Zeitleiste Hamel
Heimatgeschichte
764
Der ostfränkische Graf Cancor gründete 764, 41 Jahre nach dem Bonifatius bei Geismar die Donareiche gefällt hatte, auf einer Weschnitzniederung, das Lorscher Kloster zum Heiligen Petrus. Erzbischof Rutgang (Chrodegang) von Metz erhielt von Papst Paul I dafür einen Teil der gebeine des Heiligen Nazarius. 767 folgte die Verlegung des Klosters auf eine anhöhe. 772 stellte König Karl der Große (geschätztes Körpermaß 192, lebte vermutlich vom 02.04.742 bis 28.01.814) das Kloster Lorsch unter seinen Schutz und gab ihm weitere Privilegien. Bischof Lullus von Mainz weihte die große Kirsche 774 in Anwesenheit Karls, seiner Gattin und seiner Söhne. Zahlreiche Schenkungen vergrößerten den Besitz rasch und die großzügige Förderung durch das karolingische Herrscherhaus taten ihr übriges. Durch die entsprechenden Schenkungsurkunden sind viele Gemeinden erstmals genannt; so z.B. 765 Bensheim, 770 Bürstadt, 773 Heppenheim,
784
Auerbach, am 9. März, Frankfurt/Main 793/94
Das enge Verhältnis zu den Karolingern hatte zur Folge, dass das Kloster Lorsch nach Fulda und Hersfeld das reichste Kloster im späteren Reichsgebiet wurde und Besitzungen zwischen Basel und Utrecht hatte. Auch ließen sich einige Mitglieder der Familie hier begraben: 876 Ludwig der Deutssche, 882 dessen Sohn Ludwig der Jüngere und 880 bereits sein Enkel Hugo sowie Kunigunde, die Gemahlin König Konrads I.
Schon in der Anfangszeit des Klosters zeigte sich seine außerordentliche geistige und auch weltliche Bedeutung und die erhaltenen Handschriften ab dem 8. Jahrhundert geben davon Zeugnis; auch in künstlerischer und kultureller Hinsicht nahm es eine herausragende Stellung ein. Die umfassende Bibliothek dieser Zeit und die Mal- bzw Schreibschule sprechen für sich.
Ob schon in diesr Zeit auf dem Auerberg (Urberg)
Befestigungen aus Holz, Steinen und Erde bestanden, als nordöstlicher Schutz- und Beobachtungsposten fürt das Kloster, kann natürlich heute nicht mehr festgestellt werden, möglich ist es - bezeugt allerdings nicht. Jedoch wird immer wieder in älteren Publikationen Kaiser Karl der Große als Baumeister der Burg genannt, was jedoch in das Reich der Fabel gehört.
Ähnlich war es sicherlich auf dem südöstlich gelegenen Starkenberg bei Heppenheim. Dort wurde zum Schutze des Kloster Lorsch bereits frühzeitig die Starkenburg errichtet.
Der Edle Diether I (1065-1095), der Stammvater, kommt aus dem Siegburger Raum und wird Klostervogt in Prüm in der Eifel. Mit seinem Sohn Heinrich I (verstarb 1102) erbaut er ab 1094 die Burg Katzenelnbogen. Heinrichs Witwe, Luitgard von Heimbach, heiratet Graf Goswin von Stahleck. Ihr Sohn HeinrichII von Katzenelnbogen wächst dort gemeinsam mit seinem Stiefbruder Hermann von Stahleck im besten Einvernehmen auf. Hermann heriatet die einzige Schwester des Stauferkönigs Konrad III und wird 1142 rheinischer Pfalzgraf. Heinrich II von Katzenelnbogen wird 1138 von König Konrad III von Hohenstaufen der Grafentitel verliehen. Er ist mit dessen Nichte, Hildegard von Henneberg, verheiratet. Deren Mutter, Luitgard von Calw-Hohenberg, war die Schwester von Berthold II Graf von Hohenberg/Lindenfels, dem Lorscher Klostervogt. Dieser verstarb 1136 kinderlos. Beerbt wurde Berthold II von Hohenberg/Lindenfels von seinen beiden Schwestern Luitgard und Mathilde bzw. deren Männern, dem Grafen Godobold von Henneberg und Poppo von Laufen und diese wiederum von ihren Kindern. So gelange der Lorscher/Bergsträßer Besitz mit Auerbach und Zwingenberg sowie die Grafschaft im Kraichgau um 1135 durch Berthold II von Hohenberg/Lindenfels an die Henneberger bzw. an Graf Heinrich II von Katzenelnbogen (1124-1160).
Graf Heinrich II von Katzenelnbogen und die Grafen von Nassau erwerben gemeinsam von den Herren von Isenberg den Einrichgau, im Anschluß an ihr Stammgebiet, von dem kinderlos gebliebenen Arnsteiner Gaugraf Ludwig. Es enstand die Niedergrafschaft Katzenelnbogen zwischen Taunus, Rhein und Lahn. Heinrich II von Katzenelnbogen und seine Ehefrau Hildegard hatten vier Söhne, von denen nachfolgend berichtet wird. Heinrichs Bruder Philipp von Katzenelnbogen war seit 1141 Bischof zu Osnabrück.
Berthold I von Katzenelnbogen (1157-1179), Sohn Heinrichs II, wurde Graf im Kraichgau. Er heiratete Adelheid, die wiederum die Tochter Konrads I von Laufen und eine Enkelin von Mathilde von Hohenberg (Schwester Bertholds II von Hohenberg/Lindenfels und Ehefrau Poppos von Laufen) war.
Hermann von Katzenelnbogen (1160-1203), in Würzburg als Geistlicher tätig, wird von Kaiser Friedrich I. (genannt Barbaarossa) 1174 zum Bischof von Münster in Westfalen ernannt. Auf den Heerzügen nach Italien, bei den Differenzen mit Heinrich dem Löwen, überall war er dabei, ja selbst Verhandlungen mit dem Papst führte Hermann von Katzenelnbogen für den Kaiser "Rotbart". Bei seiner wichtigen Mission, von Kaiser Isaak von Byzanz (Konstantinopel 1189) freie Durchreise für den unter deutscher Führung stehenden Kreuzug zu erlangen, werden er und sein Gefolge gefangen genommen. Durch das weitere Vorrücken der Kreuzzritter verwirrt, läßt Kaiser Isaak jedoch Hermann aus den oströmischen Verließen wieder frei. 3000 ausgewählte Ritter bereiten ihm einen triumphalen Empfang. Im Mai 1190 führten dann Bischof Hermann von Katzenelnbogen aus Münster und der Würzbirger Bischof gemeinsam die erste Kampfgruppe des Kreuzzuges und errangen den Sieg in einer Schlacht gegen die Türken unter Sultan Saladin. Kaiser Friedrich I ertrank beim Baden im Fluß Saleph und konnte Jerusalem nicht erreichen. Die Führung des Kreuzzuges, der bis 1191 dauerte, ging in französische und englische Hände über. Wohlbehalten kehrte Bischof Hermann von Katzenelnbogen zurück und konnte seine herausragende Stellung bei Kaiser Heinrich VI nicht nur festigen, er verwaltete sogar später unter dessen Nachfolger das Hofkanzleramt.
Nachdem Hermann bei drei Kaisern fast 30 Jahjre lang gedient hatte, verstarb er am 9.6.1203
Diether von Katzenelnbogen verstarb auf dem Weg nach Rom im Sommer 1191. Er war Probst zu St. Andreas in Worms, dann in der Reichsverwaltung tätig und hat es unter Kaiser Heinrich VI bis zum Hofkanzler gebracht.
Um 1190
folgt die zweite Erwähnung Auerbachs. Die Urkunde berichtet von Abt Sigehard von Lorsch, über den Besitz des Klosters Eberbach in Auerbach und Bensheim mit Nennung eines Engelfried von Auerbach, der Güter verkauft, und eines Zeugen namens Ulrich von Auerbach.
1190
Bau der Burg Hohenstein an der Aar, die später zum Hauptverwqltungssitz der Grafschaft Katzenelnbogen wurde, insbesondere der Niedergrafschaft. Graf Diether III von Katzenelnbogen (1190-1214) heirat L. (Vorname nicht bekannt) von Lichtenberg/Odenwald. Bei der Burg Lichtenberg fand man bei Nachgrabungen Münzuen aus den Jahren 1170/1180. Vielleicht ein Indiz, dasss die anlage in dieser Zeit errichtet wurde. Diether kämpft im Heer Kaiser Friedrichs II, dem Enkel Barbarossas.
Der Minnesänger Walter von der Vogelweide (1170-1230) erhielt von Diether von >Katzenelnbogen einen Diamanten für sein musisches und poetisches Können geschenkt.
Daraufhin hat er das folgende Gedicht noch vor 1214 verfaßt und die Katzenelnbogener auch wegen ihrer Gastfreundschaft und freizügigen Geschenke gelobt. Wird Diether III oder IV als Bogener in den Sprüchen und Gedichten verewigt?
"Ich bin dem Bogenaere holt
gar ane gabe und ane solt:
er ist milte, swie kleine ichs geniuze
so nieze in aber ein Polan oder ein Riuze:
daz ist allesz ane minen baz.
in braechte ein meister baz ze maere
danne tusent snarrenzaere,
taete er den bovewerden baz.
Den diemant den edelen stein
gap mir der schoensten ritter ein:
ane bete wart mir diu gabe sine.
jo, lobe ich niht die schoene nach dem schine:
milter man ist schoene und wol gezogen,
man sol die inre gtugent uz keren,
sost daz uzer lop nach eren
sam des von Katzenellenbogen."
Heinrich von Katzenelnbogen, der Bruder von Diether III war ab 1196 Domherr zu Mainz und verstarb 1213.
1219
erhalten die Katzenelnbogener erstmals den Rheinzoll von St. Goar. Graf Diether IV von Katzenelnbogen (1219-1245) nahm ebenfalls an einem Kreuzzug teil. Vorher erteilte er jedoch den Mönchen von Kloster Eberbach im Rheinbgau Zollbefreiung und tritt in ein geistiges Bruderschaftsverhältnis mit ihnen. Nach Streitigkeiten mit dem päpstlichen Legaten Pelagius kehrt er 1220 mit einem Teil der Mitfahrer aus Damiette im Nildelta/Ägypten unter abenteuerlichen Umständen nach Hause zurück.
1222
Besitzrechte für die Errichtung einer uneinnehmbaren Burganlage- einer Hochburg- für die katzenelnbogischen Besitztümer südlich des Mains und zur Unterstützung des Wegezolls auf der wichtigen Nord- Südverbindung, war schon länger Zeit gereift; jedoch fehlte es bisher an der Realisierung. Einen geeigneten Standort fand man auf der steinernen Spitze des "kleinen Melibokus" (oder Malchen), dem Auerberg. So entstand in den folgenden Jahren die wichtigste Festungsanlage für die Obergrafschaft Katzenelnbogen. Die bisherigen Besitzverhältnisse in ihrem Umfeld hatten nicht mehr Bestand oder befanden sich im Umbruch.
Die Burg als militärischer Stützpunkt bei Fehden und Kämpfen beherbergte den gräflichen Haushalt, den Besitz und später auch die Kellerei. Diese wiederum war die lokale gräfliche Bastion, die Steuern (Naturalien) in einem bestimmten Umkreis zu erheben und ggf. zu lagern hatte. Weiterhin hatte sie militärischen, polizeilichen und juristischen Pflichten nachzugehen.
Beim Landgericht in Heppenheim nannte sich Graf Diether IV noch Graf von Lichtenberg. In dieser Zeit lebte auch die "Hessische Landesmutter"
1228
Elisabeth, Witwe des Landgrafen Ludwig I von Thüringen und ungarische Königstochter, hat in ihrem Witwensitz in Marburg von 1228 bis zu ihrem Tode am 17.11.1231 gelebt. Papst Gregor übertrug dem Deutschen Ritterorden am 1.7.1234 das von Elisabeth gegründete Hospital und deren Grab. Bereits am 27.5.1235 erfolgte die Heiligsprechung von Elisabeth durch Papst Gregor IX und im Mai 1236 fand die "Erhebung und Krönung" der Heiligen Elisabeth im Rahmen eines Staatsaktes in Anwesenheit und unter Mitwirkung des Kaisers Friedrich II statt.
Im April 1232 gelingt es dem Mainzer Erzbischof Siegfried III von Kaiser Friedrich II die vermögende Reichsabtel Lorsch "wegen derren moralischem Niedrgang" endlich übereignet zu bekommen und dem Erzstift eingliedern zu können. Dabei kam es mit den umliegenden weltlichen Herren und Grafen verständlicherweise zu größten Differenzen und Spannungen. Das Reichskloster hörte auf zu existieren. Die Mark Heppenheim wurde in einen mainzischen und einen pfälzischen Teil getrennt. Der Lorscher Besitz schrumpfte auf die Gemarkungen von Heppenheim, Bensheim, Weinheim und Dossenheim. Die Katzenelnbogener Besitzungen an der Bergstrasse beschränkten sich auf die Dörfer Auerbach und Zwingenberg. Dieses Gebiet war jedoch strategisch sehr vorteilhaft. Durch den "Paß" zwischen dem Gebirge und dem sumpfigen Neckarbett beherrschten sie die so wichtige Strasse von Heidelberg nach Frankfurt am Main. Für die Grafschaft Katzenelnbogen und ab 1479 für die Landgrafschaft Hessen-Darmstadt wurden Bensheim und die benachbarten kurmainzischen Orte für fast 600 Jahre feindliches Ausland. Die Religionsgrenze tat ihr übriges. Den weiteren Gebietsansprüchen der Pfalzgrafen stellten sich die Mainzer Bischöfe, gestützt auf ihre wehrhaften Burgen an der Bergstrasse, mit aller Kraft entgegen. Diether IV von Katzenelnbogen, wohl auf der Seite von Mainz, schützte seinen Besitz selbst. Ihm mussten damals schon nicht nur grosse Mittel sondern auch ensprechende Beziehungen und Voraussetzungen zur Verfügung gestanden haben, um sich gegen diese beiden Machtblöcke behaupten zu können.
Heinrich IV von Katzenelnbogen (1222-1245), der Bruder von Diether IV, nennt sich nach der Burg im Taunus "Graf von Hohenstein"
1240
Nach einem Siegel Graf Diethers IV ist das Katzenelnbogener Schild erstmals bekannt geworden.
1245
wird die gewaltige Burg Rheinfels oberhalb von St Goar an der schmalsten Rheinstelle u.a. wegen der grossen Zolleinnahmen von Graf Diether V gebaut. Diese Festung wird der Wohnsitz der Katzenelnbogner Grafen und nimmt deshalb eine besondere Stellung gegenüber den bisher wichtigsten Burgen Hohenstein und Auerberg ein, die Verwaltungssitze der Niedergrafschaft bzw. Obergrafschft waren und die die Katzenelnbogener Grafen nur zeitweise beherbergten. Die Festung Auerberg, am südlichsten Rand des Katzenelnbogener Territoriums gelegen, wird ihrer Aufgabe nördlich bis zum Main gerecht.
1246
Wahl des letzten thüringischen Landgrafen aus dem Hause der Ludowinger und Herr von Hessen (etwas heutiges Ober- und Nordhessen) , Heinrich Raspe, zum deutschen König (Gegenkönig zu König Konrad IV, Sohn des Stauferkönigs Friedrich II)
1247
Nach Heinrich Raspes Tod beginnt erst die selbständige Geschichte der Landgrafschaft Hessen. Dann brechen heftige Kämpfe um sein Erbe aus. Heinrich, der Enkel der Heiligen Elisaberth und Sohn der Sophie von Brabant wurde als Landgraf Heinrich I von Hessen (1256-1308) der Stammvater von Hessen-Kassel.
Aus diesem Jahr datiert die bisher älteste Urkunde, die die Burg auf dem Auerberg (Urberg) erwähnt:
"Graf Diether v. K. bekundet, daß seine Hörigen Konrad, G., Ar. und Giese wegen gewisser Vergehen gegen den Hof Haßloch des Kloster Eberbach in Frankfurt gegangengesetzt, aber auf Bitten des Klosters wieder freigegeben worden sind, nachdem sie Schultheiß und Bürgerschaft zu Frankfurt geschworen hatten, nichts Feindseliges mehr gegen das Kloster zu untenehmen. Außerdem geloben Ludwig Hagelstein, Wilfried, Gerhard von Modau und Konrad Nesegast, Ritter und gräfl. Burgmannen zu Auerbach (Urberg) sowie Heinrich, dass die gen. Leute des Grafen die Höfe des gen. Klosters in Haßloch, Leeheim oder Gehaborn weder in ihrer Gegenwart noch alleine betreten, noch irgend etwas gegen diese mit Worten oder Werken, heimlich oder öffentlich unternehmen. Geschieht es doch, müssen sich die gen. Burgleute in die Stadt Frankfurt begeben und solange dort bleiben, bis sie den Bürgern 100 Mk gezahlt haben. - Sg des Ausst. und der Stadt Frankfurt-Actum1247"
1249
Die Pfalz Trebur mit dem grossen Reichsbesitz übergibt der Staufische Gegenkönig Wilhelm von Holland Graf Diether von Katzenelnbogen für dessen Hilfe gegen die römische Kirche und gegen Kaiser Friedrich und dessen Sohn Konrad.
1255
Graf Diether V. von Katzenelnbogen erwirbt die Reicheinkünfte von Boppard und tritt dem "Rheinischen Städtebund " bei, am 10.August 1255 stirbt Ulrich II von Münzenberg in einer Fehde gegen ihn. Damit erlischt das bedeutendste Geschlecht der Reichministerialen im Rhein-Main-Gebiet. Diether von Katzenelnbogen dehnt daraufhin seine Rechte in der "Dreieich" aus
1257
Am 10.April 1257 belehnt Diether V seinen Auerbacher Burgmann Ritter Ludwig Hagelstein mit dem Dorf Bessungen.
"Graf Diether v. K. beleht seinen Auerbacher Burgmann Ritter Ludwig Hagelstein mit dem Dorf Bessungen, das dem Grafen nach dem Tode des Edlen Konrad von Dornfeld heimgefallen ist. Ludwig soll das Dorf mit Leuten und allem Zubehör ungehindert besitzen. Sg. Ausst- - D. et actum Urbereck 1257 quarto idus aprilis"
Dies ist sicherlich die früheste in Auerbach gesiegelte Urkunde. Eine Katzenelnbogener Kanzlei gab es damals schon. Als erster Schreiber wird ein Peter genannt.
1258
Erzbischof Gerhard von Mainz wird von Diether V wegen Streitigkeiten um Zwingenberg und um "politische Differenzen" einige Tage gefangengenommen, vielleicht auch deshalb, weil er für Zwingenberg einen eigenen Pfarrer bestellte, sich von dem Kirchenamt Bensheim (Ausland!) lossagte und dem dortigen Pfarrer, als Verlust seiner entgangenen Einkünfte lediglich, ein Fuder (1000l) Wein überläßt. König Richard von Cornwall verspricht Graf Diether, ihm deshalb keine Nachteile zuzufügen. Auch Raugraf Konrad sowie die Brüder Konrad und Otto von Bickenbach geloben, sich wegen dieser Gefangennahme nicht an ihm zu rächen.
1259
Das Erbe der Herren von Dornberg geht an die Katzenelnbogener über.
1260
Teilung der Grafschaft Katzenelnbogen unter den Brüdern Diether V (Begründer der älteren Linie) und Eberhard I (Begründer der jüngeren Linie). Letzterer hatte vermehrt Besitz in der Obergrafschaft mit der Burg Urberg und Dorf Auerbach. Zwingenberg fiel an Diether V.
1274
Zwingenberg, der Katzenelnbogische Besitz Graf Diethers V erhält durch König Rudolf von Habsburg Stadt- und Marktrecht und wird dadurch die älteste Stadt an der Bergstrasse
1292
Am 23. April 1292 erzwingen Wilhelm I und Diether VI die Söhne Diethers V die Öffnung der Burg Frankenstein.
Graf Eberhard I von Katzenelnbogen erhält als Pfand Burg und Stadt Eberbach am Neckar, Burg Reichenstein und die Stadt Neckargemünd.
1294
Am 12.November 1294 bedankt sich König Eduard I von England bei Graf Eberhard I von Katzenelnbogen.
1295
wird Wilhelm I als Besitzer von Burg Lichtenberg genannt.
1301
Ende Juli 1301wurde Zwingenberg zerstört und ging in Flammen auf. Der Besitzer, Graf Wilhelm I von Katzenelnbogen hatte sich mit vier rheinischen Kurfürsten verbündet. Diese hatte überhöhte Rheinzölle gefordert und dadurch den freien Handel stark geschädigt. Die Kriegserklärung von König Albrecht I war die Folge. Auch Weinheim, Heppenheim und Bensheim wurden eingenommen. Wilhelm musste die Lehenshoheit des Mainzer Erzbischofes anerkennen.
Graf Eberhard I von Katzenelnbogen, Herr über Ort und Burg Auerbach und Vertrauter des Königs, musste sich natürlich keine Sorgen um seine Bergsträsser Besitzungen machen; diese blieben verschont.
1303
Eberhards Tochter Bertha, seit 1283 mit Graf Thorn von Rieneck verheiratet, nennt sich nach einer Urkunde vom 14.September 1303. Bertha von Urberg (Auerberg)
1304
Am 20.April 1304 wird ein Tuto von Auerbach (Urberg) als Bürge Graf Wilhelms von Katzenelnbogen genannt und
1309
am 19.Juli 1309 ein Konrad von Auerbach (Urberg), der ein Wittum anweist.
1310
Graf Eberhard von Katzenelnbogen bekundet am 2.Juni 1310., dass der Sohn des verstorbenen Ritter Gerhard Kämmerer aus Worms, Johann Kämmerer, als Ledig-Burgmann in sein Schloß aufgenommen wurde.
1311
Ende Augsust starb Graf Eberhard I und wurde im Klosterfriedhof von Eberbach im Rheingau beigesetzt. Nach ihm wurden weitere 14 Grafen und Gräfinnen des berühmten mittelrheinischen Geschlechts dort beerdigt.
1312
König Heinrich wird auf seinem Kriegszug nach Italien von Diether VI von Katzenelnbogen (Sohn Diethers V) hervorragend unterstützt. Am 19 Juli 1312 erhält dieser in Rom wegen seiner bekannten Tapferkeit im Krieg eine Urkunde u.a. mit der Verleihung der Stadt- und Marktrechte für seine unter der namensgebenden Burg liegenden Ortschaft Katzenelnbogen im Einrich.
1318
Die beiden Grafen aus der jüngeren Katzenelnbogner Linie Berthold III (gest 1321) und sein Neffe Eberhard II (gest. 1329), dieser war der Onkel Diether VIII teilen am 26. August 1318 das Gebiet der Obergrafschaft um Dornberg und Auerbach auf:
"Graf Berthold und Graf Eberhard v. K. teilen (mutschardin) ihr Land zu Dornberg und zu Auerbach (Urberg) und was dazu gehört in folgender Weise: Graf Berthold erhält zu Dornberg das Gebiet (ende) bei dem Turm, von Gerau den obersten Teil (ende) oberhalb der Frankfurter Straße und das obere Gebiet (ende) des Hofes; dazu Worfelden, Schneppenhausen und den halben Zehnten zu Kleingerau. Diese Dörfer erhält er mit allen hergekommenen Rechten und dem Wald Branshardt während die in der Braunshard gelegene Mühle gemeinschaftlich bleiben soll. Ist bei dieser Teilung etwas ungeteilt liegen geblieben, soll es noch wie die anderen Güter geteilt werden. Der oberste Teil des Gerauer Forstes, nämlich daz deil von Sneppinhusen zu der oberin mutschar van Worveldir wech, der nidirste menwech bit uf Wenigin gera buchwech, Wenigen geraer buchwech, bit auf Sneppinhuser menwech, Sneppinhuser menwech bit uf Worveldir wech, der gein Mersevelt geit, (soll Graf Berhold gehören) während die Weide im Walde ohne das Eckern gemeinschaftlich bleibt.
Bei der Teiung zu Auerbach ist folgendes an Graf Berthold gekommen: Arheiligen mit allen Rechten, Leuten und Gütern, wie es hergekommen ist. Die Teiche (wege) sind folgendermaßen geteilt worden: der obere und der untere Teich (wach) sind an Graf Berhold, die beiden mittleren und die Mühlenstätte an Graf Eberhard gefallen. Außerdem gibt Graf Eberhard an Graf Berthold jährlich 8 Ml Korn zur (Bau)beihilfe für den oberen und den unteren Teich (wege). Die Mark und Einkünfte von 7 Unzen H. zu Gräfenhausen sind gemeinschaftlich. Graf Eberhard erhält bei dieser (Auerbacher ) Teilung das Dorf Pfungstadt mit allen herkömmlichen Rechten, Leuten und Gütern. Ergibt sich, dass zu Arheiligen und Pfungstadt etwas ungeteilt geblieben ist, soll es noch geteilt werden. Graf Berthold erhält ferner das Dorf Ramstadt mit dem Hofe samt allen Rechten die zu dem Hofe gehören und allen Leuten und Gütern dazu 4 Ml Korn von Beerbach, 6 Ml Korn aus dem Modauer Hofe und 6 Ml von derHoen Art, Staderstatt und Han sowie den Kirchsatz zu Ramstadt. Graf Eberhard erhält dafür: Roßdorf und Gundershausen (Gunderadehusen) und den Hof (dortselbst) nmit allen Rechten, Gütern und Leuten, den Zehnten zu georgshausen (Gorienhusen) und den Kirchsatz zu Roßdorf.
Graf Berthold erhält den oberen Teil der Stadt Reinheim mit folgenden Leuten; Berthold am dem Tore, dessen Bruder Salzmann, Konrad Borre, Hanmann Selzere, Heinrich Crappe, Wenz alrat, Heinrich Kreibez und alle Leute, die zu Bieberau sitzen, ferner Libinc von Wendebach und Werner Schenlin. Graf Eberhard erhält den unteren Teil der Stadt mit folgenden Leuten: Wilhelm Selzere, Heinz Beheim, Peter von Überau, Lufredis Sohn, Heinrich Minnemezis Sohn, Valhard und Johann und Heinrich Brimel. Es ist ferner ausgemacht, dass die Leute, die rechtens nach Reinheim gehören und oben Graf Berthold zugeschrieben sind, ihm für immer gehören sollen, wohin sie auch gehen. Das gleiche gilt für die Graf Eberhard zugeteilten Leute. Will jemand, der bisher nicht Bürger in Reinheim ist dort Bürger werden dann soll er von dem Grafen der nicht sein Herr ist nicht aufgenommen werden er habe denn Jahr und Tag ausserhalb der Stadt gesessen. Wenn ein Mann der in einen Hof der Herren gehört und bei dieser Teilung nicht erfasst sein sollte von dort wegzieht muss er in den Hof zurückkehren aus dem er gekommeen ist . Woht ein Mann in demjenigen Teil in den sein Weib nicht hingehört, dann müssen die Frau und Kinder nach dem Tode des Mannes wieder in den Hof zurückkehren aus dem die Frau gekommen ist.Das Dorf Auerbach ist folgendermaßen geteilt worden: der obere Teil des Dorfes und des großen Weinberges und der untere Teil des kleinen Weinberges gehören Graf Berthold; der untere Teil des Dorfes und des großen Weinberges und der obere Teil des kleinen Weinberges gehören dem Grafen Eberhard. Die Wiesen sind gleichfalls aufgeteilt worden. Graf Berthold erhält ausserdem den oberen Teil des Schafhauses, den Weinberg, der der Reubere heißt, den Morgen auf dem Sande nach Auerbach zu und die (obere Hälfte) des Kelterhauses, das Emmindal und den Morgen vor dem Schafhause. Jeder der beide Grafen erhält die in seinem Gebiet sitzenden Leute (lachlude); diejenigen, die in Gerichten anderer Herren wohnen, sollen gemeinschaftlich sein.
Der obere Teil des Dorfes Hochstätten (Hohestedin) mit den Leuten dortselbst fällt an Graf Berthold, der untere Teil mit den dort wohnenden Leuten an Graf Eberhard.
Die Burg Auerbach ist so geteilt worden, dass jedr Herr bauen kann wie er will, vorausgesetzt, dass sich die Bauten in den festgesetzten Grenzen halten (also daz der bu wende unter den doren, die an den turnen stent, unde sollint auch wenden an den zeichenen,die en gegbin sint bit den turnen unde in der burg) Die Türme. das Gewölbe, die Zisterne (Pa-) und das Tor soll gemeinschftlich sein, ebefalls der Gang zu dem gewölbe oben und unten. Keiner soll den anderne durch Bauten und Erker überhöhen und es soll auch immer nur bei einem Tore bleiben. Sind Türme, Ringmauer, Tor oder Brücke baufällig, soll einer den anderen mit Rat seiner Burgmannen bei den Bauarbeiten unterstützen. Geschieht das nicht kann der andere bauen und das Geld dafür mit Wissen der Burgmannen von den Juden leihen und dafür den anderen nach Jahr und tag ausserhalb ihrer Festen pfänden, wo er will. Will einer Pförtner, Wächter oder Turmknechte nicht entlohnen kann der andere deshalb in gleicher Weise vorgehen.
Löst einer der beiden Grafen versetzte Gülten ein, die zu den gen. Häusern, Burgen und Landen gehören, dann soll er dem anderen die Einlösung der Hälfte gegen Erlegung des halben Pfandbetrages gestatten. Keiner soll des anderen Leute ohne dessen Zustimmung in seine Festen aufnehmen. Schließlich soll Graf Berthold an Graf Eberhard jährlich zu Martinti 1 Mk Gülte aus den ihm zugeteilten Gütern geben und dasselbe umgekehrt auchGraf Eberhard tun.
Bei dieser Teilung waren zugegen:Wiprecht Schwende, Kunemann von Lörzweiler (Lurzwilre), Johann Kämmerer von Worms, thielmann Knipp, Hermann von Auerbach, Heinrich von Martenroth, alle Ritter. Es siegeln Graf Berhold und seine Frau Adelheid, Graf Eberhard und seine Mutter Margarethe und mit ihnen Ulrich, Herr zu Bickenbach, Wiprecht Schwende und Kunemann von Lörzweiler. Geg. 1318 des nestin samizdagis nach sente bartholomeis dage.
Es wird erklärt, dass das oben zugefügte wort porte diese Urkunde nicht verfälscht."
1319
Wilhelm I von Katzenelnbogen erbaut die Burg Reichenberg im und
1330
erhält er von Kaiser Ludwig dem Bayer das Recht, Darmstadt zu befestigen und auszubauen (Stadtprivilegien). mit den gleichen Freiheiten wie die Reichsstadt Frankfurt. Auch werden die Stadtrechte für Zwingenberg erneut bestätigt.
1331
stirbt Wilhelm I von Katzenelnbogen. Er führte auch das sogenannte Majorat für die Grafen von Katzenelnbogen ein; der älteste Sohn war alleiniger Nachfolger.
1340
Konrad von Frankenstein wird am 21 April 1340 Ledig-Burgmann zu Auerbach.
1346
Herrschaft und Burg Rodenstein gehen de fakto in katzenelnbogener Besitz (1/4) über
1349
Bensheim wird von Kuno von Falkenstein mit Zustimmung des Erzbischofs Heinrich von Mainz für 4000 Pfundan die Grafen Johann II (gest 1357) und Eberhard IV (gest 1354) von Katzenelnbogen (jüngere Linie ) für einige Jahre verpfändet.
1350
Bensheim wird erneut für weiter 3000 Pfund an Graf Johann von Katzenelnbogen verpfändet.
1354
Die Nachkommen Berthold II von Katzenelnbogen starben mit Eberhard IV aus und Diether VIII erhielt das gesamte Erbe der jüngeren Linie
1356
Ein riesiges Erdbeben erschüttert am 18 Oktober 1356 den Oberrheingraben von der Schweiz bis hin zum Main. Zahlreihe Städte und Dörfer und Burgen werden davon betroffen; vieles stürzt ein: das Baseler Münster, viele Häuser und Teile der Stadtmauer, bis hin zur Minnesängerburg, der Wildenburg bei Amorbach, Hierbei ist auch in der Kernburg auf dem Auerberg der große, dicke Bergfried eingestürzt und auf die östlichen und südöstlichen Gebäude gefallen.
1359
Ritter Heilmann von Wattenheim wird am 24 Dezember 1359 Burgmann zu Urberg.
1367
Katzenelnbogen erwirbt die Vogtei Pfalzfeld auf dem Hunsrück
1368
Graf Eberhard V von Katzenelnbogen erhält von Kaiser Karl IV für treue Dienste die Erlaubnis, Schwalbach zu einer Stadt zu befestigen.
1370
Die Burg auf dem Auerberg hat in der zweiten Hälfte des 14. Jahrhunderts gewaltige Umbau- und Erweiterungsmaßnahmen (erstes Bollwerk in Deutschland) erfahren. Auch die Burgen Rheinfels und Hohenstein in der Niedergrafschaft Katzenelnbogen, die mit ihr gleichgestellt waren, wurden um Wirtschaftsgebäude erweitert.
1371
Burg Neukatzenelnbogen über St Goarshausen war fertig errichtet und sicherte den Rheinübergang auf den Einrich.
1372
Graf Diether VIII von Katzenelnbogen schließt mit den Frankfurter Bürgermeistern, Ratsleuten etc. ein Bündnis mit gegenseitigen Verpflichtungen
1374
Eberhard V (ältere Linie) fährt nach Palästina.
1375
Wittumsverschreibung für seine Frau Elisabeth auf Darmstadt. Erste Erwähnung der Katzenelnbogener Bibliothek mit Lieder und Vers-Sammlungen (Titurel, Trojalied), sowie dem Katzenelnbogener Silberschatz.
1378
wurde Graf Wilhelm II von Katzenelnbogen (ältere Linie) Hauptmann des Wetterauer Reichlandfriedens.
1383
heiratete Graf Johann IV von Katzenelnbogen (aus der jüngeren Linie) Anna von Katzenelnbogen (aus der älteren Linie). Er war der Sohn Diethers VIII und der Elisabeth von Nassau, sie die Tochter von Eberhard V und Agnes von Dietz. So wurden nach über 120 Jahren die beiden großen Familien zusammengeführt.
1384
Diether VIII von Katzenelnbogen war durch die Baumaßnahmen auf dem Auerberg, weiterer Burgen und durch erhöhte Ausgaben verschiedenster Art verschuldet:
"Graf Diether v.K. verpfändet an Erzbischof Adolf von Mainz für 500Gulden seine Dörfer und Gerichte Auerbach, Hausen, Biebesheim, Pfungstadt, Griesheim ,Büttelborn, Dornheim, Trebur, gerau, Wörfelden, Schneppenhausen, Arheiligen, Rooßdorf, Gundernhausen, Ramstadt, Frankenhausen, Oberbeerbach, Überau bei reinheim und seine Anteile an Bieberau, Obern- und Niedernhausen (den zweyn Husen gelegen under Lichtenberg), Nonrod (Nanorde), Meßbach, Dudenhofen (Doden-) und alle anderen Dörfer, Weiler, Höfe, Gerichte und Hörige, welche er zwischen Rhein, Main und Neckar besitzt, mit allen Freiheiten, Rechten, Schäfereien, Wäldern, Wiesen, Nutzungen und Gefällen, alleine die Schlösser und Festen dieses Gebietes ausgenommen. Der Erzbischof und seine Nachfolger sollen diese Dörfer in gleicher Weise innehaben und nutzen, wie Graf Diether das bisher getan hat, doch muss der Erzbischof auch alle darauf ruhenden Verpfändungen und Verschreibungen erföllen. Die Wiedereinlösung der verpfändeten Dörfer ist jederzeit möglich und soll zu Dieburg in Mainz oder FrWR erfolgen. Der Graf weist alle Schultheißen, Dörfer, Weiler, und Gerichte an, solange dem Erzbischof gehorsam zu sein. Sg des Ausst. D. Eltvil dominca Exaudi 1384"
1394
Graf Diether VII von Katzenelnbogen wird Hauptmann und Stadthalter, oberster Amtmann, von Luxemburg und danach
1398
Reichslandvogt der Wetterau (sein Nachfolger wird 1402 Hermann von Rodenstein).
1399
Die Grafen Johann IV und Graf Eberhard V von Katzenelnbogen erbauen die Festung Rüsselsheim gegen die vergeblichen Widerstände der Städte Frankfurt und Mainz.
1400
"Hertwin (Ertwine) Gulden und Heinrich von Bellersheim bekunden, dass sie Gefangene Graf Diethers v. K. gewesen sind und nunmehr mitdem Grafen wegen einer Summe von 600 Gulden eine Übereinkunft getroffen haben.l Sie geloben eidlich: erfährt dr Graf, dass ie mehr als diese 600 Gulden hatten, worüber sie jetzt mit ihm übereingekommen sind und weshalb sie gefangengesetzt waren, dann wollen sie sich auf Mahnung (mit briefen, mon widder mont, zu huse oder zu hofe) binnen acht Tagen wieder in Auerbach oder an einem anderen ihnen bezeichneten Orte gefänglich stellen.
1401
"Graf Diether v. K. schreibt am 23. April 1401 an Bürgermeister und Rat der Stadt Frankfurt, dass sie sich zum Austrag seiner Schadensersatzforderungen an sie zuletzt darauf geeinigt hätten als Obermann entweder Herrn Rudolf von Sachsenhausen oder dessen Bruder Friedrich zu nehmen. Er verlange, dass sie ihm nun unverzüglich einen Tag zu Dreieichenhain bestimmten und einen Gewählten aussuchten, sich der Sache anzunehmen, was er dann auch tun wolle. Was dort von den 5 Schiedsleuten oderder mherheit unten ihnen bestimmt wurde solle für beide Parteien verbindlich sein. Geschr. zu Urberg des samstags nach Misericordia domini under unserem ingesiegel"
vom 30. Juni bis 7.Juli 1401hielt König Ruprecht Hoftag in Mainz. Graf Eberhard V von Katzenelnbogen erhielt etliche königliche Lehen. Graf Diether weilte zur gleichen Zeit auf dem Auerbacher Schloß und wurde aufgefordert am 25. Juli1401 in Heidelberg seine Reichslehen in Empfang zu nehmen.
1402
Graf Johann IV (1402-!444) "vereinigte" wieder die beiden Katzenelnbogener Linien (Vater und Schwiegervater verstarben im selben Jahr) und war auch um den weiteren Ausbau der Grafschaft sehr bemüht. Er erzielte bedeutende territoriale Gewinne im vorderen Odenwald, von den Grafen von Sayn und den Herren von Wolfskehl ebenfalls in der Obergrafschaft sowie in der Niedergrafschaft in der Herrschaft Schaumburg und in der Grafschaft Hadamar. Burg Rheinfels wird seine Residenz.
Am 16. August erhält Wilhelm Jude von Bensheim für seine Tätigkeit als Burgmann zu Auerbach einige Güter in Mark und Gericht Auerbach, u.a. eine Wiese im Elsche, eine Wiese am Steinweg, einen Weingarten am Strange und einen über den Phad den Han Clingen"
1403
"Erzbischof Friedrich von Köln bekundet, dass ihm in Bonn am 4. März 1403 Graf Johann von Katzenelnbogen die Urkunde Erzbischof Walrams für Graf Johann von Katzenelnbogen über die Belehnung mit dem Dorf Hausen im Mainzer Bistum mit dem Walde und allen zugehörigen Rechten vom 15. Februar 1347 gezeigt hat, an der bei Gelegenheit des Turmeinsturzes zu Auerbach das Siegel zerbrach."
Graf Johann kauft den größten Teil der Nassau-Hadamarschen Grafschaft.
1408
Das Landsteuerregister der Obergrafschaft Katzenelnbogen über die Erhebung des 10. Pfennigs ergab eine Gesamtsummierung von 426 alb 6s. Interessant sind dabei auch einige Namen der steuerpflichigen Einwohner Auerbachs.
1410
Am 21. Novenber 1410 schließen die Grafen von Katzenelnbogen und Hessen einen Vertrag, u.a. zwecks gegenseiteiger Hilfe wegen eventueller Rechtsstreitigkeiten gegen Graf Johann I von Nassau-Dillenburg, der große Teile des nassau-hadamarschen Gebietes erworben hatte.
1420
"Am 15 Juni schreibt Diether Kämmerer, Burggraf zu Starkenburg dem Grafen Johann von Katzenelnbogen, dass die Bensheimer ihm gesagt hätten, dass die Auerbacher die Bensheimer Allmende nutzten, obwohl es ihnen schon oftmahls untersagt worden sei und sie deswegen gepfändet worden wären; daraufhin seien die Auerbacher am vergangenen Donnerstag mit Armbrüsten und Gewehren in die Allmende gezogen und hätten die knechte des Mainzer Herrn und die von Bensheim mit Gewalt gehindert Pfänder zu nehmen ja sie mit Erschießen bedroht. Er bitte ihn daher die Auerbacher anzuweisen dem Mainzer Herrn wegen dieses Frevels Buße und Besserung zu leisten und die Allmende künftig zu meiden. Nutzten sie die Almende trotzdem weiter und unterstünden sie sich die Pfändung abzuwehren, dann sehe er sich gezwungen von amtswegen daagegen anzuschreiten. Geben under rudegers von Ymßheim ingesiegel bresten halp des mynen zu diesr ziit a. etc 20 uff sant Vixedag."
Jetzt gibt es vermehrte Streitigkeiten zwischenden Auerbacher (Katzenelnbogener) und Bensheimer (Mainzer) Bürgern. Teils wegen strittiger Allmende und Weide, ungehinderter Durchschaftsmöglichkeit und Waldbenutzung.
So eng sah dies der Mainzer Erzbischof nicht, denn am 17. Juli belehnte er den Grafen Johann von Katzenelnbogen mit dem Mannlehen von Schloß und Dorf Auerbach mit Herrschaft, Markt, Wald, Wsser und Weiden, dem Dorf Pfungstadt, dem Schloß Hohenstein und dem Dorf Ruppertshofen.
1421
"Graf Johann antwortet (Erzbischof Konrad von Mainz) auf dessen Schreiben über den Mord des Klaus Siegel zu Stockstadt und das von dem Erfeldener Zentgraf Berthold angeblich widerrechtlich weggetriebene Vieh Siegels, dass er das eb. Schreiben erst heute bei seiner Ankunft in Auerbach erhalten habe. Er habe jedoch geleich den Zentgrafen vorgefordert und von diesem erfahren, dass Berthold, sowie er von der Tat gehört habe, am Montagmorgen nach Stockstadt gegangen sei und im Namen des Grafen das von dem Mörder zurückgelassene Gut gefordert habe, da der Übeltäter ihm (dem Grafen ) mit Leib und Gut verfallen sei, weil die Sachen, die in der Zent geschähen, vor das gräfliche Landgericht gehörten. Diesem Vorhaben Bertholds habe niemand widersprochen und keiner gesagt, dass das Gut siegels vom Erzbischof aus mit Beschlag belegt worden sei. Es hatten lediglich einige Hörige auf Siegels Gut wegen Schulden Verbot gelegt, jedoch habe de Zentgraf diese Hörigen veranlaßt, von ihren Ansprüchen gegen anderweitige Entschädigung zurückzutreten. Da diese ganze Sache also durchaus rechtmäíg zugegangen sei, ersuche er ihn (den Erzbischof) deswegen keine forderungen an ihn zu stellen. Sei er (der Erzbischof) anderer Meinung möge er seine Beauftragten aufdas zum nächsten Donnerstag zusammengerufene Landgericht am Hohlengalgen schicken; diese könnten dann dort hören, dass der Übeltäter ihm (dem Grafen) mit Leib und Gut verfallen sei, so dass die Güter Siegels ihm (dem Grafen) rechtmäßig gehörten und keinem anderen. D. Urberg sexta feria ante Albani."
1422
Philipp von Katzenelnbogen heiratet Anna von Württemberg und veranstaltet am 23. und 24. Februar dazu einen großen Hoftag in Darmstadt. Sie bringt 32000 Gulden (eine damals unerhört hohe Mitgift) in die Ehe ein.
In der Reichssteuerliste stehen die Katzenelnbogener von 86 benannten Grafen an 4. Stelle. Neun Jahre später werden sie nur noch von den württembergern übertroffen; die beiden wohl-habensten Grafenhäuser waren familiär verbunden und die Neider blieben nicht aus...
Nach dem Weistum der Schöffen der Stadt Zwingenberg hat Graf Johann von Katzenelnbogen von allen Freveln Buße zu fordern ,sofern diese innerhalb der Ringmauern begangen wurden. Alle Frevel außerhalb des abgesteinten Bezirks sind vor dem Gericht in Auerbach zu verhandeln.
1424
Graf Johann muß seine Rechte an der Bergstrasse und im vorderen Odenwald gegen den Mainzer Erzbischof Konrad behaupten.
Es wurde ein Landsteuerregister mit Auerbacher Bürgern erstellt.
1427
"Graf Johann v. K. bekundet am 26. Juni, dass er von der Kapelle zu Auerbach mit Wissen des dortigen Kaplans Wilhelm 100 Gulden FrWr empfangen hat um damit die 11 Gulden abzulösen, die Graf Johanns (anirh) an Werner Kalb aus der gräflichen Beede zu Reinheim verkauft hat. Da der Auerbacher Kaplan nicht genug Renten besitzt um seine eigene Kost in seinem Hause zu haben bewilligt ihm der Graf zu Ehren Marias und aller Heiligen hinfort auf immer die Verköstigung im Schloß. Hierfür sollen alle Auerbacher Kapläne wöchentlich samstags zu Ehren Marias eine Messe lesen und darin für die Eltern des Grafen und seiner Frau, für Graf Wilhelm und dessen Eltern, für den Ausst. und seine frau und ihren Sohn und dessen Frau beten und für ihr Seelenheil bitten. Darüber sollen jedoch die anderen Messen, mit denen die Kapelle anfänglich dotiert ist nicht vergessen werden. Wilhelm hat die Auerbacher Kapelle, solange er sie innehat, im Bau und Vermögen gebessert; er hat insbesondere 60 Gulden für eine Weingülte gegeben und diese der gen. Kapelle mit der Bestimmung übergeben, dass jeglicher Kaplan zu Auerbach drei Priester zu sich nehmen soll, nämlich den Pfarrer zu Auerbach, den Frühmesser daselbst und den Kaplan zu Einsiedeln, damit sie, während der gen. Auerbacher Kaplan am Sonntag reminiscere abends eine Vigilie mit neun Lektionen und am Montag, danach morgens ein e Seelenmesse für alle Gläubigen liest, mit ihm in der Auerbacher Pfarrkirche drei Seelenmessen lesen, um damit alle verstorbenen Vorfahren des Grafen und ihrer Frauen sowie derjenigen seiner Frau und seiner Schwiegertochter zu gedenken, sowie des verstorbenen Grafen Gerhard, Dompropster von Speyer, und des Grafen Wilhelm und seiner Eltern und Geschwister und aller , die ihm je Gutes erwiesen haben. Hierfür soll der gen. Kaplan vonder Weingülte jährlich 1/2 Gulden erhalten und davon den drei übrigen Priestern am Montag nach Reminiscere je 4 Schillinge geben und die andere Gülte für sich behalten. Hierbei soll es auf ewige Zeiten bleiben. Sollte die Weingülte eines Tages wieder eingelöst wrden, müssen die dafür gezahlten 60 Gulden mit Wissen der Grafen anderweitig sicher angelegt werden. Können die bezeichneten Priester einam an diesen Messen zu Reminiscere nicht tilnehmen, kann der Auerbacher Kaplan mit Zustimmung des Auerbacher Pfarrers andere Priester dazu nehmen, so dass es immer insgesamt vier sind. Sg des Ausst- D 1427 quinta feria post nativitatis sancti Johannis baptiste."
Nach dem Verzeichnis der Bestände an Korn und Wein, die jährlich für die Versorgung der Katzenelnbogener Schlösser (und Kellereien ) notwendig waren, erhielt das Auerbacher Schloß nach der Aufstellung des Konrad Letsche als Beilage zum Rechnungsabschluß der Niedrgrafschaft folgendes: "318 ml korns zu Urberg und 18 fd wines."
1431
Der Gernsheimer Rheinzoll geht an die Katzenelnbogener über. Erstmals wird eine Kelter für den vorzüglichen Auerbacher Wein auf dem Auerbacher Schloß in einer Kellerei-Rechnung erwähnt.
1433
Graf Philipp von Katzenelnbogen erwirbt entgültig Schloß Rodenstein und sechs Odenwalddörfer. Er begit sich aufein Pilgereise nach Jerusalem. Nach einer Urkunde vom 24. Oktober schlägt Bernhard Kreiß auf dem Sinai den Grafen zum Ritter. Der seinerseits die Herren Gaudentz und Albrecht von Rechberg, Daniel Mudersbach und Konrad von Frankenstein zu Rittern schlägt. Graf Philipps interessantes Tagebuch ist noch vorhanden.
1442
Graf Johann IV von Katzenelnbogen erhält von König Friedrich III (1440 in Frankfurt Königs- und 1452 Kaiserkrönung) die Befreiung seiner Untertanen von Hof-, Land- und Stadtgerichten als besonderese Gunst vertraglich zugesichert.
1444
stirbt Johann IV von Katzenelnbogen. Sein Sohn, Graf Philipp der Ältere(1444-1479) erwirbt von den rheinischen Kurfürsten große Zollpfandschaften am Rhein, dann 1444 bzw 1453 den Mitbesitz der Grafschft Dietz und 1456 bzw1478 eppsteinische Gebiete im Taunusvorland und in der Wetterau.
Die Besitzverhältnisse der beiden großen Nachbarn Pfalz und Mainz an der Bergstraße ändern sich mitte des 15. Jahrhundets mehr und mehr zu Gunsten der Pfalz. Kurfürst Friedrich von der Pfalz, der Siegreiche, machte seinem Beinamen alle Ehre. Im November 1461 erhielt er sogar vom Mainzer Bischof Diether von Isenburg das Amt Starkenburg als Pfand das vorläufige Ende der Mainzer ander Bergstrasse.
Dass Philipp von Kastzenelnbogen frühzeitig erkannte, dass er kein ernstzunehmender Gegner für Kurfürt Friedrich ist ersehen Sie aus der auf dem Auerbacher Schloß gefertigeten Urkunde vonm 21. Juni 1457.
1446
"Philipp von Frankenstein der Jüngere erhält von Graf Philipp von Katzenelnbogen 6 Gulden jährlich zu Michaelis aus der gräflichen Beede zu Auerbach als dortiges Burglehen. Das Lehen ist mit 60 Gulden ablösbar, wofür Philipp dann 6 Gulden jährlich aus seinen Eigengütern bei Auerbach dem Grafen anweisen und die so belegten Güter von ihm zu lehen nehmen muss. Sg des Ausst Geg- off den sonnedag nach sanct Franciscustagh 1446"
1448
"Graf Philipp von Katzenelnbogen gibt Hans Wallbrunn, seinem Amtmann zu Auerbach, das Patronat (gyfft) des St Nikolausaltars in der Pfarrkirche zu Zwingenberg, der dem Grafen aus väterlichem Erbe zusteht, zu Mannslehen. Hans und seine Erben sollen den Altar hinfort vergeben. Lehnverpflichtung Wallbrunns.Sg des Ausst. Uff denn mitwochen nach dem Sontage Quasimodogeniti 1448"
Die Wahrnehmung politischer, militärischer und rechtlicher Aufgaben lag in den Händen eines Amtmanns, der in der regel nachdem ältesten Amtssitz in der Obergrafschaft, der Burg Auerbach, benannt wurde, aber seit der Mitte des 15. Jahhunderts seinen Amtssitz in Darmstadt hatte. Die wirtschaftliche Gesamtverwaltung dieses Gebietes oblag dem Landschreiber, der auch zumeist nach Auerbach (aber zuweilen auch nach Dornberg oder Groß Gerau) hieß, aber seitder Mitte des 15.Jahrhunderts ebenfalls in Darmstadt amtierte. Die wirtschaftliche Regionalverwaltung übten Kellner aus, deren Amtsorte Auerbach, Darmstadt, Dornberg, Reinheim, Lichtenfeld, Rüsselsheim und Zwingenberg waren. Dazu kamen die Kellerei Stadecken in Rheinhessen, ab 1460 die Kellerei und Zollschreiberei Gernsheim und ab 1466 die Kellerei Gau-Algesheim.
Die Benennung der überörtlichen Amtsinhaber, der Truchsesse, Amtleute und Landschreiber der Obergrafschaft, nach der Burg Auerbach kennzeichnet sie als den Ältesten Hauptverwaltungssitz der Obergrfschaft" schreibt K.E. Demandt in seinem Buch Rheinfels..
1450
"Junggraf Philipp v. K. schreibt an seinen Vater Graf Philipp von Katzenelnbogen, dass er eine Warnung erhalten habe, ihre Schlösser in Acht zu nehmen, weshalb er den Kellnern zu Auerbach, Lichtenberg, Dornberg und Rüsselsheim geschrieben und befohlen habe, Tag und Nacht wachsam zu sein, was er für Darmstadt und Reinheim auch angeordet habe. Er teile ihm das mit, damit er diese Schlösser notfalls noch besser versehen lassen könne. D Darmstadt ipsa die beati Thome apostoli a. etc 50 (21 Dezember 1450)
"Graf Philipp von Katzenelnbogen antwortet seinem Sohn Philipp auf sein Schreiben, in dem er ihm seine Anordnungen zum Schutz ihrer Schlösser und Darmstadt mitgeteilt habe, dass erder Meinung sei, dass Auerbach, Zwingenberg, Dornberg und Rüsselsheim genügend gesichert seien, es sei denn, dass sichdie Sache so zuspitze, dass er Reisige dorthin legen müsse. Von seiner Frau hoffe er zuversichtlich, dass sie Lichtenberg mit wächtern, Türmern und Pförtner genügend versehen werde, wie er (der Junggraf) das zu Darmstadt wohl auch getan habe. Da er ihm nicht geschrieben habe, von wem er die Warnung erhalten habe und gegen wen sie sich richte, wisse er (Graf Philipp) nicht, ob er selber die Schlösser in der Obergrafschaft oder in der Niedergrafschaft beschützen solle; er wäre ihm daher dankbar, wenn er ihm darüber noch Näheres mitteilen könne und sich auch in zukunft wie einer verhalte, den das selber mitangehe. Es gehe ihm im übrigen noch gut, was er von ihm und seiner Frau auch hoffe. D. Hademer uff den heilegen Crißabent 24. Dezember 1450.
1453
Der kranke Erbsohn Graf Philipps d. Älteren von Katzenelnbogen stirbt. Er war mit Ottilie von Nassau-Dillenburg verheiratet gewesen. Deren Tochter (um 1451 geboren, verstarb 1517). Sie hatte 1469 den Markgrafen Christoph von Baden geheiratete.
1454
Der Darmstädter Landschreiber Joh. Meilsheimer schreibt am 10 Januar an den Auerbacher Kellner Henne von Hohenstein, er möge die Wache zu Zwingenberg besonders sorgfältig versehen lassen, da er vom Amtmann eine entsprechende Warnung erhalten habe.
1455
Eine Urkunde berichtete u.a.: "Neben 64 Laden mit Pfeilen 24 Armbrüsten in der Kammer des Grafen zur Armierung der Burg Auerbach, obwohl diese schon weitgehend auf Feuerwaffen umgestellt war, sind verzeichnet: 107 Handbüchsen aus Eisen, 30 Handbüchsen aus Messing, eine Lade mit Eisen, mit der man die Büchsen lud und die zugehöigen Klober und Forme, sowie 6 Tonnen und 2 Fäßchen Pulver. Außerdem wurden 15 Stück rindvieh und 31 Schweine in den Stallungen gehalten."
1456
Graf Philipps zweiter Sohn, Eberhard, Domherr zu Köln, der in den weltlichen Stand zurückkehrte wird in Brügge (Flandern) erstochen. Seitdem gleichen Jahr lebt Graf Philipp von seiner Frau Anna von Württemberg getrennt. Diese stirbt 1471.
1457
Graf Philipps Tochter Anna (1443 - 1494) heiratet am 24 Januar Heinrich III , Landgraf von Hessen. Der Verlobungsvertrag wurde bereits 1446 geschlossen. Sie wohnten in der Residenz Heinrichs im Marburger Schloß.
Am 1. August ist Graf Philipp mit seinem Amtmann Hans Wallbrunn erneut überein gekommen, dass dieser Amtmann zu Auerbach, im Oberlande und in der Herrschaft Eppstein sein und diese Ämter nach bestem Vermögen versehen und verteidigen soll.
1458
Die Erzbischöfe waren zwischenzeitlich die größten Schuldner des Grafen von Katzenelnbogen geworden. Köln und Trier hatten jeweils 30 000 und Mainz sogar über 100 000 Gulden von ihm geliehen.
1460
"Diether, Erwählter und Bestätiger zu Mainz verkauft am 12. September mit Zustimmung des Domkapitels dem Grafen Philipp von Katzenelnbogen 1000 fl für 20.000 fl von denen Graf Philipp 10.000 fl an Diethers Vorgänger Erzbischof Dietrich von Mainz und die restlichen 10.000 an ihn (Diether) gezahlt hat. Die 1000 fl sind jährlich am 8. September fällig und müssen dem Grafen zu Auerbach, Rheinfels, Hohenstein oder Braubach, je nach Wahl , bezahlt werden."
Interessant, dass Auerbach immer noch als einzige Stelle der Obergrafschaft genannt wird.
1461
Ein "Heinrich Mospach,Amtmann, unde Conrade landschribir zu Urburck" haben nach den Landgerichtsprotokollen der Obergrafschaft am 10 Juni den Landgerichtstag in Pungstag (vermutlich Pfungstadt ) abgehalten.
1462
Bürgermeister und Rat der Stadt Frankfurt schreiben am 16. Oktober an Heinrich Mosbach, Amtmann zu Auerbach,wegen ihrer gefangenen Fischer, die immer noch nicht frei seien. Am 17. Oktober beschwert sich der Auerbacher Amtmann, dass ihm der Graf von Katzenelnbogen ein Schreiben von ihnen gezeigt hätte, ohne dass sie ihm im gleichen Sinne geschrieben hätten. Er werde die Fischer erst freilassen, wenn der Schadensersatz geleistet worden wäre. Am 21. Oktober antwortet Frankfurt, dass ihre Boten ihn vergeblich gesucht und einen Brief in Auerbach zurückgelassen hätten. am 22. Oktober entscheidet Graf Philipp von Katzenelnbogen, dass es so bleiben solle, wie sein Amtmann zu Auerbach entschieden hätte.
1465
"Graf Philipp von Katzenelnbogen antwortet Pfalzgraf Friedrich bei Rhein am 30. April auf seine Verwendung für Herzog Philipp von Burgund, dass er sich diesem gegenüber bereit erklärt habe, über ihre beiderseitigen Streitigkeiten auf einem Tage zu Köln zu verhandeln, und dass er dem Herzog ferner vorgeschlagen habe, ihm (dem Pfalzgrafen) die Angelegenheit zur rechtlichen Entscheidung zu übertragen, falls sie sich nicht gütlich einigen könnten. er vertraue dabei auf seine (Pfalzgraf Friedrichs) Unterstützung. D Uirburg uff fritag nach sant Johans tag decollacionis a etc 65"
1470
Heinrich III von Hessen bekam am 17 Dezember von seinem Schwiegervater die Obergrafschaft mit Sitz in Darmstadt übertragen.
1471
Der Graf besuchte wieder einmal das Auerbacher Schloß. Sein Tross umfaßte 60 Pferde.
1473
Die 2. Ehe Graf Philipps mit Anna von Nassau-Dillenburg (Herzogswitwe von Braunschweig) blieb ohne Kinder
1474
liegt die Rechnung des Auerbacher Kellners Hans Kaiser vor, was an Frucht in dem ab 22. Februar 1474 beginnenden Rechnungsjahr eingenommen wurde. Hufenkorn aus Pfungstadt und Biebesheim, aus Seeheim, Oberbeerbach, Frankenhausen und Hochstädten.
1478
Heinrich Mosbach, Amtmann zu Auerbach, schreibt an Bürgermeister und Rat der Stadt Frankfurt am Main am 29. Juni, dass der Schiffsbock mit Quadern, der den Main herabgekommen sei, der Pfarrkirche zu Gerau gehöre .Er bitte deshalb im Namen des Grafen um Zollfreiheit.
1479
Graf Philipp der Ältere von Katzenelnbogen starb am Morgen des 28. Juli im Alter von 77 Jahren auf Burg Rheinfels..
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