblich Venezuela. - In Deinschwang wird die zerstörte Burg Deinschwang als zweigeschossiger Walmdachbau zum Jagdschloß Deinschwang  umgebaut. - Der nürnberger Maler und Kupferstecher Barthel Beham wird Hofmaler des bayerischen Herzog Wilhelm IV von Wittelsbach (St) (34). - Der in Ansbach geborene brandenburgkulmbacher Markgraf Kasimir von Zollern (St) (46) stirbt, weshalb sein Bruder Georg von Zollern (St) (43) seinen auf der Burg Plassenburg inhaftierten Vater Friedrich II von Zollern (St) (55) zu sich in die Residenz Ansbach holt. - In Nürnberg verliert Margarethe Klein ihren Geliebten an ihre Nebenbuhlerin Paumann, weshalb sie ihr vermischtes Wachs als Schadenszauber zukommen lässt. In Nürnberg wird Margarethe Klein als Hexe an den Pranger gestellt und vertrieben, und die von ihr denunzierte geistig behinderte Lehrerin in Hexensachen, Margarethe Lutfögl, gefoltert und verbannt. Die nürnberger Juristen Dr Valentin Kötzler und Dr Gugel fordern für Margarethe Lutfögl Aufklärung unter der Folter bis ins kleinste Detail, wogegen der Jurist Dr Scheurl für Gnade plädiert. - Der Maler Michael Ostendorfer (33) erstellt einen Stammbaum des türkischen Kaisers Suleiman der Große der in Ingolstadt gedruckt wird. - Der nürnberger Stadtphysicus Johann Magenbuch wird Leibarzt von Landgraf Philipp von Hessen I (St) (32). - Das Ordensvikariat in Stephansfeld lässt sich von Pfalzgraf Friedrich II von Wittelsbach (St) (45) die Übernahme des in der Stadt Neumarkt innerhalb der Stadtmauern erbauten Kloster der Chorherren vom heiligen Geist besiegeln. - Der Mathematiker, Astronom, Kartograf, Drucker und Herausgeber Peter Apian (32) wird Professor der Mathematik in Ingolstadt, obwohl er eigentlich nur Abitur hat und baut eine Druckerei auf. - Auf dem Landtag in Neumarkt verweigern sich die Vertreter der Städte einer Biersteuer. Auf Met besteht eine Getränkesteuer von 40 Pfennig. Ausländisches Met wird mit 60 Pfennig besteuert. - Eine Armee von Kaiser Karl V von Habsburg (St) (27) mit wütenden unbezahlten Landsknechten, durchsetzt mit überzeugten Lutheranern, fällt in Rom ein, plündert den Vatikan. Der Papst flieht in die Engelsburg. - In Neumarkt befiehlt Pfalzgraf Friedrich II von Wittelsbach (St) (45) die Ansiedelung von Juden in der Stadt Neumarkt, wogegen der Rat der Stadt vorgeht. - Landtag in Amberg. - In Nürnberg gibt es 12 Meistersinger, neben Hans Sachs (33) auch Sixtus Beckmesser. - In Neumarkt ist Hans Wildenhaimer Stadtschreiber. Wolf von Mülheim wird für 21 Jahre Schultheiß. - Der neue böhmische König Ferdinand von Habsburg (St) (24) lässt von Januar bis Juni eine Postroute Augsburg~Regensburg~Prag~Wien betreiben. - In Altdorf führt Pfarrer Andreas Flamm die Reformation ein. - In Nürnberg findet ein Turnier statt, bei dem Sigmund Tucher zum Rennen und Stechen zugelassen ist. - In Nürnberg wird der Küblerzwinger als zweite Rundbastion an der nördlichsten Stelle der späteren Maxtormauer angelegt und Backofen genannt. - In Nürnberg heiratet der reformatorische heilig geist spital Prediger, Astronom, Astrologe und Mathematiker Thomas Venatorius (39), der in der Zistelgasse alias Albrecht Dürer Strasse wohnt, die katholische Nonne Margarethe Zeckendorfer (--). - In Neumarkt ist Johann Maria Warschitz (--) Geheimer Rat und Sekretär von Pfalzgraf Friedrich II von Wittelsbach (St) (45). Er wird an den königlichen Hof in Prag geschickt. Neumarkt wird Neuenmargkht geschrieben. - In Ingolstadt beginnt der in Nürnberg geborene Maler und Kupferstecher Hans Sebald Beham (27) seine Werke anzubieten.

1526 Die Türken stehen vor Wien - In Neumarkt startet Pfalzgraf Friedrich II von Wittelsbach (St) (44) seine Reise nach Granada, auf die er seinen  Hofstaat mitnimmt, Freiherr Georg von Heideck Falckenstein (--), seinen Analysten Hubertus Thomas Leodius (--), seinen Hofmarschall Junker Wolff von Mulheim (--), seinen Leibarzt und den Verfasser seiness Reiseberichts Johannes Lange (--), den Junker Jobst Brantner, den Mundschenk Georg Brunbeck (--), Hans Bock, seinen Notar Ruprecht von Lüttich (--), seinen Silberschließer Gregorius Mayr, seinen Koch Arnold Han, seinen Lambarder Jacob Lange, seinen Sattelknecht Stephan, Hans Ragaß, Paulus Kerner, Hans von Amberg, Joan. seinen Lakai Laretha, seinen Barbier Bastei, seinen Küchenjungen Leonhart Feuchter, seine Eseltreiber Joan und Albertyn und seinen Stallknecht Vincens von Stockarth. Von Neumarkt führt die Reise nach Beilngries und Ingolstadt. - Philipp Melanchton (29) gründet in Nürnberg im aufgelösten Benediktinerkloster St Egidienkloster im Pellerhaus die Obere Schule und mit ihr die Urform eines Gymnasiums. - Der nürnberger Stadtphysicus Johann Magenbuch führt ein chronologisches Krankenbuch über alle seine Patienten und damit die Anamnese ein. - Während der Abwesenheit von Kaiser Karl V von Habsburg (St) (26) einigen sich die Fürsten vorerst, dass jeder auf seinem eigenen Territorium die Konfession selbst bestimmen kann. - In Nürnberg druckt der Kartograph, Astronom, Astrologe, Drucker und Herausgeber wissenschaftlicher Werke und der Ersteller des ersten Globus mit dem Kontinent Amerika Johannes Schöner (62) das astrologische Werk Opusculum astrologicum. - Das Zisterzienserinnenkloster Schlüsselau wird im Bauernkrieg erobert und die Äbtissin Ursula von Truppach aus dem Raubrittergeschlecht ermordet. - Der ehemalige ingolstädter Student, kaiserlicher Leibarzt Georg Tannstetter (54) hält Vorlesungen über die Anwendung der Astrologie auf die Medizin, die danach gedruckt wird. - Der mit Felizitas Pirckheimer, der Tochter des in Eichstätt geborenen Humanisten Wilibald Pirckheimer (56) verheiratete nürnberger Patrizier, Großkaufmann Hans Imhoff (38) stirbt in Nürnberg. - Bei einem Schützenfest in Weiden wird Fisch, Wein, Bier, Brot, Kücheln und Käse serviert. - Der nürnberger Schuhmachermeister, Spruchdichter, Meistersänger und Unterstützer der Reformation Hans Sachs (32) erhält vom der Reformation gegenüber kritisch eingestellten Rat der Stadt Nürnberg ein Schreibverbot und muss seinen Lebensunterhalt wieder durch Schuhe bestreiten. - Der neumarkter Stadtpfarrer Eckel fürchtet zum Bettler zu werden, da er eigene 30 Gulden aufgebraucht hat und seinen Posten aufgeben zu müssen. Die Gemeinde lehnt ihn ab und verweigert ihm einen eigenen Kaplan. Der Grundbesitz des Stadtpfarrer Eckel in der Stadt Neumarkt und seine Bücher werden wegen Schulden bei der Stadt und in St Helena vom Rat der Stadt beschlagnahmt. Der neumarkter Schultheiß Ludwig von Eyb und der Rat der Stadt Neumarkt fordern vom Stadtpfarrer Eckel wie dessen Vorgänger ebenfalls Landwirtschaft zu treiben um seine Schulden zu begleichen und sich nicht vor dem Amt zu drücken. Die Kapläne enthalten dem Pfarrer wegen der geringen Einnahmen das Beichtgeld vor. Der Rat der Stadt Neumarkt masst sich kirchliche Befugnisse des Klosters Waldsassen an und drängt ihn aus seinem Amt um einen beliebteren lutherischen Prediger zu holen. Um den Konflikt zu beenden, befürwortet die Regierung die Entlassung von Stadtpfarrer Eckel, wenn dieser seine Schulden begleicht. - In Neumarkt prügeln sich der katholische Prediger Johann Freitag und der Kaplan Ulrich Megwart. Der Rat der Stadt Neumarkt masst sich die Bestrafung der beiden Kleriker an. Der katholische Prediger Johann Freitag stirbt. - Die nürnberger Marthakirche dient den nürnberger Meistersingern u.a. Hans Sachs (32) zu Theateraufführungen. - In Nürnberg ist der nürnberger Fritz Wandereisen Büchsengießer. - In Nürnberg heiratet die Kartenmalerwitwe Apollonia Besler den Kartenmaler Caspar Volcker. - In Nürnberg beginnt die Ausweisung von Wiedertäufern und Schwärmern. - In Neumarkt ist Hans Wildenhaimer Stadtschreiber. - In Regensburg wird in Privatkapellen in lutherischer Art gebetet. - Kaiser Karl V von Habsburg (St) (26) wird von seinem Gefangenen, dem französischen König Franz von Frankreich (St) (64) zum Duell an einem sicheren Ort gefordert, zu dem Kaiser Karl V von Habsburg (St) (26) höchstens seinen Hofnarren schicken will. - In Regensburg wird der jüdische Künstler und Maler Albrecht Altdorfer Mitglied des Inneren Rates und Stadtbaumeister. - In Nürnberg gibt es das Bratwurstherzle Brunnengasse 11 gegenüber der Lorenzkirche. - Der gelernte nürnberger Zimmermann und Kaufmann Bartholomäus Blum (20) betreibt in Santo Domingo für den in Ansbach geborenen Kaufmann Lazarus Nürnberger (27) eine Handelsstation. - In Nürnberg wird der Tucherzwinger am Nordende des Plärrer als erste Rundbastei in der Stadtmauer errichtet und Pastete genannt. - Nürnberg Lichtenhof ist in den mit Bastionen befestigten Hof ein 12 Meter hohes wohnturmartiges Herrenhaus (20 21 Südstadtbad) gebaut. - Der ehemalige cranach Werkstattleiter Joseph Klug (36) vertritt Lucas Cranach (44) und den aus Sachsen stammenden nürnberger Verleger Christian Döring (36), der in Wittenberg ein Haus besitzt, auf der Frankfurter Buchmesse. - In Nürnberg porträtiert der nürnberger Maler Albrecht Dürer (55) den nürnberger Patritzier Hieronymus Holzschuher (--). - In Nürnberg wird das Anton Koberger (++) Offizin am Egidienplatz 13 geschlossen und der Sortimentsbuchhandel nur noch 6 Jahre weitergeführt.

1525 Das Nürnberger Religionsgespräch führt zur offiziellen Einführung des lutherischen Glaubens in Nürnberg und der Rat der Stadt Nürnberg bestimmt, dass alle Ordensgelübde aufgehoben werden sollen, keine Nonne mehr gezwungen werden darf im Kloster zu bleiben und ihre Mitgift ausgezahlt werden muss, bürgerliche Kleidung getragen werden darf, der Rat eine Vermögensaufstellung erhält, die Beichte abhörsicher gemacht werden muss und keine Novizinnen mehr aufgenommen werden dürfen, was zu einem sicheren Aussterben der Klöster führt. Die Augustiner, Karmeliter, Kartäuser und Egidier übergeben ihre Klöster der Stadt Nürnberg. - Das Kloster Marienburg mit dem Grab der verehrten Gräfin Stilla von Abenberg wird im Bauernkrieg sehr in Mitleidenschaft gezogen und die fränkischen Adelsfamilien fordern ihre Töchter und deren Aussteuer zurück. - Der Patrizier Wilibald Schlüsselfelder wird vorderster Losunger der Stadt Nürnberg und wird dies bis 15 89 bleiben. - In Nürnberg verweigert sich das von Patriziertochter Adelheid Pfinzing und ihrem Mann, dem nürnberger Patrizier Konrad Neumarkter und Wigelin Neumarkter 12 95 gestiftete nürnberger Katharinenkloster am südlichen Ufer der Insel Schütt der Reformation und löst sich bis 15 96 auf. - Der Rat der Stadt Nürnberg verhaftet den Schreiblehrer Erasmus Wirsperger, der im Verdacht steht unchristlich zu lehren und steckt ihn ins nürnberger Lochgefängnis, wo er in der Kapelle gefoltert wird. Der Schreiblehrer Erasmus Wirsperger bezieht sich auf einen Prediger im Deutschen Hof, wird aber trotzdem der Stadt Nürnberg verwiesen. - Ritteraufstand und Bauernkrieg von Eichstätt bis Ansbach und in Ansbach. Der eichstätter Revolutionär und Tuchmacher Hans Heule schließt sich mit 200 eichstätter Tuchknappen den Bauern an. - Der Rat der Stadt Nürnberg verhaftet die drei gottlosen Maler, den nürnberger Maler und Kupferstecher Barthel Beham (23) seinen Bruder Hans Sebald Beham (25) und Dürers Geselle Georg Pencz, verhört sie unter der Folter und verbannt die Ketzer mit der Billigung des in Gunzenhausen geborenen Pfarrer der nürnberger Lorenzkirche Andreas Osiander (26) einem begeisterter Unterstützer von Martin Luther (42) aus der Stadt. Barthel Beham kehrt nach acht Monaten für kurze Zeit zurück in die Stadt Nürnberg und zieht nach München. - Der Rat der Stadt Nürnberg verbietet der eichstätter Juristentochter und nürnberger Patriziertochter Äbtissin Caritas Pirckheimer des nürnberger Klarissenkloster am Frauentor, deren sechs Schwestern ebenfalls Nonnen sind, ihre franziskanischen Beichtväter und ihre Redegitter bei der Beichte, arrangiert 111 Predigten des glühenden Verehrers von Martin Luther (42), Andreas Osiander (27), verbietet die Neuaufnahme von Novizinnen im Kloster und droht nach der Weigerung zum lutherischen Protestantismus überzutreten die Auflösung des Klosters an. Im nürnberger Klarissenkloster am Frauentor werden Glasscheiben eingeworfen, drei Nonnen gewaltsam von ihren Müttern aus dem Kloster geholt und nach einem Besuch von Philipp Melanchton wird von der Auflösung des nürnberger Klarissenkloster abgesehen. - Das nürnberger Karthäuserkloster, das Terziarinnenspital am Frauentor, das Egidienkloster, das an den Almosenfonds der Stadt übergeht und das Karmeliterkloster werden aufgehoben und weltlich genutzt. Der Priorin Felicitas Tucher des Katharinenklosters wird verboten weiter Nonnen aufzunehmen. - Die Pfarrkirche St Elisabeth des Deutschen Ordens übersteht die Reformation und bleibt katholisch. - Wilhelm von Raidenbuch stirbt. - Der fürstbischöflicheichstätter Sommersitz Burg Hofberg bei Velburg Oberwiesenacker im Schwarzachtal wird vom Mässinger Haufe alias mässinger Bauern eingenommen und ohne Zerstörung geplündert. - Der Abt von Benediktiner-Kloster Ensdorf bei Amberg Georg Sintersperger dankt wegen Nachlässigkeiten im Amt ab und das Kloster Ensdorf wird unter Verwaltung von geistlichen Administratoren gestellt. Sammlungsort oder Kanzley der Bauern ist der Wald bei Großberghausen. - Nach der Verweigerung den Kleinzehnten im Hochstift Eichstätt zu bezahlen, erobern die aufständischen Bauern alias der Mässinger Bauernhaufen die fürstbischöflicheichstätter Burg Obermässing, unter der Führung von Sixt Schmid und Hans Gopold die Stadt Greding, die sich ergibt, scheitern beim Versuch der Erstürmung der fürstbischöflicheichstätter mit einer Ringmauer befestigten Stadt Berching, plündern und brennen das Kloster Plankstetten nieder, dessen Abt und Konventsmehrheit in die eichstätter Burg Hirschberg geflohen war, schänden die Kirche, vergiften die Teiche, zünden den Wald an, erobern dann die Hofmark Thannhausen, erobern die Burg Brunneck und werden vom oberpfälzer Pfalzgraf Friedrich II von Wittelsbach (St) (43) gestellt. Pfalzgraf Friedrich II von Wittelsbach (St) (43) erobert Burg Obermässing und die Stadt Greding wieder zurück. Die beteiligten Dörfer werden entwaffnet und geplündert, die Rädelsführer bestraft. - Burg Egloffstein wird niedergebrannt. - Der in Amberg geborene neuburger Pfalzgrafensohn Ottheinrich von Wittelsbach (St) (23) greift in den Bauernkrieg ein und stellt sich den mit Dreschflegeln und Mistgabeln bewaffneten Bauern entgegen. - Die Burg Sandersdorf und sein Besitzer Heinrich von Muggenthal können sich der Reformation entziehen. - In den Städten Wunsiedel, Thiersheim und Kirchenlamitz im Sechsämterland ist der Bergbau im Niedergang und das Kleinbürgertum rebelliert in Aufständen. Drei Aufständische werden auf dem Marktplatz von Wunsiedel öffentlich hingerichtet. - Der waldsassener Abt flieht nach Eger. Das Stiftsland wird von Pfalzgraf Friedrich II von Wittelsbach (St) (43) von einem Stadtrat von Tirschenreuth und einem Landvogt verwaltet und erfährt eine Gewaltenteilung weltlich-kirchlich, wogegen sich die Äbte wehren und Prozesse führen. - Der eichstätter Fürstbischof Gabriel von Eyb erbaut auf dem von Wilhelm von Reichenau ererbten abenberger Besitz das Kloster Marienburg. - Kloster Waldsassen wird von Pfalzgraf Friedrich II von Wittelsbach (St) (43) erfolgreich beansprucht, da es sich anfang des Jahrhunderts unter seinen Schutz gestellt hatte. - Im neumarkter Kloster-Spital Kloster der Chorherren vom heiligen Geist wird die Aufnahme mit der Übereignung des Besitzes, des Bargeldes, des Bettes und der Kleider abhängig gemacht. - In Neumarkt lässt Pfalzgraf Friedrich II von Wittelsbach (St) (43) als überzeugter Katholik, als Günstling von Kaiser Karl V von Habsburg (St) (25) und aus Besorgnis in Ungnade zu fallen, alle lutherischen Bücher durch den Scharfrichter verbrennen. - Der Advokat und Bauernführer Zacharias Krell bemächtigt sich mit List der Burg Wellheim, die nach einigen Monaten von den Neuburgern belagert wird. Zacharias Krell wird erschossen. - Der ellwangener Pfarrer erklärt die Leibeigenschaft der Bauern für aufgehoben, provoziert einen Aufstand und wird mit dem ellwangener Stiftsprediger Kreß vom Schwäbischen Städtebund gefangen genommen und enthauptet. - Burg Egloffstein wird ein Opfer des Bauernkriegs. - Die katholische Enklave Deutschordenshaus in Nürnberg unterstellt sich dem Schutz der Stadt Nürnberg und verliert die Nutzungsrechte an ihre Jakobskirche. - Ein Anführer im Bauernkrieg der Pfleger von Riedenburg Erhard von Muggenthaler wird gefangen genommen. - Verwüstungen durch den Bauernkrieg in Freystadt. - Die nürnberger Burg Wildenfels wird zerstört. - Die Stadt Nürnberg erlässt den nürnberger Bürgern und Untertanen u.a. den lebenden und toten Zehnten, den Erbzins und die Weisaten auf Güter der Stadt und beruhigt somit die Gemüter. - Der bayerische Herzog Wilhelm IV von Wittelsbach (St) (32), der ein Übergreifen der Unruhen auf das bayerische Herzogtum fürchtet, wirft dem eichstätter Fürstbischof Gabriel von Eyb Untätigkeit vor. Der Rädelsführer des Eichstätter Bauernhaufens, der den Fürstbischof nicht am Leben lassen will, in der Stadt Eichstätt, Hans Heule, der die Öffnung der Stadttore fordert wird vom eichstätter Fürstbischof Gabriel von Eyb und den Rat der Stadt Eichstätt durch Taktieren hingehalten. Der eichstätter Fürstbischof Gabriel von Eyb bittet, obwohl er die Kriegskosten nicht bezahlen kann, den bayerischen Herzog Wilhelm IV von Wittelsbach (St) (32) um militärischen Beistand verwahrt sich nach der Niederschlagung des Aufstandes aber gegen das harte militärische Vorgehen und die Bestrafung. - Die neumarkter Bürger Ulrich Appel und Hans Schweizer sind Siegelzeugen. - Der neumarkter Stadtpfarrer Eckel beschwert sich über sinkende Opferwilligkeit, die nur 40 Gulden erreicht und hat schon 50 Gulden aus eigener Tasche bezahlt um den Kirchendienst aufrecht zu erhalten. - Der Pfalzgraf Friedrich II von Wittelsbach (St) (43) sammelt in der Stadt Neumarkt seine Truppen und wirbt dabei 16 neumarkter Söldner an. Die aufrührerischen Bauern werden vor Freystadt angegriffen und zerstreut. - In Neumarkt stirbt der Kaplan Ulrich Geißwürgel. Die Stelle bleibt unbesetzt. Das Gehalt für diese Stelle behält der Rat der Stadt Neumarkt. - Der in Berching geborene Buchdrucker Matthias Biener alias Matthias Apiarius (30) zieht von Nürnberg nach Basel in die Schweiz, wo er für Niklaus Manuel dessen Totentanz druckt. - In Nürnberg sympathisiert der in Mergentheim geborene nürnberger Münzer, Münzeisenschneider und Schriftgieser Hieronymus Andreae (35) mit den aufständischen Bauern und wird wegen bösen ungeschickten Redens in Untersuchungshaft gesteckt. - In Zürich wird der Feierabend in den Sommermonaten durch eine spezielle Glocke, die Sechsiglocke, um 18:00 Uhr und im Winter um 17:00 Uhr abends eingeläutet. - In Altdorf wird die Reformation eingeführt. - In Neumarkt ist Ludwig von Eyb Schultheiß. - Die markgräfliche Burg Veldenstein übersteht die Kriegshandlungen unbeschadet. - Achatz von Notthafft (--) ist im Besitz von Burg Hillstett und Burg Thann. - In Kipfenberg zünden aufrührerische Baueren einen bischöflicheichstätter Wald an. - In Nürnberg erhalten die Kaufleute Lazarus Nürnberger (26) und Cromberger als erste Deutsche vom römischdeutschen Kaiser Karl V von Habsburg (St) (25) die Erlaubnis, in Sevilla oder Amerika Transatlantikhandel zu betreiben, wobei sie ua die Schiffe Santiago und La Librera besitzen. - In Regensburg ist Ludwig Porgt (--) ein angesehener und renommierter Geigenbauer. - In Regensburg Winzer ertrinkt Wernher von Seiboldsdorf in der Donau.

1524 Wetter: Durch ungewöhnlich viele Konjunktionen im Sternbild Fische befürchtet man schwere Überschwemmungen. Der ehemalige ingolstädter Student, Karthograph und Astronom Georg Tannstetter (52) wendet sich mit einer deutschsprachigen Beruhigungsschrift an die breite Bevölkerung. In Neuburg an der Donau ist eine Sintflut vorhergesagt, die die Bevölkerung beunruhigt, aber trotz milder Temperaturen nicht stattfindet. - Pfalzgraf Friedrich II von Wittelsbach (St) (42) verliert nach langem Kleinkrieg gegen die Herren von Wolfstein vor dem Reichskammergericht alle Ansprüche auf die Kirche und Vogtei von Döllwang. - Der in Heidelberg geborene, ehemalige Wittenberg Universitätsstudent und Bekannter Luthers, Pfalzgraf von Neumarkt Wolfgang von Wittelsbach (St) (30), Domherr in Augsburg, Würzburg und Speyer tritt in den weltlichen Laienstand zurück und übernimmt das Deputat Neumarkt. - In Nürnberg sind der nürnberger Maler und Kupferstecher Barthel Beham (22) und Dürers Geselle, der aus Windsheim stammende Georg Pencz (25), von dem stolberger Theologen, Revolutionär und Agitator Thomas Müntzer (27), der sich auch gegen die weltliche Ordnung wendet, so begeistert, dass sie sich ihm und seiner sozialrevolutionären Bewegung der Täufer anschließen. Der Schulmeister, Rektor der nürnberger Sebaldusschule Hans Denck (30) wird wegen Ketzerei aus der Stadt Nürnberg verwiesen. - Der Patrizier Martin Geuder wird Pfleger alias Amtmann der beiden nürnberger Pfarrkirchen. - In Nürnberg wird eine Frau aus Fürth als Hexe aus der Stadt vertrieben. - In Nürnberg wird Margarethe Kendler als Hexe verhaftet, gefoltert, ihre beiden Wangen mit einem glühenden Eisen durchbohrt, ihre Ohren abgeschnitten und mit einer schweren Leibesstrafe alias Prügel belegt. - Der klosterensdorfer Abt Georg Sintersperger lebt alleine mit sechs Benediktinermönchen bei Amberg. - Aufstand und Rebellion im Stiftsland Waldsassen. - Die Stadt Nürnberg bekennt sich offen zum Luthertum. - Der leidenschaftliche wittenberger Student und Unterstützer der Reformation, Johann Magenbuch (37) wird nürnberger Stadphysicus. - Der bayernlandshutstraubinger Herzog Wilhelm IV von Wittelsbach (St) (31) wird ein glühender Verfechter des Katholizismus und bekämpft unerbittlich die Reformation in seinem Herzogtum. - Im neumarkter Kloster-Spital Kloster der Chorherren vom heiligen Geist verweigert der Stifter Hans Epenauer von Forchheim Aussätzigen und Syphiliskranken die Aufnahme. - Pfalzgraf Friedrich II von Wittelsbach (St) (42) lässt als überzeugter Katholik und als Günstling des Kaisers und aus Besorgnis in Ungnade zu fallen in Neumarkt alle lutherischen Bücher verbieten. - Die auf Burg Ehrenfels bei Beratzhausen geborene Argula von Grumbach erscheint auf dem nürnberger Reichstag und wird vom Pfalzgrafen zu einem Gespräch gebeten, wird enttäuscht und tritt nicht mehr publizistisch in Erscheinung. - Der ellwangener Stiftsprediger Johann Kreß agitiert im Chorherrenstift Ellwangen die Reformation einzuführen. - In der Stadt Merkendorf wird die erste evangelische Messe gehalten. - In Hersbruck wird die Reformation eingeführt, womit man auch Kirchenbücher führt. - Der Rat der Stadt Nürnberg lässt Rädelsführer im Knoblauchsland, in u.a. Gründlach und Reichelsdorf, die eine Bauernversammlung in Poppenreuth abhalten wollen verhaften und zwingt sie auf die Versammlung zu verzichten. - Der Rat der Stadt Nürnberg gibt sich im Gegensatz zum Volk feindselig Luthers Lehren gegenüber. - Der wöhrder und thoner Bauer Diepold facht Bauernunruhen in Nürnberg an. Die Rädelsführer, der Wirt Urban Ueberhan von Wöhrd und der Tuchknappe Hans von Nürnberg werden hingerichtet. - Martin Luther (41) beauftragt den kurfürstlichsächsischen Hofkapellsänger und Kantor Johann Walter (28) das Wittenberger Liederbuch herauszugeben und führt mit ihm deutsche Messelieder basierend auf Gregorianischen Gesängen ein. Johann Walter (28) wird 46 Jahre lang bis zu seinem Tod die Entwicklung des geistlichen Liedgutes dominieren und durch Regeln einschränken weil er angeblich übertriebene Polyphonie im Gesang ablehnt. - Rasieren mit Seifenschaum ist modern und löst das Aufweichen durch Wasserdampf und Seifenlauge ab. - In Amberg besteht eine ansehnliche und einflußreiche Anhängerschaft Luthers. - In Neumarkt wie in allen anderen pfälzischen Städten wird jeglicher Streit über religiöse Fragen in Wirtshäusern von Pfalzgraf Friedrich II von Wittelsbach (St) (42) verboten. Der Rat der Stadt Neumarkt verbietet auf Grund des kaiserlichen Verbotes das Lesen und Vorlesen von lutherischen Schriften. - In Nürnberg wird laut Kardinal Campegio in 400 bis 500 Häusern freitags Fleisch gegessen und der sonntägliche Gottesdienst vernachlässigt. 3.000 bis 4.000 Personen feiern einen lutherischen Gottesdienst. - Der litzloher Pfarrer Johann Zinser und der pfaffenhofener Pfarrer Konrad Scharrer werden kirchlich gebannt, predigen aber ungestört weiter. - Kaiser Karl V von Habsburg (St) (24) führt erfolglos nach Währungsproblemen mit der ersten Reichsmünzordnung die kölnische Mark als allgemeines deutsches Münzgewicht ein. Sie wird von vielen Reichsständen boykottiert. - Grenzverträge betreffend das Schultheißenamt Neumarkt mit der Reichsstadt Nürnberg. - Der nürnberger Figurenschnitzer Sebastian Loscher arbeitet wegen mangelnder Aufträge als Städtischer Weinzieher. - Der nürnberger Patrizier Sebald Rech lässt auf dem nürnberger Rechenberg seinen ersten Herrensitz als Wohnturm mit Graben erbauen. - In Neumarkt erneuert Pfalzgraf Friedrich II von Wittelsbach (St) (42) die Steuerfreiheit des Schultheißenamtshauses von Martin Wildenstein (--) am oberen Markt 8. - In Feucht und in Wendelstein wird die Reformation eingeführt, womit man auch Kirchenbücher führt. - In Nürnberg druckt der Buchdrucker Joseph Klug (34) das Chorgesangsbuch Ein geistlich Gesangbüchlein von Johann Walter, der zT auch die Melodien liefert, für Martin Luther mit Holzschnittnoten mit 38 deutschen und fünf lateinischen Liedern. - In Nürnberg beklagt  Hans Sachs (30), daß viele Handwerker, die im Verlagswesen alias Buchdruck und Buchhandel tätig sind von ihrer Arbeit nicht mehr leben können, obwohl sie Tag und Nacht arbeiten. - Der augsburger Buchdrucker Georg Erlinger (40) erstellt eine Straßenkarte von der Umgebung von Nürnberg. - In Amberg lebt der bestechliche Doktor der rechte Johann von Fuchsstein (--) als einziger überlebender Sohn von Wolfgang von Fuchsstein (++) auf dem kurpfälzischwittelsbacher Lehenssitz Ebermannsdorf später Schloß Ebermannsdorf 8 km südöstlich von Amberg. 

1523 Der nürnberger Maler Albrecht Dürer (52) zeichnet Pfalzgraf Friedrich II von Wittelsbach (St) (41). - Die Geiseln von Raubritter Hans Thomas von Absberg (46), der Sprecher von Kaiser Karl V von Habsburg (St) (23) Hans Lamparter von Greiffenstein, der Beauftragte für Geldgeschäfte Johann Lucas und der nürnberger Ratsherr und Patrizier Bernhard Baumgartner können nach Nürnberg fliehen, berichten von ihrer Entführung und bezichtigen die Sparnecker als Helfershelfer. - Der Schwäbische Bund vernichtet im Fränkischen Krieg alias Absberger Fehde mit 10.000 Fußsoldaten und 1.000 Reitern mit 100 Kanonen, 30 Büchsen und 45 Tonnen Schwarzpulver 23 Raubritterburgen, Burg Vellberg, Burg Boxberg, Burg Unterbalbach, Burg Aschhausen, Burg Wachbach, Stadt Aub, Burg Waldmannshofen, Burg Gnötzheim, Burg Reußenburg, Burg Truppach, Burg Krögelstein, Burg Altguttenberg, Burg Neuguttenberg, Uprode, Burg Waldsteinburg, Burg Gattendorf, Burg Sparneck, die Wasserburg Weißdorf, Burg Weytzendorf, Wasserburg Tagmersheim, die Wasserburg Dietenhofen, Burg Berolzheim und Burg Absberg bei Spalt, bei der der Vater Hans von Absberg sich vor der Zerstörung mit den Belagerern noch von den Taten seines Sohnes Hans Thomas von Absberg, der für Entführung von Kaufleuten und Erpressung von Lösegeld, und der dabei auch nicht davor zurückschreckte Hände der Entführten als Druckmittel abzuhacken und diese nach Nürnberg zu schicken, verantwortlich gemacht wird, zu distanzieren versucht. - Die ehemalige Raubritterburg Rumburg von Erasmus von Absberg und die Herrschaft Rumburg wird unter Zwangsverwaltung durch einen Amtmann gestellt. - Die eroberte Burg Boxberg, des geächteten Raubritter Melchior von Rosenberg, fällt an die Pfalz. - Die Wasserburg Dietenhofen im Besitz von Raubritter Kunz von Rosenberg bei Ansbach wird erobert und vollständig zerstört. - Die Raubritterburg Sparneck wird erobert und niedergebrannt. - Weil der mit Ottilie von Absberg verheiratete Dietz von Giech seinem Schwager Hans Thomas von Absberg häufig Unterschlupf gewährt hatte, wird seine Burg Krögelburg vollständig zerstört und später auch nicht mehr aufgebaut. - Das Bild der fränkischen Unruhestifter und der schwäbischen Ordnungshüter wird geprägt. - In Franken werden örtlich bis 1527 in verschiedenen Ortschaften berittene Streifen eingesetzt. - Die Adeligen oder Patrizier Tilmann von Brem, Sebold Giber und N. Leiner nehmen für die Stadt Nürnberg am Kriegszug des Schwäbischen Bundes teil. - Der Holzschnitzer Hans Wandereisen betätigt sich als Kriegsbildberichterstatter des Schwäbischen Bundes. - Der in Amberg geborene neuburger Pfalzgrafensohn Ottheinrich von Wittelsbach (St) (21) beteiligt sich an der Sickinger Fehde. - Weiden wird lutherisch-protestantisch. - Der ingolstädter Weber Wolfgang Pruner liest vor der ingolstädter Spitalkirche aus den Schriften Luthers. - Der ingolstädter Magister Arsacius Seehofer wird für seine lutherische Gesinnung schwer zur Verantwortung gezogen. - Der nürnberger Schuhmachermeister, Spruchdichter, Meistersänger und Unterstützer der Reformation Hans Sachs (29) verfasst Flugschriften und erlangt mit seinem Gedicht Die Wittenbergisch Nachtigall ersten Ruhm. - Jakob Fugger (23), der von Kaiser Karl V von Habsburg (St) (23) 2/3 seiner 600.000 Gulden zurückbekommt, erpresst ihn auf dem Reichstag Monopolbeschränkungen gegen ihn zu verhindern. - Seit 15 18 hat sich die Produktion von scholastischen Texten in deutscher Sprache fast verzehnfacht. - In Ingolstadt wird Magister Arsacius Seehofer zum Widerruf gezwungen und ins Kloster Ettal verbannt. - Auf Burg Ehrenfels bei Beratzhausen bezieht Argula von Grumbach (31), geborene ReichsFreiherrntochter von Stauff und die Tochter des Hauptmanns von Landshut Position für Luther, reist zum Pfarrer der nürnberger Lorenzkirche Andreas Osiander (23) schreibt an die ingolstädter Universtität und erregt großes Aufsehen durch eine ungeheure Nachfrage nach ihren Schriften, die in 14 Ausgaben erscheinen. Ihr Mann verliert seinen Hauptmannsposten, ihre Verwandtschaft wendet sich von ihr ab und Argula von Grumbach (31) selbst gerät in materielle Not. - Im Rechtsstreit zwischen Kloster Weißenohe und Nürnberg erhält Nürnberg die Hohe Gerichtsbarkeit, aber alle anderen Rechte fallen an die Pfalz. - Die mit Christoph von Wiesentau verheiratete Anna von Wolfstein stirbt. - Grenzverträge betreffend das Schultheißenamt Neumarkt mit Eichstätt. - Grenzverträge betreffend das Schultheißenamt Neumarkt mit der Reichsstadt Nürnberg. - In Nürnberg stirbt der Messerschmied und Marxbruder, Mitglied einer bürgerlichen Fechtergruppe, Niclas Pruckner im Landauerschen Zwölfbrüderhaus. - Die Stadt Regensburg definiert Arme: Sie können wegen Krankheit, Alter oder fehlender Arbeitsgelegenheit nicht selbst für den Lebensunterhalt sorgen. - Der aus Raubersried stammende Gelehrte und ehemalige nürnberger Schulrektor Johannes Cochläus (44) alias Johannes Dobenek wird von Martin Luther (41) in seiner Schrift Wider den gewappneten Mann Cocleus scharf abgewiesen. - Der schwabacher Amtmann Wolf Christoph von Wiesenthau ist mit Anna von Wolfstein verheiratet. Seine Schwäger sind der bamberger Domher Gottfried von Wolfstein und Adam, Hans und Beer von Wolfstein zu Sulzbürg und Pyrbaum. - Bernhardin von Stauf auf Burg Ehrenfels finanziert einen lutherischen Pfarrer, der auch in Kloster Ensdorf predigt. - In Regensburg ist der angestellte Ratskonsulent Dr Johann Hiltner begeisterter Lutheraner. - In Freystadt Jettenhofen wird das Einödschloss Jettenhofen niedergebrannt. - In Beratzhausen treffen sich Reformationsanhänger. - In Amberg ist der bestechliche Johann von Fuchsstein (--), der als Doktor der Rechte auf dem Landsassengut Fuchsstein 5 km westlich von Amberg wohnt, Kanzler von Pfalzgraf und Kurfürst Ludwig V von Wittelsbach (St) (45) aber auch eifriger Lutheraner und Anhänger der Verschwörung der Reichsritterschaft unter Franz von Sickingen gegen die Fürsten und will auch die neuburgischen Pfalzgrafen Philipp und Ottheinrich für den Protestantismus begeistern, weshalb er unter einem Vorwand der Stadt Nürnberg die Ämter Lauf und Hersbruck verkauft und einen Teil des Geldes für seinen neuen Glauben verwendet. Weil die Intrige auffliegt, wird er in den vorderen Schloßturm einsperrt, in dem man als landesherrlichen Blutgerichtsturm auch unterirdisch Straftäter festhalten darf, wonach er Fuchssteiner Turm genannt wird. Nach der Fürsprache von 30 Adeligen erreicht Pfalzgraf Friedrich II von Wittelsbach (St) (41) seine Freilassung unter der Bedingung, dass er das Land für immer verlässt alias er wird verbannt, was dieser nachdem er seine Besitzungen Fuchsstein und Speckmannhof verpfändet, auch gerne tut, findet man doch vier Tage später schriftliche Beweise für die Verschwörung bei dem gerade tötlich verwundeten Franz von Sickingen (42). Johann von Fuchsstein (--) wird schon im Folgejahr Kanzler des vertriebenen württemberger Herzog Ullrich von Württemberg (St) (36).

1522 Wetter: In Neuburg an der Donau milder Jahresbeginn. 4. Große Pestwelle in Nürnberg. Pest in Regensburg. - Reichstag in Nürnberg. - Reformatorischer Bildersturm in Regensburg. - Pfalzgraf Wolfgang von Wittelsbach (St) (28) wird Deutschordensritter. -  - Der in den hirschvogelschen Niederlassungen in Venedig, Antwerpen und Lissabon ausgebildete Patriziersohn Lienhard Hirschvogel (22) erbt von seinem Vater Bernhard Hirschvogel die Hälfte des Hirschvogel-Handelshauses und lebt einen höfischen Lebensstil mit fast täglichen Trinkgelagen. - Der nürnberg Rechenmeister und Kalligraph Johann Neudörffer, der Ältere, kauft für 870 Gulden in Nürnberg das Haus Zu den Steinböcken, Burgstr. 16, unterhalb der Festung. - Der in Amberg geborene neuburger Pfalzgraf Ottheinrich von Wittelsbach (St) (20) wird auf dem pfalzneuburger Landtag auf Burg Burglengenfeld im Rittersaal für großjährig erklärt. - Die von nürnberger Truppen besetzte pfälzer Burg Haimburg bei Berg wird wieder an die Pfalz zurückgegeben und Pflegamtssitz. - Raubritter Hans Thomas von Absberg (45) entführt bei Schwabach den nürnberger Ratsherrn und Patrizier Bernhard Baumgartner, bringt ihn nach Burg Rosenberg bei Sulzbach, zieht weiter nach Burg Guttenberg, wo er den Patrizier 2 Monate lang in einem Turm gefangen hält, zieht weiter nach Burg Nordeck bei Stadtsteinach und endet wieder mit der sichersten sparnecker Burg Waldstein, dem roten Schloss mit dem kalten Turm, wo er den Patrizier Bernhard Baumgartner zu den beiden anderen Geiseln, dem Sprecher von Kaiser Karl V von Habsburg (St) (22) Hans Lamparter von Greiffenstein und den Beauftragten für Geldgeschäfte Johann Lucas sperrt. - Der in Gent geborene Kaiser Karl V von Habsburg (St) (22), der mit der Eroberung von Mexiko im Vorjahr gerade ein Kolonialreich gegründet hat, und sein in Madrid geborener Bruder, der Reichsstatthalter und österreichische Erzherzog Ferdinand von Habsburg (St) (19) bestimmen im Brüsseler Erbteilungsvertrag, dass die Niederlande in einen österreichischen und einen spanischen Teil getrennt werden. - Der bayerische Herzog Wilhelm IV von Wittelsbach (St) (29) heiratet in München Jakobäa von Baden (St) (15), Verwandtschaft 3 Grades, was für einen päpstlichen Dispens von 400 Gulden erlaubt wird. - In Kloster Frauenzell wird der Abt Vitus Beck wegen schlechter Vermögensverwaltung und Verstöße gegen die Ordensregeln vom regensburger Bischof Johann III von Wittelsbach von der Pfalz (St) (34) abgesetzt. Kloster Frauenzell wird von Prior Hans Studenbacher bis 15 33 verwaltet. und danach werden dort teils weltliche teils lutherischprotestantische Klosterverwalter eingesetzt. - Der nürnberger Schreibmeister und Rechenmeister Johann Neudörffer (25) heiratet die Witwe des nürnberger Meistersingers Hans Schellmann. - Martin Luther (39) schreibt: Die Zauberer oder Hexen, das sind die bösen Teufelshuren, die da Milch stehlen, Wetter machen, auf Böcken und Besen reiten, auf Mänteln fahren, die Leute schießen, lähmen, verdorren, die Kinder in der wiege martern, die ehelichen Gliedmaßen bezaubern..... die da können Dingen eine andere Gestalt geben, dass eine Kuh oder Ochs scheinet, das in der Wahrheit ein Mensch ist, und die Leute zur Liebe und Buhlschaft zwingen, und des Teufels Dinge viel. - Der Pfälzer Pfalzgraf und Kurfürst Ludwig V von Wittelsbach (St) (44) übergibt seinem Bruder Pfalzgraf Friedrich II von Wittelsbach (St) (40) Teile der Oberpfalz. Dieser ist beim augsburger Bankhaus Fugger mit 14.000 Gulden verschuldet. Sein Sekretär Johann Maria Warschitz (--) führt seine Finanzen. - Kaiser Karl V von Habsburg (St) (22) erhebt Albrecht von Wolfstein (--) in den Reichsfreiherrenstand. - In Ansbach wird Albrecht Alcibiades von Zollern (St) geboren. - Die Stadt Nürnberg verbietet die Verbreitung lutherischer Schriften, verhindert aber das Abhalten lutherischer Gottesdienste in den Hauptkirchen nicht. - Der prucker Pfleger Georg von Rohrstatt verkauft Oberrohrstatt, Mittelrohrstatt und Niederrohrstatt an Pfalzgraf und Kurfürst Ludwig V von Wittelsbach (St) (44). - In Nürnberg erwirbt der Plattner Pangratz Altentaler, verheiratet mit Ursula vom Dorf (--), das Haus Spitalgasse 1. - In Nürnberg wird wie überall in Europa die Aufführung von Passionsspielen nicht mehr genehmigt. Bei der Teilnahme an den Passionsspielen wird ein Ablass gewährt. Da Passionsspiele städtische Festkultur mit wirtschaftlichen Selbstdarstellungsabsichten sind und keine kirchlichen Festtage, bekämpft der Klerus diese Sonderform der Volksfrömmigkeit und der Rat der Stadt verbietet sie dann ebenso. - In Nürnberg wird der erste und einzige Fastnachtsumzug, bei dem der aus Utrecht stammende neue ungeschickte ehemalige spanische Inquisitor Papst Hadrian VI (63) verhöhnt wird, durchgeführt und vom Rat der Stadt Nürnberg aus Furcht vor Nachteilen für die Stadt danach wieder verboten. - In Nürnberg wird der gunzenhausener Andreas Osiander (23) Prediger in der Lorenzkirche und der schlesische Dominikus Schleupner (39) Prediger in der Sebalduskirche. - In Neumarkt ist Albrecht von Wildenstein (--) Schultheiß. - In Regensburg werden Luthers Schriften von der Druckerei Kohl verbreitet. - In Nürnberg wird der Goldschmiedsohn und Graphiker Ludwig Krug (34) Goldschmiedmeister. Sein Vater Hans Krug (--) ist mit Ursula Fugger (50) verheiratet, die die Tochter von Hans Fugger (--) ist. - In Haimburg ist die Burg Haimburg an Pfalzgraf Friedrich II von Wittelsbach (St) (40) zurückgegeben, wodurch sie wieder Sitz eines pfalzgräflichen Pflegamtes mit steuerlichen und legalen Aufgaben ist. - In Nürnberg heiratet der zugezogene feldkirchener Kaufmann Bonaventura Furtenbach (24) die Nürnbergerin xxx Derrer (--). Er fällt durch waaghalsigen Finanzaktionen auf. - In Nürnberg gründet Lucas Cranach (40) mit dem aus Sachsen stammenden Christian Döring (32) einen Verlag. Joseph Klug (32) ist ein Mitarbeiter. Sie drucken die Erstausgabe der Lutherübersetzung der historischen und poetischen Bücher des Alten Testaments. - In Deutschland muss selbst ein kaiserlicher Postbote an jeder Poststation für zwei Pferde einen Gulden bezahlen. Damit die Postmeister es nicht wagen, sie wie andere Fahrgäste zu erpressen und mehr zu verlangen, führt er ein Empfehlungsschreiben mit sich, in dem er sogar als Freund des Kaisers bezeichnet wird. Auch gute Gesellschaft zu leisten wird eingefordert. - In Nürnberg verlässt der niederländische Malschüler Jan van Scorel (27) seinen Ausbilder Albrecht Dürer (51) und zieht nach Italien, wo er bis in Folgejahr bleibt. - In Erasbach lebt der kaiserliche Ministeriale Hans von Thannhausen alias Hans Thannhauser auf seiner Burg Erasbach.

1521 Wetter: Seuchenjahr in Amberg führt zu einem sprunghaften Anstieg von Wallfahrten. In Neuburg an der Donau milder Winter zum Jahresanfang. - Wormser Edikt mit der Ächtung Luthers und seiner Anhänger. - Pest in Regensburg. - Der neben Erasmus von Rotterdam bedeutendste Humanist Johannes Reuchlin (--) verlässt wegen der Pest die Universität Ingolstadt. - In Nürnberg darf der prunksüchtige Pfalzgraf Friedrich II von Wittelsbach (St) (39) als College des Reichsstatthalters und österreichischen Erzherzog Ferdinand von Habsburg (St) (18), der gerade als Verwalter der deutschen habsburger Lande eingesetzt worden ist, residieren. Dazu übergibt die Stadt Nürnberg ihm die vom Kölner Schiedsspruch 15 05 zugesprochene neumarkter Schutzburg Haimburg bei Berg und das neumarkter pfalgräflichwittelsbacher Hauskloster Gnadenberg per Vertrag. - Truchsess Jörg von Waldburg (--) besetzt mit dem Schwäbischen Bund die Raubritterburg Rumburg von Erasmus von Absberg. - Raubritter Hans Thomas von Absberg (44) überfällt eine Gruppe von Heimkehrern vom Reichstag in Worms, und entführt den Sprecher von Kaiser Karl V von Habsburg (St) (21) Hans Lamparter von Greiffenstein und den Beauftragten für Geldgeschäfte Johann Lucas. Raubritter Hans Thomas von Absberg (44) bringt seine Geiseln zu seinen Verbündeten nach Burg Hohenstein bei Coburg und nachdem seine hohe Lösegeldforderung nicht erfüllt wird auf die sicherste sparnecker Burg Burg Waldstein von Wolf von Sparnheim und Christoph von Sparnheim. - In Nürnberg wird die Bemalung der Fassade des Ratsstubenbaus des Rathauses und des großen Saales begonnen. - In Nürnberg wird eine Frau aus Steinbühl als Hexe verhaftet und befragt. - Der in Amberg geborene neuburger Pfalzgrafensohn Ottheinrich von Wittelsbach (St) (19) macht mit der Erlaubnis von Kaiser Karl V von Habsburg (St) (21) auf dem wormser Reichstag sechs Tage vor der Anhörung von Martin Luther (38) mit seinem Hofmeister, acht Rittern und mehreren Bediensteten von Venedig aus eine Palästinareise nach Jerusalem, wo er zum Ritter vom Heiligen Grab geschlagen wird. Seine Rückreise führt über Burglengenfeld, Velburg, Neumarkt nach Nürnberg. - Der bayerische Herzog Wilhelm IV von Wittelsbach (St) (28) und sein Bruder, der niederbayerische Herzog Ludwig X von Wittelsbach (St) (26) verkünden das Wormser Edikt und lassen Anhänger von Martin Luther (38) verhaften und des Landes verweisen. -  Das Ordensvikariat in Stephansfeld schlägt erfolgreich der Stadt Neumarkt vor, das der Unsittlichkeit und der mangelnden Ordenszucht verfallene, innerhalb der Stadtmauern erbaute Kloster der Chorherren vom heiligen Geist zu übernehmen. - Der bayernmünchenburghausener Herzog Ludwig X von Wittelsbach (St) (26) und der bayernlandshutstraubinger Herzog Wilhelm IV von Wittelsbach (St) (27) lassen Anhänger von Luther verhaften und des Landes verweisen. - In Nürnberg stellt der Rat der Stadt Nürnberg das Tanzstatut auf, in dem der Rat der Stadt Nürnberg 42 Familien festlegt, die allein zum Tanz auf dem Rathaus berechtigt sind, in drei Klassen eingeteilt sind und mit dem Rat identisch sind: Alte Geschlechter: Pfinzing, Ebner, Haller, Grundherr, Tucher, Koler, Holzschuher, Behaim, Stromair, Nützel, Muffel, Schopper, Schürstab, Mentel, Volkamer. Zu den Alten zugelassene: Geuder, Groland, Tetel, Derrer, Paumgartner, Pirkamer, Rummel, Pömer, Rieter, Imhof, Kreß. Später zugelassene Geschlechter sind: Löffelholz, Hegner, Prunstrer, Meichsner, Reichel, Zingel, Harstörfer, Hirschvogel, Zolner, Rolinger, Topler, Wolf, Fuetterer, Welser, Fürer, Schlüsselfelder. - Der pfalzgräfliche Großhofmeister Ludwig von Eyb der Jüngere (71) des Regenten der Oberpfalz Pfalzgraf Friedrich II von Wittelsbach (St) (39) in Neumarkt stirbt. - Cortés erobert das Aztekenreich. - In Nürnberg wird drei Jahre lang das Reichsregiment angesiedelt, das Nürnberg zur militärischen Hauptstadt des Reiches macht. - In Neumarkt wird der ehemalige elsässische Dominikanermönch und ehemalige heidelberger Student Martin Bucer (30) Hofkaplan des prunksüchtigen Pfalzgraf Friedrich II von Wittelsbach (St) (39). - In Nürnberg wird ein verhasster Schütze alias Polizist in einem Bordell getötet. - Die Pest in Amberg fordert 1.700 Tote. - Grenzverträge betreffend das Schultheißenamt Neumarkt mit der Reichsstadt Nürnberg. - Der aus Raubersried stammende Gelehrte und ehemalige nürnberger Schulrektor Johannes Cochläus (42) alias Johannes Dobenek wendet sich von Martin Luther (39) ab und wird ein glühender Widersacher, der ihm einen theologischen Zweikampf anbietet und in Frankfurt wütend gegen ihn predigt. - In Regensburg lästern zwei emmeramer Klosterbedienste, der Kämmerer Georg Gartner (--) und Geldverwalter N Pleininger (--) gegen den Rat der Stadt Regensburg, der sie verhaften und ihnen die Augen ausstechen lässt um dem emmeramer Klosterabt Ambrosius Münzer (--) eine Lehre zu erteilen. - In Regensburg lässt der Rat der Stadt Regensburg einer Frau, die Wachs vom Altar stieht, beide Ohren abschneiden. - In der Herrschaft Ehrenfels führt Bernhardin von Stauff die lutherische Lehre ein. - In Nürnberg stirbt der Lautenmacher Conrad Gerle (61), der ausdrücklich teutsche Lauten herstellt. Er hat einen Sohn Hans Gerle (15), der auch Lautenmacher ist. - In Beratzhausen führt Freiherr Bernhardin von Stauf Ehrenfels (--), der Vater von Argula von Grumbach (29) die Reformation ein, wobei er einen Prediger Johannes den Gottesdienst halten lässt. - In Kloster Heilbronn, der zollerner Grablege, wird der langjährige pfalzgräflichwittelsbacher Hofmeister Ludwig von Eyb der Jüngere (71) der Mitglied des Schwanenordens und der Turniergesellschaft Einhorn ist, begraben.

1520 Wetter: Ein naßkaltes und unfruchtbares Jahr, darin zwar ziemlich Frucht, aber wenig und saurer Wein gewachsen. - Pest in Regensburg dezimiert die Bevölkerung auf rund 6000. - Pfalzgraf Friedrich II von Wittelsbach (St) (38) verlegt die Residenz von Amberg zurück nach Neumarkt. - In Neumarkt brennt das Schloss alias Pfalzgrafenschloss alias pfälzer Residenz Neumarkt während der Abwesenheit von Pfalzgraf Friedrich von Wittelsbach (St) (38) ab und wird als Renaissance-Wasserschloß mit Parkanlage, Garten, Springbrunnen und Wassergraben mit zwei Zugbrücken von Pfalzgraf Friedrich II von Wittelsbach (St) (38) und seinem eichstätter Baumeister Erhard Reich mit dem pfalzgräflichen Großhofmeister Ludwig von Eyb der Jüngere (70) neu errichtet. Dabei kauft er zu seinem Residenzbau die Häuser Leonhard Sattlers beim Marstall, des Pulvermanns, des Leonhard Schnäbels, des alten Theurleins, der Kuchenbarbe, des Anhards, des Zehnfingers, der Hannswirtin, der Kraus und die zwei Häuser des Fritz Schopfs mit Wiesen und anderen Gründen. - In Nürnberg stellt der Lebküchner Hans Buel aus dem Zwölfbruderhaus Lebkuchen mit Modeln her. - Der verarmte Raubritter Erasmus von Absberg überfällt mit seinem Verwandten, dem Raubritter Hans Thomas von Absberg (43) eine Reisegruppe, bei der Graf Joachim von Oettingen das Leben verliert. Raubritter Hans Thomas von Absberg (43) wird von Kaiser Karl V von Habsburg (St) (20) geächtet. - Die nürnberger Patrizierfamilie und Montanunternehmerfamilie Nützel von Sündersbühl kommt in den Besitz des Pfinzingschlosses in Feucht. - In Nürnberg fällt der nürnberger Maler und Kupferstecher Barthel Beham durch besonders gute Kupferstiche auf. - In Nürnberg tritt der Pfarrer der Lorenzkirche Andreas Osiander (22) als begeisterter Unterstützer von Martin Luther (37) auf. - In Nürnberg wird Els Gernolt als Hexe wegen mehrfachen Liebeszaubers verhaftet, gefoltert und ertränkt. - In Nürnberg wird Anna Sewer als Hexe wegen Liebeszauber verhaftet, gefoltert und begnadigt. - Der eichstätter Fürstbischof Gabriel von Eyb lässt die Bannandrohungsbulle Exsurge domine gegen Unterstützer von Martin Luther (20) ausrufen. - In Eichstätt beugt sich der eichstätter Humanist, Freund von Albrecht Dürer (49) und nürnberger Truppenkommandant von 14 99 Willibald Pirckheimer (50) der Banndrohung und kehrt innerhalb der 60 Tage Frist zum katholischen Glauben zurück. - Der eichstätter Dominikanerkonvent im Dominikanerkloster Eichstätt ist mit 42 Migliedern der größte in Deutschland. - Der Sekretär von Papst Leo X alias Giovanni de Medici (43) stirbt. Der Schriftsteller zahlreicher populärer Theaterstücke macht sich u.a. über den Hexenwahn und die Zaubereigläubigkeit des Nordens lustig fällt aber angeblich wegen seiner anwachsenden Machtfülle einem Giftmord von Papst Leo X alias Giovanni de Medici (45) zum Opfer. - In Neumarkt wird ein Münztag abgehalten. Grund sind geringwertige fremde Münzen, wogegen sich die Herrschaften Pfalz, Bamberg, Ansbach und Nürnberg zu wehren suchen. - In Nürnberg lebt der Seidensticker Aman Wolf. - Der nürnberger Plattner Hans Luntz und seine Söhne töten bei einer Prügelei den Plattner Wilhelm Kalckreuther und flüchten ins Kirchenasyl des nürnberger Predigerklosters bis sie einen Vergleich erreichen. - In Nürnberg wird der Schneidermeistersohn Hans Sachs (26) Schuhmachermeister. - Nach Regensburg kommen zehntausende Pilger zur Schönen Maria. - Der bayerische Herzog Ludwig X von Wittelsbach (25), geduldeter Mitregent, verleiht seinem Landhofmeister in Niederbayern Hans Sigismund von Degenberg das Privileg Weißbier für das gesamte Gebiet des Bayerischen Waldes herzustellen. - In Neumarkt wird der Reitstadel als Futtermittellager und Getreidelager erbaut. - Im Juni wird der nürnberger Ratsschreibersohn und Ratsschreibervorsteher Lazarus Spengler (41) und der in Eichstätt geborene Anwaltssohn Wilibald Pirckheimer (50) in die gegen Martin Luther (38) erlassene Bannbulle aufgenommen. - In Nürnberg wird die Brauerei  GN Kurz gegründet. - Götz von Wolfstein (St) (21) wird in das augsburger Domkapitel aufgenommen. - In Nürnberg wird die Brauerei GN Kurz gegründet. - In Nürnberg verbietet der Rat endgültig alle Begräbnisse innerhalb der Stadtmauern und läßt den bisherigen Sebalder Friedhof zum Weinmarkt pflastern. - In Nürnberg können Kaufleute in der Münzschau neben der Sebalduskirche vor dem Rathaus Münzen prüfen lassen. - In Neumarkt wird Jakob Siegenhofer alias Jakob von Siegenhofen (--) neuer geistlicher Chorherr bis 15 24. - Albrecht Dürer (49) zeichnet den nürnberger Patrizier Martin Pfinzing (--).und Paul Topler (--) zusammen auf einem Blatt.

1519 Kaiser Maximilian von Habsburg (St) (61) stirbt im oberösterreichischen Wels ohne seine Nachfolge geregelt zu haben. - Die nürnberger Patrizierfamilie und Montanunternehmerfamilie Nützel von Sündersbühl kommt in den Besitz des Zeidlerschlosses in Feucht. - Der pfälzer Kurfürst Ludwig V von Wittelsbach (St) (40) wird mit dem Tod von Sibylle von Wittelsbach Bayern (St) (30) nach achtjähriger kinderloser Ehe zum zweiten Mal Witwer. - In Nürnberg existiert die Herberge Zum Bitterholz nach ihrem Besitzer Bitrold in der Karlstrasse 1 zwischen Unterer Karlsbrücke und Wasserturm direkt an der Pegnitz, das spätere Luxushotel Bayerischer Hof. - In Nürnberg sinkt der Schlayerturm als Ostsicherung der Pegnitz ein und wird um mehrere Stockwerke abgetragen. - In Regensburg wird wie von den Handwerkern gefordert in einem Pogrom die größte jüdische Gemeinde vertrieben, das Judenviertel und die Synagoge zerstört und mit dem Bau der Neupfarrkirche begonnen. Unter den Vertriebenen befindet sich auch der Maler Albrecht Altdorfer Untere Bachgasse. - Der in Amberg geborene neuburger Pfalzgrafensohn Ottheinrich von Wittelsbach (St) (17) begleitet seinen Onkel Pfalzgraf Friedrich II von Wittelsbach (St) (37) dem deutschen und spanischen König Karl V von Habsburg (St) (19) die Nachricht seiner Wahl zum Kaiser zu überbringen. - Für den eichstätter Fürstbischof Gabriel von Eyb diskutiert der schwäbische Johannes Eck in Leipzig und bringt Martin Luther (36) dazu, einige seiner Thesen mit denen des als Ketzer verbrannten Johann Hus gleichzusetzen. - Der eichstätter Domherr und Gegenreformator Leonhard Marstaller wird Professor an der Universität Ingolstadt. - Der pfalzgräfliche Großhofmeister Ludwig von Eyb der Jüngere (69) erstellt ein Turnierbuch mit der Beschreibung von 9 Turnieren. - Der reiche amberger Bürgersohn Fröschel (19) promoviert in Leipzig zum Magister Artium, wird Augenzeuge der Leipziger Disputation zwischen Martin Luther (36) und ingolstädter Gegenreformator und ingolstädter Universitätsprofessor Johannes Eck (40). - Der ehemalige ingolstädter Student und Kommilitone von Johannes Eck, der regensburger Domprediger Balthasar Hubmaier (34), lässt in Regensburg aussergewöhnlich erfolgreich mit Hilfe von Wunderbüchern Werbung für die Wallfahrt Zur Schönen Maria machen. - Der Administrator der Alten Pfalz in der Oberpfalz mit Sitz in Amberg Pfalzgraf Friedrich II von Wittelsbach (St) (37) verlässt Amberg und dient dem neuen Kaiser Karl von Habsburg V (St) (19). - In Ansbach wird Marie von Zollern (St) geboren. - Der ingolstädter Universitätsprofessor Johannes Eck (40) trifft im leipziger Schloß auf Martin Luther (36). Der von den Religionsgesprächen gelangweilte Gastgeber, Herzog Georg von Sachsen der Bärtige, amüsiert seine Gäste indem er seinem einäugigen Hofnarren glauben macht, die Herren würden darüber streiten, ob ein Hofnarr heiraten dürfe, wobei Luther für und Eck gegen die Heirat sei. Der einäugige Narr fixiert dabei wütend Nase an Nase Johannes Eck, der sich verletzend ein Auge zuhält und zurückstarrt. Der Narr rennt zur Belustigung der Zuschauer wütend davon. - Kardinal Cajetan durchreist Neumarkt. - In Neumarkt und Pyrbaum arbeitet der in Eichstätt geborene Baumeister und Steinmetz Lienhart Schnabel. - In Regensburg zählt der jüdische Friedhof ca. 4.200 Gräber. - In Regensburg betreibt der Domprediger Dr Balthasar Huebmair das Pogrom gegen Juden nach dem Tod von Kaiser Maximilian von Habsburg (St) (61), der die regensburger Juden nicht mehr schützen kann. - In Nürnberg ist der Lichtenhof (2021 Südstadtbad) im Besitz von Sebald IV Pfinzing (--), der wieder nürnberger Gefolgsmann ist, zu einem mit Wasserräben umgebenen Burg mit Bastionen und Wehrtürmchen umgebaut. - In Lauf Simmelsbach kommt der nürnberger landadelige xxx Lochner (--) in den Besitz der Burg Winterstein. - In Freystadt zerstört der nürnberger Patrizier Georg Holzschuher seine eigene Burg Burggriesbach..

1518 Wetter: Ein fruchtbares gutes, dürres Jahr, darin die Früchte wohl gerathen. Der Wein ist im Winter und Frühling erfroren, daher wenig. - Pestwelle beginnt und endet erst 15 25. - Der prunksüchtige Pfalzgraf Friedrich II von Wittelsbach (St) (36) wirbt seinen Bruder Kurfürst Philipp den spanischen König Karl von Habsburg (St) (18) zum neuen deutschen König zu wählen. Ludwig von Eyb der Jüngere (68), der Mitglied des Schwanenordens und der Turniergesellschaft Einhorn ist, wird bis zu sienem Tod 15 21 sein neuer Hofmeister. - Der an Syphilis erkrankte Ulrich von Hutten behandelt sich selbst mit der Guajakbaumrinde und erzielt dabei sogar eine Linderung. - Der Patrizier Martin Geuder wird Pfleger alias Amtmann aller Männerklöster in Nürnberg. - In Nürnberg wird Barbara Wunder als Hexe wegen Liebeszauber verhaftet. - Der gefürstete Landgraf Johann IV von Leuchtenberg (--) verliert sein Amt als kurpfälzer Statthalter in Amberg. - Die wieder hergestellte, von nürnberger Truppen besetzte pfälzer Burg Haimburg bei Berg wird von xxx zurückgefordert, doch die Stadt Nürnberg weist die Forderung wegen der Schutzfunktion für die von der Stadt Nürnberg annektierte Stadt Altdorf zurück. - In Regensburg hetzt der regensburger Bischof Johann von Wittelsbach von der Pfalz (St) (30) gegen den Wucher der Juden. - Der nürnberger Maler Albrecht Dürer (47) malt Jakob Fugger (30) auf dem Reichstag in Augsburg. - Der ehemalige pfalzgräfliche Hofmeister und pfalzgräfliche Heerführer Ludwig von Eyb der Jüngere (68) wird Großhofmeister von Pfalzgraf Friedrich II von Wittelsbach (St) (36) in Amberg. - Die Herrschaft Reuth hat habsburgische Lehenshoheit. - Der nürnberger Meistersinger Hans Schellmann stirbt. - Der mit Margareta von Stein verheiratete Wilhelm III von Wolfstein stirbt. Sein Sohn Freiherr Adam von Wolfstein Sulzbürg (33) beerbt ihn. - In Nürnberg ist Michel Springenklee beliebter städtischer Spruchsprecher. - In Nürnberg spielen während der Fastnacht Hans Kisling die Venus, Hans Lochhauser den Plattner Thonheuser, der Apotheker Conrad einen Doktor, Springenklee einen Narren, Lorenz Goldschmidt einen Bauern, u.s.w.. - Bei der Hochzeit des in Ansbach geborenen Kasimir von Zollern Brandenburg Kulmbach (St) (37) mit Susanna von Wittelsbach Bayern (St) (16) auf dem Reichstag in Augsburg lassen der Narr alias Spaßmacher Kunz von Rosen von Kaiser Maximilian von Habsburg (St) (59) und einigen andere Narren einen Mönch mit vielen anderen Zuschauern beim Turnier von der Brüstung ins Wasser fallen. Die Frauen genießen den Streich erst recht, als Kunz von Rosen behauptet, der Mönch habe alle mitgerissen. - Der päpstliche Bankier Agostino Chigi (52) lädt Papst Leo X alias Giovanni de Medici (43) und 14 Kardinäle zu einem pompösen Festmal in einem vermeintlichen Marmorsaal mit Goldtüchern ein. Nach dem Essen werden die bemalten Tücher beseitigt und die Gäste finden sich in einem Pferdestall wieder. - Nach dem Tod seines Vaters Jörg Wiesbeck übernimmt sein Sohn Hans Adam Wiesbeck die Herrschaft Velburg. - Georg Popp ist Notar in Amberg. Wolfgang Zeissinger und Nikolaus Ramolt sind katholische Priester in Amberg. - Der neumarkter Spitalmeister Retzer betreibt das neumarkter Heilig Geist Spital mit Musik, Bewirtung, Kartenspiel und Frauen. Betrunkene Geistliche stützen sich gegenseitig beim Nachhauseweg. - Der Rat der Stadt Nürnberg bekräftigt seine Präventivzensur für alle Druckerzeugnisse. - Martin Luther (36) wird in Rom von Papst Papst Leo X alias Giovanni de Medici (43) der Ketzerei angeklagt und auf dem Reichstag in Augsburg vom päpstlichen Kardinal Thomas Cajetan (49) unter der Zusicherung von freiem Geleit befragt, wo er behauptet, historisch betrachtet sei Papst Leo X alias Giovanni de Medici (43) der Antichrist alias Satan. - Der exkommunizierte, katholische amberger Stadtpfarrer von St Martin Sebastian Kurmreiter wird wegen Halsstarrigkeit ganz abgesetzt. - Im nürnberger Vorort Gostenhof wird wegen der Pestepidemie aus hygienischen Gründen der erste Friedhof außerhalb der Stadtmauern eingerichtet. - Der ehemalige nürnberger oberste Hauptmann und Losunger Anton Tetzel, der wegen Hochverrats und Ratsstimmenverkauf zu einer lebenslangen Gefängnisstrafe im Turm Luginsland verurteilt ist, stirbt nach 4 jähriger Haft. - In Schmidmühlen stirbt der Moriskenschnitzer und Maler Erasmus Grasser (68) als einer der reichsten Bürger der Stadt. - Martin Luther (36) ist im Oktober in Nürnberg, wo er aus der Stadt fliehen muss. - Achatz von Notthafft (--) ist im Besitz von Burg Hillstett und Burg Thann. - Heinrich IV Notthafft zu Wernberg auf Runding (--) kauft Burg Liebenstein. - In Nürnberg startet der markgräflichansbacher Kastnersohn alias städtische Verwaltersohn und Azubi des nürnberger Handelshauses Hirschvogel Lazarus Nürnberger (19) eine Geschäftsreise nach Andalusien. - In Haimburg verweigert die Stadt Nürnberg die Rückgabe der Burg Haimburg bei Berg an den Pfalzgraf xxx von Wittelsbach (St) (--). Man betont die Schutzfunktion für die Stadt Altdorf. - In Freystadt kauft der bürgerliche untermässinger Richter Hans Rechler (--) die öde, verlassene Burg Lauterbach, weil man ihn eine Erhebung in den Adelsstand versprochen hat, auf die er aber noch waren muss.    

1517 Wetter: Dünne Frucht und geringe Ernte. Der Wein hat im Blühen Schaden genommen, daher wenig und ein mittelmäßiger Trunk gewachsen. - Der Dominikanermönch Johann Tetzel (57) zieht durch das Bistum Magdeburg und fordert die Gläubigen auf, sich durch Ablassbriefchen von ihren Sünden freizukaufen, um die Schulden des magdeburger und mainzer Erzbischof und Erzkanzler des Heiligen Römischen Reiches Albrecht von Zollern-Brandenburg (St) (27) bei den Fuggern einzutreiben, was der Augustiner-Eremitenmönch Martin Luther (34) kritisiert. Seine 95 Thesen werden ohne sein Wissen an der wittenberger Kirchentür angeschlagen. - Nach familiären Streitigkeiten wird die nürnberger Welser-Vöhlin-Gesellschaft aufgelöst und der nürnberger Patrizier Jakob Welser gründet mit seinen Söhnen die Nürnberger Welsersche Handelsgesellschaft. - In Ulm wird Jörg Schlegelholz wegen Analverkehr beim Sex mit einer Prostituierten auf dem Scheiterhaufen verbrannt. - Kloster Waldsassen wird wieder aufgebaut. - Der Abt von Kloster Reichenbach Friedrich Brentel IV tritt zurück. - Das 5. Laterankonzil erneuert die früheren Zinsverbote. - Der spanische König Karl von Habsburg (St) (17) entführt und befreit seine in Lumpen gekleidete Schwester Katharina von Habsburg-Spanien (St) (10), aus dem Gefängnis alias abgesperrten Palast seiner geisteskranken Mutter Johanna die Wahnsinnige (38), muss aber seine Schwester Katharina von Habsburg-Spanien (St) (10) nach wenigen Tagen wieder zu seiner Mutter zurückbringen, wo sie danach mit eigener Dienerschaft und ordentlich gekleidet bis zu ihrer Heirat bleibt. - In Neumarkt beantragt der Rat der Stadt den Bierpreis an die Umgebung von 4 Pfennig anzuheben und den Gerstenverkauf zur Nahrungssicherung zu regulieren. - Die Landgräfin Margarethe von Leuchtenberg wird in Amberg begraben. - In Nürnberg verdient sich der in Dachsbach bei Neustadt an der Aisch geborene gelernte Sattler, Beutler und bei einem Wohnungsbrand erblindete kaiserliche Landsknecht Jörg Graff (37) seinen Lebensunterhalt als Bänkelsänger und Dichter und verarbeitet historische Ereignissen, Schlachten, den Türkenkrieg und religiöse Stoffe in Meistersingertönen, wobei er sowohl lutherische als auch katholische Standpunkte vertritt und vom Publikum geliebt wird. - In München beginnen die Schäffler alias Fassmacher mit Pfeifern, Zunftfahne, Zunftzeichen und grün geschmückten Reifen auf den Strassen einen Tanz um die von jahrelanger Pest verschüchterten Büger auf die Strasse zu locken. - Der abendberger Bauernsohn und Klosterschüler Sebastian Wagner zieht nach Ungarn in das Zisterzienserkloster Pelisium alias Pleis zu seinem ihm verbundenen in Ansbach geborenen Markgraf Georg von Zollern Brandenburg Ansbach Kulmbach (St) (33), der seine erheirateten Güter aus seiner einjährigen Ehe mit Beatrice de Frangepan in Ungarn und Rumänien mühsam regiert. - In Nürnberg wird das Radschloss alias Feuerschloss für Handfeuerwaffen von Johann Kiefuß oder Peter Libs erfunden. - In Nürnberg gehört das Haller Haus Karlstrasse 13 (20 19 Spielzeugmuseum) dem nürnberger Patrizier Wilhelm Haller. - In Nürnberg startet der markgräflichansbacher Kastnersohn alias städtische Verwaltersohn und Azubi des nürnberger Handelshauses Hirschvogel Lazarus Nürnberger (18) eine Geschäftsreise über die Niederlande bis nach Goa. - In Berching gibt es drei öffentliche Brunnen, einer vor dem Pfarrhaus in der Vorstadt, einer auf dem Marktplatz bei der Hubstrasse und einer im Bereich der Schulstraße. Nur der in der Hubstrasse liefert Grundwasser, das in 60 cm Tiefe vorhanden ist. Die beiden anderen werden über die Röhrenwasserleitung aus Tonröhren oder Holzröhren die laut Ortsblatt des königlich-bayerischen Urkatasters von 18 22 von beiden Seiten des Sulztals aus dem Rudertshofener Graben und dem Rachental gespeist. - Der Erfinder der Post Franz von Taxis (18)  stirbt. - In Regensburg wird Ambrosius Münzer (--) neuer klosteremmeramer Klosterabt, was er bis 15 35 bleibt.

1516 Wetter: Die Weinberge sind im Winter erfroren; daher weuig, aber doch guter Wein gewachsen. Früchte und andere Erdgewächse geriethen wohl. In Neuburg an der Donau milder Jahresbeginn. - Pfalzgraf Friedrich II von Wittelsbach (St) (34) ist Ritter des burgundischen Orden vom Goldenen Vlies. - Pfalzgraf Friedrich II von Wittelsbach (St) (34) lebt am brüsseler Hof von Karl von Habsburg (St) (16) und beginnt ein Liebesverhältnis mit dessen Schwester Eleonore. Karl von Habsburg (St) (16) schickt ihn wutentbrannt nach Hause zurück in die Oberpfalz. Die Schwester Eleonore verheiratet er mit dem alten König von Porugal. - In Nürnberg werden am Tiergärtnertor zwei Obergeschosse mit Polygonalerkern aufgesetzt. - Eine amberger Musterungsliste führt 60 Neumarkter auf, von denen nur wenige eine eigene Puchse alias Büchse, andere Spieße mitzubringen haben. - Der neumarkter Bürger Johann Thonhauser stiftet in Neumarkt für die Kreuzkirche ein Beneficium. - In Nürnberg wird Anna Bair als Hexe wegen Segnens von Geschossen verhaftet. - In Woffenbach ist noch mehr als die Hälfte aus den Kriegen seit 15 04 verwüstet. - In Ingolstadt erlässt der bayerische Herzog Wilhelm IV von Wittelsbach (St) (23) eine neue Landesordnung mit u.a. einem Reinheitsgebot für Märzen-Bier für das Herzogtum Bayern um Bierfälschungen, die durch steigende Rohstoffpreise verursacht werden, zu verhindern. - Albrecht Dürer (45) entwirft einen Großen Triumphwagen für Kaiser Maximilian von Habsburg (St) (57). - Die auf Burg Ehrenfels geborene landshuter Hauptmannstochter und münchner Höffräulein der Kaisertochter und gebildete verwitwete bayerische Herzogin Kunigunde (St) (51) Argula von Stauff (24) heiratet den fränkischen Ritter und Amtmann von Dietfurt Friedrich von Grumbach. - Pfalzgraf Friedrich II von Wittelsbach (St) (34) wird Statthalter der Oberpfalz. - In Frankreich kommt die Kirche und der Kirchenbesitz unter absolute Kontrolle von König Franz I. - Graf Sixt von Seckendorff wird als Sohn von Graf Sigmund von Seckendorff (--) und Gräfin Elisabeth von Wolfstein (--), Tochter von Graf Albrecht III von Wolfstein (--), geboren. - Der Schneidermeistersohn Hans Sachs (22) kommt zurück nach Nürnberg. - In Regensburg fällt der Fasching alias Fastnacht aus. Der Rat der Stadt Regensburg lässt zum Trost Nürnberger Konfekt an die Bürgerkinder verteilen und der regensburger Bischof Johann von Wittelsbach von der Pfalz (St) (28) schenkt den Ehefrauen und den Töchtern der Ratsherren frisches Wildpret. - In Nürnberg beginnt mit Johann Otto der selbständige Buchhandel. - Die Brüder, der bayerische Herzog Wilhelm IV von Wittelsbach (St) (23) der versuchte, seinen Bruder Graf von Voburg Ludwig X von Wittelsbach (St) (22) aus der Mitregierung zu drängen, einigen und finden als Verantwortlichen den straubinger Vitztum Hieronymus von Stauf Ehrenfels (--) bei Beratzhausen, der in Ingolstadt verhaftet, angeklagt, gefoltert und nach einem Geständnis vor der versammelten Landschaft mit dem Schwert gerichtet wird. - In Neuburg an der Donau verkauft die Äbrissin Margarethe von Wittelsbach Pfalz Neuburg den klösterlichen Garten Hörnlein an Herzog Friedrich der darauf einen Weinberg anlegen läßt. - Luther schildert bei der Aufzählung der Zehn Gebote abergläubische Praktiken: Wer nicht an die Fähigkeiten von Hexen glaubt, soll eines Besseren belehrt werden, was aus der Heiligen Schrift bewiesen werden kann. Eisenkraut ist die meistgenutzte Pflanze, Juden sollen für das Blendwerk verantwortlich sein. Ein Hexentrunk aus Mentruationsblut soll unsinnige Liebe hervorrufen, kann aber auch zum Tode führen. Er behauptet, dass Hexen schwindsüchtige Kinder in mit warmem Wasser gefüllten Kesseln mäßig kochen, dreimal ums Haus laufen und so aus altem Fleisch neues machen. - In Nürnberg beauftragt der Generalvikar des Augustinerordens Johann von Staupitz (--) den nürnberger Ratskonsulent alias Stadtjurist Christoph Scheurl (35) die auf Latein geschriebene nürnberger Verfassung in deutscher Sprache aufzuschreiben, wobei er für die reichen eigentlich bürgerlichen Stadtgeschlechter, die vom adeligen Ritterstand nicht als Adelige anerkannt werden, das verdeutschte Wort Patrizier von patricii verwendet und damit einen Begriff prägt, der erst rund 200 Jahre später verwendet wird. 

1515 Wetter: Ein kaltes und nasses Jahr; doch gab es eine feine Ernte und ist auch viel, aber saurer Wein gewachsen. In Neuburg an der Donau milder Winterbeginn. - In Nürnberg fertigt Albrecht Dürer (44) eine Zeichnung des ersten Nashorns in Europa nach den Berichten eines Kollegen und eine gedruckte Sternenkarte an. - In Nürnberg ist das Gasthaus Zum gläsernen Himmel Bindergasse 1 am Fünferplatz das Stammlokal von Albrecht Dürer (44). - Der pfalzneumarkter Pfalzgraf Wolfgang von Wittelsbach (St) (34), augsburger, würzburger und speyerer Domherr wird Rektor Magnifikus an der Universität Wittenberg. - Der Knecht des Bruders eines Adeligen bittet um Unterkunft auf einer Burg bei Regensburg, verschafft sich Zugang zum Schlafzimmer der Ehefrau und erschlägt sie wie den Sohn und die Magd mit einem Beil, stiehlt Silbergeschirr, zündet das Gebäude an und flieht nachdem er im Dorf Feueralarm gegeben hat. Er wird in Nürnberg gefaßt und gerädert. - Mehrere fränkische Adelige werfen den Knecht eines Wirtshauses, der ihnen nicht noch mehr Wein ausschenken will, aus dem Fenster. - Der Markgrafensohn und Statthalter der Markgrafschaft Kasimir von Zollern (St) (34) entmachtet zusammen mit seinem Bruder Georg von Zollern (St) (31) seinen durch seinen verschwenderischen Lebensstil die Finanzen der Markgrafschaft gefährdenden Vater Friedrich II von Zollern (St) (55) und inhaftiert ihn lebenslänglich auf der Burg Plassenburg. - Die wegen ihrer eigenwilligen Ehe mit ritter Konrad von Heideck in Ungnade gefallene, auf der Burg Plassenburg festgehaltene brandenburger Kurfürstentochter und brandenburger Markgräfin Barbara von Zollern (St) (51) stirbt. - In Nürnberg wird Hermann Mugenhofer als Hexer verhaftet. - In Nürnberg wird ein Mann wegen Zaubers mittels einer Brille als Hexer verhaftet. - Der gefürstete Landgraf Johann von Leuchtenberg IV wird bis 15 18 kurpfälzer Statthalter in Amberg. - In Amberg streiten sich Bürgermeister, Rat und Gemeinde mit den amberger Bürgern Hans Plechen, Georg Plechen, Andreas Kastner und Georg Silber um Bergbauvorrechte. - Gegen die Macht der geistlichen Fürsten vereinigen sich die 6 fränkischen Ritterkantone Steigerwald, Odenwald, Altmühl, Rhön-Werra, Baunach und auf dem Gebirge, gefördert durch Kaiser Maximilian von Habsburg (St) (57), zu einer neuen Verfassung. - Papst Leo X alias Giovanni de Medici lässt seinen größenwahnsinnigen Hofnarren Barrabo zum Scherz auf seinem prächtig geschmückten zahmen Elefanten Hanno zur Erheiterung der Zuschauer zu seiner angeblichen Krönung zum Dichterkönig durch die Stadt reiten. - Kaiser Maximilian von Habsburg (St) (57) heiratet in Wien stellvertretend für einen seiner Enkel die ungarische Erbtochter Anna (12), die er im Falle eines Nichtzustandekommens selbst zur Frau nehmen will. Der ungarische Erbsohn Ludwig seine Enkelin Maria von Habsburg (St) (10), wodurch Ungarn an das Haus Habsburg fällt. - Der wohlhabende nürnberger Saigerhändler Matthäus Landauer (64) stirbt. - Der katholische amberger Stadtpfarrer von St Martin Sebastian Kurmreiter wird exkommuniziert, weil er sich weigert die jährliche Pension alias Tafelgeld von 40 rheinischen Gulden an das bamberger Domkapitel zu bezahlen. - Weiden hat 2.140 Einwohner, wovon 362 Familien das Bürgerrecht haben. - Schutzbrief Markgraf Friedrich II von Zollern (St) (55) für die Dienerschaft des Herzogs Albrecht von Bayern in dessen Fehde mit Mark von Willenfels, Jobst Prantner und Konsorten. - In Nürnberg droht der Rat der Stadt dem nürnberger Goldschmiedemeister Hans Holzbock eine empfindliche Strafe an, solte er ohne sein Meistergeld bezahlt zu haben seinen Laden eröffnen. - In Neumarkt sind Peter Viehhauser und Hans Setzer Bürgermeister. - In Regendorf wird für den regensburger Reichsmünzmeister Martin Lerch ein neues Schloss erbaut. - In Amberg muss die Stadt den Berbbau vorübergehend einstellen, was zu 300 arbeitslosen Bergarbeitern und 30.000 Gulden Verlust führt. - In Nürnberg erstellt der Kartograph, Astronom, Astrologe, Drucker und Herausgeber wissenschaftlicher Werke Johannes Schöner (51) den ersten Globus mit dem als Wort Amerika bezeichneten Kontinent Amerika. - In Hersbruck Reichenschwand wird der Herrensitz von Ritter Ulrich von Ratz übernommen, der es nutzt um mit Gewalt Wegzoll von den nürnberger Kaufleuten einzufordern. - In Regensburg Regendorf wird das Schloss Regendorf für den zwei Jahre zuvor wegen Totschlags an seinem Münknecht verurteilten regensburger Reichsmünzmeister Martin Lerch (--) neu erbaut. - Der ehemalige regensburger Domdechant, Magister des Rechts und seit 15 05 Kanzler des wiedervereinigten Herzogtum Bayern Johann Neuhauser (--) fällt am wittelsbacher Hof in München in Ungnade und stirbt im Folgejahr.

1514 Wetter: Nach einem sehr kalten Winter, ein herrlich fruchtbares Jahr, darin Frucht, Wein nnd Alles auf's Beste geraten. In Neuburg an der Donau milder Jahresbeginn. Ende März beginnt hochsommerliche Hitze. Ende Mai bis Ende August Dauerregen. - In Neumarkt stiftet der Besitzer der Gansbrauerei Johann Thannhauser die spätgotische Kreuzkapelle am Viehmarkt neben seinem Anwesen Oberer Markt 9. Der dazugehörige Altar ist schon ein Jahr alt. Die Kapelle wird mit großen finanziellen Mitteln ausgestattet. Nach der Säkularisation 18 02 wird die Kapelle in den Gebäudekomplexes des Oberen Ganskellers integriert und als Saal benutzt. Die Stühle kommen in die Hofkirche. - Götz von Berlichingen (34) wird gegen Zahlung von 14.000 Gulden von der Reichsacht entbunden. - Der bayerische Herzog Wilhelm IV von Wittelsbach (St) (21) akzeptiert die Mitregentschaft seines Bruders, Graf von Voburg Ludwig X von Wittelsbach (St) (20) entscheidet sich aber bald doch wieder dagegen und bereitet einen Kriegszug gegen seinen Bruder Graf von Voburg Ludwig X von Wittelsbach (St) (20) vor. Entgegen der Entscheidung von Kaiser Maximilian von Habsburg (St) (56), dass Graf von Voburg Ludwig X von Wittelsbach (St) (20) ein Viertel der Herzogtums und den Titel Herzog erhält, einigen sich die Brüder dauerhaft und Graf von Voburg und neuer Herzog von Bayern Ludwig X von Wittelsbach (St) (20) regiert von München aus München und Burghausen und der bayerische Herzog Wilhelm IV von Wittelsbach (St) (21) von Landshut aus Landshut und Straubing. - Der in Spalt geborene Humanist und Reformator Georg Spalatin wird Hofkaplan und Geheimschreiber des sächsischen Kurfürsten und Beichtvater des Kurfürstensohnes Johann Friedrich (10). - Der Abt von Kloster Reichenbach Leonhard wird abgesetzt. - In Neumarkt findet eine Fürstenversammlung in Münzfragen statt. - Die Wirte in der Stadt Neumarkt werden verplichtet ausschließlich vom Rat der Stadt Wein zu kaufen. Die Stadt Neumarkt ist einziger Verkäufer von Salz. - In Neumarkt gibt es 11 Weinschenken. - In Nürnberg begeht der nürnberger oberste Hauptmann und Losunger Anton Tetzel (--) Hochverrat indem er verbotenerweise seine Stimme im Rat der Stadt Nürnberg verkauft, weshalb er eine lebenslange Gefängnisstrafe im Turm Luginsland erhält. - In Regensburg regelt eine neue Regimentsordnung Verwaltung, Polizeigewalt und Tortur, bei der jeweil das älteste und jüngste Mitglied des Rates im Wechwswel die gerichtliche Untersuchung der Gefangenen zu führern hat. Die Tortur nimmt der Scharfrichter und sein Geselle vor. Die Scharfrichterbank hat im Gegensatz zu der anschließenden Wundarztsitzfläche keine Lehne. - In Regensburg bleibt der regensburger Dombaumeister Wolfgang Roritzer in der Freyung des regensburger Domes, wird aber unter Mißachtung des Kirchenrechts während einer Vesper alias Essenspause von kaiserlichen Commissaren aus der Freyung geholt und enthauptet. - Der Administrator der Alten Pfalz in der Oberpfalz mit Sitz in Amberg, Pfalzgraf Friedrich II von Wittelsbach (St) (31) legt die Verpflegungskosten des Mörders Matthias Koch seinem neumarkter Schultheiß Rohrbach auf. - In Regensburg wird im Dom mit dem Ausbau des Kreuzganges begonnen. - Jobst Schlüsselfelder, Hans Reich, Hieronymus Holfelder von Ulrich, Jörgen von Waldau und Sebastian von Waldau kaufen Burg Reichenstein und die Stadt Schönsee. -  Hieronymus von Stauf auf Burg Ehrenfels unterstützt den bayerischen Herzog Wilhelm IV von Wittelsbach (St) (21) der versucht, seinen Bruder Graf von Voburg Ludwig X von Wittelsbach (St) (20) als Mitregent auszuschalten. - In Regensburg werden nach der Ankunft des neuen Reichshauptmanns Thomas Fuchs einige Mitglieder des revoltierenden Gemeindeausschußes hingerichtet oder aus der Stadt vertrieben aber auch 12 Handwerkervertretern die Mitgliedschaft im Äußeren Rat zugestanden und 40 Gemeindeausschußmitgliedern ein Anhörungrecht. Die Unruhen gehen weiter. - In Nürnberg gibt der Rat der Stadt den Mord an dem in Betrügereien verwickelten ehemalige nürnberger Stadtschreiber und reichen Kaufmann Johann Wengemeier in Annaberg durch die Bergmännern Wibold Thiermann und Hans Unger in Auftrag, die ihn mit einem Beil erschlagen, was die Täter unter der Folter gestehen, wofür sie gerädert werden, und wofür der Rat der Stadt Nürnberg im Folgejahr 5.800 Gulden auf dem Reichstag in Augsburg an den sächsischen Landesherrn für die Souveränsverletzung bezahlt. - In Nürnberg stirbt die verwitwete Goldschmiedsmeistergattin Barbara Holper (64) alias Barbara Dürer nach unzähligen fiebrigen Krankheiten alias Pestillenzen und finaler einjähriger Krankheit völlig abgemagert im Dürerhaus Obere Schmiedgasse ihres Sohnes, des nürnberger Maler Albrecht Dürer (43). Von seinen 17 Geschwistern sind 15 als Kinder gestorben. Nur die zwei Brüder, der Maler Hans Dürer (24), der auf Wanderschaft im deutschen Osten ist, und der Goldschmied Enders Dürer (30) haben überlebt. Barbara Dürer (64) stirbt nicht als angesehene Frau, sondern völlig verarmt, oft verspottet und ausgegrenzt, wie Albrecht Dürer (43) beklagt. - In Regenstauf kauft Albrecht Sinzenhofer (--) das Schloß Hirschling. - In Hohenburg ist Anna von Murach (--) Besitzerin von Burg Kirchenödenhart.

1513 Wetter: Nach kaltem Winter und endlosem Frost Überschwemmungen. - Bauernkrieg. - Die Burg Sandersdorf und sein Besitzer Heinrich von Muggenthal wird verschont. - Der Schwäbische Bund erklärt Götz von Berlichingen (33) die Fehde. - In Nürnberg wird ein Mann als Hexer wegen Geisterbeschwörung im Haus des verstorbenen nürnberger Patrizier Sebald Tucher verhaftet. - Der Prior von Kloster Rebdorf Kilian Leib (42) beginnt in seinem Tagebuch mit der Aufzeichnung von meteorologischen Beobachtungen. Er glaubt fest an die Vorhersehbarkeit des Schicksals durch Astrologie. - Landgraf Johann IV von Leuchtenberg (53) wird Statthalter von Amberg für 1.000 Gulden Jahressold. - In Regensburg wird der schwer sehbehinderte ehemaliger regensburger Kämmerer, ehemaliger Hansgraf und Friedensrichter der Stadt Regensburg, der unter der Folter Unterschlagungen bei der Leprosenstiftung St Lazarus, gestanden hat, hingerichtet und die Einrichtung unter die Aufsicht des Rates der Stadt Regensburg gestellt. - Der Graf von Vohburg Ludwig X von Wittelsbach (St) (18) fordert erfolgreich trotz Primogenitur unter der Drohung einer Neuauflage des Landshuter Erbfolgekrieges die Mitregierung von seinem Bruder, bayerischer Herzog Wilhelm IV von Wittelsbach (St) (20). - Der mit der Antonius-Reliquie und 400 Gulden Klostergeld geflohene und in Böhmen verhaftete und in Regensburg lebenslang inhaftierte ehemalige regensburger Antoniter-Kloster Stationarius Jacob Ziegelmayr alias Jakob Ziegler wird begnadigt. - Im regensburger Kloster Prüll wird der Klerikerchor angebaut und durch einen Lettner von den Laienmönchen abgetrennt. - Der nürnberger Jurist Dipomat und Humanist Christoph Scheurl (32) reist nach Spanien um dem neugewählten spanischen König Karl V von Habsburg (St) (13) die Glückwünsche der Stadt Nürnberg zu überbringen. - Der Hofmeister von Kaiser Maximilian von Habsburg (St) (55), Pfalzgraf Friedrich II von Wittelsbach (St) (31) muss nach Intrigen sein Amt aufgeben und wird von seinem Bruder, pfälzer Kurfürst Ludwig V von Wittelsbach (St) (35) zum Administrator der Alten Pfalz in der Oberpfalz mit Sitz in Amberg ernannt. - Der neumarkter Vitztum Johann von Leuchtenberg unterstützt den Weinhandel der Stadt Neumarkt, der aber in der Umgebung auf heftigen Widerstand und Ablehnung trifft. - Der Rat der Stadt Nürnberg beginnt eine Präventivzensur, bei der alle Texte die zum Druck bestimmt sind beim Rat eingereicht werden müssen. - Der nürnberger Propst Melchior Pfinzing wird Geheimsekretär von Kaiser Maximilian von Habsburg (St) (54)- In Nürnberg fertigt der Steinätzer Stephan Ayrer Sonnenuhren und Tischplatten aus Marmor und Solnhofener Stein. - In Neumarkt ist Jakob Prantl Stadtschreiber. - In Neumarkt weigert sich der neumarkter Schultheiß Rohrbach den Vorsitz beim Prozess gegen Matthias Koch, den Mörder eines hausheimer Geistlichen, wegen der dazugehörigen Folterung zu übernehmen. - Brigitta von Wolfstein, die Witwe von Eustachius von Wolfstein verkauft ihren Anteil am Schloss Untersulzbürg an die Brüder Wilhelm von Wolfstein und Albrecht von Wolfstein. - In Regensburg wird der Ratssherr Wolfgang Lyskircher vom revoltierenden Gemeindeausschuß hingerichtet. - In Regensburg zieht der jüdische Maler Albrecht Altdorfer in die Obere Bachgasse alias Altdorferhaus. - In Sulzbach Rosenberg wird das von Jobst von Brand gebaute Schloss Neidstein fertiggestellt. - In Burgthann gibt es das Gasthaus Zum Hirschen Burgstrasse 2. - In Nürnberg zieht der nürnberger Buchdrucker Johann Weyssenburger (48) nach Landshut um. - Die Geislinger Fehde gegen die Reichsstadt Nürnberg endet.

1512 Wetter: Strenger und langer Winter. Die großen Flüße frieren zu. Um Amberg erfrieren viele Menschen im Schnee. - Der Letzte der Familie von Rohrnstatt bei Berg verkauft sein zerstörtes Eigentum an den bayerischen Herzog Ludwig X von Wittelsbach (St) (17). - In Pölling überfallen 22 Knechte der Reichsstadt Nürnberg eine Gerichtsverhandlung um den Pfleger alias Amtmann Hugo Stör von Sulzbürg gefangen zu nehmen. Neumarkter und pöllinger Bürger befreien den tötlich verwundeten Hugo Stör von Sulzbürg. - Kaiser Maximilian von Habsburg (St) (53) zieht den gebrandmarkten nürnberger Bildhauer und Schnitzer Veit Stoß zur Planung seines Kaisergrabs in Innsbruck hinzu. - Götz von Berlichingen (32) überfällt und entführt in der Geisinger Fehde gegen die Reichsstadt Nürnberg zwischen Forchheim und Neuses 95 von der Leipziger Messe kommende nürnberger, augsburger und ulmer Kaufleute mit 130 Reitern und wird von Kaiser Maximilian von Habsburg (St) (53) mit der Reichsacht belegt. - In Nürnberg wird der Raubritter Sebastian von Seckendorff mit dem Schwert hingerichtet. - In Nürnberg wird Barbara Eyrich als Hexe wegen Leichenzaubers verhört. - In Regensburg wird der kaiserliche Günstling Fuchs von Schneeberg Reichshauptmann was in der wirtschaftlich angeschlagenen regensburger Bürgerschaft für Aufruhr und zur Bildung eines revolutionär gesinnten Rat der Stadt führt. Der Rat der Stadt wird zwangsweise mit konservativen Personen bestückt und die Unruhestifter von einer kaiserlichen Kommission abgeurteilt. - In Regensburg hetzt der regensburger Bischof Johann von Wittelsbach von der Pfalz (St) (24) gegen den Wucher der Juden. - Götz von Berlichingen (32) lässt von seinen Mitstreitern Burg Dagestein alias Burg Vilseck, die mit bamberger Ministerialen besetzt ist, in einer Fehde mit dem bamberger Bischorf, überfallen und plündern. - Der spanische König ordnet die Rechte in der Neuen Welt durch die Leyes de Burgos, in der die Indios nur dann frei sind, wenn sie sich taufen lassen. Seine Tochter war mit dem Sohn von Kaiser Maximilian von Habsburg (St) (53) Philpp von Habsburg verheiratet. - Der nürnberger Jurist Dipomat und Humanist Christoph Scheurl (31) kommt nach seinem Studium in wittenberg als herzöglich sächsischer Rat für die Stellung eines Rechtskonsulenten nach Nürnberg zurück. - In Regensburg tötet ein Diener des regensburger Domherrn Eberhard von Parsberg einen Badeknecht, stiehlt das Pferd des bischöflich regensburger Hofmeisters Albrecht Notthafft (--) und flieht zum Ostentor, wo er über die Wehrmauer fällt. - Kaiser Maximilian von Habsburg (St) (53) schließt die Neueinteilung Deutschlands in 12 Reichskreise ab. - In Neumarkt wird der neumarkter Schultheiß Rorbach davon befreit das Halsgericht persönlich zu leiten, wogegen der Rat der Stadt Neumarkt protestiert und dem Statthalter Pfalzgraf Friedrich II von Wittelsbach (St) (30) diese Pflichtbefreiung nicht verzeiht. Der Rat der Stadt Neumarkt duldet nicht, dass der Schultheiß Zeugen verhört, ohne dabei Schöffen alias Fragherren hinzuzuziehen. - Die Landgräfin Katharina von Leuchtenberg wird in Amberg begraben. - In Neumarkt ist Kaspar Hofer alias Kaspar von Hofen Kammermeister von Pfalzgraf Friedrich II von Wittelsbach (St) (30). - In Nürnberg verfasst der nürnberger Maler Albrecht Dürer (41) seine Fechthandschrift. - In Schnaittach ist Sebastian Stiebar (--) Burggraf auf der Ganerbenburg Rothenberg. - In Nürnberg wird der Verhaltenskodex für den Rat der Stadt um die Verordnung erweitert, dass ein Ratsmitglied die Sitzung verlassen muss, wenn über eine Person verhandelt wird, mit der es verfeindet ist. - Der aus Raubersried stammende Gelehrte Johannes Cohläus (33) alias Johannes Dobenek verfasst das Geographiebüchlein für den Lateinunterricht Brevis Germaniae descriptio tum a rebus gestis moribusque populorum tum a locorum situ. - Franz von Taxis wird geadelt. - In Regensburg wird ein Maurer beim Versuch einen Meineid zu schwören ertappt, woraufhin ihm auf dem Pranger die Finger abgeschlagen werden und er aus der Stadt Regensburg verbannt wird. - Ritter Hans von Selbitz, der Freund von  Götz von Berlichingen (32), ist Besitzer der Burg Frauenstein. - Graf Reichard von Leiningen wird Vitztum in Amberg. - In Nürnberg wird bei einer Fehde mit Götz von Berlichingen ein Schiedsrichter abgelehnt. Er nimmt nürnberger Kaufleute gefangen, erbeutet ihre Waren, verbrennt, was er nicht mitnehmen kann und fordert Lösegeld. - In Regensburg reißt ein Gemeindeausschuß die Macht an sich und will alle Rechnungen des Rates prüfen und die Einsetzung eines neuen Reichshauptmanns verhindern. - In Regensburg verkauft Erhard Gravenreuther das Haus Heuport Domplatz 7 an den nürnberger Bürger Tummer. - In Regensburg erschlägt der regensburger Reichsmünzmeister Martin Lerch (--) seinen Münzknecht, wofür er eine Kreuzigungsgruppe als Strafe stiften muß. - Die Fehde von Heinz Baum gegen die Stadt Nürnberg endet. - - In Neumarkt Oberbuchfeld gehört Erasmus Truchseß von Baldersheim (--) dessen Burg Rothenfels 15 04 zerstört wurde das Schloß Rothenfels alias Hofgut, mit dessen Besitz er zu den Landsassen gehört, das er im Folgejahr an Martin Truchseß von Baldersheim vererbt.

1511 Hanns Thannhauser von Neumarkt übergibt für eine Leibrente seinen Hof in Sondersfeld, den Hans Wagner bewirtschaftet, dem Rat der Stadt Neumarkt. - In der Klosterkirche von Kloster Gnadenberg wird unter der gnadenberger Äbtissin Barbara Fürer, einer nürnberger Patriziertochter, ein gotisches Gewölbe eingebaut. - Sibylle von Wittelsbach Bayern (St) (22) heiratet in Heidelberg den Verlobten ihrer 15 05 verstorbenen Schwester Sidonie von Wittelsbach-Bayern (St) (23), den pfälzer Kurfürst Ludwig V von Wittelsbach (St) (33), weshalb sich das Verhältnis zwischen Bayern und Pfalz erheblich verbessert. - Der nürnberger Patrizier Lazarus Holzschuher zählt in seinem nürnberger Patrizier-Verzeichnis der Stadt Nürnberg 92 Familien auf, von denen seit 14 90 33 Familien dazugekommen sind und von denen seit 13 90 nur noch 37 Familien übrig sind. Diese alten Patrizierfamilien sind: Beheim, Derrer, Ebner, Gartner, Groland, Groß, Grundherr, Haller, Holzschuher, Imhof, Koler, Kraft, Kreß, Locham, Maurer, Mendel, Muffel, Nützel, Paumgartner, Pfinzing, Pirckheimer, Pömer, Reich, Schlebitzer, Schöd, Schopper, Schüler, Schürstab, Semler, Stromer, Tetzel, Tucher, Verchtele, Vokmair, Zinner und Zollner. - Der Maler Hans von Kulmbach (31), ein Schüler des nürnberger Maler Albrecht Dürer (30), beginnt mit dem Dreikönigsaltar in Wendelstein und zieht nach der Fertigstellung und einem Porträt des in Ansbach geborenen brandenburg-kulmbacher Markgrafensohn und Statthalter der Markgrafschaft Kasimir von Zollern (St) (30) nach Krakau. - Götz von Berlichingen (31) führt mit Unterstützung von Hans Thomas von Absberg (34) die Geislingen Fehde gegen die Reichsstadt Nürnberg. - In Nürnberg wird Hans Bauer als Hexer wegen Wahrsagerei verhaftet. - In Regensburg wird der schwer sehbehinderte ehemaliger regensburger Kämmerer, ehemaliger Hansgraf und Friedensrichter der Stadt Regensburg bei der Leprosenstiftung St Lazarus, bei der er Amtmann war, Hans Liskircher, der Unterschlagung verdächtigt und gesteht sie unter der Folter. - Die nürnberger Bürger Konrad Pelck und seinen Bruder Friedrich Pelck verkaufen Burg Wildenfels an die Stadt Nürnberg. - Der aus Erfurt stammende Astronom, Kartograf und Doktor der Medizin Erhard Etzlaub ist in Nürnberg Hauptmann im Viertel am Heumarkt. - In Nürnberg zeigt der Losunger Pirckheimer hochmütiges und aggressives Verhalten gegenüber den Ratsmitgliedern. - In Regensburg führen die Stadtknechte einen Schwertertanz auf. - In Regensburg führen die Küfnerknechte auf der Trinkstube Fastnachtsspiele auf. - In Regensburg lässt der Rat der Stadt den von einem Orkan verwüsteten Platz Unter den Linden vor dem Jakobstor einzäunen und wiederaufforsten. - Eine nürnberger Reisegruppe durchquert das Aktionsgebiet einer bischöflichbamberger Jagdgesellschaft, für die der Ritter Hans Thomas von Absberg (34) mit Knechten die Personalien feststellt. Am nächsten Morgen überfällt Absberg mit seinen Knechten die Reisenden und fordert für Hans von Geislingen Lösegeld fordert und die zwei Geiseln in Vorderfrankenberg und Waldmannshofen gefangen hält. Lösegeldübergabe und Schlichtung scheitern. Auch mit Markgraf Friedrich von Ansbach, der sich auf die Seite der adeligen Entführer schlägt und große Zugeständnisse für gerechtfertigt hält, erzielt die Stadt Nürnberg keinen Kompromiss. .

1510 Wetter: Gute Ernte. - In Nürnberg erfindet der wegen Todschlags verurteilte Messerschmiedssohn Uhrmachermeister und Feinmechaniker Peter Henlein die erste Taschenuhr, das Nürnberger Ei. - Der regensburger Domkanoniker Karl von Absberg (22) von Burg Absberg wird Kanzler des eichstätter Fürstbischof Gabriel von Eyb. - Die in Ansbach geborene Barbara von Zollern (St) (15) heiratet auf Burg Plassenburg über Kulmbach Georg III von Leuchtenberg (08). - In Nürnberg wird die Badestube Irrebad am Weinmarkt neu errichtet. - In Nürnberg verbietet der Rat der Stadt Nürnberg dem Puppenspieler Heinrich von Burgund sein Tockelspil, das von den Leiden Christi handelt. - In der Stadt Neumarkt überwintern 1.500 Schafe. - Der wohlhabende nürnberger Saigerhändler Matthäus Landauer (59) stiftet das klosterähnliche Landauer Zwölfbrüderhaus als Zufluchtsstätte für zwölf alte ohne eigene Schuld in Not geratene nürnberger Handwerker. Wer die vorgeschriebenen Gebetsstunden nicht einhält wird mit Nahrungsentzug bestraft. - Konrad von Uttlhofen alias Ittelhofen ist Pfleger alias Amtman auf Burg Hohenfels. - In Regensburg verkleidet sich Karman Sperrer als verhülltes übernatürliches furchteinflößendes Gespenst Dicke Agnes, das sich wie ein Wurm fortbewegt und nur durch einen Opferpfennig zu vertreiben ist und wird bei einem Diebstahl eines Korbes ertappt. Nach einiger Zeit im Narrenhäuschen wird er an den Pranger gestellt und auf ewig aus der Stadt verbannt, was ihm auf Grund seiner vielen Kinder nach einiger Zeit erlassen wird. - In Regensburg lassen sich zwei Bürgersöhne während der Fastnacht auf einem Wagen in Form eines Venushügels durch die Stadt fahren und bezahlen dafür mit einem Aufenthalt im Narrenhäuschen. - In Heydeck wird der Buchdrucker Leonhard Isenhut geboren. - Die Geislingen Fehde gegen die Reichsstadt Nürnberg beginnt vier Jahre nach dem Tod des Bruders von Hans von Geislingen (--) wegen der für ihn geforderten und abgelehnten Wiedergutmachungszahlung, woraufhin er mit ua Leonhard von Rosenberg die nürnberger Patrizier Hans Vischer (--) und Gerog Volkamer (--) entführt, worauf sie unter kaiserliche Acht gestellt werden. - In Donaufstauf ist der ehemalige regensburger Vorsitzende des Hofgerichts Wilhelm von Raitenbuch (--) nur noch Pfleger. - In Nürnberg verliert die Stadt Nürnberg das streng gehütete Geheimnisses und kaiserlichen Privilegs des mechanischen Drahtzugs durch Wasserkraft, womit man massenhaft Nägel, Draht und Bürsten herstellen kann, weil Kaiser Maximilian von Habsburg (St) (50) einem nürnberger Drahtzieher nach Augsburg zu ziehen erlaubt, der sein Wissen an die augsburger Firma Hochstätter weitergeben darf, was zu einer schnellen Verbreitung in ganz Mitteleuropa führt.

1509 Der nürnberger Maler Albrecht Dürer (38) wird Gesandter des Größeren Rates von Nürnberg und kauft das Dürerhaus von Bernhard Walther, dem nürnberger Faktor der memminger Vöhlin-Gesellschaft. - In Regensburg besitzt die Stadt Regensburg selbst 42 Weingärten alias Weinberge. - Der durch die neu eingeführte Primogenitur alleinige neue bayerische Herzog Wilhelm IV von Wittelsbach (St) (14) beauftragt den Humanisten und Hofhistoriker Johannes Aventinus mit der Erziehung seiner beiden jüngeren Brüder, dem in München geborenen Graf von Vohburg Ludwig (St) (14) und dem in München geborenen Ernst (St) (09). - Der uneheliche Ritter Georg von Hegnenberg ist Page bei Karl von Habsburg (St) (09). - Das Haus des nürnberger Baumeisters Adam Kraft in Nürnberg Am Steig später Kurt Schumacher Strasse, erweist sich als nicht verkäuflich. - In Nürnberg heiratet der wegen Todschlags zu 21 Gulden verurteilte Messerschmiedsohn Peter Henlein, seine Frau Kunigunde. - In Nürnberg wird von Jörg Heuss die Kunstuhr mit dem Männleinlaufen an der Frauenkirche fertiggestellt. - Das Rittergeschlecht der Fraunberger auf Burg Prunn bei Riedenburg wird mit Ladislaus von Fraunberg zu Haag zu erblichen Reichsgrafen erhoben. - Von Burg Schwarzenburg bei Cham aus unternimmt Heinrich von Guttenstein-Vrtba wiederholt Raubzüge. Vor den anrückenden Truppen des Schwäbischen Städtebundes prüft Heinrich von Guttenstein die Standfestigkeit seiner eigenen Burg Schwarzenburg indem er sie selbst beschießen lässt. Burg Schwarzenburg erweist sich als unhaltbar und wird von ihm mit der gesamten Herrschaft für 41 000 Gulden an den pfälzer Kurfürst Ludwig V von Wittelsbach (St) (31) und seinen Bruder Pfalzgraf Friedrich II von Wittelsbach (St) (27) verkauft. - xxx Notthafft (--) verkauft Burg Wernberg an Ritter Georg Wiesbeck von Velburg, dessen Sohn Adam sie wieder an die Landgrafen von Leuchtenberger verkauft. - Der mit der Antonius-Reliquie und 400 Gulden Klostergeld geflohene regensburger Antoniter-Kloster Stationarius Jacob Ziegelmayr alias Jakob Ziegler wird in Böhmen verhaftet und in Regensburg an den Pranger gestellt und zu lebenslanger Haft verurteilt. - Der in Amberg geborene Steinmetz und Bildschnitzer, der für Albrecht Dürer Figuren schnitzt und die geschitzte Stube im Wittenberger Schloß ausschmückte, Hans von Amberg (39) alias Hans Krafuß stirbt. - Die Erben der Wildensteiner von der Altmühl, die Leutersheimer verkaufen Burg Wildenfels an die nürnberger Bürger Konrad Pelck und seinen Bruder Friedrich Pelck. - In Venedig brennt bei einem Großbrand das Deutsche Haus alias Fondaco dei Tedeschi mit den Filialen der nürnberger Patrizierfamilien Kreß und Paumgartner ab. - Sixt von Seckendorff ist Burggraf auf der Ganerbenburg Rothenberg. - In Nürnberg wird die Hütte beim Säumarkt, in der die Syphiliskranken untergebracht sind, flußabwärts zur Langen Brücke verlegt. - In Nürnberg kauft der Patrizier Jakob Welser das Haus Zur Rose und lässt es in ein Palazzo umbauen. - Der Rat der Stadt Nürnberg verbietet allen Malern ohne Bürgerrecht den Unterhalt von Werkstätten. - Der nürnberger Barbier, Wundarzt, Drucker, Meistersinger und Fechter Hans Folz erhält eine Alterspfründe im Heilsbronner Hof, in dem Fechtschulen gehalten werden. - In Neumarkt ist Georg Creußner Bürgermeister und Sebastian Fertsch Stadtschreiber. - Götz von Wolfstein (10) erhält seine augsburger Domherrnpfründe. - In Nürnberg findet ein Gesellenstechen u.a. Hans Tucher, Sebald Pfinzing, Sigmund Teztel, Sebald Reich und Hieronymus Hornung statt.

1508 Wetter: Pest in Heidelberg. - Wegen des Todes seines innigsten Freundes, des spanischen König Philipp von Habsburg (St) (28) von Pfalzgraf Friedrich II von Wittelsbach (St) (26) im Jahre 15 06 lässt sich Pfalzgraf Friedrich II von Wittelsbach (St) (26) mit leeren Versprechungen von Kaiser Maximilian von Habsburg (St) (48) auf einen Kriegszug gegen Venedig locken. - In Bayern wird bei der Definition der Landesfreiheit der Raum, wo die Niedergerichtsbarkeit gilt, vom umzäunten Besitz auf die Territorialgrenzen ausgeweitet. - In Nürnberg wird der Messerschmiedssohn Peter Henlein, der im Barfüßerkloster Asyl hat, nach 22 maligem freien Geleit zu den Verhandlungen wegen des Vorwurfs Todschlag, wegen Mangels an Beweisen zu einer Geldstrafe von 21 Gulden verurteilt. - Der amberger Franziskaner, Historiker und Beichtvater der Klarissinnen Nikolaus Glasberger stirbt in Nürnberg. - Der brandenburger Kurfürst Joachim Nestor von Zollern Nürnberg (St) (24) gibt dem vor seinen Mitbrüdern ins würzburger Schottenkloster St Jakob geflohenen Johannes Trithemius (46) den Auftrag zum Antipalus maleficiorum, einer schlimmeren Hetzschrift gegen Hexen als der Hexenhammer. - Der geächtete Landgraf Johann von Leuchtenberg wird wieder in seine Landgrafschaft eingesetzt und gibt sie seinen Söhnen u.a. Sigmund von Leuchtenberg. - Der nürnberger Patriziersohn Friedrich Behaim (17) lebt in seiner Lehre wie ein Grafensohn, lässt sich mit dem Geld aus dem Verkauf seines Pferdes mit dem er nach Lyon geritten war ein Wams aus Atlass-Stoff machen, was sein Vater, der Patrizier Michael Behaim als eines Kaufmannes unwürdig betrachtet. Der Vater wird in den Schreiben geduzt. - Kaiser Maximilian von Habsburg (St) (48) garantiert dem bayerischen Adel seine Privilegien in einer förmlichen Verfassungsurkunde, d.h. 50 % der Sitze in der Landschaft (die anderen 50 % haben Bürger und Prälaten), die grundherrliche Gerichtsbarkeit mit anhängenden Hoheitsrechten, wie der Edelmannsfreiheit mit dem vererbbaren Recht der Niedergerichtsbarkeit, des Scharwerks auf den Eigengütern, dem Jagdrecht in den landgerichtischen Gebietn, der Siegelführung (nicht nur Adel) privilegierter Gerichtsstand und der Bevorzugung bei Staatsämtern und Hofämtern. - Hans von der Thann (Rhön) ist Burggraf auf der Ganerbenburg Rothenberg. - In Nürnberg stirbt Christina Tucher, die Gattin von Berthold Tucher V. Sie hat 22 Kinder geboren. - Der bei Würzburg geborene Winzersohn, Humanist und Dichter Conrad Celtis (49) stirbt nach langer Syphilis Sexualkrankheit in Wien, wo er seit dem Vorjahr ordinierter Lektor ist. 

1507 In Nürnberg wird das Pilatushaus vom Bildhauer Veit Wirsberger gekauft. - In Ingolstadt beginnt der in Abensberg geborene Humanist und Hofhistoriker Johannes Aventinus (30) alias Gerog Turmair Privatvorlesungen zu halten. - Das Kloster Ensdorf bei Amberg brennt ab, wird wieder aufgebaut, erholt sich aber nicht mehr. - Der badische Wunderheiler, Alchemist, Magier, Astrologe und Wahrsager Georg Faust, flieht wegen einer Klage wegen homosexuellen Treibens mit Knaben aus Kreuznach. - Der nürnberger Patrizier und Tuchhändler Martin Behaim (48) stirbt völlig verarmt in Lissabon. - Der bisherige Koadjutor wird neuer regensburger Bischof Pfalzgraf Johann III von Wittelsbach (St) (20). - Der an Syphilis erkrankte geisteskranke regensburger Bischof Ruprecht von Wittelsbach Pfalz Simmern (St) (44) stirbt. - Raubritter Hans Thomas von Absberg (30) nimmt den Kampf gegen die Nürnberger Pfeffersäcke alias nürnberger Kaufleute auf. - Der Weltkartenersteller Martin Waldseemüller, der erstmals den neuen Kontinent als Amerika bezeichnet, nutzt für seine neue Weltkarte die von dem in Nürnberg geborenen nürnberger Vorstadtpfarrer in Wöhrd Johannes Werner (39) erfundene herzförmige flächentreue Kartenprojektion. Johannes Werner (39) ist praktizierender Astrologe, der für die nürnberger Bürger Horoskope erstellt und jahrelang sorgfältig das Wetter auf sinnloser astrologischer Basis dokumentiert. - Obwohl sich Kloster Weißenohe dem bamberger Bischof unterstellt wird es von Nürnberg geplündert und verwüstet. - Der Statthalter in der Oberpfalz Pfalzgraf Friedrich II von Wittelsbach (St) (25) schenkt die Herrschaft Velburg dem aus Salzburg stammenden Feldhauptmann Georg von Wiesbeck, der schon Georg von Wittelsbach, dem Reichen gedient hatte, zur Belohnung für seine Kriegsdienste im Landshuter Erbfolgekrieg gegen den bayerischen Herzog Albrecht IV von Wittelsbach (St) (60). - Als eine neue bayerische Hauptstadt erhält Ingolstadt die Blutgerichtsbarkeit. - In Eichstätt verbietet der Rat der Stadt Eichstätt psychodelische Kräuter ins Bier zu mischen. Kümmel, Wacholder und Salz sind erlaubt. - Der fürstbischöflich bamberger Hofmeister und fränkische Ritter Freiherr Johann von Schwarzenberg (39) verfasst die humanistisch ausgerichtete Halsgerichtsordnung Bambergensis mit einem Geständnis als zentralen Beweismittel, das durch Folter erpresst werden darf und führt die amtliche Strafverfolgung ein, bei der es keine Gewaltenteilung gibt. - Der nürnberger Verbrecher Hans Baum lässt den lichtenauer Pfleger Martin Löffelholz nach 60 wöchiger Entführung frei. - In Neumarkt ist Christoph Beer Bürgermeister. - In Velburg übernimmt Ritter Georg von Wipeckh die Regierung. - In Freystadt stirbt auf Burg Jettenhofen stirbt Hieronymus von Rosenberg ohne männliche Nachkommen, weshalb die Söhne seines Bruders Leonhard, Konrad von Rosenberg und Philipp von Rosenberg die Herrschaft Jettenhofen übernehmen. - In Nürnberg muss sich Fabian Haller verpflichten sein ohne Genehmigung erbautes Lusthaus alias Sommersitz am Weigelshof jederzeit wieder abzubauen.

1506 Pest in Nürnberg. - Die niedergebrannte Burg Grünsberg wird an den nürnberger Kaufmann Wilhelm Rauscher verpachtet. - Der eichstätter Rechtsanwaltssohn, Übersetzer und ehemaliger nürnberger Kommandant Willibald Pirckheimer (36) leiht dem nürnberger Maler Albrecht Dürer (35) Geld, der von Venedig zurück nach Nürnberg reist. Agnes Frey (31), die Tochter eines Kupferschmieds und Frau des Maler Albrecht Dürer (35) bleibt nach einem frankfurter Messebesuch in Frankfurt, weil in Nürnberg die Pest grassiert. - Nach Übergriffen auf die nürnberger Henker schützt der Rat der Stadt Nürnberg seine Henker auch bei missglückten Enthauptungen durch Strafandrohung. - Der wegen Urkundenfälschung gebrandmarkte und nach Münnerstadt geflohene.Bildhauer und Schnitzer Veit Stoß wird erneut verhaftet und zurückgeholt. Der Rat der Stadt Nürnberg weist einen Gnadenbrief von Herzog von Burgund, österreicher Erzherzog und deutscher König Maximilian von Habsburg (St) (47) als Einmischung in innerstädtische Angelegenheiten zurück. - Der dietfurter Heinrich von Absberg auf der Burg Rumburg wird bis 15 13 Amtmann auf Burg Mörnsheim bei Eichstätt. - Der regensburger Antoniter-Kloster Stationarius Jacob Ziegelmayr alias Jakob Ziegler wird aus der Stadt verwiesen und flieht mit der Reliquie des heiligen Antonius und 400 Gulden aus der Stadt Regensburg. - Der nürnberger Patrizier Michael Behaim schickt seinen Sohn Friedrich Behaim (15) nach Lyon, wo er eine Lehre beginnt und stattet ihn mit Hemden und Brusttücher aus und kauft ihm für 10 Gulden ein Pferd. Um seinen Schutz zu gewährleisten lässt er Messen lesen, schenkt den Predigermönchen, den Frauenbrüdermönchen und den Katharinenklosterschwestern Geld. Ebenso den Findelhäusern. - Der österreicher Erzherzog und deutsche König Maximilian von Habsburg (St) (47) verheiratet alias verlobt seine Enkelin Maria von Habsburg (St) (01) mit einem Ungeborenen, dem späteren Ungarischen König. - In Nürnberg brennt das vom Inneren Rat in der Waizenstrasse neben der Almosmühle alias Karl Grillenberger Strasse 1 erbaute Herrenbrauhaus erneut ab, woraufhin der Rat der Stadt Nürnberg das Bierbrauen bis 16 43 einstellt. Der nürnberger Patizier Christoph Scheurl I ist Küchenmeister alias Koch der in Mailand geborenen römischen Königin Blanca Maria Sforza (34), die von ihrem Gatten König Maximilian von Habsburg (St) (46) wegen ihrer Entwicklungsrückstände und tragischer Schwangerschaften verachtet wird. - Der gekidnappte nürnberger Metallhändler und Viehhändler Heinrich Flick stirbt in Gefangeschaft. - In Nürnberg brennen das Herrenbräuhaus und das Lederhaus ab. - Der nürnberger Verbrecher Hans Baum entführt den lichtenauer Pfleger Martin Löffelholz. - In Schwabach findet ein Hexenprozess mit einem Todesurteil statt. - Der nürnberger Maler Albrecht Dürer (35) wird in Venedig mit der Syphilis konfrontiert, die anscheinend jeder hier hat. - Der nürnberger Patrizier Fabian Haller gewährt dem Rat der Stadt Nürnberg das Öffnungsrecht für seinen Herrensitz Weigelshof und kauft Schloß und Amt Hauseck von Jobst Haller. - In Nürnberg brennt das Herrenbrauhaus für Weizenbier in der Waizenstrasse 1 ab. - Nürnberger Reisige alias berittene Soldaten töten den Bruder von Hans Geislingen während sie einen nürnberger Ochsenzug beschützen.

1505 Wetter: Pest in Nürnberg. - Pfalzgraf Friedrich II von Wittelsbach (St) (23), der Statthalter der Oberpfalz und Vormund der verwaisten Prinzen verlegt aus Dankbarkeit für die Treue der Stadt Neumarkt seinen Regierungssitz von Amberg nach Neumarkt. Das zerstörte Schloss baut er zu einem Prachtbau aus. Die nachbarlichen Beziehungen zur Stadt Nürnberg bleiben lange gestört, wobei die Nürnberger als Bluthunde bezeichnet werden. - Für die überlebenden Kinder des 15 04 an der Ruhr in Landshut verstorbenen Pfalzgrafen Ruprecht von Wittelsbach von der Pfalz (St) (24) und seiner kurz vorher verstorbenen Frau Elisabeth von Wittelbach Bayern Landshut (St) (++)  wird bei einem Schiedsspruch in Köln die Neue Pfalz das neue Fürstentum Pfalz-Neuburg mit Nebenresidenz Lauingen, gegliedert in Pfalzsulzbach, Nordgau und Franken zwischen Nürnberg und Eichstätt um die Stadt Allersberg für die beiden noch minderjährigen Söhne, den in Amberg geborenen Ottheinrich von Wittelsbach (St) (03) und den in Heidelberg geborenen Pfalzgraf Philipp von Wittelsbach (St) (02) unter Vormundschaft ihres Großvater pfälzer Kurfürst Philipp von Wittelsbach (St) (57) geschaffen. Die Herrschaft Laaber kommt dazu. Amberg bleibt die Hauptstadt der Alten Pfalz. Die Reichsstadt Nürnberg bekommt als Entschädigung für aufgewendete Kriegskosten die pfälzischen Städte Hersbruck, Lauf, Altdorf, Velden, mit den dazu gehörenden Gerichten, das Schloß und Gericht Haimburg, die pfälzischen Burgen Hohenstein, Reicheneck, Petzenstein, in Deinschwang das Jagdschloss Oberlauterhofen, Stierberg, Grünsberg und Henfenfeld und die Vogtei über die Klöster Engelthal, Gnadenberg und Weißenohe. Manches wird wieder zurückgegeben. - Der nürnberger Maler Albrecht Dürer (34) reist zum zweiten Mal nach Venedig und preist Giovanni Bellini (68) als den besten Maler. In Nürnberg setzt sein Malerlehrling Hans Schäufel die Arbeiten fort. - Der nürnberger Patrizier Thomas Löffelholz erhält als erfolgreicher Feldhauptmann des bayerischen Herzog Albrecht IV von Wittelsbach (St) (58) im Landshuter Erbfolgekrieg Burg Kolberg in Altötting. - In Schwabach wird eine verurteilte Zauberin beim Gang zum Scheiterhaufen von drei Pfarrern begleitet, die die ausgesprochen schöne Frau beschwören als gute Christin Jesus Nazarenus rex Judeorum, herr erparm dich über mich bis zum Tod zu rufen, was die Verurteilte zum Gefallen der Zuschauer auch tut. - Die nürnberger Patrizier Imhoff, Hirschvogel alias Hirsvogel und Welser beteiligen sich an der ersten Handelsfahrt oberdeutscher Kaufleute nach Indien. - Der nürnberger vorderste Losunger und Reichsschultheiß Paul Volckamer, dessen Familie aus Neumarkt stammt stirbt. - Burg Hohenstein bei Kirchensittenbach wird von der Stadt Nürnberg gekauft und später zum Amtssitz des neu geschaffenen Pflegamts Hohenstein für das neu erworbene nürnberger Landgebiet. - Der Maler Hans von Kulmbach (25), ein Schüler des nürnberger Maler Albrecht Dürer (24), zeichnet die Frau mit Spiegel und ein Porträt von brandenburg-kulmbacher Markgrafensohn und Statthalter der Markgrafschaft Kasimir von Zollern (25). - Im Auftrag der nürnberger und augsburger Patrizierfamilie Welser unternimmt der Kaufmann Balthasar Sprenger mit einer 22 Schiffe starken Flotte des Vizekönigs von Portugal, ausgerüstet von der Handelsgesellschaft Welser-Vöhlin-Fugger-Höchstetter-Gossembrot-Imhoff-Hirschvogel eine Reise nach Indien. - Der nürnberger Patrizier Martin Löffelholz fertigt technische Handschriften an. - Der von der Stadt Nürnberg besetzte Rittersitz Entenberg gelangt an die Reichsstadt Nürnberg. - Die von den nürnberger Truppen zerstörte pfälzer Burg Haimburg bei Berg wird von der Stadt Nürnberg unter großen Kosten wieder instand gesetzt. - Die bayerisch-wittelsbache Herrschaft Hirschbach des bayerischen Herzog Albrecht IV von Wittelsbach (St) (58), Burg Adelburg, Burg Kallmünz, Heideck, Hilpoltstein Velburg und Sulzbach gelangen an Pfalzneuburg alias Junge Pfalz. - Der dominikanische Inquisitor und Verfasser des Hexenhammers Malleus Maleficarum Heinrich Institoris, der damit prahlt über 200 Hexen auf den Scheiterhaufen gebracht zu haben, stirbt in Brünn. - Der Hebräist Johann von Böschenstein wird in Ingolstadt Rechenmeister. - Das Kloster auf dem Adlersberg bei Regensburg wird vom bayerischen Herzogtum dem Herzogtum Pfalzneuburg zugesprochen. - Vereinigung des Herzogtum Bayern. - Die abgegangene oberpfälzer Burg Lichtenegg von Hammermeister Bertold Pfinzing wird Pfalz-Neuburg zugeteilt. - Der neumarkter Raubritter Eberlein Rußfelder wird von nürnberger Truppen getötet. - Albrecht von Gotsmann ist Burggraf auf der Ganerbenburg Rothenberg. - In Nünberg erlaubt der Rat der Stadt Nürnberg den regulären städtischen Dirnen alias Prostituierten das Haus der Winkeldirnen zu stürmen. - Der italienische Franz von Taxis (St) (46) wird königlicher Postmeister mit einer Jahrespauschale. - In Neumarkt ist Anton Ludwig von Rorbach (--) Schultheiß. - Graf Kaspar von Schlick ist nürnberger Schultheiß. - Der nürnberger Goldschmied Nicolaus Dürer (--) wird von Graf Asmus von Wertheim verhaftet und um Goldschmuck im Wert von 5.000 Gulden beraubt. Der nürnberger Rat vermittelt, bestätigt den Auftrag des Markgrafen Friedrich von Brandenburg und erreicht die Freilassung und Rückgabe des Goldschmucks. - In Beratzhausen ist der Gasthof Hammermühle Beilstein 4 neben der Walkmühl, dem Blechhammer und Eisenschmelze. - In Amberg und Sulzbach gewinnen die Verbindungsrouten und Handelsrouten nach Ingolstadt, Eichstätt und Neuburg an der Donau an Bedeutung. - In Altdorf Eismannsberg ist die Burg Eismannsberg neben der Pfarrkirche zerstört und eine Ruine, die nicht wieder aufgebaut wird. - In Nürnberg bringt der ehemalige königlichsächsische Leibarzt, Verleger und Buchdrucker Ulrich Pinder (--) sein Buch Der beschlossen Gart des Rosenkrantz Mariae heraus, für das der nürnberger Grafiker Wolf Traut (--) 13 Holzschnitte beiträgt. - Der kaiserliche Hof in Deutschland wird wie der französische Hof durch den von Habsburg initiierten in französischer Sprache abgefaßten spanischniederländischen Tassis alias Taxis Postvertrags, wodurch auch in Deutschland auf den kaiserlichen Hauptpoststrecken alle 4 Meilen entsprechen 30 Kilometer Poststationen eingerichtet werden. Die Postreiter, die von den Städten gestellt werden müssen, müssen Stundenpässe führen, in denen genau vermerkt wird, wo sie wieviele Briefe transportiert haben. Es werden Postmeister vereidigt und dazu verpflichtet jeweils zwei Pferde für Briefboten für eine schnellere Beförderung als bisher bereitzustellen. Die Postreiter haben die kaiserliche Erlaubnis, die Öffnung von Stadttoren und Fährbetrieb zu erzwingen und zu einem günstigen Preis versorgt zu werden. Die üblichen Händeleien mit Boten und Erpressung sind bei empfindlichen Strafen verboten. Darüber wird ein generelles Verbot von Postdiensten für die kaiserliche Hofpost ohne kaiserliche Genehmigung und ohne der Erlaubnis der Postmeister erlassen. Obwohl ausschließlich für die Hofpost postuliert, transportieren dies Postreiter auch Privatpost. - In Schwabach wird Barbara Schwab (--) als Hexe verhaftet und gefoltert, wobei sie ihre eigene Tochter und zwei weibliche Bekannte der Hexerei bezichtigt, weshalb beide nach erfolterten Geständnissen zum Tode verurteilt werden. Die beiden Bekannten werden nach der Folter auf Urfehde alias sie dürfen sich nicht über die Folter beschweren entlassen. Weil die polnische Königstochter und brandenburgkulmbacher und brandenburgansbacher Markgrafengattin Sophia von Polen (St) (41) die Tochter zu sich bringen lässt um sich selbst von dem Kind ein Bild zu machen, wird diese freigelsassen. - Der ehemalige regensburger Domdechant Johann Neuhauser (--) wird Kanzler des wiedervereinigten Herzogtum Bayern.

1504 Wetter: Heißer Sommer. - Der wegen Urkundenfälschung gebrandmarkte nürnberger Bildhauer und Schnitzer Veit Stoß flieht von Nürnberg nach Münnerstadt. - Die von der Familie Groß von Altenburg erbaute Burg Deining, das Dorf Deining und die nahegelegene Burg Rothenfels werden während des Landshuter Erbfolgekriegs zerstört und geschleift. Burg Deining dient als Steinbruch und verschwindet. Die zerstörte Burg Rothenfels wird nicht mehr aufgebaut, das Schloss Rothenfels alias Hofgut im Dorf von Erasmus Truchseß von Baldersheim (--) ist aber verschont worden. - Die Residenzstadt Neumarkt wird von nürnberger Truppen unter Führung des pfälzisch und bayernlandshuter Feldhauptmann Georg von Wiesbeck von Pölling aus mit 3.100 Mann, 350 Reitern und 700 Bauern als Schanzengräber mit 4 schweren Geschützen, eine heißt Sebalderin, die Kugeln mit 263 Pfund verschießt, und vielen leichteren Feldschlangen vergeblich 3 Wochen belagert und die Umgebung gebranntschatzt. Um Freund und Feind unterscheiden zu können tragen die Neumarkter, die ausser wenigen die Feuerwaffen tragen, nur mit Armbrüsten bewaffnet sind, goldene und graue Schildchen. - Im Juli erobern die Pfälzer Velden zurück. Der auerbacher Landrichter Balthasar von Seckendorff verurteilt 11 veldener Bürger, die sich ohne Gegenwehr ergaben, zum Tod durch Erwürgen. Den veldener Bürgermeister köpft er eigenhändig. Die Stadt Velden gibt er zur Plünderung frei und lässt sie anzünden. Sechs Wochen später erobern nürnberger Truppen den Stammsitz von Balthasar von Seckendorff, sein Schloß Weisendorf und brennen es nieder. - Götz von Berlichingen verliert bei der Belagerung von Landshut in einem Gefecht für den bayerischen Herzog Albrecht IV von Wittelsbach (St) (57) seine rechte Hand. Zwei seiner Brüder kämpfen auf Seiten der Pfalz. - Feldhauptmann Georg von Wiesbeck wird in Gangkofen besiegt. Nach dem Kölner Schiedsspruch erhält die Reichsstadt Nürnberg die von Endres II Tucher (51) eroberten Ämter Lauf, Hersbruck mit Kloster Engelthal und Altdorf mit großen Ländereien.. - Der bayerische Herzog Albrecht IV von Wittelsbach (St) (57) belagert erfolglos die Stadt Neuburg an der Donau. - Der pfälzische Pfleger Jörg von Mistelbeck verweigert die Übergabe von Altdorf an die nürnberger Truppen, weshalb Altdorf beschossen wird und erobert wird. - Die von Pfalzgraf Johann von Wittelsbach Neumarkt zum Jagdschloß umgebaute Burg Heinrichsbürg wird im Landshuter Erbfolgekrieg niedergebrannt und zerstört. - Das vor dem unteren Stadttor der Stadt Neumarkt gelegene Kloster der Chorherren vom heiligen Geist wird von nürnberger Truppen niedergebrannt. - Burg Grünsberg wird von nürnberger Truppen niedergebrannt und fällt an die Reichsstadt Nürnberg. - Oberbuchfeld wird von nürnberger Truppen geplündert und innerhalb der Stadtmauern wieder aufgebaut. - Nach schweren Verwüstungen wird Sebastian Spiegel von Allersdorf Besitzer von Burg Woffenbach, die zu Pölling gehört. - Der nürnberger Patrizier Thomas Löffelholz führt als Feldhauptmann erfolgreich die Truppen des bayerischen Herzog Albrecht IV von Wittelsbach im Landshuter Erbfolgekrieg. - Margarethe Truchsess von Waltersheim stiftet ein Gut in Waltersheim der Pfarrkirche von Neumarkt. - In Augsburg ? bringen zwei junge Mägde ihren Knecht dazu ihren Dienstherrn Georg von Maxelrain zu töten. Die ungeklärte Motivlage sorgt für öffentliches Interesse und die minderjährigen Mädchen sollen mit einer königlichen Ausnahmegenehmigung dennoch gehängt werden. - Der nürnberger Patrizier Berthold Nützel, der seine mit ihm im Bett liegende Ehefrau 14 95 erstochen hat, ist wieder frei. - Der Sohn von pfälzer Kurfürst Philipp von Wittelsbach (St) (57) Ruprecht von Wittelsbach von der Pfalz (St) (23) stirbt an der Ruhr in Landshut vor seiner Frau Elisabeth von Wittelbach Bayern-Landshut (St) (26), die den Krieg fortsetzt, mit der Reichsacht belegt wird, die Städte Landshut, Dingolfing und Moosburg besetzt, deren verbündete böhmischen Hilfstruppen von Herzog von Burgund, österreicher Erzherzog und deutscher König Maximilian von Habsburg (St) (44) in der Schlacht bei Wenzenbach besiegt werden und nach der Schlacht an der Ruhr stirbt - 2.000 pfälzer Knechte ziehen von Neumarkt nach Feucht und brennen Feucht nieder, ziehen nach Ochenbruck und brennen dort die Zollgebäude nieder. Die Schwarzachbrücke ist die Grenze. - Der gefürstete Landgraf Johann IV von Leuchtenberg (57) bekommt die ganze Landgrafschaft Leuchtenberg zugeschrieben. - Reichertshofen wird von nürnberger Truppen zerstört. - Das Dorf und der Rittersitz Entenberg wird von der Reichsstadt Nürnberg besetzt. - Die zum Jagdschloss umgebaute pfälzer Burg Haimburg bei Berg wird von nürnberger Truppen eingenommen, schwer beschädigt und der Stadt Nürnberg zugesprochen. - Der gefürstete Landgraf Johann von Leuchtenberg IV (57) kämpft an der Seite von Ruprecht von Wittelsbach von der Pfalz (St) (23) und wird dafür geächtet. Die Landgrafschaft Leuchtenberg droht an Herzog Heinrich von Mecklenburg zu fallen. Sein Schwager Leonhard von Frauenberg überzeugt Herzog von Burgund, österreicher Erzherzog und deutscher König Maximilian von Habsburg (St) (44) die Landgrafschaft nicht weiterzuvergeben. - Schwandorf, das sich von 12 99 bis 14 46 alle städtischen Rechte erkämpft hat, wird vollkommen zerstört und verliert seinen Status als freie Stadt. - Der Faktor der nürnberger Filiale der Welser-Vöhlin-Gesellschaft Bernhard Walther (74) stirbt erbenlos und seine Erben verschleudern seine Bibliothek und Instrumente. - Jakob Welser wird in den Inneren Rat der Reichsstadt Nürnberg gewählt. - Der pfalzgräfliche Hofmeister Ludwig von Eyb der Jüngere (45) Vitztum von Pfalzgraf und pfälzer Kurfürst Philipp von Wittelsbach der Aufrichtige (St) (56) wird Heerführer der pfälzer Truppen. - Burg Egloffstein wird von Nürnberg erobert und teilweise zerstört. - Die Residenzstadt München hat 13.500 Einwohner. - Der Patriziersohn Endres Imhoff (13) wird nach 7 jähriger Schulzeit als Familientradition nach Venedig zu einer Kaufmannslehre geschickt. In dieser Gesellschaftschicht verlassen alle männlichen Kinder zwischen dem 12. und 15. Lebensjahr das Elternhaus für mehrere Jahre zur Erlernung eines Handwerks, eines Studiums oder einer Kaufmannslehre. Es könne der Jugend nichts besseres passieren als fremde Länder zu erkunden. Wer zuhause bleibt wird sogar verspottet. Die weiblichen Kinder können nach 4jähriger Schulzeit mit dem 10. Lebensjahr ein Handwerk erlernen, müssen aber nicht. - Burg Pfaffenhofen wird zerstört. - Der kurfürstliche Oberfeldherr Freiherr Ludwig von Eyb lässt in der Stadt Neumarkt die Rossmühle wieder in Stand setzen. Die Verteidigung der Stadt führen drei Adelige und zwei Ratsherren. Burg Wolfstein ist ebenfalls mit Söldnern und Geschützen verteidigungsbereit. In Neumarkt werden die 400 Landsknechte als potentielle Überläufer entlarft und vor einem möglichen Blutvergießen durch 500 böhmische Krieger ersetzt. Die Stadt Neumarkt wird vom Rat der Stadt Nürnberg durch Spione vergeblich mit der vom König ausgegebenen Nachricht, bei einem Überlaufen zum König mit der ersehnten Reichsstadtwürde belohnt zu werden, geködert. Nach der Eroberung von Altdorf und der Einnahme der Haimburg greifen die nürnberger Truppen Neumarkt unter Führung von Schultheiß Graf Kaspar von Schlick, Delphin von Haugwitz und drei nürnberger Ratsherren mit 250 Reitern, 3100 Fußsoldaten und 700 Bauern und acht frewilligen nürnberger Patriziern an. Die Neumarkter versuchen vergeblich einen Ausfall und zerstören die Vorstadt mit 42 Häusern und das neumarkter Heilig-Geist-Spital. Die nürnberger Truppen nehmen Burg Heinrichsbürg ein. Die nürnberger Truppen können das südliche Tor der Stadt Neumarkt nicht belagern wodurch die Stadt Neumarkt weiter versorgt werden kann. Geistliche, Frauen und Mädchen fluten die Hauptstrasse. Der neumarkter Rottmeister Rusacker wird von nürnberger Truppen gefangengenommen. Die Burg Wolfstein wird erfolglos von nürnberger Truppen angegriffen. Trotz eines Lochs in der Stadtmauer wird die Belagerung der Stadt Neumarkt abgebrochen und beim Rückzug die Burg Heinrichsbürg und das Dorf Pölling niedergebrannt. Neumarkter Truppen verfolgen nürnberger Orte niederbrennend die nürnberger Truppen und ziehen bis vor die Stadt Nürnberg nach Dutzendteich. Die nürnberger Truppen plündern Deining, Oberbuchfeld, Unterbuchfeld, Pelchenhofen und Trautmannshofen. - In Neumarkt bricht die Rote Ruhr alias Ruhr aus. Der Ruhr folgen einzelne Pestfälle. - Die amberger Bürger überfallen sulzbacher Mühlen und zerschlagen einige Mühlsteine woraufhin die sulzbacher Bürger die Amberger verfolgen und ihnen die Mühlsteine wieder abnehmen. Die Amberger überfallen den Markt Schmidmühlen und plündern 150 Wagenladungen mit Beute, machen 85 Gefangene und kapern ein Salzschiff, das sie nach Amberg schleppen. - In der Schlacht von Mentzenbach östlich vor Regensburg werden die Böhmen vernichtend geschlagen. - In Neumarkt ist Heinrich Leutenbeck Bürgermeister, Heinrich von Wolfersdorf Schultheiß und Sixtus Schnurrer Stadtschreiber. - Königliche Truppen unter Heinrich Pessler fallen von Hersbruck aus mit 40 Pferden und 200 Fußknechten in Kastl ein und brennen es halb nieder. Schloß und Amt Pfaffenhofen werden verwüstet. Sulzbacher Scharen unter Führung der Söhne des sulzbacher Pflegers Stiebar fallen im Juni in Kastl ein und stehlen 200 Kühe, woraufhin die Kastler Bürgerwehr gegründet wird. - Burg Gybelspürg alias Prackenfels wird zerstört. - In Nürnberg wird ein zweites Schlachthaus alias Fleischhaus auf dem Säumarkt errichtet. - In Berching wird die Vorstadt ein Raub der Flammen. - In Berching findet König Maximilian von Habsburg (St) (45) von Hilpoltstein her kommend, mit einem großen Heeresaufgebot das Dorf Berching alias Vorstadt nur verbrannt vor. Nach zwei Tagen in ain geleger bei Berching und weil sie nichts zu essen oder trinken und kein annehmbares Haus finden zieht der Tross weiter. - Lauf wird nach zweitägiger Belagerung, Hersbruck, Kloster Weissenohe, Kloster Engelthal, Schloss Grünsberg ohne Belagerung, die Stadt Altdorf mit 250 geworbenen Knechten nach viertägiger Belagerung gegen das Versprechen des Behalts der Habe und freien Abzugs eingenommen. Das Landvolk flieht auf die Burg Heimburg, die Truppen nach Neumarkt. - Der bayerische Herzog Albrecht IV von Wittelsbach (St) (57) belagert erfolglos die Stadt Neuburg an der Donau. - Der pfälzische Pfleger Jörg von Mistelbeck verweigert die Übergabe von Altdorf an die nürnberger Truppen, weshalb Altdorf beschossen wird und erobert wird. - In Neumarkt bedrohen sich kurz vor der Belagerung angeworbene Söldner und Bürger gegenseitig auf dem Marktplatz. Erst der anrückende Ludwig von Eyb der Jüngere (45) kann die Söldner durch 500 bewährte Böhmen und Waldknechte unter Hauptmann xxx von Kanitz ersetzen. - In Neumarkt ist Burg Wolfstein so stark zerstört, dass ein Wiederaufbau sich nicht lohnt. Einige Wiederinstandsetzungsmassnahmen verzögern nur den Verfall. - In Altdorf Eismannsberg wir die Burg Eismannsberg Hedwig von Eyb Strasse 13 im Besitz von dem aus Reichenschwand stammenden xxx von Ratz zerstört. - In Nürnberg Behringersdorf gibt es laut Nürnberger Spionagebericht zwei Herrensitze, das Herrenhaus der Grolands und das Spitalsitzlein. - In Deining wird die Wallanlage mit der Burg Alte Burg südöstlich von Deining zerstört.

1503 Wetter: Im Winter bleibt der Schnee bis Ende März liegen. Trockenheit bis in den Brachmonat. Der Sommer ist heiß und trocken. Viele Bäche und Brunnen vertrockenen. - In Regensburg wird das Pestinhaus gebaut. - Wilhelm von Wolfstein-Obersulzbürg (50) heiratet Margareta von Stein. - Ein Bauer bedroht den pöllinger Dekan Johann Leutgab und die Geistlichkeit und unterzeichnet mit Kunz Stainl mit der Wilden Rotte. - In Heidelberg wird der Sohn von Pfalzgraf Ruprecht von Wittelsbach von der Pfalz (St) (22) Pfalzgraf Philipp von Wittelsbach (St) geboren. - In Landshut macht der bayerische Herzog Georg von Wittelsbach von Bayern (St) (48) seinen Schwiegersohn Ruprecht von Wittelsbach von der Pfalz (St) (22) zum Statthalter, der nach dem Tod seines Schwiegervaters in Landshut umgehend Burg Landshut besetzt. Der neue Erbe Ruprecht von Wittelsbach von der Pfalz (St) (22) und seine Frau Elisabeth von Wittelsbach Bayern (St) (24) bestehen auf ihr Erbe und fordern zum Landshuter Erbfolgekrieg heraus. - In Nürnberg arbeiten der Holzschneider Hans Schäuflelin, Hans von Kulmbach (23) alias Hans Süß, der neu zugewanderte Hans Baldung (18) und der Holzschnitzer und Glasmaler Wolf Traut in der Werksatt von Albrecht Dürer (32) oder mit ihm zusammen. Der nürnberger Glasmalersohn Veit Hirsvogel (42) erstellt nach Dürers Skizzen Glasfronten in nürnberger Kirchen. - Das Schlüsselfelder Schiff, eine vom Montanunternehmer Wilhelm Schlüsselfelder in Auftrag gegebener Tafelaufsatz in Form eines Handelsschiffes wird eine Attraktion in Nürnberg. - In Nürnberg fälscht der Bildhauer und Schnitzer Veit Stoß das Siegel und die Unterschrift einer angeblichen Bürgschaft des Kaufmanns Jakob Baners, der ihn mit Anlagegesschäften ruiniert hat. Für die Urkundenfälschung werden ihm mit einem glühenden Eisen beide Wangen durchbrannt und er darf die Stadt ohne Erlaubnis des Rates nicht mehr verlassen. - In Nürnberg wird Els Klaiber als Hexe verhaftet. - In Nürnberg wird das Wirtshaus Zur Roten Glocke in der Bindergasse Ecke Fünferplatz abgerissen und neu gebaut. - Kloster Waldsassen wird geplündert. - Hans Fugger der Ältere stirbt in Nürnberg. - Kloster Waldsassen wird geplündert und niedergebrannt. - Der Sohn eines nürnberger Geschützgießers und Glockengießers, ehemaliger ingolstädter Student der Theologie, und Haushofmeister des Kardinals Rodrigo Borgia Lorenz Beheim (46) kehrt aus Italien zurück, wo er u.a. für den Sohn des Papstes Cesare Borgia Horoskope erstellt hatte, wird bamberger Kanoniker und erstellt u.a. für die nürnberger Maler Albrecht Dürer (22) und Pirckheimer Horoskope. Den Spitzbart von Albrecht Dürer (22) belächelt er, da dieser ihn täglich drehen und kräuseln muss und er wie Eberzähne aussieht. - Der bayerische Herzog Albrecht IV von Wittelsbach (St) (55) instruiert brieflich einen fränkischen Ritter, den sulzbacher Amtmann, Stadtrat Albert Stüber wie die kaum befestigte Stadt Sulzbach gegen die böhmen Söldertruppen bewacht und beschützt werden soll. Die übermächtigen Böhmen belagern und beschießen die Stadt Sulzbach mit Kanonen und bieten nur auf ein Gerücht hin, wonach ein königliches und herzögliches Heer zu Hilfe eilt, Frieden an. Albert Stüber hält mit den abziehenden Böhmen ein Abschiedsmahl vor dem Neuentor. - Die Sulzbacher rauben amberger Vieh. Die Amberger holen es mit 200 Reitern zurück. Die Sulzbacher sperren den Handelsweg in Schmidmühlen auf der Vils für amberger Produkte, weshalb die Amberger die Sulzbacher dort vertreiben. - Der Rat der Stadt Nürnberg verweist einen nürnberger Bäckersohn aus der Stadt, weil dieser einen Gefangen der Stadtknechte befreit hat. Der nürnberger Bürger Keser wird für 10 Jahre aus der Stadt verbannt, weil er sich geweigert hat an die Stadtknechte seine Waffe abzugeben. Er befürchtete sie nicht wieder zu bekommen. - Otto von Rohrbach stirbt. Seine rote marmorne Grabplatte wird in der neumarkter Pfarrkirche aufgestellt. - Hans Notthafft (--)  ist amberger Landrichter. - In Nürnberg wird der Metallhändler und Viehhändler Heinrich Flick gekidnappt. - Vor den Toren Nürnbergs wird Langhans IX Tucher (--) von dem aus dem Schuldturm gefohenen Bankrotteur Hans Baum entführt. Trotz Reichsacht gelingt es Hans Baum 3.000 Gulden zu erpressen. - Leonardo da Vinci malt die Mona Lisa. - In Regensburg liegt die Köpfstätte vor dem Jakobstor. - In Nürnberg ermahnt der Rat der Stadt Nürnberg die Meistersinger keine öffentliche Fechtschule zu halten. - In Neumarkt ist Werner Hausner Bürgermeister und Sixtus Schnurrer Stadtschreiber. - In Beilngries wird das Gasthaus Zum goldenen Hahn erbaut. - In Nürnberg ist Johann Weyssenburger (38) Buchdrucker. - Die Fehde von Heinz Baum gegen die Stadtd Nürnberg beginnt.

1502 Wetter: Hochwasser in Nürnberg. Zu Pfngsten erfrieren Vögel in Neumarkt. - In der Fehde zwischen Kasimir von Zollern Brandenburg Ansbach (St) (21) und dem Rat der Reichsstadt Nürnberg mit ihren Hauptmännern Hans von Weichsdorf und Wolf Haller mit 2.000 Mann, einer Wagenburg und 12 Geschützen zum Schutz der Kirchweih in den Wallfahrtsort Affalterbach, und dem Hauptmann über das Stadtvolk, der Patrizier Ulman Stromer mit 800 Bürgern und 50 Knechten, werden diese von Kasimir von Zollern Brandenburg Ansbach (21), der zunächst eine offene Feldschlacht beabsichtigt, in den Wald gelockt und dort vernichtend geschlagen. An den versperrten nürnberger Stadttoren erdrücken sich die fliehenden Stadttruppen vereinzelt noch zu Tode. Die Nürnberger müssen 16.000 Gulden bezahlen erhalten aber dafür Schloss Schwarzenbruck. - Der Dichter und Humanist Conrad Celtis widmet der nürnberger Patriziertochter und nürnberger Klarissennonne Caritas Löffelholz eine lateinische Ode. - In Amberg wird der Sohn Ottheinrich von Wittelsbach (St) von Pfalzgraf Ruprecht von Wittelsbach von der Pfalz (St) (21) und seiner Frau Elisabeth von Wittelbach Bayern Landshut (St) (25) geboren. - Ruprecht Rindsmaul ist Domherr in Salzburg. - In Nürnberg wird Margarethe Lobbech als Hexe verhaftet. - Der bayerische Herzog Albrecht IV von Wittelsbach (St) (55) erfährt von dem geheimen Testament des bayerischen Herzog Georg von Wittelsbach von Bayern (St) (47), der an seine Tochter vererben will. Der bayerische Herzog Albrecht IV von Wittelsbach (St) (55) verdächtigt seinen Kanzler Kolberger des Verrats und lässt ihn einkerkern. - Seuchenjahr in Amberg. - Die niederadeligen Türrigel von Riegelstein müssen dem in Ansbach geborenen Markgraf Friedrich II von Zollern Brandenburg Ansbach, Kulbach (St) (42) das Öffnungsrecht für ihre Burg Riegelstein einräumen. - Christoff von Sparneck ist Burggraf auf der Ganerbenburg Rothenberg. - Die Stadt Nürnberg hat 16 Stadtknechte. - In Nürnberg wird die Zensur für Druckerzeugnisse vom Rat der Stadt eingeführt. - In Nürnberg veröffentlicht der bei Würzburg geborene Winzersohn, Humanist und Dichter Conrad Celtis (43) das erste Geschichtswerk über die Stadt Nürnberg in Prosaform Norimberga Conradi Celtis Protucii, Germani Imperatoris manibus Poetae Laureati, de origine, situ, moribus et sinstitutis Noribergae libellus alias Eine Broschüre über die Herkunft, Lage, Sitten und Institutionen Nürnbergs aus der Hand der Dichterin Laura, das bereits 14 94 schon einmal im italienischen Parma gedruckt wurde, was die Nürnberger nicht gerne hören und es deshalb in Zweifel ziehen, und sein Werk Vier Bücher Liebesgedichte zu dem Albrecht Dürer (31) die Holzschnitte liefert. - In Neumarkt ist Stephan Widner Bürgermeister, Sixtus Schnurrer Stadtschreiber und Thomas von Wildenstein Schultheiß. - Schwarzenbruck wird von der Reichstadt Nürnberg erworben und ein Pflegamt eingerichtet. - Georg Notthafft Wernberg und Seitz von Fraunberg zu Haidenburg (--) geben ihr Mündel und Pflegtochter Margarethe von Degenberg dem Ritter und Herrn Albrecht von Wolfstein (--)  zur ehelichen Hausfrau. - In Regensburg ist Wilhelm von Raitenbuch bei Hohenfels Vorsitzender des Hofgerichts des Hochstifts Regensburg. - In Holnstein bei Sulzbach erhält die adelige Familie xxx von Redwitz das Braurecht. - In Nürnberg erhält der im Vorjahr eingesetzte kaiserliche Sekretär des neugegründeten nürnberger Reichsregiments Sixtus von Oelhafen (34), der kein nürnberger Bürger ist, die Verantwortung über die Reichssiegel. - In Nürnberg stirb der ungarische nürnberger Goldschmiedemeister Albrecht Dürer der Ältere (75) Dürerhaus Obere Schmiedgasse nach der Fertigstellung des vergoldeten silbernen und teilweise bemalten 80 cm hohen Tafelaufsatzes Schlüsselfelder Schiff an der bakteriellen Darmkrankheit Ruhr. Mit seiner Frau Barbara Dürer (50) haben sie den Tod von 15 ihrer 18 Kinder hinter sich. Sie verkauft die Bilder ihres Sohnes Albrecht Dürer (31) auf Messen und Märkten. - In Amberg gibt es das kurfürstliche Zeughaus. - In Bayern gibt es Klosterboten alias die Klosterpost, die Roteln transportieren und nur von Klöstern betrieben werden. -  In Nürnberg Sündersbühl kauft der Kaufmann und nürnberger Patrizier Peter Imhoff (58) verheiratet mit Magdalena Holzschuher (--) das Burgfriedschlösschen. - In Regensburg ist Wilhelm von Raitenbuch (--) Vorsitzender des Hofgerichts des regensburger Bischof Ruprecht von Wittelsbach Pfalz Simmern (St) (41).

1501 Wetter: Trockener und heißer Sommer. Hochwasserkatastrophe in Nürnberg, bei der die Schwabenmühle zerstört wird. Höchstes Donauhochwasser. - Pest in Heidelberg bis 15 03. - Pfalzgraf Friedrich II von Wittelsbach (St) (19) zieht an den österreichischen Hof in den Niederlanden und lebt dort verschwenderisch und genußsüchtig. Er bereist Frankreich und Spanien, wird als vollendeter Kavalier bewundert und gibt sich dem Glücksspiel hin. Er geht gerne auf die Jagd, nimmt an vielen Turnieren teil und wird inniger Freund von habsburger König Philipp von Spanien. - In Nürnberg kauft der Kaufmann und Astronom Bernard Walther das Albrecht Dürer Haus und benutzt es u.a. als astronomisches Observatorium. - Der Sohn des nürnberger Patrizier Jörg Hochstätter wird von zwei Kürschnergesellen in Nürnberg in der Nacht überfallen und verwundet. Die Kürschnergesellen flüchten in das scheinbar sichere Kirchenasyl von St Ulrich. Die Patrizierfamilie Höchstätter lässt das Kirchenasyl mit 12 Knechten umstellen und bewachen, und holt die königliche Erlaubnis ein die Kürschnergesellen aus dem Kirchenasyl herausholen zu dürfen. Nach Verhandlungen und vor einer möglichen Erstürmung der Klosterfreiheit verlassen die Kürschnergesellen freiwillig das Kloster St Ulrich und stellen sich dem Rat der Stadt Nürnberg. - In Nürnberg wird Barbara Schlitz als Hexe verhaftet, gefoltert und verbannt. - Jakob Lomel von Reichertshofen mit dem Wolfswappen ist Pfleger alias Amtmann von Lupburg bei Jorg von Parsberg. - Der mit Helena Tucher verheiratete nürnberger Kaufmann Christoph Scheurl verliert sein gesamtes Vermögen und sein Sohn, der bedeutende deutsche Jurist Dipomat und Humanist Christoph Scheurl (20) setzt mit Unterstützung der mütterlichen Patrizierverwandtschaft sein Jurastudium in Bologna fort. - Die nürnberger Patrizierfamilie Geuder erwirbt den Ort Stein, der 300 Jahre im Familienbesitz bleiben wird. - Der Nürnberger Patrizier Martin Löffelholz zeichnet ein Radschloss einer Waffe. - Die mit Wilhelm III von Wolfstein (48) verheiratete Margareta von Stein gebärt ihren dritten Sohn Johann von Wolfstein IV. - Der straßburger Wundarzt Hieronymus Braunschweig verbreitet in seinem Buch Liber de arte distillandi das gesammelte Fachwissen über Destillerie für die Allgemeinheit und löst damit eine Welle der privaten Branntweinbrennversuche aus. - Der nürnberger Michel Behaim unternimmt eine Wallfahrt nach Aachen. Die Reiseroute führt über Fürth, Neustadt a. Aisch, Giebelstadt, Helmstadt nach Wertheim, wo er auf einem Schiff über Miltenberg, Aschaffenburg, Frankfurt und Mainz bis Köln fährt. Michel Behaim wandert zu fuß über Bergen, Jülich nach Aachen. - In Nürnberg befindet sich über der Herrenwaage alias Frohnwaage (20 15) Tuchhaus in der Winklerstrasse, die Herrentrinkstube, in der Michel Behaim öfters zu Gast ist. - Der böhmische König und Sohn der polnischen Königin Elisabeth von Habsburg (St) (65) Vladislav (46) belehnt Martin von Wildenstein auf Burg Breitenegg mit seinem Drittel von Burg Wildenfels. - Der neumarkter Wolf Haller soll 200 Ochsen transportieren. Der Hund des pfalzgräflichen Pflegers beisst die Ochsen, woraufhin Wolf Haller den Hund verprügelt. Das will sich der pfalzgräfliche Pfleger nicht gefallen lassen und schlägt Wolf Haller und dieser schlägt zurück, woraufhin der pfalzgräfliche Pfleger alias Amtmann die 200 Ochsen beschlagnahmt. - Der nürnberger Karthograph Erhard Etzlaub erstellt ein Karte der Goldenen Strasse von Nürnberg nach Prag. Im nürnberger Vorort Erlenstegen ist Geleitwechsel zwischen reichsstädtischem und neuböhmischen Gebiet. Die Abzweigung in Hirschau nach Wernberg und Leuchtenberg wird die verbotene Strasse genannt, da sich die Städte Tachau, Bärnau und Weiden wirtschaftlich benachteiligt sehen und auf die königlichen Festlegung auf ausschließlich böhmisches alias luxemburgisches Gebiet bestehen. - In Nürnberg trainieren die Stahlbogenschützen im Herrenschießgraben und die Eibenschützen im lorenzer Graben. - Der in Ansbach geborenen Markgraf Friedrich II von Zollern Brandenburg Ansbach, Kulmbach (St) (21) weigert sich nürnberger Kaufleuten das Geleit zur frankfruter Messe zu geben. - In Neumarkt ist Ulrich Geiswürgl Bürgermeister und Sixtus Schnurrer Stadtschreiber. - In Nürnberg erwirbt der nürnberger Patrizier xxx Grundherr von Altenthann und Weiherhaus (--) das Haus Zum goldenen Schild in der Schildgasse 23. - In Nürnberg heiratet der in Nördlingen geborene Sixtus von Oelhafen (33), der kaiserliche Sekretär eines neugeschaffenen nürnberger Reichsregiments, die nürnberger Patriziertochter Anna Pfinzing Henfenfeld (--), die fünf Jahre später schon stirbt, wobei sogar Fürsten teilnehmen. Er wir durch die Heirat nicht nürnberger Bürger. - In Bayern gibt es Klosterboten alias die Klosterpost, die Roteln transportieren. Roteln sind Pergamentrollen, an die für das jeweils nächste Kloster einsehbar, weitere Klostermitteilungen angefügt werden, wodurch sie mehrere Meter lang werden können und die Boten zT jahrelang unterweg sind. - In Nürnberg bekommt Hans Schneider (--), der von  14 88 bis 14 93 Spruchdichter und Sprecher von Herzog Christoph von Wittelsbach, der Starke (St) (++) war, der 14 93 auf einer Palästinafahrt nach Jerusalem in Rhodos gestorben ist, nach einem Aufenthalt in Augsburg das Bürgerrecht geschenkt.

1500 In Nürnberg ersticht der spätere königliche Dienstmann Ritter Leonhard von Fraunberg vom Haag einen Kürschner, der sich weigert eine bestellte Schaube auszuliefern bevor sie bezahlt ist. Leonhard Fraunberg vom Haag flieht, entzieht sich so der Strafverfolgung. - Der Maler Hans von Kulmbach (20), ein Schüler des nürnberger Maler Albrecht Dürer (19), beginnt mit dem Nikolaus-Altar in der Lorenzkirche von Nürnberg. - Heinrich von Absberg auf der Burg Rumburg ist Amtmann in Dietfurt an der Altmühl. - Herzog von Burgund, österreicher Erzherzog und deutscher König Maximilian von Habsburg (St) (41) verleiht in Nürnberg dem nürnberger Patrizier Heinrich Wolf den Adelszusatz von Wolfthal. als Gegenleistung für hohe Kredite, die er aber nicht zurückzahlen kann und bringt den nürnberger Patrizier Heinrich Wolf von Wolfthal fast um sein ganzes Vermögen. - Papst Alexander VI alias Rodrigo Borgia löst die Ehe des böhmischen König Wladislaw II mit Barbara von Zollern (St) (36), die auf Burg Plassenburg von ihrer Familie festgehalten wird. - Der Besitz von Zisterzienserinnenkloster Seligenporten umfasst 350 Höfe mit 650 Untertanen und das Patronatsrecht für 7 Pfarreien. - Der Vitztum von Pfalzgraf und pfälzer Kurfürst Philipp von Wittelsbach der Aufrichtige (St) (52), der auf der ansbacher Wasserburg Schloss Sommersdorf geborene Ludwig von Eyb der Jüngere (50) erstellt sein Kriegsbuch mit Darstellungen von Kriegsgerät, Geschützen und Belagerungstechnik. - In Nürnberg wird bis 15 02 das Reichsregiment angesiedelt, das Nürnberg zur militärischen Hauptstadt des Reiches macht. - Der Schulmeister der sebalder Pfarrschule in Nürnberg prahlt vor seinen Schüler, er würde schon mit ihnen alleine fertig und sie sollten doch die Diebe an den Galgen bringen. Die verärgerten Schüler sperren ihren Schulmeister aus und der Schulmeister ruft vergeblich nach den Stadtknechten, die ihm höhnisch seine Worte vorhalten. - In Nürnberg arbeiten in der Druckerei und im Offizin von Anton Koberger (60) am Egidienplatz 13 täglich 100 Beschäftigte an 24 Pressen. - Mailand wird spanisch. - In Hohenburg Roßstein führt Graf Michael von Wertheim (--) Kaufverhandlungen um die Burg Roßstein mit Matthias Punzinger alias Matthias von Roßstein (--). xxx von Roßstein verkauft auch seine Burg Allersburg (20 24 Friedhof) an xxx von Scharfenstein (--). - In München wird vor dem bayerischen Herzog Albrecht IV von Wittelsbach (St) (53) ein Ritterturnier abgehalten. - Die Stadt Nürnberg nimmt einen Briefboten des Raubritters Christoph Schott (--) gefangen, weshalb der neumarkter Vitztum Ludwig von Eyb (40) nürnberger Bauern gefangen nimmt und sie in den Türmen der Stadt Neumarkt in die Kerker sperrt. Die Schott Fehde wird mit unbekanntem Ausgang beendet. - Jörg von Mistelbach bei Bayreuth zu Lintach und Egensbach ist altdorfer Pfleger alias königlicher Amtmann, der im Schloss Altdorf residiert. - Der Rat der Stadt Regensburg warnt vor schärferen Strafen bei der Verwendung von Alraunen als Drogen. - In Canterbury finden die letzten Passionsspiele statt, da eine Verkommerzialisierung für die Bürgerschaft nicht im Interesse des Klerus ist, der daran nichts verdient. - Zur Durchsetzung des Reichskammergerichts in Frankfurt sind neue Reichskreise mit Gewaltmonopol geschaffen, deren Paragraphen bestimmen, dass niemand mehr andere bekriegen darf, alle Fehden durch die Androhung der Reichsacht und die Androhung des Verlustes aller Privilegien aufgehoben werden müssen, und herrenlose Söldner als gefährliche Elemente nicht mehr geduldet werden. - Der aus Erfurt stammende nürnberger Bürger, Kartograph und Arzt Erhard Etzlaub erstellt kolorierte Romwegkarten auf denen Rom am oberen Ende der Karte ist. - Der nürnberger Bildhauer und Schnitzer Veit Stoß wird vom Geschäftsmann Jakob Baner zu Anlagegeschäften auf eine schlesische Handelsgesellschaft überredet. - In Regensburg wird der syphiliskranke Obsthändler Georg Winkler, der den Schorf seiner Hautkrankheit unter sein Verkaufsobst mischt um Andere anzustecken, an den Pranger gestellt und aus der Stadt verwiesen. - Nürnberg wird in den Schwäbischen Bund aufgenommen. - In Neumarkt ist Hans Reisacher Bürgermeister und Sixtus Schnurrer Stadtschreiber. - In Amberg entscheidet das Hofgericht in einem Rechtsstreit mit Hans von Schalmmersdorf, dass die Familie Notthafft in den Besitz von Burg Hillstett und Burg Thann kommt. - Sixt von Seckendorff (--) verkauft an seinen Schwager Eustachius von Liechtenstein sein Viertel am unteren Schloss Sulzbürg, das er von seinem Onkel Sigmund von Wolfstein gekauft hatte. - In Amberg kommt es zu einer erbitterten Konkurrenz im Bergbau zwischen den erfolgreicheren Privatunternehmen und der städtischen Gemeinen Gesellschaft, die die Privatunternehmen mit allen, auch unrechtmäßigen rechtlichen Mitteln, wie der Einkerkerung des Bergmeisters, bekämpft. - In Nürnberg existiert die Herberge Zum Bitterholz in der Karlstrasse nach ihrem Besitzer Bitrold, das spätere Luxushotel Bayerischer Hof. - In Nürnberg verfolgt Johannes Werner (32) knapp 4 Wochen den Verlauf eines Kometen. - Briefboten dürfen in Augsburg nur einen einzigen Brief transportieren. Das Sammeln von Post ist bei Strafe verboten.

1499 In Neumarkt auf dem Sande stirbt der unverheiratete und kinderlose Herzog von Pfalz Mosbach Neumarkt Otto II von Wittelsbach Pfalz Neumarkt Mathematikus (St) (64). Sein Schwager ist Graf Philipp von Rieneck. Sein pfalzgräflicher Hofmeister Ludwig von Eyb der Jüngere (49) wird Vitztum von Pfalzgraf und pfälzer Kurfürst Philipp von Wittelsbach der Aufrichtige (St) (51). - Von Neumarkt aus führt Kunz Schot (--) eine Fehde gegen die Stadt Nürnberg. - In Kallmünz beginnen sich die Bürger zu beschweren, dass den traditionellen Fuhrleuten die Route Neumarkt~Kallmünz~Regensburg regelmäßig verboten wird und sie dadurch vom Fernhandel abgeschnitten werden. Die Fuhrleute werden amtlich gezwungen ihre traditionelle Route Neumarkt~St Helena~Oberbuchfeld~Lengenfeld~Rackendorf~Hitzendor~Stetten~Raitenbuch~Effenricht~Kleinmittersdorf~Dinau~Kallmünz~Regensburg zu meiden und stattdessen auf die südliche Route über Hemau oder nördlich die uralte Route über Burglengenfeld durch das breite Lauterachtal mit Lauterhofen und Hohenburg auszuweichen, was bis 15 33 andauert. - In Nürnberg wird Willibald Pirckheimer (--) zum Kommandanten der reichsstädtischen Truppen im Schwabenkrieg gegen die Eidgenossen ernannt. - Der nürnberger Maler Albrecht Dürer (28) erstellt ein Portrait der Patrizierin Elsbeth Tucher, das auf dem deutschen 20 Markschein auftaucht. - Die aus einer Ritterfamilie vor den Toren der Stadt Nürnberg stammende nürnberger Patrizierfamilie Kreß beteiligt sich an einer neuen Nürnberg-Mailänder Gesellschaft alias Kreß-Köler-Saronno-Gesellschaft. - Der nürnberger Patrizier Heinrich Wolf besitzt ein Vermögen von ca. 100.000 Gulden. - Der Sohn eines eichstätter Rechtsanwalts Willibald Pirckheimer (29), der zahlreiche klassische lateinische Werke ins Deutsche und griechische ins Lateinische übersetzt und Mitglied im Kreis von Humanisten in der Stadt Nürnberg um Hartmut Schedel und Conrad Celtis ist, wird von der Stadt Nürnberg zum Kommandanten ihrer Truppen gegen die Eidgenossen aufgestellt. - Jakob Lomel von Reichertshofen mit dem Wolfswappen ist Pfleger alias Amtmann von Flügelsberg. - Vasco da Gama entdeckt die Südroute um den amerikanischen Kontinent nach Indien. - Der delegierte Inquisitor und regensburger Chorherr Heimstöckl wird mit einem anklagenden Brief nach Abensberg geschickt um dort Hexen aufzuspüren, die der örtliche niedere Klerus aus mangelndem Interesse nicht meldete. - Die Punziger mit xxx von Punzig (--) nennen sich nach ihrer Burg Allersburg (20 24 Friedhof). - Die neumarkter Juden müssen die Stadt Neumarkt verlassen. - Der in Ansbach geborene fettleibige brandenburger Kurfürst Johann Cicero von Zollern Nürnberg (St) (44) stirbt in Arneburg an Brustwassersucht, die Erbkrankheit der Hohenzollern werden wird. - Die ehemaligen Gefolgsleute der Walpoten, die Familie Aufseß und die Familie Truppach besitzen zwei Adelssitze im Ort Truppach. - In Neumarkt ist die Hofkirche nach 80jähriger Bauzeit immer noch nicht fertiggestellt. - Gottfried von Wolfstein wird als Sohn von Wilhelm III von Wolfstein und Margareta von Stein geboren. - Der nürnberger Michel Behaim kauft seiner Magd wie für Hausgenossen und armen Kindern kurz vor Allerseelentag nach altem Brauch üblich, Spitzeln, das geflochtene Mürbeteiggebäck. - In Nürnberg befindet sich das Frauenbrüderkloster am Roßmarkt, heutige Adlerstrasse. - In Nürnberg haben 4 Ratsherren das Rugamt als Sittenpolizei, Handelspolizei und Handwerkspolizei inne. - Die nie vollzogene Ehe von Barbara von Zollern (St) (35) mit dem böhmischen König Vladislav Jagellonsky, dem Sohn von Elisabeth von Habsburg (St) (62), wird von Papst Alexander VI alias Rodrigo Borgia mit einer Bulle gelöst. - Albrecht Stiebar ist Burggraf auf der Ganerbenburg Rothenberg. - Die Raubritter Kunz Schott alias Konrad Schott von Schottenstein und Christoph von Giech werden vom Rat der Stadt Nürnberg beschuldigt den nürnberger Söldner Herzog auf dem Weg zu seiner Frau, einer gräfenberger Wirtin, überfallen und blutig geschlagen zu haben. Eine Jagd nach ihm lässt ihn am nürnberger Ratsherrn Wilhelm Dörrer Rache nehmen, indem er ihm seine linke Hand abschlägt und sie ihm ins Hemd steckt. Die Stadt Nürnberg setzt auf ihmn 800 Gulden Belohnung lebend oder tot aus. Kunz Schott brennt daraufhin das Hammerwerk und das Wirtshaus Zum Stein nieder. - In Nürnberg werden Juden für immer aus der Stadt und nürnberger Gebieten vertrieben und wandern nach Frankfurt aus. Juden dürfen in Nürnberg nur noch Handel treiben. - In Donauwörth wird der Pazifist, Theologe und Sprichwortsammler Sebastian Franck geboren. - Der thüringer Münzmeistersohn und würzburger Bildhauer Tilman Riemenschneider (40) erstellt das marmorne Kaisergrab im bamberger Dom. - In Neumarkt wird Sixtus Schnurrer Stadtschreiber. - In Nürnberg wird die Synagoge in der Wunderburggasse wegen altijüdischer Kirchenpolitik abgerissen. - In Regensburg wird das geschlossene Judenghetto, das nur die Judenbrücke und das Judentor als Zugang hat, vom Kämmerer über die Karwoche hinaus verschlossen. - In Kallmünz beklagen sich die Bürger erneut, dass die Fuhrleute auf amtliche Anweisung hin statt die alte Route Alte Strasse über Regensburg, Kallmünz, Raitenbuch, Holzheim Velburg, Lengenfeld den kürzeren und geraden Weg über Hemau, Willenhofen, Daßwang, Deining und Neumarkt (20 17 Bundesstrasse 8) nehmen müssen, wodurch der Verkehr stark nachlässt. - In Nürnberg Schwaig wird eine Pulvermühle und Papiermühle erbaut. - In Nürnberg erstellt der nürnberger Maler Albrecht Dürer (28) sowohl ein Eheporträt aus zwei Bildern vom nürnberger Patritzier Nikolaus Tucher (--). kinderlos verheiratet mit der wohlhabenden nürnberger Zeugmeistertochter Elsbeth Pusch (26) als auch von seinem Bruder Hans Tucher (--) verheiratet mit der nürnberger Patrizierin Felicitas Rieter von Kornburg (--). - In Beilngries Kevenhüll gibt es den Adeligen xxx von Khevenhüll Metsch (--). - In Amberg lebt Wolfgang von Fuchsstein (--) als Wolfgang Fuchssteiner auf dem kurpfälzischwittelsbacher Lehenssitz Ebermannsdorf später Schloß Ebermannsdorf 8 km südöstlich von Amberg. Wolfgang von Fuchsstein (--) ist der Sohn vom regensburger Stadtschulheiß Hans von Fuchsstein.

1498 In Nürnberg köpft der Henker zwei Verurteilte stümperhaft, worauf ihn die Menge zu steinigen versucht und der Richter und Knechte ihn noch in ein nahe gelegenes Haus in Sicherheit bringen können. - Vasco da Gama kehrt mit einer neuen Reiseroute nach Indien nach Portugal zurück. - Albrecht Rindsmaul ist königlicher Pfleger von Kransburg. - Ruprecht Rindsmaul ist königlicher Gesandter in Preußen. - Der königliche Rat Ruprecht Rindsmaul soll in Ulm im Auftrag von Herzog von Burgund, österreicher Erzherzog und deutscher König Maximilian von Habsburg (St) (41) 15 Ellen brabanter Felle und goldenes florentinisches Tuch verschenken. - Der nürnberger Maler Albrecht Dürer (27) erstellt seinen Holzschnitt der apokalyptische Reiter, der von der Pest handelt. - Der in Ansbach geborene brandenburg-ansbach-kulmbacher Markgrafsohn Kasimir von Zollern (St) (17) wird von seinem Vater mit der Statthalterschaft über die Markgrafschaft Brandenburg-Kulmbach unter Anleitung von Räten betraut. - In Nürnberg lässt Michel Behaim (17) Kreuzkäse, einen mit einem Kreuz gekennzeichneten Käse aus dem Heilig-Kreuz-Kloster Donauwörth, kaufen. - In Nürnberg erhalten die Maurermeister am Ende der Woche Badegeld um in die Badestube zu gehen. - In Nürnberg Schwaig vererbt Sebald Peringsdorfer mit seinem Tod sein Schlosss Malmsbach an seinen Enkel Jobst Haller III.

1497 In Neumarkt hat sich das Hofgericht von Herzog Otto II von Wittelsbach Pfalz Mosbach Neumarkt Mathematikus (St) (62) seit zwanzig Jahren nicht geändert, denn das besteht immer noch aus dem Hofmeister Ludwig von Eyb der Jüngere (47), dem altdorfer Pfleger und Hofcavalier Sigmund von Rohrbach (--), dem neumarkter Schultheiß und Hofcavalier Otto von Rohrbach (--), dem laufer Pfleger Alexander von Wildenstein (--), seinem Kanzler Ludwig Truchseß von Grünsberg (--), seinem Pfleger auf der Heimburg Georg von Mistelbach (--), seinem Kammermeister Berthold von Mühlbeck (--), Achaz Pusch von Filzhofen (--) und seinem Küchenmeister Jakob von Prant (--). - Götz von Berlichingen kehrt nach Ansbach zurück und tritt als Türhüter in den Dienst von Hofmeister Hans Berlin von Markgraf Friedrich II von Zollern (St) (37) erweist sich aber als eigensinnig und mit starkem Willen sich nicht unterzuordnen. - Götz von Berlichingen zieht mit Markgraf Friedrich II von Zollern (St) (37) und dem burgunder Herzog, österreicher Erzherzog und deutscher König Maximilian von Habsburg (St) (38) in den Krieg nach Burgund, Brabant und Lothringen. - In Neumarkt wird Martin von Freudenberg (--) Mitbesitzer der Burg Woffenbach, die zu Pölling gehört - Der nürnberger Maler Albrecht Dürer (26) macht sich selbständig. - Der Rat der Stadt Nürnberg legt die Größe, Füllung und den Preis der nürnberger Bratwürste mit einer Verordnung fest. - Heinrich Groß auf der Altenburg bei Deining ist Landrichter und Pfleger in Dietfurt, wo er auch große Besitzungen hat. - Der Dietherrsche Herrensitz in Erlenstegen im südlichen Reichswald der Stadt Nürnberg ist im Besitz der nürnberger Patrizierfamilie und Kaufmannsfamilie Imhoff. - In Nürnberg wird der Kürschnersohn Johann Neudörffer, der Ältere, geboren. - Der gefürstete Landgraf Johann IV von Leuchtenberg erhebt seine Residenz Pfreimd zur Stadt. - Der spanische Thronfolger, der mit deutschen Herzog von Burgund österreicher Erzherzog und deutscher König Maximilian von Habsburg (St) (33) Margarethe von Habsburg mit dem spanischen Thronfolger Johann alias Juan. - In Hirschberg ist Heinrich Groß von Altenburg (--) Landrichter und in Dietfurt Pfleger alias Amtmann. - Der in Nürnberg geborene ingolstädter Student der Theologie und Mathematik Johannes Werner (29) verlässt Rom. - Im großen Weiher am Fischbach vor den Toren Nürnbergs werden Karpfen, Hechte und Krebse abgefischt. - Der Hexentheoretiker und Inquisitor Heinrich Institoris besucht das niederbayerische Kloster Rohr in dem der den Propst Pater Heimstöckl zum Kommissär gegen Ketzerei alias Hexerei ernennt. - Der markgräfliche Amtmann von Streitberg mit Sitz auf Burg Streitberg Konrad Schott von Schottenstein ist Burggraf auf der Ganerbenburg Rothenberg. - In Nürnberg stirbt der nürnberger Chronist Sigismund Meisterlin. Seine Chroniken fallen durch außergewöhnlich viele Fehler auf. - Feucht hat 200 Einwohner über 15. - In Nürnberg wechselt die öffentliche Waage alias Fronwage im Haus von Hans Behaim (--), in dem auch die Herrentrinkstube ist. - In Freystadt fällt die Burg Lauterbach und die adelige Burg Burggriesbach an den unverheirateten und kinderlosen Pfalzgraf Otto II von Wittelsbach Pfalz Neumarkt Mathematikus (St) (62), worüber sich die Ritterschaft beim pfälzer Kurfürst Philipp von Wittelsbach von der Pfalz (St) (49) beschwert, der sei 14 90 schon alle Amtsgeschäft für ihn übernommen hat und Verantwortlicher der 14 91 durchgeführten Landrechtsänderung ist. 

1496 Der bayerische Herzog Georg von Wittelsbach von Bayern (St) (41) setzt vertragswidrig seine Tochter Elisabeth von Wittelbach Bayern Landshut (St) (19) als Erbin ein. - Beim Tod des in Burg Burggriesbach geborenen eichstätter Fürstbischof Wilhelm von Reichenau ist seine Stadt Berching mit 13 Türmen und 4 Toren ausgebaut. - Der augsburger Bäcker Sebald Wunderer tracktiert seine Ehefrau nachts im Bett mit einem Knüppel schwer. Zur Strafe werdem ihm die Augen ausgestochen und er wird aus der Stadt verbannt. - Der Bildhauer und Schnitzer Veit Stoß kehrt nach Nürnberg zurück. - Der habsburger Kaisersohn Philipp der Schöne (St) (36) heiratet Johanna von Kastilien. - Ritter Heinrich von Absberg auf der Burg Rumburg verkauft das Halsgericht der Gegend um Beilngries als Reichslehen an den eichstätter Fürstbischof. - Durch die Doppelhochzeit der Kinder des deutschen Herzog von Burgund österreicher Erzherzog und deutscher König Maximilian von Habsburg (St) (33) Margarethe von Habsburg mit dem spanischen Thronfolger Johann alias Juan und Philipp der Schöne (St) (36) mit der Infantin Johanna von Trastamara, der Wahnsinnigen (31) soll eigentlich Frankreich isoliert werden. - Der friesische Arzt, Dichter und nürnberger Stadtphysicus Theoderich Ulsenius (--) publiziert sein von Dürer illustriertes Gedicht über die Lustseuche Syphilis, die durch eine Konjunktion von Jupiter und Saturn ausgelöst worden sein soll. - Das allgemein übliche Wetterläuten warnt in Neumarkt die Bewohner vor aufkommendem Gewitter. - In Nürnberg erstellt der Maler Albrecht Dürer (15) sein Werk Ritter und Landsknecht, in dem ein Pudel als Jagdhund zu sehen ist. - In Dietfurt Ottmaring werden die Besitzer des größeren Schloßes im Süden mit Außentreppentürmchen eichstätter Ministeriale. - In Regensburg wird Johann von Aichberg regensburger Erbmarschall. - In Neumarkt verwaltet der pfälzer Kurfürst Philipp von Wittelsbach von der Pfalz (St) (48) für den unverheirateten und kinderlosen Pfalzgraf Otto II von Wittelsbach von der Pfalz Neumarkt Mathematikus (St) (61) dessen 14 90 abgegebene Amtsgeschäfte. - In Nürnberg macht Peter Rindfleisch (--) mit einem 14 85 geadelten breslauer Großkaufmann  Halt auf ihrer Palästinafahrt nach Jerusalem.

1495 Der Herzog von Burgund österreicher Erzherzog und deutscher König Maximilian von Habsburg (St) (36) bestätigt der Stadt Neumarkt alle alten Privilegien. - Die Burg Oberrohrenstadt bei Neumarkt Berg wird laut dendrochronologischer Forschungen erbaut. - In Neumarkt verwaltet der pfälzer Kurfürst Philipp von Wittelsbach von der Pfalz (St) (47) für den unverheirateten und kinderlosen Pfalzgraf Otto II von Wittelsbach von der Pfalz Neumarkt Mathematikus (St) (60) dessen 14 90 abgegebenen Amtsgeschäfte. - Berthold Nützel aus der nürnberger Patrizierfamilie Nützel ersticht seine mit ihm im Bett liegende Ehefrau. Der nürnberger Patrizier Berthold Nützel behauptet nach der Flucht aus der Stadt Nürnberg trotz widersprechender Zeugenaussagen, die vom Lärm geweckt in das Zimmer stürmen, seine Frau in flagranti mit einem Diener erwischt und rechtmäßig gehandelt zu haben. - Die Syphilis wird zur Epidemie, die sich bis 15 00 über Spanien, Italien und Deutschland ausbreitet. - Die in Ansbach geborene Ehefrau des böhmischen König Wladislaw II, Prinzessin Barbara von Zollern (St) (31) bittet gegen den Willen ihrer Familie Papst Alexander VI alias Rodrigo Borgia um die Auflösung ihrer seit 14 76 bestehenden und nie vollzogenen Ehe, verspricht Ritter Konrad von Heideck die Ehe und wird von ihrer Familie auf der Burg Plassenburg inhaftiert. Trotzdem Ritter Konrad von Heideck seine Verlobung löst, bleibt Barbara von Zollern (St) (31) auf der Burg Plassenburg eingesperrt. - Die Ehefrau Joana de Macedo von den Azoren des nürnberger Patrizier und Tuchhändler Martin Behaim (36) begeht Ehebruch mit einem einflussreichen Mann am portugiesischen Hof und löst eine politische Krise aus. - Nur etwa 250 Sklaven der 550 Sklaven auf den Schiffen von Christoph Kolumbus kommen nach der Rückreise an und werden von Königin Isabella in ihre Heimat zurückgeschickt. - In Neumarkt wird in der neumarkter Pfarrkirche St Johannis die Orgel ausgebessert. - Der in Amberg geborene bayerische Geschichtsschreiber und Geitliche Veit Arnpeck stirbt in Landshut. - Der später schweizer Buchdrucker Matthias Biener alias Matthias Apiarius wird in Berching geboren. - Der Herzog von Burgund österreicher Erzherzog und deutscher König Maximilian von Habsburg (St) (36) verbietet mit dem Ewigen Landfrieden alle Fehden. Durch seinen Verzicht auf das Monopol als oberster Richter reformiert er das Gerichtswesen, indem als höchstes Gericht das vom königlichen Hof abgetrennte neu geschaffene Reichskammergericht in Frankfurt eingeführt wird, für dessen Durchsetzung neue Reichskreise mit Gewaltmonopol erschaffen werden müssen. - In Nürnberg beschreibt Konrad Celtis die Insel Schütt als einen von Baumpflanzungen umgebenen hainähnlichen Platz. - Meister Eberhard schreibt ein Kochbuch Er ist landshuter Küchenmeister. - Die sexuell übertragbare Geschlechtskrankheit Lustseuche Syphilis bricht bei der Belagerung von Neapel aus. Die zurückkehrenden römischdeutschen Soldaten verbreiten die Krankheit europaweit.

1494 Wetter: Einem warmer Winter folgt zu schnelles Reifen, Teuerung und großes Sterben durch die Pest. - In Neumarkt verwaltet der pfälzer Kurfürst Philipp von Wittelsbach von der Pfalz (St) (46) für den unverheirateten und kinderlosen Pfalzgraf Otto II von Wittelsbach von der Pfalz Neumarkt Mathematikus (St) (59) dessen 14 90 abgegebenen Amtsgeschäfte. - In Neumarkt trifft sich der pfälzer Kurfürst Philipp von Wittelsbach von der Pfalz (St) (46) mit allen Fürsten der pfälzer und der bayerischen Wittelsbacher um das Kloster Rupertsberg bei Bingen dem mainzer Erzbischof zu entreißen, was von König Maximilian von Habsburg (St) (35) verhindert wird. - In Neumarkt ist der Besitzer von Burg Rothenfels bei Oberbuchfeld Erasmus Truchseß von Baldersheim (--) bei Aub in Unterfranken drei Jahre nach seinem Kauf so verschuldet, dass er mit Verkäufen beginnt. - Der nürnberger Maler Albrecht Dürer (23) beendet seine Walz um Agnes Frey (19), die Tochter eines Kupferschmieds zu heiraten. Die Ehe verläuft zunächst harmonisch, bleibt aber kinderlos. - In Nürnberg warten zwei Diebe auf die Hinrichtung. Die Ehefrau des einen Täters erbittet bei den ehrbaren Frauen um Herzog Albrecht von Sachsen um Gnade. Die Frauen erhalten für die Bittstellerin Gnade, der andere Dieb wird gehängt. - In Nürnberg bemalt der nürnberger Maler Georg Glockendon den Behaim-Globus und erhält für 15 Wochen Arbeit 14 Gulden. - In Nürnberg erstellt der Bildhauer, Steinmetz und Baumeister Adam Kraft das Wappenrelief an der Kaiserstallung. - Der nürnberger Patrizier und Tuchhändler Martin Behaim reist per Schiff im Auftrag des portugiesischen Königs nach Flandern, wird von Piraten mit Dienern und Reisekasse gefangen genommen und nach England gebracht. Der schwer erkrankte nürnberger Patrizier und Tuchhändler Martin Behaim (35) kann mit Hilfe eines Seeräubers fliehen und kehrt nach Portugal zurück. - Der neue regensburger Bischof Ruprecht von Wittelsbach Pfalz-Simmern (St) (31).steckt sich mit Syphilis an und ist bis zu seinem Tod gesundheitlich schwer eingeschränkt und eigentlich amtsunfähig. - Mit Karl Zantner ist Burg Zant bei Ursensollen wieder im Familienbesitz der Zantner. - In Hemau oder Ostendorf wird der Maler Michael Ostendorfer geboren. - In Neumarkt existiert ein Bruderhaus, dem Anna Schöner Korn von ihrem Hof in Afalterbach stiftet. - Der in Nürnberg geborene ingolstädter Student der Theologie und Mathematik Johannes Werner (26) geht zu Studienzwecken nach Rom. - In Nürnberg ermahnt der Rat der Stadt Nürnberg die Stadtknechte Personen, die sich nachts nicht entwaffnen lassen wollen nicht zu verprügeln sondern dem Rat zu melden. Da niemand als Stadtknecht arbeiten will sieht sich der Rat der Stadt Nürnberg gezwungen selbst die straffällig gewordenen Stadtknechte und Büttel wieder einzustellen. - Jacob Stiebar zum Regensberg, aus einem würzburger und bamberger Domherrengeschlecht, ist Burggraf auf der Ganerbenburg Rothenberg. - In Nürnberg wird der Schneidermeistersohn Hans Sachs geboren. - Albrecht von Wolfstein (--) ist königlicher Truchseß. - In Nürnberg schafft es ein von den nürnberger Kaufleuten beauftragter Bote in 4 Tagen 10 Stunden und 45 Minuten wesentlich schneller als der augsburger Bote, der gewöhnlich von Samstag bis zum folgenden Samstag unterwegs ist und für seine eingeschriebenen Briefe 300 Gulden Bürgschaft zahlen muss, nach Venedig. Der nürnberger Bote erhält für diese Expresszustellung ein wesentlich höheres Botengeld in Höhe von 78 Gulden, das Doppelte eines Jahresverdienstes eines Pfarrers, hat aber, wenn er die versprochenen Abgabetermin nicht einhält, mit einer 14 tägigen Haftstrafe im Turm bei Wasser und Brot und ein Jahr Berufsverbot zu fürchten.

1493 Pfalzgraf und pfälzer Kurfürst Philipp von Wittelsbach der Aufrichtige (St) (45) und Herzog Christoph von Wittelsbach, der Starke (St) (20) starten von Bamberg über Nürnberg und Augsburg über Venedig aus zu ihrer von März bis Oktober dauernden Palästinafahrt nach Jerusalem, wo sie sich zum Ritter vom Heiligen Graf schlagen lassen, wonach sie über Ingolstadt, Eichstätt, Sulzbürg, Freystadt, Neumarkt und Nürnberg nach Bamberg zurückkehren. Mitreisender ist Konrad von Parsberg (--). - In Neumarkt verwaltet der pfälzer Kurfürst Philipp von Wittelsbach von der Pfalz (St) (45) für den unverheirateten und kinderlosen Pfalzgraf Otto II von Wittelsbach von der Pfalz Neumarkt Mathematikus (St) (58) dessen 14 90 abgegebenen Amtsgeschäfte. - In Seligenporten gibt es eine Klostergaststätte im Zisterzienserinnenkloster Seligenporten. - In Nürnberg veröffentlicht Hartmann Schedel (53) seine Weltchronik und nürnberger Stadtansicht, zu der der Maler und Holzbildhauer Wilhelm Pleydenwurff (33) die Bilder beiträgt. - Löwlerbund Verhandlungen enden erfolgreich für die Verhandler, den Beschwerdeführer Sigmund von Sattelbogen, die Brüdern Bernhardin und Hieronymus von Stauf Ehrenfels (--), Erasmus Paulsdorfer, Jörg Paulsdorfer, Heinrich Notthafft (--) und Kaspar Notthafft (--), Jörg Parsberger und Albrecht von Murach mit dem Inkraftbleiben der Landesfreiheit. Streitgkeiten werden vor der Landschaft verhandelt. Kriegsschäden werden nicht ersetzt. Der ehemalige straubinger Vitztum Hieronymus von Stauf Ehrenfels (--) wird wieder eingesetzt. - In der linzer St Ulrich Kirche liefern sich zwei Frauen eine blutige Messerstecherei, weshalb die Kirche neu geweiht werden muss. - Der nürnberger Patrizier, nürnberger Ratsherr und Handelsherr, Wilhelm Schlüsselfelder stirbt. - Der augsburger Patrizier Jakob Welser, dessen Familie mit einer eigenen Handelsflotte mit Baumwolle und Barchent reich geworden ist, übernimmt die nürnberger Faktorei der Welser und begründet die nürnberger Linie der Welser. - In spanischen Hafenstädten bricht die Syphilis aus. Landgraf Wilhelm von Hessen I der Ältere (St) (27) erkrankt an Syphilis und wird dadurch geisteskrank. Das gleiche Schicksal ereilt später seinen Bruder Landgraf Wilhelm II von Hessen der Mittlere (St) (24). .Der nürnberger Losungsschreiber Georg Alt schätzt die nürnberger Chronik von Sigmund Meisterlin. - Der nürnberger Patrizier und Tuchhändler Martin Behaim kehrt von Nürnberg auf dem Seeweg nach Portugal zurück. - Papst Alexander VI alias Rodrigo Borgia legt die Demarkationslinie zwischen spanischen und portugiesischen Gebieten in der Neuen Welt fest. - Kaiser Friedrich III von Habsburg (St) (78) stirbt und sein Sohn, der Herzog von Burgund österreicher Erzherzog und deutscher König Maximilian von Habsburg (St) (33) übernimmt die Regierungsgeschäfte. - Der regensburger Bischof Rupert II beauftragt seinen Chorherrn Heimstöckl von Rohr eine Untersuchung gegen die Hexen und Zauberer in Abensberg und Umgebung einzuleiten, wenn nötig mit weltlicher Unterstützung. - In Regensburg wird ein Wahrsager und Zauberer der Hexerei beschuldigt. - In Regensburg findeen drei Hexenprozesse statt. - Anton Fugger, einer der reichsten Menschen der Weltgeschichte, wird in Nürnberg als Sohn der Patriziertochter Regina Imhoff und des Leiters der nürnberger Filiale des Fuggerschen Handelshauses Georg Fugger (40) geboren. - Der neue nürnberger Stadtarzt Ulrich Pinder betätigt sich als Verfasser medizinischer Schriften, die er in seiner eigenen Druckerei druckt und dann auch verlegt. - Christoph Kolumbus kehrt nach einer vermeintlichen Ankunft in Japan und einem gescheiterten Besuch des Großen Khan in China nach Europa zurück. - Der nürnberger Maler Albrecht Dürer (22) zeichnet das Bild vom Seiler, der den Mönch bei seiner Frau findet und beide mit einem Schwert ersticht. - In Pyrbaum erbaut der kaiserliche Hofrat Wilhelm II von Wolfstein (--)  eine neue Burg. - In Nürnberg ist Wolf von Parsberg (--) Schultheiß. - In Nürnberg wird der ehemalige königlichsächsische Leibarzt, Verleger und Buchdrucker Ulrich Pinder (--) nürnberger Stadtarzt. - In  Burglengenfeld erhält der burglengenfelder herzoglichwittelsbacher Landrichter Hans von Fuchsstein Prebrunn (--) alias Hans Fuchssteiner zu Prebrunn vom bayerischen Herzog Albrecht IV von Wittelsbach (St) (46) das Lehen Kalmberg später Kollenberg bei Viechtach, weshalb er sich Hans von Fuchsstein Kalmberg nennt.

1492 Wetter: Jahresbeginn mit strengem Winter. Der Meteorit Ensisheim trifft im Elsass, einen langen Schweif hinter sich herziehend, auf und wird dabei vom nürnberger Maler Albrecht Dürer (21) beobachtet und gezeichnet. - In Neumarkt verwaltet der pfälzer Kurfürst Philipp von Wittelsbach von der Pfalz (St) (44) für den unverheirateten und kinderlosen Pfalzgraf Otto II von Wittelsbach von der Pfalz Neumarkt Mathematikus (St) (57) dessen 14 90 abgegebenen Amtsgeschäfte. - Der älteste erhaltene Globus wird nach Entwürfen des nürnberger Patrizier und Tuchhändler Martin Behaim (34) für den Rat der Stadt Nürnberg fertiggestellt. - Die Stieglbrauerei in Salzburg wird erwähnt. - Dorothea von Zollern (St) (21) geht in das St Klara-Kloster in Bamberg. - Im nürnberger Vorort Hammer bei Laufamholz existiert neben der Hammermühle auch ein Messinghammer. - Indem der brandenburg-ansbacher Markgraf Friedrich von Zollern (St) (32) und Eitelfritz von Zollern als kaiserliche Kommissare Regensburg wieder übernehmen, wird Regensburg wieder reichsunmittelbar und verliert dabei den Status als Freie Stadt und bleibt nur noch eine gewöhnliche Reichsstadt. Und weil die Unruhen in der Stadt Regensburg nicht abklingen oktroyiert der Herzog von Burgund österreicher Erzherzog und deutscher König Maximilian von Habsburg (St) (33) der Stadt Regensburg eine neue Stadtverfassung, die Regimentsordnung. - In Eichstätt wird die Hofmühlbrauerei gegründet. - Die maurische Herrschaft auf der Iberischen Halbinsel, die nur noch mit großer finanzieller Unterstützung ihrer jüdischen Berater und Bankiers Abraham Senior und Isaak Abravanel aufrechterhalten wird, endet mit der Übergabe der Stadt Granada, weshalb alle Juden aus Spanien ausgewiesen werden oder sich taufen lassen müssen. - Kaiser Friedrich III von Habsburg (St) (77) erzwingt die Rückgabe der Rechte der Stadt Regensburg vom bayerischen Herzog Albrecht IV von Wittelsbach (St) (45). - Der neue regensburger Bischof ist Ruprecht von Sponheim. - Der in Ungnade gefallene Schwiegersohn, der bayerische Herzog Albrecht IV von Wittelsbach (St) (45) und seine in Ungnade gefallene Frau, Kaisertochter Kunigunde von Habsburg (St) (27), söhnen sich mit Kaiser Friedrich III von Habsburg (St) (77) bei einem Besuch mit den drei Enkelinnen aus. - Die von den Murachern durch Erbtöchter in den Besitz der Parsberger übergegangene Burg Flügelsberg wird vom bayerischen Herzog Albrecht IV von Wittelsbach (St) (45) trotz heftigen Widerstands wegen deren Opposition zu ihm im Löwlerkrieg erobert und Hans von Parsberg und Georg von Parsberg gefangen genommen. - In Neumarkt werden in der Pfarrkirche in der Fastenzeit die Altäre die Gewölbe und die Fenster mit Hungertüchern verhängt. - An die neumarkter Kirche St Georg in der Hallertorstrasse werden sechs Kramerlädchen angebaut und der Platz vor der Kirche gepflastert. - In Regensburg führen Untersuchungsprozesse wegen des Abfalls der Stadt vom Kaiser zu innerstädtischen Unruhen. - Das Wasserschloß Arnschwang und Hofmark kommt in den Besitz des reichsministerialen Adelmann von Adelmann felden. - Auf Burg Ehrenfels werden die Löwlerbund Mitglieder Sigmund von Sattelbogen und Stephan Mausheimer mit 60 Landsknechten in der erstürmten Burg gefangengenommen. - Burg Traubling wird belagert und trotz der Beteiligung nicht geschleift. - Über die Stadt Regensburg und ihren Helfern wird die Reichsacht verhängt. - In Beratzhausen wird Burg Ehrenfels nach achttägiger Belagerung vom bayerischen Herzog Albrecht IV von Wittelsbach (St) (45) wegen der Löwlerbundbeteiligung eingenommen, wobei Sigmund von Sattelbogen (--) und Stephan Mausheimer (--) neben 60 Landsknechten in der erstürmten Burg Ehrenfels gefangengenommen werden.  - In Eichstätt wird die Brauerei Hofmühl gegründet. - In Nürnberg unternimmt der ungarische nürnberger Goldschmiedemeister Albrecht Dürer der Ältere (65) Dürerhaus Obere Schmiedgasse eine Reise nach Linz zu Kaiser Friedrich III von Habsburg (St) (77) um ihm seine bestellten Goldwaren zu liefern. - In Schwandorf darf der ehemalige und nur kurzzeitige regensburger Bürgermeister Leonhard Huber (--) alias Leonhard von Eck von Kelheim als wittelsbacher Gefolgsmann eine eigene Burg, die Burg Naabeck kaufen.

1491 Wetter: Hochwasser in Nürnberg. Komet im Sternbild der Fische bringt Angst und Schrecken. Sonnenfinsternis. Der folgende Winter in der Oberpfalz ist der kälteste seit Menschengedenken, dass Wanderer erfrieren, Reitern Arme und Beine erfrieren, dass Wasser knapp wird, die Getreidemühlen deshalb nicht mehr arbeiten können, eine Hungersnot folgt, und eine Wolfsplage folgt, bei der die Tiere sogar in Siedlungen einfallen. - 3. Große Pestwelle. - Großer Reichstag in Nürnberg. - Die Stadt Regensburg und der bayerische Herzog Albrecht IV von Wittelsbach (St) (44) werden von Kaiser Friedrich III von Habsburg (St) (76) geächtet und der Löwlerbund zu deren Ausführung beauftragt. - In Neumarkt verwaltet der pfälzer Kurfürst Philipp von Wittelsbach von der Pfalz (St) (44) für den unverheirateten und kinderlosen Pfalzgraf Otto II von Wittelsbach von der Pfalz Neumarkt Mathematikus (St) (56) dessen im Vorjahr abgegebene Amtsgeschäfte. - In Sondersfeld besitzt die Stadt Neumarkt zwei Höfe. - Der nürnberger Maler Albrecht Dürer (20) zeichnet die Die vier Hexen. - Der Dominikanermönch und Inquisitor für Alemannien Heinrich Kramer erstellt für den Rat der Stadt Nürnberg den Nürnberger Hexenhammer in deutscher Sprache um Laien in den weltlichen Strafgerichten mit dem Prozeder in Hexensachen vertraut zu machen. - Der dem Löwlerbund beigetretene Wolf von Fraunberg hat den bayerischen Herzog Albrecht IV von Wittelsbach (St) (44) damit stark verärgert und riskiert die Erstürmung seiner Burg Prunn bei Riedenburg. - In Regensburg wird ein Wahrsager und Zauberer der Hexerei beschuldigt. - Der regensburger Bischof Heinrich von Absberg verbietet den Aberglauben in seiner Diözese durch die härteste Kirchenstrafe, der Exkommunikation. - Blutiger Schlagabtausch einer dreizehnköpfigen Delegation des Löwlerbundes mit dem bayerischen Herzog Albrecht IV von Wittelsbach (St) (44). Sigmund von Sattelbogen von Burg Lichtenegg und Ritter Elsenbeck schicken dem bayerischen Herzog Albrecht IV von Wittelsbach (St) (44) einen Fehdebrief und beide plündern mit den Brüdern Hieronymus von Stauf Ehrenfels (--) von Burg Ehrenfels dessen Dorf Platter und die Umgebung. Der bayerische Herzog Albrecht IV von Wittelsbach (St) (44) heuert böhmische Adelige als Söldner an und greift und zerstört unterstützt von der Stadt Nürnberg und vom unverheirateten und kinderlosen Herzog von Pfalz Mosbach Neumarkt Otto II von Wittelsbach Mathematikus (St) (56) die Stammburg der Löwler Köfering von Hieronimus von Stauf, der Elsenbeck in Gutting und der Sattelboger. -  Der bayerische Herzog Albrecht IV von Wittelsbach (St) (44) zieht mit einer 2.000 Mann starken und mit 30 Geschützen ausgerüsteten Streitmacht von München nach Regensburg um den Löwenrittern ein Ende zu setzen, danach nach Burg Prunn, gegen den Burgherrn Wolf Frauenberger, der kampflos aufgibt und deshalb von Hans von Parsberg und Georg von Parsberg verspottet wird, Riedenburg, Burg Eggersberg, angeblich uneinnehmbare Burg Flügelsberg, dem Hauptsitz der Löwenritter, der von den Murachern durch Erbtöchter in den Besitz der Parsberger übergegangen ist, wo Hans von Parsberg und Georg von Parsberg nach einer Kriegslist gefangen werden, und Burg Ehrenfels bei Beratzhausen. - Der Hammermeister Hans Teuerl kauft die oberpfälzer Burg Lichtenegg. - Wegen schwerer Verbrechen wird Burg Spieß, im Besitz der Raubritterfamilie Stör durch der brandenburg-ansbacher Markgraf Friedrich von Zollern (St) (31) eingenommen und ein neuer Pfleger, der nürnberger Patrizier Thomas Kühedorf, eingesetzt. - In Nürnberg werden die Schützen zur Fastnacht eingesetzt, nehmen Waffen ab und behalten sie für sich. Ein Rechtsstreit klärt, dass sie das dürfen. Drei Schützen verprügeln im Frauenhaus einen Gast und seinen Gesellen und kommen dafür ins Lochgefängnis. Den Schützen ist es verboten Fremden grundlos ihre Waffen abzunehmen. Ihr Übereifer ist gefürchtet. - Aberglauben ist so stark verbreitet, dass der regensburger Bischof Heinrich IV von Absberg (82) sich gezwungen sieht davor zu warnen. - In Amberg ist Hans Kraushell von Leizig Frauenwirt, der vereidigt wird und keine unfertigen Leute alias Jugendliche und Verheiratete einlassen darf und an Feiertagen schließen muss. - In Regensburg Köfering wird das Wasserschloss Köfering von 1.000 Soldaten belagert, besetzt und niedergebrannt. - In Nürnberg baut der nürnberger Stadtbaumeister und Patrizier Hans Beheim der Ältere (46) einen Kornspeicher, das Unschlitthaus, als einen von sieben am Unschlittplatz. - In Nürnberg Laufamholz wird das nürnberger Patriziergeschlecht Derrer mit der Unterbürg belehnt, wodurch die Burg von Ortolf Stromer (--) nach einem richterlichen Vergleich zum Familienstammsitz der Derrer wird. - In Nürnberg macht der bei Würzburg geborene Winzersohn, Humanist und Dichter Conrad Celtis (32) auf dem Weg nach Ingolstadt Station. - In Nürnberg heiratet die nürnberger Buchdruckertochter Ursula Koberger (--) Egidienplatz 13 den nürnberger Patriziersohn Wolf Haller (--). - In Deining lässt Erasmus Truchseß von Waltersheim (--) auf seiner Burg Rothenfels ein Saalbuch anlegen, in dem seine Besitzungen in Oberbuchfeld, Unterbuchfeld, Deining, Siegenhofen, Pelchenhofen, Kadenzhofen, Arzthofen und Tauernfeld dokumentiert werden. - In Nürnberg wird der nürnberger Patrizier Siegmund II Fürer von Haimendorf (55) Geschäftspartner des coburger Münzmeistersohnes Moritz Bucher, der die Technologie des Saigerns beherrscht, wodurch aus Eisenerz in Hochöfen der 0,5 %ige Anteil an Silber gewonnen werden kann, womit er reich wird. - In Freystadt verkauft Schenk Wilhelm von Geyern (--), dessen Lehensherr der brandenburg-ansbacher Markgraf Friedrich von Zollern (St) (31) ist, die Burg Burggriesbach und seine 28 Untertanen im Dorf Burggriesbach an den eichstätter Hofmeister Hieronymus von Rosenberg (--).

1490 In Neumarkt verzichtet der unverheiratete und kinderlose Herzog von Otto II von Wittelsbach Pfalz Mosbach Neumarkt Mathematikus (St) (55) auf seine Macht zugunsten des in Heidelberg geborenen pfälzer Kurfürst Philipp von Wittelsbach (St) (42), verheiratet mit der in Amberg geborenen Prinzessin Margarete von Wittelsbach Bayern Landshut (St) (34), und widmet sich nur noch seiner Leidenschaft, der Astronomie. - In Nürnberg gibt ein überführter Dieb vor geweiht zu sein. Für seine Lüge wird er in Nürnberg gehängt. - In Nürnberg wird der adelige Fritz von Eich trotz Bittgesuchen von 30 angesehenen Personen wegen Raubes zum Tod verurteilt. - Der nürnberger Patrizier Hans Haller zählt in seinem nürnberger Patrizier-Verzeichnis der Stadt Nürnberg 112 Familien auf, von denen aber 63 seit der letzten Aufzählung von 13 90 neu hinzugekommen sind. - In Nürnberg stiftet die Patrizierfamilie Schlüsselfelder die Erneuerung der Leonhardkirche. Deining Döllwang hat xxx Einwohner alias 24 Hofstellen. - In Nürnberg erstellt der Sohn eines Kirchenschreiners der spätgotische Bildhauer, Steinmetz und Baumeister Adam Kraft seine wichtigsten Werke, er heiratet seine Frau Margareta und wohnt Am Steig später Kurt Schumacher Strasse. - Der bischöflich-eichstätter Sommersitz Burg Hofberg im Schwarzachtal wird durch eine Ringmauer mit fünf Ecktürmen verstärkt. - Kaiser Friedrich III von Habsburg (St) (75) zieht sich nach Linz zurück und widmet sich der Alchimie und Astrologie. - In Pyrbaum wird eine Burg errichtet. - Die Herrschaft Reuth wird vom böhmischen König als heimgefallenes Lehen eingezogen und an einen königlichen Landesbeamten vergeben. - Der in Wien regierende ungarisch-kroatisch-böhmischen König Matthias Corvinius (47) im Besitz von 5.000 Büchern, stirbt unerwartet, wodurch Österreich wieder an Kaiser Friedrich III von Habsburg (St) (75) zurückfällt. - Der Sohn eines nürnberger Geschützgießers und Glockengießers, ehemaliger ingolstädter Student der Theologie, Lorenz Beheim (33) wird Haushofmeister des Kardinals Rodrigo Borgia. - In Amberg brauen die Franziskaner obergäriges Bier. - Der Rat der Stadt Nürnberg lässt den Placker alias Raubritter Friedrich von Giech hinrichten. Der rotenberger Burggraf Kunz Schott alias Konrad Schott von Schottenstein auf dem Rothenberg und der Sohn des Gerichteten, Christoph von Giech üben dafür Rache und beginnen die Schottsche Fehde woraufhin sie vom Kaiser Friedrich III von Habsburg (St) (75) in die Acht gesetzt werden. - In Neumarkt wird das Almosentuch im Wert von sechs Pfund jährlich verteilt. - In Neumarkt wird für den Possenreißer 2 Gulden ausgegeben. - In der Stadt Neumarkt gibt es eine Kirche St Georg in der Hallertorstrasse. - In Neumarkt gelten als Maße: 20 Metzen Velburger Maß entspricht 16 Metzen Neumarkter Maß. - Die Stadt Regensburg erlässt eine Apothekertaxe alias Apothekerordnung. - In Nürnberg verfaßt der Meistersing Kunz Hass ein Lobgedicht auf Nürnberg. - In Amberg ist Hans Kempf Scharfrichter. - In Regensburg wird die Buchdruckerei Heinrich Schiele Glockengasse 12 gegründet. - In Nürnberg Altenfurt lässt der Abt des Egidienklosters die Pilgerunterkunft später Scheurlschloss in ein Herrenhaus umbauen. - Der römischdeutsche König Maximilian von Habsburg (St) (31) lässt deutschlandweit auf seinen Hauptpoststrassen alle 5 Meilen entsprechend 38 Kilometer eine Poststation einrichten, wofür Johann Baptist von Taxis (19) ursprünglich Tassis mitverantwortlich ist.

1489 Knechte der Stadt Nürnberg nehmen in der Nähe von Neumarkt einen Untertan des unverheirateten und kinderlosen Herzog Otto II von Wittelsbach Pfalz Mosbach Neumarkt Mathematikus (St) (54) gewaltsam fest und bringen ihn nach Nürnberg um ihn dort zu bestrafen. Herzog Otto II von Wittelsbach Pfalz Mosbach Neumarkt Mathematikus (St) (54) droht der Stadt Nürnberg Strafe an falls sie seine Rechte nicht wahrt und den Gefangenen nicht an sein Gericht überstellt. - Die neumarkter Bürgerschaft erbittet beim Besuch von König Maximilian von Habsburg (St) (30) bei Herzog Otto II von Wittelsbach Pfalz Mosbach Neumarkt Mathematikus (St) (54) in Neumarkt wieder Reichsstadt zu werden. Der Küchenmeister alias Koch von König Maximilian von Habsburg (St) (30) Michael Raphael stirbt in Nürnberg. Auf der Fleischbrücke in Nürnberg wird ein Glückshafen erlaubt, für den Hieronimus Schürstab und Ulman Stromer verantwortlich sind und ein Schützenfest veranstaltet. König Maximilian von Habsburg (St) (30) logiert bei Christoph Scheurl (--) unterhalb der Festung. - Die nürnberger Patriziertochter Elisabeth Fürer wird Äbtissin von Kloster Gnadenberg. Die Stadt Nürnberg hat die Schutzhoheit über Kloster Gnadenberg. - In Nürnberg wird das Pilatushaus vom Harnischmacher Hans Grünwald erbaut. - Die nürnberger Patrizierfamilie Groland erbaut in Nürnberg ihr neues Stammhaus, das Grolandhaus am Paniersplatz. - Hadamar von Absberg von Burg Absberg wird Propst in Berching. - In Nürnberg wird Margarete Salchinger als Hexe verhaftet, gefoltert, an den Pranger gestellt und verbannt. - Dorothea von Rieneck, alias Dorothea von Leuchtenberg heiratet Graf Asmus von Wertheim, der im Familienkrieg um Grünsberg mit der Tötung seines Stiefsohnes Landgraf Johann von Leuchtenberg IV (54) droht. - Der nürnberger Patrizier und Tuchhändler Martin Behaim ist mit der Tochter des Gouverneurs der Azoreninseln Fayal und Pico verheiratet und hat mit ihr einen Sohn namens Martin. - Im chamer Gasthof Krone am Marktplatz (Boutique Kusch) schließt sich der Löwenbund gegen den bayerischen Herzog Albrecht IV von Wittelsbach (St) (42), der zusätzlich zur Heeresfolge auch noch eine zusätzliche Kriegssteuer, das Reisgeld für ein zusätzliches Söldnerheer verlangt, zusammen. Dabei tragen Ritter goldene Löwen und Edelknechte silberne Löwen an einer sechzehngliedrigen Ketten. Dem Löwenbund treten u.a. die Ritter von Degenberg, Nußberg, Notthafft, Sattelbogen, Murach, Parsberg, Stauffen zu Ernfels, Chamerau, Rain, Türling und der Herzog von Pfalz Mosbach Neumarkt Otto II von Wittelsbach Mathematikus (St) (54) und, weil ihr Bruder die Herrschaft an den bayern-landshuter Herzog Georg von Wittelsbach (St) (34) im Erbfall abtreten will, die Brüder Christoph von Wittelsbach, der Starke (St) (40) und der königliche Rat Wolfgang von Wittelsbach (St) (38) des bayerischen Herzog Albrecht IV von Wittelsbach (St) (42) bei. Zu ihrem Hauptmann machen sie den chamer Amtmann alias Pfleger Sebastian Pflugk von Rabenstein. Die kirchlichen Jahrtage des Bundes werden feierlich in Neumarkt abgehalten. - Die vom Rat der Stadt Nürnberg beauftragten Berechnungen des Verlaufs der Tageslängen des Faktors der nürnberger Filiale der Welser-Vöhlin-Gesellschaft Bernhard Walther (59) werden in Nürnberg zur Reform der sogenannten Nürnbergischen Großen Uhr zugrunde gelegt. - Im ingolstädter Franziskanerinnenkloster Gnadental werden die Nonnen in die strenge Klausur eingeschlossen, wo auch Selbstgeißelung und andere Bußübungen zum Alltag gehören. - In Nürnberg gibt es einen Hausmeister im Rathaus, der auch die Aufsicht über die Stadtknechtskasse, die durch Verhaftungsgelder und Trinkgelder gefüllt wird, erhält. Den Stadtknechten ist es verboten Geld in Gasthäusern und Frauenhäusern anzunehmen. - Ritter Erhart von Rohrstatt und Treffelstein ist im Besitz eines Teils von Burg Treffelstein. - In Amberg ist Hans Ludwig von Weißenburg am Rhein Scharfrichter. - In Nürnberg ist der kaiserliche Rat und mainzer St Alban Probst Melchior Pfinzing der Ältere der Verfasser des Buchs Theuerdank. - In Nürnberg führt die Stadt Nürnberg im Lorenzer Reichswald und Sebalder Reichswald, wo bisher ein städtischer Oberster Amtmann des Waldes zuständig ist, Waldämter ein. - In Nürnberg wird das Grolandhaus am Paniersplatz 20 als Stammhaus der nürnberger Patrizierfamilie und Kaufmannsfamilie Groland von Oedenberg erbaut. - In Nürnberg fertigt der ungarische nürnberger Goldschmiedemeister Albrecht Dürer der Ältere (62) im Dürerhaus Obere Schmiedgasse zusammen mit dem nürnberger Goldschmied Hans Krug (--) zwei Trinkgeschirre für Kaiser Friedrich III von Habsburg (St) (74).

1488 Der nürnberger Chronist Sigmund Meisterlin beendet seine Chronik der Stadt Nürnberg. Sigmund Meisterlin wird Pfarrer in Feucht. - Der bayernmünchener Herzogssohn Wolfgang von Wittelsbach (St) (37) und sein Bruder Christoph von Wittelsbach der Starke (St) (39) beteiligen sich an der erfolgreichen Befreiungsaktion des Kaisersohnes König Maximilian von Habsburg (St) (29), der in Brügge von aufständischen Untertanen gefangen gehalten wird und der bayernmünchener Herzogssohn Wolfgang von Wittelsbach (St) (37) wird deshalb königlicher Rat. - Auf einem Landtag erscheint neben den Vertretern der Städte Neumarkt und Freystadt die Ritterschaft des Schultheißenamtes Neumarkt. Kloster Seligenporten und Kloster Gnadenberg schicken ihre Anwälte. Teilnehmende Orte sind Neumarkt, Weiden, Cham, Neunburg, Auerbach, Lauf, Hirschau, Bärnau und Altdorf. - Dietz von Heßberg ist Burggraf auf der Ganerbenburg Rothenberg. - Der sulzbacher Steinmetz, Stadtbaumeister und Werkmeister Hans Beheim der Ältere arbeitet in Waldsassen und Neumarkt. In Neumarkt ist Hans Zehemberger Stadtschreiber. - Der Dominiknaermönch Felix Fabri (40) bringt eine Sozialabhandlung der Stände der Reichsstadt Ulm heraus, in der er mit differenzierten Ständemodellen erklärt, wie Adel, Patriziat und Bürgertum zu einander stehen. - In Amberg ist Graf Michael von Wertheim Vitztum. - Heroldsberg Oedenberg verkauft der nürnberger Patrizier Paumgartner das Herrenhaus Oedenberg im Erlenstegener Forst an xxx von Groland.  

1487 In Regensburg veranstaltet der bayerische Herzog und oberste Gerichtsherr der Stadt Regensburg Albrecht IV von Wittelsbach (St) (40) im Februar ein Vierlanderitterturnier mit 230 Helmen. - Herzog Otto II von Wittelsbach Pfalz Mosbach Neumarkt Mathematikus (St) (52) ertauscht sich die Schweppermannburg Deinschwang. Der auf der Wasserburg Schloß Sommersdorf gebornene Ludwig von Eyb zum Hartenstein (37) wird sein neuer Hofmeister, was dieser bis 14 99 bleibt. - Der bayerische Herzog Albrecht IV von Wittelsbach (St) (40) legt in Innsbruck der Kaisertochter Kunigunde von Habsburg (St) (21) eine gefälschte Einwilligung ihres Vaters vor, heiratet sie und vollzieht sofort die Ehe mit ihr. Der Betrug belastet die Ehe und beide fallen bei Kaiser Friedrich III von Habsburg (St) (72) in Ungnade. Ihr Bruder, der österreichische Erzherzog Maximilian von Habsburg (St) (28) kann die, seinem neuen Schwager, dem bayerischen Herzog Albrecht IV von Wittelsbach (St) (40) drohende Reichsacht abwenden. - Im Doppelkloster Gnadenberg findet ein Generalkonvent des Brigitten-Orden statt. - Friedrich von Freudenberg ist Mitbesitzer der Burg Woffenbach, die zu Pölling gehört. - In Nürnberg lässt Kaiser Friedrich III von Habsburg (St) (72) während des Reichstages nürnberger Kinder in den Burggraben kommen und verteilt kleine Lebkuchen mit seinem Abbild, die Kaiserlein genannt werden. Da er nicht genug Lebkuchen hat, verspricht er den Kindern auch noch einen Denkpfennig, was er zeitlebens schuldig bleibt. - Auf dem Reichstag in Nürnberg häufen sich Verbrechen, bei denen die Verbrecher verhaftet werden, aber durch Bittgesuche von anwesenden Adeligen, ihrer Strafe entgehen. - Wegen Unruhen und Fehden wird der Fürstentag in Neumarkt abgehalten. - In Nürnberg wird die Heilerin Else Rutscher als Hexe wegen Kräuterzauber verhaftet, verhört, gefoltert und verbannt. - Der gefürstete Landgraf Friedrich V von Leuchtenberg, der auch gelegentlich kurpfälzer Statthalter von Amberg, Pfleger alias Amtmann in Nabburg, Landrichter in Sulzbach und Pfleger alias Amtmann in Auerbach ist, stirbt überraschend auf dem Fürstentag in Nürnberg. - Der eichstätter Stifts-Hofmeister Ludwig von Eyb der Jüngere geht an den pfalzgräflich-wittelsbacher Hof und wird Hofmeister von Herzog Otto II von Wittelsbach Pfalz Mosbach Neumarkt Mathematikus (St) (52). - In Neumarkt errichtet der Rat neben dem ersten bestehenden Brauhaus im Holzmagazin neben der Stadtwaage das Brauhaus in der Badgasse. - In Lauterhaufen verlieren die Steinlinger als Amtleute ihren Besitz mit Burg Oberlauterhofen. - In Regensburg wird ein Ritterturnier von Freiherr Sigmund von Fraunberg zum Hag, Ritter Hans von Stauf zu Ehrenfels und Andre Schwarzensteiner zu Engelburg auf dem Kornmarkt, auf dem 1.200 Fuhren Sand verstreut und Gallerien, Bühnen und Gänge gegebaut werden, durchgeführt. Zuschauer haben als Eintrittkarten kleine Blechstücke und bezahlen 2 oder 4 Gulden. Für den Adel ist der Eintritt kostenlos. Der bayerische Herzog Albrecht IV von Wittelsbach (St) (40) ist umgeben von den Grafen von Monfort, von Helfenstein, von Saarwerden, von den Staufern, von Rittern, u.a. Notthafft, Seibolstorf, Gumpenberg, Torr, und der bayern-landshuter Herzog Georg von Wittelsbach (St) (32) von dem Grafen von Oettingen, von Wilhelm von Wolfstein (bei Landshut), dem Hauptmann des Turniers. - In Nürnberg wird während der Fastnacht ehrbaren jungen Gesellen erlaubt als Mohren verkleidet in Gruppen durch die Stadt zu ziehen und Reime vorzutragen. - Der Rat der Stadt Nabburg verordnet den Brauereien nur noch untergäriges Bier zu brauen. Sie verwenden eine neue Hefesorte, die bei niedrigen Temperaturen zwar einen längeren Gärprozess hat, aber dem Bier eine längere Haltbarkeit verleiht. Dazu benötigt man im Sommer kalte Keller, die zusätzlich mit Eis auf 4 bis 9 Grad heruntergekühlt werden und in denen das Wachstum von Pilzen und Bakterien stark reduziert werden. Die Gärprozesse sind auch im Winter möglich und das Bier hält durch die Kühlung über den Sommer. - In der Stadt Neumarkt ist der wöchentlich montags stattfindende Wochenmarkt etabliert. - Lamprecht von Seckendorff alias Rinhofen ist Burggraf auf der Ganerbenburg Rothenberg. - Hans Zollner von Rottenstein ist Burggraf auf der Ganerbenburg Rothenberg. - In Nürnberg wird der bei Würzburg geborene Winzersohn, Humanist und Dichter Conrad Celtis (28) von Kaiser Friedrich III von Habsburg (St) (72) zum Dichterkönig gekrönt. - In Neumarkt wird ein städtisches Brauhaus in der Badgasse alias Hallertorstrasse 7 errichtet. - In Regensburg wird am Wiedfang am Hafen der Amberger Salzstadel erbaut. - In Ochenbruck eröffnet Lorenz Seidenschuher eine Schankwirtschaft und ein Hammerwerk. - In Nürnberg Erlenstegen wird das knapp 40 Jahre zuvor niedergebrannte Herrenhaus Oberbürg Oberbürger Strasse 1 von Groland von Oedenberg als Wasserschloss wiederaufgebaut. - In Lauterhofen wird xxx von Steinling (--) als Amtmann auf Burg Oberlauterhofen abgesetzt, womit seine Familie die Burg, die sie seit 13 07 bewohnt, verliert. - In  Regensburg ist Hans von Fuchsstein Prebrunn (--) alias Hans Fuchssteiner zu Prebrunn regensburger Stadtschultheiß.

1486 In Regensburg wird am nördlichen Donauufer eine Uferstrasse angelegt, wonach die Fähre Sinzing, deren Rechte das Kloster Prüfening besitzt, ihre Jahrhunderte lange Monopolstellung verliert und der Verkehr bis zur Steinernen Brücke weitergeführt wird, wo aber auch Brückenzoll verlangt wird. Die Fähre bleibt weiter bestehen, aber mit bedeutend weniger Verkehr. - Während der Hochzeitsverhandlung der Kaisertochter Kunigunde von Habsburg (St) (20) und dem bayerischen Herzog Albrecht IV von Wittelsbach (St) (39) unterstellt sich die hoch verschuldete Stadt Regensburg gegen den Willen von Kaiser Friedrich III von Habsburg (St) (71) dem bayerischen Herzog Albrecht IV von Wittelsbach (St) (39)., d.h. Regensburg wird besetzt, woraufhin Kaiser Friedrich III von Habsburg (St) (71) seine Einwilligung zur Hochzeit zurückzieht. Weil der regensburger Bürgermeister Johann Fuchsstein alias Johann von Fuchsstein aus Angst vor einem Aufstand der regensburger Bürger flieht, setzt der bayerische Herzog Albrecht IV von Wittelsbach (St) (39), den adeligen kelheimer wittelsbacher Pfleger Leonhard Huber (--) später Leonhard von Eck von Kelheim als neuen regensburger Bürgermeister ein, der aber schon nach wenigen Tagen von den Regensburgern ins Gefängnis gesteckt wird, weil man ihm vorwirft betrügerisch einen Adelstitel zu führen,  was erst seine kelheimer Verwandtschaft richtigstellen kann. Trotzdem muss er Regensburg verlassen. - In Nürnberg wird die sandsteinerne Säubrücke alias Untere Karlsbrücke erbaut, die die Stadt mit dem Saumarkt auf der Trödelmarktinsel verbindet. - Der nürnberger Albrecht Dürer (15) lernt und arbeitet bei dem nürnberger Maler Michael Wolgemut. - Die neumarkter Armbrustschützengesellschaft alias die Sebastiansbrüder werden mit Zustimmung des neumarkter Stadtpfarrers Dr Johann Bruckhay in eine religiöse Bruderschaft, eine Gilde mit begrenzter Mitgliederzahl umgewandelt. Voraussetzung für die Mitgliedschaft ist der christliche Glauben, ehrbare Herkunft und das Bürgerrecht. - In Nürnberg wird Anna Hausen als Hexe wegen Leichenzaubers verhört. - Burg Hexenagger kommt in den Besitz der Familie von Helfenstein. - Das Kloster Prüfening wird von Kloster Kastl aus reformiert. - In Neumarkt stiftet der ehemalige königlich dänische Kanzler Otto Konauer (--) jährlich 30 Gulden an arme Bürgertöchter, die einen ehrbaren Handwerker heiraten. - In Regensburg finden Revolten gegen die Durchsetzung der neuen Kleiderordnung statt. - Auf dem Vierlanderitterturnier im Januar in Bamberg wird der bayern-landshuter Hofmarschall Wilhelm von (Wolfstein bei Landshut) auf Bitten des regensburger Rates und der Billigung des bayern-landshuter Herzog Georg von Wittelsbach (St) (31) und Albrecht von Wittelsbach zum Hauptmann, Vogt oder König des nächsten Turniers in Regensburg ausgerufen. - Der Nürnberger Hans Folz alias Meister Hans der Barbierer ist Leiter der Fastnachtsfestspiele. Er führt u.a. das Stück Der Domherr und die Kupplerin auf. - Der pfälzer Herzog Ruprecht von Wittelsbach der Ältere läd um Unruhen und Fehden zu begegnen die Fürsten nach Neumarkt ein. - Der Rat der Stadt Landshut erlässt eine Brauordnung in der in das Bier keinerlei Wurzeln, weder Zermetat alias Fichtenkerne oder Fichtenrinde als Hopfenersatz noch anderes, das dem Menschen schädlich ist oder Krankheit und Wehtagen bringen mag, getan werden dürfen. - Der aus Nürnberg stammende Dr Sebald Müllner verkauft Dorf und Haus Schwarzenbruck zum Missfallen der Reichsstadt Nürnberg an Friedrich II von Zollern (St) (27) und Siegmund von Brandenburg. Christoff von Freudenberg ist Landrichter in Amberg. - Dem in Frankfurt verstorbenen ansbacher und kulmbacher Markgraf Albrecht Achilles von Zollern Brandenburg (St) (72) folgt sein in Ansbach geborener Sohn Johann Cicero von Zollern Brandenburg (St) (31). - In Nürnberg ist Kaiser Maximilian von Habsburg (St) (27) zu Gast im spätgotischen Scheuerl Haus Burgstrasse 10. - In Regensburg wird an der Steinernen Brücke die auf Grund von lebensgefährlichen Strudeln, die durch den Bau entstanden sind, eingesetzte hölzerne Seilwinde, das Antwerch für die stromaufwärts betriebenen Treidelschiffe, am nördlichen Brückenkopf abgebaut. - In Ansbach übernimmt der in Ansbach geborene Johann Cicero von Zollern Brandenburg (St) (31) den kaiserlichen Amtssitz, wo er bis 15 15 regiert. - In Ansbach  richtet der italienische Adelige Franz Taxis (27) eine kurfürstliche Postverbindung nach Küstrin ein, deren Qualitätsmerkmal die Pünktlichkeit ist und mit vereidigten Boten gegen bestimmte Gebühren betrieben wird. - In Neumarkt Oberbuchfeld verkauft die meißener Burggräfin Gräfin Anna von Hartenstein alias Freiherrentochter Anna von Plauen ihre Burg Rothenfels und das Dorf an Erasmus Truchseß von Baldersheim (--) bei Aub in Unterfranken.

1485 Wetter: Totale Sonnenfinsternis an der Alpennordseite. - Vierlanderitterturnier im Mai in Ansbach mit 300 Helmen vor der Stadt auf einem Acker. - In Regensburg leiden die regensburger Bürger unter hohen Steuern und sind stark verschuldet. Der bayernmünchener Herzog Albrecht IV von Wittelsbach (St) (38) bietet erfolgreich an, seine an den Rat von Regensburg verpfändeten regensburger Burggrafenrechte, das Schultheißenamt, das Kammeramt, das Friedensgericht, den Zoll und die Vorstadt Stadtamhof wieder einzulösen. Als oberster regensburger Gerichtsherr verbündet er sich mit dem Rat der Stadt Regensburg. - Die nürnberger Patrizier Ulrich Grunther und Bartholomäus Groland, Großneffen von Ulrich Stromer, beginnen mit dem Import von Samen der Europäischen Lärche, den sie erfolgreich im nürnberger Reichswald aussäen. - Der österreichische Erzherzog Maximilian von Habsburg (St) (26) verhandelt für seine Königswahl mit dem brandenburg-ansbacher Kurfürst Albrecht Achilles von Zollern Nürnberg (St) (71) um die Hand dessen in Neustadt an der Aisch lebenden Tochter Dorothea von Zollern (St) (14). - Der nürnberger Patrizier und Tuchhändler Martin Behaim wird in Alcacovas vom portugiesischen König Joao II zum Ritter geschlagen. - Der in München geborene Christoph von Wittelsbach der Starke (St) (37 ) fordert erneut die Mitherrschaft im Herzogtum Bayern-München seines älteren Bruders bayernmünchner Herzog Albrecht IV von Wittelsbach von Bayern (St) (38), was Kaiser Friedrich III von Habsburg (St) (70) zurückweist und der bayernmünchener Herzog Albrecht IV von Wittelsbach von Bayern (St) (38) dazu nutzt Christoph von Wittelsbach der Starke (St) (37 ) auch seine Städte Landsberg und Weilheim abznehmen. Christoph von Wittelsbach, der Starke (St) (36 ) überfällt den Feldhauptmann, der ihm die Städte abnehmen soll, und tötet ihn und sein Gefolge. Christoph von Wittelsbach, der Starke (St) (20) bereut seine Tat, macht eine Wallfahrt nach Andechs und verzichtet für immer auf jeglichen Machtanspruch. - Mit dem Heidelberger Turnierordnung wird eine Turnierberechtigungsordnung verfasst. - Der ungarisch-kroatisch-böhmischen König Matthias Corvinius (47) erobert nach viermonatiger Belagerung Wien und macht es zu seiner Residenz. - In Regensburg führt der Rat der Stadt, aus Angst Gott durch das zur Schaustellen von Reichtum zu erzürnen, eine Kleiderordnung ein, die ein Übermaß an kostbaren Stoffen, Schmuck und Waffen, Pelzbesätzen und das Tragen von Krönchen für Frauen verbietet. Jungfrauen dürfen keine Ringe tragen. Es werden Wertobergrenzen eingeführt, die aber für den Rat der Stadt und 45 weitere einflußreiche Bürger nicht gelten, was den Unmut der Bevölkerung schürt. - Christoph von Wittelsbach der Starke (St) (36 ) überfällt Burg Altmannstein und deren Besitzer Niklas von Abensberg und Altmannstein (36), der den älteren Bruder von bayernmünchener Herzog Albrecht IV von Wittelsbach von Bayern (St) (38) unterstützt und Christoph von Wittelsbach, der Starke (St) (36) 14 71 gefangen genommen hatte, wird von Seitz von Frauenberg bei Freising getötet. - Heinrich Scharfenberger von Gärbershof ist Landrichter in Amberg. - Der Markt Beilngries erhält vom eichstätter Fürstbischof Stadtrechte, die keinerlei Freiheitsrechte, sondern nur Privilegien zur Erleichterung der fürstbischöflicheichstätter Verwaltung beinhalten. - In Eichstätt bildet das Kürschnergewerbe mit einer eigenen Handwerksordnung die erste Zunft. - In Amberg ist Hans Stainle (--), der aus Oberkunstat stammt, Scharfrichter. - In Amberg haben die Bader eine schriftliche Handwerksordnung. - In Amberg ist Landgraf Friedrich von Leuchtenberg Vitztum. - In Regensburg beginnen soziale Unruhen. - In Nürnberg druckt Peter Wagner das erste Erfolgskochbuch, das erste Kochbuch in deutscher Sprache: Darin werden auch die Küchenmeister adeliger Herren beschrieben. Der Verfasser bleibt unbekannt. Rindfleischgerichte werden nicht beschrieben, da sie als typisch bäuerliche Gerichte gemieden werden. - In Prebrunn erhält Hans von Fuchsstein (--) alias Hans Fuchssteiner zu Glaubendorf auf seinem bayerischwittelsbacher Lehensgut Prebrunn das Hofmarksrecht.

1484 Nürnberger Neubürger müssen ihre Schuldenfreiheit beeiden. - Vierlanderitterturnier im September in Ingolstadt. - Der Markt Kastl brennt mit 53 Wohnhäusern, Getreidescheunen und Stallungen nieder. Alle Gebäude sind mit Stroh eingedeckt. - In Nürnberg wird die hölzerne Barfüßerbrücke, die die Stadt mit dem Franziskanerkloster verbindet, mit einem steinernen Unterbau versehen. - Der nürnberger Albrecht Dürer (13) zeichnet ein Selbstportrait. Er will nicht Goldschmied wie sein Vater, sondern Maler werden. - Papst Innozenz VIII bestätigt auf Drängen des Dominikanermönch und Inquisitor für Alemannien Heinrich Kramer in dessen erarbeiteter Hexenbulle  Summis desiderantes affectibus die reale Existenz von Hexen. - Der nürnberger Patrizier und Tuchhändler Martin Behaim beteiligt sich an einer Seereise entlang der westafrikanischen Küste. - Das regensburger Reichsstift Obermünster wird endgültig nach vergeblichen Versuchen die Benediktinerregeln wieder einzuführen, zu einem Kanonissensift mit Sitz und Stimme der Fürstäbtissinen im Reichstag und auf den Landtagen. - Im regensburger Kloster Prüll beginnen die nürnberger Karthäusermönche mit der Errichtung ihrer charakteristischen Gartenhäuschen. - Der in Nürnberg geborene Johannes Werner (16) studiert in Ingolstadt Theologie und Mathematik. - In Ingolstadt veranstalten 110 bayerische Ritter ein Turnier zu Ehren des bayernlandshuter Herzog Georg von Wittelsbach (St) (29), der Reiche. - Der nürnberger Stadtknechte Ulrich und Heintz Putz werden zu 4 Tagen Lochgefängnis verurteilt, weil sie ihren Streifendienst vernachlässigt haben oder erst gar nicht auf Streife gegangen sind. - Michael Reyser gründet in Eichstätt eine Buchdruckerei auf der fürstbischöflichen Druckerpresse. - In Nürnberg heiratet der Rotgießer, Leuchtermacher und Verleger Hans Christian Lutz (--) alias Luz die Gropnertochter alias Topfmachertochter Barbara Kettel (--). - Der Reformator Georg Spalatin wird als unehelicher Rotgerbersohn in Spalt geboren. - In Ansbach kommt Georg von Zollern Brandenburg Ansbach Kulmbach (St) alias der Fromme als Zweitgeborener auf die Welt und wird für eine geistliche Karriere bestimmt. - In Kastl brennen bei einer Feuersbrunst 53 strohgedeckte Wohnhzäuser und unzähliche Getreidestädel und Stallungen nieder. - In Amberg ist Hans Seitz (--) von Wien Scharfrichter. - In Amberg werden die Bürgermeisterwahlstatuten geändert und statt wie üblich vier Bürgermeister bis 15 97 fünf Bürgermeister gewählt. - In Mühlhausen wird die Brauerei Bender gegründet. - In Nürnberg stirbt der nürnberger landadelige sebalder Propst Johann Lochner (--), der auch regensburger Domherr und forchheimer Propst ist. - In Amberg lebt Karl Zant (--) als Karl Zanter auf Rieden und Ebermannsdorf später Schloß Ebermannsdorf 8 km südöstlich von Amberg.

1483 In Nürnberg tanzt der nürnberger Patriziersohn Martin Behaim (24) mit dem Patriziersohn Hans Imhof (--) und einem Zirkelmacher als Christ in der Fastenzeit während eines Heimaturlaubes von seiner Tuchhändlerlehre in Nürnberg auf einer jüdischen Hochzeit und wird wie die anderen zu acht Tagen Arrest verurteilt. - Genoveva vcn Wolfstein alias Marschalkin Geveva von Pappenheim (--) stirbt. - Die eichstätter Anwaltstochter, die bei ihrem humanistischen Großvater in Nürnberg aufwächst, Caritas Pirckheimer (16) wird Nonne im nürnberg Klarissenkloster. - Heinz von Guttenberg (--) ist Burggraf auf der Ganerbenburg Rothenberg. - In Neumarkt sind Hans Cehemayr (--) und Hans Dehenmayr (--) Bürgermeister und Otto von Rorbach (--) alias Rorpeck Schultheiß. - Der aus Österreich stammende salzburger Erzbischof Bernhard von Rohr (62) richtet das mit einem überdachten Gang verbundenen aufgelassenen Domfrauenkloster als Wohnung für seine Konkubinen alias Sexgespielinnen ein. - Konrad von Wirsperg ist Landrichter der Grafschaft Hirschberg und Pfleger in Hemau. - In Neumarkt ist Ritter Hans von Wolfstein (--) Rat von Herzog Otto II von Wittelsbach Pfalz Mosbach Neumarkt Mathematikus (St) (48). - In Amberg werden statt der vier üblichen nun fünf Bürgermeister gewählt. - In Nürnberg Schwaig wird das Schloss Malmsbach, das Hans Seiboth (--) verheiratet mit der Erbtochter Margarethe Pfinzing (--) trotz Gerichtsurteil nicht räumen will, von nürnberger Söldnertruppen zwangsgeräumt. Anton Küfler (--) verkauft das Schloss Malmsbach an Sebald Peringdorfer (--) weiter. - In Nürnberg beginnt Anton Koberger (43) in seiner Werkstatt am Egidienplatz 13 den Druck seiner Koberger Bibel, von der er bis zu 1.500 Exemplare drucken wird.

1482 Pest in Amberg bis 14 84. - Die nürnberger Patrizierfamilie Schürstab baut in Nürnberg ihr Schürstabhaus aus zwei bestehenden Häusern zusammen und integriert eine Hauskapelle. - In Bamberg druckt Heinrich Pezensteiner das erste Rechenbuch des nürnberger Rechenmeister Ulrich Wagner (--). - Der eichstätter Bischof Wilhelm von Reichenau lässt für einen gesteigerten Bedarf an kostbaren Gewändern den Goldsticker und Goldschläger Ludwig von Venedig kommen und siedelt die Seidenweberei in Eichstätt an. Am Arberg wird eine Baumschule eingerichtet. - Auf Burg Egloffstein beginnen umfangreiche Befestigungsmaßnahmen. - In Nürnberg werden die Wundärzte Lienhart und Heinrich als Barbiere bezeichnet. - Der nürnberger Stadtknecht Ulrich wird wegen Diebstahls bestraft, bleibt im Amt und erhält 14 84 das Bürgerrecht geschenkt. - In Nürnberg stirbt der Geistliche Johannes Leckücher alias Lebküchner, der Verfasser einer umfangreichen Abhandlung über das Fechten mit dem langen Messer. - In Neumarkt ist Schleicher (--) Bürgermeister. - In Neumarkt erhält der neumarkter Schultheiß Ludwig von Rohrbach (--) von Herzog Otto II von Wittelsbach Pfalz Mosbach Neumarkt Mathematikus (St) (47) das Haus Obere Marktstrasse 8 für treue Dienste. Das Haus wird Freihaus alias magistratsunabhängig und Schultheißenamt. - In Mühlhausen entsteht die Gräflich Wolfsteinsche Brauerei. - In Amberg wird keine jährliche Bürgermeiserwahl abgehalten. - In Nürnberg Schwaig fällt das Schloss Malsbach von Hans Seiboth verheiratet mit der Erbtochter Margarethe Pfinzing an Anton Küfler, woraufhin die Vorbesitzer aber nicht ausziehen. - In Nürnberg wird den Brillenmacherhandwerkern verboten die Stadt ohne Erlaubnis zu verlassen. Sie sind ein gesperrtes Handwerk.

1481 an den fränkischen Ritter Heinrich von Lüchau zu Brunn, Amtmann zu ColmbergDie Ritterfamilie Freudenberg muss Burg Grünsberg an die in wittelsbacher Diensten stehendende Familie Truchseß von Pommersfelden abgeben. - Die Stadt Göttingen verhaftet einen Falschmünzer trotz der Fehdedrohung von Herzog Wilhelm, der nach 5 Monaten, die angedrohte aber kurze Fehde beginnt. - Das Oberhaupt des Tucherschen Handelsshauses, der nürnberger Patrizier Hans Tucher IV, heiratet in zweiter Ehe Ursula Harsdörffer. - Weil sein Schwiegersohn, der böhmische König Wladislaw II, dessen Mutter Elisabeth von Habsburg (St) (--) ist, seine bereits in erster Ehe verwitwete Ehefrau Barbara von Zollern (St) (17), mit der er bereits fünf Jahre verheiratet ist, die er aber noch nie gesehen hat, aus seltsamen Gründen der Unzufriedenheit mit ihr nicht mehr zu sich kommen und auch die seit 5 Jahren nie mit ihm vollzogene Ehe nicht aufrechterhalten sondern lösen lassen will, was nach päpstlichem Recht unmöglich ist, will der brandenburgansbacher Kurfürst Albrecht Achilles von Zollern Nürnberg (St) (67) für diese für ihn ehrlose Ehe nicht nur eine Entschädigungszahlung, sondern er bietet ihm sogar noch seine in Berlin geborene jungfräuliche Tochter Dorothea von Zollern (St) (10), die in Neustadt an der Aisch lebt, als Ersatz an. - Hans Lomel von Reichertshofen mit dem Wolfswappen ist Richter in Seligenporten. - Der ungarisch-kroatisch König Matthias Corvinius (38) erhebt seinen unehelichen Sohn Johann mit der österreichischen Bürgerstochter Johanna Edelpöck zum Graf von Hunyadii und Herzog von Liptauen. - Die Stadt Weißenburg ist so überschuldet, dass Kaiser Friedrich III von Habsburg (St) (66) den gesamten Rat der Stadt Weißenburg ins Gefängnis werfen lässt und durch einen neuen ersetzt. - Die Stadtknechte wohnen auf dem alten Schwibbogen beim Schuldturm an der Pegnitz, wo hin und wieder Prostituierte und Geisteskranke in Ketten gelegt werden. - In Nürnberg ist der Bäckermeister Kunz Nachtigall erster alter Meistersänger neben seinen Zeitgenossen Fritz Zorn, Hans Bogner und Kunz Vogelsang. - Hans von Rohrstatt nimmt an einem Turnier in Heidelberg teil. - In München streiten Bäcker und Brauer darum, ob die Bäcker Überschusshefe nach altem Brauch abkaufen müssen, da deren Hefe eigentlich von schlechter Qualität, bzw durch Getreidereste verureinigt ist. - In Nürnberg brennt das vom Inneren Rat in der Waizenstrasse neben der Almosmühle alias Karl Grillenberger Strasse 1 erbaute Herrenbrauhaus ab und wird wieder aufgebaut. - Die eichstätter Anwaltstochter, die bei ihrem humanistischen Großvater in Nürnberg aufwächst, Caritas Pirckheimer (14) fällt in Nürnberg durch ihre hervorragenden Lateinkenntnisse auf, obwohl Lateinschulen nur für Jungen zugänglich sind. - In Amberg ist Conrad Romer von Marckerlpach Frauenwirt alias Bordellbetreiber, der vereidigt wird und keine unfertigen Leute alias Jugendliche und Verheiratete einlassen darf und an Feiertagen schließen muss. - In Nürnberg tritt der in Salzburg geborene Komponist und Organist Paul Hofhaimer (22) während des Reichstags auf, woraufhin er ein Engagement in Dresden bekommt.

1480 In Ebermannsdorf 8 km südöstlich von Amberg hat xxx von Fuchsstein alias xxx Fuchssteiner das Erbe der Kemnather in Ebermannsdorf angetreten. - Der eichstätter Kanoniker Johannes Vogt führt 372 Visitationen seiner Pfarrkirchen und Filialkirchen durch. Ausnahmen sind die Städte Eichstätt, Neumarkt und Ingolstadt. Sein lateinischer Visitations-Bericht besagt, dass fast alle Geistlichen angetroffen werden, aber 60 die Reformblätter nicht besitzen, der sulzbürger Pfarrer Magister Jakob Griesser, nur zwei Juden in seiner Pfarrei, die keine Abzeichen tragen, habe und die meisten Juden Umgang mit den Christen hätten, der niedersulzbürger Kaplan Ulrich Murll sich über den Frühmesner in Rocksdorf beschwere, der häufig vom Wein trunken sei und dabei Geschrei gegen Juden mache, der kottingwörther Pfarrer trotzig sei und der Mittelmesser von Altdorf ständig gelacht und die Visitation für einen Witz gehalten hätte. - Siegenhofen ist eigenständige Pfarrei. - Die Patrizierfamilie Holzschuher von Harrlach erweitert ihre Handelsbeziehungen nach Osteuropa für Felle, Leder, Pelze, Häute und Wachs. - Johann von Wolfstein residiert in Döllwang. - Kurfürst und ansbach-kulmbacher Markgraf Albrecht Achilles von Zollern Nürnberg (St) (66) verleiht der Stadt Schwabach ein geviertes Wappen, zwei mal Hohenzollern, pfälzer Löwe und zwei Bierschöpfkellen. - Hexenprozess in Regensburg. - Mit Johann von Hexenagger stirbt das Geschlecht aus. Seine Witwe heiratet Graf Jörg von Helfenstein. - In Regensburg hängt das Kirchengemälde Das Jüngste Gericht, auf dem ein Spieler für Backgammon Spielen Höllenqualen erleiden muss. - In Nürnberg wird den Stadtknechten alias Polizei das Bürgerrecht geschenkt. Die für das Gebiet ausserhalb der Stadtmauern zuständigen Schützen sind Stadtknechte zweiter Klasse. - In Ingolstadt wird das Franziskanerinnen-Kloster Gnadenthal zur Erhaltung der Klosterzucht ausgebaut. - In Amberg ist der Vater von Philipp Melanchton  Georg Schwartzerdt Lehrling von Geschützgießer Martin Merz. - Der in Schmidmühlen geborene Schnitzer und Maler Erasmus Grasser (30) erstellt in München 16 Moriskentänzerfiguren, die am Fries des neu erbauten Tanzsaal des Rathauses angebracht werden. - In Regensburg wird auf Intervention von Kaiser Friedrich III von Habsburg (St) (65) der Rat der Stadt Regensburg dazu bewogen die 17 regensburger Juden, die wegen des Vorwurfs des Ritualmordes an vier Knaben zur Gewinnung von Christenblut seit vier Jahren inhaftiert sind und gefoltert werden, durch die Zahlung von horrenden Lösegeldern freizulassen. - In Neumarkt sind Schleicher, Libhard König, Hans Cehemayr und Hans Dehenmayr Bürgermeister. - In Amberg ist Kilian Ziegler (--) von Königsberg Frauenwirt alias Besitze eines Bordells für Sexarbeiterinnen, der vereidigt wird und keine unfertigen Leute alias Jugendliche und Verheiratete einlassen darf und an Feiertagen schließen muss. - In Amberg ist Graf Bernhard von Eberstein (--) Vitztum. - Der in Nürnberg geborene Johannes Lecküchner (--) erhält in Herzogenaurach eine Pfarrstelle. Er ist Fechtmeister und Autor eines Fechtbuches, das in Reimform in Bastardaschrift geschrieben als Lehrbuch dient. In Berching wird eine Wallfahrt zur Leonhardskapelle bei der Ölkuchenmühle abgehalten. - In Regensburg endet der fünfjährige große jüdische Ritualmordprozess gegen die regensburger Gemeinde. - In Amberg lebt Jacob von Kemnath (--) alias Jacob Kemnather nicht mehr auf der Burg Eberburg sondern auf dem Unteren Sitz unterhalb im Dorf das Hofgut Ebermannsdorf 8 km südöstlich von Amberg.

1479 In der wittelsbacher Stadt Dietfurt wird das Rathaus errichtet. - Der nürnberger Patrizier Hans Tucher unternimmt eine Pilgerfahrt nach Jerusalem und wird dort vom mecklenburger Herzog Balthasar zum Ritter geschlagen. - In Nürnberg nimmt eine Kommission mit u.a. Sebald Schreyer eine Revision der Zivilgesetzgebung vor. - Der Patrizier Paulus Volckamer wird Reichsschultheiß von Nürnberg. - Der Sohn von brandenburg-ansbacher Kurfürst Albrecht Achilles von Zollern Nürnberg (St) (65) Friedrich II von Zollern (St) (19) heiratet die Schwester seines Schwagers, des böhmischen König Wladislaw II, Sophia (15) deren Mutter Elisabeth von Habsburg (St) (40) ist und zeugt mit ihr 17 Kinder. - Der bayernmünchener Herzog Albrecht IV von Wittelsbach von Bayern (St) (30) seine burggräflichen Rechte gegen 11.000 ungarische und 7.700 Rheinische Gulden an die Stadt Regensburg, die damit die Wittelsbacher endlich aus der Stadt hinauskaufen will. - Mit dem Würzburger Turnierregister wird eine Turnierberechtigungsordnung verfasst. - Ludwig von Eyb der Jüngere (29) wird Hofmeister des eichstätter Bischof Wilhelm von Reichenau (53). - Das Königreich Böhmen wird aufgeteilt. Der regensburger Domherr und Rektor der Universität Ingolstadt, Johannes Tolhopf alias Janus Tolphus, wird königlicher Berater und Hofastronom des ungarisch-kroatisch-böhmischen König Matthias Corvinius (36). - In Nürnberg tanzt während der Fastnacht der nürnberger Rotschmied Gutpier als Mohr verkleidet und trägt mit seinen Gesellen schmutzige Liebesabenteuer vor. - Ein Ritter von Rohrstatt nimmt am Vierlanderitterturnier im Januar in Würzburg teil. - In Eichstätt wird eine Druckerpresse aufgestellt. - In Regensburg erschlagen Schneidergesellen den Malergehilfen Ruprecht, fliehen ins Kloster St Emmeram und erhalten dort Freiung alias Asyl und werden von den Mönchen 128 Tage lang gegen die belagernden Stadtknechte beschützt, woraufhin der Rat der Stadt Regensburg nur ein verschärftes Verbot gegen das Tragen von langen Messern verhängt. - In Nürnberg treten Moriskentänzer auf. - In Feucht leben zur Einführung des Gemeinen Pfennig 80 Familien mit 200 Personen über 15 Jahren. - In Neumarkt sind Heinrich Leutenbeck, Uhl Zehmair, Hans Cehemamayr und Hans Dehenmayr Bürgermeister. - In Berngau beginnt die Berngauerin Sighard eine Wallfahrt nach Aachen. - Sebald Rieter (--) unternimmt eine Palästinareise nach Jerusalem.

1478 Wetter: Dürrer Sommer. - In Nürnberg stirbt die Patrizierfamilie Ortlieb, die im Besitz des Nassauer Hauses ist aus. - Der landshuter Dichter und Maler Albrecht Füetrer ist mit dem Buch der Abenteuer für den bayernmünchener Herzog Albrecht IV von Wittelsbach von Bayern (St) (29) fertig. - Der in Augsburg geborene Mönch und Chronist Sigmund Meisterlin streitet in der nürnberger Sebalduskirche, in der er als Prediger angestellt ist, auf der Kanzel lauthals mit einem Predigermönch der Stadt. Sigismund Meisterlin wird von Patriziern gebeten eine Chronik von Nürnberg zu schreiben. - In Nürnberg wird Hans Pressel als Hexer verbannt, weil er 50 Gulden wiedergefunden hat. - Marckart Lomel ist Ratsherr in Altdorf. - Die in Nürnberg lebende unverheiratete neumarkter Bürgerin und nürnberger Neubürgerin Barbara Lomel (58) stiftet in Kloster Gnadenberg den Altar zwischen den Eingangsportalen und tritt als Nonne in das Kloster Mariastein ein. - In Neumarkt verkauft Herzog Otto II von Wittelsbach Pfalz Mosbach Neumarkt Mathematikus (St) (43) wegen finanzieller Nöte Burg Rothenberg und Schnaitach an mehrere Ritter, behält sich aber die Landeshoheit vor. - Hans von Stauf, ursprünglich von Burg Stauf, stirbt und sein Grabstein wird an der Burgkapelle von Burg Ehrenfels angebracht. - Pfalzgraf Philipp von Wittelsbach (St) (29) fördert die Suche nach Gold, Silber, Kupfer, Zinn, Blei, Quecksilber und Eisenerz in Mehlmeusel und in Zwisel durch Bergbauprivilegien. -  In Regensburg findet ein durch Notthafft und von Abensberg durchgeführtes Ritterturnier statt, bei dem der bayern-landshuter Prinz Georg von Wittelsbach (St) (23) zugegen ist. - In Neumarkt existiert eine Apotheke, die von Martin Milner betrieben wird. - Pfalzgraf und Kurfürst Philipp von Wittelsbach (St) (29) verleiht einem amberger Bürger den Hammer und die Hammerstatt an der Neumühle. - In Nürnberg erwirbt der Rotschmied Lorenz Ammon ein Haus mit Hof, Seitenflügel, Garten und Hausbrunnen in der Alten Ledergasse alias Tucherstrasse 47. - Der in Augsburg geborene und für den geistlichen Stand bestimmt Kaufmannssohn, Bankier und Montanunternehmer Jakob Fugger (19) steht vor der Aufnahme zum Stiftsherrn im Kloster Herrieden. - In Neumarkt sind Uhl Thumann und Hans Volkmair Bürgermeister. - In Amberg ist Hans Pab Frauenwirt, der vereidigt wird und keine unfertigen Leute alias Jugendliche und Verheiratete einlassen darf und an Feiertagen schließen muss. - In Nürnberg erstellt der nürnberger Maler Michael Wohlgemut (44) ein Eheporträt aus zwei Bildern vom verwitweten neun fachen Vater aus erster Ehe und nürnberger Patritzier Hans Tucher (50) verheiratet seit zwei Jahren mit der nürnberger Patrizierin Ursula Harsdörffer (--). - In Nürnberg werden Brillenmacher genannt. - In Nürnberg unterstützt der Geschäftsmann und Drucker Anton Koberger (38) auch ein Druckprojekt, das in Köln die erste mit beweglichen Lettern gedruckte Bibel in deutscher Sprache und mit Holzschnitten illustriert herausbringen soll, das er deshalb finanziell unterstützt um danach ua die von Malern entworfenen Holzschnittstöcke der aufwändigen Inkunablen für seine eigene Bibel zu bekommen.

1477 In Neumarkt baut der Herzog Otto II von Wittelsbach Pfalz Mosbach Neumarkt Mathematikus (St) (42) ein Lustschlösschen auf dem Fuchsberg und benennt es nach sich Ottersau alias Ottosau. Sein Hofstaat besteht aus dem Hofmeister Ludwig von Eyb der Jüngere (27), dem altdorfer Pfleger und Hofcavalier Sigmund von Rohrbach (--), dem neumarkter Schultheiß und Hofcavalier Otto von Rohrbach (--), dem laufer Pfleger Alexander von Wildenstein (--), seinem Kanzler Ludwig Truchseß von Grünsberg (--), seinem Pfleger auf der Heimburg Georg von Mistelbach (--), seinem Kammermeister Berthold von Mühlbeck (--), Achaz Pusch von Filzhofen (--) und seinem Küchenmeister Jakob von Prant (--). Diese Personen bilden auch das Hofgericht. - Der nürnberger Kaufmannssohn Anton Tucher (19) kehrt nach mehrjährigem Aufenthalt aus Venedig zurück und wird nürnberger B ürgermeister. - In Augsburg wird eine Frau in der Beichte vom Pfarrer sexuell missbraucht. Der Pfarrer wird zwei Stunden an den Pranger gestellt und dann wieder freigelassen. - In Nürnberg wird Els Hell als Hexe wegen Milchzaubers verhaftet und wieder freigelassen. - Hans Lomel von Reichertshofen mit dem Wolfswappen ist Richter in Parsberg. - Burg Heimhof bei Kastl wird von Georg II Nothafft von Wernberg mit der Erlaubnis seiner Brüder Heinrich VII Notthafft und Heimeran VII Notthafft an Georg Ettlinger aus Ettling bei Ingolstadt verkauft. - Pfalzgraf und Kurfürst Philipp von Wittelsbach (St) (29) verlässt Amberg und zieht in die Residenz nach Heidelberg. - In Nürnberg weigern sich die Maler den Metzgern alias Fleischhackern die Masken für die Fastnacht zu bemalen. - Der nürnberger Hartmann Schedel (37) kommt als neuer Stadtarzt nach Amberg wo er den Eid leistet. Medikamente herzustellen ist ihm verboten und fällt in den Aufgabenbereich des Apothekers, alias Apothekenpflicht. Er darf keine Medikamente an die Patienten abgeben. Ohne Zustimmung des Bürgermeisters darf er die Stadt während der Nacht nicht verlassen. Hartmann Schedel (37) erwirbt wie fast alle seine Vorgänger und Nachfolger nicht das amberger Bürgerrecht und erspart ihm dadurch die Entrichtung von Steuer, Wachgeld und Umgeld. und erwirbt auch keinen Hausbesitz und keinen Grundbesitz. Hartmann Schedel (37) beschäftigt sich mit Astronomie und kontaktiert das Benediktinerkloster Reichenbach, wo man die Sternkunde besonders pflegt. - In Nürnberg erhalten die Schützen, Stadtknechte alias Polizei für das Gebiet ausserhalb der Stadtmauern das Recht innerhalb der Stadtmauern Waffen zu tragen. Die Schützen sind die Staatsgewalt und bewachen das Rathaus und wichtigen Ecken der Stadt. Nachts ohne Licht alias Kerze, Öllampe oder Kienspan herumzulaufen wird von den Stadtknechten bestraft. Sonntags und montags kontrollieren sie besonders die Treffpunkte der Handwerksgesellen, an denen es häufig zu Unruhen kommt. - In Neumarkt sind Ruger Swenter, Uhl Thumann und Hans Volkmair Bürgermeister und Hans von Seckendorff Schultheiß. - In Nürnberg Pillenreuth stiftet die Stadt ein Haus für Büßerinnen, alias ehemalige Prostituierte, neben dem Nonnenkloster Pillenreuth. Vier Magdalenen ziehen ein, betreiben ihr Sex Gewerbe aber weiter, weshalb sie mit einer Ehesteuer belegt werden. Das Gebäude wird dem Kloster überlassen, das aber das Gewerbe nicht stoppen kann. Die Magdalenen wollen ihre Kleidung nicht ablegen, nicht zu ihren Verwandten ziehen und auch nicht heiraten, obwohl man ihnen sogar eine Pension zusichert. - Der in Nürnberg Hauptmarkt 15 geborene patrizische Kaufmannssohn Martin Behaim (18), der im belgischen Mechelen ausgebildet wird, begleitet auf Wunsch seiner Mutter den nürnberger Kaufmann Barthelmess von Eyb auf die Frankfurter Herbstmesse. - In Nürnberg wird Marco Polos Reisebericht in seiner ersten deutschen Fassung gedruckt. - Burgund fällt durch eine Ehe an Habsburg, bei der Maximilian von Habsburg (St) (18) seine Braut und Erbin Maria von Burgund (St) (20), die reichste Partie Europas, unnötigerweise in einer Stellvertreterhochzeit alias Trauung per procurationem heiratet, bei der Pfalzgraf Peter von Veldenz (--) zu Maximilians Braut in silberner Rüstung, das blanke Schwert zwischen ihr und sich, von Ehrenwachen mit Fackeln beleuchtet ins Bett steigt und Maximilians Gesandter in Gegenwart des gesamten burgundischen Hofs sein Bein bis zum Knie entblößt und es in das Bett der Herzogin schiebt, um den französischen Bewerber, den französischen Königssohn Karl VIII (St) (08), dessen Vater den Akt mit Waffengewalt verhindern will, zuvorzukommen, weil Maximilian doch noch rechtzeitig vor den französischen Soldaten ankommt. Die französischen Teile Burgunds werden aber trotzdem von Frankreich annektiert. - Vlad III Tepes, der Pfähler, ist rumänischer König und durch seine Brutalität die Quelle der Legende um Graf Dracula. - Die Schwester des verstorbenen letzten männlichen Mitglieds der Geschlechts von Laaber, Dorothea von Laaber (--), verheiratet mit Conrad Marschall von Pappenheim (--) stirbt. - In Nürnberg arbeitet Friedrich Creusner (--) als Buchdrucker und erstellt ua das Buch Liber de Miseria humane condiconis, das man 17 57 als eines der beiden ersten der Weltgeschichte ausgibt, weil es aus Nürnberg stammt.

1476 Wetter: In Neumarkt bleibt knapp 4 Monate lang der Schnee liegen. - In Wien verbietet Kaiser Friedrich III von Habsburg (St) (65) Herzog Otto II von Wittelsbach Pfalz Mosbach Neumarkt Mathematikus (St) (41) unter Androhung seiner schweren Ungnade, des Verlustes seiner Regalien, Privilegien und Rechte sowie einer je zur Hälfte der kaiserlichen Kammer und den Geschädigten zufallenden Strafe von 100 Mark Gold dem Sohn seines Schwagers Graf Reinhard von Hanau (St) (+14 51) Graf Philipp von Hanau (St) (27) Rechtsbeistand, Rat oder Hilfe gegen Bürgermeister und Rat der Stadt Frankfurt zukommen zu lassen. - Pfalzgraf Philipp von Wittelsbach (St) (28) wird neuer pfälzer Kurfürst. - Die Ehefrau des Oberhauptes des Handelshaus Tucher, nürnberger Patrizier Hans IV Tucher, stirbt nach neun Geburten. - Haug von Parsberg (--), Heinrich Notthafft mit dem Mal (--), Siegmund Haller von Nürnberg und Ritter Caspar Sack und andere begleiten den sächsischen Herzog Albrecht von Wettin (St) (33) auf einer Palästinafahrt nach Jerusalem, die in Dresden startet und über Nümberg, Stein alias Hipoltstein, Eichstätt und Ingolstadt über einen Umweg über Rom von Venedig abfährt. Thibolt vom Stein stirbt dabei auf dem Heimweg, ebenso wie Berthold vom Stein, der zwischen Zypern und Rhodos stirbt. Die Rückreise führt über Regensburg, Lengenfeld, Amberg und Vilseck. - Die in Ansbach geborene Tochter von zollernbrandenburg-ansbacher Kurfürst Albrecht Achilles von Zollern Nürnberg (St) (62) Prinzessin Barbara von Zollern (St) (12) wird nach dem Tod ihres Ehemanns, des glogauer Herzog Heinrich XI (41-47) erstmals Witwe und mit dem böhmischen König Wladislaw II, dessen Mutter Elisabeth von Habsburg (St) (40) ist, wegen der Kriegswirren stellvertretend verheiratet. Den Vollzug der Ehe, ohne den sie nicht gültig ist, übernimmt xxx (--). - Heinrich Stromer aus Auerbach in der Oberpfalz wird in Auerbach geboren. Heinrich Stromer wird nach Leipzig gehen, dort studieren, eine reiche Bürgertochter heiraten und 15 30 den Handelshof Auerbacher Hof mit dem Auerbacher Keller erbauen. - Nach einer Aufschiebung seiner Hochzeit heiratet der in Ansbach geborene Johann Cicero von Zollern Nürnberg (St) (32) in Berlin Margarete von Sachsen. - In Neumarkt Buchberg vergibt Herzog Otto II von Wittelsbach Pfalz Mosbach Neumarkt Mathematikus (St) (41) Bergwerk  an Konrad Tolder und Seiz Biedermann. - Konrad von Egloffstein ist Landrichter in Amberg. - In Neumarkt verweigert der neumarkter Schützenmeister Leutenbeck dem berchinger Schützen Bogner den bei einem Preisschießen gewonnen Gewinn in Form von kostbarem Stoff für ein Paar Hosen mit der Begründung er sei ein Fremder. - In Regensburg lässt der Rat der Stadt Regensburg 17 regensburger Juden wegen des Vorwurfs des Ritualmordes an vier Knaben zur Gewinnung von Christenblut verhaften und systematisch foltern. - In Neumarkt sind Swenter Ruger und Hans Volkmair Bürgermeister und Konrad Sleicher Stadtschreiber. - In Regensburg beginnt ein großer jüdischer Ritualmordprozess gegen die regensburger Gemeinde. - Ludwig von Eyb der Jüngere (68) gibt einen Bericht über eine frühere Palästinafahrt weiter.

1475 Landshuter Hochzeit. - Herzog Otto II von Wittelsbach Pfalz Mosbach Neumarkt Mathematikus (St) (40) ist Brautführer bei der Landshuter Hochzeit und führt mit seinem Bruder dem mainzer Dompropst Johann von Wittelsbach (St) den Festzug nach Landshut an. Man serviert hunderte Fässer Baierwein aus der Region. - Die Herren von Wolfstein verlieren Allersberg an den bayern-landshuter Herzog Ludwig IX von Wittelsbach Bayern Landshut der Reiche (St) (58), wobei die Belehnung durch das Hochstift Eichstätt erfolgt. - In Nürnberg wird die Strassenreinigung geändert, weshalb Schweine nicht mehr frei herumlaufen dürfen und auf öffentlichen Strassen hinterlassener Schweinekot muss unverzüglich entfernt werden. - In Nürnberg verlässt der Mathematiker, Astronom und Verleger Johann Müller aus Königsberg alias Regiomontanus die Stadt und zieht für die anstehende Kalenderreform nach Rom. - Der brandenburg-ansbacher Kurfürst Albrecht Achilles von Zollern Nürnberg (St) (61) schreibt sogar im offiziellen Briefwechsel mit seiner Frau, als er in Kriegshandlungen ein Jahr von ihr getrennt war, über sexuelle Phantasien, die sie gehorsam beantwortet. Gleichzeitig hat er mit den Hofdamen seiner Frau ebenfalls sexuelle Verhältnisse zu haben, die seine Frau duldet. - Der kurpfälzische Hofkaplan Matthias Wiedmann von Kemnath erstellt einen Bericht über Ketzersekten und Unholde alias Hexen bzw Hexer. - Auf der nordoberpfälzischen Tilsburg werden zwei Hexen verbrannt. - In Wien töten Hundeschläger 510 verwilderte Hunde. - In Regensburg verbietet der Rat der Stadt Regensburg während der Fastnach nicht nur das Verkleiden alias Vermummen sondern auch das Anmalen alias Schminken. - In Regensburg wird der Jude Mosse wegen Diebstahls zum Tod am Strang verurteilt aber strafverschärfend wird er verkehrt herum und neben einem ebenfalls verkehrt herum hängenden lebenden Hund aufgehängt. - In Neumarkt sind Swenter Ruger, Hans Volkmair und Uhl Harder Bürgermeister. - In Eichstätt stirbt der auf Schloss Sommersdorf bei Ansbach geborene humanistische Schriftsteller und Übersetzer Albrecht von Eyb (55). - In Nürnberg kauft sich der ungarische nürnberger Goldschmiedemeister Albrecht Dürer der Ältere (48) das Dürerhaus Obere Schmiedgasse. - In Bayern wird die Münze Libra alias Pfund eingeführt, wobei 1 Libra 8 Schilling enspricht und 1 Schilling 30 Pfennige wert ist, womit auch die Boten für die Post bezahlt werden. - In Nürnberg erheiratet der nürnberger Patrizier Sigmund Fürer (--) mit der Ehelichung der nürnberger Patriziertochter Anna Tucher (--) die Burg Heimendorf in Röthenbach, womit er sich Sigmund Fürer von Haimendorf nennt. - Mit dem Tod des salzburger Domherrn Hadamar VII von Laaber (--), der nur bescheidene 1.000 Gulden besitzt, die er dem salzburger  Erzbischof Bernhard von Rohr (54) vermacht, der nicht zöibateur lebt und als wollüstig berüchtigt ist, wird die Herrschaft Laaber und deren verstreute reiche Besitztümer zwischen Nürnberg und Regensburg zerschlagen und neu verlehnt, ua an Herzog xxx von Wittelsbach Niederbayern (St)  (--) und den Amtsverwalter xxx (--). Seine Schwester Dorothea von Laaber (--) ist mit Conrad Marschall von Pappenheim (--) verheiratet.

1474 Pfalzgraf Philipp von Wittelsbach der Aufrichtige (St) (26), der die Ehekandidatin Anna von Katzenelnbogen (St) (65) ausgeschlagen hat, heiratet in seiner Residenz in Amberg verhängnisvoll für die Pfalz Margarete von Wittelsbach Bayern Landshut (St) (18) und wird Statthalter in der Oberpfalz. Bei der Amberger Hochzeit feiern 14 regierende Fürsten unter den fast 1.000 Gästen und es werden 110.000 Liter Wein getrunken und 10.000 Hühner verzehrt. - Ein Ritter Caspar Sack begleitet den sächsischen Herzog Albrecht von Wettin auf einer Palästinafahrt nach Jerusalem. - Die in Ansbach geborene Tochter des zollernbrandenburgansbacher Kurfürst Albrecht Achilles von Zollern Nürnberg (St) (60) Barbara von Zollern (St) (10) wird mit dem glogauer Herzog Heinrich XI (39-45) verheiratet. Die Ehe ist nur mit dem Vollzug der Ehe alias Beischlaf gültig und damit die erwartete Erbschaft. Bei der Zeremonie ist die ganze Familie anwesend. - In Regensburg wird der Mörder einer Schwangeren vom Hof des regensburger Bischof Heinrich IV von Absberg (65), zum Emmeramer Tor mit einem Karren gefahren und dort auf einen Schleifschlitten gebunden und zur Richtstätte gezogen, wo er gerädert wird. - In Neumarkt sind Hans Zuner, Hans Volkmayr und Hans Dehenmayr Bürgermeister. - In Regensburg zeigt der israelische Konvertit Hans Vayol den jüdischen Rabbi Israel Bruna wegen Kaufs eines christlichen Kindes und dessen Schlachtung an, weshalb der regensburger Bischof gegen die Juden agitiert und die Hinrichtung des Rabbis fordert, der aber von der Stadt in Schutzhaft genommen wird. Es wird kein Kind vermisst. Kaiser Friedrich III von Habsburg (St) (65) und der böhmische König Wladislaw II intervenieren. Rabbi Israel Bruna wird nach 4 Wochen Kerkerhaft entlassen, der Denunziant hingerichtet. - In Nürnberg schließt sich der hallenser Patrizier Hans von Waltheym (--), der im Salzhandel tätig ist, mit seinem Knecht einer Reisegruppe für eine Wallfahrt nach St Wolfgang im Salzkammergut an, die in Röthenbach noch an einer stillen Andacht teilnimmt, dann über Allersberg und Freystadt 5 Meilen nach Berching reitet, wo sie gleich hinter dem Stadttor links in einer Herberge übernachtet, und am Folgetag über Beilngries nach Neustadt alias Neuburg an der Donau nach Landshut weiterreitet, wo sie Herzog Ludwig IX von Wittelsbach Bayern Landshut der Reiche (St) (57) empfängt und sie zum Essen einlädt. Auf dem Rückweg von der Wallfahrt treffen sie Herzog Otto II von Wittelsbach Pfalz Mosbach Neumarkt Mathematikus (St) (63) in Ingolstadt, wo es das Studium alias Universtität gibt, der sie bis nach Berching begleitet, wo er sich von der Gruppe trennt und nach Neumarkt reitet. Die Gruppe erhält von Herzog Otto II von Wittelsbach Pfalz Mosbach Neumarkt Mathematikus (St) (39) kostenlos zwei Knechte, die ihr über Freystadt und Allersberg bis Röthenbach Geleit geben.

1473 Wetter: Kalter Winter. Auf einen trockenen Sommer mit Waldbränden folgt ein sehr kalter Winter. - Die Brüder Martin von Wildenstein und Ludwig von Wildenstein kaufen Burg Breitenegg. - Der bayernmünchener Herzog Albrecht IV von Wittelsbach von Bayern (St) (26) der Weise verkauft Burg Arnsberg im Altmühltal, die an Sibylla von Heideck (--) verpfändet ist, an das Bistum Eichstätt. - Peter Fugger stirbt in Nürnberg an einer Seuche. - In Neumarkt sind Hans Volkmair und Hans Zuner Bürgermeister.

1472 Wetter: Lange Sommertrockenheit, Zwei Kometen tauchen auf. Kalter Winter. - Der Mathematiker, Astronom und Verleger Johann Müller aus Königsberg Georg von Peuerbachs veröffentlicht Theoricae novae Planetarium und das Lehrgedicht Astronomica des römischen Dichters und Astrologen Manilius. - Der brandenburgansbacher Kurfürst Albrecht Achilles von Zollern Nürnberg (St) (58) verlobt seine Tochter Barbara von Zollern (St) (08) mit dem glogauer Herzog Heinrich XI (37-43) vollzieht mit ihr den Beischlaf und setzt sie als Erbin ein. - Stefan Lomel von Reichertshofen mit dem Wolfswappen ist Pfeger alias Amtmann in Parsberg. - Der aus der 14 54 geadelten oberpfälzischen Familie Steinfels stammende Chrisoph Mendel von Steinfels wird erster Rektor der Universität Ingolstadt im Pfründnerhaus. Die Universität Ingolstadt erhält die Einkommen und Besitzung des Franziskanerkloster Ingolstadt, dessen Mönche am Unterrichtsbetrieb teilnehmen. - In Roth Heideck fällt mit dem Tod von Konrad II von Heideck (--) seine seit 14 45 an den von dem in Burghausen geborenen Herzog Albrecht IX von Wittelsbach Bayern Landshut (St) (51) verpfändete Herrschaft Heideck nach 27 Jahren vergeblichen Bemühens endgültig an die Wittelsbacher. Hans von Heideck (--) verkauft die Ruine seiner Burg Eibwang an den in Burg Burggriesbach bei Freystadt geborenen eichstätter Bischof Wiilhelm von Reichenau (46). - Der pleysteiner Pfleger und Rat von Pfalzgraf Friedrich Erhart von Rohrstatt. - In Regensburg wird eine Zauberin auf die Fürbitte vieler Geistlicher hin begnadigt. - Der nürnberger Martin Ketzel unternimmt eine Pilgerfahrt nach Jerusalem. - In Neumarkt sind Uhl Harder, Libhard König und Hans Dehenmayr Bürgermeister. - In Bayern erhalten Briefboten für ihre Postzustellung pro Meile entsprechend knapp 8 Kilometer 8 Pfennig. 

1471 In Nürnberg wird der nürnberger Maler Albrecht Dürer wird als 3. Kind von 18 Geschwistern in der Burgstrasse 27 alias Obere Schmiedgasse geboren. - Der Mathematiker, Astronom und Verleger Johann Müller aus Königsberg alias Regiomontanus zieht im Auftrag des ungarischen König Matthias nach Nürnberg, um dort die Tafeln der Planetenbewegungen zu modernisieren und eröffnet eine Druckerei und eine Sternwarte im Haus von Bernhard Walter, dem nürnberger Faktor der Vöhlin-Gesellschaft, im späteren Dürer Haus, wo er bis zu seinem Tod die Planetenbewegungen mit einem Astrolabium beobachtet. - In Nürnberg wird Anna Prunner als Hexe verurteilt und verbannt. - Das Augustinerchorherren Kloster Schamhaupten dient den Muggenthalern als Familienruhestätte. - Der Humanist Giovanni Antonio Campano beklagt sich in seinen Briefen über die eintönigen Zechgelage in der schmutzstarrenden und stinkenden Reichsstadt Regensburg, in der es kein anderes Leben als Trinken gäbe und darüber hinaus der Wein sauer sei und ihm bei Jedem Becher, den er leert die Tränen kämen. - Die Herrschaft Heideck fällt an den bayern-landshuter Herzog Ludwig IX von Wittelsbach (St) (54). - Der bayernmünchner Herzog Albrecht IV von Wittelsbach von Bayern (St) (24) lässt als Alleinherrscher seinen jüngeren nach Macht strebenden Bruder Christoph von Wittelsbach der Starke (St) (22) während eines Bades gefangen nehmen und 19 Monate inhaftieren, da er ihm nicht traut. Herzog Otto II von Wittelsbach Pfalz Mosbach Neumarkt Mathematikus (St) (36) versucht Christoph von Wittelsbach, der Starke (St) (22) mit 400 angeworbenen Männern in München zu befreien, was aber durch Schwanengeschrei erfolglos bleibt und Herzog Otto II von Wittelsbach Pfalz Mosbach Neumarkt Mathematikus (St) (36) wieder abziehen muss. - In Nürnberg gießt der Rotschmied Hermann Vischer (--) die Grabplatten des bamberger Fürstbischof Georg von Schaumberg (--) und die des würzburger Bischof Sigismund von Sachsen. - Die nürnberger Patrizierfamilie Geuder erhält ein eigenes Familienwappen von Kaiser Friedrich III von Habsburg (St) (56). - Die Übergriffe der nürnberger Stadtknechte auf die Bürger nimmt überhand und wird vom Rat der Stadt Nürnberg gerügt. Die Dienstanweisung nachts bewaffnete Bürger ein Pfand abzunehmen und sie für den nächsten Tag vor das Niedergericht, die Fünfer, zu laden ist für viele Stadtknechte nicht praktikabel und sie gehen um ihn zu entwaffnen lieber mit Gewalt vor. - Der nürnberger Kaufmann Hans Praun (--) führt u.a. in Nürnberg hergestelltes Spiegelglas und Spiegel zum Verkauf. - Kaiser Friedrich III von Habsburg (St) (60) flieht vor der in Regensburg ausgebrochenen Pest nach Neumarkt. - Zur Stadt Amberg gehört die Hofmark Grossschönbrunn. - In Nürnberg lässt der Innere Rat in der Waizenstrasse neben der Almosmühle alias Karl Grillenberger Strasse 1 das Herrenbrauhaus zum Bierbrauen errichten. - In Neumarkt ist Konrad Halpmayr (--) Bürgermeister. - Der nürnberger Großkaufmann Hans Praun verkauft riesige Mengen an billigen Massenbieren. - Beutelbuch in Nürnberg. - In Nürnberg führt Anton Koberger (31) in seiner Werkstatt am Egidienplatz 13 den Buchdruck mit beweglichen Lettern ein, während Druckerpressen schon in Bamberg, Straßburg, Köln und Basel schon jahrelang in Betrieb sind.

1470 In Nürnberg beginnt eine wirtschaftliche Blütezeit, die 60 Jahre dauert. - Der mit Kunigunde von Schaumberg verheiratete Albrecht von Wolfstein IV Obersulzbürg (St) (--) stirbt in Rama bei Jerusalem. Wilhelm von Wolfstein III Obersulzbürg (St) (17) beerbt ihn. Sein jüngster Sohn ist Albrecht von Wolfstein Sulzbürg (St) (--). - In Neumarkt verkauft der Kanzler des neumarkter Schultheißenamtes Rudolph Alber (--) sein Schloss alias Burg Rothenfels bei Oberbuchfeld an die meißener Burggräfin Gräfin xxx von Hartenstein (--), Freiherrentochter xxx von Plauen. - Der Kurfürst von Brandenburg dankt ab und damit fällt der gesamte Besitz des Hauses Hohenzollern an Albrecht Achilles (St) von Brandenburg. - Der nürnberger Patrizier xxx Groland (--) kommt in den Besitz des Herrensitzes Vogelsgarten Nürnberg-Tullnau im Osten vor der Stadt an der Pegnitz. - Der mainzer Erzbischof, der würzburger Fürstbischof und die Pfalzgrafen gehen gemeinsam gegen die Raubritter von Rosenberg auf Burg Boxberg vor. - Der in Augsburg geborene Kaufmannssohn, Bankier und Montanunternehmer Jakob Fugger (11) ist für den geistlichen Stand bestimmt und Student an der Stiftsschule in Herrieden. - Hexenprozess in Regensburg. - Agnes Praun (58), die Tochter des nürnberger Kaufmanns Hans Praun beendet die 4jährige Schulzeit und erlernt ein Handwerk. Ihre wie die Schwester wird ebenfalls 4 Jahre zur Schule gehen. Ihr Bruder darf 8 Jahre zur Schule gehen und beginnt danach eine Kaufmannslehre in Bologna. - In Nürnberg werden die Stadtknechte alias Polizei dem Rugamt unterstellt, für das sie Strafen eintreiben. Sie bewachen auch die Gefangenen im Schuldturm. - Konrad Schleich ist Almosenverwalter in der Stadt Neumarkt. - Die neumarkter Bürger Hans Löwenbeck und Heinrich Wisent treten als Siegelzeugen auf. - Der Anwaltssohn und Humanist Willibald Pirckheimer wird in Eichstätt geboren. - Aus Regensburg wird eine Frau vertrieben, weil sie 3 Pferde ihres Mannes durch Zauberei getötet haben soll. - In Regensburg tritt ein Jude zum Christentum über und verkehrt sogar im Haus des regensburger Bischof Heinrich IV von Absberg (--). Er wird bei der Ausübung des jüdischen Glauben ertappt und wegen Täuschung der geistlichen und weltlichen Obrigkeit in der Donau ertränkt. - In Nürnberg wird die Patrizierin Margaretha Grundherr Äbtissin des St Clara Klosters. - In Nürnberg ist der Barbier Hans Foltz von Worms Meistersänger. - In Nürnberg sind Johann Sensenschmied und Anton Koburger Buchdrucker. - In Nürnberg gründet Michael Wolgemut (36) die Nürnberger Malerschule. - In Neumarkt ist Uhl Harder Bürgermeister. - In Sulzbach erbaut sich die Familie von Egloffstein das Egloffsteiner Palais. - Ritter Herr Dietrich von Stauff zu Ernfels ehemaliger Vitztum in Niederbayern, stirbt. Seine Witwe ist Kunigunde von Wolfstein, die Tochter von Albrecht von Wolfstein. - In Regensburg beginnen die Bettelorden mit gezielten Vorwürfen von Hostienfreveln und Ritualmorden gegen bestimmte Juden, was zu deren Vertreibung führt. - Der mit Elisabeth von Witttelsbach verheiratete brandenburger Kurfürst Friedrich VI von Zollern Nürnberg dankt als Kurfürst von Brandenurg ab und damit fällt der gesamte Besitz des Hauses Hohenzollern an Albrecht Achilles von Zollern Brandenburg (St) (--). - In Deining verkauft der Kanzler des neumarkter Schultheißen Rudolph Alber seine Burg Rothenfels mit dem Dorf an die meißener Burggräfin Gräfin xxx von Hartenstein, Freiherrentochter xxx von Plauen. - Das Landgericht Hirschberg spricht Heimeram Muggenthaler (--) alias Heimeram von Muggenthal die ehemaligen Reuterlehen und folgend eglofsteiner Lehen zu. Das Dorf Herrnried fällt an den regensburger Bischof Heinrich IV von Absberg (--).

1469 Im nürnberger Dominikanerkloster droht die Kloake überzulaufen. Sie soll in eine zweite tiefergelegene abgeleitet werden. Der verantwortliche Steinmetz schlägt ein Loch in die Kloake, wird von den Dämpfen ohnmächtig, fällt und ertrinkt in die Kloake. Ein zuhilfe eilender Dominikanermönch wird ebenfalls ohnmächtig und stirbt ebenfalls. Ein dritter mit Kräutersäckchen ausgestatteter Retter kommt mit dem Leben davon, da er an einem Seil gesichert wieder hochgezogen werden kann. Erst am nächsten Tag werden die Opfer vom Scheißhausfeger geborgen. - In Nürnberg bricht der verschwenderische Losunger und Steuereintreiber der Stadt Nürnberg Patrizier Niklas III Muffel (60), dessen Familie aus Neumarkt stammt, den nürnberger Amtseid der Verschwiegenheit, wird verhaftet, von seinem Amtsnachfolger zwei Wochen lang verhört und gefoltert, wonach er gesteht. Die beiden Mitlosunger, der mit Barbara Stromer von Reichenbach verheiratete nürnberger Kaufmann Anton Tucher (60) und Anton Tallner belasten ihn schwer. Trotz des Widerrufs seines Geständnisses, das er angeblich nur aus Angst vor und in der Folter abgelegt habe, wird er unmittelbar standesuntypisch statt mit dem Schwert gerichtet am nürnberger Galgen aufgehängt. - Der letzte Ritter und Herr von Laaber Ulrich von Laaber stirbt. - Wilhelm von Hessen Kassel (St) wird auf Burg Blankenstein geboren, er gibt die kirchliche Laufbahn auf, wendet sich dem Kriegshandwerk zu und wird wie sein älterer Bruder an Syphilis sterben. - Der bayernmünchner Herzog Albrecht IV von Wittelsbach Bayern München (St) (22) besiegt seinen jüngeren Bruder Christoph von Wittelsbach der Starke (St) (20) und den Ritterbund der Böckler. - Der neumarkter Bürger Martin Alber verkauft sein Dorf Forst an Herzog Otto II von Wittelsbach Pfalz Mosbach Neumarkt Mathematikus (St) (34). - Der bayernmünchener Herzog Albrecht IV von Wittelsbach von Bayern München (St) (22) übergibt seine Burg Wackerstein an seinen Rat Stephan von Schmiechen. - Nach der Niederlage des Böcklerbundes ist die gesamte Herrschaft Degenberg vom bayern münchner Herzog Albrecht IV von Wittelsbach Bayern München der Weise (St) (22) erobert. Hans von Degenberg wird der Wiederaufbau seiner Stammburg Degenberg verboten. - In Neumarkt werden viele Placker alias Raubritter hingerichtet. - In Neumarkt ist Uhl Harder Bürgermeister. - In Amberg sind Hans von Sunsheim und Konrad Prenner aus dem Ries Scharfrichter. - Konrad von Pappenheim ist Reichserbmarschall und Schwager von Ritter Hans von Wolfstein. - In Deutschland überholen durch die einsetzende Massenproduktion die gedruckten Bücher die handschriftlich erstellten. 

1468 Wetter: Getreide wird durch nasse Witterung nicht mehr reif. Schneefall Anfang Oktober. - Der bayernmünchener Herzog Albrecht IV von Wittelsbach der Weise (St) (21) führt Krieg gegen den Böcklerbund, der die erlangte Eigenständigkeit schützen will. - Durch die Verwendung von Kanonen hat der Böcklerbund gegen den bayernmünchener Herzog Albrecht IV von Wittelsbach der Weise (St) (21) keine Chance. Burg Falkenfels, Burg Linden, Burg Kollnbur, Burg Weißenstein, Burg Saldenburg, Burg Neunußberg, Burg Haidstein und Burg Altnußberg werden erobert. Kloster Rinchnach und der Markt Zwiesel werden niedergebrannt. Der Sprecher Hans von Degenberg wird mit Burg Weißenstein belehnt. Durch eine Fehde mit Georg von Donnerstein verliert Hans von Degenberg seine Stammburg Degenberg, die sich der bayernmünchener Herzog Albrecht IV von Wittelsbach der Weise (St) (21) übergeben lässt um sie zu zerstören.  - In Nürnberg stellt der Flaschenschmied Konrad Eschenloher aus dem Zwölfbruderhaus Flaschen aus Blech her. - In Nürnberg fallen dem verschwenderischen Losunger und Steuereintreiber der Stadt Nürnberg Patrizier Niklas III Muffel (59), dessen Familie aus Neumarkt stammt, während er die nürnberger Losungerstube, in der die Geldvorräte der Stadt aufbewahrt werden, verlässt einige Goldstücke aus seinem Ärmel, weshalb man ihn für einen Dieb hält, da desöfteren Geld in der Stadtkasse fehlte. - In Nürnberg wird die Else Kramer als Hexe gebrandmarkt. - Die neumarkter Bürgerin Barbara Lomel (48) wohnt in Nürnberg und bewegt sich höchsten Kreisen mit den nürnberger Patriziern, Reich, Kraus Vokamer und Groß. - Hans Lomel von Reichertshofen mit dem Wolfswappen ist oberster Lehensverwalter von Donaustauf, Kiefenholz......, von Herzog Otto II von Wittelsbach Pfalz Mosbach Neumarkt Mathematikus (St) (33), der in Neumarkt residiert. - Zum Nachteil der amberger Bergbauunternehmer erteilt ua der bayernmünchener Herzog Sigismund von Wittelsbach Bayern München (St) (29) Lohma bei Pleystein Bergbaufreiheiten. - Der nürnberger Martin Ketzel unternimmt eine Pilgerfahrt nach Jerusalem. - In Neumarkt sind Georg Tanhauser, Uhl Zehmair und Uhl Harder Bürgermeister. - Burg Liebenstein wird von dem in Burghausen geborenen Herzog Albrecht IX von Wittelsbach Bayern Landshut (St) (51) zerstört. - In Nürnberg besteht am Hauptmarkt 12 ein Schuhhaus oder Lederhaus. - In Nürnberg macht sich der ungarische Goldschmied Albrecht Dürer der Ältere (41) im Hinterhaus des Priesters Johannes Pirkheimer (27) als neuernannter Goldschmiedemeister selbständig.

1467 In Neumarkt verlehnt Kaiser Friedrich III von Habsburg (St) (52) dem Kanzler des neumarkter Schultheißenamtes Rudolph Alber (--) und seinen Erben das Gericht alias die Gerichtsbarkeit über sein Schloss alias Burg Rothenfels bei Oberbuchfeld. - Kaiser Friedrich III von Habsburg (St) (52) verleiht dem Haug von Parsberg etliche von der Stadt Neumarkt erkaufte Reichslehen, den Kirchsatz, das Vogteirecht und das Lehnsrecht von Parsberg-Klapfenberg. - Landgraf Friedrich von Leuchtenberg V heiratet Dorothea von Rieneck die Herrschaft Grünsfeld (Baden). - Der neue bayernmünchener Herzog Albrecht IV von Wittelsbach von Bayern München (St) (20) widersetzt sich den Regierungsbeteiligungswünschen seines jüngeren Bruders Christoph von Wittelsbach der Starke (St) (18), dem er die Stadt Kelheim und eine Jahresrente überlassen will und der sich deshalb mit dem Ritterbund der Böckler verbündet, den Kaiser Friedrich III von Habsburg (St) (52) auf dem regensburger Reichstag auflöst. - Hexenprozess in Regensburg. - In Neumarkt bekämpfen die Tuchmacher die Leinenweber, die Dirmatei, einen Stoff mit 25 % Wollanteil herstellen. Der Rat verbietet die Herstellung mit der Begründung, die Leinenweber sollten beim Lein und die Tuchmacher bei der Wolle bleiben. - Die Anwaltstochter Caritas Pirckheimer wird in Eichstätt geboren. Ihre Mutter ist die Patrizierin Barbara Löffelholz von Kolberg. - In Regensburg wird ein Hexer wegen Milchzauberei und Schatzgräberei erhängt. - Die Falkenberger bekommen von Landgraf Friedrich V von Leuchtenberg (St) (04) das Braurecht für Bier verliehen. - In Neumarkt sind Konrad Halpmair und Linhard Rorer Bürgermeister. - Lorenz Waldstomer und Franz Waldstromer erben Burg Prackenfels. - In Amberg ist Caspar von Hagenau Scharfrichter. - In Nürnberg heiratet der ungarische Goldschmiedgeselle Albrecht Dürer der Ältere (40), der sich im Hinterhaus des Priesters Johannes Pirkheimer (27) eingemietet hat, die Goldschmiedstochter Barbara Holper (15), die Tochter seines ehemaligen Chefs und kann durch die Heirat das Bürgerrecht kaufen. Er wird sie 18 Mal schwängern.

1466 Herzog Otto II von Wittelsbach Pfalz Mosbach Neumarkt Mathematikus (St) (31) kauft den 3 Brüdern Christoph von Wolfstein, Wolfhart von Wolfstein und Georg von Wolfstein die letzten Rechte an der Burgherrschaft Wolfstein ab. - In Regensburg versammeln sich bei einem Turnier Ritter aus dem Umkreis von Straubing mit ihrem Anführer Hans IV von Degenberg und gründen den Böcklerbund. - Ritter Martin von Wildenstein stiftet einen Himmelfahrtsaltar und Geld für Glasgemälde in Kloster Gnadenberg. - In Nürnberg besiegelt der nürnberger Schultheiß Sigmund von Egloffstein einen Schuldbrief des aus Neumarkt stammenden Juden Mosse Juden Sauwel. - Das ingolstädter Franziskanerkloster wird an die Observanten, Minoritenorden, einen strengeren Zweig der Franziskaner übertragen. - In Regensburg wird ein Badknecht mit 5 Ehefrauen von seiner richtigen Frau an die Behörden ausgeliefert und wird auf der Steinernen Brücke in der Donau in einem Sack ertränkt. - In Neumarkt ist Linhard Roter Bürgermeister. - In Regensburg wird im Augustinerkloster am Neupfarrplatz die strenge Observanz eingeführt.

1465 Herzog Otto II von Wittelsbach Pfalz Mosbach Neumarkt Mathematikus (St) (30) kauft von Apel Vitztum von Neuenschönberg und seinen Söhnen Burg Wolfstein. - In Nürnberg betätigt sich Hans Enßlinger aus dem Zwölfbruderhaus als Metzger und Ulrich Galster aus dem Zwölfbruderhaus als Bäcker und Laugenbäcker und stellt auch Bretzeln her. - Albrecht IV von Wittelsbach von Bayern München (St) (18) wird Mitregent seines Bruders Sigismund von Wittelsbach Bayern München (St) (26) als Herzog von Bayern-München. - Erbmarschall Konrad von Pappenheim erbt Burg Breitenegg. - In Kinding werden die Herren von Heideck wieder Besitzer ihrer seit 13 32 verpfändeten Stammburg Burg Arnsberg im Altmühltal. - Heinrich IV von Absberg wird neuer regensburger Bischof. - Der älteste Sohn von Erasmus von Zollern (St) (13) stirbt. - Der neumarkter Bürger, der Schneider Seitz Tollinger verkauft einen Hof in Willenhofen. - Burg Hofberg im Schwarzachtal wird vom eichstätter Bischof erworben und als Sommersitz umgebaut. - Das oberbayerische Rittergeschlecht der Fraunberger auf Fraunberg das im Besitz der Burg Prunn bei Riedenburg ist wird in den Reichsfreiherrrenstand erhoben und darf mit rotem Wachs siegeln. - Im eichstätter Kloster St Walburg protestieren die adeligen Nonnen gegen die von Niolaus von Kues initiierten Einschränkungsversuche ihrer Rechte. Der in Burg Burggriesbach geborene eichstätter Bischof Wilhelm von Reichenau (39) setzt seine Schwester Ursula von Reichenau als Äbtissin von Kloster St Walburg ab. - In Neumarkt sind Uhl Harder, Georg Tanhauser und Hans Dehenmayr Bürgermeister. - In Ehrenfels wird die edle Familie Stauf von Ehrenfels werden in den Reichsfreiherrenstand erhoben. - In Amberg gründet sich die Bergbau Gesellschaft Kastner und Plech als eine von vielen privaten Gesellschaften. - In Amberg löst die Stadt ihre Gemeine Bergbau Gesellschaft, deren Gesellschafter gezwungen wurden beizutreten, nach 10 Jahren wieder auf und ersetzt sie durch sechs private Gesellschaften, denen jeweil drei bis vier Gruben und zwei bis drei noch zu erschließende Gänge zugewiesen werden. Die Gruben und Gänge werden ausgelost. Die Stadt erhält 20 % an den neuen Gesellschaften und gründet danach die Gemeine Gesellschaft einfach wieder neu. In Amberg werden mit 10.000 Tonnen 30 % des deutschen und 15 % des europäischen Eisenerzes gefördert. - In Berching erlaubt Kaiser Friedrich III von Habsburg (St) (51) dem eichstätter Bischof Wilhelm von Reichenau (39) zur Besserung der Wege und Brücken in der Gegend herum einen Zoll zu nehmen, von jedem geladenen Wagen 2 und von einem Karren 1 Pfennig um damit die Wege zu renovieren. - In Beilngries erlaubt Kaiser Friedrich III von Habsburg (St) (51) dem eichstätter Bischof Wilhelm von Reichenau (39) zur Besserung der Wege und Brücken in der Gegend herum einen Zoll zu nehmen, von jedem geladenen Wagen 2 und von einem Karren 1 Pfennig um damit die Wege zu renovieren. - In Nürnberg ist eine Handelsgesellschaft unter der Leitung des Patriziers Anton Paumgartner bankrott, weshalb er nach Augsburg flieht. - In Nürnberg eröffnet der mainzer Drucker Konrad Zeninger (--) eine Druckerei. - In Nürnberg verweigert der Rat der Stadt dem nürnberger Patrizier Sebald II Pfinzing den von einem Wassergraben umgebenen Lichtenhof (20 21 Südstadtbad) befestigen zu dürfen, auch weil dieser in die Dienste ihres Feindes Markgraf Albrecht Achilles von Zollern Nürnberg (St) (51) getreten ist, was aber trotzdem geschieht. - Hadamar VII von Laaber (--) ist in zweiter Generation Marktrechteinhaber seines Dorfes Laaber. - In Ansbach richtet Kaiser Friedrich III von Habsburg (St) (51) ein kaiserliches Landgericht ein Ansbach. Die Stadt wird kaiserliche Residenzstadt.

1464 Herzog Otto II von Wittelsbach Pfalz Mosbach Neumarkt Mathematikus (St) (53) erhält unter Mißachtung der böhmischen Besitzansprüche von den 3 Brüdern Christoph von Wolfstein, Wolfhart von Wolfstein und Georg von Wolfstein das ewige Öffnungsrecht an der Burg Wolfstein. - Der ansbacher Markgraf Albrecht Achilles von Zollern Nürnberg (St) (50) erbt das Fürstentum Brandenburg-Kulmbach von seinem Bruder Johann von Zollern, der Alchimist (St) (58). - Im zollernen Zisterzienserinnen-Kloster Birkenfeld bei Neustadt an der Aisch begehen Nonnen sexuelle Verfehlungen und Unkeuschheit, die an die Ordensleitung weitergemeldet werden. - Stefan Lomel von Reichertshofen mit dem Wolfswappen ist Pfeger alias Amtmann von Wolfstein. - Zum Nachteil der amberger Bergbauunternehmer erteilt der bayernmünchener Herzog Sigismund von Wittelsbach Bayern München (St) (25) Treyendorf bei Lengenfeld Bergbaufreiheiten. - In Neumarkt gibt es ein Frauenhaus alias Frauengefängnis. - In Neumarkt ist Uhl Teschl Bürgermeister. - Ritter Hans von Wolfstein Obersulzbürg ist Hofmeister. -  In Nürnberg ist Stephan Castendorfer (--) als Orgelbauer Stephanus de Bratislavia tätig. - In Amberg ist Jacob von Kemnath (--) alias Jacob Kemnather Besitzer der Burg Eberburg 8 km südöstlich von Amberg. - Sebald Rieter (--) unternimmt eine Palästinareise nach Jerusalem.

1463 Die nürnberger Patrizierfamilie Löffelholz ist im Besitz der Burg Tennenlohe. - Der gefürstete Landgraf Leopold von Leuchtenberg (St) (59), der auch Graf von Hals ist, stirbt. Er ist Vitztum von Amberg. - Martin von Eyb wird Komtur der Deutschordenskommende Nürnberg. - Landtag in Neumarkt über die Rechte und Gerichtsbarkeit des Landgerichts Auerbach über benachbarte Stände zu dem die Stadt Nürnberg ihren Deputierten Wilhelm Dörrer schickt, führt zu einem Vergleich. - In Nürnberg ist eine Apothekerverordnung bekannt. - In Neumarkt sind Uhl Blank und Uhl Harder Bürgermeister und Martin von Wildenstein Schultheiß. - In Nürnberg hat der nürnberger Lautenmacher Hans Ott (--) 29 Jahre Berufserfahrung. - In Burgthann beginnt man nach der Rückgabe der drei Jahre zuvor zerstörten Burg den Neubau mit einer zweigeschossige Hauptkemenate und einem neuen Flankierungsturm mit zwei gewölbten Räumen später Kanzlei und Regitratur geplant werden.

1462 Wetter: Kalter Jahresbeginn. - Pest in Regensburg fordert über 2.500 Tote. In Nürnberg wütet die Pest noch schimmer. - Der Verbündete Ludwig IX von Wittelsbach Bayern Landshut der Reiche (St) (46) von Herzog Otto II von Wittelsbach Pfalz Mosbach Neumarkt Mathematikus (St) (27) ordnet in Neumarkt Verhaltensweisen gegenüber dem ansbacher Markgraf Albrecht Achilles von Zollern Nürnberg (St) (48) an. - Hans von Wolfstein, der tolle Hans, der verhängnisvollerweise die 2 Gulden Lehenszins von Burg Wolfstein nicht an den böhmischen König Podiebrad bezahlt hat, stirbt kinderlos, wodurch die Burg Wolfstein als böhmisches Lehen eingezogen wird und an Apel, Jorg, Boss, Christoph und Veit Vitztum von Neuschönenberg weiterverlehnt wird. - In Nürnberg arbeitet Kunz Hirschvogel als Messingschläger, der Messingblech als Halbware herstellt. - Die Franziskaner umgehen das Zinsverbot und betreiben Pfandleihhäuser mit einer Bearbeitungsgebühr von 10 %. - In Neumarkt ist Konrad Rorer Bürgermeister. - In Amberg ist Heintz Kempf Scharfrichter. - In Bayern erhalten Briefboten für ihre Postzustellung pro Meile entsprechend knapp 8 Kilometer 6 Pfennige, wobei der Rückweg nicht bezahlt wird und ein Handwerker 12 bis 15 Pfennig pro Tag verdient. 1 Liter Welscher Wein alias aus Tirol kostet 10 Pfennig. - Sebald Rieter (--) unternimmt eine Reise nach Santiago de Compostela.

1461 Die nürnberger Patrizier, der nürnberg Stadtrichter Nikolaus Muffel (--) alias Niklas Muffel und Hans Magenhoffer (--) alias Hans von Magenhoff beteiligen als letztgenannte Begleiter an der 90 köpfigen Palästinafahrt Weimar~Nürnberg~Eichstätt~Venedig~Jerusalem von Herzog Wilhelm III von Sachsen und Thüringen (St) (36) alias Herzog von Luxemburg, verheiratet mit der habsburger Königstochter  Anna von Habsburg Österreich (St) (29), die er aber schon 14 57 verstoßen hat, weil sie ihm machtpolitisch nicht mehr nützlich war und die im Folgejahr sterben wird und schon längst durch eine adelige Mätresse ersetzt ist, wobei die Reise von März bis Oktober dauert und insgesamt 13.624 Dukaten kostet, wo der Herzog sich zum Ritter schlagen lässt und von wo dieser  ua einen Affen, einen Wolf, verschiedene edle Pferde und einen Falken mit nach Weimar mitbringt. In Eichstätt bleibt Graf Erwin von Gleichen (--) (--) zurück und kehrt um. - Der nürnberger Patrizier, Baumeister und Chronist Andres Tucher lässt das Baumeisterbuch verfassen. - Michael Lotter wird in Nürnberg geboren. Er kommt in den Besitz reicher Silbergruben in Annaberg im Erzgebirge. - Unter Pröpstin Anna Ebin führt das Kloster Pillenreuth mit dem eichstätter Kloster Rebdorf und dem nürnberger Katharinenkloster reichen Austausch in mystischer Literatur. - In Kelheim wird ein Franziskaner-Kloster von bayernmünchner Herzog Johann IV von Wittelsbach der Wahrhaftige (St) (24), seinem Bruder Sigismund von Wittelsbach Bayern München (St) (22) und den kelheimer Bürgern gegründet. - Die nürnberger Stadtknechte sind nicht nur für ihre berüchtigt sondern auch für ihre Nachlässigkeiten. - In Kloster Plankstetten wird traditionelles obergäriges Bier gebraut. Die Räume in denen Bier gebraut werden sind die heutige Klosterbibliothek. - In Neumarkt sind Heinrich Wisent, Albrecht Schöner und Hans Leutenpeck Bürgermeister. - In Velburg erlauben der bayernmünchener Herzog Johann IV von Wittelsbach der Wahrhaftige (St) (24) und sein Bruder Herzog Sigismund von Wittelsbach Bayern München (St) (22) einen eigenen Förster und Holzwart. - In Nürnberg werfen der mainzer Erzbischof Diether von Isenburg (St) (--), Pfalzgraf Friedrich bei Rhein (St) (36) und Markgraf Friedrich von Brandenburg Kaiser Friedrich III von Habsburg (St) (71) Untätigkeit vor, und beschließén nach einer verstrichenen Frist selbst zu handeln. - Pfalzgraf Otto von Wittelsbach von der Pfalz Mosbach Neumarkt (St) (71) stirbt in Kloster Reichenbach, in dem es eine 1.000 bändige Bibliothek gibt und ein Astronomischer Turm angelegt ist. - Nach dem Tod von Pfalzgraf Otto von Wittelsbach von Pfalz Mosbach Neumarkt (St) (71) in Kloster Reichenbach am Regen wird Hans von Wolfstein (--) pfälzer Hofmeister des neuen Herzog Otto II von Wittelsbach Pfalz Mosbach Neumarkt Mathematikus (St) (26), der von einer Pilgerreise nach Jerusalem zurückgekehrt war, und der die Burg Wolfstein dem böhmischen König Podiebrad verhängnisvoll als Lehen aufträgt um sich gegen eine pfälzer Einvernahme zu schützen. - In Freystadt verkauft der Erbsohn, aber Kleriker, Friedrich Haider von Lauterbach (--) die adelige Burg Burggriesbach an den adeligen gredinger Pfarrer und spalter Dekan Hans Wermger. - In Glaubendorf erhält der Schiedsrichter Hans von Fuchsstein (--) alias Hans Fuchssteiner zu Glaubendorf auf seinem leuchtenberger Lehensgut Glaubendorf das Hofmarksrecht.

1460 In Nürnberg kommt nach dem Tod seines Vaters der neue Herzog Sigismund von Wittelsbach Bayern München (St) (21), der sich nicht in den Bayerischen Krieg von Herzog Ludwig IX von Wittelsbach Bayern Landshut der Reiche (St) (43) hineinziehen ließ, zu Besuch. Der Rat überreicht ihm ein vom nürnberger Goldschmied Hieronymus Holper (--) hergestelltetes vergoldetes Silbergefäß. - Hans von Wolfstein bemüht sich in Wien vergeblich um die Reichslehenschaft. - Die Senfte sind im Besitz des Ortes Pilsach. - In Nürnberg stellt der Bäcker Heinz Dittenhofer aus dem Zwölfbruderhaus Spitzwecken alias spitze Brötchen und runde Wecken alias Semmeln alias Brötchen her. - Unter den Mitgliedern des kleineren Rates Groland, Tetzel und Muffel in Nürnberg kommt es zu mehreren Konflikten. - Die Witwe von Wilhelm von Fraunberg Margaretha von Wolfstein hinterlässt in Berching ihren letzten Willen. - Burg Thann in Burgthann wird im Bayerischen Krieg zwischen dem ansbacher Markgraf Albrecht Achilles von Zollern Nürnberg (St) (46) und Ludwig IX von Wittelsbach Bayern Landshut der Reiche (St) (43) zerstört. - Der ansbacher Markgraf Albrecht Achilles von Zollern Nürnberg (St) (46) macht Ansbach zu seiner Residenz und den regensburger Domherr Jörg von Absberg von Burg Absberg zu seinem Kanzler. - Der in Kemnath in der Oberpfalz geborene Matthias von Kemnath wird pfalzgräflicher Hofkaplan von dem in Heidelberg geborenen pfälzer Kurfürst und Pfalzgraf Friedrich von Wittelsbach (St) (35). - Hexenprozess in Regensburg. - Sidonia von Murach heiratet Ritter Hans von Parsberg, wodurch Burg Flügelsburg in den Teilbesitz der Parsberger kommt. Ritter Christoph von Murach ist der Besitzer des restlichen Besitzes. - Der Deutschordensritter Heinrich von Pfalzpaint schreibt das erste deutschsprachige chirurgische Lehrbuch Wundarznei. - In Regensburg wird eine Hexe beschuldigt Liebeszauber an ihrem Ehemann ausgeübt zu haben. - Heinrich Zenger erwirbt Burg Karlstein. - Herzog Ludwig IX von Wittelsbach Bayern Landshut der Reiche (St) (43) nimmt Burg Schönberg über der Stadt Lauf ein, und plündert sie. - In Berching stirbt Margarethe von Wolfstein als Witwe von Wilhelm von Frauenberg. - In Regensburg wird der jüdische Rabbi Israel Bruna zwei Wochen im Turm eingekerkert und sein Vermögen beschlagnahmt. Er kommt durch eine Bürgschaft frei. - In Nürnberg gibt es den nürnberger Stadtbaumeister Lutz Steinlinger von Retzelsdorf (--). - In Burgthann ist die Burg von überlegenen Feinden umzingelt, weshalb der Pfleger tonnenweise Schießpulver verteilt, flieht und die gestürmte Burg in Flammen aufgehen sieht. - In Nürnberg wird der Maler und Holzbildhauer Wilhelm Pleydenwurff als Sohn des aus Bamberg zugezogenen nürnberger Maler Hans Pleydenwurff (--) geboren. - In Nürnberg gibt es das Großhandelsunternehmen Harsdorf.

1459 Bayerischer Krieg beginnt. Herzog Ludwig IX von Wittelsbach Bayern Landshut der Reiche (St) (42) ist Kriegspartei. - In Nürnberg gibt es eine gut funktionierende Lochwasserleitung, die von einem Röhrenmeister kontrolliert wird. - Bei einem Landtag in Straubing erhebt der Sprecher Hans von Degenberg Vorwürfe gegen den bayerisch-münchner Herzog Albrecht III von Wittelsbach (St) (58) und verweigert die Hochzeitsausstattung der Tochter des Herzogs vorzulegen, verlangt den Sohn des Herzogs als Regent in Straubing einzusetzen und als Beamten (Amtmänner) nur noch Einheimische zu bestimmen. Weiter verlangt er vergeblich ihre Steuern selbst festsetzen und Kriege des Herzogs von ihrer Zustimmung abhängig zu machen. - Der eichstätter Domherr Albrecht von Eyb wird Kammerherr von Papst Pius II. Albrecht von Eyb ist Jurist und frühhumanistischer deutscher Schriftsteller und Übersetzer. - Im zollernen Zisterzienserinnen-Kloster Birkenfeld bei Neustadt an der Aisch begehen Nonnen sexuelle Verfehlungen und Unkeuschheit, die an die Ordensleitung weitergemeldet werden. - Der ansbacher Markgraf Albrecht Achilles von Zollern Nürnberg (St) (45) stiftet der neu gegründeten Filiale des Schwanenordens, bei dem auch Frauen Mitglied werden können, in Ansbach eine Kirche. - Der in Heidelberg geborenen pfälzer Kurfürst und Pfalzgraf Friedrich von Wittelsbach (St) (35) beginnt eine Liebesbeziehung mit dem in Augsburg geborenen münchner Hoffräulein Clara Tott von Herzogin Anne von Braunschweig-Grubenhagen-Einbeck, der Ehefrau des bayerisch-münchner Herzog Albrecht III von Wittelsbach (St) (58). - Die ehemalige bayerische Burg Kallmünz wird aus pfälzischer Pfandschaft gelöst. - Der kloster-kastler Abt Christoph von Berngau stirbt. - Der pfälzer Kurfürst und Pfalzgraf Friedrich von Wittelsbach (St) (34) würdigt in einem Brief erstmals einen Bürgermeister in Amberg durch seine direkte Erwähnung. - In Regensburg wirf ein Bürgersohn einen Stein durch das Fenster des Hauses des Scharfrichters, der mit seiner Familie beim Essen am Tisch sitzt, woraufhin der Bürgersohn für ein Jahr aus der Stadt verbannt wird. - In Neumarkt sind Albrecht Rorer Bürgermeister und Burkhard von Buchberg Schultheiß. - Der auf Schloss Sommersdorf bei Ansbach geborene humanistische Schriftsteller und Übersetzer Albrecht von Eyb (39) wird Kammerherr von Papst Pius II (54). - In Neumarkt stiftet der Pfarrer M. Kalmünzer eine Bücherei für Studenten in den Ferien in der Lateinschule, deren Studentenunterkunft Bursa im Bruderhaus ist. - In Nürnberg ist Conrad Widmann ein bekannter Lautenmacher. - In Nürnberg versöhnt sich der Rat der Stadt mit dem nürnberger Patrizier Sebald Pfinzing, dessen Sohn Sebald Pfinzing sieben Jahre zuvor einen Totschlag begangen hat, auf Druck von Kaiser und Papst.

1458 In Nürnberg stellt der Rotschmied Frank Kunz aus dem Zwölfbruderhaus Monstranzen, Kerzenleuchter, Teller, kleine Becher und Dosen her. - Der ansbacher Markgraf Albrecht Achilles von Zollern Nürnberg (St) (44) heiratet in Ansbach Anna von Sachsen (21), die Tochter des sächsischen Kurfürsten, meißener Markgrafen und thüringer Landgrafen Friedrich von Wettin. - Durch große finanzielle Verluste im Streit um die Eisenhammerwerke um Amberg verzichten die Amberger vertreten durch ihren städtischen Vitztum Ritter Eberhard von Neuberg, Landrichter Konrad von Egloffstein und amberger Bürgermeister Stromaier auf einen Teil ihrer Anrechte am Eisenbergbau. - In Nürnberg findet ein Preisschießen statt, zu dem 5 neumarkter Schützen eingeladen sind. - Der Burghauptmann Georg Hüttenbeck gibt das Schloss Schönberg über der Stadt Lauf an den ansbacher Markgraf Albrecht Achilles von Zollern Nürnberg (St) (44) zurück. - In Velburg ist Wilhelm Lautter Beckh herrschender Beamter. - In Velburg ist Hieronymus Zenger auf Adelsburg herrschender Beamter.

1457 Wetter: Hochwasser in Nürnberg. - In Nürnberg wird die Maxbrücke, die dreijochige Sandsteinquaderbrücke mit Maßwerkfüllungen aus Gußeisen vom rothenburger Baumeister Jakob Grimm fertiggestellt und Steinerne Brücke genannt. - Ritter Martin von Wildenstein schenkt dem Brigittenkloster Gnadenberg seinen berger Herrensitz. - In Nürnberg stellt der Sporenmacher Andreas Sporer aus dem Zwölfbruderhaus Sporen mit sieben und acht Spitzen her und Hans Scheurer aus dem Zwölfbruderhaus arbeitet als Steinmetz und stellt u.a. Kehlsteine her. - Als Losunger der Stadt Nürnberg ist der Patrizier Niklas III Muffel im Besitz der Nürnberger Stadtschlüssel und der Reichskleinodien. - In Nürnberg wird die Maxbrücke mit angebauten Geschützrondellen fertiggestellt. - In Regensburg lässt bayern-landshuter Herzog Ludwig IX von Wittelsbach, der Reiche (St) (40) die Wahl des neugewählten regensburger Bischof Heinrich von Absberg von Burg Absberg anfechten und von einer bestochenen Kardinalskommission seinen Neffen Ruprecht von Wittelsbach von der Pfalz Mosbach (St) (24) zum regensburger Bischof wählen, der bei seinem feierlichen Einzug den Rat der Stadt bittet eine verbannte Zauberin alias Hexe und eine Giftmischerin in den Mauern der Stadt wieder aufzunehmen. - In Neumarkt ist Albrecht Rorer Bürgermeister und Johann Samson Stadtschreiber. - In Ansbach heiratet die badische Markgrafentochter Margarete von Baden (St) (26) den ansbacher und kulmbacher Markgraf Albrecht Achilles von Zollern Brandenburg (St) (43).

1456 In Nürnberg setzt Heinrich aus dem Zwölfbruderhaus Kopfsteinpflaster und der Tagelöhner Hans Pfeiffer aus dem Zwölfbruderhaus gräbt im Stadtgraben. - Ritter Sigmund von Egloffstein wird Reichsschultheiß von Nürnberg. - Der in Ansbach geborene brandenburger Kurfürst Johann Cicero von Zollern Nürnberg (St) (12) verlässt die fränkischen Besitzungen seiner Familie und wird in die Mark Brandenburg gebracht. - Konstantinopel wird von den Türken erobert. Auf der Diözesansynode in Berching werden Prozessionen und Fasttage angeordnet. - In Regensburg werden in der Apothekerordnung die Ärzte verpflichtet ihre Rezepte nach nürnberger Art in ein Register einzutragen und die Apotheker sollen die Arznei nach Ausweidung der Zettel oder Tafel alias Preisliste, die von Nürnberg gebracht worden sei, geben.

1455 In Nürnberg backt der Jakob Deigel aus dem Zwölfbruderhaus. - Der erste Sohn von ansbacher Markgraf Albrecht Achilles von Zollern Nürnberg (St) (41), Johann Cicreo von Zollern wird in Ansbach geboren. - Die nürnberger Patrizierfamilie Pfinzing kommt in den Besitz des Pfinzing Herrenhaus in Feucht. - Jörg von Absberg wird regensburger Domherr. - Die neumarkter Bürgerin Barbara Lomel (35) zieht nach Nürnberg und lebt dort bis 14 70 von ihrem Vermögen. - Kunz von Kaufungen, der von den Nürnbergern 14 50 besungene Held im Markgrafenkrieg entführt die beiden Kurfürstensöhne. - Das vor dem unteren Stadttor der Stadt Neumarkt liegende Kloster der Chorherren vom heiligen Geist brennt nieder. - Um den Eisenhandel in Amberg wiederzubeleben verordnet Pfalzgraf und Kurfürst Friedrich von Wittelsbach (St) (35) erfolglos, dass in der gesamten kurfürstlichen Oberpfalz nur Erz in den amberger Eisenhämmern verarbeitet und nur amberger Eisenerz auf der Vils verschifft werden darf. - Die nürnberger ehrbaren Geschlechter vermitteln im Streit ihrer Verwandten in Rothenburg gegen deren Zünfte, d.h. Metzger, Schneider usw. Die rothenburger Zünfte, die eigentlich alles besser machen wollten, scheitern wegen fehlender Netzwerke, mangelnder juristischer Bildung, Geld und Zeit für wochenlange Verhandlungen und werden wieder abgeschafft, werden aber in beiden Ratsgremien paritätisch vertreten. - In dem Stück des nürnberger Büchsenmachers Hans Rosenplüt Des Turken Vasnachtspiel alias das türkische Fastnachtsspiel wird die allgemeine Rechtsunsicherheit und die Unfähigkeit der Kirche und von Kaiser Friedrich III von Habsburg (St) (40) der Türkengefahr erfolgreich zu begegenen kritisiert. - In Nürnberg geht der Herrensitz Gibitzenhof auf die Patrizierfamilie Löffelholz von Kolberg über. - Die Windischeschenbacher bekommen von Landgraf Johann von Leuchtenberg III (St) das Braurecht für Bier verliehen. - In Amberg haben die Schuhmacher eine schriftliche Handwerksordnung. - In Nürnberg wird der berühmteste deutsche Rotschmied Peter Vischer  als Sohn eines Messinggießers geboren. - In Amberg gründet die Stadt eine Gemeine Bergbau Gesellschaft, der alle Gewerke beitreten müssen.

1454 In Nürnberg verkauft der Hutmacher Ulrich Gottseigert aus dem Zwölfbruderhaus seine orangenen, grünen, rotweinfarbenen und blauen gezotteten Hüte. - In Nürnberg ist Rudolf Meier aus dem Zwölfbruderhaus Zimmermann und baut Fachwerkhäuser. - Wilhelm Loterbeck alias Wilhelm Loderbach, der Sohn von Hans Loterbeck ist pfälzer Pfleger auf Burg Haimburg. - Von Kloster Kastl aus sammelt der Statthalter von Amberg Graf Emich von Leiningen 1.300 Ritter und 200 Schützen. Graf Emich von Leiningen erobert das Stadtor und Pfalzgraf und Kurfürst Friedrich von Wittelsbach (St) (34) erobert die Stadt Amberg und beendet damit den Amberger Aufstand. Die amberger Bürger huldigen Pfalzgraf und Kurfürst Friedrich von Wittelsbach (St) (34). Trotz Gnadengesuchen werden fünf Rebellen auf dem Marktplatz geköpft. Die Stadt verliert vorläufig viele Freiheiten und der Eisenhandel bricht durch hohe Strafzahlungen zusammen. Graf Emicho von Leiningen (St) (39) ist Vitztum in Amberg. - Die oberpfälzer Familie Mendel wird von Kaiser Friedrich III von Habsburg (St) (39) zu Mendel von Steinfels geadelt. - Konrad Loterbeck alias Konrad Loderbach ist Bürger in Neumarkt. - Der Besitzer von Burg Heimhof bei Kastl Heimeran Nothafft II stirbt ohne männlichen Erben, wodurch Burg Heimhof an Heinrich Notthafft VI von Wernberg auf Ahoming fällt. - In Neumarkt ist Erhardt Stadtschreiber. - In Nürnberg erhält der nürnberger Patrizier Sebald Pfinzing, dessen Sohn Sebald Pfinzing zwei Jahre zuvor einen Totschlag begangen hat und geflohen ist, Schadensersatz von der Stadt, die ihm Schaden an seinem Besitz zugelassen hat. - In Nürnberg stellt der vom nürnberger Goldschmied Hieronymus Holper (--) für den neuen böhmischen König Ladislaus Postumus (14) ein Königssiegel her, den Sohn der 12 Jahre zuvor verstorbenen Kaisertochter und Ex-Königin Prinzessin Elisabeth  von Luxemburg (St) (++). - In Amberg gibt es das Wassertor Stadtbrille. - In Neumarkt Berg verkauft der adelige Konrad Pöllinger seinen vier Jahre zuvor zerstörten und nicht mehr vollständig aufgebauten Herrensitz Berg Herrenstrasse 3 (20 22 Gasthaus Zum Hirschen) an das Kloster Gnadenberg, das ihn als Wirtschaftsgut nutzt. - In Amberg wird der spätere Fuchssteiner Turm zum Strafgefängnis umfunktioniert.

1453 In Nürnberg verkauft der Gewürzkrämer Berhold Krämer (--) aus dem Zwölfbruderhaus genannt Uslaub vor zwei stattlichen Stadthäusern seine Gewürze. - Der Gesandte und ältere Bürgermeister nürnberger Patrizier Niklas Muffel III (44 schließt für die Stadt Nürnberg mit dem neuen schwäbischen Städtebund einen Friedensvertrag. - Die herzöglich-bayerische Burg Poppberg ist öd und verlassen und bleibt es. - Hexenprozess in Regensburg. - In Nürnberg gründet der Rotschmied Hermann Vischer eine Gießhütte. - Die Oberpfälzer leiden unter u.a. unter der Tatenlosigkeit des Kurfürsten bei zahlreichen Entführungen von adeligen Geistlichen ins hussitische Böhmen und unter der Führung von amberger Bürgern wollen Pfalzgraf und Kurfürst Friedrich von Wittelsbach (St) (34) nur als Vormund-Regent huldigen, da sie den Kurfürstentitel beim eigentlich rechtmäßigen Erben und von ihm adoptierten Pfalzgraf Philipp von Wittelsbach der Aufrichtige (St) (04), dem sie gehuldigt hatten und nicht meineidig werden wollen, sehen und streben ein Klärung durch den regensburger Bischof Freidrich von Plankenfels III und der Universität Wien an. Pfalzgraf und Kurfürst Friedrich von Wittelsbach (St) (34) sendet vergeblich vier Räte zur Klärung in die Oberpfalz. In Amberg will man die Räte lynchen und sie werden von den wütenden Bürgern ins Rathaus gesperrt. Der regensburger Bischof droht ein Interdikt an. Die Rät werden aus Furcht vor Pfalzgraf und Kurfürst Friedrich von Wittelsbach (St) (34) wieder freigelassen. - In Neumarkt stiftet Barbara Prentl 40 Metzen Korn das sogenannte Barbarakorn aus einer krondorfer Gülte zur jährlichen Verteilung an die Armen. Bei der Stiftung werden auch Kleider verteilt. - In der Stadt Neumarkt wird Holz nach Kästen verkauft. Ein Kasten Holz kostet 34 Pfennig. - In Amberg wird die als Lustschloss oder Jagdschloss verwendete Alte Burg alias Alte Feste von amberger Vitztum von Rechberg an Georg Kastner verkauft. - In Regensburg wird eine Brauordnung erlassen, bei der die Bierbrauer schwören müssen, keine Samen, Gewürze, Gestrüpp oder dergleichen zu verwenden. - In Regensburg wird eine Hebamme wegen Zauberei verhaftet. - Friedensschluß in Lauf. - Auf dem Möningerberg wird das Kloster Möningerberg als Hospiz für Pilger hauptsächlich aus Nürnberg und Neumarkt eingerichtet. Die Franziskaner-Observanten stehen für Armut und Eremitentum. Sie lehenen Besitz und Wissenschaft ab. Sie wollen Seelsorger sein.

1452 Wetter: Hochwasserkatastrophe in Nürnberg. - In Nürnberg wird an Stelle des zerstörten Stegs von 14 51 die hölzerne überdachte Lange Brücke, die an steinernen Pfeilern hängt und deshalb auch Hängende Brücke genannt wird, erbaut.  - In Freystadt und Hilpoltstein predigt Johannes Capistranus über die Türkengefahr und die Ideale der Franziskaner-Observanten, Armut und Eremitentum. Sie lehenen Besitz und Wissenschaft ab. - Auf dem Möningerberg erbaut Herzog Otto II von Wittelsbach Pfalz Mosbach Neumarkt (St) (41) ein Franziskaner-Hospitium, das Kloster Möningerberg. das er mit dem von Papst Nikolaus V entsandten Inquisitor für Juden und Hussiten, Wundertäter und Heilsbringer, Johannes Capistranus, der die Anhänger von Jan Hus bekehren soll, gründet. Johannes Capistranus zieht nach Nürnberg, wo nach seiner Predigt nürnberger Bürger ihre Brettspiele, Würfel und Karten auf einem Scheiterhaufen verbrennen. - Die nürnberger Burgmauer wird geschlossen. - Dem kloster-ensdorfer Abt Hollenfelder, der es schafft die Zahl der Mönche auf 34 zu erhöhen, wird das Recht verliehen, die Pontifikalien Mitra, Ring und Stab zu tragen. - Die Franziskaner lassen sich in Amberg nieder. - Die Stadt Amberg beginnt Auseinandersetzungen mit Pfalzgraf und neuem Kurfürst Friedrich von Wittelsbach (St) (27). - Der sulzbacher Landrichter Martin von Wildenstein beurkundet den Erbschaftsstreit über die Taverne in Etzelwang. - Im nürnberger Klarissenkloster St Klara wird die Observanz, eine strenge Klosteraufsicht, eingeführt. - Heinrich von Pfalzpaint verkauft seine Burg Pfalzpaint seinem Schwager Michael Muggenthaler und tritt in den Deutschen Orden ein. - In Amberg lässt der vermögende ratsverwandte Bürger Johann Bachmann mit Erlaubis des regensburger Bischof Friedrich III von Plankenfels das Franziskanerkloster mit Kirche erbauen, wofür er auch sein Haus als Schenkung zur Verfügung stellt. - Herzog Albrecht IX von Wittelsbach Bayern Landshut (St) (35) bewirtet in Landshut bei seiner Hochzeit mit der sächsischen Kurfürstentochter Amalia von Wettin (St) (17) eine Woche lang 22.000 Gäste und 9.000 Pferde auf seine Kosten. - In Amberg beginnen bürgerliche Unruhen. - In Nürnberg begeht der nürnberger Patriziersohn Sebald Pfinzing (--)  einen Totschlag, wonach er sich in die Freiung des Deutschen Dordens flüchtet. Selbst der Vater Sebald Pfinzing (--) wird als Mörder beschimpft, woraufhin er sein Bürgerrecht aufgibt und nach Rothenburg ins Exil geht. - In Nürnberg kauft der nürnberger Patrizier Herdegen Tucher (--) die Burg Heimendorf in Röthenbach an der Pegnitz.

1451 Wetter: In Nürnberg wird der Hölzerne Steg vom Hochwasser zerstört. - Im Brigittenkloster Gnadenberg wird der Bau der Klosterkirche durch den aus Nürnberg stammenden Baumeister Jakob Grimm begonnen. - Die Neue Badestube in der Stadt Neumarkt ist im Besitz des altdorfer Hans Pader, der als Stiftung von Barbara Lomel an jedem von zehn Seelbadtagen pro Jahr, die von der Kanzel in der Pfarrkirche verkündet werden, verpflichtet ist kostenlos arme Leute mit einem Badeknecht und einer Magd baden zu lassen und ihnen für 33 Schilling traditionell obergäriges Bier auszuschenken. Der neumarkter Schultheiß Martin von Wildenstein, der neumarkter Altarist Heinrich Molitor alias Heinrich Müller und der neumarkter Schöffe Ulrich Castell bezeugen die Seelstiftung. - Die herzöglich bayerische und an die pfälzer Verwandschaft verpfändete Burg Poppberg wird ausgelöst und wird wieder herzöglich-bayerisch. - Der Vormund Pfalzgraf Friedrich von Wittelsbach (St) (26) adoptiert seinen einjährigen Neffen Philipp von Wittelsbach (St) (03) verzichtet selbst auf einen Ehe und leitet aus der Arrogation sein Recht zum wahren Kurfürsten ab. Kaiser Friedrich III von Habsburg (St) (36) lehnt die Ansprüche von Pfalzgraf Friedrich von Wittelsbach (St) (26) ab. - Der von Papst Nikolaus V entsandte Inquisitor für Juden und Hussiten, Wundertäter und Heilsbringer, Johannes Capistranus, der die Anhänger von Jan Hus bekehren soll, besucht Amberg und erreicht mit Zustimmung von Pfalzgraf Friedrich von Wittelsbach (St) (26) und des regensburger Bischofs die Errichtung des Franziskanerkloster Amberg dem die amberger Bürger Johann Pachmann und Heinrich Paumgarntner ein Haus und eine Wiese schenken. - Das Kloster Wülzburg über der Stadt Weißenburg wird von weißenburger Bürgern ausgeraubt und niedergebrannt. - Der Rat der Stadt Neumarkt masst sich als Patron mehrerer Benefizien der neumarkter Pfarrkirche Verhandlungen über die Pflichen der Stifter an, was der wütende eichstätter Fürstbischof Johann von Eych (26) sofort rückgängig macht. - Friedrich von Wolfstein stiftet für den aus Neumarkt stammenden dänischen König Christoph von Wittelsbach von der Pfalz (++) in der Spitalkirche des Heilig Geist Spitals vor dem Unteren Tor der Stadt Neumarkt eine jährliche Messe.

1450 Der bayerningolstädter Herzog Ludwig VII von Wittelsbach Bayern München, der Gebartete (St) (55) stirbt als Geisel des bayernlandshuter Herzog Heinrich XVI von Wittelsbach (St) (64). Der bayernlandshuter Herzog Heinrich XVI von Wittelsbach (St) (64) stirbt und sein Sohn der bayernlandshuter Herzog Ludwig IX von Wittelsbach (St) (33) übernimmt die Regierung, lässt alle Juden in seinem Herrschaftsbereich gefangennehmen und sich ihre Forderungen zum Schuldenausgleich ohne Zinsen auszahlen. Der bayernlandshuter Herzog Ludwig IX von Wittelsbach (St) (33) erhält den größten Teil des erledigten Herzogtums Bayern-Ingolstadt und wird mächtiger als sein Verwandter, der bayerisch-münchner Herzog Albrecht III von Wittelsbach (St) (49). - Mit dem Tod des regensburger Fürstbischof Friedrich II von Parsberg endet eine Ära, bei der regensburger Domherren während des Gottesdienstes vom regensburger Fürstbischof Friedrich II von Parsberg verhaftet werden und Meinungsverschiedenheiten über die Tradition von Kirchweihkrapfen vom Papst entschieden werden müssen. - Nürnberger Knechte plündern Kirchensittenbach. - Der brandenburg-ansbacher Markgraf Albrecht Achill von Zollern Nürnberg (St) (36) und Pfalzgraf Otto von Wittelsbach von Pfalz Mosbach Neumarkt (St) (58) verlieren in der Schlacht bei Pillenreuth südlich der Stadt Nürnberg entscheidend und büßen ihre Fahnen ein, die bis 14 57 in der nürnberger Frauenkirche aufgestellt werden. - In Landau in der Pfalz wird Hans Boner als Sohn einer wohlhabenden Tuchhändlerfamilie mit Handelsbeziehungen nach Frankfurt und Nürnberg geboren. Hans Boner wird einer der reichsten Männer Europas. - Die Herren von Laaber erhalten Burg Arnsberg als Pfand. - In Nürnberg werden die nürnberger Ratsherren, Jeronimus Kreß, Sebold Pfinzing, Hans Lomel, Peter Mendel, Ludwig Pfinzing, Jobst Tetzel unterstützt von Reuß von Plauen und Kunz von Kaufungen als Helden besungen. - In Bamberg wird der Erste Markgrafenkrieg mit einem Friedensvertrag beendet, in dem der brandenburg-ansbacher Markgraf Albrecht Achill von Zollern Nürnberg (St) (36) alle eroberten Gebiete an die Stadt Nürnberg zurückgeben muss. - Das Adelsgeschlecht der Egloffsteiner verwaltet die eroberte markgräfliche Burg Thuisbrunn bei Gräfenberg. - Hexenprozess in Regensburg. - Ludwig von Eyb der Jüngere, späterer Hofmeister des eichstätter Bischofs und pfalzgräflicher Hofmeister in Neumarkt wird als Sohn von Ludwig von Eyb der Ältere in Sommerdorf bei Ansbach geboren. - Burg Velburg brennt fast vollständig nieder und wird wieder aufgebaut. - KLoster Ellwangen wird in eine weltliche Fürstpropstei umgewandelt. - Der brandenburg-ansbacher Markgraf Albrecht Achill von Zollern Nürnberg (St) (36) belagert vergeblich Burg Egloffstein. - Die Oberpfälzer erkenen unter der Führung von amberger Bürgern den Machtwechsel an seinen Bruder Pfalzgraf und Kurfürst Friedrich von Wittelsbach (St) (32) nicht an und huldigen dem eigentlich rechtmäßigen Erben Pfalzgraf Philipp von Wittelsbach der Aufrichtige (St) (01). - Nürnberger Truppen verwüsten das Dorf Berg bei Neumarkt und brennen es nieder. - Die Stadt Roth wird niedergebrannt. - In Regensburg wird Frau Wölfel wegen Zauberei der Stadt verwiesen. - In Nürnberg-Pillenreut werden markgräfliche Trompeter gefangen genommen und gezwungen beim Hängen von 3 Pannieren vor dem Rathaus zu musizieren. Da sie sich zunächst weigern, werden sie wie Gefangene geschlagen. Der Rat der Stadt Nürnberg lässt das Seckendorffsche Haus unter der Veste, den Eichstätter Hof und die zwei Heilsbronner Höfe niederreißen. - Der Erste Markgrafenkrieg zwischen einerseits dem brandenburg-ansbacher Markgraf Albrecht Achill von Zollern Nürnberg (St) (36) und andererseits Konrad von Heideck und der Stadt Nürnberg endet mit einem Frieden, der den dem Status Quo vor dem Krieg wieder herstellt. Heideck bleibt im Besitz von Markgraf Albrecht Achill von Zollern Nürnberg (St) (36). - Sieg der Nürnberg bei Pillenreuth im März und Niederlage bei Aurach im April. Schlacht bei Rednizhembach im Juni. Verhandlungen im Juni in Bamberg. - In Nürnberg ist Hans Rosenplüt Meistersänger. - Herzog Albrecht IX von Wittelsbach Bayern Landshut (St) (33) lässt alle Juden in seinem Herzogtum gefangennehmen und die Schuldbriefe seiner Räte und Diener einziehen. Alle anderen Schuldner müssen nur die Zinsen nicht bezahlen. Wenn sich die Juden taufen lassen dürfen sie bleiben. - Ritter Hans von Wolfstein ist Marschall von Pfalzgraf Otto von Wittelsbach von Pfalz Mosbach Neumarkt (St) (58). - In Nürnberg wird der Patrizier Niklas III Muffel (41), dessen Familie aus Neumarkt stammt, Diplomat der Stadt Nürnberg, der sich bei den Friedensverhandlung in Wien bei ersten Friedenschlüssen etabliert. - In Lauf Simmelsdorf bleibt die Burg Winterstein von Zerstörung verschont. - In Kinding verlehnt der Landesherr xxx von Wittelsbach die heidecker Stammburg, Burg Arnsberg im Altmühltal wieder an xxx von Laber (--), der die Burg wieder aufbaut. - In Ansbach beginnt Sebald Rieter (--) eine Reise nach Rom mit seinem Oheim alias Onkel Ruprecht Haller (--) und Hans Tucher (--), wobei er unterwegs seine Eltern Peter Rieter (--) und seine Frau trifft, mit denen er zusammen weiterreist.

1449 Innerhalb des Familienzweiges Sulzbürg-Pyrbaum der Herren von Wolfstein gibt es Erbstreitigkeiten. Friedrich von Wolfstein bereinigt die Erbstreitigkeiten mit einer Abfindung. - 27 Fürsten, 40 Adligen, 45 Freie Herren und 8 Städte führen in diesem Jahr gegen die Stadt Nürnberg Fehde. Es wird ein Fehdebuch geführt um den Überblick über etwa 7.000 Feinde nicht zu verlieren. - In den brixener Synodalstatuten werden alle Pfarrer verpflichtet das Buch Leitfaden zur Unterrichtung des einfachen Klerus in der Seelsorge von Johannes Auerbach innerhalb eines Jahres anzuschaffen. - Die neumarkter Bürger Simon Glaser und Leonhard Borer kaufen den Ort Krondorf bei Velburg. - Der Rat der Stadt Nürnberg lässt den Eichstätter Hof, den Wirtschaftshof des eichstätter Bischof Johann von Eych in Nürnberg wegen dessen Unterstützung von kulmbacher und ansbacher Markgraf Albrecht Achill von Zollern Nürnberg (St) (35) zerstören. - Im Erste Markgrafenkrieg zwischen einerseits dem brandenburg-ansbacher Markgraf Albrecht Achill von Zollern Nürnberg (St) (35) und andererseits Conrad von Heideck und der Stadt Nürnberg brennt die stromersche Papiermühle der nürnberger Patrizierfamilie Stromer vor den Toren der Stadt Nürnberg nieder. - Paul Lomel von Reichertshofen mit dem Wolfswappen ist Hofgerichtsbeisitzer neben Hans von Parsberg. - Die nürnberger Feuerverordnung verpflichtet die Büttel bei Hausbränden auf die von den Bewohnern auf die Strassen geworfenen Habseligkeiten aufzupassen und regelt die Kostenerstattung für Löschwasser. - Der Erste Markgrafenkrieg entsteht durch Streit zwischen dem brandenburg-ansbacher Markgraf Albrecht Achill von Zollern Nürnberg (St) (35) und der Reichsstadt Nürnberg, in dem der brandenburgansbacher Markgraf Albrecht Achill von Zollern Nürnberg (St) (35) Gebiete zurückfordert, die sein Vater (+14 40) besessen hat. - Der brandenburg-ansbacher Markgraf Albrecht Achill von Zollern Nürnberg (St) (35) beginnt mit einem erfolglosen direkten Angriff auf die Stadt Nürnberg. Die Stadt schlägt zurück und zerstört zahlreiche Orte, .a. Thuisbrunn, in der zollernen Residenz Bamberg und den von seckendorffer Stammsitz Schloß Weißendorf durch nürnberger Truppen unter Feldhauptmann Reuß von Flauen. - Der brandenburg-ansbacher Markgraf Albrecht Achill von Zollern Nürnberg (St) (35) erobert die nürnberger Festung Lichtenau vor den Toren der zollerner Residenzstadt Ansbach. - Letztmalig hat die Stadt Neumarkt nur einen Bürgermeister. - In Nürnberg wird während der Fastnacht von den Metzgern das Schembartlaufen im Gegensatz zu anderen mit Maske abgehalten. Die Drachenmaske symbolisiert den Neid, die Pfauenmaske die Hoffart alias Hochmut, die Sirenenmaske die Unkeuschheit, die Fuchs mit der Gansmaske die Gefräßigkeit, die Todsünden im Höllenschiff. - In der Reichsstadt Rothenburg erzwingen wirtschaftlich unzufriedene und dem Rat der Stadt Rothenburg Eigensucht unterstellende Bürger unter Führung des Steinmetzen Peter Sieder, der dem Bürgermeister Heinrich Trüb den Prozeß macht, die Einführung einer Zunftverfassung. - Pfalzgraf Otto von Wittelsbach von Pfalz Mosbach Neumarkt (St) (57), verbündet mit dem kulmbacher und ansbacher Markgraf Albrecht Achilles von Zollern Nürnberg (St) (35) gegen Nürnberg, vergilt einen erfolglosen Angriff auf Altdorf durch nürnberger Truppen mit einem Gegenschlag woraufhin nürnberger Truppen versuchen Allersberg niederzubrennen und Pfalzgraf Otto von Wittelsbach von Pfalz Mosbach Neumarkt (St) (57) Fischbach niederbrennt. - Pfalzgraf Otto von Wittelsbach von Pfalz Mosbach Neumarkt (St) (57) schickt den neumarkter Schützenverein alias neumarkter Bürgerwehr, die mit grünen Röcken und roten Jacken uniformiert und bis auf 4 Feuerwaffen mit Armbrüsten ausgestattet ist und deren Anführer Hermann Schnitzer ist, zur Unterstützung nach Altdorf. - Die Stadtviertel der Stadt Neumarkt sind nach ihren Vorstehern alias Vierern benannt: Preglerviertel, Lehemeierviertel, Albrecht-Rörerviertel und Ulrich-Planckviertel, wobei die Stadt durch die Hautstrasse und die beiden Querstrassen, Waagstrasse und Badstrasse geteilt ist. - Heidecker Fehde - Kunz von Kaufungen und Heinrich Reuss von Plauen sind Hauptmänner im Dienst der Stadt Nürnberg. - Die Reichsstadt Nürnberg erobert die an den übergelaufenen Burghauptmann Stefan Hüttenbeck verpfändete Burg Schönberg über der Stadt Lauf, erschießt den Burghauptmann Stefan Hüttenbeck und brennt die Festung nieder. - Die Handelsblockade gegen Nürnberg bewirkt, dass in Nürnberg Wein knapp wird und selektiv ausgegeben wird. Für einen Großteil der Stadtbevölkerung wird ersatzweise Bier gebraut, bis auch dafür die Rohstoffe ausgehen und nur noch Wasser als Getränk übrig bleibt.  - In Nürnberg wird ein Buch zum Verhalten bei Feuerausbruch ausgegeben, das Fewerpüchel. - In Nürnberg Schwaig wird das Schloss Malmsbach schon vor dem Krieg von nürnberger Truppen zerstört.

1448 König Friedrich III von Habsburg (St) (33) verschiebt die Verhandlung des Zollstreits zwischen Rat der Stadt Regensburg und dem regensburger Bischof Friedrich von Regensburg und regt vergeblich einen Vergleich vor Pfalzgraf Otto von Wittelsbach von Pfalz Mosbach Neumarkt (St) (--) an. - Der mit Katharina xxx (--) verheiratete ehemalige letzte adelige regensburger Bürgermeister und Herr von Obersulzbürg Wilhelm von Wolfstein (--) stirbt und wird in Zisterzienserinnenkloster Seligenporten begraben. - In Berching Holnstein Staufersbuch sitzt der Landsasse Martin Sigersdorfer (--) alias Martin von Sigersdorf alias Martin von Sygersdorf, dessen Witwe Georg Roßthaler (--) alias xxx von Roßthal heiraten wird. - Die Truchsesse von Waldsassen erhalten Burg Rotehnfels bei Deining. - Der mit Dorothea von Zollern (St) (18) verheiratete dänische, schwedische und norwegische König und Pfalzgraf Christoph III von Wittelsbach von der Pfalz Neumarkt (St) (32) stirbt in Helsingborg an einer Blutvergiftung. - Die Kriegsbeute Markt Wellheim, aus dem Besitz des Kloster Kaisheim, nach einer Fehde an den kulmbacher und ansbacher Markgraf Albrecht Achill von Zollern Nürnberg (St) (34) übergeben wird an Hipolyt von Seckendorff verlehnt. - Nach dem Tod des dänischen König Pfalzgraf Christoph III von Wittelsbach von der Pfalz Neumarkt (St) (32) kehrt dessen Begleiter Christoph von Parsberg von Dänemark in die Heimat zurück und wird Statthalter in Cham und Vitztum in Straubing. Sein Bruder Werner von Parsberg bleibt in Dänemark. Freystadt fällt als Erbe an Pfalzgraf Otto von Wittelsbach von Pfalz Mosbach Neumarkt (St). - Die Stadt Nürnberg greift mit 200 Mann Pyrbaum, im Besitz von Graf Hans von Wolfstein, an und brennt es nieder. - In Nürnberg bricht im Anwesen des ehrbaren Bürgers Rüdiger Kolberger in der Irrergasse ein Brand aus, bei dem drei weitere Häuser abbrennen.

1447 König Friedrich III von Habsburg (St) (32) erläßt zugunsten der Frankfurter eine clerunge bezüglich der Zuständigkeit des Landgerichts des Burggrafentums Nürnberg im Prozeß der Frankfurter gegen die Stadt Neumarkt. - Synodalstatuten von Eichstätt soll Pfarrkirchen und Filialkirchen reformieren. Jede Pfarrei erhält eine Abschrift, die regelmäßig verlesen werden soll. - Die Ehefrau Margarethe von Habsburg (St) (52) von bayernlandshuter Herzog Heinrich XVI von Wittelsbach (St) (61) stirbt in Verbannung auf der Residenz Burg Burghausen. - Die Herren von Roßstein, alias Raubritter Punzinger erwerben als Ministeriale von Graf xxx von Hohenburg die Hofmark mit Burg Allersburg (20 24 Friedhof) bei Hohenburg. - Auf Burg Jettenhofen alias Uttenhofen sterben die Uttenhofer mit xxx von Uttenhofen (--) in den nächsten Jahren aus. - In Nürnberg stellt der Schuster Ulrich Schuster aus dem Zwölfbruderhaus her. - In Nürnberg stellt der Schlosser Hans Schelhammer aus dem Zwölfbruderhaus Türschlösser mit verzierten Blenden her. - Der bayernlandshuter Herzog Heinrich XVI von Wittelsbach (St) (61) erwirbt ohne Gegenwehr des bayernmünchner Herzog Albrecht III von Wittelsbach (St) (46) mit bayerningolstädter Herzog Ludwig VII von Wittelsbach Bayern München, der Gebartete (St) (52) als Geisel das Herzogtum Bayern Ingolstadt und wird zur stärksten Macht im süddeutschen Raum. - Der klosterregensburgprüfeninger Abt Georg Grahamer wird gegen den Willen von Herzog Albrecht wieder zum Abt von Kloster Prüfening gewählt. - In Straubing werden amberger Kaufleute vom Mautner beleidigt und ihnen ihre Waren abgenommen, die erst nach Einschreiten des Herzogs zurückgegeben werden. - In Nürnberg wird ein Pfarrer in den Kerker eingesperrt. Daraus entwickelt sich ein beliebter Schwank, der hauptsächlich zur Fastnacht aufgeführt wird. - Der Landesherr von Neumarkt Pfalzgraf Otto von Wittelsbach von Pfalz Mosbach Neumarkt (St) (57) verbündet sich mit dem kulmbacher und ansbacher Markgraf Albrecht Achilles von Zollern Nürnberg (St) (33) gegen Nürnberg. Pfalzgraf Otto von Wittelsbach von Pfalz Mosbach Neumarkt (St) (57) stellt 50 Söldner, 500 Fußsoldaten, 40 Wagen, 1 große Hauptbüchse und 4 kleine Steinbüchsen. Aus jedem Viertel der Stadt Neumarkt werden etwa 20 Männer ausgehoben. - Albrecht von Murach wird amberger Vitztum. - In Regensburg wird der Stadtarzt wegen anhaltend schlechter Qualität beauftragt das in Regensburg gebraute Bier regelmäßig zu kontrollieren. - Ulrich von Freudenberg ist altdorfer Pfleger, der im altdorfer Schloss residiert. - In Nürnberg findet ein Turnier auf dem Platz Neuer Bau statt. - In Neumarkt löst Martin von Wildenstein Wolfram von Egloffstein als Schultheiß ab. - In Neumarkt stirbt die zweifach verwitwete bayernmünchener Herzogstochter Prinzessin Beatrix von Wittelsbach Bayern München (St) (44), nach 19 Jahren in Neumarkt, wonach sie im Kloster Gnadenberg begraben wird. Sie hat keine Kinder. Ihr Bruder ist der bayernmünchener Herzog Albrecht III von Wittelsbach Bayern München (St) (46). - In Hohenburg Allersburg übernimmt xxx von Roßstein (--) alias xxx Punzinger die Burg Allersburg (20 24 Friedhof). - König Friedrich III von Habsburg (St) (32) erteilt zwar an den bayernmünchener Herzog Albrecht III von Wittelsbach Bayern München (St) (46) noch das Privileg des kaiserlichen Landgerichts Hirschberg, lässt aber zugestehen, dass der Instanzenweg zuerst an den Herzog und dann erst an den König gehen soll, womit das kaiserliche Landgericht Hirschberg zu einem  landesherrlichen Landgericht der Wittelsbacher wird, womit es den südlichen Teil des späteren Landkreises Neumarkt abdeckt und dort der neumarkter Schultheiß landesherrlicher Gerichtsherr ua über Fragen von Grund und Boden ist. Für die Herrschaft Wolfstein gilt eine Exemption. Sie unterliegt nicht dem Landgericht Hirschberg.

1446 In Neumarkt Oberbuchfeld wird die Burg Rothenfels an Wolfgang von Sulzbürg (--) und Gottfried von Sulzbürg (--) verkauft. - Die 2-fache Witwe und 2-fache ehemalige Herzogin von Mecklenburg und Herzogin von Bayern-Ingolstadt Margarethe von Zollern Nürnberg (St) alias Margarethe von Brandenburg heiratet heimlich ihren markgräflich-brandenburger Hofmeister Martin von Waldenfels. Ihr Bruder der kulmbacher und ansbacher Markgraf Albrecht Achilles von Zollern Nürnberg (St) (32) ist Vermittler in der Waldenfelser Fehde. - In Neumarkt Oberbuchfeld kommt die Burg Rothenfels und das Dorf durch Güterteilung an Wolfgang von Sulzbürg (--), Gottfried von Sulzbürg (--) und Lorenz von Sulzbürg (--). - In Nürnberg ist Heinrich Meier Zimmermann im Zwölfbruderhaus und Hans Frumann Schneider im Zwölfbruderhaus für besonders wertvolle Schauben. - In Nürnberg dienen die Hallerwiesen als Richtstätte durch Ertränken. - Der kulmbacher und ansbacher Markgraf Albrecht Achilles von Zollern Nürnberg (St) (32) verkauft den seit 14 43 gefangengenommenen Schwiegervater seiner Tochter Margarethe von Zollern Nürnberg (St) (38) gegen ein hohes Lösegeld an dessen Todfeind, den bayernlandshuter Herzog von Heinrich XVI von Wittelsbach (St) (60). - Die Stadt Nürnberg erobert und plündert in einer Strafaktion die muracher Burg Flügelsberg und andere Plackerburgen alias Raubritterburgen u.a. um den Raubüberfall auf den nürnberger Kaufmann Hieronymus Krün, der nicht gegen Lösegeld freigekauft werden durfte, zu rächen. - Die Stadt Nürnberg erobert Burg Altmannstein weil Johann von Abensberg Raubritter beherbergt. - In Regensburg wird ein Dieb bei einem besonders schweren Fall bei dem Geld aus dem Opferstock gestohlen worden war mit einer um den Hals geknüpften Kette erhängt oder besser langsam erwürgt. - In Nürnberg findet im Februar ein Gesellenstechen zu Ehren der Vermählung von Wilhelm Löffelholz und Kunigunde Baumgartner mit 39 Teilnehmern mit Wappen und Helmkleinod mit u.a. Herr Herdegen Tucher statt. - Die Reichsstadt Nürnberg verpfändet Burg Schönberg an Georg Hüttenbeck und Georg Hüttenbeck. - In Amberg haben die Schneider eine schriftliche Handwerksordnung. - In Eichstätt werden auf Verlangen des Domkapitels alle Juden aus der Stadt und allen Orten des Hochstifts vertrieben. - Schwandorf hat sich von einem Ort mit städtischer Verfassung von 12 99, zu einem Ort, der im Besitz vollständiger Stadtrechte ist, entwickelt.

1445 Wetter: Hochwasser in Nürnberg im März, wodurch die Sandmühle alias Drahtziehermühle schwer beschädigt wird. - Bauerngüter werden fiskalisch nach dem Hoffußsystem in ganze Höfe, halbe Höfe oder Huben, Viertelhöfe oder Lehen, Achtelhöfe oder Bausölden eingeteilt. - Die Herren von Wolfstein erhalten vom dänischen, schwedischen und norwegischen König und Pfalzgraf Christoph III von Wittelsbach von der Pfalz Neumarkt (St) (29) die Halsgerichtsbarkeit und die Hochgerichtsbarkeit über die Dörfer Laaber und Anzenhofen. - Fritz von Waldenfels und Hans von Waldenfels werden vom bamberger Bischof Egilbert bei Forchheim gefangengenommen und nach dem Verlust ihrer Reichsunmittelbarkeit und dem Ableisten der Urfehde markgräfliche Dienstmannen. Fritz von Waldenfels wird Amtmann auf Burg Hohenberg und Hans von Waldenfels Hauptmann von Hof. - Der dänische, schwedische und norwegische König und Pfalzgraf Christoph III von Wittelsbach von der Pfalz Neumarkt (St) (29) wird von der Hanse gezwungen ihre Rechte in Schweden und Norwegen zu bekräftigen. - Der dänische-schwedische-norwegische König und Pfalzgraf Christoph III von Wittelsbach von der Pfalz Neumarkt (St) (29) heiratet in der neuen dänischen Residenzstadt Kopenhagen Dorothea von Zollern (St) (15). - Der mit Margarethe von Zollern (St) (37) verheiratete neue bayerningolstädter Herzog Ludwig VIII von Wittelsbach der Bucklige (St) (40) stirbt, seine beiden Kinder sind bereits früh verstorben. Der gefangene Vater kommt in der Gewalt seines Schwiegervaters, dem kulmbacher und ansbacher Markgraf Albrecht Achilles von Zollern Nürnberg (St) (32) und sein Herzogtum Bayern-Ingolstadt fällt eigentlich zurück an den bayern-landshuter Herzog Heinrich XVI von Wittelsbach (St) (59). - Der klosterregensburgprüfeninger Abt Georg Grahamer wird von Herzog Albrecht zum Rücktritt gezwungen. - In Nürnberg ist Hans von Seckendorff zu Prun Landrichter. Er bestätigt Ritter Wilhelm von Wolfstein die Besitzungen in Sulzbürg, Birnbaum und Hausegg. - In Nürnberg wird der Fürerhof am Maxtor später Altbau des Johannes Scharrer Gymnasium der Stammsitz des nürnberger Patriziers xxx Fürer von Haimendorf (59), der 6 Jahre zuvor durch die Ehe mit xxx von Holzschuher den  Gugelhammer erheiratet hat. - In Roth Heieck verpfändet Konrad II von Heideck seine Herrschaft Heideck an den bayernlandshuter Herzog Heinrich XVI von Wittelsbach (St) (59), der alles unternimmt, dass Konrad II von Heideck bis zu seinem Tod 14 72 die Herrschafft nicht mehr auslösen kann.

1444 Wetter: Hungersnot in Spalt - In Nürnberg scheitert auf dem Reichstag eine Reichsreform des deutschen König Friedrich III von Habsburg (St) (25), die die Vernachlässigung des HRR durch das europaweit regierende Haus Habsburg beenden soll im Streit, was zu seinem jahrzehntelangen Desintersse für Reichsangelegenheiten führt. - Die Nürnberger ziehen mit Rothenburger und Windsheimer gegen Raubritter Fritz von Waldenfels. 168 Reiter mit Wagen, Kriegsgerät und weiteren Begleitpersonen gut ausgerüstete Ritter ziehen unter Führung ihrer Hauptmänner u.a. Werner von Parsberg mit Köchen, Trompetern, einem Hufschmied und einem Arzt zum erfolglosen und unrühmlichen Gegenangriff gegen Burg Waldenfels, das zerstört wird. Deren STadt Lichtenberg am Frankenwald wird erobert. Fritz von Waldenfels und Hans von Waldenfels werden für weitere Raubzüge für vogelfrei erklärt und ihre Kundschafter gefoltert, gerädert und mit dem Schwert hingerichtet. - In Nürnberg wird auf der Trödelmarktinsel ein Fleischhaus Trödelmarkt 3 errichtet. - Der nürnberger Patrizier und ältere Bürgermeister Niklas Muffel vertritt die Stadt Nürnberg beim neuen schwäbischen Städtebund. - In Heiligenblut bei Spalt wird ein judenfeindliches Gerücht verbreitet, nachdem ein reicher Jude einem armen kinderreichen hungernden Holzhacker befohlen habe Hostien aus der Kirche zu stehlen. Der reiche Jude zum Christentum konvertiert, aber der arme Holzhacker wird enthauptet. Als ausgleichende Gerechtigkeit wird der reiche Jude kurz vor der Taufe tödlich von einem Blitz getroffen. - König Friedrich III von Habsburg (St) (27) verleiht in Regensburg Heinrich, dem zweitgeborenen Sohn von Heinrich Nothaft V, das Truchseßenamt des Bistums Regensburg. - Der Statthalter in der Oberpfalz Hans von Parsberg gründet mit seinem Bruder, dem regensburger Bischof Friedrich von Parsberg eine neue Pfarrei Parsberg in der ursprünglichen Pfarrei See. - In Würzburg wird der Frauenwirt Martin Hummel bei Androhung von Rutenschlägen und anschließender Stadtverweisung verpflichtet weder Schwangere noch Frauen mit Monatsblutung noch junge Mädchen ohne Brüste und Schambehaarung zu beschäftigen. - In Nürnberg wird die Wäschbleiche an der Pegnitz zum allgemeinen Gebrauch eingerichtet. - In Nürnberg baut Heinrich Drasdorf alias Traxdorf in St Sebald eine Orgel mit Pedal. - In Amberg wird der Schlosserknecht Fritz wegen verbotenen nächtlichen Gassengehens abgestraft. - In Nürnberg wird der musikalische Hans Rosenplüt städtischer nürnberger Büchsenmeister. Er trägt Verssprüche und Maeren mit erotischem Inhalt vor, bei denen Geistliche Ehebrecher spielen, und dichtet Fastnachtsspiele. - In Nürnberg ist der ungarische Wanderlehrling und Goldschmiedsohn Albrecht Dürer der Ältere (17) bei den Armbrustschützen gelistet. - In Dietfurt ordnet der bayernmünchner Herzog Albrecht III von Wittelsbach München (St) (38) den Bau einer Stadtmauer mit etwa 10 Türmen ua den Bettelvogtturm an.

1443 König Friedrich III von Habsburg (St) (26) unterrichtet von Wien aus alle Kurfürsten, Fürsten, Grafen ..... den Anspruch von Bürgermeister und Rat der Stadt Neumarkt, in Frankfurt zollfrei zu sein. Obwohl die Sache noch unentschieden ist, hat der Landrichter Bartholomäus Truchseß (von Pommersfelden) in Nürnberg einen frankfurter Bürger trotz königlichen Verbots gefangengenommen und geschatzt. König Friedrich III von Habsburg (St) (26) erklärt die gesamte am nürnberger Landgericht vorgenommene Prozeßführung für ungültig und den Frankfurter an Leib und Gut unschädlich. Er ordnet darüber hinaus an, daß sie jeden, der die Frankfurter anzugreifen untersteht, sowie dessen Helfer, bis zur völligen Leistung von Wandel und Kehrung arrestieren zu lassen und verfügt, daß solche Leute vor diesen Maßnahmen durch nichts geschützt oder gefreit sein sollen. - Pfalzgraf Johann von Wittelsbach von Pfalz Neumarkt (St) (60) stirbt in Kastl. - Der nürnberger Patrizier Niklas Muffel (33) wird Alter Bürgermeister in Nürnberg. - Martin von Wildenstein führt zusammen mit Hans Joachim von Parsberg die Regierung der Oberpfalz. - Der bayerningolstädter Herzog Ludwig VII von Wittelsbach Bayern München, der Gebartete (St) (48) wird von seinem Sohn, dem in Paris geborenen und mit Margarethe von Zollern (St) (33) verheirateten bayerningolstädter Herzog Ludwig VIII von Wittelsbach der Bucklige (St) (40) gefangen genommen. - Der neue bayerningolstädter Herzog Ludwig VIII von Wittelsbach, der Bucklige (St) (40) residiert in der väterlichen Burg Ingolstadt. - Der regensburger Geschichtsschreiber Andreas von Regensburg stirbt in Regensburg. - Die Stadt Ellwangen und das Kloster Ellwangen brennen teilweise nieder. Die Mönche ziehen in die Stadt und führen ein weltlich bestimmtes Leben. - Auf einem Rechtstag bilden im königlichen Auftrag der nürnberger Burggraf Markgraf Albrecht Achilles von Zollern Brandenburg (St) (29), Fürst Adolf von Anhalt, Graf von Askanien, Peter Schlick, Propst zu Brandenburg, Doktor Peter Knorr, Chorherr zu Ansbach, Franz Steger, Propst zu Berlin, Schenk Konrad von Limburg, Hans von Walnrode, Hans von Seckendorff, Störnschatz genannt, Sigmund von Lentersheim, Hermann Notthafft, Friedrich von Wollmershausen, Ritter Jörg Fischlein, Ritter Jörg von Waldenfels und Hans von Absberg einen Gerichtshof im Verfahren gegen Freigraf Dietrich Pflüger und Dietrich Nortkirch mit den Anklägern, den nürnberger Bürgermeistern Berchtold Nützel und Jörg Geuder. - Die Arbeit im Beruf erhält einen hohen Stellenwert, dass der nürnberger Karthäuserprior Erhard Groß ehemals geachtete Bettler als ein verdorben Volk voll Untugend beschimpft. - In Regensburg stirbt der regensburger Domherr Konrad Reichertshofer alias Konrad von Reichertshofen, mit dem sein Geschlecht ausstirbt. Der kurfüstliche Besitz Reichertshofen bei Sengenthal wird an Herr xxx von Wolfstein (--) verlehnt aber ohne die Gerichtsbarkeit und mit kurfürstlichen Truppen. - Eine erste süddeutsche Botenordnung zur Beförderung von Post gibt es in Straßburg.

1442 In Neumarkt verleiht der deutsche König Friedrich III von Habsburg (St) (25) der Stadt Neumarkt das Vogtrecht und das Lehenrecht der Pfarrkirche von Parsberg-Klapfenberg. - In Regensburg findet ein Ritterturnier mit Stechen statt. - Der mit Anna von Puchberg verheiratete Wigger von Wolfstein stirbt. Seine Frau stirbt 3 Wochen nach seinem Tod. - König Friedrich III von Habsburg (St) (25) befiehlt dem nürnberger Landrichter Bartholomäus Truchseß die Klage der Stadt Frankfurt gegen die Stadt Neumarkt nicht weiter zu verfolgen und bei einer Strafe von 20 Mark Gold an die kgl. Kammer, den von ihm gefangengenommenen frankfurter Bürger Henne Salmensnyder unentgeltlich freizulassen, dessen Schaden zu ersetzen, solche Übergriffe künftig zu unterlassen und sämtliche nach der Appellation ergriffenen Maßnahmen abzustellen und teilt seine Entscheidung dem nürnberger Burggraf Markgraf Albrecht-Achilles von Zollern-Brandenburg (St) (28) mit. - Stephan Lemel wird von Johann mit dem Ort Reichertshofen belehnt. - Heinz Sebacher ist Flaschner im Zwölfbrüderhaus in Nürnberg. - Der mit Anna von Buchberg verheiratete Wigalois von Wolfstein (--), der Bruder des letzten adeligen regensburger Bürgermeister Wilhelm von Wolfstein stirbt. Anna von Buchberg alias Anna von Wolfstein ist die Tochter von Barbara von Degenberg und Balthasar von Buchberg. - Ritter Werner von Parsberg wird nürnberger Reichsschultheiß. - Ein Ritter Ulrich Sack ist Vogt in Coburg. - Stefan Lomel von Reichertshofen mit dem Wolfswappen wird mit Reichertshofen und Lengenfeld belehnt. - Meister Johann Glöckner von Zittau, der den Ausbau des Stadtgrabens und der Burg-Festung in Nürnberg begleitete und eine Wehrordnung für den Fall einer Belagerung durch die Hussiten verfasst, geht nach München und erstellt dort eine neue Wehrordnung. - In Nürnberg ist Werner von Parsberg (--) Schultheiß. - In Neumarkt existiert eine Lateinschule mit einem Schulvorsteher alias Schulmeister und zwei Jungmeistern. - In Regensburg wird im Dom der Dachstuhl des Mittelsschiffs errichtet. - In Amberg muss der Naglerknecht Albrecht wegen einer Auseinandersetzung mit Jorg Fressen ins Gefängnis. - In Nürnberg wird die Mohren Apotheke eröffnet.

1441 In einer bamberger Trinkstube bedrohen windsheimer und rothenburger Ratsherren in Anwesenheit des bamberger Bischofs Egilbert Fritz von Waldenfels und seinen Sohn Kasper von Waldenfels, die daraufhin eine Fehde gegen die Reichsstädte Nürnberg, Windsheim und Rothenburg beginnen, windsheimer Bürger gefangennehmen und ausrauben. Johann von Zollern, der Alchimist (St) (34) versucht vergeblich durch Vereinbarung von Lösegeld für die Gefangenen auf Burg Lichtenberg den Konflikt zu schlichten. - Der in Paris geborene bayerningolstädter Herzog Ludwig VIII von Wittelsbach (St) (38) heiratet in Ingolstadt die brandenburger Kurfürstentochter Margarethe von Zollern (St) (33) und erhält damit die an seinen Schwiegervater gefallenen Gefbiete aus dem Krieg von 14 21 zurück. - Die nürnberger Patrizierfamilie Imhoff kauft schrittweise den Anteil des Handelshaus Mendel in Venedig im deutschen Kaufhaus auf und wird eine europäische Großhandelsfirma. - Der Rat der Stadt Nürnberg führt eine Gewürzschau durch vereidigte Prüfer ein. - Konrad Pöllinger ist Pfleger alias Amtmann in Helfenberg. - Jörg Uttenhofer ist Pfleger alias Amtmann in Thannhausen. - In Eichstätt wird der Grundstein für das Rathaus gelegt. - Der Rat der Stadt Regensburg sucht auswärts nach einem neuen Apotheker. - Ritter Martin von Wildenstein ist amberger Landrichter. - In Burgthann wird das gesamte burggräflich nürnberger Amt Burgthann an Jörg Lichtenberger verpfändet.

1440 Wetter: Hochwasser in Nürnberg. - In Nürnberg werden auf der Trödelmarktinsel Schleifmühlen betrieben. - In Nürnberg kommt die Patrizierfamilie Löffelholz in den Inneren Rat. - Der aus der angesehen nürnberger Kaufmannsfamilie und Malerfamilie stammende Markus Landauer gründet zusammen mit seinem Bruder Matthäus Landauer die Landauer-Handelsgesellschaft. - In Nürnberg schlagen Nachtwächter außer im Turm der Sebalduskirche und der Lorenzkirche die Glocken auch auf dem Weißen Turm und dem Laufer Turm um die vollen Stunden anzuzeigen. - Die nürnberger Patrizierfamilie Geuder erwirbt einen Teil an Neunhof bei Lauf. - Der neumarkter Bürger Sigmund Glaser kauft das Burgholz von Deining von Hans Buchfelder. - Heinrich V Notthafft Wernberg (--) vererbt in seinem Testament Burg Heimhof bei Kastl seinem Sohn Heimeran II Nothafft Wernberg (--) und löst deshalb nach seinem Tod eine Fehde zwischen Heimeran II Notthafft Wernberg und seinem Schwager Wilhelm von Paulsdorff zu Khürn, verheiratet mi Praxedis Notthafft, aus. In der Erbteilung in drei wernberger Familienzweige erhält Heimeran II Notthafft Wernberg, Vilseck und Heimhof, sein Bruder Heinrich VI Notthafft Aholming, Eckmühl und Lutzmannstein 6 km nordöstlich von Velburg und Albrecht XV Notthafft Runding, Niedertraubling, Aufhausen, Pätzkofen und Mangolting.  - Beim Tod von Heinrich Hirsvogel alias Hirschvogel ist dessen Fernhandelsgesellschaft Hirschvogel über ganz Mitteleuropa verteilt. - In Nürnberg zeigt ein Diener alias Soldat in der Kirche während der Messe Frauen seinen Penis und wird vom Rat der Stadt Nürnberg zu Rutenschlägen und mit der Verweisung aus der Stadt bestraft.  - In Amberg wird die als Lustschloss oder Jagdschloss verwendete Alte Burg alias Alte Feste vom in Heidelberg geborenen pfälzer Kurfürst Ludwig IV von Wittelsbach (St) (16) an den regensburger Bischof Konrad (70) und dessen Schwester Adelheid von Soest (--) verkauft. - In Regensburg bittet die bayerische Herzogin Anna (St) (20) um Gnade für den adeligen Mörder Erasmus Sattelbogen von Lichteneck wodurch Erasmus Sattelbogen von Lichteck und sein Sohn mit Urfehde und der Bürgschaft eines Großteils des regensburger Adels in ein zehnjähriges Exil entlassen werden. Gleichzeitg werden zwei kleine Diebe gehängt. - In Amberg wird Ritter Wilhelm von Hohenrechberg (--) amberger Vitztum. - In Nürnberg füht die Stadt einen Obersten Amtmann des Waldes ein, der sowohl für den Lorenzer Reichswald als auch den Sebalder Reichswald zuständig ist. - In Cadolzburg stirbt der in Nürnberg genorene brandenburger Kurfürst Friedrich von Zollern Nürnberg (St) (69), dessen Mutter die 13 75 verstorbene Prinzessin Elisabeth von Meißen (St) (++) war.

1439 In Neumarkt gibt es an Ratsperson den Vitztum Heinrich Notthafft, den Ritter Hans von Egloffstein Neuhaus, den kaiserlichen Schultheiß Kaspar Morspeck und den pfalzgräflichen Kanzler Ludwig Anhard, diebei den Grenzverträgen mit Graf xxx von Sulzbürg aufgeführt werden. - In Wien belehnt Kaiser Albrecht II von Habsburg (St) (42) die Brüder Dietrich von Staufen und Albrecht von Staufen mit dem Blutbann und Wildbann zu Ehrenfels, mit dem Erz und Bergwerk dieser Herrschaft und etlichen ungenannten Lehen um Neumarkt, mit den Lehen der Herren von Ehrenfels und mit dem Königshof in Offenau - Kaiser Albrecht II von Habsburg (St) - In Preßburg fordert Kaiser Albrecht II von Habsburg (St) (42) Pfalzgraf Johann von Wittelsbach von Pfalz Neumarkt (St) (55) auf, seine Juden nach Nürnberg zu schicken, wo über den Dritten Pfennig verhandelt werden soll. - Kaiser Albrecht II von Habsburg (St) (42) belehnt auf Bitten der freystädter Brüder Wolfgang Mühlwanger und Kaspar Mühlwanger Wolfgang und den freystädter Bürger Grutsch mit dem Kirchhof in der Pfarrei Neumarkt und der Hälfte des großen und kleinen Zehent in der Pfarrei Hirschbach und der Herrschaft Freistadt von zwei Feldern. - Kaiser Albrecht II von Habsburg (St) (42) beauftragt Graf Johann von Wertheim in der von ihm zugelassenen Klage der Stadt Frankfurt gegen die Stadt Neumarkt vor dem königlichen Hofgerichte die Parteien zu laden, anzuhören und für ihn Recht zu sprechen. - Heinrich von Parsberg wird Statthalter von Neumarkt auf dem Sande. Werner von Parsberg und Christoph von Parsberg begleiten den neuen König an den dänischen Hof und gründen dort eine neue Familienlinie der Herren von Parsberg. - Pfalzgraf Christoph III von Wittelsbach von der Pfalz Neumarkt (St) (23) wird Reichsverweser von Dänemark. - In Neumarkt folgen dem designierten dänischen König Pfalzgraf Christoph III von Wittelsbach von der Pfalz Neumarkt (St) (23) viele Mitglieder des regionalen Adels ua xxx von Pfinzing, xxx von Winterfeld, xxx von Itlhofen alias Itlhofer, Gruber, Scheel oder Schelm von Bergen oder Schelmberg, Werner von Parsberg, Christoph von Parsberg, xxx von Heideck, xxx von Raitenbuch, xxx von Wolfstein, xxx Schweppermann. Seine Geschäfte in der Oberpfalz vertraut er Hans Joachim von Parsberg auf Burg Parsberg und Martin von Wildenstein auf Burg Breitenegg an. - Der neue von der Stadt Nürnberg befestigte Ort Feucht wird Sitz einer Oberhauptmannschaft der Hussitenabwehrmilizen, zu der die Orte Ochenbruck, Schwarzenbruck, Gauchsmühle, Moosbach, Rummelsberg und Affalterbach kampffähige Männer stellen müssen. - Pfalzgraf Christoph III von Wittelsbach von der Pfalz Neumarkt (St) (23) übeträgt seinem Schwiegervater Johann von Zollern der Alchimist (St) (32) die Administration seiner Besitzungen in der Oberpfalz. - Das nürnberger Heer unter seinem Heerführer nürnberger Patrizier Volckamer kehrt von Breslau nach Nürnberg zurück. - Pfalzgraf Christoph III von Wittelsbach von der Pfalz Neumarkt (St) (23) lässt seine Reliquien aus der amberger Pfarrkirche ins Kloster Reichenbach bringen. - Heinrich V Notthafft Wernberg wird Rat von bayerisch-münchner Herzog Albrecht III von Wittelsbach München (St) (38). - Ein Ritter von Rohrstatt nimmt an einem Ritterturnier in Landshut teil. - In Regensburg tötet der adelige Erasmus Sattelbogen von Lichteneck bei einem Geschäft mit drei Juden einen Juden, den er mit den anderen beiden lebenden mit Hilfe seines Sohnes in einer Holzkiste aus der Stadt Regensburg schaffen will. Nach der Verhaftung durch Stadtknechte bittet die ganze Familie und der Freundeskreis vergeblich beim Rat der Stadt Regensburg um Gnade.

1438 In Wien erwähnt Albrecht III von Wittelsbach Bayern München der Fromme (St) (37) in einem Brief an seinen Vater eine Judensteuer des 3. Pfennigs. - Kaiser Albrecht von Habsburg II (St) (42) will den Streit zwischen bayernmünchener Herzog Albrecht III von Wittelsbach Bayern Münhen der Fromme (St) (37) und der Stadt Regensburg mit Pfalzgraf Johann von Wittelsbach von Pfalz Neumarkt (St) (54), um Vogteirechte über etliche Weingärten die der Stadt Regensburg verpfändet sind aber bayerischmünchener Herzog Albrecht III von Wittelsbach (St) (37) gehören am königlichen Gericht entscheiden lassen. - Die dänischen Brigitten-Nonnen von Kloster Gnadenberg kehren in ihr Kloster Mariboo zurück und als erste einheimische Äbtissin wird Elisabeth Kniepäntel gewählt. - Der Dominikanermönch und Hexentheoretiker Johannes Nider stirbt in Nürnberg. - Der dänische Reichsrat bietet Pfalzgraf Christoph III von Wittelsbach von der Pfalz Neumarkt (St) (22) das Königtum Dänemark und die Anwartschaft auf Norwegen und Schweden an. Pfalzgraf Christoph III von Wittelsbach von der Pfalz Neumarkt (St) (22) hat sich schon als Prinz am Weinberg alias Rüsselsberg ein eigenes Lustschloß anlegen lassen. - Der Sohn des ehemaligen nürnberger Reichsschultheiß Ritter Hans von Sparneck übt Selbstjustiz und überfällt den Ritter Heinrich von Witzleben, dem nur mit Mühe die Flucht gelingt. - In Neumarkt ist Witwe Kunigunde Lomel Besitzerin der Neue Badstube in Neumarkt, die Benefizien in der neumarkter Pfarrkirche stiftet. - Der bayerningolstädter Herzog Ludwig VII von Wittelsbach der Gebartete (St) (48) beteiligt sich nicht an einem gesamtbayerischen Landfrieden. - Ritter Martin von Wildenstein ist amberger Landrichter. - In Nürnberg führt der päpstliche Gesandte Nikolaus von Kues während des Reichstages Dispute mit Thomas von Courcelles. - In Nürnberg wird erstmals ein Gelehrter, der nürnberger landadelige Stadtarzt Johann Lochner (--) alias Hans Lochner verheiratet mit Klara Pirkheimer zum Genannten der Stadt gewählt. Er ist der Leibarzt des in Nürnberg geborenen ehemaligen nürnberger Burggraf und brandenburger Kurfürst Friedrich von Zollern Nürnberg (St) (69) und war drei Jahre zuvor mit dessen Söhnen in Palästina als Reiseberichterstatter.

1437 2. Große Pestwelle in Nürnberg. - In Prag benachrichtigt der in Nürnberg geborene König Sigismund von Luxemburg (St) (67) seinen Hofmeister Graf Ludwig von Oettingen und Reichserbmarschall Haupt von Pappenheim, dass er auf Grund ihrer Verwendung den Heinz Scheitt u. Nikelin, die seinen Arzt bei Neumarkt überfallen haben, begnadigen will; befiehlt ihnen das Nähere inbetreff der zu leistenden Genugthuung zu veranlassen. - In Nürnberg ist der in Latein abgefasste Formicarius des Dominikanermönch und Hexentheoretikers Johannes Nider (52) erschienen. - In Regensburg wird Friedrich II von Parsberg (--) Bischof von Regensburg. Die Herren von Parsberg dotieren Kloster Pillenhofen. - Der mit Elisabeth von Wittelsbach Bayern Landshut (St) (54) verheiratete brandenburger Kurfürst Friedrich von Zollern Nürnberg (St) (66) lebt zurückgezogen auf seiner Burg Cadolzburg. - Hexenprozess in Regensburg. - Der spätere würzburger Bischof Sigismund von Sachsen wird Geistlicher um sich einer geliebten Nonne nähern zu können und wird nach dem Bekanntwerden des Vorfalls von seinem Bruder, dem sächsischen Kurfürst Friedrich in Freyburg arretiert. - Die Raubritter Jörg von Murach, Friedrich von Murach und Erhart von Murach überfallen und plündern die Herrschaft Helfenberg bei Velburg, die nach dem Tod des Besitzers, des entmachteten Pfalzgraf und Kurfürst Ludwig III von Wittelsbach von Pfalz (St) schutzlos stand. - Der niederadelige Andre Punzinger Roßstein (--), Andre von Punzing, der auf Burg Roßstein wohnt, ist Pfleger alias Amtmann von Hohenburg. - In Neumarkt wird im Turm der neumarkter Pfarrkirche die neue Zwölfuhrglocke aufgehängt. - Ehrhard von Rohrstatt ist Pfleger alias Amtmann in Velburg. - In Berching stiftet der berchinger Bürger Barholomäus Woll eine silberne und vergoldete Monstranz. - Am Ende des Baseler Konzils ist Hexerei offiziell ein neues unbekanntes Verbrechen. - In Neumarkt ist Konrad Kastner Stadtschreiber. - In Amberg werden laut Ratsbeschluss vier Bürgermeister gewählt, die ihr Amt für ein Vierteljahr ausüben. - Ritter Martin von Wildenstein (--) ist amberger Landrichter. - In Roth Heideck wird die Herrschaft Heideck geteilt.

1436 Der erblindete und von seiner Ehefrau Mechthild von Savoyen (46) entmachtete Pfalzgraf und Kurfürst Ludwig III von Wittelsbach von der Pfalz (St) (49) stirbt in seiner Residenz Heidelberg. - Hexenprozess in Regensburg. - Heinrich Notthafft V von Wernberg wird Feldhauptmann in der Fehde von bayernlandshuter Herzog Heinrich XVI von Wittelsbach der Reiche (St) (51) gegen bayernmünchner Herzog Albrecht III von Wittelsbach (St) (34) und belagert Dingolfing, das bayerningolstädter Herzog Ludwig VII von Wittelsbach, Bayern München, der Gebartete (St) (68) gehört. - In Neumarkt ist Christoph von Parsberg (--) Schultheiß. - Der regensburger Notar Wildenpach wird zusammen mit seiner Frau wegen Zauberei der Stadt verwiesen. - Der eichstätter Domherr Peter von Heltburg gründet feierliche Provisurgänge und führt Chorknaben ein, die bei allen Krankenfällen und Sterbefällen Kerzen tragen und bei der Fronleichnamsprozession als Engel gekleidet neben dem Allerheiligsten hergehen. - Zwischen Berga, Greiz und Werdau veranstaltet der jüngere sächsische Kurfürstensohn, dem auch Coburg mit den fränkischen Besitzungen zugesprochen wurde, Sigismund von Sachsen, (St) (24), eine große Jagd mit 7 Fürsten, 19 Grafen, 47 Reiter, 212 Herren und als Treiber 5.412 Bauern, wobei 109 Hirsche, 58 Rehe, 44 Wildschweine, 7 wilde Katzen, 14 Wiesel, 27 Füchse, 18 Dachse, 9 Marder, 2 Biber, 13 Wölfe und ein Luchs erlegt werden.  In Neumarkt ist Konrad Kastner Stadtschreiber. - Der bamberger Fürstbischof Anton von Rotenhan wird aus der Stadt Bamberg und seiner Residenz von den Bürgern vertrieben, ächtet sie, erobert sie zurück und lässt die Bürger standrechtlich erschießen. Die Stadt verliert die meisten ihrer Privilegien und Freiheiten. - In Mühlhausen verkaufen Georg Klackl (--) und Albrecht Klackl (--) den Rest der adeligen Hofmark Hofen als Strohleute an die Wolfsteiner.-

1435 Palästinafahrt der ehemaligen nürnberger Burggrafensöhne und brandenburger Kurfürstensöhne, des brandenburger Markgraf Johann von Zollern Nürnberg Brandenburg Kulmbach (St) (29) und seines Bruders des brandenburger Markgraf Albrecht Achilles von Zollern Nürnberg Ansbach (St) (21) mit dem Familienleibarzt und nürnberger Patrizier Hans Lochner (--) als Reiseberichterstatter, Eberhard Förtsch, Hans von Rothenhahn, Darius von Heßberg, Hans von Lichtenstein, Hans von Egloffstein, Franz Rummel, Albrecht von Giech, Hans Schenk von Geyern, Friedrich von Künsberg, Konrad von Eyb (--), Hans von Absberg, Martin von Wallenfels, Jordan (Marschall von Lindenberg), Heinz Kracht, Kraft von Lenkersheim, Heinz Thaundorfer, Sebastian Volkamer, Hans Stromer, Nicolaus Roder, Hans (Harnischknecht), Bernhard Michel und Niklas (Dolmetscher), Pulsinger (Schneider), Cunz (Barbier), Leckerhennslein (Bäcker ?), zwei Franziskaner und elf andere Pilger; weiter werden genannt: Graf Heinrich von Gera, die Poltguss, Marschall Konrad von Pappenheim, Wilhelm Preussinger, Bertholdt, Hans und Sigmund von Stein, Hermann von Hirschberg, Georg Knöringer, Heinz von Kozau, Konrad und Niklaus von Zebitz oder Zedwitz, Sebald Pfinzing (--), Dietrich Poster, Ulrich Sack, Hans von Kinsberg und Hans Tepen. - Der Vater, bayernmünchner Herzog Ernst von Wittelsbach Bayern (St) (62) des mit der augsburger Baderstochter Agnes Bernauer liierten oder verheirateten bayernmünchner Herzog Albrecht III von Wittelsbach (St) (34) sieht eine Gefahr für die Erbfolge und lässt Agnes Bernauer (25) während ihr Mann der bayernmünchner Herzog Albrecht III von Wittelsbach (St) (34) mit seinem Verwandten, dem bayernlandshuter Herzog Heinrich XVI von Wittelsbach der Reiche (St) (51), auf Jagd ist, auf Befehl von Heinrich V Notthafft Wernberg verhaften und in der Donau ertränken. Der bayernmünchner Herzog Albrecht III von Wittelsbach (St) (34) ist  der Bruder von Prinzessin Beatrix von Wittelsbach Bayern München (St) (33), die mit Pfalzgraf Johann von Wittelsbach von Pfalz Neumarkt (St) (52) verheiratet ist. - Das päpstliche Verbot von Doppelklöstern wird aufgehoben und im von Pfalzgraf Johann von Wittelsbach von Pfalz Neumarkt (St) (55) gründeteten Kloster Gnadenberg im Ort Eichelberg ziehen die ersten Brigitten-Nonnen mit ihrer ersten Äbtissin Anna Svenson aus den Kloster Mariboo in das fertiggestellte Frauenkloster. - Heinrich von Freudenberg übernimmt die schweppermannsche Burg Woffenbach, die zu Pölling gehört. - Barbara von Absberg, die Tochter von Ritter Heinrich von Absberg von Burg Absberg wird Äbtissin des regensburger Kloster Obermünster. Ihr Bruder Georg von Absberg ist Erbkämmerer des HRR und hochfürstlicher brandenburgonolzbacher Statthalter, Kanzler und Landhofmeister. Ihre Schwester Walburga ist Stiftsdame im regensburger Stift Niedermünster. - Albrecht Lomel alias Albrecht Lemmel ist in Neustadt zu Tod am Galgen verurteilt und stirbt noch in der Gefangenschaft bei Hans von Parsberg und seine Witwe und sein Schwiegervater müssen Urfehde für seinen Tod schwören. - Der erblindete Pfalzgraf und Kurfürst Ludwig von Wittelsbach von Pfalz (St) (57) wird von seiner Frau Mechthild von Savoyen (45) und den Räten entmachtet. - Heinrich V Notthafft Wernberg wird Rat von bayernlandshuter Herzog Heinrich XVI von Wittelsbach der Reiche (St) (51). - In Nürnberg wird Gregor von Heimburg Stadtjurist. - In Neumarkt ist Konrad Kastner Stadtschreiber. - In Nürnberg wird der nürnberger Goldschmied Hieronymus Holper (--) Goldschmiedemeister.

1434 Wetter: Hochwasser in Nürnberg. - Großes Ritterturnier in Nürnberg. - In Basel verleiht König Sigismund von Luxemburg (St) (66) den Brüdern Lorenz von Wolfstein und Friedrich von Wolfstein und ihrem Vetter Christoph von Wolfstein die Gnade, dass ihre Burg Wolfstein die gleichen Rechte wie die Stadt Neumarkt auf dem Sande haben sollen, was zu Streitigkeiten mit der wittelsbacher Residenzstadt Neumarkt führt. - König Sigismund von Luxemburg (St) (66) befiehlt Konrad von Weinsberg, an seinen Diener Albrecht Zedlitz, der ihm die verpfändeten Gefalle der Stadt Neumarkt abgetreten, weil er (Sigmund) sie andern verleihen wolle, dafür 1.000 rhein. Gulden von dem Judengeld, das Weinsberg durch das ganze Reich u. besonders am Rhein einziehen soll, zu zahlen. - In Roth-Pfaffenhofen und in Roth-Untersteinbach wird in der Ortsmitte ein Steinkreuz aufgestellt. - Das Handelshaus Stromer geht unter der Leitung des Patriziers Georg Stromer bankrott. Ihre Papiermühle geht durch Manipulation des Kaisers und des Reichskanzlers Kaspar Schlick dennoch in den Besitz des Sohnes Andreas Stromer über. - In Nürnberg wird Katharina Amberger als Hexe wegen Zauberei und Segensprechens am Pranger verurteilt und ihr die Zunge abgeschnitten. - In Nürnberg kauft der Rat der Stadt die Hallerwiesen, pflanzt dort mehrere Reihen Linden und nutzt sie als Sportplatz, Spielplatz, Festplatz und Platz wo Schützen ihre Wettkämpfe abhalten. - Der amberger Vitztum Heinrich Notthafft wird Rat der bayerischen Herzöge in München. - Die Bürger von Amberg verwehren den sulzbacher Eisenhändlern den Transport ihrer Waren auf Naab und Vils. Der König Sigismund von Luxemburg (St) (66) erlaubt den Bürgern von Sulzbach den Eisenhandel durch das Gebiet von Amberg und befiehlt dem bayerischen Herzog und dem pfälzer Pfalzgrafen ihn zu schützen. - Auf Anregung der bayerischen Herzäge wird in Amberg eine Gesellschaft gegründet um das Monopol der Nürnberger mit personalaufwändig hergestelltem verzinnten Blech zu brechen und verbünden sich mit Sulzbach und Neumarkt und übernehmen nach kurzer zeit das Monopol. - In Regensburg hält sich die geistesgestörte Begine Magdalena Walpolt (65) für die Jungfrau von Orleans, glaubt heilende Kräfte zu haben und wird nach ihrer Verhaftung im regensburger Dom im Bußkleid wegen Häresie vorgeführt. - In Neumarkt ist die Burg Haimburg bei Berg ein Jagdschloss. - In Neumarkt sind Konrad Kastner Stadtschreiber und Andreas Punzinger Schultheiß. - In Regensburg lässt die Stadt ihr Panier aufwerfen und einen Stechhof in Regensburg ausrufen und noch während der König Sigismund von Luxemburg (St) (66) anwesend ist, wollen Hans Zenger von Burg Zangenstein, Dietrich Staufer von Ehrenfels, Hans Frauenberger zu Zaitzkoven und Degenhart der Hofer zu Sinching das Turnier aurichten und Herr Wilhelm von Wolfstein zu Sulzbürg und Ritter Heinrich Gumppenberger zu Gumppenberg, Pangraz Puchbergern zum Neuen Haus, Hierschig der Pflueg zu Swarzenburg, Grafen Satelpogern zu Lichteneck und Wilhelm Auern zu Prennberg bürgen für die korrekte Durchführung. Die Anerkennung von bayerischmünchner Herzog Albrecht III von Wittelsbach (St) (33) als Turniergenosse wird wegen Agnes Bernauer (24) zunächst verweigert. - In Regensburg hat der österreichische Herzog Albrecht V von Habsburg Österreich (St) (37) seine Herzogskrone für Schulden verpfändet. Ein Commissär versucht die Krone mit einer zu geringen Menge Pfeffer auszulösen, so verbleibt die Krone sichergestellt in den Händen des regensburger Kämmerers Gumprechts. Damit die Krone nicht in den Besitz der Stadt Regensburg übergeht, haftet Albrecht V von Habsburg Österreich (St) (37) schließlich persönlich. - In Nürnberg richtet der Rat der Stadt auf der Hallerwiese auf dem Schützenplatz eine Sport- und Spielwiese ein. Sie wird auch als Volksfestplatz genutzt. - In Nürnberg arbeitet Hans Ott (--) als Lautenmacher.

1433 Wetter: Totale Sonnenfinsternis in Würzburg im Juni. Hochwasser in Nürnberg. - Im September ist Graf Friedrich von Wolfstein Anführer der Truppen von Pfalzgraf Johann von Wittelsbach von Pfalz Neumarkt (St) (46) beim Sieg über die Hussiten in der Schlacht bei Hiltersried bei der 1177 Feinde sterben und 330 in Gefangenschaft geraten. Die Sieger verlieren 10 Ritter und 129 Mann. Die Niederlage führt zu einem schweren Konflikt unter den Hussiten. Der Sohn Albrecht Nothafft V kämpft neben Graf Freidrich von Wolfstein. - Mit dem Aussterben der Schweppermanns übernehmen die Ritter von Freudenberg Burg Grünsberg. - Der Ort Riebling wird an Jakob Strupperger und Hans Struppergers Witwe verlehnt während der Frühmesse in Berg (Neumarkt) verlehnt. - Zwei neumarkter Armbrust-Schützen werden nach Nürnberg zu einem Gesellenschießen eingeladen. - Mit dem Bau des Frauenklosters von Kloster Gnadenberg und der gotischen Klosterkirche wird nach Plänen von Albrecht Dürer begonnen. - Die deutsche Königin Barbara von Cilli (St) (43) begleitet ihren Mann König Sigismund von Luxemburg in einer kurzen Friedenszeit nach Rom, wo er zum Kaiser gekrönt wird. Auf der Tiberbrücke werden nürnberger Adelige zu Rittern geschlagen. - Kloster Kastl hält den Hussiten stand. - In Nürnberg erhält die Patrizierfamilie mit neumarkter Wurzeln Volckamer eine Wappenbesserung und darf eine Krone in ihr Wappen einsetzen. - Der bayerningolstädter Herzog Ludwig VII von Wittelsbach Bayern München, der Gebartete (St) (65) verlässt die ehemalige fraunhofer Raubritterburg Burg Arnsberg im Altmühltal und lässt sie weitgehend zerstören. - Kloster Reichenbach hält den Hussiten stand. - Kloster Walderbach wird von den Hussiten gebranntschatzt und geplündet. - In Amberg wird hinter der St Martinskirche das Almosen des reichen Bürgers Georg Kastner an 54 Arme ausgegeben. Die Armen erhalten regelmäßig Geld und betteln zum Unwillen der Bürger dennoch. Erlaubt ist das Betteln den Kranken. Schüler und Studenten dürfen montags, mittwochs und freitags von der Vesper bis zum Abend vor den Häusern singen. - In Nürnberg beginnt die Rosshaupter-Fehde aus einem Schuldverhältnis zweier Kaufleute. - Heinrich Notthaft von Wernberg kauft die Herrschaft Lutzmannstein 6 km nordöstlich von Velburg von Pfalzgraf Johann von Wittelsbach von Pfalz Neumarkt (St) (46). - Der kastler Abt Kemnather erwirbt Schloß Pfaffenhofen, den Markt Lauterhofen und die hohe Gerichtsbarkeit in Litzlohe und Utzenhofen und den Weinzehnt von Rödelsee, Iphofen und Frohstockheim. - In Nürnberg arbeitet der Lautenmacher Eberhart Kalbsaug (--)

1432 Wetter: Kältester Winter, denen sich die Neumarkter erninnern können. Hochwasser in Nürnberg. Hoher Eisgang reißt drei Mühlen in Regensburg weg. - In Neumarkt ist Ulrich Würtz Bürgermeister. - Der bayerisch-münchner Herzog Albrecht III von Wittelsbach (St) (31) ist mit der augsburger Baderstochter Agnes Bernauer liiert oder sogar verheiratet. - Pfalzgraf Otto von Wittelsbach Mosbach Neumarkt (St) (42) kauft von den Deutschherren Höfe in Woffenbach südlich des Woffenbachs und unterstellt sie dem Kastenamt Neumarkt. Die Güter nördlich des Woffenbaches werden an den Burgherrn Ritter Hermann von Freudenberg verliehen. Die Burg Woffenbach ist bis 15 04 im Besitz von Ritter Hermann von Freudenberg und gehört zu Pölling. - Die Ritter und Herren von Laaber beginnen große Güter um Burg Breitenegg aus Finanznot zu verkaufen. - Der Rat der Stadt Nürnberg ist mit dem Ankauf der Burghut auf der nürnberger Feste, die sich im Besitz der Familien Hafenburg und Waldstromer befindet, im vollständigen unmittelbaren Besitz aller Hoheitsrechte in der Burg Nürnberg, der Stadt Nürnberg und der dazugehörigen Gebiete. - Der ehemalige regensburger Domherr Konrad Notthafft von Heilsberg und seine Ehefrau Elisabeth vekaufen ihre regensburger Hofstatt unter den Sperren an den regensburger Bürger Ulrich den Laberer alias Ulrich von Laber. - Der nürnberger Kaufmann Heinrich Nöttelein verkauft die abgegangene oberpfälzer Burg Lichtenegg an den Montanunternehmer Ulrich Hegener, der von Pfalzgraf Johann von Wittelsbach von Pfalz Neumarkt (St) (52) das Lehen erhält. - In Nürnberg errichtet der nürnberger Rat neben der Stube des Losungers eine librei alias Bücherei aus dem Nachlass des nürnberger Juristen Dr Kunhofer. Die Sammlung von 151 hundert Bücher aus christlicher Literatur, Rechtsliteratur und aus der Medizin, war in einem Packfaß verstaut. - Die beiden Burgen Haimburg und das befestigte Haus Sitzlein in Berg werden wie das Dorf Berg von den Hussiten niedergebrannt. Die Berger Voit von Rosenberg und Ulrich Pöllinger werden erschlagen und ihre Söhne gefangen genommen. Das befestigte Haus Sitzlein wird von Kloster Gnadenberg aufgekauft. - Die durch Verrat in die Hände der böhmischen Hussiten gefallene Burg Reichenstein wird von Pfalzgraf Johann von Wittelsbach von Pfalz Neumarkt (St) (52) belagert und zurückgewonnen. - In Neumarkt Berg versuchen der adelige Ulrich Pöllinger und seine Söhne vergeblich ihre Adelssitze Schloß Berg Im Schloß 1 und Herrensitz Berg Herrnstrasse 3 (20 22 Gasthaus Zum goldenen Hirschen) zu verteidigen. Ulrich Pöllinger wird erschlagen und seine Söhne gefangengenommen. - In Beratzhausen kommt die Herrschaft Ehrenfels vollständig in den Besitz von xxx von Stauff Ehrenfels (--).

1431 Wetter: Pest in Bamberg. Der Fürstbischof Friedrich III von Aufseß zieht nach Staffelstein um und stirbt. - In Nürnberg bestätigt König Sigismund von Luxemburg (St) (63) der Stadt Neumarkt den Ankauf von Reichslehen, insbesondere der Kirche zu Klapfenberg zum Zwecke eines Predigtamts in ihrer Stadt u. belehnt Hans Tannhauser u. Konrad Wisent als Lehnsträger dieses Gottesdienstes damit. - König Sigismund von Luxemburg (St) (63) fordert auf zur Bekämpfung der Hussiten, sobald diese den Böhmerwald überschreiten würden einen Reichstag in Frankfurt wo über neue Massnahmen zur Bekämpfung der Hussiten beraten werden soll, nachdem der letzte Feldzug sein vorzeitiges Ende gefunden hatte. Herzog Adolf von Jülich und Berg soll seine Truppen an Pfalzgraf Johann von Wittelsbach von Pfalz Neumarkt (St) (51) senden. - König Sigismund von Luxemburg (St) (63) verpfändet der Patrizierfamilie Ortlieb für 1.500 Gulden seine Krone. - Der Rat der Stadt Regensburg lässt den frankfurter Büchsenmacher Hans von Frankfurt nach Regensburg kommen, wo die regensburger Glockengießer Thromas Ehren und ein Meister Heinrich alle Steinbüchsen, Schermbüchsen, Rennbüchsen und Handbüchsen und alle Geschütze aufkaufen lässt um sie auf den neuesten Stand zu bringen. - Die Stadt Nürnberg erhält zur Hussitenabwehr das Recht den Ort Feucht im Reichswald zu befestigen. - Die Ritter von Absberg auf der Burg Rumburg erhalten mit der Freiung, das Recht auf Asylgewährung und den kleinen und hohen Wildbann als königliches Lehen. - In Nürnberg begleitet Meister Johann Glöckner von Zittau den Ausbau des Stadtgrabens und der Burg-Festung. Meister Johann Glöckner von Zittau verfasst eine Wehrordnung für die Stadt Nürnberg für den Fall einer Belagerung durch die Hussiten. - In Amberg wird der ehemalige regensburger Bürgermeister und ehemalige Verweser des Bistums Passau Heinrich V Notthafft Wernberg neuer amberger Vitztum und Amtmann des bamberger Fürstbischofs Friedrich III von Aufseß in Vilseck. - Wolfart Wolf von Thumsenreuth verkauft das Kirchlehen über die Kirche in Thumsenreuth an die Notthafft von Weißenstein. - Die Hussiten zerstören die Burg  Arnschwang von Erasmus Sattelboger, dem es gelingt dem Feind einen Hinterhalt zu legen und mit Hilfe der Bauern eine feindliche Abteilung zu überwältigen. - In Nürnberg sind Viertelmeister für die acht Stadtviertel polizeilich verantwortlich und regeln auch den Kriegseinsatz. 5 Stadtknechte sind neben normaler Polizeiarbeit für sie Tag und Nacht damit beschäftigt zur Wahrung des Friedens in der Stadt Unruhestifter oder Verdächtige zu entwaffen. - Burg Reichenstein fällt durch Verrat in die Hände der Hussiten.

1430 Wetter: Der Winter fällt aus. Im April ist das Getreide reif. Pest in Ellwangen. - In Tirnau schreibt König Sigismund von Luxemburg (St) (62) Pfalzgraf Johann von Wittelsbach von Pfalz Neumarkt (St) (42), es liege jetzt in Ungarn kein Hindernis mehr für seine Reise nach Deutschland vor. - Der deutsche Geschichtsschreiber und Humanist Matthias von Kemnat wird in Kemnat geboren. - In das von Pfalzgraf Johann von Wittelsbach von Pfalz Neumarkt (St) (50) gegründete Brigittenordenskloster Gnadenberg kommen die ersten Mönche aus Kloster Mariboo in Dänemark. Kloster Gnadenberg ist ein Doppelkloster für Mönche und Nonnen. - Der in Mosbach geborene Pfalzgraf Otto von Wittelsbach von der Pfalz Mosbach Neumarkt (St) (40) heiratet Prinzessin Johanna von Bayern-Landshut (St) (17). - Die Stromersche Handelsgesellschaft von Hans Ortlieb und den Stromer von Reichenbach, geht wegen der Hussitenkriege, des Wirtschaftskriegs von König Sigismund von Luxemburg (St) (62) gegen Venedig, Handelsverlusten in London und Kopenhagen und besonders enormen Veruntreuungen durch Hans Ortlieb in Konkurs. - Margaretha von Wolfstein heiratet Wilhelm von Fraunberg. - Der Rat der Stadt Regensburg lässt Büchsen, Saliter und Pulver im Wert von 100 Pfund aufkaufen um neue Büchsen zu gießen. - Im Gefolge des mainzer Erzbischof Konrad III von Daun (St) beim Besuch in Regensburg ist eine Sängerin. - Die nürnberger Handelsgesellschaft Kreß, die zusammen mit der Patrizierfamilie Paumgartner eine eigene Handelskammer im Deutschen Kaufhaus in Venedig hat, löst sich auf. - Die im Inneren Rat der Stadt Nürnberg vertretene nürnberger Patrizierfamilie Weigel von Neumarkt stirbt aus. - Das böhmische Lehen Burg Sparneck wird beim Hussiteneinfall von den Hussiten verschont. - In Nürnberg wird schwach silberhaltiges verunreinigtes Kupfer sogenanntes Schwarzkupfer durch Seigern, d.h. Schmelzen in Blei vor der Stadtmauer beim Frauentor entsilbert, wodurch reineres Kupfer und geringe Silberanteile produziert werden können. - Die Hussiten verwüsten Bayreuth und Kulmbach. In Bayreuth brennen die Hussiten das Rathaus und die Kirchen nieder und vergehen sich an der einfachen wie an der adeligen Bevölkerung. In Bayreuth werden Mönche und Nonnen entweder auf dem Scheiterhaufen verbrannt oder mit kaltem Wasser überschüttet bis zu ihrem Tod auf gefrorene Eisflächen geschickt. - Pfalzgraf und Kurfürst Ludwig von Wittelsbach von Pfalz (St) (49) erblindet. - Kloster Waldsassen wird von den Hussiten geplündert und in Brand gesetzt. - Die Pest reduziert die Anzahl der Mönche in Kloster Ellwangen auf drei. - In Nürnberg verleiht König Sigismund von Luxemburg (St) (62) dem Ritter Heinrich V Notthafft Wernberg das Erbtruchsessenamt des Hochstifts Regensburg. Heinrich V Notthafft Wernberg wird Vitztum in Sulzbach und oberster Hauptmann vor dem Walde von König Sigismund von Luxemburg (St) (62). - Grenzverträge betreffend das Schultheißenamt Neumarkt mit den Herren von Wolfstein Sulzbürg. - Die berger Familien Strupperger und Wolf Pöllinger werden caritativ tätig. - In Neumarkt ist Konrad Morsbeck Schultheiß. - Konrad von Egloffstein ist Landrichter in Amberg. - Bamberg wird von den Hussiten bedroht und der bamberger Fürstbischof Friedrich III von Aufseß flieht mit dem Domschatz auf die Giechburg. Die wohlhabenden bamberger Bürger fliehen nach Forchheim. Die Hussiten nehmen Bamberg nicht ein, weshalb die zurückgebliebenen Handwerker, Tagelöhner und Bauern die Bürgerhäuser, Kirchen und Klöster plündern und nach einer Lösegeldzahlung von den zurückkehrenden wohlhabenden Bürgern gerichtet werden. - In Neumarkt wird das älteste noch erhaltene Bürgerhaus erbaut, Bräugasse Schreiberhaus. - In Postbauer errichtet der Deutschorden Pfleger Konrad Amman einen Wohnturm in dem er wohnt. - Im kaiserlichen Landgericht Hirschberg wird der ehemalige gräflichhirschberger Dienstmannennachkomme Wigileis alias Wiguleus Rauscher (--) neuer Vogt, der auch adelig ist um das Amt ausüben zu dürfen und einen Adelssitz besitzen zu dürfen. Südlich von Neumarkt gehören ihm viele Liegenschaften ua in Obermässing, Nottersdorf, Möning, Kauerlach, Hagenbuch und Liebeneck bei Mettendorf. - In Mühlhausen schließen Wigalus von Wolfstein (--) und Wilhelm von Wolfstein (--) mit Herzog xxx einen Vertrag um ihre gemeinsame Hochgerichtsgrenze alias Blutgerichtsgrenze festzulegen, die bis Ellmannsdorf reicht. 

1429 Die Hussiten belagern erfolglos die wittelsbacher Stadt Cham. - Der letzte adelige regensburger Bürgermeister und Herr von Obersulzbürg Wilhelm von Wolfstein wird von einem bürgerlichen Kämmerer Leupold Gumbrecht abgelöst. Sein Stellvertreter ist Kämmereramtsverweser. Dem regensburger Kämmerer steht der Stadtschreiber und ein rechtsgelehrter Domherr zur Seite. - Das Erbe von bayern-straubing-holländer Herzog Johann von Wittelsbach (St) (+14 25) Das Herzogtum Straubing wird geteilt. Kelheim, Cham und Furth im Wald fallen an den bayernmünchner Herzog Ernst von Wittelsbach (St) (56) und seinen Sohn Albrecht III  von Wittelsbach (St) (28), der vorwiegend im münchner Teil des Straubinger Ländchens lebt. Dietfurt fällt an den bayern-landshuter Heinrich Heinrich XVI von Wittelsbach der Reiche (St) (43) und Waldmünchen fällt an den bayrisch-ingolstädter Herzog Ludwig VII von Wittelsbach (St) (61). - Heinrich Notthafft schlägt die Hussiten in Satzdorf. - Die Hussiten nehmen Kloster Michelfeld ein, rauben Pferde, Vieh und 14 große und kleine Glocken und brennen es nieder. Abt Heinrich siedelt für einige Zeit mit seinem Konvent nach Zeil bei Bamberg. - In Nürnberg verkündet der nürnberger Schultheiß Ritter Weigel von Wolfstein das Vermächtnis des Juristen des nürnberger Rates Dr Kunhofer, wonach dieser seine über 151 Bücher zählende Bibliothek dem Rat der Stadt Nürnberg, der noch keine eigene Bücherei alias librei besitzt, schenkt und die aus Ermangelung eines Aufbewahrungsortes zunächst in einem Kloster deponiert wird. - In Nürnberg verlässt der Prior des nürnberger Dominikanerklosters Dominikanermönch und Hexentheoretiker Johannes Nider (42) das Kloster um das baseler Dominikanerkloster zu reformieren. - Der neumarkter Schultheiß Kaspar Morsbeck alias Morsbach besiegelt die Schenkung eines Hofes in Sindlbach von Wigalus von Wolfstein (--) und Wilhelm von Wolfstein (--) an Kloster Gnadenberg.

1428 Kloster Kastl hält den Hussiten stand. - Hans von Fraunberg, der Freudige, von Burg Prunn bei Riedenburg stirbt als Mitglied vieler Ritterorden bei 360 Turnierkämpfen mit dem Schwert unbesiegter gefürchteter Haudegen. - Kloster Reichenbach hält den Hussiten stand. - Burg Murach, Burg Stefling und Burg Falkenstein widerstehen den Angriffen der Hussiten. - Kloster Walderbach wird von den Hussiten gebranntschatzt und geplündet. - Das ortenburgmuracher Dominikanerinnen Kloster Schwarzhofen wird von den Hussiten gebranntschatzt und geplündert. Die Nonnen fliehen nach Regensburg. Das Kloster bleibt bis zur Rekatholisierung leer. - Mit der Chronica de principibus terrae Bavarorum für den bayrisch-ingolstädter Herzog Ludwig VIII von Wittelsbach (St) (60) beendet der Chorherr von St Mang und Geschichtsschreiber Anderas von Regensburg die erste bayerische Landeschronik. - Heinrich V Notthafft Wernberg wird Vitztum des Bistum Passau. - Der nürnberger Kaufmann Heinrich Nöttelein lässt sich vom sulzbacher Landgericht die oberpfälzer Burg Lichtenegg für hohe Schulden von Friedrich Kemnater und Jörg Kemnater als Sicherheit bestätigen. - Friedrich Kemnather alias Friedrich von Kemnath verkauft Pfalzgraf Johann von Wittelsbach von Pfalz Neumarkt (St) (44) die Burg Lutzmannstein 6 km nordöstlich von Velburg für 5.00 Gulden. - Seifried Tannhauser ist eichstätter Domherr. - Der neumarkter Schultheiß Kaspar Morsbeck schlichtet einen Streit in der Familie der Herren von Wolfstein. - In Walderbach brennen die Hussiten das Kloster nieder. - In Nittenau fallen die Hussiten ein, brennen Nittenau nieder, schmieden Pfarrer Johannes an einen Wagen, zwingen ihn nackt bis nach Taus zu laufen, wo er im Gefängnis stirbt. - In Nürnberg erhält Hans Waldstromer von Wilhelm Haas von Haasenburg als Erblehen die Burghut mit dem Turm am kleinen Türlein Richtung Walburgakapelle. - In Lengenfeld stellt die Familie Yberle ihr Gasthaus mit Brauerei fertig. - Der in Neunburg vorm Wald geborne seit zwei Jahren verwitwete Pfalzgraf Johann von Wittelsbach von Pfalz Neumarkt (St) (45) heiratet die ebenfalls verwitwete bayernmünchener Herzogstochter Prinzessin Beatrix von Wittelsbach Bayern München (St) (25). Ihr Bruder ist der bayernmünchener Herzog Albrecht III von Wittelsbach Bayern München (St) (27), der gerade seine große Liebe, die augsburger Baderstochter Agnes Bernauer (St) (18) kennengelernt hat und sie an seinen Hof geholt hat. Prinzessin Beatrix von Wittelsbach Bayern München (St) (25) ist seit zwei Jahren die Witwe von Graf Hermann III von Cilli (++), mit dem sie zwei Jahre verheiratet war. Pfalzgraf Johann von Wittelsbach von Pfalz Neumarkt (St) (45) ist siebenfacher Vater, wobei nur ein Kind, Erbprinz Christoph von Wittelsbach von Pfalz Neumarkt (St) (12) überlebt hat.- In Nürnberg kauft der nürnberger Patrizier Konrad Kress von Kressenstein (--) mit seinem Bruder Ulrich Kres von Kressenstein (--) den befestigten Herrensitz Kraftshof mit steinernem Herrenhaus zu öffnen.

1427 Der in Neunburg vorm Wald geborene Pfalzgraf Johann von Wittelsbach von Pfalz Neumarkt (St) (44) erhält mit dem Vertrag von Lauf die um 14 20 eroberte Stadt Freystadt. - In Neumarkt streiten Lorenz von Sulzbürg und sein Bruder Friedrich von Sulzbürg, die neuen Besitzer von Burg Rothenfels bei Oberbuchfeld vor Pfalzgraf Johann von Wittelsbach von Pfalz Neumarkt (St) (39) mit den Wolfsteinern um ihren Neukauf, da auf der Burg eigentlich nicht nur ein Rückkaufrecht liegt, sondern versprochen wurde sie wieder zurückzugeben, was nicht geschehen ist. - In Neumarkt ist der Besitzer der Burg Stauf Dietrich von Stauffenberg. - In Nürnberg erwirbt die Patrizierfamilie Ortlieb das Nassauer Haus. - Der nürnberger Burggraf verkauft dem Rat der Stadt Nürnberg alle seine übriggebliebenen Rechte, das Pfandrechte am Schultheißenamt und Zoll, die burggräflichen Anteile an den Gerichtsgefällen, die zerstörte burggräfliche Burg auf der Feste, die Burg Braunek, Wöhrd, Dürrenhof, Schnigling, Buch, Schnepfenreuth, Höflens, eine Mühle in der Stadt, die Papiermühle vor der Stadt, die schniglinger Mühle und die wöhrder Mühle, Waldlehen und Waldrechte für 120.000 Goldgulden, sowie den Herrensitz Brauneck in der Stadt. - Der nürnberger Bürger Hans Ortlieb kauft das Freilehen Nürnberg-Günthersbühl von Hartmann Rindsmaul. - Mit dem Tod von Herdegen Valzner jun. stirbt das Patriziergeschlecht Valzner aus. - Pfalzgraf und Kurfürst Ludwig von Wittelsbach von Pfalz (St) (49) lässt seine Frau Mechthild von Savoyen mit ihren drei kleinen Kindern zurück und macht eine Pilgerreise nach Jerusalem zurück, von der er krank zurückkommt. - Burg Hohenfels wird von den Hussiten überfallen und erobert. Burg Hohenfels wird wieder aufgebaut, hat aber ihre strategische Bedeutung verloren. - Kloster Schönthal wird von den Hussiten teilweise zerstört und geplündert. - Der Amtmann von Hohenburg und Vogt von Kloster Kastl, Dietrich Staufer von Ehrenfels tauscht Burg Heimhof mit seinem Schwager Heinrich V Notthafft Wernberg. Heinrich V Notthafft Wernberg wird Verweser des Bistum Passau. - Berthold Raz ist adeliger Bürger in Neumarkt. - In Nürnberg wird der Dominikanermönch und Hexentheoretiker Johannes Nider (42) Prior des Dominikanerklosters. - Der nürnberger Vorort Buch und die burggräfliche Festung Wöhrd wird vom Rat der Stadt Nürnberg erworben. - In Nürnberg kauft die Stadt Nürnberg einen Großteil der Nutzungsrechte am Lorenzer Reichswald vom nürnberg Burggraf Friedrich IV von Zollern (St) (40) und vom Sebalder Reichswald den hohen Wildbann, das Landgericht und Waldrechte, was zu vielen Streitereien führt.  - In Beilngries folgt Dietrich von Stauffenberg (--), dem in Neumarkt auf dem Staufer Berg die Burg Stauf gehört, dem Beisitzer beim Landgericht Hirschberg Hans Staff von Stauffenberg (--)

1426 Der nürnberger Bürger Paul von Ingolstadt verlehnt seine Güter Weismansdorf und Anwanden (Anbanten) an Hans Scheit zu Weißenburg, Ulrich Mayr zu Berngau, Konrad Pleußer zu Freystadt und dessen Bruder Konrad zu Neumarkt, Kunz Frank zu Lindelburg (Altdorf), Ulrich Wenig zu Wenzenbach und Ulrich Kratzer zu Raitenbuch. - Pfalzgraf Johann von Wittelsbach von Pfalz Neumarkt (St) (43) gründet für seine todkranke Frau Katharina von Pommern das Brigittenordenskloster Gnadenberg im Ort Eichelberg. Katharina von Pommern (36) stirbt. - In Neumarkt Oberbuchfeld verkauft Hans von Loterbeck alias Hans von Loderbach seine Burg Burg Rothenfels zwei Jahre nach der glücklich verhinderten Zerstörung an Lorenz von Loderbach Sulzbürg (--) und sein Bruder Friedrich von Loderbach Sulzbürg (--), woraufhin xxx von Wolfstein (--), der seit rund 70 Jahren das Vorkaufsrecht und Rückkaufsrecht besitzt, ebenfalls Anspruch auf die Burg erhebt und sie vor Gericht ziehen müssen. - In Nürnberg besitzen die Patrizier-Brüder Erasmus Schürstab und Heinrich Schürstab das Nassauer Haus. - Der nürnberger Tannensäer Kunz Hülpüchel wird nach Frankfurt gesandt, wo dieser über die neue Technik ausgehorcht wird. Der frankfurter Rat lässt eine Lehrfibel für die Gewinnung von Samen, der Behandlung und Aussaat erstellen. - Hans von Fraunberg beginnt mit der spätgotischen Erweiterung von Burg Prunn bei Riedenburg bis 14 76. - Der designierte Thronfolger von Pfalzgraf und Kurfürst Ludwig von Wittelsbach von Pfalz (St) (48) Ruprecht der Engländer (St) (20) stirbt. - In Nürnberg findet eine erste Verhandlung vor dem Schiedsgericht der Konstanzer Liga statt. - In Amberg wird eine Dreiteilung des Straubinger Ländchen, möglicherweise auch eine Vierteilung verhandelt. - In Altdorf Gnadenberg beginnt das Birgittenkloster Gnadenberg Güter in Hagenhausen aufzukaufen. - In Nürnberg lässt der kaiserliche Reichserbkämmerer Konrad IX von Weinsberg (St) (51) verheiratet mit Anna von Leiningen (++) Bronzestatuen von sich und seiner Witwe Anna aus Messing giessen, die erst 14 28 fertig werden.

1425 König Sigismund von Luxemburg (St) (57) bestätigt Jakob von Wolfstein alle Rechte und Privilegien, besonders die von König Karl IV von Luxemburg erhaltenen, wie das Recht, die Veste u. den Markt Allersberg mit Gräben und Mauern zu befestigen. - In Nürnberg wird von der Stadt Nürnberg die Mädchenfindel, ein Waisenhaus für Mädchen gegründet. - Das Brigittinenordenskloster Gnadenberg bekommt die ersten Mönche aus dem Birgittenkloster San Paradiso bei Florenz. - Der bayrisch-ingolstädter Herzog Ludwig VII von Wittelsbach der Bärtige (St) (57) wird von ortlichen Adeligen und Städten genötigt, das im Krieg mit Kurfürst und Markgraf und nürnberger Burggraf Friedrich von Zollern Nürnberg geraubte und zerstörte Klostergut zurückzugeben oder zu ersetzten. - Der bayernstraubingholländer Herzog Johann von Wittelsbach (St) (51), der keinen männlichen Erben hat, wird mit Gift ermordet. - Der bayrisch-ingolstädter Herzog Ludwig VII von Wittelsbach der Bärtige (St) (57) beginnt mit dem Bau des ingolstädter Münsters. - Die Burg Sandersdorf kommt in den Besitz von Erhart Muggenthal, der die Burg wieder aufbaut. - Unter dem bayrisch-ingolstädter Herzog Ludwig VII von Wittelsbach der Bärtige (St) (57) wird in Ingolstadt mit der größten Hallenkirche Süddeutschlands begonnen. - In Kloster Ensdorf bei Amberg verjagen die Mönche ihren eigenen Abt Ludwig. Da sein Bruder Pfalzgraf Johann von Wittelsbach von Pfalz Neumarkt (St) (42) nichts unternimmt kommt Pfalzgraf und Kurfürst Ludwig von Wittelsbach von Pfalz (St) (45) nach Kloster Ensdorf, verjagt die Mönche und setzt Abt Ludwig wieder ein. Pfalzgraf Johann von Wittelsbach von Pfalz Neumarkt (St) (42) ohrfeigt den Schreiber Hans Greuttner seines Hofmeisters Pinzing, der daraufhin auf Verletzung der Immunität und der päpstlichen und kaiserlichen Freiheitsbriefe von Kloster Ensdorf klagt und daraufhin die alte Burg in Amberg als vererbbares Lehen erhält. - Heinrich V Notthafft von Wernberg verliert die Gunst von Johann III von Wittelsbach Straubing Holland Ohnegnad (St) (51)Johann III von Wittelsbach Straubing Holland Ohnegnad (St) (44) stirbt durch einem Giftmord. - Der in Eichstätt geborene spätere eichstätter Dominikanerprior Heinrich Gotsberger ist im Besitz der Eichstätter Evangelienpostille, einer Bilderhandschrift. - In Nürnberg kommt die klostersulzer Äbtissin Margarete von Vinsterloe bei einem Herbergsbrand ums Leben, wobei die wichtigsten klösterlichen Urkunden ebenfalls verbrennen. - In Neumarkt ist Friedrich von Wolfstein Schultheiß. - In Dietfurt endet die wittelsbachstraubingholländer Herrschaft. - In Mühlhausen kaufen Wigalus von Wolfstein (--) und Wilhelm von Wolfstein (--) von ihrer wolfsteiner Ministerialenwitwe Elsbeth von Hofen (--) um ihr Herrschaftsgebietes um Sulzbürg mit Hofen zu arrondieren einen Gutshof und mehrere Hofstätten.

1424 In Neumarkt Oberbuchfeld beginnt der langjährige Landrichter der Grafschaft Hirschberg Hans von Loterbeck alias Hans von Loderbach verhängnisvoll für die Familie von Loderbach von seiner Burg Rothenfels aus eine Fehde mit Hans Stauffer von Ehrenfels auf dessen Burg xxx, den leider der brandenburger Kurfürst und nürnberger Burggraf Friedrich von Zollern Nürnberg (St) (53). rettet, indem er Burg Rothenfels Anfang Oktober belagert. Um die völlige Zerstörung zu vermeiden schwören Hans von Loderbach (--) und sein Sohn Wilhelm von Loderbach (--) in Schwabach Urfehde, wobei sie auf alle Ansprüche aus dieser Belagerung alias Schadensersatz verzichten. - In Nürnberg kauft der Rat der Stadt Nürnberg das an den brandenburger Kurfürst und Markgraf und nürnberger Burggraf Friedrich von Zollern Nürnberg verpfändete Münzmeisteramt der Stadt Nürnberg. - Der neumarkter Bürger Ulrich Lomel hinterlässt bei seinem Tod seiner Witwe Kunigunde Lomel und seiner Tochter Barbara Lomel, alias Barbara Wydmann, die Neue Badstube in Neumarkt. - Andreas Punziger von Burg Roßstein ist Hofmeister beim in Neunburg vorm Wald geborenen pfalzneumarkter Herzog Johann von Wittelsbach (St) (41) in Amberg und Vormund dessen Sohnes Christoph von Wittelsbach (St) (08). - In Kastl wird der Willibald Mendorfer, Ritter von Buch begraben. - Kloster Frauenzell wird zur Abtei unter dem ersten Abt Pläbl erhoben. - Die strategisch günstig vor der Grenze gelegene von besetzte Burg Wackerstein, wird nach der Öffnung gegenüber dem bayernmünchener Herzog Ernst von Wittelsbach Bayern (St) (51) an den ehemaligen Besitzer Wilhelm Lautenbeck zurückgegeben. - Die Reichsinsignien werden heimlich von Ungarn nach Nürnberg in Heiliggeistspital gebracht, wo sie bis 17 96 bleiben. Der Fuhrmann weiß bis wenige Meilen vor Nürnberg nicht, was er transportiert. Der Tag der Ankunft wird zum Feiertag. Alle Gefangenen werden freigelassen und Verurteilte sogar vom Galgen genommen. Eine Prozession u.a. mit Anton Tucher zieht den Kleinodien durch das Frauentor und das Hochgericht entgegen. Der Karren wird vorne und hinten mit als Engel gekleideten Knaben geschmückt. Die Reichsinsignien werden in die neue Spitalkirche gebracht, wo sie dann auch von der Stadt ausgestellt werden dürfen. Für einen Besuch wird sogar den Feinden, außer denen in der Acht oder im Bann und zum Tode Verurteilten freies Geleit zugesichert. - Heinrich V Notthafft Wernberg wird Statthalter von Johann III von Wittelsbach Straubing Holland Ohnegnad (St) (50) im Herzogtum Luxemburg. - Auf der oberpfälzer Burg Lichtenegg wird wieder ein Pfleger, Linhart von Hag, eingesetzt. - Der nürnberger Patriziersohn Albrecht Kreß wird nach Venedig in die Lehre geschickt. Hierzu kauf man ihm einen grauen Reitrock, zwei Paar Stiefel, zwei Paar Schuhe, eine Joppe, einen weißen Mantel, eine blaue Hose mit einem Gürtel, ein Paar Spooren und ein kleines Schwert. - Konrad von Parsberg wird Haushofmeister der Herzogin von Lothringen. - Neumarkter Bürger werden in Freystadt gefangengenommen. - Der eichstätter Dominikanermönch Friedrich von Berching verfasst ein Traktat über theologische Untersuchungen. - Graf xxx von Abensberg verliert seinen Pfandbesitz Burg Rosenburg über Riedenburg an die Herren von Muggenthal. - In Neumarkt gibt es auf dem Staufer Berg die Burg Stauf, deren Besitzer Hans Staff von Stauffenberg (--) Beisitzer beim Landgericht Hirschberg ist, dem Dietrich von Stauffenberg (--) 14 27 folgt. - In Freystadt ist die Burg Burggriesbach im Besitz des adeligen Endres Haider von Lauterbach (--).  

1423 Wetter: Südliche und westliche Ostsee friert zu. - Im ungarischen Stuhlweissenburg erlässt König Sigismund von Luxemburg (St) (55) einen Landfrieden für Franken u. Bayern, den genannten Fürsten u. Städten (B. Friedrich v. Bamberg, B. Johann v. Würzburg, B. Johann v. Eichstädt, Pfalzgr. Ludwig, den brandenburger Kurfürst und Markgraf und nürnberger Burggraf Friedrich von Zollern Nürnberg, Pfalzgr. Johann v. Neumarkt, die Städte Nürnberg, Rothenburg, Windsheim u. Weißenburg) unwiderruflich auf drei Jahre u. dann weiter nach besonderer Vereinbarung zu halten geloben. - Pfalzgraf und Kurfürst Ludwig von Wittelsbach von Pfalz (St) (45) besucht Amberg. - Ulrich Pöllinger (--) ist Pfleger alias Amtmann in Lauf. - In Regensburg werden die Priester Peter von Dräsen und Heinrich Rathgeb der Ketzerei angeklagt. Der regensburger Bischof Johann II von Streitberg entzieht ihnen die geistlichen Würden und das weltliche Gericht verurteilt sie zum Tod auf dem Scheiterhaufen.

1422 In Nürnberg befiehlt König Sigismund von Luxemburg (St) (54) dem Rat der Stadt Rothenburg ob der Tauber, unter Hinweis auf die Vollmacht für Pfalzgraf Johann von Wittelsbach von Pfalz Neumarkt (St) (39) dafür zu sorgen, dass die Juden weder Leib noch Gut aus der Stadt führen oder entfremden, ehe der Pfalzgraf seine Botschaft in die Stadt gesandt u. den Anschlag mit der Judenschaft vereinbart haben werde, doch solle mit derselben glimpflich u. gütlich verfahren werden. - Aufgrund eines päpstlichen Verbotes dürfen keine Doppelklöster mehr errichtet werden. - König Sigismund von Luxemburg (St) (54) übergibt die Reichsburg und kaiserliche Wohnburg Nürnberg dem Rat der Stadt Nürnberg, den er verpflichtet sie instand zu halten und nur für den König zu räumen. - Der nürnberger Burggraf besitzt in Nürnberg nur noch Pfandrechte am Schultheißenamt und Zoll, die burggräflichen Anteile an den Gerichtsgefällen, die 14 20 zerstörte burggräfliche Burg auf der Feste und einige Dörfer, Mühlen, Waldlehen und Waldrechte. - Reichstag in Nürnberg. - Der neumarkter Bürger Ulrich Lomel ist Schöffe. - Das Augustinerchorfrauenkloster Pillenreuth lässt sich reformieren. - König Sigismund von Luxemburg (St) (54) gewährt dem Deutschordenskomtur in Neumarkt eine Audienz. Nach einer Übernachtung, einem Frühstück und einem Mittagessen in Neumarkt zieht König Sigismund von Luxemburg (St) (54) weiter nach Nürnberg. - Der bayerningolstädter Herzog Ludwig VII von Wittelsbach der Bärtige (St) (54) erobert Burg Wackerstein und gibt sie an Pfalzgraf Johann von Wittelsbach von Pfalz Neumarkt (St) (39). - Die strategisch günstig vor der Grenze gelegene Burg Wackerstein, im Besitz von Wilhelm Lautenbeck, wird vom der bayrisch-ingolstädter Herzog Ludwig VII von Wittelsbach der Bärtige (St) (54) besetzt. - Der lengenfelder Landrichter und Pfleger Hans Leubolfinger spricht Hans Auer von Amberg 100 Gulden auf die Taverne in Kloster Ensdorf zu, die bis zur endgültigen Begleichung in seinem Besitz bleiben soll. - Burg Bodenstein fällt an den Schwager Albrecht Notthaft von Bodenstein. - Hans von Parsberg erwirbt das Patronatsrecht der Pfarrei in See. - Graf Georg III von Fraunberg versinkt beim Kampf gegen den bayerningolstädter Herzog Ludwig VII von Wittelsbach der Bärtige (St) (53) mit seinem Schlachtroß im Starzelbach-Moor, wird gefangen genommen und kommt gegen Zahlung von Lösegeld wieder frei. - In Regensburg vermittelt der eichstätter Fürstbischof Johann II von Heideck einen vierjährigen Waffenstillstand zwischen den verfeindeten Parteien geschlossen. Das Herzogtum Bayern-Ingolstadt wird einem königlichen Landeshauptmann unterstellt. Der bayrisch-ingolstädter Herzog Ludwig VII von Wittelsbach der Bärtige (St) (54) folgt König Sigismund von Luxemburg (St) (54) an dessen Hof in Ungarn, und der bayern-landshuter Herzog Heinrich XVI von Wittelsbach der Reiche (St) (54) wird zur Unterstützung des Deutschen Ordens nach Litauen geschickt. Der bayrisch-ingolstädter Herzog Ludwig VII von Wittelsbach der Bärtige (St) (54) sucht nach dem verlorenen Bayerischen Krieg wieder den Rechtsweg und initiiert eine Mordanklage gegen den bayern-landshuter Herzog Heinrich XVI von Wittelsbach der Reiche (St) (54). Landgraf Johann III von Leuchtenberg kämpft gegen den bayrisch-ingolstädter Herzog Ludwig VII von Wittelsbach der Bärtige (St) (53). - Da Schloß Karlstein in Böhmen von Hussiten belagert wird Nürnberg als Aufbewahrungsort der Reichskleinodien ausgewählt und Sigmund Stromer und Sebald Pfinzing werden nach Ungarn abgeordnet, dort die Reichskleinodien in Empfang zu nehmen. - In Dietfurt gibt es die Burg Altenburg alias Oberbürg im Besitz des gräflichhirschberger Ministerialen Schenk xxx von Meckenhausen (--). - In Velburg Oberwiesenacker besitzt Albrecht Walther von Wiesenacker (--) die Burg Hofberg. Er stirbt bei einem Zweikampf alias Duell und mit ihm das Geschlecht der Wiesenacker aus. - In Parsberg See kauft Hans von Parsberg (--) das Patronatsrecht der Pfarrei See, den Ursprung beiden Herrschaftsmittelpunkte Parsberg und Lupburg. - Weil sich der bayerningolstädter Herzog Ludwig VII von Wittelsbach Bayern München der Gebartete (St) (54) König Sigismund von Luxemburg (St) (54) im Streit um die Zuständigkeit der Rechtsprechung nach zwei Jahren unterwirft, macht er die Aufhebung der drei an ihn verlehnten Landgerichte Graisbach bei Donauwörth, Höchstetten bei Ansbach und Hirschberg bei Eichstätt wieder rückgängig. - In Alling kommt es zur Schlacht bei Alling, bei der die Heere der um ihr Erbe streitenden Wittelsbacher Herzöge, des bayernmünchener Herzog Ernst von Wittelsbach Bayern Münchender Bärtige (St) (49) und der bayerningolstädter Herzog Ludwig VII von Wittelsbach Bayern Ingolstadt der Bärtige (St) (53) aufeinandertreffen, wobei ersterer gewinnt.

1421 Der bayrisch-ingolstädter Herzog Ludwig VII von Wittelsbach der Bärtige (St) (53) überfällt präventiv die landshuter Truppen der bayernlandshuter Herzog Heinrich XVI von Wittelsbach der Reiche (St) (53) und die Stadt Neustadt an der Donau. Pfalzgraf Johann von Wittelsbach von Pfalz Neumarkt (St) (38) bedroht die Nordgau-Besitzungen des bayern-landshuter Herzog Heinrich XVI von Wittelsbach der Reiche (St) (53). Die bayernmünchener Herzöge und Ludwig von der Pfalz erklären dem bayrisch-ingolstädter Herzog Ludwig VII von Wittelsbach der Bärtige (St) (53) den Krieg, den dieser verliert, weshalb er die nordgauer Burgen und Städte Lauf an der Pegnitz, Floß, Vohenstrauß, Parkstein und Weiden in der Oberpfalz an den brandenburger Kurfürst und nürnberger Burggraf Friedrich von Zollern Nürnberg (St) (60) und Pfalzgraf Johann von Wittelsbach von der Pfalz Neumarkt (St) (38) abtreten muss. - Die Stadt Nürnberg rüstet sich gegen die Hussiten. - Der aus Pleydenstein stammende Jacob Vogler wird wegen Wahrsagerei der Stadt Regensburg verwiesen. - In Amberg wird Konrad von Eck erster katholischer Stadtpfarrer von St Martin. - In Regensburg lässt der regensburger Bischof Albert III von Stauffenberg der zur Familie der Staufer vom Stauferberg bei Neumarkt gehört, im regensburger Dom den achkirchener Kaplan Ulrich Grünsleder wegen Verbreitung hussitischen Gedankentums verhaften, entzieht ihm die geistlichen Würden und überstellt ihm dem weltlichen Gericht, das ihn anklagt und auf dem Scheiterhaufen verbrennen lässt. - Die erste Frau von Heinrich Notthafft von Wernberg (51) Agnes von Guppenberg stirbt. - Albrecht von Freudenberg (--) ist Landrichter in Amberg und Vogtrichter in Hahnbach.

1420 Wetter: Anfang April blühen die Rosen in Österreich. Ein heißer Sommer in Weiden. Schon zu Ostern ist das Getreide reif. Im Juni Juni sind Trauben und Pfirsiche reif. Im Juni zerstören Frost und Schneefall die Ernte. In Neuburg an der Donau blühen im März die Bäume und an Pfingsten wird geerntet. - Die Hussiten dringen bis vor die Tore Nürnbergs vor. - Die Stadt Freystadt ist von Pfalzgraf Johann von Wittelsbach von der Pfalz Neumarkt (St) (38) erobert. - Der wittelsbacher Pfleger alias Amtmann Christoph von Leiningen alias Christoph Leininger alias Laiminger in Lauf überfällt von Lauf aus im Auftrag des bayerningolstädter Herzog Ludwig VII von Wittelsbach von Bayern Ingolstadt der Bärtige (St) (52) die nürnberger Burggrafenburg, die er zerstört und niederbrennt aber sonst in der Stadt keinen Schaden anrichtet, obwohl er eigentlich Feind der Stadt Nürnberg ist, nachdem er den Überfall der Stadt Nürnberg angekündigt hat und diese sogar an diesem Tag einen großen Tanz im Rathaus veranstaltet und den Bürgern verbietet den Brand zu löschen. Der nürnberger Burggraf Johann III von Zollern Nürnberg (St) (51) stirbt an der Betrübnis was mit seiner Burg angerichtet worden ist. - Der Bau von Kloster Gnadenberg wird vom Papst genehmigt, allerdings wird der Bauplatz von Wolfstein nach Gnadenberg verlegt. - Die bamberger Ministerialenfamiliemitglieder Burkhard Löffelholz und Hans Löffelholz mit eigenen bamberger Bischöfen siedelt nach Nürnberg-Gibitzenhof über. - Beim Bau der neumarkter Stadtmauer werden Steine von Burg Heinrichsbürg geholt. - Die Gebrüder Hülpüchel führen ein Samenhandlung in der Reichsstadt Nürnberg. - Mit dem erbenlosen Tod seines Bruders brandenburger Markgraf und nürnberger Burggraf Johann III von Zollern Nürnberg (St) (51) vereinigt nürnberger Burggraf Friedrich VI von Zollern Nürnberg (49) die Hauptgebiete Bayreuth und Ansbach. Der nürnberger Burggraf Friedrich VI von Zollern Nürnberg (St) (49) wird Kurfürst von Brandenburg. - Fehde zwischen dem bayrisch-ingolstädter Herzog Ludwig VII von Wittelsbach der Bärtige (St) (52) und dem brandenburger Kurfürst und nürnberger Burggraf Friedrich von Zollern Nürnberg (St) (59). - Die Burg Sandersdorf, im Besitz von Konrad der Kemnater, wird vom bayern-landshuter Herzog Heinrich XVI von Wittelsbach (St) (34) im Krieg gegen den bayerningolstädter Herzog Ludwig VII von Wittelsbach der Bärtige (St) (52) gebrandschatzt und kommt in den Besitz der Forchheimer. - In Amberg wird das neue Schloss fertiggestellt und als Freihaus und Ritterlehen ausgegeben. - In Nürnberg wird die Patrizierin Margareta Volkamer Äbtissin des St Clara Klosters. - Auf Schloss Sommersdorf bei Ansbach wird der humanistische Schriftsteller und Übersetzer Albrecht von Eyb geboren. - Dettenheim, Solnhofen und Dornhausen werden vom bayerningolstädter Herzog Ludwig VII von Wittelsbach von Bayern Ingolstadt der Bärtige (St) (52) niedergebrannt. - In Neumarkt verkauft der neumarkter Bürger Ulrich Ruprecht (--) mit seiner Frau Adelheid Ruprecht den Teil links vom Frauenbach von Darshofen an Christoph von Parsberg (--). - Hadamar VI von Laaber (--) stirbt als neuer Marktrechteinhaber seines Dorfes Laaber. - Weil König Sigismund von Luxemburg (St) (52) ständig Streit mit dem  bayerningolstädter Herzog Ludwig VII von Wittelsbach Bayern München, der Gebartete (St) (52) um die Zuständigkeit der Rechtsprechung hat, löst er die drei an ihn verlehnten Landgerichte Graisbach, Höchstetten und Hirschberg auf.

1419 In Berching lebt 3 km nordwestlich entfernt xxx von Hohenbrunnen (--). auf seiner Burg Hohenbrunnen. - In Nürnberg wird die Fleischbank auf dem Säumarkt gebaut. - In Nürnberg arbeiten Leinenweber, Feilenschmiede, Wollkämmerer, Nestler, Hornmacher oder Laternenmacher, Rockenmacher, Barbierer und Paternosterer. - Die Kommende des Deutschen Ordens in Nürnberg verkauft aus finanziellen Gründen ihre Besitzungen innerhalb der Stadtmauer. - Die oberpfälzer Burg Lichtenegg erhält Friedrich Kemnater als Lehen. - Die am Überfall des Landgrafen von Leuchtenberg 14 13 beteiligten Mathes von Mangersreuth und sein Bruder Burkard von Mangersreuth zahlen die Restsumme ihrer Strafe ab. - Der Ritter Ludwig von Eyb wird amberger Vitztum. - In Regensburg wird der Ketzerturm im Ostteil der Stadt nahe dem Hallertor erbaut. - In Regensburg erbaut der reiche regensburger Bürger Stephan Notangst das Bruderhaus, in dem 12 alte arme Handwerker ihren Lebensabend verbringen können. - Aufwandsvermeidung ist am Hof von Philipp von Burgund III (St) (23) Mode. Die Höflinge tragen ihre kostbarenen Gewänder zum Altkleiderhändler um dann schwarze Hoftracht aus spanischem Schwarz aber in bester Qualität zu tragen. - Auf dem Moritzberg lebt ein Eremit in einer Hütte neben der Mauritiuskapelle. - In Berching gibt es 2.000 m westlich von Sollngriesbach die Burg Hohenbrunnen von xxx von Hohenbrunnen (--).

1418 Johann von Neumarkt, Vorsitzers des Hofgerichts, erlässt ein Urteil in der Streitsache zwischen Lübeck u. Hrz. Erich v. Lauenburg. - Ritter Wigoläus von Wolfstein wird Reichsschultheiß der Stadt Nürnberg und kaiserlicher Landrichter von Nürnberg. - Die neue ingolstädter Burg wird vom bayerningolstädter Herzog Ludwig VII von Wittelsbach, Bayern München, der Gebartete (St) (49) nach französischen Vorbildern schlossartig ausgebaut. - Heinrich Notthafft von Wernberg ist Vitztum in Niederbayern. - In Nürnberg brennt die Fleischbank bei der Fleischbrücke ab. - König Sigismund von Luxemburg (St) (50) verbietet allen Reichsstädten den Handel mit Venedig und besteht darauf, nur noch mit Mailand und Genua zu handeln. - Wegen mangelhafter moralischer Zucht ziehen die Mönche von Reformkloster Kastl in das nürnberger Egidienkloster ein und bringen dem Kloster eine neue Blütezeit und Expansion mit Baumaßnahmen. - Inquisitionsgericht in der Stadt Nürnberg, bei dem Waldenser aufgespürt werden. - Hans Loterbeck alias Hans Loderbach ist Landrichter in der Grafschaft Hirschberg. Der Jude Lazarus ist in einen illegalen Verkauf verwickelt. - Ein Mitglied der Familie Loterbeck alias Loderbach ist Landrichter in Weiden. - Der prunksüchtige Bruder der französischen Königin Isabeau de Baviere, der bayerningolstädter Herzog Ludwig VII von Wittelsbach Bayern München, der Gebartete (St) (49) legt in Ingolstadt den Grundstein für eine neue wehrhafte und standesgemäße Festung. - Die nürnberger Patrizierfamilie Geuder betreibt Geldgeschäft in Paris. - In Neumarkt wird die kleine Marienkapelle abgerissen und durch die Hofkirche ersetzt. - Heinrich Notthafft V von Wernberg wird Schatzmeister alias Tresorier von Johann III von Wittelsbach Straubing Holland Ohnegnad (St) (44) in Hennegau, Holland und Seeland und ist im Besitz des kleinen und großen Staatssiegels. - Der nürnberger Finanzhändler Hermann Reck transferiert von Venedig aus 38500 Gulden nach Heidelberg womit der xxx den abgesetzten Papst Johannes XXIII aus der Gefangenschaft auslöst.

1417 Wetter: Hochwasser in Nürnberg. - König Sigismund von Luxemburg (St) (49) bestätigt den Bürgern zu Neumarkt alle Rechte und Privilegien, d.h. die Reichsfreiheit, obwohl sie eigentlich von Wittelsbach schon vereinnahmt ist und sie tatsächlich ihre kaiserlich verliehenen Freiheitsrechte nicht durchsetzen kann. - In Sondersfeld ist die ortsadelige Familie von Sondresfeld ausgestorben. - Die herzoglichwittelsbacher Stadt Dietfurt an der Altmühl verliert mit dem Tod des wittelsbacher Herzog Wilhelm II von Wittelsbach Bayern Straubing Holland (St) (52) durch eine Sepsis durch einen Hundebiss, der auch Graf von Hennegau, Holland und Zeeland ist, ihren Landesherrn. - Siegenhofen wird an neumarkter Bürger verkauft. - Der ehemalige Subprior von Kloster Kastl Johannes von Kastl wird mit der Einführung der Kastler Reform in Kloster Weihenstephan betraut. - Der bayerningolstädter Herzog Ludwig VII von Wittelsbach, der Gebartete (St) (48) nimmt nach Ächtung und Kirchenbann die fraunhofer Burg Arnsberg im Altmühltal ein. - In Nürnberg werden für den Rat von Bern zwei große Geschütz gegossen. - In Amberg ist die Burg nicht mehr repräsentativ genug, weswegen der pfälzer Kurfürst Ludwig III von Wittelsbach (St) (39), dessen Hauptresidenz Heidelberg ist, eine neue Residenz erbaut, in der der oberpfälzer Statthalter residiert, die deshalb  Schloß genannt wird. Pfalzgraf Johann von Wittelsbach Pfalz Neumarkt, der Oberpfälzer, die Hussitengeißel (St) (34) verheiratet mit  Katharina von Pommern Stolp (--), ist sein Bruder. - Der bayerningolstädter Herzog Ludwig VII von Wittelsbach Bayern München, der Gebartete (St) (48) beleidigt seinen Vetter den bayernlandshuter Herzog Heinrich XVI von Wittelsbach (St) (31) als den Sohn eines Kochs und entgeht knapp einem Mordanschlag durch ihn und Mitglieder der kelheimer Sittichgesellschaft und nach einer erneuten Beleidigung als blutrünstiger Mensch greift der bayernlandshuter Herzog Heinrich XVI von Wittelsbach (St) (31) den bayerningolstädter Herzog Ludwig VII von Wittelsbach Bayern München, der Gebartete (St) (48) mit fünfzehn Gefolgsleuten an und verletzt ihn schwer. - Hexenprozess im Bistum Eichstätt. - Hexenprozess in Landshut. - Die nürnberger Patrizier Konrad Geuder und Heinrich Geuder erhalten für ihr Reichslehen Heroldsberg im Sebalder Reichswald ein Wappen von König Sigismund von Luxemburg (St) (49). - Heinrich V Notthafft von Wernberg verhandelt die Heirat von Johann III von Wittelsbach Straubing Holland Ohnegnad (St) (43) mit Jakobäa von Holland. - In Nürnberg sind 18 vom Rat zugelassene Berufswäscherinnen verzeichnet, denen es verboten ist auf Steinen zu waschen. Um Schäden an der Kleidung zu verhindern müssen sie auf Holztischen waschen und dürfen keine Waidasche und keinen Kalk und auch keine anderen gefährlichen Stoffe in der Waschlauge verwenden. - Hexenprozess in Eichstätt. - In Nürnberg wird die Patrizierin Anna Rieter Äbtissin des St Clara Klosters.

1416 In Neumarkt wird Pfalzgraf Christoph III von Wittelsbach von der Pfalz Neumarkt (St) als siebtes Kind von Pfalzgraf Johann von Wittelsbach Pfalz Neumarkt, der Oberpfälzer, die Hussitengeißel (St) (33) und seiner Frau Katharina von Pommern Stolp als einziges überlebendes Kind von sechs Jungen und einem Mädchen geboren. - Dietfurt an der Altmühl wird als wittelsbacher Grenzort zum Fürstbistum Eichstätt zur Stadt erhoben, wodurch sie keine Freiheitsrechte einer Reichsstadt erhält, sondern nur städtische Posten eigenständig vergeben kann, was aber nach Belieben vom wittelsbacher Herzog Wilhelm II von Wittelsbach Bayern Straubing Holland (St) (51) der auch Graf von Hennegau, Holland und Zeeland ist, aufgehoben werden kann und der schon im Folgejahr stirbt. - Die heidecker Stammburg, Burg Arnsberg im Altmühltal bei Kinding, ist im Pfandbesitz der Brüder Theseres Frauenhofer alias Thereses von Frauenhorfen und Hans Frauenhofer alias Hans von Frauenhorfen, , dem sie im Streit weggenommen wird. xxx von Frauenhofen nimmt das nicht hin, betätigst sich angeblich als Wegelagerer, wird als Raubritter geächtet und vom bayrisch-ingolstädter Herzog Ludwig VII von Wittelsbach der Bärtige (St) (48) gewaltsam vertrieben. - Das Landgericht Sulzbach entscheidet, dass Burg Liebeneck Pfalzgraf Johann von Wittelsbach von Pfalz Neumarkt (St) (33) zusteht, da Ritter Hans von Absberg das Lehen nicht rechtzeitig erneuern ließ und gibt sie xxx Marschall von Eibwang zu Lehen. - Hans Loterbeck alias Hans Loderbach ist Richter am Landgericht der Grafschaft Hirschberg. - In Neumarkt ist Heinrich Pöllinger alias Heinich Polinger Bürger und Albrecht Rorenstetter alias Albrecht von Rohrenstadt Schultheiß. - Deining fällt an die Ittlhofer alias xxx von Ittelhofen (--). - In Regensburg wohnt die regensburger Patrizierfamilie Auer in der Auerstrasse III 419 alias Im Römling. - In Regenstauf kauft der burglengenfelder Landrichter Stephan Hofer (--) das Schloß Hirschlingen. - König Sigismund von Luxemburg (St) (48) belehnt den den bayerningolstädter Herzog Ludwig VII von Wittelsbach Bayern München, der Gebartete (St) (47) mit dem ausdrücklich kaiserlichen Landgericht Hirschberg, das nach König Ludwigs des Bayern Tradition alle Klagen bzgl Eigentum, Ketzerei, Vergewaltigung, Diebstahl, Raub, Mord, Brand und unrechte Gewalt nur vor diesem Gericht entschieden werden sollen und ausdrücklich an kein anderes Gericht verwiesen werden sollen. Tatsächlich verhandelt dieses Landgericht aber meist Zivilstreitigkeiten unter Bauern und Bürgern und gelegentlich über Lehnsstreitigkeiten. - In Kinding wurde im Vorjahr den Brüdern Theseres Frauenhofer alias Thereses von Frauenhorfen und Hans Frauenhofer alias Hans von Frauenhorfen die 86 jährige Pfandschaft auf die heidecker Stammburg, Burg Arnsberg im Altmühltal vom bayrisch-ingolstädter Herzog Ludwig VII von Wittelsbach Bayern Ingolstadt der Bärtige (St) (47)  gekündigt, weil der neue eichstätter Fürstbischof Johann II von Heideck seine Stammburg zurückhaben will, die aber auf wittelsbacher Territorium liegt. Weil die Brüder Klöster, Pfaffen und Laien berauben, Häuser niederbrennen und mehrere Untertanen des Herzogs gekidnappt haben, bekämpt sie der bayrisch-ingolstädter Herzog Ludwig VII von Wittelsbach Bayern Ingolstadt der Bärtige (St) (47)  mit seinen Soldaten und vertreibt sie aus der Burg Heideck, die erst einmal ein wittelsbacher Pfleger als Amtssitz übernimmt.

1415 Wetter: Totale Sonnenfinsternis in Bayern im Juni. Ein nasser Sommer in Weiden lässt Feldfrüchte und Gartenfrüchte faulen. - Pfalzgraf Johann von Wittelsbach von Pfalz Neumarkt (St) (32) schließt sich der Sittichgesellschaft gegen den mit der französischen Hofdame seiner Schwester verheiratete faktische französische Regent, den bayerningolstädter Herzog Ludwig VII von Wittelsbach Bayern München, der Gebartete (St) (46), an. - Ritter Hans von Sparneck wird nürnberger Reichsschultheiß. - Der Bruder von Pfalzgraf Johann von Wittelsbach von Pfalz Neumarkt (St) (32) Pfalzgraf Kurfürst Ludwig III von Wittelsbach (St) (37) nimmt den pisaner Gegenpapst Johannes XXIII fest und lässt ihn auf das Heidelberger Schloß bringen. - Der böhmische Gelehrte Hieronymus von Prag bricht nach Konstanz auf, um auf dem Konzil seinem Freund und Mitstreiter Jan Hus beizustehen, versucht aber aus Angst vor der drohenden Verhaftung zurück nach Böhmen zu fliehen, wobei er auf dem Gebiet von Pfalzgraf Johann von Wittelsbach von Pfalz Neumarkt (St) (32) aufgegriffen und dem Konzil in Konstanz ausgeliefert wird. - Die Hinrichtung von Jan Hus auf dem Scheiterhaufen wird von Pfalzgraf Kurfürst Ludwig von Wittelsbach von Pfalz (St) (37) in Konstanz auf dem Brühl, den feuchten Wiesen am Rhein, vor der Stadtmauer geleitet und Reichsmarschall von Pappenheim gibt das Zeichen den Scheiterhaufen anzuzünden. Auf dem Richtplatz sind neben dem Kaiser, der Papst, 3 Patriarchen, 33 Kardinäle, 346 Erzbischöfe und Bischöfe, 564 Ordensgeistliche, 2148 Äbte, Doktoren der Theologie und des Rechts, 700 Prostituierte und 346 Schauspieler, Gaukler und Possenreißer anwesend. - Die Ritter von Absberg auf der Burg Rumburg erhalten das Halsgericht der Gegend um Beilngries als Reichslehen. - In Nürnberg wird für den Rat von Bern ein großes Geschütz gegossen. - In Nürnberg versuchen der Rat der Stadt und der bamberger Bischof vergeblich die Mönche des Egidienkloster, die ein weltliches Leben führen zu reformieren, weil sie sich auf den Schutz des nürnberger Burggraf Friedrich VI von Zollern (St) (44) berufen. - In Eichstätt wird  - Hexenprozess in Regensburg. - Der hirschberger Landrichter verhindert durch einen Rechtsspruch, dass Pfalzgraf Johann von Wittelsbach von Pfalz Neumarkt (St) (32) Wiguläus von Wolfstein sein Recht an Aßlschwang im Besitz des Spitals von Neumarkt streitig macht. - In der nürnberger Sandmühle wird die Entwicklung des mechanischen Drahtzugs auf der Kleinen Insel Schütt später Hintere Fischergasse 3 und flußbegradigt erfolgreich abgeschlossen und macht die Stadt Nürnberg zu einem führenden Ort in der Drahtherstellung. - Johann III von Wittelsbach Straubing Holland Ohnegnad (St) (41), macht Heinrich V Notthafft Wernberg zum Regenten seiner Gebiete in Bayern. - Die Neuhauser bekommen von Landgraf Johann III von Leuchtenberg (St) (41) das Braurecht für Bier verliehen. - In Amberg gibt der romtreue regensburger Bischof Hermann von Hessen (--) seinen neuen Bischofssitz nach fünf Jahren wieder auf. - Die heidecker Stammburg, Burg Arnsberg im Altmühltal bei Kinding, ist insgesamt seit 86 Jahren im Pfandbesitz der Familie und im Pfandbesitz der Brüder Theseres Frauenhofer alias Thereses von Frauenhorfen und Hans Frauenhofer alias Hans von Frauenhorfen, denen der bayrisch-ingolstädter Herzog Ludwig VII von Wittelsbach Bayern Ingolstadt der Bärtige (St) (47)  die Pfandschaft kündigt, weil der neue eichstätter Fürstbischof Johann II von Heideck seine Stammburg zurückhaben will, die aber auf wittelsbacher Territorium liegt. Aus Verzweiflung beginnen die Brüder Klöster, Pfaffen und Laien zu berauben, Häuser niederzubrennen und mehrere Untertanen des Herzogs zu kidnappen, woraufhin Seitz Erlacher von Hofstetten bei Hilpoltstein und seine Ehefrau Beatrix, die noch im Vorjahr einen Teil ihrer Besitzungen ua an den nürnberger Patrizier Ulrich Hirßvogel verkaufen mussten, die Frauenhofer ächten lässt und auch den Kirchenbann erwirkt.

1414 Johann Hus, der einen Geleitsbrief von König Sigismund von Luxemburg (St) (46) mit sich führt, kommt auf seiner Route nach Konstanz im Oktober in Nürnberg an, wird von einer begeisterten Menge euphorisch begrüst und schlägt eine deutsche und eine lateinische Erklärung an der Sebalder Pfarrkirche an. Vier Stunden stellt er sich den Fragen und spricht mit dem Pfarrer von St Sebald, dem Magister Albertus Fleischmann, anderen Geistlichen und Bürger, wonach ihm bescheinigt wird, dass alles, was wir, Herr Magister, von euch jetzt gehört haben, ist fürwahr gut Catholisch, und eben das haben wir unsers Orts auch von vielen Jahren her gelehret und beibehalten, behalten und glauben es auch noch. Und wenn man sonst nichts wider euch hat, so werdet ihr mit allen Ehren von dem Concilio heim, und wieder zu uns kommen. - Beiden Linien der Herren von Wolfstein wird die Hohe Gerichtsbarkeit bestätigt. - In Deining wird Erhard Loterbeck alias Erhard von Loderbach auf seiner Burg Rothenfels vom neuen brandenburger Kurfürst Friedrich von Zollern Nürnberg (St) (55) belagert, woraufhin er resigniert und sich und seine Burg unter den Schutz des neumarkter Pfalzgraf Johann von Wittelsbach Pfalz Neumarkt der Oberpfälzer die Hussitengeißel (St) (08) stellt, woraufhin der neue brandenburger Kurfürst Friedrich von Zollern Nürnberg (St) (55) abzieht. - Der Besitzer der Burg Stauf Hans Stauf von Staufenberg alias Hans Staff von Stauffenberg ist Beisitzer beim Landgericht Hirschberg bei Beilngries. - Der mit Elisabeth Visconti (St) (40) verheiratete bayernmünchner Herzog Ernst von Wittelsbach Bayern (St) (41) baut Burg Vohburg wieder auf. - Hexenprozess im Bistum Eichstätt. - König Sigismund von Luxemburg (St) (46) bestätigt den Bürgern von Amberg alle Rechte u. Privilegien, d.h. die Reichsfreiheit. - Der Rat der Stadt Eichstätt verlangt Pflasterzoll. - In Lengenfeld gräbt die Familie Yberle einen Keller mit Eisrutsche. - In Regensburg Schönhofen kauft Hadmar IV von Laaber (--) den Eisenhammer von Heinrich von Erlbeck. - In Parsberg richtet Werner von Parsberg (--) für die Dokumentation seines Besitzes seiner eichstätter Lehen eine eigene Lehenspropstei ein, wo er in der Schreibstube ein Lehensbuch führen lässt, weil viele gefälschte Dokumente im Umlauf sind und auch erfolgreich eingesetzt werden.

1413 Wetter: Nach starkem Regen kommt es in Nürnberg zum größten Hochwasser der Pegnitz seit 50 Jahren. Die Siechenhäuser werden in die Kirchen evakuiert. In Würzburg überrascht das Hochwasser des Mains die Menschen in der Nacht. Einige Häuser werden komplett andere nur zum Teil von den Fluten weggerissen. Alle hölzernen Brücken und Stege um die Stadt werden zerstört. - Kloster Kastl wird in den Reichsstand erhoben. - Die Kanone Faule Grete wird gegen die Raubritter von Quitzow erfolgreich vom neuen brandenburger Kurfürst und nürnberger Burggraf Friedrich von Zollern Nürnberg (St) (54) eingesetzt. - Der bayerische Herzog Ludwig VII von Wittelsbach Bayern München, der Gebartete (St) (44) trägt nach französischer Mode einen Bart, wird der Bärtige genannt und heiratet in Paris in 2. Ehe die Witwe Katharina von Navara alias Katharina von Alencon. - Pfalzgraf Johann von Wittelsbach Pfalz Neumarkt, der Oberpfälzer, die Hussitengeißel (St) (30) und seine Frau Katharina von Pommern Stolp bekommen ihr sechstes Kind Friedrich Johann von Wittelsbach von der Pfalz Neumarkt, der schon nach 3 Tagen stirbt. - Wetter: Überschwemmung in der Stadt Nürnberg. - Der nürnberger Burggraf Friedrich von Zollern Nürnberg verfändet Erlangen und Wolfsfelden, auf einer großen Wiese im Sebalder Reichswald, an die nürnberger Patrizierfamilie Pfinzing. - In Nürnberg arbeiten Schellenmacher und Lautenschläger. - Unter dem kloster-ensdorfer Abt Konrad II wird in Kloster Ensdorf die Kastler Reform unter großén Widerständen eingeführt. - Der nürnberger Burggraf Johann III von Zollern Nürnberg (St) (44) gründet das Kloster Neustadt am Kulm. - In Parsberg wird Burg Adelenburg alias Adelburg zerstört. - Der Landgraf Leupold von Leuchtenberg überfallt erfolgreich mit Mathes von Mangersreuth und seinem Bruder Burkard von Mangersreuth und vielen adeligen Helfern ravensburger und egerer Kaufleute der Motelli-Gesellschaft bei Eger unter dem Geleitschutz von nürnberger Burggraf Friedrich von Zollern Nürnberg (St) (54). Der nürnberger Burggraf Johann III von Zollern Nürnberg (St) (44) lädt den Landgraf auf die Plassenburg vor. Landgraf Leupold von Leuchteberg und seine Helfer Fritz von Egloffstein, Ulrich Moczidler, Fritz Zenger, Gebhart Stör, erhart Tuss, Heinrich Tobenecker, Ulrich Pudenstorffer, Niclas Gleissentaler, Andre Preckendorfer, Hans Kleissentaler, Conrad Eremsreuther, Dietich Hasslloch, Ditz von Haslach, Conrad Ristaner, u.v.a. werden nach Rückgabe der Waren, Stellung von Geiseln und der Schadloshaltung an der Herrschaft des Landgrafen als Pfand nicht weiter verfolgt. Davon ausgenommen sind ausdrücklich Burkard von Mangersreuth und sein Burder Mathes von Mangersreuth. - Gastshaus Reusenwirt in Kemnat. - Heinrich III Notthafft Wernberg ist mit Margarete von Ortenburg verheiratet. - In Illschwang wird der Pfarrer durch ein Landgerichtsurteil gezwungen Faselvieh zu halten. - In Nürnberg gibt es den Lautenmacher Heinz Helt auf der sebalder Seite und der Lautenmacher Bertolt in der Mittelgasse auf der lorenzer Seite.

1412 Hochwasser mit Überschwemmungen in Kastl. - In Berg wird eine Wohnburg errichtet. Es ist (20 15) das Gasthaus Zum Goldenen Hirsch. - Turnier in Regensburg mit Teilnahme von Dietrich der Hofer. - Albrecht von Rohrnstadt bei Berg ist neumarkter Schultheiß. - Konrad von Ottenberg kämpft offen im Verbund mit nürnberger Feinden mit Fehdebriefen gegen die Stadt Nürnberg. Burg Ottenberg bei Pilsach wird zerstört. - Pfalzgraf Johann von Wittelsbach Pfalz Neumarkt der Oberpfälzer die Hussitengeißel (St) (29) und seine Frau Katharina von Pommern-Stolp bekommen ihr fünftes Kind Friedrich von Wittelsbach von der Pfalz Neumarkt, der noch in junge Jahren stirbt. - Wetter: Orkan in Nürnberg mit ausgerissenen Bäumen. - Die Patrizierfamilie Seckendorff-Nold erhält das Schenkenamt des nürnberger Burggraf Friedrich von Zollern Nürnberg (St) (53). - In Nürnberg werden einem Bäcker für das Strecken seiner Backwaren beide Ohren abgeschnitten und es wird ihm ein ewiges Stadtverbot auf 20 Meilen erteilt. Seiner Ehefrau und den beiden Knechten wird ein Ohr abgeschnitten und einem weiteren die Stirn gebrandmarkt. - In Nürnberg wird das Terziarinnenspital am Frauentor von der Klarissinnenäbtissin Patriziertochter Katharina Pfinzing gegründet. - Ritter Hans von Rosenberg wird Reichsschultheiß von Nürnberg. - Heinrich Notthafft wird wieder regensburger Stadtkämmerer und ist Turnierwerber beim Ritterturnier in Regensburg. - Heinrich Notthafft V von Wernberg ist Hauptmann von Johann III von Wittelsbach Straubing Holland Ohnegnad (St) (37). - In Eichstätt bestimmt der Rat der Stadt den totengräberlohn für alte Menschen auf zehn Pfennig, für Junge vier und für Arme ist es kostenlos. - Ulrich Pöllinger alias Ullrich von Pölling (--) erwirbt das befestigte Haus Sitzlein in Berg bei Neumarkt, an der Stelle des Gasthauses Zum Hirschen.(37).

1411 König Sigismund von Luxemburg (St) (43) macht den nürnberger Burggraf Friedrich von Zollern Nürnberg, seinen Schwager,  den Obersten Hauptmann zum Verwalter der Marken. - Die Raubritterburg Burg Roßstein wird von der Reichsstadt Regensburg in der Fehde gegen die Punzinger in Brand gesetzt. - Pfalzgraf Johann von Wittelsbach Pfalz Neumarkt, der Oberpfälzer, die Hussitengeißel (St) (28) und seine Frau Katharina von Pommern-Stolp bekommen ihr viertes Kind Johann II von Wittelsbach von der Pfalz Neumarkt, der noch in junge Jahren stirbt. - In Obereichstätt wird vom eichstätter Fürstbischof Friedrich IV von Oettingen ein Eisenhammer aufgestellt. - Wigelais von Degenberg ist Landrichter in Lengenfeld. - Heinrich V Notthafft Wernberg ist niederbayerischer Verweser von Johann III von Wittelsbach Straubing Holland Ohnegnad (St) (37). - Die oberpfälzer Burg Lichtenegg erhält Altmann Kemnater als Lehen. - Die Schenken von Reicheneck sterben ohne männliche Nachkommen aus wodurch ihr Erbe Werner von Parsberg (--) 14 14 in den Besitz der eichstätter Lehen und 14 48 der bamberger Lehen kommt. - Swicker von Gundelfingen, der Jüngere, übergibt Ulrich Muhrer von Flügelsberg, dietfurter Pfleger, alias dietfurter Amtmann das Amt Holnstein. - Hexenprozess in Eichstätt. - In Hohenburg wird die Burg Roßstein, die im Besitz von Andreas von Roßstein (--) alias Andreas Punzinger ist, während dessen Fehde mit der Stadt Regensburg in Brand gesteckt und schwer beschädigt und von Grund auf neu aufgebaut.

1410 Wetter: Hochwasser in Nürnberg. - In Amberg wird der in Neunburg vom Wald geborene pfälzer Kurfürstensohn Pfalzgraf Johann von Wittelsbach von Pfalz Neumarkt (St) (27), der in Amberg oberpfälzer Statthalter alias Verwalter ist, neuer Herr der Oberpfalz. Neumarkt macht er zu seiner Hauptresidenz. Sulzbach und Neunburg vorm Wald werden seine Nebensresidenzen. Weil Amberg die Geburtsstadt von König Ruprecht von Wittelsbach (St) (58) ist, bleibt es und Nabburg, Oberviechtach und Kemnath als Kurpräzipuum weiter direkt der Kurpfalz unterstellt und wird von Heidelberg aus verwaltet. In Amberg eröffnet der neueingesetzte romtreue regensburger Bischof Hermann von Hessen (--) einen neuen Bischofssitz, weil in Regensburg der im Vorjahr eingesetzte romabrtünnige regensburger Bischof Albert III von Stauffenberg (--) residiert, der den regensburger Domkreuzgang umbauen lässt, spart und Schulden abbaut. Weil Neumarkt trotz dreifacher Verpfändung immer noch eine kaiserliche Reichsstadt ist und der bzw die Bürgermeister die vier Kurämter selbst besitzen, wird die Stadt Neumarkt bei in der Teilungsurkunde nicht als wittelsbacher Besitz aufgeführt und auch nicht dem wittelsbacher pfalzgräflichen Vermögen zugeteilt. Pfalzgraf Johann von Wittelsbach von Pfalz Neumarkt (St) (27) beginnt aber mit dem Ausbau seiner vom übrigen Stadtgebiet abgeteilten neuen Residenz, lässt den Hofweiher westlich am Schloß austrocknen und darauf seine Küche errichten, lässt die Kapelle auf dem Grund der niedergebrannten Synagoge abreißen und als Hofkirche wieder aufbauen, lässt nördlich des Unteren Tor bis zur Kühebrücke wegen des Wassers des Baches Schwarzach und südlich des Oberen Tores bis zur Kapelle St Jobst später Friedhofskapelle an der Regensburger Strasse eine Vorstadt anlegen, in der die schmutzigen Gewerbe, Metzger, Rotgerber, Weißgerber, Lederer ua angesiedelt werden. Die Ratssitzungen werden im Haus Alte Kanzlei abgehalten. Regierungspersonal wird angesiedelt, ua ein Vitztum, ein Kanzler, Räte und Kanzleipersonal. Das Haus Bredauer am Markt wird zur Hofkammer umfunktioniert, wonach die Gasse die direkt darauf zu führt, Kammergasse genannt wird. Die Münze, die bisher nach Bedarf untergebracht wurde, wird erst später im Jahr 14 xx von Pfalzgraf Friedrich im Haus der Kreusnerin am Markt untergebracht, das dafür extra angekauft wird. Es wird Personal angestellt, ua ein Kammermeister, ein Hofkastner, der sich um die Finanzen kümmert, ein Hofkaplan alias Altarist, ein Hoffischer, zwei Hofmetzger, zwei Hofbäcker, ein Hofbräumeister, der Bier braut, ein Hofbinder usw. Die Burg Heinrichbürg 1,5 km nördlich von Pölling, lässt er zu seinem Lustschloß umbauen. - Der Deutsche Orden verliert seine Macht im Baltikum in der Schlacht bei Tannenberg. - Der in Amberg geborene König Ruprecht von Wittelsbach (St) (58) stirbt nach einer Reise von Nürnberg nach Oppenheim in Oppenheim bei Mainz. - In Neumarkt ist Pfalzgraf Johann von Wittelsbach von Pfalz Neumarkt (St) (27) der Oberpfälzer, die Hussitengeißel Besitzer der Burg Haimburg bei Berg. - Der Bruder von Pfalzgraf Johann von Wittelsbach von Pfalz Neumarkt (St) (27) Ludwig III von Wittelsbach von der Pfalz (St) (32) wird Kurfürst. - Der papsttreue regensburger Bischof Hermann von Hessen (St) ? verlegt seinen Amtssitz von Regensburg nach Amberg. - In Neumarkt wird die Stadtpfarrkirche St Johannes und das Rathaus errichtet. - In Neumarkt verleiht Pfalzgraf Johann von Wittelsbach von Pfalz Neumarkt (St) (27), der Oberpfälzer, die Hussitengeißel (St) (27) dem neumarkter Bürger Ulrich Lomel den Keyfenhof bei Pilsach im pfaffenhofer Gericht als Lehen der Herrschaft Heimberg. - Der ungarische König Sigismund von Luxemburg (St) (42) verspricht dem pfälzer Kurfürst Ludwig III von Wittelsbach von der Pfalz (St) (32) für den Fall, dass er dessen Stimme bei der Königswahl erhalte, einer grossen Zahl genannter und ungenannter Fürsten, Grafen, Herren, Rittern, Stiftern und Klöstern, vorausgesetzt, dass sie ihn binnen Jahresfrist, nachdem er die Wahl angenommen, anerkennen, ihre Lehen und Privilegien als römischer König und einst als Kaiser zu bestätigen, u.a. Pfalzgraf Johann von Wittelsbach von Pfalz Neumarkt (St) (29), Pfalzgraf Stefan von Wittelsbach Simmern Zweibrücken (St) (25), Pfalzgraf Otto von Wittelsbach Mosbach (St) (20), bayerningolstädter Herzog Stefan II von Wittelsbach (St) (29), Ludwig VII von Wittelsbach Bayern Ingolstadt (St) (42), der Schwager des französischen Königs, Herzog Ernst von Wittelsbach (St) (37), Herzog Wilhelm III von Wittelsbach von Wittelsbach München (St) (35), Heinrich IV von Wittelsbach Bayern Landshut, Wilhelm II und Johann III von Wittelsbach Straubing Holland Ohnegnad (St) (36), dem Herzog Karl von Lothringen, dem Herzog Rainald von Jülich-Geldern, dem Herzog Heinrich von Braunschweig Lüneburg, dem Herzog Adolf von Berg und Grafen zu Ravensberg, dem Landgraf Hermann von Hessen; den Grafen Eberhart von Würtemberg, Friedrich von Öttingen, Simon von Sponheim und Johann von Sponheim, Friedrich von Leiningen, Friedrich von Veldenz, Johann IV von Katzenelenbogen, Johann von Wertheim, Thomas von Rieneck, Hanman von Bitsch; den Herren von Hanau, Isenburg, Limburg, Runkel, Weinsberg, Ochsenstein, Lichtenberg, Schenken von Erbach. - Der Markt Velburg erhält Stadtrechte, beginnt mit dem Bau einer Stadtmauer mit 13 Türmen und brennt nieder. - Pfalzgraf Johann von Wittelsbach von Pfalz Neumarkt (St) (27), der Oberpfälzer, die Hussitengeißel und seine Frau Katharina von Pommern Stolp (26) bekommen ihr drittes Kind Otto von Wittelsbach von der Pfalz Neumarkt, das noch in junge Jahren stirbt. - Die nürnberger Patrizierfamilie Kreß kommt in den Inneren Rat der Stadt Nürnberg. - Der Rat der Stadt Nürnberg verbietet seinen Goldschmieden das Fest St Eloy Kerzen und Tanz zu feiern und droht hohe Strafen an. - Hexenprozess in Regensburg. - Burg Flügelsberg kommt in den Gesamtbesitz der Herren von Murach, die sich von Murach-Flügelsberg nennen. - Pfalzgraf Johann von Wittelsbach von Pfalz Neumarkt (St) (27) sichert den Juden für vier Jahre freies Geleit zu. - Kloster Michelfeld wird von marodierenden Truppen im pfälzischböhmischen Krieg zerstört und der michelfelder Abt Heinrich III von Truppach muss mit seinem Konvent für einige Zeit nach Zeil am Main ziehen. - Die Oberpfalz wird aufgeteilt. Die Stadt Amberg, Burg Waldeck, die Stadt Kemnath, Burg Helfenberg, Burg Haimburg, die Stadt Nabburg und Burg Rieden erhält der pfälzer Kurfürst Ludwig III von Wittelsbach von der Pfalz (St) (32), sein jüngerer Bruder Pfalzgraf Johann von Wittelsbach von Pfalz Neumarkt (St) (27), der Oberpfälzer, die Hussitengeißel Burglengenfeld, Kallmünz, Schwandorf, Schmidmühlen und Velburg. - Heinrich V Notthafft von Wernbergg ist Oberst von Johann III von Wittelsbach Straubing Holland Ohnegnad (St) (36) und Pfleger alias Amtmann von Herzog Wilhelm III von Wittelsbach München (St) (35) in Friedberg. - In Nürnberg wird ein Mann, weil er einer Bürgerstochter nachgestellt hat, 5 Jahre der Stadt verwiesen. - In Neumarkt bekommt der adelige Otto Senft (--) das ursprünglich wolfsteiner Lehen Pilsach mit Wasserschloss Pilsach verliehen. - Peter Groß von Gaillenreuth auf Burg Gaillenreuth gewährt der Stadt Nürnberg ihr Öffnungsrecht. - Die oberbayerischen Herzöge unternehmen einen erfolglosen Versuch Tirol zurückzuerobern. - In Lengenfeld verkauft Pfalzgraf Johann von Wittelsbach von Pfalz Neumarkt (St) (27) ein Anwesen an die Familie Yberle. - In Burg Stauf auf dem Stauferberg bei Neumarkt lebt Friedrich von Raitenbuch (--), verheiratet mit xxx von Stauf (--) bzw Staufenberg. - In Velburg gibt es einen Großbrand. In Burg Velburg oberhalb der Stadt residiert Graf xxx von xxx (--).

1409 Wetter: Nasse Witterung und Überschwemmungen. - Der nürnberger Burggraf Friedrich von Zollern Nürnberg gibt seine Führung in Ansbach nach schweren Fehden auf und tritt in die Dienste des ungarischen König Sigismund von Luxemburg (St) (41). - In Amberg bekommen Pfalzgraf Johann von Wittelsbach Pfalz Neumarkt, der Oberpfälzer, die Hussitengeißel (St) (26) und seine Frau Katharina von Pommern Stolp (25) ihr zweites Kind Prinz Adolf von Wittelsbach von der Pfalz, der noch im selben Jahr stirbt. - Die in ihr Kloster in Hof zurückgekehrte nürnberger Burggrafentochter und Ehefrau von Freiherr Friedrich von Dabern Agnes von Zollern Nürnberg wird Nachfolgerin ihrer Schwester als Äbtissin des Klarissenklosters in Hof. - Heinrich Notthafft von Wernberg ist Vitztum in Niederbayern. - Hermann Echter darf sich der Stadt Nürnberg nur noch bis auf 5 Meilen nähern, weil er viele dazu angestiftet hat, Wein zu panschen. - Der regensburger Bürgermeister Heinrich Notthafft verliert sein Amt. - Der zurückgetretene regensburger Bürgermeister und straubinger Vitztum Heinrich Notthafft V von Wernberg beansprucht erfolgreich Burg Heilsberg. Der regensburger Bischof Konrad belehnt aber ebenfalls Georg von Hertenberg mit Burg Heilsberg, was zu einer blutigen Fehde und den Verlust für den straubinger Vitztum Heinrich Notthafft V von Wernberg führt. - Nikolaus der Geyrsreuter ist Spitalmeister in Neumarkt. - In Amberg weist König Ruprecht von Wittelsbach (St) (57) dem Kaplan der amberger Hofkapelle Otto Schlickher die ehemalige jüdische Schule und Wohnhaus des amberger Juden Simon als Wohnhaus zu. - Wegen dramatischer gesundheitlicher Probleme durch gepanschtes Bier erlässt die Stadt Landshut eine Brauordung. - In Nürnberg werden Lebkuchen gebacken. - In Regensburg stirbt der uneheliche bayerningolstädter Herzogsohn und regensburger Bischof Johannes von Moosbach (--), der im Interesse der bayerningolstädter Wittelsbacher regiert.

1408 Wetter: Einsetzen der kleinen Eiszeit. Grönländer verlassen fluchtartig ihre Heimat. - König Ruprecht von Wittelsbach (St) (56) schuldet dem neumarkter Schultheiß Heinrich Frickenhofer alias Heinrich von Frickenhofen 1.000 rheinische Gulden. - König Ruprecht von Wittelsbach (St) (56) und seine Söhne, Ludwig III von Wittelsbach von der Pfalz (St) (30) und Pfalzgraf Johann von Wittelsbach von Pfalz Neumarkt (St) (25), der in Amberg Statthalter ist, schulden in Neumarkt Otten dem Sefft von Pilsach 1.000 rheinische Gulden, der dafür die Feste Ruden als Sicherheit erhält. - König Ruprecht von Wittelsbach (St) (56) schuldet seinem neumarkter Schultheiß Heinrich Frickenhofer 1.000 rheinische Gulden, der dafür das Amt und Gericht Neumarkt wie sein Vorgänger Kaspar Schweppfermann alias Schweppermann und vom amberger Landschreiber Konrad Kastner 50 rheinische Gulden erhält. - In Amberg bekommen Pfalzgraf Johann von Wittelsbach Pfalz Neumarkt, der Oberpfälzer, die Hussitengeißel (St) (25) und seine Frau Katharina von Pommern Stolp (24) bekommen ihr erstes Kind Margaretha von Wittelsbach von der Pfalz Neumarkt (St), die in junge Jahren stirbt. - König Ruprecht von Wittelsbach (St) (56) verlehnt ehemalige Güter von Ludwig Rindsmaul. - In Nürnberg wird für den neu erlaubten Salzhandel ein Salzhaus gebaut. - Stephan von Absberg von Burg Absberg wird Reichsschultheiß von Nürnberg. - Der eichstätter Fürstbischof Friedrich IV von Oettingen beendet mit dem Sieg über Wilhelm von Bebenburg auf Burg Bebenburg und der Hinrichtung von 22 Gefangenen den weiteren Einfall von fränkischen adeligen Rittern in das Hochstift Eichstätt. - In Kipfenberg, ein eichstätter Markt, ist Leonhard von Reichenau (--) eichstätter Pfleger. - In Nürnberg ist in der nürnberger Sandmühle mit eigentlich 18 Mühlrädern zum Mahlen von Getreide und zur Textilbearbeitung und Lederbearbeitung im Besitz des Katherinenklosters gegenüber der Kleinen Insel Schütt später Hintere Fischergasse 3 und flußbegradigt die seit 14 02 entwickelte Drahtherstellung durch Wasserkraft anstatt Handarbeit zur Marktreife entwickelt und wird streng geheimgehalten, was bis 15 10 gelingt. Die Erfindung, bei der Metall immer wieder durch immer kleiner Löcher gezogen wird, ermöglicht die massenhafte Herstellung von Nadeln, Nägeln, Ketten und Bürsten. - In Regensburg wird Heinrich Notthafft V von Wernberg (--), der Erwerber neuer regensburger Bürgermeister und kauft für 2.600 Gulden den oberen Wörth und die Vorstadt am Hof als Pfand der Stadt Regensburg und wird Vitztum in Straubing. Er ist der Nachfolger von Hadmar von Laber (--). - Um den Status einer Reichsstadt behalten zu können wird der rothenburger Bürgermeister Heinrich Toppler während einer Ratssitzung verhaftet und nach einem Gerichtsverfahren hingerichtet. Seine Familie kann mit erheblichen finanziellen Mitteln nach Nürnberg fliehen und beginnt wieder Geldgeschäfte und Handelsgeschäfte mit Krakau und Posen. - In Nürnberg kann der nürnberger Patrizier Herdegen Valzner (--) ohne die Zustimmung des Rates der Stadt Nürnberg seinen Herrensitz Gleißhammer nicht vergrößern und verwendet das dafür vorbereitete eingekaufte Material zum Bau eines Hauses hinter dem Predigerkloster. - In Kastl ist im Kloster Kastl  Peter von Kastl Probst.

1407 König Ruprecht von Wittelsbach (St) (55) bestätigt den Ehevertrag, den seine Bevollmächtigten Hadamar von Laaber, Truchsess Hans von Baldersheim und der amberger Landschreiber Konrad mit König Erich von Dänemark, Schweden und Norwegen wegen einer Heirat zwischen dessen Schwester Katharina und seinem Sohn, Johann von Wittelsbach von der Pfalz Neumarkt (St) (24), der in Amberg oberpfälzer Statthalter alias kurfürstlichpfälzer Verwalter ist, im Vorjahr in Lund abgeschlossen haben, der folgende Bestimmungen enthält: 1) Die beiden Brautleute schliessen eine rechtsgültige Ehe. 2) Hzg. Johann kommt zu seiner Braut am 15. August nach Ripen und vollzieht den Beischlaf. 3) Kg. Erich gibt seiner Schwester eine Mitgift von 40.000 Gulden, die ihr vom Schwiegervater und Gatten versichert wird und ihr nach seinem Tode auf Lebenszeit verbleibt. 4) Eingebrachte und geschenkte Kleinodien verbleiben ihr. 5) Kg. Erich erhält von König. Ruprecht und Pfalzgraf Johann eine Bewahrung auf das Leibgedinge Katharinas ausgefertigt. 6) 4 Wochen nach dem Beischlaf wird die Mitgift ausgezahlt. König Ruprecht und Pfalzgraf Johann beweisen der Braut ihr Leibgedinge auf Stadt und Hofmark Neumarkt, Stadt und Hofmark Altdorff, die Feste Heimberg alias Heinzburg oberhalb Pölling, die Feste Pfaffenhofen, den Markt Lauterhofen, die Feste Haimburg und das Dorf Berg, die ihr einen Monat nach ihrer Ankunft im Lande huldigen sollen. Der König und Pfalzgraf Hans geloben alle diese Punkte zu halten. Zeugen: der rigaer Erzbischof Johann, der wormser Bischof Matheus, der pfälzer Hofmeister Graf Friedrich von Öttingen, Graf Friedrich zu Veldenz, Graf Johann von Wertheim, Graf Hugo vom Heiligenberge, Hadmar von Laber, Schenck Hans von Erbach, Schenck Eberhard von Erbach, der elsässer Landvogt Schwartz Reinhart von Sickingen, der pfälzer Truchsess Hans von Baldersheim und der amberger Landschreiber Konrad Kastner. - Die Patrizierfamilie Holzschuher besitzt neben Grundbesitz in Hausen bei Forchheim, das Holzschuher Schlösschen in Almoshof, das Harsdorfer Schlösschen und Fischbach. - Die nürnberger Patrizierfamilie Groland besitzt zusätzlich zur befestigten Unterbürg auch die Oberbürg in Nürnberg-Lauf am Holz. - Der nürnberger Patrizier Ulman Stromer (78) stirbt zusammen mit seinem Sohn und acht weitern Familienmitglieder bei einer Pestepidemie. Seine Witwe übernimmt die Leitung der Papiermühle. - Wegen schlecht gewässertem Stockfisch kommen mehrere Händler in Nürnberg an den Pranger und weil sie Fleisch zu teuer verkauft haben oder Leuten Fleisch verweigert haben, erhalten mehrere Metzger in Nürnberg Stadtverbot. - Der Raubritter Ulrich von Murach überfällt und beraubt augsburger Kaufleute. - Die Pfarrei der Stadt Ingolstadt wird in eine Obere Pfarrei und eine Untere Pfarrei geteilt. - Bernhard von Eichstätt verkauft schimmeliges Brot und wird dafür für ein Jahr aus der Stadt verbannt. - In Nürnberg brennen am Milchmarkt einige Häuser ab. - In Regensburg vergiftet die Regensburgerin Grätsch ihren Ehemann und wird zum Tode verurteilt. Die obermünsterer und untermünsterer Nonnen bitten mit dem Reliquienschädel des Heiligen Erhards erfolgreich um Gnade, wodurch die Giftmörderin lebenslang im Kloster eingemauert wird und der Rat der Stadt den Nonnen bei einer weiteren Aktion den Schädel abzunehmen und im Rathaus zu verwahren droht. - In Nürnberg werden an der Moritzkapelle Massengräber ausgehoben. - In Parsberg erhält xxx von Parsberg (--) eine Erneuerung der kaiserlichen reichsfreien Lehen, die das Hochgericht, das Geleitrecht und den Wildbann umfasst.

1406 Wetter: Totale Sonnenfinsternis mit Zentrum von Köln bis Rostock im Juni. Harter Winteranfang. - Nürnberger Knechte hängen den Landfriedensbrecher Liechtenburg in Forchheim. - Die Stadt Nürnberg kauft Friedrich von Heideck Burg Lichtenau mit 29 umliegenden Dörfern ab. - Heinrich V Notthafft Wernberg ist Pfleger alias Amtmann in Cham. - Bei Eichstätt werden die nürnberger Ratsherren Albrecht Ebner und Peter Haller auf ihrem Weg zum bayernlandshuter Herzog Heinrich XVI von Wittelsbach (St) (20) von Jobst von Absberg gekidnappt, die nur auf Vermittlung durch den bayernlandshuter Herzog Heinrich XVI von Wittelsbach (St) (20) und dem eichstätter Fürstbischof Friedrich IV von Oettingen befreit werden können.

1405 In Nürnberg heiratet Graf Eberhard III von Württemberg (St) (--) in seiner zweiten Ehe die nürnberger Burggrafentochter Elisabeth von Zollern Nürnberg (St) (--). - Der neumarkter Schultheiß Kaspar Schweppermann leiht König Ruprecht von Wittelsbach (St) (53) und seinem Sohn Johann von Wittelsbach von der Pfalz Neumarkt (St) (22) 750 rheinische Gulden und erhält Burg Hertenstein, so wie sie Jorg Breitensteiner besessen hat. Von den nutzungen braucht Caspar S. keine Rechnung zu tun. Er muss aber die veste mit wächtern, torwarten und turmknechten behüten auf seine kosten und damit als Amtmann der pfalz gewarten. Die aussteller dürfen jederzeit die veste um 750 fl. zu Neumarkt auslösen. - Im Kriegsbuch von dem in Eichstätt geborenen Kriegstechniker und Dominkanerklosterschüler Konrad Kyeser (41) wird die militärisch verwendbare Steigleiter, die Nürnberger Schere und ein Entwurf für einen Taucheranzug aufgeführt. Er zeichnet u.a. einen Keuschheitsgürtel. - Der nürnberger Patrizier Bertold Pfinzing stirbt. Sein Schwiegersohn ist Ulman Stromer. - In Nürnberg arbeiten Rotschmiede. - In Neumarkt Oberbuchfeld verkauft der auf Burg Rothenfels lebende Hans Loterbeck alias Loderbach das Dorf Arzhofen am Lengenbach an den neumarkter Bürger Georg Frickenhofer. - Die Familie Egloffstein kommt in den Besitz von Burg Henfenfeld. - Der neumarkter Adelige Hanns Loterbeck (--) alias Hans von Loderbach mit Familiensitz auf Burg Rothenfels, der die Burg eigentlich zur auf Rückkauf von den Wolfstseinern gekauft hat, sie aber seit rund 40 Jahren nicht zurückgegeben hat, verkauft sein Dorf Arzthofen auf Wiederlosung alias Räckkauf an den ebenfalls neumarkter Adeligen Georg Frickenhofer alias Georg von Frickenhofen (--).

1404 In Amberg wird Pfalzgraf Johann von Wittelsbach von der Pfalz Neumarkt (St) (21) Statthalter der Oberpfalz, wozu ua Neumarkt, Cham, Neunburg vorm Wald, Burglengenfeld, Kallmünz, Sulzbach, Auerbach, Roding und das Kloster Reichenbach gehört. Er erhält den Titel Herzog in Bayern, weil er mit einer französischen Königstochter verheiratet werden soll. - In Neumarkt bürgt die Stadt Neumarkt für König Ruprecht von Wittelsbach (St) (53), der an Otten den Heyden seine Hofmark Berngau mit allen dazugehörigen Dörfern verpfändet. König Ruprecht von Wittelsbach (St) (53) und seine Söhne Kurfürst Ludwig III von Wittelsbach von der Pfalz der Bärtige (St) (27) und Johann von Wittelsbach Pfalz Neumarkt(St) (21) geloben diese Urkunde zu halten. - In Heidelberg befiehlt König Ruprecht von Wittelsbach (St) (53) dem neumarkter Schultheiß Kaspar Schweppermann und seinem amberger Landschreiber Konrad Kastner das Heiratsgut der Königin Elisabeth von Zollern Nürnberg (St) (46) mit den Burgen Schwabach, Kammerstein, Stauf und Thann, an den nürnberger Burggraf Friedrich zu übergeben, das Geld in Empfang zu nehmen und die Eidesverpflichtung der Burgmannschaften aufzuheben. - Die Stadt Neumarkt bürgt für König Ruprecht von Wittelsbach (St) (53) gegenüber dem regensburger Patrizier Konrad dem Dornstetter. - In Lindenfels bestätigt König Ruprecht von Wittelsbach (St) (53) dem neumarkter Schultheiß Kaspar Schweppermann und seinem Bruder Eberhart Schweppermann die Verpfändung der Burg Grünsberg als pfälzer Offenhaus. - König Ruprecht von Wittelsbach (St) (53) und seine Söhne Kurfürst Ludwig III von Wittelsbach von der Pfalz der Bärtige (St) (27) und Johann von Wittelsbach Pfalz Neumarkt (St) (21) verpfänden jährlich lösbar und weiterverlehnbar dem regensburger Patrizier Konrad Dürnstetter die Burg Haimburg bei Neumarkt. - In der Stadt Neumarkt wird die alte Kirche abgetragen und eine neue Pfarrkirche erbaut. - Der Ort Schwarzenbruck im südlichen Reichswald der Stadt Nürnberg ist im Besitz der nürnberger Patrizierfamilie und Kaufmannsfamilie Imhoff. - Der Ritter Wilhelm Raidenbacher ist Landrichter in Lengenfeld. - König Ruprecht von Wittelsbach (St) (53) macht Heinrich Notthafft zum obersten Hauptmann des Römischen Reiches. - Nikolaus Geiersretter ist Spitalmeister in der Stadt Neumarkt. - InNürnberg wird Katharina Rotelsee (--) für den Diebstahl eines Badehemdes im Zachariasbad aus der Stadt verbannt. - In Burg Dietrichstein alias Schweppermannsburg 2 km östlich von Trautmannshofen wird als nördlichster Grenzgerichtsort der Herrschaft Hirschberg zum letzten Mal Gericht gehalten. - Weypolt Rauscher verkauft seine Rechte an Ellmannsdorf an die Brüder Hans von Wolfstein (--) und Wilhelm von Wolfstein (--).

1403 Wetter: In Schlesien führt plötzliches Tauwetter zu Hochwasser. - Die Brüder Hans von Wolfstein (--), Albert III von Wolfstein (--) Wigalus von Wolfstein (--) und Wilhelm von Wolfstein (--) kaufen gegen pfälzischwittelsbacher Willen ihren ehemaligen Stammsitz Burg Niedersulzbürg, zu der auch das Dorf Sonderfeld gehört, vom verschuldeten Schweiker von Gundelfingen (--) zurück, der sie von xxx von Stein gekauft hat, wozu auch Mühlhausen Ellmannsdorf gehört. - In Neumarkt ist Kunz Ammon (--) im Besitz von Gut Pölling, das später an die von Holzschuher kommt und von nürnberger Komtur des Deutschen Ordens Fritz von Holzschuher (--) dem Orden übergeben wird. - Der mainzer Erzbischof Johann II von Nassau (St) (--) ist von den nürnberger Gerichtsentscheidungen von König Ruprecht von Wittelsbach (St) (--), die ihn außerdem um die Geleitsgelder zwischen Frankfurt und Köln und den jüdischen Opferpfennig bringt, so enttäuscht, dass er sich wieder dem abgesetzten deutschen König Wenzel von Luxemburg (St) (42) zuwendet. - Die beiden mainzer Mörder Friedrich von Hertingshausen und Kunzmann von Falkenberg werden in Nürnberg von König Ruprecht von Wittelsbach (St) (51) zur Stiftung einer Messe in Fritzlar verurteilt und mindestens 4 Jahre aus Deutschland verbannt. Der frankfurter Stadtschreiber Peter von Gelnhausen wird von Frankfurt und Mainz mit einem Beschwerdebrief über den mainzer Erzbischof Johann II von Nassau (St) (--) zu König Ruprecht von Wittelsbach (St) (51) nach Nürnberg geschickt und vom eigentlich königlichen gelnhausener Burgmann Hermann Schelris im Auftrag des mainzer Erzbischof Johann II von Nassau (St) (--) gefangengenommen und in die Burg Gelnhausen gebracht. Der wetterauer Landvogt Hermann von Rodenstein verhandelt ihre Freilassung. - König Ruprecht von Wittelsbach (St) (50) verpfändet Burg Hohentrüdingen für 5.900 Gulden an Hanns von Mittelburg. Als Bürgen setzt er u.a. Räte seiner Städte Amberg und Neumarkt ein. - Otten der Sefft, seine Frau Agnesen und sein Neffe Konrad dem Sefft leihen König Ruprecht von Wittelsbach (St) (50) 1.150 rheinische Gulden. Als Einlager wird Nürnberg, Neumarkt oder Berching vereinbart. - Der königlich-nürnberger Wirt Ulmann Stromeyer leiht König Ruprecht von Wittelsbach (St) (50) 7.000 Gulden wofür die Städte Amberg, Neumarkt, Schwabach, Sulzbach und Hersbruck bürgen. - Der neumarkter Schultheiß leiht in Nürnberg König Ruprecht von Wittelsbach (St) (50) 750 rheinische Gulden, für die die Städte Neumarkt und Schwabach bürgen. - In Heidelberg verzichtet König Ruprecht von Wittelsbach (St) (50) zugunsten von amberger Landschreiber Konrad Kastner auf seinen Anteil an dem halben Haus das an an Ulrich Volkmaiers Haus stösst, das durch ein Verbrechen Raffael Kölners und Uriel Kölners, die Söhne von Konrad Kölner an r. Hans von Lidwach an ihn zurückgefallen sind. Die andere Hälfte des Hauses hatte Konrad Kastner von Else, der Witwe von Konrad Koller ihrem Kinde erster Ehe Hans Koller und ihrem Gatten zweiter Ehe Ulrich Tanlocher gekauft. - Die Stadt Amberg verkauft an den regensburger Bürger Konrad Dürrenstätter und seinen Neffen Georg Dürrenstätter eine Leibrente für 9.280 Gulden, wofür die Städte Neumarkt, Schwabach, Hemau und Velburg und der edle amberger Vitztum Hanns vom Degenberg, Erhard der Satelboger zu Lichteneck, Diethrich der Sckenk zu Flügelsberg und Altmann der Chemnater bürgen. - König Ruprecht von Wittelsbach (St) (50) verkauft Lienhard dem Sittauer in Regensburg eine Leibrente, die nur für die Söhne gilt, aus der Stadtsteuer von Hemau wofür die Städte Amberg und Neumarkt mit je zwei Ratsmitgliedern einem Diener und einem Pferde mit Einlager in Regensburg bürgen. - König Ruprecht von Wittelsbach (St) (50) verkauft den Brüdern Jakob und Lukas von Ingolstadt eine Leibrente aus der Steuer von Hemau, wofür die Städte Amberg und Neumarkt bürgen. - Die Stadt Amberg verkauft für König Ruprecht von Wittelsbach  (St) (50) für 1.160 Gulden eine Leibrente an den regensburger Bürger Konrad Dürrenstätter und dessen Vetter Georg Dürrenstätter, zahlbar in Regensburg, Ingolstadt oder Straubing. - In Heidelberg verbietet König Ruprecht von Wittelsbach (St) (50) den Städten Amberg, Neumarkt, Schwabach, Sulzbach und Hersbruck die nürnberger Bürger Ulrich Kammerer, Peter Seyler und Konrad Seyler und den frankfurter Bürger Friedrich Mayer in ihren Geschäften zu behelligen. - Der Herr von Zollern-Balingen verkauft seine Herrschaft zu einem lächerlich geringen Betrag an Württemberg, was zur Sage vom Hirschgulden führt, die im Roman Das Wirtshaus im Spessart wieder aufgegriffen wird. - Hans von Degen alias Hans von Degenberg wird neuer Vitztum und oberster Amtmann in Amberg. - Engelhard von Berlichingen erhält von König Ruprecht von Wittelsbach (St) (50) 133 Gulden Sold. - Ulmann Stromeyer ist der königliche Wirt in Nürnberg. Für die Schulden, die König bei ihm macht bürgen die Städte Amberg, Neumarkt, Schwabach, Sulzbach und Hersbruck. - Der amberger Bürger Jorgen Hornberger leiht König Ruprecht von Wittelsbach (St) (50) 640 Gulden. - Ulrich Mair erhält in Pilsach zwei Güter. Die Zinsen gehen an Heimberg. - König Ruprecht von Wittelsbach (St) (50) verpfändet in Nürnberg den bescheidenen Juden Pendic vom Neuenmarkt, Josef Gans, Koppelman Secklin, Mair von Limburg und Limpmann Lewen seinen goldenen Fürspann mit einen Palasch mit drei Diamanten und drei Perlen für 400 Gulden. - In Nürnberg berät sich König Ruprecht von Wittelsbach (St) (50) mit seinen Räten, dem amberger Vitztum Hans von Degenberg, dem Hauptmann Heinrich Notthafft, dem rotenberger Amtmann Hartung Egloffsteiner und den amberger Landschreibern Altmann Kampnater alias Kemnater, Ditrich Stauffer und Konrad Kastner. - Der südliche Turm der nürnberger Kirche St Lorenz wird mit Zinn gedeckt vollendet. - Der nürnberger Patrizier Herdegen Valzner wird in den Rat der Stadt Nürnberg gewählt. - In Nürnberg arbeiten Gewichtsmacher und Holzschuhmacher. - Die bamberger Burg Thuisbrunn bei Gräfenberg kommt an den nürnberger Burggraf Johann III von Zollern Nürnberg (St) (34). - Mit der Vollendung der Erbteilung erhält der nürnberger Burggraf Johann III von Zollern Nürnberg (St) (34) das Fürstentum ob dem Gebirg und richtet sich auf der Burg Plassenburg über Kulmbach seine neue Residenz ein. - Eine Seuche löst in Amberg Judenverfolgungen aus. - Die Patrizierfamilie Valzner transferiert ihren Besitz von Prag nach Nürnberg und kommt in den Rat der Stadt Nürnberg. - In Nürnberg wird die Patrizierin Elisabeth Schürstab Äbtissin des St Clara Klosters. - In Burg Wolfsegg wird der Palas um ein Stockwerke erhöht.

1402 Die nürnberger Erbteilung wird begonnen, bei der der nürnberger Burggraf Johann III von Zollern Nürnberg (St) (43) das Fürstentum ob dem Gebirg erhält und seine Residenz auf der kulmbacher Plassenburg einrichtet. - In Nürnberg beginnt man in der nürnberger Sandmühle mit eigentlich 18 Mühlrädern zum Mahlen von Getreide und zur Textilbearbeitung und Lederbearbeitung im Besitz des Katherinenklosters gegenüber der Kleinen Insel Schütt später Hintere Fischergasse 3 und flußbegradigt die mechanische Drahtherstellung durch Wasserkraft zur Marktreife zu entwickeln, was 14 08 geling. Das ganze Unternehmen wird streng geheimgehalten. - Der mit Anna xxxx verheiratete Stephan von Wolfstein, Herr von Wolfseck, Allersberg und Hauseck stirbt. Sein Sohn Wilhelm von Wolfstein wird der letzte adelige Bürgermeister von Regensburg. - Der Bruder von Königssohn Pfalzgraf Johann von Wittelsbach von Pfalz (St) (20Ludwig III von Wittelsbach von der Pfalz (St) (24) heiratet Prinzessin Blanca von England. - Graf Emich von Leiningen (St) ist Hofkanzler von König Ruprecht von Wittelsbach (St) (49). Eigene neumarkter Währung neben nürnberger Währung und amberger Währung. - König Ruprecht von Wittelsbach (St) (49) beauftragt seinen Schwager nürnberger Burggraf Johann III von Zollern Nürnberg und Graf Günther von Schwarzburg auf einem Tag in Linz Verhandlungen mit dem österreichischen Herzog Albrecht von Habsburg um die Königtümer Böhmen und Ungarn zu führen. - Der königliche Hofmeister Emicho von Leiningen (St) versucht seinem Bruder gottfried von Leiningen zum trierer Erzbischof zu machen und unterbreitet König das Angebot seines Bruders zur Treue, Frieden und Unterstützung. - Die altdorfer Kirche wird auf Bitten von König Ruprecht von Wittelsbach (St) (50) in die Universität Heidelberg inkorporiert. - Der neumarkter Bürger Fritz Eseler (--) kauft Güter in Holzheim im Gericht Pfaffenhofen von Heinrich Rauhenlaher. Der nürnberger Patrizier xxx Pfinzing (--) erhält eine Jahresreichssteuer der Stadt Konstanz, der Stadt Reutlingen und der Stadt Esslingen. - Der nürnberger Patrizier Herdegen Valzner (--) erhält die nächstfällige Reichssteuer der Städte Weil am Rhein, Memmingen und Biberach. - Die Städte Nürnberg, Rotenburg und Windsheim haben die halbe Judensteuer an den nürnberger Bürger Berchtold Pfintzing zu zahlen. - Mit dem Aussterben der Familie von Stein auf Hiltpoltstein alias dem Tod von xxx von Stein auf seiner Burg Hiltpoltstverlehnt König Ruprecht von Wittelsbach (St) (50) Burg Heinrichsbürg an Ritter Heinrich Strupperger von Berg bei Neumarkt. - Heinrich Notthafft, der Erwerber, wird in Regensburg Stadtkämmerer. - In Nürnberg kommen die Patrizierfamilien Imhoff, Zollner und Rummel in den Rat. - König Ruprecht von Wittelsbach (St) (50) beschließt in Nürnberg einen Feldzug gegen Gian Galeazzo Visconti (St) (51) und leiht sich dafür Geld von den nürnberger Patriziern Herdegen Valzner und Rhummel. Gian Galeazzo Visconti (St) (51) stirbt noch im September an der Pest.

1401 Wetter: Nasses Jahr mit wenig Korn. - Die Reichsstadt Nürnberg bittet brieflich den abgesetzten deutschen und aktuellen böhmischen König Wenzel von Luxemburg (St) (40), sie von ihrer Treue zu entlassen und bietet ihm dafür 10.000 Gulden. Der abgesetzte deutsche und aktuelle böhmische König Wenzel von Luxemburg (St) (40) lehnt dankend ab und bittet dafür um einige Fuder Fürstenberger Wein und Bacharacher Wein, weshalb sich das Sprichwort Nürnberg lässt König Ruprecht ein und schenkt König Wenzel guten Wein. bildet. Der Rat der Stadt Nürnberg schickt 4 Wagenladungen Wein, die der abgesetzte deutsche und aktuelle böhmische König Wenzel von Luxemburg (St) (39) als besonderen Schatz in der Residenz Prag verwahren lässt. - Gian Galeazzo Visconti (St) versucht vergeblich durch seinen Gesandten Johann von Obernburg, einen ehemaligen Sekretär seines Arztes mit seinem Leibarzt Meister Hermann, einen Mordanschlag mit Gift am neuen König Ruprecht von Wittelsbach (St) (49) und seiner Familie bei einer Messe in seiner Residenz Sulzbach. Der Hofkanzler Graf Emicho von Leiningen (St) lässt Meister Hermann vor dem Reichstag in Nürnberg in die Stadt schleifen und rädern. - Der Stadt Neumarkt wird die Reichsfreiheit bestätigt. - In Nürnberg bekennt König Ruprecht von Wittelsbach (St) (48) Erhart von Muckental 550 neue ungarische und 450 rheinische gulden für Kriegsanleihen zu schulden und lässt Swicker von Gundelfingen d. junge, der in Sulzbürg ansässig ist, den amberger Landrichter Altman der Kempnater, Dietrich Stauffer d. junge zum Haimhoff, den heynberger Pfleger Wilhelm der Reydenbucher, Hans der Strüssperger von Berg und den pfaffenhofener Richter und Amtmann Otte Sefte, mit Einlager in Neumarkt oder Berching für sich bürgen. - König Ruprecht von Wittelsbach (St) (48) schuldet seinem waldecker Amtmann Hartung vom Egloffstein (--) 2.000 rheinische Gulden und lässt seinen sulzbacher Pfleger alias Verwalter Hans vom Wolfstein (--), den neumarkter Schultheiß Kaspar Schweppermann (--), den amberger Landrichter Altmann Kempnater (--), den urbacher Amtmann Albrecht Freudenberger (--), den hersbrucker Vogt Wilhelm Rydenbucher (--) und den amberger Amtmann Otte Seffte (--) für sich bürgen. - König Ruprecht von Wittelsbach (St) (48) belehnt Konrad Hartweig (--) von Eschershofen mit einem Gut in Hiltzhofen, das vor Zeiten Ulrich Krüss zu Castel alias Kastl, der Bruder des neumarkter Bürgers Konrad Pregler (--) gekauft hatte. - König Ruprecht von Wittelsbach (St) (48) schuldet dem hohentrüdinger Vogt und Pfleger Hanns von Mittelburg und verpflichtet sich in Nürnberg, Weißenburg, Pappenheim oder Wassertrüdingen 714 gute Dukaten, 2.186 neue ungarische Gulden und 3.000 alte ungarische und böhmische Gulden zurückzuzahlen und lässt die Bürger des innersten Rats in Amberg und Neumarkt dafür bürgen. - In Nürnberg verkauft König Ruprecht von Wittelsbach (St) (48) das Reichslehen Altdorf für 10.000 rheinische Gulden auf Wiedereinlösung an den nürnberger Patrizier Herdegen Valtzner (--), einem der reichsten Männer seiner Zeit, in gleicherweise, wie der König es von seinem Schwager, dem pommerschen Herzog Swantibor in Stettin gekauft hat. Der nürnberger Patrizier Herdegen Valtzner verzichtet auf die Kirchenrechte. Das Ungeld soll für den Erhalt und Ausbau der Stadtmauern verwendet werden. König Ruprecht von Wittelsbach (St) (48) verzichtet auf Steuern, Altdorf bleibt Offenhaus des Reiches und als Bürgen treten die Städte Amberg, Neumarkt und Schwabach mit je 4 Ratsmitgliedern zum Einlager in Nürnberg ein. - König Ruprecht von Wittelsbach (St) (48) bestätigt die Privilegien der Stadt Neumarkt und legt dabei die Urkunden von 13 01 13 08 und 13 16 vor. - Die Stadt Neumarkt wird Novo foro genannt. - König Ruprecht von Wittelsbach (St) (48) schuldet dem regensburger Patrizier Konrad Dürnstetter 6.000 rheinische Gulden und setzt je 3 Räte der Städte Amberg, Neumarkt, Schwabach, und 2 Räte der Städte Velburg und Hemau mit einem Knecht und einem Pferd zum Einlager in Regensburg fest. - Der Sohn des ehemaligen amberger Vitztum Konrad von Rosenberg aus Rosenberg erhält in seinem Dorf Schweigern das erbliche Recht über Schultheiß, Halsgericht, Stock und Galgen. - Altmann Kempnater ist amberger Landrichter und Ulrich Landschaden amberger Vitztum. - Der königliche Hofmeister Graf Emicho von Leiningen (St) bürgt in Nürnberg für König Ruprecht von Wittelsbach (St) (48), der an Klaus Parfussen für 1.000 rheinische Gulden die Woll aus all seinen Schäfereien am Rhein und um Heidelberg verpfändet. - König Ruprecht von Wittelsbach (St) (48) macht Burg Absberg zur Freiung, bei der außer Mördern und Majestätsbeleidigern jeder, besonders Ehebrecher, Schuldner, Bankrotteure und Duellanten, Zuflucht finden kann. Von dem Recht wird reger Gebrauch gemacht. - Der abgesetzte deutsche König und aktuelle böhmische König Wenzel von Luxemburg (St) (40) verpfändet Weiden, Parkstein, Holnberg und Beheimstein an den Landgraf Johann von Leuchtenberg für dessen Beistand im Krieg gegen König Ruprecht von Wittelsbach (St) (48). - König Ruprecht von Wittelsbach (St) (48) kommt nach Deutschland zurück und kommt nach Aufenthalten in München, Neumarkt und Amberg nach Nürnberg. - Die bedeutende deutschsprachige Prosadichtung Der Ackermann von Böhmen wird von Johannes von Tepl verfaßt. - Neumarkter Bürger in einer Schuldverschreibung von König Ruprecht von Wittelsbach (St) (49) der neumarkter Schultheiß Kaspar Schweppermann, Heinrich Frickenhofer, sein Diener, Ulrich Volckmeier, Konrad Lomel, Heinrich Heiden, Konrad Halbmeier, Heinrich Wisent und Bechtolt Hohmeier, der amberger Landrichter Altmann Kempnater, Hanns Strupperger, Fleischmann Taschner, und Konrad des Bechtold Smydes Sohn. - Der nürnberger Patrizier Herdegen Valzner ist im Besitz des Herrensitzes Letten bei Lauf. - König Ruprecht von Wittelsbach (St) (48), erobert die Burg Strahlenfels bei Hiltpoltstein vom abgesetzten deutschen König und aktuellen böhmischen König Wenzel von Luxemburg (St) (40). - Heinrich Notthafft von Wernberg ist Hauptmann von König Ruprecht von Wittelsbach (St) (48) in Bayern bzw der Oberpfalz. - Der südliche Turm der nürnberger Kirche St Lorenz wird mit Zinn gedeckt vollendet. - Hans Loterbeck alias Hans Loderbach verkauft seine Besitzungen in Loderbach an Elisabeth Lidwach. - Hexenprozess in Regensburg. - In Postbauer erhält die Außenstelle der nürnberger Kommende des Deutschen Ordens, das Befestigungsrrecht. - Der Rat der Stadt Nürnberg beschwert sich beim General der Schottenmönche in Regensburg über die heruntergewirtschafteten Zustände im Egydienkloster, wo Karten gespielt wird, öffentlich Wein ausgeschänkt wird und der Spruch kursiert: Wer sein Weib verloren hat und dies sucht der findet es bestimmt im Egidyenkloster wieder. - Die Familie Egloffstein kommt in den Besitz von Burg Strahlenfels.

1400 Wetter: Hochwasser in Nürnberg. - Obwohl für eine neue Königswahl nur Bayern, Sachsen, Meißen, Zollern-Nürnberg und Württemberg zugelassen und Habsburg und Luxemburg ausgeschlossen werden, meldet Herzog Rudolf von Sachsen noch seinen Schwiegersohn Friedrich von Braunschweig-Lüneburg zur Königswahl an. - Pfalzgraf Ruprecht III von Wittelsbach von der Pfalz (St) (48), mit Elisabeth von Zollern Nürnberg verheiratet, wird in Köln zum römischdeutschen König gekrönt, da Aachen sich zum abgesetzten deutschen König Wenzel von Luxemburg (St) (39) bekennt. - In Freystadt, das zum Landgericht Hirschberg gehört, findet auf der Schranne eine Hinrichtung statt, die der hirschberger Landrichter ausführt, der aber auch das Liegenschaftsrecht und Erbschaftsrecht für Adelige und Bürger zuständig ist. - Die nürnberger Lorenzkirche wird durch Strebepfeiler erweitert und kleine Privatkapellen für die Ratsgeschlechter abgezweigt. - Im Kampf um die Hinterlassenschaft von Hilpolt von Hohenfels wird in Neumarkt entschieden, dass dessen Bruder Albrecht von Hohenfels die Lehen erbt, aber die Steuern König Ruprecht von Wittelsbach (St) (48) zufallen. - Der Stadt Amberg werden ihre Privilegien vor der Stadt Frankfurt auf dem Felde bestätigt, wo der bamberger Bischof Graf Albrecht von Wertheim mit den Gesandten von König Ruprecht von Wittelsbach (St) (48), dem nürnberger Burggraf Friedrich von Zollern Nürnberg, dem Deutschordensmeister Konrad von Egloffstein und dem amberger Vitztum Johann von Hirschhorn die Vorgehensweise für die Huldigung der Stadt Frankfurt vereinbart. - Die Stadt Nürnberg verhandelt mit den Gesandten von König Ruprecht von Wittelsbach (St) (48), dem nürnberger Burggraf Friedrich von Zollern Nürnberg, dem Deutschordensmeister Konrad von Egloffstein und dem amberger Vitztum Johann von Hirschhorn die Bedingungen für den Einlass in die Stadt Nürnberg und die Anerkennung des neuen Königs. - König Ruprecht von Wittelsbach (St) (48) ermahnt seinen amberger Vitztum seinen Wildbann, aus dem das Wild vertrieben und gefangen worden sei, besser zu schützen, das Bejagen von großem und kleinem Wildbret den Amtleuten zu verbieten. Die Jagd mit Windhunden, Habichten und Sperbern nimmt er davon aus. - Nach der Absetzung von König Wenzel von Luxemburg (St) (32) fällt Neuböhmen an König Ruprecht von Wittelsbach (St) (48). - Die Pöllinger sind Pfleger der wittelsbacher Pfalzgrafen in Berg später in Haimburg, Helfenberg, Pfaffenhofen und Fronberg. - Höchstadt an der Aisch brennt aus eigenem Verschulden ab. - König Ruprecht von Wittelsbach (St) (48) erobert im Krieg mit dem abgesetzten deutschen König und aktuellem böhmischen König Wenzel von Luxemburg (St) (39) die Stadt Auerbach in der Oberpfalz, die dadurch ihre Freiheitsrechte verliert. Bisher stand sie unter königlichem bzw kaiserlichen Schutz und durfte fremde Leibeigene in ihren Mauern aufnehmen und zu freien Bürgen machen. Mit der Eroberung werden die freien auerbacher Bürger zu unfreien wittelsbacher Untertanen. - Nach 5 wöchiger Belagerung nimmt der Rat der Stadt Nürnberg, den Ort Rotenberg ein. - König Ruprecht von Wittelsbach (St) (48) wirbt Heinrich Notthafft von Wernberg mit Schadloshaltung im Krieg gegen den abgesetzten deutschen und aktuellen böhmischen König Wenzel von Luxemburg (St) (39). - In Nürnberg arbeiten Dockenmacher, Bürstenbinder und Holzdrechsler. - Wegen einer illegalen Fehde wird Heinrich von Redwitz mit dem Schwert hingerichtet. - Die Pöllinger werden pfälzer Pfleger alias Amtleute in Berg bei Neumarkt. - Georg Punziger beherbergt auf Burg Roßstein Raubritter, die von Burg Roßstein aus Kaufleute von Pfalzgraf Rudolf II von Wittelsbach (St) und regensburger Kaufleute ausrauben. - In der Umgebung von Kloster Michelfeld findet eine Schlacht statt, bei der Kloster Michelfeld geplündert wird. - Hans von Absberg zu Rumburg und Heinrich von Absberg zu Rumburg versuchen ihre erheiratete aber niedergebrannte und geschleifte Burg Reicheneck wieder aufzubauen, was König Ruprecht von Wittelsbach (St) (48) verbietet. - In Nürnberg wird in der Ledergasse ein Ziehbrunnen gegraben. - In Amberg verkauft die nürnberger Maurerswitwe Kunigunde Hytzel in der Vorstadt ihr Haus an die Schönen Frauen alias Prostituierte. - Burg Treffelstein kommt in den Besitz des lokalen Adels der Paulsdorfer, später Notthafft Runding später Satzenhofer. xxx von Laaber (--) gilt als sehr reich und hat in der ganzen Gegend von Nürnberg bis Regensburg Besitztümer.

1399 Pfalzgraf Ruprecht III von Wittelsbach von der Pfalz (St) (47) verbündet sich auf 5 Jahre mit dem mainzer Erzbischof Johann II von Nassau (St), Herzog Stefan von Bayern, den Brüdern Landgraf Balthasar und Landgraf Wilhelm von Thüringen, Herzog Ludwig von Bayern, Bischof Albrecht von Bamberg, Landgraf Hermann II von Hessen (St) (58) dem nürnberger Burggraf Johann und dem nürnberger Burggraf Friedrich VI von Zollern Nürnberg (St) (28) für den Fall eines Krieges mit den Städten bzw. dem Städtebund. - Der Mystiker Johannes von Kastl ist Prior in Kloster Kastl. - In Neumarkt Oberbuchfeld ist Erhard Loterbeck alias Erhard Lorderbach und seine Familie nach mehr als 30 Jahren immer noch im Besitz von Burg Rothnfels, die eigentlich nur kurzfristig auf Rückkauf von den Wolfsteinern verkauft wurde. - Die Leuchtenberger verkaufen Crailsheim an den nürnberger Burggraf Johann und den nürnberger Burggraf Friedrich VI von Zollern Nürnberg (St). - Hilpolt Mendorfer ist im Besitz von Burg Adelburg, der sie an die Familie Muracher, dann Kürner und Parsberger weitergibt. - In Nürnberg werden 6 Frauen wegen Ketzerei verbrannt. - Der nürnberger Burggraf Friedrich VI von Zollern Nürnberg (St) (28) schlägt sich auf die Seite von Pfalzgraf Ruprecht III von Wittelsbach von der Pfalz (St) (47). - Inquisitionsgericht mit Inquisitor Martin von Prag in der Stadt Nürnberg. - Burg Birkenfels bei Ansbach geht von Hohenlohe an die Herren von Seckendorff über. - Johann von Hirschhorn wird Vitztum in Amberg und Altmann Kemnater Landrichter. - Bertold Ratz von Eismannsberg ist altdorfer Pfleger, der im altdorfer Schloss residiert. - In Nürnberg stirbt der strenge durchsetzungsfähige italienische Ordensmeister Raimund von Capua (69) während einer Visitation des nürnberger Dominikanerklosters. - Der spätere Richter und Pfleger in Nittenau Peter Fronauer von Schwarzenberg beraubt nürnberger Kaufleute und wird zu 1.000 Mark Silber Geldstrafe verurteilt. - In Deining ist Erhart der Loterbeck (--) alias Erhard von Loderbach Besitzer der Burg Rothenfels, die eigentlich nur auf Rückkauf von den Wolfsteinern verkauft wurde. - Das an Heinrich den Absberger von Rumburg alias auf Burg Rumburg alias Heinrich von Absberg Rumburg (--) verpfändete Landgericht Hirschberg, das damit nur noch Zivilstreitigkeiten regeln durfte, wird nach 12 Jahren von Wittelsbach wieder ausgelöst. - In Deining wird innerhalb der Wallanlage der Burg Alte Burg südwestlich von Deining eine Keramikrandscherbe abgelegt.

1398 Ruprecht III von Wittelsbach von der Pfalz (St) (46) wird Pfalzgraf und Kurfürst von der Pfalz. - Herzog Stefan III von Wittelsbach von Bayern (St) verpändet seine Burg und Stadt Hersbruck an den nürnberger Patrizier Herdegen Valzner. - In Nürnberg gibt es einen Stempelschneider. - Der Rat der Stadt Nürnberg beschließt, dass Betrüger, die fliehen wie Räuber behandelt werden sollen und ihr Recht auf Bürgertum verlieren. Geständige Betrüger müssen in diesem Gesetz gegen mutwillige Fallitte alias Betrüger ein Viertel des Betruges als Strafe bezahlen. - Der lupburger Amtmann Hans von Parsberg (--) stirbt und hinterlässt zwölf Kinder, die fast alle noch unmündig sind. - Wilhelm Loderbach alias Wilhelm Loterbeck besitzen den Ort Loderbach alias Loterbach. - Altmann Kemnater ist Landrichter von Lengenfeld. - In Kloster Ensdorf erkaufen sich Ulrich der Winter aus Ensdorf und seine Ehefrau Elisabeth für ihren Lebensabend eine Pfründe für Bier, Brot und Küchenspeisung, wie sei der Priester erhält, die aber auch bei Notzeiten und Sparzeiten gilt. An Festtagen erhalten sie besondere Gerichte aus der Küche. - In Nürnberg dürfen nur vereidigte Kerzenmacherinnen Kerzen verarbeiten, verkaufen und mit gekauften Kerzen handeln. Jede Kerzenmacherin darf nur vor einer Kirche auf einem Tisch ihre Kerzen anbieten. - Hans von Absberg zu Rumburg und Heinrich von Absberg zu Rumburg verlieren ihre erheiratete Burg Reicheneck nach kurzer Belagerung an die Stadt Nürnberg und den nürnberger Burggraf Friedrich VI von Zollern Nürnberg (St) (26). König Wenzel von Luxemburg (St) (30) lässt Burg Reicheneck niederbrennen und schleifen. - Der Ritter Johann von Degenberg alias der alt Gewolf von Degenberg wird amberger Vitztum. - In Kloster Ensdorf ist Wilhelm von Rohrstatt von Roßstein Abt.

1397 Die Stadt Würzburg schließt sich mit 11 Städten zusammen und in der Hoffnung als Reichsstädte anerkannt zu werden König Wenzel von Luxemburg (St) (36) an. Ihr Aufstand wird jedoch von den benachbarten Adeligen, den Grafen von Schwarzburg, den Grafen von Henneberg, dem nürnberger Burggraf Friedrich VI von Zollern Nürnberg (St) (26) und Herzog Ludwig von Bayern unter dem würzburger Bischof Gerhard von Schwarzburg in der Schlacht bei Bergtheim niedergeschlagen. 1.000 Bürger werden erschlagen, die Anführer gevierteilt, 400 werden gehängt und ertränkt und die Macht der Fürsten wiederhergestellt. - Die Burggrafschaft Nürnberg wird geteilt. - Der bayernmünchner Herzog Johann II von Wittelsbach Bayern München (St) stirbt und seine beiden Söhne Wilhelm von Wittelsbach Bayern München (St) (22) und Ernst von Wittelsbach Bayern München (St) (24) beerben ihn. - In Nürnberg wird der Falschmünzer Hermann enthauptet. - Die nürnberger Patrizier Peter Valzner und Herdegen Valzner sind im Pfandbesitz der Burg Hiltpoltstein. - König Wenzel von Luxemburg (St) (29) bekämpft mit seinem Hauptmann nürnberger Burggraf Friedrich V von Zollern (St) (64) mit Unterstützung von 3 Fürsten und 3 Städten eine große Anzahl von Raubritterburgen im Grabfeld. - König Wenzel von Luxemburg (St) (29) erobert und zerstört nach einer einwöchigen Belagerung Burg Spieß, deren 24 Mann Besatzung fliehen kann, aber zwei gefangen werden, wobei einer wegen Bittgesuchen freigelassen und der andere in Nürnberg hingerichtet und an den Galgen geschmiedet wird, und danach Burg Leupoldstein und Burg Löwenstein oder das Neue Haus. - In Nürnberg gibt es Harnischpolierer. - Der nürnberger Burggraf Friedrich V von Zollern (St) (64) dankt ab und nimmt seinen Altersruhesitz auf dem neuen Machtzentrum Plassenburg. - In Amberg stirbt der seit der Niederlage in der Schlacht von Nikopolis erkrankte, mit Elisabeth von Sponheim Kreuznach (St) (31) verheiratete Erbkurprinz Ruprecht Pipan von Wittelsbach von der Pfalz (St) (21). - Altmann Kemnather erhält als Pfand von dem bayerningolstädter Herzog Stephan III von Wittelsbach Bayern Ingolstadt (St) (60), Johann II, Ludwig VII von Wittelsbach Bayern Ingolstadt (St) (29) und Ernst von Wittelsbach Bayern München (St) (24) die Herrschaft Lutzmannstein 6 km nordöstlich von Velburg. - Im entvölkerten Jundenviertel der Stadt Ingolstadt wird die Marienkirche vom bayern ingolstädter Herzog Stephan III von Wittelsbach Bayern Ingolstadt (St) (60) erbaut. - Die Brüder, Raubritter Heinich von Berg und Raubritter Eberhard von Berg von Burg Spieß befehden die Stadt Nürnberg. König Wenzel von Luxemburg (St) (29) belagert Burg Spieß eine Woche lang. 22 Männer der Burgmannschaft können fliehen. Hans von Aufseß wird nach seiner Gefangennahme wieder freigelassen und Georg von Wichsenstein nach seiner Gefangennahme in Nürnberg hingerichtet. Die Brüder, Raubritter Heinrich von Berg und Raubritter Eberhard von Berg müssen Urfehde schwören und Burg Spieß wird geschleift. Burg Lutzmannstein 6 km nordöstlich von Velburg kommt in den Besitz von Altmann Kemnather alias Altmann von Kemnath. - Epidemie in Eichstätt. - In Regensburg wird eine einfache Apothekerordnung erlassen. - In Nürnberg brennt das Haus der Patrizierfamilie Volckamer am Roßmarkt nieder. - Der aus der regensburger Patrizierfamilie Reich alias Reichel stammende Thomas Reich zieht nach Nürnberg. - In Kloster Kastl ist Probst Peter von Kastl tätig.

1396 Der nürnberger Burggrafensohn Friedrich VI von Zollern Nürnberg (St) (25) überlebt die Schlacht von Nikopolis. - Graf Hermann II von Cilli und der nürnberger Burggraf Johann von Zollern III (St) (27) retten seinem Schwager dem ungarischen und kroatischen König Sigismund von Luxemburg (St) (28) in der Schlacht von Nikopolis das Leben. - Der mit Elisabeth von Sponheim Kreuznach (St) (31 ) verheiratete in Amberg geborene Erbkurprinz Ruprecht Pipan von Wittelsbach von der Pfalz (St) (20) kämpft in der Schlacht von Nikopolis und kehrt krank nur mit einer Handvoll Reliquien zurück. - In Würzburg wird von von 26 Adeligen aus 12 fränkischen Geschlechtern, die Egloffstein (würzburger Fürstbischof), Förtsch von Thurnau (bamberger Ministeriale), Fuchs (Ritter, später würzburger Fürstbischof), Grumbach (würzburger Fürstbischof), Heßberg, (würzburger Bischof), Rotenhan (bamberger Ministeriale), Seckendorff (nürnberger Truchseß und Mundschenk), Seinsheim, Stiebar (würzburger Domherr), Wenkheim, Wolfskeel (würzburger Fürstbischof) und Zollner (bamberger Patrizier) die Fürspängergesellschaft gegründet. - In Nürnberg brennt die Dominikanerkirche St Marien ab und wird wieder aufgebaut. - In Nürnberg erwirbt der Rat der Stadt Nürnberg das Waldstromeramt von den Waldstromern. - Hans Pollanter der Ältere bewohnt Burg Liebeneck. - In Nürnberg kommen die Paumgartner in den Rat. - In Deining heiratet Konrad Ittlhofer in die Familie Schweppermann ein. - In Pielenhofen erbauen die Zisterziensermönche an der Naab eine Mühle mit vier Radwerken.

1395 In Nürnberg backt ein Lebküchner in der Schmidgasse. - Der 1. Wittelsbacher Hauskrieg führt dazu, dass der neue bayerningolstädter Herzog Stephan III von Wittelsbach Bayern Ingolstadt (St) wieder gemeinsam mit dem neuen bayernmünchener Herzog Johann II von Wittelsbach Bayern München (St) die Teilherzogtümer Bayern-München und Bayern-Ingolstadt regiert. Wilhelm von Wittelsbach Bayern München (St) (20), Schwager des französischen Königs, kämpft an der Seite seines Vaters, dem bayern-ingolstädter Herzog Stephan III von Wittelsbach Bayern Ingolstadt (St) (58) gegen den bayernmünchener Herzog Johann II von Wittelsbach Bayern München (St) und seinen Sohn Ludwig VII von Wittelsbach, Bayern München, der Gebartete (St) (27). - Burg Brunn (Nürnberg) ist im Besitz des nürnberger Patrizier Herdegen Valzner. - Die herzöglichbayerische Burg Poppberg wird an die pfälzer Verwandschaft verpfändet. - Der hersbrucker Pfleger Friedrich von Wolfstein stiftet dem neumarkter Kloster-Spital ein Lehen in Holzheim für eine jährlich Seelenmesse mit Brot und Wein und 4 Kerzen. - Zwei Morde in Kloster Wülzburg über der Stadt Weißenburg erschüttern die Umgebung. - Im Wittelsbacher Hausvertrag wird bestimmt, dass folgende Orte der Oberpfalz, die Stadt Amberg, die Stadt und die Burg Neuburg, die Veste Waldeck, die Stadt Kemnat, die Stadt Nabburg und die Veste Murach mit den zugehörigen Bezirken und Gerichten niemals verkauft oder versetzt werden dürfen. - Hans Heckel ist Landrichter in Amberg und Vogtrichter in Hahnbach. - Mit dem Tod von Schenck Ludwig von Reicheneck V fällt Burg Reicheneck an die Schwiegersöhne Hans von Absberg zu Rumburg und Heinrich von Absberg zu Rumburg. - Ulrich Groß stiftet in Eichstätt für acht Arme Brot und Fleisch als sonntägliches Almosen. - In Neumarkt ist Kaspar von Schweppermann Schultheiß.

1394 In Neumarkt ist Albrecht Schön Bürgermeister. - Hans von Degenberg (eigentlich Schönsteiner) mit Stammsitz Burg Weißenstein ist bayerischer Erbhofmeister und amberger Vitztum. - Der bayerische Herzog beendet die wiederholten Überfällen von Ritter Stephan Gewolf von Burg Adelburg aus auf Händler auf der Strasse von Neumarkt nach Hemau indem er ihn gefangennimmt und dieser schwören muss weitere Überfälle zu unterlassen. - Kurfürst Ruprecht II von Wittelsbach von der Pfalz (St) (67) erklärt sich mit Einverständnis des in Nürnberg geborenen König Wenzel von Luxemburg (St) (33) zum Kurfürsten. - Das klosterkastler Konventsmitglied Johannes Strolenfelser wird als Reformabt in Kloster Reichenbach am Regen eingesetzt, der es zu einem Zentrum der Reform umwandelt. - Der Witwer von Taddea Visconti, Herzog Stephan III von Wittelsbach Bayern Ingolstadt (St) (57), der Kneißel, erbaut Burg Neuenstein, alias Burg Nonnenstein im Altmühltal und muß die Burg Neuenstein wieder an den eichstätter Bischof Graf Friedrich IV von Oettingen übergeben, der sie abtragen lässt. - In Wemding lässt der eichstätter Fürstbischof Friedrich von Oettingen zehn Waldenser lebendig auf dem Scheiterhaufen verbrennen. - Mit dem Tod des berüchtigten regensburger st johann Chorherren Peter von Remagen endet ein einträgliches räuberisches Steuersystem für jährliche Seelsorgevollmachten. - Ritter Stephan Gewold ist Besitzer von Burg Adelenburg alias Adelburg. - In der Stadt Neumarkt ist Albrecht Schön der erste Bürgermeister. - Die Stadt Sulzbach und ausschließlich ihre Einwohner erhalten von ihrem Herrn dem bayerischen Herzog Johann II von Wittelsbach Bayern München (St) (53) ein Bergbauprivileg zum großen Nachteil für die Stadt Amberg. - Hans Henkel ist Landrichter in Amberg; Eberhard Schweppermann in Amberg und Altmann Kemnater zu Neumarkt. - In Velburg gibt es einen Schulmeister. - In Regensburg werden die regensburger Bürger Martin Probst und seinen Sohn Hans Graner wegen ungebührlichen Äußerungen wider des Rates zu vierzehn Tagen Haft im Wasserturm alias Prebrunnturm, einem Bürgergefängnisturm für harmlose Vergehen, verurteilt. - Der in Eichstätt geborene Kriegstechniker und Dominkanerklosterschüler Konrad Kyeser (27) nimmt mit dem in Nürnberg geborenen ungarischen und kroatischen König Sigismund von Luxemburg (St) (26) am Kreuzzug gegen die Osmanen teil. Für die Niederlage wird er den König persönlich verantwortlich machen. - In Velburg gibt es einen Schulmeister alias Lehrer.

1393 In Nürnberg tagt der Generalkonvent der Dominikaner. - In Regensburg findet ein großes Ritterturnier auf dem Haidplatz mit 224 Helmen statt. - Das Geschlecht der Herren von Hohenfels auf Burg Hohenfels, die dem pfälzer Kurfürst Ruprecht II von Wittelsbach von der Pfalz (St) (66) gehört und mit pfälzer Amtsleuten besetzt ist, stirbt mit Hilpolt von Hohenfels (--) aus, der ihm nach vielen Fehden die Herrschaft Hohenfels 13 75 zuerst für 12.000 Gulden verpfänden und dann 13 83 auch für nur noch 17.700 Gulden verkaufen musste. - Der pommersche Herzog Swantibor verkauft die Stadt Altdorf an den pfälzer Kurfürst Ruprecht II von Wittelsbach von der Pfalz (St) (66). - Landgraf Johann von Leuchtenberg I (St) (59) gründet den Markt Neuhaus. - Landgraf Johann von Leuchtenberg I (St) (59) erwirbt Burg Forstenberg. - Burg Prackenfels ist im Pfandbesitz von Agnes Waldstromer. - In Nürnberg wird der Lautenmacher Fritz als Bürger aufgenommen. Er wohnt bei St Martha. - In Freystadt bestätigt der bayerningolstädter Herzog Stephan III von Wittelsbach Bayern Ingolstadt (St) (56) die Stadtrechtsartikel aus der Zeit Hylpolts, die niedere Gerichtsbarkeit, das Recht der Bürger einen Rat zu wählen und neun Jahrmärkte, darunter Fastnachtsonntag, Walburga, Michaeli, Martini, Weihnachten, Bonifaz, Peter und Paul, Jakobi und Ägidi, und die 20 23 noch bestehenden Walburgi  und Michaeli.

1392 Johann II von Wittelsbach Bayern München (St) weigert sich für die Italienpolitik seiner Brüder weiter aufzukommen und führt die bayerische Landesteilung mit den Residenzen Ingolstadt (mit den Städten Hilpoltstein und Freystadt, Lauf und Hersbruck, Weiden und Floß, Vohenstrauß), Straubing und Landshut herbei. - Das Herrschaftsgebiet des verstorbenen Herzog Stephan II von Wittelsbach Bayern (St) wird von seinen drei Söhnen in die Linien Bayern-München, Bayern-Landshut, und Bayern-Ingolstadt geteilt. Der Witwer von Taddea Visconti, Stephan III von Wittelsbach Bayern Ingolstadt (St) (55), der eine aussergewöhnlich verschwenderische Hofhaltung. betreibt, erhält verstreute Gebiete Oberbayerns (Rattenberg, Kitzbühel, Kufstein, Wasserburg, Ebersberg, Friedberg, Aichach, Schrobenhausen, Rain, Höchstadt an der Donau, Donauwörth, Neuburg an der Donau) und des Nordgaus (Ingolstadt, Mühlhausen, Hilpoltstein, Freystadt, Lauf, Hersbruck, Weiden, Floß und Vohenstrauß), mit Regierungssitz Ingolstadt und der mit Katharina von Görz verheiratete Bruder Johann II von Wittelsbach Bayern München (St) (52) erhält München und die burggräflichen Rechte in Regensburg, und im Nordgau (Neustadt an der Donau, Vohburg, Riedenburg, Seubersdorf, Velburg, Parsberg, Beratzhausen, Hohenfels, Burglengenfeld, Regenstauf, Schwandorf und exterritorial die Burg Buchberg bei Neumarkt. Sein mit Maddalena Visconti verheirateter Bruder Friedrich von Wittelsbach Landshut (St) (53) erhält Landshut und im Nordgau (Laaber und Nittendorf). Der neue bayerningolstädter Herzog Stephan III von Wittelsbach Bayern Ingolstadt (St) (55) findet sich mit der Teilung nicht ab und will sich nicht mit Ingolstadt begnügen, was zu Spannungen mit dem seinem Bruder, dem neuen bayernmünchner Herzog Johann II von Wittelsbach Bayern München (St) (51) führt. Ihrem Onkel Herzog Albrecht von Wittelsbach Bayern (St) (56) gehört das Straubinger Ländchen mit Dietfurt, Wildenstein, Kelheim und Bad Abbach im Nordgau und er besitzt die herzöglichen Rechte an der Stadt Regensburg. - Der Patrizier Heinrich Schürstab, der Onkel von Hans Imhoff und ein Goldschmied betätigen sich als Falschmünzer und stellen auf seinem Herrensitz in Oberndorf zwischen Erlangen und Bayersdorf mit Messing verunreinigte Gulden her. Sie werden zum Tod auf dem Scheiterhaufen verurteilt und werden nach Bittgesuchen geköpft. - In Nürnberg Wöhrd vergewaltigt und ermordet ein Tuchmacher seine eigene Mutter und wird in Nürnberg in einem Bottich mit heißen Öl hingerichtet. - Burg Lupburg ist im Pfandbesitz von xxx von Parsberg (--). - In Nürnberg ist Fritz Kettner erster Meistersinger. - In Nürnberg wird ein Hexenprozess geführt und die Frau als Strafe 21 Tage lang im Lochgefängnis eingesperrt. - Die aus Amberg ausgewiesenen Juden ziehen nach Nürnberg. - Der jüdische regensburger Arzt Jakob von Landshut wird vom niederbayerischen Statthalter Albrecht II von Wittelsbach Straubing Holland (St) (24) nach Straubing geholt. - Freystadt gehört dem neuen bayerningolstädter Herzog Stephan III von Wittelsbach Bayern Ingolstadt (St) (55).

1391 Die nürnberger Patrizierfamilie Geuder erwirbt das Reichslehen Heroldsberg, wo sie 4 Schlösser erbaut. - Pfalzgraf und Kurfürst Ruprecht II von Wittelsbach von der Pfalz (St) (64) vertreibt Juden und Hetärer aus der Pfalz, beschlagnahmt deren gesamten Besitz und vermacht ihn der Universität Heidelberg. Ein Teil der amberger Juden darf sich in Nürnberg und Regensburg ansiedeln. - In Nürnberg findet ein Ritterturnier statt, bei dem der niederbayerische Statthalter Albrecht von Wittelsbach Straubing Holland (St) (23) teilnimmt. Seine Rechnungen in den Badestuben führen zwei Prostituierte alias Sexarbeiterinnen gleichzeitig auf. - Nürnberger Knechte plündern Kirchensittenbach. - In Neumarkt vertreibt Pfalzgraf und Kurfürst Ruprecht II von Wittelsbach von der Pfalz (St) (64) die Juden aus der Stadtt. - Die nürnberger Patrizier Konrad Geuder und Heinrich Geuder, die mit Gewürzen und Tuchen nach Köln und Fernhandel in Venedig treiben, erwerben das Reichslehen Heroldsberg im Sebalder Reichswald. - In Regensburg wird der regensburger Patrizier Runtinger und sein Schwiegersohn Hans Graner wegen ungebührlichen Äußerungen wider des Rates zu vierzehn Tagen Haft im Wasserturm alias Prebrunnturm, einem Bürgergefängnisturm für harmlose Vergehen, verurteilt. - Eberhard Schweppermann ist Stadtrichter in Amberg.

1390 Wetter: In Neuburg an der Donau trägt Ende April der Roggen Ähren. - Der nürnberger Burggrafensohn Johann III von Zollern (St) (21) wird einer der engsten Vertrauten von König Wenzel von Luxemburg (St) (29) und versucht den psychisch energielosen Luxemburger vergeblich für größeres Engagement im Reich zu motivieren. - Der nürnberger Patrizier Ulman Stromer (59) baut eine alte Kornmühle, die mit einem Wasserschaufelrad angetrieben wird, in Gleismühl vor den Toren der Stadt Nürnberg, zur ersten deutschen Papiermühle, in der Lumpen verarbeitet werden und sie darum Lumpenmühle genannt wird, um. - In Nürnberg ist die Pflasterung des Hauptmarktes durch den Patrizier Fritz Pfinzing abgeschlossen. - Der nürnberger Patrizier Ulman Stromer zählt in seinem nürnberger Patrizier Verzeichnis der Stadt Nürnberg 118 Familien auf. - Ritterturnier in Landshut bei dem der niederbayerische Statthalter Albrecht II von Wittelsbach Straubing Holland (St) (22) teilnimmt. Seine Rechnungen in den Badestuben führen zwei Prostituierte gleichzeitig auf. - Pfalzgraf und Kurfürst Ruprecht II von Wittelsbach von der Pfalz (St) (63) beansprucht die Höhere Gerichtsbarkeit in Döllwang. Die Niedere Gerichtsbarkeit bleibt bei Besitzer von Döllwang und Greiselbach dem adeligen Ulrich Mayer, dem Pfalzgraf und Kurfürst Ruprecht II von Wittelsbach von der Pfalz (St) (63) das Wildbannrecht streicht. - Friedrich von Laufamholz mit seiner Wasserburg Lauf am Holz wird Reichsschultheiß von Nürnberg. - Konrad von Egloffstein wird Komtur der Deutschordenskommende Nürnberg. - Das an Pfalzgraf Ruprecht III verpfändete Amt auf Burg Lichtenegg wird aufgelöst und an den suzlbacher Landrichter Heinrich Kemnater als Lehen gegeben. - In Dortmund wird dem Bier neben Gerstenmalz und Hafermalz der Gärstoff und Würzstoff Grut bestehend aus Harzen, Hopfen, Lorbeer und zu einem großen Teil aus leicht giftigem Porst zugegeben. - Landgraf Albrecht I von Leuchtenberg (St) (12) residiert in Pfreimd und Leuchtenberg und belagert mit Pfalzgraf Ruprecht II von Wittelbach von der Pfalz (St) (63) die Zenger-Burg Thannstein.

1389 Kriegsjahr in Nürnberg. - In Regensburg beschließt der Rat der Stadt die Stadtmauern stärker zu befestigen, weil der Landfrieden von Eger von König Wenzel von Luxemburg (St) (26) vor Ort zu keiner Entspannung der Lage führt. - In Laaber wird Burg Laaber und ihr Besitzer, der ehemalige regensburger Bürgermeister Hadamar von Laaber IV, von der Reichsststadt Regensburg nach jahrelanger Befehdung durch Hadamar IV von Laaber (--), derm Sohn des Minnesängers Hadamar III von Laaber (++), nach seiner Amtsniederlegung als regensburger Bürgermeister angegriffen und stark beschädigt. - In Nürnberg ist für die Papiermühlenbesitzer ua Stromer die Kleineisenindustrie der Hauptabnehmer für deren Verpackungen. Er beginnt Feinpapier aus zermahlenen textilen Lumpen herstellen, daß das Material feiner, widerstandsfähiger und wesentlich billiger macht, wodurch es sich als Schreibunterlage etabliert. Für Urkunden darf dieses Matrial aber nicht verwendet werden, weil man es für nicht widerstandsfähig genug hält. Man schreibt ochsenwenig wie beim Pflügen eines Feldes abwechselnd von rechts nach links, ein weiteres Mal von rechts nach links und danach von links nach rechts. Als Tinte benützt man Tintenfischblut, den Saft der Wilden Maulbeere oder eine Leimwasser mit Ruß oder Zinnober.

1388 In der Stadt Neumarkt versucht Pfalzgraf und Kurfürst Ruprecht von Wittelsbach (St) (79) erfolglos bei einem Schiedstag die drohende Eskalation des Städtekriegs zu schlichten. - In Nürnberg wohnt der reiche nürnberger Patrizier Peter Stromer (59) im Nassauer Haus. Er stirbt als Hauptmann im Städtekrieg. Sein Halbbruder, der Hauptmann der Stadt Nürnberg, der nürnberger Patrizier Ulman Stromer (61) zieht mit 1.000 Pferden und 1.500 Fußleuten in den Krieg gegen den nürnberger Burggraf Friedrich V von Zollern (St) (55), dem sie alle zur Burggrafenburg gehörenden Güter und Dörfer niederbrennen, den Markt Königstein, die burggräflichen Güter um Roth, Langenzenn, Burg Schönenberg, Kornburg, den Markt Neuenhof, alle Güter und Dörfer im Amt Osternohe, die Orte Hohenstadt und Pommelbrunn, die Wasserburg Stettenberg (bei Heroldsberg), den Ort Emskirchen, den Markt Erlbach. Burghard von Maiental wird getötet. Bei einem weiteren Kriegszug mit 2.000 Fußleuten brennen sie alle Dörfer von Neuenbürg an der Seebach (Erlangen) bis Lonnerstadt nieder. - Das Viertel, des Städtebundes, zu dem Nürnberg gehört, umfasst die Städte Regensburg, Augsburg, Nürnberg, Nördlingen, Rotenburg ob der Tauber, Dinkelsbühl, Windsheim, Schweinfurt, Weißenburg und Bopfingen. - Städtekrieg im deutschen Südwesten zwischen Fürsten und Städten. Die Städte unterliegen und scheiden für mehr als ein Jahrhundert als politische Kraft im Reich aus. Der Süddeutsche Städtebund wird in der Schlacht bei Döffingen von Graf Eberhard II von Württemberg (St) mit seinem Sohn Graf Ulrich IV von Württemberg (St), Markgraf xx von Baden, mit Graf xxx von Oettingen, Bischof xxx von Würzburg, besiegt, aber sein mit Elisabeth, der Tochter von Kaiser Ludwig IV von Wittelsbach der Bayer (St) verheiratete Sohn Graf Ulrich IV von Württemberg (St) fällt. Die siegreichen Verbündeten in der Schlacht bei Döffingen sind Pfalzgraf und Kurfürst Ruprecht von Wittelsbach (St) (79) und der nürnberger Burggraf Friedrich V von Zollern Nürnberg (St) (55). - In Nürnberg wird der Bau der zweiten äusseren Stadtmauer um die erweiterte Stadt von Patrizier Weigel Graser in einer Stadtrechnung abgerechnet. Der Bau des Burggrabens wird vom Patrizier Sekkendorfer geleitet. - Der ratsfähige nürnberger Patrizer Weigel von Neumarkt verkauft seinen Bauernhof Weigelshof nordöstlich von Nürnberg an Kunz Haug. - Der Burggraf Friedrich V von Zollern (St) (55) und seine Söhne Johann von Zollern und Friedrich von Zollern bekriegen die Reichsstädte Rothenburg und Windsheim. Nach einer 2 monatigen Belagerung beginnen sie mit der Erstürmung der Reichsstadt Windsheim mit Feuerfackel. Die Reichsstadt Windsheim bittet den Rat der Stadt Nürnberg um Hilfe und dieser beginnt mit 1.000 Berittenen und vielen Fußsoldaten einen verheerenden Zug durch die Gebiete von nürnberger Burggraf Friedrich V von Zollern Nürnberg (St) (55), erobern Langenzenn, brennen dort die Kirche nieder, erobern das Schloß bei Zirndorf, Burg Schönberg bei Lauf, dem Markt Bayersdorf, den äußerst florierenden Tuchmacherort Wöhrd, der den nürnberger Burggrafen 800 Gulden jährlich einbringt, den Markt Thuisbrunn und Neuhof hinter Heroldsberg, den Markt Cadolzburg, den Markt Haßlach, der denen von Vestenberg gehört, den Markt von Emskirchen und den Markt zu Königstein ohne einen einzigen Verlust. Der nürnberger Burggraf Friedrich von Zollern Nürnberg erfährt von den Verwüstungen und bricht die Erstürmung der Reichsstadt Windsheim ab. - Der nürnberger Patrizier Konrad Mendel stiftet das Zwölfbruderhaus. - Das zollerne Zisterzienserinnen-Kloster Birkenfeld in Neustadt an der Aisch wird geplündert. - Der Amtmann von Lupburg Hans von Parsberg ist im Besitz der bayerischwittelsbacher Burg Lupburg. - Der Schöne Brunnen in Nürnberg wird mit einer eigens angelegten Wasserleitung, der Schönbrunnleitung versorgt. - In Nürnberg schlagen Nachtwächter im Turm der Sebalduskirche und der Lorenzkirche die Glocken um die vollen Stunden anzuzeigen. - Burg Wolfsberg wird zerstört. - Die Herren von Absberg beginnen eine jahrelange Fehde mit der Reichsstadt Nürnberg. - Die burggräfliche Festung Wöhrd, in der Färber arbeiten, vor den Toren der Reichsstadt Nürnberg wird zerstört. - Burg Schönburg über der Stadt Pegnitz kommt durch Verrat an die Stadt Nürnberg und wird von den Nürnbergern niedergebrannt. - In Altdorf wird das Haus Melbergasse 3 (20 24 ältestes altdorfer Haus) nicht mit tragenden Außenwänden, sondern mit einem tragenden Innengerüst aus Holz mit aufgesetzem Dach gebaut alias Steinwände um ein Fachwerkhaus. - In Regensburg kommt es zur Belagerung der Stadt, wobei das Heer des bayerischen Herzogs Albrecht I von Wittelsbach von Bayern (St) (52) nicht nur die städtischen Weinberge in der Umgebung zerstört.

1387 Die Schwester von König Wenzel von Luxemburg (St) (26) Margarethe von Luxemburg (St) (14) heiratet den nürnberger Burggraf Johann III von Zollern Nürnberg (St) (20). - Albrecht II von Wittelsbach von Bayern (St) (19) entfaltet eine prächtige Hofhaltung in Straubing. Er betreibt das von seinem Vater eingführte Papageienschießen, wobei man mit einer Armbrust oder einem Bogen auf einen künstlichen Vogel auf einer Holzstange schießt. - Die Städte Amberg, die Stadt Sulzbach und nürnberger Hammerherren schliessen sich in der Große Hammereinung als eines der frühesten Kartelle der europäischen Wirtschaftsgeschichte zusammen. - König Wenzel von Luxemburg (St) (26) wechselt im Kampf gegen die Habsburger vollständig auf die Seite der Städte. Die Fürsten sind über seine Gleichgültigkeit gegenüber dem Reich entsetzt und drohen ihn abzusetzen. - In Nürnberg gibt der unvorsichtige nürnberger Bürger Seifried Steinheimer einem verärgerten König Wenzel von Luxemburg (St) (26) den verhängnisvollen Rat doch einfach namentlich aufgezählt 4 oder 5 nürnberger Ratsherrensöhne über die Zinnen der Stadtmauer zu hängen um so zu erreichen, dass der Rat seinen Wünschen folge. König Wenzel von Luxemburg (St) (26) nimmt das übel und bezichtigt ihn öffentlich schlecht über die Stadt zu reden. Seifried Steinheimer kann fliehen und entschuldigt sich nach einem halben Jahr für seinen unbedachten Worte. - König Wenzel von Luxemburg (26) ohrfeigt den nürnberger Bürgermeister, nachdem dieser sich erdreistet, ihn darauf hinzuweisen, einen Tor-Schlüssel, wieder zurückzugeben. - Die leuchtenberger Dienstmannenfamilie Trautenberg verkauft ihre Stammburg an die mit ihnen verwandten Pfreimder und zieht auf die günstig gelegene Burg Reuth. - Altdorf hat einen Stadtrat und die Altdorfer werden als Bürger bezeichnet. Altdorf hat einen Stadtgraben. - Die Städte Amberg und Sulzbach gründen unter Führung des nürnberger Hammermeisters Jobst Tetzel (--), dem Schloß Haunritz bei Sulzbach gehört, zur Erzwingung des Eisenmonopols mit 67 % aller oberpfälzer Hammerwerke die Oberpfälzer Hammereinigung. - Das Landgericht Hirschberg wird vom kaiserlichen Lehnnehmer Wittelsbach an Heinrich den Absberger von Rumburg alias auf Burg Rumburg alias Heinrich von Absberg Rumburg (--) verpfändet, der dort nur noch Zivilstreitigkeiten alias Grund und Boden aburteilen darf.

1386 Wetter: Häufiger Regen Ewige Sintflut in Nürnberg. - Die Stadt Nürnberg kauft das burggräfliche Recht auf den Zins von allen Schmiedeessen und den Zins von den Häusern auf der Lorenzer Seite. - Der nürnberger Patrizier Ulman Stromer (59) ist viermal als Unterhändler der Stadt Nürnberg in diplomatischen Diensten unterwegs. - Die nürnberger Burggrafentochter Agnes von Zollern Nürnberg (St) (14) wird aus dem Klarissenkloster in Hof geholt und heiratet in Konstanz Freiherr Friedrich von Daber. - Wegen unruhiger Zeiten fliehen viele Adelige, darunter Marschall Heinrich von Pappenheim, nach Nürnberg und werden nürnberger Bürger. Sie öffnen dem Rat der Stadt Nürnberg gleichzeitig ihre Burgen und Häuser. - Der neumarkter Bürger Konrad Lomel ist bis 1402 Schöffe. - Hexenprozess in Regensburg. - Der Rat der Stadt Regensburg verhaftet Margarethe Hägenger wegen Zauberei, foltert sie und gibt ihr Stadtverbote für Regensburg und Regenstauf. - In Nürnberg erhält die Frauenkirche eine Orgel. - In Nürnberg beginnt der nürnberger Montanunternehmer Patrizier Ulman Stromer (59), mit der Wiederaufforstung der abgeholzten und verödeten ursprünglichen Kiefern-Birken-Eichen-Mischwälder mit großen Sandwüsten und Sumpfgebieten bei Fischbach auf den burggräflichen nürnberger Gebieten Sebalder Reichswald und Lorenzer Reichswald, wo auch Landwirtschaft nicht möglich ist, wobei er auf den riesigen waldlosen und völlig versandeten Flächen, die den Großteil des Gebietes ausmachen, einheitlich nur noch Kiefern und auf den besseren aber verödeten Flächen gerade wachsende Tannen und Fichten anpflanzen lässt und damit eine ertragreiche forstwirtschaftliche Nutzung mit Abholzung und Wiederanpflanzung startet, die es davor nicht gab (20 20 Forstwirtschaft kann die Kiefern Monokulturen nicht mehr wirtschaftlich nutzen). - Die zwei Jahre zuvor als Erbe von xxx von Stein Hilpoltstein (--) an den wittelsbacher Strohmann Sweigker von Hohenfels (--) verkaufte Stadt Freystadt wird von diesem an die Wittelsbacher weiterverkauft.

1385 Der nürnberger Burggraf Friedrich V von Zollern (St) (52) verpfändet das nürnberger Schultheißenamt an den Rat der Stadt Nürnberg. - Der nürnberger Burggraf Friedrich V von Zollern (St) (52) setzt die Teilung der nürnberger Burggrafschaft, die Disposition Fredericiana unter seinen Söhnen Johann III von Zollern Nürnberg (St) (16) und Friedrich VI von Zollern Nürnberg (St) (14) auf 10 Jahre aus und hofft auf eine friedliche gemeinsame Herrschaft. Bestimmte Bergwerke sollen gemeinschaftlich besessen werden. - Der Schöne Brunnen in Nürnberg wird aufgestellt. - Der Glauburger Hof in Frankfurt wird als Nürnberger Hof bezeichnet, da hauptsächlich nürnberg Kaufleute dort während der Messezeit wohnen. - Agnes von Nassau-Idstein alias Agnes von Veldenz (St) heiratet in 2. Ehe Wildgraf Otto. - Mit Hilpolt von Stein IV stirbt das Geschlecht der Stein von Hiltpoltstein aus. - Die Tochter von Herzog Stefan III von Wittelsbach von Bayern (St) Isabeau von Wittelsbach von Bayern (St) (14), Tochter der Cousine 1. Grades von Graf Philipp dem Älteren von Katzenelnbogen (St), heiratet den geisteskranken französischen König Karl VI (16). Ihr Bruder Ludwig VII von Wittelsbach Bayern Ingolstadt (St) reist deshalb immer wieder nach Frankreich. - Doppelhochzeit von Cambrai zwischen Burgund und Straubing-Holland. - Die Stadt Nürnberg beginnt unter der Leitung des Patriziers Fritz Pfinzing den Bau des Schönen Brunnen durch Heinrich Beheim. - Im Ort Rummelsberg, das zur Gemeinde Moosbach gehört ein befestigtes Haus der nürnberger Patrizierfamilie Rummel. - König Wenzel von Luxemburg (St) (24) macht den nürnberger Bürger Nikolaus Muffel, in dessen Haus Egidienhof er sich öfter aufhält, zum nürnberger Schultheißen, als Beweis, dass das Schultheißenamt ein königliches und kein burggräfliches Amt ist. - Burg Hilpoltstein kommt an die Wittelsbacher. - Der Amtmann von Hohenburg und späterer Vogt von Kloster Kastl, Dietrich Staufer von Ehrenfels kauft Burg Heimhof. - Swicker von Holnstein ist Besitzer des Dorfes Holnstein. - Der nürnberger Patriziersohn Hans Tucher (17) heiratet die Patriziertochter Anna Behaim (14). - In Nürnberg verpfändet die Stadt den Sebalder Reichswald. - In Hohenburg ist der donaustaufer Pfleger Peter der Ekker neuer Besitzer der  Festung Hohenburg, die vom Hochstift Regensburg verpfändet wurde.

1384 Pest in Sulzbach. - Die Stadt Freystadt wird als Erbe des ausgestorbenen Gründergeschlechts mit dem Tod von xxx von Stein Hilpoltstein (--) an den wittelsbacher Strohmann Sweigker von Hohenfels (--) verkauft. - Den nürnberger Patriziern und Ministerialen Rieter von Kornburg wird von König Jakob von Zypern ein Wappen verliehen. - In Nürnberg gibt es Spielkartenmaler. - In Neumarkt kommt Ott Sefft alias Ott Seft, der im Dorf Berg ansässig ist, in den Besitz der Burg Pilsach. - Die nürnberger Patrizier Ulman Stromer, Berthold Pfinzing, Jobst Tetzel und Kunz Haller unterschreiben in Nördlingen den Aufnahmevertrag für den Schwäbischen Städtebund mit einer Jahresgebühr von 800 Pfund. - In Nittenau bei Regensburg wird eine Waldenserin wegen Ketzerei zum Tode verurteilt. - In Amberg löst eine Seuche eine Judenverfolgungen aus. - Judenverfolgung in Ingolstadt führt zur völligen Entvölkerung des ingolstädter Judenviertels. - Der sittliche Verfall in Kloster Ellwangen hat dazu geführt, dass nur noch 7 Konventsmitglieder übriggeblieben sind. - In Regensburg wird eine nittenauer Waldenseranhängerin gefoltert und hingerichtet. - Gerhard von Bickenbach hat Fernbesitz in Breitenbrunn. - In Regensburg wird der uneheliche bayerningolstädter Herzogsohn Johannes von Moosbach (--) neuer regensburger Bischof für die Wittelsbacher. - In Dietfurt gibt es die Burg Altenburg alias Oberbürg im Besitz des neuen gräflichhirschberger Ministerialen Schenk xxx von Meckenhausen (--). - Der augsburger Patriziersohn Eberhard von Fuchsstein, der auf dem Fuchssteiner Hof 5 km westlich von Amberg wohnt, ist Richter von Landgraf xxx von Leuchtenberg (St) (--).

1383 Reichstag in Nürnberg. - In Nürnberg wird an einer geheimen Lochwasserleitung gearbeitet. - Das kaiserliche Landgericht spricht den Anteil von Leopold dem nürnberger Kaufmann Fritz Lemlein zu. Stephan von Wolfstein-Sulzbürg löst Burg Wolfstein beim nürnberger Kaufmann Fritz Lemlein wieder aus und besitzt sie ganz. - In Nürnberg errichtet König Wenzel von Luxemburg (St) (22) einen Reichslandfrieden., den vier Fürsten überwachen sollen um die drohende militärische Auseinandersetzung zwischen Fürsten und Städten zu verhindern. Die Städte treten diesem Friedensbündnis aus Mißtrauen gegenüber der Politik der Reichsfürsten nicht bei, da es den Fürsten die Kontrolle über die Städte gegeben und die Auflösung des Städtebundes bedeutet hätte. - In Hohenfels verkauft der wegen vieler Fehden verarmte Herr Hilpolt von Hohenfels (--) alias Ehrenfels seine 13 75 für 12.000 Gulden bereits verpfändete Burg Hohenfels und alle seine hohenfelser Territorien mit dem Tod des regensburger Bischof, dem Grafensohn Theoderich von Abensberg (St) (22), an den in Wolfratshausen geborenen pfälzer Kurfürst und Pfalzgraf bei Rhein Ruprecht von Wittelsbach von der Pfalz (St) (74), wodurch dieser das Amt Hohenfels, das dem regensburger Bischof, dem Grafensohn Theoderich von Abensberg (--) gehörte, völlig umschließen kann und zu einer Enklave macht. - Johann von Wittelsbach von Pfalz Neumarkt (St) wird in Neunburg vorm Wald geboren. - Stefan von Wolfstein kauft die verpfändete Burg Wolfstein und den verpfändeten Markt Allersberg für 1.000 Goldmark zurück. - Das regensburger Domkapitel verpfändet die Herrschaft Donaustauf an den bayerischen Herzog. - In Regensburg werden bis 13 85 mehrere Beginen, die an geheimen Plätzen predigen, angeklagt und auf dem Scheiterhaufen verbrannt. - Die ehemalige egloffsteiner Burg Wolfsberg ist bamberger Besitz.und bischöfliches Amt. - Die nürnberger Patrizierfamilie Muffel kauf Eschenau. - In Nürnberg erhält Konrad von Wendelstein ein zehnjähriges Stadtverbot weil er beim Sex mit einer verheirateten Frau von deren Ehemann erwischt wurde. - Der Raubritter alias Placker Firtz von Streitberg überfällt mit 33 Reisigen und 60 Gewappneten den hallerschen Ort Gräfenberg, stiehlt das Vieh und entführt 14 Einwohner auf seine Burg Geillenreuth. In Neumarkt ist Altmann Kemnahter Schultheiß. - König Wenzel von Luxemburg (St) (22) initiiert die Rittergesellschaft Nürnberger Herrenbund gegen den Süddeutschen Städtebund. - Unterhalb der Burg Hohenburg gibt es einen Marktort Hohenburg.

1382 Götz von Wolfstein stirbt mit einer hoch verschuldeten Burg Wolfstein und einem hoch verschuldeten Markt Allersberg. - In Nürnberg wird die Schweinehaltung vor die Stadttore verlegt und jeder Schweinehalter verpflichtet einen eigenen Stall zu haben. - König Wenzel von Luxemburg (St) (21) erlaubt der Stadt Nürnberg kriegerisch gegen Raubritter vorzugehen. - Der Placker alias Raubritter Fritz von Streitberg verschleppt 10 Adelige und 13 Reisige alias Söldner nach Burg Gaillenreuth. Nürnberger Truppen befreien mit Fußvolk die Gefangenen in Burggaillenreuth. Der Rat der Stadt Nürnberg lässt von den Adeligen drei Placker alias Raubritter und 10 Reisige alias Söldner köpfen. Der würzburg Bischof eilt nach Nürnberg und versucht zwischen der Stadt und den gefangenen Raubrittern zu vermitteln. Die Gefangenen adeligen Raubritter schwören dem Rat der Stadt und Georg Haller Urfehde und öffnen der Stadt Nürnberg ihre Burgen. - Burg Gaillenreuth wird an Hans Theurner verpfändet, die Stadt Nürnberg behält ihr Öffnungsrecht. - In Nürnberg werden an der Moritzkapelle Massengräber ausgehoben. - In Regensburg ist Kloster Prüfening in einem verwahrlosten Zustand, weshalb Abt Ruger von Weltenburg eingesetzt wird.

1381 In Nürnberg kann Raubritter Eppelein von Gailingen (61) vor seiner Hinrichtung von der Burg durch einen Sprung mit seinem Pferd in den nürnberger Burggraben fliehen. Er flieht nach Postbauer, wo er, sein Schiegersohn Hermann von Bernheim, dessen Bruder Dietrich von Bernheim und vier Knechte im Wirtshaus Zum schwarzen Kreuz, beim schielenden Wirt, Hauptstrasse 8 (20 19 China Restaurant) seine Flucht feiern. Sie werden von ihrem Kumpel Jäcklein aus Burgthann denunziert, den Eppelein von Gailingen (61) mit seinem Schwert tötet, bevor er von einer nürnberger Söldnertruppe überwältigt, in Burg Thann in Burgthann eingekerkert und nach einigen Tagen in der pfälzer Residenzstadt Neumarkt auf das Rad gebunden und qualvoll von den Hauptleuten von Pfalzgraf und Kurfürst Ruprecht von Wittelsbach (St) (72) hingerichtet wird. Seine beiden Neffen werden geköpft. - In Nürnberg ist das neue Stadttor, das Neue Tor erbaut. - Der wolfseckerallersberger und hausecker Herr Stephan von Wolfstein heiratet Margareta Gayling (Gauplings). - Die acht Handwerker sind in den Kleinen Rat der Stadt Nürnberg aufgenommen, werden aber später mehrere Jahre übergangen. - König Wenzel von Luxemburg (St) (20) verlangt die Reichssteuer von der Stadt Nürnberg für mehrere Jahre im Voraus. - Das spätere Viatishaus, Königstr. 2 in der Stadt Nürnberg ist im Besitz der Patrizierfamilie Weigel von Neumarkt. - Die Herren von Wolfstein verlieren die Burg Eschenau bei Erlangen. - Die nürnberger Patrizierfamilie Langmann, verwandt mit der 13 75 verstorbenen Mystikerin Adelheid Langmann wandert aus. - Adelsfehde gegen Eger, bei der sich über 100 Ritterfamilien organisiert zu Raubzügen gegen die Reichsstadt Eger verbünden. - Der eichstätter Dominikanermönch Friedrich von Berching verfasst ein Traktat über die Sieben freien Künste. - Der Rat der Stadt Nürnberg stellt eine städtische Hebamme an. - In Nürnberg wird der nürnberger Sensenschmied für ein Jahr der Stadt Nürnberg verwiesen, weil er sich als Kaufmann ausgegeben hat. - Heinrich Sattelboger und Albrecht Sattelboger öffnen wegen Raubüberfällen dem niederbayerischen Herzog Albrecht von Wittelsbach Straubing Holland (St) (43) Burg Liebenstein. - Konrad von Rosenberg ist Vitztum in Amberg. - In Regensburg stirbt der regensburger Bischof Konrad VI von Heimberg (--). Der Grafensohn Theoderich von Abensberg (--) wird neuer regensburger Bischof. Graf Ulrich III von Abensberg (--) ist sein Vater. - In Nürnberg gibt es das Frauenhaus in der Frauengasse, ein Bordell, in dem Sexarbeiterinnen leben und arbeiten.

1380 Wetter: Pest in Regensburg. - Das nürnberger Kartäuserkloster wird von dem nürnberger Kaufmann Marquard Mendel gestiftet, im folgenden Jahr erfolgt die Grundsteinlegung und nach 25 Jahren Bauzeit ist auch der Klosterhof fertiggestellt. - Der Rat der Stadt Nürnberg legt fest, dass jeder nürnberger Bierbrauer einen eigenen Felsenkeller von bestimmter Größe haben muss. Das bei Zimmertemperatur gegärte obergärige Bier ist durch die Kühlung länger haltbar. - Guttenberger Fehde. - In Nürnberg sind als öffentliche Spiele Pferderennen, Armbrustschießen, Kartenspiele, Schachspiele und Kugeln erlaubt und dieses Spielzeug wird auch in der Stadt produziert. - Burg Haimburg der Familie Stein von Hiltpoltstein Haimburg geht an die Pfalz über. - Ulrich von Henfenfeld verkauft Burg Hauseck an Stephan von Wolfstein. - In Nürnberg erwirbt Konrad Hirsvogel, aus einer aus Eysölden eingewanderten ratsfähigen Familie stammend, ein großes Anwesen, das zum Stammsitz der Familie Hirsvogel wird. - Karl Zantner von Zant besitzt ein Viertel der Vogtei auf dem Hof in Mühlhausen, die pfälzisches Lehen ist. - Konrad von Rosenberg ist Vitztum in Amberg. - In Dietfurt gibt es die Burg Altenburg alias Oberbürg im Besitz des gräflichhirschberger Ministerialen Schenk xxx von Altenburg (--). - In Neumarkt wird der aus Siegenhofen zugezogene Friedrich Sigenhofer (--) alias Friedrich von Siegenhofen als adeliger Bürger Neubürger.

1379 Pest in Nürnberg mit täglich bis zu 110 Leichen. An der Moritzkapelle werden Massengräber ausgehoben. - Das Inquisitionsgericht in der Stadt Nürnberg lässt 7 Ketzer verbrennen. - Der Mystiker Heinrich von Nördlingen stirbt als Liebhaber von mystischer Literatur aus Kloster Engelthal und Seelsorger im Augustinerinnenkloster Pillenreuth bei Nürnberg. - In Neumarkt sind Heinrich Kitze (--) und Heinrich Pergler (--) städtische Schöffen. - In Nürnberg vermacht der nürnberger Schwertfeger seinen Besitz Haus Burgstrasse 24 an das Katharinenkloster. - Die Stadt Rothenburg und die Stadt Nürnberg warnen sich gegenseitig vor einem Bündnis mit dem Raubritter Eppelein von Gailingen (59). - Konrad von Rosenberg ist Vitztum in Amberg.

1378 Burg Hohlach, (Burg Hohenlohe) wird an Reichsfürst Burggraf Friedrich V von Zollern Nürnberg (St) (45) verkauft. - Mechthild von Wittelsbach heiratet Graf Sigost von Leuchtenberg. - Nach einem Überfall auf Jakob von Seckendorff, und mehrere nürnberger Bürger wird Fritz von Egloffstein in Traunfels gefangen genommen und nach Nürnberg gebracht, wo er enthauptet wird. - Inquisitionsgericht in der Stadt Nürnberg. - Kloster Michelfeld brennt nieder. - In Nürnberg haben die Zünfte mit 8 Handwerkern Zutritt zum Kleinen Rat der Stadt. - Konrad von Rosenberg ist Vitztum in Amberg.- In Regensburg ist Konrad der Koch von der Wurstküche vor der Steinernen Brücke alias Chunrat der Choch vor prukk.

1377 Wetter: Pest in Nürnberg mit täglich bis zu 110 Leichen. - Die Stadt Hof gelangt in den Besitz von nürnberger Burggraf Friedrich V von Zollern Nürnberg (St) (44). - Die Fehde der Grafen von Hohenlohe und nürnberger Burggraf Friedrich V von Zollern Nürnberg (St) (44) wird mit einer Sühne ohne Entschädigungsansprüchen beendet, wodurch Ritter Eppelein von Gailingen (57) mittellos wird und sich gezwungen sieht Raubzüge zu unternehmen. - Der nürnberger Handwerker Konrad Babenberger ist als nürnberger Losunger ausdrücklich als Handwerker genannt. - Der Rat der Stadt Nürnberg beginnt mit dem Bau des höchsten Turms der Stadt Nürnberg Luginsland um die verfeindete Burggrafenburg zu überwachen. - Die nürnberger Ratsherrenwürde ist ein unentgeltliches Ehrenamt, wird aber dennoch entlohnt. Der Patrizier Tucher erhält Geld für die Verwaltung des Stadtsiegels, der Patrizier Muffel für die Bewachung der Harnische und des Geschützhauses alias Pleidenhaus, und die vier Losunger und der Schreiber für ihre Dienste. - Gegen die Wolfsplage zahlt die Stadt Nürnberg für jeden erschlagenen Wolf Prämien aus. In einem Vierteljahr werden 16 bis 32 getötete Tiere gezählt. - Albrecht von Wittelsbach Straubing Holland (St) (09) wird von Landgraf Johann von Leuchtenberg im Auftrag seines Vaters Albrecht von Wittelsbach Straubing Holland (St) (42) erzogen. - In Nürnberg fliesst beim ältesten nürnberger Röhrenbrunnen das Wasser aus der Westeseite der Umfassungsmauer des Unschlitthauses. - Das regensburger Diözesankonzil verbietet die Übersetzung der Bibel in die Landessprache und deren Auslegung durch freie Glaubensgemeinschaften wie den Begarden. - Heinrich von Rumburg alias Heinrich von Absberg greift Zisterzienserinnenkloster Seligenporten, wo die Absberger ihre Grablege bis zu diesem Zeitpunkt haben, an und muss seine Burg Rumburg und Burg Liebeneck dem in Amberg geborenen pfälzer Kurfürst Ruprecht von Wittelsbach (St) (25) als Strafe dafür als Lehen auftragen. - In der Stadt Weißenburg wird eine Ratsverfassung erstellt, in der im Rat der Stadt das Patriziat vom Bürgertum abgetrennt wird. - In Regensburgg spricht sich eine Priesterversammlung gegen die rote, grüne und bunt gestreifte Kleidung von Weltpriestern aus und deren Zusammenleben mit Prostituierten und ihren Kindern in ihren Häusern. - Heinrich der Zenger ist im Besitz der Burg Troßberg bei Pilsach. - In Nürnberg wird Heinrich Harsdörffer eingebürgert. - Konrad von Rosenberg ist Vitztum in Amberg. - Illschwang wird eine Art Hofmark mit eigener Gerichtsbarkeit, die vom Propst ausgeübt wird.

1376 Hiltpolt von Stein (--) und sein gleichnamiger Sohn, die in Burg Niedersulzbürg leben, stiften das Kloster Zum heiligen Grab alias Kloster Grab alias Klösterlein Grabam Schlipfelberg alias Schlüpfelberg bei Sulzbürg und errichten für zwei polantener Mönche, einem Propst und einem Kaplan ein Klosteranwesen um die von den Vorfahren errichtete Kapelle, wo diese täglich drei Messen und sonntags eine Vigil halten. Hiltpolt von Stein (--) wird Klostervogt. Seine Verwandten Dietrich von Abensberg (--), Hans von Abensberg (--), Hademar von Laber (--), Götz von Wolfstein (--), Albrecht von Wolfstein (--), Stephan von Wolfstein und Dietrich der Staufen alias Dietrich von Stauf (--) bürgen. - In Neumarkt Oberbuchfeld lebt auf Burg Rothenfels Hans Kellner zu Rothenfels auf dem Besitz der wolfsteiner Gefolgsmänner Hans Loterbeck alias Hans Loderbach und seinem Vetter Wilhelm von Loderbach, die die Burg eigentlich nur übergangsweise auf Rückkauf von den Wolfsteinern erworben haben und zurückzugeben versprochen haben. - Der brandenburger Kurfürst und böhmische König und mit Herzogstochter Johanna von Bayern Straubing Holland (St) (14) verheiratete brandenburger Kurfürst Graf Wenzel von Luxemburg (St) (15) wird in Frankfurt zum römisch-deutschen König gewählt. - Hilpolt von Stein kauft von den Roßraben Güter von Döllwang. Die Adeligen nennen sich Döllwanger. Der blühende Ort hat eine Kirche, einen Friedhof, zwei Gasthäuser, eine Taverne, eine Badestube, zwei Läden und eine Bäckerei. Am Tag der Kirchweih Kirta müssen Standverkäufer an Heinrich Döllwanger Standgelder zahlen. - Die nürnberger Burggrafentochter Agnes von Zollern Nürnberg (10) wird Nonne im Klarissenkloster in Hof. Die Klosterkirche besitzt eine Schwalbennestorgel. - Kloster Grab, eine Kapelle mit Benediktinerhospiz wird von den Herren von Stein erbaut. - Der bamberger Bischof Lamprecht von Brunn erzwingt das Öffnungsrecht an Burg Egloffstein. - Konrad von Rosenberg ist Vitztum in Amberg.

1375 Pest in Regensburg. - xxx von Wolfstein (--) erhält von Kaiser Wenzel von Luxemburg Karl IV von Luxemburg (St) (49) für seinen Ort Allersberg die selben Rechte halsgerich, jahrmarkt und wochenmarkt wie sie die Stadt Neumarkt vom Reich hat. - Der nürnberger Burggrafensohn Johann III von Zollern (St) (06) wird mit der 2-jährigen luxemburger Kaisertochter Margaretha von Luxemburg (St) (02) verlobt. - Der bayerische Herzog Stefan von Wittelsbach Bayern stirbt. - Der eichstätter Fürstbischof Tuchseß Raban von Wilburgstetten gewinnt Prozesse gegen die Raubritter Wilhelm von Seckendorff, Heinrich von Absberg (--) bei Spalt und Schenk Berthold von Geyern (--) und wird Mitglied im fränkischen Ritterbund zum Hl Georg. - Die Brüder Landgraf Ulrich II von Leuchtenberg (--) und Landgraf Johann von Leuchtenberg (--) erben von Graf Leopold von Hals die Grafschaft Hals und nennen sich zusätzlich Graf von Hals. - Jakob Loterbeck (--) alias Jakob Loderbach ist Mönch in Kloster Heilbronn. - In Hohenfels ist Herr xxx von Hohenfels (--) alias Ehrenfels, der in Burg Hohenfels residiert, nach vielen Fehden so verarmt, dass der die Burg  und Herrschaft an den in Wolfratshausen geborenen pfälzer Kurfürst und Pfalzgraf bei Rhein Ruprecht von Wittelsbach von der Pfalz (St) (66) für 12.000 Gulden verpfänden muss. - In Hohenfels wird Rüdiger von Punzing (--) neuer pfalzgräflichwittelsbacher Pfleger auf Burg Hohenfels. - Konrad von Rosenberg (--) ist Vitztum in Amberg.

1374 Die nürnberger Burggrafentochter Elisabeth von Zollern (St) (16), Schwester von Friedrich VI von Zollern Nürnberg (St) (03), heiratet in Amberg den in Amberg geborenen pfälzer Kurfürst Ruprecht von Wittelsbach (St) (22). - In Nürnberg wohnt der mit Königstochter Beatrix von Sizilien und Aragon verheiratete Pfalgraf Ruprecht II von Wittelsbach (St) (49) in der Herberge des nürnberger Patrizier Ulman Stromer (45). - In Kastl erhält der klosterkastler Abt Konrad IV Lotterbeck (--) alias Konrad Loderbach das Recht Pontifikalien zu gebrauchen. Bis zu seinem Tod 13 78 erlebt das Kloster Kastl seine Glanzzeit. - Der bayerische Herzog Stephan II von Wittelsbach (St) (55) erlässt zusammen mit seinem designierten Nachfolger, seinem Sohn Stefan III von Wittelsbach von Bayern Ingolstadt (St) zur Sicherung der Strassen und des Warenverkehrs vor Dieben und Räubern erlassen. - Die Herren von Ehrenfels auf Burg Helfenberg verkaufen Burg Plankenstein bei Velburg an den pfälzer Kurfürst Ruprecht von Wittelsbach I, der Rote (St) (66). - Graf xxx von Abensberg (--) erwirbt das Pfandrecht über Burg Altmannstein. - Die Münze in der Stadt Neumarkt wird vom pfälzer Kurfürst Ruprecht von Wittelsbach I, der Rote (St) (66) an Werner Steinmacher verliehen. Die Pfennig-Münzen tragen das pfälzische oder bayerische Wappen. - Georg Knauer ist altdorfer Pfleger, königlicher Amtmann, der im altdorfer Schloss residiert. - In Regensburg ermordet der regensburger Bürger Häcklein am Eck der Schäfftnerstrasse den Weinschenk Ortlieb Lengfelder und flieht in die Freiung von St Emmeram. Die regensburger Büttel dringen ins Kloster ein, werden aber auf Geheiß des Abtes Alto von Tannstein von den Patres mit Waffengewalt davongejagt und der Mörder in die Gemächer des Abtes gebracht, der schwört keinen Mörder aufgenommen zu haben. Häcklein flieht über die Klosterdächer, wird aber auf dem heimlichen Gemach alias Toilette festgenommen und in Regensburg geköpft. Abt Alto von Tannstein muss Abbitte leisten um für seine Lüge nicht dem Kirchenbann zu verfallen. - In Regensburg stirbt der bei Roth geborene nürnberger Ministerialensohn und Naturforscher Konrad von Megenberg (65) als regensburger Domherr. - Burg Prackenfels ist von Konrad Harder  erbaut. - Konrad von Rosenberg ist Vitztum in Amberg. - Auerbach  ist eine gutfrequentierte Stadt, über die Beamte ua von Prag, Heidelberg, Neumarkt, Amberg, Bamberg ihren Schriftverkehr durch laufende oder reitende Boten abwickeln.

1373 Pest in Regensburg. - Die Stadt Auerbach wird von Sigismund von Luxemburg (St) (06) zur Hauptstadt von Neuböhmen und zum Sitz eines Landgerichts erhoben. Das mühsam zusammengekaufte Neuböhmen, darunter der südliche Teil des Amtes Sulzbach mit Hauptstadt Sulzbach, geht als jederzeit gegen 100.000 Gulden auslösbares Pfand in den Besitz des bayerischen Herzogs über. Burg Poppberg ist im Besitz des herzoglich-bayerischen Pflegers Niklas Raitenbuch. - Der in Nürnberg geborene Wenzel von Luxemburg (St) (12) wird Kurfürst von Brandenburg. Die Wittelsbacher tauschen die Mark Brandenburg gegen Neuböhmen. - Heinrich der Herbersdorfer verkauft ein Gut in Niederhofen an den adeligen Konrad den Schmied von Pilsach. - Stefan III von Wittelsbach von Bayern (St) (--) verlobt sich mit Taddea Visconti, der 100.000-Gulden-Tochter und löst damit die von seinem Vater verpfändete Stadt Neuburg an der Donau und mehrere Burgen und Gerichte aus. - Hilpolt vom Stein ist Kammermeister von Herzog Friedrich. - Die brandenburger Kurfürst und Markgraf Herzog Otto von Wittelsbach, der Faule, von Bayern (St) (27) erhält 500.000 Gulden Entschädigung von Kaiser Karl IV von Luxemburg (St) (57) für die entgangene Mark Brandenburg, die eigentlich für Friedrich von Wittelsbach (St) (34) vorgesehen war, bleibt bis zu seinem Lebensende 13 79 Kurfürst und regiert mit seinem Bruder Stephan II von Wittelsbach (St) (--) als Mitregent in Landshut. Graf Wenzel von Luxemburg (St) wird ebenfalls Kurfürst von Brandenburg. - In der Stadt Nürnberg arbeiten Fingerhutmacher, Goldschläger, Glasspiegelmacher und Bortenmacher. - Der nürnberger Burggraf Friedrich V von Zollern Nürnberg (St) (40) kauft die Stadt Hof von den Vögten von Weida. - Das neuböhmische Amt und Burg Lichtenegg fallen zurück an die bayerischen Herzöge, die ebenfalls ein Pflegamt errichten und an Heinrich von Thann III verpachten. - Konrad von Rosenberg ist Vitztum in Amberg.

1372 Nürnberger Knechte zerstören die Burg Wald von Raubritter Eppelein von Gailingen (57), der in Forchheim verhaftet wird. - Die Reichsstadt Nürnberg erwirbt das Reichsforstmeisteramt der Familie Koler und beginnt unter Mitwirkung von Patrizier Peter Stromer (57) mit der dauerhaften großflächigen Waldsaat. - Die nürnberger Patrizierfamilie Groland besitzt die befestigte Unterbürg in Nürnberg Lauf am Holz. - Der nürnberger Burggraf Burggraf Friedrich V von Zollern Nürnberg (St) (39) wohnt neben der Burggrafenburg am fünfeckigen Turm in seiner burgartig ausgebauten Amtswohnung mit eigener Burgkapelle, der Walpurgiskapelle alias Ottmarskapelle. - Kaiser Karl IV von Luxemburg (St) (56) lässt Burg Erlangen bauen. - Die Burg Sandersdorf kommt aus dem Besitz des letzten des wittelsbacher Ministerialengeschlechts der Sandersdofer in den Besitz der Ritterfamilie Rindsmaul. - Pfreimd erhält Stadtrechtsprivilegien. - Die im Besitz der ehemaligen regensburger Patrizierfamilie Auer befindliche Burg Stockenfels wird nach verschiedensten Kriegshandlungen von den Wittelsbachern übernommen. - Graf Heinrich von Pappenheim und seine Frau Elisabeth von Ellerbach gründen ihr Augustiner-Eremiten-Hauskloster Kloster Pappenheim. - Der neumarkter Bürger Heinrich, der Kegler kauft von den velburger Pflegern Wilhelm Loterbeck und Heinrich Loterbeck alias Loderbach das Gut in Oberbuchfeld. - Die Burg von Götz von Egloffstein (--) Burg Leienfels wird zerstört, weshalb der Burgherr Götz von Egloffstein (--) auf seinen Stammsitz Burg Egloffstein zurückzieht, der aber von der Familie ausgeschlossen wird um eine Belagerung von Burg Egloffstein durch den bamberger Bischof zu vermeiden. - Wilhelm von Loterbeck und Heinrich von Loterbeck alias von Loderbach oder Leutenbach verkaufen ihr oberbuchfelder Gut an den neumarkter Bürger Heinrich Kegler den Jüngeren. - In Nürnberg wird der Turm Luginsland gegen das Burggrafenschloß erbaut. - Konrad von Rosenberg ist Vitztum in Amberg. - In Regensburg Wenzenbach ist Hermann Hauzendorfer (--) Beisitzer von Burg Hauzenstein. - In Lauf Simmelsdorf gibt es die Burg Winterstein, die von xxx von Egloffstein (--) bewohnt wird. - In Velburg übernimmt der mit Königstochter Beatrix von Sizilien und Aragon verheiratete Pfalgraf Ruprecht II von Wittelsbach (St) (47) die Herrschaft Helfenberg.

1371 Pest in Regensburg. - Kaiser Karl IV von Luxemburg (St) (55) nimmt wegen der Kurstimme zur nächsten Königswahl die Mark Brandenburg von brandenburger Kurfürst und Markgraf Herzog Otto von Wittelsbach Bayern der Faule (St) (27) ein, der noch bis 13 73 brandenburger Kurfürst und Markgraf bleibt. - Der nürnberger Burggraf Friedrich V von Zollern Nürnberg (St) (38) verleiht der Stadt Schwabach ein Wappen, halbiert zwei Bierschöpfkellen und sein Wappen. - Hexenprozess in Regensburg. - Zwölf jüdische Familien werden von Neumarkt nach Sulzbürg zu Graf Adolf von Wolfstein (St) (--) vertrieben. Stephan von Wolfstein (St) (--) ist bei den Juden Ingolstädter (--) Salomon (--) und Haßmann (--) mit 800 Gulden verschuldet. Juden haben keine Familiennamen. - In Regensburg wird eine anerkannte Wahrsagerin genannt Liserl letztmals vom Rat der Stadt konsultiert und wegen Zauberei der Stadt verwiesen. - Ritter Heinrich von Absberg von Runnburch alias Rumburg erhält von Kaiser Karl IV von Luxemburg (St) (55) das Geleitsrecht in der Grafschaft Hirschberg. - Konrad von Rosenberg (--) ist Vitztum in Amberg. - In Schmidmühlen ist die Burg als pfalzgräfliches Lehen im Besitz von Ott von Nabburg (--), dem Wolf, dessen Sohn Ortlieb von Nabburg (--), der später Richter in Murach wird, dessen Sohn Heinrich von Nabburg (--) und dessen Neffen Heinrich Wolf (--)

1370 Die Reichsstadt Nürnberg zahlt 2.000 Gulden Steuer, Frankfurt nur 500. - Die nürnberger Schmiede stellen Nadeln her. - Das Hammer Herrenhaus alias Zeltner Herrenhaus Gleißhammerstrasse 2 in Nürnberg ist im Besitz von Konrad Groß, Mitglied des Inneren Rates der Stad Nürnberg. Es dient zum Schutz eines Hammerwerks mit einer Wassermühle zur Blecherzeugung. - Der nürnberger Patrizier Ulrich Stromer zur goldenen Rose schenkt einer Almosenstiftung umfangreiche Güter. - In der Stadt Nürnberg arbeiten Nadler, Seidennäther, Knopfmacher, Amboßmeister, Glaser, Weber, Bierbrauer, Tüncher und ein Vielzahl von Bildschnitzern. - Graf Wenzel von Luxemburg (St) (09), der öfters die Herberge Egydienhof von Nikolaus Muffel besucht, bittet dessen Frau Barbara Koler ihm die Haare zu waschen. Weil er ihre Tätigkeit schätzt und sie keinen Lohn dafür haben will verspricht er ihr einen Wunsch zu erfüllen, gleich was es sei. Sie bittet nach Beratung mit ihrem Mann um die Reliquie, einen Span des Kreuzes Christi, die Graf Wenzel von Luxemburg (St) (09) um den Hals trägt. Graf Wenzel von Luxemburg (St) (09) will dieses Familienerbstück doch nicht hergeben und lässt einen Goldschmied und einen Priester kommen. Bei einem Spektakel mit glühenden Kohlen im Beisein des königlichen Hofmeisters Ritter Christian von Blumeratz wird der Span von einem Priester geteilt und von dem Goldschmied in ein silbernes Kreuz eingeschlossen. - Die Äbtissin von Zisterzienserinnen-Kloster Birkenfeld in Neustadt an der Aisch Anna von Zollern wird nach dem Tod von Kunigunde von Notthafft (--) Äbtissin in Kloster Himmelkron von Bayreuth. - Der neumarkter Bürger Berthold, der Vogler kauft ein Gut in Alltertshofen von Hans von Ehrenfels, der in Ehrenfels lebt. - Im nürnberger Vorort Ziegelstein ist Burg Ziegelstein als Turmhügelburg mit Wassergraben erbaut. - In Nürnberg erlässt der Rat der Stadt eine Almosenordnung um die Armut zu bekämpfen. - In Neumarkt ist Heinrich Tobritsch Schultheiß. - Konrad von Rosenberg ist Vitztum in Amberg. - In Deining ist Heinrich Schweppermann, der älteste Bruder des Deininger Gutsbesitzers Hartung der erster Pfarrer. - In Nürnberg wird eine Bettelordnung herausgegeben. - In Nürnberg wird für Goldschmiede Beschauzeichen alias Punze eingeführt, was in Würzburg noch bis 14 69 dauert. - In Nürnberg wird der kraftshofer Burgbesitzer Konrad Ehinger (--) von der Stadt Nürnberg gezwungen ihr seinen befestigten Herrensitz Kraftshof mit steinernem Herrenhaus zu öffnen. - In Hirschberg ist Wilhelm von Raitenbuch (--) Richter des Landgerichts.

1369 Wetter: Hochwasser in Nürnberg. - Pest in Sulzbach. - Die an Heinrich VI von Wildenstein (--) verkaufte Burg Heinrichsbürg wird an Heinrich IV von Stein Hiltpoltstein (--) verkauft. - Das nürnberger Reichsgericht verhängt die Reichsacht über Raubritter Eppelein von Gailingen (49) konfisziert seinen Besitz Burg Wald und Güter bei Nürnberg. - xxx von Egloffstein (--) kommt in den Besitz von Burg Winterstein. - In Hohenburg wird die regensburger Burg Schauerstein an den schauersteiner Pfleger xxx (--) verlehnt.

1368 Die Stadt Nürnberg erhält eine Strassenpflasterung. - Der spätere König und Kaiser Sigismund von Luxemburg (St) wird in Nürnberg geboren. - Steuerverzeichnis in Sulzbach, dem böhmischen Salbüchlein. - Der reiche nürnberger Patrizier Peter Stromer (53) beginnt wegen massiven Holzmangels im Lorenzer Stadtwald hinter dem Lichtenhof, wo große Ödflächen enstanden sind, auf mehreren hundert Morgen mit planmäßigen Pflanzungen von Kiefern und Tannen, anstelle von erfolglosen Laubbaumpflanzversuchen, mit aussergewöhnlich großem Erfolg. Von Nürnberg aus verteilen die Tannensäer ihre Technik in ganz Europa. - Der Verlobte der mailänder Stadtherrntochter Taddea Visconti (St) (16) Stefan III von Wittelsbach Bayern (St) (31) kämpft als Verbündeter seines Schwiegervaters Bernabo Visconti (St) (45) gegen Kaiser Karl IV von Luxemburg (St) (52) und Papst Urban V in Italien. - Hilpolt vom Stein erhält von Kaiser Karl IV von Luxemburg (St) (52) das Privileg nur in seinem Heimat vor ein Landgericht geladen zu werden. - Das Gebiet um Ellingen und Gunzenhausen fällt an die Burggrafschaft Nürnberg. - In Regensburg wird der Galgen erneuert. - Burggräfin Sophie von Zollern Nürnberg (--) stiftet Altdorf einen ewigen Wochenmarkt und sieben Jahrmärkte. - Konrad von Rosenberg ist Vitztum in Amberg. - Heinrich Zenger (--) ist Landrichter in Riedenburg. - Die Barchentweberei alias Baumwollweberei und der Handel mit Baumwollprodukten macht Ulrich Fugger (--) in Augsburg reich. - In Neumarkt ist der letzte Teil der reichsfreien alias nur dem Kaiser zu Kriegsdiensten verpflichtete Ganerbenburg Rothenfels bei Oberbuchfeld, der von Fritz von Rothenfels (++), der noch nicht wittelsbacher Lehen ist, von seinen Stiefbrüder Heinrich von Tann (--) und Friedrich Volkolt von Tann (--) an die Brüder Heinrich von Loterbeck (--) alias Heinrich von Loderbach und Wilhelm Loterbeck (--) alias Wilhelm von Loderbach verkauft worden, womit die ganze Burg Rothenfels den Loterbeckern als wittelsbacher Gefolgsleuten gehört.

1367 Wetter: Ganzes Jahr mit Unwettern und Überschwemmungen. Überschwemmung in Nürnberg. - Kloster Kastl erhält 4 Höfe in Siegenhofen als Lehen. - Die der Stadt Nürnberg zieht innerhalb von 40 Tagen eine Mauer um die Burggrafenburg von Burggraf Friedrich V von Zollern (St) (34) woraufhin der nürnberger Burggraf Friedrich V von Zollern Nürnberg mit Krieg droht. - Kaiser Karl IV von Luxemburg (St) (51) verpfändet die Reichssteuer der Reichsstadt Wetzlar an den Landgraf xxx von Leuchtenberg. - Hilpolt von Stein kauft von der Familie Roßraben in Döllwang einige Güter ab. - Die notthaffter Burg Wernberg wird böhmisches Lehen. - Kloster Neuessing wird von Ulrich von Abensberg unterhalb ihrer Burg Randeck gegründet. - Konrad von Rosenberg wird amberger Vitztum. - In Amberg gibt es vier Bürgermeister: Konrad Alhart, Erhart Wolnzhofer, Lenhart Rutz und Pueger. Ulrich Hegnein, Nutzler, Erhard Rutz, Sachs, Reichard Wohlfart, Johannes Kastner, Ullrich von Lengfeld, Hirzzel, Friderich Neller, Seegenholz, Paulus Kastner, Achtayler und Konrad Wolnzhofer sind Ratsfreunde alias Ratsherrn und Friedrich Holder ist Stadtschreiber. - Graf xxx von Wolfstein und Hilpoltstein verliert seinen Pfandbesitz Burg Rosenburg über Riedenburg. - Hadamar von Laaber IV, der Sohn des berühmten Minnesängers Hadamar III von Laber und Besitzer der Burg Laaber ist Bürgermeister der Reichsststadt Regensburg. - In Nürnberg wird die Patrizierin Margareta Schürstab Äbtissin des St Clara Klosters. - Konrad von Rosenberg ist Vitztum in Amberg. - Hans Hecklein alias Hans der Hecklein alias Häckel ist Stadtrichter in Amberg. - Ulrich von Laaber und Hadamar von Laaber IV kaufen Burg Wolfsegg als oberbayerisches Lehen. - In Regensburg zieht der gesamte Konvent des Karmeliterklosters St Oswald nach Straubing. Das Kloster geht als neues Spital in den Besitz der Stadt über und die Klosterkirche wird als Spitalkirche genutzt. - In Regensburg wird das gotische Haus Runtinger in der Keplerstrasse 1 der Stammsitz der Patrizierfamilie Runtinger. - Der Abt Altmann von Cambrai reist auf der alten Route Alte Strasse von Nürnberg kommend über Postbauer, Neumarkt, Lengenfeld, Velburg, Holzheim, Raitenbuch, Kallmünz, Regensburg nach Niederalteich, wobei er in Postbauer und Rackendorf übernachtet. - In Regensburg gibt es Streit über die Fährrechte über die Donau, die im Besitz von Kloster Prüfenting sind, weil die Bewohner von Orth später Mariaort ebenfalls eine Fähre betreiben wollen, was  der amberger Vitztum xxx als Stell­vertreter des Herzogs verbietet. - In Siegenhofen bei Deining übernehmen die Brüder Heinrich und Wilhelm Loterbeck (--) alias Heinrich von Loderbach und Wilhelm von Loderbach vier Höfe als klosterkastler Lehen. - In Freystadt stiftet Hylpolt von Stein (--), dem Höfe in Oberndorf, Bachhausen und Greiselbach gehören, ein Spital.

1366 Die an Albrecht IV von Thann (--) verlehnte Burg Heinrichsbürg wird an Heinrich VI von Wildenstein (--) verkauft. - Kaiser Karl IV von Luxemburg (St) (50) bestimmt, dass die 250 km lange Handelsstrasse später Goldene Straße Nürnberg~Prag über Weiden verlaufen muss, was Weiden zu einer einflussreichen Stadt macht. - rlässt deDie vom nürnberger Landgericht über die Stadt Regensburg verhängte Acht wird aufgehoben. - Der nürnberger Patrizier Heinrich Geuder wird nürnberger Reichsschultheiß. - Die Brüder Landgraf Ulrich II von Leuchtenberg (--) und Landgraf Johann von Leuchtenberg (-- teilen bei der Leuchtenberger Landesteilung Leuchtenberg, Pfreimdt, Burg Stein, Burg Stiberg, Burg Petzenstein, Tirschenreuth, Pleyenstein, Reichenstein, Schönsee, Grafenwerd, Neuhaus, das Geleit zu Eger, Schwarzenburg, Päz, Waldmünchen, Kreilsheim unter sich auf. - In Neumarkt ist ein Teil der Burg Haimburg bei Berg im Besitz von Heinrich VI von Wildenstein (--). - Die Herren von Hohenfels alias Ehrenfels unterstellen ihre Herrschaft dem böhmischen König Wenzel von Luxemburg (St) (05) als Lehen.

1365 Kaiser Karl IV von Luxemburg (St) (49) überlässt dem nürnberger Burggraf Friedrich V von Zollern (St) (49) die Burg Nürnberg mit ausdrücklicher Betonung des Gelübdes das Amt nur zum Wohl der Stadt zu benutzen und die Stadt zu schützen, das der Burggraf den nürnberger Bürgern gegenüber zu halten hat. - Ein nürnberger Bürger nennt sich Gärtner. - Der Ordensprovinzial des Kloster Schönthal bei Schwandorf verordnet den Nonnen eine Satzung und verbietet Begarden, Reisenden eine Unterkunft anzubieten. - In Nürnberg ist die Patrizierin Elisabeth Stromeier Äbtissin des St Clara Klosters. - Die Burg Arnsberg im Altmühltal bei Kinding geht als Pfandbesitz an xxx Frauenhorfer über.

1364 Graf Johann von Nassau Hadamar (St) verkauft sein nürnberger Erbe Burg Kammerstein, Schwabach, Altdorf und Kornburg an den nürnberger Burggraf Friedrich V von Zollern (St) (31). - In Neumarkt wird die Burg Wolfstein erneut geteilt. Die Burg Wolfstein ist im Besitz von Gottfried IV von Wolfstein. Sein Sohn Leopold von Wolfstein wird seinen Anteil an der Burg Wolfstein an den nürnberger Kaufmann Fritz Lemlein verpfänden. - Heinrich von Sondersfeld ist Landrichter in der Grafschaft Hirschberg und fertigt Spruchbriefe. - Der Geheimbund der Stadt Regensburg gegen die regensburger Patrizier Zant zwingt Albert Zant zum Verzicht auf alle seine Ansprüche und er akzeptiert sogar das Stadtverbot, das Ende der Patrizierfamilie Zant. - Der Ehemann der Erbtochter xxx von Laber (--) bringt die von den Wittelsbachern verpfändete heidecker Stammburg Burg Arnsberg bei Kinding im Altmühltal an xxx von Frauenhofen (--) alias xxx Frauenhofer. - Bei den Erbverhandlungen fällt Burg Wolfstein an Fötz von Wolfstein und der Markt Allersberg an seinen Bruder Albert von Wolfstein. - Der Abt von Kloster Waldsassen erhebt Tirschenreuth zur Stadt. - Auf einer Diözesansynode in Eichstätt wird das Erbrecht von Klerikern mit Privatbesitz neu geregelt. Privatbesitz fällt nicht mehr an die Kirche und ein eigenes Testament darf verfasst werden. - Konrad von Rosenberg ist Vitztum in Amberg. - In Amberg ist  Dietrich von Tanlach (--) alias Dietrich Tanlacher Besitzer der Burg Eberburg 8 km südöstlich von Amberg.

1363 Wetter: Wolkenbruch führt zu Schlammlawine aus dem Buchtal bis in die Stadt Eichstätt und Hochwasser. - Der nürnberger Burggraf Friedrich V von Zollern (St) (30) wird als erster Burggraf in den Reichsfürstenstand erhoben. - Der nürnberger Burggraf Friedrich V von Zollern (St) (30) löst das verpfändete nürnberger Schultheißenamt ein. - Albrecht von Wolfstein, der Alte, Herr von Allersberg, Pyrbaum und Obersulzbürg verheiratet mit Agnes Weigel ist tot. - Wenzel von Luxemburg (St) (02) wird König von Böhmen. - Der Ort Roth ist zur Stadt erhoben worden und mit einer Stadtmauer gesichert. - Der aus Neumarkt stammende angesehene Hartwig Volkmeyr ist Patrizier in der Reichsstadt Nürnberg und kauft das Nassauer Haus südlich der Pegnitz. - In Nürnberg wird ein Handwerksmeisterverzeichnis geführt. - Die Stadt Ingolstadt beginnt eine drei Kilometer lange Stadtmauer aus Ziegeln mit 87 Türmen mit Zinnen und bewehrten Toren zu bauen. - Heinrich Ettenstätter verkauft Burg Heimhof bei Kastl an seine vier Neffen. - Das Amt und Burg Lichtenegg werden neuböhmisch. - In Nürnberg werden Meisterlisten angelegt. - In Nürnberg öffnet Leupold Groß dem Rat der Stadt seinen Herrensitz Oberbürg im Kriegsfall. - In Nürnberg ist die Patrizierin Margareta Pfinzing Äbtissin von Kloster St Clara. - In Nürnberg wird mit einer Strassenpflasterung begonnen. - In Ansbach beginnt xxx von Zollern (St) (--) mit dem Bau der Wasserburg später Residenz in seiner Stadt Ansbach.

1362 In Pilsach ist Kaspar Schweppermann im Besitz der Rechte über die Dörfer Eschertshofen und Giggling als leuchtenberger Lehen. - Durch die gesteigerte Bedeutung der Stadt Nürnberg kommt es zum Streit der Stadt Nürnberg mit dem nürnberger Burggraf Friedrich V von Zollern (St) (29), um die bisher gemeinsam ausgeübten königlichen Geleitsrechte, der Rechtspflege und der Rechte im nürnberger Wald. Der nürnberger Burggraf Friedrich V von Zollern (St) (29), beginnt mit dem nürnberger Landadel von Aufseß, Egloffstein, Giech, Seckendorff, die auf allen Strassen den nürnberger Kaufleuten auflauern, systematisch der Stadt Nürnberg von den Burgen Spieß, Hohenstein, Wildenfels, Strahlenfels, Stierberg und Reicheneck aus Schaden zuzufügen. - Ein Ratsdeputierter des nürnberger Rates ist der Handwerker Fritz Kopf. - Ulrich von Laaber und Hilpolt vom Stein schwören Kaiser Karl IV von Luxemburg (St) (46) die Treue. - Der Ort Sündersbühl, der sich von Hammerschlag und Metallschlacke und Hügel ableitet wird westlich vor den Toren der Reichsstadt Nürnberg erwähnt. - Die Familie Stein von Hiltpoltstein-Haimburg von Burg Haimburg bei Berg stirbt aus. - Der pfälzer Kurfürst Ruprecht von Wittelsbach I, der Rote (St) (54) gibt den neumarkter Juden ihre Synagoge zurück. - Die Herren von Wolfstein erhalten das Dorf Mühlhausen von Kaiser Karl IV von Luxemburg (St) (46) als Lehen. - In Nürnberg erhält die Katharinenkirche eine Orgel. - Der amberger Vitztum Konrad von Rosenberg leiht Pfalzgraf Ruprecht von Wittelsbach II (St) (37) Geld. - In Regensburg wird begonnen den Schultheiß durch Kugelung, einem Losverfahren mit gekennzeichneten Kugeln, zu ermitteln. - In Neumarkt erhalten die Juden ihre Synagoge alias Judenschule an der Stelle der Hofkirche zurück. - In Kastl ist Wilhelm von Raitenbuch (--) Vogt von Kloster Kastl.

1361 Der spätere römisch-deutsche König Graf Wenzel von Luxemburg (St) wird in Nürnberg geboren und der Stadt Nürnberg deshalb von Kaiser Karl IV von Luxemburg (St) (45) die jährliche Reichssteuer erlassen. Der angeblich ausgetauschte Säugling, Sohn eines Schusters pinkelt während der Taufe mit 6 Bischöfen und 5 Äbten in der Selbalduskirche in das Taufbecken. Während des Gastsmahls bei den Tauffeierlichkeiten brennt der Pfarrhof von der Küche her ab. Außerhalb der Stadt werden Ritterspiele abgehalten. - Die Stadt Ansbach ist Hauptresidenz aller zollerschen Herrschaftsgebiete. Es wird mit dem Bau der Wasserburg begonnen. - In Nürnberg tagt der Generalkonvent der Dominikaner. - Die nürnberger Patrizierfamilie Neumarkter stirbt mit xxx von Neumarkt (--) aus. - Nach einem zweiten vergeblichen Versuch der regensburger Patrizierfamilie Zant, durch Heinrich Zant durch Gerichte wieder in Besitz des Schultheißenamtes zu kommen, beginnen sie mit einen 2jährigen Fehdekrieg, rauben legal dem Händler Hans Meylinger 112 Ochsen und bringen diese zu ihrem Verbündeten Albrecht von Hohenfels. Die Reichsstadt Regensburg schließt einen erfolgreichen Geheimbund, der Heiraten mit dem räuberischen regensburger Patrizier Albert Zant mit einer sehr hohen Strafe versieht um ihn und seine Verbündeten zu isolieren. - Kaiser Karl IV von Luxemburg (St) (45) erteilt dem nürnberger Burggraf Friedrich V von Zollern (St) (28) für seine Städte Bayreuth und Kulmbach das Münzrecht. - Kaiser Karl IV von Luxemburg (St) (56) kauft die Siedlung Großerlang vom bamberger Bischof Lupold von Bebeburg. - In Nürnberg stirbt der Triumvir Bernhard von Neumarkt. - In Bayern wird eine Turniergesellschaft gegründet, der Gowin von Absberg, sein Sohn Goswin von Absberg und der Ritter Heinrich von Absberg von Runnburch alias Rumburg angehören. - Konrad von Rosenberg ist Vitztum in Amberg. - In Nürnberg begeistert das neu vorgestellte musikalische Puppenspiel Männleinslaufen an der Frauenkirche die Bevölkerung. - In Altdorf Stöckelsberg gibt es das Wirtshaus Steckelsperg.

1360 Der nürnberger  Kaufmann Ulman Stromer beginnt ein Buch über seine Lebensgeschichte und seine Abenteuer. - In Neumarkt verkauft Albrecht von Wolfstein (--) gegen ein Rückkaufsversprechen seinen Teil der Burg Rothenfels bei Oberbuchfeld, auf dem noch reichsfreie Familienmitglieder, die nur dem Kaiser zu Kriegsdiensten verpflichtet sind, an seinen Gefolgsmann Marquard von Loterbecken alias Marquard von Loderbach und der Königssohn Ludwig V von Wittelsbach der Brandenburger (St) (36) verlehnt den Teil der Burg Rothenfels bei Deining von Heinrich von Dürnwang an Fritz von Rothenfels (--) und Heinz Volkolt von Thann (--), womit dieser Teil wieder unter wittelsbacher Landesherrschaft gerät, was die Familie von Rothenfels eigentlich mit dem Rückkauf 13 50 vermeiden wollte. - In Neumarkt ist Heinrich Mühlhauser (--) Schöffe . In Mühlhausen gibt es eigenen Adel. - In Nürnberg arbeiten Weißgerber, Huter, Zinngießer, Münzer, Schreiner, Würstler. - In Nürnberg erfindet Rudolf das Drahtziehen. Sein Sohn verrät das Geheimnis und flieht vor dem Vater. - Die nürnberger Burggrafen Albrecht von Zollern (St) (--) und Friedrich von Zollern (St) (--) verkaufen die Burg Rothenberg an Kaiser Karl IV von Luxemburg (St) (46), zur Sicherung seines Hausgebietes Böhmen. - Graf Johann von Nassau (St) (--) verkauft Altdorf an den nürnberger Burggraf Albrecht von Zollern Nürnberg (St) (--). - Das zollerne Zisterzienserinnen Kloster Birkenfeld bei Neustadt an der Aisch ist hoch verschuldet. - Pfalzgraf Ruprecht II von Wittelsbach (St) (35) verpfänder Burg Heinrichsbürg an die Familie Loterbecken. - Pfalzgraf Ruprecht II von Wittelsbach (St) (35) befiehlt der Stadt Neumarkt jährlich 200 Pfund Heller Steuer an den wolfsteiner Gefolgsmann Marquard Loterbeck (--) zu zahlen um Burg und Markt Velburg auszulösen. - Die Stadt Regensburg erwirbt das herzoglich-bayerische regensburger Schultheißenamt pfandweise. - Die Grafen von Oettingen verkaufen ihren Besitz Wellheim und die Herrschaft Dollnstein an Friedrich von Heideck. - In Amberg wird die Münze alias Münzprägestätte durch Kaiser Karl IV von Luxemburg (St) (44) an Pfalzgraf Ruprecht II von Wittelsbach (St) (35) auf nürnberger Korn, die den in Lauf geprägten gleichen, verlehnt. - Der Ritter Heinrich Zenger wird amberger Vitztum. - Heinrich von Mühlhausen ist Schöffe in Neumarkt. - Hans Zenger von Tannstein ist Amtmann auf Burg Lutzmannstein 6 km nordöstlich von Velburg. - Die nürnberger Patrizierfamilie und Reichsministerialenfamilie Waldstromer verpfändet das königliche Jagschloss Brunn an die nürnberger Burggrafen Albrecht und Friedrich von Zollern Nürnberg. - In Nürnberg stiehlt ein nürnberger Beckenknecht das Geld aus dem Opferstock alias Almosenstock wofür ihm gnädigerweise wegen seines jugendlichen Alters nur die Ohren abgeschnitten werden. - In Regensburg wird ein städtischer Tanzsaal alias Reichssaalbau als Anbau an das Rathaus errichtet und gegenüber dem Rathaus im Gasthaus Zum goldenen Hirschen gefeiert. - In Regensburg werden veranlasst durch Herzog Albrecht mit Herzog Johann II Oberbayern München und dessen Sohn Ernst die Turnierschranken auf der Haid abgeschlagen und das Turnier auf dem Kornmarkt veranstaltet. - Der eichstätter Bischof Berthold erhält von Kaiser Karl IV von Luxemburg (St) (46) für die Stadt Eichstätt das Jahrmarktrecht für einen vierzehntägigen Jahrmarkt um Willibaldi. (20 16 Willibaldi-Dult), der mit der Rathausglocke eingeläutet und abgeläutet werden soll. Pfannenflickern und Scherenschleifern ist das Übernachten in der Stadt verboten. - In Lauf Schnaittach kauft Kaiser Karl IV von Luxemburg (St) (44) die Herrschaft Schnaittach mit Burg Rothenberg. - Die reichsunmittelbare Herrschaft von xxx von Heideck wird königlichböhmisches Lehen.

1359 Die Brüder Gottfried IV von Wolfstein und Albrecht von Wolfstein erhalten nach Erbstreitigkeiten das alleinige Besitzrecht an Burg Wolfstein. - Das Kloster Waldsassen besitz in einen Hof in Oberbuchfeld, das ihm Ulrich von Buchfeld alias Alhardus von Buchfeld geschenkt hatte. - Heinrich von Sondersfeld ist Ritter im pfälzischen Berngau von Pfalzgraf Ruprecht II von Wittelsbach (St) (34), wo Konrad Kopp Leutepriester ist. - Der Abt von Waldsassen verkauft das Patronat von Döllwang an Leopold von Wolfstein Herr von Sulzbürg. - Nach dem Tod des regensburger Schultheiß Albrecht Zant nutzt die Stadt Regensburg erfolgreich den Streit unter den Erben aus um die Pfandschaft des Schultheißenamtes an sich zu bringen. Die voll rechtsfähige Witwe Offmei Zant legt die Original-Verpfändungsurkunde vor. Die Spannungen zwischen Stadt Regensburg und dem brandenburger Markgraf Ludwig  V von Wittelsbach der Brandenburger eskalieren. Der brandenburger Markgraf Ludwig V von Wittelsbach der Brandenburger erklärt sich wegen der Übermacht der Luxemburger mit dem Verkauf des regensburger Schultheißenamtes an den regensburger Patrizier Dürnstetter einverstanden. Der regensburger Patrizier Albrecht Zant hält seinen Anspruch auf das regensburger Schultheißenamt aufrecht, befehdet die Reichsstadt Regensburg und macht in der Regensburger Schultheißenfehde die Strassen nach Nürnberg und Prag mit seinen Verbündeten, seiner Schwester Kunigunde Steinkircher, seinem Vetter Heinrich Zant, Hilpolt vom Stein, Albrecht von Hohenfels, Dietrich Auer von Stefling, Ulrich der Ettenstater, Dietrich von Parsberg und Ulrich von Schmidgaden unsicher, was den Rat der Stadt Regensburg und den Bürgermeister dazu bringt den regensburger Schultheißensohn und Patriziersohn Albrecht Zant auf Lebenszeit eines Richteramts in Regensburg für unwürdig zu erklären und mit einem Stadtverbot zu bedrohen. Schulden bringen Konrad Zant in Regensburg in Beugehaft. - Die Schwester von Bernhard von Neumarkt alias Bernhard Loter alias Bernhard Loderbach ist mit einem Mendel verheiratet. - Der regensbuerg Erbtruchsess stirbt ohne männliche Erben wodurch das regensburger Erbtruchsessenamt an den Schwiegersohn Hans von Frauenberg fällt. - Ritter Heinrich von Sundersfeld alias Sondersfeld baut in Berngau einen Turm. - Heinrich der Mühlhauser ist Schöffe in Neumarkt. - In Amberg ist Konrad Satzenhofer Landrichter und in Hahnbach Vogtrichter. - In Berngau wird ein Ritter Heinrich von Sundersfeld alias Sondersfeld und Pfarrer Cop genannt.

1358 Wetter: Hochwasser in Nürnberg. - Pest in Regensburg, Amberg und Sulzbach. - Der nürnberger Patrizier Ulman Stromer (29) heiratet die reichste sulzbacher Hammerwerk- und Hüttenbesitzertochter Agnes Groland (14). - Die Brüder Johann von Kemnath und Heinrich von Kemnath erneuern das Öffnungsrecht von König Karl IV von Luxemburg (St) (42) an Burg Hauseck. - Siboto von Egloffstein besitzt Burg Wolfsberg. - Volkolt von Thann ist altdorfer Pfleger alias königlicher Amtmann, der im altdorfer Schloss residiert. - In Nürnberg verkauft die nürnberger Patrizierfamilie Seckendorff ihr königliches Zeidlerprivileg an den nürnberger Burggraf Friedrich V von Zollern (St) (25). - In Regensburg kauft die regensburger Patrizierfamilie Thundorfer das Schloss Weichs vor den Toren der Stadt Regensburg. - Herzögliches Ritterturnier in Regensburg. Der Minnesänger.Hadamar III von Laber (58) ist Rat von Kaiser Karl IV von Luxemburg (St) (42).

1357 Pest in Regensburg, Amberg und Sulzbach. - In Hohenburg ist der Schwiegersohn Rüdiger von Punzing neuer Besitzer von Burg Roßstein. - Die nürnberger Burggrafentochter und Witwe von Graf Emicho von Nassau (St) (--) stirbt auf Burg Kammerstein. - In Wendelstein haust der Eremit Marquard Griener in der Gerogskirche. - In Nürnberg verkauft Brechtel Cresse (--) das kressensteiner Afterlehen Gutshof Kraftshof an seinen Schwager Konrad Ehinger (--), der ihn in einen befestigten Herrensitz mit steinernem Herrenhaus umbaut.

1356 Wetter: Erdbeben zerstört die Burg in rotheburg. - In der nürnberger Frauenkirche wird der Einbau einer Uhr beschlossen. - In Nürnberg erlässt Kaiser Karl IV von Luxemburg (St) (40) die Goldene Bulle und bestimmt, dass nach einer Königswahl der erste Reichstag in Nürnberg stattfinden muss. Die ersten 23 Kapitel werden im Grundherrnhaus Zum goldenen Schild (Schildgasse 23) geschrieben. - Kaiser Karl IV von Luxemburg (St) (40) bittet die Mystikerin und nürnberger Patriziertochter Christine Ebner (79) um ihren Segen. - Burg und Stadt Hiltpoltstein werden von Schweiger von Gundelfingen an die Brüder Herzog Stefan von WittelsbachBayern (St) (19), Johann von Wittelsbach Bayern (St) (15) und Friedrich von Wittelsbach Bayern (St) (17) verkauft. - Das ehemalige schweppermannsche Besitztum, die Mühle von Oberölsbach und Unterölsbach wird von Heinrich von Leinberg an Ulrich Groland und Siegenhofer hälftig velehnt. - Die nürnberger Patrizierfamilie Valtzner ist im Besitz der Burg Deinschwang bei Lauterhofen. - Die Herren von Breitenstein unterstellen ihre Burg Breitenstein Kaiser Karl IV von Luxemburg (St) (40) und machen ihre Burg somit zu kaiserlichem Lehen. - Konrad Loterbeck alias Konrad Loderbach wird zum Abt von Kloster Kastl bis 13 77 gewählt. - Der regensburger Schultheiß Albert Zant steht mit dem regensburger Bürgermeister an der spitze der bewaffneten regensburger Bürgerschaft. - Heinrich Rindsmaul wird Komtur der Deutschordenskommende Nürnberg. - Der adelige Jörg der Auer ist Pfleger und Heinrich der Sinzenhofer ist Landrichter in Lengenfeld. - In Nürnberg stirbt der nürnberger Patrizier Konrad Groß (76). Er ist im Besitz des Reichsschußtheißenamtes mit Zoll und Münzrecht. Er ist Inhaber einer Garküche. Seine Erben erhalten nur einen Bruchteil des Vermögens, da Seelstiftungen um Gott wegen seiner Finanzgeschäfte, die Christen eigentlich verboten sind, gnädig zu stimmen, fast alles aufbrauchen. - In Nürnberg erlässt der Rat die Verordnung, dass im Sommer nürnberger Metzger nur Fleisch von Tieren verkaufen dürfen, die zuvor lebend in die Stadt getrieben und dort geschlachtet wurden.

1355 Trost von Köstl oder Kraft von Köstl, der wegen der Schickanen gegen örtliche Beamte, während der neumarkter Pfandschaft nach Nürnberg gezogene nürnberger Ratsherr und Erbauer von Köstlbach stirbt. - Die Ammon und Holzschuher teilen sich den Besitz. - In Nürnberg wird von Kaiser Karl IV von Luxemburg (St) (39) an der Stelle der zerstörten Synagoge die erste Hallenkirche von Franken, die Frauenkirche, gestiftet. - Marquard Loterbeck erhält mit seinen Brüdern Wilhelm Loterbeck und Heinrich Loterbeck Burg und Markt Velburg als bayerisches Pfand. - Der zurückgetretene eichstätter Fürstbischof Albrecht von Hohenfels stirbt in Nürnberg. - Der regensburger Patrizier Martin Zant stirbt bei einem Mordanschlag. - Marquard von Lotterbach alias Marquard von Loderbach und seine Frau Guttula Rosenfelser wird nahe bei Schweppermanns Grab beerdigt. - Peter von Trautenberg ist Pfleger von Lengenfeld und Heinrich der Sinzenhofer ist Richter in Lengenfeld bei einem Rechtsstreit in dem der kloster ensdorfer Abt erfolgreich die Herausgabe von ererbten Gütern des verstorbenen Besitzers Herrn Hartnitz von Teuern an den Ehemann Goppolt der Nitnauer von Kallmünz der Erbtochter verweigert. - Heinrich Hofer von Hofen stiftet mit dem berchinger Pfarrer ein Spital im eichstätter Berching und der berchinger Friedrich Nürnberger. - Die Has von Hasenburg werden mit der nürnberger Burghut betraut. - In Berching wird ein Bürgerspital mit katholischem klösterlichem Pflegepersonal gegründet. - In Regensburg gibt es am Ecke Krauterermarkt/Domplatz die gotische vierflügelige Patrizierburg Haus an der Heuport alias Heuporthaus. - In Eichstätt wird die befestigte Fluchtburg auf dem Burgberg zu einer wehrhaften Residenz ausgebaut, von der aus der eichstätter Bischof Berthold von Zollern (St) (35) auch Krieg führen kann. 

1354 König Karl IV von Luxemburg (St) (37) gibt Burg Hauseck als böhmisches Lehen an den Kammermeister der Königin Anna von Schweidnitz Konrad von Kemnath. König Karl IV von Luxemburg (St) (37) hat das Öffnungsrecht an Burg Hauseck. - In Sondersfeld teilen die Gebrüder Götz von Wolfstein (--) und Albrecht von Wolfstein (--) ihre Güter ua den Zehent von Sondersfeld alias sundersveld unter sich auf. - Hiltpoltstein erhält Stadtrechte. - Die Besitzer der Burg Wolfstein sind überschuldet. Der mit xxx Rindsmaul (--) verheiratete Albrecht von Wolfstein (--) kommt in den Besitz von Burg Pyrbaum. - Der döllwanger Heinrich Rostaler verkauft dem neumarkter Bürger Heinrich Döllwanger die Hälfte des Gasthauses und einen Hof neben der Kirche in Döllwang. - Inquisitionsgericht in der Stadt Nürnberg. - In Nürnberg wird Bernhard von Neumarkt Septemvir und Triumvir. - In Allersberg erbaut xxx von Wolfstein (--) ein Wasserschloss. - In Berching gibt es 2.000 m westlich von Sollngriesbach die Burg Hohenbrunnen von Heinrich von Hohenbrunnen (--). - In der neuen reichsunmittelbaren Herrschaft Wolfstein werden die Herren von Wolfstein vom kaiserlichen Landgericht gefreit. - In Velburg ist Heinrich von Raitenbuch (--) Richter.

1353 König Karl IV von Luxemburg (St) (37) spricht den Herzögen von Bayern die Oberlehnherrlichkeit über Burg Obersulzbürg ab und erkennt die Reichsunmittelbarkeit der Herrschaft Wolfstein aner Besitzungen an. - Albrecht von Wolfstein beginnt den Bau von Obersulzbürg. - Große Teile der Oberen Pfalz u.a. Burg Hauseck und Sulzbach werden an König Karl IV von Luxemburg (St) (37) wegen finanzieller Verpflichtungen verpfändet. - König Karl IV von Luxemburg (St) (37) beginnt Gebiete in der Oberpfalz, Mittelfranken und Oberfranken wie Hersbruck und Sulzbach in das Königreich Böhmen, seiner Hausmacht einzubinden. Eine eigenständige Nutzung und Verwaltung wird gewahrt. Mit den Burghuten Floß und Parkstein ist das Gebiet Neuböhmen flächenmäßig abgerundet. - In Eichstätt wird Burg Willibaldsburg von dem in Nürnberg geborenen nürnberger Burggrafensohn, dem eichstätter Fürstbischof Berthold von Zollern Nürnberg (St) (33) errichtet. - Der regensburger Patrizier Georg Auer, der Sohn von Friedrich Auer kauft von den Gebrüdern Sintzenhofer Burg Adelburg. - In Nürnberg ist der Bau der von König Karl IV von Luxemburg (St) (37) in Auftrag gegebenen Straße nach Prag im Bau, wodurch die daran liegenden Städte ua Auerbach einen Wirtschaftsboom erleben. - In Dietfurt wird mit der Erbteilung Dietrich von Wildenstein (--) wittelsbachstraubingholländer Pfleger und Landrichter.

1352 Der spätere König Ruprecht von Wittelsbach (St) wird in Amberg geboren. - Der nürnberger Patrizier Berthold Tucher besitz einen Bauernhof in Nürnberg-Thon. - Der nürnberger Burggraf und Heinrich von Kotzau nehmen die Raubritterburg Epprechtstein der Raubritterfamilien Sack und Wild wegen zahlreicher Überfälle, Entführung von Kaufleuten aus Eger gegen Lösegeld, wobei sogar die Stadt Eger ein Gesetz herausbringt, das das Lösegeld pro Person bei Strafe begrenzt, und dem Raub einer ganzen Wagenladung Blechhandschuhen, ein. Der nürnberger Burggraf erhält die eroberte Burg Epprechtstein als Lehen. Die Raubritterfamilie Sack flieht ins Vogtland. - Eigenes neumarkter Maß. - In Nürnberg-Kraftshof wird Burg Kressenstein als Wasserburg von der Patrizierfamilie Kreß von Kressenstein erbaut. - Georg von Strahlenfels ist altdorfer Pfleger alias königlicher Amtmann, der im altdorfer Schloss residiert. - In Nürnberg werden die Juden auf Befehl von König Karl IV von Luxemburg (St) (36) wieder aufgenommen. - Jörg Auer von Adelburg (--) versucht vergeblich den Kauf von Darshofen von 13 05 anzufechten. Vor Gericht kann deer Besitzer Dietrich von Parsberg (36) seine Besitzrechte durch Vorlage der Fischereirechte im Frauenbach durch eine besiegelte Urkunde nachweisen.

1351 In Deining erhält der Königssohn Ludwig V von Wittelsbach der Brandenburger (St) (36) einen Teil der Burg Rothenfels, das er an Heinrich von Dürnwang (--) verlehnt. Den anderen Teil erhält xxx von Wolfstein (--). - Berengar von Pollanten ist Landrichter des kaiserlichen Landgerichts Hirschberg. - Der eichsätter Fürstbischof Albrecht von Hohenfels I tritt als Fürstbischof gegen Berthold von Zollern Nürnberg (St) (31) auf Vermittlung oder Druck dessen Bruders des nürnberger Burggraf Johann von Zollern Nürnberg (St) (23) zurück und wird mit einer jährlichen Pension und drei Burgen abgefunden und wickelt nur noch die weltlichen Belange ab. Der neue eichstätter Fürstbischof Berthold von Zollern Nürnberg (St) (31) stammt nicht aus den Reihen des eichstätter Domkapitels, was ihn eng an den König bindet und zu Spannungen mit dem Domkapitel führt. - Burg Stockenfels kommt an das regensburger patrizier Geschlecht, das 13 34 Regensburg verlassen musste. - Ritter Gottfried von Absberg (--) alias Götz von Absberg nennt sich letztmalig Gottfried von Liebeneck (--) nach Burg Liebeneck. - Der nürnberger Burggraf und eichstätter Bischof Berthold von Zollern Nürnberg (St) (31) erbaut die Willibaldsburg und macht sie zu seiner Residenz. - Heinrich Zenger ist Vitztum in Amberg.

1350 König Karl IV von Luxemburg (St) (37) setzt für Neuböhmen einen Landeshauptmann ein. - Ludwig V von Wittelsbach der Brandenburger (St) (35) belehnt seinen Hauptmann im Gebirge Albrecht von Wolfstein mit Burg Obersulzbürg. Albrecht von Wolfstein erhält Burg Obersulzbürg als Reichslehen. Markward Rindsmaul übergibt seinem lieben Oheim alias Onkel oder nahen Verwandten  Albrecht von Wolfstein seine Lehen in Haimbach. - Der Mitbesitzer des Kammerholz bei Rietershausen Hans von Haimburg der Ältere stiftet seinen Besitz bei Rietershausen dem Spital in Neumarkt. - In Neumarkt wohnt der adelige Hans Heinrich von Sondersfeld (--) und ist Bürger der Stadt. - In Neumarkt hat die reichsfreie alias nur dem Kaiser zu Kriegsdiensten verpflichtete Ganerbenburg Rothenfels bei Oberbuchfeld, die die Hohe Strasse alias Alte Strasse zwischen den Flußläufen Alte Laber alias Schwarze Laber bei Lengenfeld und Unterbürger Laber bei Deining kontrollierte, den von Heinrich III von Rothenfels (++) persönlich 13 31 gegen eine Leibrente als wittelsbacher Lehen Kaiser Ludwig IV von Wittelsbach der Bayer (St) (++) unterstellten Teil der Burg wieder zurückgekauft, was den finanziellen Ruin der gesamten Familie bedeutete, weshalb sie einen Teil ihre Burg Rothenfels an Albrecht von Wolfstein (--) verkaufen mussten. - König Karl IV von Luxemburg (St) (37) erlässt allen nürnberger Bürgern ihre Schulden bei den Juden. - Die Hälfte von Eschenau und die Burg Eschenau bei Erlangen kommt durch Heirat in den Besitz der Herren von Wolfstein. - König Karl IV von Luxemburg (St) (37) vergibt Albrecht von Wolfstein und Hilpolt von Stein, ihre kriegerischen Unternehmungen gegen ihn. - Der niederadlige neumarkter Bürger Heinrich von Richtheim alias Heinrich Richtheimer alias Heinrich Ruithaimer lebt in der Stadt Neumarkt und verhandelt für die Stadt Neumarkt am Landgericht Hirschberg über die Kompetenzen des neumarkter Schultheißenamtes. - In Nürnberg wird weißes Bier gebraut. - Der adelige neumarkter Bürger Heinrich Richthaimer alias Heinrich Richtheimer verhandelt mit dem Landgricht Hirschberg. - Die örlichen Erzbergbaurechte fallen an die Stadt Amberg. - In Nürnberg werden die nürnberger Patrizier Kreß von Kressenstein ratsfähig. - In Nürnberg erhalten die Zeidler ihre alten Rechte von König Karl IV von Luxemburg (St) (37) bestätigt. - Die Reichskleinodien werden vom bayerischen herzog Ludwig V in München an König Karl IV von Luxemburg (St) (37) übergeben. König Karl IV von Luxemburg (St) (37) bringt sie auf seiner Reise nach Prag nach Nürnberg, wo sie im Haus der Patrizierfamilie Muffel am Egydienberg und in der Margaretenkapelle untergebracht werden. - In Nürnberg wird die Folter in einem Gerichtsverfahren angewendet und danach häufig eingesetzt. 

1349 Albrecht von Wolfstein erhält für seinen Ort Wolfstein neben seiner Burg Wolfstein von König Karl IV von Luxemburg (St) (36) Stadtrechte und gibt deren Einwohnern Gewohnheit und Freiung wie Neumarkt auf dem Sande sie hat, was nicht bedeutet, dass sie auch Freiheitsrechte erhält und zu einer Reichsstadt wird, sondern ihm gehört, sich mit einer Wehrmauer umgeben darf usw. - Der mainzer Erzbischof Gerlach von Nassau (St) verbündet sich mit seinem Schwager, dem nürnberger Burggraf Johann von Zollern II (St). - Der Patrizier Ulrich Stromer vom Zotenberg wird vom Rat der Stadt Nürnberg zu König Karl IV von Luxemburg (St) (36) geschickt, um die Erlaubnis zur Beseitigung des Judenviertels einzuholen. 562 Juden werden verbrannt und ihr Vermögen eingezogen alle anderen müssen Nürnberg verlassen. Der Hauptmarkt wird damit erweitert. - Ein Mitglied der adeligen Familie von Weichselstein ist Gerichtsschöffe in Berngau. - Ritter Goswin von Absberg (Burg Absberg bei Spalt) erhält von König Karl IV von Luxemburg (St) (36) die Erlaubnis eine Burg zu errichten. - In Neumarkt wird in der Pfarrkirche die Feuerglocke aufgehängt. - In Nürnberg wird das Judenviertel niedergerissen und mit Abraum aufgeschüttet um der Hochwassergefahr zu begegnen. - In Nürnberg wird das Rathaus geplündert. - In Regensburg findet kein Pogrom statt. Die Stadt nimmt jüdische Flüchtlinge auf.

1348 Die Reichsstadt Nürnberg bleibt von der Pestwelle bis 13 50 verschont. - In Deining Alfalterbach alias Affalterbach wird der Ort kirchlich in Großalfalterbach und Kleinalfalterbachunterteilt, wobei Großalfalterbach Kirchort bleibt, aber Kleinalfalterbach Deining zugeteilt wird. -  In In Regensburg beginnt der nürnberger Ministerialensohn Konrad von Megenberg (--) als regensburger Domschullehrer das erste deutschsprachige handschriftliche Kompendium Buch der Natur, das für Laien geschreiben wird. Konrad von Megenberg (--) verachtet und verspottet in lacrima ecclesiae die Bettelorden. - Der Reichsministeriale Niklas von Wolfstein (--) aus Prupperch alias Pyrbaum Pruppach wir neuer hirschberger Landrichter. - Der nürnberger Burggraf Friedrich V von Zollern Nürnberg (St) (35) erwirbt das neue Goldbergbaugebiet Goldkronach von den Grafen von Orlamünd. - König Karl IV von Luxemburg  (St) (35) belehnt Graf Johann von Nassau Hadamar (St) (--) mit dem Witwensitz Kammerburg, Schwabach, Altdorf und Kornburg. - Konrad Rieter und Friedrich Rieter stiften das Kammerholz bei Rietershausen an das Spital in der Stadt Neumarkt. - Ein Handwerkeraufstand mit einem Aufruhrrat stellt sich auf die Seite von Gegenkönig xxx für mehr Mitbestimmungsrechte in Nürnberg vertreibt das alte Patriziat, das aber unterstützt durch König Karl IV von Luxemburg (St) (35) wieder eingesetzt wird. Handwerker dürfen in den Rat der Stadt Nürnberg gewählt werden doch die Zünfte bleiben weiterhin verboten. - Der Rat der Stadt Nürnberg schließt sich sofort dem neuen König Karl IV von Luxemburg (St) (35) an. Die Innungen der Stadt Nürnberg erheben sich gegen den Rat der Stadt Nürnberg und lassen den brandenburger Markgraf, oberbayerischen Herzog und Graf von Tirol Ludwig von Wittelsbach V, der Brandenburger (St) (33), das Oberhaupt der bayerischen Partei in Begleitung von Bewaffneten in die Stadt und vertreiben unter Mitwirkung abtrünniger Geschlechter die regierenden ehrbaren Mitglieder des Rates. Nach einer Sühne von König Karl IV von Luxemburg (St) (35) mit dem brandenburger Markgraf, oberbayerischen Herzog und Graf von Tirol Ludwig V von Wittelsbach der Brandenburger (St) (33), dem Oberhaupt der bayerischen Partei muss sich die Stadt Nürnberg dem neuen König Karl IV von Luxemburg (St) (35) unterwerfen, wodurch der alte Rat in die Stadt zurückkehrt und die abtrünnigen Geschlechter getötet oder verbannt werden. - Pest in Woffenbach fordert zahlreiche Opfer. - In Nürnberg wird die Synagoge auf dem Hauptmarkt bei einem Judenpogrom zerstört. - Die Pest löst in Neumarkt ein Jahr lang Judenverfolgungen aus und die jüdische Synagoge wird vom Kurfürst konfisziert. - Wolfram von Hernant ist Amtmann auf Burg Lutzmannstein 6 km nordöstlich von Velburg. - Das Mitglied des kleinen Rates der Stadt Nürnberg Bernhard von Neumarkt (--) alias Bernhard Loter verlässt dem Rat. - In Nürnberg zieht der nürnberg Schultheiß Konrad Groß (--) nach Amtsniederlegung nach Bamberg und wird von Ritter Wilhelm von Berg (--) abgelöst. Ritter Heinrich von Wildenstein zum Rothenberg wird neuer Söldnerführer. - In Nürnberg findet ein Schembartlauf der Metzger und Messerer statt. - In Amberg sind Reinhard von Sickingen (--) und Konrad Nortweiner (--) Vitztum. - In Regensburg findet kein Pogrom statt. Die Stadt nimmt jüdische Flüchtlinge auf. - In Kinding werden der Minnesänger Hadamar III von Laber (48) und sein Bruder Ulrich von Laber (--) Pfandinhaber der heidecker Stammburg Arnsberg.

1347 Kältewelle. - Der letzte seines Geschlechts und Reichsfahnenträger Graf Albrecht II von Schlüsselburg (--) wartet vergeblich auf Unterstützung von Kaiser Ludwig von Wittelsbach der Bayer (St) (67) und wird in der Fehde mit den Reichsstädten Nürnberg, Rothenburg ob der Tauber und Windsheim von Graf Gottfried von Hohenlohe und den würzburger Bischof Albrecht von Hohenlohe beim Beschuß durch eine Blide getötet. - Kaiser Ludwig von Wittelsbach der Bayer (St) (65) stirbt. Bayern wird unter seinen sechs Söhnen aufgeteilt. - Richter Rüdiger Rinthul (Rindhüll) waltet im Ort Wolfstein seines Amtes, wo Leonhard Rinthul alias Rinthüll von Sondersfeld Grundbesitz hat. - Der neue König Karl IV von Luxemburg (St) (34) erlässt dem nürnberger Burggraf seine Schulden bei den Juden. - Burg Flügelsberg kommt durch die Ehe der Schwester Elisabeth von Flügelsberg in den Teilbesitz von Konrad von Murach. Die Grabplatte von Schenk Dietrich von Flügelsburg II zeigt Kreuz und Flügel im Wappenschild. - Konrad Waldstromer errichtet am nürnberger Dutzendteich eine Malmühle. - Die Fehde der Schenken von Reicheneck endet mit der Öffnung ihrer Burg Reicheneck und einem vierjährigen Kriegsdienst für Schenck Konrad III von Reichenberg in den Diensten des Pfalzgrafen. - In Nürnberg wird Bernhard von Neumarkt alter Bürgermeister. - In Amberg gibt es Bürgergeschlechter: Aichelberger, Bernhard, Fuchssteiner, Gebenbeck, Goldschmid, Haiden, Hegnein, Hofstetter, Kaucherer, Kemnater, Kurschner, Meßner, Müller, Nortweiner, Pochler, Pöckel, Pruner, Proßl, Reich, Rornstetter alias Rohrstädter, Ruetz, Sauloger, Scheubel, Schilderbein,Schleicher, Schmidgadner, Schneider, Schütlein, Speiser, Steinlinger, Trautenberger. - Die nürnberger Patrizierfamilie und Reichsministerialenfamilie Waldstromer ist im Besitz von Brunn, einem königlichen Jagdschloss und einer nürnberger Exklave bei Altdorf. - König Karl IV von Luxemburg (St) (34) zwingt Regensburg ihm die Tore zu öffnen und zu huldigen. Konrad Nortweiner ist Vitztum in Amberg. - Konrad der Stör ist Besitzer der Burg Hackenberg. - In Dietfurt ist Dietrich von Wildenstein (--) wittelsbacher Pfleger und Landrichter.

1346 Wetter: Kältewelle. - Die Herren von Wolfstein erhalten die Herrschaft Pyrbaum als Lehen. - Leonhard Rinthüll von Sondersfeld (--) verkauft sein sogenanntes Jungfrauenlehen an das Zisterzienserinnenkloster Seligenporten. - Der klosterreichenbacher Abt Friedrich von Heinrichsreutter (--), der Beichtvater von Kaiser Ludwig von Wittelsbach der Bayer (St) (66), stirbt. - Der vermögende nürnberger Patrizier Heinrich Groland (--) wird Mitglied des Inneren Rates der Stadt Nürnberg. - In Neumarkt Berg Hausheim vergibt Adelheid (--), die Witwe von Heinrich dem Schmied (--) in Hausheim ihr Gut in Hausheim an das Zisterzienserinnenkloster Seligenporten und das Klosterspital in Neumarkt. - In Pilsach gehört das Dorf Pilsach Heinrich Pilsacher (--) alias Heinrich von Pilsach. - Die nürnberger Patrizierfamilie Stromer beginnt mit böhmischem Kupfer zu handeln. - In Neumarkt ist Johann von Mistelbach (--) Schultheiß. - In Burgthann stirbt mit xxx von der Tann (--) das Geschlecht aus, woraufhin der nürnberger Burggraf xxx von Zollern (St) (--) auf der Burg Burgthann Hermann von Golsdorf (--) als Pfleger einsetzt. Die Pfandschaft der Gräfin Kunigunde von Orlamünde (--) an der Burg wird abgelöst.

1345 Wetter: Sonderbare Erscheinungen an Sonne und Mond in Weiden. - Hartmut Schweppermann besitz die Burg Deining. - Burg Heinrichsbürg in Pölling wird an Albrecht von Thann IV verlehnt. - In Sondersfeld verkauft Ulrich Alersperger dem nürnberger Deutschordensspital die Hofauwiese. - Heinrich von Stein III verzichtet auf die Bischofswürde von Regensburg. Kaiser Ludwig von Wittelsbach der Bayer (St) (65) stellt keinen neuen regensburger Gegenbischof mehr auf und akzeptiert Friedrich von Zollern Nürnberg. - Kaiser Ludwig von Wittelsbach der Bayer (St) (65) stiftet mit dem nürnberger Patrizier Kontad Groß eine Klause in Pillenreuth alias Zu Unserer Frauen Schiedung. - In Nürnberg wird der Nordturm der Sebalduskirche gebaut. - Berthold von Zollern Nürnberg (St) (25) wird Landkomtur des Deutschen Ordens in Franken und Preußen. - In Nürnberg bitten die Ehefrau Margarethe von Holland (35) von Kaiser Ludwig von Wittelsbach der Bayer (St) (65) und ihre Hofdamen Elisabeth Weißbeck, Adelheid Zollner, Christina Ittger, Kunigunda von Ottensee und Osanna Österreicher von Deckendorf um einen stillen Ort zu haben ein neues Kloster im nürnberger Reichswald zu erbauen und deshalb Kloster Pillenreuth zu gründen, was dieser durch den kaiserlichen Schultheiß Konrad Groß (--) ausführen lässt. - In Deining gehört das Dorf Hartung Schweppermann (--), dem Sohn von Seyfried Schweppermann.

1344 In Nürnberg wird an der Regensburger Strasse vor den Toren der Stadt das Hallerweiherhaus von Konrad Waldstromer als Weiherhaus erbaut. - Der entmachtete eichstätter Fürstbischof Schenk Heinrich von Reicheneck V (--) stirbt in Nürnberg und wird in Kloster Engelthal bestattet. Sein Nachfolger der neue eichstätter Fürstbischof Albrecht von Hohenfels (-- ist ein regensburger Domherr. - Burg Kallmünz wird an Regensburg verpfändet. - In Nürnberg wird die Patrizierin Engelburg Haller (--) Äbtissin des St Clara Klosters. - In Nürnberg erhält die nürnberger Sebalduskirche eine Orgel.

1343 Wetter: Kalter nasser Sommer. Erdbeben in Nürnberg, bei dem 12 Häuser einstürzen. - Reichstag in Nürnberg. - In Lampertshofen verkauft Ludwig von Lampertshofen (--) seinen Hof an Albert von Wolfstein (--). - In Geisreuth kauft der nürnberger Patrizier Berthold Tucher (--) ein Bauerngut. - In Schwabach gibt es eine Steinerne Brücke. - Der rheinische Pfalzgraf Rudolf von Wittelsbach von der Pfalz II (St) (37) übereignet seinem Truchseß Ritter Heinrich von Holnstein (--) die Güter Frankenhof und Kulsendorf. - Der klosterkastler Abt Hermann kauft den Hof von Konrad dem Lengenfelder von Rosenberg und der pfaffenhofener Schmied H Rüdiger, der holnsteiner Truchsess H Heinrich und Hartung Schweppermann von Pfaffenhofen bürgen. - In Etzelwang besitzt Ullrich von Freudenberg (--) Burg Rupprechtstein. - In Burgthann wird die Burg Burgtahnn an Gräfin Kunigunde von Orlamünde (--) verpfändet.

1342 Wetter: Hochwasserkatastrophe in Nürnberg und Würzburg mit Höchstpegelständen nach viertägigem Dauerregen. - Das niederadelige Dienstmannengeschlecht Frickenhofer besitzt mit xxx von Frickenhofen (--) neben Burg Frickenhofen einen zweiten Sitz auf Burg Allersburg (20 24 Friedhof) im Lauterbachtal und nennen sich dort Frickenhofer die Pauren. - In Kloster Kastl wird die Kastler Reimchronik vom kastler Abt Hermann (--) verfasst. Sie hat 700 deutsche Verse. - Kaiser Ludwig IV vonWittelsbach der Bayer (St) (61) bestimmt als Herr von München mit dem Stadtrat, dass neue Gebäude nur noch mit gebrannten Dachziegeln gedeckt werden dürfen. - Der nürnberger Burggraf Johann II von Zollern (--) verkauft Gostenhof an die Waldstromer.

1341 In Neumarkt Pilsach kommt Konrad Sefft (--) alias Konrad Seft in den Besitz der im Tal von Pilsach gelegenen Burg Pilsach. - In Nürnberg bricht zwischen dem Heumarkt und der Pegnitz ein Feuer aus, dem 400 Häuser bei einem zweitägigen Brand zum Opfer fallen. - In Neumarkt ist Hermann von Thann (--) Schultheiß. Ihm wird der Schutz von Kloster Kastl übertragen. - In Hohenburg wird die 44 Jahre zuvor von Lotter von Schauerstein (++) alias Ulrich Loterbeck alias Ultich von Loderbach bei Neumarkt an den regensburger Fürstbischof Konrad von Lupburg (++) verkaufte Burg Schauerstein, der als letzter seines Geschlechts 13 13 bereits seine eigene Burg Lupburg dem regensburger Hochstift vermacht hat, vom regensburger wittelsbachkaisertreuen Gegenbischof Heinrich III von Stein (--) für den Kampf gegen den papsttreuen regensburger Fürstbischof Friedrich von Zollern (--), der zwar die Wahl gewonnen hat, aber nicht die Macht, von zwei extra abgesandten regensburger Chorherren renoviert:

1340 Der nürnberger Burggraf Johann II von Zollern (St) (--) wird Pfleger und Hauptmann in der Mark Brandenburg und erwirbt Burg Plassenburg mit der Grafschaft Kulmbach und Berneck. - Die nürnberger Patrizierfamilie Grundherr von Altenthann und Weiherhaus kommt in den Inneren Rat. - In Berching Holnstein Staufersbuch gibt es die ortsadeligen xxx von Staufersbuch (--). - Der wie sein langjähriger Vorgänger kaisertreue und wittelsbachtreue Heinrich III von Stein wird Bischof von Regensburg, allerdings nur Gegenbischof, weil die Mehrheit den papsttreuen Friedrich von Zollern. zum Fürstbischof gewählt hat. - Die städtische Regierung alias Rat der Stadt Nürnberg befindet sich in einem Patriziat von ehrbaren Geschlechter, das sich zum Großteil aus ritterlichen Burgmannen gebildet hat, die in einem fortlaufenden Ratsverzeichnis aufgeführt sind. Die neu hinzugezogenen Geschlechter werden sofort in den Rat aufgenommen und zählen zu den Ehrbaren. - Die Stadt Nürnberg vollendet den Bau ihres Rathauses. - Mit dem Tod des niederbayerischen Herzog Johann von Wittelsbach fällt ganz Niederbayern an Kaiser Ludwig IV von Wittelsbach der Bayer (St) (53). - Der eichstätter Fürstbischof Schenk Heinrich V von Reicheneck wird entmachtet. - Im nürnberger Reichswald werden Glashütten, die für große Waldschäden verantwortlich sind von Kaiser Ludwig IV von Wittelsbach der Bayer (St) (53) verboten. - Heinrich Kobel, Ulrich Hantler, Marquard Feichter, Rudger Rottenburger sind Schöffen in der Stadt Neumarkt. Volkol ist Richter in Altdorf und Konrad Sulzkirchen ist Spitalmeister in Neumarkt. Hartmut Schweppermann der Bergen und Apel Schweppermann treten als Bürgen auf. - In Nürnberg wird Bernhard von Neumarkt junger Bürgermeister. - In Nürnberg werden 90 nürnberger Bürger wegen Häresie aus der Stadt verbannt. - Die nürnberger Katharer werden aus der Stadt Nürnberg verbannt. - In Nürnberg etablieren sich die Familie Grundherr und Tucher. - In Regensburg hat das Alte Rathaus einen neuen Marktturm zum Kohlenmarkt. - In Dietfurt Liebhart von Ottmaringen (--) Landrichter der Grafschaft Hirschberg. - In Freystadt ist die freiadelige alias nur dem König bzw Kaiser dienstverpflichtete Familienburg Burggriesbach mit Heinrich der Hauzze alias Heinrich Hauzahn von Griesbach.(--) nur noch im Besitz einer niederadeligen Familie.

1339 Wetter: Heuschreckenplage in Amberg führt zu Teuerung. - In Nürnberg verpfändet Kaiser Ludwig IV von Wittelsbach der Bayer (St) (53) erblich seinem nürnberger Geldverleiher und reichsten Nürnberger, dem nürnberger Patrizier Konrad Groß (56) das nürnberger Reichsschultheißenamt mit Reichszoll und Münzrecht. Das Reichsschultheißenamt erhebt diesen über Rat und Stadt Nürnberg. Außerdem bestimmt er, dass in der Grafschaft Hirnicht nur Reichsfreie oder Edelfreie, sondern auch Ministeriale als Landrichter eingesetzt werden dürfen. - Der niederbayerische Herzog Heinrich XIV von Wittelsbach (St) (28) versöhnt sich mit Kaiser Ludwig IV von Wittelsbach der Bayer (St) (53) und stirbt an Lepra. Der seit 13 35 mit der polnischen Königstochter Elisabeth verlobte Sohn des verstorbenen niederbayerischen Herzog Heinrich XIV von Wittelsbach (St) (28) Johann von Wittelsbach das Kind (St) (10) wird Nachfolger, entlobt und mit der Tochter von Kaiser Ludwig IV von Wittelsbach der Bayer (St) (53) Anna von Wittelsbach (St) (13) verheiratet, wodurch ein Friedensschluß zwischen Kaiser Ludwig IV von Wittelsbach der Bayer (St) (53) und dem niederbayerischen Herzog Heinrich XIV von Wittelsbach (St) (28) zustande kommt. Kaiser Ludwig IV von Wittelsbach der Bayer (St) (53) wird Vormund für Johann von Wittelsbach das Kind (St) (10). - Der österreichische Herzog Otto von Habsburg stirbt. Selbst über seinem Tod dürfen sich seine beiden Narren, der Franke Neidhart Fuchs und Wigand von Theben alias der Pfaff von Kalenberg lustig machen. Die Späße des Pfaffen von Kalenberg werden in einem Buch aufgeschrieben und verspotten hauptsächlich den Klerus. - In Amberg wird der amberger Vitztum Eberhard von Mistelbach (--) von Reinhart von Sickingen (--) abgelöst. Heinrich von Rohrenstadt (--) wird amberger Vizerichter. - In Nürnberg wird der Badknecht Heinrich aus der Stadt verbannt. Er hatte eine Aussätzige geschwängert. - In Regensburg glaubt der Verschwörer Frumold in die Stadt Regensburg zurückkehren zu können um sich mit einer Geldstrafe freizukaufen, wird aber verhaftet und zum Tode durch Erwürgen verurteilt, das am Ort seiner Übeltat unter der Erde ausgeführt wird. - In Amberg ist Heinrich von Rottenstat (--) Landrichter und Vogtrichter in Hahnbach. - In Allersberg stiften Leupold von Wolfstein (--) und Albrecht von Wolfstein (--) ein Spital mit einer Hofstatt und einem Weiher. - In Allersberg wird ein Pfründnerspital mit klösterlichem Pflegepersonal gegründet. - In Burg Dietrichstein alias Schweppermannsburg 2 km östlich von Trautmannshofen wird als nördlichster Grenzgerichtsort der Herrschaft Hirschberg Gericht gehalten. - In Altdorf lebt in Eismannsberg xxx Ratz von Eisenhartsberg (--).

1338 Der in Wolfratshausen geborene rheinische Pfalzgraf Ruprecht von Wittelsbach von der Pfalz (St) (29), sein Bruder, der rheinische Pfalzgraf Rudolf II von Wittelsbach von der Pfalz (St) (32), Söhne von Mechthild von Nassau (St) und ihr Neffe, der in Amberg geborene Ruprecht II von Wittelsbach von der Pfalz (St) (13) teilen die Pfalz unter einander auf, regieren sie gemeinsam. - Burg Prunn bei Riedenburg wird an das Mitglied des Rittergeschlechts der Fraunberger bei Erding Hans von Fraunberg (--) verkauft. - In Neumarkt existiert eine Lateinschule. - In Neumarkt richtet Ritter Heinrich von Buch (--) eine Seelstiftung ein, die jeden Montag von der Kanzel gehalten werden soll. An den Jahrestagen soll Brot an die Armen verteilt werden. - In Regensburg wird die Folter in einem Gerichtsverfahren angewendet.

1337 Wetter: Komet zeigt sich 3 Monate in Weiden. - Der Heerführer von Kaiser Ludwig IV von Wittelsbach der Bayer (St) (50), der fromme Seyfried Schweppermann (77) stirbt in seiner Burg Deinschwang und wird im Kloster Kastl begraben. - Kaiser Ludwig IV von Wittelsbach der Bayer (St) (50) steht vor den Toren der Stadt Regensburg. Mit Hilfe des Verschwörers Konrad Frumold (--), einem Verbündeten des reichen aus der Stadt verwiesenen regensburger Geschlecht Auer wird vom im kaiserlichen Besitz befindlichen Alten Deutschen Haus am Ägidienplatz direkt an der Stadtmauer, dem alten burggräflichen Gerichtshaus ein Stollen unter der Stadtmauer hindurch gegraben. Kurz vor der Fertigstellung werden die Grabearbeiten entdeckt und zwei Verschwörer an der Stadtmauer aufgehängt. Frumold kann fliehen. - In Neumarkt zieht Kaiser Ludwig IV von Wittelsbach der Bayer (St) (50) den Besitz des Edlen alias adeligen xxx von Dürrwang (--) mit Burg Sulzbürg wieder ein und belehnt Albtrecht von Wolfstein (--) mit Burg Sulzbürg. - In Nürnberg lebt der aus Neumarkt stammende angesehene Hartwig Volkmeyr (--). - In Amberg löst eine Seuche eine Judenverfolgungen aus. - Otto von Trautenberg (--) mit Herrschaftssitz auf Burg Trautenberg ist Vogt der klösterlichen Besitzungen Lengenfeld und Rothenbürg. - In Nürnberg wird der Dutzendteich an Konrad Waldstromer (--)  zur Fischzucht verlehnt. - Konrad Knebel (--) wird amberger Vitztum. - In Neumarkt  besitzt der pilsache Adelige Konrad Smid (--) alias Konrad Schmid als Adeliger das Bürgerrecht von Neumarkt.

1336 Wetter: Hochwasser in Nürnberg. - In Seligenporten sind einige Töchter von Albrecht von Frickenhofen (--) Nonnen im Zisterzienserinnenkloster Seligenporten. - Agnes Frickenhofer übergibt ein Gut in Körnersdorf dem Spital in Neumarkt. - In Regensburg wird der regensburger Hansgraf von 12 Beisitzern beraten. - Das neumarkter Schultheißenamt wird gezwungen das Adelsgut Ferrieden an den nürnberger Burggraf Johann II von Zollern (St) zu verkaufen. - Seyfried der Frauenberger (--) alias Seyfried von Frauenberg streitet sich mit dem kaiserlichen Kammermeister Hektor von Trautmannsdorf (--), wer den älteren Adel hat und fordert von Kaiser Ludwig IV von Wittelsbach der Bayer (St) (49) einen Kampfbrief alias Erlaubnis zum Duell. Seyfried von Frauenberg (--) unterliegt und muss wie verabredet sich mit Leib und Wappen Hektor von Trautmannsdorf (--) unterwerfen, der ihn hochmütig Kaiserin Margarete von Holland (St) (29) schenkt, woraufhin der Kaiser beide zu hohen Geldstrafen bei einer weiteren Verfehlung verurteilt.

1335 Hartung Schweppermann, der Sohn von Seyfried Schweppermann ist im Teilbesitz der Schweppermannsburg bei Pfaffenhofen. - Der regierende Augustiner-Chorherrenstiftspropst Friedrich in Kloster Paring bei Kelheim stirbt. Unter ihm wurde das Kloster durch mehrere Feuersbrünste in die Armut getrieben. - Die Vogtei von Kloster Weißenohe wird der Reichstadt Nürnberg übergeben. - Die Ministerialenfamilie von Stauf verlässt Burg Stauf bei Thalmässing und kauft von Kaiser Ludwig IV von Wittelsbach der Bayer (St) (48) die Hälfte der Burg Ehrenfels als Staufer von Ehrenfels mit der Herrschaft des Marktes Beratzhausen. - Chunrad Knebel ist Vitztum in Amberg. - In Hohenburg erkunden 25 amberger Bürger einen hohlen ungeheuern Berg bei Hochenburg und giengen 900 Klafter tief hinein, sehen dort Paläste, Bilderwerk, Plätze, rauschende Wasser, fliessende Brunnen, grosse Riesengebeine, unverweste Leichname. Nach 8 Stunden kehren sie angsterfüllt an Tageslicht zurück.

1334 In Wappersdorf gibt es eine Obere Burg und eine Untere Burg. In  Sondersfeld gibt es ebenfalls eine Burg. Alle drei Burgen gehören Heinrich der Hofer (--). - In Wappersdorf lebt Heinrich der Hofer alias Heinrich von Hofen und seine Wirtin alias Ehefrau Elsbet auf dem Gut bzw der befestigten Burg Wappersdorf. - In Berching lebt 3 km nordwestlich entfernt Heinrich von Hohenbrunnen auf seiner Burg Hohenbrunnen, wo er noch 20 Jahre leben wird - In Regensburg flieht der ab 13 30 von Kaiser Ludwig IV von Wittelsbach der Bayer (St) (53) zur Unterdrückung der Aufstände der Zünfte unterstützte, aber sich mittlerweile zum Alleinherrscher entwickelte regensburger Patrizier Friedrich Auer (--) vor der Bürgerschaft aus der Stadt und nutzt Burg Adelburg als Stützpunkt für eine Fehde mit der Reichsstadt Regensburg. Von seiner 22 km östlich von Regensburg gelegenen Burg Brennberg aus beginnt er als Raubritter auf den Handelswegen regensburger Patrizier alias Kaufleute zu überfallen. - Landgraf Ulrich von Leuchtenberg stirbt. - Der eichstätter Fürstbischof Schenk Heinrich V von Reicheneck lässt sich vom Kaiser die Regalien verleihen und wird vom Papst Benedikt XII in Avignon exkommuniziert. - Der Verwalter des Klosterspitals von Kloster Kastl Marquard von Neumarkt (--) kauft von Truchseß Konrad von Sulzbach (--) einen Hof. - In Mörsdorf verkauft Heinrich von Mörsdorf (--) seine Wiesen an das Kloster Seligenporten. - In Regensburg endet der Aueraufstand zwischen Handwerkern und Stadtregiment. 

1333 Kaiser Ludwig IV von Wittelsbach der Bayer (St) (52) erwägt seine Abdankung und der niederbayerische Herzog Heinrich XIV von Wittelsbach (St) (28) wird als möglicher Nachfolgekandidat erwogen. - Der Ort Gräfenberg kommt unter die Herrschaft des nürnberger Patriziers xxx Haller (--). - Der regensburger Patrizier Friedrich Auer geht teilweise mit einer Mundmannschaft einer Art Leibgarde von 40 Personen zur Kirche. Die Bürgerschaft rebelliert gegen den selbsternannten Stadtherrn. - Die Herren von Egloffstein haben Burg Wolfsberg gekauft. - Kaiser Ludwig IV von Wittelsbach der Bayer (St) (52) unterstrellt die Kommende des Deutschen Ordens in Nürnberg denn nürnberger Burggrafen. - Percht von Heilsberg, Heinrich des regensburger Truchsessen zu Heilsberg Witwe, verkauft an Konrad Notthafft (--) Burg Heilsberg und damit das regensburger Truchsessenamt. Seine Brüder Konrad Notthafft (--) der Jüngere und Heinrich Notthafft III (--) teilen sich Wernberg und sein Bruder Johann II Notthafft (--) ist Deutschordensritter. - In Allersberg wird die Sebastiansbruderschaft eingerichtet. - In Velburg ist Heinrich Zenger (--) von Altendorf Pfleger. - In Bodenstein bauen die Michelsberger eine Burg. - In Allersberg wird die Sebastionsbruderschaft gegründet.

1332 Der ehemalige ungarische Königssohn und niederbayerische Herzog Heinrich XV von Wittelsbach der Natternberger (St) (22) verpfändet die heidecker Stammburg Burg Arnsberg im Altmühltal an seinen herzoglichen Pfleger alias Amtmann Heinrich von Wildnsein, dessen Sohn Heinrich von Wildenstein ist. - Landgraf Ulrich von Leuchtenberg (--) erwirbt Preimd, die spätere Residenzstadt - Inquisitionsgericht in der Stadt Nürnberg bis 13 33, bei dem der selbalder Pfarrer Heinrich von Stein (--) als Ketzerrichter 80 Namen von nürnberger Bürgern vorlegt, die der Ketzerei verdächtigt werden und die der Stadt verwiesen werden. - In Nürnberg ist Bernhard von Neumarkt (--) alias Bernhard Loter Mitglied des kleineren städtischen Rates. - Der nürnberger Burggraf Friedrich IV von Zollern Nürnberg (St) stirbt und wird von seinem Sohn Burggraf Johann II von Zollern (St) (--) der Erwerber beerbt. - Burg Donaustauf ist im Besitz der regensburger Bischöfe. - Heinrich von Ettenstatt ist Vitztum in Lengenfeld. - Der amberger Bürger Seibot verliert in einem umstrittenen Rechtsstreit ein Hofgut an den klosterensdorfer Abt Albrecht durch mangelnde Rechtskentnisse. - In Nürnberg wird das nürnberger Rathaus an der Stelle des Brothauses aus ehemaligem klosterheilsbronnerhof Besitz am Salzmarkt gebaut. Das neue Lochgefängnis liegt auf dem Grund des ehemaligen Kaufhauses, aber ausserhalb des Rathausgrunds. - Zum nürnberger Rat hinzugekommen sind die Familien Eisvogel, Groß, Neumarkt, von Stein alias Lapide und Weigel. - In Freystadt, das von Hylpolt von Stein (--) gegründet wurde, wird eine Urkunde ausgestellt und mit einem eigenen Siegel versehen. Die im Dokument beschriebenen Rechte, die niedere Gerichtsbarkeit, das Recht der Bürger einen Rat zu wählen und neun Jahrmärkte, darunter Fastnachtsonntag, Walburga, Michaeli, Martini, Weihnachten, Bonifaz, Peter und Paul, Jakobi und Ägidi, und die 20 23 noch bestehenden Walburgi und Michaeli werden als Stadtrechte interpretiert und auch (19 62 650 Jahre Stadtrechte in Freystadt) so gefeiert. Die Stadt Freystadt interpretiert 20 24 dieses Ereignis SIGILLUM UNIVERSITATIS CIVIUM DE FREIENSTAT bedeutet Gemeinschaft aller Bürger in Freienstaat und sollte ein Hinweis auf die demokratische Verfassung der Stadt sein.

1331 Kaiser Ludwig IV von Wittelsbach der Bayer (St) (50) bestätigt Pfalzgraf Rudolf II von Wittelsbach (St) (25) und seinem Bruder Ruprecht von Wittelsbach von der Pfalz I (St) das Wittum von König Adolf von Nassau (St) (++) für Mechthild, die Frau seines Bruders Rudolf I, in Höhe von 10.000 Mark Silber auf die Städte Neumarkt in der Oberpfalz, Berngau, Hersbruck und Auerbach. Die Reichsstadt Neumarkt, die seit dem Frieden von 13 01 eigentlich an das Reich zurückgegeben werden muss, fällt dadurch an die wittelsbacher Kurpfalz. Die Oberpfalz erhält eine eigene wittelsbacher Regierung in Amberg. - In Neumarkt ist die von den reichsfreien alias nur dem Kaiser zu Kriegsdiensten verpflichteten adeligen Brüdern der dritten Generation, Heinrich von Rothenfels (--), Hermann von Rothenfels (--), Konrad von Rothenfels (--) und Braun von Rothenfels (--) aufgeteilte Burg Rothenfels bei Oberbuchfeld, die die Hohe Strasse alias Alte Strasse zwischen den Flußläufen Alte Laber alias Schwarze Laber bei Lengenfeld und Unterbürger Laber bei Deining kontrollierten, so verarmt, dass Heinrich III von Rothenfels sein Drittel an der Burg Rothenfels persönlich an Kaiser Ludwig IV von Wittelsbach der Bayer (St) (50) gegen eine Leibrente verlehnt, wodurch ein Teil der Burg unter wittelsbacher Landeshoheit fällt. - In Hohenstein bestätigt Kaiser Ludwig IV von Wittelsbach der Bayer (St) (50) Heinrich von Raitenbuch (--) als Belohnung für seine treuen Dienste, obwohl er in der Vergangenheit nicht nur wittelsbacher Gefolgsmann war, die Hofmarkgerechtigkeit für seinen Sitz in Kallmünz und in Raitenbuch, die sich auf eine Verleihungsurkunde von 11 80 bezieht, die gefälscht ist. - Pfalzgraf Rudolf von Wittelsbach von der Pfalz (St) (43) stellt das Zisterzienserinnenklosters Seligenporten, unter seinen Schutz und verpflichtet seinen neumarkter Pfleger alias Amtmann Heinrich von Wildenstein den Schutz durchzuführen. - Der nürnberger Patrizier Offnai Weigel von Neumarkt erwirkt die Marktrechtsverleihung für Eschenau bei Erlangen durch Kaiser Ludwig IV von Wittelsbach der Bayer (St) (50). - Kaiser Ludwig IV von Wittelsbach der Bayer (St) (50) setzt in Nürnberg strafrechtliche Bestimmungen für die Stadt Nürnberg fest. - Burg Heimhof bei Kastl ist im Besitz von Heinrich Ettenstätter (--). - Kaiser Ludwig IV von Wittelsbach der Bayer (St) (50) verbietet in Burglengenfeld regensburger Bürgern unter Achtandrohung vor fremde Gerichte zu ziehen, verspricht die Stadt Regensburg nicht zu verpfänden und bestätigt der Stadt Regensburg und der Stadt Neumarkt die Rechte. - In Berching gibt es eine Schule, der ein Kindermeister vorsteht. - In Nürnberg stiftet Konrad Groß das neue Heiliggeistspital. - In Regensburg wird im Dominikanerkloster ein Fries der 14 Nothelfer eingebaut, wodurch deren Heiligenverehrung entsteht. - In Regensburg wird eine Eidsatzung angelegt, in der Friedbrüche alias Kriminaldelikte einzeln und mit der gerichtlichen Ahndung durch den Rat aufgezählt werden. - In Nürnberg stiftet Reichsschultheiß Konrad Groß (--) das Heilig-Geist Spital für 200 kranke und notleidende Bürger. - In Hohenburg nennt sich Konrad Erlheimer alias Konrad von Erlheim nach seiner Burg Roßstein Konrad von Roßstein (--). - Die seit 12 21 als Stadt bezeichnete Stadt Ansbach, die dem würzburger Bischof gehörte, wird vom nürnberger Burggraf Friedrich IV von Zollern Nürnberg (St) gekauft, dazu auch das Stift.

1330 Kaiser Ludwig IV von Wittelsbach der Bayer (St) (49) belehnt die Edlen xxx von Dürrwang (--) mit Burg Sulzbürg. - Die Stadt Neumarkt wird von Kaiser Ludwig IV von Wittelsbach der Bayer (St) (49) an Graf xxx von Henneberg (St) (--) verpfändet. - Der Burghof Rittershof bei Pölling wird erwähnt. - Die nürnberger Patriziertochter und Ratsherrntochter und spätere Mystikerin Witwe von Gottfried Teufel Adelheid Langmann (24) quält sich mit strenger Askese und strenger religöser Lebensführung und tritt gegen den Willen ihrer Eltern und mit eigenen Vorbehalten zur berühmten Mystikerin und nürnberger Patriziertochter Christine Ebner (52) ins Kloster Engelthal ein, wo sie Hallizunationen und Teufelserscheinungen, blankes Entsetzten von leisen Geräuschen aber auch Gefühlsräusche vor Entzückung erlebt, die ihre Mitschwestern genau dokumentieren, und teilweise jahrelange Lähmungserscheinungen erleidet. Sie verfasst selbst oder lässt im Stil ihrer berühmten Mitschwester Christine Ebner (52) bis 13 50 eine mit Brautmystik verbundene Gnadenvita, die in verschiedenen Handschriften existiert, aufschreiben. - Kaiser Ludwig IV von Wittelsbach der Bayer (St) (49) empfiehlt das Benediktinerkloster Kastl dem Schutz seiner Neffen Ruprecht von Wittelsbach von der Pfalz (St) (21) und Rudolf II von Wittelsbach von der Pfalz (St) (24). - In Regensburg unterstützt Kaiser Ludwig von Wittelsbach der Bayer (St) (49) den regensburger Patrizier Friedrich Auer (--) im Kampf gegen die aufbegehrenden Zünfte, woraufhin dieser die Stadtherrschaft in Regensburg an sich reißt und sich dabei mit der regensburger Patrizierfamilie Zant verbündet. Seine Herrschaft hält bis 13 34.  - In der Stadt Neumarkt existiert ein Almosenamt. - Albrecht Notthafft (--), ist Graf von Griesenau. - In Kallmünz ist Friedrich der Nittenauer (--) Besitzer der Burg Kallmünz. - In Regensburg beginnt der Aueraufstand zwischen Handwerkern und Stadtregiment. - In Diefurt gibt es das Haus Hauptstrasse 25 später Gasthaus zur Post. - In Hohenburg Frabertshofen wird der edelfreie Hager (--) als hohenburger Ministeriale von Graf xxx von Hohenburg (--) angenommen.

1329 Neumarkt wird als die Stadt mit der Hofmark zu Berngau bezeichnet. - In Sondersfeld leben die Brüder Konrad von Sondersfeld (--), Götz von Sondersfeld (--) und Karl von Sondersfeld (--); - Die Stadt Amberg wird Hauptresidenz der Oberen Pfalz. - Im Hausvertrag von Pavia tritt Kaiser Ludwig von Wittelsbach der Bayer (St) (48) als versöhnende Vereinbarung seinen Neffen Ruprecht von Wittelsbach von der Pfalz (St) (20) und Rudolf II von Wittelsbach von der Pfalz (St) (23) die Pfalz und die Oberpfalz ab, wo sie abwechselnd als Kurfürsten auftreten. Die Pfalz macht er zu einem eigenständigen Fürstentum. Für seine Söhne behält er Oberbayern. Burg Heinrichsbürg in Pölling und die Hälfte von Burg Pfaffenhofen kommt an die Pfalz. Die beiden Linien dürfen sich im Falle des Aussterbens gegenseitig beerben. - Ulrich Gieginger (--) ist Besitzer von Woffenbach. - Schweppermann stiftet Tann einen Hof in Laaber an das Heilig-Geist-Spital vor den Toren der Stadt Neumarkt. - Der nürnberger Patrizier Ulman Stromer wird geboren und vom kaiserlichen Kanzler Ulrich Hangenohr (--) aus der Taufe gehoben. - Der eichstätter Fürstbischof Friedrich III von Leuchtenberg (--) stirbt auf Burg Holnstein bei Berching, woraufhin die Wittelsbacher die Burg übernehmen. - Die bamberger Vogtei mit Amberg fällt an die rudolfinische Linie der Wittelsbacher. - Friedrich von Rohrstatt (--) ist Kirchner in Sindlbach. - Die Landstände zwingen die drei bayerischen Herzöge von Wittelsbach Niederbayern, den minderjährigen bayerischen Herzog Heinrich XV von Wittelsbach Bayern (St) (17) und seine beiden Vettern Heinrich XIV von Wittelsbach Niederbayern (St) (24) und Otto IV von Wittelsbach Niederbayern (St) (22) dazu, ihr Herzogtum Niederbayern nicht weiter zu teilen.

1328 In Sonderfeld verkauft der adelige Heinrich von Sondersfeld (--) seine Hofstatt  an das Zisterzienserinnenkloster Seligenporten. - Die nürnberger Patrizier Schürstab erwerben in Nürnberg das Schürstabhaus von den Unholder Ministerialen. - Die Stadt Amberg erhält Zollfreiheit und Geleitsfreiheit im Herzogtum Oberbayern für ihre Kaufleute. - In Nürnberg verliert die nürnberger Patrizierfamilie Seckendorff-Hoheneck das nürnberger Truchsessenamt. - In Rom erlaubt Kaiser Ludwig IV von Wittelsbach der Bayer (St) (47) Friedrich IV von Zollern Nürnberg (St) in Großgründlach eine Stadt zu gründen. - Der neue aus Avignon zurückgekehrte eichstätter Fürstbischof Friedrich III von Leuchtenberg wird von den eichstätter Bürgern nicht in seine Residenz in Eichstätt eingelassen und ist gezwungen auf Burg Holnstein bei Berching seine Residenz zu errichten. - Die regensburger Patrizierfamilie Zant wird regensburger Hausgenosse. - In Neumarkt wohnt Heinrich von Buchberg (--), wo er Zeuge ist. - Berengar von Polanten (--) spendet an das Spital Neumarkt. - Kaiser Ludwig IV von Wittelsbach der Bayer (St) (47) residiert in München. - Die drei bayerischen Herzöge von Wittelsbach, der minderjährige bayerische Herzog Heinrich XV von Wittelsbach Niederbayern (St) (16) und seine beiden Vettern Heinrich XIV von Wittelsbach Niederbayern (St) (23)  und Otto IV von Wittelsbach Niederbayern (St) (21) verpfänden die heidecker Stammburg Arnsberg im Altmühltal bei Kinding an ihren Gefolgsmann Hadamar von Laber (--). Hadamar III von Laber (28) ist Minnesänger, der sich auch im Kreis von Kaiser Ludwig IV von Wittelsbach der Bayer (St) (47) bewegt.

1327 Kaiser Ludwig IV von Wittelsbach der Bayer (St) (46) erhöht Graf Berthold VII von Henneberg Schleusingen (St) (--) eine Pfandsumme von 12.000 auf 15.000 Pfund unter anderem auf die Stadt Neumarkt in der Oberpfalz als Unterpfand. - Der regensburger Domherr Schenk Heinrich V von Reicheneck (--) erhält von Papst Johannes XXII in Avignon den päpstlichen Auftrag gegen Papsturkundenfälscher vorzugehen. - In Nürnberg wird der Badersohn Konrad zu 10 Jahren Turmhaft verurteilt, weil der heimlich die adelige Tochter von Hermann von Stein geheiratet hat. - Dietrich von Parsberg verkauft sein Zollrecht und sein Geleitsrecht nach Eger an Landgraf Ulrich von Leuchtenberg. - In Berching verkauft Hermann von Thann von der Burg Thann bei Burgthann Burg Häferloch an das Zisterzienserinnenkloster Seligenporten. Das Kloster beginnt die Burg zu schleifen und einen Klosterhof im nahegelegenen Weidenwang zu errichten.

1326 Die Stadt Neumarkt wird von Kaiser Ludwig IV von Wittelsbach der Bayer (St) (50) an die Brüder, den niederbayerischen Herzog Otto IV von Wittelsbach (St) (19) und den niederbayerischen Herzog Heinrich von Wittelsbach (St) (21) verpfändet. Das Urbar des Viztumamtes Lengenfeld beschreibt, dass die Wittelsbacher nur einige Bürgerrechte in Neumarkt besitzen. Eine Verpfändung bedeutet nicht, dass die Stadt Neumarkt ihre reichsfreien Stadtrechte verliert. - In Nürnberg stirbt der angebliche Stammvater der nürnberger Patrizierfamilie und Mitglied des Inneren Rates der Stadt Nürnberg Konrad Tucher (--). - In der Stadt Amberg wird mit Befestigungsmaßnahmen begonnen. - Der Rat der Stadt Regensburger mit dem neuen Bürgermeister Berthold von Ergoldspecken verweist den Ex-Bürgermeister Dietrich Auer alias Dietrich von Au und Ortlieb Gumprecht für 10 Jahre der Stadt Regensburg und stellt jeden, der ihm Unterschlupf gewährt unter eine hohe Strafe. - In Nürnberg ist der adelige Ludwig von Eyb (--) Komtur der Deutschordenskommende Nürnberg. - In Nürnberg besteht die Badestube Irrebad am Weinmarkt. - In Schmidmühlen erwirtschaftet as Hammerwerk  einen 3fachen Zins über Normal und ist das größte Hammerwerk des Herzogtum Bayern. - In Parsberg bestätigt Kaiser Ludwig IV von Wittelsbach der Bayer (St) (50) dem Adeligen Dietrich von Parsberg (--) umfangreiche Rechte und macht Parsberg praktisch reichsunmittelbar. - In Seubersdorf Wissing sind die Wilfertsdorfer Lehnsnehmer. - In Lauf Simmelsdorf gibt es die Burg Winterstein, die von xxx von Winterstein (--) bewohnt wird.

1325 Die Patrizierfamilie Pfinzing kommt in den Besitz von Neuendettelsau. - Der regensburger Patrizier und mehrfacher regensburger Badestubenbesitzer Konrad Zant besitzt einen Hof bei der Burg Haimburg. - Gegenkönig Friedrich von Habsburg der Schöne (St) wird auf der im Nordgau gelegene Burg Trausnitz im Tal bei Schwandorf vom nichtadeligen wittelsbacher Vitztum Weichnand freigelassen. - In Nürnberg wird der Wasserturm am Henkersteg als Teil der Stadtmauer fertiggestellt. - König Ludwig von Wittelsbach der Bayer (St) (40) befreit in Amberg die Hofmark Berngau vom Hauptrecht und befiehlt in Nürnberg den Grundbesitzern in der Stadt Neumarkt ihre üblichen Steuern zu zahlen. In Neumarkt ist Konrad Hofmeister Schultheiß. - In Eschenbach ist Heinrich Schweppermann, der älteste Bruder des deininger Rittergutsbesitzers xxx von Hartung (--) Pfarrer. - In Regensburg wird die Emmeramsapotheke Pfauengasse 10 gegründet. - In Amberg, das den Wittelsbachern gehört, veranlasst König Ludwig von Wittelsbach der Bayer (St) (40), dass die Stadt sowohl die wittelsbacher blauweiße Raute, als auch den pfälzer Löwen im Wappen führt.

1324 Hilpolt von Stein III ist mit Margarethe von Seefeld, der Tochter von Marquard Seefeld verheiratet. - Konrad von Rohrenstadt bei Sindlbach ist Richter in Altdorf. - Der in seine Grafenwürde wieder eingesetzte Albrecht Notthafft stirbt in Wien und wird dort begraben. - Erster pfälzer Statthalter und Vitztum Albrecht Schnelsdorfer in Amberg in eigener Kanzlei. - Konrad von Rohrstatt ist Richter in Altdorf. - Der klosterkastler Abt Hermann, Gevatter Kaiser Ludwigs des Bayern, verfaßt eine Reimchronik mit 790 Versen.

1323 König Ludwig von Wittelsbach der Bayer (St) (38) kommt nach Kastl um Gott für den Sieg in der Schlacht bei Mühldorf zu danken und verleiht Kastl und Allersberg die Marktrechte. - Die Ehefrau Elisabeth (31) des verstorbenen böhmischen König Johann von Luxemburg (St) (27) gebärt Zwillinge. - Siegfried von Reichertshofen ist im Besitz des Familienstammortes Reichertshofen. Burg Neidstein fällt an König Ludwig von Wittelsbach der Bayer (St) (38). - Der vom Rat der Stadt Nürnberg erhobene Richter ist im Besitz des Bannrechts im Zusammenhang mit der Verpfändung des Schultheißenamts an den Burggrafen. Der Schultheiß wird vom Burggrafen eingesetzt und erhält durch die Verpfändung auch dessen Einkünfte. - Richter Albrecht Rindsmaul wird von König Ludwig von Wittelsbach der Bayer (St) (38) gezwungen auf einen Pelz zu verzichten. - Nach dem Tod ihrer Mutter der Pfalzgrafenwitwe Mechthild von Nassau (St), die ihren Schwager König Ludwig von Wittelsbach der Bayer (St) (42), hasst kommt es zu einer Annäherung zwischen ihren Söhnen Ruprecht von Wittelsbach von der Pfalz (St) (14) Adolf (St) (23) und Rudolf II (St) (17) und ihrem Onkel König Ludwig von Wittelsbach der Bayer (St) (42). - In Nürnberg Schwaig verkauft Graf Gottfried von Hohenlohe Brauneck (--) seine Burg Malmsbach an den nürnberger Burggraf Friedrich IV von Zollern Nürnberg (St) (--). - Ritter Heinrich von Neumarkt, der Sohn des gleichnamigen Ritters Heinrich von Neumarkt, stirbt. - Die bamberger Burg Neuhaus ist in Burg Veldenstein umbenannt. - In Simmelsdorf 30 km nördlich von Nürnberg nennt sich des wittelbacher Gefolgsmanns xxx von Wildenstein (--) Jahren nach seiner um 12 90 erbauten Burg Wildenfels xxx von Wildenfels (--).

1322 Der deutsche König Ludwig von Wittelsbach der Bayer (St) (41) besiegt durch einen erfolgreichen Hinterhalt von nürnberger Burggraf Friedrich IV von Zollern Nürnberg (St) und durch Reichsfahnenträger Graf Konrad II von Schlüsselburg, in der Schlacht bei Mühldorf, der letzten Schlacht ohne Feuerwaffen, den Gegenkönig Friedrich von Habsburg der Schöne (St) und hält ihn bis 13 25 gefangen. Graf Gerlach von Nassau (St) kämpft für Gegenkönig Friedrich von Habsburg der Schöne (St), wechselt nach der verlorenen Schlacht bei Mühldorf die Seiten und versöhnt sich mit König Ludwig von Wittelsbach der Bayer (St) (41). Graf Gerlach II von Diez (St) kämpft wegen finanzieller Versprechungen auf der unterlegenen Seite von Gegenkönig Friedrich von Habsburg der Schöne (St) und gerät dadurch in große finanzielle Nöte, die er durch die Annäherung an den trierer Erzbischof Balduin von Luxemburg (St), dessen Burgmann er wird und der ihn aber durch die simple Umbenennung von Stiftshoheiten zu Lehen austrickst, zu beheben sucht. Graf Johann von Sayn (St) und sein Sohn Gottfried von Sayn (St) kämpfen an der Seite von König Ludwig von Wittelsbach der Bayer (St) (41). Der deutsche König Ludwig von Wittelsbach der Bayer (St) (41) versöhnt sich nach der Schlacht bei Mühldorf mit Gegenkönig Friedrich von Habsburg der Schöne und macht ihn zum Mitkönig. Wolfhard von Adelenburg alias Adelburg kämpft für König Ludwig IV von Wittelsbach der Bayer (St) (41). - Gottfried von Sulzbürg III stirbt und wird im Zisterzienserinnenkloster Seligenporten beerdigt. - Der deutsche König Ludwig IV von Wittelsbach der Bayer (St) (41) verpfändet das nordgauer Gebiet Egerland an den mit der Schwester Elisabeth (30) des verstorbenen böhmischen Königs verheirateten böhmischen König Johann von Luxemburg (St) (26). - Der deutsche König Ludwig von Wittelsbach der Bayer (St) (41) beschenkt den mutigen Feldhauptmann Seyfried Schweppermann nach der Schlacht von Mühldorf, als an die erschöpften Kämpfer Eier verteilt werden: Jedem ein Ei, dem frommen Schweppermann zwei! mit den Burgen Pfaffenhofen, Deinschwang, Berg und Heinrichsbürg. Konrad Rindsmaul ist sein Schwager. - In Nürnberg wird der Heilsbronner Hof das Brothaus des Klosters Heilsbronn vom Rat der Stadt Nürnberg aufgekauft um darauf unter Stadtbaumeister Philipp Groß ein neues Rathaus zu bauen. Die bestehenden Keller werden als das Lochgefängnis umfunktioniert. - Der Landgraf Ulrich von Leuchtenberg kämpft erfolgreich an der Seite von König Ludwig IV von Wittelsbach der Bayer (St) (41). - Gegenkönig Friedrich von Habsburg der Schöne (St) wird auf die im Nordgau gelegene Burg Trausnitz im Tal bei Schwandorf vom nichtadeligen wittelsbacher Vitztum Weichnand gebracht und bis 13 25 gefangen gehalten. - Der adelige Konrad von Loderbach ist Sohn von Marquard von Neumarkt. - Albrecht von Hohenfels bekleidet hohe kirchliche Ämter in Eichstätt. - In Amberg hält der lengenfelder Vitztum Giban ein Landgericht ab bei dem der kloster kastler Siechenmeister Eberhart von Herrn von Gumpenlohe Teile von Höfen in Tannhausen zugesprochen bekommt, und dem Herr Schenk Walcher von Reicheneck, Herr Ulrich von Waldau alias Waldome, der Lichtensteiner, der Dachsholrer von Dachsöllern und Ruger der Kemnater als Schöffen beisitzen. - Der Sohn Konrad von Neumarkt des Adeligen Marquard von Neumarkt sitzt in Loderbach. - Der mit Agnes verheiratete Gottfried von Wolfstein Sulzbürg stirbt. - Deining gehört Friedrich von Rohrenstadt. - In Nürnberg gibt es das Gasthaus Zum gläsernen Himmel Bindergasse 1 am Fünferplatz. - Der Reichsministeriale Konrad von Pilsach (--) bürgt letztmals bei einem Verkauf an das Kloster Seligenporten, wonach das Geschlecht  nur noch als neumarkter Bürger oder als neumarkter Dienstpersonal der wittelsbacher Pfalzgrafe auftaucht.

1321 König Ludwig von Wittelsbach der Bayer (St) (40) besucht am Jahrestag des Todes seiner Tochter Anna Kloster Kastl. - Heinrich von Neumarkt gelobt König Ludwig von Wittelsbach der Bayer (St) (40) Treue während des Krieges gegen Herzog Friedrich. - In Regensburg versteckt sich der regensburger Bischof Nikolaus (--) auf der Burg Donaustauf vor dem Legaten des Erzbischofs von Salzburg. - Offemey di Wygelin alias Euphemia von Weigel alias Euphemia von Haimburg (--), die Schwester des Reichsministerialen Heinrich von Haimburg (--) verzichtet zugunsten des Deutschen Ordens außerhalb der Mauern von Nürnberg auf alle ihre Rechte in Pavelsbach und Schwarzach, die in der kaiserlichen Hofmark Berngau liegen und bereits 13 17 dem Deuten Orden geschenkt worden waren.

1320 In Neumarkt Oberbuchfeld besitzen die Brüder Hermann von Rothenfels (--), Heinrich von Rothenfels (--) und Konrad von Rothenfels (--) gemeinschaftlich die Burg Rothenfels. - In Nürnberg werden die getrennten Stadtbefestigungen (St Lorenz und St Sebaldus) vereinigt. - Der Rat der Stadt Nürnberg erhält von König Ludwig von Wittelsbach der Bayer (St) (39) konkurrierend zum Schulheißen das Recht schädliche Leute und ungeratene Bürger mit dem Tod zu strafen. Der vom Rat der Stadt Nürnberg erhobene Richter erhält das Bannrecht im Zusammenhang mit der Verpfändung des Schultheißenamts an den nürnberger Burggraf Friedrich von Zollern IV Nürnberg (St). - König Ludwig von Wittelsbach der Bayer (St) (39) befiehlt für Landrichter in der Grafschaf Hirschberg, dass ein Stellvertreter immer ein freier Herr mit mindestens 24 Jahren sein muss, als Miturteiler nur Ritter und Reicherbbürger, aber Reichsbürger keine Beisitzer sein dürfen, Geistliche sich nur freiwillig dem Landgericht unterstellen müssen, dass Landrichter außer in Sädten und auf Bannmärkten und außer sie sind bereits innerhalb von 14 Tagen von anderen Gerichten abgeurteilt worden Vergewaltiger, Mörder, Totschläger, Mordbrenner, Diebe und Räuber ergreifen dürfen und Brücken, Mühlen und Tafernen alias Gaststätten nicht ihre Bewilligungen erbaut werden dürfen. - Der alte Regensburger Dom wird abgerissen. Exponierte Schlußsteine mit dem Wappen der regensburger Patrizierfamilie und Inhaber des regensburger Schultheißenamtes Zant bezeugen ihre maßgebliche Beteiligung am Wiederaufbau des neuen Doms. - Konrad Loter, der Besitzer der Reichsministerialenburg Weidenwang ist Bürger der Stadt Neumarkt. - Heinrich von Buchberg ist Schultheiß von Neumarkt und sein Sohn Heinrich von Buchberg ist Richter in Reichertshofen. - Konrad Notthafft von der egerländischen Burg Wildstein, im Pfandbesitz von Heinrichsgrün und Frauenreuth wird von König Ludwig von Wittelsbach der Bayer (St) (39) zum Ritter geschlagen. - König Ludwig von Wittelsbach der Bayer (St) (39) bestimmt, das ein Landrichter zumindest Freiherr sein muss und die fürstlichen adeligen Anwälte und Verantwortlichen wie Beisitzer innerhalb des Landgerichtsbezirks seinen Sitz haben und auch dort wohnen und Ritter oder Ehrenbürger alias Patrizier sein müssen. - Der Rat der Stadt Nürnberg erhält von König Ludwig von Wittelsbach der Bayer (St) (39) das Vogteirecht über Kloster Englethal. - In Nürnberg arbeiten Drahtzieher. - In Neumarkt ist Heinrich von Prugberg Schultheiß. - Heinrich Zenger zu Altendorf ist Richter in Amberg und erwirbt einen Anteil an der Burg Murach, die König Ludwig von Wittelsbach der Bayer (St) (39) zur Deckung seiner Schulden verkauft. - H. Sattelboger von Liebenstein ist im Besitz von Burg Liebenstein. - Die Baumwollverarbeitung überquert die Alpen nordwärts, womit die Barchentweberei in Süddeutschland beginnt.

1319 König Ludwig von Wittelsbach der Bayer (St) (38) schließt einen Vergleich mit dem nürnberger Burggraf Friedrich IV von Zollern Nürnberg (St) und reist mit einigen seiner Kinder nach Kastl. Anna, die Tochter von König Ludwig von Wittelsbach der Bayer (St) (38) stirbt im Kindesalter im Kloster Kastl und wird dort einbalsamiert. - Hartwig Schweppermann bezeugt wie Ulrich Probst von Helfenberg seine Besitzungen in Weickenhofen dem Spital in Neumarkt übergibt. - Die nürnberger Ratsherrntochter und spätere Mystikerin in Kloster Engelthal Adelheid Langmann (13) wird mit Gottfried Teufel verheiratet, der kurz nach der Hochzeit stirbt. - Herzog von Oberbayern und Pfalzgraf Rudolf von Wittelsbach I (St) (55) stirbt. Seine Frau Mathilde von Nassau (St), die ihren Schwager König Ludwig von Wittelsbach der Bayer (St) (38) hasst, und die Söhne Ruprecht von Wittelsbach von der Pfalz (St) (10) Adolf (St) (19) und Rudolf II (St) (13) kommen unter die Vormundschaft des Grafen Johann von Nassau Dillenburg (St), einem Anhänger der habsburgerösterreichischen Partei. Adolf (St) (19) wird nur formal Pfalzgraf. Die Herrschaft übt sein Onkel König Ludwig von Wittelsbach der Bayer (St) (38) aus. - König Ludwig von Wittelsbach der Bayer (St) (38) bestätigt der Stadt Neumarkt ihre Satzung. - In Eichstätt beginnt man mit der Pflasterung des Marktplatzes. - In Nürnberg erschlägt Merklin von Oedenberg (--) Konrad von Kalchreuth (--) und wird deshalb aus der Stadt verbannt. - In Eichstätt wird mit der Pflasterung des Marktplatzes begonnen. - In Seubersdorf alias Seyferßdorf steht der Galgen alias Hinrichtungsstätte der Landgerichtsschranne Freyenstat alias Freystadt.

1318 König Ludwig IV von Wittelsbach der Bayer (St) (37) überträgt zu seinem, seiner Vorfahren und Nachfolger im Herzogtum Oberbayern Seelenheil Priorin und Konvent des Dominikanerinnenklosters Pettendorf, Diözese Regensburg, das Patronatsrecht der Pfarrkirche in Berg bei Neumarkt, Diözese Eichstätt, mit allen Rechten. - In Nürnberg besteht der Rat aus fogenden Mitgliedern: Behaim, Ebner, Geuschmid, Haller, Holzschuher, Katerpeck, Koler, Kuedorfer, Mendel, Muffel, Nützel, Ortlieb, Pecus, Pfinzing, Pilgram, Puel, Schmugenhofer, Schopper, Stromer, Teufel und Vorchtel. - König Ludwig IV von Wittelsbach der Bayer (St) (37) überträgt Priorin und Konvent des Dominikanerinnenklosters Pettendorf das Patronatsrecht der Pfarrkirche in Berg bei Neumarkt. - In Berching verkauft Konrad Loter von Weidenwang (--) seine Hälfte der Burg Häferloch an Hilpolt von Stein (--) von Burg Hilpoltstein. Die zweie Hälfte bleibt im Besitz seines Schwagers. - Der Patrizier Kraft Lang stiftet die Katharinenmühle gegenüber der Vorderen Insel Schütt, die vom nürnberger Burggraf Friedrich von Zollern Nürnberg IV (St) an das Dominikanerinnenkloster übergeben wird. - Ritter Heinrich von Neumarkt taucht auf. - Der Rat der Stadt Nürnberg erhält von König Ludwig von Wittelsbach der Bayer (St) (37) das Recht einen vierwöchigen Markt zwei Wochen nach Ostern abzuhalten. - In Burgthann lebt xxx von Thann auf der Burg Burgthann, der neuer Generalvikar des Bistum Bamberg wird.

1317 Wetter: Hungersnot durch Regensfälle in Weiden durch Getreidemangel. - König Ludwig IV von Wittelsbach der Bayer (St) (36) überträgt zu seinem und seiner Vorfahren Seelenheil aufgrund der Bitte und bisheriger und künftiger Dienste Konrads von Gundelfingen, Landkomturs zu Franken, den Brüdern des Deutschordenhauses in Nürnberg die Dörfer Schwarzach und Niederpavelsbach und verfügt gegenüber allen seinen Amtleuten, daß weder Landvogt, Vogt, Schultheiß zu Neumarkt noch seine Amtleute des Reiches oder des Herzogtums Oberbayern die Güter in den Dörfern und die jetzt oder künftig darauf Ansässigen zu belasten haben. - König Ludwig IV von Wittelsbach der Bayer (St) (36) gründet das spätere Bürger-Spital in Amberg. Die Amberger sind keine reichsfreien Bürger und haben keine Freiheitsrechte wie die anderen Städte, die unter königlichen bzw kaiserlichen Schutz stehen, sondern wittelsbacher Untertanen in der wittelsbacher Stadt Amberg, die über sie nach Belieben verfügen kann. - Der nürnberger Patrizier Hans Muffel ist Miglied im größeren Rat der Stadt Nürnberg. - König Ludwig IV von Wittelsbach der Bayer (St) (36) besetzt die Rheinpfalz auf Grund des mit seinem Bruder Pfalzgraf Rudolf von Wittelsbach (St) (43) abgeschlossenen Vertrages mit Waffengewalt und beginnt damit einen Krieg, der bis 13 22 andauert. - Graf Reimar von Brennberg IV stiftet den als Einsiedler in die Wälder bei Brennberg gezogenen Bürgersöhne Gottfried Puecher aus Straubing und Albert Tuntzlinger aus Donaustauf den Grund und Boden für das Kloster Frauenzell. - Die Herren von Birkenfels verlieren ihre Burg Birkenfels an die Grafen von Hohenlohe. - In Neumarkt Oberbuchfeld schenkt Heinrich von Rothenfels (--), der auf Burg Rothenfels oberhalb des Dorfes Rothenfels lebt, sein Dorf Ritzenfeld bei Illschwang dem Klosters Kastl.

1316 Wetter: Hungersnot durch Regensfälle in Weiden durch Getreidemangel. - König Ludwig IV von Wittelsbach der Bayer (St) (35) verleiht der Stadt Neumarkt nach dem Vorbild seines Vorgängers König Albrecht von Habsburg die Rechte der Stadt Nürnberg. Während seines Aufenthaltes in Nürnberg kehrt König Ludwig IV von Wittelsbach der Bayer (St) (35) bei seinem Wirt Weigel der Neumarkter ein. - In Nürnberg tagt der Generalkonvent der Dominikaner. - König Ludwig IV von Wittelsbach der Bayer (St) (35) zerstört im Streit mit seinem Bruder Rudolf die Burg Vohburg. - Die Reliquien des heiligen Deocarus, dem Beichtvater von Karl der Große, der an Ansehen gewonnen hat, werden in die nürnberger Lorenzkirche gebracht um eine bedeutende Reliquie in der Kirche zu haben. - Der regensburger Patrizier Friedrich Auer wird neuer regensburger Bürgermeister und fällt sofort durch seinen übertriebenen Stolz auf. - König Ludwig IV von Wittelsbach der Bayer (St) (35) verbietet in Herrieden den Wiederaufbau der als Bedrohung empfundenen Burg Leweneck über dem Kloster Pielenhofen, weshalb Dietrich von Parsberg Burg Leweneck an das Kloster Pielenhofen verkauft. - In einer gefälschte Urkunde befreit König Ludwig IV von Wittelsbach der Bayer (St) (35) Kloster Ensdorf von Scharwerk und Jägerdienstpflicht gegen die Zahlung einer Maisteuer und Herbststeuer. - König Ludwig IV von Wittelsbach der Bayer (St) (35) wohnt im Juli während seines Aufenthalts in Nürnberg in dessen Haus am Milchmarkt und erhält mit dem zusätzlichen Reichsadler eine Wappenbesserung. - Burg Schillingsfürst wird von König Ludwig IV von Wittelsbach der Bayer (St) (35) zerstört. - In Nürnberg Tennenlohe erhält Konrad Tucher ein Gut als Lehen.

1315 Wetter: Hungersnot durch Regensfälle in Weiden durch Getreidemangel. - In Reichertshofen lebt der Dienstmann xxx von Reichertshofen (--), der dem Reichministerialen xxx von Stein (--) dient. - Die Stadtmauer der Stadt Neumarkt hat 2 Stadttore. Der oberbayerischen Herzog und rheinischen Pfalzgraf Rudolf von Wittelsbach (St) warnt seine Stadt Neumarkt vor seinem Bruder König Ludwig IV von Wittelsbach der Bayer (St) (34). - Der Feldhauptmann Seyfried Schweppermann und Besitzer von Woffenbach wird von König Ludwig IV von Wittelsbach der Bayer (St) (34) mit der Reichsburg Grünsberg belehnt, die eigentlich im Besitz derer von Rindsmaul ist, die die Burg Grünsberg schon als Eigenbesitz wähnten. - Schweppermann stiftet in Laaber eine Frühmesse. Er hat im Ort Besitzungen. - Das Dorf Reichertshofen bei Sengenthal ist Reichsgut. - Der mit Anna von Waldau verheiratete Albrecht Notthafft erhält seine Burg Waldau bei Vohenstrauß zurück. - Ritter Ulrich von Rohrstatt und sein Sohn Konrad von Rohrstatt lebt in Rohrstatt. - Ortlieb II Zenger (--) erhält als Kriegsentschädigung Besitz in Ezdorf alias Etsdorf bei Freudenberg. - In Bergau, das Reichsgut ist, erhält das Kloster Waldsassen das Patronatsrecht über die Pfarrkirche und darf die Pfarrerstelle besetzen. - In Neumarkt Oberbuchfeld Rothenfels besitzt Friedrich von Rothenfels (--) die Burg Rothenfels.

1314 Wetter: In Amberg sind drei Monde am Firmament zu sehen. - Berching wird als civitas bezeichnet. - Auerbach wird von König Ludwig IV von Wittelsbach der Bayer (St) (33) zur Reichsstadt, die unter dem Schutz des Kaiser steht und fremde Leibeigene aufnehmen und zu freien Bürgern machen darf, weswegen sie sich mit Mauern vor Feinden schützen darf. - Hiltpolt von Stein unterstützt die Wahl von Ludwig IV von Wittelsbach der Bayer (St) (33) zum König im Hintergrund wesentlich und wird mit einigen Lehensvergaben belohnt. - Der nürnberger Burggraf Konrad II gibt die Vogtei, die religiöse Verwaltungshoheit, über Fürth an das Bistum Bamberg zurück, die landeshoheitlichen Ansprüche auf Fürth behält er aber aufrecht. - Der oberbayerische Herzog und rheinische Pfalzgraf Rudolf von Wittelsbach (St) unterstützt nur um seinem Bruder Ludwig IV on Wittelsbach der Bayer (St) (33) zu schaden den österreicher Herzog Friedrich von Habsburg den Schönen (St) (25). - Ludwig IV von Wittelsbach der Bayer (St) (33) zerstört in einer Strafaktion die Burg Parsberg, weil sich Dietrich von Parsberg seinem Bruder, dem oberbayerischen Herzog und rheinischen Pfalzgraf Rudolf von Wittelsbach I (St) angeschlossen hatte. - Der Frauenkonvent im amberger Kloster Ensdorf wird wegen großer Not wieder aufgelöst. - Eine Seuche löst in Amberg Judenverfolgungen aus. - Der freisinger Bischof Gottfried von Hexenagger stirbt. - Der mit Anna von Waldau verheiratete Albrecht Notthafft, wird im Tausch von Rosenheim und Kransberg Graf von Griesenau, und kämpft als Anhänger von österreicher Herzog Friedrich von Habsburg, den Schönen (St) (25), auf Seiten des oberbayerischen Herzog und rheinischen Pfalzgraf Rudolf von Wittelsbach (St) stehend gegen dessen Bruder König Ludwig IV von Wittelsbach der Bayer (St) (33). Burg Waldau bei Vohenstrauß, Burg Wernberg, Burg Thierstein und Burg Weißenstein von Albrecht Notthafft, Graf von Giesenau, werden zerstört, seine Reichspfandschaften Egererkreis und Ellbogenkreis im Königreich Böhmen werden eingezogen, Burg Griesenau bei Ellbogen geschleift. Er verliert die Grafenwürde, darf sich nur noch Freyer von Notthafft nennen und seine Schirmvogtei über das Kloster Waldsassen, geht an den König Johann von Böhmen über. Aus Gram über den Verlust und der unbelohnten Verdienste verordnet er seiner Familie das schwarze Siegel. Heinrich von Waldau plündert Kloster Waldsassen und kommt in den Kirchenbann.

1313 Der paulushofener Grundherr Dietrich von Wildenstein gibt dem Kloster Plankstetten einen Hof ab. - Ortlieb II Zenger und der mutige Feldhauptmann Schweppermann bewähren sich in der Schlacht von Gammelsdorf als der oberbayerische Herzog und rheinische Pfalzgraf Ludwig IV von Wittelsbach der Bayer (St) (35) den österreichischen Herzog und Gegenkönig Friedrich von Habsburg der Schöne (St) (24) in der Schlacht von Gammelsdorf besiegt und alle Gefangenen sofort wieder freilässt, was ihn als erfolgreichen Heerführer, der aber keinen Profit daraus zieht, bei der Bevölkerung im Ansehen schädigt. Landgraf Ulrich von Leuchtenberg kämpft auf der siegreichen Seite. Der eichstätter Fürstbischof Schenk Heinrich V von Reicheneck auf der Seite des Verlierers. - Die Verwaltung der Stadt Nürnberg ist vom königlichen Schulheiß vollständig auf den Rat der Stadt Nürnberg übergegangen. Der nürnberger Burggraf ist beim Tod von Kaiser Heinrich VII von Luxemburg (35) verpflichtet, die Kaiserburg in die Obhut des Rates der Stadt Nürnberg zu geben, bis ein neuer König gewählt ist. Die Vollbürger sind mit den Ritterbürtigen standesgleich und dürfen am königlichen Landgericht mit dem vorsitzenden Burggrafen teilnehmen. Die königlichen Beamten Schultheiß und Burgvogt haben ein untergeordnetes Verhältnis zum Rat der Stadt Nürnberg. - Der oberbayerische Herzog und rheinische Pfalzgraf Ludwig IV von Wittelsbach der Bayer (St) (32) macht die Teilung von Bayern in einen Landesteil Bayern-Ingolstadt-Amberg für sich und in einen Teil München-Burglengenfeld für den oberbayerischen Herzog und rheinischen Pfalzgraf Rudolf von Wittelsbach (St). rückgängig. - In Regensburg wird der regensburger Patrizier Heinrich Zant (--) in der Kumpfmühle ermordet. - Weigl ist Vitztum in Amberg. - In Regensburg wird Nikolaus von Ybbs (--) regensburger Bischof.

1312 Hartwig von Simbach vermacht Simbach bei Berching und andere Güter dem Stift Eichstätt. - Die Templerkomturei Kloster Altmühlmünster in Riedenburg und die Templerpropstei Berching werden aufgelöst und dem Johanniterorden übertragen. - Die wittelsbacher Ministerialen-Burg Löweneck, das Dorf Penk und weitere Lehen werden von Eckard von Löweneck an Dietrich von Parsberg und an die Herren von Taxöldern verkauft. - Die Bürgersöhne Gottfried Puecher aus Straubing und Albert Tuntzlinger aus Donaustauf gehen als Einsiedler in die Wälder bei Brennberg. - Dietrich von Parsberg und die Herren von Taxöldern kauft Burg Löweneck alias Burg Leoneck über dem Kloster Pielenhofen. - In Neumarkt ist Greul Schultheiß. - Albrecht der Notthaft alias Albrecht Notthafft ist Vitztum in Lengenfeld. - In Kinding wird die heidecker Stammburg Burg Arnsberg im Altmühltal vom herzoglichwittelsbacher Pfleger alias Amtmann Heinrich von Wildenstein verwaltet. - In Deining Affalterbach Kleinalfalterbach fallen die Besitzungen der Tempelherren alias Tempelritter an den eichsstätter Fürsstbischof Philipp von Rathsamhausen (--), der sie fast alle an die neumarkter Höflinge des oberbayerischen Herzog und rheinischen Pfalzgraf Ludwig IV von Wittelsbach der Bayer (St) (29) verkauft.

1311 In Grünsberg verpfändet Herzog von Oberbayern und Pfalzgraf bei Rhein, Ludwig IV von Wittelsbach der Bayer (St) (30) die Burg Grünsberg an die adeligen Brüder Albrecht Rindsmaul (--), Marquart Rindsmaul (--) und Hartmann Rindsmaul (Rindesmule) (--). Nichtadelige dürfen keine Burgen besitzen. - Das Rittergeschlecht der Fraunberger alias der Adelige xxx von Fraunberg (--) auf Fraunberg bei Erding taucht auf Burg Prunn der Ritter xxx von Prunn (--) bei Riedenburg auf. - Gottfried von Hexenagger wird Bischof von Freising. - Der mit Anna von Waldau verheiratete Albrecht Notthafft (--), wird Graf von Griesenau. - In Neumarkt ist Heinrich Frickenhofer (--) alias Heinrich von Frickenhofen Schultheiß.

1310 ln Neumarkt ist der adelige Siegfried Schweppermann (--) neumarkter Bürger, der als das auch als Zeuge auftritt und sein Stammhaus neben der Kirche hat, wo er bis zu seinem Tod wohnt. - Der oberbayerische Herzog und rheinische Pfalzgraf Ludwig IV von Wittelsbach der Bayer (St) (29) erzwingt die Teilung von Bayern in einen Landesteil Bayern-Ingolstadt-Amberg für sich und in einen Teil München-Burglengenfeld für den oberbayerischen Herzog und rheinischen Pfalzgraf Rudolf von Wittelsbach (St). - In Nürnberg herrschen Wucherzinsen, wobei die Einheimischen 43 % und Fremde 65 % bezahlen müssen. - Der niederbayerische Herzog Stefan von Wittelsbach stirbt im Kampf gegen den österreicher Herzog Friedrich von Habsburg, den Schönen (St) (24). - Albrecht Notthafft (--) wird Reichsforstmeister im Egerland. - In Neumarkt ist Heinrich Frickenhofer (--) alias Heinrich von Frickenhofen kaiserlicher neumarkter Schultheiß. Schultheiße sind immer adelig, da sie für ein Blutgericht Gewalt ausüben dürfen müssen. Auch adelige neumarkter Bürger haben einen Bürgereid geschworen und achten damit die Stadtrechte und die Rechte der anderen Bürger, aber nur auf städtischneumarkter Terrain. - In Eichstätt kommt König Heinrich VII von Luxemburg (St) (32)  mit seiner Ehefrau Maria von Brabant zu Besuch. - In Regensburg werden die Klöster vom Umgeld alias Umsatzsteuer für Bier befreit. Trotz des Verbotes wird aber zum Schaden für die Stadt immer wieder über die Gasse frisch gebrautes Bier verkauft. - Böhmen wird luxemburgisch. - In Solnhofen erbt der nürnberger Burggraf xxx das Dorf Solnhofen. - Graf xxx von Heideck verkauft Burg Wissing bei Seubersdorf an den oberbayerischen Herzog und rheinischen Pfalzgraf Rudolf von Wittelsbach (St) - In Neumarkt ist Ulrich von Wissing ein adeliger Bürger. - In Pfaffenhofen wird die Pfarrkirche dem Kloster Kastl unterstellt. - In Nürnberg zeugen Otto Muffel von Neumarkt (--) und Marquard von Neumarkt (--) als freie nürnberger Bürger.

1309 Berthold Tucher erhält in Nürnberg das Bürgerrecht. - Der letzte hirschberger Graf, Graf Gebhard VII von Hirschberg auf Burg Hirschberg wird im eichstätter Kloster Rebdorf beigesetzt. - Der kloster ensdorfer Abt Werner weigert sich erfolgreich für die Winterbekleidung der Hofdienerschaften von oberbayerischer Herzog und rheinischer Pfalzgraf Rudolf von Wittelsbach (St), und oberbayerischer Herzog und rheinischer Pfalzgraf Ludwig IV von Wittelsbach der Bayer (St) (28) zu bezahlen. - Ebo von Paris ist Pfarrer in Hopfenohe. - Der oberbayerische Herzog und rheinische Pfalzgraf Rudolf von Wittelsbach (St) und der oberbayerische Herzog und rheinische Pfalzgraf Ludwig IV von Wittelsbach der Bayer (St) (28) erlauben der Stadt Neumarkt Bier zu brauen. Das Bier ist obergärig mit geringer Haltbarkeit. - In Mäbenberg wird der Ministerialensohn und Naturforscher Konrad von Megenberg geboren. - In Neumarkt gibt es ein Sondersiechenhaus für Leprakranke. -  Konrad von Luppurg auf Burg Lupburg ist Bischof von Regensburg. - In Amberg war der verstorbene Albert von Ebermannsdorf (--) der letzte des Geschlechts, dem die Burg Eberburg 8 km südöstlich von Amberg gehörte.

1308 Der oberbayerische Herzog und rheinische Pfalzgraf Rudolf von Wittelsbach (St), verheiratet mit Mechthild von Nassau (St), und der oberbayerische Herzog und rheinischer Pfalzgraf Ludwig IV von Wittelsbach der Bayer (St) (27) befreien die Stadt Neumarkt auf dem Sande von den Steuern bis auf 200 Pfund Haller, die vor Zeiten festgesetzt wurden und bestimmen, dass ihr nur Unzucht und Totschlag zu strafen erlaubt ist, lässt ihr die Braupfennige nach und bestätigt die Freiheiten der Stadt Neumarkt, unter den Zeugen befinden sich die nürnberger Bürger Weigel der Neumarkter alias Weigel von Neumarkt (--), sein Wirt in Nürnberg, Otto der Muffel (--), Weigel der Chramer der Kramer (--) und Nutzel der Holzschuher (--). Daneben werden auch die Ehrenfelser alias Staufer und die Heidecker als Zeugen aufgeführt. - Seyfried von Kammerstein (--) auf Burg Kammerstein wird Reichsschultheiß von Nürnberg.

1307 Wetter: Hochwasser in Nürnberg. - Der nürnberger Burggraf Friedrich IV von Zollern Nürnberg (St) verliert als königlicher Heerführer die Schlacht bei Lucka. - In Lauterhaufen übernehmen die Steinlinger als Amtleute den Besitz mit Burg Oberlauterhofen. - Das Dorf Holzheim bei Neumarkt wird von Heinrich der Pruner alias Heinrich von Brunn bei Lauterhofen überfallen, wogegen aber die Neumarkter eingreifen und Heinrich von Brunn gefangen nehmen und erst nach Geiselstellung und Schadensersatz wieder freilassen. - In Neumarkt ist Heinrich von Hornungshofen (--) Schultheiß. - In Lauterhofen wird xxx von Steinling neuer Amtmann auf Burg Oberlauterhofen. Seine Famnilie bleibt es bis 14 87.

1306 Wetter: Hochwasser in Würzburg. - Adelheid von Zollern Nürnberg verheiratet mit Graf Heinrich II von Castell stirbt. - In Döllwang verkauft Albrecht von Thannhausen (--) alias der Thannhauser sein Gut mit den dazugehörigen Hofstätten und allen Rechten  an das Zisterzienserinnenkloster Seligenporten. Die Roßraben sind ihre Nachfolger bis 1376. - Der nürnberger Waffenschmied Rudolf erfindet eine Drahtziehmaschine, die die Herstellung von Eisendraht, der bisher aus dünnem Blech streifenweise geschnitten oder gezogen wird, erleichtert und entwickelt eine halbautomatische durch Wasserkraft angetriebene Drahtmühle wodurch das nürnberger Drahtmühlengewerbe begründet wird. - Der eichstätter Fürstbischof und Hofkanzler von König Albrecht von Habsburg (St) (51) Johann von Straßburg reist nach Lyon zu Papst Clemens, der ihn nach Straßburg versetzt und den eichstätter Domherrn Philipp von Rathsamhausen zum neuen eichstätter Fürstbischof ernennt. - In Regensburg wehrt sich der Magistrat gegen die Entstehung des Karmeliter Bettelordenklosters und droht allen Handwerkern Wer den weißen Brüdern ... zimmert oder steinmezzelt, der muß 5 Pfund geben, oder 5 jahr aus der stadt seyn.

1305 Wetter: Sehr kalter Jahresbeginn mit zugefrorenen Flüssen. Danach große Fruchtbarkeit. - In Nürnberg beherbergt der Wirt und nürnberger Bürger Weigel der Neumarkter alias Weigel von Neumarkt (--), den oberbayerischen Herzog und rheinischer Pfalzgraf Rudolf von Wittelsbach Oberbayern (St) und den oberbayerischer Herzog und rheinischer Pfalzgraf Ludwig IV von Wittelsbach Oberbayern der Bayer (St) (--) gleichzeitig. - Graf xxx von Greglingen Hirschberg ist klosterkastler Vogt, der die Burgen und Festungen Sulzbach, Pfaffenhofen und Ammerthal beherrscht. - Das Landgericht Hirschberg, das die südliche Hälfte des späteren Landkreieses Neumarkt umfasst, ist kaiserliches Landgericht. - Graf Gebhard VII von Hirschberg (45) hat trotz Erweiterungsversuchen als eichstätter Vogt das Gebiet um Neumarkt nicht übernehmen können, weil es ein kaiserlicher Untergau ist. - Aus dem Nachlass der Grafschaft Hirschberg mit 122 Orten von dem mit Sophie von Oettingen verheirateten und in voller Ritterrüstung bestatteten Graf Gebhard VII von Hirschberg (45), fällt Burg Altenburg bei Dietfurt Oberbürg seines Ministerialen Schenk xxxx von Altenburg (--), Hirschberg, Beilngries, Kevenhüll, Kottingwörth, Ottmaring, Sulzkirchen bei Freystadt, Erasbach bei Berching, Raitenbuch bei Berching und Forchheim bei Berching an das Bistum Eichstätt, Allersberg und Dietfurt fällt an die Herren von Wolfstein. Der größte Teil der Grafschaft fällt nach einem Vergleich an die Wittelsbacher. Burg Dollnstein und Wellheim fällt an seinen Schwager Graf von Oettingen. - Herrschaft Heideck und Burg Arnsberg im Altmühltal ist von Gottfried IV von Heideck an den niederbayerischen Herzog Otto III von Wittelsbach (St) (44) verkauft der ungarischer König wird und um nach Ofen zu kommen sich als Kaufmann verkleidet. - In einem Gerichtsbrief des Rates der Stadt Nürnberg wird dem Kloster Ebrach die Rechte an einem Hof bei Katzwang der vorherigen Besitzer Herrn Konrad Muffel und Marckart von dem Nuen Marcket alias Marquard von Neumarkt bestätigt. - In Nürnberg stirbt im Kloster Heilsbronn der eichstätter Bischof Konrad II von Pfeffenhausen (--), weshalb durch das bevorstehende Aussterben der Grafen von Hirschberg als Schutzvögte von Eichstätt der uneheliche Priestersohn aus der Gegend um Zürich und Kanzler von König Albrecht von Habsburg (St) (50), und neuer eichstätter Fürstbischof Johann von Straßburg den Anspruch seines Bistums auf das Erbe gegen Herzog xxx von Wittelsbach Bayern München (St) (--) und sein Bistum militärisch neu regelt. Weil Eichstätt nur eine Fluchtburg auf dem Burgberg hat, beginnt er militärisch aufzurüsten. Seinen Plan Eichstätt zu befestigen verbietet aber das eichstätter Domkapitel. - In Nürnberg verbietet der Rat der Stadt den Bürgern das Tragen und den Besitz von Waffen. - In Darshofen kauft Dietrich von Parsberg (--) das Gelände links des Kerschbaches von Graf Ludwig von Lupburg (--), wofür er seine Tochter Alheid von Parsberg (--) mit seinem Sohn Albrecht von Lupburg (--) verheiratet. - In Sulzbach wird Erzbergbau dokumentiert.

1304 Die Wittelsbacher und das Bistum Eichstätt beginnen einen jahrundertelangen Streit um das Landgericht Hirschberg bis 17 99. - Auf Burg Hirschberg stirbt Graf Gebhard von Hirschberg. Sein Leichnam wird in Ritterrüstung vom Abt von Plankstetten nach Kinding gebracht, wo ihn der rebdorfer Prior mit seinem ganzen Konvent im Trauerzug ins Kloser Rebdorf begleitet. Die Lehensherrschaft über Sulzbürg fällt an die bayerischen Herzöge. Die Stadt Berching fällt an das Hochstift Eichstätt. - Die Patrizierfamilie Holzschuher von Harrlach, die mit flandrischem Tuch handelt, führt das älteste deutsche erhaltenen Kaufmannsbuch. - In Nürnberg erhält der Deutsche Orden den alten Könighof bei St Jakob. - Graf Gebhard von Hirschberg erhält kurz vor seinem Tod von König Albrecht von Habsburg (St) (49) das Privilegium de non evocando et appellando, das nach dem Tod den bayerischen Wittelsbacher Herzögen als Teilerbe der Hirschberger regelmäßig wiederverlehnt wird, womit die Einwohner der Grafschaft Hirschberg sich keinen anderen Gerichten mehr unterstellen müssen, was praktisch die Gründung der Verfassung des kaiserlichen Landgerichts Hirschberg ist.

1303 Gottfried II von Sulzbürg Gottfried von Wolfstein alias Götz von Wolfstein, der die Pfarrei Pölling dem Zisterzienserinnenkloster Seligenporten schenkte, verheiratet mit Hedwig stirbt und wird in Kloster Seligenporten beerdigt. Seine Söhne sind Leopold von Wolfstein, Albrecht von Wolfstein, der Agnes Weigel von Obersulzbürg und danach eine Rindsmaultochter heiratet. Die Tochter Barbara von Wolfstein heiratet einen Herrn von Hohenfels und Margareta von Wolfstein heiratet Heinrich II von Breitenstein. Gottfried III heiratet eine unbekannte Agnes. - Der straubinger Vitztum Eberwein von Degenberg wird mit Burg Weißenstein belehnt. - Der Rat der Stadt Nürnberg legt fest, dass nur Gerstenmalz zum Bierbrauen verwendet werden darf. - Seyfried von Kammerstein auf Burg Kammerstein wird Reichsschultheiß von Nürnberg. - Der nürnberger Burggraf Konrad der Fromme (St) verschenkt seine Gefälle und sein Vogteirecht an das bamberger Domkapitel. - In Kipfenberg wird die Burg und der Ort von Ritter Konrad Kropf II an den eichstätter Bischof Konrad II von Pfeffenhausen verkauft.

1302 Das Reichslehen mit Hoher Gerichtsbarkeit Burg Breitenegg fällt an die Grafen von Hirschberg, an Ritter Hadamar von Laaber, dem Vater von Dichter Hadamar III von Laaber, der in Diensten von Ludwig IV von Wittelsbach der Bayer (St) steht oder eintreten wird. - In Nürnberg besteht ein Verzeichnis der Neubürger der Stadt. - Marquard von Neumarkt (--) ist Verwalter des Klosterspitals von Kloster Kastl. - Gottfried von Hexenagger (--) wird Domherr in Freising. - In Nürnberg werden Bierpreis und Biersteuer festgeschrieben und verfügt nur mit Gerste zu brauen. Das Brauen mit Hafer, Dinkel und Weizen ist verboten. Es wird die traditionelle obergärige Hefe bei Zimmertemperatur verwendet und die Haltbarkeit ist stark begrenzt. - In Nürnberg wird die Zauberin Ulrike Gugler (--) der Stadt verwiesen. - In Nürnberg wird ein Bürgerbuch begonnen, in dem alle Neuburger namentlich eingetragen werden. In Nürnberg wird vom Rat, den Schöffen und den Genannten der Verkauf von Grundstücken an die Geistlichkeit und an Juden verboten. Bereits verkaufte oder gestiftete und nicht zurückgegebene Immobilien fallen an die Stadt zurück.

1301 König Albrecht von Habsburg (St) (46) überquert mit seinem Heer die Donau um die Stadt Neumarkt zu erobern. - In Kloster Kastl werden die Schriften von Boethius überetzt. - Die von König Albrecht von Habsburg (St) (46) besetzte Stadt Neumarkt wird vom bayerischen Herzog Pfalzgraf Rudolf von Wittelsbach (St) erfolgreich belagert. - König Albrecht von Habsburg (St) (46) schließt mit dem bayerischen Herzog Pfalzgraf Rudolf von Wittelsbach (St) Frieden, der verspricht ua die Reichstadt Neumarkt wieder herauszugeben, woraufhin König Albrecht von Habsburg (St) (46) der Stadt Neumarkt die Privilegien von Nürnberg verleiht. Weil er aber seine Schulden nicht bezahlen kann, wird sie nicht mehr herausgegeben. - In Kipfenberg verkauft das Geschlecht von Kropf oder Struma Burg und Markt an den ehemaligen regensburger Domherrn und Kanzleimitarbeiter von Ludwig IV von Wittelsbach der Bayer (St), den eichstätter Bischof Konrad II von Pfeffenhausen. - In Lauf Schnaittach wird die staufer Grenzburg Rothenberg im Besitz von Dietrich von Wildenstein (--) in der Fehde eines Bündnisses von Graf Gebhard VII von Hirschberg (St) (--), Graf xxx von Oettingen (St) (--) und König Albrecht von Habsburg (St) (46) gegen den bayerischen Herzog vom bayerischen Herzog Pfalzgraf Rudolf von Wittelsbach (St) zerstört und auf dem gegenüberliegenden Berg wieder aufgebaut. - Graf Gebhard von Hirschberg schenkt eine Hube alias Hof in Umelsdorf und die Aumühle dem Kloster Kastl. - Graf Gebhard von Hirschberg nimmt erstmals urkundlich belegt die Grafschaft Hirschberg und das Landgericht Hirschberg von König Albrecht von Habsburg (St) (46) zu Lehen. Davor ist dieser Fakt nicht nachgewiesen.

1300 Wetter: Hochwasser in Nürnberg. - In Nürnberg stirbt der nürnberger Burggraf Johnann von Zollern Nürnberg (21), verheiratet mit Landgrafentocher Agnes von Hessen (St), kinderlos und sein jüngerer Bruder Friedrich IV von Zollern Nürnberg (St) übernimmt das nürnberger Burggrafenamt. - In Neumarkt ist Bertold Pünzing (--) Schultheiß. - In Regensburg gibt es den Wohnturm Baumburger Turm, den der regensburger Patrizier xxx Ingolstetter (--) am Watmarkt 4 erbaut hat. - In Berching ist die die eichstätter Ministerialenburg Holnstein in den Besitz von xxx von Heideck (--) übergegangen. - In Lauterhofen wird Pflasterzoll erhoben, der in Pfund Regensburger Pfennigen abgerechnet wird. - In Simmelsdorf 30 km nördlich von Nürnberg gibt es seit einigen Jahren die neuerbaute Burg Wildenfels des wittelbacher Gefolgsmanns und Ministerialen xxx von Wildenstein (--), der von Burg Wildenstein an der Altmühl stammt.

1299 Gottfried von Wolfstein (--) verlehnt seine Höfe in Aßlschwang und vererbt diese Rechte dem neumarkter Spital mit Willen der Vasallen des Marquard genannt Kaufmann und seines Sohnes Rudolf zu Neumarkt. - König Albrecht von Habsburg (St) (44) verpfändet das Erbe von Anna von Zollern Nürnberg ihren Witwensitz die Reichsburg Kammerstein, Schwabach, Altdorf und Kornburg an Graf Emicho von Nassau (St). - Der Markt Schwandorf erhält eine städtische Verfassung, die nur zur Selbstorganisation dient. Er erhält damit aber keine Freiheitsrechte einer Reichsstadt, steht nicht unter dem Schutz des Kaisers und darf keine fremden Leibeigenen aufnehmen und ihnen Schutz bieten und auch keine Stadtmauer bauen. - Abenberg wird bischöflich eichstätter Pflegeamtssitz der Oberen Stiftslande mit 39 Ortschaften und erhält Stadtrecht. - Gottfried von Wolfstein (--) vermacht seine Rechte an Aßlschwang mit Willen der Vasallen des Marquad von Neumarkt, der Kaufmann und seines Sohnes Rudolf ist, an das Spital in Neumarkt. - Das Zisterzienserinnenkloster Seligenporten erhält von König Albrecht von Habsburg (St) (44) die niedere Gerichtsbarkeit. - ln der Oberpfalz unterliegen die Pabonen seit einigen Jahrzehnten einer damnatio memoriae der wittelsbacher und bayerischen Geschichtsschreibung, bei der die Familie Wittelsbach immer wieder Ansprüche auf Gebiete links der Lauterach gegenüber dem regensburg Bischöfen erhebt, was bis zur Säkularisation 18 03 immer wieder vorkommt. - In Amberg Rammertshof gibt es die Burg Ramertshof, die mit großen Buckelquadern erbaut ist, in der alleine der Palas 23 x 13 m groß ist.

1298 In Neumarkt wird das Schnloß, die Residenz des kaiserlichen Schultheiß xxx nach Löwenthal von den neumarkter Juden zerstört, wovon 66 Juden in ihrer Synagoge an der Stelle der späteren Hofkirche verbrennen. Das Schloss wird wieder aufgebaut, die Synagoge nicht. - Weil im Streit um den Königsthron keinerlei Truppen in Franken und der Oberpfalz für Ordnung sorgen können, glaubt der fränkischen Fleischermeister Rintfleisch auf Befehl Gottes angebliche Hostienschändungen durch Juden bestrafen zu müssen und zieht mordend durch das Land, wodurch die jüdischen Gemeinden in Rothenburg, Würzburg, Nördlingen, Bamberg und Nürnberg ausgerottet und etwa 5.000 Juden ermordet werden. Nürnberg lässt das Morden zu, wobei der Rabbiner Mordechaiben Hillel stirbt. Regensburg schützt dagegen seine Juden. - Freystadt wird im Zusammenhang der Judenverfolgung erstmalig erwähnt. Verfolgungen in Berching.- Der Minnesänger Graf Albrecht von Hohenberg-Rottenburg (63) alias Albrecht von Haigerloch fällt in einer Schlacht auf den Kreuzwiesen bei Leinstetten im Kampf gegen den Verbündeten von König Adolf von Nassau (St) (48) Otto von Wittelsbach Niederbayern (St) (43), der verwundet wird. Der neue König Albrecht von Habsburg (St) (43) entzieht Otto III von Wittelsbach Niederbayern (St) (43) die ehemaligen Staufergüter Weiden und Parkstein und gibt sie dem böhmischen König Wenzel II. - Eine Seuche löst in Neumarkt Judenverfolgungen aus. - In Nürnberg hält der neue König Albrecht von Habsburg (St) (43) einen glänzenden Reichstag ab. - Freystadt wird erstmals im hebräischen Memorbuch in Nürnberg anlässlich eines jüdischen Totengedenkens erwähnt.

1297 König Adolf von Nassau (St) (47) verpfändet für 1.000 Mark Silber Mitgift für seine Tochter Mechtild von Nassau mit dem bayerischen Herzog Pfalzgraf Rudolf von Wittelsbach (St) Neumarkt, Berngau, Hersbruck, Velden, Lauingen, Beuren und Lenzfried mit allen Vogteien, Dörfern, Rechten und Gerichten als königliches Reichspfand ein. Ein vergeblicher Versuch sie wieder direkt dem Reich zu unterstellen. - Der nürnberger Burggraf Friedrich III von Zollern Nürnberg (St) verheiratet in zweiter Ehe mit Helene von Sachsen stirbt und sein Sohn Johnann II von Zollern Nürnberg (St) (18) aus 2. Ehe folgt im Burggrafenamt und heiratet die Landgrafentocher Agnes von Hessen (St). - Die Äbtissin von Zisterzienserinnenkloster Seligenporten Adelheid von xxx (--) streitet sich mit dem neumarkter Spital um ein Gut in Pavelsbach wobei ein Albrecht von Markt alias Albrecht von Neumarkt zeugt. - Möning wird dem Chorherrnstift Spalt inkorporiert. - Augustiner-Eremiten-Kloster Rötz. - Die Ehefrau des neuen römischdeutschen König Albrecht von Habsburg (St) (43) Elisabeth wird auf dem Reichstag in Nürnberg gekrönt. - In Hohenburg wird Burg Schauerstein von Lotter von Schauerstein (--) alias Ulrich Loterbeck alias Ultich von Loderbach bei Neumarkt an den regensburger Bischof xxx verkauft, der ihn dort als regensburger Pfleger alias Amtmann wieder einsetzt. - In Lauf Schnaittach ist Heinrich IV von Wildenstein Rothenberg (--), der Sohn von Dietrich von Wildenstein Rothenberg (--), denen die Burg Rothenberg gehört, Ministeriale im Dienst Herzog Herzog Pfalzgraf Rudolf von Wittelsbach (St) (--) belegt. - In Nürnberg ist das Nürnberger Reichsalbüchlein nach zwei Jahren fertiggestellt, in dem die Abgaben des kaiserlichen Amtes Berngau und des kaiserlichen Marktes Neumarkt angegeben sind. Auch Pettenhofen bei Lauterhofen wird als Reichsgut im Besitz des nürnberger Burggraf xxx genannt.

1296 Berching wird als oppidum bezeichnet. - Der eichstätter Fürstbischof Reiboto erwirbt Burg und Ort Abenberg. - Gramlieb Eseler wird Reichsschultheiß von Nürnberg. - Die sechs nürnberger Erbforstmeister auf jeder Seite der Pegnitz und ihre Unterforstmeister und die Zeidelmeister im nürnberger Reichswald alias nürnberger Kaiserwald sind nur dem nürnberger Butigler unterstellt und nicht dem nürnberger Schultheiß. Das Oberforstmeisteramt ist im Besitz der Familie Waldstromer. Die Zeidler, die es nur im südlichen Reichswald gibt, haben einen eigenen Zeidelmeister alias Zeidelrichter. - Der regensburger Bischof Heinrich von Rotteneck stirbt und sein Nachfolger, Bischof Konrad von Lupburg, letzter seines Geschlechts, vermacht sein gesamtes Erbe dem regensburger Hochstift. - In Regensburg stirbt die Dominikanerklosterstifterin Kunigunde von Sünching.

1295 In Neumarkt ist Konrad Eßler Schultheiß, dazu auch gleichzeitig in Nürnberg. - Die jüngste Tochter Anna von Zollern Nürnberg (St) (--) von nürnberger Burggraf Friedrich III von Zollern Nürnberg (St) (75) heiratet den Königsneffen Graf Emich von Nassau Hadamar (St) (--). - In Sulzbürg fällt die Burg Sulzbürg durch Erbschaft an xxx von Wolfstein (--) und dieser wird von Graf Gebhard von Hirschberg (--) mit der Burghut von Sulzbürg belehnt. - Der mit der Patriziertochter Adelheid Pfinzing verheiratete nürnberger Patrizier Konrad Neumarkter alias Konrad von Neumarkt, der bei Wetzendorf begütert ist, und Wigelin Neumarkter alias Wigelin von Neumarkt stiften das nürnberger Katharinenkloster am südlichen Ufer der Insel Schütt östlich der Stadtmauer. - In Regensburg wird für den Chor die Notenschrift auf Linien eingeführt. - Der regensburger Bischof Heinrich II geleitet mit dem bayerischen Herzog Otto III von Wittelsbach Niederbayern (St) (40) und dessen Brüder Ludwig und Stephan König Adolf von Nassau (St) (45) feierlich in die Stadt Regensburg. König Adolf von Nassa (St) (45) wohnt während seines Besuchs im Haus der Patrizierfamilie Auer. Erst 14 54 wird der nächste Reichstag in Regensburg abgehalten. - Das regensburger Kloster St Emmeram wird von König Adolf von Nassau (St) (45) zur reichsfreien Abtei erhoben. - Der regensburger Domdekan Konrad von Parsberg II wird höchster Beamter als Protonotar in der herzöglichen Kanzlei des oberbayerischen Herzog und rheinische Pfalzgraf Rudolf von Wittelsbach (St) (--). - In Nürnberg verpfändet König Adolf von Nassau (St) (45) das Amt Heroldsberg an den durch den Handel mit Frankreich und Polen, Holz und Erzen neureichen nürnberger Bürger Konrad Fürer (--). - Der nürnberger Burggraf Konrad II von Zollern (--) der Fromme und seine Frau Agnes von Hohenlohe verkaufen die Stadt Spalt mit dem Schloss Sandeskron in Untererlbach an den eichstätter Bischof Reinboto von Meilenhart. - In Regensburg wird dem Rat der Sechzehn, dem inneren Rat, noch ein äußerer Rat hinzugefügt, der mit dem Bau der mittelalterlichen Stadtmauer beginnt. - Der letzte Grafensohn und regensburger Bischof Heinrich II von Rotteneck (--) und Graf Gebhard von Hirschberg (--) verteilen unter sich die Kinder des verstorbenen gräflichhirschberger Dienstmannes Friedrich von Adertshausen (--) verheiratet mit xxx von Schweppermann (--), dem Sohn von Ulrich von Adertshausen (--) bei Hohenburg.

1294 Der neue oberbayerische Herzog und rheinische Pfalzgraf Rudolf von Wittelsbach (St) verleiht dem Ort Amberg Stadtrecht, die aber keine reichsstädtischen Rechte beinhalten, sondern nur ein Art Selbstverwaltung mit ua dem Privileg Stadträte zu wählen erlauben. - Der neue oberbayerische Herzog und rheinische Pfalzgraf Rudolf von Wittelsbach (St), heiratet in Nürnberg die Königstochter Mechthild von Nassau (St). - In Nürnberg liegen die Klöster St Klaren, St Katharinen und St Jakob außerhalb der Stadtmauer. - In Neumarkt ist Seyfried Schweppermann (34) Besitzer der Burg Woffenbach. - Der oberbayerische Herzog und rheinische Pfalzgraf Rudolf von Wittelsbach (St) (--) verbrieft den Münchnern seinen Verzicht auf sein Herrenrecht in Ehefragen alias Zwangsehe. - Das eichstätter Heilig Geist Spital ist von den Grafen von Hirschberg gestiftet. - In Nürnberg stirbt die Patrizierin Hedwig Pfinzing als Äbtissin des St Clara Klosters. - Der nürnberger Burggraf Johann von Zollern Nürnberg (St) (--) und seine zukünftige Frau Landgrafentochter und Prinzessin Agnes von Hessen (St) (17) schenken Burg Virnsberg dem Deutschen Orden, was u.a. die edlen Gottfried von Heydeck, Ludwig von Seckendorff, Siegfried Ebner, Friedrich Holzschuher, Konrad Ebner und Konrad Loterbeck alias Loderbach bezeugen. - In Nürnberg stiftet Konrad von Neumarkt (--) das neue Kloster St Katharina und beginnt auch mit dessen Bau.

1293 Wetter: Hungersnot in Bayern. - Die hirschberger Ministerialen Heinrich von Rohrenstadt und Marquard von Rohrenstadt zeugen für Graf Gerhard von Grögling Hirschberg (--), als er sich mit seinem Oheim alias Onkel oder nahen Verwandten den oberbayerischen Herzog und Pfalzgraf bei Rhein Ludwig II von Wittelsbach der Strenge (St) (65) aussöhnt. - In Nürnberg hält König Adolf von Nassau (St) (44) seinen ersten Reichstag ab. - Wegen der Hungersnot verbietet der in Heidelberg geborene oberbayerische Herzog und Pfalzgraf bei Rhein Ludwig II von Wittelsbach der Strenge (St) (65) das Brauen von Bier. - Der nürnberger Patrizier Kontad Truchseß von Limburg verkauft dem nürnberger Bürger Ulrich Haller seine Güter in Nürnberg - Boxberg. - Der nürnberger Patrizier im Finanzwesen Friedrich Ebner stiftet das erste nürnberger Seelhaus am Paniersplatz, ein Wohnhaus für Beginen und Seelnonnen, die sich um Kranke, Sterbende und Gefangene kümmern. - In Pilsach ist Konrad Senft (44) im Besitz der Burg Troßberg. - In Neumarkt verpflichtet sich Graf Gebhard von Hirschberg die Abmachungen mit dem oberbayerische Herzog und Pfalzgraf Ludwig II von Wittelsbach der Strenge (St) (65) und dem oberbayerischen Herzog und rheinischen Pfalzgraf Rudolf von Wittelsbach (St) zu vollziehen. - Der Rat der Stadt Nürnberg verfügt, nur Gerste zum Brauen von Bier zu verwenden. - König Adolf von Nassau (St) (44) belehnt Konrad Stromeier (--). - Heinrich von Steinling (--) von Burg Steinling ist hirschberger Ministeriale.

1292 Ritter Albert Rindsmaul schenkt sein Patronatsrecht in Pyrbaum der Äbtissin des Zisterzienserinnenkloster Seligenporten Adelheid von Holnstein (--). Ihre Familie residiert auf Burg Holnstein oberhalb des Dorfes Holnstein bei Berching. - Deining Alfalterbach alias Affalterbach alias Großalfalterbach wird von den Truppen des oberbayerischen Herzog und Pfalzgraf Ludwig II von Wittelsbach der Strenge (St) (64) in seinem Krieg mit Graf Gebhard von Hirschberg (--) verwüstet. - Der oberbayerische Herzog und Pfalzgraf Ludwig II von Wittelsbach der Strenge (St) (64) übernimmt den Notar und regensburger Domdekan Konrad II von Parsberg (--) und macht ihm zu seinem Kaplan. - In Nürnberg schenkt der neue König Adolf von Nassau (St) (43) seinen Hof alias Heilsbronner Hof dem klosterheilsbronner Abt Heinrich von Hirschbach und seinem Konvent. Seinen Lustgarten an der Pegnitz den Barfüsterkloster. - In Nürnberg gründet Konrad von Neumarkt (--) das Klarissenkloster. - In Hausheim bei Neumarkt verkaufen die hoch verschuldeten Brüder Konrad von Rothenfels (--) und Braun von Rothenfels (--), die auf Burg Rothenfels über Neumarkt Oberbuchfeld residiert, einen Bauernhof an den Deutschen Orden in Nürnberg. Auch die Kirchensätze zu Tauernfeld und Leutenbach verkaufen sie. - In Postbauer Buch verkauft Heinrich von Thann (--seinen Bauernhof an den neumarkter Bürger Gottfried Loter (--).

1291 Der Mamlukensultan Kalil erobert Akkon und vertreibt die letzten Kreuzritter aus Palästina. - Die nürnberger Patriziertochter. die Nonne Christine Ebner (14) hat ihre ersten Visionen. - Burg Entenberg ist Rittersitz von Ritter Ulrich von Schweppermann (--). - In Regensburg sind die Wittelsbacher (--) bei der regensburger Patrizierfamilie Zant hoch verschuldet. - Der bayerische Herzog und Pfalzgraf Ludwig II von Wittelsbach der Strenge (St) erwirbt Burg Altmannstein. - In Neumarkt ist H Hausheimer  (--) neumarkter Bürger. - In Eichstätt gewährt Graf Gebhard VII von Hirschberg  (--) den Bürgern von Eichstätt das Recht, ihre Geschworenen selbst zu wählen. - In Nürnberg Kraftshof besitzt Friedrich Kreß (--) Burg Kressenstein. Er zählt nicht zum nürnberger Patriziat und ist nicht nürnberger Bürger. - Der klosterkastler Vogt Albert von Rindsmaul verkauft die Dennenlohermühle an das Kloster Seligenporten. - In Nabburg taucscht Ulrich von Neumarkt (--) mit dem Kloster Waldsassen zwei Höfe bei Bischofsdorf gegen Äcker bei Nabburg.

1290 Wetter: In Neuburg an der Donau sind im Februar die Erdbeeren reif. Im Mai fällt Schnee. Im Juni sind die Kanäle zugefroren. - Agnes von Wittelsbach (St) heiratet Landgraf Heinrich von Hessen (St). - In Nürnberg wird Konrad Eseler  (--) Reichsschultheiß. - In Nürnberg wird der älteste Sohn des bayerischen Herzog und Pfalzgraf Ludwig II von Wittelsbach der Strenge (St) (61), der wohlerzogene und elegante Ludwig Elegans (St) (23) von Graf Kraft von Hohenlohe Schillingsfürst (--) bei einem Ritterturnier geköpft, was zu einem Aufruhr in der Stadt Nürnberg zwischen den wittelsbachbayerischen Anhängern und den königlichen Anhängern führt und den Rat der Stadt Nürnberg dazu bewegt, das Rathaus und die Stadttore besetzen und die Gassen verschließen zu lassen. Graf Kraft von Hohenlohe wird zu seiner Sicherheit ins Kloster Heilsbronn gebracht. - Schenk Dietrich von Flügelsberg auf Burg Flügelsberg, Ministeriale von Graf Gerhard von Grögling-Hirschberg, muss nach starken finanziellen Einbußen durch Kriegsausgaben und den folgenden Raubzügen die Zerstörung seiner Burg Flügelsberg durch den bayerischen Herzog und Pfalzgraf Ludwig II von Wittelsbach der Strenge (St) als Verbündeter der Herzöge Otto, Ludwig und Stephan von Niederbayern erdulden und seine Gefolgsleute au Eutenhofen geraten in Gefangenschaft. - Der bamberger Bischof Arnold von Solms (St) (21) bestätigt die Privilegien von Zisterzienserinnenkloster Schlüsselau. - In Regensburg kommt die regensburger Patrizierfamilie Thundorfer in den Besitz des Goliathhaus. - In Neumarkt ist Gottfried von Wolfstein (--) Schultheiß. Der Reichsadministrale Gottfried aus Sulzbürg (--) nennt sich Gottfried von Wolfstein.

1289 Wetter: Sehr warmer Winter in Weiden. In Neuburg an der Donau treiben die Bäume an Weinhnachten Blätter. - Die Güter von Albert Rindsmaul von Werdenfels um Pettenhofen, Burgthann, Etzelsdorf und Schwarzenbach erhält der nürnberger Burggraf Friedrich III von Zollern Nürnberg (St) (69) von König Rudolf von Habsburg (St). - König Rudolf von Habsburg (St) zerstört Raubhäuser in Thüringen. - König Rudolf von Habsburg (St) lässt zur Lehensvergabe an seinen Schwager, den oberbayerischen Herzog und Pfalzgraf Ludwig II von Wittelsbach der Strenge (St) Ritterspiele veranstalten. - Die regensburger Patrizierfamilie Zant übernimmt durch die Gewährung großer Kredite an die Wittelsbacher bis 13 59 das herzögliche regensburger Schultheißenamt und gibt dafür die Mitgliedschaft im Rat der Stadt Regensburg auf. - In Lauf Schnaittach ist mit dem Tod von xxx von Rothenberg (--) dessen Burg Rothenberg über seine Ehefrau xxx von Wildenstein (--), der Tochter von Hiltpold von Wildenstein an Dietrich von Wildenstein (--) übergegangen.

1288 Mechthild von Wittelsbach (St) heiratet den welfischen Herzog Otto II von Braunschweig Lüneburg. - Deining Alfalterbach alias Affalterbach alias Großalfalterbach brennt ab. -  In Nürnberg tauchen die ehemaligen staufer Ministerialen aus der Stadt Neumarkt, die nürnberger Patrizier Muffel auf. - In Riedenburg wird Burg Prunn im Besitz von Werner von Laaber-Breitenegg  (--) an den oberbayerischen Herzog und Pfalzgraf Ludwig II von Wittelsbach der Strenge (St) verkauft, der sie als Lehen zurückerhält. - Ramung von Kammerstein auf Burg Kammerstein ist kaiserlicher Dienstmann am nürnberger Hof. - In Nürnberg ist das Amt des königlichen Butiglers alias Mundschenk an den nürnberger Burggraf Friedrich III von Zollern Nürnberg (St) (61) in Form des Landsrichters übergegangen. - Ulrich von Sulzbürg (--) stirbt. Seine Tochter Adelheid von Sulzbürg (--) kommt unter die Vormundschaft von ihrem Onkel Gottfried von Wolfstein (--) und von Graf Gebhard von Hirschberg (--). - Der nürnberger Butigler bestätigt das Vermächtnis seines Vaters einer Strasse und eines Badehauses in Nürnberg unterhalb der Juden an der Pegnitz an den Deutschen Orden in Nürnberg. Ersterwähnung von Juden in Nürnberg. - Der älteste Sohn von bayerischer Herzog und rheinischer Pfalzgraf Ludwig II von Wittelsbach der Strenge (St) (59), der wohlerzogene und elegante Ludwig von Wittelsbach Elegans (St) (21) heiratet in Mainz die Enkelin des Königs von Navarra Elisabeth von Lothringen (16). - In Burgthann wird die Burg Burgthann dem nürnberger Burgraf Friedrich II von Zollern (--) übereignet, der als Lehensgeber für Heinrich I von Thann wird. - Werner von Breitenegg (--) verkauft seine Burg Prunn an den bayerischen Herzog und rheinischen Pfalzgraf Ludwig II von Wittelsbach der Strenge (St) (59), der Burg Prunn Werner von Breitenegg als Lehen zurückgibt. - Großalfalterbach brennt teilweise ab. - In Nürnberg heiratet Konrad Tucher die adelige Gertrud Holzberger, was als Adelsbeweis bewertet wird. - In Heideck wird der Ort als nova civitas alias Stadt bezeichnet, hat also Stadtrechte, darunter die Blutgerichtsbarkeit und einen eigenen Galgen, wobei der Verleiher der Stadtrechte unbekannt ist. Es gibt Juden in Heideck.

1287 Gottfried II von Sulzbürg alias Gottfried von Wolfstein (--), der Sohn von Gottfried von Sulzbürg I (--) und Bertha von Heieck (--) heiratet Hedwig. - In Neumarkt ist der adelige Hartung Schweppermann (--) Besitzer der Burg Woffenbach. - In Nürnberg gibt es ein Kreuzritterspital St Maria. - Eine Kriegssteuer gegen die Türken wird in Würzburg eingeführt. - In Lengenfeld ist Otto von Krandorf  (--) Vitztum. - In Burgthann gehört die Burg dem Reichsministerialen Heinrich I von Thann (--), der sie im Folgejahr an Pfalzgraf Ludwig II von Wittelsbach der Strenge (St) (58) verkaut, der ihm ein Residenzrecht einräumt, woraufhin sich König Ruprecht (St) (--) einschaltet, sie ihm im Folgejahr wieder abnimmt und sie seinem Schwiegersohn, dem nürnberger Burggraf Friedrich II von Zollern Nürnberg (St) (--) bestimmt. 

1286 Wolfram von Woffenbach und Heinrich von Woffenbach versprechen die Burg Sulzbürg zu schützen. Der kaiserliche Hofdienstmann Ulrich von Sulzbürg, verheiratet mit Irmgard schenkt dem Deutschordens-Komtur Konrad von Ursensollen in Nürnberg alle seine Güter in Woffenbach, Möning die Wälder in Heng. In der Ordenskirche St Jakob wird er begraben, wo sein Grabstein mit dem Familienwappen erhalten ist. Noch zu Lebzeiten übergab er die Stammburg Sulzbürg dem Ritterorden. - Graf Gerhard von Hirschberg kauft von seinem Gefolgsmann Ulrich von Sulzbürg und seiner Frau auf den Rat des nürnberger Deutschordens-Komtur Konrad von Ursensollen in Nürnberg u.a. die Burg Obersulzbürg, den Kirchsatz und den Weingarten. Syfried Schweppermann (26) ist Zeuge.  Wolframus und Heinricus de Wophenbach geben ein Schutzversprechen für die Burg Sulzbürg ab. - Ulrich von Sulzbürg stirbt. - Die Brüder Ulrich von Sulzbürg und Gottfried von Wolfstein übertragen ihre Güter in Birkenlach zwischen Röthenbach bei St Wolfgang und Allersberg an das Zisterzienserinnenkloster Seligenporten. - Der regensburg Bischof Heinrich droht nachlässigen Klerikern harte Strafen an.

1285 Der von den Herren von Prunn abstammende Werner V von Laaber (--) verkauft Burg Breitenegg an die Grafen von Hirschberg. - In Nürnberg besteht ein Verzeichnis der aus der Stadt verwiesenen und geächteten Bürger, das Achtbuch und Verbannungsbuch. - In Nürnberg gibt es Tuchscheerer alias Tuchscherer, Wollenschlager, Goldschmide alias Goldschmiede, Klingenschmide alias Klingenschmiede, Messerer und Schwertfeger. - Der nürnberger Burggraf Friedrich III von Zollern Nürnberg (St) (65) erwirbt die Stadt Neustadt an der Aisch in der Nähe seines mit seiner zweiten Frau Helena von Sachsen gründeten neuen Zisterzienserinnen-Kloster Birkenfeld. - Der kinderlose Berthold von Mässingen vererbt seine Burg Hofberg im Schwarzachtal an den Deutschen Orden, der dort eine Komturei einrichtet. - Graf Diepold von Ortenberg stirbt unverheiratet und kinderlos. - Kloster Gotteszell wird als jüngstes bayerisches Zisterzienserkloster von Ritter Heinrich von Pfelling gegründet und schenkt ihm seinen Meierhof in Achslach. - In München kommt es zu einem Judenpogrom, weil eine christliche Frau gesteht, die münchener Juden hätten ein getauftes Christenkind getötet und sein Blut getrunken. Eine aufgebrachte Volksmenge zündet die Synagoge an und alle Juden, die sich in den ersten Stock flüchten, kommen in den Flammen um.  - In Allersberg Altenfelden streiten sich der Ortsherr und die Herren von Wolfstein um das Kirchtagsrecht. - In Neumarkt Hausheim verkauft Heinrich von Thann seinen Bauernhof an den Deutschen Orden in Nürnberg. - In Amberg wird Erzbergbau dokumentiert. Die in der Stadt Amberg seit dem 10. Jhd  verteilte Schlacke hat sich schon zu einer mächtigen Schicht aufgetürmt.

1284 Albert Rindsmaul von Grünsberg (--) verkauft dem Bistum Eichstätt seine Burg Wernfels. - In Regensburg wird ein Ritterspiel alias Ritterturnier von den vier Turniervögten Ritter Georg von Parsberg, Wild Reuß von Welda, Ortlieb Zenger zum Schneeberg und Ernfried Ebron von Wildenberg nach Reichsreglement durchgeführt. Am Montag Anmeldung, am Dienstag Einreiten und Prüfung, am Mittwoch und Donnerstag Turnier. Unter den Ritterspielteilnehmern befinden sich unter den Rittern Johann Notthafft zu Wernberg und unter den Edlen der Adelige Albrecht Notthafft Wernberg. - In Regensburg beginnt ie Stadt mit de Erweiterung der Stadtmauer am Weißgerbergraben um die Westnervorstadt an der Strasse Weite Gasse alias Zur schönen Gelegenheit

1283 In Neumarkt nimmt Gottfried von Sulzbürg (--) den Namen Wolfstein auf seiner Burg Wolfstein an, wonach er sich Gottfried von Wolfstein nennt. Der Bergfried ist erbaut. - Graf Friedrich von Leuchtenberg (St) (--) verkauft die Herrschaft Waldeck an den oberbayerischen Herzog und rheinischen Pfalzgraf Ludwig II von Wittelsbach der Strenge (St) (--). - Der Deutsche Orden mit den Deutschordensrittern residiert in der Burg Postbauer in Postbauer. - Ulrich von Woffenbach vermacht alle seine Güter in Woffenbach dem Deutsch Orden in Nürnberg, was Wolvelinus von Woffenbach bezeugt. - Der letzte Grafensohn und regensburger Bischof Heinrich II von Rotteneck (--) schlichtet mit dem nürnberger Burggraf Friedrich III von Zollern Nürnberg (St) (63) die Fehde von niederbayerischer Herzog Heinrich XIII von Wittelsbach (St) (48) mit seinem Bruder, dem oberbayerischen Herzog und rheinischen Pfalzgraf Ludwig II von Wittelsbach der Strenge (St) (54). - Im Kloster Weltenburg verpfändet der klosterweltenburger Abt Konrad II zur Zahlung der päpstlichen Türkensteuer die kostbaren Paramente, liturgische Kleidung. - In Kallmünz wird ein Landgericht eingerichtet, das im Raitenbucher Schloß tagt.

1282 Der adelige Hiltwin von Krondorf ist Besitzer von Krondorf. Die Krondorfs verkaufen später an die Frickenhofer und diese an die Buchfelder und diese 14 49 an Bürger der Stadt Neumarkt. - Der eichstätter Bischof Reinboto von Meilenhart lässt bischöfliche Spiele alias ludi episcopales abhalten. Die Weihnachtsbelustigung stellt dar wie ein Bischof gewählt wird, er in Bischofsornat gekleidet zur Kirche geführt eine förmliche Liturgie halten muss. Ein anschließendes Gelage auf Kosten des Kapitels führt meist zu Raufereien mit Todesfällen. - In Hohenburg ist Burg Schauerstein im Besitz von Lotter von Schauerstein (--) alias Ulrich Loterbeck auf Schauerstein alias Ulrich von Loderbach bei Neumarkt, der auf Burg Schauerstein wohnt. - Die Brüder Gottfried von Pilsach (--), Werner von Pilsach (--) und Berenger von Pollanten (--) zeugen für das Kloster Seligenporten.

1281 In Deining Alfalterbach alias Affalterbach alias Großalfalterbach übergibt Heinrich von Pollanten auf Burg Pollanten das Patronatsrecht zu Affalterbach mit Bewilligung von oberbayerischer Herzog und rheinischer Pfalzgraf Ludwig II von Wittelsbach der Strenge (St) (--) an das Kloster Ahausen an der Wörnitz im Ries. - Die Güter von Albert Rindsmaul von Grünsberg (++) um die neue Stadt Windsbach erhält der nürnberger Burggraf Friedrich III von Zollern Nürnberg (St) (61). - Kloster Ebrach verkauft Schwabach an König Rudolf von Habsburg (St). - König Rudolf von Habsburg (St) hält sich in Nürnberg auf. - Ablass für die St Ursulakapelle in Pölling. - In Regensburg verkündet König Rudolf von Habsburg I (St) auf dem Reichstag einen Landfrieden verkündet, jedem regensburger Bürger, der ein Jahr in Regensburg lebt, die Mautfreiheit und die Zollfreiheit schenkt und die Juden unter den Schutz des regensburger Bischofs stellt. - Altdorf erhält von König Rudolf von Habsburg (St) Zollfreiheit. - König Rudolf von Habsburg (St) kauft Schwabach dem Kloster Eberach ab. - In Nürnberg ist Berthold Pfinzing Reichsvogt alias kaiserlicher Vogt. - Leuchtenberg muss die ehemaligen Gebiete Luhe, Pfreimd und Naab der Grafen von Hopfenohe an die Wittelsbacher abgeben. - In Regensburg kommt es zum Liechtenberger Schied zwischen Handwerkern und Stadtregiment. - Altdorf kommt unter königlichhabsburger Verwaltung alias wird als Hofmark Altdorf dem kaiserlichen nürnberger Burggraf Friedrich III von Zollern Nürnberg (St) (61) von König Rudolf von Habsburg I (St) unterstellt.

1280 Die kaiserliche Stadt Neumarkt wird im bayerischen Herzogs-Urbar nicht als wittelsbacher Besitz aufgeführt, obwohl die Wittelsbacher sie zT beherrschen. Alle städtischen Steuern müssen an König Rudolf von Habsburg (St) und seine Vertreter in Nürnberg abgegeben werden. Die Wittelsbacher haben nur das Marktrecht und erhalten die Zolleinkünfte, die Fleischbankabgaben und die Brauabgaben. Von den in der Umgebung der Stadt Neumarkt aufgelisteten 22 Mühlen erhalten sie 2 Drittel des Zehnten. - Die kaiserliche Hofmark Berngau wird herzoglich pfalzgäflicher wittelsbacher Besitz. - Der niederbayerische Herzog Heinrich XIII von Wittelsbach (St) (45) bekämpft bis 12 83 in einer Fehde seinen Bruder, den oberbayerischen Herzog und rheinischen Pfalzgraf Ludwig II von Wittelsbach der Strenge (St) (51). - In Amberg Wernberg schenkt Konrad Paulsdorfer (--) alias Konrad von Paulsdorf seine von Graf xxx von Leuchtenberg (--) abgekaufte Burg Wernberg seinem Schwiegersohn Engelhard II Notthafft (--) von der egerländischen Burg Wildstein. - Das Zisterzienserinnenkloster Schlüsselau wird von Graf Eberhard von Schlüsselberg und seinem Sohn Konrad von Schlüsselberg als Hauskloster gestiftet. - In Sengenthal ist das Dorf mit seinen 7 Bauernhöfen an Herrn xxx von Rothenfels (--), der auf Burg Rothenfels bei Oberbuchfeld residiert, für wittelsbachherzögliche Burghutdienste verpfändet. - In Freystadt verlässt der freieigene alias nur dem König bzw dem Kaiser dienstverpflichtete Ortsadelige Konrad von Griesbach (--) die Familienburg Burggriesbach, zieht nach Uttenhofen und gründet nach seinem neuen Adelssitz als Konrad von Uttelhofen alias Ittelhofen einen neuen Familienzweig. - In Regensburg gibt es an der Ostengasse die Örtlichkeit An der Richtbank area in vico qui dictur Richtpank. - In Regensburg wird am Watmarkt 2 das Bärbingerhaus erbaut.

1279 Heinrich von Breitenstein ist Besitzer seiner Burg Breitenstein. - Die Burg Pretzendorf wird in das Zisterzienserinnenkloster Himmelkron umgewandelt. - Der letzte Grafensohn und regensburger Bischof Heinrich II von Rotteneck (--) verkauft seine Stammburg dem oberbayerischen Herzog und rheinischen Pfalzgraf Ludwig II von Wittelsbach der Strenge (St) (50) um in Regensburg weitere kirchliche Bauten zu errichten. - Konrad von Ursensollen (--) wird Komtur der Deutschordenskommende Nürnberg. - Gräfin Sophie von Hirschberg (--) stiftet das eichstätter Dominikanerkloster.

1278 Die Pfarrei Allersberg und Ritter Albert Rindsmaul von Grünsberg streiten sich über den Besitz einer Kapelle in Pyrbaum. - Der Pleban Hermann von Bellingen ist erster urkundlich erwähnter pöllinger Pfarrer. - Die späteren nürnberger Patrizier Volckmeyr sind in der Stadt Neumarkt ansässig. - Der Ort Windsbach bei Ansbach erhält Stadtrechte. - Der Herr von Arnsberg alias Erlinghausen ist Gottfried von Heideck nach der erstmals erwähnten Burg Heideck. - In Neumarkt ist Heinrich von Parsberg (--) kaiserlicher neumarkter Schultheiß. - In Deining ist Gottfried von Heideck (--) Gutsbesitzer und eichstätter Vogt, weswegen der eichstätter Bischof Hildebrand von Möhren (--) von Burggraf Friedrich III von Zollern Nürnberg (St) (58) die Anerkennung der eichstätter Vogteirechte über dessen Güter in Waltersberg fordert. - In Kipfenberg ist die heidecker Stammburg Burg Arnsberg als eichstätter Lehen im Besitz von Gottfried von Heideck (--). - In Pyrbaum erbt Albrecht Rindsmaul das Patronatsrecht auf die pyrbaumer Kapelle von xxx von Pyrbaum, wobei xxx von Wolfstein (--) den pyrbaumer Wald erbt und sich danach xxx von Wolfstein auf Sulzbürg Pyrbaum nennt. - Die mit Konrad von Heideck (--) verheiratete nürnberger Burggrafentochter Sophie von Zollern (St) (--) stirb.

1277 In Nürnberg wird Konrad Eseler (--) Reichsschultheiß . - In Regensburg Nittendorf gibt es die Burg Löweneck alias Leoneck des wittelsbacher Ministerialen xxx Hugo von Löweneck (--). Sie liegt 10 km nördlich von Regensburg und ist die erste Schutzburg an der Strasse Richtung Nürnberg, die die Naabübergänge Mariaort und die Burg Etterzhausen, die ebenfalls Hugo von Löweneck (St) bewohnt, kontrolliert und  beschützt. - In Pavelsbach verkauft Heinrich von Stauf (--) dem Kloster Seligenporten seine Güter. - In Wien stirbt der regensburger Bischof Leo Thundorfer (--), der im Streit mit dem Papst sogar kurzzeitig exkomuniziert wurde und bei der Absetzung des st emmeramer Abt Haimo und der Ernennung des ihm nahestehenden Wolfgang I Sturm beteiligt war.

1276 Der oberbayerische Herzog und rheinische Pfalzgraf Ludwig II von Wittelsbach der Strenge (St) verlehnt Burg Geyern an Heinrich von Hofstetten, der sich fortan Schenk von Geyern. - In Nürnberg ist Konrad von Neumarkt (--), der Bruder von Wigelin von Neumarkt (--) alias Weigel von Neumarkt nürnberger Reichsschultheiß alias kaiserlicher Schulheiß. - Der nürnberger Butigler Konrad von Kornburg (--) erhält den Auftrag die Kirche in Onolzbach zu schützen. - Der Sohn von Minnesänger Reinmar II von Brennenberg (--), Reinmar III von Brennenberg (--) wird ermordet. - Das ingolstädter Franziskanerinnenkloster Gnadental wird gegründet. - In Thalmässing wird die Reichsministerialenburg Stauf von Hermann von Stauf (--) bewohnt.

1275 In Nürnberg lässt sich der Bettelorden der Dominikaner alias Predigerkloster nieder. - Burggraf Friedrich III von Zollern Nürnberg (St) (55) heiratet in zweiter Ehe Helene von Sachsen. Die überlebenden Töchter aus erster Ehe mit Elisabeth von Meranien sind mit Graf Heinrich von Castell II, Graf Gottfried von Hohenlohe und Graf Ludwig von Oettingen verheiratet. - Der Minnesänger Reinmar von Brennenberg, ein Ministeriale des regensburger Patriziersohnes und regensburger Bischofs Leo Thundorfer (--), von dem 5 Liedertexte erhalten sind, stirbt. - Der mit Sophie von Wittelsbach (St), der Schwester des oberbayerischen Herzog und rheinischen Pfalzgraf Ludwig II von Wittelsbach der Strenge (St) (42) verheiratete Graf Gebhard VI von Sulzbach Hirschberg  (--) stirbt. - In Regensburg beginnt der regensburger Patriziersohn und regensburger Bischof Leo Thundorfer (--) mit einem gotischen Neubau desregensburger Doms westlich an die Ruine des abgebrannten und vollständig zerstörten romanischen Doms anschließend, wo noch provisorisch Gottesdienst gehalten wird. Der regensburger Bischof Leo Thundorfer (--), streitet sich mit dem Papst, weil der den st emmeramer Abt Haimo ohne dessen Zustimmung abgesetzt hat und dafür seinen Gefolgsmann Wolfgang I Sturm eingesetzt hat, wofür er sogar kurzzeitig exkomuniziert wird.

1274 Neumarkt wird vor Berngau in Urkunden erwähnt: novum forum cum officio berngawe. - In Freystadt Jettenhofen gibt des den niederadeligen Heinrich von Lauterbach (--), der auf dem Turmhügel Gutser Schloss lebt. - König Rudolf von Habsburg (St) hält seinen ersten Reichstag in Nürnberg ab. - Der böhmische Ottokar II Premysl verweigert aus Furcht unrechtmässig in Österreich erworbene Gebiete zurückgeben zu müssen die Anerkennung von König Rudolf von Habsburg (St), weshalb ihm auf dem Nürnberger Reichstag das Recht auf seine Lehen mit Böhmen und Mähren aberkannt wird, und greift das Erzstift Salzburg an. - Markwar Merklin Pfinzing ist Reichsschultheiß von Nürnberg. - Der nürnberger Butigler Konrad von Kornburg erhält den Auftrag Kloster Langheim zu schützen. - In Freystadt ist der freieigene alias nur dem König bzw dem Kaiser dienstverpflichtete Ortsadelige Konrad Truchseß dictus de Griezbach (--) alias Truchseß Konrad von Griesbach letzter seiner Familie, der die Burg Burggriesbach  besitzt, die nach Uttenhofen zieht.

1273 Gegenseitige Zollfreiheit mit Mainz mit Verhandlungsführer der Stadt Nürnberg Merkelin Pfinzing. - Der nürnberger Burggraf Friedrich III von Zollern Nürnberg erhält von König Rudolf von Habsburg I (St) das kaiserliche Landgericht, die burggräfliche Burg, die Hut des Stadttors bei der Feste. Er stellt einen gleichberechtigten Beamten neben dem Schultheißen, erhält zwei Drittel der Strafgelder, den städtischen Schmiedezins, Grundzins und Erntedienst aus der Neustadt jenseits der Pegnitz (Lorenzer Seite), der dritte Baum und das dritte Wild, das Abfallholz aus dem Wald, das Waldamt diesseits des Flusses, die Dörfer Wöhrd, Buch, Schwand, Schloß Creußen, die Vogtei des Kloster Steinach, 10 Pfund Pfennige vom Amt des Schultheißen und ebensoviel vom Zoll von Nürnberg. - Die Pfandschaft der Stadt Nürnberg wird ausgelöst. - Der oberbayerischen Herzog und rheinischen Pfalzgraf Ludwig II von Wittelsbach der Strenge (St) (42) heiratet in Aachen Gräfin Mathilde von Habsburg (St). - In Regensburg brennt der Dom nach dem Brand im Vorjahr vollständig ab, wonach zwei Jahre später 12 75 mit einem Neubau begonnen wird.

1272 Ritter Konrad von Parsberg wird Reichsschultheiß im Umkreis der Stadt Nürnberg und der Reichsherrschaft Neumarkt. - Kraft von Nürnberg verkauft dem Zisterzienserinnenkloster Seligenporten mit Einwilligung von Hermann von Stauf ein Lehen in Pavelsbach. - Der Komtur des Deutschen Ordens Ulrich kauft alle Güter in Buch bei Pavelsbach. - In Postbauer bezeugt Hermann von Rothenfels (--), der auf Burg Rothenfels bei Oberbuchfeld lebt, wie Heinrich von Thann (--) seinem Schwiegersohn Heinrich Wildensteiner (--) alias Heinrich von Wildenstein seine postbauerer Güter an den nürnberger Deutschen Orden verkauft. - In Regensburg brennt der Dom ab.

1271 Sultan Baibars erobert die größte Kreuzfahrerburg Krak de Chevlier. - Auf Burg Kallmünz herrscht ein bayerischer Ministeriale Hugo von Kallmünz. - Das Kloster auf dem Adlersberg bei Regensburg wird von Burg Löweneck aus von wittelsbacher Ministerialen gebranntschatzt. - In Postbauer Buch wird nach dem Verkauf des Geländes durch Jutta von Lauf, Priorin des Dominikanerinnen-Klosters in Frauenaurach, ein Pflegamt durch die Nürnberger Kommende des Deutschen Ordens eingerichtet.

1270 In Neumarkt ist Heinrich II von Parsberg  (--) Schultheiß. - In Berngau leben Templer Ordens Mitglieder. - Der nürnberger Burggraf Friedrich III von Zollern Nürnberg (St) (50) verlehnt Conradus dictus Waldstomair alias Konrad Stromer ein Burglehen, was die Brüder Bertholdus und Marquartus fratres dicti Pfinzinch, Sifridus dictus Ebener, Fridericus dictus Holzschuher ministeriales et milites nostri bezeugen. - Die Brüder Graf Gebhard von Ortenburg und Murach, Graf Diepold von Ortenberg und Murach und Rapoto von Ortenberg und Murach IV verkaufen aus Geldmangel Burg Murach an den oberbayerischen Herzog und rheinischen Pfalzgraf Ludwig von Wittelsbach II, der Strenge (St) (41). - In Nürnberg wird die Kirche St Klara als Klosterkirche erbaut. - Konrad von Paulstorf ist Vitztum in Lengenfeld.

1269 Die Stadt Nürnberg wird an den Herzog von Bayern verpfändet. Die Verpfändung bedeutet nicht, dass die reichsfreien nürnberger Bürger deshalb zu Untertanen der Wittelsbacher werden. - Der oberbayerischen Herzog und rheinischen Pfalzgraf Ludwig II von Wittelsbach der Strenge (St) (40) besucht Nürnberg. - Die Stadt Amberg fällt an die Wittelsbacher. Sie war aber keine freie Reichsstadt, stand nicht unter dem Schutz des Kaisers und hatte nicht das Recht fremde leibeigene Bauern in ihren Mauern aufzunehmen und sie zu freien Bürgern zu machen. Die Amberger werden dadurch zu wittelsbacher Untertanen, dem sie huldigen müssen. - Der reichsunmittelbare Status von Kloster Waldsassen wird von Fürsten mehrfach bedroht, weshalb sich Kloster Waldsassen dem Schutz der böhmischen Krone unterstellt. - Der bamberger Bischof Berthold von Leiningen (St) verlehnt die Stadt Amberg nach dem erbenlosen Tod von Markgraf Berthold von Hohenburg und dessen Brüdern Otto, Dipold und Ludwig an an den oberbayerischen Herzog und rheinischen Pfalzgraf Ludwig II von Wittelsbach der Strenge (St) (40), der die Burg Traunfeld dem bamberger Domstift schenkt. König Ludwig vergibt die Stadt Neumarkt alias oppido Novo foro, cum toto officio Berengow, novo castro alias Berngau mit der neuen Feste an den oberbayerischen Herzog und rheinischen Pfalzgraf Ludwig II von Wittelsbach der Strenge (St) (40). König Konrad übergibt dem oberbayerischen Herzog und rheinischen Pfalzgraf Ludwig II von Wittelsbach der Strenge (St) (40) die Vogteien Hersbruck, Vilseck, Amberg und Auerbach mit der Feste Hohenstein. - In Regensburg wird im Friedbrief Gefängnishaft im Turm Gießübel erwähnt. - In Veldenstein existiert die Burg Veldenstein. - Die adeligen nürnberger Bürger und Lehensnehmer von Reichsministerialen Konrad von Neumarkt (--) und sein Bruder Wigelinus von Neumarkt (--) verkaufen ihre Besitzungen und ihre Zehnten in Pavelsbach an das Kloster Seligenporten.

1268 Mit dem Tod des einzigen Sohnes von Elisabeth von Wittelsbach von Bayern (St) und König Konrad IV von Staufen, Herzog von Schwaben und König von Jerusalem Konradin von Staufen (St) (16), der in Neapel hingerichtet wird, stirbt das Geschlecht der Staufer aus und Sengenthal und Forst, Bestandteile der kaiserlichen Hofmark Berngau fallen an die Wittelsbacher. Eine Hofmark ist auch ein Gerichtsbezirk mit niederer Gerichtsbarkeit. Die dazugehörigen Gebiete jenseits der Donau sind Berngau, Neumarkt, Ottersau, Polanten, Rothenfels, Buchfeld, Weichselstein, Pirkach im Sulzgau, Holnstein bei Berching, Helmsricht, Stauf alias Steuflein, Buchberg, Grafenhüll, Pavelsbach alias Peffelsbach, Schwarzach bei Hilpoltstein, Meckenhausen, Tyrolsberg, Münchhofen, Kadenzhofen, Meilenhofen, Grünsberg, Rasch, Hakelhof alias Voggenhof, Buch alias Staufersbuch, Dölwang alias Döllwang, Krondorf, Waldhausen, Rechenhofen ,Mantelach, Wiesenhofen, Heneberg und Eichafee. - Die Stadt Neumarkt fällt an den oberbayerischen Herzog und rheinischen Pfalzgraf Ludwig II von Wittelsbach der Strenge (St) (39). - Der Ort Stauf mit der Burg Stauf im Besitz der Staufen von Staufenberg. - Die Burg Adelburg fällt an die Wittelsbacher und dient als Verpfändungsobjekt. - Der oberbayerische Herzog und rheinische Pfalzgraf Ludwig II von Wittelsbach der Strenge (St) (39) belagert erfolglos die Residenz Burg Leuchtenberg von Landgraf Gebhard IV von Leuchtenberg (St) (--). - In der letzten Urkunde der Familie verspricht der Ministeriale Werner von Bruckbach alias Werner von Pruppach für die Erlaubnis zur Heirat mit der Wirtstochter aus Pruppach seine beiden ersten Kinder der Kirche von Eichstätt und den Herren von Wolfstein. - Der bamberger Bischof ist zu Besuch in Nürnberg. - Die Brüder Graf Gebhard von Ortenburg und Murach, Graf Diepold von Ortenberg und Murach und Rapoto IV von Ortenberg und Murach (--) verpfänden aus Geldmangel Burg Murach an den oberbayerischen Herzog und rheinischen Pfalzgraf Ludwig II von Wittelsbach der Strenge (St) (39). - König Ottokar von Böhmen besetzt den Burgbezirk Parkstein, das eigentlich vom königlichen Amtsträger, dem nürnberger Burggrafen verwaltet werden sollte. - Burg Lutzmannstein 6 km nordöstlich von Velburg fällt an den oberbayerischen Herzog und rheinischen Pfalzgraf Ludwig II von Wittelsbach der Strenge (St) (39), der Amtsleute einsetzt. 

1267 Der kaiserliche Hofdienstmann Ritter Heinrich von Tanne alias Heinrich von Burgthann ist nürnberger Schultheiß.

1266 In Neumarkt fällt der böhmische König Ottokar II von Böhmen (34) in der verlassenen Stadt ein und plündert die Stadt alias rupfet also dem armen verlassenen kaiserlichen adler auch diese kleine feder aus. - Der Ort Berg wird dem Amt Haimburg zugeordnet. - Der in Landshut auf Burg Wolfstein geborene Herzog von Schwaben und König von Jerusalem Konradin von Staufen (14) verkauft Rechte an Neumarkt und Berngau an den niederbayerischen Herzog Heinrich XIII von Wittelsbach (St) (30) und den oberbayerischen Herzog und Pfalzgraf bei Rhein Ludwig II von Wittelsbach der Strenge (St) (36). - Die von den Staufern beanspruchte Stadt Neumarkt wird vom niederbayerischen Herzog Heinrich XIII von Wittelsbach (St) (31), der bereits Passau erobert hat, beschossen und ergibt sich. - In Altdorf wird Burg Eismannsberg erwähnt. - Die Frau des böhmischen Königs Ottokar II von Böhmen (34), römische Königswitwe die österreichische Herzogstochter und byzantinische Kaiserenkelin Margarete von Babenberg (62) stirbt. - In Regensburg zieht das Heer des böhmischen Königs Ottokar II von Böhmen (34) über die Steinerne Brücke und durch die Stadt Regensburg gegen den niederbayerischen Herzog Heinrich XIII von Wittelsbach (St) (30) und den oberbayerischen Herzog und Pfalzgraf bei Rhein Ludwig II von Wittelsbach der Strenge (St) (36). - In Neumarkt ist Marquard Schultheiß. - In Hohenfels ist xxx von Bergheim (--) alias Bergheimer alias Perkheimer Besitzer der Burg Bergheim, wo er weitere zwei bis drei Jahrzehnte lebt.

1265 In Nürnberg lässt sich der Bettelorden der Augustinereremiten nieder. - Konrad Stromaier alias Konrad Stromer von Reichbach wird neuer Reichsschultheiß von Nürnberg. - Der Reichministeriale Konrad von Kornburg auf Burg Kornburg ist Reichsministerial bezeugt wie Konrad von Sulzbürg den Hof Neuhof an das Kloster Heilsbronn verkauft. Der nürnberger Burggraf Friedrich III von Zollern Nürnberg (St) (45), Graf Diether von Katzenelnbogen V, u. a. entscheiden als königliche Schiedsrichter den Streit des mainzer Erzbischof Erzbischof Werner von Eppstein (St) mit dem oberbayerischen Herzog und rheinischen Pfalzgraf Ludwig II von Wittelsbach der Strenge (St) um ehemals lorscher Lehen, insbesondere Weinheim. - Die nürnberger Patrizierfamilie Grundherr von Altenthann und Weiherhaus taucht auf. - Der Ort Woffenbach wird erwähnt. - Konrad von Pruppach von Burg Pruppach alias Bruckbach. - Der Inquisitor Konrad spürt in Nittenau Angehörige der Sekte der Waldenser auf und nimmt sie fest.

1264 In Pölling ist ein Großteil der Güter Lehen von Landgraf Friedrich II von Leuchtenberg (--), dessen Nachfahren um 13 00 Burg Leuchtenberg im Bayerischen Wald erbauen. - In Kastl findet nach dem Einsturz des Nordturmes ein kastler Mönch im Geröll Fragmente der Geschichte von Kloster Kastl. - Berthold von Wackerstein ist Besitzer seiner Burg Wackerstein.  - In Neumarkt ist Wolfram Schultheiß.

1263 Der in Landshut auf Burg Wolfstein geborene Herzog von Schwaben und König von Jerusalem Konradin von Staufen (11) verkauft Rechte an Neumarkt und Berngau an seine Onkel, an den niederbayerischen Herzog Heinrich XIII von Wittelsbach (St) (27) und den oberbayerischen Herzog und Pfalzgraf bei Rhein Ludwig II von Wittelsbach der Strenge (St) (33).

1262 Die beiden einzigen Söhne Johann und Siegmund des nürnberger Burggraf Friedrich III von Zollern Nürnberg (St) (42) werden im Wald vor Nürnberg ermordet. Die jüngste Tochter Anna von Zollern -Nürnberg heiratet 12 95 Graf Emich von Nassau (St). - Mit dem Tod des  staufer Reichsministerialen xxx Heimberger (--) alias xxx von Heimberg von Burg Haimburg bei Berg stirbt das Geschlecht aus. Die Erbtochter Sophia von Heimberg (--) heiratet Heinrich von Stein (--), den Sohn des nürnberger Reichsbutiglers xxx von Stein (--), der in den Besitz der Burg Haimburg bei Berg kommt und sich nach seiner neuen Burg Heinrich von Haimburg (--) nennt. - Die Stadt Weißenburg wird vom oberbayerischen Herzog und Pfalzgraf bei Rhein Ludwig II von Wittelsbach der Strenge (St) (32) völlig zerstört. - In Regensburg beginnt der neue regensburger Bischof Leo Thundorfer (--) die Klöster mit ihren Schulden beim Papst in Rom zu erpressen um mehr Kontrolle über sie zu bekommen. In Kloster Emmeram beginnt er selbst die Preise der Verköstigung der Pilger zu bestimmen.

1261 Der eichstätter Fürstbischof Engelhard von Dolling stirbt als Bischof Gundikar II während einer Synode in Mainz. - Papst Alexander IV verweigert dem unehelichen Sohn des böhmischen Königs Ottokar von Böhmen (29), mit einer Zofe seiner Frau, der byzantinischen Kaiserenkelin und römische Königswitwe Margarete von Babenberg (57) die Legitmation. - In Regensburg Etterzhausen besitzt Babo von Löweneck (--) die Burg Etterzhausen, die den Naabübergang an der Strasse Regensburg~Nürnberg und Regensburg~Forchheim kontrolliert.

1260 Der nürnberger Burggraf Konrad von Zollern Nürnberg (St) (--) wird von der Stadt Nürnberg gezwungen seine Residenz nach außerhalb der Reichsstadt Nürnberg nach Cadolzburg zu verlegen. - Burg Wernfels wird erbaut. - Das Geschlecht der Ritter von Burg Kammerstein stirbt aus. - In Burgthann erbauen die Herren von Thann ihren Herrensitz. - In Regensburg ist der Wohnturm Goldener Turm in Bau und dient auch als Wachturm der Stadt. - Papst Alexander IV verbietet den neugegründeten Dominikanerordensmönchen die Hexenverfolgung. - Raniero Fasani sieht denn Untergang der Stadt Perugia und die Vermeidung durch eine Engelsbotschaft zur Selbstgeißelung voraus und löst damit eine Massenhysterie über ganz Europa aus. Der Anblick der Geißlerumzüge bewegt die Menschen zur Versöhnung, Gestohlenes zurückzugeben, Sklaven und Häftlinge freizulassen. - In Berching Holnstein gibt es Engelbert von Holnstein (--). - Der adelige Seyfried Schweppermann wird geboren.

1259 Wetter: Ausbruch des Vulkans Salamas auf der indonesischen Insel Lombok führt zu einer weltweiten Klimakastastrophe und Hungersnöten. Jahr des Nebels. Die kleine Eiszeit beginnt. (nicht 12 57!). - Der später in Zisterzienserinnenkloster Seligenporten begrabene Gottfried von Sulzbürg heiratet Bertha von Heideck, die Tochter von Gottfried von Heideck-Arnsberg. - Die nürnberger Patrizierfamilie Neumarkter taucht auf. - Friedensvertrag am Ende des Krieges zwischen dem wittelsbacher Herzogtum Bayern und der Reichsstadt Regensburg, die durch eine hohe Zahlung erreicht, dass die Territorialpolitik eingeschränkt wird und Burg Pettendorf wieder in ein Kloster umgewandelt wird. - In Regensburg wird der Pfleger des Katharinenspitals, der regensburger Patrizier Wolfram Zant, der Veruntreuung von Spendengeldern verdächtigt und Papst Alexander leitet ein Untersuchungsverfahren ein. - Ulrich der Neumarkter zeugt in einem Pachtvertrag über die fürther Kirche. - Der eichstätter Domherr Engelhard von Dolling (--) aus Oberdolling wird neuer eichstätter Fürstbischof nach dem Tod des Grafensohnes Heinrich IV von Württemberg (--). Beide sind und waren Anhänger des Papstes. - Cuno von Wissing, Werner von Alfalterbach alias Großalfalterbach und Gottfried von Töging sind Eichstätter Diözesanministeriale.

1258 In der Schlacht bei Mühldorf am Inn kann der niederbayerische Herzog Heinrich XIII von Wittelsbach (St) (23) mit Hilfe seines Bruders, des oberbayerischen Herzog und Pfalzgraf bei Rhein Ludwig II von Wittelsbach der Strenge (St) (29) den böhmischen König zurückschlagen. - Graf Gerhard VI von Sulzbach und Hirschberg heiratet in München Sophie von Wittelsbach (St) (22) und wird Schwager des oberbayerischen Herzog und Pfalzgraf bei Rhein Ludwig II von Wittelsbach der Strenge (St) (29). - Berthold von Isolt alias Berthold von Eysölden bei Freystadt wird Reichsschultheiß von Nürnberg. - Die freie Reichsstadt Regensburg führt Krieg gegen das wittelsbacher Herzogtum Bayern und dessen Territorialpolitik. - Konrad von Hohenfels alias Konrad von Ehrenfels wird regensburger Bürgermeister. - In Nürnberg besteht ein Milchmarkt alias forum lactis am Albrecht Dürer Platz. - Regensburg erbaut die Spornburg Landeskron über der Stadt.

1257 Der böhmische König zieht bis südlich von Landshut. - Nach dem Tod von Heinrich II von Ortenburg (--) bleibt die finanzielle Lage angespannt. - Mit seinem Tod hinterlässt Konrad II von Sulzbürg Niedersulzbürg (--) zwei Töchter, die mit Söhnen des Reichsbutiglers Heinrich von Stein Hilpoltstein (--) vermählt sind, die sich als Erbe Burg Niedersulzbürg teilen.
 
1256 Konrad von Ehrenfels. - Gegenseitige Zollfreiheit mit Mainz mit Verhandlungsführer der Stadt Nürnberg Merkelin Pfinzing. - Alle vier Söhne, unter anderem Berthold von Vohburg, der Vormund von Konradin von Staufen, dem letzten Staufer, aus der Verbindung der verwitweten Mechthild von Hohenburg mit Markgraf Diepold von Vohburg V sterben in sizilianischen Kerkern und das Geschlecht stirbt aus. Die Herrschaft fällt an das Hochstift Regensburg. Der Markgrafentitel wird nicht mehr verwendet. - Die Reichsstadt Nürnberg besitzt einen Rat und eine polizeiliche Verordnung mit Statuten. - Die Reichsstadt Nürnberg ist Mitglied im rheinischen Städtebund und wünscht ihrer Schwesterstadt Regensburg Glück zu ihrem Beitritt. - Die nürnberger Schöffen stellen nur noch einen Teil des nürnberger Rates. - Der oberbayerische Herzog Pfalzgraf Ludwig II von Wittelsbach bei Rhein (St) (--) verdächtigt nach einer Verwechslung des Liebesbriefs an ihn und einen Brief an einen Bekannten seine erste Ehefrau Maria von Brabant (30) des Ehebruchs, bricht einen Kriegszug ab, konfrontiert sie und lässt seine Ehefrau, zwei Hofdamen und den Burgvogt auf Burg Mangoldstein bei Donauwörth hinrichten. Der verwechselte Brief taucht nach den Hinrichtungen auf. - In Nürnberg ist die Stadtummauerung des südlichen Teils der Stadt Nürnberg fertiggestellt. - Die gräflichhirschberger Stadt Eichstätt wird Mitglied im Rheinischen Städtebund, bleibt trotzdem im Besitz von Graf xxx von Hirschberg (--) und führt ein eigenes Siegel ein. - Die Stadt Amberg fällt wieder zurück an das Hochstift Bamberg. - Im Bayerischen Landfrieden werden Lotterpfaffen mit dem langen Haare alias Gaukler und Spielleute nicht geschützt. - Die Stadt Nürnberg tritt dem Rheinischen Städtebund bei.

1255 Bei der reichsrechtswidrigen Teilung von Bayern erhält der rheinischer Pfalzgraf Ludwig von Wittelsbach II der Strenge (St) (25) Oberbayern, wo er München zu seiner Residenz macht, und der niederbayerischen Herzog Heinrich von Wittelsbach XIII (St) (20) Niederbayern, mit der wittelbacher Markgrafschaft Cham. - Werner von Pollanten (St) (--) alias Werner von Bolanden ist kaiserlicher Truchsess und Zeuge bei der Belehnung von Gottfried von Sulzbürg (--) mit Berngau. - Konrad II von Sulzbürg Niedersulzbürg (--) erleidet in einer Fehde mit dem Kloster Heilsbronn die Zerstörung der Burg Bürglein. - Albert von Thannhausen aus Thannhausen, alias Albert der Räuber von Thannhausen schenkt dem Bischof von Eichstätt seine Zinsleute. Seine Verwandten sind und werden Domherren von Passau und Salzburg. - Burg Kallmünz ist im Besitz der gemeinschaftlich regierenden Brüder, des bayerischen Herzog und rheinischen Pfalzgraf Ludwig von Wittelsbach II der Strenge (St) (26) und des bayerischen Herzog und rheinischen Pfalzgraf Heinrich von Wittelsbach XIII (St) (20). - In Nürnberg wird das Karmeliterkloster gegründet. - Burglengenfeld wird Vitztumsamtssitz.

1254 Nach dem Tod von König Konrad IV von Staufen (St) (--) wird der Sohn von Elisabeth von Wittelsbach von Bayern (St) der letzte Staufer Konradin von Staufen (02) unter die Vormundschaft seiner beider Onkel, der gemeinschaftlich regierenden Brüder, des bayerischen Herzog und rheinischen Pfalzgraf Ludwig II von Wittelsbach der Strenge (St) (25) und des bayerischen Herzog und rheinischen Pfalzgraf Heinrich XIII von Wittelsbach (St) (19) gestellt. - Gottfried von Sulzbürg schenkt sein ererbtes Patronatsrecht über die Pfarrei Pölling an das Zisterzienserinnenkloster Seligenporten. - Heinrich von Stein ist Mundschenk in Nürnberg und für die Reichsgüter in Franken verantwortlich. - Die spätere nürnberger Patrizierfamilie Seckendorff taucht mit Heinrich von Seckendorff in Seckendorf auf. - Das Reich wird als Heiliges Römisches Reich. bezeichnet. - In Neumarkt ist Eßler Schultheiß. -  xxx von Wolfstein (--) ist im Besitz von Allersberg.

1253 Die Tochter von Graf Gebhard von Hirschberg und Agnes Mathilde von Württemberg, Adelheid von Hirschberg (33) heiratet Graf Ludwig von Oettingen. - Das Herzogtum Bayern wird in Oberbayern mit Hauptstadt München und Niederbayern mit Hauptstadt Landshut geteilt. - Die Herren von Arnsberg alias Erlinghausen nennen sich von Heideck. - Mit dem Tod von Ullrich von Königstein erbt Schenk Walter von Klingenberg. - Sulzbach erhält Marktrecht und bekommt eine eigene Pfarrei.

1252 Elisabeth von Wittelsbach von Bayern (St) gebärt König Konrad IV von Staufen das einzige Kind und den letzten Staufer Konradin von Staufen.

1251 In Neumarkt ist Jordan (--) neumarkter Beamter oder Schultheiß, der in einem von ihm unterschriebenen lateinischen Brief seinen Vater Marquardus Buttigularius erwähnt. - In Regensburg gibt es einen Rat der Sechzehn, den inneren Rat.

1250 Ein Schultheiß residiert in Neumarkt. - xxx von Rohrnstatt (--) bei Berg mit ihrer Burg Racklburg wird als Ministeriale von Graf Gerhard IV von Hirschberg (St) (--) erwähnt. - Der regensburger Bischof Albert von Pietengau beauftragt Konrad IV von Hohenfels (St) (--) aus der bischöflichregensburger Ministerialenfamilie König Konrad IV von Staufen (St) (--) im regensburger Kloster St Emmeram zu ermorden. Ritter Konrad von Hohenfels, der König Konrad IV von Staufen (St) (--) nicht persönlich kennt ermordet nur die im Zimmer vermutete und vorgefundene Anzahl von schlafenden Personen und übersieht König Konrad IV von Staufen (St) (--), der sich unter einer Bank verstecken kann. Konrad IV von Hohenfels flüchtet. Seine Frau Elisabeth von Wittelsbach von Bayern (St) flüchtet ins Kloster Schwarzhofen. Burg Hohenfels wird zerstört. Die Hohenfelser nennen sich nach ihrer anderen Burg Ehrenfels in Herren von Ehrenfels um. - Der regensburger Bischof Albert von Pietengau begeht zusammen mit seinem Bruder, dem neuen passauer Bischof Berthold von Pietengau Raubzüge gegen Otto von Wittelsbach II. - Die Reichsministerialen von Königstein in Königstein sterben aus. - Der staufertreue nürnberger Burggraf Konrad von Zollern Nürnberg (St) (--) sichert sich bei Fehden mit seinen Nachbarn Teile des Pegnitztals und den Rangau um Ansbach. - In Regensburg entgeht König Konrad IV von Staufen (St) (--) nur knapp einem Mordanschlag. König Konrad IV von Stauf (St) (--) beschuldigt Papst Innozenz IV als Auftraggeber. - Die Stadt Regensburg erhält von Kaiser Friedrich II (St) (56) das umfängliche Braurecht von Bier. - Die Stadt Nürnberg beginnt den Handel mit Venedig. - In Regensburg ist der Dom fast vollständig zerstört. - In Regensburg wird der 50 m hohe Wohnturm Goldener Turm in der Wahlenstrasse 14 vom regensburger Patrizier xxx (--) erbaut. - Regensburg verliert den Status als Hauptzentrum des Sklavenhandels mit gefangenen Slawen für den Hausgebrauch.

1249 Die Witwe von burgunder Herzog und Graf Otto II von Andechs Meranien (St) (--) heiratet Graf Gehard IV von Hirschberg (St) (--). - Der Reichsministeriale Ulrich von Bellingen alias Ulrich von Pölling siegelt für das neugegründete Zisterzienserinnen-Kloster Seligenporten, das dem Schutz von König Konrad IV von Staufen (St) (--) unterstellt wird und stellvertretend für ihn unter die Rechtsgewalt des nürnberger Landrichter und des nürnberger Burggraf Konrad von Zollern Nürnberg (St) (--) gestellt. Auch ein Rudolf von Wepretsdorf (--) alias Rudolf von Wappersdorf bei Mühlhausen, der eine Burg Wappersdorf besitzt, wird genannt. - In Seligenporten zeugt der Adelige Konrad Loter (--) alias Konrad von Loderbach in der Gründungs-Urkunde von Zisterzienserinnenkloster Seligenporten. - Der in Pfreimd begüterte Sohn Ulrich des Adeligen Wolfhard von Neumarkt (--) wird in Waldsassen begraben. - Konrad von Sulzbürg (--) ist tot. Er hat für seine Nebenlinie die Stammburg Burg Niedersulzbürg gegründet und hat die Burg Bürglein bei Heilsbronn erheiratet.

1248 Wetter: Allerkindleinsflut in der Elbmündung bis Husum. - Mit dem Tod des burgunder Herzog Graf Otto II von Andechs Meranien (--) erlischt das Herzogtum Meranien. Der nürnberger Burggraf Friedrich III von Zollern Nürnberg (St), verheiratet mit Elisabeth von Andechs Meranien, erbt die Gegend Bayreuth. - Der bayerische Pfalzgraf im Nordgau Rapoto von Ortenburg III stirbt ohne männlichen Erben und Herzog Otto von Bayern (St) verdrängt den eigentlich nächstberechtigten ortnebugischen Vetter des verstorbenen Pfalzgrafen. - In Nürnberg wird das Predigerkloster gegründet.

1246 In Vohburg an der Donau heiratet König Konrad IV von Staufen (18) die Landshuterin Elisabeth von Wittelsbach von Bayern (St) (19). - Der Pfaffenkönig Gegenkönig Heinrich Raspe von Thüringen verspricht Gottfried von Sulzbürg Burg Adelburg alias Adelenburg bei Seubersdorf und Burg Haimburg wenn sie ans Reich zurückfallen. Ein Zeichen, dass die Familie der von Adelburg ausstirbt. - Der gebannte kaisertreue salzburger Erzbischof Eberhard von Regensberg bei Zürich stirbt und wird 42 Jahre lang nicht beerdigt, sondern über dem Gewölbe einer Kirche aufbewahrt. - Der kaisertreue regensburger Bischof Siegfried wird wegen Schulden exkommuniziert. Nach einem Bruch mit Kaiser Friedrich II von Staufen (--) verliert der regensburger Bischof Siegfried das Amt des Reichskanzlers. Kaiser Friedrich II von Staufen (--) macht Regensburg praktisch zur Reichsstadt. - Luitpold (--) ist kaiserlicher bzw der Majestät Butigler in Nürnberg. - Berthold von Regensburg tritt als Inquisitor des Stifts Niedermünster bei Regensburg auf und seine Predigten werden von sovielen so geschätzt, dass sie manchmal sogar auf freiem Feld durchgeführt werden müssen. - Burg und Dorf Deinschwang gehören den Rittern von Ratzen. - Der nürnberger Burggraf Konrad von Zollern I Nürnberg (St) verzichtet auf Ammerndorf an der Bibert, das dem Kloster Heilsbronn gehört. 

1245 Berching wird das Marktrecht verliehen und ein bischöfliches Steueramt genannt. - In Regensburg verleiht Kaiser Friedrich II von Staufen (--) das Recht einen Bürgermeister und Rat zu setzen, womit die Stadt ein Stadtrecht erhält. - Graf Gebhard von Dollnstein-Hirschberg wird bei der Belagerung der bischöflich-eichstätter Burg Nassenfeld ermordet und sein Sohn Gehard von Dollnstein-Hirschberg macht Zugeständnisse an den eichstätter Bischof Friedrich von Parsberg. - König Konrad IV von Staufen (17) wird von Papst Innozenz IV abgesetzt und exkommuniziert. - In Freystadt Jettenhofen ist Heinrich von Uttenhofen Besitzer des Einödschlosses. - Der Minnesänger Tannhäuser (--) hält sich am Hof seines Gönners in Wien auf. Ob er aus Thannhausen bei Freystadt stammt, ist nicht nachgewiesen. - In Ingolstadt wird die Residenz Altes Schloß erbaut.

1244 Landgraf Gebhard III von Leuchtenberg (St), verheiratet mit Elisabeth von Zollern Nürnberg (St), der Schwester des nürnberger Burggraf Konrad von Zollern Nürnberg (St) stirbt. - Graf Rapoto von Ortenburg-Murach (--) und Graf Diepold von Ortenburg Murach (--) gründen das Kloster Schwarzhofen. - In Regensburg hat die Bürgerschaft ein eigenes Rathaus.

1243 In Nürnberg muss der nürnberger Butliger Marquard von Neumarkt (--), der einen FLöwen und einen Fisch im Wappen hat, den an ihn verpfändeten Ort Auerbach vom Reich zurückkaufen lassen. - Das Dominikanerinnenkloster Engelthal wird im Osten von Nürnberg gegründet. - Graf Diepold VIII von Hohenburg (--) bezeugt eine Schenkung in oder um Adertshausen an den regensburger Bischof xxx, wobei Friedrich und Rabanus von Eidrathusen alias Friedrich von Adertshausen und Rabanus von Adertshausen ebenfalls als Zeugen auftreten. Kuno von Adertshausen (--) ist klosterkastler Abt.

1242 Der bamberger Bischof Poppo von Andechs Meranien verpfändet wegen hoher Schulden seinem Blutsverwandten Markgraf Berthold von Hohenburg (--) seine civitas alias Stadt Amberg. Amberg ist keine freie Reichsstadt, steht nicht unter dem Schutz des Kaisers und hat auch keine Freiheitsrechte wie das Recht zur Aufnahme von leibeigenen Bauern, die sie nur damit in ihren Mauern zu freien Bürgern machen könnte. - In Pilsach überzeugt Adelheid von Hohenfels (--) ihren Ehemann Gottfried von Sulzbürg (--) später Wolfstein den im Vorjahr frei in Neumarkt als Orden um ihre freigewählte Meisterin Adelheid zusammengeschlossenen jungen Beginen seinen Hof im Ort Aichen zu schenken, wo sie sich den Zisterzienserregeln unterwerfen und das Zisterzienserinnenkloster Felix Porta alias Seligenporten aufbauen dürfen. Rudolf von Wappersdorf (--) aus Mühlhausen, Urahn von Seyfried Schweppermann (**), ist Zeuge. - Der eichstätter Domherr Hermann von Thannhausen aus Thannhausen erscheint auf dem Konzil in Mainz des antistaufisch eingestellten mainzer Erzbischof Siegfried III von Eppstein (St). - Der kaiserliche Beamte, der nürnberger Butigler und Ramung von Kammerstein auf Burg Kammerstein erhalten von Friedrich II (--) die Vollmacht vom bamberger Bischof (--) unrechtmäßig verkauften Güter wieder an das Bistum zu bringen.  - In Regensburg gibt es eine eigene Kanzlei der Bürgerschaft. - In Hohenburg Frabertshofen alias Frobrehteshofen lässt sich der edelfreie Hager (--) nieder.

1241 Wetter: Sonnenfinsternis, bei der in Nürnberg zur Vesperzeit die Sterne zu sehen sind. - In Neumarkt versammeln sich 10 jungräuliche Frauen alias Beginen, die einen Orden bilden wollen, Adelheid (--) zur ihrer Meisterin wählen und nach einigen Monaten nach Pilsach ziehen, wo sie 9 Monate wohnen und sich einige weitere Frauen anschließen. Die Frauen bringen ihr Vermögen in den neuen Orden ein, leben von Spenden und gemeinschaftlich zusammen.

1240 In Neumarkt wird Jordan (--) später Jordan von Neumarkt neuer neumarkter Schultheiß, weil sein Vater, der Reichsministeriale und bisherige neumarkter Reichsschultheiß Marquardus (--) neuer nürnberger Butigler wird. Der Sohn Heinricus  alias Heinrich (--) ist Spitalmeister. - Rupert von Neidstein alias Rupertus de Nietstein auf Burg Neidstein ist Reichsministerial. - Im Machtkampf zwischen Kaiser und Papst verhängt der eichstätter Bischof Friedrich von Parsberg II den Kirchenbann und das Interdikt gegen die kaisertreue Reichsstadt Nürnberg, weshalb die Beginen aus Nürnberg fliehen und im Umland Schutz suchen. - Der passauer Kanoniker und päpstliche Gesandte Albert Behaim exkommuniziert den kaisertreuen salzburger Bischof Eberhard von Regensberg (Zürich) und flieht zu Papst Innozenz IV nach Lyon. - Die kaisertreuen Städte Nürnberg, Weißenburg und Greding schicken Kaiser Friedrich II von Staufen (--) Hilfstruppen nach Italien und werden deshalb vom eichstätter Bischof Friedrich II von Parsberg (--) mit dem Kirchenbann und dem Interdikt belegt. Der auf Vermittlung zwischen Papst und Kaiser bedachte eichstätter Fürstbischof Friedrich II von Parsberg erfüllt weitere Forderungen des passauer Kanonikers und päpstlichen Gesandten Albert Behaim nicht und wird von diesem exkommuniziert. Das eichstätter Domkapitel steht dem eichstätter Fürstbischof Friedrich II von Parsberg bei weshalb die Exkommikation fast keine Folgen hat. - Graf Gebhard IV von Hirschberg (--) wird Graf von Hirschberg. - In Nürnberg wird am Frauentor das Klarissenkloster für nürnberger Bürgertöchter und die nürnberger Patriziertöchter gegründet. - Die Herren von Hohenfels und von Ehrenfels gründen Kloster Pielenhofen bei Laaber. - Schenk Dietrich von Flügelsburg I erbaut als Besitzer der Burg Flügelsburg seine Burg. - Der Pfarrer von Neumarkt Heinrich von Waldau ist gleichzeitig Pfarrer von Neumarkt, Floß und Nittenau. - In Regensburg beendet der in Lauingen an der Donau geborene Aristotelist Albertus Magnus seine Lehrtätigkeit im Dominikanerkloster. - In Pielenhofen wird von den Herren von Hohenfels und Ehrenfels ein Kloster gegründet.

1239 In Neumarkt wird das Kloster der Chorherren vom heiligen Geist durch den hagenauer Schultheiß Marquard Puttigler, seinem Sohn dem neumarkter Schultheiß Marquard Puttigler und Ritter Heinrich Puttigler außerhalb der Stadt vor dem unteren Stadttor gegründet und dem Chorherrenorden zum Heiligen Geist in Rom übergeben. Die Chorherren tragen ein Kreuz mit zwei Querbalken auf einem schwarzen Talar und somit 6 Ecken auf der linken Brustseite und noch einmal auf der Mantelseite. - Der Knappe Berthold von Vohburg alias Berthold von Hohenburg von Kaiser Friedrich von Staufen II wird Kapitän von Como. - Heinrich von Haimburg wird im nürnberger Franziskanerkloster beerdigt. - Der bamberger Bischof Popp versetzt Markgraf Berthold die Stadt Amberg für 100 Pfund Silber.

1238 In Nürnberg besitz Ulrich II von Königstein (--) alias Ulrich II von Münzenberg bei Frankfurt die nahegelegene Burg Reicheneck. - Konrad von Parsberg (--) zeugt für seinen Bruder Heinrich von Parsberg (--) in einer bischöflich-eichstätter Urkunde. - Weil Heinrich II von Ortenburg (--) um sein Erbe fürchtet, beginnt er eine jahrelange kriegerische Auseinandersetzung mit seiner Stiefmutter und seinen Halbbrüdern, wodurch das Geschlecht in finanzielle Probleme gerät. Heinrich von Ortenburg (++) vermachte die Burg Murach seiner zweiten Frau, Richgard von Hohenburg, und seinen drei jüngeren Söhnen von Ortenburg-Murach.

1237 Der neue eichstätter Fürstbischof Friedrich von Parsberg (--), der auch als Friedrich von Beratzhausen bekannt ist, wird von Graf Gebhard IV von Dollnstein-Hirschberg (--) mit seinen bürgerlichen Anhängern aus Eichstätt vertrieben und Laien zu Nachfolgern gewählt. Die Eichstätter brechen die Domsakristei auf und plündern sie. Der eichstätter Domherr Friedrich von Parsberg wird neuer eichstätter Fürstbischof und lässt sich von König Konrad (09) bestätigen, dass er den exkommunizierten Graf Gebhard IV von Dollnstein Hirschberg (--) die eichstätter Lehen verweigern darf, da Exkommunizierte nicht belehnt werden können. Die verfeindeten Parteien söhnen sich bei einem gemeinsamen Bußgang nach St Walburg aus. - In Regensburg ist Chunradus Vuelacher erster Komtur der Deutschordensgemeinde.

1236 In Neumarkt gibt es erstmals einen neumarkter Reichsschultheiß, Schultheiß Marquardus (--) siegelt in einer klosterpollantener Urkunde neben den Reichsministerialen Friedrich von Neumarkt (--) und Heinrich von Pollanten (--). - Abenberg kommt durch Heirat an die nürnberger Burggrafen. - Die Stadt Nürnberg hat eine Reichsmünzstätte. - Konrad von Kornburg ist Reichsministerial. - In Regensburg beginnt der in Lauingen an der Donau geborene Aristotelist Albertus Magnus mit seiner Lehrtätigkeit im Dominikanerkloster. - In Regensburg wird an der Steinernen Brücke auf Grund von lebensgefährlichen Strudeln, die durch den Bau entstanden sind, eine hölzerne Seilwinde das Antwerch für die stromaufwärts betriebenen Treidelschiffe, am nördlichen Brückenkopf eingesetzt.

1235 Wetter: Hochwasser bis zur Brüstung der Steinernen Brücke in Regensburg. Ganze Stadtviertel werden weggerissen. - Kaiser Friedrich II von Staufen (--) befreit die Bürger der Stadt Neumarkt und die Bürger von Nürnberg von gegenseitigen Zöllen. - Otto von Lauterhofen (--) zeugt für das Kloster Ensdorf. Seine Burg steht auf Reichsgrund. - Graf Otto II von Andechs-Meranien (09) verpfändet die Pfalzgrafschaft Burgund für den Kampf um seine ehemaligen Besitzungen gegen Otto II von Wittelsbach (St) (29). - Die nürnberger Kapelle (spätere Lorenzkirche) gehört zur Pfarrei Fürth.

1234 Siechkobel bei St Johannis in Nürnberg. Die Kranken dürfen ihre Zuchtmeisterin wählen. Sie bestimmt die Ordnung, Ausgangssperren und Liturgie. - In Nürnberg erhält der Deutschherrenorden die Almosenmühle alias Bachmühle am Fischbach von König Heinrich VII von Staufen. - Schwandorf ist wittelsbacher Amtssitz.

1233 Gebhard III von Leuchtenberg (St) verpfändet seine Burg Leuchtenberg an Graf xxx von Murach (--), besteht aber darauf, dass der verfallenen Bergfried wieder aufgebaut wird. - In Neumarkt Oberbuchfeld Rothenfels lebt Hermann von Rothenfels (--) auf der Burg Rothenfels. - In Regensburg gibt es einen eigenen Notar der Bürgerschaft.

1232 Graf Gebhard von Grögling, Dollnstein und Hirschberg stirbt. - Der neue bayerische Herzog Otto II von Wittelsbach (St) (26) lässt die Brücke, auf der sein Vater ermordet wurde abbrechen und das Brückentor in ein Kapelle umbauen. - Die bischöflich-regensburger Burg Helfenberg wird nach dem Tod von Wirnto von Plankstetten im Tausch gegen Burg Falkenstein bei Cham an den regensburger Ministerialen Konrad von Hohenfels (--) verlehnt. - Die Reichsfestung Burg Kammerstein wird unter Ritter Ramungus von Schwabach (--) erbaut. - Nach dem Aussterben der Herren von Stein wird Burg Altmannstein von Altmann II von Abensberg (--) erbaut.

1231 Burg Grünsberg wird als Reichsburg erbaut und an den Reichsministerial Albert Rindsmaul (--) von Nürnberg alias Albert Rindsmaul von Grünsberg verlehnt. - Der bayerische Herzog Ludwig von Wittelsbach, der Kelheimer (St) (58) wird auf einer Brücke in Kelheim ermordet. - Papst Gregor IX übergibt den regensburger Dominikanern die Inquisition. - In Berngau gibt es adelige Bewohner. - In Velburg lebt Graf xxx von Velburg (--). - Kaiser Friedrich II von Staufen (St) (37) verbietet ausdrücklich die Verwendung von Papier für Urkunden, weil er das Material für nicht widerstandsfähig genug hält. Es wird nur für unwichtigeee Mitteilungen verwendet.

1230 Die von Werner IV von Laaber (--) erbaute Burg Breitenegg ist fertiggestellt. - Der Minnesänger Engelhard von Adelburg (--) von Burg Adelburg, der in einer Metapher die Liebe zu einer hochadeligen Frau mit einem groben Holzpflock im Herzen im Codex Manesse darstellt, dem Symbol einer verbotenen Liebe, tritt als Zeuge in einer italienischen Urkunde von Kaiser Friedrich II von Staufen (--) auf. - Ulrich von Velburg überschreibt Burg Helfenberg dem Bistum Regensburg. - In der päpstlichen Residenz Anagni vor Rom siegeln u.a. der kaisertreue regensburger Bischof Siegfried, der Deutschordensmeister Bruder Hermann von Salza, Engelhard von Adelburg von Burg Adelburg und Albert Rindsmaul. - Das St Katharinenspital in Regensburg besteht aus zwei Priestern, zwölf Laienbrüdern, zwei Schülern und sieben Schwestern und einem unter ihnen gewählten Spitalmeister. - Der bayerische Herzog Ludwig von Wittelsbach, der Kelheimer (St) (57) zieht sich nach fehlgeschlagenen Intrigen auf seiten des Papstes auf seine Burg Kelheim zurück.  - In Nürnberg wird das Augustinerkloster gegründet.

1228 Die Patrizierfamilie Holzschuher von Harrlach stammen aus der Ministerialität aus der Umgebung von Nürnberg. - Graf Diepold II von Leuchtenberg (--) ist mit Friedrich von Staufen II auf dem fünften Kreuzzug. - Der bayerische Herzog Ludwig von Wittelsbach, der Kelheimer (St) (55) wechstelt die Seiten von Kaiser zu Papst und wird von Mit-König Heinrich von Staufen VII zur Unterwerfung gezwungen. - Graf Heinrich von Ortenburg I schenkt seinen drei Söhnen aus zweiter Ehe die Burg Murach. - Die Schenken von Flügelsberg auf Burg Flügelsberg sind Ministeriale von Graf Gerhard von Grögling-Hirschberg. - Weigel von Neumarkt aus der Familie der Muffel besitzt den Flecken Berngau. - In Nürnberg wird das Barfüßerkloster gegründet.

1227 In Neumarkt kontrolliert xxx von Rothenfels (--) auf seiner Burg Rothenfels bei Oberbuchfeld die Alte Strasse oder Hohe Strasse, die auf dem Höhenzug des Juras auf der Wasserscheide zwischen Alter Laber alias Schwarzen Laber bei Lengenfeld und Unterbürger Laber bei Deining verläuft. - Der Sohn von Rheingraf Wolfram (St) Rheingraf Siegfried wird Bischof von Regensburg. - Konrad von Kornburg ist nürnberger Butigler. Der Butigler ist mächtiger als der Schultheiß. - Sophie von Sulzbach ist verheiratet mit Graf Gerhard von Grögling-Hirschberg. Sophie nennt sich comitissa de Hirzberc et de Solzbach alias Hirschberg und Sulzbach.

1226 Konrad Bigenot Eseler ist Reichsschultheiß von Nürnberg. - Der nürnberger Burggraf Friedrich II von Zollern (St) (28), teilt mit seinem Bruder nürnberger Burggraf Konrad von Zollern II (St) (30), gibt das nürnberger Burggrafenamt ab und übernimmt die zollerschen Hausgebiete und Hechingen, wobei sein Bruder nürnberger Burggraf Konrad von Zollern II (St) (30) alleine die Burggrafschaft Nürnberg übernimmt. 

1225 In Nürnberg heiratet Mit-König Heinrich VII von Staufen (St) (--) auf Wunsch seines Vaters Kaiser Friedrich II von Staufen die österreicher Herzogstochter Margarethe. 

1224 Der Bettelorden der Franziskaner lässt sich in Nürnberg nieder und ihr Kloster alias Barfüßerkloster wird vom nürnberger Burggraf und dem nürnberger Patrizier Konrad Waldstromer gegründet. - Heinrich von Parsberg fungiert in Regensburg als Vertreter des parsberger Geschlechts und besitzt Burg Parsberg als Ministeriale des bayerischen Herzogs: - In Regensburg ist confrater dictus de Wildenouue Verwalter der Ägidienkirche am Ägidienplatz.

1223 Die nürnberger Patrizierfamilie Stromer erhält von der Stadt Nürnberg das Forstmeisteramt als erbliches Lehen. - In Eger und vor Heinrich VII von Staufen (St) (--) wird beschlossen, dass um das Kloster Waldsassen keine weiteren Burgen mehr gebaut werden dürfen, was u.a. der Landgraf Gehard von Leuchtenberg, Graf Gerhard von Diez, Albert Rindsmaul von Nürnberg, Albert Notthafft und dessen Sohn Albert Notthafft bezeugen. - Graf Albert von Bogen bricht zu einer Pilgerreise nach Jerusalem auf. - In Nürnberg erhalten die Stromer das Aufsichtsamt über den Reichswald.

1221 Der Ort Ansbach wird als Stadt bezeichnet. Ob sie eine freie Reichsstadt ist, ist unbekannt. - Burg Pappenheim im Altmühltal wird wieder aufgebaut. - Der bayerische Herzog Ludwig von Wittelsbach, der Kelheimer (St) (48) nimmt am Fünften Kreuzzug teil und gerät in Gefangenschaft von Sultan al Kamil, der ihn gegen Lösegeld wieder freilässt. - Der mit einer adeligen von Thannbrunn bei Berching verheiratete Gottfried von Arnsberg stirbt.

1220 In Pappenheim belagert der Verbündete von Landgraf Heinrich Raspe (--) Pfalzgraf bei Rhein Otto II von Wittelsbach (--) die Burg Pappenheim im Altmühltal und richtet großen Schaden an. - In Regensburg wird das neben dem Dom gelegene Spital an den Brückenkopf zu einem weiteren Spital verlegt und als Katharinenspital mit einem Krankensaal für bis zu 150 Kranke zu einem der größten Spitäler der Zeit. - In Forchheim ist die Siedlung am Königshof Forchheim zur Stadt erhoben.

1219 Reichstag in Nürnberg. Großer Freiheitsbrief für die Stadt Nürnberg von König Friedrich II von Staufen. Der ehemalige Königshof Nürnberg erhält die Rechte einer freien Reichsstadt unter dem Schutz des Kaisers, wobei allerdings die Kaufleute nur noch dem Kaiser als Gerichtsherren unterliegen. Die Steuern werden beim Schultheiß abgeliefert. Das Gottesurteil durch Zweikampf bei Eigentumsfragen wird für Kaufleute verboten. Mit der Einführung einer eigenen nürnberger Währung erhält die Stadt eine Münze. Kaiser Friedrich II von Staufen wird Vogt über die Reichsstadt Nürnberg. König Friedrich II von Staufen beschreibt, dass die Reichsstadt, die er seine geliebte Stadt nennt, keine Weinberge besitzt und keine Schiffahrt stattfindet. - Das zerstörte Kloster Kastl wird mit den Trümmern der Burg Thürsnacht alias Thürstein wieder aufgebaut. - In Neumarkt findet in der Stadt Neumarkt ein Ritterturnier statt. - Graf xxx von Wolfstein zu Sulzbürg heiratet wobei der neumarkter Schultheiß Heinrich von Rasch teilnimmt.

1218 Der mit Kunigunde von Hirschberg verheiratete Graf Berthold von Bogen III stirbt bei einem Unfall  in Damiette im Nahen Osten. - Sophia von Raabs stirbt.

1217 Der fünfte Kreuzzug mit Ziel Ägypten dauert bis 12 21. - Der Enkel von Vogt Hartwig III und eichstätter Fürstbischof Hartwig von Grögling Dollnstein nimmt mit zwei Domherren am erfolglosen Kreuzzug teil. - Die Niederadeligen von Wettenhofen werden mit Sulzbürg belehnt und beginnen die Errichtung der Burg Nieder-Sulzbürg. - Ein Gottfried von Sulzbürg der Ältere tritt in einer Urkunde von König Friedrich II von Staufen als Zeuge auf. - Der letzte Graf von Velburg, darunter die österreicher Linie der Grafen von Clamm, Ulrich von Velburg tritt seine Rechte an den regensburger Bischof ab und sind nicht mehr Herren von Burg Velburg und Burg Helfenberg. Wirnto von Plankstetten wird mit Burg Helfenberg belehnt. - Der Sohn von Graf Otto von Velburg und Clamm Graf Ulrich von Velburg und Clamm folgt dem babenberger Herzog Leopold VI.  Der letzte velburger Graf, Graf Ulrich von Velburg stirbt bei einer Pilgerfahrt nach Jerusalem und Burg Velburg fällt an die Wittelsbacher, die sie abwechselnd mit oberbayerischen und pfälzischen Pflegern besetzen. - In Regensburg stirbt der Rabbi Jhuda ben Samuel ben Kalonymos he Chassid, der Mitbegründer der regensburger Talmudschule am Neupfarrplatz. Der Mystiker, der auch mit Amuletten und Beschwörungen arbeitet, galt als unanfechtbarer Rechtsgelehrter, Entscheider in Lebensfragen und zentrale religiöse Figur in Deutschland. Er gab auch Auskunft über Aberglauben, Dämonen, Hexen, Werwölfen und Vampire. Er deutet Vorzeichen des Todes und der Träume. - In Kastl verweigert der kastler Klosterabt Gebhard von Rieden (--) die Beerdigung von xxx von Scharfenberg (--) bei Ursensollen, worauf dessen Familie das Kloster Kastl in Brand steckt, woraufhin der kastler Klostervogt Graf xxx von Hohenburg (--) die erst seit 12 00 bestehende Burg Scharfenberg die nur 1.300 m südsüdöstlich von Ursensollen steht, zerstört. - In Regensburg befindet sich der Reichsministeriale Gottfried von Sulzbürg bei König Friedrich II von Staufen (St) (--).

1216 In Nürnberg ist Giselher (--) nürnberger Reichsschultheiß. Schultheißen sind nicht zwangsläufig vom Kaiser eingesetzt. - Die regensburger Niedermünsterstift Äbtissin Tuta macht erfolgreich einen bereits erfolgten Tausch des Klosters, das dem regensburger Bischof ein Dorn in Auge war, auf dem würzburger Reichstag rückgängig. - In Ellingen erhält der Deutsche Orden das Spital als Lehen. Der Deutsche Orden macht Ellingen zu seiner Landkomturei der Ballei Franken. - In Nürnberg erhält der Deutsche Orden die Burgkapelle von Kaiser Otto IV von Braunschweig.

1215 Albrecht Rindsmaul zeugt in einer Urkunde von König Friedrich II von Staufen (St) (--) neben dem nürnberger Burggraf Konrad, Landgraf Gebhard von Leuchtenberg, Werner von Laaber und Siboto von Thannhausen.

1214 Der bayerische Herzog Ludwig von Wittelsbach der Kelheimer (St) (41) wird mit der Pfalzgrafschaft bei Rhein belehnt und trägt den Löwen im Wappen. - Burg Pappenheim im Altmühltal ist im Besitz von Reichsmarschall xxx von Pappenheim (--). - In Dietfurt wird auf dem Weinberg Wein angebaut. Laut Weinsteuerliste muss der Meierhof 30 Pfennig, ein Hof 16 Pfennig, ein Hof ebefalls 16 Pfennig, 5 Huben jeweils 15 Pfennig und zwei kleine Güter jeweils 8 Pfennig bezahlen, wobei eine Gans 3 Pfennige und ein Schweinchen 16 Pfennig kostet. Wein wird auch mit Honig gesüßt und mit Waldmeister aromatisiert.

1213

1212 Die verwitwete Mechthild von Hohenburg (--) heiratet Markgraf Dipold von Vohburg alias Dipold von Gingen und zeugt mit ihm 4 Kinder. Ihr Sohn Berthold wird später Vormund von Konradin von Staufen. - In Nürnberg erhält der Deutsche Orden ein Haus von Kaiser Otto IV von Braunschweig.

1211 In Nürnberg wird auf einer Fürstenversammlung die Wahl von Friedrich II von Staufen beschlossen. -  In Regensburg siegelt die Bürgergemeinde selbst.

1210 Herzog Ludwig von Wittelsbach, der Kelheimer (St) (37) schenkt dem Deutschen Orden in Regensburg die erste christliche Kirche in Cham und in Regensburg die Burggrafenburg, wo eine Kommende am Ägidienplatz 6 eingerichtet wird, die Burgkapelle St Egydien und einen Weinberg. - In Regensburg bemüht sich die Bürgerschaft vergeblich bei Herzog Ludwig von Wittelsbach der Kelheimer (St) (37) um ein eigenes Rathaus. - In Regensburg gibt es das Haus Zum roten Hahn in der Roten Hahnen Gasse 10. - In Hohenburg will Mathilde von Wasserburg (--) als Witwe des im Vorjahr verstorbenen Friedrich II von Hohenburg (++) trotz eines von ihrem Mann erneuerten und mit dessen Tod fälligen Erbvertrages mit dem regensburger Bischof Konrad von Frontenhausen (--) mit ihrem Besitz Markgraf Diepold VI von Vohburg (--) heiraten, wobei Mathilde von Wasserburg (--) und der regensburger Bischof Konrad von Frontenhausen (--) die spätere Rückgabe der Grafschaft Hohenburg an das Hochstift Regensburg regeln. - In Hohenburg gibt es auf Burg Allersburg (20 24 Friedhof) Karl von Allersburg (--), Seyfried von Allersburg (--) und Ullrich von Allersburg (--).

1209 In Nürnberg wird eine Kommende des Deutschen Ordens durch eine Schenkung von Kaiser Otto IV von Braunschweig auf einem Königshof gegründet. - Graf Diepold von Leuchtenberg I stirbt auf dem Romzug von Kaiser Otto IV von Braunschweig. - Kloster Niederaltaich beklagt sich erfolglos über die Räubereien von ihrem Vogt Graf xxx von Bogen (--). - In Oberndorf bei Regensburg tötet der Reichsmarschall Heinrich von Kalden den gebannten Königsmörder Pfalzgraf Otto VIII von Wittelsbach (St) (29) und lässt seinen Kopf in die Donau werfen. - In Neumarkt lässt sich der Welfe Kaiser Otto IV von Braunschweig (St) (35) huldigen. - In Hohenburg weigert sich Mathilde von Wasserburg als Witwe von Graf Friedrich II von Hohenburg (--) trotz eines von ihrem Mann erneuerten und mit dem Tod fälligen Erbvertrages mit dem regensburger Bischof ihren Besitz an den regensburger Bischof herauszugeben und sucht sich einen neuen Mann. - In Beilngries Kottingkörth gibt es den eichstätter Truchsess Ulrich von Wird (--). Auch Hartwig von Werde alias Wirt alias Kottingwörth ist Mitglied des eichstätter Domkapitel. - Minnesänger Reinmar II von Brennenberg (--) beklagt den Tod von Minnesänger Albrecht von Johansdorf (--), der hauptsächlich von den Kreuzzügen singt.

1208 Der bayerische Herzog Ludwig von Wittelsbach der Kelheimer (St) (35) erkennt den bisherigen Gegenkönig Otto IV von Braunschweig an und erhält dafür die Erblichkeit des Herzogtums Bayern. - Rapoto II von Ortenburg (--) erwirbt das bayerische Pfalzgrafenamt. Seine Mutter ist Elisabeth von Sulzbach (--) mit ihrem Erbteil -Murach Oberviechtach. - In Neumarkt gibt es sieben Mühlen bis nach Mühlhausen, das an der Sulz liegt.

1207 In Regensburg stärkt König Philipp von Schwaben die Bürger der Stadt Regensburg, indem er ihnen das Stadtrecht und die Stadtsteuer bestätigt und sie somit nicht mehr pfändbar sind. Die Bürger wählen einen Hansgraf als Aufsicht für das Gewerbe. - Wirnt von Plankenstein (--) ist regensburger Ministerial mit Sitz auf Burg Plankenstein bei Deusmauer. 

1206 Wetter Mainhochwasser. - Konrad von Wackerstein auf Burg Wackerstein ist eichstätter Domherr. - Beilngries ist unter dem Namen Pubelkirchen bekannt.

1205 In Dietfurt nennt sich Graf xxx von Grögling, der kaiserlicher Vogt von Eichstätt ist, nach seiner Burg Hirschberg Graf xxx von Hirschberg (--). - Der nürnberger Burggraf Friedrich II von Zollern (St) (17), der ein begeisterter Seefahrer ist und ein Faible für Holland hat nennt sich von Friedrich von Gottes Gnaden. - Mit dem Ende der Fehde um das Erbe der Grafen von Steflin erhält die Stadt Regensburg zwei Herren, den bayerischen Herzog Ludwig von Wittelsbach der Kelheimer (St) (32), der nur das regensburger Burggrafenamt zugesprochen bekommt und den regensburger Bischof Konrad III, der die alleinige Herrschaft über die Stadt dadurch verpasst. - Die Burg Parsberg ist als Hinterlassenschaft von regensburger Burggraf und Landgraf  Ottos IV von Stefling Streitobjekt zwischen dem regensburger Bischof Konrad III und dem bayerische Herzog Ludwig von Wittelsbach der Kelheimer (St) (32). - In Ittelhofen bei Seubersdorf hat sich der Adelige Rudger von Utilhoven (--), der Dienstmann der Herren von Holnstein ist, niedergelassen.

1204 Die Markgrafen von Cham und Vohburg sterben aus und die Grafschaft fällt an den bayerischen Herzog Ludwig von Wittelsbach  der Kelheimer (St) (31), der im Krieg mit Regensburg die Stadt Landshut mit Burg Trausnitz an einer neuen Brücke gründet. - Die Stadt Vohburg kommt in den Besitz von Herzog Ludwig von Wittelsbach der Kelheimer (St) (31). - Die Vogtei über das Filialkloster von Kloster Kastl Kloster Reichenbach am Regen wird von den Wittelsbachern übernommen.

1203 Der bayerische Herzog Ludwig von Wittelsbach der Kelheimer (St) (30) beginnt eine jahrelange Fehde mit dem regensburger Bischof Konrad III weil dieser ihm trotz Belehnung durch den König die hochstiftlich-regensburger Lehen der ausgestorbenen Landgrafen  Ottos IV von Stefling vorenthält. 

1202 Der Sohn von Graf Gerhard von Grögling- Dollnstein und Sophie von Sulzbach, eichstätter Fürstbischof Hartwig von Grögling wird nach der Ermordung von Reichskanzler und würzburger Bischof Konrad von Querfurt, dem Erzieher des Kaisers vorübergehend Reichskanzler. - In Neumarkt gilt das Hohlmass der Neumarkter Metzen

1201 Heinrich von Pappenheim, Erzieher von Heinrich VI hat die Stadt Pappenheim gegründet. 

1200 Mit dem Tod von Graf Friedrich II von Abenberg (--) stirbt das Geschlecht aus. - König Philipp von Schwaben bestätigt, dass ein Schultheiß der Reichsstadt Nürnberg die höhere Aufsicht über die Schultheißen der zugehörigen Ortschaften des umliegenden Reichsgebietes hat. - In Ursensollen ist xxx von Ursensollen Besitzer seiner neuerbauten Burg Scharfenberg, wo er sich xxx von Scharfenberg (--) nennt. - In Henfenfeld 20 km nördlich von Nürnberg wird vom Ministerialen xxx von Henfenfeld (--) die Burg Henfenfeld erbaut.

1199 In Berching Pollanten ist Werner von Pollanten alias Wernher von Bonlande erster adeliger Herr von Pollanten. - Der bayerische Herzog Ludwig von Wittelsbach der Kelheimer (St) (26) kommt dem Bischofe Wolfger von Passau gegen einen Angriff von Graf xxx von Ortenburg zu Hilfe und zerstörte das ortenburger Kreiburg. - Die Haupthandelsstrasse Regensburg~Hohenburg~Kastl~Lauterhofen~Forchheim~Bamberg führt nicht mehr parallel zum Laabertal, sondern ist auf die Hochebene bis nach Deining zur Wasserscheide bei Neumarkt nach Nürnberg verlegt. - Weil es um Neumarkt herum viele Ministerialenfamilien gibt, bei denen ein Reichsministerial oder dessen Familienmitglied mit einem eichstätter Diözesanministerialenfamilienmitglied verheiratet ist, bestimmt König Philipp von Schwaben die Kinder nach dem Alter abwechselnd, mit dem ältesten ihm zugehörig, zu verteilen.

1198 In Nürnberg wird die Königstochter Beatrix von Staufen die Jüngere von Schwaben und spätere Kaiserin als Tochter des deutschen Staufer König Philipp von Schwaben  verheiratet mit Irene oder Maria von Byzanz geboren. - In Velburg ist Burg Helfenberg im Besitz von Graf xxx von Velburg. - In Nürnberg ist Heinrich von Neumarkt (--) alias Muffel ist nürnberger Turniervogt. - Bernhard von Neumarkt  ist Ritter. - Der Deutsche Ritterorden wird gegründet.

1197 Kaiser Heinrich VI von Staufen (St) (32) stirbt in Italien an Malaria oder Ruhr oder einem Mordanschlag und die staufische Kaisermacht bricht zusammen. - Der mainzer Ministeriale Stammvater Ritter Johann von Ingelheim gewinnt ein Ritterturnier in der Reichsstadt Nürnberg, beidem auch Wolf Tucher als Turniervogt teilnimmt. - Friedrich von Erbach nimmt an einem Turnier in der Reichsstadt Nürnberg teil. - Der mit Ludomilla von Böhmen verheiratete prüfeninger und oberaltaicher Vogt Graf Adalbert von Bogen stirbt. - Friedrich von Parsberg ist eichstätter Bischof. - Der bayerische Herzog Ludwig von Wittelsbach der Kelheimer (St) (24) kauft das regensburger Burggrafenamt und die Burggrafenburg bei St. Egydien und will Regensburg wieder zur bayerischen Hauptstadt machen. - Der regensburger Bischof Konrad III von Laichling begleitet Kaiser Heinrich VI von Staufen auf seinem Kreuzzug alias Deutscher Kreuzzug bei dem das vorausgeschickte Heer bereits Beirut besetzt. - Der anschließende Thronstreit lässt den Kreuzzug zusammenbrechen.

1196 Nach dem Tod des niederadligen aus der Region stammenden ehemaligen eichstätter Domkapitelmitglied und eichstätter Fürstbischof Otto im Vorjahr wird der Sohn von Graf Gerhard von Grögling Dollnstein und Sophie von Sulzbach, der Tochter von sulzbacher Markgraf Gebhard III von Sulzbach (--) und Mathilde von Bayern (--), und eichstätter Dompropst Hartwig von Grögling neuer eichstätter Fürstbischof. - Graf Diepold von Leuchtenberg I wird nach dem Aussterben der Landgrafen von Stefling vom regensburger Bischof Konrad zum Landgrafen ernannt, weshalb sich der bayerische Herzog Ludwig von Wittelsbach der Kelheimer (St) (20) übergangen fühlt, aber vergeblich eine Fehde ansagt und die Gebiete des Hochstifts Regensburg verwüstet und brandschatzt. - Der Bruder von Kaiser Heinrich VI von Staufen (St) (30) Herzog von Rothenburg Konrad II (St) (24) stirbt. - Wirnt von Plankenstein auf Burg Plankenstein ist Ministerial des regensburger Bischof Konrad III von Laichling.

1195 In Neumarkt gibt es eine Kirche. - In Eichstätt stirbt der eichstätter Bischof Otto, der irgendwann in den letzten 12 Jahren seiner Amtszeit die alte Kirche in Berngau geweiht hat.

1194 Wetter: Trockener Sommer. - Der bayerische Herzog Ludwig von Wittelsbach der Kelheimer (St) (21) begleitet Kaiser Heinrich VI von Staufen (St) (29) auf seinem Romzug zur Eroberung des Königreichs Sizilien. - Die Herren von Pfalzpaint auf Burg Pfalzpaint sind gräflich-hirschberger Ministeriale. - In Beilngries Kottingkörth gibt es den eichstätter Truchsess Ulrich von Wird (--). Auch Hartwig von Werde alias Wirt alias Kottingwörth ist Mitglied des eichstätter Domkapitel.

1193 In Regensburg wird über den gefangenen englischen König Richard Löwenherz (36) und das Erbe der ausgestorbenen regensburger Burggrafen und der regensburger Domvögte und Vögte von Niedermünster der Grafen von Sulzbach verhandelt. Herzog Leopold bringt seine Geisel König Richard Löwenherz (36) heimlich aus der Stadt Regensburg und zurück nach Österreich damit Kaiser Heinrich VI von Staufen  (St) (28) sie ihm nicht einfach abnimmt, womit er die Versammlung scheitern lässt. - Hohenfels wird urkundlich als Hohenvels erwähnt.

1192 Der bayerische Herzog Ludwig von Wittelsbach, der Kelheimer (St) (19) erhält die Schwertleite im Beisein von Kaiser Heinrich VI von Staufen. - In Roth Heideck lässt sich Ritter Hadebrand II von Arnsberg (--) aus der Gegend von Eichstätt und als eichstätter Vogt alias weltlicher Verwalter nieder, erbaut die Burg AltenHeideck und nennt sich nach ihr Haidebrandus de Haidecke alias Hadebrand von Heideck. - Der bayerische Herzog Ludwig von Wittelsbach, der Kelheimer (St) (19) beginnt einen Krieg mit Graf Albert III von Bogen, der vom böhmischen König militärisch unterstützt wird, aber von Kaiser Heinrich VI von Staufen zum Reichsfeind erklärt wird.

1191 Der erste offizielle Burggraf von Nürnberg Konrad II von Raabs (--) stirbt. Mit der Vermählung der Erbtochter Sophia von Raabs mit Friedrich von Zollern I geht die Burggrafschaft Nürnberg an die Grafen von Zollern über. - Der mit der Tochter des regensburger Domvogt Otto von Lengbach verheiratete Gerhard II von Grögling Graf von Dollnstein und Vogt von Eichstätt stirbt. - Nach dem Tod des Schwabenherzog Friedrich V von Staufen (St) (24) vor Akkon an Malaria kehrt der regensburger Bischof Konrad III von Laichling nach Regensburg zurück. - Grafensohn Otto von Velburg stirbt beim Versuch der Eroberung von Jerusalem.

1190 Wigbold von Bellingen alias Wigbold von Pölling (--) ist nürnberger Schultheiß. - Kaiser Friedrich von Staufen  Barbarossa (St) (68) ertrinkt im Fluß Saleph. - Der regensburger Bischof folgt dem Schwabenherzog Friedrich V von Staufen (St) (23) nach Akkon. - In Regensburg regiert ein Verweser namens Albert die Burggrafschaft. - Graf Otto von Velburg begleitet Kaiser Friedrich von Staufen Barbarossa (St) (68) beim dritten Kreuzzug.

1189 Kaiser Friedrich von Staufen Barbarossa (St) (67) besucht das Pfarrdorf Ansbach und das Benediktinerkloster. - Die Güter der Grafschaft Abenberg fallen zum Teil an das Hochstift Bamberg. - Graf Friedrich II von Abenberg (--) nimmt am Kreuzzug teil. - Kaiser Friedrich von Staufen Barbarossa (St) (67) und sein Sohn der Schwabenherzog Friedrich V von Staufen (St) (22), brechen von Regensburg aus zum Dritten Kreuzzug nach Akkon auf. - Die mit Graf Dietrich II von Kleve (--) verheiratete Adelheid von Sulzbach stirbt. - Der regensburger Bischof Konrad III von Laichling (--) zieht mit dem Kreuzzug die Donau entlang. - Grafensohn Otto von Velburg und Clamm begleitet Kaiser Friedrich von Staufen I Barbarossa (St) (67) auf dem Kreuzzug. - In Regensburg sind die Fährrechte im Besitz von Kloster Prüfening, wobei die Überfahrt dem regensburger Bischof Konrad III von Laichling (--) vom prüfeninger Abt Balduin (--) prompt und ohne Entgelt zur Verfügung gestellt wird. Die Überfuhr ist eine der wichtigsten Einnahmequellen des Klosters. Die Fährrechte sind zwar vererbbar, aber die Donaufergen  alias Fährleute müssen sie immer wieder neu erkaufen.

1188 Die Grafen von Sulzbach, regensburger Domvögte, sterben mit Graf Gebhard von Sulzbach III aus. Seine Frau ist Mathilde, die Schwester von Herzog Heinrich von Bayern und Witwe von Markgraf Diepold von Vohburg. Ihre Kinder sind der 11 67 verstorbene Beringer, Sophia, die mit Gebhard von Greglingen Hirschberg Tollstein alias Dollstein verheiratet ist und Elisabeth, die mit Rapoto von Ortenburg verheiratet ist. In Sulzbach bestehen aufwändige Steinbauten mit Heizungsanlagen für luxuriösen Lebensstil. Das Lehen fällt an das Reich zurück. Der Königshof Nürnberg wird das eisenerzreiche Gebiet der Oberpfalz zugeschlagen und die Grundlage für das Schmiedehandwerk und das Gusshandwerk gelegt. Die Herrschaft Hirschbach ist Teil des sulzbacher Erbes. Erbtochter Sophie von Sulzbach bringt Burg und Stadt Sulzbach mit in die Ehe mit Graf Gebhard von Grögling Hirschberg ein. Kaiser Friedrich von Staufen I Barbarossa (St) (66) erhält das Amt des regensburger Domvogtes und vergibt es den niederösterreichischen Herren von Lengenbach. - Die Vogtei über Kloster Michelfeld fällt von den Grafen von Sulzbach an die nürnberger Burggrafen. - Der mit einer Velburgerin verheiratete österreichische Graf von Clamm erhält die Herrschaft Velburg. In Velburg erbt der österreichische Graf xxx von Clamm die Burg Velburg. Die Hauptmasse der Erbschaft umfasst die Gegend Sulzbach, Kastl und Velburg. Das Aussterben verhindert die Entwicklung zu einer Landesherrschaft. Das Gebiet wird in der Folge zwischen den Hirschberger, den wittelsbachbayerischen Herzögen und den Schenken von Reicheneck bei Happurg als Allodialbesitz aufgeteielt. - Burg Hiltpoltstein 30 km südlich von Nürnberg ist im Besitz von Kaiser Friedrich von Staufen I Barbarossa (St) (66).

1187 Wetter: Sehr langer winterlicher Jahresbeginn. Erste Aussaat Ende Mai. - In Nürnberg wird von Kaiser Friedrich von Staufen I Barbarossa (St) (65) auf einem Reichstag das Reichsgesetzt über Fehde und Brandstiftung erlassen. Kaiser Friedrich von Staufen I Barbarossa (St) (65) empfängt die Gesandten von Kaiser Isaak II Angelus (63).

1186 Wetter: Ungewöhnliches Jahr. Gelinder Winter mit Baumblüte im Januar. Getreideernte im Mai und Traubenernte in August. In Neuburg an der Donau blühen im Januar die Obstbäume und im Februar sind Haselnüsse reif. Im Mai wird geerntet und im August findet die Weinlese statt. - Reimar von Amberg zeugt in einer emmeramer und prüfeninger Klosterurkunde.

1185 Wetter: Strengkalter Jahresanfang. Herrlicher Frühling im Februar. Getreideernte im Mai und Weinlese im August. - Mit dem Tod von regensburger Burggraf Albert stirbt das Geschlecht der Paponen aus. Der Familienbesitz fällt an die landgräflichen Grafen von Steflin. Das regensburger Burggrafenamt wird vom Kaiser Friedrich von Staufen I Barbarossa (St) (63) abgeschafft. Die Lehen von der regensburger Kirche fallen zunächst an den regensburger Bischof zurück, der sie direkt an Kaiser Friedrich von Staufen I Barbarossa (St) (63) verlehnt. Die Stadt erhält das Münzregal, das Geleitrecht und Gerichtsbefugnisse in Vogteien. - Der vohburger und chamer Markgraf Bertold I und sein Stiefbruder Graf Diepold von Vohburg VI sterben. - Der bayerische Herzog Ludwig von Wittelsbach, der Kelheimer (St) (12) beginnt erfolgreich einen Rückerwerb seiner Ländereien im Nordgau. - In Neumarkt ist eine Stadtpfarrkirche geweiht.

1184 Graf Friedrich von Abenberg kommt beim Erfurter Latrinensturz ums Leben. - In Regensburg begleitet ein neu gewählter Hansgraf außerhalb der Stadt die regensburger Kaufleute zu Handelsmessen. - Die Witwe von Nordgaumarkgraf Diepold von Vohburg IV (+11 28) Tochter von Heinrich der Schwarze (St) (+11 26), Mathilde von Welfen-Bayern stirbt. - Die Kirche erhebt die Ehe zum 7.Sakrament. - In Berching Holnstein gibt es Adalbert von Holnstein (--).

1183 Mit dem Tod seines Vaters Pfalzgraf Otto von Wittelsbach (St) (66) wird Ludwig von Wittelsbach, der Kelheimer (St) (10) Herzog von Bayern.

1182 In Neumarkt wird eine Kirchweih vom eichstätter Bischof Otto (--) abgehalten. Eine Kirchweih ist noch keine Spaßveranstaltung, sondern ein feierlicher Gottesdienst.  - Kaiser Friedrich von Staufen I Barbarossa (St) (60) befindet sich auf dem Reichstag in Mainz und in Nürnberg. - Albert Notthafft ist kaiserlicher Ministeriale. - In Berngau und Rasch findet nach dem Tod nach einem Schlaganfall des eichstätter Fürstbischof ohne Bischofsweihe Egelolf eine Kirchweih mit dem neuen und auch geweihten eichstätter Fürstbischof Otto statt. - In Regensburg erhalten die Juden von Kaiser Friedrich von Staufen I Barbarossa (St) (60) ein Privileg auf Silber- und Goldhandel. - In Regensburg gibt es einen Brückenmeister an der Steinernen Brücke.

1181 Der älteste Sohn des bayerischen Herzog und Pfalzgraf Otto von Wittelsbach (St) (64) stirbt. - In Neumarkt nimmt der bayerische Herzog Otto von Wittelsbach (St) (64) die Huldigung des Ortsadels mit Heinrich von Wolfstein (--), Ulrich von Sulzbürg (--) und Gottfried von Sulzbürg (--) dem Butigler Konrad und dem Schultheiß Wigbold von Bellingen alias Wigbold von Pölling entgegen. - Weil seine Töchter im Kloster Auhausen leben, hat der Reichsministerial und eichstätter Diözesanministerial Berthold von Thannbrunn dem Kloster Auhausen einen Hof in Frickenhausen am Main und seinen Stammsitz Thannbrunn vermacht.

1180 Wetter: Gelinder Winter und frühe Kornernte und Obsternte. - Nach der Absetzung des abgesetzten und geächteten welfischen bayerischen Herzog Heinrich der Löwe (St) wird der bayerische Pfalzgraf Otto von Wittelsbach (St) (63) in Altenburg Herzog von Bayern und Herrscher in der Oberpfalz, die sich die Grafen von Sulzbach, die Grafen von Kastl, die Grafen von Hirschberg, die Grafen von Hohenburg, die Markgrafen von Leuchtenberg, die Grafen von Kallmünz, die Grafen von Riedenburg, die Grafen von Stefling, die Grafen von Vohburg, Cham, Eger, Neumarkt, Bogen und die Bischöfe von Bamberg teilen. Sein letzter Besitz, die Herrschft Weilnbach hatte Kloster Ensdorf entzogen. - Der neue münchner Markt wird nach Föhring zurückverlegt und die Brücke über die Isar zerstört. - In Seubersdorf bei Velburg besitzt Engelhard von Adelburg (--) das Reichslehen Burg Adelburg alias Adelenburg, die schon 12 46 an das HRR zurückfsllen wird. - In Neumarkt ist Loderbach alias Loterbach nach dem Kaiser Lothar III (++) der sich öfters hier aufgehalten hat, benannt. Heinrich Loter (--) verkauft ein Gut an die Wittelsbacher. - Laut Codex Falkensteinensis besitz Graf Siboto von Falkenstein (--), verheiratet mit xxx von Habsberg (--), 7 Höfe und 3 Mühlen bei Seubersdorf Wissing, 3 Höfe in Dietfurt Vogelthal, 1 Hof in Breitenbrunn Leiterzhofen, den Wachtlhof, 1 Hof in Seubersdorf Ittlhofen, 1 in Schnufenhofen und 3 in Grasenhüll besitzt. Die Besitzungen gehen später in den Besitz der Grafen von Hirschberg über.

1179 Das Dritte Laterankonzil bestimmt, dass Aussätzigen alias Leprakranken eigene Kirchen und Friedhöfe zu schaffen sind. In Neumarkt wird die St Anna Kirche östlich vom Siechenhaus im Friedhof erbaut.

1178 Markgraf Friedrich von Hohenburg (--) stirbt und wird in Kloster Kastl begraben.

1177 Der 11 65 abgesetzte mainzer Erzbischof Konrad von Wittelsbach (St) wird Bischof von Salzburg. - Christian de monte St. Michaelis schenkt dem Kloster Reichenbach am Regen einen Teil seines Besitzes.

1176 In Regensburg erfüllen sich die jahrzehntelangen Territorialbestrebungen von Kaiser Friedrich von Staufen I Barbarossa (St) (54).

1175 Der mit Adelheid von Wittelsbach (St) verheiratete regensburger Landgraf und regensburger Burggraf Landgraf von Stefling Graf Otto von Regenstauf stirbt. - In Regensburg stirbt Rabbi Efraim ben Isaak ben Abraham, der gegen den erbitterten Wiederstand seines Lehrers Rabbenu Tam auch die bei der christlichen regensburger Bevölkerung verwendete Weinhefe als Brotbackmittel erlaubt hatte, zusätzlich zum üblichen Sauerteig.

1174 Der mit Bertha von Österreich verheiratete mit dem pabonischen regensburger Burggraf Heinrich III von Riedenburg (--) stirbt. - Heinrich und Friedrich sind regensburger Burggrafen. - In Regensburg kommt Kaiser Friedrich von Staufen I Barbarossa (St) (52) zu Besuch um nach Jahrzehntelangen Veruschen den regensburger Burggraf abzusetzen seine Territorialansprüche zu festigen, wonach der mit Adelheid von Wittelsbach (St) verheiratete regensburger Landgraf von Stefling Graf Otto von Regenstauf neuer regensburger Burggraf wird.

1173 Der Pfalzgrafensohn und bayerischer Herzogsohn Ludwig von Wittelsbach der Kelheimer wird in Kelheim an der Donau geboren. - Marquard ist amberger Vogt.

1172 Der mit Mathilde von Wettin verheiratete bamberger Hochstiftsvogt Graf Rapoto von Abenberg, der seine Burg Abenberg zu einer imposanten 40x40m großen Festung ausgebaut hat, stirbt. - Diepold von Vohburg VI wird Graf von Vohburg. - In Regensburg brennt der Dom aus.

1170 Der mit der Erbtochter von Graf Gebhard von Sulzbach III (St) verheiratete Graf Gerhard von Hirschberg stirbt. - Albert Notthafft zeugt für Markgraf Berthold von Vohburg. - Im Kloster Ensdorf bei Amberg regiert Abt Boto bis 1202. - Kuno von Liebenstein und Rubert von Liebenstein sind im Besitz von Burg Liebenstein.

1169 Der bayerische Pfalzgraf Otto von Wittelsbach (St) heiratet die Tochter des mainzer Burggraf Ludwig von Loon-Rieneck Gräfin Agnes von Loon-Rieneck. - Burg Wolfsberg von Gozpold von Wolfsberg ist erbaut.

1168 Der von Kaiser Friedrich von Staufen Barbarossa (St) (46) in den Grafenstand erhobene und mit der nürnberger Burggrafentochter verheiratete Graf Gebhard II von Leuchtenberg stirbt. - In Berching Holnstein gibt es Adalbert von Holnstein (--)

1167 Die Söhne von Kaiser Friedrich von Staufen Barbarossa (St) (45) erhalten die Lehen von Graf Gebhard von Sulzbach. Der Sohn von Graf Gebhard III von Sulzbach Graf Berengar von Sulzbach stirbt vor Rom. Graf Gebhard III von Sulzbach setzt Kaiser Friedrich von Staufen Barbarossa (St) (45) als Universalerben ein und behält die Nutzungsrechte auf Lebenszeit. - Graf Markward von Leuchtenberg, der Bruder von Graf Gebhard von Leuchtenberg stirbt bei einem Feldzug in Norditalien. - In Berching Holnstein gibt es den eichstätter Ministerialen Adalbert von Holnstein (--).

1166 Kaiser Friedrich von Staufen Barbarossa (St) (44) verleiht den in Passau lebenden amberger Kaufleuten das Recht der regensburger Kaufleute. - In Hemau bestätigt Kaiser Friedrich von Staufen Barbarossa (St) (44) eine Schenkung, bei der u.a. Markgraf Berthold von Vohburg (--) und sein Bruder Dipold von Vohburg (--) und Dipold von Leuchtenberg (--) zeugen. - Das Kloster Ensdorf bei Amberg ist ein Doppelkloster für Mönche und Nonnen geworden. - In Regensburg brennt das regensburger Kloster St Emmeram ab, wodurch es zu umfangreichen Neubauten kommt.

1165 Der mainzer Erzbischof Konrad von Wittelsbach (St) bricht mit dem Staufer-Kaiser Friedrich I Barbarossa (St) (43) und flieht nach Frankreich. - Gundolph von Parsberg taucht auf. - In Lauterhofen gibt es eine Burg Oberlauterhofen.

1164 Graf Gebhard von Leuchtenberg ist Legat für Staufer-Kaiser Friedrich I Barbarossa (St) (42) in Sizilien.

1163 Graf Gebhard von Leuchtenberg ist Legat mit Spezialauftrag für Staufer-Kaiser Friedrich I Barbarossa (St) (41) in Italien. - Elisabeth von Sulzbach heiratet Graf Rapoto von Ortenburg. - Staufer-Kaiser Friedrich I Barbarossa (St) (41) privilegiert die Kaufleute von Bamberg und Amberg mit den gleichen Zollfreiheiten, die die Nürnberger Kaufleute besitzen. - Sicolinus von Hohenstein von Burg Hohenstein ist Burgvogt auf Burg Hohenstein bei Kirchensittenbach und Advocatus oder Kastenvogt auf den Gütern des Kloster Bergen.

1162 Wetter: Schneereich. - Konrad von Wittelsbach wird mainzer Erzbischof. - Die Markgrafen von Cham und Vohburg sterben aus und die Grafschaft fällt an den bayerischen Herzog Ludwig von Wittelsbach, der Kelheimer (St) (31), der im Krieg mit Regensburg die Stadt Landshut mit Burg Trausnitz an einer neuen Brücke gründet. - Die Stadt Vohburg kommt in den Besitz von Herzog Ludwig von Wittelsbach, der Kelheimer (St) (31). - Die Vogtei über das Filialkloster von Kloster Kastl Kloster Reichenbach am Regen wird von den Wittelsbachern übernommen. - In Nürnberg gehört die nürnberger Kapelle spätere Lorenzkirche zur Pfarrei Fürth. - Graf Gebhard von Leuchtenberg wird Podesta für das Piemont.

1161 Graf Konrad von Abenberg, der Sohn von Graf Rabodo, Gebhard II von Leuchtenberg und der kaiserliche Kämmerer Kuno von Münzenberg (St) sind in Norditalien.

1160 Mit der Erwähnung von Marchward du Nuwenmarchet alias Marquard von Neumarkt in einer Urkunde von Kloster Reichenbach, in der Berthold von Thannbrunn, ein kaiserlicher Ministeriale zeugt, soll laut dem neumarkter Stadtarchivar Dr Frank Präger (20 24) die Stadt Neumarkt erwähnt worden sein, was dazu als angebliche Stadtgründung als Jubiläumsjahr 850 Jahre Neumarkt (Juravolksfest 20 10) gefeiert wird, wohl wissend, dass das nicht stimmt: Offizielles Gründungsjahr ist 1160 – in diesem Jahr wird Neumarkt erstmals urkundlich erwähnt, ohne mitzuteilen, dass der Gründer Kaiser Lothar III (+11 37) laut der Legende der Pfinzing Karte Schultheißenamt Neumarkt von 15 94 sehr wohl bekannt ist Diese Kaiser haben Newenmarck befreiet und ist Lottharius der erste Römische Kaiser gewest so die Statt mit dem Adler begabt und dass mit der Verleihung der Stadtrechte die Leibeigenen des Dorfes Neumarkt freie Bürger im Heiligen Römischen Reich Deutscher Nation geworden sind, sie unter dem Schutz des Kaisers stehen und allen, die sich in ihre Stadt flüchten, diese Freiheitsrechte übertragen dürfen, was laut des kaiserlichen nürnberger Kartografen, Mitglieds des Inneren Rates der Stadt Nürnberg und Mitglieds einer uralten nürnberger Patrizierfamilie Paul Pfinzing (**) in der Kaiserzeit zwischen 11 33 und 11 37 geschehen sein müßte. Weil die meisten deutschen Stadtgründungsurkunden verloren gegangen sind, die Gründer deshalb unbekannt sind und die ersten urkundlichen Erwähnungen älter als die Stadtgründung sind, wird traditionell die erste urkundliche Erwähnung gefeiert. Weil aber in Neumarkt der Gründer bekannt ist, aber die erste urkundliche Erwähnung nach dessen Tod datiert ist, wird in Neumarkt unglaublicherweise schildbürgerhaft das jüngere Datum gefeiert und die Pfinzing-Karte von Dr Frank Präger (20 24) mit der Begründung Die politischen Gegebenheiten zu ihrer Entstehungszeit schwächen die Bedeutung der Karte, die Karte würde ein viel zu altes Ereignis beschreiben und wäre von Protestanten politisch motiviert gefälscht worden, ohne die Konfession von Paul Pfinzing (**) überhaupt zu kennen und ohne eine logische Argumentationskette zu liefern weiter als Fälschung verrissen. - Pfalzgraf Konrad der Staufer (St) und Pfalzgraf Otto von Wittelsbach zeichnen sich bei der wegen der Grausamkeit berüchtigten Belagerung und Eroberung der norditalienischen Stadt Crema aus. - In Nürnberg wird Konrad II von Raabs neuer nürnberger Burggraf. Es gibt einen königlichen Hof. Nürnberg wird erst 12 19 zur Stadt erhoben. - Berthold von Vohburg ist Vogt von Kloster Reichenbach. - Die byzantinische Kaiserin Bertha von Sulzbach stirbt. - In Nürnberg gibt es in der Pegnitzaue unter dem Augustinerhofareal Häuser, Latrinen, Reste von Öfen, die mit Aufschüttungen vor Hochwasser geschützt werden. - In Dietfurt Deising taucht letztmals der adelige Ainwic de Tosingen (--) alias Einwich von Deiningen in Aktionen des Klosters Prüfening auf, der auf Burg Deising später St Nikolaus Kirche lebt.

1159 Ein Sohn des babenberger Heinrich Jasomirgott schenkt auf Bitten des Abtes Otto das von seinen Voreltern alias der Königsschwester Agnes 11 08 ererbte Gut Habesperc alias Habsberg mit allen Zugehörungen dem Kloster Kastl. Auch seine Ministerialen schenken dem Kloster Kastl ebenfalls Grundbesitz und keine Personen mehr, ua Thiemo von Arlspach bei Amberg Grundbesitz in Ehringsfeld, Erpho Grundbesitz bei Brunnthal, Harthmuth Grundbesitz bei Wolfsfeld, Maroward Grundbesitz bei Ballertshofen und Weilring Grundbesitz bei Mantlach. Der Vorgang wird als Allodifizierung bezeichnet.

1158 Durch den Tod des passauer Domvogtes Graf Ekbert von Neuburg III und Pitten bei einer Schlacht vor Mailand fallen die Vogteirechte des passauer Domkapitels an Graf Rapoto von Ortenburg. - Kaiser Friedrich von Staufen I Barbarossa (St) (35) nimmt auf Bitten von nürnberger Burggraf Gottfried II von Raabs (St) das Kloster Münchaurach (Erlangen) in seinen Schutz. Nach dem Tod des Klostermitgründers und alten münchauracher Vogtes Pfalzgraf Hermann (bei Rhein) (St), wird der nürnberger Burggraf Gottfried II von Raabs (St) zum münchauracher Vogt gewählt. Es ist ihm verboten Untervögte zu bestellen und es wird ihm der Verlust der Vogtei angedroht, sollte er sich Missetaten zuschulden kommen lassen. U.a. zeugen Graf Rapoto von Abenberg, Konrad von Raabs, Graf Ernst von Hohenburg und sein Bruder Graf Friedrich von Hohenburg und Hermann von Velburg, Gebhard von Leuchtenberg, Ottnand von Eschenau und Albert von Heng. - Gebhard von Leuchtenberg II wird beim ersten deutschen Reichstag in Rocaglia von Kaiser Friedrich von Staufen I Barbarossa (St) (35) in den Grafenstand erhoben. - Der Templerorden erhält von den riedenburger Babonen-Burggrafen Heinrich und Otto das Benediktinerkloster Altmühlmünster in Riedenburg und besetzt es mit einem Komtur und 5 Tempelbrüdern. - Die Templerpropstei Berching wird gegründet. - Durch die Stadt Regensburg ziehen böhmische Truppen von Kaiser Friedrich von Staufen I Barbarossa (St) (34), wobei die Seitengasse durch Ketten abgesperrt werden. - Der Reichsministeriale Adelbrecht von Heng (--) zeugt für das Kloster Münchaurach.

1157 Wetter: Sehr heißer Sommer. - Auf dem Reichstag von Besançon stoppt Kaiser Friedrich von Staufen I Barbarossa (St) (35) den bayerischen Pfalzgraf Otto von Wittelsbach (St), der zwei päpstliche Legaten mit gezücktem Schwert bedroht, weil sie darauf bestehen, dass der Kaiser Lehensnehmer des Papstes sein soll. - In Deining Alfalterbach alias Affalterbach später Großalfalterbach zeugt Altmann von Affalterbach in einer Schenkung an das Kloster Plankstetten. -  In Regensburg gibt es einen ersten Schultheiß, der dem Burggraf unterstellt ist. - Berthold von Vohburg wird Markgraf von Cham. - Das Reich wird als Heiliges Reich bezeichnet.

1156 Graf Gebhard III von Sulzbach tritt als Zeuge bei der Golden Bulle von Kaiser Friedrich von Staufen I Barbarossa (St) (34) auf. - Gebhard von Leuchtenberg und Markward von Leuchtenberg treten als kaiserliche Zeugen auf. - Die Herren von Erlingshofen nennen sich Herren von Arnsberg nach ihrer Burg Arnsberg im Altmühltal als eichstätter Lehen. - Österreich wird Herzogtum. Das neue Herzogtum übergibt Kaiser Friedrich von Staufen I Barbarossa (St) (34) auf den Wiesen von Barbing vor Regensburg an den ehemaligen bayerischen Herzog Heinrich Jasmirgott von Babenberg. - Kaiser Friedrich von Staufen I Barbarossa (St) (34) heiratet in Würzburg Beatrix von Burgund (16). - Burg Velburg ist im Besitz von Graf Gerhard von Velburg und Graf Hermann von Velburg. - In Regensburg hat der Babone und regensburger Burggraf Heinrich III die Vogtei über das Kloster Emmeram, die auch seine Residenz ist und er ist Kaiser Friedrich von Staufen I Barbarossa (34) bei dessen Territorialen Interessen im Weg, weswegen er Burggraf Heinrich III zu entmachten versucht. - In Regensburg brennt der Dom aus.

1155 Der bayerische Pfalzgrafensohn Otto von Wittelsbach (St) (38) erobert erfolgreich mit 200 Kämpfern für Kaiser Friedrich von Staufen I Barbarossa (St) (33) die Veroneser Klause. - Heinrich der Löwe wird nach einem Streit des Kaiser Friedrich von Staufen I Barbarossa (St) (33) mit dem aktuellen bayerischen Herzog Heinrich Jasmirgott von Babenberg zum bayerischen Herzog ernannt. - Weil der Reichsministeriale xxx von Pappenheim (--) mit einer würzburger Diözesanministerialentochter verheiratet ist, bestimmt Kaiser Friedrich von Staufen I Barbarossa (34) dass dessen Kinder nach dem Alter abwechselnd, mit dem ältesten ihm zugehörig, verteilt werden. 

1154 Die geschiedene Königin Adela von Vohburg (St) (25) heiratet weit unter ihrem Stand Dietho von Ravensburg und hat mit diesem auch 2 Kinder. - In Nürnberg wird Gottfried III von Raabs (--) nürnberger Burggraf alias burggravius de Norinberg. - Ein Ritter von Thann auf Burg Altenthann ist königlicher Amtmann in Altdorf. - Berthold von Vohburg wird Markgraf von Cham. - Kuno wird Graf Kuno von Velburg. - In Cadolzburg Seckendorf gibt es den Burgstall der Herren von Seckendorff.

1153 Die siebenjährige unglückliche und kinderlose Ehe von Nordgaugrafenerbtochter und Königin Adela von Vohburg (St) (24) mit König Friedrich von Staufen I Barbarossa (St) (31) wird vom konstanzer Bischof nach Adelas Ehebruch geschieden. König Friedrich von Staufen I Barbarossa (St) (31) behält aber den vohburger Brautschatz Eger und Neumarkt, wodurch die voburger Regentschaft über Neumarkt endet und Neumarkt Reichsgut wird. - Der österreichische Herzog Otto von Velburg überwintert in Altenveldorf. - Auf der Reichsburg Nieder Sulzbürg lebt xxx von Stein (--) und die xxx von Gundelfingen (--), deren Verwandte Bertha von Sulzkirchen (--) eine Leibeigene dem Kloster Plankstetten übergibt. Die Gundelfinger und die Hohenfelser haben die Burg gemeinsam von den xxx von Hilpoltstein (--) geerbt.

1152 Der mit der Nordgaugrafentochter Adela von Vohburg (St) (23) unglücklich verheiratete Friedrich von Staufen I Barbarossa (St) (30) wird neuer deutscher König. - Im Landfrieden wird gemeinen Bauern das Tragen von Ritterschwertern und Lanzen verboten. - Regensburg brennt teilweise nieder.

1150 Die adeligen Familien Roßraben und Tannhauser leben in Telewanc alias Döllwang. - Der Mitkönig Heinrich Berengar von Staufen VI ist Sieger in der Schlacht bei Flochberg. - Burg Lutzmannstein 6 km nordöstlich von Velburg wird von Adalbert Lutzmann II von Laaber, aus der Familie der Babonen, der bamberger Schutzvögte erbaut. - Friedrich de monte St. Michaelis ist unter den Dienstleuten des Burggrafen Heinrich zu Regensburg. - In Regensburg wird XXX  Hofer von Lobenstein (--) regensburger Erbmarschall. Burg Hof am Regen liegt bei Nittenau.

1149 Der Grafensohn eichstätter Bischof Gebhard von Grögling, der Sohn von Ernst von Grögling, Graf von Ottenburg und Richlind stirbt. - In Erasbach lebt der Reichministeriale Merbot von Erasbach, der die Übergabe der Censualen Berta von Litterzhofen, einem Ortesteil von Beilngries, bezeugt. - Die Nordgaugrafentochter Adela von Vohburg (St) (20), deren Vater Diepold  III von Vohburg (--) ist, ist mit Friedrich von Staufen I Barbarossa (St) (27), dem Sohn von Friedrich II (--) und der Welfin Judith (--), der weder lesen noch schreiben kann, verheiratet.

1148 Durch das Aussterben der jüngeren Linie der Grafen von Bogen geht das erbliche Amt des regensburger Domvogtes an die Grafen von Sulzbach über. - Der mit Jutta von Vohburg verheiratete regensburger Domvogt Friedrich III stirbt in Jerusalem. - Der zehnjährige Sohn Heinrich von König Konrad III von Staufen (St) kommt in die Obhut der Stadt Nürnberg.

1147 Wetter: Ringförmige Sonnenfinsternis in Brauweiler. - Die Nordgaugrafentochter Adela von Vohburg (St) (18), deren Vater Diepold  III von Vohburg (--) ist, heiratet Friedrich von Staufen I Barbarossa (St) (27), den Sohn von Friedrich II (--) und der Welfin Judith (--), der weder lesen noch schreiben kann, und bringt als Mitgift die Herrschaft Eger mit in die Ehe. Im Jahr 18 05 wird der Geschichtsschreiber Nepomuk von Löwenthal (**) ohne Nachweise darüber zu haben behaupten, dass Neumarkt zu dieser Erbschaft gehört glaublich war auch Neumarkt darunter begrifffen. - König Konrad III von Staufen (St) zieht von Worms aus mit 70.000 Mann Richtung Regensburg. - In Nürnberg hält König Konrad III von Staufen (St) einen Hoftag. In Regensburg angekommen weckt der klosterebracher Abt Adam eine Begeisterung für den Kreuzzug, dass der regensburger Bischof Heinrich, der freisinger Bischof Otto, der passauer Bischof Reginbert, der bayerische Herzog Heinrich Jasomirgott von Babenberg, unzählige Adelige und eine Menge von Räubern und Landstreicher spontan mitkommen. - Das Kreuzfahrerheer zieht die Donau hinab. König Konrad III von Staufen (St) fährt mit dem Schiff voraus. Ein französisches Kreuzfahrerheer zieht von Metz über Nürnberg, Pölling, Neumarkt und Hemau an die Donau. - Gebhard II von Leuchtenberg (--) nimmt am Zweiten Kreuzzug teil. - Da König Konrad III von Staufen (St) sich auf dem Kreuzzug begibt wird das Reich vom Reichsverweser Herman von Stahleck (St) von Burg Stahleck am Rhein aus regiert. - Das Rittergeschlecht der Fraunberger auf Burg Prunn bei Riedenburg ursprünglich aus der Gegend von Erding gibt Burg Prunn an xxx von Laaber Breitenegg (--) ab. - In Dietfurt Deising taucht der adelige Ainwic de Tosingen alias Einwich von Deiningen in Aktionen des Klosters Prüfening auf.

1146 Wetter: Außergewöhnlich hohe Niederschläge. - Bertha von Sulzbach wird von ihrem Schwager König Konrad III von Staufen (St) adoptiert. Bertha von Sulzbach (36) heiratet als Irene von Sulzbach in Konstantinopel den byzantinischen Kaiser Manuel I als Alianz gegen den Normannen Roger II von Sizilien. - Die steinerne Brücke in Regensburg ist nach 11 jähriger Bauziet fertiggestellt. Die neu erbaute Brücke hat aber eine tückische Eigenschaft, gefährliche und tödliche Strudel durch die hohe Fließgeschwindigkeit. Seltsamerweise führt sie nur nach Norden. Es wird bis 14 86 keine Uferstrasse nach Westen angelegt. Der Verkehr nach Nürnberg wird über die Fähre bei Sinzing, deren Rechte das Kloster Prüfening besitzt, abgewickelt. Sowohl Regensburg als auch Stadt am Hof verlangen Mautgebühren. - Der mit Heilwiga (St) verheiratete Gerhard von Leuchtenberg stirbt. - Der regensburger Bischof Heinrich bannt wegen der Fehde gegen die Stadt Regensburg und weil sie Kirchen schänden, den neu eingesetzten bayerischen Herzog Heinrich Hasomirgott von Babenberg, und seinen Verbündeten, den regensburger Domvogt und u.a. den bayerischen Pfalzgraf Otto von Wittelsbach (St) und beendet damit den Krieg.

1145 Große allgemeine Hungersnot beginnt. - Mit dem Tod von Dietrich von Vichtenstein stirbt eine Linie des Hauses Vornbach aus und die Vogteirechte erhält Graf Rapoto von Ortenburg. - Der neu eingesetzte bayerische Herzog Heinrich Jasomirgott von Babenberg, verbündet mit dem regensburgrer Domvogt und u.a. dem bayerischen Pfalzgraf Otto von Wittelsbach (St), befehdet vergeblich die regensburger Bürgerschaft, die sich mit ihrem regensburger Bischof Heinrich verbündet, und verwüstet bis 11 46 die Umgebung. Der neu eingesetzte bayerische Herzog Heinrich Jasomirgott von Babenberg macht den kleinen Ort Wien zu seiner neuen Residenz. - In Thannhausen lebt Siboto von Thannhausen.

1144 In Hemau Grafenöd gibt es Erzbergbau mit einer hölzerenen Haspelwelle über einem senkrechten Schacht. - Im kloster Ensdorfer Traditionsbuch wird Amberg als oppidum forens alias befestigter Markt bezeichnet. - Heinrich Jasomirgott hat dem Kloster Plankstetten Güter aus dem königlichen Wildbann um Berngau geschenkt. In der Urkunde treten die königlichen Ministerialen Heinrich von Stein Hilpoltstein, Rudoph de Berngaue, Gerhart de Wiedenwank alias Weidenwang und Herolt de Menenge alias Möning auf. - In Auerbach beginnen die Bürger mit Handelsgeschäften mit Nürnberg, Leipzig, Bamberg, Regensburg und Prag. Die Umsiedelung des neben dem Kloster Michelfeld entstandenen Dorfes Michelfeld nach Auerbach ist abgeschlossen. Die Mönche haben ihre Ruhe wieder und die Michelfelder ebensoviel Land und Boden und Gebäude wie zuvor und einen neuen Wochenmarkt. - Hopfenohe erhält das Marktrecht.

1143 Der mit Adelheid von Plotzkau verheiratete regensburger Burggraf Graf Otto von Stefling stirbt und die Söhne teilen das Herrschaftsgebiet in die regensburger Burgrafenlinie, die spätere Grafschaft Hirschberg und die landgräfliche Linie, die spätere Landsgrafschaft Leuchtenberg auf. - Gottfried III von Raaabs (--) wird neuer nürnberger Burggraf. - In Regensburg teilen sich die regensburger Burggrafen Heinrich von Riedenburg (--) und Otto von Riedenburg (--) die Burg Regensburg und die Landgrafschaft Stefling. - In Ursensollen lebt Heinrich von Ursensollen später Scharfenberg (--).

1142 König Konrad III von Staufen (St) kommt mit seiner Frau Gertrud von Sulzbach nach Regensburg. - Berngau ist Mittelpunkt des Reichsgutes Berngau, wo eine Urkunde ausgestellt wird, die es als Sitz eines königlichen Amtes und als Verwaltungszentrum für das ganze Umland ausweist. - In Hohenburg vermachen die unverheirateten Grafensöhne Ernst von Hohenburg und Friedrich von Hohenburg ihre Herrschaft an den Grafensohn und regensburger Bischof Heinrich von Wolfratshausen (--), falls sie ohne männlichen Erben sterben sollten. - Bertha von Sulzbach (32) wird nach Konstantinopel gebracht. - Das Zisterzienser-Mutter-Kloster Eberbach gründet das Zisterzienserkloster Schönau im Odenwald, die Grablege der wittelsbacher Pfalzgrafen. - Friedrich von Zollern fallt in einer Schlacht. - Wolfram von Abenberg richtet das Benediktinerinnenkloster Marienburg in Abenberg ein, das Graf Rapoto von Abenberg wieder aufhebt, weil er es für unzweckmäßig hält und überschreibt dessen Güter dem Kloster Heilsbronn. Die Gräfin von Abenberg lebt daraufhin mit ihrer Ordensgemeinschaft in der Burg, wo sie auch bestatten werden wird und nicht in der Familiengruft in Kloster Heilsbronn. - In Berching Weidenwang gibt es den kaiserlichen Ministerialen Gerhard von Gerhard von Weidenwang (--).

1141 In Regensburg kommt es zu Aufständen gegen den in Kelhiem geborenen bayerischen Pfalzgrafensohn Otto von Wittelsbach (St), der nur durch Brandstiftung fliehen kann. Der bayerische Herzog Leopod IV von Babenberg (--) belagert Regensburg und verwüstet das Gebiet des regensburger Burgfriedens. Die Stadt Regensburg unterwirft sich und zahlt Entschädigung. - Der regensburger Burggraf Otto von Stefling-Riedenburg (--) gründet sein Augustiner-Chorherren-Hauskloster Waldsassen.

1140 König Konrad III von Staufen (St) betreibt den Bau einer zweiten Burg, der Kaiserburg Nürnberg in Nürnberg, die eine Königspfalz werden soll. Diese neue Burg wird der Sitz der nürnberger Burggrafen. Die zur nürnberger Burggrafenburg gehörige nürnberger Freiung trennt die nürnberger Burg und die Burggrafenburg alias Kaiserburg. - Reichstag in Nürnberg bei der Otnund von Eschenau, Leupold von Gründlach und Hermann von Thann teilnehmen. - Der regensburger Burggraf Heinrich III (--) schenkt in Oberwinzer dem Benediktinerkloster Scheyern einen Weinberg. - Die regensburger Babonen-Burggrafen Heinrich von Stefling-Riedenburg (--) und Otto von Stefling-Riedenburg (--) teilen ihren Besitz in die Burg Regensburg und die Landgrafschaft Steflin. Otto von Stefling-Riedenburg (--) gründet Kloster Walderbach. - Hermann von Thann (--) von der Reichsburg Thann begleitet König Konrad III von Staufen (St) zum Hoftag in Nürnberg. - Das nürnberger Schottenkloster ist gegründet. - In Regensburg endet die Herrschaft von Heinrich von Wolfstein (--) (Landshut) als Vogt von Kloster Emmeram. - In Nürnberg gibt es die Ministerialen Engelhard von Hüttenbach (--) und Eschwin von Hüttenbach (--), die auf der Wasserburg Hüttenbach an der Haunach leben. - Die Reichsministerialen Hermann von Thann (--) und  Adelbrecht von Heng (--) zeugen für das Kloster Weißenohe. - Es gibt einen Reichsministerialen Scrutolf von Pilsach (--).

1139 Kloster Kastl wird zum päpstlichen Eigenkloster mit freier Abtwahl und freier Vogtwahl ernannt. - In Eichstätt besitzt Graf xxx von Grögling Dollstein die Burg Dollnstein, die ein eichstätter Lehen ist. - Pfaffenhofen hat eine Pfarrkirche. - In Ansbach gibt es eine Pfarrei zusätzlich zum Benediktinerkloster.

1138 Der neue König Konrad III von Staufen (St) nimmt die Stadt Nürnberg wieder ein. - Gertrud von Sulzbach wird als Ehefrau von König Konrad III von Staufen (St) Königin im HRR. - Friedrich von Zollern wechselt vom welfenfreundlichen Kaiser Lothar III (St) (++) auf die Seite des neuen König Konrad III von Staufen (St). - Staatsstreich der Staufer in Koblenz. Der streitbare trierer Erzbischof Albero von Montreuil lädt zur Königswahl in St Kastor nach Koblenz ein. Eine kleine Auswahl von Fürsten wählt Konrad III von Staufen noch vor der Fürstenversammlung, die vor vollendete Tatsachen gestellt wird, zum ersten deutschen Stauferkönig. Konrad III von Staufen verspricht dem trierer Erzbischof Albero von Montreuil die trierer Reichsabtei St. Maximin als Geschenk für seine List. - Verlierer der Königswahl ist der Schwiegersohn des verstorbenen König Lothar von Supplinburg (St), Herzog Heinrich von Welfen der Stolze (St), der bereits im Besitz der Reichsinsignien und militärisch gegen Albrecht von Brandenburg gebunden ist. - Wetter: Maximum der mittelalterlichen Warmzeit - In Regensburg übergibt der bayerische Herzog Heinrich von Welfen, der Stolze (St) die Reichsinsignien, wird aber nicht zum neuen König Konrad III von Staufen (St) vorgelassen. - Auf dem Reichstag in Augsburg fordert König Konrad III von Staufen (St) vom bayerisch-sächsischen Welfen-Herzog Heinrich der Stolze (St) die Herausgabe eines der beiden deutschen Herzogtümer, die dieser verweigert und deshalb auf dem Reichstag in Würzburg wegen Hochverrats verurteilt und geächtet wird. König Konrad III von Staufen (St) entzieht ihm beide Herzogtümer und gibt sie Albrecht den Bären Sachsen und Bayern und Markgraf Leopold IV von Österreich. - Das Augustiner Chorherrenstift St Mang in Regensburg wird von den Nachfahren des heiligen Ulrich gegründet. - In Berching Holnstein gibt es Gozbert von Holnstein (--) und seinen Sohn Adalbert von Holnstein (--). - In Thalmässing wird die Reichsministerialenburg Stauf erwähnt, die genau auf der Wasserscheide auf einem Hügel liegt und zur Strassensicherung angelegt ist. - Der Eichstätter Bischof Gebhard II von Grögling (--) erlaubt allen bischöflichen Ministerialen, die ohne leiblichen alias männlichen Erben sind, ihre Lehen dem Kloster Plankstetten übergeben dürfen, womit sie auch ihre ledigen Töchter in die Obhut des Klosters übergeben. - Burkard von Wolfersdorf darf mit der Erbgutüberschreibung seines Dorfes Wolfersdorf an das Kloster Weihenstefan seine Töchter in das Kloster Weihenstefan einkaufen, was die kaiserlichen Reichsministerialen Adalbert von Thannbrunn bei Berching, Erchinprecht de Sinnebach alias Simbach bei Beilngries, Gerhart von Weidenwang, Reginger von Erasbach und Turinhart von Birboum alias Pyrbaum bezeugen. - In Neumarkt gibt es Reichsbeamte alias Putigler, die auch Reichsmundschenke der Stadt sind und auch kaiserlichen Gefälle alias Steuern ausheben alias mit Gewalt einfordern können und müssen. Daneben gibt es tslouarii alias kaiserliche Mautbeamte alias Volkamer.

1137  Mit dem Tod von Kaiser Lothar III (62) stirbt laut der Legende Diese Kaiser haben Newenmarck befreiet und ist Lottharius der erste Römische Kaiser gewest so die Statt mit dem Adler begabt der Karte Schultheißenamt Neumarkt von 15 94 des nürnberger Kartografen, Mitglied des Inneren Rates der Stadt Nürnberg und nürnberger Patrizier Paul Pfinzing (**) diejenige Person, die dem Dorf Neumarkt im kaiserlichen Wildbann Berngau die Stadtrechte und das Wappen mit dem kaiserlichen Adlersymbol verliehen hat, wobei Kaiser Lothar III (62) nur zwischen 11 33 und 11 37 die Kaiserkrone trug. Den ambitionieren Historikern der Stadt Neumarkt war und ist diese ... nürnberger ... Karte deshalb ein Dorn im Auge, weil sie eine frühere zeitliche Zuordnung zu den Kaisern Lothar II oder sogar Lothar I (+08 55) mit der Erwähnung der gleichzeitigen Vergabe eines kaiserlichen Wappens ausschließt. Weil die meisten deutschen Stadtgründungsurkunden verloren gegangen sind, die Gründer deshalb unbekannt sind und auch die ersten urkundlichen Erwähnungen älter als die Stadtgründungen sind, wird traditionell und vernünftigerweise die erste urkundliche Erwähnung gefeiert. Weil aber in Neumarkt der Gründer bekannt ist, aber die erste urkundliche Erwähnung nach dessen Tod datiert ist, wird in Neumarkt für die Bevölkerung nicht nachvollziehbar trotzdem das jüngere Datum mindestens seit 19 60 mit der 800 Jahr Feier gefeiert. Frühere Stadtjubiläen sind nicht bekannt. Verwirrenderweise propagiert die Stadt Neumarkt diese zeitlich jüngere älteste urkundliche Erwähnung von 11 60 dann auch noch als Stadtgründung, auch noch ohne dass der neumarkter Stadtarchivar Dr Frank Präger (20 24) darauf hinweist, welche aussergewöhnliche Bedeutung die Stadtgründung mit der Vergabe der Freiheitsrechte hat, denn seitdem darf Neumarkt geflüchtete Leibeigene aufnehmen und ihnen Schutz bieten, wofür die Pallisaden oder Hecken durch Mauern ersetzt werden dürfen. Es gibt noch keine Territorialherrschaften. Leibeigene in einem Dorf können unterschiedlichen adeligen Herren gehören und haben überhaupt keine Rechte. Stadtrechte werden in der Regel nicht aus ideellen Gründen vergeben. Siedlungen von Untertanen fordern von ihrem Kaiser, König oder Gegenkönig für ihre Treue oder den Wechsel von einer Kriegspartei zur anderen Stadtrechte als Gegenleistung. Weil sie die Rache der Gegner fürchten, dürfen sie sich mit Mauern schützen. Alle, selbst die Kurfürsten, die ohne die Erlaubnis des Kaisers, bzw Königs Schutzmauern um ihre Orte bauen, werden vom König bzw Kaiser bzw Gegenkönig mit allen Mitteln bekämpft. - Der Vogt von Kloster Kastl und Kloster Ensdorf Graf Gehard III von Sulzbach (--) ist Teilvogt von Kloster Michelfeld.

1136 Die Witwe Gertrud von Schamhaupten (--) wandelt ihr Landgut in das Augustinerchorherren-Kloster Schamhaupten um. - In Dietfurt Oberbürg gibt es die Burg Altenburg alias Oberbürg im Besitz des gräflichhirschberger Ministerialen Schenk xxx von Altenburg (--).

1135 Wetter: Sehr warmer Sommer mit Dürre. - Die Grafen von Andechs errichten die Burg Plassenburg über Kulmbach. - Der st gallener Klosterabt Ulrich von Zollern stirbt. Sein Bruder Friedrich von Zollern kämpft für den mit Gertrud von Welfen verheirateten Kaiser Lothar III (St) (60) gegen die Staufer. - Friedericus von Niuwenmarchte alias Friedrich von Neumarkt zeugt bei einer Besitzübergabe.

1134 In Regensburg wird eine Wurstküche für die Dombauarbeiter eingerichtet.

1133 Wetter: Totale Sonnenfinsternis in Heilsbronn im August. - Das regensburger Bistum besitz eine Grafschaft im Inntal. - Der deutsche König, Staufergegner und Welfensympathisant  Lothar III (St) (58) wird neuer Kaiser des Heiligen Römischen Reichs Deutscher Nation.

1132 Der bamberger Hochstiftsvogt Graf Rapoto von Abenberg, verheiratet mit der Mathilde von Wettin stiftet das Kloster Heilsbronn. - Graf Friedrich von Bogen II erhält als Gegenleistung für die Unterstützung zur Einsetzung von Heinrich von Diessen, gegen die König Lothar von Supplinburg (St) von Italien aus energisch protestiert, als neuen regensburger Bischof das Amt des regensburger Domvogtes zurück. - Der übergangene bayerische Herzog Welf Heinrich IX der Schwarze (St) befehdet die Stadt Regensburg, verwüstet Donaustauf, aber scheitert beim Angriff auf Regensburg. Der regensburger Bischof bittet die Grafen von Wolfratshausen und die Grafen von Bogen um Hilfe und macht dadurch die Fehde zu einem Krieg im ganzen Herzogtum Bayern. Otto von Wittelsbach betätigt sich erfolgreich als Vermittler wodurch der bayerische Herzog Welf Heinrich IX der Schwarze (St) die hochstiftig-regensburger Grafschaft am linken Innufer abtreten muss, aber die Grafen von Bogen regensburger Domvögte bleiben. Der bayerische Herzog Welf Heinrich IX der Schwarze (St) verliert den Einfluss auf die Stadt Regensburg.

1131 Der gebannte Gegenkönig Konrad III von Staufen (St) heiratet Gertrud von Sulzbach. - In Deining wird die Wallanlage mit der Burg Alte Burg südöstlich von Deining von Herger von Tugingen (--) bewohnt.

1130 König Lothar von Supplinburg (St) erobert die staufer Reichsburg Nürnberg. - Turinhart von Pirboum alias Pyrbaum tritt als Zeuge im Kloster Weihenstephan auf, wo sich seine Tochter befindet. - Die Allersburger, darunter xxx von Allersburg auf Burg Allersburg (20 24 Friedhof), sind Ministeriale der Grafen von Hohenburg. - In Pilsach wird ein Familiensitz von den Otten auf dem Ottenberg und ein Familiensitz im Tal von Konrad Schmid alias Konrad Faber, ein Abkömmling von den Schenken von Reicheneck, bewohnt. - Die Stadt Neumarkt ist Reichsstadt. - Der  welfische bayerische Herzog Heinrich der Stolze (St) erobert Burg Falkenstein bei Cham und hält sie dauerhaft besetzt. - Der regensburger Burggraf Otto von Stefling gründet das Augustiner Chorherrenstift Walderbach als Familiengrablege. - In Regensburg liegt die regensburger Burggrafenburg bei der Egydienkirche. - Burg Zant bei Ursensollen ist im Besitz von xxx von Zant (--).  - Graf Gebhard III von Sulzbach (--), der einzige Sohn von Graf Berengar II von Sulzbach (--) ist Vogt von Kloster Kastl und Kloster Ensdorf. - In Pilsach steht die Burg Oberpilsach der Familie von Ott. Die obere Burg nennt sich Burg Ottenberg.

1129 Kloster Plankstetten wird von Graf Ernst von Hirschberg und seinem Bruder dem eichstätter Bischof Gebhard von Hirschberg gegründet. - Burg Velburg wird erwähnt. - Die bayerische Herzogstocher Mathilde von Welfen heiratet Graf Gehard III von Sulzbach. - Der regensburger Domvogt Graf Friedrich II von Bogen verliert im Kampf gegen den bayerischen Herzog Welf Heinrich IX der Schwarze (St) das Amt des regensburger Domvogtes, flieht auf seine Burg Falkenstein bei Cham, wird vom bayerischen Herzog Welf Heinrich IX der Schwarze (St) belagert und rettet sich zu Konrad III von Staufen (St) nach Italien. - Burg Velburg ist im Besitz von Graf xxx von xxx (--). - Kloster Plankstetten wird als Eigenkloster von Graf Ernst II von Hirschberg (--), seinem Bruder Graf Hartwig III von Grögling (--), dem eichstätter Hochstiftsvogt und seinem Bruder dem eichstätter Bischof Gehard von Hirschberg alias Gehard II von Grögling gegründet. - In Altdorf gibt es Marquardus de Altdorf (--) alias Markward von Altdorf, der in einem Rechtsstreit zwischen dem Kloster Kastl und der Kirche in Fümried unter dem eichstätter Bischof Gebhard von Hirschberg urkundet. - In Altdorf gibt es eine Martinskapelle. - In Beilngries Kottingkörth ist Otto von Wird (--) Zeuge bei der Stiftung von Benediktinerkloster Plankstetten. - In Amberg besitzt Wirnt von Ebermannsdorf (--) die Burg Eberburg 8 km südöstlich von Amberg.

1127 König Lothar von Supplinburg (--) belagert vergeblich die staufer Reichsburg Nürnberg. - Konrad III von Staufen (St) kehrt von der Pilgerreise nach Jerusalem zurück. Konrad III von Staufen (St) wird von den Franken und den Schwaben zum Gegenkönig von König Lothar III von Supplingenburg auf der Reichsburg Nürnberg ausgerufen. - Amberg alias Ammenberg wird bei der Aussöhnung des römischen Königs Lothar von Supplinburg mit dem böhmischen Herzog Sobieslaus als Stadt bezeichnet.

1126 In Neumarkt ist die Stadtmauer fertiggestellt. - Die Erbauung der Stadt Neumarkt selbst wird von den ältesten Überlieferungen in das 12. Jhd verlegt und fällt somit in die Zeit ziemlich mit der Erbauung anderer benachbarter Städte zB Amberg 11 36 ...... unter welchen sie (11 26) die älteste ist...... zusammnen. Einige alte nürnberger Chroniken nehmen als Gründer eine edle Familie der Neumarkter an, ohne dass daraus mit Bestimmtheit hervorginge, ob die Stadt von ihr, oder sie von der Stadt den Namen empfing, wird 18 58 der in Kronach geborene Militärarzt Johann Baptist Schrauth (**), der durch die Heirat mit der Grafentochter Luise von Spreti (**) das adelige Hofgut Schloß Woffenbach 18 39 erheiraten wird, in seinem Werk Geschichte und Topographie der Stadt Neumarkt in der Oberpfalz als wittelsbacher Würdenträger ohne Nachweise behaupten und dabei auch nicht auf die Freiheitsrechte der Stadt Stadtluft macht frei eingehen. Dafür wird Johann Baptist Schrauth (**) die alte Sage, die 16 30 schriftlich im neumarkter Archiv aufbewahrt wird, zitieren: Auf Schenkischem Boden alias des kaiserlichen Mundschenks xxx von xxx (--) wurde sofort Neumarkt, damals am Sand genannt, im J. 11 05 gebaut. Im Jahre 11 10 folgte der Bau der Staddtmauer und im Jahre 11 26 waren alle Mauern, Thürme, Graben, das Rathaus und andere öffentliche Gebäude vollendet. Die schöne wohlgebaute luftige Stadt wurde von den vornehmsten Familien und Rittern zum Aufenthalt gewählt. Unter dem zum Bau mitwirkenden adeligen Familien sind namentlich die Afalter von Afalterbach oder Alfalterbach, die Rosen von Berg und die Zißler genannt, von welchen letzteren die Rosengasse und Zisselgasse noch heut zu Tage die Namen führen .... Die Erbauung der Stadt Neumarkt selbst wird von den ältesten Überlieferungen in das 12. Jhd verlegt und fällt somit in die Zeit ziemlich mit der Erbauang anderer benachbarter Städte zB Amberg 11 36 ..... unter welchen sie ...11 26... die älteste ist.... Einige alte nürnberger Chroniken nehmen als Gründer eine edle Familie der Neumarkter an, ohne dass daraus mit Bestimmthei hervorginge, ob die Stadt von ihr, oder sie von der Stadt den Namen empfing....  - Für die Unterstützung bei der Königswahl verspricht Lothar von Supplinburg (St) dem bayerischen Herzog Welf Heinrich IX der Schwarze (St) die staufer Reichsburg Nürnberg. - In Regensburg werden von König Lothar III von Supplingenburg Steuern erhoben, die eigentlich schon der regensburger Domvogt Graf Friedrich II von Bogen als tägliche Abgaben erhebt, die dieser sich nicht nehmen lassen will, einen jahrelangen Krieg beginnt und das Umland der Stadt verwüstet.

1125 Wetter: Harter Winter und Kälteeinbruch im Juni. Es folgt eine Hungersnot. - Tumulte in Mainz entstehen durch den Unmut von Schwabenherzog Friedrich von Staufen, der die Ordnung im Reich aufrecht erhält und sich schon als neuer König sieht, als der mainzer Erzbischof Adalbert von Saarbrücken (St) sich durch die Wahl Lothar von Supplinburg zum deutschen König die Staufer zum Gegner macht. Der kölner Erzbischof Friedrich von Schwarzenburg wählt Lothar von Supplinburg. Der Welfe Heinrich IX, alias Heinrich der Schwarze (St) wechselt für das Versprechen die Reichsburg Nürnberg zu erhalten ebenfalls zu Lothar von Supplinburg. - Gebhard II von Grögling wird eichstätter Fürstbischof. - Der Königshof Nürnberg wird von seinen Besitzern, den Brüdern Herzog Friedrich II von Staufen Schwaben (St) und Konrad von Konrad III von Staufen (St), Neffen des verstorbenen Salier-König Heinrich V erfolgreich gegen den neuen König Lothar von Supplinburg verteidigt. - Konrad III von Staufen (St) und sein Bruder Friedrich II von Staufen Schwaben (St), huldigen dem neuen König Lothar von Supplinburg auf einem Hoftag in Regensburg, verweigern ihm aber den Lehnseid und weigern sich das Königsgut zurückzugeben. Der neue König Lothar von Supplinburg verhängt die Reichsacht über Konrad III von Staufen (St) und seinen Bruder Friedrich von Staufen. - Konrad III von Staufen (St) und sein Bruder Friedrich von Staufen Schwaben II (St), verzichten auf Burg Nürnberg, die vom neuen König Lothar von Supplinburg an seinen Schwiegersohn Welfe Heinrich IX, alias Heinrich der Schwarze (St) verlehnt wird. - Die Reichsministerialen von Königstein in Königstein tauchen auf. - Der mit Adelheid von Diessen Wolfratshausen mit fünf ehelichen Kindern verheiratete Graf Berengar von Sulzbach I stirbt. Seine Tochter Bertha von Sulzbach wird 11 46 den byzantinischen Kaiser Manuel Komnenos heiraten. Sein Sohn Gebhard von Sulzbach III wird 11 29 Mathilde, die Tochter des baierischen Herzog Welf Heinrich IX der Schwarze (St) heiraten. Seine Tochter Gertrud von Sulzbach wird 11 36 Konrad III von Staufen (St) heiraten, seine Tochter Luitgard von Sulzbach wird den niederlothringischen Herzog Gottfried II von Brabant und Graf Hugo von Egisheim-Dagsburg heiraten. - Graf Otto von Kastl Habsberg, verheiratet mit Adelheid, der Mitbegründer von Kloster Kastl, stirbt. - In Neumarkt wird die Pfarrei von der Pfarrei Berngau abgelöst und der Abt von Kloster Waldsassen erhält das Patronatsrecht. - Der Grafensohn Gebhard von Grögling, der Sohn von Ernst von Grögling, Graf von Ottenburg und Richlind wird eichstätter Fürstbischof. Seine Brüder sind Graf Altmann von Grögling, Graf Hartwig III von Grögling und Graf Ernst II von Grögling. - In Bettbrunn beginnt eine Hostienwallfahrt.

1124 In Bamberg findet ein Reichstag statt, der beschließt den mächtigen sächsischen Fürst, HRR Königskandidaten Herzog Lothar von Supplinburg zu bekriegen,

1123 Im Kloster Ensdorf bei Amberg wird eine erste Holzkirche eingeweiht. - Der Ort Lengenfeld alias Burglengenfeld gehört zu Kloster Ensdorf. - In Amberg besitzt Razo von Ebermannsdorf (--) die Burg Eberburg 8 km südöstlich von Amberg.

1122 Hadamar von Töging und Werner von Töging sind Ministeriale des eichstätter Bischof Udalrich II, aus der Familie der regensburger Domvögte. - Der bamberger Bischof Otto von Mistelbach erwirbt die Burg Gaillenreuth.

1121 Otto von Scheyern V Graf von Wittelsbach gründet Kloster Ensdorf bei Amberg und erhält die Vogtei über das von ihm für seinen Schwiegervater gegründete neue Benediktiner-Kloster Ensdorf bei Amberg. Die ersten Mönche kommen aus dem schwarzwälder Reform-Kloster St Blasien. -Werner von Suzlzkirchen ist Zeuge von Graf Ernst von Hirschberg.

1120 Der mit der Tochter des letzten Sachsenherzogs Magnus Billung Wulfhild verheiratete Welf Heinrich IX der Schwarze (St) wird Herzog von Bayern. - In Regensburg ist im Schottenkloster St. Jakob ein Godefridus praxator, ein Brauer, aufgeführt, der die Brauerei der Abtei aufgebaut hat.

1119 Friedrich von Pettendorf ist ohne männlichen Erben verstorben. Seine Tochter Heilika, Enkelin von Kaiser Heinrich IV, und sein Schwiegersohn Otto IV von Wittelsbach  wandeln die Burganlage in ein Kloster um. - Der bayerische Pfalzgraf Otto V von Wittelsbach Scheyern (St) zieht von Burg Scheyern in die Burg Wittelsbach um. Burg Scheyern wird sein Benediktinerhauskloster und Grablege. - Neipert Nitstein auf Burg Neidstein ist Ministerial von Graf xxx von Sulzbach (--). - Graf Otto V von Wittelsbach Scheyern erhält eine Erbschaft auf dem Nordgau. - Mit dem Tod von Graf Friedrich III von Lengenfeld alias Graf Friedrich III von Pettendorf Lengenfeld Hopfenohe (--) fällt Burg Burglengenfeld und damit viele Bauern zwischen Schwandorf und Burglengenfeld an die Wittelsbacher. Landbesitz ist noch nicht wichtig. - Kloster Michelfeld wird vom bamberger Bischof Otto I gegründet. - Burg Gernotenstein bei Pegnitz wird als wirtschaftliche Bedrohung für Kloster Michelfeld vom bamberger Bischof Otto I niedergebrannt und ein Wiederaufbau mit ewiger Verdammnis bedroht. - XXX von Werde (--) später Wirt alias Wöhrd alias Beilngries Kottingwörth ist adeliger bischöflicheichstätter Ministerial an der Altmühl und auf einer Altmühlinsel.

1118 Von Kloster Kastl aus wird das Kloster Reichenbach am Regen gegründet. - Ein Gebehardus de Lukenberge alias Gebhard von Leuchtenberg, der mit Helwica von Hopfennohe alias Heilwiga von Pettendorf (St) verheiratet ist, ist bei der Klostergründung Reichenbach von Graf Diepold III von Vohburg (--) Graf auf dem Nordgau Zeuge. Die Schwester von Helwica von Hopfennohe, Heilika von Heilika von Lengenfeld (15) ist mit dem bayerischen Graf Otto V von Wittelsbach Scheyern (St) verheiratet. Ihr Vater ist der Schwabenherzog Friedrich von Staufen (St) und ihre Mutter ist Agnes von Waiblingen. - In Freystadt besitzt Friedrich von Lauterbach (--), der Gefolgsmann von Graf Diepold III von Vohburg (--) ist, die Burg Lauterbach.

1117 Wetter: Erdbeben in Bamberg lässt Benediktinerabtei Michelsberg einstürzen. - In Kelheim wird Otto von Wittelsbach geboren. Er ist der Sohn von Heilika von Lengenfeld alias Heijlika von Lengenfeld (14) mit dem bayerischen Graf Otto V von Wittelsbach Scheyern (St). - Schwabach wird als villa suabach erwähnt.

1116 Der mit Heilika von Lengeneld verheiratete Otto V von Scheyern Graf von Wittelsbach (St) erhält die Pfalzgrafschaft in Bayern.

1115 Die Grafen von Wittelsbach Scheyern verlegen ihren Sitz von Scheyern/Oberbayern nach ihrer Stammburg Wittelsbach. Otto V von Scheyern wird zu Graf Otto V von Wittelsbach (St) (--) erhoben.

1114 Gertrud von Sulzbach wird geboren. - In Pappenheim ist xxx von Pappenheim Ministerial.

1110 In Neumarkt wird nach einer Sage, die 16 30 schriftlich aufbewahrt wird, mit dem Bau der Stadtmauer begonnen, wobei zu bedenken ist, dass eine Stadt erst dann eine Reichsstadt ist, wenn sie von einem Kaiser oder einem König die Stadtrechte schriftlich unter dem Motto Stadtluft macht frei verliehen bekommen hat und nur noch ihm zu öffen ist. Wilde befestigte Siedlungen werden von keinem kaiserlichen Souverän geduldet und konsequent vernichtet, auch die von Kurfürsten: Auf Schenkischem Boden alias des kaiserlichen Mundschenks xxx von xxx (--) wurde sofort Neumarkt, damals am Sand genannt, im J. 11 05 gebaut. Im Jahre 11 10 folgte der Bau der Staddtmauer und im Jahre 11 26 waren alle Mauern, Thürme, Graben, das Rathaus und andere öffentliche Gebäude vollendet. Die schöne wohlgebaute luftige Stadt wurde von den vornehmsten Familien und Rittern zum Aufenthalt gewählt. Unter dem zum Bau mitwirkenden adeligen Familien sind namentlich die Afalter von Afalterbach oder Alfalterbach, die Rosen von Berg und die Zißler genannt, von welchen letzteren die Rosengasse und Zisselgasse noch heut zu Tage die Namen führen .... Die Erbauung der Stadt Neumarkt selbst wird von den ältesten Überlieferungen in das 12. Jhd verlegt und fällt somit in die Zeit ziemlich mit der Erbauang anderer benachbarter Städte zB Amberg 11 36 ..... unter welchen sie ...11 26... die älteste ist.... Einige alte nürnberger Chroniken nehmen als Gründer eine edle Familie der Neumarkter an, ohne dass daraus mit Bestimmthei hervorginge, ob die Stadt von ihr, oder sie von der Stadt den Namen empfing..., Bertha von Sulzbach wird auf Burg Sulzbach geboren. - Burg Murach ist von den Grafen von Sulzbach erbaut. Gerunch von Murach ist Begleiter von Graf Berengar von Sulzbach. - Der Ort Neumarkt wird mit Mauern umgeben. - In Regensburg wird das Schottenkloster St Jakob am Westtor alias Jakobstor erbaut. - In Regensburg wird Heinrich von Wolfstein bei Landshut Vogt vom Kloster Emmeram.

1109 Burg Hiltpoltstein 30 km südlich von Nürnberg ist im Besitz des reichsunmittelbaren Kloster Weißenohe, dem die freie Abtswahl zugestanden wird, ebenso wie Pultesheim Pühlheim bei Altdorf. - In Regensburg überquert der bamberger Bischof Otto von Mistelbach (49) auf seiner Reise zur Reichsversammlung in Regensburg die Fähre bei Prüfening, wo ihm ausdrücklich freie Überfahrt gewährt wird.

1108 Der Sohn von Friedrich von Kastl und Berta stirbt kinderlos und sein Besitz fällt an den Salier-König Heinrich V. Der Besitz gelangt über die Schwester Agnes von Salier-König Heinrich V an die österreichischen Babenberger. - Otto von Habsberg (--) und Heinrich V sind über ihre Mütter verwandt, die Cousinen sind. - Es gibt das Gebiet Heubisch bei Kastl. - Nach dem baldigen erbenlosen Tod von Otto von Habsberg (--) fällt sein Besitz trotz Ansprüchen von Berengar II von Sulzbach (--), eines treuen Mitkämpfers des Königs, an den König zurück, der es an seine Schwester Agnes die mit einem Babenberger verheiratet ist.

1106 Kastl, Habsberg und Burg Sulzbach kommen in den Besitz von Graf Berengar von Sulzbach, der auch Domvogt von Bamberg und Regensburg ist. - In Berching Holnstein Staufersbuch gibt es die ortsadeligen Gozpert von Holnstein (--) und Chuono de Pucha (--) alias Kuno von Staufersbuch.

1105 In Neumarkt wird nach einer Sage, die 16 30 schriftlich im neumarkter Stadtarchiv aufbewahrt wird, mit dem Bau der Reichsstadt mit dem Adler als kaiserlichem Wappentier begonnen, wobei zu bedenken ist, dass eine Stadt erst dann eine Reichsstadt ist, wenn sie von einem Kaiser oder einem König die Stadtrechte schriftlich unter dem Motto Stadtluft macht frei verliehen bekommen hat und nur noch ihm zu öffnen ist. Wilde neue Siedlungen werden von HRR Souveränen geduldet, Befestigungsmauern aber konsequent vernichtet, seien es die seiner eigenen adeligen Ministerialen bis zu denen der Kurfürsten. In der Stadtgründungsbewegung sehen durch Adelige versklavte Leibeigene, Handeltreibende und Handwerker ihre Chance auf Freiheit, die sich auf ein altes römisches Gesetz berufen, nach dem sie nach einem Jahr und einem Tag in Freiheit freie Bürger werden können und deshalb das Stadtrecht als Gegenleistung für ihre Unterstützung des römischen Kaisers deutscher Nation .... meist im Kriegsfall als Gegenleistung einfordern, das sie vor dem Zugriff ihrer ehemaligen Besitzern schützt, weil sie eine Stadtmauer errichten dürfen, wofür sie sich als Zugeständnis nur ihm unterwerfen und deshalb auch sein kaiserliches Wappen tragen müssen. Wer von diesen freien Städten aufgenommen wird, kann von seinem adeligen Besitzer nicht mehr zurückgefordert werden, weshalb die Reichsstädte großen Zulauf haben und vom Adel bekämpft werden. Worauf andere Reichsstädte wie Frankfurt stolz sind, findet in dieser Beschreibung von 16 30 nach der faktischen Übernahme der Stadt Neumarkt, obwohl sie das kaiserliche Wappen trägt, durch die adeligen Wittelsbacher .... keinerlei Erwähnung ...... was niemanden verwundet, und dass die Stadtgründungsurkunde ncht mehr auffindbar ist, ebenfalls nicht: Stattdessen werden sogar Adelige als mögliche Gründer angeführt. Im bayerischen Staatsarchiv ist ein großer Anteil der Urkunden und Schriften gefälscht, meist von Adeligen und weltlichen und geistlichen Fürsten, die ihre Leibeigenen und später ihre Territorien auf ... rechtlichem Weg über manipulierte Forderungen nach Erbschaften oder Kriegen, um Fakten zu schaffen, vor Gerichten meist dem Reichsgericht .....  zurückbekommen wollen ..... Auch auf die Rolle in der verwandtschaftlichen und sogar inzestiösen Verstrickung der Wittelsbacher zum Global Player Habsburg, der Familienmitglieder weltpolitisch der Machtfaktor werden, wird in dieser Arbeit bis 19 18 jeweils angeführt. .....Hier der wiedergegebene Inhalt der Sage mit den offensichtlichen Widersprüchen:  Auf Schenkischem Boden alias des kaiserlichen Mundschenks xxx von xxx (--) Privatgelände wurde sofort Neumarkt, damals am Sand genannt, im Jahre 11 05 gebaut. Im Jahre 11 10 folgte der Bau der Stadtmauer und im Jahre 11 26 waren alle Mauern, Thürme, Graben, das Rathaus und andere öffentliche Gebäude vollendet. Die schöne wohlgebaute luftige Stadt wurde von den vornehmsten Familien und Rittern zum Aufenthalt gewählt. Unter dem zum Bau mitwirkenden adeligen Familien sind namentlich die Afalter von Afalterbach oder Alfalterbach, die Rosen von Berg und die Zißler genannt, von welchen letzteren die Rosengasse und Zisselgasse noch heut zu Tage die Namen führen .... Die Erbauung der Stadt Neumarkt selbst wird von den ältesten Überlieferungen in das 12. Jhd verlegt und fällt somit in die Zeit ziemlich mit der Erbauung anderer benachbarter Städte zB Amberg 11 36 ..... unter welchen sie ...11 26... die älteste ist....Eine zweite Sage behauptet: Einige alte nürnberger Chroniken nehmen als Gründer eine edle Familie der Neumarkter an, ohne dass daraus mit Bestimmthei hervorginge, ob die Stadt von ihr, oder sie von der Stadt den Namen empfing... - In Nürnberg wird ... als dritte Sage .... erstmals die kaiserliche Burg Nürnberg bei ihrer erfolgreichen zweimonatigen Belagerung durch den Salier-Kaiser Heinrich IV gegen seinen Sohn Mit-König Heinrich V erwähnt. Die Burg Nürnberg wird geplündert und angezündet. Das kaiserliche Heer zieht sich nach Neumarkt zürück, wo die Beute geteilt und an das Landvolk verkauft wird. Chronisten behaupten, von Neumarkt heisst es: Sehet, hier hebt sich ein neuer Markt an!, und der oberpfälzische Kirchenkalender behauptet, dass nach der Zerstörung Nürnbergs die Nürnberger auf Reichsgrund gebaut und die Händler in Neumarkt ihre Waren angeboten hätten. - Der österreichische Graf Gottfried II von Raabs und sein Bruder Konrad von Raabs I werden Verantwortliche für die wiederaufgebaute Burg Nürnberg. - Graf Berengar von Sulzbach verliert seine Frau Adelheid von Lechsgemünd und heiratet Adelheid von Dießen-Wolfratshausen. - Salier-Kaiser Heinrich IV (St) (55) trifft sich in Koblenz mit seinem vorgeblich reuigen Sohn Salier-Mit-König Heinrich V, der seinen Vater in Burg Böckelheim einkerkern lässt und durch den speyerer Bischof Gebhard zur Herausgabe der Reichsinsignien und zur Abdankung zwingt. Salier-Kaiser Heinrich IV (St) (55) wird auf dem Reichstag in Mainz Ingelheim abgesetzt. Der mit der Tochter des bayerischen Herzog Welf Heinrich IX, der Schwarze (St) verheiratete Graf Berengar von Sulzbach, ein enger Berater von Salier Mit-König Heinrich V, ist maßgeblich an der Absetzung beteiligt. Seine Kinder heiraten in höchste Adelskreise ein. Gertrud von Sulzbach wird Königin, als Gemahlin von König Konrad III von Staufen, Luitgard wird Herzogin von Niederlothringen und Bertha von Sulzbach wird Kaiserin von Byzanz. - Der Mit-König Heinrich V kehrt nach Regensburg zurück besetzt und bestraft die Stadt Regensburg für ihre Loyalität zu seinem Vater.

1104 Graf Sigihard von Burghausen aus dem Haus der Aribonen fürchtet sich vor den vom Kaiser geförderten Ministerialen mit denen er in Fehde ist und entlässt dennoch seine bewaffnete Begleitung auf der Reichsversammlung in Regensburg, auf der Salier-Kaiser Heinrich IV (St) (54) und sein Sohn Salier-König Heinrich V anwesend sind, um einen Streit zwischen dem Domkapitel und dem augsburger Bischof Hermann zu schlichten und Klostervögten ihre Macht beschnitten werden soll. Die kaiserlichen Ministerialen inszenieren zusammen mit regensburger Bürgern einen Tumult und belagern Graf Sigihard von Burghausen in seiner Herberge, brechen die Tür auf und enthaupten ihn. Salier-Kaiser Heinrich IV (St) (54) flüchtet ohnmächtig nach Mainz und sein Salier-König Heinrich V kann oder will nicht helfen, weshalb man ihm Mitwisserschaft und sogar Beteiligung am Mordkomplott unterstellt.

1103 In Kastl besitzen Graf Friedrich von Kastl, verheiratet mit der Witwe Bertha seines Bruders Hermann von Kastl, sein Sohn Graf Otto von Kastl und Graf Berengar von Sulzbach und Luitgard von Zäringen jeweils ein Drittel an der Burg Kastl . Sie gründen das Kloster Kastl. Theoderich wird erster Abt. Graf Friedrich von Kastl und seine Frau Bertha sterben. - Graf Friedrich von Kastl-Habsberg, hinterlässt seinen Sohn und Nachfolger Hermann von Kastl III, Otto von Kastl, der Graf von Habsberg wird, Graf Friedrich von Kastl-Ammertal und eine Tochter Judith.

1102 In Amberg stribt der amberger Patrizier Hans Kastner mit dem Flug.

1101 Gräfin Irmgard von Rott alias Gräfin Irmgard von Sulzbach, die Witwe von Graf Gebhard von Sulzbach II, stirbt als Gattin von Graf Engelbert im Chiemgau im Kloster Kastl.

1100 In Dietfurt an der Altmühl ist Graf xxx von Chregelingen Besitzer der Wasserburg Turmhügelburg Grögling, die ein eichstätter Lehen ist.. - Ein fränkischer Königshof in Lauterhofen ist im Besitz der Herren von Habsberg-Kastl und der Grafen von Sulzbach. - Der Enkel des regensburger Domvogtes Friedrich von Dießen, und Sohn von Berthold von Schwarzenburg und Richardis von Spanheim Friedrich von Schwarzenburg wird kölner Erzbischof. - In Lauterhofen steht eine von Graf Berengar von Sulzbach errichtete Kirche. - Das Kloster Oberaltaich wird vom regensburger Domvogt Friedrich von Bogen gestiftet. - In Regensburg gibt es eine steinerne Synagoge. - In Regensburg besteht im Kloster Prüll die Klosterkirche St Vitus als erste bayerische romanische Hallenkriche.

1099 Jersualem ist von den Kreuzfahrern eingenommen. - Der in der Obpfalz und Nabburg begüterte und einer der mächtigsten Männer des HRR Ullrich von Passau, der Sohn von Rapoto IV, stirbt. Sein Bruder ist  Hermann von Vohburg, der 10 96 augsburger Bischof wurde. - In Regensburg stirbt Vogt der regensburger St Paul Kirche Diepoldinger Rapoto V alias Rapoto II von Cham.

1098 Jerusalem wird von den Fatimiden von den Seldschuken erobert, danach von den Kreuzrittern belagert. - Markgräfin Luitgard von Zähringen, Graf Berengar von Sulzbach, Friedrich von Kastl und sein Sohn Otto von Kastl gründen am Ostrand des Urnordgaus in ihrer Burg Kastl ein Kloster, das Kloster Kastl. Die beiden männlichen Gründer sind auch die Vögte alias die weltlichen Verwalter der großen bistümlichbamberger Waldgebiete um die obere Pegnitz, die Vils und den Regen um Nittenau.

1097 Friedrich von Castell ist Stammherr seines Geschlechts.

1096 1.Kreuzzug beginnt mit verschienen Heeresteilen unter Führung des englischen Königssohn Robert von der Normandie, seines Onkels Robert von Flandern, Gottfried von Bouillon, Bohemund von Tarent, Raimund von Toulouse, Balduin von Boulogne und Hugo von Vermandois, die Richtung Kontstantinopel ziehen. - Judenpogrom in Mainz. - Graf Ernst von Greglingen Hirschberg Tollstein ist eichstätter Vogt.

1095 Wetter: Meteorschauer, Polarlichter, eine Mondfinsternis, ein Komet und Vergiftungsepidemie durch Mutterkorn werden als himmlische Zeichen, für dass Ende der Welt und für den Aufruf zu einem Kreuzzug interpretiert. - Durch Mehrfachbesetzungen bekämpfen sich der Salier-Kaiser Heinrich IV-feinliche Papst Urban II und der kaiserfreundliche Gegen-Papst Clemens III. - Massaker an Juden in Rouen. - Die wohlhabenden rheinischen Juden werden vor dem Volkskreuzzug mit ihrem Anführer Peter von Amiens gewarnt und wiegen sich in vermeintlicher Sicherheit.

1094 Massensterben im Dorf Amberg und im bayerischen Wald. In Amberg ist das ganze Kirchenpflaster der außerhalb liegenden Pfarrkirche St Georg von Leichen bedeckt. In den umliegenden Dörfern gibt es in jedem Haus mehrere Tote.- Papst Urban II exkommuniziert den Salier-Kaiser Heinrich IV. - Die französische Königin Bertha von Holland, stirbt verbannt in der Festung Montreuil bei Calais. - Praxedis flieht vor ihrem Ehemann Salier-Kaiser Heinrich IV zu Gregor VII, beichtet und beschuldigt Salier-Kaiser Heinrich IV, dass er sie vergewaltigen lies.

1093 Der regensburger Bürgersohn Ulrich stirbt ohne seinen Wunsch, Kloster St Mang vor den nördlichen Toren der Stadt Regensburg für seine glückliche Rückkehr von einer Pilgerreise nach Jerusalem zu gründen, erfüllt zu haben. - Graf Diepold von Vohburg III Graf auf dem Nordgau und Giengen. - Salier-Kaiser Heinrich IV (43) unterstellt seiner Ehefrau Praxedis (23) ein Verhältnis mit seinem Sohn Mitkönig Konrad (19). Salier-Mitkönig Konrad (19) bricht mit seinem Vater und wechselt in das Lager von Papst Papst Urban II und wird in Mailand zum König von Italien gekrönt. - Salier-Kaiser Heinrich IV (43) wird beim Versuch die Alpen zu überschreiten in Oberitalien vom bayerischen Herzog Welf IV (St) und von Berthold von Zähringen eingeschlossen, zwar durch Venedig und Aquileia unterstützt, aber gezwungen bis 10 96 dort untätig auszuharren.

1092 Familie von Theuern in Theuern. - Der Salier-Kaiser Heinrich IV (42) wird bei Canossa militärisch geschlagen.

1091 Wetter: Ein grosser breiter Zug von seltsamen Würmerchen verdeckt die Sonne (Olearius). - Salier-König Heinrich IV (St) (41) übergibt den Königshof Greding an das Fürstbistum Eichstätt.

1090 Der regensburger Burggraf Otto von Riedenburg stiftet mit sechzehn regensburger Bürgern den Bauplatz für den Neubau des Schottenklosters vor dem Westtor in Regensburg. - 3 Wettermacherinnen werden in Freising auf dem Scheiterhaufen verbrannt.

1088 In Freystadt ist die Burg Burggriesbach im Besitz des freieigenen Ortsadeligen Odelrich von Griesbach (--), dessen Familie 12 44 schon wieder erlischt.

1087  Der heilige Sigewin von Are, kölner Erzbischof, krönt den Kaisersohn Konrad (13) zum deutschen König.

1086 Salier-Kaiser Heinrich IV (36) verheiratet seine Tochter Agnes von Waiblingen (14) mit Friedrich von Staufen (St) Herzog von Schwaben.

1085 Die Normannen (Normandie) erobern Sizilien von den Arabern zurück. - In Nabburg ist der Saliergefolgsmann Diepold II Markgraf. Sein Hauptfeind ist Graf xxx von Sulzbach. - Salier-Kaiser Heinrich IV (35) verkündet für das Deutsche Reich in Mainz den Gottesfrieden (Pax Dei) von Mittwoch bis Montag und an hohen Feiertagen, an denen nicht gekämpft werden darf um das Fehdeunwesen mit seinen Folgen wie Raub, Mord und Plünderung zu bekämpfen.

1080 Salier-Kaiser Heinrich IV (34) verleiht dem eichstätter Bischof xxx das Privileg im königlichen Reichsgut, das sich von Eichstätt über Obermässing, die Reichsburg Weidenwang bis zur Reichsburg Erasbach erstreckt, den Wildbann auszuüben alias jagen darf, womit die königlichen Rechte gegenüber den kirchlichen eichstätter Rechten demonstriert werden. - Graf Ernst von Hohenburg hat seinen Sitz auf Burg Hohenburg. - Zwei Jahre nach dem Tod von Diepold II fällt bei bei der Schlacht bei Hohenmölsen an der Grune auch sein Bruder Rapoto III. - In Erasbach lebt xxx von Erasbach auf seiner Burg Erasbach.

1079 In Amberg besitzt xxx von Ebermannsdorf (--) die Burg Eberburg 8 km südöstlich von Amberg.

1078 Burg Limburg bei Weilheim an der Teck ist von Berthold von Zähringen erbaut. - Bei der Schlacht bei Mellrichstadt fällt Diepold II, der in Nabburg lebt, wodurch Ullrich von Passau dessen Vater Rapotos IV ist, auch Besitzungen in der Oberpfalz erbt. Der Bruder von Diepold II ist Rapoto III.

1077 Wetter: Äußerst strengkalter Jahresanfang bis Mitte März. - In Nabburg gibt es Markgraf Diepold II. - König Heinrich III ernennt Graf Diepold von Vohburg zum Markgraf von Cham. - Der Anhänger von Gegenkönig Rudolf von Rheinfelden und Graf Berthold von Zähringen wird von Salier-König Heinrich IV (St) (27) als schwäbischer Herzog abgesetzt und geächtet. - Die Wahl zum Gegenkönig Rudolf von Rheinfelden in Forchheim bringt der Stadt einen unheilvollen Ruf ein.

1076 Wetter: Äußerst strenges Jahresende ab Oktober. - Palästina fäll unter die Herrschaft der Seldschuken.

1075 Der regensburger Domvogt Friedich von Diessen stirbt. - Pollanten ist im Besitz einer geweihten Kirche. - Der regensburger Bischof Otto von Riedenburg wird im Institutionsstreit als Gefolgsmann von Salier-König Heinrich IV (25) von Papst Gregor VII gebannt. - Letzte Kirchweih in Deining durch Gundekar II.

1074 Burg Falkenstein (Cham) dient zur Besitzsicherung der regensburger Bischöfe im Nordgau und Ritter von Falkenstein sind die Ministerialen der regensburger Vögte, der Grafen von Bogen. - Der zum Gottesurteil durch Zweikampf mit dem Vertrauten von König bereite ehemalige Vertraute Berenger verfällt kurz vor dem Gottesurteil dem Wahnsinn und wird geisteskrank. - Salier-König Heinrich IV (St) (24) empfängt in Nürnberg die päpstlichen Legaten und legt vor ihnen ein reuevolles Bekenntnis ab. - Graf Hermann von Kastl II (St), stirbt und sein Bruder Graf Friedrich von Kastl (St) heiratet seine Witwe Bertha von Schweinfurt. - Kirche in Döllwang.

1073 Salier-König Heinrich IV (23) wird von seinem Vertrauten Regenger in Nürnberg während seines Zuges nach Regensburg beschuldigt, ihn für die Ermordung der Herzöge Rudolf von Schwaben und Berthold von Kärnten gekauft zu haben. Berenger gibt Anschlagsort und Mitwisser preis und ist zu einem Gottesurteil im Zweikampf bereit. Auf einem Fürstentag in Oppenheim bestimmt Salier-König Heinrich IV (23) den Termin für das Gottesurteil auf der Rheininsel Maaraue bei Mainz mit seinem Vertrauten Udalrich von Goßam. - Der regensburger Bischof Otto von Riedenburg wird im Institutionsstreit als Gefolgsmann von Salier-König Heinrich IV (23) von Papst Alexander II gebannt.

1072 Die Grafen von Abenberg werden Schutzvögte des Bistum Bamberg. - Der Ort Nürnberg ist eine berühmte Gedenkstätte und Pilgerstätte des heiligen Sebald. - Deining wird in Urkunden erwähnt. - In Altdorf Hagenhausen wird vom aus dem Rhein-Main-Gebiet stammenden eichstätter Bischof Gundekar II (--) eine Kirche geweiht.

1071 Jerusalem fällt in die Hände von sunnitischen Seldschuken des Emirs von Damaskus. - Graf von Cham Hermann von Kastl (St).

1070 Graf Gerhard von Sulzbach stirbt. - Der mit Haziga von Diessen alias Haziga von Sulzbach (St) verheiratete Otto nennt sich Graf Otto von Scheyern (St). - Bei der Übergabe von Censualen an das regensburger Kloster St Emmeram ist Mazil de Pollingen alias Mazil von Pölling beteiligt. - In Nürnberg kursieren Wundergerüchte am Grab des heiligen Sebald, weshalb es zu spontanen Massen Wallfahrten zum Grab des heiligen Sebald in der St Peterskapelle kommt. - Kirchweih in Siegenhofen. - In Eichstätt werden auf dem Burgberg Festungsanlagen gebaut.

1069 Graf Hartwig II von Grögling (St) (--), Graf von Berghofen Graf an der unteren Amper und Vogt von Eichstätt stirbt. - Eine klosteremmeramer Urkunde erwähnt Mazil de Poling  alias Pölling. - Burg Hofberg ist im Besitz der hirschberger Ministerialen, der Herren von Mässingen schützt die Handelsstrasse im Schwarzachtal.

1068 In Heng wird die St Jakobus-Kirche erbaut. - Pölling wird in einer Urkunde des regensburger Kloster St Emmeram als Pollingen erwähnt. - Graf Hartwig aus dem Geschlecht der Krelinger ist eichstätter Vogt. - Schloss Eysölden ist im Besitz der Schwester Uta des mainzer Erzbischof Siegfried I.

1065 Neumarkt liegt laut nürnberger kaiserliches Tafelgüterverzeichnis als neuer Markt novum forum im kaiserlichen Amt Berngau, da sich der Verkehr der Hauptverbindungsstrasse über Hohenburg und das Labertal auf die kürzere und westlicher gelegene Route über Neumarkt verlegt hat. - Der mit Haziga von Diessen alias Haziga von Sulzbach (St) verheiratete Graf Hermann von Kastl Habsberg (St) stirbt. Der bamberger Hochstiftsvogt Graf Rapoto von Abenberg (--), verheiratet mit der Mathilde von Wettin (--) stiftet das Kloster Heilsbronn. - Graf Friedrich II von Bogen (--) erhält als Gegenleistung für die Unterstützung zur Einsetzung von Heinrich von Diessen, gegen die König Lothar von Supplinburg (St) von Italien aus energisch protestiert, als neuen regensburger Bischof das Amt des regensburger Domvogtes zurück. - Der übergangene bayerische Herzog Welf Heinrich IX der Schwarze (St) befehdet die Stadt Regensburg, verwüstet Donaustauf, aber scheitert beim Angriff auf Regensburg. Der regensburger Bischof bittet Graf xxx von Wolfratshausen (--) und die Graf xxx von Bogen (--) um Hilfe und macht dadurch die Fehde zu einem Krieg im ganzen Herzogtum Bayern. Otto von Wittelsbach (--) betätigt sich erfolgreich als Vermittler wodurch der bayerische Herzog Welf Heinrich IX der Schwarze (St) die hochstiftig-regensburger Grafschaft am linken Innufer abtreten muss, aber die Grafen von Bogen regensburger Domvögte bleiben. Der bayerische Herzog Welf Heinrich IX der Schwarze (St) verliert den Einfluss auf die Stadt Regensburg, seine Söhne Graf Hermann von Cham, Graf Friedrich von Kastl und Habsberg und Mathilde von Kastl, die Graf Rapoto im oberen Traungau heiratet. Die Witwe Haziga von Diessen (St)  heiratet in zweiter Ehe den Witwer Otto (St) (--).

1064 Der regensburger Bischof Otto von Riedenburg beteiligt sich an einer Pilgerreise nach Jerusalem. - Der Dichter Ezzo von Bamberg ist bekannt für sein Ezzolied. Er nennt sich als Teilnehmer scolasticus an einer deutschen Pilgerreise nach Jerusalem unter dem bamberger Bischof Gunther. - Altdorf gehört dem Salierkönig Heinrich IV (St) (--).

1063 In Deining Affalterbach später Großalfalterbach wird eine von Werner von Prunn (--) gestiftete Kirche vom eichstätter Bischof Gundekar II  (--) geweiht.

1062 Fürth erhält erneut das Stadtrecht und erhält das Marktrecht und Zollrecht von Nürnberg zurück. - Das regensburger Kloster St Emmeram brennt ab wodurch es zu umfangreichen Neubauten kommt.

1061 Salier-König Heinrich IV (11) ist in Nürnberg. - Der Sohn des regensburger Burggraf Rudpert von Riedenburg Otto von Riedenburg ist der neu regensburger Bischof. - Nabburg alias marca Napurch wird genannt.

1060 Burg Limburg bei Weilheim an der Teck ist von Berthold von Zähringen erbaut. - In Roth und in Allersberg wird eine Kirche geweiht. - Burg Scheyern ist im Besitz von Graf Babo von Scheyern (--).

1059 Beim Tod von Graf Adalbert von Abenberg steht in Abenberg seine hölzerne Burg Abenberg.

1057 Der Markgraf im Nordgau und Herzog von Schwaben Otto von Schweinfurt III stirbt. Seine Witwe Irmingard heiratet den meißener Markgraf Ekbert von Braunschweig. Seine Tochter Berta heiratet Graf Hermann von Kastl II und Graf Friedrich von Kastl, seine Tochter Gisela erbt die Burg Plassenburg und große Güter um Kulmbach und heiratet Graf Arnold von Dießen, seine Tochter Judith heiratet den bayerischen Herzog Konrad und Graf Botho von Pottenstein, seine Tochter Beatrix erbt Schweinfurt und heiratet Nordgaumarkgraf Graf Heinrich von Hildrizhausen und seine Tochter Eilika wird Äbtissin von Kloster Niedermünster in Regensburg. - Durch die Entführung der Schwester von Salier-König Heinrich IV (07) Mathilde (09) erpresst sich Rudolf von Rheinfelden das Herzogtum Schwaben. - Der eichstätter Bischof Gebhard von Eichstätt stirbt als Papst Viktor II in Arezzo in Italien. - Erste Kirchweih in Deining durch Gundekar II.

1056 Graf Hermann von Kastl verheiratet mit der regensburger Domvogtstochter Haziga von Diessen stirbt. Er hinterlässt zwei Söhne, Markgraf von Banz Hermann von Kastl Habsberg II, der die Markgrafentochter Alberda von Schweinfurt alias Berta von Schweinfurt heiraten wird und Graf Friedrich von Kastl, der 10 71 die Witwe seines Bruders heiraten wird. Witwe Haziga von Diessen heiratet in zweiter Ehe Graf Otto von Scheyern-Wittelsbach. Seine Schwester und Mitbesitzerin Richwara von Kastl wird Berthold von Zähringen heiraten. Sein Bruder Gebhard wird die Tochter von Graf Berengar heiraten und wird Graf Gebhard von Sulzbach. - Salier-Kaiser Heinrich III entzieht der Stadt Fürth das Marktrecht, das Münzrecht und das Zollrecht und überträgt es der Stadt Nürnberg unterhalb der Festung Nürnberg. - Papst Viktor II alias Gebhard von Eichstätt ist in Regensburg.

1055 Reichtag in Regensburg. - Der eichstätter Bischof Gebhard von Eichstätt wird als Viktor II in Rom Papst. - Der aufständische bayerische Pfalzgraf Aribo und seine Brüder Boto und Gerold werden geächtet, verlieren ihre Lehen und Allodien. Neuer bayerischer Pfalzgraf wird Kuno. Kuno wird Stammvater der Grafen von Vohburg.

1054 In Deining Affalterbach später Alfalterbach später Großalfalterbach stiftet Werner von Prunn (--) eine Kirche. - Der eichstätter Bischof Gebhard von Eichstätt besiegt den Vogt vom Hochstift Freising Graf Otto von Scheyern-Wittelsbach.

1053 Der Eichstätter Bischof Gebhard von Eichstätt erhält für Beilngries vom deutschen Salier-König Heinrich III und dessen Frau Agnes Marktrecht und Zollrecht. In Waldkirchen bei Itthofen bei Seubersdorf sitzen königliche Ministeriale. - Kloster Weißenohe wird von chiemgauer Pfalzgraf und mainzer Erzbischof Aribo IV gegründet.

1052 In Regensburg überqueren der deutsche Salier-König Heinrich III (--) und Papst Leo IX in Prügening die Donau auf dem Weg nach Bamberg zur Bistumsgründung, wobei die Kapelle in Bruckdorf geweiht wird.

1050 In Nürnberg wird einer Leibeigenen die Freilassung gewährt, da Richolf, der königliche Hofverwalter die Magd Sigena an der Hand an Salier-Kaiser Heinrich III vorbeiführt. Beim sogenannten Schatzwurf schlägt der König der Magd eine Münze aus der Hand. Das Ritual dient als Heiratsantrag. - Der eichstätter Bischof Gebhard von Eichstätt wird Rat von Salier-Kaiser Heinrich III. - Im Kloster Weltenburg wird eine Brauerei gegründet. - Regensburg ist Hauptzentrum des Sklavenhandels mit gefangenen Slawen für den Hausgebrauch bis 12 50. - Weil ungarische Adelige gegen den mit den deutschen Stämmen sympathisiernden Salier-Kaiser Heinrich III aufbegehren, reitet dieser von seinem Krongut Zürich in Richtung polnischer Grenze, der mittleren Elbe und hält für den bevorstehenden Krieg einen Hoftag nicht wie üblich in Regensburg ab, sondern auf seinem Krongut Nürnberg. - In Deuerling gibt es Weinbau. - Die Stadt Nürnberg benennt ihre offizielle Gründung, die im Jahr 2.000 als Staddtgründung gefeiert wird, obwohl Nürnberg keinerlei Stadtrechte hat.

1047 Liutgard von Zähringen wird geboren.

1046 Der deutsche Salier-König Heinrich III wird Kaiser.

1045 Graf Wolfram von Abenberg ist im Besitz der Burg Abenberg.

1044 Gebhard von Telwanc alias Gebhard von Döllwang ist Zeuge in einer Urkunde des regensburger Klosters St Emmeram.

1043 Graf Heinrich an der Pegnitz.

1042 Der neue eichstätter Bischof Gebhard (20) ist ein entfernter Verwandter von deutsche Salier-König Heinrich III, den dieser nicht einmal kannte, nach dem er nur als zweite Wahl des am königlichen Hof einflussreichen militärischen Beraters des regensburger Bischof Gebhard III, galt.

1040 Nabburg alias marca Napurch wird genannt. - Die Holzburg Burg Abenberg ist durch eine 40x40m große Steinburg ersetzt. Wolfram von Abenberg ist Gründer des Geschlechts. - Sulzbürg hat ein eigenes Adelsgeschlecht. - Markgraf im Nordgau Otto von Schweinfurt, der Weiße ist an der Niederlage bei Cham gegen Böhmen beteiligt. - Ritter Otnandus gründet den Ort Eschenau bei Erlangen.

1039 Mit dem Tod von Konrad der Jüngere von Kärnten stehen 3 süddeutsche Herzogtümer, Bayern, Schwaben und Kärnten in der Verfügungsgewalt von Salier-König Heinrich III.

1038 Hermann IV von Sulzbach (--) ist mit Adelheid von Turin verheiratet.

1037 Das Ritter xxx von Prunn (--) besitzt Burg Prunn bei Riedenburg. - Bei Ingolstadt wird das Benediktinerinnenkloster Geisenfeld von Graf Eberhard von Ebersberg gegründet.

1036 Gebhard III von Regensburg ist regensburger Bischof und Halbonkel von Salier-Kaiser Konrad II.

1035 Burg Ammerthal bei Amberg wird Verwaltungssitz von  Graf xxx von Sulzbach (--). - Friedich von Diessen (--) wird regensburger Domvogt. - In Eichstätt errichtet der eichstätter Domherr Graf Liutger alias Leodegar in Eichstätt das Kloster St Walburg.

1034 Otto von Schweinfurt (--) wird Graf an der unteren Naab. - Amberg alias Ammenberg liegt in der Grafschaft von Graf Otto von Schweinfurt im Nordgau. Salier Kaiser Konrad II schenkt Amberg dem Bistum Bamberg.

1030 Salier-Kaiser Konrad II (St) (--) begnadigt Herzog Ernst II von Schwaben (--), der dafür seine Besitzungen im Nordgau abtreten muss. Neumarkt und Berngau sind im Besitz von Salier Kaiser Konrad II (St) (--).

1025 Graf Heinrich hat Berengars Grafschaft im Nordgau übernommen. Salier Kaiser Konrad II (St) (--) verheiratet mit der Witwe von Herzog von Schwaben Graf Ernst von Sulzbach, seiner Base Gisela von Limburg alias Gisela von Schwaben siegelt bis 10 30 in Nürnberg Mögeldorf, einem von 3 Königshöfen um den Berg Norenberg. Die beiden anderen sind das spätere Schottenkloster und das heutige Polizeipräsidium. - In Schwarzenbruck werden Urkunden ausgestellt.

1024 Der Graf an der unteren Altmühl Otto III von Schweinfurt (--) wird Markgraf im Nordgau. - Die Stadt Sulzbach wird von Graf Gebhard (--) nach einem Jagdunfall gegründet.

1022 Wetter: In Nürnberg versiegen alle Brunnen bis auf fünf in heißem Sommer. Ernte verdörrt auf den Feldern.

1021 Graf Heinrich an der Pegnitz. - In Regensburg wird das Haus Roter Herzfleck am Rathausplatz 2 als Obermünsterhofstatt erbaut.

1020 Wetter: Strengkalter Jahresbeginn. - Meles von Bari und der römische Grafensohn und brutale Condottiere Papst Benedikt VIII reisen zu Kaiser Heinrich II (St) (--) nach Bamberg und bitten im Kampf gegen die Byzantiner in Süditalien um Hilfe. Meles von Bari stirbt bevor er den Sternenmantel als Gastgeschenk überreichen kann. - In Schwandorf schenkt der Edle Diethard (--) sein Gut Zetmasdorf alias  Ettmannsdorf dem regensburger Kloster Sankt Emmeram.

1017 Margraf Heinrich im Nordgau stirbt. -  Heinrich II (--) ist Nordgaugraf.

1016 Das Gebiet um Schwabach wird dem Bistum Bamberg geschenkt. - Beilngries kommt an das Bistum Eichstätt zurück. - In Eichstätt wird der eichstätter Bischof Gundekar zwar umgestimmt einer Gebietsabtretung nicht zuzustimmen, muss aber Kaiser Heinrich II (St) (--) in Frankfurt unterwerfen, woraufhin der südliche Radenzgaus, und davon hauptsächlich östlich der Pegnitz bischöflichbaberger Territorium wird. Die Städte Beilngries und Berching sind Teil einer spärlichen Entschädigung für den eichstätter Bischof Gundekar.

1015 Der Herzog von Schwaben Graf Ernst von Sulzbach (--) verheiratet mit der wunderschönen aber ein wenig überheblichen Gisela von Limburg alias Gisela von Schwaben stirbt. - Graf Hermann IV von Sulzbach (--) regiert bis 10 38.

1014 Otto von Schweinfurt ist Graf an der unteren Altmühl.

1012 Wetter: Donauhochwasser.

1011 In Ingelheim schenkt Ostfrankenreich König und König von Italien, der Ottone Heinrich II dem Bistum Bamberg den Ort Lintach bei Amberg im Nordgau in der Grafschaft von Graf Heinrich.

1010 Markgraf Berthold von Vohburg (--) wird Nordgaumarkgraf und nennt sich Markgraf Berthold von Vohburg, Cham, Eger und Neumarkt.

1009 Der deutsche Ottonen-König Heinrich II entzieht seinem Schwager Heinrich von Luxemburg (St) das Herzogtum Bayern. - Die Alte Kapelle von Velburg kommt zum Bistum Bamberg.

1008 Der eichstätter Bischof Megingaud, ein Verwandter von König Heinrich II, ist dabei seine Nordgrenze im Nordgau auf Druck von Heinrich II zu befestigen, wofür er ua bei Auerbach Burgen bauen lässt, die er mit Amtmännern besetzt.

1007 Auf der Synode von Frankfurt schenkt Ostfrankenreich-König und König von Italien, der Ottone Heinrich II dem neugegründeten Grenzlandbistum Bamberg, dessen erster Bischof sein Neffe und deutsche und italienische Kanzler Eberhard von Abenberg ist, den Ort Beilngries im Nordgau in der Grafschaft von Graf Berengar, das eigentlich zum Bistum Eichstätt gehört und mit dessen eichstätter Bischof Megingaud er ebenfalls verwandt ist, Holzheim im Gau Horevun in der Grafschaft von Graf Uto (Burglengenfels), den Königsort Fürth im Nordgau in der Grafschaft von Graf Berengar, der bei Bad Abbach lebt. Das neue Bistum Bamberg erhält auch die Vogteiherrschaft über große Waldgebiete um die obere Pegnitz, die Vils und den Regen um Nittenau um die dort lebenden Slaven zu christianisieren. - - In Fürth gibt es einen Königshof. - Es gibt den Chelsgöwe et in comitatu nortgöwe Berengari comitis situs. Fürth und Beilngries liegen im Nordau von Graf Berengar. Die Grafschaft Berengars grenzt östlich an die schwarze Laber, südlich an die Donau zwischen Neuburg und Pförring, und westlich an eine Linie von der Donau bis zur Pegnitz bei Fürth, wobei nicht das Land, sondern die darauf lebenden Personen zu den jeweiligen Grafschaften gehören. Im nordöstlichen Nordgau regiert Graf Heinrich, der später Berengars Grafschaft übernimmt. Auch der Königshof Forchheim liegt im Bistum Bamberg.

1006 In Schwandorf gibt es eine Schiffsanlegestelle.

1004 Die spätere Grafschaft Hirschberg wird mit den Untergauen Kelsgau, Rudmarsberg und Sulzgau von der Markgrafschaft auf dem Nordgau abgetrennt. - Der deutsche Ottonen-König Heinrich II gibt seinen Titel als bayerischer Herzog an seinen Schwager Heinrich von Luxemburg (St) ab, der bereits den Ardennengau verwaltet, Vogt der trierer Abtei St Maximin und Vogt von Kloster Echternach ist. - In Hohenburg verwalteten und sichern die Pabonen ua mit der Niederschlagung bei der Schweinfurter Fehde die Westermannmark zwischen Weißer Laber und Lauterach bis nach Kastl. Sie schützen auch die Handelsstrasse von Lauterhofen nach Premberg an der Naab am linken Hochufer der Lauterach, die auch als Heerstrasse genutzt wird. - Graf Odalschalk regiert über die Orte Mantlach und Dürn bei Neumarkt.

1003 Nach der Rebellion entzieht Ottonen König Heinrich II die Grafschaft auf dem Nordgau xxx von Schweinfurt. Der Freisinger Vogt, comitatus alias Graf Odalschalk wird vorübergehend neuer Inhaber der Grafschaft auf dem Nordgau, wo es königliche Schenkungen an das Bistum Freising gibt, während die Babenberger empört sind. Graf Odalschalk ist mit dem eichstätter Vogt Graf Ernst verwandt, der mit den Grafen von Hirschberg verwandt ist. - Heinrich von Schweinfurt, teilt das Gebiet neu ein und setzt Graf Berengar von Sulzbach ein. - Der Ort Ammerthal alias civitas armadela bei Amberg wird von Ottonen-König Heinrich II belagert und nach der Übergabe teiweise zerstört.

1002 Der bayerische Herzog Heinrich II verspricht Nordgaugraf Heinrich von Schweinfurt seine bayerische Herzogswürde für seine Unterstützung bei der Königswahl. Der neue Ostfrankenreich-König bricht sein Versprechen Nordgaugraf Heinrich von Schweinfurt zum bayerischen Herzog zu machen und Heinrich von Schweinfurt rebelliert erfolglos gegen den neuen König Heinrich II mit einem Bündnis mit seinem polnischen Verwandten, dem polnischen Herzog Boleslaw und dem Bruder des Königs Brun. Der neue Ostfrankenreich-König und König von Italien, der Ottone Heinrich II belagert nach der Rebellion die Burg Ammerthal bei Amberg vom castellum Hersbruck aus. Die Festungsbesatzung ergibt sich und darf frei abziehen. Die Burg Ammerthal bei Amberg wird zerstört, geschleift und die polnischen Hilfstruppen unter den Getreuen des Königs verteilt. Der neue Ostfrankenreich-König und König von Italien, der Ottone Heinrich II belagert Creußen, Kronach und Burg Schweinfurt. - Die Grafschaft Abenberg entsteht. -
König Heinrich II schenkt das Königsgut Oberweiling bei Velburg der Alten Kapelle zu Regensburg.

1000 Wetter: Heißer Sommer mit Dürre. - In Hohenburg baut Graf xxx von Hohenburg die Burg Hohenburg als Grenzgrafschaftsburg im Nordgau. - In der Stadt Cham werden eigene Denare, die Chamer Denare, geprägt. - Burg Breitenstein ist erbaut.

0999 Wetter: Heißer Sommer mit Dürre. - Der bayerische Pfalzgrafensohn Berthold von Reisensburg, der Verräter, stirbt. - In Schmidmühlen ist das Dorf Schmidmühlen im Besitz von Graf xxx von Hohenburg (St) (--). - In Amberg wir die Schlacke aus dem Erzbergbau unmittelbar vorort in der Stadt verteilt. - In Postbauer wird 625 m westlich der Kapelle von Buch ein Keramikrandscherbe abgelegt. - In Nürnberg ist das Viertel Weißgerbergasse, Irrerstrasse, Tetzelgasse bwohnt.- In Hohenburg besteht die Burg Hohenburg, die die Markgrafen von Hohenburg aus der Familie der Diepoldinger zur Sicherung der Handelsstrasse  Forchheim~Regensburg schon vor längerer Zeit erbaut haben.

0995 Wetter: Sterngkalter Jahresanfang. - Der Ottone Heinrich IV wird Herzog von Bayern.

0994 Wetter: Strengkalter und trockener Jahresanfang bis Mai. Kälteeinbruch im Juli. Hungersnot und Krankheiten. - Heinrich von Schweinfurt wird bayerischer Nordgaumarkgraf. - Burg Hersbruck kommt in den Besitz von bayerischer Nordgaumarkgraf Heinrich von Schweinfurt.

0983 Heinrich von Schweinfurt wird Graf an der unteren Altmühl. - Allersburg ist Königsgut.

0981 Heinrich von Schweinfurt wird Graf an der unteren Naab. - In der Regensburg verkauft der Jude Samuel an das Kloster St Emmeram sein stadtamhofener Gut.

0980 Nordgaumarkgraf Berthold stirbt.

0977 Pölling wird von Pelingern alias Belinger gegründet.

0976 Die Witwe Wiltrud von Bergen (--) von Herzog Berthold von Bayern (--erhält von Kaiser Otto II die ihr von ihrem Gemahl geschenkten und dann gerichtlich wieder entzogenen predium quale maritus eius Bertoldus dux iam dudum in proprietatem illi tradidit et postea ex primatibus regni nostri in fiscum nostrum diiudicatum est Besitzungen, weil Berthold eigentlich nur Verwalter des Allods war, in den Gauen Swanifeld alias Sualafeld alias Schwandorf, Norkawe alias Nordgau und Soczgawe alias Sulzgau zurück, die sie an das Kloster Bergen, das um Thannbrunn reich begütert ist, übergibt. Der Vorgang nennt sich Abalienierung und ist eine Rechtsbeugung bei der herzogliches Gut dem kaiserlichen Fiskus zugeschlagen wird, der wiederum den primates alias Grafen als Lehen weitergeben wird. Der Sulzgau, der zwischen den Königshöfen Ingolstadt und Lauterhofen liegt, ist ein kleiner Untergau oder Königshofsbezirk. - In Regensburg kommt es zur Machtübernahme durch die Pabonent, wodurch das Kloster St Emmeram, das seit 07 40 im Rahmen der karolingischen Landnahme und Kirchenorganisation in Bayern gleichzeitig auch Sitz des regensburger Bischofs ist, den Bischofssitz verliert, sondern Sitz vom neuen kaiserlichen regensburger Burggraf Pabo von Stefling (--) wird. - Cham ist eine Stadt mit einer Reichsburg. - Kaiser Otto II besiegt seinen Großneffen, den aufständischen bayerischen Herzog Heinrich der Zänker. Die Nordmark wird von Bayern abgetrennt. - Dem bayerischen Herzog Heinrich der Zänker gelingt die Flucht und es kommt wieder zu Aufständen in Bayern. Die Residenzstadt Regensburg wird von Kaiser Otto II erobert. Der gesamte Südosten wird neu geordnet und dabei das neu geschaffene Herzogtum Kärnten abgetrennt. Der Babenberger Liutpold erhält das verkleinerte Herzogtum Bayern. - Pabo von Stefling (--) ist als regensburger Burggraf von Kaiser Otto II eingesetzt. - In Hersbruck wird an einer Brücke die Burg Hersbruck errichtet. - In Deining Waltersberg werden von der Witwe Wiltrud von Bergen (--) von Herzog Berthold von Bayern (--dem von ihr gegründeten Kloster Bergen bei Neuburg Güter bei Waltersberg geschenkt.

0975 Wetter: Nach hartem Winter Schnee im Mai. - Im von den Rossen bzw Altrossen und Afalterern gegründeten Neumarkt wird von Lupert Schenk die Hofkapelle erbaut. - In Regensburg gründet der neue regensburger Bischof Wolfgang von Regensburg eine eigene Residenz an der merowingischen Bischofskirche, die seit etwas 07 00 besteht, auf dem spätern regensburger Domgelände, womit der st emmeramer Klosterabt nicht mehr automatisch den regensburger Bischof stellt. Eine eigene  Domschule wird gegründet.

0973 Kaiser Otto I, der Große stirbt

0970 Der regensburger Burggraf Donaugaugraf Babo besitzt die von ihm gegründeten Burgen Stefling und Regenstauf. Seine Kinder werden Grafen von Steflin und Regenstauf.

0962 In Neumarkt steht an der Stelle der Hofkirche eine Marienkapelle.

0955 Diepold I fällt bei der Schlacht auf dem Lechfeld, bei der der bayerische Pfalzgrafensohn Berthold von Reisensburg die ungarischen Belagerungstruppen vor Augsburg vor den königlichen Truppen warnt, zum Verräter wird, alle seine Lehen verliert und auf die mütterliche Burg Reisensburg verbannt wird. - In Regensburg wird Burchard erster deutscher Burggraf. - Der Königssohn und bayerische Herzog Heinrich stirbt. Sein Sohn Heinrich der Zänker folgt ihm nach. - In Regensburg werden dem kranken Heinrich der Zänker, der gefangene ungarische Heerführer Bulcsú und die gefangenen ungarischen Stammesfürsten Lehel,, Sur, Tax und Schab vorgeführt und auf dem Hunnenplatz, außerhalb der Stadtmauer, aufgehängt oder lebendig begraben... oder ... Drei der vornehmsten gefangenen Khane der Ungarn werden zum krank darniederliegenden Bruder Heinrich gebracht, wo sie bald darauf vor dem Ostentor ... die spätere Örtlichkeit an der Richtbank neben der Ostengasse .... auf drei aufgerichteten Pfählen aufgeknüpft und zur Vergeltung einige Zeit hängen gelassen.

0954 Der bayerische Pfalzgraf Arnulf fällt vor dem regensburger Osttor im Kampf mit den königlichen Belagerungstruppen und vererbt an seinen Sohn Berthold von Reisensburg. - Roßtal wird von den Hunnen überrannt.

0953 In Fürth wird der Königshof Fürth im Krieg zwischen König Otto I und seinem Sohn Ludolf zerstört.

0950 König Otto I nimmt die Markgrafschaft im Nordgau (ungefähr die heutige Oberpfalz) dem bayerischen Herzog Heinrich I weg und vergibt sie an die Babenberger.

0942 Wilibald von Parsberg taucht auf.

0940 Arnulf II erbaut Burg Scheyern.

0939 Franken wird Kronland. Die Gegend Regensburg, Hohenburg, Mühlhausen wird als Westermanngau alias pagus Uuestermannomarcha alias Uuestermann bezeichnet, in dem es die Orte Prünthal und Raitenbuch gibt. Nördlich von Mühlhausen beginnt im seit 08 35 neuen Grenzgebiet zum Herzogtum Böhmen das Niemandsland.

0938 Graf Berthold wird als marchensis alias Markgraf bezeichnet. - Moritz von Parsberg taucht auf. - Arnulf II wird bayerischer Pfalzgraf.

0937 Der bayerische Herzog Arnulf der Böse stirbt und hinterlässt ein Herzogtum Bayern, das von Triest bis ins Fichtelgebirge reicht.

0928 In Hexenagger herrscht Dietrich von Hexenagger (--) auf Burg Hexenagger.

0920 In Regensburg beginnt der bayerische Herzog Arnulf der Böse im Krieg mit dem ostfränkischen König Konrad (St) mit dem Bau einer neuen erweiterten Stadtmauer der Arnulf Stadtmauer, wofür das römische Westtor Porta Sinistra abgerissen wird und auch das bisher seit 07 39 außérhalb gelegene Kloster St Emmeram hinter die schützenden Stadtmauern kommt. Die 8 bis 10 m hohe und 240 cm dicke römische Festungsmauer wird zT miteinbezogen, aber auch deren Steine für den Neubau genutzt.

0915 In Regensburg gibt es vereinzelt noch jüdische Grundbesitzer.

0913 Die bayerische Herzogstochter Kunigunde heiratet König Konrad (St).

0912 Eichstätt liegt im Nordgau. Der Nordgau erstreckt sich nur von Eischstätt bis Lauerhofen. - Berching ist im Besitz des neuen eichstätter Bischof Uodalfrid. - König Konrad (St) schenkt den Ort sundaresfeld alias Sondersfeld dem eichstätter Bischof Erchanbold, wobei die Burg Kastl und Hohenfels auf königlichem Boden als Sicherungsburgen dienen.

0911 In Regensburg verliert die Stadt ihren Status als karolingische Könoigsresidenzstadt. - Der stfränkische König Ludwig IV, das Kind (18) stirbt in Frankfurt. Der Sohn des getöteten Oberlahngaugraf, Wormsgaugraf, Hessengaugraf, Gotzfeldgaugraf und Wetteraugraf Konrad der Ältere der Herzog von Franken Konrad der Jüngere (St) wird in Forchheim mit der Fürsprache des mainzer Erzbischof Hatto zum Ostfränkischen König gewählt.

0907 In Fürth wird ein Reichstag abgehalten.

0900 In Mühlhausen, das ausdrücklich im Sulzgau liegt, übergibt der regensburger Bischof Tuto Besitzungen im Austausch von Gütern in Thalmässing an Isenhart (--). - In Forchheim wird der in Altötting geborene kränkliche und körperlich schwache Ludwig das Kind (07), der Kaisersohn zum König des Ostfränkischen Reiches gewählt.

0899 In der nördlichen Umgebung von Regensburgs gibt est seit mehr als 100 Jahren nur die wenigen bezeugten Orte, nämlich Premberg, Kuntsdorf alias Königsdorf bei Premberg, Lauterhofen, Etterzhausen an der Naab, Beratzhausen an der Laber, Pfraundorf, Prünthal, Raitenbuch und Degerndorf zwischen Parsberg und Hohenfels, Allersburg an  der Lauterach und Berching an der Sulz. - Ellingen wird schriftlich erwähnt. - In Regensburg stirbt der ostfränkische König, König von Italien und römische Kaiser Arnulf von Kärnten (50). - In Eichstätt gibt es den eichstätter Bischof  Erchanbald.

0893 In Altötting wird Ludwig das Kind als einziger ehelicher und somit legitimer Sohn von Kaiser Arnulf von Kärnten (44) und Oda geboren.

0892 In Breitenbrunn ist der Ort Teil der Grundherrschaft Breiteneck, die dem regensburger Bischof Embricho (--) unterstellt ist.

0891 In Regensburg brennt die Stadt und die Hauptkirche am Nordtor, der spätere Dom, ab.

0890 In Regensburg stellt Kaiser Arnulf von Kärnten (--) Schenkungsurkunden aus.

0886 Der Ort Raitenbuch gehört zur Herrschaft von Graf Engildico im Nordgau.

0884 Der Krieg zwischen dem Ostfrankenreich und dem Mährerreich des mächtigen neuen östlichen Nachbarn der Oberpfalz Fürst Svatopluk endet mit einem Frieden.

0883 Mühlhausen alias mulinhusen und Berching werden in einer regensburger klosteremmeramer Urkunde erwähnt, weil der edle Wicprecht (--) Wiesen in Mühlhausen tauscht.

0882 Der mächtige neue östliche Nachbar der Oberpfalz Fürst Svatopluk fällt als Verbündeter des Ostfränkischen Herrschers Karl III in die bairische Ostmark ein und verjagt Markgraf Wilhelm (--) und Markgraf Engelschalk (--).

0880 Der mächtige neue östliche Nachbarn der Oberpfalz Fürst Svatopluk unterwirft Böhmen und sich selbst dem Papst in Rom und wird dessen führender und mächtigster Missionar der Christianisierung im Osten.

0874 Der Ostfrankenreichkönig Ludwig der Deutsche (74) bestätigt nach dem Frieden von Forchheim dem östlichen Nachbarn der Oberpfalz Fürst Svatopluk, der auf Böhmen am meisten Einfluß hat, seine mährischen Lehen, der sich aber zu einem europäischen Machtfaktor und Eroberer im Osten entwickelt, die Christianisierung vorantreibt und Böhmen vereinnahmt.

0872 Krieg in der Oberpfalz.

0871 Krieg in der Oberpfalz.

0870 In Eichstätt kommen die überführten Reliquien der heiligen Walburga an. Rastiz, das slavische Oberhaupt, wird vom östfränkischen König Ludwig der Deutsche (64) gefangen genommen, geblendet und im regensburger Kloster St Emmeram lebenslang eingekerkert. - In Nürnberg werden im Viertel Winklerstrasse, Waaggasse, Rathausplatz und Schulgässchen, einem verlandeten Altarm der Pegnitz, eine Keramiktopfscherbe mit eingeritzten, wellenförmigen Linien abgelegt und Reste von 30 Gefäßen, die darauf hinweisen, dass Nürnberg ein slawisches Dorf ist.

0865 Nordgaugraf Ernst stirbt über 70jährig in Sulzbach.

0863 Allersburg ist seit Jahren der Besitz von David (--), der sein Eigen zu Bergen dem regensburger Kloster St Emmeram geschenkt hat.

0858 Der Ostfrankenreichkönig Ludwig der Deutsche (52) versucht das westfränkische Reich seines in Frankfurt geborenen Halbbruders Karl der Kahle (35) zu erobern.

0853 Die königlichen Vögte besitzen ein Immunitätsprivileg während ihrer Amtshandlungen auf Gütern der regensburger Kirche.

0843 Der Unterkönig von Bayern Ludwig der Deutsche (37) wird König des Ostfrankenreiches.

0835 Mit der Entstehung des Herzogtum Böhmen wird die Oberpfalz Grenzgebiet und Niemandsland ohne herrschaftliche Strukturen.

0830 Mit der Gründung des Mährerreichs fällt das böhmische Grenzgebiet zur Oberpfalz in dessen Einflußbereich, wodurch die Oberpfalz gefährliches Grenzgebiet zu einem unberechenbaren Nachbarn wird.

0826 In Regensburg wird mit Ludwig der Deutsche (20), der selbständig als Unterkönig von Bayern regiert, die Stadt Regensburg karolingische Königsresidenzstadt.

0817 Ludwig der Deutsche (11) wird Unterkönig von Bayern und erhält den Nordgau mit den Königshöfen Lauterhofen und Ingolstadt unter kaiserlicher Verwaltung. Laut karolingischer Reichsordnung haben die Königshöfe Ingolstadt und Lauterhofen Königsdienste zu leisten alias die Verpflegung des herumreisenden Königs zu garantieren.

0806 Karl der Große kehrt nach dem Überfäll im Vorjahr zurück und unterwirft die Tschechen in Böhmen. Die Oberpfalz wird Grenzgebiet. - Der Nordgau alias Urnordgau wird Kronland nördlich des Herzogtum Bayern. Die gemeinsame Grenze bildet die Donau und der Regen. Eine genaue Nordgrenze gibt es nicht. Nördlich von Nürnberg Richtung Eger gibt es keine herrschaftlichen Strukturen. - In Lauterhofen gibt es laut Divisio Regnorum alias Reichsteilung alias Kapitulare von Karl der Große die villa lutrahahof alias Lauterhof, einen Königshof. Auch Ingoldestat alias Ingolstadt ist ein Königshof, womit aber auch das Dorf Ungelstetten bei Altdorf gemeint sein könnte. Beide sind ausdrücklich von Tassilo (++) als Lehen übergeben worden. - In Forchheim, das zum Ostfränkischen Reich gehört, gibt es einen neuen Königshof mit einer Kontrollstation für Handelswaren mit den Slawen, der zur Königspfalz ausgebaut wird. - Nur das Gebiet zwischen Ingolstadt und Lauterhofen wird als Nordgau alias pars Baivariae quae dicitur Northgow bezeichnet, das mit dem eichstätter Sprengel identisch ist. Das übrige Gebiet nördlich der Donau gehört zum Donaugau und damit zum regensburger Sprengel alias regensburger Diözese.

0805 Karl der Große überfällt die Tschechen in Böhmen, die sich zurückziehen, woraufhin sich die Truppen von Karl der Große wegen Nahrungsmangel zurückziehen. - Bei Hohenburg gibt es die Handelsstrasse von Lauterhofen nach Premberg an der Naab am linken Hochufer der Lauterach, die als Heerstrasse gegen die Expansion der Slawen in den Diedenhofer Kapitularen genannt wird. Es gibt zwei Königshöfe auf dem Nordgau, einen in Ingolstadt und einen in Lauterhofen. - Lauterhofen liegt an der Handelsstrasse Forchheim~Premberg. Der Handel mit Waffen und Sklaven ist verboten. Man beginnt Sicherungsburgen anzulegen ua Kastl und Hohenfels.

0803 In Regensburg besucht Karl der Große die Stadt und macht einen Jagdausflug in den Böhmerwald.

0802 Karl der Große lässt in Regensburg 17 Grafen vereidigen. Der Nordgau wird in Gaue eingeteilt. Neumarkt liegt zusammen mit Sulzbürg, Pyrbaum, Freystadt, Beilngries im Sulzgau. - In Altdorf gibt es einen Königshof und eine St Martin Kapelle.

0800 Ortsgründungen mit den Endungen -wang , -bruch und -bach im Landkreis Neumarkt.

0798 Das bayerische Gebiet wird von Salzburg aus zu einer eigenen Kirchenprovinz im fränkischen Reichsverbund ausgebaut und die Amtsträger als  Präfekten bezeichnet.

0794 In Regensburg erhält das Kloster St Emmeram ein Privileg von Karl der Große mit dem Tod seiner Frau, der ostfränkischen Grafentochter Fastrada in Frankfurt.

0793 Karl der Große in Eichstätt beim Kanalprojekt Fossa carolina alias Karlsgraben.

0791 In Regensburg beginnt Karl der Große Urkunden auszustellen.

0788 Karl der Große erobert das Stammesherzogtum Bayern seines Neffen Herzog Tassilo. Bayern wird in das Frankenreich eingegliedert. Lauterhofen ist ein Königshof von Tassilo.

0785 Sachsenkönig Widukind lässt sich für eine Friedenszusage taufen.

0783 Karl der Große heiratet die ostfränkische Grafentochter Fastrada.

0780 In Herrieden besteht das Kloster Herrieden als viertes Kloster.

0775 In Lauterhofen gibt es einen Königshof.

0761 Die heilige Walburga aus Wessex erbt die Leitung des Männerkloster und Frauenkloster Heidenheim. - Der regensburger Bischof Gaubald stirbt und wird im Kloster Emmeram begraben.

0750 In der nördlichen Umgebung von Regensburgs gibt est nur ganz wenige bezeugte Orte, nämlich Premberg, Kuntsdorf alias Königsdorf bei Premberg, Lauterhofen, Etterzhausen an der Naab, Beratzhausen an der Laber, Pfraundorf, Prünthal, Raitenbuch und Degerndorf zwischen Parsberg und Hohenfels, Allersburg an  der Lauterach und Berching an der Sulz.

0749 Wetter: Dürrekatastrophe mit Dürrephase in Nordeuropa mit Hungersnot. - In der Gegend von Nabburg und Pfreimd enden Siedlungsgründungen mit slawisschen Namen Perschen.

0748 Grifo verliert mit dem Tod des bayerischen Herzog Odilo seinen Unterstützer und wird selbst bayerischer Herzog. - In Ansbach wird vom Mönch Gumbert ein Benediktinerkloster gegründet. 

0745 In Berngau, das im Urnordgau liegt, werden die Bewohner dem neugegründeten Bistum Eichstätt unter dem angelsächsischen Bischof Willibald unterstellt.

0743 In der Oberpfalz muss der bayerische Herzog Odilo ein beträchtliches Gebiet an die Franken abtreten, wodurch die Diözesangrenze zwischen Eichstätt und Regensburg entsteht.

0740 Eichstätt wird urkundlich erwähnt.

0739 In Regensburg wird Gaubald vom in England geborenen Missionar Bonifatius (66) zum ersten regensburger Bischof geweiht, der dem Bischof in Rom und dem Canonischen Recht unterstellt wird, während in Mainz der hochadelige mainzer Bischof Geroldus, der sich persönlich auf königlichen Befehl hin an Kriegszügen beteiligt, herrscht, der 07 43 durch seinen mit einer Konkubine gezeugten Sohn Gewiliobus ersetzt wird. - In Regensburg wird das Kloster St Emmeram erbaut. - Der bayerische Herzog Odilo beginnt mit der Diözesanteilung, wodurch ua die Diözese Regensburg und die Diözese Passau entstehen.

0725 In Lauterhofen wird ein Königshof als königliche Militärbasis im Ortsteil Im Zipfel am Ostrand gegründet, wo eine Verwaltung aufgebaut und Gericht gesprochen wird.

0717 Der bayerische Herzogssohn Grimoald bemächtigt sich von seinem Regierungssitz Freising aus der Hauptstadt Regensburg und vertreibt den dortigen Regenten Theudebald. Beide streiten um die Herrschaft Bayerns. Grimoald heiratet Theudebalds Witwe.

0700 In Lauterhofen gibt es die beiden Reihengräberfriedhöfe Zipfel und Geißacker, die 19 53 entdeckt werden. - In Regensburg existiert vier Jahre nach Salzburg ein zweites katholisches Bistum im bayerischen Herzogtum, wofür eine einfacher Saalbau später regensburger Dom als Kirche erbaut wird. - In der Gegend von Nabburg und Pfreimd entstehen Namensform der slavischen Siedlungsgründungen Perschen bis 750.

0653 Das Lex Biovariorum wird auf der Volksgesetzgrundlage für das Stammesherzogtum Bayern eingeführt. - In Altdorf später Botinga gibt es frühmittelalterliche merowingischbajuwarische Bestattungen auf dem überbauten Reihengräberfeld in der Nähe des Krankenhauses.

0600 Im Landkreis Neumarkt entstehen in den folgenden 300 Jahren Ortsnamen mit den Endung, darunter 55 mit  -hofen, 27 mit -dorf und weitere mit -hausen. - Die slawische Westbewegung in die Oberpfalz, Oberfranken und Mittelfranken und eine slawische Besiedlung setzt in einer erste Phase ein.

0617 In Weltenburg errichten die irisch-schottische Mönche Eustachius und Agilus aus Luxeuil ein strenges asketisches christliches Kloster.

0500 In Thalmässing gibt es Reihengräberfelder. - In Bayern gibt es Frauen mit deformierten bandagierten Turmschädeln mit zT asiatischen Genen.

0499 Hof wird auf der Karte Tabula Peutingeriana als Curia Variscorum alias Hof der Varisker alias Narisker bezeichnet.

0301 In Regensburg Kumpfmühl beginnt man wohlhabende Dame gehobenen Alters in Gräbern zu bestatten, eine mit ihrem Kosmetikköfferchen, eine mit mehreren Glasperlen.

0250 In Regensburg endet die Tradition der Römer ihre Toten ausnahmslos zu verbrennen.

0240 In Regensburg stiftet der Reiter der 3. Italienischen Legion Aurelius Pervincianus zu Ehren des römischen Kaiserhauses einen zweiten Jupiter Altar.

0213 Krieg gegen die Allemannen.

0200 In Regensburg wird im Kleinkasell Prüfening Bier gebraut (19 78 entdeckt). Es gibt einen Brunnen für das Brauwasser und ein Wasserbecken zum Mälzen des Getreides.

0182 In Regensburg kommt der englische Prinz Lucius an. Seine Hauptaufgabe ist die Bekehrung der Heiden. 

0179 In Regensburg wird das Römerkastell Castra Regina gegründet, wobei 4 Wachtürme mit der 8 bis 10 m hohen und 240 cm dicken Mauer erbaut werden. - Das Gebiet zwischenn Rezat, Altmühl und Sulz heißt Römerkolonie Buricianis oder Biricianis.

0170 In Regensburg Kumpfmühl wird das Römerlager in den Markomannenkriegen zerstört und die Römer ziehen sich vollständig aus Kumpfmühl in das deutlich größere Legionslager Castra Regina mit 6.000 Elite-Soldaten und mindestens ebenso viele Zivilisten zurück.

0150 Bei Amberg liegt die Markomannensiedlung Maroboudon.

0080 In Regensburg beginnen die Römer in Kumpfmühl mit dem Bau von Tunneln für Bierkeller, wobei sie Öfen benutzen.

0000

-0015 In Berngau gibt es Siedlungen aus der Laténezeit, ua im Ortsteil Dippenricht im Wald eine keltische Vierkeckschanze. - In Parsberg ist der Ringwall Buchenberg seit 1.400 Jahren durchgehend bewohnt, wird aber kaum noch benutzt, weil es nur noch wenige latenezeitliche Spuren gibt.

-0150 In Burgthann gibt es die spätlatenezeitliche Siedlungen im Abstand von etwa 500 m Entfernung zur Schwarzach, die beim Wasserwerk Burgthann, die bei der Feuerwehr Burgthann und die westlich der Burg Burgthann. - In Altdorf gibt es die spätlatenezeitliche Siedlungen beim Teufelsbruch, vier entlang des Ammerbachs und drei von Hagenach bis Raschbach. Diese Siedlungen entsprechen nicht denen von -04 00. - In Dietfurt Griesstätten gibt es auf einem spätlatenezeitliche Kiesrücken innerhalb der Flußaue eine Siedlung. - In Berching Pollanten gibt es eine spätlatenezeitliche Siedlung mit Pfostenbauten.

-0400 In Altdorf gibt es 7 frühlatenezeitliche Siedlungen entlang einer Linie von Ludendorf bis zur Mündung des Ammerbach in die Schwarzach. - In Dietfurt endet nach 1.200 Jahren zunächst eine kontinuierliche Besiedlung am Eingang des Ottmaringer Tals. - In Dietfurt Ottmaring gibt es auf dem Flurstück Lehen eine Siedlung. - In Parsberg ist der Ringwall Buchenberg bereits seit mindest 1.000 Jahren durchgehend bewohnt.

-0450 In Lauterhofen gibt es den Ringwall Reiselsberg schon längere Zeit. - In Neumarkt Berg werden auf dem Flurstück Bergfeld Richtung Meilenhofen latenezeitliche silices aus Feuerstein zum Feuermachen aber auch als Pfeilspitzen und Schneidewerkzeuge abgelegt. - In Kallmünz Fischbach wird in der ehemaligen Kiesgrube Kavelius am Fuß des Stadelberges eine kammstrichverzierte latenezeitliche Graphittonscherbe abgelegt. - In Kastl Winkl wird in der nördlichen Kupferberghöhle eine latenezeitliche Keramikscherbe abgelegt.

-0541 In Dietfurt wird dendrochonologisch erwiesen südlich des Ortes im Bereich der Ortsumgehung in der Altmühlaue ein 6 x 4 m großes hallstattliches Sechspfostenhaus, dessen Eichenpfosten sich 30 cm unter dem Aulehm im Uferbereich erhalten haben, erbaut. - In Dietfurt gibt es an der Ortsumgehung im Flurstück Am Sand zwei Brandbestattungen. - In Kastl Umelsdorf sind im 50 x 60 m großen Ringwall Dürrling hallstattliche Keramikscherben abgelegt.

-0550 In Kelheim wird der Krieger von Kelheim, ein Merowingerskelett, im Grab 42 des bajuwarischen Reihengräberfeldes Gmünd mit Schild, fünf Pfeilspitzen und einem zweischneidigen Langschwert begraben.

-0600 In Kastl Utzenhofen Wolfersdorf wird auf dem Flurstück Beim Hirtbrunnen eine Randscherbe eines s-förmigen hallstattlichen Gefäßes und eine Wandscherbe mit Leiste abgelegt.

-0750 In Dietfurt durchquert eine Handelsstrasse in der beginnenden Hallstattzeit den Diet­furter Talkessel, wobei es eine Siedlung rund um drei befestigte Bauernhöfe gibt.

-0800 In Altdorf werden drei hallstadtliche Siedlungen mit Gräberfeld, eine beim Autokreisel Altdorf West mit einem Gräberfeld beim Weinhof, eine in Lenzenberg an der Schwarzach im Wald mit einem Gräberfeld westlich des Teufelsgrabens und eine bei Hagenhausen am Ebersbach. Weitere hallstadtliche Gräber gibt es am oberen Raschbach westlich des Ortes Raschbach und an der Einmündung des Raschbachs in den Traunfelder Bach auf den Höhen von Hagenhausen.- In Berching endet die Urnenfelderzeit, in der man Brandgräber bei der berchinger Kläranlage und der Schlammdeponie in Nähe der Mariahilfkirche anlegt. - In Dietfurt gibt es das hallstattzeitliche Gräberfeld am Tennisplatz, Einbiegung Kreisstrasse 25 in Staatsstrasse 2230. Grabbeigaben sind Urnen. Es gibt Leichenbrand der 19 98 entdeckt wird. - In Freystadt Forchheim wird ein bronzenes Griffzungenschwert Typ Muchenheim HA C auf dem Flurstück Bühl abgelegt, wo auch viele Scherben von Kegelhalskeramikgefäßen liegen, weshalb man von einer Begräbnisstätte ausgehen kann. - In Lauterhofen gibt es im Flurstück Krummer Weg ein Gräberfeld mit einem Schwert und einem gut erhaltenen rundstabigen Bronzering. - In Hohenfels Raitenbuch Granswang gibt es das hallstattliche Grabhügelfeld Gebert. - In Kelheim gibt es eine Urnengräberfeld. - In Amberg Ensdorf gibt es den urnenfelderzeitlichen Ringwall Ensdorf alias Wallburg Hierlberg Bodendenkmal D-3-6637-0005

-1000 In Parsberg existiert der Ringwall Buchenberg, bereits seit mindesten 400 Jahren, der durchgehend bewohnt ist und sich geade in einer spätbronzezeitlichen baulichen Blütezeit befindet.

-1200 In Neumarkt Weichselstein wird östlich im Wald ein bronzenes Griffzungenschwert vom Typ Reutlingen abgelegt. - Henfenfeld 20 km nördlich von Nürnberg ist eine spätbronzezeitliche Siedlung.

-1300 In Berching beginnt man in der beginnenden Bronzezeit alias Urnenfelderzeit Brandgräber bei der berchinger Kläranlage und der Schlammdeponie in Nähe der Mariahilfkirche anzulegen.- In Sulzbürg werden im Hangbereich des Schloßberges Wandscherben mit getupfter Leiste abgelegt.

-1350 In Neumarkt Berg Meilenhofen werden auf dem Flurstück Seegasse urnenfelderzeitliche Keramikscherben Attinger Art abgelegt. Die flaschenartigen Keramikkrüge haben sehr große Öffnungen und die kleinen bauchigen Krüge sehr große trichterförme Öffnungen. - In Dietfurt wird im Flurstück Wolfsberg, wo es eine Kultstätte außerhalb des Ringwalls gibt, ein Gußkuchen, eine frühe Form eines kupfernen Zahlungsmittels und die Schneide eines schlanken Lappenbeiles abgelegt. Auch in der Nähe des Tores zur Unterburg wird am Berghang ein zerbrochenes Bronzebeil mit mittelständigen Lappen abgelegt. - In In Kastl Utzenhofen Wolfersdorf werden auf dem Flurstück drei urnenfelderzeitliche Keramikscherben Attinger Art abgelegt.

-1400 In Parsberg ist der mittelhügelbronzezeitliche Ringwall Buchenberg, wo drei fast vollständige urnenfelderzeitliche Tongefäße abgelegt werden, neu angelegt.

-1500 Bei Kastl wird ein Griffplattenschwert der frühen Hügelgräberbronzezeit als Grabbeigabe gegeben. - In Kastl Utzenhofen wird die Scherbe eines mittelbronzezeitlichen Gefäßes mit Standfuß abgelegt.

-1550 In Dietfurt Griesstätten werden Pfostenbauten errichtet.

-1800 In Dietfurt, das Furt des Volkes bedeutet, beginnt mit der Frühbronzezeit eine kontinuierliche Besiedlung bis -0.400 am Eingang des Ottmaringer Tals. Bei der Ortsumgehung wird ein weibliches Skelett in ost-west Ausrichtung mit dem Kopf nach Osten mit zwei Spiralfingerringen aus Bronze in einem Hockergrab begraben. - In Neumarkt gibt es Grabhügel bei Wolfstein, Holzheim und Helena während der Bronzezeit. - Goldfund bei Buch. - Grabhügel bei Mantlach und Hartenhof rund um Habsberg, bei Berngau Buchberg und Schlüpfelberg Sulzbürg später Klösterlein Grab.

-2000 In Etzelsdorf wird ein Goldblechhut abgelegt. - Goldblechhüte treten auf und sind 1.200 Jahre nachweisbar. - In Dietfurt Griesstätten gibt es Siedlungen. - In Kelheim gibt es eine bronzezeitliche Grabstätte und eine Siedlung.

-2200 In Nürnberg Almoshof gibt es eine Siedlung mit mehreren Gebäuden.

-2500 In Nürnberg Kornburg werden Keramikscherben vor einem kleinen Dorf abgelegt.

-2600 In Altdorf beginnt man auf dem Gelände des Wichernhauses zwei Randscherben der Glockenbäckerkultur abzugelegen.

-2800 In Dietfurt werden endneolithische Menschen begraben.

-3000 In Velburg wird jungsteinzeitliche Bandkeramik hergestellt. - In Neumarkt Höhenberg im Tal gibt es Grabbeigaben in Grabhügeln bzw Hügelgräbern. - In Dietfurt werden am Fuß des Wildensteiner Hanges Hockergräber mit schnurkeramischen Beigaben angelegt, darunter silices und ein Geweihfragment beigegeben, dem Kindergrab ein unverzierter Becher, silices, ein Steinbeil und ein Geweihgerät.  

-4300 In Meilenhofen werden auf dem Flurstück Seegasse silices aus Feuerstein zum Feuermachen aber auch als Pfeilspitzen und Schneidewerkzeuge abgelegt, darunter auch ein mesolithische Kernsteinfragment, eine Klinge und viele Abschläge. - In Oberölsbach werden auf der Terrasse der Weißen Schwarzach bis südsüdöstlich von Oberölsbach 30 getemperte mesolithische Silices abgelegt,
darunter fünf Kernsteinfragmente und fünf Klingen. - In Nabburg werden auf dem Flurstück Zum Wolfsbühl mesolithische Blattspitzenschaber, ein fragmentiertes Rückenmesser, ein Doppelstichel und fünf Kratzer abgelegt.

-4900 In Mühlhausen Untersulzbürg gibt es eine bandkeramische Siedlung Bodendenkmal D-3-6834-0073.

-5500 In Oberndorf bei Freystadt wird ein sehr großer durchbohrter Schuhleistenkeil auf dem Flurstück Grundzeller abgelegt, der als Schneidewerkzeug einer prähistorischen Drechsel dient.

-5600 In Altmannsberg bei Berching wird ca 950 m nordwestlich auf dem Flurstück Mittelzell eine altneolithische Flachhacke abgelegt.

-8000 In Ansbach werden mittelsteinzeitliche Siedlungsplätze auf den Höhen angelegt, ua eine 19 24 von Carl Gumpert entdeckte Wohngrube, der ersten in Deutschland in Eyb

-10000 In Ansbach werden in der Älteren Mittelsteinzeit Höhlen bewohnt. - In Nabburg werden einige endpaläolithische silices alias Silexartefakte alias Feuersteinscherben abgelegt.

-14000 In Nürnberg Gostenhof wird eine Speerspitze aus Keuperhornstein in der Bärenschanzstrasse abgelegt.

-80000 Prähistorische Zeit. Menschen in der Oberpfalz leben in Höhlen.

 

 

Liste Historischer Gebäude in Neumarkt mit Karte

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